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Hausarbeit im Fach Geschichte zum Thema

Der Schwarze Tod


Welche Maßnahmen wurden ergriffen und wie effektiv
waren sie?

Vorgelegt von Yeliz Kaya

22.12.2020
Inhalt
1 Der Schwarze Tod/Die Pest.....................................................................................

1.1 Begriff.................................................................................................................

1.2 Ursache, Übertragungswege und Krankheitsbild..............................................

1.3 Der Weg der Pest nach Europa.........................................................................

2 Pandemie in der mittelalterlichen Gesellschaft........................................................

2.1 Das Volk gegen die Herausforderung der Pest.................................................

2.2 Judenprogrome/Pestprogrome..........................................................................

3 Kampf gegen den Schwarzen Tod...........................................................................

3.1 Maßnahmen um die Pest einzudämmen...........................................................

3.1.1 Erste Lösungen...........................................................................................

3.1.2 Wirksamkeit.................................................................................................

3.1.3 Das Ende der Pest?....................................................................................


1 Der Schwarze Tod/Die Pest
1.1 Der Begriff
Das Wort „Pest“ bezeichnet man als die Krankheit des Schwarzen Todes,
die zwischen 1348 und 1351 herrschte. Es leitet sich vom lateinischen
Wort „pestis“ ab und wird daher ohne direkten Bezug zur Krankheitsplage
verwendet. Viele nennen sie auch die Beulenpest, da man nach mehreren
Tagen bei einer Ansteckung Beulen am Körper bekam. Jedoch wird sie
auch in vier Erscheinungsformen unterschieden. Zum einen die bekannte
Beulenpest, die Pestsepsis, dann die Lungenpest und zum Schluss die
abortive Pest. Die Pestsepsis ist eine Art der Blutvergiftung und Die
abortive Pest ist eine mildere Variante der Seuche. Die Pest ist die
Ursache für einer der verheerendsten Pandemien, die hier als „Der
Schwarze Tod“ bezeichnet wird. Nach heutigem Wissensstand trat die
Pest erstmals in Zentralasien auf und führte sehr schnell ihren Weg
Richtung Europa fort.

Der Begriff „Schwarzer Tod“ (lat.mors nigra) wurde nicht speziell für diese
Seuche, also für die Pest, verwendet. Die dänischen und schwedischen
Chronisten verwendeten die Bezeichnung „Schwarzer Tod“, um sich auf
das „große Sterben“ zu beziehen. Das Schwarz in diesem Wort meint hier
weniger die Farbe als vielmehr die Tatsache, dass etwas Schreckliches,
Düsteres passiert war. Der deutsche Arzt J.F.K. Hecker, welcher den
Begriff Schwarzer Tod prägte benutzte diese Worte, als er den Eindruck
der Pestepidemie beschrieb:

„Die Menschen waren in Panik, standen dem Sterben hilflos gegenüber,


Leichen verwesten auf den Straßen und keiner konnte verhindern, dass
das Kind, der Bruder, die Ehefrau von schwarzen Flecken und eitrigen
Beulen entstellt, innerhalb weniger Tage starb.“ Hier kann man durch
1
Empathie verstehen, wie schlimm diese Pandemie war.“

1
Quelle: http://www.sorvia.de/schwarzer-tod.html
1.2 Ursache, Übertragungswege und Krankheitsbild
Die Menschen im Mittelalter wussten lange Zeit nicht woher die Pest kam,
aber die ersten Theorien tauchten schon bald auf. Entweder schlechte
Winde, die ungünstige Lage von Mars, Jupiter und Saturn oder extrem
verseuchtes Wasser, was im Mittelalter oft auftrat, machten die Menschen
an vielen Orten für diese neue, unaufgeklärte Krankheit verantwortlich.
Man suchte Verantwortliche, denen man die Schuld für das verseuchte
Wasser geben wollte. Daraufhin wurden die Juden wegen
Brunnenvergiftung beschuldigt und somit wurden sie in ganz Europa
verfolgt, vertrieben und auch ermordet. Skeptiker bemerkten im Laufe der
Zeit, dass auch die Juden erkrankten und an der Pest starben, aber es
gab dafür Wenig was sie tun konnten. Ganze jüdische Bezirke wurden
niedergebrannt und ihre Bewohner ermordet.

Der Erreger der Pest wurde erst 1894 vom Schweizer Arzt Alexandre
Yersin entdeckt. Heute wissen wir, dass die Pest eine bakterielle,
ansteckende Krankheit ist, die im Mittelalter hauptsächlich von Ratten und
anderen Nagetieren auf Flöhe und Menschen übertragen wurde. Die
Ratten trugen das verantwortliche Bakterium (Yersinia pestis) und wurden
von Flöhen gestochen. Nachdem die Ratten jedoch starben, befielen nun
die Flöhe die Menschen und infizierten sie. Daraufhin steckten sich die
Menschen, die unter der Lungenpest litten, sich gegenseitig an, durch die
bekannte
Tröpfcheninfektion. Da
auch die
Hygienebedingungen im
Mittelalter schlecht
waren und sowohl Flöhe
als auch Ratten täglich
ein Thema waren,
konnte sich die Krankheit
schnell ihr nächstes
Opfer suchen.

Abbildung 1: Übertragungswege der Pestbakteriums


1.3 Der Weg der Pest nach Europa
Die Pest suchte 1338 oder 1339 erstmals die christliche Gemeinschaft im
Mongolischen Reich, heutiges Kirgisistan, heim. Viele Menschen
erkrankten wie üblich an der Pest und verloren ihr Leben. Im Jahre 1346
infizierten sich auch die ersten Bewohner im Westteil Russlands. So kam
der Schwarze Tod immer näher und eroberte in nur wenigen Jahren ganz
Europa.

Mit dem Vordringen der Pandemie in die Ukraine gelangte die Krankheit in
das große Handelsnetz der Seerepubliken, welche sich entlang der
gesamten Mittelmeerküsten erstreckten. Die von ihren Schiffen verbreitete
Krankheit erreichte 1347 Konstantinopel, Kairo und Messina. Ab dem
Zeitpunkt verbreitete sich die Pest rasch, zuerst auf Seewegen, dann auf
ländlichen Gebieten Europas. Grundsätzlich ging der Schwarze Tod zwei
Wege der Ausbreitung:

 Mit Schiffen, deren Besatzung angesteckt war, gelangte der


Krankheitserreger nach Frankreich, von wo aus sich die Pandemie
in Richtung Norden folgte. Schon im März 1348 hatte die Pest
Toulouse und daraufhin im Mai die Stadt Paris erreicht.
 Die zweite Ausbreitungswelle kam aus Venedig. Von dort gelangte
sie nach Österreich. Über Tirol kam das Grauen nach kurzer Zeit
auch nach Wien.

In Gebieten des heutigen


Deutschlands, in
Norwegen, Schweden,
England und Irland trat die
Seuche erstmals im Jahr
1349 auf. Es starben in
diese Jahren etwa
25.Millionen Menschen,
was ca. einem Drittel der
damaligen Bevölkerung
Europas entsprach.
Abbildung 2: Ausbreitung der Pest in Europa
2 Pandemie in der mittelalterlichen Gesellschaft
2.1 Das europäische Volk gegen die Herausforderung der Pest
Der Schwarze Tod gilt als ein epochaler Wendepunkt in der europäischen
Geschichte. Es spielte eine entscheidende Rolle bei der Auflösung der
sozialen Ordnung und Herrschaft des Mittelalters und erschütterte den
Glauben an die heilige Weltanschauung, in der jeder von Gott einen Platz
erhielt; Stand und Klasse.

Insbesondere in Städten starben in der Regel zwei Drittel der Einwohner


an gesundheitlichen Defekten und der zu hohen Bevölkerungsdichte, was
zu Arbeitskräftemangel führte. Dies wiederum führte zu einem Anstieg der
Löhne, dank der Zünfte. Aufgrund dieser Tatsache wirkte sich die Stadt
stimulierend auf die ebenfalls rückläufige ländliche Bevölkerung aus.
Wegen der Verkaufskrise mussten sie sich zudem mit dem Problem
steigender Mieten auseinandersetzen. Sie waren in eine beispiellose
Preislücke geraten, was wiederum zu einem noch größeren Exodus vom
Land führte. Besonders in Frankreich gab es blutige Bauernaufstände,
nachdem die Vermieter die Steuern und die Zwangsarbeit enorm erhöht
hatten.

2.2 Judenpogrome/Pestpogrome
Die Verfolgungen von Juden während des Ausbruchs des Schwarzen
Todes, auch als Pestpogrom bekannt, war ein Aufstand im
Zusammenhang mit der Pestepidemie. Es ist erwähnenswert, dass aber
auch einige Pogrome stattfanden, bevor die Pest ihren jeweiligen Standort
erreichte. Diese Pogrome wurden, wie auch schon vorher genannt, wegen
der Beschuldigung der Brunnenvergiftung durch Juden ausgeübt. Die
Vorwürfe und damit auch die Pogrome dehnten sich, wie die Pest.
Zunächst fanden sie in Frankreich statt, später auch in Deutschland und
im Jahre 1349 wurden in Basel zu meist Juden sogar verbrannt, wie in
Baden-Württemberg und Teilen von Österreich. Mindestens 562
Menschen starben bei dem Judenprogrom in Nürnberg. Wenn man sich
nun die Gesamtanzahl der Pogrome anschaut, könnte man erahnen wie
viele Juden insgesamt starben – zu viele!
Angesichts der Hilflosigkeit der Pandemie verloren Kirchen und auch
weltliche Kräfte rapide ihre Autorität. Diese schlimme Phase beschrieb der
Dichter Boccaccio in seinem Werk:

„In solchem Jammer und in solcher Betrübnis der Stadt war auch das
ehrwürdige Ansehen der göttlichen und menschlichen Gesetze fast
gesunken und zerstört; denn ihre Diener und Vollstrecker waren gleich
den übrigen Einwohnern alle krank oder tot oder hatten so wenig Gehilfen
behalten, dass sie keine Amtshandlungen mehr vornehmen konnten.
2
Darum konnte sich jeder erlauben, was er immer wollte.“

Diejenigen, die am Rande der mittelalterlichen Gesellschaft und Kultur


standen, erlitten den größten Verlust an weltlicher und kirchlicher Macht.
Während der Pandemie mussten die Juden durch ein schweres Massaker
gehen und geistige und weltliche Herrscher konnten diese Judenpogrome
nicht mehr aufhalten. Dies bedeutete, dass nach 1353 nur noch wenige
Juden in Deutschland und den Niederlanden lebten.

Abbildung 3: Judenpogrom Karikatur

"Das ellend iamerig und trostlose volck der iuden... hat das allerhailigst
sacrament vilfeltiglich gestochen ... do warden die iuden ... mit
gepürlicher peen des tods gestraft". Aus der Schedelschen Weltchronik
von 1493

2
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Tod#Judenpogrome_zur_Zeit_des_Schwarzen_Todes
3 Kampf gegen den Schwarzen Tod
3.1 Maßnahmen, um die Pest einzudämmen
Im Mittelalter kannten die Menschen kein wirksames Mittel gegen die Pest.
Patienten bluteten häufig; In der Regel wurde Blut aus einer Vene im
Oberarm entnommen. Andere Patienten wurden zum Erbrechen oder
Einlauf gebracht. Heute ist bekannt,
dass diese Maßnahmen schädlicher
für solche schwache Patienten sind.
Um sich zu schützen trugen die
Menschen Schals oder Masken im
Gesicht. Sie versuchten auch die
Krankheit zu bekämpfen, indem sie
duftendes Holz und Kräuter
verbrannten, Essig oder
Rosenwasser sprühten, aber dies Abbildung 4: Pestmaske

war auch erfolglos.

3.1.1 Erste Ideen


Zuerst kennzeichnete man die Häuser der Pestkranken mit einem Kreuz,
die Betroffenen mussten in Zwangsunterkünfte außerhalb der Stadt
ziehen. Erst als hunderttausende Menschen starben wurde klar, dass die
Ausbreitung der Krankheit durch Quarantäne von Patienten kontrolliert
werden konnte. Um 1423, kurz nach dem die Ausbreitung der Pandemie
ihren Höhepunkt erreicht hatte, befand sich das erste Pestkrankenhaus in
Europa auf einer Insel in der Nähe von Venedig. Auf der venezianischen
Insel wurde ebenfalls eine Quarantänestation eingerichtet. Da die
Venezianer einen Zusammenhang zwischen Pest und Schifffahrten
vermuteten, beobachteten sie zunächst 40 Tage lang Reisende aus der
verschmutzten Stadt. Diesmal mussten sie auf der Insel Lazzaretto Nuovo
in der Lagune von Venedig bleiben. Aus dieser Quarantänezeit erschien
das Wort „Quarantäne“, weil „Quarantäne“ auf Italienisch 40 bedeutet.
3.1.2 Wirksamkeit
Es herrschte im Mittelalter ein großer Mangel an ärztlichen Versorgungen,
man wusste nicht genau woher die Krankheit stammt und viele Menschen
blieben stumm und taten nichts gegen den Schwarzen Tod. Die
Quarantäne dämmte die Pest etwas ein, doch sie blieb für eine ganze
Weile mit einer weiterführenden und hohen Ansteckungsgefahr. Es gab
keine nützlichen Hilfsmittel, da kein Wissen über die Bakterien und
Erreger Pest da war, somit heilte nur noch die Zeit vieles.

3.1.3 Das Ende der Pest?


Die erste gr0ße Pandemie endete 1353 und wurde in der Geschichte als
„Schwarzer Tod“ bezeichnet. In den folgenden Jahren besuchte sie immer
wieder verschiedene Regionen Europas. In lokalen und regionalen
Epidemien suchte sie die nächsten drei Jahrhunderte in nahezu
regelmäßigen Abständen europäisches Gebiet heim, so im Jahr 1400 als
zweitschlimmste Epidemie des ausgehenden Mittelalters bzw. der jungen
Neuzeit. Auch wenn die Zahl der Todesopfer in dieser zweiten großen
Welle der Pandemie nicht so hoch war, wurden hauptsächlich Kinder und
Jugendliche getötet. Andere große Pestepidemien in Europa waren die
Große Pest in London 1665/1666, bei der rund 100.000 Menschen
starben oder die Große Pest in den Jahren 1708-1714 in Nord- und
Osteuropa. Die dritte Pestpandemie begann Ende des 19. Jahrhunderts in
China.
Literaturverzeichnis

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Tod
(2) https://www.planet-
wissen.de/geschichte/mittelalter/leben_im_mittelalter/pwiederschwarzetoddiep
estwuetetineuropa100.html
(3) https://www.geo.de/geolino/mensch/13515-rtkl-die-pest-der-schwarze-tod-des-
mittelalters
(4) https://www.welt.de/wissenschaft/article192022795/Pest-Wie-der-Schwarze-
Tod-in-Europa-tatsaechlich-endete.html
(5) https://unterrichten.zum.de/wiki/Pandemie/Der_schwarze_Tod
(6) https://der-schwarze-planet.de/der-schwarze-tod-2/

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