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Matriarchat

Gesellschaftstyp mit Dominanz


der Frauen

Als Matriarchat wird in


Matriarchatstheorien und
sonstigen Publikationen ein
Gesellschaftstyp bezeichnet, in
dem alle sozialen und
rechtlichen Beziehungen über
die Abstammung der

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mütterlichen Linie organisiert
sind, in dem die religiösen
Vorstellungen auf eine Ahnfrau
oder Große Göttin zurückgeführt
werden, und in dem Frauen eine
zentrale Rolle in Gesellschaft
und Religion einnehmen. Es
wird dabei oft nicht
unterschieden, ob die Stellung
den Müttern oder den Frauen
allgemein zugeschrieben wird.
Auch eine hypothetische
Gesellschaftsordnung[1], in der
Frauen oder Mütter darüber
hinaus die alleinige politische

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Macht innehaben, wird als
Matriarchat bezeichnet.[2]

Im populären Sprachgebrauch
der Gegenwart wird unter
Matriarchat eine
Gesellschaftsordnung
verstanden, die vorrangig von
Frauen geprägt ist. Es gibt
jedoch keine wissenschaftlich
allgemein anerkannte Definition
des Begriffs Matriarchat.[3]

Seit dem 19. Jahrhundert luden


zahlreiche

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Wissenschaftsdisziplinen,
kulturelle, soziale und religiöse
Strömungen den Begriff – oft
unter der Bezeichnung
„Mutterrecht“ – mit immer
wieder anderen Vorstellungen
und Inhalten auf und
verwendeten ihn in dem
jeweiligen historischen und
kulturellen Zusammenhang
entsprechend ihrer
Weltanschauung. Es wurde
auch darüber gestritten, ob es
sich bei dem Matriarchat um
Fakten oder Wunsch- bzw.

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Angstbilder handelt.[4] Es ist
weitgehender
Forschungskonsens, dass „sich
das Matriarchat als
Mutterherrschaft spiegelbildlich
zum Patriarchat historisch nicht
nachweisen lässt“.[5]

Synonyme für Matriarchat sind


die heute kaum mehr
verwendeten Begriffe
Mutterrecht und Gynäkokratie[6].
Für matriarchal sind
gebräuchlich matriarchalisch
oder matrizentrisch. In

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Abgrenzung dazu beschreiben
die ethnosoziologischen
Begriffe matrilinear, matrilokal
und uxorilokal Abstammungs-
und Wohnsitzregeln. Mit
Matrifokalität wird in der
Ethnologie eine zentrale Rolle
von Müttern in matrilinearen,
patrilinearen oder anderen
Verwandtschaftssystemen
bezeichnet.[7]

Etymologie
Matriarchat ist ein Kunstwort,

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das im deutschen Sprachraum
erstmals Ende des
19. Jahrhunderts auftaucht,[8] in
Analogie zum bereits
bestehenden Begriff
Patriarchat[9] und in Anlehnung
an die bis dahin gebräuchlichen
Bezeichnungen Mutterrecht und
Gynaikokratie. Das Wort setzt
sich zusammen aus lateinisch
mater „Mutter“ und
altgriechisch archein
„herrschen, walten“ oder archē
„Oberste-, Erste-“ (an der
Spitze stehend). Im

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Neugriechischen bedeutet archē
„Macht, Herrschaft“, im
Altgriechischen „Beginn,
Anfang“ (siehe dazu Vorsilbe
archi-, Erz-).

Geschichte der
Matriarchatstheorien
→ Hauptartikel: Geschichte der
Matriarchatstheorien

Die Anfänge der Theorien zu


Matriarchaten entstammen
rechtshistorischen und
ethnologischen Beiträgen des

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18. und des 19.
Jahrhunderts.[10] Der historische
Materialismus (aber auch schon
Bachofen) versteht das
Matriarchat als eine allgemeine
und notwendige Stufe der
Gesellschaften der Ur- und
Frühgeschichte.[2] Im 20.
Jahrhundert gehörten sie zum
Bestand marxistisch orientierter
Kulturwissenschaften.[11] Dabei
wurden auch schwärmerische
Elemente mit historischen
Tatsachen verbunden, um einen
Gegenentwurf zur

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patriarchalischen Struktur
westlicher
Industriegesellschaften zu
gewinnen. Das Patriarchat
wurde weitgehend für soziale
Zustände und moralische sowie
psychologische Haltungen und
Zwänge verantwortlich gemacht
und das Matriarchat dabei
entweder positiv als utopischer
Urzustand der Gesellschaft oder
abwertend als rückschrittliche
Kulturstufe gedeutet.[12]

Die These der Existenz einer

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allgemeinen vorgeschichtlichen
matriarchalen Kulturstufe oder
zumindest eines Kults einer
Großen Göttin wurde vom Ende
des 19. bis Mitte des 20.
Jahrhunderts vor allem in der
englischen Urgeschichte und
Archäologie relativ häufig
vertreten. Deutschsprachige
Prähistoriker hatten in den
1930er Jahren die Nähe zum
Nationalsozialismus gesucht.
Ein herausragender Vertreter
war Oswald Menghin, der mit
seinem Buch Die

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Weltgeschichte der Steinzeit
(1931) die Meinung vertrat, dass
vor allem die neolithischen
Kulturen durch ein Matriarchat
geprägt waren. Als Folge übte
die Ur- und Frühgeschichte in
Westdeutschland nach 1945
eine dezidierte Zurückhaltung
im Bereich Theoriebildung.[13] In
der sowjetischen Archäologie
machte sich eine marxistische
Deutung der Urgeschichte
bemerkbar: Die in den 1920er
und 30er Jahren entdeckten
paläolithischen Venusfiguren

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galten als Belege für ein
urkommunistisches
Matriarchat.[14]

Während in allen einschlägigen


Fachwissenschaften der
Rückgriff auf den
Matriarchatsbegriff als
ungeeignet für die Erforschung
von sozialen Systemen und der
ihnen innewohnenden Macht-
und Geschlechterverhältnisse
abgelehnt wird,[15] erfolgte ab
Ende der 1970er Jahre eine
Aneignung durch Vertreterinnen

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der essentialistischen Zweige
des Second-Wave-Feminismus.
Sie gehen – wie Bachofen –
davon aus, dass das
Matriarchat im Besonderen eine
Zeit der Ur- und Frühgeschichte
war, in der vor allem Frauen
kulturschöpferisch und -
prägend waren, aber nicht
geherrscht haben. Siehe auch:
Feministische Matriarchatsideen
seit der zweiten
Frauenbewegung.

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Vorschläge zur
Bestimmung des
Matriarchatsbegriffs
In den Fachwissenschaften und
auch in sonstigen Publikationen
wurden und werden
unterschiedlichste
Präzisierungen des Begriffs
„Matriarchat“ vorgeschlagen.

Johann Jakob Bachofen (1861)


und in dessen Rezeption u. a.
Friedrich Heiler[16] sahen als
konstitutive Merkmale einerseits

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das Bestehen mutterrechtlicher
Institutionen, andererseits

eine „hervorragende Stellung


der Frau in Kult u[nd] Religion
(zum Beispiel als Ahnfrau,
Seherin, Priesterin)“
„die Verehrung einer
weibl[ichen] Gottheit“[17]

Merkmale der bachofenschen


Gynaikokratie sind:[18]

Soziale Vorrangstellung der


Mutter; alleiniges Erbrecht der
Töchter; dem Mutterbruder

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komme eine Sonderstellung
zu; Recht der Frau sich ihren
Partner selbst zu wählen.
Muttermord sei das größte
Verbrechen und unsühnbar.
In der Religion nähmen
Göttinnen, ausgehend von
der einen Erdgöttin, in deren
Verehrung er den Ursprung
jeder Religion annahm, und
deren Priesterinnen eine
überragende Stellung ein.
Wirtschaftlich finde sich hoch
entwickelter Ackerbau, der

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gemeinschaftlich von Frauen
betrieben werde. Männer
würden die Jagd betreiben
und seien häufig abwesend.
Politisch gelte allgemeine
Gleichheit und Freiheit; die
Frau stehe an der Spitze des
Staates, wobei gewisse
Aufgaben an Männer delegiert
würden.

Bachofen gebrauchte den


Terminus Gynaikokratie, doch
implizierte dies bei ihm nicht
Herrschaft von Frauen über

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Männer. Erst die Übersteigerung
der Gynaikokratie habe
schließlich zum Ende des
Mutterrechts und zum Sieg des
Vaterrechts geführt, dem eine
Phase des Kampfes zwischen
Amazonen und patriarchalen
hellenischen und römischen
Heroen vorausgegangen sei.
„Die Frau überreizte ihre Macht,
und es gelang den Männern die
Vorherrschaft zu erlangen.“

Birgit Heller umreißt den


Matriarchatsbegriff wie folgt:

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„Gemeint ist meistens eine
Ges[ellschafts]-Form, die durch
die Dominanz der Mutter
beziehungsweise Frau
gekennzeichnet ist, od[er] die
Abstammungs- u[nd] Erbfolge
nach der Mutter, die sich mehr
od[er] weniger günstig auf die
Stellung v[on] Frauen
auswirkt.“[17]

Angela Schenkluhn schlägt vor,


kulturwissenschaftliche Begriffe
wie Matrilinearität, Matrilokalität
oder Matrifokalität, die sich auf

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die Organisation von
Verwandtschaftsbeziehungen
beziehen, strikt zu trennen von
Matriarchatsbegriffen, die sich
demgegenüber auf einen
bestimmten Gesellschaftstyp
beziehen. Da für einen solchen
Gesellschaftstyp des
„Matriarchats“ bisher weder
historische noch archäologische
Evidenzen existierten, sollte der
Matriarchatsbegriff verstanden
werden als „sozialer Mythos
innerhalb bestimmter
ideologischer Systeme“.[19] Als

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Basiselemente wichtiger
Theorien zu Matriarchaten
macht sie aus:

eine dominierende Rolle der


Frau in Gesellschaft und
Politik (Matriarchat im
engeren Sinne)
Bestimmung von
Rechtsverhältnissen der
Abstammung, Erbschaft,
Familie und Wohnung durch
die Mutterlinie (Matrilinearität,
Matriarchat [im weiteren
Sinne])

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Verehrung weiblicher
Gottheiten in Religion und
Mythologie[20]

Cäcilia Rentmeister definierte


1980 als Erste Matriarchat
ausdrücklich nicht als
spiegelbildliche Umkehrung von
Patriarchat, sondern als Mutter-
Anfang oder Mutterprinzip und
nimmt eine Merkmalsdefinition
vor, mit der sie hervorhebt,
welche Vorteile diese
Gesellschaftsform für Frauen
und Mütter sowie für die

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Vermeidung von Gewalt gegen
Frauen und die Bewältigung von
Konflikten zwischen den
Geschlechtern in den von ihr
besuchten Ethnien
(Minangkabau, Nayar) hätte. Sie
listet deshalb eine Reihe von
idealtypischen Merkmalen auf
[21], die sowohl einzeln als auch
zusammen auftreten können
bzw. konnten, darunter:

Matrilinearität: Familienname,
Haus, Land und bewegliche
Güter werden in weiblicher

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Linie vererbt, – mit der Folge
konfliktarmer Scheidungen
und Scheidungsfolgen, und
dass es keine „illegitimen“
Nachkommen gibt
Matrilokalität: Nachkommen
wohnen „am Ort der
Muttersippe“, auf dem Land,
in den Häusern der
Muttersippe
Avunkulat: herausgehobener
Status des in weiblicher Linie
verwandten
Onkels/Schwester-Bruders

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Frauen in wichtigen
kultischen und symbolisch-
religiösen Rollen:
Ahnenverehrung,
Zurückführen der Gruppe,
des Volkes, der Ethnie auf
eine weibliche Urahnin oder
Schöpferin, animistische
Vorstellungen und Praktiken
Besuchsehe, bei der Männer
und Frauen in Häusern ihrer
jeweiligen Matrilineage
wohnen bleiben und sich nur
„besuchen“

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Männer als repräsentative
„Stimme“, die
geschlechterdemokratisch
gefasste Beschlüsse in der
Öffentlichkeit verkünden –
eine Rolle, die zur
Überschätzung der realen
Machtposition von Männern
führte, wie beispielsweise bei
den oftmals matrilinearen
Indianern Nordamerikas /
Native Americans
Besitz in Händen von
Frauen(sippen) fördert

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gesamtgesellschaftlichen
Wohlstand und trägt
signifikant zur
Gewaltvermeidung bei[22]
Wahrnehmung der
"Reproduktiven Rechte"[23]
durch Frauen, insbesondere
Geburtenkontrolle, mit der
Folge geringeren
Bevölkerungswachstums als
bei umgebenden
patriarchalen Ethnien

Heide Göttner-Abendroth setzt


die Existenz von Matriarchaten

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in Vergangenheit und
Gegenwart voraus[24] als von
Frauen geschaffene und in allen
Bereichen geprägte
Gesellschaften mit
„komplementärer Gleichheit“, in
denen die „Mutter als Prototyp“
gelte, denn vom mütterlichen
Verhalten seien die tragenden
Werte der Gesellschaft
abgeleitet. Diesen
hypothetischen
Gesellschaftstyp definiert sie
auf vier Ebenen:

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Soziale Merkmale:
Matrilinearität, Matrilokalität
und Matri-Uxorilokalität
(Wohnort bei der Mutter).
Biologische Vaterschaft ist
neben der sozialen
Vaterschaft zweitrangig.
Politische Merkmale: Egalitäre
und herrschaftsfreie
Gesellschaften.
Konsensdemokratie auf
verschiedenen Ebenen
(Sippenhaus, Dorf, Region).
Abweichend dazu definiert

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Göttner-Abendroth
historische Matriarchate auch
als „[…] Herrschaft einer
Stammmutter über die Sippe
(= Clan = Dorfgemeinschaft)
beziehungsweise eines
Priesterinnenkollegiums über
einen theakratisch
aufgefassten Stadtstaat oder
einen Bund solcher
Stadtstaaten.“[25]
Ökonomische Merkmale:
Meist Garten- oder Ackerbau
in Subsistenzwirtschaft. Kein

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Privateigentum. Die Frauen
haben die Kontrolle über die
wesentlichen Lebensgüter.
Das Ideal ist Verteilung und
Ausgleich und nicht
Akkumulation. Dieser
Ausgleich werde durch
gemeinschaftliche Feste
erreicht.[26]
Weltanschauliche Merkmale:
Ahnenkult. Die Natur gilt als
heilig. Die Erde als die „Große
Mutter“ ist die eine Urgöttin,
die andere ist die kosmische

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Göttin als Schöpferin des
Universums. Es handele sich
um „sakrale Gesellschaften
und Göttinkulturen“.[26]

In ihrer kritischen Vorstellung


Göttner-Abendroths als
„Klassikerin der
Matriarchatsforschung“ merkt
Stefanie Knauss an: „In der
Ethnologie, Anthropologie,
Archäologie und
Religionswissenschaft steht
man ihrer Theorie meist eher
ablehnend gegenüber, da die

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Existenz des von ihr
beschriebenen Matriarchats mit
ihrer Methode nicht
nachgewiesen werden kann
[…].“[27]

Matriarchat aus
ethnologischer Sicht
In Matriarchatstheorien, einigen
älteren Publikationen[28] und
mitunter auch im populären
Sprachgebrauch wird von
Matrilinearität oder Matrilokalität
auf den Gesellschaftstyp des

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Matriarchats geschlossen oder
damit gleichgesetzt. Einige
indigene feministische
Autorinnen wie Ifi Amadiume[29]
und Martha Harroun Foster,[30]
die die Geschichte ihrer eigenen
Ethnien erforschen, verwenden
ebenfalls den Begriff
„Matriarchat“. Sie heben damit
die Andersartigkeit gegenüber
westlichen
Gesellschaftsmodellen und eine
starke Rolle der Frauen vor der
Kolonisierung und
Missionierung hervor und

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verleihen ihren politischen
Schlussfolgerungen auf diese
Weise Nachdruck. Von
feministischen Ethnologinnen
seit Mitte der 1970er Jahre
wurde der Matriarchatsbegriff
jedoch mehrheitlich
verworfen.[31] In der neueren
Ethnologie und
Sozialanthropologie wird der
Begriff „Matriarchat“ nicht mehr
verwendet.

Matrilineares

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Verwandtschaftssystem
Der Begriff Matrilinearität
beschreibt „die soziale
Definition der Verwandtschaft
und der daraus abgeleiteten
individuellen Rechte und
Pflichten, insbesondere auch
der Erbansprüche, sowie der
sozialen Gruppenzugehörigkeit
nach der Deszendenz aus der
mütterlichen Linie.“[32]
Entscheidend ist dabei die
ausschließlich weibliche
Abstammung der Vorfahren

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eines Menschen (fachsprachlich
uterine Deszendenz:
„Nachkommen aus der
Gebärmutter“), die Linie läuft
über die Mutter, deren Mutter
(Großmutter), wiederum deren
Mutter (Urgroßmutter) und so
weiter zurück bis zu einer
Stammmutter. Solche einlinigen
Abstammungsregeln – nur über
die mütterliche oder nur über
die Linie der Väter – finden sich
in vielen nicht-staatenbildenden
Gesellschaften und ethnischen
Gruppen, in denen es wichtige

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Güter wie Land und Vieh
aufzuteilen und zu vererben
gilt.[33]

Eine früher behauptete


Abhängigkeit von Matrilinearität
und Ackerbau treibenden
Gesellschaften gibt es allerdings
nicht.[34] Die Ethnologin Gabriele
Herzog-Schröder wies 2000
darauf hin, dass die Grundidee
der Deszendenz in ihren
Ausformungen der
Matrilinearität und der
Patrilinearität aus einer Zeit

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stamme, „als die Anthropologie
von Mutmaßungen über die
Evolution der Beziehungen
zwischen den Geschlechtern
beherrscht wurde.“ Die
Sozialstruktur einer Gesellschaft
sei nicht zwingend von der
Abstammungsregel
abhängig.[35] Vom Vorfinden
einer matrilinearen
Verwandtschaftsorganisation
lasse sich nicht darauf
schließen, dass Frauen die
alleinige politische Macht
innehaben, vielmehr werden in

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solchen Gesellschaften
politische und repräsentative
Aufgaben in der Regel innerhalb
und außerhalb der Matri-
Abstammungsgruppe (Lineage)
von Männern wahrgenommen.

Eine Hopi bindet das Haar eines


unverheirateten Mädchens zur
traditionellen „Schmetterlingsfrisur“ (um
1900)

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Im Jahre 1998 verzeichnete der
Ethnographic Atlas 160 rein
matrilineare indigene Völker und
Ethnien, das waren rund 13 %
der weltweit erfassten
1267 Ethnien,[36] dazu weitere
101 Ethnien (8 Prozent), bei
denen die Mütterlinie im
Rahmen einer bilinearen oder
parallelen Abstammungsregel
ihre eigenständige Geltung
hat.[37] Ein Drittel der
matrilinearen Ethnien folgt der
ehelichen Wohnsitzregel der

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Matri-Lokalität,[38] bei der nach
der Heirat „Töchter im Hause
ihrer Mutter“ wohnen bleiben,
„während die Söhne im Hause
ihrer Ehefrauen
beziehungsweise deren Mutter
wohnen“,[32] also dort hinziehen
(auch bezeichnet als Uxori-
Lokalität: „Wohnsitz bei der
Ehefrau“).

Insgesamt hat Matrilinearität bei


rund 20 % der mittlerweile
1300 erfassten Ethnien eine
entscheidende Bedeutung für

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die soziale Organisation; zu
diesen Gesellschaften gehören:

die Minangkabau auf Sumatra


die Marshaller und die
Palauer im Westpazifik
die Bougainvilleer und die
Trobriander im Südpazifik
die Tolai in Papua-Neuguinea
die Mosuo in China
die Khasi und die Garo in
Nordostindien, die Nayar und
die Lakshadweep in
Südindien

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die Akan in Ghana, Togo und
der Elfenbeinküste
die Tuareg in Nordafrika
die Makonde in Tansania und
Mosambik
die Serer im Senegal
die Chewa in Malawi
die Akebu in Togo
die Luvale in Angola und
Sambia
die Irokesen in den USA und
Kanada
die Navajo, Zuñi, Acoma und

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Jemez in New Mexico, die
Hopi in Arizona, USA
die Wayuu (Guajiro) und die
Wayapopihíwi in Kolumbien
und Venezuela
die Warao in Venezuela
die Kuna in Panama

Aufgrund von Kolonisation und


Missionierung oder anderen
gesellschaftlichen Prozessen
weisen diese Ethnien aber nicht
mehr alle Züge ihrer vermuteten
ursprünglichen Kultur auf, wie
es am Beispiel der

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Minangkabau gezeigt werden
kann, deren Geschichte und
gegenwärtige Situation gut
belegt ist.

Beispiel: Die
Minangkabau

In Schriften des 19.


Jahrhunderts, die sich auf die
Aufzeichnungen
niederländischer
Kolonialbeamter stützten, sowie
in feministischen
Matriarchatsthesen der

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Gegenwart werden die
Minangkabau als klassisches
Beispiel für „das Matriarchat“
genannt. Diese Bezeichnung
wurde auch von einem Teil der
Minangkabau übernommen, um
die mütterliche Erbfolge mit
einer starken Stellung der
Frauen als wesentliches
Element ihrer kulturellen
Identität zu bezeichnen.

Mit insgesamt über drei


Millionen Menschen sind die
Minangkabau auf Sumatra die

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größte bekannte matrilineare
Bevölkerungsgruppe der Welt.
Das Verwandtschaftssystem
wies auch bilaterale Züge auf:
Die Lineage des Vaters hieß
bako und wurde von den
Kindern gern besucht.
Ursprünglich praktizierten die
Minangkabau matrilokale
Wohnsitzregeln, heute sind
Kernfamilien eine gängige
Lebensform. Der Autorität der
Frau im Haus stand die
Repräsentation durch den Mann
innerhalb der Matrilineage und

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in der Öffentlichkeit gegenüber;
in einigen Gebieten existiert
diese Doppelautorität bis heute.
Die Minangkabau sind
Reisbauern, jedoch praktizierten
sie schon in vorkolonialer Zeit
keine traditionelle
Subsistenzwirtschaft; vielmehr
wurde auch für den regionalen
wie überregionalen und bereits
seit dem 18. Jahrhundert für
den Weltmarkt produziert, zum
Beispiel eine spezielle
Zimtsorte, Färberfrüchte und
Kaffee. Die gleichrangige[39]

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Stellung von Frauen und
Männern beruhte bei den
Minangkabau auf einem
Zusammenspiel der weiblichen
und männlichen Anbausysteme.
Nach ihrem Adat-Recht sind
Land und Produktionsmittel
Gemeineigentum. Frauen und
Männer erhielten
Nutzungsrechte, über die
wiederum die ältesten Frauen
und die männlichen Vorstände
der matrilinearen Gruppen
gemeinsam entschieden. Beide
Geschlechter waren demnach

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gleichermaßen ökonomisch
abgesichert. Über persönliche
Einkünfte konnten Männer und
Frauen als „eigenes Gut“
verfügen, bei ihrem Tod ging es
in das Gemeinschaftseigentum
über. Die Minangkabau kennen
zwei Formen des
Gemeineigentums: das der
matrilinearen Gruppen (harato
pusako) und das der Dörfer
(ulayat); über deren Erbregeln
gibt es seit einigen Jahren
Konflikte zwischen dem Adat
und dem islamischen Recht.[40]

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Neben der bäuerlichen,
vorstaatlichen
Gesellschaftsstruktur existierte
eine Aristokratie, die zwar keine
reale politische Macht innehatte,
jedoch den Goldhandel
kontrollierte und deren Könige
über eine große sakrale
Autorität verfügten. Ihre
Ethnische Religion war
animistisch; sie kannte
Schamaninnen und
Schamanen. Seit der
Unabhängigkeit Indonesiens
1945 sind die Minangkabau

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Moslems, was die geistig-
religiöse Vorrangigkeit der
Männer zur Folge hatte. Die
Minangkabau tradieren jedoch
weiterhin das Adat, ihr
ungeschriebenes Gesetz, und
versuchen dessen Regeln in
ihren Alltag zu integrieren (siehe
dazu Kultur der
Minangkabau).[41][42]

Matriarchat aus
archäologischer Sicht
Gemäß weitestgehendem

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


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fachwissenschaftlichem
Konsens gibt es gegenwärtig
zwar matrilineare und
matrilokale
Gesellschaftsformen, es gibt
aber keine anthropologischen
oder archäologischen Belege für
die Idee einer allgemeinen
„matriarchalen Phase“
menschlicher Gesellschaften.
Matrilinearität, das heißt die
Abfolge der Verwandtschaftlinie
von Mutter zur Tochter, wird –
beispielsweise von Sarah Blaffer
Hrdy[43] – interpretiert als ein

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 55 von 136
Effekt tribaler Hortikultur, in der
Frauen das Land bebauen.[44]

Während ältere Publikationen


versuchten, paläolithische
Figuren heranzuziehen, um die
Idee einer Existenz von
Matriarchaten zu stützen, wird
dieses Vorgehen seit Mitte des
20. Jahrhunderts
fachwissenschaftlich weithin als
unhaltbar zurückgewiesen.[45]
Über die „Venus von
Willendorf“, eine berühmte
Frauenstatuette aus dem

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


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Jungpaläolithikum, von deren
sakraler Bedeutung und
Beweisstück für eine
matriarchale Kosmologie die
Anhängerinnen einer
Bewegung, die Spiritualität mit
Feminismus vereint, überzeugt
sind, schreibt die Ur- und
Frühgeschichtlerin und
Ethnologin Bärbel Auffermann:

„[…] eines werden


wir nie erklären
können: Warum die

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


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Figur angefertigt
wurde. Die Antwort
auf diese Frage ist
seit
Jahrzehntausenden
von Jahren
verstummt. Jeder
heutige Versuch
einer Antwort
bleibt
Spekulation.“[46]

Von Fachwissenschaftlerinnen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 58 von 136
wird zudem verneint, dass mit
archäologischen Methoden
weitreichende Aussagen über
Gesellschaftsstrukturen zu
gewinnen sind. Das Matriarchat
sei mit archäologischen Mitteln
weder zu beweisen noch zu
widerlegen, was auch für das
Patriarchat gelte.[47]

Die neuere archäologische


Elitenforschung, die sich auch
mit einem kritischen Abgleich
archäologischer und
anthropologischer Daten

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 59 von 136
beschäftigt und der Frage
geschlechtsspezifischer
Grabbeigaben nachgeht, stellt
eine herausgehobene Position
von Frauen im religiösen
Bereich als Kontinuum in der
gesamten Vor- und
Frühgeschichte fest. Dabei
könne es auch Hinweise auf das
soziale Geschlecht geben.
„Anhand von
Grabausstattungen auf das
Verhältnis von Mann und Frau
bzw. die gesellschaftliche
Stellung der Frau schließen zu

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


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wollen“, überfordere jedoch
Quellen und Methodik der
Archäologie.[48]

Im universitären
Wissenschaftsbetrieb werden
zahlreiche Hypothesen und
Methoden insbesondere von
Klassikern der
Matriarchatsforschung
abgelehnt, wie beispielsweise
eine historische Spekulation auf
der alleinigen Basis der
Interpretationen von Mythen,
Legenden und Märchen.[49] Als

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 61 von 136
Reaktion darauf schlagen
Autorinnen, die an der
Matriarchatsidee festhalten, vor,
eine komplexere Methodologie
zu befolgen. Dabei sollen
Fachdisziplinen wie
Archäologie, Ethnologie,
Religionswissenschaft,
Volkskunde und „Oral History“,
Geschichte, Soziologie u. a.
kombiniert werden.[50] Die
Notwendigkeit interdisziplinärer
Methoden für die Erforschung
des Zusammenhangs von
Gesellschaftsform, Religion,

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 62 von 136
Geschlecht und der
Vieldimensionalität von
Geschlechterrollen in
Gesellschaften betont auch die
Religionswissenschaftlerin
Stefanie Knauß. Zu den
Schriften Göttner-Abendroths
merkt sie jedoch kritisch an,
dass diese
Matriarchatsforschung aus dem
Sammeln und Zusammenfügen
von Mosaiksteinchen aus
verschiedensten Quellen und
Gesellschaften bestehe, und es
fraglich bleibe, ob diese Quellen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 63 von 136
vergleichbar sind. „[…] aus einer
Sammlung bunter Steine
können schließlich sehr
verschiedene Bilder entstehen.
Dass in diesem Fall das Bild der
idealen matriarchalen
Gesellschaft entsteht, liegt […]
an der Vorannahme, […] dass
Matriarchate existierten und 'nur
noch' im Detail beschrieben
werden müssen.[50]“

Für
Matriarchatstheorien

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


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angeführte Kulturen

Frauenstatuetten aus Hacilar, Südost-


Anatolien, Türkei (Museum für Vor- und
Frühgeschichte Berlin)

Neben dem Paläolithikum gilt in


Matriarchatstheorien das
Neolithikum als matriarchal
geprägt. Dabei wird von einer

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 65 von 136
einheitlichen matriarchalen
Entwicklung Europas
ausgegangen. Insbesondere
Heide Göttner-Abendroth
verbreitet die Annahme eines
neolithischen Matriarchats als
geschichtliche Wirklichkeit.[51]
Der matriarchale
Gesellschaftstyp soll nach ihrer
Auffassung in der Jungsteinzeit
(Neolithikum) global entstanden
und am Ende der Bronzezeit
gewaltsam abgelöst worden
sein.[52] Mit dieser Vorannahme
interpretieren Anhänger der

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 66 von 136
Matriarchatsidee alle
neolithischen Fundorte als
matriarchal und im Zirkelschluss
als archäologischen Beweis
einer matriarchalen Vorzeit.
Diese Überzeugung speist sich
nach Meret Fehlmann aus
archäologischen Werken, „die
nicht mehr den neuesten
wissenschaftlichen Stand
abbildeten und davon zeugten,
dass eine Reihe großer Namen,
vor allem der
englischsprachigen Archäologie
(Jacquetta Hawkes, James

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 67 von 136
Mellaart, dem Entdecker von
Çatalhöyük in den frühen
1960er Jahren, und Marija
Gimbutas) nicht nur mit streng
wissenschaftlichen Werken
hervortrat, sondern auch
Bücher publizierte, die sich an
ein weiteres Publikum
richteten.“ Hierdurch sei die
Vorstellung der matriarchalen
Vorzeit popularisiert worden, die
Resultate ihrer Arbeiten und
Ausgrabungen würden vom
spirituellen Feminismus und der
feministischen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 68 von 136
Matriarchatsforschung
vereinnahmt und weiter
popularisiert.[53]

Fruchtbarer Halbmond

Unter dieser Prämisse werden


folgende archäologische
Kulturen in Europa und
Vorderasien als historische
Matriarchate diskutiert:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 69 von 136
die neolithischen Siedlungen
des fruchtbaren Halbmonds
wie Çayönü, Çatalhöyük;
Hacılar Höyük, Nevali Cori,
Jericho;
die frühesten Siedlungen in
Mesopotamien;
die Indus-Kultur
die jungsteinzeitliche Vinča-
Kultur;
die Bandkeramiker;
die Megalithkulturen, denen
z. B. das Hypogäum von Ħal-
Saflieni auf Malta zugerechnet

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 70 von 136
wird;
die minoische Kultur auf
Kreta.

Vorkommen von Gewalt


im späten Neolithikum
Die Vorstellung eines
neolithischen Matriarchats wird
unter anderem damit zu
begründen versucht, dass
archäologische Befunde aus
dieser Zeit keine Anzeichen für
Gewalt, Krieg und soziale
Unterschiede ergäben. Seit den
1980er Jahren sind jedoch

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 71 von 136
vermehrt archäologische
Befunde entdeckt worden, wie
die Massaker von Talheim in
Baden-Württemberg,[54][55] von
Asparn an der Zaya in
Niederösterreich, von Schletz in
Niederösterreich und weitere,
die dieses Bild gewaltfreier
neolithischer Gesellschaften in
Frage stellen. „Wie in Talheim
sind die Täter (in Schletz) mit
unglaublicher Brutalität
vorgegangen, die auch vor
Kindern aller Altersstufen nicht
halt machte. Alle Schädel tragen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 72 von 136
Anzeichen massiver
Gewalteinwirkung […] Auch in
diesem Fall schlugen die Täter
weiter auf ihre Opfer – und zwar
vorzugsweise auf die Köpfe –
ein, als sie bereits wehrlos am
Boden lagen.“ (Brigitte
Röder)[56] Der Tübinger Ur- und
Frühgeschichtler Jörg Petrasch
hat methodenkritisch versucht,
die Rate der Gewalttätigkeiten
auf die Gesamtpopulation in der
Bandkeramik hochzurechnen
und kommt zu dem Schluss,
dass solche Massaker keine

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 73 von 136
singulären Ereignisse gewesen
sein können. Demnach müssen
Gewalttätigkeiten in den
bandkeramischen
Gesellschaften regelmäßig,
wenn auch selten,
vorgekommen sein. Abgesehen
von solchen tödlich endenden
Gewalttätigkeiten werden in den
anthropologischen
Veröffentlichungen zu
bandkeramischen Skeletten
Hinweise auf regelmäßig
physische
Auseinandersetzungen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 74 von 136
beschrieben, die von den
Opfern überlebt wurden.[57][58]

Die Prähistorikerin Eva-Maria


Mertens zeigte anhand der
Bandkeramiker, dass diese
Kultur keine friedliche im Sinne
der Matriarchatsanhänger war.
In ihrer Studie kommt sie zu
dem Schluss: „Wenn die These
der Matriarchatsforscherinnen
stimmt, dass die Zeit des
Neolithikums von Matriarchaten
bestimmt war, dann war es trotz
der Frauenherrschaft keine

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 75 von 136
friedliche Zeit. Wenn aber die
Kernprämisse für den Nachweis
eines Matriarchats
Gewaltlosigkeit
beziehungsweise Friedlichkeit
ist, dann ist am Ende der
Bandkeramik nicht von einem
Matriarchat zu sprechen. “[59]
Mertens betont, dass solche
Hinweise auf Gewalt nicht nur
Kennzeichen der ersten
Ackerbauern in Mitteleuropa
sind. Auch von den
vorhergehenden Wildbeutern im
Spätmesolithikum gebe es

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 76 von 136
regelhaft Hinweise auf
gewaltsam zu Tode gekommene
Menschen.

Mit dem Neolithikum ging als


Folge der mit Ackerbau und
Viehzucht verbundenen
Sesshaftigkeit ein Anwachsen
der Bevölkerung einher und die
Herausbildung erster sozialer
Unterschiede und Hierarchien.
Anhand der Skelettfunde lässt
sich eine
geschlechtsspezifische
Arbeitsteilung nachweisen,

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 77 von 136
wobei hauptsächlich die
weiblichen Skelette
Handarthrosen und andere
Abnutzungserscheinungen
aufweisen, die auf das Mahlen
des Getreides in kniender
Haltung hinweisen, außerdem
„werden weibliche Skelette
zusehends kleiner und
zierlicher“. Verletzungen und
Krankheiten, die sich am Skelett
nachweisen lassen, nehmen
drastisch zu (es gibt Hinweise
auf ernährungsbedingte
Krankheiten, beispielsweise

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 78 von 136
nachgewiesen bei der Hälfte der
Bewohner von Çatalhöyük); und
nicht nur bei den
Bandkeramikern finden sich
Skelette – Frauen und Männer –,
die auf einen gewaltsamen Tod
schließen lassen. Ebenso ist die
Vorstellung eines friedlichen
Umgangs mit der Natur
wahrscheinlich falsch, „die
ersten Bauern wiesen
vermutlich allen Ressourcen –
Pflanzen, Tieren, Menschen –
gegenüber eine ausbeuterische
Haltung auf.“[60]

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 79 von 136
Auch weitere Annahmen, die die
Idee eines neolithischen
Matriarchats stützen sollen,
werden fachwissenschaftlich
zurückgewiesen, gelten in der
Archäologie als widerlegt und
methodisch als
unwissenschaftlich, zum
Beispiel die
Bedeutungskontinuität von
Symbolen über Jahrtausende,
die von Matriarchatstheoretikern
als Sprache der Urzeit und
vereinfacht als Symbole der
Göttin verstanden werden sowie

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 80 von 136
die pauschale Deutung
weiblicher oder
anthropomorpher Darstellungen
als Göttinnen und Ausdruck
einer religiösen Kontinuität vom
Paläolithikum zum Neolithikum
(und darüber hinaus), einem
Zeitraum, der mehr als 20.000
Jahre umspannt und mit tief
greifenden sozialen und
kulturellen Veränderungen
verbunden war.

„The common

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 81 von 136
practice of jumping
from Bronze Age
European figurines
to Palaeolithic
Venuses and back
again to neolithic
material is in itself
unscientific […]“

– Peter J. Ucko[61]

Hypothesen zur
Religion historischer
Matriarchate
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 82 von 136
Hauptartikel: Hypothesen zur
Religion historischer
Matriarchate

Für viele Vertreter der These von


der Existenz historischer
Matriarchate, aber auch
utopischer
Matriarchatsvorstellungen war
die Idee eines Kults der Großen
Göttin zentral. Bereits Johann
Jakob Bachofen vertrat
diesbezüglich spekulative
Vermutungen. Einflussreiche
und bekannte Hypothesen über

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 83 von 136
Religion und Kult historischer
Matriarchate haben Robert
Graves und Göttner-Abendroth
vorgelegt.

Siehe auch
Religion: Venusfigurinen
(Altsteinzeit bis 12.000 v. Chr.)
Mythische Stammmütter
(Beispiele)
Amazonen als
Stadtgründerinnen (antike
Mythen)
Keltische Frauen (unsichere

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 84 von 136
Quellenlage)
Clanmutter (bei
nordamerikanischen
Indianern)
Soziokulturelle Evolution
(gesellschaftliche
Entwicklung)

Literatur
Brigitte Röder, Juliane
Hummel, Brigitta Kunz
(Hrsg.):
Göttinnendämmerung. Das
Matriarchat aus

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 85 von 136
archäologischer Sicht.
Droemer Knaur, München
1996, ISBN 3-426-26887-6.
Lucy Goodison, Christine
Morris (Hrsg.): Ancient
Goddesses. The Myths and
the Evidence. University of
Wisconsin Press/British
Museum Press, Madison
1999, ISBN 0-299-16320-2
(Bryn Mawr Classical Review
1999 ).
Beate Wagner-Hasel:
Matriarchat. In: Manfred

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 86 von 136
Landfester (Hrsg.): Der Neue
Pauly. Band 15: Rezeptions-
und
Wissenschaftsgeschichte. J.
B. Metzler, Stuttgart/Weimar
2001, Sp. 321–329.
Janet Alison Hoskins:
Matriarchy. In: M. C. Horowitz
(Hrsg.): New Dictionary of the
History of Ideas (DHI). Band 4,
Routledge, London/New York
2004, S. 1384–1389 (online
in science.jrank.org, blättern
mit dem Next-Button).

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 87 von 136
Carol B. Duncan: Matriarchy
and Patriarchy. In: William H.
McNeill u. a. (Hrsg.): Berkshire
Encyclopedia Of World
History. Band 3, Berkshire,
Great Barrington 2005,
S. 1218–1223.

Dokumentarfilme
Elke Werry: Mütter, Macht und
Mythen – Gab es ein
vorgeschichtliches
Matriarchat? Along Mekong
Productions für
Süddeutschen Rundfunk

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 88 von 136
SDR, Deutschland 1998
(45​Minuten).
Elke Werry: Wie Schwestern –
Matrilinearität auf der
griechischen Insel Chios. ZDF,
Deutschland 1985
(30​Minuten).
Doumentarfilme zu den
Mosuo in Südchina…
Doumentarfilme zu den
Minangkabau auf Sumatra…
Doumentarfilme zu den Khasi
in Nordostindien…
Uschi Madeisky, Klaus

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 89 von 136
Werner: Trommeln Der Liebe –
Bräutigamraub bei den Garo
in Indien. Colorama Film für
NDR, Deutschland 2001
(60​Minuten; Info ).
Doumentarfilme zu den
Warao in Venezuela…

Weblinks
Wiktionary: Matriarchat –
Bedeutungserklärungen,
Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen

Einzelnachweise
1. Editors of Encyclopædia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 90 von 136
1. Editors of Encyclopædia
Britannica: matriarchy (social
system). In: Encyclopædia
Britannica. 2013, abgerufen am
30. Oktober 2013 (englisch;
Stand: Juli 2008, Elizabeth Prine
Pauls): „matriarchy, hypothetical
social system in which the
mother or a female elder has
absolute authority over the
family group; by extension, one
or more women (as in a council)
exert a similar level of authority
over the community as a whole.
[…] The consensus among
modern anthropologists and
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 91 von 136
modern anthropologists and
sociologists is that while many
cultures bestow power
preferentially on one sex or the
other, matriarchal societies in
this original, evolutionary sense
have never existed. However,
some scholars continue to use
the terms matriarchy and
patriarchy in the general sense
for descriptive, analytical, and
pedagogical purposes.“
2. E. W. Müller: Mutterrecht. In:
Historisches Wörterbuch der
Philosophie (HWPh), Band 6,
1984, S. 261.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 92 von 136
1984, S. 261.
3. Elke Hartmann: Zur
Geschichte der
Matriarchatsidee.
Antrittsvorlesung (= Öffentliche
Vorlesungen der Humboldt-
Universität. Heft 133).
Universität Berlin 2004,
abgerufen am 30. Oktober 2013
(PDF; 304 kB; 37 Seiten).
4. Meret Fehlmann: Die Rede
vom Matriarchat. Zur
Gebrauchsgeschichte eine
Arguments. Chronos Verlag
Zürich 2011, S. 21 ff. Vergleiche
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 93 von 136
auch: Peter Davies: Myth,
Matriarchy and Modernity. de
Gruyter, 2010; Cynthia Eller:
Gentlemen and Amazons. The
Myth of Matriarchal Prehistory.
1861–1900, University of
California Press 2011.
5. Birgit Heller: Matriarchat. In:
Lexikon für Theologie und
Kirche. Band 6, 1997, Sp. 1475.
Ähnlich Gerda Lerner: The
Creation of Patriarchy. Oxford
University Press, New York
1986, ISBN 0-19-503996-3,
S. 31.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 94 von 136
S. 31.
6. Die Bezeichnung
Gynaikokratie von altgriechisch
gynaikokratia (Frauenherrschaft)
ist seit dem 4. Jahrhundert vor
Christus nachweisbar.
Vergleiche Uwe Wesel: Der
Mythos vom Matriarchat. 1980,
S. 35.
7. Vergleiche z. B. Nancy
Tanner: Matrifocality in
Indonesia and Africa and
Among Black Americans. In:
Michelle Zimbalist Rosaldo,
Louise Lamphere (Hrsg.):
Women, Culture and Society.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 95 von 136
Women, Culture and Society.
Stanford University Press,
Stanford 1974, S. 129–156, hier
S. 129: „Matrifocality is found
within a variety of kinship types.
[…] Descent and matrifocality
vary independently. […] This can
occur in matrilineal and
patrilinear systems as well as in
bilateral system.“ Siehe auch:
Gabriele Rasuly-Paleczek:
Einführung in die Formen der
sozialen Organisation (Teil 4/5).
(Memento vom 5. Oktober 2013
im Internet Archive) Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 96 von 136
Kultur- und Sozialanthropologie,
Universität Wien, 2011, S. 152,
abgerufen am 30. Oktober 2013
(PDF; 747 kB; in archive.org).
Sowie: Brian Schwimmer:
Matrifocality: An emerging
empirical and theoretical issue.
In: Tutorial: Kinship and Social
Organization. Department of
Anthropology, University of
Manitoba, Kanada 2003,
abgerufen am 30. Oktober 2013
(englisch).
8. Der niederländische
Rechtsethnologe George
Alexander Wilken hat die
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 97 von 136
Alexander Wilken hat die
Bezeichnung Matriarchat 1884
mit seinem Buch Das
Matriarchat (Das Mutterrecht)
bei den alten Arabern als Erster
benutzt. Vergleiche Meret
Fehlmann: Die Rede vom
Matriarchat. 2011, S. 19.
9. Matriarchat . In: Digitales
Wörterbuch der deutschen
Sprache (DWDS), abgerufen am
24. Juni 2015.
10. Die erste Beschreibung
einer mutterrechtlichen
Gesellschaft stammt von dem

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 98 von 136
Irokesen-Missionar J. F. Lafitau:
Moeurs des sauvages amér.
comparées aux moeurs des
premiers temps 1. 2 (Paris
1724). J. J. Bachofen: Das
Mutterrecht. Eine Untersuchung
der Gynaikokratie der alten Welt
(1861). stellt eine theoretisch-
spekulative Rekonstruktion des
Matriarchats in der
Frühgeschichte des nahen
Ostens dar. Vergleiche E. W.
Müller: Mutterrecht. In:
Historisches Wörterbuch der
Philosophie (HWPh), Band 6,

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 99 von 136
1984, S. 261.
11. Vgl. etwa Franz Borkenau:
Von der minoischen zur
griechischen Kultur. In: ders.:
Ende und Anfang. Stuttgart
1984 (Ursprünglich unter dem
Titel Zwei Abhandlungen über
griechische Mythologie in der
Zeitschrift Psyche. April 1953)
12. Vgl. Birgit Heller:
Matriarchat. In: Lexikon für
Theologie und Kirche. Bd. 6,
1997, Sp. 1475: „Die
M[atriarchat]-Kontroverse ist bis
heute ideologisch überfrachtet
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 100 von 136
heute ideologisch überfrachtet
u[nd] dient oft der Legitimierung
gesellschaftl[icher]
Machtverhältnisse“.
13. Vgl. etwa Meret Fehlmann:
Die Rede vom Matriarchat.
Zürich 2011, S. 142.
14. Meret Fehlmann: Die Rede
vom Matriarchat. 2011, S. 260 f.
15. Vgl. etwa Elke Hartmann:
Zur Geschichte der
Matriarchatsidee (= Öffentliche
Vorlesungen der Humboldt-
Universität. Heft 133). Berlin
2004 (Antrittsvorlesung;
2. Auflage 2006). vergleiche
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 101 von 136
2. Auflage 2006). vergleiche
auch: Ilse Lenz:
Geschlechtssymmetrische
Gesellschaften: Wo weder
Frauen noch Männer herrschen.
In: Ruth Becker, Beate
Kortendiek (Hrsg.): Handbuch
Frauen- und
Geschlechterforschung.
Theorie, Methoden, Empirie.
3. Auflage. Verlag für
Sozialwissenschaften,
Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-
531-17170-8, S. 30–31
(Seitenansichten in der
2. Auflage von 2008 in der
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 102 von 136
2. Auflage von 2008 in der
Google-Buchsuche).
16. Friedrich Heiler: Die Frau in
den Religionen der Menschheit.
(= Theologische Bibliothek
Töpelmann 33). De Gruyter,
Berlin 1977.
17. Birgit Heller: Matriarchat. In:
Lexikon für Theologie und
Kirche. Bd. 6, 1997, Sp. 1475.
18. Helga Laugsch: Der
Matriarchatsdiskurs (2011), S.
92 f. Fehlmann: Die Rede vom
Matriarchat, S. 67 ff.
19. Angela Schenkluhn:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 103 von 136
19. Angela Schenkluhn:
Matriarchy /Patriarchy. In: Kocku
von Stuckrad (Hrsg.): The Brill
Dictionary of Religion. Brill,
Leiden/Boston 2006, S. 1177–
1179, hier 1177: „Concepts of
matriarchy are radically
distinguished here from notions
of cultural science like
'matrilinearity,’ 'matrilocality,’
and ‘matrifocality,’ which
describe the organization of
kinship in the ‘succession of the
mother’. But since matriarchy
[…] as a societal type is thus far
sufficiently evidenced neither
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 104 von 136
sufficiently evidenced neither
historically nor archaeologically,
the central consideration of the
concept of matriarchy should
become that of a social myth
within certain ideological
systems.“
20. Angela Schenkluhn:
Matriarchy/Patriarchy. In: Kocku
von Stuckrad (Hrsg.): The Brill
Dictionary of Religion. Brill,
Leiden/Boston 2006, S. 1177–
1179, hier 1177: „Dominant role
of woman in society and politics
(‘matriarchy’ in the strict
sense)“, „Descendancy, and
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 105 von 136
sense)“, „Descendancy, and
inheritance, family, or domicile
rights determined through the
maternal line (‘matrilinearity,’
‘matriarchy’)“, „Veneration of
female divinities in religion and
mythology (‘mother
deities’/goddesses)“.
21. 1985 in „Frauenwelten –
Männerwelten“ am
ausführlichsten, S. 32–40
22. Rentmeister in [1] Am
Beispiel Südindien zeigt sich,
wo Frauen alleinige
Eigentümerinnen von Land oder

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 106 von 136
Häusern sind, werden sie
signifikant seltener Opfer
häuslicher Gewalt. Vgl. Panda,
Pradeep: Marital Violence,
Human Development and
Women’s Property Status in
India In: World Development.
33, Nr. 5, 2005.
23. [2]
24. Vgl. Heide Göttner-
Abendroth: Die Göttin und ihr
Heros. München 1980, S. 30.
25. Göttner-Abendroth zitiert bei
Helga Laugsch: Der
Matriarchatsdiskurs. München
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 107 von 136
Matriarchatsdiskurs. München
2011, S. 201.
26. Vgl. z. B. Heide Göttner-
Abendroth: Definition der
Gesellschaftsform. In: Göttner-
Abendroth (Hrsg.): Gesellschaft
in Balance. Edition
Hagia/Kohlhammer, 2006, S. 22
f.
27. Stefanie Knauss: Heide
Göttner-Abendroth (geb. 1941).
Eine kritische Vorstellung der
Klassikerin der
Matriarchatsforschung. In:
Anna-Katharina Höpflinger, Ann
Jeffers, Daria Pezzoli-Olgiati
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 108 von 136
Jeffers, Daria Pezzoli-Olgiati
(Hrsg.): Handbuch Gender und
Religion, Vandenhoeck &
Ruprecht, erste Auflage 2008,
ISBN 978-3-8252-3062-3, S.
99.
28. Siehe beispielsweise Omar
Rolf von Ehrenfels: Motherright
in India. 1941.
29. Ifi Amadiume: Reinventing
Africa: Matriarchy, Religion and
Culture. Zed Books/St. Martin’s
Press, London/New Jersey
1997, ISBN 1-85649-534-5.
Dies.: Männliche Töchter,

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 109 von 136
weibliche Ehemänner: soziale
Rollen und Geschlecht in einer
afrikanischen Gesellschaft.
Rotpunktverlag, Zürich 1996,
ISBN 3-85869-067-8.
30. Martha Harroun Foster: Lost
Women of the Matriarchy:
Iroquois Women in the Historical
Literature. UCLA American
Indian Studies Center , 1995.
Dies.: We Know Who We Are:
Metis Identity in a Montana
Community. University of
Oklahoma Press, 2006.
31. Vergleiche etwa Ilse Lenz:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 110 von 136
31. Vergleiche etwa Ilse Lenz:
Geschlechtssymmetrische
Gesellschaften. Neue Ansätze
nach der Matriarchatsdebatte.
In: Ilse Lenz, Ute Luig (Hrsg.):
Frauenmacht ohne Herrschaft.
Geschlechterverhältnisse in
nicht-patriarchalen
Gesellschaften. Fischer,
Frankfurt am Main 1995, ISBN
3-596-12827-7, S. 26 ff.
(Erstauflage 1990).
32. G. Wilhelm: Matrilinearität.
B. Bei den Hethitern. In:
Reallexikon der Assyriologie und
Vorderasiatischen Archäologie.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 111 von 136
Vorderasiatischen Archäologie.
Band 7, Lieferung 7.–8., de
Gruyter, Berlin u. a. 1990,
S. 588–590, hier S. 588.
33. Hans-Rudolf Wicker:
Leitfaden für die
Einführungsvorlesung in
Ethnosoziologie. (PDF; 532 kB)
Institut für Sozialanthropologie,
Universität Bern, 2005, S. 11,
abgerufen am 7. November
2013. Zitat: „In akzentuierter
Form findet sich unilineare
Abstammung in vielen
Gesellschaften, in denen es
wichtige Güter (Land, Vieh)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 112 von 136
wichtige Güter (Land, Vieh)
aufzuteilen und zu vererben gilt.
Agrargesellschaften (z. B. China
und Japan) oder
Viehzuchtgesellschaften
(Zentralasien, vorderer Orient,
Ostafrika) brachten deshalb
unilinear organisierte
Verwandtschaften weit häufiger
hervor als Wildbeuter. Die
sesshafte Lebensweise fördert
die territoriale Identifikation und
die Betonung der
Gruppeneinheit und -solidarität.
Patrilinear organisiert sind zum
Beispiel die Nuer im südlichen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 113 von 136
Beispiel die Nuer im südlichen
Sudan (Evans-Pritchard 1940)
und die Tallensi von Ghana
(Fortes 1945). Matrilinear
organisiert sind etwa die Nayar
in Südindien, Navajo,
Trobriander, Irokesen, Tonga,
Munduruku […]“.
34. William Tulio Divale: An
Explanation for Matrilocal
Residence. In: Dana Raphael
(Hrsg.): Being Female.
Reproduction, Power and
Change. Reihe: World
Anthropology. Mouton, Den
Haag 1975, ISBN 978-90-279-
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 114 von 136
Haag 1975, ISBN 978-90-279-
7599-7, S. 99–108
(Seitenansichten in der Google-
Buchsuche).
35. Gabriele Herzog-Schröder:
Okoyoma - Die Krebsjägerinnen.
Vom Leben der Yanomamï-
Frauen in Südvenezuela. Lit,
Münster u. a. 2003, ISBN 3-
8258-5082-X, S. 61
(Doktorarbeit, durchgesehene
Auflage; Seitenansicht in der
Google-Buchsuche).
36. Der Ethnographic Atlas by
George P. Murdock enthält
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 115 von 136
mittlerweile Datensätze zu
1300 Ethnien (Stand Dezember
2012 im InterSciWiki ), von
denen oft nur Stichproben
ausgewertet wurden.
37. J. Patrick Gray:
Ethnographic Atlas Codebook.
In: World Cultures. Band 10,
Nr. 1, 1998, S. 86–136, hier
S. 104: Tabelle 43 Descent:
Major Type (PDF-Datei; 2,4 MB;
ohne Seitenzahlen ). Zitat:
„ 17 Missing data [....... 1,3%]
584 Patrilineal [.......... 46,1%]
52 Duolateral [............ 4,1% =
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 116 von 136
52 Duolateral [............ 4,1% =
bilinear]
160 Matrilineal [.......... 12,6%]
11 Quasi-lineages [... 0,9% =
parallel]
49 Ambilineal [............ 3,9%]
349 Bilateral [............... 27,6% =
kognatisch]
45 Mixed“ 3,6%
von weltweit insg. 1267 Ethnien
(1998), mittlerweile: 1300.
38. Hans-Rudolf Wicker:
Leitfaden für die
Einführungsvorlesung in
Ethnosoziologie. (PDF; 532 kB)
Universität Bern 2005, S. 13,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 117 von 136
Universität Bern 2005, S. 13,
abgerufen am 7. November
2013. Die Zahlen auf S. 13:
164 matrilineare Ethnien – ihr
ehelicher Wohnsitz nach der
Heirat (Residenzregel):
62 (37,8%) wohnen
avunkulokal beim
Mutterbruder des
Ehemannes oder
Mutterbruder der Ehefrau
53 (32,3%) wohnen uxori-
/matrilokal bei der Ehefrau
oder ihrer Mutter
30 (18,3%) wohnen viri-
/patrilokal beim Ehemann
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 118 von 136
/patrilokal beim Ehemann
oder seinem Vater
19 (11,6%) haben andere
Wohnsitzregeln: neolokal,
natolokal u. a.
39. Ilse Lenz:
Geschlechtssymmetrische
Gesellschaften: Wo weder
Frauen noch Männer herrschen.
In: Ruth Becker, Beate
Kortendiek (Hrsg.): Handbuch
Frauen- und
Geschlechterforschung.
Theorie, Methoden, Empirie.
3. Auflage. Verlag für
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 119 von 136
Sozialwissenschaften,
Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-
531-17170-8, S. 31
(Seitenansicht in der 2. Auflage
von 2008 in der Google-
Buchsuche). Zitat: „Gleichheit
wird als eine gleichheitliche
Verteilung von Macht und
sozialen Chancen zwischen den
erwachsenen Mitgliedern einer
Gesellschaft verstanden“.
40. Keebet von Benda-
Beckmann, Franz von Benda-
Beckmann: Struggles over
communal property rights and
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 120 von 136
communal property rights and
law in Minangkabau, West
Sumatra. Max Planck Institute
for Social Anthropology, Halle
2004.
41. Ilse Lenz:
Geschlechtersymmetrie als
Geflecht von Frauen und
Männermacht. Zu den
Minangkabau in der vorkonialen
Epoche. In: Ilse Lenz, Ute Luig
(Hrsg.): Frauenmacht ohne
Herrschaft.
Geschlechterverhältnisse in
nicht-patriarchalen
Gesellschaften. Fischer,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 121 von 136
Gesellschaften. Fischer,
Frankfurt am Main 1995, ISBN
3-596-12827-7 (Erstauflage
1990).
42. Ute Marie Metje: Die starken
Frauen. Gespräche über
Geschlechterbeziehungen bei
den Minangkabau in Indonesien.
Campus, Frankfurt 1999, ISBN
3-593-35409-8; dieselbe: Bei
den Minangkabau. Über die
Geschlechterbeziehungen in
Westsumatra. (Memento vom
13. Juli 2015 im Internet
Archive) In: journal-
ethnologie.de. Museum der
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 122 von 136
ethnologie.de. Museum der
Weltkulturen, Frankfurt 2004.
43. S. B. Hrdy: The Woman That
Never Evolved. Harvard
University Press, Cambridge
1981.
44. Russell Dale Guthrie: The
nature of Paleolithic art.
University of Chicago Press,
London 2005, S. 368 (Direktlink
zur Seite 368 in der Google-
Buchsuche), mit Bezug auf Hrdy
1981 und S. Goldberg: The
erosion of the social sciences.
In: K. Washburn, J. F. Thornton
(Hrsg.): Dumbing Down. W.W.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 123 von 136
(Hrsg.): Dumbing Down. W.W.
Norton, New York 1996, S. 97–
113.
45. V. G. Childe: Social
organzisation. Watts, London
1951; angeführt bei Russell Dale
Guthrie: The nature of
Paleolithic art. University of
Chicago Press, London 2005, S.
368 (einsehbar bei Google
Books).
46. Bärbel Auffermann In:
Frauen – Zeiten – Spuren.
Textbuch zur Ausstellung im
Neanderthal-Museum
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 124 von 136
Neanderthal-Museum
Mettmann. 1998, S. 193.
Auffermann ist stellvertretende
Direktorin des Museums.
47. Vgl. Brigitte Röder, Juliane
Hummel, Brigitta Kunz:
Göttinnendämmerung. Das
Matriarchat aus archäologischer
Sicht. Droemer Knaur, München
2001, ISBN 3-933939-27-5.
48. Dieter Quast (Hrsg.):
Weibliche Eliten in der
Frühgeschichte, Internationale
Tagung vom 13. bis zum 14.
Juni 2008 im RGZM im Rahmen
des Forschungsschwerpunktes
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 125 von 136
des Forschungsschwerpunktes
»Eliten«, Verlag des Römisch-
Germanischen Zentralmuseums,
Mainz 2011, Einleitung online
49. Margaret Ehrenberg: Women
in Prehistory. London British
Museum Publications 1989,
ISBN 0-7141-1388-3; Bruce
Trigger: A History of
Archaeological Thoughts. 2.
Auflage. Cambridge University
Press, 2006, zitiert bei: Meret
Fehlmann: Die Rede vom
Matriarchat. Zürich 2011, S. 135
ff.
50. Stefanie Knauß: Heide
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 126 von 136
50. Stefanie Knauß: Heide
Göttner-Abendroth (geb. 1941).
Eine kritische Vorstellung der
Klassikerin der
Matriarchatforschung. In: A.-K.
Höpflinger, A. Jeffers, D.
Pezzoli-Olgiati (Hrsg.):
Handbuch Gender und Religion.
UTB/Vandenhoeck & Ruprecht,
Stuttgart 2008, ISBN 978-3-
8252-3062-3, S. 100. ([3]
teilweise einsehbar bei Libreka)
51. Stefanie Knauß: Heide
Göttner-Abendroth (geb. 1941).
Eine kritische Vorstellung der

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 127 von 136
Klassikerin der
Matriarchatforschung. In: A.-K.
Höpflinger, A. Jeffers, D.
Pezzoli-Olgiati (Hrsg.):
Handbuch Gender und Religion.
UTB/Vandenhoeck & Ruprecht,
Stuttgart 2008, ISBN 978-3-
8252-3062-3, S. 95–106.
(teilweise einsehbar bei Libreka)
Hier S. 99.
52. Heide Göttner-Abendroth:
Matriarchat. Forschung und
Zukunftsvision. In: Ruth Becker,
Beate Kortendiek (Hrsg.):
Handbuch Frauen- und
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 128 von 136
Geschlechterforschung.
Theorie, Methoden, Empirie.
3. Auflage. Verlag für
Sozialwissenschaften,
Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-
531-17170-8, S. 23
(Seitenansicht der 2. Auflage
von 2008 in der Google-
Buchsuche).
53. Meret Fehlmann: Die Rede
vom Matriarchat. Zur
Gebrauchsgeschichte eines
Arguments. Chronos Verlag,
Zürich 2011, S. 135 ff., S. 162.
54. Ursula Eisenhauer:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 129 von 136
54. Ursula Eisenhauer:
Jüngerbandkeramische
Residenzregeln. Patrilokalität in
Talheim. In: Jörg Eckert, Ursula
Eisenhauer, Andreas
Zimmermann (Hrsg.):
Archäologische Perspektiven.
Analysen und Interpretationen
im Wandel. Rahden Westf.
2003, ISBN 3-89646-400-0,
S. 562–573.
55. Joachim Wahl, Hans
Günther König:
Anthropologisch-traumatische
Untersuchung der menschlichen
Skelettreste aus dem
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 130 von 136
Skelettreste aus dem
bandkeramischen Massengrab
bei Talheim, Kreis Heilbronn. In:
Fundberichte Baden-
Württemberg. 12, 1987.
56. Brigitte Röder: Jungsteinzeit
- Frauenzeit? Frauen in frühen
bäuerlichen Gesellschaften
Mitteleuropas. In: Frauen –
Zeiten – Spuren. Neanderthal
Museum Mettmann 1998, S.
264 ff.
57. Jörg Petrasch: Mord und
Krieg in der Bandkeramik. In:
Archäologisches

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40


Seite 131 von 136
Korrespondenzblatt. 29/1999,
Verlag des Römisch-
Germanischen Zentralmuseums
Mainz, S. 505–516 vor.
58. Jörg Petrasch:
Gewalttätigkeiten in der
Steinzeit - Archäologisch-
kulturgeschichtliche Analysen
zur Ermittlung ihrer
Häufigkeiten". In: Piek,
Terberger (Hrsg.): Frühe Spuren
der Gewalt. In: Beiträge zur Ur-
und Frühgeschichte
Mecklenburgs-Vorpommerns.
Bd. 41, Schwerin 2006. (PDF;
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 132 von 136
1,8 MB) ; abgerufen am 10.
Januar 2016
59. Eva-Maria Mertens: Der
Mythos vom friedlichen
Matriarchat. In: Antje Hilbig,
Claudia Kajatin, Ingrid Miethe
(Hrsg.): Frauen und Gewalt.
Interdisziplinäre
Untersuchungen zu
geschlechtsgebundener Gewalt
in Theorie und Praxis.
Königshausen & Neumann,
Würzburg 2003, S. 33–46.
eingeschränkte Vorschau in der
Google-Buchsuche
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 133 von 136
Google-Buchsuche
60. Margaret Ehrenberg: Women
in Prehistory. 1996; Röder,
Hummel, Kunz:
Göttinnendämmerung. 1996;
Timothy Taylor: The Prehistory
of Sex. 1998; Gilles und Brigitte
Delluc: Le sexe au temps des
Cro-Magnons. 2006, zitiert bei
Meret Fehlmann: Die Rede vom
Matriarchat. Zürich 2011,
Kapitel Archäologie oder die
Suche nach dem Matriarchat, S.
144–159.
61. Peter Ucko: The
Interpretation of Prehistoric
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matriarchat 28.02.19, 10;40
Seite 134 von 136
Interpretation of Prehistoric
Anthropomorphic Figurines.
Zitiert nach Meret Fehlmann:
Die Rede vom Matriarchat.
Zürich 2011, S. 159.

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