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es brary
KOCH
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—•—•—•—•—•—•—•—~~~~--~~~~*~*~~~~::~~~~*~*-º- ----------|---------
×
_ .*_-. °–~~~~---º---º---º---º---º---º---º–º–º–-----^-------— ~~~~*~~~~*~~~~
- ------ *******~*=~~~~*~*=~~~~
Forſchungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Teſtaments
In Verbindung mit
Die
altchriſtliche Bilderfrage
nach den literariſchen Quellen
Von
Göttingen
iſt
Soeben vollendet:
O
Das Urchriſtentum Joh. Weiß, weil. Prof. der Theol.
Ä
faſſers herausgeg. und am Schluſſe ergänzt von Rudolf Knopf,
D
Prof. Bonn. Mit einem Bildnis von Johannes Weiß.
in
der Theol.
XII
6 15
Geh. 13,60 %, geb.
S.
%. %.
2. u.
Lex. 89. 681
Teil, einzeln (S. I– XII 417 681) geh.
u.
–
Einbanddecke zum vollſtändigen Werke 1,10 %.
Ausführliche Ankündigung mit Inhalt koſtenfrei.
Bald nach Ausgabe des Ende 1913 erſchienenen Teils raffte eine tückiſche
1.
zu
Krankheit den Verfaſſer hinweg. Obwohl das Handbuch unvollendet bleiben
Teil bis die neueſte Zeit hinein immer wieder verlangt worden.
iſt
ſchien,
in
1.
der
Nunmehr liegt es, von kundiger Hand nur am Schluſſe ergänzt, als ein vollendetes
Ganzes vor.
ihrer älteſten
in
Die Schriften des Neuen Teſtaments
erreichbaren Textgeſtalt hergeſtellt auf Grund ihrer Text
geſchichte von Herm. Freiherrn von Soden, Dr. theol. Prof.
u.
an
B. A.
21
13
%.
%,
%,
(S. 1649 2203). Einzeln, geb.
–
XXVIII,
II.
Teil I.
Mit zum Apparat.
S.
%;
36
Einzelpreis des Apparat) geh. %; geb.
%.
II.
Teils (Text
u.
umgearb.
3.
geb.
28
%.
und
3.
beachten.
Die
altchriſtliche Bilderfrage
nach den literariſchen Quellen
Von
Göttingen
In Verbindung mit
verfolgt
ich
keinerlei ikonoklaſtiſche Zwecke, ſondern will nur mit dem der geſchicht
lichen Wahrheit gebührenden amor desinteressatus zeigen, wie das
Chriſtentum urſprünglich über Bilderſchmuck und Bilderverehrung dachte
und wie und unter welchen Umſtänden nachher andere Anſchauungen
Anderſeits
*
wirklich lernen will und nicht durch Dogmen oder unheilbare Vor
man
daran gehindert nur vorwärts kommen, wenn man nicht
iſt
–
urteile
aneinander vorbei oder übereinander weg redet, ſondern fremde Auf
ſie
wie
Ich ſchmeichle mir nicht, alle hier einſchlägigen Stellen erörtert,
- V§
zu
aufgehellt haben,
in
wenn
ºc
haben, daß hier noch eine offene Frage vorliegt und das, was man
die
W)
zu
zur Seit über Stellung des älteſten Chriſtentums zur Kunſt leſen
bekommt, nicht das letzte Wort ſein kann.
München, Juli 1917.
W.
Hugo Koch,
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Einleitung. Stand der Srage . . . . . . . . . . . . . 1–3
I. Die Seugen.
§ 1. Tertullian. - - - - - - - - - - - - - - 3 – II
§ 2. Cyprian und Pſ.-Cyprian . . . . . . . . . . . . . 11–12
§ 3. Kirchenrechtliche Beſtimmungen . . . . . . . . . . . 12–13
-§ 4. Irenäus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13–14
§ 5. Klemens von Alexandrien . . . . . . . . . . . . . 14–18
§ 6. Ariſtides, Juſtin, Tatian und Athenagoras . . . . . . . 18–19
§ 7. Origenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19–22
§ 8. Methodius von Olympus . . . . . . . . . . . . . 22–24
§ 9. Minucius Felix, Arnobius und Laltantius . . . . . . . 24–29
§ 10. Makarius von Magneſia . . . . . . . . . . . . . 29–31
§ 11. Can. 36 von Elvira . . . . . . . . . . . . . . . 31 – 41
§ 12. Euſebius von Cäſarea, Kreuz und Labarum . . . . . . . 41–58
§ 13. Epiphanius . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58–64
§ 14. Aſterius von Amaſea . . . . . . . . . . . . . . . 64–67
§ 15. Johannes Chryſoſtomus . . . . . . . . . . . . . . 67
§ 16. Milus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67–68
§ 17. Die Kappadozier Baſilius, Gregor von Mazianz und Gregor
von Myſſa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69–73
§ 18. Prudentius und Paulinus von Mola . . . . . . . . . 73–75
§ 19. Auguſtinus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75–77
§ 20. Gregorius I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77–80
Machträge zu Origenes . . . . . . . . . . . . . . 80
Machträge zu Methodius. . . . . . . . . . . . . . 80–81
II. Ergebniſſe und Suſammenhänge.
§ 1. Unterſcheidung . . . . . . . . . . . . . . . 81 – 87
§ 2. Die Archäologie. . . . . . . . . . . . . . . . . 87–88
§ 3. Die Urſprünge der chriſtlichen Kunſt . . . . . . . . . 88–90
§ 4. Heidniſcher und Bilderſtreit . . . .
chriſtlicher . . . . . 91–93
§ 5. Der Begriff der Heiligkeit und des Heiligtums . . . . . . 93–99
:§ 6. Pietät und Bilderkult. . . . . . . . . . . . . . . 100–105
Verzeichnis der Schriftſtellen . . . . . . . . . . . . 106
Mamenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . 106–108
Einleitung.
„Die Meinung, die religiöſe Kunſt, der Gebrauch und die Verehrung
ſei
der Bilder den Chriſten der drei erſten Jahrhunderte fremd geweſen,
ſitzt feſt den Köpfen unſerer meiſten Gelehrten; man ſchlage
in
noch
im
So
Kraus Jahre
X.
haß“ der alten Chriſten finden.“ ſchrieb Fr.
1868 (in ſeiner populären Broſchüre „Die Kunſt bei den alten Chriſten“,
Frankfurt a/M. 5). Im erſten Bande ſeiner „Geſchichte der chriſt
S.
(Freiburg 1896.
S.
und ſchlimmſte Fabel, welche die moderne Kritik aus der Geſchichte der
zu
in
ſo
die
teidigungsſtellung geſtanden hatte, nunmehr zum Angriff überging und
zu
durch kühne Stöße die letzte Kraft jener Bildergegner brechen ſuchte.
Aus dieſer Suverſicht erklärt ſich auch die kurze Abhandlung des
Münchner Theologen Alois Knöpfler „Der angebliche Kunſthaß der
erſten Chriſten“, veröffentlicht der „Feſtſchrift Georg von Hertling
in
land“ (Kempten
S.
er
katholiſchen Kirchenhiſtoriker
– –
zu
bin
proteſt. RE* 3,222, Schultze, Art. „Kunſt und Kirche“, RE*11,176, Windiſch,
V.
ge
ſie
aus Anlaß des Knöpfler'ſchen Aufſatzes nachgegangen und habe
unterſucht, als das Seit iſt!).
in
nauer der letzten geſchehen Vielleicht
zu zu
ſie
gelingt auf Grundlage
es
doch, eine etwas breitere und tiefere
ſtellen und ihr einige Seiten abzugewinnen oder wenigſtens
–
neue
ſie
zeigen, daß nicht
ſo
ſich
zu
glauben ſcheint.
Bezeichnenderweiſe eröffnet Knöpfler, nach dem Vorbilde bei Kraus
60), ſeinen Beweisgang
S.
Kunſt 1896
d.
I.
ſcholaſtiſchen Schlußfolgerung. „Was zunächſt die Stellung des Chriſten
im
tums zur Kunſt überhaupt anlangt, liegt Chriſtentum nicht
ſo
auch
zu
das Geringſte, was dasſelbe der Kunſt
nicht Verneinung natür
iſt
veranlaſſen könnte. Das Chriſtentum der
im
es
lichen vielmehr dieſelben
klären und vollenden. „Gratia non destruit naturam“, ſagt der
Doctor angelicus perficit“.
et
der Scholaſtik, „sed elevat Das war
ſtets Lehre der katholiſchen Kirche von den erſten Seiten bis auf den
heutigen Tag. Dieſelbe kann darum als ſolche nie eine prinzipiell ab
lehnende oder gar feindliche Stellung eingenommen haben weder gegen
die Wiſſenſchaft noch gegen die Kunſt, dieſen (ſo!) ſchönſten Blüten der
zu
zu
natürlichen Kräfte des Menſchen. Nicht ertöten, ſondern beleben
zu
iſt
Der kirchengeſchichtliche
ſo
aber nichts bewieſen.
wenig als der weltgeſchichtliche auf einen Syllogismus verpflichtet. Eine
nicht von fertigen Glaubensſätzen beherrſchte Kirchen- und Dogmen
geſchichte zeigt uns den Wechſel chriſtlicher und kirchlicher Anſchauungen
an
reichen, als die Stellung Kunſt und Wiſſenſchaft, zeigt uns das
Ringen gegenſätzlicher Anſchauungen und Beſtrebungen, die alle mit dem
zu
darum
Schieles
478,
u.
(1909)
a.
2
finden ſich bei Chr. W. Auguſti, Beiträge zur chriſtl. Kunſtgeſchichte und
I.
II.
S.
103–146 und
I.
Tertullian. 3
Die Seugen.
I.
Tertullian.
1.
§
Su den angeblichen
Kunſtfeinden aus der erſten chriſtlichen Zeit,
ſagt Knöpfler, werde gewöhnlich vor allem Tertullian gerechnet. Er
allerdings ein Miß
zu
glaubt,
iſt
es
an
der betreffenden
c.
3
ſei
noch vorkommen könne. „Nachdem aber der Teufel Bildhauer, Maler und
Verfertiger von Bildniſſen
da
noch rohen
Fortgang jeder
da
an
da
liſchen Kirche“ operiert, greift der proteſtantiſche gerne zum „Weſen des
Chriſtentums“. So beginnt Viktor Schultze ſeinen Artikel „Kunſt und Kirche“
(RE* XI, 175–178) mit dem Satze: „Im Weſen des Chriſtentums liegt kein
den Betrieb und Gebrauch der bildenden Kunſt ausſchließendes Moment.“ Nur
ſchade, daß das „Weſen des Chriſtentums“ ebenſowenig eine feſtſtehende und
iſt
als
idolum sedici exposcit“ will nicht „jede Abbildung eine Art Idolo
latrie“ hinſtellen, wie Kraus (Geſch. 61),
S.
1896
d.
chriſtl. Kunſt
im
I.
meint, ſondern hat wieder nur idololatriſche Bilder Auge und will
Suſammenhange beſagen,
es
dem nach daß am idololatriſchen Charakter
ob
ändere, welchem Stoff
es
es
eines Bildes nichts aus beſtehe und
dieſe oder jene Geſtalt (Tier- oder Menſchengeſtalt) habe. Aber immerhin
Er
der Teufel, die Welt geſetzt
in
iſt
iſt
es
im
zu
überhaupt Gegenſatz
iſt
der
„auctor naturae“ (De cultu. fem. I, 8).
in
in
es
Auch heißt
c.
4
ziemlich allgemeiner Faſſung, das göttliche Geſetz habe, um die „ma
teria idololatriae“ auszuroden, verkündet: „Ihr ſollt euch kein Idol
machen“, und beigefügt: „Auch kein Bild der Dinge, die am Himmel,
(Exod. 20,3, Lev. 26,1, Deut.
im
alles was zum Idol werden könnte, bleibt verpönt. läßt auch die
ja
Einrede nicht gelten, daß man ſolche Bilder nur herſtellen, nicht
da
verehren wolle, die Verehrung, die Andere ihnen zollen, eben auch
er
der Schrift
ſo
nach
dieneriſchen Kunſt auch auf die poſitive Seite der Frage ein und gibt
ſie
an, worin die kunſtfertige Hand des Chriſten ſich betätigen, womit
„Wird Not
ſo
gemacht,
ſo
noch andere Arten (von Künſten), die ohne Übertretung der Sittenzucht
den Lebensunterhalt
Tertullian. 5
die nicht wieder einer andern Kunſt Mutter oder Verwandte wäre.
Nichts ſteht ohne Suſammenhang mit etwas Anderem. Die Adern der
Künſte ſind ſo zahlreich als die Bedürfniſſe der Menſchen. Freilich be
ſteht hinſichtlich der Bezahlung und des Lohnes für die Handarbeit
Demgemäß
iſt
iſt
und Häuſer werden denn
dagegen die Zahl der Wohnungen, Amtsgebäude, Bäder und Miet
kaſernen!Pantoffeln und Schuhe werden täglich vergoldet, ein Merkur
und Serapis dagegen nicht jeden Tag. Das genüge bezüglich des Er
werbes durch Kunſtfertigkeiten. Häufiger als aller Aberglaube nehmen
Anſpruch. verlangt
ſie
in
er,
eher,
ſo
konnte das um
!)
eum
zu
von Lucian erwählenden Beruf Familienrat gehalten wurde, fiel die Wahl
6 Tertullian.
iſt
Nichts Das
silentio, von Wert,
da
aber doch der Schriftſteller geradezu Erſatz
e
er
doch wenn ihnen noch etwas Höheres bieten
im
könnte als Dächerflicken und Tüncherarbeiten oder günſtigſten Falle
Anbringung von Ornamenten und Verfertigung von Schüſſeln und
Bechern. Wenn die Nachfrage nach den zuletzt genannten Gegenſtänden
„luxuria wird,
et
ſo
bereits auf
was das bei Tertullian beſagen will, die Auftrag
er
welchen Kreiſen
geber zuweiſt.
in
kulturfreundlichere
Apologeticum, daß Knöpfler nicht darauf
es
die Hand gelegt hat. Ich meine die bekannte Stelle c. 42: „Navi
gamus
et
et
et
et
nos vobiscum militamus rusticamur mercatus
proinde miscemus, artes, opera nostra publicamus usuivestrae.“
dem heidniſchen Vorwurf,
da
auf die Bildhauerei nur zum Swecke raſchen Broterwerbs (Tlepi Toü évunviou
1).
1906. 152
[3.
A.
1,
Aufl. 1915.
I,
1]
180
lehrt, der Überzeugung,
es
gebe, das der Chriſt ausüben könne, ohne ſein Gewiſſen mit Götzendienſt
will
iſt
beflecken.“ Das zuviel geſagt. Tertullian doch gerade zeigen, wie man
ſich durch Handwerk ſein Brot verdienen könne, ohne zum Götzendienſt beizu
tragen.
III,
II,
25ff,
12
11
26ff)
I,
(Stählin
!)
270, 7ff.). Knöpfler ſchreibt, daß Clemens „den Gebrauch koſtbarer Ringe,
Siegelringe“
nicht für unerlaubt halte. Nach Auguſti (Beiträge
I,
namentlich
Ringe „als Erinnerung Treue und eingegangene Verpflichtungen
an
er
122) ließe
und als Siegelringe“ zu. In Wirklichkeit geſtattet Männern überhaupt nur
er
tragenden,
Siegelring nur ausnahmsweiſe, wenn
es
iſt
aus der Stelle
den „artes“ bei Tertullian, wie wir
zu
zu
um weniger folgern, als
ſo
im
geſehen haben übrigens nicht bloß bei ihm, ganzen Alter
–
ſondern
überhaupt
–
er,
zu
c.
recht hervortreten
7
(II,477 Oehler) ſagt: Artes per carnem, studia, ingenia per
carnem, Opera, negotia, officia per carnem, vorher
er
nachdem
ausgeführt hat: „Du biſt nicht kunſtreicher als Gott und faſſeſt doch
ſcythiſche und indiſche Edelſteine und die weißen Körner des Roten
ja
in
nicht einmal bloß
Silber, ſondern ſchließeſt die ausgeſuchteſte und kunſtvollſte Gold
ſie
in
du
faſſung ein, wie auch für ganz köſtliche Weine und Salben zuvor
?) zu
28),
eis
5,
Geſetz
und fühlt ſich ihr zeitlebens verpflichtet. Auch Tertullian kommt von
den Schulbänken und Hörſälen der griechiſch-römiſchen Kulturwelt. Seine
Sprache und ſeine Erörterungen zeigen, daß Philoſophie ſtudiert hat
er
Harnack, Miſſion?
(3.
I,
A.
A.
I,
verſchweigt hier ſeine eigenen ſittlichen Anſchauungen und ſpricht vom Stand
II,
II,
Vgl.
44
51
3)
A.
A.
Chriſten.“ Aufl.
3.
c.
et 6
quidem
et
sissimae deus est, sed summum saeculi numen, non quia elephantus, sed quia
Phidias tantus. Kellner (Tertullians ſämtliche Schriften aus dem Lateiniſchen
II,
ver
A.
7),
ſchlechterdings nichts zu tun (De praescr. c.
ſie
dem Chriſtentum
die
nur (Adv. Hermog. De an. 3).
iſt
c.
c.
8
ſie
iſt
es
einmal blindes Glück
ein
(Apol. philoſoph
2)
42). „Was
c.
c.
ein Chriſt gemein haben? Der Schüler Griechenlands und der Schüler
Der, der,
es
es
des Himmels? dem um den Ruhm und dem ums
und der Tatenvollbringer?
zu
alle Wiſſenſchaft und Weisheit und ſoll aller Wißbegier den Abſchied
geben (De praescr. 14). Nicht was dem Verſtande
c.
des Menſchen
eingeht, das Widerſinnige das Glaubwürdige, das
iſt
ſondern natürlich
5).
Unmögliche (De carne Chr. Das
iſt
Tatſache eine ſchroffe
c.
ſichere
an
jeher größerer
Strenge geneigt als ſeine kirchliche Umwelt!). Um
war, um das waren Andere
zu
zu
was
er
ſuchten
ſich dabei durch den Hinweis auf 1.Cor. 7,20 („Wie Jeder gefunden
1896 61)
I.
)
Er
ja in
Wirklichkeit iſt.
die „Kategorie verbotener Dinge“ weiſen „Tempel, Altäre, Schmuckſachen,
ſelbſt die menſchliche Wohnung“. Die dafür angeführten Stellen beſagen das
ſagt Tertullian vielmehr nur,
es
ob
Unterſchied, Einer der Erbauer oder der Ausſchmückende ſei, Einer einen
Tempel oder Altar oder Baldachin für ein Götzenbild herſtelle oder das Blatt
gold zum Vergolden ſchlage oder die Abzeichen oder das Gehäuſe liefere (aut
Es
januae“ der
15
et
c.
Chriſten nicht auf eine künſtleriſche Ausſtattung, ſondern auf die Beleuchtung
bei beſonderen, mit dem Kult, dem Kaiſerkult, Su
in
heidniſchen namentlich
ſammenhang ſtehenden Anläſſen.
Tertullian. 9
wird, ſo ſoll Jeder bleiben“) und auf die Herſtellung der ehernen
Schlange durch Moſes zu rechtfertigen. (Deidol. c. 5). „Ganze Tage
lang könnte hier der Glaubenseifer ſich darüber beklagen, daß Chriſten
ſie
von Idolen weg zur Kirche gehen, daß aus der Werkſtätte des
kommen, Hände,
ſie
böſen Feindes zum Hauſe Gottes daß ihre die
ſie
zu
Schöpfer von Götzenbildern ſind, Gott dem Vater erheben, daß
ihre Hände anbetend zum Himmel erheben, deren Werke draußen gegen
angebetet werden,
ſie
den Willen Gottes daß Hände mit dem Leibe des
Herrn Berührung bringen, die den Dämonen Leiber verleihen. Und
in
ſie
Es genug, be
iſt
ſie
flecken, was aus den Händen Anderer empfangen; nein, reichen
Anderen noch dar, was durch
ſie
iſt
auch befleckt worden. Werden
Anfertiger von Götzenbildern geiſtlichen aufgenommen!“
in
I,
zudrückte auch
[3.
Künſtler,
ſie
zu
iſt
zu
habe. Die Anfänge dieſes Brauches fallen, wie die des ſtändigen Altares?),
ſpätere Zudem ſpricht der Umſtand,
in
zu
c.
3.
wurde 19.
f.
im
u.
(1841)
!)
I.
f.
I.
die
nicht zu einer ſolchen Annahme. Dagegen mag er De pud. c. 10
im
Agapen Auge haben,
in
im er
der Katholiken die auch einer andern
montaniſtiſchen Streitſchrift, De jejun. 17, Widerſpruch mit ſeinen
als c.
Apol. 39,
zu
Darlegungen Gelegenheiten Völlerei und
c.
früheren
Ausſchweifungen verdächtigt!).
Anſprechender Vermutung, daß das Bild des guten
iſt
die andere
im
ſei
Hirten gerade Gegenſatz zum Montanismus aufgekommen und
Verbreitung gefunden habe?). In der Tat mag der Kampf gegen den
montaniſtiſchen Rigorismus zur Verbreitung und Beliebtheit des Bildes
beigetragen
in
in
ſcheint
wohl anders
c.
ſtehen. Sonſt würde
ob 7
mentieren und nicht bloß die Frage aufwerfen, das Schaf auf den
Schultern des Hirten einen chriſtlichen oder nicht vielmehr einen heid
Soviel ſicher, Montaniſt
iſt
niſchen Sünder darſtelle. daß der dem
das
d.
Bußedikts. Kirchenväter.
Kellner
II.
A.
414 Auch
A.
unter den
1)
erhalten chriſtl.
I.
Bigelmairs (Die Beteiligung der
61
am
die Gemälde, die ſich auf ihren Büchern finden Bilder Chriſti ſind es, des
–
guten Hirten“ beruht wohl auf einem Motiz- und einem Druckfehler zugleich.
Aus De resurr. carn. 34, wo Tertullian das Gleichnis vom verlorenen Schafe
c.
und guten Hirten auf die leibliche Auferſtehung anwendet, glaubt Karl Michel
zu
frühchriſtlicher
daß auch die ſepulkrale Verwertung des Typs vom guten Hirten für Tertullian
nichts Unbekanntes geweſen ſei.
-?) Auguſti, Handbuch der chriſtl. Archäologie III. 1837, 622f. Bei
träge
I,
111
f.
II,
in
c.
.
.
.
und vollendet hätte, und es käme nun ein Anderer und nähme daran
Änderungen vor, wie wenn er es beſſer verſtünde, ſo könnte mans dem
erſten Künſtler nicht verdenken, wenn er beleidigt wäre – ſollte da
die Beleidigung „Dei auctoris“ ſtraflos bleiben? Äußerung
iſt
Die
ziemlich neutral gehalten, enthält aber doch eine gewiſſe Anerkennung
Portraitkunſt. Ad Demetr.
er
er
daß und ſchickt
1
für notleidende Brüder Unterſtützung „si qui vellent etiam suas
an
artes exercere“. Dabei muß man ſich aber die weite Bedeutung
In
ſei,
es
Mann
es
in ſo
ſprüchen beſcheiden und nicht glaube, daß man ihn durch Ausſetzung
eines Gehaltes von der Sünde abbringen müſſe. Sicher hätte der Biſchof
auch einem Chriſt gewordenen Maler oder Bildhauer die fernere Aus
Wie Auguſti (Beiträge richtig ausführt, „pingit
I,
er
er
bedeuten:
erlaubtes (Obſcönes, Idololatriſches). Man mag mit Auguſti letzteres vorziehen.
Daß aber auch ſeine Lehrſätze durch bildliche Darſtellungen für den großen
er
zu
Haufen heraus
c.
fraglich. Bigelmair
(a.
O.
iſt
lieſt,
S.
ſie
ſeiner ſoweit ſich mit idololatriſchen Stoffen
er,
unbedingt unterſagt. Im übrigen ſcheint,
es
aber ſtand wie der
Kunſt unbefangener gegenüber als Tertullian und ließ auch hierin „die
beim Dorf“. pſ.-cyprianiſchen De laude
in
Kirche Auch der Schrift
martyrii redet nicht gerade ein unbedingter Gegner von Kunſt und
ſagt: licet pretiosarum
17
„Nam vestium
er
Schmuck, wenn
c.
more purpura imagines currat lentescentibus filis aurum
in
et
effossis gravia, quibus incumbis,
de
speciem,
ad
erret nec
desint metalla thesauri: vacua, nisi fallor, ista atque inania
conputabuntur, adjacentibus
A. si tibi cunctis sola salus deesse
videatur“ (Hartel 39, 17). der Schriftſteller,
in
Anders wieder der
der pſ.-cyprianiſchen De spect. den großartigen Theater
c.
Schrift
9
gebäuden gegenüber ſchreibt: „Nunquam humana opera mirabitur
quisquisse recognoverit filium Dei; deicit culmine gene
de
se
rositatis suae qui admirari aliquid post Deum potest“ (Hartel
Er
12, 6). hat zwar für die Schönheiten der Natur ein offenes Auge
die
und eine beredte Sprache (Hartel 11, 10ff.), für Werke menſchlicher
Kunſt aber nur kalte Gleichgültigkeit und Verachtung.
Beſtimmungen.
3.
Kirchenrechtliche
§
und Be
zu
die ihren
So
18
u.
haben!). (Achelis
c.
Oblationen
es
dürften keine
nommen werden von denen, „die mit Farben malen, oder von denen,
Ähnlich heißt
in
Lagarde, Reliq.
De
ris
ris
f
i
f
f
ph f
f
f
TIs
kai TraüEra, ätroßaAMéoôto. Hier wird alſo der Maler ohne alle
ei
in
hunderten,
5.
I,
1912.
Irenäus. 13
sit
vel aliquam figuram idolatricam effingere, sive aurifaber
sive argentarius sive pictor sive alius generis artifex. Const.
eccl. Aegypt. XI (XLI), Const. Apost.
et
(bei Funk, Didasc.
3
II,
sculptor pictor
ne
quis vel est, erudiantur,
Si
1905. 106):
idola faciant; aut desinant aut reiciantur. Und Const. Apost.
VIII, 32, 81) (Funk 534): EiöoAorrods Trpoolčov ätro
I,
Travoäoôto
f
Es
in
iſt
Irenäus.
4.
§
Irenäus
p.
25,
I,
dam autem
formam Christi factam Pilato, illo tempore quo fuit Jesus
in
a
Et
et
et
et
Beweiſes, Ge
es
daß authen
tiſche, auf Pilatus zurückgehende Bilder Chriſti beſäßen, ſowie gegen die
Suſammenſtellung dieſer Bilder mit Bildern heidniſcher Weltweiſen und
gegen die Beobachtung heidniſcher Gebräuche ihnen gegenüber. Wie
iſt,
Fundort folgendermaßen
S.
Kaiſer Alexander Severus ſeiner Hauskapelle neben den Bildern eines Apol
in
(in
zu
Bilder findet einer Anmerkung Origenes contr. Cels. 17
Migne PG 11, 1544 Nourry Migne
Le
D.
Anders der Mauriner
PG
Es
920A).
9,
nicht ein Kunſthiſtoriker, ſondern ein Dogmatiker
iſt
und Ketzerbeſtreiter, dem die Behauptung der Gnoſtiker, authentiſche
Bilder
zu
Bilder Chriſti mißfällt. Jedenfalls betrachtet
er
beſitzen, allen
„coronare“ „proponere“, alſo Gebräuche,
–
er
die ſpäteren chriſtlichen Bilderkult eine Rolle ſpielen, und deutet noch
ut
an
weitere Kultgebräuches als heidniſches (similiter
–
Gebaren
gentes faciunt, vgl. éöviki ovvndeia bei Euſebius Hist. eccl. VII,
18, 4). Irenäus alſo zum mindeſten ein Gegner der Bilderverehrung,
iſt
an
je
I,
er
ad
et
figuram Minervae, has adorant“ (vgl. wieder Euſeb.
in
Helenae et
II,
an
Hist. eccl.
zu
13, und ſeinen unten beſprechenden Brief
6
Konſtantia).
Der profanen Kunſt ſteht Irenäus ziemlich unbefangen gegenüber.
In
adv. haer.
I,
Hundes oder Fuchſen verwandelte und dann unter Hinweis auf die
ſei
Von Irenäus hat den Bericht über die Karpokratianer Epiphanius über
!)
nommen Haer. 27,6 (Migne PG41, 373C) und was Holl (Sitz.-Ber. d.preuß. Akad.
Wiſſ. Phil.-hiſt. Kl, 1916, XXXV, 585) von Epiphanius ſagt „Er macht
–
d.
den Gnoſtikern nicht erſt die Art ihrer Bilder zum Vorwurf, ſondern ſchon dies,
überhaupt Bilder haben“ –, das gilt auch von Irenäus.
*) ſie
daß
Dieſe Stelle meint wohl Bigelmair (Die Beteiligung der Chriſten uſw.
„I,
4“
327), 20,
S.
wenn zitiert.
er
Klemens von Alexandrien. 15.
ſie
(immerhin) aber ſoll den Menſchen nicht berücken,
ob
an
Wahrheit wäre“). will
Er
ſie
daß
wie Knöpfler
zu
deutet, ſchon viel geſagt; das étraveioôto hat eher
conceſſive Bedeutung –, Illuſion,
ſie
iſt
ihm eine erlaubte die aber
Verirrung führen darf.
zu
er
täuſcht ſich daß mit den
von ihm angeführten paar Stellen die Kunſtfrage bei Clemens erledigt
ſo
gehend mit der kulturellen Seite des chriſtlichen Lebens befaßt, von
einer ſpezifiſch chriſtlichen oder gar kirchlich ſakralen Kunſt keine Spur
Ja Protrepticus
im
zu
iſt? genannten
c.
rö
vonröv
ö
póvos övros Deós?). Wie immer man dieſe Stelle nach Text und Sinn
ó
will,
im
näherhin was
–
dürfte
da
ziemlich klar ſein: der einzig wahre Gott ein geiſtiges, kein ſinnen
iſt,
fälliges Weſen gibt für die Chriſten (pſv) auch kein ſinnen
es
ſo
fälliges, ſtoffliches, ſondern nur ein geiſtiges Bild Gottes (vonröv üyaApo).
Ös
pi
öé
CD.
So Stählin 40, 10ff. nach den Handſchriften. hält alſo nur das
?)
ai
zweite äyaApa für einen Einſchub, während Sylberg die Worte vonröv oök
rö
äyaApa ſtreicht, und Petrus Faber unter Tilgung der Worte oök
rö
oônröv éort
öé
rö
Allein dann wäre der Sohn als öeós, póvos övros deös bezeichnet, was bei
ö
iſt. ihm
kai
20
3,
Gottes ver
zu
Eine bildliche Darſtellung
iſt
mit dieſer Stelle nicht
einigen!).
Wenn Bigelmair (Die Beteiligung uſw. 323) unter Berufung
S.
28
4,
auf Protr. Migne PG 47,
8,
(ed. Stählin ff.) meint,
I,
161
B
c.
fort
4)
daß Clemens das altteſtamentliche Bilderverbot (Exod. 20, als
an
beſtehend betrachte, einwenden,
ſo
könnte man daß der Schriftſteller
der genannten Stelle von der idololatriſchen Kunſt (ärrarnAös réxvn)
zu
und nur von ihr ſpreche. Seine Annahme beſteht aber trotzdem
V,
2,
Recht. Strom. (Stählin 344, ff.) führt Clemens aus, daß
4
7
Pythagoras ſeinen
zu
Schülern verboten habe, Ringe tragen oder
zu
Götterbilder ihnen einprägen laſſen, wie auch Moſes längſt vorher
geſetzlich beſtimmt habe, es dürfe kein aus Stein oder Erz geformtes
oder gemaltes Bild verfertigt werden (Exod. 20, 4), „damit wir uns
nicht ans Sinnenfällige hielten, ſondern zum Geiſtigen übergingen“
pñ
(ös
öé
Tä
Tois aioônroſs Trpooavéxtopev, étri vonTä Trpooitopev). Denn
die göttliche Majeſtät ge
an
verliere, wenn man ſich ihren Anblick
wöhne, ein geiſtiges
es
und Weſen materiell verehren heiße entehren
durch ſinnliche Wahrnehmung (riv vonTiv oöoiav öAns oeßáLeoda
ö
ärpäCervéoTiv aötiv aioôioetos). Darum hätten auch von den ägyp
ö
Es
laſſen, wie die Hebräer ihren Tempel ohne ein Bild. gebe freilich
Menſchen, die ihrer Gottesverehrung ein Bild des Himmels mit den
in
verehrten,
es
Im
3,
Reinigung ſelig
iſt
bei denen, die bereits Gnoſtiker ſind, dieſes bei denen, die
es
werden
nicht ganz würdig ſind,
ſie
zu zu
Protr.
1,
Auch es:
4
éopèv Lövri
oi
Deoü
Ti
Vergl. Le Mourry,
V,
VIII
In
Tip
ouvéoTov, oupTradñ, ÖTrepTradñ' äväônua yeyóvapev deſ örêp
71,
(I.
10
21
(M. 212f. St.
2,
8,
1,
oroü Petr. f.). Und ff.):
in
c.
9
„Allein des Weltalls Schöpfer, der Meiſterkünſtler, der Vater, hat ein
ſolches lebendes Bild, uns, den Menſchen, geſchaffen. Denn Bild
.
.
.
ſein Logos!), geiſtigen
iſt
iſt
wahres aber der der
(voüs), darum heißt,
er
es
menſchliche Verſtand von dem daß nach dem
26), indem
ſei
1,
Bilde und Gleichnis Gottes geſchaffen (Gen.
er
durch
den ihm einwohnenden Verſtand iſt. dem göttlichen Logos ähnlich und
inſofern logosbegabt (Aoykós) Des ſichtbaren erdgeborenen Men
ſchen erdenhafte Bilder aber, die einen Menſchen darſtellenden Statuen,
ſo
Leben das ſich
eifrig mit dem Stoffe (ÜAn) abgibt.“ So ſieht die angebliche
an
ein
Daß der Logos Bild Gottes und der Menſch Bild des
Logos ſei, ein Lieblingsgedanke Wie wir ſchon ge
iſt
des Clemens.
ſehen haben, Sinne gemeint. So heißt
V, iſt
es
dies ausſchließendem
in
VII,
15
deſ
3,
Erö
12
Bild Im Paed.
1,
eikóvo.
Es
andere nicht
6
2,
(St. 351, ff.), wo der Bundeslade mit den Bildern der Cheru
er
1
Sorſchungen27: Koch.
2
18 Ariſtides, Juſtin, Tatian und Athenagoras.
iſt
kóvLev nun einmal das Reich
des vonróv, nicht des aioônróv.
es
die erklärt
17 ſo
Apol. Goodſpeed 1914, un
13
f.)
Ariſtides c. (Ausgabe für
v.
da
möglich, etwas Gott Ähnliches herzuſtellen, ihn niemals Jemand
zu
habe, um ſagen können, wem
er
geſehen ähnlich ſei. Sichtbare und
nichtſehende Gebilde dürfe man nie Götter nennen, ſondern den Un
ſichtbaren, Allſehenden, den Allſchöpfer müſſe man als Gott verehren.
zu
Und gezieme, betrachten,
es
zu
um wieviel mehr gezieme dann, den Schöpfer des Künſtlers
es
ſich
preiſen! (Vgl. Geffcken, Swei Apologeten XXff)
S.
griechiſche 1907
Juſtin ſagt Apologie (Goodſpeed 31),
S.
in
ſeiner erſten
c.
9
ja
ſei hv
man ſolle nicht glauben Toiaörnv röv Deöv Exev Tiv pophñv,
haoi Trves eis pñv pepupñoöa. Das Herſtellen von Götterbildern
T
éch
ös
nicht Gottes
Toſs kai öeopévos DepaTreias Trpáypaov étrovopäLera. Außerdem wirft
der Apologet noch einen Seitenblick auf die vollendete Zügelloſigkeit
der Künſtler und die Verführung ihrer Modelle. Und ſolche Menſchen
ſchaffen Götterbilder, für die man dann Wächter aufſtellt, ohne das
zu
auf ſeinen Reiſen viele Kunſtdenkmäler geſehen haben und dabei zur
Erkenntnis gekommen ſein, daß die heidniſchen Gepflogenheiten wahn
ſinnig, die chriſtlichen voll Surückhaltung ſeien (rä pèv ñpérépa oochpove,
Er
üpérépa verurteilt
öé
Tä
ſeien. ſelbſt
zu
Denkmal dieſer
A.
ſie
Hinſicht verrät er leider nicht. Daß eine
und die Kunſt überhaupt ausſchließt,
iſt
iſt
bei ihm ſehr wahrſcheinlich.
Athenagoras bringt Legat.
18
(Goodſpeed 332f.)
in
c.
ſeiner
die Wendung, daß die Verehrung und die Opfer, die man den Götter
ös
bildern darbringe, den Göttern ſelber gälten (kai Täs Trpooóöous,
étr
Taörais Trpooiaoiv, kai räts duoias Ekeivous ävathépeoda kai eis
ékeivous yiveoda), und daß keinen andern Weg als dieſen gebe,
es
eben
zu
re
um ſich den Göttern nahen (uh elvai Erepov Tpótrov rois Deois
évapyeis),
öé
er
Toürov TrpooeAdeſv“ XaAeroi Deo haiveoda kennt auch
ñ
den Hinweis der Heiden auf die Wunderkraft (évépyela) mancher Götter
Er
es
und weiſt
in
holenden Ausführungen zurück).
Origenes.
7.
§
Es
ſtellte auf Erden den Schatten des himmliſchen Lebens dar. galt
kein Gott als nur der Allerhöchſte und kein Bilderverfertiger
anderer
wurde geduldet: oöre yüp Loypähos oür äya.AparoTroiös TroA
rñ
év
Teig aöröv éxßäAAovros Trävras Toüs Tooürous är' aörfs Toü vópou,
v,
To
Apoüs
fiv
16–18.
4,
Geſetz ſich
pit
övros
Tö
VI,
er,
66
18
Contr. Cels.
2,
(Koetſchau daß
eis
der Finſternis ſitzen Trävras Toüs räs röv Loypähtov kai TrAaoröv
kai ävöpiavroTroiöw évopövras kakorexvias, ßouMopévous
pi
ävaßMéhai
ö
Kalkmann, Rhein. Muſ. Philol. 1887, 489ff. Joh. Geffcken, Aus der
f.
(Migne PG
23
coleretis.
in
sed.ubi
2*
20 Origenes.
kai ävaßñva1 Tü vſ ätrö öparöv kai Trävrov aioônröv étri Töv öAtov
önuoupyöv, ös éoT hös“).
VII, 64 (K. 2, 214, 2 ff.): wenn auch die Skythen, Perſer und
andere Völker es verſchmähen, Trapä ßtopoſs kai vaois kai äyäApao oé
ßev Tö Deiov, ſo geſchieht das aus anderen Gründen, als die ſind,
els
und Juden rfs Toaörns ÖTroAapßavopévns
Tö
weshalb Chriſten ſich
es
deſov DepaTreias enthalten. nicht etwa
Gründen, weil darin eine Herabwürdigung der Gottesverehrung ins
Materielle läge (ölä kai karaoTräv kai karäyerv tiv
rö
ékkAiverv Trepi
ÜAnv
13. 20,
6,
Chriſten und Juden aber ſind Deut. maßgebend.
–
Die
5
3
VII, 216,
el
66
2,
Statuen, ſagt (K. ff.),
er
3
kóves, äre pophiv äopárov kai äotopórov ölaypähovres Da
uñ
Deoü.
äv
ſei
li
ôptotrópophov glauben,
Tö
da
ſei
1,
év
geſchaffen die Ähnlichkeit huxñ
Moykñ Troit kar' äperiv liege.
rf
VIII,
2,
17
19
Beſonders lehrreich ſind die Ausführungen (K.
–
234 ff.), wo Origenes auf den Vorwurf des Celſus, daß die Chriſten
einer geheimen Verſchwörung verſchmähten, Altäre, Bilder und
es
kraft
zu
Tempel errichten, Antwort gibt. Für die Chriſten, ſagt, da, ſind
er
Altäre die Seelen der Gerechten, von denen wahrhafter und geiſtiger
in
dem
gung, Stärke, Weisheit, Gottesfurcht und der übrigenden Tugenden
liegen. Alle nun, die gemäß dem göttlichen Worte ſich Mäßigung,
Gerechtigkeit, Stärke, Weisheit, Gottesfurcht und die Kunſtwerke der
tragen Bilder ſich, durch die
in
Origenesſagt alſo gerade das Gegenteil von dem, was der Kunſt
!)
XEpös
.
uf ..
.
geborene Gott. Aber auch die, die den alten Menſchen mit ſeinen
Werken ausziehen und den neuen anziehen, der erneuert wird zur Er
kenntnis nach dem Bilde ſeines Schöpfers (Kol. 3, 9 f.), errichten in
ſich Bilder von ihm, wie der allerhöchſte Gott ſie will.“
aber, fährt Origenes fort, unter dieſen Bildern doch wieder
ſei
Nun
ein Unterſchied. Wie von den Bildhauern und Malern die einen ihre
Sache bewundernswert (Daupaorös) machten, wie Phidias und Poly
klet, Seuxis und Apelles!), die andern weniger gut und wieder andere
weniger, brächten die einen die Bilder des allerhöchſten
ſo
noch auch
Gottes beſſer und mit vollem Verſtändnis zuwege, ſodaß kein Vergleich
Seus und dem nach dem Bilde Gottes des Schöpfers Geſchaffenen. Am
unſerm Erlöſer,
da
in ſage:
es
und
und gefühlloſe, auch für lüſterne und am Lebloſen hängende
nicht
Dämonen empfängliche, ſondern für den Geiſt Gottes empfängliche, der
den genannten Bildern der Tugend einer dem Schöpfer ähn
in
in
und
So
ſich
des
müſſe dann
daß dieſe leblos und dem Sahn der Seit ausgeſetzt ſeien, wäh
rend jene der unſterblichen Seele verblieben,
in
lange
ſo
die
darin beließe: (ékéiva pèv äuxa elva Kai Xpóvp
öé ſie
vernünftige Seele
(hôepópeva, Taüro äôavárp uévev huxñés öoov pévervév aörf
rñ
év
ſie
zu
zu
Tempel Gottes und der beſte und ausgezeichnetſte Tempel der hei
lige und reine Leib unſers Erlöſers Jeſus Chriſtus geweſen.
Daß und Polyklet das Prädikat „wunder
Phidias
er
(a.
bar
zu
ihm vorübergegangen.
22 Origenes. Methodius.
iſt
Dieſe des griechiſchen deutlich und
Sie läßt keinen Zweifel darüber, alt
er
unmißverſtändlich. daß das
teſtamentliche Bilderverbot auch für die Chriſten als verbindlich erachtet.
Verehrung
er
Denn wenn der bildloſen des Allerhöchſten durch das
in
jüdiſche Volk einen „Schatten himmliſchen Lebens“ erblickt, muß
ſo
des
ſo, im
iſt
zu
jene Neuen Bunde um mehr Recht beſtehen. Es
ſo
doch
nur gerade
er
auch nicht daß heidniſche Götzenbilder verurteilte:
der Allerhöchſte, der einzig wahre Gott kann und darf nicht bildlich
im
dargeſtellt, nicht Bilde verehrt werden. Das wäre nicht eine Ver
ehrung, ſondern eine Entehrung Gottes. Auch die Chriſten haben Bilder
Altäre und Tempel, Gott geziemen, keine
ſie
und aber nur ſolche wie
materielle, lebloſe und vergängliche, ſondern geiſtige und unſterbliche
unvergängliche Philo
–
pi
der Vorrede ſeiner Schrift äoTrä
in
öé
Lera äölkei äölkei kai oochiav, öTróon
Allgemein die Naturwahrheit und Be
és
des Himmels,
ſie
hat Sie
iſt
und nur dort ſuchen ſei, teilt mit den Alexandrinern ein Kirchen
Vgl. auch Theodor Birt, Laienurteil über bildende
20
A.
S.
S.
1.
oben
)
u.
20 28.
Wenn wir Origenes verſtehen, wir uns nicht
in
ſo
befinden ſchlechter
?)
sensibilem excludunt.
Christianos etiam pertinere. Artes pingendi atque
ad
non fabricandis
3.
deterrent
Le
der Mauriner
Nourry (Migne PG
9,
916 ff.).
Methodius. 23
er
iſt
VI,
27
GCS Bd. 1917. 64, 18), weil Gott
ſie
(ed. Bonwetſch nach
1
dem Bilde ſeines Bildes (kar ei«óva rñs eikóvos éauroü), nämlich nach
Bilde des Eingeborenen geſchaffen hat. „Wer nun“, heißt
es
dem
VI, (65,
8)
ſo,
entwarf,
ſie
ſehrt und wie der Bildner und Maler ſelber Nach
in
ahmung der ewigen und geiſtigen Natur, von der der Menſch ein
Bild und Gleichnis iſt, der wird wie ein hochherrliches und heiliges
äyaApá kai iepóv) ſein und,
T1
wie einem Tempel.“ Wie man ſieht, liefert ihm nicht die chriſtliche
in
Kirche, ſondern der heidniſche Tempel ſein äyaApo iepóv. Ähnlich ſagt
des Weltalls für den Menſchen herſtellt und zuletzt dann ihn als pipnpa
vap kaA
ös
Tñs iöias eikóvos eingeführt äya Apa haiöpöv
év
habe
–
er
35, 3f. (274 f.), ein elfenbeinernes Bild (rö Tlioaſov eſöoAov) dadurch
I,
Öl
ſo
um ſeine Füße
auch Gott, der äpioToTéxvas, ſeinem äya Apa Aoykóv, dem Menſchen,
Unvergänglichkeit geſichert (vgl. noch 43 Bon
I,
in
und Unſterblichkeit
wetſch 289f. den breiten Vergleich der Auferſtehung mit der Neu
ſchöpfung eines von zerſtörten Bildes).
einem Böſewicht
„Die Bilder der irdiſchen Könige“, ſchreibt Methodius De resurrect.
II,
24
(379,9ff.), „auch wenn nicht von viel edlerem Stoffe, Gold, Silber,
ſie
Denn bei aller Hochachtung vor den aus edlerem Stoffe gearbeiteten
behandelt man die andern doch nicht wegwerfend, ſondern hält alle
gleicherweiſe Ehren, aus Gips Erz beſtehen;
ſie
in
und wer ſich eine Schmährede gegen eine von den beiden Arbeiten
Schulden kommen läßt, wird weder ſtraflos gelaſſen, wie wenn
er
bloß
Lehm verächtlich behandelt hätte, noch angeſehen wie einer der Gold
geringſchätzt, ſondern wie ein gegen den König und Herrn ſelber Fre
velnder. Die aus Gold hergeſtellten Bilder (Gottes) wir ſeinen
in
ſehen
Engeln, Ver
zu
Bilder von ſich hat, die gleichſam aus Gold hergeſtellt ſind, aus reinerer
geiſtiger Weſenheit, nämlich die Engel und ſolche wie aus Gips
.
.
.
und Erz, nämlich uns. Wie man nun hiernieden alle Bilder des
.
.
.
A-
des Bilderkultus auch dieſe Stelle ins Feld. (Joh. Damasc. de imagin.
III. Migne PG. 94, 1420 B). In
ſie
Wirklichkeit aber zeigt auch
nur, daß Methodius noch keine religiöſen Bilder vor ſich hat. Sonſt
ebenſogut und beſſer, als Königsbilder, zur Veran
er
Er
ſchaulichung heranziehen können. kennt wohl Geſchöpfe, die
ſam Bilder von Gott aus Gold, und Geſchöpfe, die gleichſam Bilder
aus Erz ſind, aber wirkliche Bilder Gottes oder göttlicher Perſonen
irdiſchem Stoff kennt
er
aus nicht!).
er
ſchon Auch bei kommt zum Vorſchein.
Auf den Vorwurf des Heiden „Cur nullas aras habent, templa nulla,
II,
nulla nota simulacra?“ (Oct. 10,4. ed. Halm CSEL 14,12f.) ant
32
majestatis
estmente? nostro immo consecrandus est pectore?2)...
In
V,
21
iſt
die als „Bild der himmliſchen Wohnung“, das altteſtamentliche Selt aber
Kirche
als „Schatten des Bildes“, als dritte Stufe vor der Wahrheit, bezeichnet: was
öé
iſt
die Chriſten annehmen, rpavórepov pèv röv röncov, äpaupórepov rñs äAnôeias;
dieſe, volle Wahrheit, wird erſt nach der Auferſtehung offenbar werden.
die
Auch Symp. IX, 115, 22ff)
iſt
nämlich des Evangeliums, dieſes aber ei«öv aörfs rñs äAndeias. Dieſe Alten
Welt von „Bildern“,
ſie
als man Bilder hatte, nahm man die „Bilder“ für begrifflich faſſende und
zu
c.
Et
habere possit Deus, cujus templum totus est mundus? cum homo latius
Miuucius Felix, Arnobius. 25
iſt
jede ſichtbare Darſtellung
Menſch
Gottes.
Arnobius na
im
Adversus
6.
kommt Buche ſeiner Schrift
zu
tiones auf Tempel und Götterbilder ſprechen (ed. Reifferſcheid,
CSEL IV,
er,
Es
214 ff.). wird, ſagt von heidniſcher Seite beſtändig
iſt 1).
Er
taria fabricemus, non aras etc.“ (c. weiſt nun das
Widerſinnige eines Bilderkultes nach und lehrreich, wie
er
es
das
In berückſichtigt Einwand, Ver
er
den
9
„Deos, in
die
die
ja
Si
Quid haec
dii nesciunt nec impertiri
se
et
existimabunt
per quaedam fidei commissa, dicitur, vestras sumunt
ut
ii
Et
liquias quasdam aliena
ad
ex
alterum scire
et
erſcheint ihm als die größte Schmach, ſich vor einem Dinge nieder
maneam, nostra
dedicandus est mente, nostro consecrandus est pectore. Der Gedanke geht
in
auf Seneka zurück, bei Laktanz Div. inst. IV, 25,3 (ed. Brandt 577,24): Nontempla
illi congestis altitudinem saxis extruenda sunt; suo cuique consecrandus
in
in
est pectore.
26 Arnobius.
zuwerfen, während man wohl weiß, daß Gott nichts damit zu tun hat,
von Gott Hilfe zu erhoffen und dabei vor einem Bilde ſeine Bitte vor
zutragen. Da fällt ihm das Sprichwort ein von Einem, der ſtatt des
Walkers den Schmied (ſtatt des Schuldigen einen Unſchuldigen) trifft.
So ſpricht ein Arnobius, deſſen Chriſtentum ſonſt wahrlich noch nicht
alles Heidniſche überwunden hatte!
In
c. 17 erklären die Heiden: „Sed erras et laberis; nam
neque nos aera neque auri argentique materias neque alias,
quibus signa confiunt, eas esse per se deos et religiosa decer
nimus numina, sed eos in his colimus eosque veneramur,
quos dedicatio infert sacra et fabrilibus efficit inhabitare
simulacris.“ Der Apologet entgegnet ſpottend: „Non improba, neque
aspernabilis ratio, qua possit quivis tardus nec non et pruden
tissimus credere, deos relictis sedibus propriis id est caelo non
recusare nec inireterrena, quinimmo jure
fugere habitacula
dedication is inpulsos simulacrorum coalescere vinc
tioni. In gypso ergo mansitant atque in testulis diivestri? . . .
Atque ut fieri augustiores vilissimae res possint, concludise
patiuntur et in sedis obscurae coércitionelatitare? Damit
trifft Arnobius wieder nicht allein die heidniſche Bildervorſtellung: auch
in der chriſtlichen Kirche hat man ſich ſpäter den Heiligen in ſeinem
Bild wohnend gedacht oder wenigſtens eine gewiſſe oupTräôeia zwiſchen
Bild und dargeſtellter Perſon angenommen.
In c. 24 wird noch ein pädagogiſcher Grund zu Gunſten des
mäßig milde beurteilt. Sie hätten, ſagt einen gewiſſen Schein von
Arnobius, Laktantius. 27
Berechtigung, wenn nur wirklich nach der Errichtung von Tempeln und
Aufſtellung von Bildern das Böſe und die Böſen aus der Welt ver
ſchwunden und Friede, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit eingekehrt wären.
19,
II,
im
Div. Inst. (ed Brandt berückſichtigt
ja
ſie
den Einwand der Heiden, daß die Bilder fürchteten,
er
nicht
ſelber, den Bildern dargeſtellt,
in
ſondern die Götter die denen die
er,
Bilder geweiht ſeien. „Alſo fürchtet ihr ſie“, entgegnet „deshalb,
ja
im
ſie
ſie
glaubt, ſein müſſen,
ſie
weil ihr Himmel wo auch wenn
Götter Warum
ſind. erhebt ihr aber dann eure Augen nicht
zum Himmel? Und feiert eure Opfer nicht, unter Anrufung ihrer
Namen, unter freiem Himmel? Warum ſchaut ihr an Wände, an
Holz- und Steingebilde, ſtatt dahin, wo ihr glaubt? Wozu
ſie
Altäre, wozu
ſei
Bilder?“!) Die Portraitkunſt
zu
Tempel, wozu dem
im
Sweck erfunden worden, um Verſtorbene oder Abweſende Gedächtnis
zu
zu
behalten. Wozu man nun die Götter rechnen ſolle? Wenn
den Toten, dann Ab
zu
zu
töricht,
ſie
wäre
es
ſie
zu
er
nur ſeiner maſſiven Auffaſſung kennt und gegen ihn die Waffen aus der
Rüſtkammer des Judentums und der ſtoiſchen, epikuräiſchen und ſkeptiſchen Auf
klärung entlehnt (Joh. Weiß, Das Urchriſtentum, Göttingen, 1914, 175ff),
wenden ſich die jüngeren Apologeten auch gegen die feinere, vor allem durch
den Neuplatonismus vertretene und verteidigte, Auffaſſung des Bilderkultes.
28 Laktantius.
ſie
den Toten gleich da der
„Dei autem
aeternum viventis vi
in
Wahrnehmung entbehrten.
Itaque simu
et
vum sensibile debet
simulacrum. esse
.
.
.
lacrum Dei non illud est, quod digitis hominis
ex
lapide
aut aere aliave materia fabricatur, sed ipse homo, quoniam
magnasque
et
et
et
sentit movetur multas actiones habet.“
igitur tamineptus putet aliquid esse
ut
„Quisquamne est,
simulacro Dei,
ne
in
in
hominis est
praeter umbram?“ II,
Div. Jnst. 4,7f. (Brandt 109,1 ff.) fährt Laktanz,
er
nachdem
über die einem Bruche oder Brande oder dem Zerfall ausgeſetzten Götter
bilder geſpottet, fort: „Ubi ergo veritas est? Ubi nulla vis
adhiberi potest Ubi nihil, quod violari possit,
religioni.
apparet. Ubi sacrilegium fieri non potest. Quidquid
autem oculis manibusque subjectum est, vero, quia fragile
id
immortalitatis alienum est. Frustra igitur
ob
et
homines auro ebore deos excolunt
ex
iſt,
und wo kein
iſt,
zu
machen, daß
etwas von Gott vorhanden und wirkſam ſein könnte, töricht, eine
Wand oder ein Bild aus Holz oder Stein anzuſchauen, ſtatt die Augen
zu
Gott, jedes Bild, das irgendwie den Kult einbezogen wird, jedes
in
kennt keine
ja
an
ſondern einen Abweſenden oder
II,
Toten feſtzuhalten, Inst. 2,3 (ed. Brandt 99,18): Nam omnino
ab
fingendarum similitudinum ratio idcirco hominibus inventa est,
posset eorum memoria retineri, quivel morte subtractivel
ut
Er
fuerant separati).
ſie
zu
absentia verwertet ſogar ſeinem Gottes
beweiſe, De ira Dei 10,26 (ed. Brandt CSEL 27, 89, 14): An
ars fingit, ipsum ho
et
et
simulacrum hominis statuam ratio
de
kann eben ſelbſt bei höchſter Entwicklung nur Schatten und Umriſſe
Et
in
et
zeichnen,
excellens artificium nihil aliud nisi umbram extrema corporis
et
lineamenta possit imitari? Die Religion aber hat nicht mit
es
Schatten und Bildern, ſondern mit der höchſten Wahrheit und Wirk
zu
lichkeit tun.
Was der Heide dort ſpricht, geht allem nach auf Porphyrius zurück,
iſt
(anderſeits)
Verehrung erweiſen, nicht, daß der Gott
in
wenn ein Stück von dem Bilde abgebrochen wird, daß dadurch ein Ver
Denn der Erinnerung wegen
an
bedarf. Denn
ein Bild eines Freundes anfertigt, glaubt keines
er
ſo
wegs, daß der Freund Bilde ſelbſt ſtecke oder daß ſeine leibhaftigen
Glieder durch die Linien der Seichnung eingeſchloſſen würden, ſondern
daß die Ehre, widmet, das Bild
er
licher Geſtalt gebildet werden, da ja der Menſch für das ſchönſte der
Lebeweſen und für Gottes Ebenbild gilt, dieſen Grundſatz man
kann
durch einen andern Spruch bekräftigen, der verſichert, daß Gott Finger
habe, mit denen er ſchreibe (Exod. 31, 18). Aber auch die Chriſten
ahmen den Bau der Tempel nach und bauen gewaltige Gebäude, in
ſie
ſie
denen zum Gebete zuſammen kommen, wiewohl dies ungehindert
ja
da
könnten, von
in
er
1,
zu
der Chriſt keine Bilder von den Engeln anfertige und nun einem
an
zu
verborgen glaube, Erz und Eiſen das Unfaßbare
in
Göttliche nicht
faſſen wähne oder das, was ſich nun einmal nicht feſthalten laſſe, feſt
Er
zu
er
ſeinem Sinne
Macarii
!)
Harnack, Porphyrius
A.
„gegen die Chriſten“, 1916, 92f. Nr. 76, und „Kritik des Neuen Teſtamentes
von einem griechiſchen Philoſophen des Jahrhunderts“ (TU 37,4. Leipzig 1911)
3.
u.
S.
86ff.
genannten der atheniſchen Makariushandſchrift (Jahrbücher deutſche Theol.,
in
f.
S.
ſchwerlich mehr
und Ausbreitung des Chriſtentums
in
drei Jahrhunderten?,
A.
A.
I,
Aufl. 1915.
I,
288
1.
mehr.
Makarius. Can. 36 von Elvira. 31
äAA' év rfs huxñs ätroxpöhtp Tapeip Täs pvñpas aÖrövelxe kai peAEröv
riſ
ñßpövero. Der wahre Gottesverehrer fertigt ſich alſo auch kein Bild einer
Erſcheinung an, die Erinnerung
in
überirdiſchen ſondern bewahrt der
geheimen Schatzkammer ſeiner Seele, um dort fleißig hervorzuſuchen
ſie
zu
11.
ne
et
„Picturas ecclesia esse non debere, - quod colitur
in
ſtimmt:
parietibus depingatur.“
in
adoratur
Die Zahl der Deutungen dieſes Kanons hat ſeit Gams,
ſie
der
II.
bereits „Legion“ nannte (Kirchengeſchichte von Spanien 1864
1.
95), nicht abgenommen. Am meiſten Anklang findet gegenwärtig
S.
auf
katholiſcher Seite die auf Buonarotti zurückgehende, von Roſſi, Hefele,
de
vertretene
ſie
Heiden ausgeſetzt
in
den
den
1897.
u.
I.
getan. neuerdings im
iſt
ihren Gunſten
Es
aber lohnen, den Kanon nochmals näher ins Auge faſſen und nament
lich ihn aus der Sprache der übrigen Beſtimmungen heraus verſtehen
wird man zwar den Geſtrengen von Elvira
zu
lernen. Stilgewandtheit
doch
und
.
.
.
Das hat Harnack (TU 37,4 10ff) gegen Crafe, der die Schrift unſers
S.
)
Makarius ums Jahr 300 anſetzt (Journal theol. Stud. 1907, 401 ff), ein
of
leuchtend nachgewieſen.
32 Can. 36 von Elvira.
Es könne doch nicht zweifelhaft ſein, daß durch das „in parietibus“
eine gewiſſe Einſchränkung ausgedrückt werden wolle; es ſolle alſo offen
bar nur eine gewiſſe Kategorie von Bildern verboten werden, nämlich
die an den Wänden gottesdienſtlicher Lokale angebrachten. Ein Blick
auf andere Kanones zeigt uns die Unrichtigkeit dieſer Behauptung.
iſt
nämlich Verbot eine
in
noch dem
Begründung „ne beigefügt,
.“
mit und niemals enthält der Finalſatz
.
.
eine Einſchränkung irgendwelcher Art, ſtets gibt Inhalt
er
eine den des
prinzipielle Begründung.
15
Hauptſatzes voll erſchöpfende Can. ver
chriſtliche Jungfrauen
an
bietet, wegen des Überſchuſſes Mädchen mit
ne
floretumens
in
in
zu
43
animae resolvatur. Can. verpflichtet. Alle zur Feier des Pfingſt
ne
si
48
den Täuflingen,
zu
notetur. Can. verbietet Geld die Muſchel
in
sacerdos quod gratis accepitpretio distrahere videatur.
ne
legen
– 49
Can.
zu
verbietet den Beſitzern, ihre Früchte von Juden ſegnen laſſen
ne nostram irritam infirmam faciant benedictionem.
et
Can. 65
–
zu
verbietet dem Kleriker, eine ehebrecheriſche Frau länger behalten
–
qui exemplum
ab
In
ab
im
weshalb das Hauptſatz
ſind die
.
.
.
finden,
eo in
Cömeterien
in
z.
Juden
–
Wie wenig dabei irgendeine Einſchränkung Frage kommt, zeigt can. 24:
in
vita, placuit
in ad
sit
iſt
mit
„enim“ angegeben: Cereos per diem placuit
in
coemeterio non
incendi, inquietandi enim sanctorum spiritus non sunt (es könnte
inquietentur sanctorum spiritus, oder:
ne
eo
Manſi, Conc. coll. 13. Vgl. Echos d'Orient XIII (1910) 65–72.
Can. 36 von Elvira. 33
iſt
Darum auch
zu
Vorlagen über
an
zu
zu
hieße
„ne quod parietibus depingitur colatur
in
et
ſchließen?).
II.
Oder
1.
mit von
zurück, der daraus folgern wollte, daß nur Wandgemälde, nicht auch Tafelbilder
II,
Spanien
an
ſo
nahm einen
zu
(§
Kirchengeſchichte
f.
I
iſt
von „prunkvollen Kirchen mit Gemälden“ die Rede; 38* (S. 228) wird
in
§
Nach der
chriſtl. Archäologie? Paderborn 1913, 245) ſtellte „nur eine ſehr kluge Be
er
Kirchenlexikon?. IV. 1886 Sp. 431) den Grund des Verbotes darin zu
ſuchen, daß die „picturae“ dieſer Seiten „Kleckſereien und Schmierereien“
geweſen ſeien. Oder mit Leclercq (L'Espagne chrétienne? Paris
1906,77) darin, „que les images des saints martyrs qui déco
raient les parois des églises avaient inspiré des caricatures de
nature à scandaliser les fidèles et à ridiculiser le christianisme“!).
Oder mit Hans Achelis (Das Chriſtentum in den erſten drei Jahr
hunderten. Leipzig 1912. I, 62) darin, daß „die Gegenſtände, die man
damals darſtellte, der Synode von Elvira unpaſſend erſchienen“. Die
Synode ſelber läßt uns ja über dieſe „Gegenſtände“ nicht im Sweifel?).
Im Finalſatz liegt alſo keine Einſchränkung. Enthält aber viel
leicht der Hauptſatz eine ſolche? Knöpfler findet in der Tat auch dort
ſogar eine doppelte Einſchränkung, ſodaß ſchließlich der ganze Kanon
ſei
„in ecclesia“
zu
und liegen. Daraus erſehen, daß der
Conciles par Hefele (Paris 1907) 241 not. drückt Leclercq aus: inter
es
ſo
I
dire les peintures dont les paiens, les juifs les hérétiques avaient pu
ou
sinspirer pour tourner caricature les symbols chrétiens, teilt aber zugleich
en
mit, daß dieſe Erklärung auf die Einwände von Turm Clergé
du
(Revue
el
er
français 1906, 508) hin zugunſten der Funk'ſchen Anſchauung aufgegeben habe.
In ſeiner ausgezeichneten Abhandlung „Die Schriften des Epiphanius
?)
gegen die Bilderverehrung“ (Sitz.-Ber. d.preuß. Akad. Wiſſ. Phil.-hiſt. Kl. 1916,
d.
die Wände der über der Erde ſtehenden Kirchen mit Gemälden ſchmücken,
gleich
da
es
merkte man, was eigentlich mit den Bildern auf ſich habe. Sumal
zeitig die Siele der Kunſt ſich veränderten. Sie wollte jetzt nicht mehr bloß
durch ein Bild, das Seichen für einen Gedanken war, erbauen und ſtärken,
ſondern einen beſtimmten Gegenſtand, eine beſtimmte Perſon wirklich treffen
und dem Verſtändnis näher bringen. Aus beidem erwuchs aber bald ſchon nicht
zu
mehr die Gefahr, ſondern die einreißende Gewohnheit, das Bild als ſolches
Was man Elvira erſt befürchtete, das bezeugen Epiphanius und
in
verehren.
Auguſtin als vollendete Tatſache.“ Dieſe Gedanken erſcheinen mir als eine
Miſchung von Wahrheit und Irrtum. Jedenfalls enthält der Finalſatz
in
can. 36.
keine Befürchtung für die Sukunft, ſondern eine Begründung für die Gegenwart.
an
es
Auch ſagt das Konzil nicht, ſolle verhütet werden, daß das die Wände
an
Gemalte verehrt würde, ſondern das Verehrte ſoll nicht die Wände gemalt.
zu
zu
auf, die Synode grundſätzlich
ſie
Einſchränkung, bekämpfen
ſie
doch bedenklich
dem ſelbſtverſtändlich
religiöſe Darſtellungen verbieten, die Lage wäre,
in
er
wenn verſetzt
Wir
zu
keine religiöſe Plaſtik gab, ebenſo wie wir aus ihm erſehen, daß die
religiöſe Malerei dort bereits Einzug begonnen
in
Jener
er
iſt
ſich nicht allein auf das Schweigen, ſondern vor allem auf die beige
fügte Verbotsbegründung Das Auftreten Malerei der
in
ſtützt. der
ſpaniſchen Kirche vor der Plaſtik aber kann bei dem allgemeinen zeit
Primat der Malerei der religiöſen
in
die
Aber auch Beſtimmung „in ecclesia“ enthält keine Beſchrän
kung des Bilderverbots, obwohl man ſich hierfür vielleicht auf die
ja
beiden vorausgehenden Kanones berufen könnte, wo vom „coeme
terium“ wird, Frauensperſonen
iſt
die Rede und verboten daß dort
übernachteten oder bei Tag Lichter angezündet würden. Das kam
eben aus begreiflichen nur vor, während um
in
Gründen Cömeterien
die
Was bedeutet
zu
gekehrt Bilder „in ecclesia“ bekämpfen waren.
dieſes „in ecclesia“? Läge der Ton darauf oder mehr oder weniger
er
eine Einſchränkung darin, würde man eigentlich „in ecclesiis“
es ſo
35
es
in
tiefere daß die alten Überſchriften
36
wirklich „in coemeteriis“ ſagen, can. aber „in ecclesia“
in
belaſſen?
81
elf
Singular, vor.
im
ab
ab
von ſolchen, die längere Zeit nicht zur Kirche gehen (ad ecclesiam
38:
in
si
iſt
hi
Niederlegen 52:
in
famosos ecclesia
wird verboten, daß ein Energunene diene (c. 29:
in
es
ecclesia ministret),
in
im
Sering)
S.
10.
Wirklich ſchreibt Karl Schwarzloſe (Der Bilderſtreit, ein Kampf der
*)
auch in unſerm can. 36 der Fall zu ſein: man kann – ebenſo wie
bei dem „in ecclesia Christi“ in der bekannten Polemik des Epi
phanius gegen Bilder, bei Hieron. Ep. 51, 9 ebenſo an das Gottes –
haus denken wie an die katholiſche Kirche überhaupt.
Bei einem Zeitgenoſſen des Konzils von Elvira, Laktantius, heißt
es Div. Inst. IV, 13, 26 (ed. Brandt CSEL 19, 324, 6): Ecclesia,
quae est verum templum Dei, quod non in parietibus est,
sed in corde ac fide hominum, qui credunt in eum ac vocantur
fideles, und De mort. 15, 7 (edd. Brandt u. Laubmann im CSEL
27, 189, 6): Conventicula, id est parietes, qui restitui pote
runt, dirui passus est, verum autem Dei templum, quod est
in hominibus, incolume servavit. Hier ſind ecclesia (als verum
Dei templum) und parietes (der conventicula) geradezu Gegen
ſätze. Nun haben allerdings die Stiliſten von Elvira mit dem „chriſt
lichen Cicero“ wenig gemein. Aber eine Geringſchätzung der „parietes“
bei beiden doch unverkennbar, Fingerzeig für das Motiv
iſt
ein weiterer
des Bilderverbots: für das Konzil ſind „quod colitur adoratur“
et
und „parietes“ unvereinbare Gegenſätze, den Gegenſtand An
–
der
an
der Kirche,
in
So Funk, KAll.
V.
352. Auch
!)
gibt dies als Konſequenz des Kanons, wenigſtens bezüglich der Bilder Chriſti,
zu. Ob aber der Kanon als „Reaktion gegen ein mächtiges Eindringen der
zu
in
ſei,
S.
der oben
2
iſt
führten Stelle), doch recht zweifelhaft. Auch hier darf man nicht von der
da
wir
es
und
Unſer Kanon dürfte eher zeigen, daß man Spanien
in
in
vielleicht kirchlichen
Dingen doch nicht war wie politiſchen, römiſch, wie
in
ſo
ſo
„römiſch“ nicht
II,
II,
[3.
170) können
nicht beweiſen, was das Konzil von Elvira einſtmals gewollt oder nicht ge
wollt habe.
38 Can. 36 von Elvira.
und ein Bild an der Wand ſind ihm ſo wenig zuſammengehörige Dinge, ſo
II,
liter et adoratur“? Gams (Kirchengeſch. v. Spanien
S.
96)
1
die
bezieht colere auf Gott, adorare auf Heiligen, Hefele (CG?
I,
170) dagegen umgekehrt colere auf Gemälde der Heiligen, adorare
auf Darſtellungen Chriſti. Funk (KAll. 350) glaubt, ohne
I,
Auch
im
zu
die Wendungen einzelnen deuten, daß unſer
V.
gung von Heiligenbildern vorausſetze. Umgekehrt denkt Schultze
an
33) nur
(ſ.
im
von Elvira nicht als techniſche Ausdrücke, ſondern weiteſten und
ſie
in
des chriſtlichen Glaubens
ziehung ſteht, was dem Chriſten heilig und teuer iſt. Verboten werden
alſo Bilder Gottes, Jeſu Chriſti, der Engel, der Heiligen (Apoſtel,
Märtyrer), aber auch Darſtellungen bibliſcher Szenen, kurz religiöſe
Gemälde ſchlechtweg. Dafür ſpricht auch die Wahl des allgemeinen
Wortes „pictura“.
Dieſes ſtrikte kirchenrechtliche Verbot, erlaſſen von den Vertretern
eines ganzen Landes, zeigt einerſeits, Spanien
in
34
Verbotsbegründung can.
in
denen immer
zu
zudem vielleicht auf einem ſchon von Andern begangenem Wege liegt.
Can. 36 von Elvira. 39
die
pingatur“ weiſt nicht in Richtung des Heidentums
–
ſonſt müßte
„ne quod parietibus depingitur colatur
et
in
es
wirklich heißen
–,
die
adoretur“ ſondern eher Richtung Judentums, auf das
in
des
16
im
zu
Sinne einer ſtrengeren Abſchließung regeln. Can. verbietet
49
Miſchehen chriſtlicher Mädchen mit Juden. Can. unterſagt den
50
ver
zu
Beſitzern, ihre Feldfrüchte von Juden ſegnen laſſen. Can.
78
bietet die Tiſchgemeinſchaft mit Juden. Can. ſpricht vom Ehebruch
an
einen „Irrtum“ dahin daß man jedem Samstag ſtreng
zu
faſten ſolle. Aus dieſen Verordnungen iſt
erſehen, daß die Grenzen
nach dem Judentum hin ebenſo überſchritten worden waren, wie dies
andere Beſtimmungen bezüglich des Heidentums erkennen laſſen. (Vgl.“
II,
Harnack, Die Miſſion und Ausbreitung des Chriſtentums? 260
f.
Ja
II.
[3.
beigefügt (can. 16), während bei der heidniſchen Miſchehe (can. 15)
Ab
Es
fehlt. verſteht ſich auch unſchwer, daß für eine Katholikin der
fall zum Judentum oder zur Häreſie unter Umſtänden näher liegen
Darum galt
zu
punkte zahlreicher waren. hier ſcharfe Grenzlinien
ziehen. Anderſeits durfte eine Kirche, der die Synagoge ſtark Kon
ſo
an
Übrigens war auch bei den helleniſtiſchen Juden und dort bildlicher
!)
auch
nicht bloß Motive und Bilder aus der Pflanzenwelt und von lebloſen Gegenſtänden,
ſondern Darſtellungen lebender Weſen, von Tieren und Menſchen (vgl.
auch
Leclercq, Manuel d'archéologie chrétienne 1907, 495ff. Gerh. Loeſchcke,
I,
Achelis, 5tſchr.
im
neuteſt. Wiſſ., 1913, 324, und Kohl und Watzinger, Antike Syna
K.
H.
f.
gogen Galiläa, 1916, 184 ff.). Aber auch hier beſann man ſich wieder auf
in
an
zu
worden waren.“ Der Schmuck ſtammte vermutlich vom Bauherrn oder Stifter,
und die Entfernung geſchah dann wohl durch die Juden, denen zum Anſtoß
er
202f.).
u.
40 Can. 36 von Elvira.
iſt
Ihr
ſie
zu
ſehr alt, tritt Elvira erſtmals die Erſcheinung. mag auch
in
das Bilderverbot des can. 36 und ſeine Begründung entſprungen ſein.
Die Synode von Elvira befaßt ſich nur mit der kirchlichen reli
giöſen aus religiöſen Die Konſequenz
ſie
Kunſt und weiſt Gründen ab.
ihrer Anſchauung verbietet aber die Darſtellung religiöſer Stoffe nicht
bloß den Kirchen, Privathäuſern. Hier hat Knöpfler
in
ſondern
in
auch
ganz recht: doppelte religiöſe Überzeugung geben,
es
ſich die Synode nicht aus, hat dazu keine Veranlaſſung. Nach
can. 62 müſſen Wettfahrer und Pantomimen beim Eintritt ins Chri
ſtentum ihrer Kunſt entſagen und werden beim Rückfall ausgeſchloſſen.
Der Standpunkt der Synode von Elvira ſchließt dieſe Stoffe geradezu
ſie
aus. Wovon ein ſolcher Künſtler dann leben ſoll, ſteht für ebenſo
wenig auf der Tagesordnung als bei den Wettfahrern und Panto
mimen. Gegen eine profane Kunſtbetätigung innerhalb der durch den
chriſtlichen Glauben und das chriſtliche Sittengebot gezogenen Schranken
Linien-,
ſie
zu
Als Spanien
in
ein feierliches
reitete ſich ſchon ein kirchenpolitiſcher Umſchwung vor!), der auch auf
Verfolgung, (Mélanges
ſie
Taüra Tretromkéval, öre kai röv ätrooróAtov aÖToü räs ei«óvas TlaÖAov
kai Tlérpov kai aöroö ö roü XploToü ölä Xptopóttov év Ypachais otoLo
uévas ioTopñoapev, ös eikós, röv TraAalöv äTrapahuAákros ola otorfpas
édvikſ ouvnôeiq Trap' éaurois Toürov Tipäv eitodórov röv rpótrov.
ſondern nur vom Aufſtellen und Vorzeigen von Bildern, wodurch man
die betreffenden Perſonen habe ehren wollen, wie er auch in der Auf
bewahrung und Vorzeigung des Biſchofsſtuhles des Herrnbruders Ja
kobus zu Jeruſalem ein Zeichen dafür erblickt: olov Trepi Toüs äyious
er eis
évekev ëotoLóv
(VIII,
ſich
oder die Bilder von Petrus und Paulus oder vom Herrn ſelbſt nur
aus dem früheren Heidentum ihrer Urheber erklären: ehemalige Heiden
an
müſſen es geweſen ſein, die vom Herrn oder ſeinen Apoſteln Wohltaten
erfahren hatten und nun auf ihre Weiſe ihrem Dank und ihrer Ver
ehrung gegen ihre otorñpes Ausdruck geben So ſehr ihm
iſt
wollten.
ſchon das private Anfertigen und Aufſtellen ſolcher Bilder heidniſche
Gepflogenheit, geſchweige denn, ange
ſie
in
er
daß ſich den Kirchen
bracht oder gar verehrt denken könnte!).
Als darum die Kaiſerin Konſtantia, Konſtantins Schweſter, von
er,
ihm ein Bild Chriſti wollte, erklärte ihrem Verlangen nicht ent
ſie
zu
er
und um
unſertwillen angenommen habe, als Knechtsgeſtalt
er in
er
ſich hüllte?
da
Jenes kommen, ein für allemal
in
als der Sohn und den Sohn niemand würdig erkenne als der Vater,
der ihn gezeugt habe. Sie werde daher ein Bild ſeiner Knechtsgeſtalt
meinen, Körpers, mit dem um unſertwillen bekleidete.
er
in
auch
heit getaucht, und das Sterbliche aufgeſaugt vom Leben, ſodaß die
Strahlen ſeiner Glorie nicht mit lebloſen Farben und Strichen darge
auf dem Berge die Jünger ihn
ja
(Mt. 17, Wenn nun ſeine Fleiſchesgeſtalt damals, von der ein
wohnenden Gottheit verwandelt, ſolche Kraft gewonnen habe, was
ſagen, ſeinem Sieg
er
über den Tod und ſeiner Himmelfahrt alles Sterbliche und Vergäng
abgeſtreift und die Knechtsgeſtalt die Herrlichkeit Gottes um
in
liche
geſchaffen Wie könne einer von einer un
ſo
noch
da
unwahr
iſt
Es
ſcheinlich 1880,
iſt
131).
248
ff.
Euſebius von Cäſarea. 43
ſie
an
Geſtalt Jeſu ein Bild ſo ſolle wollen,
ſich das Verbot Gottes
erinnern (II. Moſ. 20, 4), daß man kein Bild machen dürfe weder von
ob im
dem, was Himmel oben, noch von dem, was auf der Erde unten
Oder ſie jemals der Kirche etwas Derartiges ſelber
in
ſei.
oder von einem Andern gehört habe? Ob nicht vielmehr auf
der ganzen Welt Derartiges von den Kirchen ferngehalten
und ausgeſchloſſen werde und allgemein bekannt ſei, daß den
Chriſten allein ſolches unterſagt ſei?!)
Er
habe daher einer
Frau, bei der angebliche Bilder Pauli und des Erlöſers
er
–
vermutlich
Philoſophen geweſen vorgefunden habe, dieſe wegge
–
es
ſeien zwei
Ärgernis
es
nommen, damit nicht entſtünde; nicht für paſſend,
im es er
halte
ſie
ob
wir
zu
Er
nach Art der Götzendiener unſern Gott Bilde herumtrügen.
höre auf Paulus,
zu
der uns belehre, nicht mehr am Fleiſchlichen hängen
2,
dem Magier
(I.
er
9). Simon die daß bei
gottloſen Ketzern, Materie gemalt,
er in
zu
8). Wenn man aber zum Überfluß vor dem künftigen Schauen
zu
von
keinen beſſeren Maler als das Wort Gottes ſelber?).
Trotzdem behauptet Kraus (Die Kunſt bei den alten Chriſten 1868,9),
!)
Euſebius bezeuge den Gebrauch von Bildern der Kirche, was genüge!
in
wurden auf dem Nicaenum (787) verleſen (Harduin, Coll. conc. IV, 406;
II
Manſi, Concil. coll. XIII, 314); dieſe wurden von Joh. Boivin aus cod. Reg.
II, ſo,
Gre
zu
1980 fol. 191 sqq. teilweiſe ergänzt und einer Mote Mikephoros
in
p.
von Pitra als cap. IX der Antirrhetica contra Eusebium des Mikephoros Pa
(Paris 1852) 383–386, und von Migne
im
der Ausgabe des Euſebius PG 20, 1545–49, jetzt auch bei Kirch, Enchi
C.
ridion font. hist. eccl. antiq.? 1914, (Nr. 471). Der am bequemſten
ff.
276
zu
zugängliche Abdruck bei Migne ſcheint mehr oder weniger unbekannt ſein.
Kirch Bardenhewer Literatur, III, 262) erwähnen
u.
ſie
auch „eine den Bildern abträgliche Geſin
nung bekundet“, als Gegner der Bilderverehrung
er
daß „ſich ſelbſt
In ſich aber gar nicht um Bilderver
es
dartut.“ Wirklichkeit handelt
ehrung, ſondern nur um Bildergebrauch und ſelbſt dieſer wird als
Verſtoß gegen Gottes Verbot, als Abfall von der Höhe wahrer Er
kenntnis und Rückfall ins Heidentum abgewieſen. Wenn aber Knöpfler
die Stimme eines Euſebius durch die Behauptung abzuſchwächen ſucht,
(+ 340),
da
daß „derſelbe aus einer Zeit ſchreibt die Bilderverehrung
allgemein war“,
in
ſo
chriſtlichen Kreiſen anerkanntermaßen herrſchend
wird wenig Erfolg
er
haben. Wir ſind auf unſerer patriſtiſchen Wanderung bis ins vierte
Jahrhundert gekommen, ohne auch nur eine Spur von Bilderverehrung
zu
innerhalb der Kirche entdecken. Wohl aber haben wir einen ganzen
Chor von Stimmen vernommen, die das altteſtamentliche Bilderverbot
zu
den patriſtiſchen Streifzug abzubrechen, wie wenn außer und nach ihm
ja
Er ſelber über
iſt
Alles
zeugt, nur die Überlieferung und Anſchauung der ganzen
Kirche wiederzugeben. Nun mag die Verbreitung
er
der noch
anderem Umfang vor ſich hatte als wir, der für ſeine Seit nur die
Augen aufzumachen brauchte, um den wirklichen Sachverhalt feſtzuſtellen,
war,
an
überhaupt nur die Auszüge von Micäa. Funk verweiſt auf Harduin und Pitra
und ſchreibt: „Wir erhalten einen Auszug von dem Brief des Euſebius Kon
an
9“
c.
9
wart bezeichnet und mit dieſem Urteil nicht wenigſtens für einen „an
iſt,
ſehnlichen Teil“ der Kirche Seuge für eine Strömung, die den
in
zu
erſten Jahrhunderten entſchieden vorgeherrſcht hatte und auch ſeiner
wir
zu
Seit weit davon entfernt war verſchwinden
–
noch dann müſſen
überhaupt darauf verzichten,
in
dem Vater der Kirchengeſchichte noch
zu
irgend einem Punkte Glauben ſchenken. Unſere eigene Unterſuchung
gibt aber alten Kirchenhiſtoriker dieſer Frage durchaus Recht.
in
dem
zu
Seine Darlegungen ſind wie ein Seitenſtück den Ausführungen der
alten Apologeten, wie ein orientaliſches Echo des Bilderverbots von
Elvira. Auch darin, zwar Bilder als angeblich von altersher
er
daß
ſie
(oi
heidniſcher Superſtition und ataviſtiſchen Neigungen TräAa éövöv,
é
éöviki ouvñôeia) erklärt und zudem auf gnoſtiſche und manichäiſche
Kreiſe hindeutet, hat vor
er
ſie
ihm hat Irenäus von den Simonianern daß ein Bild
Simons Jupiters ein Bild Ge
in
der Geſtalt und der Helena der
in
ſtalt der Minerva hätten und ihnen Verehrung bezeigten (Adv. haer.
23, 4), und
I,
es
daß Gnoſtiker
und deren Kult aufbrachten
ſo
läßt Lykomedes für ſich ein Bild des verehrten Apoſtels malen, um es
Apo
zu
iſt
den Bildern ihre Tore geöffnet, ihren Altar und ihre Wände für
ſie
noch
Dobſchütz, Chriſtentum,
E.
„Das
in
u.
Chriſtentum“ (Wiſſenſchaft und Bildung Nr. 50) Leipzig 1908, 64. Vgl. auch
Achelis, Das Chriſtentum
P. H.
I,
9, 40
ed. Heckel, GCS,
(I,
die Stadt vom Tyrannenjoch befreit habe
Euſeb. 26, 15ff.
I,
Vgl. ſchon Hist. eccl. IX, 10f.). Auf einem
Gemälde über dem Eingang des Kaiſerpalaſtes aber war Konſtantin
dargeſtellt mit dem Kreuz über ſeinem Haupte, einen Drachen durch
den Abgrund des Meeres ſtoßend, be
in
bohrend und und Euſebius
die PeyaAóvoa Kaiſers und glaubt,
er
wundert darob des daß das
Gemälde épTrveüoel Deig anfertigen ließ (VC III, Heckel 78, 7ff.).
3
Ferner erzählt der Biograph, daß Konſtantin die neue Kaiſerſtadt am
Boſporus von allen Spuren des Götzendienſtes geſäubert habe; dafür
den Springbrunnen auf dem Marktplatz
an
an
ergriffen, Palaſtes der vergoldeten
er
Decke Toü
ovykeipevov Xpvoi karelp
év
49
Yaopévov, was offenbar huAakrñpov ſeines Reiches ſein ſollte
98,
12
Heckel ff.). Auch auf den Waffen der Soldaten mußten die
heidniſchen Bilder dem oöpßoAov Toü otornpiou rporaiou weichen (IV, 21.
Heckel 125, 16).
es
ſtellungen, denen auch der gute Hirte gehört, unter denen aber das
„Kreuz“ hervorragendſten Platz einnimmt. nicht alles,
ſo
den Täuſcht
er
iſt
dern weil Folgenden erſt unterſucht werden ſoll, was unter dieſem
iſt.
an
Kunſt
I,
d.
frühchriſtlicher
Euſebius. Kreuz und Cabarum. 47
iſt
Bezeugung ſpäter Jahrhundert
7.
rariſche noch und nicht über das
hinaufreicht.
Das )
ſpäte Aufkommen der Kreuzesdarſtellung, auch des leeren
Kreuzes, auffallender,
in
iſt
3,
1,
kreuzen ziemlich frühe üblich wurde. Paulus verſichert Gal. daß
den Galatern „Jeſus Chriſtus vor die Augen gezeichnet wurde als Ge
Ignatius (9,1)
an
kreuzigter“. Wenn von Antiochien die Epheſier
ſchreibt: „Steine ſeid ihr für den Tempel des Vaters, zubereitet zum
Vaters, hinaufgezogen
in
Hausbau Gottes des die Höhe mittels der
Jeſu Chriſti, des Kreuzes, Benutzung hei
iſt h.
ſo
T,
im
dem
Mär
5).
u.
Nach dem
2
tyrer wird. Alles der Welt vom oxñ10 der Kreuzes beherrſcht und
in
dem
mit Smith
L.
und
dorngekrönter Jeſus aus dem zweiten Jahrhundert findet ſich nach Wilpert
(Die Malereien Roms 1903, Tafel 18) den Prätextatkata
in
der Katakomben
komben. Der bekannte Sarkophag des Junius Baſſus
aus der Mitte des
Jahrhunderts (Kraus 245) zeigt drei Szenen aus der Leidensgeſchichte:
I,
4.
Kreuzigung.
Auguſti, Beiträge
II
(1846) 109.
?) !)
ad
öé
iſt
8,
2:
3,
yyvcboxet riv öpoAoyiav Toü oraupoü. roüro yáp éortv rpótratov karä rfs
tö
éautoü
Voſſius glaubt zwar,
Iſ.
de
I,
Smyrn.
6,
1:
träôos
Ja ſelbſt
Es
angeſpielt ſein.
Tö
Klang
iſt
zeichen und Standarten – überall gewahrt das Auge des Chriſten die
Kreuzesſymbolik, „das größte Symbol
iſt
darum ihm das Kreuz der
Macht und Herrſchaft (Apol. 55). „Allein Auf
I,
Gottes“ von der
im
ſtellung eines Kreuzeszeichens Verſammlungsort, auf dem Altar oder
am Eingang eines Hauſes kommt ebenſowenig eine Spur bei ihm vor
als von dem signum crucis mit der Hand beim Gebet oder bei der
Konſekration“ (Auguſti, Beiträge III, 108).
Auch Clemens von Alexandrien erwähnt das Kreuz weder als
als Emblem für Siegelringe, obwohl verſchiedene für
er
Geſtus noch
9,
im 4,
im
griechiſchen eine
T
„species crucis“ (Adv. Marc. III, 22)*), betenden Moſes den
Auch verſtehen
!)
6
év
oöpawp von der éknéraos röv xepöv als der Andeutung des Kreuzes, alſo als
Symbol des Symbols (vgl. Patr. apost. Funk
p.
37 not. 6).
I,
ed. 1901
im
u.
J. II,
Roſſi bei Kraus, 226; Waal
de
R.
E.
Sauer Kirſch
P.
Kirchl. Handlexik.
I,
Cabrols
in
I,
daſ.
d'archéologie chrétienne liturgie 1989 ff.; Schöner
G.
de
2,
Dictionnaire
I,
et
Joſ.
9;
mark, Der Cruzifixus Kunſt. Straßburg 1908, Franz
in
der bildenden
Dölger, IXOYX. Das Fiſchſymbol Seit, Rom 1910, 318 ff.)
in
frühchriſtlicher
zweifelhafte Sache (Kraus, Geſch. 100;
V. iſt
chriſtl. Kunſt
d.
I,
doch eine recht
Es
Schultze der proteſt. R.E.* 11,95). handelt ſich dabei nicht um eigent
in
wie
Beiſpiele bei Dölger Ihre Datierung ins zweite
O.
u.
kommen dritte
a.
–
Joſ. Wilpert
zu im
O.
(Schönermark
9 a.
und
–,
–,
zu
es S.
ihr verhält ſich die Sache wie beim Anker: wir haben
ff.
ſo
321 ſtimmt
wieder nicht mit einem offenen Kreuz (der ſog. „crux commissa“), ſondern
zu
mit dem Buchſtaben als Symbol des Kreuzes tun. Übrigens hat ſich
T
ſchon manches T-Kreuz bei näherem Suſehen als einfaches Linienornament ent
II,
puppt (Kraus
O.
E.
R.
dem
Euſebius. Kreuz und Cabarum. 49
„habitus crucis“ (Adv. Iud. c. 10. Adv. Marc. III. 18), in den
die
Er
Stierhörnern Deut. 33, 17 „extima crucis“ (ebendaſelbſt).
Barnabasbrief (12,5) und Juſtin (Apol. 60)
I,
erklärt mit dem die
trotz des ſonſtigen Bilderverbotes auf Gottes Geheiß errichtete eherne
Schlange als „figura dominicae crucis“ (De idol. Adv.
5.
c.
II, bei
Iud. 10). Die Bekreuzung war ſeinem Seugnis mannig
c.
nach den
gebräuchlich Ad uxor. re
3.
5.
fachſten Anläſſen (De cor. De
surr. carn. 8). aufgeführten Beſchäfti
c.
f.)
gungen
S.
für chriſtliche Künſtler das Malen
(ſ.
oben fehlt oder
4
Herſtellen von Kreuzen.
Cyprian II,
21
ſammelt Test. bibliſche Beweisſtellen für die
f.
„quod passione signo virtus omnis
in
in
et
beiden Sätze crucis
sit
sit potestas“ und „quod hoc signo crucis salus om
et
in
qui
Er
nibus frontibus notentur.“ überzeugt: evadere (Dei iſt
in
).
Stirne „signantur qui Dominum promerentur“ (De unit. 18,
c.
In
De laps. frons cum signo Dei pura). der pſ.-cypria
2:
vgl.
c.
Lex Christianorum crux est sancta Christi filii Dei vivi. Aber
daß dieſe Geſetzestafel des Kreuzes den Chriſten ſinnenfällig vor Augen
geſtellt worden wäre, davon verlautet nichts.
Auch der von den Apologeten zurückgewieſene und den Heiden
heimgegebene Vorwurf der Kreuzanbetung hat keine Grundlage
in
einer
chriſtlich-kirchlichen Kreuzesverehrung oder Kreuzesdarſtellung, wie Manche
II,
E.
in
R.
ut
et
vestrorum Nam
vexilla castrorum quid aliud quam inauratae cruces
et
tabra
Tropaea vestra victricia non tantum sim
et
sunt ornatae?
plicis crucis faciem, verum adfixi hominis imitantur
et
(28, Signum
f.)
sane
es
giöſen Kultur des Altertums. Paderborn 1911, 171 ff.; der Taufliturgie
in
S.
179
4
Sorſchungen27: Koch.
50 Euſebius. Kreuz und Cabarum.
ſie
ſchon bei finden ſich auch aher
Minucius verrät uns glücklicherweiſe mehr, ſagt mit
er
Felix noch
im
weder der Natur (ratio heidniſchen Kult
in
naturalis) oder
religio) ſehen ſei, nicht aber
zu
gegenſtändlich der
in
(vestra
chriſtlichen Religion. Damit wird das argumentum silentio,
e
das ſich uns bei Juſtin, Clemens und Tertullian nahelegte, förmlich
beſtätigt. Wir wiſſen nun durch das poſitive Seugnis des Minucius
Felix, daß die Chriſten ſeiner Seit ein Kreuz weder verehrten noch
zu
begehrten,
ſie
in
es
Beiſchrift oeßere Deov nicht mehr helfen. Sollte wirklich
eine Verſpottung bezwecken, hätte ebenſowenig eine chriſtlich
ſo
dieſe
und außerdem aus einer Verwechſlung der Chriſten mit den Juden,
wie dieſer Phöniziern (vgl. Röſch Theol. Stud.
mit u.
in
den den
zu
c.
noster erit. Cum lignum aliquod propitiatur, viderit habitus, cum materiae
qualitas eadem sit, viderit forma, dum ipsum dei corpus sit Pars
id
.
.
.
.
crucis est omne robur quod erecta statione defigitur. Nos, forte, integrum
si
ratur, signa jurat, signa omnibus deis praeponit. Omnes illi imaginum sug
gestus signis monilia crucum sunt; siphara illa vexillorum cantabrorum
in
et et
nat. Priorität
I,
ſie
für wahrſcheinlicher haltend, kann doch nicht finden, daß aus der Art
Stiglmayr
zu
die
fidelis“,
im
ſelbſt wenn Nebengemach entdeckte Kritzelei „AAekapevos
wie auch ſchon vermutet wurde, von moderner Fälſcherhand ſtammen
ſollte!).
Aber ſetzen nicht die bekannten Berichte des Laktanz und des Eu
ſebius über die Viſionen Konſtantins und ihre Folgen bildliche
Kreuzesdarſtellungen als Vorlage voraus? Die Frage der Konſtantins
viſionen braucht hier nicht nach ihrem ganzen Umfang wieder aufge
zu
zu
in
kommende
beleuchten?). Vor allem muß man ſich über das von Konſtantin her
ihm die Haupt
an
geſtellte Feldzeichen, das ſog. Cabarum, und was
war, klar werden,
da
iſt
ſache und die am meiſten umſtrittene Stelle
30
Vit. Const. gegen Schluß:
Tö
I,
in
ö'
étr
Töv aÖroü Traiöov öpoitos Ehepev. „Der Längsſchaft aber, der bis
t
zum unteren Anfang eine beträchtliche Länge hatte, trug hoch oben
Sethianiſche
!)
2,
R. E.
ff.
172
frühchriſtl. Darſtellungen Kreuzigg. Chriſti 1904, 105 ff.;
G.
Schönermark
d.
der bildenden
1910, 323 ff.; Joſ. Sauer 501 und 2181; Köhler
im
in
2,
Kirchl. Handlexik.
RGG Rinn Jüngſt,
5,
Kirchengeſchichtliches Große
u.
(3.
Ausgabe. Harnack,
36
A.
3.
II,
A.
43 1).
Vgl. neueſtens Heinrich Schrörs, Konſtantins des Großen Kreuzeser
?)
1913.
logiſches Geſchichtliches, kath. Theol. 1916, 485–523. Joſ. Wil
u.
Stſchr.
f.
pert,
im
u. f.
der kirchlichen
Bauten vom IV. bis XIII. Jahrhundert. Freiburg 1916, 28ff. Joſ. Dölger
I,
im
1912.
f.
1914, Koch
et H.
in
ff.
300 und
catholicisme, Paris 1914, 213 Maurice im Bull. d'anc. litt. etc.
le
ff.
et
ff.
161
Eduard Schwartz, Kaiſer Konſtantin und die chriſtliche Kirche. Leipzig 1913,
Aufhauſer, Konſtantins Kreuzesviſion
68
J.
in
B.
ausgewählten Texten vorgelegt (Lietzmanns kleine Texte Mr. 108) Bonn 1913.
4*
-
52 Euſebius. Kreuz und Cabarum.
iſt
dem Feldzeichen das TpóTraiov unter dem
die Bruſtbilder angebracht waren? Wo waren dieſe Bruſtbilder ange
ſie
bracht? Daß nicht auf dem Fahnentuch waren, wie Baronius und
(ſo
R.
2,
261) annahmen,
E.
ihm andere noch Stevenſon Kraus'
in
nach
geht aus den Ausſagen des Euſebius, getragen
ſie
daß der Fahnenſtock
habe und daß das Fahnentuch ganz mit Edelſteinen beſetzt geweſen ſei,
Es fragt
ob
ſie
klar hervor. ſich nur, ſich über oder unter dem Quer
holz mit dem Fahnentuch befanden. Auf dem von der Kommiſſion,
in
die ſich aus des Rom
Fahnentuch,
ſie
rekonſtruierten Labarum ſind über das zwiſchen den
Kranz (mit dem Monogramm) und das Querholz geſetzt!). Wilpert
dem Vorgange Jules Maurice
ſie
an
Gründe ſind nichts weniger
als ſtichhaltig. Allerdings kann äkpa
ſich wie den oberen Rand eines Dinges bezeichnen.
ebenſo den unteren
Aber wenn am Anfang des Kapitels äxpov (ävo Trpös äkpp Toü Travrós)
das obere Ende bezeichnete, wird das
auch hier der Fall ſein.
ſo
Auch
das ävo perétopov weiſt weit hinauf, eher über als unter
die Bilder
das Fahnentuch. Wie das Monogramm ävo Trpös äkpp Toü TravTós
war, das Kaiſerbild ävo Trpös äxpp Öhäoporos. Warum ſagt
ſo
Toü
ſie
denn Euſebius, die Bilder unter verlegt,
er
ÖTrö
7:
an
Siehe die (von Dölger, Theol. Revue 1914, 385f) erwähnte Pracht
*)
il
Giorgio. Caserta,
R.
S.
di
S.
il
dem
?)
Euſebius. Kreuz und Cabarum. 53
iſt
keit der beiden Seichen
im
von der Vorausſetzung aus, daß das „Kreuz“ Längsſchaft und
ja
Querholz mit Fahnentuch liege. Aber das war gar nichts Neues,
pi
rp
Chriſtus oöv havévr kar' oöpavöv onleitp und fordert ihn auf,
pnua troinoäpevov Toü kar' oöpavövöchöévros onleiou Toürtp Trpös Täs
röv TroAepitov oupßoAès äAetnuar Xpñoda. Deshalb beruft Konſtantin
Künſtler, die ſich auf Bearbeitung von Gold und Edelſteinen verſtehen,
beſchreibt ihnen die Geſtalt des von ihm geſchauten Zeichens und erteilt
den Auftrag,
c. ſie
ſchaft und Querſtange und „oben am Ende des Ganzen“ (ävo Trpös
Toü
pflegte der Kaiſer, wie weiter geſagt iſt, fürderhin ſeinem Helme
tragen?). Dieſe ganze Erzählung hat nur dann Sinn und Suſam
zu
im
ſelber. Das war das otorfpov onleſov, das als äAénua oder huMax
Altertums, Iſraeliten,
B.
galten allerdings die Kleider nicht als etwas Äußerliches, ſondern als etwas
mit dem Träger Verwachſenes, mit ihm eine Einheit Bildendes (Alfred Ber
tholet, Die israelitiſchen Vorſtellungen vom Suſtand nach dem Tode?. Tü
bingen 1914, Daß dieſe Vorſtellung auch den Griechen und Römern
S.
14).
geläufig geweſen wäre,
iſt
Prachtwark 1916.
I,
33.
54 Euſebius. Kreuz und Cabarum.
Chriſti nicht oberen Ende des Sahnenſtocks, ſondern auf dem Tuche
des Querholzes angebracht. Darum zeigt dieſe Münze gerade, was
beim Labarum die Hauptſache iſt, worin das heilbringende Seichen liegt,
unter deſſen Schutz die Kaiſerbilder ſtehen ſollen: das Monogramm
Chriſti. Iſt dieſes auf dem Tuche, dann ſind die Bilder unter dem
ſie
es
denen
die
an
daß ihm
noch das Kreuz enthalten ſeien.“
Euſebius. Kreuz und Cabarum. 55
iſt)
Theol. Revue 1914, 357, anzunehmen geneigt zuſtande kommt.
Der Unterſchied nur der, daß Laktanz das Monogramm nicht
in
iſt
der
die
H-
(ſog. konſtantiniſchen) Form XK, ſondern kennt,
in
der Form
das Kreuz deutlicher zum Ausdruck bringt (ſog. monogrammatiſches
Kreuz oder kreuzförmiges Monogramm). Euſebius ſchildert eben das
Gebrauch befindliche Parade-Cabarum, das
im
er
ſelber
im hat,
an
hat, während Laktanz das Kreuzmonogramm Auge das
ſich auch der Viſionserzählung bei Euſebius beſſer entſpricht, wie Dölger
ganz richtig bemerkt, archäologiſch freilich erſtmals erſt auf einem rö
von 355 begegnet (Kraus,
d.
miſchen Grabſtein Geſch. chriſtl. Kunſt
ſie
I,
131). Aber darin ſtimmen beide überein, daß das Kreuz eben
Monogramm Chriſti erblicken, und daraus folgt, daß bis dahin
im
ſo
noch
2,
(vgl. Sauer
im
9,
10
III, IV,
21
I,
Darlegungen
iſt
es
wenn Batif fol (La paix Constantinienne 1914, 213) ſagt, das „caeleste
signum“ des Laktanz könne nur vom Kreuz verſtanden werden, nicht vom kon
Monogramm. Das „Christum scutis notat“ meint allerdings
in
ſtantiniſchen
„le signe Christ“, aber eben das Monogramm, nicht das offene Kreuz, das
du
kaum einfach als „Chriſtus“ bezeichnet werden könnte. Auch Heinrich Schrörs
Kolum
iſt
A.
kathol. nicht
f.
busei gekommen, daß Euſebius mit ſeinem oornpiov rpönatov nädovs und oraupoö
rpönatov nicht das „bloße“, ſondern wie Laktanz das Monogramm enthaltene
im
Kreuz meint, meinen muß, wenn ſeine ganze Erzählung verſtändlich werden
und das von Konſtantin hergeſtellte Cabarum eine Darſtellung des ihm am
im
ſei
überwiegend heidniſch geweſen und Konſtantin mit der Anwendung
chriſtlicher Zeichen auf Münzen noch ein Dezennium gewartet habe und
vor allem der Gebrauch des Kreuzes, zumal der hier Betracht kom
in
menden crux immissa, ſpäterer Zeit angehöre und ſich auch auf Münzen
Konſtantins nicht als chriſtliches Symbol nachweiſen laſſe!). Kraus
an
A.
I, 226
1)
(Geſch. Kunſt dieſen Bedenken und
d.
in
bezeichnet „die Kreuzbildes Rom um
312 angeſichts der jetzt bekannten Entwicklung der Kreuzesdarſtellung
als äußerſt unwahrſcheinlich“. Dieſe Erwägungen wären durchaus zu
treffend, wenn man wirklich
an
ein „ausgebildetes Kreuzbild“, eine
„crux immissa“, denken müßte; ſie
fallen aber dahin, wenn Euſebius,
was nach unſeren Darlegungen mehr als wahrſcheinlich iſt, auch hier
Monogramm Chriſti enthaltene
im
an
Speer Kreuzesform (VC. 40) erinnert ſofort den Speerſchaft mit
I,
in
Iden
in
Wenn
mälern, Freiburg 1891, 16) ſagt: „Die erſten Chriſten haben keine
Kruzifixe gehabt“, gilt dies bis ins vierte Jahrhundert auch für die
ſo
Ja
im
d.
!)
den erſten
I, ?)
hunderten heiligen Orten Kreuze von Holz oder Stein aufgeſtellt hätte oder
auf andere Weiſe dem Kreuzesglauben einen künſtleriſchen Ausdruck gegeben
in
I,
iſt
wie ſchon
zu
iſt
es
Kreuzes
Leib
Er
ſeinen Kult umgibt
es
der dem Kreuze widmet. mit einer
fünfzig Mann, tragen Wenn
es
wache von die abwechſelnd dürfen.
das Heer lagert, wird für das Kreuz ein beſonderes Selt, weit ent
fernt von den übrigen Selten, aufgeſchlagen. Dorthin begibt ſich der
Kaiſer, um Inſpiration
im
zu
Gebet ſich für wichtige Entſchlüſſe holen
IV,
II,
12
im
(VC. und 14. 21). Beim Gottesdienſt kaiſerlichen Palaſte
(IV, Ja
zu
aber ſpielt bei der Schilderung
es
zu
Mikomedien erbauten Kirchen 50) und des Baſilikabaues
(III, 53), werden
51
und ſogar der ſtändige Altar erwähnt wird, vermißt man ein Kreuz
ebenſo wie Bilder. Kreuzgebrauch und Kreuzverehrung ſind zunächſt
eine Beſonderheit Konſtantins und erſt von ihm und durch ihn drangen
ſie
zu
chriſtliche Kreiſe,
in
crucis
Die Ergebniſſe bezüglich des Kreuzes ſind natürlich für die ganze
Bilderfrage von größter Bedeutung. ſelbſt beim Kreuze, das
es
Wenn
Anfang
im
an
lens der Chriſten ſtand und von dem man anſchaulich und
zu
es
doch
iſt
des
daraus ein Schluß auf die Bilder überhaupt nicht unſtatthaft. Gerade
ein Seuge dafür, wie man der Darſtellung „Sym
iſt
und Malerei, vor allem der Kleinkunſt, verwertet wurde“, wenn auch „ganz
in
in
I,
26.
*)
f.
58 Epiphanius.
in
nommen: lautet daß das Göttliche
Weſen und ſein verklärter Leib) überhaupt nicht dargeſtellt werden
an
könne, das Menſchliche ihm aber (ſein Leib während des Erden
ſich
jedenfalls dargeſtellt dürfe,
er
wandels) nicht werden und beruft
dafür auf Schrift und kirchliche Überlieferung. Mit dem Arianismus
zu
haben dieſe Gedanken ebenſowenig etwas tun als die bilderfeind
lichen Äußerungen anderer Schriftſteller und als das Bilderverbot von
Elvira. Auch der entſchiedenſte Micäner hätte eine Ablehnung der
Bilder dogmatiſch begründen als Euſebius
es
kaum korrekter können
tut. Übrigens war gerade die Kaiſerin Konſtantia, die ein Bild Chriſti
haben wollte, eifrige Arianerin. Wie wenig man heterodox denken
zu
13. Epiphanius.
§
In
an
er
ed. Hilberg 54, 411)
im
Epiphanius:
zu
Anablata
er
habe
ſie
riſſen und den Aufſehern den Rat gegeben, ſollen lieber einen toten
da
es
ſo
nachdem den
er
M. Kaufmann,
C.
sancti cujusdam; non enim satis memini, cujus imago fuerit. Schwar3loſe
folgert daraus, daß jener Seit noch keinen
zu
es
feſten Chriſtustyp gegeben habe. Mehr noch aber verraten die Worte des
Epiphanius, mit welcher Gleichgültigkeit das Bild angeſehen hatte (Auguſti,
er
zu
ſo leichten Handbewegung dieſer Fall nicht erledigen.
iſt
einer
müſſen die Handlungsweiſe des Epiphanius wohl unterſcheiden von der
Anſchauung und den Beweggründen, die ihn dabei leiteten. Das raſche
Serreißen des Vorhangs kennzeichnet allerdings den erregbaren Biſchof.
Er
die
ſie
fand, weg,
er
das Verbot der Schrift und auf die Würde der chriſtlichen Re
in
ligion und Kirche wie die des Euſebius, dem noch Miemand „geiſtige
Beſchränktheit“ nachgeſagt hat. Bezeichnenderweiſe werfen die custodes
nicht etwa vor,
an
einem heiligen,
ſie er
„der übrigen
weiſt“, wie Kraus weiter meint. Nicht einmal der Bilder gebrauch
jenen Gegenden geweſen ſein. Auf Cypern
in
traf obwohl An
er
dacht verrichtete, nur auf dem Landgut Anablata ein ſolches an, ſonſt
Es
Jahr
zu
Bilder Zeit,
in
Wegwerfend ſprach
er
herzuſtellen. der
in
äveröTrooav). Die
Ehren ange
zu
zu
(eis p.vnuóouvov
kai
Bilder ſind Wahrheit Fälſchungen (evöövvpo), die etwas darſtellen,
in
engels ſehen mit Knochen und Sehnen! Als ein Erzengel ſolche
nannte (Act.
2),
8,
29),
(I.
ja
Joh.
3,
d.
Akad.
Eigentlich genügte der Hinweis auf Holls erſchöpfendeAusführungen. Der
Vollſtändigkeit wegen ſoll aber doch auch hier Inhalt und Bedeutung jener
Schriften mitgeteilt werden, was freilich nicht beſſer als mit Holls eigenen
Worten geſchehen kann.
Epiphanius. 61
den Herrn ſelbſt (Mt. 22, 30) gewordenen Verheißung, daß die Seligen
ſie
Chriſtus ähnlich und dem Sohne Gottes gleichgeſtaltet, daß himm
in
liſcher Herrlichkeit leuchten und wie die Engel Gottes ſein werden. Wie
kann man ſie dann nur gemeinem, totem und ſtummem Stoffe ſehen
in
öón uéAAovras haiöpüveodal äyious äöóp
év
êv
wollen (Trös oöv Toüs
kai vexp. kai äAáAp DéAes öpäv). Und wie kann man Engel, die
Geiſter ſind und ewiges Leben haben, toten Stoffen abbilden
in
doch
und verehren (év vekpoſs Ypähtov Trpookuveis). Sie wollen ſelbſt auch
gar nicht verehrt werden (oööé aÖroi DéAovo Trpookvveioða). Der
Engel der Offenbarung (22,9) hat die Proskyneſe durch Jo
in
ſich
hannes ausdrücklich verbeten. Ebenſo Petrus von Kornelius (Act. 10, 26.
14, 15). Und die Kirche hat auf dem Konzil von Laodicea die Ver
ehrung der Engel feierlich unterſagt. In verſtärktem Maß gilt das
von Chriſtus. Wie kann einer ſagen, daß den Unbegreiflichen
er
alles
im
und Unausſprechlichen, den Unfaßbaren und Unbeſchreibbaren Bilde
zeichne (röv äkaräAntrrov kai ävekömynrov kai äTreprvónrov äTrepiypa
ſchauen
3,
(Exod. vollkommener
ſei
damit den
iſt,
ſie
zur Mißachtung Gottes anleitet. Gott hat ganzen Alten und Meuen
da
4,
Gott den Herrn verehren und ihn allein anbeten (Deut. 13. Mt. 10).
Da Epiphanius, wie klagt, mit ſeinen Ermahnungen nur Spott
er
erntete und ſelbſt bei ſeinen Mitbiſchöfen kein Verſtändnis fand, wandte
an
Kaiſer Theo
an
ſich
jetzt,
ſo
dem nachdem
die Irrlehren und die Idole überwunden ſind, die Chriſten durch Täu
ſchung aufs Neue zum Götzendienſte. Des Kaiſers Frömmigkeit möge
ob
es
einmal
Epiphanius kann ſich zwar nicht erinnern,
zu
ſelber einmal etwas der Art geſehen zu haben, aber er hat in Erfah
rung gebracht, daß ſich Einige ſogar anheiſchig machen, den unbegreif
lichen Sohn Gottes zu malen (röv äkaräAntrrov viöv Toü deoü Ypäherv).
Das Neuerung. Wer von den alten Vätern hat ein
iſt
eine unerhörte
Bild von Chriſtus malen und einem Privathauſe oder
in
in
der Kirche oder
Türvorhängen anbringen laſſen?
an
an
oder die übrigen Apoſtel geſtellt?
ſo
zur Schau und
dar, haben,
ſie
Sudem ſtellen die Maler was nie geſehen zeichnen nach
ſo,
ihren eigenen Vorſtellungen!) Chriſtus und die Heiligen bald bald
unge
ſo.
Ihre Malerei
iſt
eine Lüge (heÜöovra). Überhaupt
iſt
es
zu
ziemend, Gott Farben und mit Gliedmaßen vor haben.
in
ſich
Bildergeſchmückte Vorhänge ſollte man zur Beſtattung von Armen ver
Mo
an
ſie
TroAiras) ſeiner Gemeinde noch einmal ins Herz, daß wenigſtens
„bei den Überlieferungen bleibe und weder nach rechts noch nach links
im
ja
abbiege.“ „Behaltet das Gedächtnis, geliebte Kinder, keine
Gott allezeit
in
iſt
es
das letzte
Vgl. der Areopagrede Pauli Act. 17, 29: oök öeiAopev vopiLetv, xpvop
in
!)
öuotow.
Pl
év
Toü ävahépetv exóvas én“ ExxAnoias uñre rois kopnrnpios röv äyicov.
?)
ui
zu
es
Holl (S. 843) verbindet röv äyicov mit elróvas. Sollte nicht eher kopmrn
pios gehören? Im Gegenſatz nicht von den Heiligen, ſondern von Gott die
iſt
ich
coemeterio enim
n0n Sunt.
Epiphanius. 63.
ſie
ſich jetzt ausgeſprochen gegen chriſtliche Bilder wenden, während
im
früher die Götterbilder Auge hatten, Allgemeinheit
in
aber der
und Zuverſichtlichkeit, womit ſie vorgetragen wurden, von ſelber chriſt
die
liche Bilder als nicht vorhanden vorausſetzten. Wie alten Apolo
im
geten und Theologen kämpft der Geiſtigkeit
er
im
Stofflich-Sinnliche, Namen
der himmliſchen Glorie gegen eine Entehrung durch Irdiſch-Minder
im
digen gegen das Lebloſe, Tote, Namen der Wahrheit und höchſten
Wirklichkeit gegen die Willkür, Täuſchung und Lüge, die einer bild
lichen Darſtellung liege.
Wie jene, erblickt in
er
Göttlichen der
in
des
Darſtellung Tipf, ſondern eine ärpia.
ſie
er
keine
„Wänden“,
ſie
ſind, keinen Reſpekt.
ſie
als
er
durchaus recht beſtehend, und mit ihnen und den alten Stoikern
verlangt
im
nung Bilde darzuſtellen?), und faſt mit den gleichen Sätzen ruft
er
Bisher ſtand die Frage ſo: „Wo man die Schriften des Epiphanius
*)
bezeichnenderweiſe
ohne wei
da
ſie
im
des Epiphanius gegen die Bilder war eine Fälſchung der Ikonoklaſten“.
ſagt Epiphanius bei der
6,
Schilderung des Bilderkults der Karpokratianer: ärwa èkrunchpará haow elva roü
örrö ſlowriou ſliAárov yeyevñoôat, rouréortv ékruncópora roü aüroü
rä
'lnooü, öre èveöñpe röv ävöpcöncovyévet. Dazu bemerkt Holl ſeiner Abhand
im in
lung (S. 858): „Der mit rouréortv angehängte Satz enthält Sinne des Epi
phanius nicht bloß einen Bericht dann wäre überflüſſig –, ein
er
–
ſondern
Urteil über ihre Handlungsweiſe:
ſie
Chriſtus nur
ſo
können ſelbſtverſtändlich
abbilden, wie als auf Erden Wandelnder ausgeſehen Aber, muß,
er
ſo
hat.
64 Aſterius von Amaſea.
in
iſt
beachten noch,
zu
kirchlichen Kreiſen nur Gemälde, keine Statuen
auf Friedhöfe,
er
daß ſein Verbot ausdrücklich auch Gemeindehäuſer
und Privathäuſer ausdehnt, was beim Kanon von Elvira zwar nicht
iſt,
ausgeſprochen der Konſequenz des Standpunktes liegt.
in
aber
„Im ſelben Jahr, mit demſelben Brief hat Epiphanius den Kampf
Es
gegen Origenes und den gegen die Bilder aufgenommen. ent
behrt nicht der Tragik, daß gelang, gewal
es
ihm beim einen einen
ge
zu
tigen entfeſſeln,
in
–
Sturm der Kirche während beim andern
rade da, wo ſein Herz ſtärker beteiligt war ſein Wort wir
–
So noch
Es
kungslos verhallte.“ ſchließt Holl ſeine prächtige Abhandlung.
liegt aber auch wie eine Strafe darin, daß der Eiferer gerade mit den
Gedanken, worin und Verfolgten über
er
A.
S.
hannes Damascenus 847
f.
daß der Bilderſchmuck der Kirchen auf Cypern in
die Zeit unmittelbar
nach Epiphanius zurückreiche, die Cyprier alſo das Teſtament ihres Bi
mit ſeinem feierlichen Anathem gegen die Bilder Aus
–
ſchofs mit der
malung ihrer Kirchen beantwortet hätten.
an
man das Unausgeſprochene ergänzen, Chriſtus doch nicht ein iMös ävöpconos
auf Erden, ſondern Er
im
iſt
„höhte und Verherrlichte.“ Dieſe Erklärung ſcheitert aber der Vorlage des
Epiphanius, Pi
6:
dicentes formam
a
lato illo tempore, quo fuit Jesus cum hominibus. gehört der Satz
in
Darnach
zu
mit Touréortv noch haoiv und enthält nicht ein Urteil des Epiphanius, ſon
dern eine Behauptung der Karpokratianer, nämlich die, daß ihre Bilder auf
„Originalaufnahmen“ Lebzeiten Jeſu zurückgehen ihrem Typ
zu
er u.
in
darum
echt ſeien. Trotzdem hat Holl vollkommen recht, wenn ſagt, daß Epiphanius
den Gnoſtikern nicht erſt ihrer Bilder zum Vorwurf macht, ſondern
die Art
überhaupt Bilder haben (vgl. oben
13
ſie
ſchon dies,
S.
daß f.).
Das argumentum silentio findet ſeine Gegenprobe der Schilderung
in
!)
6)
3,
(Ancor.
I,
bei Holl
ff.
haer.
4
f.
2
1).
A.
S.
857
Aſterius von Amaſea. 65
ſie
Gaſſenjungen erregten. Löwen, Bären, Hunde, Jäger und dergl. könne
da
man ſehen. Die eöAaßéorepo unter den reichen Herrn und Damen
aber böten den Webern Stoffe aus den Evangelien: Chriſtus mit ſeinen
Jüngern, Wunderſzenen wie die Hochzeit von Kana, die Heilung des
Frau, die Sünderin
ſie zu
Gichtbrüchigen, des Blinden, der blutflüſſigen
den Füßen Jeſu, die Auferweckung des Lazarus. Damit glaubten
zu
zu
fromm handeln und eine Gott wohlgefällige Kleidung tragen.
wollen,
ſie
ſie
„Wenn aber meinen Rat annehmen dann ſollen das
verkaufen und die lebendigen Bilder Gottes ehren. Male Chriſtum
ſeiner einmaligen Verdemüti
an
genug
iſt
es
nicht! Denn
gung Menſchwerdung, die freiwillig um unſert er
in
der
willen auf Trage vielmehr auf deiner Seele
in
nahm!). ſich
geiſtiger Weiſe das unkörperliche Wort umher. Habe nicht auf
den Kleidern den Gichtbrüchigen, ſondern beſuche den bettlägerigen
derin den Füßen des Herrn, ſondern bereue deine eigenen Sünden
und vergieße darüber reichlich Tränen. Male nicht die Auferweckung
Lazarus, ſondern
ſei
Waſſerkrüge, Kana
in
er
die die
zu
zu
Kunſt
I,
102.*
?)
zu
Es bedenken, daß das „male nicht Chriſtum“
iſt
ſcheint. aber doch
und das „male nicht die Auferweckung des Lazarus“ wechſelt mit „trage
nicht den Blinden auf deinem Gewand umher“ und mit „trage nicht
auf den Kleidern“,
ja
die Waſſerkrüge daß der Gegenſatz zum
(„trage vielmehr
zu
Verbot, Chriſtum malen das Wort auf deiner
zu
Seele herum“) wieder auf die Kleider hinweiſt, wie denn die Stelle
Micäa (787) dem Sinne nach ganz richtig citiert wurde „ph Ypähe röv
(Manſi XIII, 305).
Es
Xploröv iparios“.
in
év
zu
zu
Gegenüberſtellung wohl der Rhetorik des gute
iſt
und
kein prinzipieller Bilderfeind
zu
halten. Man braucht ſein, um die
Darſtellung Chriſti und bibliſcher Szenen auf Straßenkleidern unpaſſend
In
eis
Eühn
zu
heißt es: kai Aóyp Tipöo Tiv pvñunv äei kai örtos êeréAeoe röv rfs
kaprepias äyöva étrºpeAös Toös ouvióvras Aaoüs ékööáokovov. Von
Loypächos eöoeßös
öñ
Maler aber:
öé
Tiv Dixnv iepöv ävéönke Déapa. Hierauf wird das Gemälde eingehend
beſchrieben. Warum dieſe Stelle „ein koſtbares Zeugnis für die Bilder
verehrung“ ſein ſoll, wie Bardenhewer Lit. III,
d.
(Geſch. altkirchl.
Mit
iſt
daß dem
vorher von der Märtyrin ſelbſt geſagt wird. In der Verfertigung des
Bildes liegt allerdings eine eöoéßeia des Malers gegen die Märtyrin,
Bild ſelbſt aber nur ein Déapa, wegen ſeines In
iſt
das freilich
–
es
–
nach kein
Kultbild, ſondern ein um die Öfkn ſich herumziehendes Gruppenbild,
das mehrere Szenen darſtellte und außer der Heiligen noch andere Per
onen, auch den Richter und die Henker enthielt. Die Stelle bezeugt
ſomit zwar den Bildergebrauch, aber nicht die (kultiſche) Bilderver
d.
!)
allerdings Sweifel,
ob
3)
§ 15. Chryſoſtomus.
A
Brande einer Kirche: rivos yüp oöx
rö
Toüro Trüp; Troitov
in
iſt
Die Kirche nicht
ſie
Teilen gleichwertig. Von den Steinen, aus denen zuſammengefügt
iſt, ſind die einen ſtrahlend und glänzend, andere geringer und dunkler
und doch noch beſſer als wieder andere: EoTiv iöeiv évraüôa TroAAoös
iöeiv kai röv ätrö äya Apérov kóopov äAAous Trapexopévous' TroA
Aus dieſen Vergleichen geht hervor,
ös
Orient
er
daß
–
I,
hat.
78
in
ölä Troitow Xptop ártov; Troias ÜAns; ölä Xptop ártov pèv kai öAns
oööEpiäs üperñs ToTreivobpooövns.
öé
Der Mund des Chriſten kann alſo zum Munde Jeſu werden, freilich
nicht durch Farben und materielle Mittel, ſondern durch Tugendhaftig
keit, Demut, wie umgekehrt Fluchen, Lä
er
irgend etwas gegen Bilder geſagt wäre, wie Auguſti meint, kann
nicht finden.
*,
16. Milus.
§
Wie Milus, ein Schüler des Chryſoſtomus, über Bilder denkt, ſagt
Ep. IV, (Migne PG 79, 577). Der Eparch Olympiodor
61
in
er
wollte einen großen Tempel (onköv uéyorov) bauen Trpös Tipiv röv
äyitov papröptov kai aöröv ölä uaprupiköv äôAtov kai Tróvtov kai iöpö
Xporoö
an
dieſem
In
haben, vorzogen.“
ſie
ein Kreuz.
Milus verwirft demnach den Plan des hohen Beamten nicht allein,
zu
er
ihm überladen ſondern
rp
wenn
Er
Kraus Degenhart,
O.
63
S.
und Der
!)
in
erblickt der
?)
Bd. LXXX,
A.
1912, 415
1.
Laach
Die Kappadozier. 69
iſt
Unſere im durch
phanius, den wir mit Euſebius verbinden und dem wir ſeine Seitge
noſſen Aſterius, Chryſoſtomus und Milus anſchließen wollten, Unord
in
nung geraten. Noch haben wir aus dem Oſten die Stimme der Kappa
Baſilius
die 55
dozier
zu
in
die
ff.)
(Migne PG 31, 1044
ob
Kloſterregeln Frage, Beiziehung der
ärztlichen Kunſt mit der Frömmigkeit vereinbar ſei. Alle Téxva, ſagt
1),
(c.
ſeien
verliehen, Ackerbau, weil
ſo
Miß
ſie
des
brauchs der Koch-, Bäcker- oder Webekunſt durch üppige Menſchen nun
zu
17
richtige Gebrauch 3).
entgegengeſetzt Hom. werden
fordert
Schilderung Märtyrers Barlaam die Aap
er
laſſe übertreffen
und werde ſich über ihren Sieg nur freuen. Auf dem Bilde ſolle aber
Kampfrichter Chriſtus röv TraAaop ärov äytovoôérns
(ö
auch der
(c.
Hom.
es
in
auf die
c.
2
wir
in
Schmuck ihres Wortes, dieſe mit ihrem Pinſel, und beide haben ſchon
Viele zur Tapferkeit entflammt. was das Wort der Ge
Denn
Gehör bringt, das ſtellt die Malerei
zu
ſchichtserzählung
So
iſt
das der die der
melten zur Tugend.“
an
dieſer Äußerung vor allem,
iſt
Bemerkenswert
daß Baſilius gegen Bilder Chriſti, gegen die Euſebius und noch Epi
phanius ſich ereifern, nicht nur nichts einzuwenden hat, ſondern ein
ſo
Bild Chriſti auf dem Gemälde ſogar wünſcht; freilich ſoll Chriſtus als
Kampfrichter dargeſtellt ſein, alſo mehr als Symbol denn als Perſön
lichkeit. Gemälde haben aber für Baſilius nur didaktiſch-pädagogiſche
Bedeutung; von Gebrauch, Verehrung ſagt
er
einem kultiſchen einer
Allerdings Ep. 360 (Migne PG 32, 1100 B):
es
nichts. heißt
in
öôev kai Toös Xapaxrñpas röv eikóvtov aöröv (der Apoſtel, Propheten
év
pévtov äyitov äTrooTóAtov, Träoas
Tais éxkAnoias ſpöv roörtov ävoropoupévtov. Allein die Echtheit dieſes
als zweifelhaft. Und das ſeit Bilderſtreit
iſt
ei
achten Jahrhunderts oft erwähnte echte Wort des Baſilius: rñs
h
kóvos Tipi dem Zuſammen
es Tö
in
étri Trptorórutrov öaßaive bezieht ſich
(De spir. sanct. Migne
18
45
hang,
die n.
in
c.
dem bei ihm ſteht
C)
2,
ehrung?). erwähnen
3
deſſen
iſt,
von
In der Leichenrede auf ſeinen biſchöflichen Vater ſchildert Gregor
von Mazianz auch den Tempel, den jener, zum größten Teil aus
eigenen Mitteln, für Gott und ſeine Gemeinde erbaut habe: auch Pla
zu
ſtiken ſeien darin ſehen, die der Natur nicht nachſtünden (TrAáopaoiv
39
ſie
die
ſeits ſpricht das Wort TrAáopara nicht für „picturae“, wie Billius
Ep.
In
Stelle deuten möchte. 141, worin der Biſchof den Präfekten
Olympius um Schonung ſeiner wegen eines Aufſtandes mit Zerſtörung
iſt
bedrohten Vaterſtadt Mazianz bittet, allerdings nach dem Tempel
die
an
auch von den ävöpávres Rede, deren Vernichtung ſich zwar
bitter, aber doch nicht das Bitterſte wäre (Migne 37, 241 C). Aus
folgert Billius, Gregors Seiten die Gotteshäuſer
zu
dieſer Stelle daß
mit heiligen Statuen und Gemälden geſchmückt geweſen ſeien. Aber
wie Combeſis Recht dagegen bemerkt, Sta
in
mit ſind der Stelle die
Es
tuen mit Gotteshaus nicht lokale Verbindung gebracht.
in
dem
in er
meint ſein.
dem Tempel Verbindung bringt, als identiſch mit den
in
der
für
den Sall,
ſie
Leichenrede erwähnten trAáopara oder nimmt daß
im
ſie
wirkliche Statuen geweſen wären, an, daß nicht Innern der
Kirche, ſondern außerhalb geſtanden hätten.
Wie unbefangen Gregor von Mazianz die Meiſterwerke griechiſcher
25
Malerei Plaſtik betrachtet, zeigt Orat. 28, (Migne PG
in
und
Poly
A)
zu
heiten malen und bilden verſtanden“. Wie die Maler die Bilder
einer gewiſſen Entfernung betrachteten, ſagt Orat. 24, (Migne
er
aus
2
PG 35, 1172 B), werde auch die gegenſeitige Liebe der räum
ſo
in
A)
8,
ſeiner Rede
in
A)
Toviav (Migne PG 46, 545 die ſchöne gewölbte, blau bemalte, mit
Gold und Schnitzwerk (YAvhaiS) verzierte Decke der Kirche. Von Sta
nur von Gemälden Dagegen
er
wie
an
Überreſte man
zu
man ſchauen bekommt, wenn man ein Haus ſieht wie einen Tempel
die
iſt
Auch bei
bei ſeinem älteren Bruder Baſilius) auf dieſen Bildern Chriſtus als
Xp
zu
iſt
oToü rñs ävöptoTrivns Die Ausdrucksweiſe kaum
zufällig umſtändlich, will wohl Einwänden, wie wir
ſie
ſondern aus
ſo
139).
im
um
ſchildert: Die Berührung des Reliquienbehälters gilt als äyiaopös kai
eöAoyia, ſogar der darauf liegende Staub wird wie eine koſtbare Gabe
mitgenommen, die Berührung der Reliquien ſelber bildet vollends den
Gipfel des ſehnſüchtigſten Wunſches (Migne 740 A/B).
In
in
A.
Altert. 1914,
4.
d.
540
f.
A
Prudentius und Paulinus von Mola. 73
tragen habe, in der Höhlung des Ringes ſich ſogar eine Kreuz
habe
(ék
partikel Toü KöMov rñs Loñs) befunden (Migne 46, 989 C/D)!).
ſo
Hymn. IX, PL
ff.
dentius Peristeph. (Migne 60, 434) und
9
XI, (Migne 544) Gemälde geſchildert, die die Martyrien des
ff.
123
hl.
hl.
an
Caſſian und des der Decke oder der
Wand ihrer memoriae angebracht waren. Der „Kampfrichter Chriſtus“
im
zu
ſcheint Abendlande unbekannt ſein.
Paulinus von Mola?) bringt Carm. XVIII, 29ff. (ed. Hartel,
CSEL 30, 98) ſeinem gefeierten Schutzpatron, dem
hl.
zu
Felix, deſſen
Gedächtnistage eine poetiſche Gabe dar, freut ſich aber, wenn Andere
„pulchrategendis
ſie
ihm wertvollere Geſchenke bringen, mögen nun
yela ferant foribus, seu puro splendida lino sive coloratis textum
In
fucata figuris“ oder „pictis ceris“ Lichter anzünden. Carm.
XXVIII
an
hl.
(Hartel 291 ff.) beſchreibt der Baſilika des
er
die Felix
vorgenommenen Verſchönerungen und baulichen Veränderungen. Im
mittleren Säulengang ſind rechts die „sacra gesta“ frommer Männer
wie Job und Tobias, links die des „sexus minor“, wie Judiths und
In
262 ff.) begrüßt Paulinus den zum Feſte des Selix angekommenen
zu
tritt durch erſte Tür gewahrt man, daß die Halle (porticus), die
vorher von einem dunkeln Dache bedeckt war, jetzt „nova pigmentis
die
hl.
Macrina ſchön geweſen, daß ſelbſt die Kunſt der Maler ihre Schönheit
ſo
rñs öpas“ äAAä riv návra unxavouévnv réxvnv kai rois ueyioros ErtroApöoav, xai
ölä
aüröv röv oroxeicov räs eikóvas rñs puphoeos ävarumoüoda, riv rñs pophis exeivns
eöxAnpiavpi ioxüoat äxpßeias uploaoda (964 B).
ö
ff.
Deckengemälde der Halle geben eine kurze Geſchichte des Alten Teſta
mentes (V. 511 ff.). Paulin nennt auch den Grund, der ihn veran
laßt habe „pingere sanctas raro more domos animantibus ad
simulatis“ (V. 542 ff.): am Feſte des Heiligen ſtrömt eine große
die
non lassa fide Sie, lange gewohnt
bis
profanis“, Bewunderung
ſie
waren „sacris servire der von
in
den Heiligen in Chriſti Kraft vollbrachten Werke ſich bekehrten, möchten
nun das Feſt des Märtyrers ihrer Art die ganze Nacht hindurch
in
feiern mit Freudenmahl, mit Becherklang und Liederſchall. Um dieſen
entgegenzuarbeiten auf den Gedanken, die Volks
er
Auswüchſen kam
menge durch das Geigen und Erklären der Bilder vom Eſſen und Trinken
abzulenken und ihr Beiſpiele von Mäßigkeit und Sittſamkeit vor Augen
zu
führen.
zeigen die Ausſchmückung
1)
2)
noch eine Seltenheit
nicht zur Verehrung, ſondern didaktiſch-pädagogiſchen Zwecken dienen
ſollten (die „sacrae figurae“ ſind nicht heilige Bilder, ſondern Bilder
3)
er
ff.)
fahren wir, daß der Adreſſat Sulpicius Severus den Paulinus um ein
es,
zu
Es
des Martinus von Tours, einem Baptiſterium anzubringen!).
in
dem
42),
an
S.
Bilder Chriſti
(ſ.
illam incor
tu
mavit“ (S. 263). gibt ſchließlich nach unter der Bedingung, daß
Martinus als nachahmenswertes, als abſchreckendes Beiſpiel betrachtet
er
die
als Lehre für die Sünder, wie man Buße tun müſſe, um Verzeihung
zu
erlangen, Epigramme,
er
geben und als Inſchriften angebracht werden könnten (S. 277 Aus
einem weiteren Epigramm (S. 279 f.), das unter ein Gemälde des
Baptiſteriums kommen ſoll, kann wohl geſchloſſen werden, daß darauf
Bei Auguſti und auch bei Kraus (Die Kunſt bei den alten Chriſten
!)
irrigerweiſe, Paulin
es
1868, 13) heißt ſelber habe ſein Bild nebſt dem ſeines
Freundes Martinus Baptiſterium aufgeſtellt.
in
einem
Auguſtinus. 75
die Taufe Jeſu im Jordan und die ſich dabei offenbarende Dreifaltig
keit dargeſtellt war. „de signo domini super ingres
iſt
Außerdem
sum picto“ (S. 287) und von weiteren
an
gemalten Kreuzen andern
zu
Stellen der Baſilika, der das Baptiſterium gehörte, die Rede (S. 289).
19. Auguſtinus.
§
Auguſtin) 34, (Migne
75
De mor. eccl. cath.
I,
ſchreibt
PL 32, 1342): „Novi multos esse sepulcrorum pictura
et
cum adoratores; novi multos esse qui luxuriosissime super
mortuos bibant epulas cadaveribus exhibentes super sepultos
et
se
voracitates
religioni.“ Daß hier die Verehrer von Gräbern und Gemälden „nicht
gerade gelobt“ werden, gibt auch Kraus (Geſch. 63)
I,
d.
chriſtl. Kunſt
im
zu, glaubt aber übrigen, daß ſich der Tadel mehr „gegen die bei
Heidentums erſcheint.
De consensu Evang. (Migne 34, 1049) wendet ſich
16
10,
I,
ſtammten von Fälſchern, die die Namen Chriſti und der Apoſtel ge
ver
zu
vertrauteſten denen am
ſie
eos cum
und daß Rom wegen des nämlichen Paſſionstages zuſammen feiere.
„Sicomnino erraremeruerunt, qui Christ um apostolos ejus
et
non codicibus,
in
sanctis sed
erunt: nec mirum, pingentibus fingentes deceptisunt.“
si
zu a
In
an
richtig,
iſt
der Wand die geſchichtliche Wirklichkeit, wie aus der heiligen Schrift
zu
erfahren ſei, gegenüber ſteht. Aber der Ton macht die Muſik und
II,
105
!)
76 Auguſtinus.
der verrät alles eher als eine Freude an und eine Achtung vor „be
malten Wänden“ und „Malenden“. Die „Wände“ ſtehen bei Auguſtin
kaum höher im Anſehen als bei Lactantius, Epiphanius und den Vätern
von Elvira.
Auch De Trinit. VIII, 4, 7 (Migne 42, 951) von Bildern
iſt
Chriſti und Pauli die Rede, aber nicht von Gemälden, ſondern von
Bildern, die man ſich beim Leſen der Evangelien und der Briefe von
Chriſtus und dem Apoſtel und den andern bibliſchen Perſönlichkeiten
die
im
quae
et
ibi
Et
quorum
et
cum
sunt, alius aliter lineamenta figuramque illorum corporum co
gitet, quis propinquius similius cogitet, utique incertum est“.
et
geſehen hätten, ſondern nur damit, wie ſie mit der Gnade Gottes die
die
die
et
Werke vollbrachten, Schrift von ihnen erzähle. „Nam
ipsius dominicae facies carnis, innumerabilium cogitationum
diversitate variatur fingitur, quae tamen una erat, quae
et
cumque erat.“
zu
Soviel zeigt Auguſtins
es
dieſe Stelle ſicher, daß
Seit noch keinen feſten Typ Chriſti oder eines Apoſtels gab und Au
guſtin für derlei Fragen nicht viel Intereſſe hatte.
73
müßte, Wie
er
Vaters“ be
–
Himmel wirklich
–
Deo nefas
est christiano
corde nefarium est, ubi vere est templum Dei, terrena cu
si
a
alles
Auguſtinus. Gregorius I. 77
II,
geht, ob ein wirkliches Gemälde, oder, wie Auguſti (Beiträge 108)
annimmt, eine maleriſche rhetoriſche Schilderung gemeint iſt!),
iſt
ſo
mit
zu
nicht viel anzufangen. Auguſtins
es
der Stelle Aber daß Seiten
Bilder,
ja
religiöſe den Kirchen, gegeben hat,
in
iſt
bereits auch durch
Er
Ausſagen
iſt
ſeine und Anderer unzweifelhaft. ſelber freilich ſolchen
Bildern gegenüber ſehr vorſichtig und zurückhaltend, eher dagegen als
dafür. Eine Bilderverehrung ihm Superſtition.
iſt
vollends
20. Gregorius
I.
§
Sum Schluß noch die Stimme eines Papſtes 13 an der Schwelle des
Mittelalters. Gregor ſchreibt Ep. XI, (Migne PL 77,
in
I.
1128
nos fuerat, quod, inconsideratozelo succensus, sanctorum
ad
ne
litteras nesciunt.
pictura est Frangi ergo non debuit quod non ad ado
in ..
.
.
PG ſagt dann:
öè
62, 77) den Brand eines vornehmen Hauſes und riv exóva
r
es,
betend niedergeworfen. Allein vorher hieß daß man durch die Ge
zu
ſolle,was „adorieren“ ſei. Da
es
mälde lernen ſich aber um
ſo
„Anbetung“ ausdrücken wollen, ſondern nur die „Verehrung“. Wir
ſtehen eben vor einer noch ganz unentwickelten Terminologie. Soviel
daß wenn der Papſt den Bildern nur eine gewiſſe,
iſt
er
relative hätte zuerkennen
So
zum Ausdruck bringen müſſen. aber wird den Bildern, einem Werke
von Menſchenhand „ne quid manufactum adorari possit“ heißt
–
105
und nur didaktiſcher Wert zuerkannt.
Ep. IX,
In
52
–
und der Apoſtel Petrus und Paulus geſchickt habe und ſpricht nun
–
vom richtigen
Gebrauch der Bilder. „Unde valde nobis tua postu
latio placuit, quia illum toto corde, tota intentione quaeris,
visio cor
ut
cujus imaginem prae oculis habere desideras,
te
ut
deras.
si
ob
de
werfen uns
dem Bilde nieder, aber nicht wie vor einer Gottheit? Oder bedeutet
er: wir werfen uns vor dem Bilde überhaupt nicht nieder? Daß
Gregorius I. 79
erſtere Deutung an und für ſich ſprachlich nicht gerade unmöglich wäre,
ſoll nicht beſtritten werden. Aber durch den ganzen Zuſammenhang
nicht bloß unwahrſcheinlich, ſondern ausgeſchloſſen. Wo Gregor
ſie
wird
der Bilder poſitiv angibt, ſpricht immer nur von einem
er
den Zweck
Sehen und Anſchauen der Bilder (prae
oculis habere desideras,
visio corporalis, vides, videre desideras), nicht von irgend einer
Verehrung. Ferner
dem „non quasi ante divinitatem
entſpricht
ut
(imaginem)“ und als poſitives Gegenſtück nachher „sed illum ado
=
ramus.“ Wir haben alſo die Gleichung: quasi Deum colere quasi
prosterni
=
ante divinitatem adorare. Das „quasi ante divini
tatem prosterni“ alſo ein Begriff, der bezüglich der Bilder verneint
iſt
wird, deshalb verneint wird, weil der Papſt ein anderes religiöſes „pro
sterni“ als ein latreutiſches bezw. idololatriſches gar nicht kennt. Gewiß
hatte der Papſt ſeiner Zeit als Apokriſiar Konſtantinopel auch die Trpoo
in
ſie
aber war
ihm ein Akt der profan-höfiſchen, nicht des religiös-kirchlichen Zeremo
„prosterni“ als zwar
la
Würde religiöſe
er
müßte
ſo
kennen
Et
aber wirklich
Ep. XI, 13:
in
et
vollends ausdrücklich
adoratione solius omnipotentis sanctae Trinitatis humiliter pro
Sternantur.
Ep. IX, (Migne 77, 944) ſchreibt Gregor dem Biſchof Janu
6
arius von Calaris, die dortigen Juden ſeien bei ihm geweſen und
hätten ſich beklagt, daß der Meophyt Petrus, ein ehemaliger Jude,
am Tage ſeiner Taufe mit etlichen Helfershelfern ihre Syna
in
nach
„atque imaginem illic genitricis Dei Domi
ſei
goge eingedrungen
nique nostri venerandam birrum album, quo
et
et
crucem
de
wie hier zwar das Kreuz, aber nicht das Bild der Gottesmutter das
die
erhält.
müſſe den Juden zurückgegeben werden „sublata exinde cum ea,
qua dignum est, veneratione imagine atque cruce“, allein
hier, bei der Entfernung von Bild und Kreuz aus der Synagoge, nimmt
der „veneratio“,
an
ſie
zu
ein Seuge für den Bildergebrauch
iſt
didaktiſch
pädagogiſchen Zwecken, aber nicht für eine Bilderverehrung.
- Dieſe
wird von ihm geradezu abgewieſen.
Machträge.
Zu Origenes (S.
19
ff.).
im
an
Num. hom. 18,
er
Anſchluß
3
iis
in ex
31, ſchreibt: Considera ergo omnibus, quomodo
ff.
Exod.
1
in
a
et
sive
vide, quia jam dicide omnibus potest, quod horum scien
iis
daemonibus
ad
corruptelas quasdam sapientiae Dei admiscentibus declinari
malum. Die Kunſtfertigkeit Origenes nennt der scientia
–
neben
fabrilis und der scientia textrini ausdrücklich noch die ars geome
die
trica, aus der die architectonica hervorgehe, die musica und
an
ſie
ferne“ ſeien (oben 17.) Vielleicht richtet ſich aber auch nur
gegen die Darſtellung einer Gottheit Menſchengeſtalt.
in
22
er
noch indem
durch das Bild des Mächſten das Abbild eines Freundes ſehen, ſondern
wegen der Verehrung wie Gott anzurufen,
es
und der tut ein böſes
Und des Tuns Han
es ſo
er
daß böſe ſei.“ daß noch keine
da
chriſtlich-religiöſe vor hat, viel
er
Kunſt ſich ſonſt mit dieſer noch
beſſer argumentieren und den Unterſchied von gutem und böſem Ge
vorher:
es
brauch veranſchaulichen könnte. Zudem heißt unmittelbar
kai äyaôöv yivera. yáp
Tö
ei
h
äAndñ oéße deóv, Epyov Troie äyadóv“ öé Toürov kara.Atriov röv oök
ei
övra oéße, Kai Tiv Toü xpeirrovos Tipiv üMos Midos Trpooärrev
f
édéAE, kaköv Trpärre. Deooeßeias övopa aöró,
öé
Tö
Tö
kai pèv rñs
ö
Yvópevov. Metho
Tö
dius nur die Verehrung des wahren Gottes einerſeits und die idolo
latriſche Verehrung von Hölzern und Steinen anderſeits, keine chriſtliche
Bilderverehrung.
II.
Unterſcheidung.
1.
§
iſt,
Die Frage nach der Stellung der alten Kirche zur Kunſt wie
viel
zu
zu
ſie
vollends kann
ſo
3.
Bilderverehrung?
Auf die Frage die Antwort einfach und unbeſtritten:
iſt
erſte der
heidniſch-idololatriſchen Kunſt ſtand das Chriſtentum nur entſchieden ab
Vgl. auch Achelis, Wiſſ. 1912, 230.
H.
5tſchr. neuteſt.
!)
f.
Sorſchungen27: Koch.
6
82 Unterſcheidung.
iſt
lehnend
ſtändig am Platze. Der Abſcheu vor dem Götzendienſt wandte ſich
zu
naturgemäß auch gegen alles, was dem Götzendienſt diente und ihm
die
Beziehung ſtand, gegen Herſtellung von Tempeln,
in
alſo namentlich
Altären und Götterbildern. Alle Töne, von der überlegenen Ironie
dem beißenden Spott über die armen, Holz und Stein gebannten,
in
und
auf den Schutz der Menſchen angewieſenen und dem Serfall und allen
Zufälligkeiten ausgeſetzten Götter bis zur abergläubiſchen Furcht vor
den hinter Altären und Bildern Dämonen,
–
ſteckenden einer aus der
früheren Verehrung gebliebenen Superstitio –, ſind aus dem chriſtlichen
Jahr
zu
ſie
zu
hunderte verlangen,
daß den Kunſtwert der Bilder von ihrem
Kultwert hätten unterſcheiden ſollen, wäre gewiß unbillig. Solange das
die
Chriſtentum einer Majorität von Heiden gegenüberſtand, der Bilder
ſelber nicht bloße Kunſtwerke, ſondern zugleich Gegenſtände der Ver
ehrung und Anbetung waren, dieſe Bilder bedingungslos ver
es
mußte
werfen. Freilich konnten darüber die Meinungen ſchon damals aus
einandergehen, wie nahe die Beziehungen einer Kunſtübung zum heid
ſein mußten, als unſtatthaft,
ſie
zu
wie loſe und entfernt, als angängig
ſie
es
unterſcheiden und
zu
der
–,
ſie
Äskulap bilden!). Nachdem die Kirche ſich mit dem Staate verſöhnt
kraſſeſten Form über
in
um bereits
ſo
Bü
X,
ed.
321
Beteiligung der Chriſten uſw.
S.
328.
Unterſcheidung. 83
ſie
Fehlte es auch nicht an Ausbrüchen des Fanatismus, ſo waren
doch ſelten und fanden die gebührende Mißbilligung maßgebender Per
ſönlichkeiten!). Abſichtlich und vorſätzlich zerſtört hat die Kirche ver
hältnismäßig wenig Kunſtwerke: als ihre Stimmung auf prinzipielle
ſie
Vernichtung Bilder ging, war der Lage,
in
heidniſcher dazu nicht
ſie
ſie
als ſchließlich die Macht dazu Händen gehabt hätte,
in
und fand
für nötig. Herſtellung
es
an
verfängliche Slächen. Micht bloß
Privathäuſern, Tellern, Bechern,
an
nicht
in
zu
auch
gegenüber. Wo man mit dem baldigen Untergang dieſer Weltzeit und
einer Neuordnung aller Dinge rechnet, ſteht der Sinn weder auf Kunſt
noch auf Wiſſenſchaft. Erſt wo man ſich auf länger einrichtet, kommt
der Schmuck Lebens zur Geltung. Darum hören wir der
in
auch des
allerälteſten Zeit von Kunſt überhaupt nichts. Darum will der Mon
taniſt Tertullian von Kunſt gut wie nichts wiſſen und verweiſt den
ſo
In be
iſt
es
von Elvira:
Si
et
!)
numerum
Vgl. Achelis,
ff.
Stſchr. neuteſt.
?)
f.
6*
84 Unterſcheidung.
zu
paſſenden Gegenſtänden entnehmen, ſeinen Seitgenoſſen
iſt
daß von
die Einen wenig wähleriſch und behutſam, die Anderen vielleicht allzu
ängſtlich waren. Einer zwiſchen Rigorismus und Laxismus ſchwan
ſo
Praxis gegenüber ſchlägt ſelber einen Mittelweg
er
kenden nun ein.
Für frühes Aufkommen einer chriſtlich-religiöſen Kunſt!) war Lage
und Stimmung der älteſten Chriſtenheit nichts weniger als günſtig. Die
Er
ſie
Verfolgungen, unter denen lebte, die geſpannte eschatologiſche
wartung,
ſie
womit der Ankunft ihres Herrn entgegenſah, ihr Ideal
1),
im
einer Aoyuki Aarpeia (Röm. 12, einer „Anbetung Gottes Geiſte
(Joh.
4,
der Wahrheit“ 23) war geeignet,
–
und das alles nicht
in
ſie
zu
auf eine künſtleriſche Darſtellung ihrer religiöſen Gedankenwelt
bringen. Nicht bloß ein Tertullian, auch ein Clemens von Alexandrien
weiß noch nichts von einer religiöſen Kunſt der Chriſten. Das
iſt
kein
die
argumentum silentio, das ſich leicht auf Seite ſchieben ließe.
e
und Bild Gottes kann nur der Logos, Bild des Logos nur der Menſch
Beſchäftigung mit der Materie, Trug und Täu
iſt
iſt
äôeórns ſchloß?).
ſich
doch auch Bilder, Bilder Chriſti, den wir als Gott anbeten, Bilder der
Apoſtel, der Märtyrer, der Engel, der Propheten, die wir verehren.
Sie antworten vielmehr: ja, wir Chriſten verſchmähen der Tat Tempel
in
und Altäre und Bilder grundſätzlich, weil dieſe Dinge des wahren Gottes
und Gottesdienſtes gar nicht würdig ſind*). Minucius Felix ſagt ſogar vom
Hermann Jordan, Gibt
es
1916 311–325)
das „Chriſtliche“ nicht bloß den Inhalt der alt
ob
bejahen.
iſt
(TU.
4)
ſich das
*)
6).
die
ces nec colimus nec optamus (Oct. 28, Ein Euſebius ruft
kirchliche Praxis Vergangenheit und Gegenwart dafür an, daß Bilder
in
Chriſti und der Apoſtel durchaus unſtatthaft ſeien. Noch Epiphanius
ſeiner Zeit ſich ein
zu
führt die ganze kirchliche Vergangenheit gegen den
ſchleichenden Bildergebrauch und Bilderkult ins Feld. Gewiß hielt mit
der Kunſt eine Welt von Schönheit ihren Einzug die Kirche, aber
in
damit eben ein Stück „Welt“. Das älteſte Chriſtentum wollte nichts
von ſinnlicher Schönheit wiſſen, ſeine Liebe und ſein Streben war nur
geiſtig-ſittlicher Schönheit geweiht.)
Das Verhältnis des älteſten Chriſtentums zur Kunſt hat ein Gegen
)
ſtück gegenüber
maligen Weltliteratur, wie Overbeck (Über die Anfänge der
ſie
S.
uns von
patriſtiſchen Literatur, Hiſtor. 5tſchr. Bd. 48, 1882, 417–472, ſpeziell 448)
S.
es
raturformen ſchöpfen. Bei der „chriſtlichen“ Kunſt aber waren von Anfang
die Bedürfniſſe und Stimmungen des Volkes wirkſam. Jede Begegnung
an
des
Chriſtentums mit der griechiſch-römiſchen Kultur zeitigte Kunſt und Wiſſen
Altertum, Karolingerzeit,
im
ſchaft: der am
wie jede „Renaiſſance“ Kunſt und Wiſſenſchaft gebar, drang umgekehrt jede
ſo
den Karlſtadt'ſchen
Kinderkrankheit eines Bilderſturms und zur abſurden Gebärdung einer Kriegs
an
erklärung Vernunft und Wiſſenſchaft wie auch die älteſten Chriſten die
–
ſo
heidniſchen dazu
wären, und die „Torheit“ des Evangeliums und die Abſurdität des
ſie
wie
Glaubens der Wiſſenſchaft und Weisheit der Welt entgegenſetzten. Die ge
Verbindung von Chri
zu
zum Weſen
zu
oben
3
geſchichtlichen Verſtändnis.
86 Unterſcheidung.
Die Scheu des älteſten Chriſtentums vor Bildern wird von den
ſie
neueren Kirchenhiſtorikern, ſoweit dieſe Scheu überhaupt zugeben,
meiſtens auf prophylaktiſche Erwägungen zurückgeführt, auf die Beſorgnis
vor einer Verwirrung chriſtlicher Gemüter, einer Verwechſlung mit
heidniſchem Bilderweſen, einem Rückfall
in
heidniſchen Bilderdienſt. Nur
merkwürdig, daß gar nicht zum
in
den alten Quellen dieſes Motiv
ſo
Ausdruck kommt oder auch nur durchblickt. Immer erſcheint
in
erſter
Linie das altteſtamentliche Bilderverbot als maßgebend, und zwar wird
dieſes Verbot, dieſes feierliche pſv oök êeorv, nicht etwa als unbegreif
liche Verordnung und leidige Notwendigkeit oder als eine proviſoriſche,
vorerſt aus pädagogiſchen Gründen noch beizubehaltende Maßregel
empfunden und hingenommen, ſondern als etwas innerlich durchaus
Berechtigtes und Unabänderliches,
als ein Kennzeichen der wahren
Religion angeſehen. Die Bildloſigkeit gilt geradezu als zum „Weſen
des Chriſtentums“ gehörig, als Palladium der chriſtlichen Gottesver
ehrung. Das neue wahre Iſrael darf doch hinter dem alten, deſſen
Kult ſich durch Bildloſigkeit auszeichnete, nicht zurückbleiben, nicht auf
Iſt
die
eine tiefere Stufe ſinken!). doch ſogar Zeit des jüdiſchen Tempels
und des Altars vorüber. Gott kann man auch gar nicht darſtellen,
weder den Vater noch den Sohn, und
Verſuch würde jeder derartige
ihn nur vermenſchlichen und entehren, wäre eine Unwahrheit und da
mit ein Verſtoß gegen die Religion, die das Reich der abſoluten, ewigen
Wahrheit, das Reich des vonróv, nicht des aioônróv
iſt.
Das Chriſten
Befreiung Bildern,
iſt
Erkenntnis und
Beſitz des Wirklichen und Weſenhaften.?) Des Chriſten Srömmigkeit und
an
Gottesverehrung
an
iſt
anbetet und verehrt, das ſteht leuchtend vor ſeiner Seele, das
die
an
iſt
eingezeichnet,
in
nicht.
„Placuit picturas
ne
in
Es
wechſlungen
da
A.
S.
*)
oben
1.
Die Archäologie. 87
§ 2. Die Archäologie.
Aber reden nicht die Katakomben mit ihren Wandmalereien eine
ſie
zu deutliche Sprache, als daß literariſche Äußerungen übertönen
Wie mir Kirchengeſchichts
in
könnten? ſcheint, hat ſich letzter Zeit die
ſchreibung dieſer Frage allzuſehr der chriſtlichen Archäologie ins
in
von
Schlepptau nehmen laſſen. Und die Archäologen, die proteſtantiſchen
faſt ebenſo wie die katholiſchen, ſind gewiſſermaßen Opfer ihres Faches
geworden. Daß war, bibliſche Textkritik
es
zu
hegen und
gebung, die gemeinſte nicht, ſoll uns das Gefühl des Göttlichen ſtören,
in
ſelbſt
einem Tempel einweihen
zu
III,
zu
edler Tat
es
Es
A.
(3tſchr. neuteſt.
?)
v.
f.
255) von einem „in der chriſtlichen Archäologie ſeit alters üblichen Mißbrauch
ob
hl.
die bekannte Petrus mit den Schlüſſeln
Bronzeſtatue der
in
des
Wir haben das Recht und die Pflicht, auch die Zeitbeſtimmungen
Ge
zu
der Archäologen mit Mißtrauen betrachten und unter anderen
im
ſichtspunkten nachzuprüfen.?) Sodann dürfen, worauf wir Laufe
unſerer Erörterungen hinzuweiſen wiederholt Gelegenheit hatten, ſpaniſche
oder afrikaniſche oder orientaliſche Äußerungen nicht mit einem Blick auf
römiſche Katakombenbilder umgedeutet und abgetan werden. Die Kirche
der erſten Jahrhunderte vereinigte die verſchiedenartigſten
in
ſich noch
Strömungen und duldete eine große Mannigfaltigkeit der Sitten und
Gebräuche. Gerade die römiſche Kirche war dieſer Seit am wenigſten
in
ſo
keine
zu
hältniſſen ſich anzupaſſen und den Zeitſtrömungen Rechnung tragen,
wo auf Koſten alter Ideale ging, als gerade ſie. Wenn irgend
es
auch
worin,
im
es
übernommen.
gar nicht ausgeſchloſſen, daß der Bilderfrage nachgiebiger
ſie
in
auch
war und bereits Gemälde duldete, als dieſe anderwärts noch unmöglich
VOQTE.
Sybel, Stſchr.
A.
3:
f.
3tſchr.
*)
f.
1:
Lehrb. Dogmengeſch.“
d.
ſo
Noch
an
Die Vorſtellung, daß die chriſtliche Kunſtbetätigung
unter Leitung der „Kirche“ geſtanden habe und von hieratiſchen Regeln
Kunſt
I,
Gebet und
ff.
d.
Geſch. chriſtl.
in !)
Wendland,
f. P.
H.
Stſchr. neuteſt.
mann, Internationale Wochenſchr. 1911, 488ff. Lietzmann ſpricht im Eingang
von einer „Eroberung der Kunſt durch das Chriſtentum“; man kann aber
ebenſo gut und vielleicht richtiger von einer „Eroberung des Chriſtentums durch
die Kunſt“ ſprechen.
Vgl. Michel Bigelmair, Die Beteiligung der Chriſten
O.
A.
119ff.
a.
?)
326: „Die gnoſtiſchen Kreiſe haben eben frühe mit der Furcht vor den Bildern
S.
gebrochen“ (alſo bälder, als die kirchlichen Kreiſe). Wo man der Anſchauung
huldigte
ſie
daß die irdiſche Erſcheinung Chriſti häßlich geweſen ſei, war die Verſuchung,
portraitmäßig darzuſtellen, nicht groß. Weis-Liebers
J.
dieſe Erſcheinung
E.
dorf (Chriſtus- und Apoſtelbilder. Freiburg 1902) leitet darum den älteſten,
bartloſen Chriſtustyp und die älteſten Apoſteltypen von den Gnoſtikern und
ihren Apokryphen her.
Karl Holl,
Die religiöſen Grundlagen der ruſſiſchen Kultur (Rußlands
*)
10. „Abendländiſche
Grobdrähtigkeit“ hat freilich verhältnismäßig frühe fertig gebracht, auch Gott
es
1.
d.
d.
Akad.
90 Die Urſprünge der chriſtlichen Kunſt.
iſt
Auch von einer „unmittelbaren
Förderung“ der Kunſt durch die älteſte Kirche?) kann keine Rede ſein.
„Die frühchriſtliche Kunſt
iſt
faſt ausſchließlich Volkskunſt und Reflex der
Volksanſchauungen“*). Die Bedürfniſſe und Stimmungen des Volkes,
ſie
ins Leben gerufen und ihr den Stoff geboten.
Die älteſte chriſtliche Kunſt war keine ars Sacra, weder eine von
hieratiſcher Regel geleitete, noch eine für Kultzwecke arbeitende Kunſt.
Religionsgeſchichtlich ſonſt allerdings die religiös-hieratiſche
iſt
Kunſt das
prius, profane posterius. Im ging
es
die dadas Chriſtentum aber
ſie
gerade umgekehrt: war die Kunſt, auch nachdem religiöſe Stoffe
zu
im
zu
und Regeln“).
es
Gebiete, die Kunſt das Reich der Schatten und der Illuſion, die Religion
das der Wahrheit und Wirklichkeit. Erſt der einſetzende Helleniſierungs
und Religion auch
im
und Paganiſierungsprozeß brachte Kunſt Chriſten
eine bemerkenswerte Tatſache,
iſt
es
die
gangen war und zur Seite ging, ſich ebenſo gegen Götterbilder
der Maler und Bildhauer und gegen die Göttertempel der Architekten,
wie gegen die Götterfabeln der Dichter wandte.
119. Das
II,
Chriſtentum Jahrhunderten
in
der
*)
erſetzen mußte.
c.
9
die Feier der Euchariſtie gegeben, aber mit der Klauſel: die „Propheten“ ſolle
wollten. Rituale und Kunſt, „geiſtvoll“
ſie
laſſen, wie
ſo
man euchariſtieren
mochten, waren eben doch Epigonen, die urſprüng
ſie
an
Dichtung. 1910,
ff.
iſt
–
der Allegoreſe „nur eine Fortſetzung des vorher und gleichzeitig inner
–
2)
der vulgären maſſiven Bilderanbetung
im
gab
es
Heidentum hinſichtlich
der Bilder drei Richtungen, von denen die erſte die Bilder als anthro
pomorph ſprach Suſammenhang gerne
in
und Gottes
–
man dieſem
ja
unwürdig
ſie
monotheiſtiſch ablehnte, mit Hohn
–
durchaus und
Spott überſchüttete (Heraklit, Seno, Stoiker, Epikureer, Skeptiker, Sy
niker, Plutarch, Lucian von Samoſata a.)*), die zweite als Sym
ſie
u.
ſie
von als
Sitz der Gottheit oder als Träger göttlicher Kräfte anſah (Neuplato
niſche Auffaſſung: Plotin, Jamblich, Proklus)*). Dieſelben drei An
Joh. Geffcken, Aus der Werdezeit des Chriſtentums 1904,
14
u.
79.
!)
ff.
Harnack, Miſſion?
(3.
1914, 175ff.
I,
243f. Aufl.
u.
1915
zu
Manuſkript längſt abgeſchloſſen, als mir die Schrift von Charly Clerc,
im
war
au
iſt
vom Oktober 1915 datiert) Geſicht kam. Clerc behandelt (S. 125ff) auch
die chriſtliche Polemik gegen die Bilder, aber nur die gegen die Götterbilder,
und ohne auf die Tragweite ihrer Gedankengänge für das Chriſtentum ſelber
einzugehen. Nur zum Schluß (S. 255f.) wirft einen flüchtigen Blick auf die
er
Akad.
*) *) ?)
O.
ff.
S.
Clerc 89
S. a.
a.
C.
u.
171
Auffaſſung findet ſich bei Kaiſer Julian Fragm. epist. S.378,
38
11
ff.
Dieſelbe
(Hertlein).
Die Grenzen der drei Klaſſen ſind freilich fließend. Von denen, die
*)
iſt
und Kirchenväter und es der
punkt der älteſten Kirche. Dann vernehmen wir Stimmen, die die
Bilder als Schmuck, ſowie als Belehrungs- und Erbauungsmittel gelten
laſſen und ſchätzen, eine Verehrung aber entweder nicht erwähnen oder
geradezu abweiſen: Aſterius von Amaſea, Chryſoſtomus, Milus, die Kappa
Prudentius, Paulinus Gregor
es
dozier, Mola, (bei Auguſtin
iſt
von
I.
ob
in
er
da
und ihm Übrigens mögen
im
ſein, ſodaß wirklich alles, aber auch Chriſtentum wieder
im
von dieſer gröbſten und von der Kirche mißbilligten Form des Bilder
die
Bezeichnen
heidniſch-philoſophiſchen prin
in
der Zeit
im
manche den beſtehenden Kulten und dem Bedürfnis der Maſſen Sugeſtändniſſe.
Von den Neuplatonikern gehört Porphyr (nepi äyaAuárcov) die zweite Klaſſe,
in
auch
maßen die dritte, der Philoſoph bei Makarius nur die zweite Anſchauung (vgl.
auch Theol. Litztg. 1917, 5).
Der Begriff der Heiligkeit und des Heiligtums. 93
ſie
gemacht worden waren, als noch zur Rechtfertigung der heidniſchen
25
Bilder gedient hatten
S.
ff.).
(ſ.
oben
in
Gütern und Gegenſtänden beſtehenden „Heiligtümer“. Ihr Beſitz
an
Heiligtümern war rein geiſtiger und geiſtlicher Art, lag den von
in
Jeſus Chriſtus erworbenen und von ſeiner Kirche verwalteten Gnaden
Allerdings
ſie
im
etwa bloß römiſchen
im
Höchſte
Stephanus Apoſtelgeſchichte (7, 48) gegenüber jüdiſchen
in
der dem
Tempel. „Der Gott, der die Welt gemacht hat und Alles was darinnen
iſt,
Himmels
in
des
iſt hl.
peln mit Händen gemacht“ läßt die Apoſtelgeſchichte (17, 24) den
zu
heißt
ös f.
1
ös
TivoikoöopiviſAtrioav
eis
...
ös,
Deoü
Tempel
iſt
daß wir den Unfaßbaren (ätrepiAntrTov) nicht einem Ort bannen und
Vgl. darüber Auguſti, Denkwürdigkeiten aus der chriſtlichen Archäo
!)
logie Bd. XI. Leipzig 1830 Sranz Wieland, Menſa und Con
S.
338–347.
66–100. Hans Achelis, Das Chriſtentum
S.
München 1906
II, in
feſſio. den
II,
420f. Harnack,
67
ff.
Vgl. Wieland,
O.
S.
100–106.
a.
?)
94 Der Begriff der Heiligkeit und des Heiligtums.
ich
worden iſt? Ich meine nämlich jetzt, wenn von Kirche ſpreche,
iſt
nicht ſondern die Gemeinſchaft der Auserwählten.
der beſte Tempel zur Aufnahme der Größe und Würde Gottes. Denn
iſt
das vielwerte Weſen durch das allwerte oder vielmehr durch das eines
es an
würdigen Gegenſtücks entbehrende Weſen, durch deſſen Überſchuß
Heiligkeit, geweiht. Der vielwerte, Gott
iſt
von geſchätzte Gnoſtiker
wohl, Gott ſeinen aufgeſchlagen
in
h.
Wohnſitz die
in
d.
dem dem
In
I,
wie Clemens Dan.
er
Ähnlich denkt auch wenn
ein
GCS, Hippol. 28) ſagt: „Nicht
17
die Kirche genannt, auch nicht ein Haus von Stein noch Lehm erbaut,
an
noch kann und für ſich ſelbſt der Menſch Kirche genannt werden.
wird zerſtört und der Menſch ſtirbt. Was nun
iſt
Denn ein Haus die
V,
Vgl. Seno bei Clem. Al. 11, 76 (und ähnlich bei Plutarch De stoic.
p. !)
rep. 1034 b): uñre vaoös öeiv rotelv uñre äyäApara“ iepöw Yäp noAAoü äEtov
ui
öé
xai äyov oööèv xpi vopiLetv' oööèv TroAAoü äEtov kai äyov oikoöópov Epyov kai
vſ, päAAov
öé
év
öeiov
ëort Yäpäôávaros (Clerc, Les théories rélatives au culte des images 90ff.
p.
zu
zu
zu
dies aber trifft auf das gereinigte Vernunftweſen. Denn, wie dieſelben
Männer ſagen, einen heimiſcheren Ort als eine reine Seele beſitzt Gott nicht
Mullach, Fragm. phil. Gr. Ed. Morden, Agnoſtos Theos
I,
hienieden.“ 420.
1913, 345f. -
Der Begriff der Heiligkeit und des Heiligtums. 95
Haus
Daß der Chriſt, namentlich auch der Leib des Chriſten, ſodann
die Gemeinde Jeſu Chriſti, die Kirche, Tempel Gottes, Wohnſtätten des
heiligen Geiſtes ſeien, waren geläufige Gedanken!). Andere Tempel
im
wollten die Chriſten nicht. Wenn dritten Jahrhundert das Kirchen
im
gebäude „Haus Gottes“ genannt wird,
iſt
ſo
manchmal das nicht
Sinne einer Wohnung Gottes gemeint, ſondern einer Stätte, wo die
zu
Gemeinde ihrem Gott betet, ihn lobt und preiſt und verherrlicht?).
Moch Laktanz ſchreibt Div. Inst. IV, 13, 26: „Ecclesia, quae est
templum Dei, quod non parietibus est, sed
in
verum corde
in in
ac
ac
fide hominum, qui credunt eum vocantur fideles“,
II.
Eph
II. 21
3,
6,
6,
2 2,
3,
Cor. 16f. 19. Cor. 16. Timoth. 15.
I.
!)
ad I.
f.
Ignat. Ephes. Philadeph. 6,2.
ad
7,
9,
Clem. Barnab.
3.
u.
15.
c.
9
V.
6,15. 16,7ff.
15
15
de
Tatian. Orat. Herm. Mand. Tert. pud.
7.
c.
c.
Cypr. Ep. 55, 27 De hab. virg.
2.
u.
19.
c.
in
S.
Wieland
u.
a.
a.
100 102.
?)
II,
de
7:
den erſten drei Jahrhunderten 1912. 57. Tert. idol. Christianum
c.
venire,
de
ab
in
ecclesiam
etiam domus simplex
3:
apertis
ad
et
lucem beiden
7,
De pud. 20: intra domum Dei ecclesiam (hier wirkte das Gleichnis vom
verlorenen Groſchen, und „Kirche“ ſchillert zwiſchen Gemeinſchaft und Gebäude).
Hippol. 32): olkos deoü. Orig. Exod. Hom. XII,
20
1,
Dan.
I,
in
in
(Bonwetſch
2
(Migne PG 12, 383 D): dominica domus. Bei Orig. Cels. III,
34
(Kötſchau
c.
2,
2,
Ps.-Cypr.
de
8,
secum assolet
e
eleem.
de c.
(Hartel 16, 22) bedeutet „domus Dei“, wie (25, 13) „divina castra“, den
14
c.
zu
Himmel. Im Bericht der edeſſeniſchen Chronik über die große Waſſerflut Edeſſa
vom Jahre 201, der auch das große Kirchengebäude der ſchon faſt ganz chriſt
387 ff.), bedeutet nach Auguſti
or.
lichen
(DenkwürdigkeitenXI, 344) das ſyriſche Wort für Kirche auf lateinich „templum
conventuum“, was auf eine alte Quelle zurückgehen könnte,
da