Heutzutage gibt es immer mehr Studenten, die neben dem Studium
Geld verdienen, um sich selbst zu finanzieren. Deshalb wird
diskutiert, ob Studierende arbeiten sollten. Bevor ich zu diesem Thema Stellung nehme, möchte ich einige Fakten mit zwei Grafiken verdeutlichen. Die erste Grafik liefert Informationen über die Erwerbstätigkeit von Studierenden. Die Angaben stammen aus dem Jahr 2003 und als Quelle wird das Statische Bundesamt, Wiesbaden angegeben. Die Grafik bezieht sich auf die Jahre 1991-2002 und die Werte sind in Prozent angegeben. Die Informationen sind in Form eines Balkendiagramms veranschaulicht. Die zweite Grafik, die ursprünglich aus der 17. Sozialerhebung stammt, verdeutlicht die Gründe für die Erwerbstätigkeit. Die Ergebnisse werden in Prozent der befragten erwerbstätigen Studierenden angegeben und beschreiben den Zeitraum von 1991 bis 2003. Das Schaubild ist als ein Säulendiagramm dargestellt. Aus der ersten Grafik können wir die Veränderungen des Anteils der erwerbstätigen Studierenden entnehmen. Der Anteil der 25- bis 29- Jährigen ist von 1991 bis 2002 um 15% gestiegen. Währenddessen ist der Anteil der 20- bis 24-Jährigen in demselben Zeitraum um 9% gewachsen. Um die Veränderungen bei der Begründung für eine Erwerbstätigkeit festzustellen, hilft uns die zweite Grafik. Während im Jahr 1991 49% der Studierenden als Grund die Notwendigkeit für den Lebensunterhalt angegeben haben, hat sich deren Anteil bis 2003 um 7% erhöht. Bei dem Grund, der die Unabhängigkeit von den Eltern betrifft, hat sich der Anteil der Studenten um 7% gesteigert. Und zuletzt bei der Begründung auf bessere Berufsaussichten hat sich dieser Anteil um 11% vergrößert. Zusammenfassend kann man sagen, dass im Zeitraum von 1991 bis 2002 mehr Studenten auch erwerbstätig waren und dass sich die Gründe für deren Erwerbstätigkeit nicht verändert, aber bekräftigt haben. Bei der Diskussion über das Thema „Studieren und Arbeiten“ werden zwei unterschiedliche Meinungen vertreten. Die einen sind der Ansicht, dass Studenten auf ihr Studium fokussiert bleiben sollten, damit sie in kürzester Zeit ihren Abschluss bekommen und damit sie schneller in die Arbeitswelt einsteigen. Auf der anderen Seite wird behauptet, dass Studenten mit praktischer Berufserfahrung später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden. Ich stimme der ersten Aussage zu, weil die ganze Aufmerksamkeit auf das Studium gelegt werden soll. Erstens haben die Studenten mehr Zeit, sich auf die Vorlesungen und Prüfungen vorzubereiten. Hier sollte man erwähnen, dass das Lernpensum im Studium intensiver ist als in der Schule. Somit müssen die Studenten mehr Zeit in ihren Lernprozess investieren, um gute Ergebnisse zu erreichen. Würden sie gleichzeitig auch arbeiten, würde es ihnen schwerfallen, neben der Arbeit Zeit zum Lernen zu organisieren. Weiterhin können Studenten, die sich nur auf ihr Studium konzentrieren, ihre Zeit flexibler einplanen. Da sie sich nur für ihr Studium vorbereiten müssen, bleibt ihnen auch Zeit für Freizeitbeschäftigungen und für Erholung. Viele Studien haben nachgewiesen, dass Studenten, die auch Hobbys haben, bessere schulische Leistungen erbringen. Und es ist selbstverständlich, dass Studenten sich erholen müssen, um den ganzen Lernstoff zu verarbeiten. Allerdings muss man bedenken, dass es auch Nachteile gibt, wenn man sich nur auf das Studium konzentriert. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Studenten ohne einen Job sich keinen Lebensunterhalt selbst verdienen können und somit auf die finanzielle Unterstützung der Eltern oder des Staates angewiesen sind. Diese finanzielle Unterstützung ist aber nicht auf Dauer, da die Studenten erwachsen sind und sich selbst finanzieren sollten. Zum Schluss lässt sich sagen, dass es mehr Vorteile als Nachteile für den Fokus auf das Studium gibt. Mein Standpunkt ist der Folgende: Einen Job während des Studiums zu haben, ist nicht empfehlenswert, da die Studenten meistens überfordert werden mit der Uni und der Arbeit und nicht das meiste aus ihrem Studium herausholen können. Außerdem sind sie von ihrem Arbeitschef abhängig, was weitere Probleme für das Studium mitbringt. Zum Schluss möchte ich die Situation in meinem Heimatland erklären: In Republik Moldau sieht es ähnlich wie in Deutschland. Die Mehrzahl der Studenten sind gleichzeitig erwerbstätig und es gibt gespaltene Meinungen dazu. Allerdings gibt es auch einen deutlichen Unterschied: Während in Deutschland die meisten Studienplätze von jüngeren Leuten bis im Alter von 30 Jahren belegt werden, gibt es in meinem Heimatland sehr viele ältere Studenten über 40 oder 50 Jahren, die schon viel praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt haben. Der Hauptgrund dazu ist, dass die Jüngeren meistens ins Ausland ziehen, um zu studieren, und es somit viele freie Plätze an den Universitäten gibt.