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 Die Goldene Filmregel #1: Das Wichtigste in den Mittelgrund!

 Die Goldene Filmregel #2: Das Hauptmotiv vom Hintergrund abheben!


 Die Goldene Filmregel #3: Wenn ihr filmt, rückt nicht alles genau in
den Mittelpunkt, das wirkt schnell langweilig. Packt das Wichtigste
entweder links oben hin oder drittelt euren Bildausschnitt und platziert
die Leute und Gegenstände auf den Schnittpunkten links und rechts
neben der Bildmitte. 

Die Goldene Filmregel #4: Lasst beim Filmen eurer Protagonisten nicht zu
viel "Luft" über den Köpfen; ihre Augen sollten eher oberhalb der Mitte
angeordnet sein. Deswegen nennt man diese obere waagerechte Linie
übrigens auch Augenlinie

 Die Goldene Filmregel #5: Wenn wir eine diagonale Linie im Bild
betrachten, die von links unten nach rechts oben führt, wie bei
dieser Treppe, dann denken wir sofort "Hier geht’s nach oben“ –
die Linie wird als aufsteigend interpretiert. 

 Die Goldene Filmregel #6: Eine Linie von links oben nach rechts
unten interpretieren wir als absteigend. 

Von links unten nach rechts oben – aufsteigend!

Von links oben nach rechts unten – absteigend!

Bewegung im Film
Hier geht's vorwärts!

Die Links-rechts-oben-unten-Regel spielt auch bei Bewegung im Film


eine wichtige Rolle: Wird eine Bewegung in Leserichtung (von links
nach rechts) gefilmt, dann wird das als Vorwärtsbewegung gedeutet:
die Person läuft ins Bild hinein.

Hier läuft jemand zurück!

Umgekehrt empfinden wir Bewegungen von rechts nach links eher als
Zurückkommen – die Person läuft aus dem Bild heraus.
 Die Goldene Filmregel #7: Eine Bewegung von links nach rechts:
Vorwärtsbewegung!
 Die Goldene Filmregel #8: Eine Bewegung von rechts nach links:
Hier kommt jemand zurück!

Kameraperspektiven & Kameraeinstellungen


Unterschiedliche Wirkungen könnt ihr auch mit der Kameraperspektive
und der Kameraeinstellung erzeugen. Es macht einen Riesen-
Unterschied, ob ihr eine Person von oben oder von unten filmt, ob ihr
nah rangeht oder eher auf Distanz bleibt. Filmbeispiele zu den
unterschiedlichen Kameraperspektiven und Kameraeinstellungen findet
ihr übrigens handlich verpackt im Glossar: Filmbegriffe von A-Z
Und die Goldenen Filmregeln direkt hier:
 Die Goldene Filmregel #9: Wenn ihr jemanden einsam,
verletzlich oder verloren wirken lassen wollt, wählt die
Kameraperspektive "Aufsicht".
 Die Goldene Filmregel #10: Soll jemand besonders stark und
mächtig rüberkommen, wählt die Kameraperspektive "Untersicht". 
 Die Goldene Filmregel #11: Wenn ihr jemanden neutral, auf
Augenhöhe, filmen wollt, wählt die Kameraperspektive
"Normalsicht". 

Tipp: Wer Kinder, kleine Tiere oder sitzende Personen so filmen


möchte, muss sich mit der Kamera auf gleiche Höhe begeben!
 Die Goldene Filmregel #12: Wenn ihr mit der Kamera einen
Überblick verschaffen wollt, wählt die "Vogelperspektive" oder
"Aufsicht". 
 Die Goldene Filmregel #13: Wenn sich die Zuschauer mit dem
Protagonisten identifizieren sollen, dann wählt die
Kameraeinstellung "Nahe" – da lassen sich die Gesichtsausdrücke
der Personen erkennen. 
 Die Goldene Filmregel #14: Wenn ihr eine Distanz zum
Protagonisten oder zum Gefilmten herstellen wollt oder ihr einen
Überblick liefern möchtet, dann wählt die Kameraeinstellung
"Totale" oder "Halbtotale". 
 Die Goldene Filmregel #15: Wenn ihr Aufmerksamkeit auf eine
Person oder einen Gegenstand lenken wollt, dann zeigt ihn in der
Kameraeinstellung "Großaufnahme" oder "Detailaufnahme". 
 Die Goldene Filmregel #16: Wenn ihr Personen in Beziehung
zueinander oder zur Umgebung setzen wollt, dann eignet sich die
Kameraeinstellung "Amerikanisch" gut – sie heißt so, weil
Duellszenen im Western oft so gefilmt werden. 

Kamerabewegung und andere Effekte


Wie so oft im Leben ist auch hier der wichtigste Grundsatz: Weniger ist
mehr! Klar macht es Spaß, die Möglichkeiten einer Kamera
auszuprobieren und auszureizen. Trotzdem ist Zurückhaltung hier die
halbe Miete: Als Zuschauer ist man nämlich schnell genervt, wenn
ständig die Kamera in Bewegung ist und das Auge gar nicht zur Ruhe
kommen kann. Bei Kamerafahrten mit wildem Hin- und Herschwenken
bleibt dann von der Geschichte, die ihr eigentlich erzählen wollt, nichts
mehr hängen. 
Bei einer Kamerafahrt bewegt sich die Kamera von der Stelle und
begleitet oder verfolgt dabei oft Personen oder Dinge, die selbst in
Bewegung sind, etwa bei einer Verfolgungsjagd. 
Tipp: Um bei Kamerafahrten gleichmäßige Bewegungen zu erzeugen,
setzen Profis einen Dolly ein. Ihr könnt aber auch die Kamera mitsamt
Kameramann oder -frau in einen Einkaufswagen packen. Wichtig ist
dabei ein gleichmäßiger Untergrund, damit der Einkaufswagen nicht
ruckelt oder stecken bleibt. 
Eine andere Art der Bewegung ist der Kameraschwenk: Hier bleibt die
Kamera auf der Stelle und ihr dreht sie um ihre eigene Achse. Mit dem
Kameraschwenk könnt ihr gut eine räumliche Beziehung zwischen den
gefilmten Dingen oder Personen herstellen. 
Beim Kamerazoom bewegt sich die Kamera überhaupt nicht – die
Bewegung entsteht dadurch, dass ihr die Brennweite des Objektivs
verändert. Mit dem Zoom könnt ihr Gegenstände oder Personen
heranholen (Heranzoom) oder in den Hintergrund rücken (Aufzoom).

Die wichtigsten Regeln rund um Effekte mit der Kamera:


 Die Goldene Filmregel #17: Setzt den Zoom selten ein! Als
Überraschungseffekt beispielsweise: Startet mit einer
Detailaufnahme eines Gegenstands und zoomt dann auf zu einer
totalen Aufnahme, die den Gegenstand in einer ungewohnten
Umgebung zeigt.
 Die Goldene Filmregel #18: Um bei Kamerafahrten eine
gleichmäßige Bewegung hinzubekommen, arbeitet mit genügend
Vorlauf: Startet rechtzeitig mit der Bewegung und schaltet die
Kamera nicht erst dann ein, wenn ihr das Gefilmte schon "im
Kasten" haben wollt. Ein zu langer Anfang lässt sich
rausschneiden, Ruckler an der entscheidenden Stelle nicht. 
 Die Goldene Filmregel #19: Wenn ihr einen räumlichen Überblick
über die Situation geben wollt, setzt einen langsamen
Horizontalschwenk von links nach rechts (oder rechts nach links)
ein. 
 Die Goldene Filmregel #20: Größenverhältnisse kann man oft
besonders gut mit einem Vertikalschwenk (von oben nach unten
oder von unten nach oben) ausdrücken: zum Beispiel, indem ihr
eine Person vor einem Hochhaus filmt und dabei mit einer
Naheinstellung der Person startet und dann langsam an dem
Gebäude hoch bis zum Dach schwenkt.
 Die Goldene Filmregel #21: Benutzt für einen
Kameraschwenk möglichst ein Stativ, filmt gleichmäßig, ohne zu
ruckeln und lasst das Anfangs- und das Endbild ca. 3 Sekunden
stehen!
 Die Goldene Filmregel #22: Ihr wollt den Eindruck erwecken,
mittendrin im Geschehen zu sein? Dann benutzt eine
Handkamera: Gerade durch die teilweise wackeligen Aufnahmen
wirkt das Gefilmte echt und ungestellt (um beispielsweise eine
Prügelei zu filmen). 
Vogelperspektive: Das Objekt wirkt klein; es kann der Eindruck des
herablassenden Von-oben-herab entstehen; aber auch Freiheit bei offenen
Flächen bzw. ein Überblick können erzielt werden.
 
Aufsicht: Große Gruppen oder Veranstaltungen können so gut
eingefangen werden. Einzelpersonen oder Kleingruppen hingegen wirken
durch diese Perspektive eher einsam, armselig oder erniedrigt.
 
Augenhöhe: Die Normalperspektive eignet sich für dokumentarische
Bilder, Gebäude, aber auch Portraits. Für Kinder und Tiere bedeutet dies,
auf die Knie oder noch weiter runterzugehen, um nicht den Effekt der
Aufsicht zu erzielen. Besonders bei Tieren kann so eine neue, vielen nicht
bekannte Perspektive abgelichtet werden.
 
Untersicht: Sie erzeugt Ehrfurcht, indem sie den Eindruck von Größe und
Höhe des Objekts verstärkt. Sie eignet sich aber auch, um Vordergründe
oder Horizonte aus dem Bild zu entfernen.
 
Froschperspektive: Das Objekt wirkt groß und langgezogen, dadurch
bedrohlich. Angst und Beklemmung einerseits, Dominanz andererseits
können so kreiert werden.

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