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Produktion
Die Wirtschaftsleistung der gesamten Volkswirtschaft und die Wachstumsrate der Produktion
• Rezession: wenn Produktion einer Volkswirtschaft zwei Quartale in Folge im Vergleich zum Vorjahr schrumpft
Inflationsrate
Die Rate, mit der in der betrachteten Volkswirtschaft das durchschnittliche Preisniveau aller Güter im Zeitverlauf zunimmt.
• Eine negative Inflationsrate ist Anlass zur Sorge: kommt es zu einer Deflationsspirale (einem länger anhaltenden Rückgang des Preisniveaus), so
erhöht dies die Schuldenlast von Schuldnern; Insolvenzen nehmen zu; die Wirtschaft gerät aus dem Tritt.
• Die Zentralbank reagiert auf Deflation mit expansiver Geldpolitik. Gelingt es ihr damit jedoch nicht die Deflation zu beenden, kann die Volks-
wirtschaft in eine Liquiditätsfalle geraten, in der Geldpolitik wirkungslos wird.
2.Bereitstellung von sehr viel Geld wie: Kredite gegen Sicherheiten; dauerhafter Ankauf von Staatspapieren
Ziele: Geschäftsbanken vor Zahlungsunfähigkeit bewahren → Stabilisierung des Finanzsystems
Weitere Ziele: Stimulierung der Güternachfrage → der Produktion → des Einkommens und der Beschäftigung
Fiskalpolitik:
Änderung der Staatseinnahmen und –ausgaben mit dem Ziel, gesamtwirtschaftliche Größen wie Produktion, Inflation und Beschäftigung zu steuern.
In Rezession: Erhöhung der staatlichen Güternachfrage bzw. der Staatsausgaben, Senkung der Steuern; Problem: Staatsverschuldung steigt
Ziel: Fiskalpolitik dient also dazu, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen und damit ein stabiles Wirtschaftswachstum zu erzeugen
Nachteile:
- Keine nationale Geldpolitik mehr möglich: EZB legt einen für alle am Euro beteiligten Länder einheitlichen Zinssatz fest.
- keine Änderung des Wechselkurses gegenüber Euro-Partnern mehr möglich
- also: Probleme der Produktion/Beschäftigung und des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts anders als durch Geld- und Wechselkurspolitik angehen!
- aber: Problembekämpfung mittels nationaler Fiskalpolitik ebenfalls begrenzt, weil Maastricht-Vertrag Staatsverschuldung begrenzt;
Gründe:- Druck auf EZB zur Finanzierung von bankrotten Staaten vermeiden; - Druck auf Partnerländer zu bail-out vermeiden
Primäreinkommen: Einkommen der sog. primären Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital -> Arbeits- und Kapitaleinkommen
Sekundäreinkommen: (laufende Transfers, Übertragungseinkommen): Einkommen ohne direkte Gegenleistung (Bsp. Bafög, Subventionen)
Summe aller im Inland erstellten Endprodukte, bewertet zu laufenden Preisen, Summe aller im Inland erstellten Endprodukte, bewertet zu
d.h. zu den Preisen der gerade betrachteten Periode konstanten Preisen, d.h. zu Preisen einer Basisperiode (t = 0)
à Preis * Absatz
Wachstumsraten
Preisänderungsrate (= Inflationsrate):
Probleme der Inflationsmessung allgemein: Erfassung von Qualitätsänderungen, Gewichtung der vielen Einzelgüter
zu Arbeitslosenquote: U = arbeitslose Personen, die arbeitslos registriert sind (Arbeitsfähig, arbeitssuchend und für eine Vermittlung verfügbar)
Problem: Arbeitslosmeldung Voraussetzung für verschiedene Sozialleistungen
zu Erwerbslosenquote: U = Erwerbslose = Personen, die sich bei Haushaltsbefragungen (monatlich) als erwerbslos bezeichnen (d.h. nicht arbeitend, seit
mind. 4 Wochen suchend, innerhalb von 2 Wochen eine Stelle antreten können)
Unterschiede: Erwerbslosenquote höher, weil auch Personen registriert, die nicht arbeiten wollen/bis zu 15h arbeiten;
Arbeitslosenquote niedriger, weil nicht gemeldete Erwerbslose nicht gezählt
Mittlere Frist: Gesamtwirtschaftliches Angebot (Arbeitsmarkt; Produktionspotential, strukturelle Rahmenbedingungen) – Kapitel 7-9
Lange Frist: Sparrate, technisches Wissen, Bildungssystem, Rolle von Institutionen – Kapitel 10-13
Der Konsum
(1) Konsumfunktion (Verhaltensgleichung);
hier: Konsum nimmt zu, wenn das verfügbare Einkommen Y v der privaten Haushalte zunimmt C = C (Y v)
(2) Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte
Y v º Y – T (wobei T = empfangene minus geleistete Transfer, d.h. Sozialabgaben, Steuern etc.)
3.3 Die Bestimmung der Produktion in Gleichgewicht
Fragestellung: welche Menge wird produziert?
Antwort: diejenige Menge, welche mit der nachgefragten übereinstimmt, d.h. Produktion Y = Nachfrage Z, d.h. Gleichgwicht, wobei Z = C + I + G
- Dabei Interdependenz zwischen Produktion und Nachfrage, weil
- Nachfrage Produktion bestimmt
- Produktion zugleich Einkommen in gleicher Höhe erzeugt
- Einkommen Nachfrage beeinflusst
Gleichung interpretieren:
Linke Seite: Angebot bzw. Produktion
Rechte Seite: Nachfrage
Gesamt: Gleichgewichtsbedingung
Grafische Analysen:
(1) Gleichgewicht (2) Multiplikatoreffekt
3.4 Investition gleich Ersparnis: alternativer Ansatz für Gleichgewicht auf Gütermarkt
Bsp. (1) private Ersparnis steigt (S steigt) (2) Senkung des Staatsdefizits
Kritik zu (2): Investitionen bleiben nicht unverändert. Grund: Erhöhung der Ersparnis lässt Zinsen sinken, was dann Investitionen stimuliert. Es kommt
deshalb eher nicht zu einem Rückgang der Güternachfrage und damit der Produktion
Vorteile Nachteile
Geld Kann jederzeit für Transaktionen verwendet Bringt keine Zinsen à Geldhaltung verursacht
werden à hat den höchsten Liquiditätsgrad Opportunitätskosten in Form entgangener Zinsen
(Geld ist Liquidität!)
Festverzinsliche Wertpapiere Bringen Zins (Rendite, Effektivzins i) à je höher Können nicht direkt zu Zahlungen verwendet werden (sondern
der Zins, desto höher die Wertpapiernachfrage müssen erst in Geld getauscht werden, was Kosten verursacht:
und desto geringer die Geldnachfrage Transaktionskosten)
Gesamtwirtschaftliche Geldnachfragefunktion
(a) Nominaleinkommen PY: Indikator für Wert der Transaktionen, die mit Geld getätigt werden
à je höher PY, desto höher Geldnachfrage Md (d=demand)
(b) Liquiditätspräferenz L(i): Indikator für die Bevorzugung von Geld gegenüber Wertpapieren
à hängt negativ vom Zinssatz i ab
- Geldangebot Ms: Wird von Zentralbanken (in Form von Bargeld und Reserven für Geschäftsbanken) und von Geschäftsbanken (in Form von
Sichteinlagen) bereitgestellt
- Geldangebot Md: P * Y * L (i)
Eigenschaften des Gleichgewichts abhängig davon, ob Zentralbank Geldmenge oder Zins als Steuerungsinstrument verwendet:
Geldmengen- versus Zinssteuerung.
(1) Geldmengensteuerung
Bei einer Geldmengensteuerung wird der Zinssatz durch das variieren der angebotenen Geldmenge M (=Geldangebot Ms) der Zentralbank gesteuert.
Ms = M = PYL(i) =Md, i muss sich so verändern dass Ms= PYL(i)=Md und Geldangebot somit gleich Geldnachfrage ist.
(3) Zinssteuerung
Bei einer Zinssteuerung stellt die Zentralbank zum festgelegten Zins i0 so viel Geld M zur Verfügung, wie zu diesem Zinssatz jeweils nachgefragt wird:
Md(i0). Das Geldangebot bestimmt sich endogen.
Zusammenfassung
• Die Zentralbank kann Geldangebot oder Leitzins steuern
• Bei einer Geldmengensteuerung setzt die Zentralbank das Geldangebot mittels Offenmarktgeschäften fest;
der Zinssatz bestimmt sich endogen so, dass die Geldnachfrage dem Geldangebot entspricht.
• Bei einer Zinssteuerung setzt die Zentralbank den Leitzins fest;
das Geldangebot bestimmt sich endogen so, dass die Geldnachfrage dem Geldangebot entspricht.
• Bei einer expansiven Geldpolitik erhöht die Zentralbank das Geldangebot bzw. senkt den Zinssatz.
• Im Zug einer expansiven Geldpolitik kauft die Zentralbank Wertpapiere vom privaten Sektor; die Bilanz der Zentralbank weitet sich aus.
- Bei Geldmengensteuerung bewirkt ein Anstieg von H sinkende Zinsen; ein Rückgang von H steigende Zinsen
- Bei Zinssteuerung bewirkt ein Anstieg des Zinssatzes einen Rückgang der Nachfrage nach Sichteinlagen und
damit auch der Geldbasis; mit sinkendem Zins steigen Nachfrage nach Sichteinlagen und Geldbasis an.
(3) Zentralbankgeldzinsen und Tagesgeldsatz
Geschäftsbanken leihen und verleihen untereinander Reserven bei der Zentralbank für einen Tag à es bildet sich im Gleichgewicht ein Satz für Tagesgeld.
EONIA (Euro Overnight Index Average): durchschnittlicher Tagesgeldsatz im Eurogebiet
Der Zins am Interbankenmarkt (Tagesgeld) bewegt sich zwischen Einlagen- und Spitzenrefinanzierungssatz. In der Finanzkrise ist er auf den Einlagensatz
gesunken.
Verschiebungen kommen zustande durch die Änderung von Variablen Staatsausgaben G und Steuern T
• Erhöhung von G -> IS-Kurve verschiebt sich nach rechts, Einkommen erhöht sich.
• Minderung von G -> IS Kurve verschiebt sich nach rechts, Einkommen sinkt.
• Erhöhung von T -> IS-Kurve verschiebt sich nach links, Einkommen sinkt.
• Minderung von T -> IS-Kurve verschiebt sich nach rechts, Einkommen erhöht sich.
5.2 Gleichgewicht auf den Finanzmärkten: Die LM-Gleichung i = i0
LM Kurve = geometrischer Ort aller Kombinationen von i und Y, bei denen der Geldmarkt im Gleichgewicht ist.
• Bei der Geldmengensteuerung ist die LM-Kurve steigend mit dem Einkommen.
• Bei Zinssteuerung = i ist i konstant und kann sich somit nicht anpassen, um das Gleichgewicht herzustellen. Die Zentralbank passt das
Geldangebot Ms an.
5.3.1 Fiskalpolitik
Fiskalpolitik: Änderungen der Staatsausgaben (G) und/oder der Steuern (T)
-kontraktive Fiskalpolitik: o.g. Änderunken senken Z:
• Abbau des Budgetdefizits: G-T gesenkt durch Erhöhen von T oder Reduktion von G
• Gleichmäßige Senkung von G und T -> Z wird reduziert, obwohl G-T unverändert bleibt
-expansive Fiskalpolitik: o.g. Änderungen erhöhen Z:
• Erhöhung des Budgetdefizits: G-T angehoben durch Erhöhung von G oder Reduktion von T
• Gleichmäßige Erhöhung von G und T: stimuliert Z, obwohl G-T unverändert bleibt ➔ Fiskalpolitische Maßnahmen beeinflussen die IS-Kurve,
NICHT die LM-Kurve
Fokus: Die Rezessionen von 2001 à ein Vergleich zwischen USA und Europa
Als deutlich wurde, dass die Wirtschaft in eine Rezession geriet, wurden in den USA sowohl Geld- als auch Fiskalpolitik aggressiv eingesetzt, um möglichst
rasch einen erneuten Aufschwung herbeizuführen.
Im Euroraum hat die EZB weniger aggressiv reagiert; angesichts hoher Gesamtverschuldung kamen auch von der Fiskalpolitik nur schwache Impulse.
5.5 Wie gut bildet das IS-LM-Modell die Fakten ab? – Nachteile IS-IM Modell
Das IS/LM-Modell thematisiert nur die kurzfristigen Zusammenhänge zwischen Stromgrößen einer geschlossenen Volkswirtschaft, soweit diese
Zusammenhänge nachfragegetrieben sind und sich auf aggregierte Größen beziehen
Realzins
• prozentuale Änderung einer Gütermenge innerhalb eines Jahres
• Beispiel 3 % = 0,03: t0 : 100 Mengeneinheiten (ME) eines Warenkorbs à t1 :103ME =100ME+3ME=100(1+0,05)ME
Problem: wegen der Untergrenze des Nominalzinses von Null kann der Realzins nicht niedriger sein als der negative Wert der Inflationserwartung.
Nominalzins kann nicht negativ werden, weil Wirtschaftssubjekte sonst zur Bargeldhaltung übergehen, d. h. kein Geld mehr verleihen (z. B. an Banken in
Form von Einlagen)
6.3 Die Rolle der Finanzintermediäre
(1) Einführung
• Finanzintermediation = Vermittlung zwischen Mittelgebern und – nehmern
• Mittelgeber = Überschusseinheiten: Einnahmen einer Periode (E) im Einkommens- und Güterkreislauf übersteigen Ausgaben (A) à positiver
Finanzierungssaldo: FS = E – A > 0 à vereinfacht: Sparer
• Mittelnehmer = Defiziteinheiten: Einnahmen einer Periode (E) im Einkommens- und Güterkreislauf kleiner als Ausgaben (A)
à negativer Finanzierungssaldo: FS = E – A < 0 vereinfacht: Sachinvestoren
(3) Leverage
Definition: Bilanzsumme / Eigenkapital à inverse EKQ hier: 100 / 20 = 5 / 1 = 5
Interpretation: pro 1 Euro Eigenkapital 5 Euro Aktiva
(b) Chance einer höheren Leverage: höherer Gewinn und höhere Rendite
Beispiel: Aktiva rentieren zu 5 %, Einlagen kosten 4 %
• Ausagangssituation: Aktiva 100, Einlagen 80 à EK 20 à Leverage 5
Gewinn: 100*0,05– 80 * 0,04 = 5 – 3,2 = 1,8
Rendite des Eigenkapitals: 1,8 / 20 = 0,09 = 9 %
• dann: Erhöhung der Leverage auf 100 / 10 = 10, indem EK durch Fremdkapital ersetzt (Einlagen steigen auf 90, Eigenkapital sinkt auf 10)
Gewinn: 100*0,05 -90*0,04= 5 – 3,6 = 1,4
Rendite des Eigenkapitals: 1,4 / 10 = 0,14 = 14 %
• Fazit: alles in Ordnung, solange Rendite der Aktiva höher als Rendite der Schulden und Aktiva nicht notleidend werden
(d) Aktionen der Bank, um Gefahr einer Insolvenz zu vermeiden: Eigenkapital- quote erhöhen, d. h. Leverage senken
Erinnerung: Leverage = Bilanzsumme / Eigenkapital = 1 / Eigenkapitalquote
- entweder: Eigenkapital erhöhen durch Ausgabe neuer Aktien oder Einbehalt von Gewinnen à unrealistisch bei „faulen Krediten“
- oder: Bilanzsumme senken, indem gleichzeitig Kreditvergabe (Aktiva) und Einlagen (Passiva) reduziert
Bewegungen am Arbeitsmarkt
• aktiver Arbeitsmarkt: laufend Zu-/ und Abgänge aus Arbeitslosigkeit
-> kein Problem, da die Arbeitslosenquote nur Momentaufnahme ist von Arbeitslosen die bald wieder arbeiten werden.
7.3.2 Effizienzlöhne
Lohn oberhalb des Reservationslohns (und sogar oberhalb des Gleichgewichtslohns am Arbeitsmarkt: s. u.) für Firma vorteilhaft, weil das die gesamten
Lohnkosten pro Stück senkt
Im Detail: höherer Lohn à höhere Zufriedenheit der Beschäftigten und damit höhere Arbeitsleistung und weniger Kündigungen durch Mitarbeiter
(1) Preissetzungsgleichung P = W * (1+ μ ) à W = Indikator für Lohnkosten pro Stück und μ = Indikator für Marktmacht
am Gütermarkt. μ stellt einen Aufschlag auf die Kosten dar, der die Marktmacht der Unternehmen repräsentiert.
Würde auf den Gütermärkten vollkommener Wettbewerb herrschen, dann wäre μ gleich Null; der Preis entspräche
dem Lohnsatz W. Je mehr die Unternehmen über Marktmacht verfügen, umso stärker liegt ihr Preis über dem Preis
bei vollkommenem Wettbewerb, desto höher ist also μ. Der Preis P liegt um den Faktor (1+μ) über dem Lohnsatz W.
- Die natürliche Arbeitslosenquote uN ist die Arbeitslosenquote, die sich ergibt, wenn der im Rahmen der
Lohnsetzung gewählte Reallohn dem durch die Preissetzung implizierten Reallohn entspricht.
- Eine Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung (ein Anstieg von z) führt zu einem Anstieg der natürlichen Arbeitslosenquote.
- Eine Erhöhung des Gewinnaufschlages senkt den Reallohn und führt zu einer Erhöhung der natürlichen Arbeitslosenquote.
Mittelfristiges Gleichgewicht
Wichtig: Eine niedrige Gleichgewichtsbeschäftigung NN bedeutet ein strukturell niedriges Produktionspotenzial YN
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