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Vorwort
Diese Norm wurde vom Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD) erarbeitet.
Änderungen
Gegenüber der im April 1997 zurückgezogenen Norm DIN 52913:1990-02 wurden folgende Änderungen
vorgenommen:
b) Anwendungsbereich auf asbestfreie Dichtungsplatten nach DIN 28091 ausgeweitet, It. Dichtungs-
platten aus dem Anwendungsbereich gestrichen.
Frühere Ausgaben
Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
DIN 52913:2002-04
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt bei der Prüfung von Dichtungswerkstoffen auf Basis von Fasern (FA) nach DIN 28091-2,
PTFE (TF) nach DIN 28091-3 oder expandiertem Graphit (GR) nach DIN 28091-4 für den Druckstandversuch
an Dichtungsplatten.
Der Druckstandversuch nach dieser Norm gibt Aufschluss über das Warmsetzverhalten einer Flachdichtung
an Luft bei bestimmter Anfangsflächenpressung und Temperatur. Er wird als Entspannungsversuch
durchgeführt.
2 Normative Verweisungen
Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen.
Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind
nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten
Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).
DIN 28091-2, Technische Lieferbedingungen für Dichtungsplatten Teil 2: Dichtungswerkstoffe auf Basis
von Fasern (FA); Anforderungen und Prüfung.
DIN 28091-3, Technische Lieferbedingungen für Dichtungsplatten Teil 3: Dichtungswerkstoffe auf Basis
von PTFE (TF); Anforderungen und Prüfung.
DIN 28091-4, Technische Lieferbedingungen für Dichtungsplatten Teil 4: Dichtungswerkstoffe auf Basis
von expandiertem Graphit (GR); Anforderungen und Prüfung.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gilt der folgenden Begriff.
3.1
Druckstandfestigkeit
die Druckstandfestigkeit dE/t/a einer Dichtung ist die Restflächenpressung d = FD/AD, auf die sich eine
Flanschverbindung bei einer bestimmten Temperatur nach einer bestimmten Zeit t infolge Setzens der
Dichtung entspannt (siehe auch DIN 50118). Sie hängt ab von der Anfangsflächenpressung bei Raumtem-
peratur, den Maßen der Dichtung und der Elastizität der spannenden Elemente sowie von der Aufheizrate
4 Probeform
Form Ring
Probenbreite b = 10,0 mm
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DIN 52913:2002-04
5 Probenherstellung
Die Proben werden, falls sie nicht in den vorgeschriebenen Maßen angeliefert werden, mit Stanzmessern auf
glattem Holz oder ähnlicher Unterlage aus den Dichtungsplatten ausgeschnitten.
8 Prüfgerät
Das Prüfgerät (siehe Bild 1) besteht aus zwei ebenen, geschliffenen Druckplatten, einer als Dynamometer
ausgebildeten Spannschraube und einer Messuhr mit einem Skalenteilungswert von 0,001 mm = 1 µm. Die
Spannschraube muss bis 100 kN belastbar sein. Diese Last muss auch bei 300 °C noch elastisch ertragen
werden können.
Die Federkonstante des Gerätes muss (150 ± 15) kN/mm bei 20 °C sein. Die Schraube allein hat eine
wesentlich höhere Federkonstante.
Die Druckplatten werden elektrisch beheizt und sind nach außen wärmegedämmt. Die Temperatur wird mit
einem Thermoelement gemessen und mit einem Regler konstant gehalten. Das Gerät ist so aufzustellen,
dass es während des Versuchs vor Luftzug und stärkeren Schwankungen der Raumtemperatur geschützt
werden kann.
Jedem Gerät ist ein Diagramm beizulegen, aus dem die auf die Probe aufgebrachte Flächenpressung in Ab-
hängigkeit von der Verlängerung der Spannschraube (Messuhr-Ablesung) bei verschiedenen Temperaturen
entnommen werden kann (Auswertungsdiagramm nach Bild 3).
9 Versuchsbedingungen
Die Versuchsbedingungen entsprechen den Normen der Reihe DIN 28091.
Anfangsflächenpressung:
FA: D = 50 N/mm2
TF: D = 30 N/mm2
GR: D = 50 N/mm2
Anfangskraft:
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DIN 52913:2002-04
Prüftemperatur:
FA: TP = 175 C
TF: TP = 150 C
GR: TP = 300 C
Versuchsdauer:
Kurzzeitversuch tk = 16 h
Langzeitversuch tl = 100 h
10 Versuchsdurchführung
Die Probendicke a wird mit einem Messschieber an drei um je 120° versetzten Stellen auf 0,1 mm genau
gemessen. Hierbei soll die ganze Probenbreite zwischen den Schenkeln des Messschiebers liegen. Die
Probenbreite wird an 4 Stellen mit den Messschneiden eines Messschiebers auf 0,1 mm genau gemessen.
Der Außendurchmesser da = 75,0 mm wird an zwei Stellen auf 0,1 mm genau gemessen (siehe Bild 2). Es
wird jeweils der Mittelwert notiert.
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DIN 52913:2002-04
Legende
1 Messuhr 6 Probe
2 Stellhebel 7 Heizwicklung
3 Dehnungsmessbolzen 8 Bohrung für Thermoelement
4 Spannhülse 9 Druckplatten
5 Spannschraube
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DIN 52913:2002-04
Die Proben werden konzentrisch zwischen die Druckplatten des kalten Prüfgerätes gelegt. Die Anzeige der
Messuhr wird bei diesem spannungslosen Zustand auf Null eingestellt.
Durch Spannen der Schraube wird die Probe stetig auf die Ausgangsflächenpressung D beansprucht. Die
einzustellende Messuhrablesung wird vorher aus dem Auswertungsdiagramm abgegriffen (siehe Bild 3).
Nach 4 min wird der eingetretene Spannungsabfall durch Nachziehen der Schraube innerhalb von 15 s
ausgeglichen. Danach wird die Heizung eingeschaltet.
10.3 Erwärmung
Zum Erwärmen wird die Heizspannung entsprechend der vorgeschriebenen Aufheizrate va geregelt und auf
die Prüftemperatur TP aufgeheizt. Während des Versuches darf die Temperatur um höchstens ± 5 K
schwanken.
Beim Kurzzeitversuch wird die Anzeige der Messuhr nur einmal nach 16 h (tk) abgelesen.
Beim Langzeitversuch wird die Anzeige der Messuhr frühestens ½ h nach Erreichen der Prüftemperatur
erstmals abgelesen. Die Anzeige der Messuhr ist dann in regelmäßigen Abständen (mindestens 2-mal am
ersten Tag und 1-mal an jedem folgenden Tag) bis 100 h (tI) zu verfolgen. Während des Versuches ist jede
Ablesung nach 2 min zu wiederholen, damit die Schwankungen infolge der Temperatur-Regelung
ausgeglichen werden können.
Nach der vorgesehenen Versuchsdauer wird die Anzeige der Messuhr abgelesen, das Gerät entspannt und
die Anzeige der Messuhr sofort nochmal abgelesen; erst dann wird die Heizung abgestellt. Diese letzte
Ablesung gibt die nur durch Temperaturunterschiede bedingte Längenänderung von Schraube und Messstift
an und ist von allen vorausgegangenen Ablesungen bei Betriebstemperatur abzuziehen.
Falls die Probe beim Ausbau nicht zerstört wurde, wird an der ausgebauten Probe die Dicke nochmals
gemessen (siehe 10.1).
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DIN 52913:2002-04
11 Versuchs-Auswertung
11.1 Kurzzeitversuch
An Hand der Differenz der beiden letzten Ablesungen vor und nach dem Entspannen des Gerätes (siehe
10.5) wird auf dem Auswertungsdiagramm die Druckstandfestigkeit nach 16 h dE/16/a abgegriffen.
Prüftemperatur 300 °C
11.2 Langzeitversuch
Für jede Messuhrablesung ist aus dem Auswertungsdiagramm die zugeordnete nominale Flächenpressung
d abzugreifen (Wärmedehnung der Spannschraube, am Schluss des Versuchs ermittelt, berücksichtigen,
siehe 10.5 und 11.1). Die Flächenpressungen werden in Abhängigkeit von der Versuchsdauer aufgezeichnet
(Entspannungsschaubild) und aus dem Entspannungsschaubild die extrapolierte Druckstandfestigkeit für
1 000 h dE/1 000/a abgegriffen (siehe Bild 4).
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DIN 52913:2002-04
Bild 4 Entspannungsschaubild
12 Prüfbericht
Im Prüfbericht ist unter Hinweis auf diese Norm anzugeben:
c) Prüftemperatur;
e) Dicke, Innen- und Außendurchmesser der Probe nach dem Versuch (falls messbar);
f) Beobachtungen an den Proben nach dem Versuch (allgemeine oder örtliche Verbreiterung, innere
Risse, Ausscheidungen an den Kanten, Kleben an den Druckplatten).