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Copyright
- Das vorliegende Skriptum baut zu großen Teilen auf der Publikation zum TERP10-
Kurs „mySAP ERP – Integrierte Geschäftsprozesse“ auf – das Copyright dieser Teile
liegt bei der SAP AG.
- Die in diesem Kurs verwendeten Abbildungen wurden – falls nicht anders gekenn-
zeichnet – in Anlehnung zum TERP10-Kurs erstellt. Das Copyright dieser Teile liegt
bei der SAP AG.
- Für alle Screenshots im Skriptum, auch wenn diese nur verkürzt oder auszugsweise
gezeigt werden, gilt der Hinweis: Copyright SAP AG
- Die Weitergabe und Vervielfältigung dieser Publikation oder von Teilen daraus, zu
welchem Zweck und in welcher Form auch immer, ist ohne die schriftliche Geneh-
migung von Prof. Dr. Heimo H. Adelsberger, Dipl.-Wirt.-Inf. Pouyan Khatami und
Dipl.-Wirt.-Inf. Taymaz Khatami nicht gestattet.
Inhaltsverzeichnis
COPYRIGHT ........................................................................................................................... 2
INHALTSVERZEICHNIS ...................................................................................................... 3
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................. 5
LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................ 7
ÜBERBLICK ÜBER DEN KURS .......................................................................................... 8
ZIELE DES KURSES .................................................................................................................. 8
STRUKTUR, NOTATION UND SYMBOLE .................................................................................... 9
GLOSSAR ............................................................................................................................... 12
1 EINLEITUNG ................................................................................................................ 18
2 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING MIT SAP ERP ........................................ 20
2.1 EXKURS: SAP – DAS UNTERNEHMEN ....................................................................... 20
2.2 THEORIE: SAP R/3, SAP ERP, UND SAP NETWEAVER ............................................ 22
2.2.1 SAP R/3 ................................................................................................................ 22
2.2.2 SAP ERP ............................................................................................................... 23
2.2.3 SAP NetWeaver .................................................................................................... 31
2.3 ERLÄUTERUNG .......................................................................................................... 45
2.3.1 SAP R/3 ................................................................................................................ 45
2.3.2 SAP ERP ............................................................................................................... 46
2.3.3 SAP NetWeaver .................................................................................................... 48
3 ÜBERBLICK ÜBER SAP ERP .................................................................................... 53
3.1 THEORIE: AUFBAUORGANISATION EINES SAP ERP SYSTEMS ................................... 53
3.1.1 Organisationsstrukturen in SAP ERP .................................................................. 53
3.1.2 Stammdaten, Transaktionen und Bewegungsdaten .............................................. 61
3.1.3 Beispielprozesse in SAP ERP ............................................................................... 63
3.1.4 Reporting Lösungen ............................................................................................. 66
3.2 ERLÄUTERUNG .......................................................................................................... 69
3.2.1 Aufbauorganisation eines SAP ERP Systems ....................................................... 69
3.2.2 Stammdaten, Transaktionen und Bewegungsdaten .............................................. 73
3.2.3 Reporting Lösungen ............................................................................................. 74
4 IDES: DAS SAP MODEL UNTERNEHMEN............................................................. 76
4.1 EXKURS: DAS IDES KONZEPT .................................................................................. 76
4.1.1 Eigenschaften von IDES ....................................................................................... 76
4.1.2 IDES als Trainingsbasis ....................................................................................... 76
4.1.3 IDES Selbstverpflichtung ..................................................................................... 77
4.2 EXKURS: IDES – DAS UNTERNEHMEN ...................................................................... 77
4.2.1 Die IDES Gruppe ................................................................................................. 77
4.2.2 IDES Organisationsstruktur ................................................................................. 83
4.2.3 Fazit ...................................................................................................................... 87
4.3 EXKURS: INFORMATIONEN ZU UCC .......................................................................... 88
5 NAVIGATION IM SAP SYSTEM ............................................................................... 89
5.1 PRAXIS: SAP ERP BILDSCHIRMELEMENTE IN DER SAP GUI .................................... 89
5.2 PRAXIS: NAVIGATION IN SAP ERP MIT DER SAP GUI ............................................. 93
5.2.1 Überblick über die Navigation in der SAP GUI .................................................. 93
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Meilensteine der SAP......................................................................................... 21
Abbildung 2: SAP R/3 Module: Nicolescu/Wittges 2006 ...................................................... 23
Abbildung 3: SAP ERP ............................................................................................................ 24
Abbildung 4: Von SAP R/3 zu SAP ERP ................................................................................ 26
Abbildung 5: SAP Business Suite ............................................................................................ 27
Abbildung 6: Enhancement Packages ...................................................................................... 29
Abbildung 7: Informationen zu Enhancement Packages ......................................................... 30
Abbildung 8: Wichtige Informationen zur Installation von Enhancement Packages .............. 31
Abbildung 9: SAP NetWeaver ................................................................................................. 32
Abbildung 10: SAP Enterprise Service Architecture ............................................................... 34
Abbildung 11: SAP NetWeaver ............................................................................................... 36
Abbildung 12: Integrationsebenen des SAP: Mitarbeiter, Kunden und Partner - Funktionen
von SAP NetWeaver im Bereich User Productivity ................................................................ 36
Abbildung 13: IT Practices ...................................................................................................... 41
Abbildung 14: IT Practices und IT Szenarios .......................................................................... 42
Abbildung 15: Vorteile von SAP NetWeaver .......................................................................... 44
Abbildung 16: IT Szenarios: help.sap.com .............................................................................. 49
Abbildung 17: IT Szenario Running an Enterprise Portal: help.sap.com ................................ 50
Abbildung 18: Installierbare Einheiten: help.sap.com ............................................................. 51
Abbildung 19: Terminologie der SAP Unternehmensstruktur ................................................. 55
Abbildung 20: Organisationsstrukturen in SAP ....................................................................... 56
Abbildung 21: Werke in SAP ERP .......................................................................................... 58
Abbildung 22: Vertriebsbereiche in SAP ................................................................................. 59
Abbildung 23: Einkaufsorganisation in SAP ........................................................................... 60
Abbildung 24: Beispiel Debitorenstammdaten ........................................................................ 61
Abbildung 25: Beispiel zu Stammdaten: Materialstamm ........................................................ 62
Abbildung 26: Transaktionen in SAP ERP .............................................................................. 63
Abbildung 27: Beispielprozess in der Beschaffung ................................................................. 64
Abbildung 28: Beispielprozess in der Auftragsabwicklung ..................................................... 65
Abbildung 29: Reporting und Analyse..................................................................................... 67
Abbildung 30: OLTP versus OLAP ......................................................................................... 67
Abbildung 31: IDES-Konzernbereiche im Überblick .............................................................. 77
Abbildung 32: IDES-Buchungskreise ...................................................................................... 78
Abbildung 33: Buchungskreis 1000 ......................................................................................... 79
Abbildung 34: Buchungskreis 2000 (Großbritannien) ............................................................. 80
Abbildung 35: Buchungskreis 2100 (Portugal) ........................................................................ 80
Abbildung 36: Buchungskreis 2200 (Frankreich) .................................................................... 81
Abbildung 37: Buchungskreis 2300 (Spanien) ........................................................................ 81
Abbildung 38: Buchungskreis 3000 (USA) ............................................................................. 82
Abbildung 39: Buchungskreis 4000 (Kanada) ......................................................................... 82
Abbildung 40: Buchungskreis 5000 (Japan) ............................................................................ 83
Abbildung 41: Buchungskreis 6000 (Mexiko) ......................................................................... 83
Abbildung 42: IDES-Industrie ................................................................................................. 84
Abbildung 43: IDES-Personal .................................................................................................. 85
Abbildung 44: IDES-Rechnungswesen .................................................................................... 85
Abbildung 45: IDES-Vertrieb .................................................................................................. 86
Abbildung 46: IDES-Vertrieb Detailansicht ............................................................................ 86
Abbildung 47: IDES-Logistik .................................................................................................. 87
Abbildung 48: SAP Logon ....................................................................................................... 89
Abbildung 49: SAP Log-in Bildschirm: SAP-System-Screenshot .......................................... 90
Literaturverzeichnis
Der Inhalt dieses Kurses basiert teilweise auf den folgenden Quellen:
Das Hauptziel dieser Lehrveranstaltung ist es, Ihnen die theoretischen Grundlagen und den
praktischen Umgang mit der weltweit führenden Standardsoftware im Unternehmensbereich
näher zu bringen und Kompetenzen im Bereich Enterprise Resource Planning (ERP) aufzu-
bauen. Neben der Möglichkeit, durch die korrekte Bearbeitung der Fallstudien das Zertifikat
der Universität Duisburg-Essen zu erlangen, dient diese Lehrveranstaltung als umfassende
Vorbereitung für die Prüfung bei der SAP AG zur Erlangung der TERP 10 Beraterzertifizie-
rung.
Außer Skriptteil 12, welches keine praktischen Übungen beinhaltet, sind alle anderen Skript-
teile gleich aufgebaut. Diese Skriptteile bestehen aus Theorie, Erläuterung, Praxis, Exkurs
und Reflexion. Die folgenden Symbole werden durch den ganzen Kurs hindurch verwendet,
um die einzelnen Skriptteile zu identifizieren. Sie finden diese Symbole jeweils am Anfang
eines Skriptteils am linken Seitenrand.
das Thema erhalten, schwierige Inhalte besser verstehen und zusätzliche Informationen zu
den Inhalten bekommen. Dabei werden stellenweise technische Details in einer “Alltagsspra-
che” erläutert. Diese Erläuterungen sind aus einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise nicht
immer 100% korrekt, aber helfen dabei eine weniger abstrakte Sichtweise auf die Inhalte zu
erlangen. Bedenken Sie, dass die Erläuterungen nicht primär relevant für die SAP Prüfung
sind, aber sie sollten definitive im Lernprozess berücksichtigt werden.
Skriptteile, die mit Praxis gekennzeichnet sind, erlauben es Ihnen, die theore-
tischen Inhalte praktisch am SAP ERP System umzusetzen. Dabei sollen die
theoretischen Kenntnisse durch Anwendung im Rahmen integrierter Fallstu-
dien verfestigt werden und dadurch das Gesamtverständnis der behandelten
Inhalte erhöhen. Darüber hinaus erhalten Sie für die erfolgreiche Durchführung
aller Fallstudien das Zertifikat der Universität Duisburg-Essen. Die Praxisteile sind nicht per
se relevant für die SAP Prüfung, obwohl diese Teile entscheidend sind, um die Theorie zu
verstehen.
Skriptteile, die mit Reflexion gekennzeichnet sind, werden Ihnen Fragen zu den
theoretischen Inhalten präsentiert. Dadurch sollen Sie nochmals die theoreti-
schen Erkenntnisse reflektieren. Diese Teile sind nicht relevant für die SAP
Prüfung, sollten aber unbedingt als Lernhilfe verwendet werden.
Darüber hinaus werden drei weitere Sub-Symbole verwendet, die in diesem Kurs innerhalb
der einzelnen Skriptteile (vgl. obere Symbole) eingesetzt werden. Die folgenden Symbole
werden zusätzlich durch kursiven Text begleitet:
Das Hinweis Symbol wird häufig in den Theorieteilen verwendet. Dieses Sym-
bol zeigt eine zusätzliche Information zu einer bestimmten Thematik an.
Das Achtung Symbol wird häufig in den Praxisteilen verwendet. Dadurch soll
darauf Aufmerksam gemacht werden, dass Sie sich gerade in einem Prozess-
schritt befinden, der leicht zu Fehlern führen kann. Wenn Sie dieses Symbol
sehen, sollten Sie die Anweisungen im Skript besonders gründlich durchlesen,
um Fehler von vorneherein zu vermeiden.
Glossar
Das Glossar umfasst eine Vielzahl von Begriffen, die im Zusammenhang mit
SAP Produkten verwendet werden. Sie müssen diese Begriffe nicht für die SAP
Prüfung lernen. Das Glossar dient lediglich als Nachschlagewerk.
ben Nutzer angelegt und dieselben Rollen zugeordnet. Die zentrale Benutzer-
verwaltung wurde entwickelt, damit diese Aufgaben in einem zentralen System
durchgeführt und die Daten dann an die Systeme des Systemverbunds verteilt
werden können.
Customizing Einstellungen, die bei der Einführung eines Systems vorgenommen werden müs-
sen, z.B. um die firmenunabhängig gelieferten Funktionen an die spezifischen
Geschäftsanforderungen eines Unternehmens anzupassen.
DlAG Dynamic Information and Action Gateway: Protokoll zur Kommunikation zwi-
schen SAP GUI und dem Applikationsserver (auch bekannt als SAP-GUI-
Protokoll)
Digitales Zertifikat Digitales Dokument, das die Informationen enthält, die für die Überprüfung der
Identität eines Benutzers erforderlich sind, sowie die Schlüssel für die Ver- und
Entschlüsselung von Nachrichten. Das am häufigsten für Mandantenzertifikate
verwendete Format ist der X.509-Standard. Im Workplace-Kontext sind Cookies
eine der Möglichkeiten für die Umsetzung des Single Sign-On.
Drag&Drop Mit Drag&Drop können mit der Maus Objekte in einem Bereich (Quelle) aus-
gewählt und dann in einen anderen Bereich verschoben (Ziel) werden.
Drag&Relate Navigationswerkzeug auf Browserbasis, mit dem Daten aus einer Anwendung
mit einer anderen Anwendung verknüpft werden können. Dies ist sowohl für
SAP-Anwendungen als auch für Web-Anwendungen möglich.
Drag&Relate-Servlet Verarbeitet Informationsanfragen, die in der mySAP.com Workplace-
Systemlandschaft von einem Quellsystem per Drag&Relate abgesetzt werden.
DTA Datenträgeraustausch
EAI-Viewer Enterprise Application Integration bezeichnet eine Gruppe von Technologien,
die Austausch und Verschieben von Informationen zwischen verschiedenen
Anwendungen und Geschäftsprozessen zwischen und innerhalb von Organisati-
onen ermöglicht.
ECL-Viewer Optionale Komponente zur Visualisierung von Dateien in cFolders
EDI Electronic Data Interchange
Einzelrolle Siehe ,,Rolle"
ERP Enterprise Resource Planning: ERP Systeme garantieren eine unternehmensweite
Ressourcenplanung mit zielgerichtetem Workflow-Management. ERP umfasst
Backoffice-Systeme, wie bspw. Produktion, Finanz- und Personalwirtschaft,
Vertrieb und Materialwirtschaftssysteme.
ESA Enterprise Services Architecture
ESS Employee Self-Service: ermöglicht eine aktive Einbindung der Mitarbeiter in
Personalwirtschafts-Vorgänge. Mit einem einfachen Webbrowser können die
Mitarbeiter immer und überall bestimmte Arten von Daten anzeigen, anlegen
und pflegen.
EWB Engineering-Workbench
Feldattribut In der zentralen Nutzerverwaltung kann für jeden Bestandteil der Nutzerstamm-
daten ein Feldattribut hinterlegt werden. Hierdurch wird definiert, in welchem
System dieser Feldeintrag gepflegt werden muss und inwiefern der Eintrag an
die betreffenden Komponentensysteme verteilt wird.
Firewall Schützt ein lokales Netz gegen unbefugten Zugriff von außen
Flow-Logik Die Flow-Logik ist ein Programmiermodell, das vom Internet Transaction Server
für die Erstellung von Webanwendungen geliefert wird und das als Datei in
XML-fähigem Format auf dem AGate gesichert wird.
Frame Eine Internetseite kann aus mehreren HTML-Seiten bestehen, die durch sichtbare
oder unsichtbare Frames unterteilt werden.
Global User Manager Im Global User Manager erhält der Systemadministrator im Zentralsystem eine
Übersicht über alle Benutzer in der Systemgruppe, existierende Benutzergrup-
pen, Systeme des Systemverbunds und Rollen. Der Systemadministrator kann
diese Übersicht verwenden, um Änderungen vorzunehmen und diese an die be-
treffenden Systeme verteilen.
GSS-API Generic Security Services: standardisierte Sicherheits-Schnittstelle mit einem
Standard-Kommunikationsmodell zur Abstraktion von einzelnen Produkten und
ihren Merkmalen
GSS-API V2 Standard-Schnittstelle für Sicherheitsfunktionen, die von SNC verwendet werden
GUI Graphische Benutzeroberfläche
HTML Hyper Text Markup Language: Enthält Formatierungsbefehle (die der Webbrow-
ser interpretieren kann) und Links zu anderen Dokumenten oder Objekten.
HTML Business Eine SAP-spezifische Makrosprache, mit der R/3-Daten dynamisch in HTML-
Templates von Internetanwendungen eingemischt werden können, die über den
Internet Transaction Server (FS) gesteuert werden.
HTTP Hypertext Transfer Protocol: Protokoll zwischen Web-Server und Web-Client
HTTPS Hyper Text Transfer Protocol Secure Sockets: Datenpakete, die über eine
HTTPS-Verbindung übertragen werden, werden SSL-verschlüsselt.
IAC Internet-Anwendungskomponente (Internet Application Component): Einfache
Anwendung im mySAP.com Workplace. Mit diesen Komponenten können selbst
Webneulinge einfache Internetanwendungen ausfuhren.
IDES Internet Demonstration and Evaluation System: beinhaltet mehrere Musterunter-
nehmen, die modellhaft die relevanten Geschäftsprozesse des Systems my-
SAP.com abbilden.
Incoterms international Commercial Terms – Incoterms
Internet Business Ermöglicht die Integration von Nutzem, Anwendungen und Datenverteilung
Framework durch XML-Unterstützung auf allen Architekturebenen. Unternehmensübergrei-
fende Geschäftsprozesse können, ausgehend von verschiedenen internen An-
wendungen und externen Internetdiensten, auf Arbeitsplatzebene ausgelöst wer-
den.
ISAPI Internet Server Application Programming Interface: Microsoft-Software-
Schnittstelle für Anwendungsprogramme zur Erstellung von Webanwendungen.
ITS Internet Transaction Server: Schnittstelle zwischen den Komponenten-Systemen
und dem Internet. Der ITS ermöglicht Internet- und Intranetnutzern, direkt mit
SAP-Systemen zu kommunizieren, indem sie Geschäftsvorfälle, Funktionsmodu-
le und Reports als Internetanwendungen starten. Er besteht aus zwei Hauptkom-
ponenten - dem WGate und dem AGate.
Kanal Vorausgewählte Transaktion oder Webseite, von der automatisch oder auf An-
forderung eine aktualisierte Version angezeigt wird.
Klassifizierung von Gibt an, welche SAP GUI von einer bestimmten Transaktion unterstützt werden.
Transaktionen
Komponentensystem Überbegriff für die in den Workplace integrierten mySAP.com-Systeme.
KW Knowledge Warehouse: integrierte Umgebung zum Anlegen, Übersetzen, Prä-
sentieren, Verteilen und Verwalten von Multimedia-Inhalten. Das Knowledge
Warehouse bietet eine umfassende Reihe von Werkzeugen und Funktionen zur
Unterstützung von Wissensmanagement und -transfer.
LaunchPad Rollenspezifische Aktivitätenliste im Workplace: enthält Links zu SAP Kompo-
nenten und ins Internet.
LIS Logistikinformationssystem
Logisches System System, auf dem Anwendungen laufen, die integriert sind und eine gemeinsame
Datenbank haben. In der SAP-Umgebung entspricht dies einem Mandanten in
einem SAP System.
LTI Unternehmensbeteiligungen (Long Term Incentives)
Mandant Eine für sich handelsrechtlich, organisatorisch und datentechnisch abgeschlosse-
ne Einheit innerhalb eines SAP-Systems
Marktplatz Elektronischer Marktplatz, mit dem Unternehmen Informationen, Inhalte und
Produkte bereitstellen können.
Migration Datenübertragung von einem Softwaresystem auf ein anderes (z. B Stamm- und
Bewegungsdaten)
MiniALV Listenanzeige in einem kleinen Bildschirmbereich des Browserfensters. Der
MiniALV (SAP List Viewer) kann als eigenständige MiniApp oder als Teil einer
anderen MiniApp verwendet werden
MiniApp intuitive, leicht handhabbare Internetanwendung oder Internetdokument. Wenn
der Nutzer den mySAP.com Workplace startet, bieten MiniApps gleich auf dem
Einstiegsbild eine Übersicht über und Zugriff auf die wichtigsten Informationen.
Der WorkSpace kann mehrere MiniApps enthalten.
MPS Leitteileplanung
MRP Plangesteuerte Disposition (Material Requirements Planning)
mySAP Business Suite Umfassendes Lösungsportfolio von SAP für optimale Integration aller relevanten
Geschäftsprozesse im Internet. mySAP Business Suite bietet nahtlose, vollstän-
1 Einleitung
Mit dieser Einführung werden zu Beginn des Kurses das Produkt SAP ERP und die benötig-
ten Fähigkeiten zur Handhabung der komplexen und umfangreichen Standardsoftware vermit-
telt.
In Abschnitt 2 – Enterprise Resource Planning mit SAP ERP machen Sie sich mit dem
Folgenden vertraut:
- der Software Hersteller SAP
- die Unterschiede zwischen SAP R/3 und seinem Nachfolger SAP ERP
- die technische Plattform von SAP ERP, dem SAP NetWeaver
In Abschnitt 3 – Überblick über SAP ERP erhalten Sie eine kurze Einführung in
- das SAP ERP Organisationsmodell,
- den Grundlagen des Stamm- und Bewegungsdatenkonzepts,
- den technischen Grundlagen von SAP ERP Analytics.
Diese Ausführungen haben das Ziel, Ihnen für die Bearbeitung der anschließenden Lernein-
heiten und Fallstudien notwendiges theoretisches Grundwissen zu vermitteln.
In Abschnitt 4 – Das Modellunternehmen IDES erhalten Sie in einem Exkurs einen kurzen
Überblick in das IDES Unternehmen. Dabei handelt es sich um ein von der SAP für Schu-
lungs- und Beratungszwecke in einem SAP ERP System abgebildetes Modellunternehmen, in
dem alle relevanten Geschäftsszenarien der SAP ERP-Software „nachgespielt“ werden kön-
nen.
In Abschnitt 5 – Handhabung und Navigation in SAP ERP findet der erste aktive Kontakt
mit dem SAP ERP System statt. Sie werden die SAP GUI (Graphical User Interface) kennen
lernen, die verschiedenen Navigationsmethoden verwenden und die in SAP integrierte Hilfe-
funktion benutzen. Den Abschluss dieser Einheit stellt ein Navigationskurs dar, nach dessen
Bearbeitung Sie in der Lage sein werden, Fallstudien in SAP ERP eigenständig zu bearbeiten.
Lernziele Abschnitt 2:
- SAP Unternehmen und Historie
- SAP R/3 Enterprise in Bezug zu dem neuen Produkt SAP ERP positionieren
- die Kernfunktionen von SAP ERP innerhalb der SAP Business Suite verstehen
- den Zweck von Enhancement Packages erläutern
- die SAP-NetWeaver-Plattform beschreiben
- die von SAP NetWeaver unterstützten IT Practices nennen
- den strategischen Vorteil von SAP NetWeaver beschreiben
- Geschäftsprozessunterstützung durch SAP NetWeaver
- Strategische Vorteile von SAP NetWeaver
Lernziele Abschnitt 3:
- Das SAP ERP Organisationsmodel erklären
- Funktionen von SAP ERP Stamm- und Bewegungsdaten erklären
- SAP ERP Analytics erläutern
Lernziele Abschnitt 4:
- Kennenlernen der IDES AG
- Einblick in die Organisationsstruktur der IDES AG
- Kurzinfo zum UCC (University Competence Center)
Lernziele Abschnitt 5:
- Handhabung des SAP ERP System und Navigation im SAP ERP System
Die neueste Generation der ERP-Software von SAP wird unter dem Namen (my)SAP ERP
(das Präfix „my“ soll in zukünftigen Releases entfallen) vertrieben. Dabei steht die unterneh-
mensübergreifende Integration von Enterprise Software mit der Anbindung über SAP
NetWeaver im Vordergrund. Wie bereits 1992 mit der Einführung der R/3 Software die Mig-
ration von Mainframe Systemen auf die Client-Server-Architektur vollzogen wurde, geht mit
der neuen Lösung SAP ERP/NetWeaver wieder ein Paradigmenwechsel einher. Dabei wird
mit der Migration zur Serviceorientierten Architektur (SOA) diesmal, im Gegensatz zur „Cli-
ent-Server-Revolution“, eine evolutionäre Vorgehensweise angestrebt, die möglichst alle Alt-
systeme mit integriert und schrittweise in die neue Systemlandschaft überführt. Dadurch sol-
len vor allem die bisher getätigten Investitionen der Kunden gesichert werden. Dies spiegelt
sich auch teilweise in den neuen Lizenzvereinbarungen der SAP AG wider.
Auf detaillierte Modulbeschreibungen soll an dieser Stelle verzichtet werden. Diese monoli-
thische Struktur des modularen Aufbaus war zwar in den 1990er Jahre eine sehr gute Lösung
zur Abbildung möglichst aller gängigen Unternehmensprozesse, doch mit den neuen Anforde-
rungen, mit denen sich gegenwärtig Unternehmen auseinander setzen müssen, ist das Prinzip,
ganze Funktionsbereiche in Modulen vorzuhalten, zu unflexibel geworden. Vor allem auch im
Hinblick auf die Anbindung von Fremdsystemen (Nicht-SAP-Systemen) und Kunden sowie
Lieferanten entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist ein neuer Weg, Geschäftsprozesse
abzubilden, überlebensnotwendig geworden.
SAP ERP ist eine Kombination von Komponenten, mit deren Hilfe sich Personen, Informati-
onen und Prozesse umfassend und flexibel integrieren lassen. Dabei können Unternehmen
genau die Funktionen implementieren, die gerade gebraucht werden, und zwar genau zum
gewünschten Zeitpunkt. Dadurch vereinfacht sich der Upgrade-Prozess und die Betriebskos-
ten werden reduziert.
SAP ERP basiert wie fast alle SAP Produkte auf SAP NetWeaver. Die folgende Abbildung
veranschaulicht die Integrationsfähigkeiten des SAP NetWeaver. Es können mit Hilfe der
SAP NetWeaver Technologie fast alle Geschäftsanwendungen in SAP ERP integriert werden.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Systeme von Drittanbietern, Softwarelösungen von unabhän-
gigen Softwareherstellern, selbstentwickelte Lösungen, nicht-SAP Lösungen oder SAP Pro-
dukte integriert werden sollen. Darüberhinaus werden Java und .Net-Frameworks von SAP
NetWeaver unterstützt.
SAP hat mit der neuen Version von SAP ERP einen Standard für ERP Systeme gesetzt. Diese
Lösung umfasst die Applikationen SAP ERP Financials, SAP ERP Human Capital Ma-
nagement, SAP ERP Operations und SAP ERP Corporate Services:
- SAP ERP Financials: Ziel dieser Lösung ist es, die Finanzmittel eines Unternehmens
effektiv zu nutzen und damit die Rentabilität auf Dauer zu sichern.
- SAP ERP Human Capital Management: Jedes Unternehmen beschäftigt Mitarbei-
ter. Diese stellen die wichtigste Ressource eines Unternehmens dar, die mit SAP ERP
HCM effektiv für den Erfolg des Unternehmens eingesetzt werden kann. Diese Lö-
sung deckt alle Aspekte der Personalwirtschaft ab - von der Personalbeschaffung über
die Fortbildung bis hin zur Abrechnung.
- SAP ERP Operations: SAP ERP Operations bietet eine umfassende Lösung für die
Automatisierung und Optimierung von Beschaffung, Logistiksteuerung, Produktent-
wicklung, Fertigung, Vertrieb und Service.
- SAP ERP Corporate Services: SAP ERP Corporate Services stellt Servicelösungen
für durchgängige Lebenszyklen in den Bereichen Reisemanagement, Environment,
Health and Safety sowie Immobilienmanagement zur Verfügung. Auch die Entwick-
lung effizienter Leistungsanreizprogramme wird abgedeckt.
Mit jedem neuen Release von SAP NetWeaver oder SAP ERP werden die bestehenden Funk-
tionen erweitert, die Anwendung optimiert und die Schnittstellen zu weiteren Softwarekom-
ponenten erweitert. SAP R/3 wurde in ABAP, der SAP-eigenen Programmiersprache, entwi-
ckelt. In SAP ERP, spielt ABAP immer noch die dominierende Rolle, dennoch werden Java-
basierte Anwendungen und XML-basierte Web Services (service-oriented Architektur des
SAP NetWeaver) immer mehr an Bedeutung gewinnen und werden daher von SAP
NetWeaver voll unterstützt.
Es ist zu beachten, dass mit SAP ERP nicht eine Neuauflage des zuvor weltweit erfolgreichen
R/3-Systems angestrebt wurde, sondern eine Lösung für die sowohl in der Wissenschaft als
auch Praxis angestrebten Serviceorientierten Architektur für Unternehmenssoftware angebo-
ten wird.
Während SAP R/3 monolithisch aufgebaut war, d. h., die Applikationen waren stets mit der
Business-Logik gekoppelt, basiert SAP ERP dagegen auf der offenen, service-orientierten
Systemarchitektur von SAP NetWeaver. Mit Hilfe der Technologie-Plattform räumen SAP-
R/3-Kunden ein Haupthindernis des Realtime-Business aus dem Weg – den hohen Kosten-
und Zeitaufwand für die Einbindung von Anwendungen und Fremdsystemen sowie die Pflege
der Schnittstellen.
SAP Business Suite stellt ein Gesamtpaket aus Unternehmenslösungen dar, welches alle Be-
teiligten, Informationen und Prozesse vernetzt und damit die Effektivität der Geschäftsbezie-
hungen steigert. Die Business Suite besteht aus einzelnen SAP-Lösungen. Die Business Suite
enthält folgende Business Solutions, die separat lizenziert werden müssen:
- mySAP ERP – mySAP Enterprise Resource Planning
- mySAP CRM – mySAP Customer Relationship Management
- mySAP PLM – mySAP Product Life-Cycle Management
- mySAP SRM – mySAP Supplier Relationship Management
- mySAP SCM – mySAP Supply Chain Management
Alle SAP Solutions sind auf das neue Paradigma der Serviceorientierten Architektur hin aus-
gerichtet. Entsprechend widmen wir uns im nächsten Abschnitt der Serviceorientierten Archi-
tektur und dem SAP NetWeaver.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Begriffe SAP ERP und my-
SAP ERP in diesem Skript synonym zu verstehen sind. Das Kürzel „my“ in my-
SAP wurde mit einer neuen Generation an Produkten der SAP, die alle im SAP
Business Suite Framework zusammengefasst wurden, eingeführt und stellt eine
produktpolitische Marketingmaßnahme dar. Da dieses Kürzel seit SAP ERP ECC 6.0 nicht
mehr aufgeführt wird, wird auch, ausgenommen von dieser Einführungslerneinheit, in den
nachfolgenden Lerneinheiten nur noch von SAP ERP (ohne my) gesprochen.
Mit dieser Distributionspolitik und der neuen Liefertechnologie von Enhancement Packages
stellt SAP seinen Kunden und deren Kunden neue Entwicklungen und Erweiterungen von
Anwendungen für vorhandene SAP-Installationen bereit. Damit werden neue Entwicklungen,
die für bestehende Geschäftsprozesse verfügbar werden, gemäß den kundeneigenen Anforde-
rungen und zum gewünschten Zeitpunkt bereitgestellt.
Es ist dabei zu bedenken, dass SAP Enhancement Packages optionale Pakete darstellen. Un-
ternehmen, die SAP ERP verwenden, können, bei gleichzeitig stabil bleibender Kernsoftware,
laufende Innovationen nutzen, statt sich um große Upgrade-Projekte kümmern zu müssen.
Jedes SAP Enhancement Packages bietet eine Sammlung neuer oder verbesserter Business
Functions, die SAP Kunden ermöglichen Erweiterungen auf modulare Art zu implementieren,
indem sie nur die neuen Merkmale und Funktionen aktivieren, die sie benötigen - zum von
ihnen gewünschten Zeitpunkt.
SAP Best Practices bieten einige dieser Highlights bereits vorkonfiguriert an. Beispiel hierfür
sind das Neue Hauptbuch und die Analytische Funktionen. Andere Erweiterungen und Neue-
rungen müssen auf Projektbasis bewertet werden.
SAP Enhancement Packages ermöglichen die Aktualisierung einer Teilmenge der Software-
komponenten, die zu Ihrer SAP-ERP-6.0-Implementierung gehören.
Die folgend aufgeführten Punkte fassen wichtige Fakten zum Konzept der Enhancement
Packages und die von SAP herausgegebenen empfohlenen Ansätzen zusammen:
- SAP Enhancement Packages sind kumulativ, d. h. dass alle neuen Enhancement Pack-
ages eigenständige neue Innovationen sowie alle bereits in vorherigen Packages ent-
haltenen Innovationen enthalten.
- SAP empfiehlt die Installation der aktuell verfügbaren Enhancement-Package-
Version.
- Die Enhancement Packages und Support Packages werden in einem einzigen Schritt
installiert.
- SAP Enhancement Packages verfügen über eigene Support Packages, beginnend mit
Support Package Version 01, welche den Support-Package-Versionen für das zugrun-
de liegende Release entsprechen.
- SAP Enhancement Packages verfügen über denselben Wartungszyklus wie die zu-
grunde liegende Kernanwendung, SAP ERP 6.0.
- Es werden lediglich bestimmte Teile des Enhancement Package installiert. Die Aus-
wahl wird von den funktionellen Geschäftsanforderungen bestimmt.
- Installationen von Enhancement Packages sowie die Aktivierung von betrieblichen
Funktionen sind nicht reversibel. Der Installationsprozess und die Aktivierung neuer
Funktionen sollten im Voraus in einem Sandbox System getestet werden. Außerdem
sollten die Laufzeit und das Systemverhalten, die Abhängigkeiten und Auswirkungen
evaluiert werden sowie sicher gestellt werden, dass die Installation bereits vor dem
Produktivstart fehlerfrei läuft.
- Die Installation eines SAP Enhancement Package hat keine Auswirkungen auf beste-
hende Geschäftsprozesse oder Benutzungsoberflächen, solange keine betrieblichen
Funktionen aktiviert wurden. Die Aktivierung von betrieblichen Funktionen ist nur in
ABAP-basierten Systemen möglich, jedoch nicht in Java-basierten. Enhancement
Packages in Java-basiertem System sind nach der Installation aktiv.
- Enhancement Packages von SAP NetWeaver sind nach der Installation aktiv. Die In-
stallation von verschiedenen Enhancement-Package-Versionen in ABAP-Systemen ist
nicht möglich. Es ist nur eine Enhancement-Package-Version zulässig.
Aufgrund dieser Vorzüge lassen sich die Gesamtbetriebskosten beträchtlich reduzieren - nicht
nur für SAP-Lösungen, sondern für die gesamte IT-Landschaft. SAP NetWeaver unterstützt
dabei Unternehmen ihre bestehenden IT-Investitionen wertschöpfend zu nutzen, und stellt
gleichzeitig das Fundament für zukünftige unternehmensweite Prozesse zu Verfügung.
zur Abwicklung von Geschäftsprozessen miteinander verbinden. Die Services lassen sich so-
mit auch mehrfach in verschiedenen Prozessen verwenden.
Ein entscheidender Vorteil dieser Services, auch Web Services genannt, ist deren Aufbau auf
weit verbreiteten Standards und vor allem der Einigung sehr vieler Softwarefirmen, darunter
auch Microsoft, IBM, Sun und SAP, konsequent den Web-Service-Standard zu fördern. Diese
Standards werden im so genannten Web-Service-Stack zusammengefasst und beinhalten fol-
gende Komponenten:
- XML (eXtensible Markup Language): Beschreibungssprache für Dateninhalte; defi-
niert sowohl die Daten als auch die zugehörigen Metadaten
- SOAP (Simple Object Access Protocol): Aufruf von Methoden und Funktionen in
Anwendungen auf entfernten Rechnern; nutzt XML als Basissprache
- UDDI (Universal Description, Discovery and Integration Services): Verzeichnis zum
Auffinden von als Webdienst zur Verfügung gestellten Funktionalitäten
- WSDL (Web Service Description Language): Spezifikation zur Beschreibung der
Schnittstellen von Webservices
- BPEL/BPEL4WS (Business Process Execution Language/for Web Services): Be-
schreibungssprachen, mit denen die Reihenfolge und die Bedingungen formuliert wer-
den, unter denen entworfene Services miteinander agieren, um (Teil-) Geschäftspro-
zesse zu realisieren
Mit Hilfe dieser Spezifikationen können Web Services miteinander interagieren und treten
untereinander in eine Art Dienstleistungsverhältnis.
Gegenwärtig sind bereits viele Geschäftsprozesse von SAP, SAP Partnern und Drittanbietern
als xApps realisiert. Dennoch wird es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis eine durchgängig
und komplette Abdeckung betriebswirtschaftlicher Prozesse über xApps erfolgt. SAP bietet
aber heute schon viele Best Practice Lösungen auf Basis von xApps an.
Ein Enterprise Service ist nicht auf eine bestimmte Funktion konzentriert, sondern eher auf
einen vollständigen, branchenspezifischen Prozess. Ein Enterprise Service kann z.B. verwen-
det werden, um eine Bestellung zu stornieren. Aus Unternehmenssicht kann ein Enterprise
Service verschiedene Aktionen in verschiedenen Systemen darstellen:
- Senden einer Bestätigung an den Kunden
- Auftrag aus der Fertigung löschen
- Materialbedarf stornieren
- den Auftragsstatus ändern
- …
Der Enterprise Service umfasst alle einzelnen Aktionen und bietet daher kontextbasierte Ge-
schäftsprozesslogik. Die kontextbezogene Natur eines Enterprise Service ist entscheidend,
weil sich die einzelnen Funktionen eines Bestellstornovorgangs in der Automobilindustrie
von denen eines ähnlichen Vorgangs beispielsweise in der Medienbranche unterscheiden.
Dennoch können, wenn Sie sich bspw. für eine kontextspezifische Definition des Bestellstor-
novorgangs entschieden haben, alle Dienstleister den Vorgang in ihrem System einführen,
was bedeutet, dass die Systeme letztendlich gegeneinander austauschbar werden, sofern sich
der Vorgang nicht auf Unternehmensebene ändert. Die einzelnen Schritte innerhalb eines
Enterprise Service können dann mit Hilfe von Web Services bearbeitet werden.
Inwiefern unterscheidet sich ein Web Service von einem Enterprise Service? Enterprise Ser-
vices beschreiben die Geschäftsprozesslogik im weiteren Sinne, während Web Services klei-
ne, modulare Anwendungen darstellen, die Internettechnologien verwenden und auf die nor-
malerweise als einzelne Funktionen in Anwendungen oder Enterprise Services zugegriffen
wird.
SAP NetWeaver bietet die Kernfunktionen für die Infrastruktur von Geschäftsanwendungen
in Rahmen von vier Unterkomponenten an:
(1) People Integration
(2) Process Integration
(3) Information Integration
(4) Application Platform
Diese Unterkomponenten beinhalten verschiedene Funktionalitäten, die im Folgenden erläu-
tert werden.
Abbildung 12: Integrationsebenen des SAP: Mitarbeiter, Kunden und Partner - Funktionen von SAP
NetWeaver im Bereich User Productivity
Mitarbeiter, Kunden und Partner - Funktionen von SAP NetWeaver im Bereich User Produc-
tivity
People Integration ist die oberste Integrationsschicht des SAP NetWeaver. Sie vereint die
Funktionen, die ein Anwender für seine tägliche Arbeit braucht, auf eine einheitliche Naviga-
tionsplattform, ganz gleich, ob es sich dabei um ein System oder Anwendungen auf vielen
unterschiedlichen Systemen handelt. Egal, ob es sich dabei um einen Kunden, Lieferanten
oder Unternehmensmitarbeiter handelt, jeder bekommt einen rollenspezifischen Zugang zu
den jeweiligen Systemen. Neben Funktionen im Bereich des Mobile Business und Suchfunk-
tionen, wie sie durch die Enterprise-Search-Anwendung bereitgestellt werden, stellt das SAP
NetWeaver Portal die zentrale Komponente im Bereich User Productivity dar.
Die Komponenten, die SAP NetWeaver in diesem Zusammenhang zur Verfügung stellt, rei-
chen von Solution Manager (Customizing) über SAP NetWeaver Process Integration (Da-
tenaustausch zwischen Anwendungen und Systemen) bis zu Werkzeugen der Prozessautoma-
tisierung wie SAP Business Workflow, ccBPM und dem Werkzeug SAP NetWeaver Busi-
ness Process Management. Das Werkzeug SAP NetWeaver Business Process Management
(SAP NetWeaver BPM) ist darüber hinaus das Werkzeug, das intern von SAP verwendet
wird, als auch das Werkzeug, das mit externem Fokus für die Modellierung von Prozessen
angewendet wird.
Information Management
SAP BusinessObjects BI und SAP NetWeaver Business Warehouse unterstützen Unter-
nehmen beim Sammeln und Auswerten von Kennzahlen. Damit können Zielvorgaben defi-
niert und ihre Umsetzung kontrolliert werden. Die Analyse von Unternehmensabläufen kann
dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten und dadurch Kosten zu reduzieren und die
Kundenzufriedenheit zu steigern. Die Werkzeuge des SAP NetWeaver BW sowie SAP Busi-
nessObjects BI bearbeiten problemlos große Datenmengen, und über das Web-Reporting ste-
hen Anwendern Berichte schnell und komfortabel im Web zur Verfügung. Mit SAP
NetWeaver können fertige Analysen ins Portal gestellt und dort Funktionen des Knowledge
Management wie Rating, Feedback, Notizen, Subskriptionen usw. ausgeführt werden.
Suche, Klassifikation und Subskriptionen. Abhängig von den technischen Bedingungen kön-
nen diese Funktionen auf alle Inhalte der integrierten Datenquellen angewendet werden.
Ab SAP Web AS 6.40 steht Kunden darüber hinaus ein Web Service Framework zur Verfü-
gung, um sowohl Web Services erstellen und publizieren als auch Anwendungen und Enter-
prise Services aufrufen zu können.
Bei der neuesten Version von SAP NetWeaver ist SAP zu einer neuen Implementierungsstra-
tegie übergegangen. Diese neue Strategie umfasst IT Practices und IT Szenarios.
Bei IT Practices wird die gesamte SAP-NetWeaver-Plattform eher aus der Sicht wichtiger
Unternehmensziele betrachtet als aus der Sicht einzelner Technologiekomponenten. Dabei
werden Ziele, die in nahezu jeder IT-Organisation vorkommen, verfolgt:
- die erforderliche Kombination unterschiedlicher Integrationstechnologien
- die erforderliche Entwicklung zusammengesetzter Anwendungen, um bereits vorhan-
dene Systeminvestitionen zu nutzen
- das Bedürfnis, neue Geschäftsprozesse flexibel aufzubauen
IT Practices
Mit Hilfe der SAP NetWeaver Plattform kann ein Unternehmen kritische IT Practices flexible
und in einer Schritt-für-Schritt Herangehensweise zu niedrigen Kosten implementieren. IT
Anforderungen, die unabdingbar sind, können dabei als erstes angegangen werden, da die
einzelnen Plattformkomponenten hochgradig integriert sind. Dadurch können auch die IT
Practice Projekte mit der Zeit erweitert und ausgebaut werden, wobei die Kosten
überschaubar bleiben.
Gegenwärtig werden mit SAP NetWeaver folgende IT Practices ermöglicht. Für jede IT Prac-
tice unterstützt SAP NetWeaver verschiedene IT-Schlüsselaktivitäten, die mittels der in die
Plattform integrierten Komponenten einfach auszuführen sind.
- Höhere Anwenderproduktivität verbessert die Produktivität von Benutzern und
Gruppen durch eine verbesserte Zusammenarbeit, optimiertes Knowledge Manage-
ment und den personalisierten Zugriff auf wichtige Anwendungen und Daten.
- Datenvereinheitlichung konsolidiert, rationalisiert, synchronisiert und verwaltet
sämtliche Stammdaten zur Verbesserung der Geschäftsprozesse.
- Business Information Management verbessert die Transparenz, Tiefe und Brauch-
barkeit strukturierter und unstrukturierter Unternehmensdaten.
- Business Event Management gewährleistet, dass Geschäftsereignisse aus verschie-
denen Systemen im Zusammenhang mit den dazugehörigen Geschäftsprozessen an die
entsprechenden Entscheidungsträger weitergeleitet werden.
- End-to-End-Prozessintegration verknüpft unterschiedliche Anwendungen und Sys-
teme so miteinander, dass sie zur Ausführung von Geschäftsprozessen konsistent zu-
sammenarbeiten.
- Kundenspezifische Entwicklung erstellt in kurzer Zeit neue unternehmensweite An-
wendungen, die einem Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen.
- Ganzheitliches Life-Cycle-Management automatisiert alle Application-
Management-Prozesse, und optimiert alle Aspekte des Lebenszyklus einer Anwen-
dung.
- Application Governance und Sicherheitsmanagement erhält einen angemessenen
Sicherheits- und Qualitätsgrad für das geistige Eigentum und die Informationen eines
Unternehmens aufrecht.
- Konsolidierung stellt eine konsolidierte Technologieplattform mit der Fähigkeit, die
Rechenleistung gemäß den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen zuzuordnen, zur
Verfügung.
- Service-Oriented Architecture Design and Deployment erlaubt das Konsolidieren
und Standardisieren der Grundprozesse, und erlaubt die Nutzung der vorgenommenen
Investitionen, um neue, spezifische Geschäftsprozesse zu erstellen.
IT-Szenarios
Mit IT-Szenarios wird eine prozessorientierte Implementierungsstrategie verfolgt, mit deren
Hilfe sich die folgenden Vorgänge schneller und einfacher ausführen lassen:
- Anwendungen entwickeln, strukturieren und ausführen, eine IT-Infrastruktur aufbau-
en, erweitern und betreiben
- Personen, Informationen und Prozesse integrieren
- ein festgelegtes IT-Konzept implementieren, wie z.B. die Erweiterung der System-
landschaft eines Unternehmens zu einer servicebasierten Architektur
IT-Szenarios stellen eine Aufgliederung von einzelnen IT Practices dar. Sie ermöglichen da-
mit die einzelnen SAP-NetWeaver-Funktionen schrittweise zu implementieren, da jede IT
Practice sich in ein oder mehrere IT-Szenarios aufteilen lässt.
Dabei kann nicht nur jede IT Practice in ein oder mehrere IT Szenarios aufgegliedert werden,
ein IT Szenario kann zu ein oder mehreren IT Practices gehören. Beispielsweise ist das IT
Szenario „Enterprise Search" unter der IT Practice „User Productivity Enablement" gelistet,
ist aber auch gleichzeitig Teil des IT Practices „Business Information Management".
Darüberhinaus beinhaltet SAP NetWeaver einen umfassenden Satz von Komponenten und
Werkzeugen, die im Folgenden kurz erläutert werden.
Komponenten
- SAP NetWeaver Application Server unterstützt plattformunabhängige Web-
Services, Unternehmensanwendungen und die standardisierte Entwicklung, wodurch
bereits vorhandene Technologie für Web-Services-orientierte Lösungen genutzt wer-
den können.
- SAP NetWeaver Business Intelligence ermöglicht die Integration von Daten aus dem
gesamten Unternehmen und deren Umsetzung in praktische, zeitgenaue betriebswirt-
Werkzeuge
- Adaptive Computing Controller bildet einen zentralen Punkt für die Zuordnung von
Rechnerressourcen und die Optimierung von deren Auslastung.
- SAP NetWeaver Composition Environment stellt eine robuste Umgebung für die
Entwicklung, den Einsatz und die Ausführung zusammengesetzter Anwendungen be-
reit, die einer serviceorientierte Architektur entsprechen.
- SAP NetWeaver Developer Studio bietet eine komfortable Benutzungsoberfläche
mit zahlreichen Funktionen zur Entwicklung von J2EE-Anwendungen.
- SAP NetWeaver Visual Composer vereinfacht das Anlegen von Portal-Content und
Analyseanwendungen, wodurch Wirtschaftsanalytiker in die Lage versetzt werden,
Anwendungen mittels einer visuellen Benutzungsoberfläche anstelle des Schreibens
von Code entwickeln oder anpassen zu können.
- SAP Solution Manager ermöglicht die technische Unterstützung für verteilte Syste-
me durch Funktionen, die alle Schlüsselaspekte der Implementierung, des Betriebs
und der ständigen Verbesserung von Lösungen abdecken
2.3 Erläuterung
Was haben wir bisher gelernt?
Wir haben einen ersten Überblick darüber erhalten was SAP als Unternehmen
macht, welche Produkte es verkauft und wie diese Produkte im SAP Product
Portfolio (Business Suite) einzuordnen sind. Es wurden einige mehr oder we-
niger komplizierte technische Aspekte der SAP ERP Software und von SAP
NetWeaver diskutiert. Sie müssen nicht all diese technischen Aspekte bis ins Detail verstehen,
Sie sollten aber einen guten Überblick darüber haben, was die Software macht und was sie im
Stande ist zu leisten.
- Problem: Diese monolithische Struktur ist nicht sehr flexible, da Änderungen in einer
Anwendung das Updaten des gesamten Moduls bedingen. Selbiges gilt auch für das
Upgraden auf neue Releases der Software.
Die neuen Funktionen, die in den Enhancement Packages beinhaltet sind, werden den folgen-
den vier Bereichen zugeordnet:
- Vereinfachung
- Generische Verbesserungen
- Branchenspezifische Verbesserungen
- Enterprise Service Bundles
Die folgend aufgeführten Punkte fassen wichtige Fakten zum Konzept der Enhancement
Packages und die von SAP herausgegebenen empfohlenen Ansätzen zusammen:
- SAP Enhancement Packages sind kumulativ.
- SAP empfiehlt die Installation der aktuell verfügbaren Enhancement-Package-
Version.
- Die Enhancement Packages und Support Packages werden in einem einzigen Schritt
installiert.
- SAP Enhancement Packages verfügen über eigene Support Packages.
- SAP Enhancement Packages verfügen über denselben Wartungszyklus wie die zu-
grunde liegende Kernanwendung, SAP ERP 6.0.
- Es werden lediglich bestimmte Teile des Enhancement Package installiert. Die Aus-
wahl wird von den funktionellen Geschäftsanforderungen bestimmt.
- Installationen von Enhancement Packages sowie die Aktivierung von betrieblichen
Funktionen sind nicht reversibel.
- Die Installation eines SAP Enhancement Package hat keine Auswirkungen auf beste-
hende Geschäftsprozesse oder Benutzungsoberflächen, solange keine betrieblichen
Funktionen aktiviert wurden.
o Die Aktivierung von betrieblichen Funktionen ist nur in ABAP-basierten Sys-
temen möglich, jedoch nicht in Java-basierten.
o Enhancement Packages in Java-basiertem System sind nach der Installation ak-
tiv.
- Enhancement Packages von SAP NetWeaver sind nach der Installation aktiv. Es ist
nur eine Enhancement-Package-Version in ABAP-Systemen zulässig.
IT Practices ist eine Implementierungsstrategie mit deren Hilfe ganz neue Funktionalitäten
und Anwendungen in den SAP NetWeaver implementiert werden. Ein Unternehmen möchte
beispielsweise die Mitarbeiterproduktivität verbessern und entscheidet sich dafür die von SAP
bereitgestellte IT Practice User Productivity Enablement zu implementieren. Diese IT Prac-
tice umfasst verschiedene IT Szenarios. Nicht alle enthaltenen IT Szenarios müssen für das
Unternehmen relevant sein, zudem könnte das Implementieren und die Verwendung aller IT
Szenarios die angesetzten Budgets überschreiten. Das Unternehmen kann sich daher entschei-
den, nur Teile des IT Practice zu implementieren. Da in dem Unternehmen verschiedene SAP
Systeme (e.g., SAP CRM, SAP BI, SAP ERP) im Einsatz sind und alle über die SAP GUI
betrieben werden, wird entschieden, dass die gesamte IT Landschaft über eine Benutzer-
schnittstelle abgesteuert werden soll. Deshalb wird entschieden, das IT Szenario Running an
Enterprise Portal vorerst zu implementieren. Dieses Szenario beinhaltet alle notwendigen
Komponenten, die zum Implementieren und Betreiben des SAP NetWeaver Portal benötigt
werden.
Details zu den einzelnen SAP Practices und SAP Szenarios sind nicht relevant für die
TERP10 Prüfung. Sie sollten nur wissen, worum es bei dieser Implementierungsstrategie
handelt. Die folgenden Abbildungen zeigen, wie Sie mehr Informationen zu einzelnen IT
Szenario auf der SAP Internetseite help.sap.com erhalten können.
Was sollten Sie sonst noch über IT Practices und Szenarios wissen?
Ein IT Practice kann als ein Komplettpaket von Anwendungen und Funktionalitäten gesehen
werden, welche zusammen gehören. Das bedeutet, Sie verwenden SAP NetWeaver Technolo-
giekomponenten aller Integrationsebenen (people, information, process, application), um Ge-
schäftsanwendungen und Geschäftsprozesse oder Szenarios zusammenzustellen, die imple-
mentiert werden sollen.
Hauptziele:
- die erforderliche Kombination unterschiedlicher Integrationstechnologien
- die erforderliche Entwicklung zusammengesetzter Anwendungen, um bereits vorhan-
dene Systeminvestitionen zu nutzen
- das Bedürfnis, neue Geschäftsprozesse flexibel aufzubauen
IT Practices
Gegenwärtig werden mit SAP NetWeaver folgende IT Practices ermöglicht:
- Höhere Anwenderproduktivität
- Datenvereinheitlichung
- Business Information Management
- Business Event Management
- End-to-End-Prozessintegration
- Kundenspezifische Entwicklung
- Ganzheitliches Life-Cycle-Management
- Application Governance und Sicherheitsmanagement
- Konsolidierung
- Service-Oriented Architecture Design and Deployment
IT Szenario
Mit IT-Szenarios wird eine prozessorientierte Implementierungsstrategie verfolgt, mit deren
Hilfe sich die folgenden Vorgänge schneller und einfacher ausführen lassen:
- Anwendungen entwickeln, strukturieren und ausfuhren eine IT-Infrastruktur aufbauen,
erweitern und betreiben
- Personen, Informationen und Prozesse integrieren
- ein festgelegtes IT-Konzept implementieren, wie z.B. die Erweiterung der System-
landschaft eines Unternehmens zu einer servicebasierten Architektur
Werkzeuge
- Adaptive Computing Controller
- SAP NetWeaver Composition Environment
- SAP NetWeaver Developer Studio
- SAP NetWeaver Visual Composer
- SAP Solution Manager
gegliedert. Ein Beispiel hierarchischer Organisation wäre das Management auf höchster
Ebene, darunter die funktionalen Abteilungen wie Verkauf, Einkauf, Produktion etc. und
möglicherweise unterstützende Abteilungen wie Personalabteilung, Rechnungswesen,
Controlling etc.. Ohne tiefer auf die Organisationstheorie einzugehen, soll an dieser Stelle
erwähnt werden, dass es viele Formen der Unternehmensorganisation gibt.
Unser Fokus in diesem Kurs liegt auf SAP ERP. Einer der entscheidenden und wichtigsten
Schritte bei der Einführung des SAP ERP Systems ist das mapping, also die Abbildung, des
realen Organisationsmodells des Unternehmens in die Strukturen des SAP ERP Systems.
Dieser Implementierungsschritt wird im Customizing des SAP Systems vollzogen.
SAP ERP Systeme sind Mandantensysteme. Durch das Mandantenkonzept ist es möglich, in
einem System mehrere, betriebswirtschaftlich voneinander unabhängige Unternehmen ge-
meinsam zu führen.
Ein Mandant ist die organisatorisch höchste Einheit im System. Jeder Mandant kann be-
triebswirtschaftlich – abhängig von der Größe des Unternehmens – als Konzern, Unterneh-
men oder Betrieb aufgefasst werden. Der Mandant stellt somit eine Einheit dar, die handels-
rechtlich, organisatorisch und auch datentechnisch abgeschlossen ist. Er verfügt über – von
anderen Mandanten getrennte – Sätze von Tabellen und Daten. Im SAP System werden ver-
schiedene Mandanten durch ihre Mandantennummer identifiziert. Welchen Mandanten wir
benutzen, entnehmen Sie Ihren Zugangsdaten.
Ein weiterer im Kursverlauf häufig auftretender Begriff ist der Buchungskreis (BUK). Der
primär zu benutzende Buchungskreis in unseren Fallstudien wird 1000 (für Deutschland) sein.
Weiterhin werden Sie im Verlauf dieses Kurses mit den Begriffen Werk, Lagerort, Einkaufs-
organisation, Versandstelle, Verkaufsorganisation, Kostenrechnungskreis etc. konfrontiert.
Einen kleinen Überblick über die Terminologie der Unternehmensstruktur gibt die folgende
Abbildung. Daran anschließend werden alle relevanten Organisationseinheiten für diese
Lehrveranstaltung vorgestellt. Zu Beginn jeder einzelnen Lerneinheit (Fallstudie) dieses Kur-
ses erhalten Sie zudem einen Überblick über die im Rahmen der Lerneinheit wichtigen Orga-
nisationseinheiten.
Kreditkontrollbereich
Ein Unternehmen kann die Kreditlinien seiner Kunden überwachen. Dies wird über die Orga-
nisationsebene des Kreditkontrollbereiches realisiert. Dieser kann über einen oder mehrere
Buchungskreise hinweg definiert werden. Damit ist das SAP System in der Lage, auf be-
stimmte kreditlimitrelevante Ereignisse mit Warnungen oder Liefersperren zu reagieren.
Geschäftsbereich
Um ein Unternehmen für das externe Berichtswesen (Bilanz und GuV) nach verschiedenen
Produkten systematisieren zu können, bietet SAP ERP die Möglichkeit, das Unternehmen
organisatorisch in verschiedene Geschäftsbereiche zu untergliedern. Die entscheidenden Ab-
grenzungskriterien sind hierbei die verschiedenen Produkte oder Produktgruppen. Ein Ge-
Kostenrechnungskreis
Zur Abgrenzung der Auswertung interner Kosten- und Erlösstrukturen steht im SAP ERP die
Organisationsebene des Kostenrechnungskreises zur Verfügung. Abhängig von der Größe und
Struktur des abzubildenden Unternehmens besteht die Möglichkeit, mehrere Buchungskreise
innerhalb eines Kostenrechnungskreises zusammenzufassen. In einem Konzern kann es z.B.
gewünscht sein, die interne Leistungsverrechnung über mehrere Firmen (buchungs-
kreisübergreifende Kostenrechnung) auszuweisen. Der Kostenrechnungskreis stellt eine ei-
genständige Organisationsstruktur dar, für die Kosten und Erlöse geführt und weiterverrech-
net werden können. Er stellt eine gesonderte Kostenrechnungseinheit dar.
Der Kostenrechnungskreis ist die zentrale Organisationseinheit des Management Accounting
(Controlling).
Ergebnisbereich
Die Ergebnisse eines Kostenrechnungskreises haben im Allgemeinen eine mehrdimensionale
Ausprägung. Um sie einfacher strukturieren zu können, werden so genannte Ergebnisbereiche
als Teilmengen der Ergebnisgesamtmenge definiert. Ergebnisbereiche „filtern“ also das Ge-
samtergebnis nach speziell festgelegten Kriterien. Diese speziellen Ausprägungen können nun
auch kostenrechnungskreisübergreifend zusammengefasst ausgewertet werden. Ergebnisbe-
reiche können wiederum in mehrere Ereignisobjekte aufgeteilt werden, die für die Marktana-
lyse wichtig sind.
Sparte
Je nach Größe und Struktur eines Unternehmens werden unterschiedlich viele Waren produ-
ziert. Um diese Produkte, Materialien sowie Dienstleistungen gruppieren zu können, teilt man
sie in Sparten auf. Da gleiche Produkte in unterschiedlichen Verkaufsorganisationen (VKO)
vertrieben werden können, können Sparten einer oder mehreren VKO zugeordnet werden;
eine VKO kann allerdings auch mehrere Sparten umfassen (M:N). Eine Sparte ist im SAP
System als ein Organisationselement definiert, das ebenfalls kundenindividuelle Vereinba-
rungen festlegen kann. Ein Beispiel dafür wären Teillieferungen oder Zahlungsbedingungen.
Anhand einer Sparte kann das SAP System den dazugehörigen Vertriebsweg sowie den dazu-
gehörigen Geschäftsbereich ermitteln.
Verkaufsbüro
Ein Verkaufsbüro wird in SAP ERP organisationstheoretisch dem Vertriebsbereich zugeord-
net. Es ist vergleichbar mit einer Vertriebsniederlassung, in der Produkte und Dienstleistun-
gen über Intermediäre vertrieben werden.
Vertriebsweg
Damit die im Unternehmen produzierten sowie verkaufsfähigen Waren und Dienstleistungen
zum Kunden gelangen, gibt es im SAP ERP die organisatorische Einheit des Vertriebsweges.
Die Produkte können hier über mehrere Wege vertrieben werden. Beispiele dafür bilden der
Großhandel, der Einzelhandel, der Endkundenverkauf sowie der Direktverkauf (sprich ohne
Intermediäre). Da es Kunden gibt, die ihre Produkte gleichzeitig über verschiedene Ver-
triebswege beziehen möchten, können einer Verkaufsorganisation mehrere Vertriebswege
zugeordnet werden. Zudem kann ein Vertriebsweg auch mehreren Verkaufsorganisationen
zugeordnet werden.
Vertriebsbereich
Der Vertriebsbereich wird aus einer Kombination von Verkaufsorganisation, Vertriebsweg
sowie Sparte gebildet. Dieser wird für Auswertungen und Preisfindungen genutzt.
Einkaufsorganisation
Eine Einkaufsorganisation stellt den Kern der Beschaffung einer Unternehmung dar. Hier
können Materialien alternativ beschafft werden. Dies bedeutet, dass die Einkaufsorganisation
die Möglichkeit hat, für den gesamten Konzern (sprich alle Buchungskreise), für ein einzelnes
Werk oder aber für alle Werke eines Buchungskreises zu bestellen. Zulässig sind ebenfalls
auch Mischformen. Als organisatorische Einheit im SAP System werden hier weiterhin all-
gemeine Einkaufskonditionen mit dem Lieferanten ausgehandelt.
Personalbereich
Der Personalbereich stellt eine organisatorische Einheit dar, die einen nach personaladminist-
rativen, zeitwirtschaftlichen und abrechnungsorganisatorischen Gesichtspunkten abgegrenzten
Unternehmensbereich darstellt. Einem Buchungskreis können mehrere Personalbereiche
gleichzeitig zugeordnet werden (1:N).
Personalteilbereich
Der Personalteilbereich stellt eine organisatorische Einheit dar, die einen nach personaladmi-
nistrativen, zeitwirtschaftlichen und abrechnungsorganisatorischen Gesichtspunkten abge-
grenzten Teil eines Personalbereiches darstellt. Einem Personalbereich können mehrere Per-
sonalteilbereiche gleichzeitig zugeordnet werden (1:N).
Mitarbeitergruppe
Die Mitarbeitergruppe stellt innerhalb der Personalabrechnung eine organisatorische Einheit
dar, für die personalbezogene Regelungen festgelegt werden. Eine Mitarbeitergruppe ist eine
Gruppe von Personen, für die die gleichen personalwirtschaftlichen Regelungen gültig sind
(z.B. Aktive, Rentner, Freiberufler etc.).
Mitarbeiterkreis
Der Mitarbeiterkreis stellt eine organisatorische Einheit unterhalb der Mitarbeitergruppe dar.
Der Mitarbeiterkreis spezifiziert die Mitarbeitergruppen genauer, z.B. außertarifliche Ange-
stellte. Einer Mitarbeitergruppe können mehrere Mitarbeiterkreise gleichzeitig zugeordnet
werden (1:N).
3.1.2.1 Stammdaten
Stammdaten sind Daten, die längerfristig im System für Geschäftsprozesse genutzt werden.
Stammdaten werden zentral erstellt und können von allen Anwendungen und allen autorisier-
ten Benutzern verwendet werden. Dazu gehören z.B. Daten über Kunden (Debitoren), Materi-
alien oder Lieferanten (Kreditoren).
Debitorenstammdaten enthalten Schlüsselinformationen, die die Geschäftsbeziehungen eines
Unternehmens zum jeweiligen Kunden definieren. Die Stammdaten werden für die Bearbei-
tung wichtiger Geschäftsprozesse verwendet, wie bspw. Kundenanforderungen, Lieferungen,
Rechnungen und Zahlungen.
Stammdaten haben auch einen organisatorischen Aspekt, da sie in Sichten aufbereitet werden,
die Organisationseinheiten zugeordnet sind. Die Daten im Kundenstammsatz werden bspw. in
drei Sichten aufbereitet, die jeweils auf verschiedenen Organisationsebenen angesiedelt sind:
allgemeine Daten (Mandant), Buchhaltungsdaten (Buchungskreis) und Vertriebsdaten (Ver-
triebsbereich).
Die Daten auf Mandantenebene sind für alle Buchungskreise zugänglich. Auf dieser Ebene
wird die Debitorenkontonummer zugewiesen. Das bedeutet, dass ein Debitor aus Finanzbuch-
haltungssicht in allen Buchungskreisen über eine explizite Debitorenkontonummer verfügt.
Die folgende Abbildung zeigt eine weitere wichtige Art von Stammdaten. Dabei handelt es
sich um den Materialstamm. Der Materialstamm beinhaltet alle zentralen Informationen für
die Verwaltung eines Materials in einem Unternehmen. Der Materialstamm legt unter ande-
rem fest, wie ein Produkt, vertrieben, hergestellt, eingekauft, eingelagert und kalkuliert wird.
Die Abbildung zeigt weiterhin die Art der Informationen, die im Materialstamm gepflegt
werden. In der Abbildung ist dargestellt, wie die Informationen im Materialstamm in Sichten
untergliedert sind, die wiederum nach den SAP ERP Anwendungsbereichen (SAP FI, SAP
MM, SAP CO, SAP SD etc.) unterteilt sind. Die meisten Sichten im Materialstamm sind auf
Werksebene gültig. Beispiele für Sichten sind:
- Grunddatensichten: Materialnummer, Materialbezeichnung, Maßeinheit, etc.
- Vertriebssichten: Auslieferungswerk, Steuerkennzeichen, etc.
- Dispositionssichten: Beschaffungsart, Losgröße, Planungsstrategie etc.
3.1.2.2 Transaktionen
Transaktionen sind Anwendungsprogramme, die Geschäftsvorgänge im System ausführen,
z.B. Kundenauftrag anlegen oder Zahlungseingang buchen oder Überprüfung von Urlaubsan-
trägen. Sofern möglich, werden Stammdaten bei der Transaktionsbearbeitung übernommen,
sodass die Daten nicht erneut eingegeben werden müssen.
Beispielsweise muss beim Ausführen der Transaktion Kundenauftrag anlegen der Benutzer
die Nummer des Kundenstammsatzes eingeben. Dadurch werden alle für den Kundenauftrag
relevanten Daten, wie z.B. Name, Adresse, Zahlungsbedingungen des Kunden etc. in das
Kundenauftragsdokument übernommen. Entsprechend werden bei der Eingabe von Material-
nummern aus dem Materialstamm bei einer Materialbestellung sofort die relevanten Material-
daten (Gewicht, Volumen, Maßeinheit, Gefahrengutkennzeichen, Auslieferungswerk etc.) in
den Kundenauftrag eingefügt.
Außerdem müssen Sie bei der Ausführung einer Transaktion entsprechende Organisations-
einheiten eingeben. Indem Sie z.B. die Verkaufsorganisationsinformationen angeben, wird die
entsprechende Verkaufsorganisation und Verkaufsstatistik aktualisiert. Entsprechend be-
stimmt z.B. die Angabe von Werk und Lagerort die Bezugsquellenfindung.
Immer wenn eine Geschäftsprozesstransaktion im System ausgeführt und gesichert wird, wird
ein Beleg angelegt. Ein Beleg ist ein Datensatz, der bei Durchführung einer Transaktion er-
stellt wird. Wenn bspw. ein Kundenauftrag erstellt wird, müssen mit den entsprechenden Ge-
schäftspartnern die Modalitäten für Transport, Lieferung und Zahlung vereinbart werden. Um
diese Informationen nicht für jeden Vorgang im Zusammenhang mit diesen Geschäftspartnern
neu eingeben zu müssen, werden die relevanten Daten einfach aus dem Stammsatz des Ge-
schäftspartners kopiert.
In den Materialstammdaten werden Informationen wie Stückpreis pro Mengeneinheit und
Bestandsmenge pro Lagerort gespeichert, die während der Bestellerfassung eingegeben wer-
den. Dieses Konzept gilt für die Verarbeitung jedes Stammsatzes im Vorgang.
Bei der Ausführung aller Transaktionen müssen gültige Organisationselemente zugewiesen
werden. Die Zuweisungen zu der Unternehmensstruktur im Beleg werden zusätzlich zu den
Kunden- und Materialinformationen erstellt. Der durch die Transaktion erstellte Beleg enthält
alle relevanten vordefinierten Informationen aus den Stammdaten und Organisationselemen-
ten. Für jede im SAP System ausgeführte Transaktion wird ein Beleg erstellt.
Bewegungsdaten
Bewegungsdaten sind kurzlebige, vorgangsbezogene Daten (z.B. Bestellungen), die bestimm-
ten Stammdaten (z.B. Kunden) zugeordnet werden.
Die bei der Ausführung von Transaktionen erstellten Bewegungsdaten werden in Belegform
gespeichert. Belege umfassen unter anderem Kundenaufträge, Bestellungen, Materialbelege,
Buchungsbelege usw.
rung an den Einkauf melden. Auch ist es möglich, den Auftragsbedarf automatisch vom Sys-
tem erstellen zu lassen.
Bestellabwicklung: Bei der Bestellabwicklung zu einem Auftrag werden von der Einkaufsab-
teilung Bestellungen angelegt. Beim Anlegen dieser Bestellungen bietet das SAP ERP Sys-
tem Erfassungshilfen an. Hierzu müssen die erforderlichen Eingabedaten wie Lieferant, Mate-
rial, Werk und weitere einkaufsorganisatorische Daten bereitgestellt werden.
Werden die bestellten Materialien geliefert, erfolgt eine Wareneingangsbuchung im System.
Beim Wareneingang überprüft das System u. a. die Wareneingangsmenge gegen die Be-
stellmenge. Zur Aktualisierung des Bestands wird im Materialmanagement (SAP-Kürzel:
MM) ein Materialbeleg erstellt. Gleichzeitig wird im Finanzwesen (FI) ein Beleg erstellt, mit
dem die bewerteten Waren auf das Materialbestandskonto oder das Verbrauchskonto (Soll)
und auf ein Wareneingangs-/Rechnungseingangskonto (Haben) gebucht werden.
Nach dem Rechnungseingang in der Rechnungsprüfung wird die Kreditorenrechnung auf
ihre rechnerische und sachliche Richtigkeit geprüft. All diese Einkaufsprozesse werden über
die Logistik abgewickelt. Die Kreditorenrechnung wird in MM gebucht, und gleichzeitig wird
in FI ein Beleg erstellt, mit dem der Rechnungsbetrag auf das Wareneingangs-
/Rechnungseingangskonto (Soll) und das Kreditorenkonto (Haben) gebucht wird. Über das
Wareneingangs-/Rechnungseingangskonto wird sichergestellt, dass für jede Rechnung ein
Wareneingang erfolgt ist und umgekehrt.
Die Zahlungsabwicklung erfolgt darauf normalerweise in der Finanzbuchhaltung. Hier wird
über die Details des Zahlungsprozesses entschieden wie beispielsweise die Zahlwege und die
Bankenabwicklung.
Produktverkauf ab Lager
Es erfolgt ein Auftrag durch den Kunden für ein Material, dass auf Lager geführt wird. Das
SAP System erstellt daraufhin eine Bestellung für das Material (Auftragsbedarf), welches
automatisch in eine Reservierung umgesetzt wird, da das Material auf Lager geführt wird. Die
Kosten und Erlöse der Auftragsbearbeitung leiten sich dabei automatisch aus den Material-
herstellkosten bzw. aus den SD-Verkaufspreisen ab. Um das Material an den Kunden zu lie-
fern, wird ein Auslieferungsbeleg erstellt. Die Fakturierung für die Auslieferung kann erst
erfolgen, wenn die Waren dem Lagerbestand entnommen und als Warenausgang gebucht
wurden. In Bezug zum Auslieferungsbeleg kann ein Transportauftrag erstellt werden, der
den Kommissionierauftrag generiert. Die angeforderten Waren werden dann dem Lager ent-
nommen und für die Auslieferung vorbereitet. Die zu liefernden Waren werden als Waren-
ausgang gebucht. Zu einem Warenausgangsbeleg werden in der Materialwirtschaft in der
Regel ein Materialbeleg und ein Rechnungswesenbeleg erstellt. Der letzte Schritt im Ver-
triebsprozess ist die Fakturierung. Ein Fakturabeleg wird in SD erstellt, und eine gedruckte
Rechnung wird an den Kunden gesandt. Die Fakturierung ist auch der Moment, in dem Erlöse
in das Controlling übernommen werden. Bei der Zahlung durch den Kunden wird der Zah-
lungsempfang (Geldeingang auf dem Bankkonto) in FI verbucht.
Dienstleistungserbringung
Die Erbringung einer Dienstleistung stellt im Unterschied zum Lagerverkauf einen direkten
Leistungserstellungsprozess dar, der ebenfalls über eine Kundenauftragsposition abgebildet
werden kann. Die Verkaufsposition ist ein Kostenträger. Dies bedeutet, dass die Kosten und
auch die Erlöse individuell und direkt auf der SD-Position gebucht werden können. Die
Schritte Auftragseingang, Faktura und Zahlung sind nahezu identisch zum Verkauf aus La-
gern. Allerdings würden in diesem Dienstleistungsbeispiel der Transport und die Lieferung
entfallen. Dafür kann der Kostenträger „Kundenauftragsposition“ für alle Vorgänge der Leis-
tungserstellung direkt kontiert werden. Nach Ende der Leistungserstellung kann man die Kos-
ten und Erlöse über eine Auftragsabrechnung in die Ergebnisrechnung (CO-PA) übergeben.
Komplexere Informationssysteme (als die des SAP ERP), die ein Vielzahl mehr an Möglich-
keiten zur Analyse und zur Berichtsgenerierung bieten, werden als Online Analytical Pro-
cessing (OLAP) Systeme bezeichnet. In einer OLAP-Umgebung müssen Analysesysteme
Informationen über wichtige Faktoren bereitstellen, die von der Unternehmensleitung für ihre
betriebswirtschaftlichen Entscheidungen benötigt werden. In einem Data Warehouse (z.B.
SAP BI) werden Kennzahlen aus verschiedenen Quellen (ERP, CRM, SCM, Databases, In-
ternet, etc.) abgeleitet und aggregiert. Beispielsweise können Daten des LIS in ein SAP BI
System geladen werden, um dort komplexere, multidimensionale Analysen durchzuführen.
Wie bereits weiter oben ausgeführt, werden Daten als Ergebnis der Verarbeitung von Ge-
schäftstransaktionen in SAP ERP angelegt und in den Informationssystemen (z.B. LIS) fort-
geschrieben. Die folgende Abbildung zeigt diesen Ablauf. Man sieht, wie Daten als Ergebnis
von Geschäftsprozessen erzeugt und in SAP ERP Tabellen abgelegt werden. Auf diese Daten
kann in Berichten in SAP ERP zugegriffen werden oder jedoch auch in das SAP BI gezogen
und dort als Bericht angezeigt werden.
SAP BW ermöglicht die Analyse von Daten sowohl aus operativen SAP-Anwendungen als
auch aus allen anderen Geschäftsanwendungen und externen Datenquellen wie Datenbanken,
Online-Diensten und dem Internet.
Mit den Funktionen von Administrator Workbench (AWB) können Sie alle Datenextraktions-
prozesse steuern, überwachen und verwalten.
SAP BW erlaubt Online Analytical Processing (OLAP) zur Informationsaufbereitung bei gro-
ßen Mengen von operativen und historischen Daten. Die OLAP-Technologie ermöglicht mul-
tidimensionale Analysen nach verschiedenen betriebswirtschaftlichen Aspekten.
Der durch Business Content für Kernbereiche und -prozesse vorkonfigurierte BW-Server ge-
währleistet zahlreiche Sichten auf unternehmensweite Zusammenhänge. Business Content
stellt gezielte Informationen für Unternehmen bereit, die nach Rollen unterteilt werden. Dies
hilft den Mitarbeitern bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben. Neben Rollen enthält Business
Content noch andere vorkonfigurierte Objekte wie InfoCubes, Queries, Kennzahlen und
Merkmale. Diese Objekte erleichtern die Implementierung von SAP BW.
Die Komponente Business Explorer (BEx) stellt umfassende Analyseoptionen für die Benut-
zer bereit.
In den folgenden Kursteilen werden Sie die einzelnen Informationssysteme der SAP ERP
Anwendungsgebiete kennenlernen.
3.2 Erläuterung
Was haben wir bisher gelernt?
In diesem Abschnitt haben Sie gelernt, aus welchen Elementen das Organisa-
tionsmodell von SAP ERP besteht und wie diese miteinander verknüpft sind.
Außerdem wurde der Unterschied zwischen Stamm- und Bewegungsdaten
verdeutlicht. Weiterhin haben Sie einige Beispielprozesse und Reporting Lö-
sungen in SAP ERP kennengelernt.
Mandant
- Der Mandant ist die höchste Organisationsebene in einem SAP ERP System.
- Ein SAP ERP System kann mehrere Mandanten beinhalten. Jeder Mandant verfügt
über einen eigenen Satz an Tabellen und Daten. Beispielsweise ist ein Kunde, der in
Mandant 900 angelegt wurde, nicht in Mandant 901 desselben SAP Systems verfüg-
bar.
- Man könnte sagen, dass der Mandant ein ganzes Unternehmen darstellt (z.B. Siemens)
und alle anderen Organisationseinheiten, die dem Mandanten zugeordnet sind, stellen
Teile des Unternehmens dar.
3.2.1.1 Rechnungswesen
Buchungskreis
- Ein Buchungskreis stellt die kleinste Organisationseinheit dar, für die eine in sich ab-
geschlossene Buchhaltung (Bilanz und GuV) angelegt werden kann. Der Buchungs-
kreis ist die zentrale Organisationseinheit des externen Rechnungswesens (Financial
Accounting - SAP FI).
- Buchungskreise repräsentieren (Tochter-)Firmen in einem Unternehmen aus Sicht des
Finanz- und Steuerwesens. Beispielsweise könnte der Buchungskreis 1000 das Haupt-
quartier von Siemens in Deutschland sein und der Buchungskreis 2000 wäre die briti-
sche Zentrale von Siemens.
- Jedes Mal wenn ein Prozess durchgeführt wird, der Geld- und Wertflüsse involviert,
muss in dem Prozess ein verantwortlicher Buchungskreis spezifiziert sein!
Kostenrechnungskreis
- Kostenrechnungskreise werden zur Abgrenzung der Auswertung interner Kosten- und
Erlösstrukturen im SAP ERP verwendet. Objekte wie Kostenstellen oder Kostenarten
werden auf Ebene von Kostenrechnungskreisen definiert.
- Der Kostenrechnungskreis ist die zentrale Organisationseinheit des Management Ac-
counting (Controlling).
- Ein Kostenrechnungskreis kann für die Kostenrechnung von 1 bis N Buchungskreisen
verantwortlich sein. Beispielsweise könnte Siemens eine gemeinsame Kostenrechnung
für Europa führen, wobei dann die Buchungskreise 1000 und 2000 einem Kostenrech-
nungskreis zugeordnet werden.
Ergebnisbereich
- Ergebnisbereiche werden für Profitabilitätsanalysen, Profit Center Analysen, Markt-
segmentanalysen etc. verwendet.
- Die Ergebnisse eines Kostenrechnungskreises haben im Allgemeinen eine mehrdi-
mensionale Ausprägung. Das bedeutet, dass Ausgaben und Einnahmen, die erfolgt
sind, in Bezug auf unterschiedliche Organisationseinheiten analysiert werden können.
Eine Marktsegmentanalyse könnte beispielsweise wie folgt aussehen (die Dimensio-
nen des Marktsegmentes sind in Großbuchstaben geschrieben): “Wie viel Umsatz ha-
ben wir in den JAHREN 2005 und 2006 mit unserem PRODUKT xy, in unserer
KUNDENGRUPPE z in EUROPA erzielt.”
- Ergebnisbereiche werden zu Analysezwecke verwendet.
Kreditkontrollbereich
- wird verwendet, um Kundenkreditlinien zu überwachen
- Ein Kreditkontrollbereich kann mehrere Buchungskreise umfassen. Das bedeutet, dass
bspw. alle Kunden von Siemens Europa innerhalb eines Kreditkontrollbereichs ver-
waltet werden.
Geschäftsbereich
- Geschäftsbereiche untergliedern ein Unternehmen organisatorisch in voneinander ab-
grenzbare Bereiche, um das externe Berichtswesen (Bilanz und GuV) zu erleichtern.
- Ein Geschäftsbereich lässt sich demnach als ein organisationsübergreifender produkt-
bezogener Schnitt durch das Unternehmen interpretieren. Es erlaubt somit eine kon-
densierende Sicht auf einzelne Produkte oder Produktgruppen.
- Beispiele für Siemens Geschäftsbereiche: Power Train Engineering, Medical Techno-
logy, Security Technology etc.
3.2.1.2 Logistik
Werk
- Grob betrachtet, könnte man ein Werk als Fabrik betrachten. Ein Werk ist der Ort, an
dem die Produkte eines Unternehmens hergestellt werden
- Ein Werk kann nur EINEM Buchungskreis zugeordnet werden. Ein Buchungskreis
kann aber mehrere Werke zugeordnet haben. Beispielsweise hat Siemens eine Fabrik
in München und eine weitere in Berlin. Beide Fabriken gehören aus steuerrechtlicher
und finanzieller (Bilanz und GuV) Sicht dem Buchungskreis Deutschland (1000) an.
Sparte
- Produkte, Materialien und Services können Sparten zugeordnet werden
- Da gleiche Produkte in unterschiedlichen Verkaufsorganisationen (VKO) vertrieben
werden können, können Sparten einer oder mehreren VKO zugeordnet werden; eine
VKO kann allerdings auch mehrere Sparten umfassen (M:N).
- Eine Sparte ist im SAP System als ein Organisationselement definiert, das ebenfalls
kundenindividuelle Vereinbarungen festlegen kann. Ein Beispiel dafür wären Teillie-
ferungen oder Zahlungsbedingungen.
- Anhand einer Sparte kann das SAP System den dazugehörigen Vertriebsweg sowie
den dazugehörigen Geschäftsbereich ermitteln.
- Eine Sparte (Logistiksicht) kann dabei einem Geschäftsbereich (Finanzsicht) entspre-
chen. Beispiel bei Siemens: Der Geschäftsbereich Power Train Engineering könnte
gleichzeitig eine Sparte sein.
Verkaufsorganisation
- Die in einem Unternehmen produzierten Materialien sowie angebotenen Dienstleis-
tungen werden im SAP System über die organisatorische Einheit der Verkaufsorgani-
sation vertrieben.
- Einem Buchungskreis können mehrere Verkaufsorganisationen zugeordnet werden
(1:N). So ist es möglich, den Vertrieb der Waren regional zu untergliedern, da es den
Verkaufsorganisationen gestattet ist, die Waren aus mehreren Werken gleichzeitig zu
vertreiben (VKO:WRK M:N).
- Die buchhalterische Umsatzerfassung wird auf Buchungskreisebene durchgeführt.
Sales Office
- Ein Verkaufsbüro wird in SAP ERP organisationstheoretisch dem Vertriebsbereich
zugeordnet.
- Es ist vergleichbar mit einer Vertriebsniederlassung, in der Produkte und Dienstleis-
tungen über Intermediäre vertrieben werden.
Vertriebsweg
- Über Vertriebswege gelangen produzierte sowie verkaufsfähige Waren und Dienstleis-
tungen zum Kunden
- Beispiele: Großhandel, Einzelhandel, Endkundenverkauf, Direktverkauf
- Einer Verkaufsorganisation können mehrere Vertriebswege zugeordnet werden.
- Ein Vertriebsweg kann auch mehreren Verkaufsorganisationen zugeordnet werden.
Vertriebsbereich
- Eine Kombination von Verkaufsorganisation, Vertriebsweg und Sparte
- Wird verwendet für Auswertungen und Preisfindungen.
Lagerort
- Ein Lagerort ermöglicht die lokale Unterscheidung von Materialbeständen innerhalb
eines Werkes.
- Mengenmäßige Bestandsführung und Inventur erfolgen auf Lagerortebene
- Ein Lagerort stellt einen Teilbereich eines Werkes dar. Ein Werk kann mehrere Lager-
orte umfassen (1:N).
Einkaufsorganisation
- Einkaufsorganisationen sind verantwortlich für den Einkauf von Materialien und Ser-
vices
- Es gibt unterschiedliche Formen der Zuständigkeit bei Einkaufsorganisationen:
o Einkaufsorganisation ist zuständig für den Einkauf mehrerer Buchungskreise
o Einkaufsorganisation ist zuständig für den Einkauf mehrerer Werke
o Einkaufsorganisation ist zuständig für den Einkauf nur eines Werkes
o Mischformen
- Auf Ebene der Einkaufsorganisationen werden Einkaufskonditionen mit dem Liefe-
ranten ausgehandelt.
3.2.1.3 Personalmanagement
Personalbereich
- Der Personalbereich stellt eine organisatorische Einheit dar, die einen nach personal-
administrativen, zeitwirtschaftlichen und abrechnungsorganisatorischen Gesichtspunk-
ten abgegrenzten Unternehmensbereich darstellt.
- Einem Buchungskreis können mehrere Personalbereiche gleichzeitig zugeordnet wer-
den (1:N).
Personalteilbereich
- Der Personalteilbereich stellt eine organisatorische Einheit dar, die einen nach perso-
naladministrativen, zeitwirtschaftlichen und abrechnungsorganisatorischen Gesichts-
punkten abgegrenzten Teil eines Personalbereiches darstellt.
- Einem Personalbereich können mehrere Personalteilbereiche gleichzeitig zugeordnet
werden (1:N).
Mitarbeitergruppe
- Die Mitarbeitergruppe stellt innerhalb der Personalabrechnung eine organisatorische
Einheit dar, für die personalbezogene Regelungen festgelegt werden.
- Eine Mitarbeitergruppe ist eine Gruppe von Personen, für die die gleichen personal-
wirtschaftlichen Regelungen gültig sind (z.B. Aktive, Rentner, Freiberufler etc.).
Mitarbeiterkreis
- Der Mitarbeiterkreis stellt eine organisatorische Einheit unterhalb der Mitarbeiter-
gruppe dar.
Bewegungs-/ Transaktionsdaten
- Bewegungsdaten werden erzeugt, wenn Sie Transaktionen im System ausführen.
- Beispiele für Bewegungsdaten sind:
o Verkaufsbelege (Auftrag)
o Materialbelege (Warenbewegung)
o Lieferbelege (Warenausgang)
o Rechnungsbelege (Fakturierung)
o etc.
- Viele Datenfelder, die in einem Beleg verwendet werden, beinhalten Verweise auf
Stammdaten. Abhängige Daten werden dann aus den Stammdatensätzen bezogen.
Beispiele sind:
o Kundendaten in einem Auftrag
o Material in einem Auftrag
SAP BW
- SAP BW ist ein Informationssystem, welches den Informationssystemen des SAP
ERP in jeder Hinsicht weit überlegen ist.
- SAP BW ist Teil des SAP NetWeaver (Information Integration Ebene).
- SAP BW ist nicht Teil von SAP ERP, aber kann mit SAP ERP integriert werden. Das
bedeutet, dass SAP ERP als Datenquelle für das BW-system verwendet wird. Die Da-
ten werden dabei in SAP BW geladen und dort für Analysezwecke zur Verfügung ste-
hen.
- SAP BW bietet eine Vielzahl von Endanwender Tools (Business Explorer), um kom-
plexe Analysen durchzuführen.
Jeder dieser Konzernbereiche besteht aus Teilkonzernen, die wiederum aus eigenen Gesell-
schaften bestehen. Der Konzernbereich IDES Industrie besteht zum Beispiel aus den Teilkon-
zernen IDES Europa, IDES Amerika, IDES Asien, die wiederum aus eigenen Gesellschaften
bestehen (s. folgende Abbildung).
Die in IDES hinterlegten Buchungskreise zeichnen sich durch verschiedene Schwerpunkte
aus, die im Folgenden kurz vorgestellt werden sollen. Besonders wichtig ist der Buchungs-
kreis 1000 (Deutschland), in dem sich unsere Fallstudien abspielen.
Den einzelnen Werken der IDES Deutschland sind aus Schulungsgründen verschiedene Ferti-
gungsfunktionen zugeordnet.
Die wichtigsten Grundbegriffe in diesem Bereich haben Sie ja bereits kennen gelernt. Im
Hinblick auf die Fallstudien, die sich im Buchungskreis 1000 abspielen, ist es wichtig zu er-
kennen, welcher Kontenplan, Kreditkontrollbereich und vor allem Kostenrechnungskreis
(1000) eine Rolle spielt.
Besonders wichtig – gerade im Hinblick auf die einzelnen Fallstudien – ist die Feststellung,
dass die Lager im Umfeld eines jeden Werkes durchnummeriert sind und mit der Lagernum-
mer 0001 starten. Es existieren folglich zwar mehrere Lager 0001, aber nur eines gehört zum
Werk 1000 Hamburg.
4.2.3 Fazit
Sie haben nun sehr viel theoretisches Wissen über SAP, SAP R/3, SAP ERP, SAP
NetWeaver sowie IDES erworben. Betrachten Sie dieses Wissen als Rahmenwerk für die nun
folgende praktische Anwendung in den Fallstudien, die den eigentlichen Reiz dieses Kurses
ausmachen. Behalten Sie aber immer im Hinterkopf, dass die theoretischen Grundlagen, die
in dieser Lerneinheit und der gesamten Lehrveranstaltung vorgestellt werden, für die Zertifi-
zierungsprüfung relevant sind.
Bedenken Sie, dass Sie Ihre IP jedes Mal freischalten müssen, wenn Sie sich in
das SAP System einloggen wollen! Die Registrierung Ihrer IP Adresse auf den
Servern des UCC München ist für einen Tag gültig. Normalerweise werden um
0:00 die IP Adresslisten auf dem Server zurückgesetzt.
Darüber hinaus vergibt Ihnen Ihr Internetprovider mindestens einmal am Tag
eine neue IP Adresse. Wenn das passiert, werden Sie aus dem System geschmissen und Sie
müssen die Registrierung erneut durchführen.
Sie sollten nun den Log-in Bildschirm des SAP ERP Systems sehen. Geben Sie Ihren User
WIP-xx-yy, ihr (eventuell) neues Passwort und als Sprache DE ein.
- Menüleiste
Die hier angezeigten Menüpunkte sind von der Anwendung abhängig, in der Sie gera-
de arbeiten, d. h., sie sind kontextsensitiv. In den meisten Menüs werden Ihnen Un-
termenüpunkte angeboten.
- Systemfunktionsleiste
Die Ikonen der Systemfunktionsleiste sind auf jedem SAP ERP Bildschirm vorhan-
den. Die nicht nutzbaren Ikonen sind je nach Anwendung "ausgegraut". Wenn Sie den
Cursor auf der Ikone lassen, erhalten Sie den Namen bzw. die Bedeutung.
- Titelleiste
Die Titelleiste benennt den Vorgang, den Sie gerade ausführen.
- Anwendungsfunktionsleiste
Die Anwendungsfunktionsleiste zeigt die Ikonen, die in Ihrer momentanen Anwen-
dung nutzbar sind.
- Statusleiste
- Die Statusleiste zeigt Informationen zum momentanen Systemstatus, z.B. Warn- und
Fehlermeldungen.
Favorites
Bei häufiger Verwendung ein und derselben Transaktion kann man sich diese per Drag &
Drop in den Favoritenordner ziehen. Von dort sind sie ebenfalls – jedoch ohne langes Navi-
gieren im SAP Easy Access Menü – per Doppelklick aufzurufen.
Zum Löschen einzelner Transaktionen im Favoritenordner drücken Sie die Taste ENTF oder
markieren Sie diese durch einen Klick auf die Transaktion und wählen Sie in der Anwen-
dungsfunktionsleiste .
Transaktionscode
Die schnellste Aufrufmöglichkeit von Transaktionen stellt im SAP System die Eingabe des
Transaktionscodes dar. Jeder betriebswirtschaftlichen Transaktion ist in SAP ERP ein – zu-
meist vierstelliger – Transaktionscode zugeordnet. Wenn Ihnen der Code zu einer Transaktion
bekannt ist, können Sie diesen in das Kommandofeld eingeben. Nach Bestätigung mit Enter
gelangen Sie auf das jeweilige Anfangsbild der Transaktion.
Das Kommandofeld, in dem Sie Ihre Transaktionscodes eingeben, befindet sich oben links in
der Systemfunktionsleiste und ist default-mäßig ausgeblendet. Durch einen Klick auf das
kleine dreieckige Symbol machen Sie es sichtbar.
Um die Transaktionscodes auch im SAP Easy Access Menü anzeigen zu lassen, setzen Sie
bitte in der Menüleiste unter Zusätze Einstellungen den Haken bei Technische Namen
anzeigen.
Aufgrund der Forderung nach Abgeschlossenheit von Transaktionen ist es in SAP ERP nur
möglich, eine Transaktion zu beenden, indem sie manuell abgebrochen oder durch Speichern
der eingegebenen Daten beendet wird.
Beim Verlassen einer Transaktion durch , oder werden Sie daher unter Umständen
mit dem unten abgebildeten Dialogfenster konfrontiert.
5.2.1.2 Modikonzept
Unter Umständen kann es bei der Arbeit im System nützlich sein, zwei oder mehr Transaktio-
nen gleichzeitig zu bearbeiten. SAP ERP ermöglicht es, bis zu sechs Modi simultan in echter
Parallelverarbeitung zu öffnen.
Um einen neuen Modus zu öffnen, wählen Sie bitte den Menüeintrag System Erzeugen
Modus aus dem SAP Easy Access Menü bzw. .
Um einen Modus zu schließen, wählen Sie den Menüeintrag System Löschen Modus oder
.
Mit F4 erhalten Sie Informationen und Hilfe zu möglichen Eingabewerten. Die F4-Hilfe für
ein Feld können Sie alternativ durch die Bedienung der Schaltfläche direkt rechts neben ei-
nem markierten Feld aufrufen . Die folgende Abbildung zeigt die Anwendung der
F4-Hilfe in der Transaktion VL01N (Lieferung anlegen) für das Feld Versandstelle.
Weitere Hilfe finden Sie im Hilfemenü. Über den Menüpunkt Hilfe zur Anwendung erhalten
Sie kontextsensitive Hilfe zur aktuell ausgeführten Transaktion. Der Link SAP-Bibliothek
bringt Sie in die SAP Online-Bibliothek, welche Sie ebenfalls im Internet unter help.sap.com
finden können. Der Untermenüpunkt Glossar führt Sie zu einem umfangreichen Nachschla-
gewerk für SAP-Begriffe. Über den SAP Service Marketplace gelangen Sie zur SAP-
Servicehomepage [Link:service.sap.com].
1. Klicken Sie auf das Drop-down-Menü Normalbestellung. Scrollen Sie in der Liste
hoch. Hier sehen Sie, dass sich die Einträge Electronic commerce wiederholen. Be-
denken Sie, dass jeder dieser Einträge im Normalfall eine unterschiedliche techni-
sche Einstellung im Customizing hat und somit die mit einem dieser Einträge erstell-
ten Dokumente auch andere Funktionen erfüllen. An dieser Stelle hat irgendein SAP-
Mensch, der für die Konfiguration der Kurztexte verantwortlich war, geschlampt. Es
ist aus den Kurztexten nicht ersichtlich, welcher Eintrag, welches Dokument erzeugt.
2. Glücklicherweise können Sie sich die technischen Schlüssel für die einzelnen Do-
kumententypen anzeigen lassen. Die technischen Schlüssel müssen nämlich einzigar-
tig sein, wenn die entsprechenden Objekte im Customizing des Systems angelegt
werden. Aus diesem Grund ist es hilfreich, sich die technischen Schlüssel anzeigen
zu lassen, um zu verhindern, dass man fälschlicherweise andere Einträge verwendet,
als es in den Fallstudien verlangt ist. Zu diesem Zweck drücken Sie auf den Button
und wählen Options.
3. Im nun erscheinenden Pop-up Fenster expandieren Sie Interaktionsdesign und wäh-
len Sie Visualisierung & Interaktion aus. Selektieren Sie Schlüssel in Dropdown-
Listen anzeigen und In Dropdown-Listen nach Schlüsseln…. Drücken Sie an-
schließend .
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass Sie die SAP GUI so einstellen, so dass
der technische Schlüssel angezeigt wird. Dadurch sollen später in den Fall-
studien Fehler vermieden werden.
JavaGUI User können diese Einstellungen direkt in der SAP Logon vorneh-
men, so wie es in der folgenden Abbildung aufgezeigt ist.
Sie können den -Button nutzen, um das lokale Layout Ihrer SAP GUI an
Ihre Anforderungen anzupassen. Sie können Tastenkürzel festlegen, Sie können
die das Erscheinungsbild der GUI verändern, das Design anpassen etc. Bei-
spielsweise können Sie Designeinstellungen wählen und den typischen
(manchmal nerviges) SAP GUI Sound abstellen. Sie können die einzelnen Einstellungsmög-
lichkeiten selbständig erkunden. Diese Einstellungen haben nur Einfluss auf Ihre GUI.
Desktopverknüpfung
Eine weitere sehr nützliche Funktion ist das Erstellen von Verknüpfungen zu Sys-
tem/Mandanten Logins. Das Problem bei Logins ist, dass Sie immer den Mandanten, Ihren
User und das Passwort eingeben müssen, wenn Sie sich am System anmelden wollen. Wenn
Sie eine Desktopverknüpfung erstellen, müssen Sie zukünftig nur noch das Passwort einge-
ben.
1. In der Systemfunktionsleiste wählen Sie den Button .
2. Im folgenden Pop-up-Fenster geben Sie einen Titel für die Verknüpfung ein. Weiter-
hin geben Sie den Mandanten und Ihren User ein. Wählen Sie als Sprache Deutsch
aus und bestätigen Sie mit .
3. Nun sollte sich eine Verknüpfung auf Ihrem Desktop befinden. Nun brauchen Sie nur
noch diese Verknüpfung per Doppelklick aufrufen und Ihr Passwort eingeben, um
auf das System zuzugreifen.
Die Verknüpfung hat keine Auswirkung auf die Registrierung der IP Adresse auf
dem SAP Server. Das bedeutet, dass Sie Ihre IP immer noch registrieren müs-
sen, unabhängig davon, ob Sie die Verknüpfung nutzen oder den SAP Logon.
SAP ERP System unter Verwendung der SAP GUI näher zu bringen. Versuchen Sie das Sys-
tem dabei eigenständig zu erforschen. Eine detaillierte Lösung ist an das Kapitel angehängt.
Jedes Mal wenn Sie eine Linie wie die obige sehen, sind Sie aufgefordert eine
Antwort auf dem zum Skript gehörigen Datenblatt zu notieren. Jedes Skript hat
sein eigenes Datenblatt.
Nachdem Sie ein Datenblatt vervollständigt haben, schicken Sie es bitte E-Mail
an Ihren Tutor (verwenden Sie hierzu die E-Mail-Adresse, die Ihnen in der
Willkommens-E-Mail mitgeteilt wurde.).
2. Transaktionen
Wie heißen die durch die folgenden Pfade im SAP-Standardmenü (Easy Access Menü) zu
erreichenden Transaktionen und welche Transaktionscodes haben sie?
Transaktionsbezeichnung: _______________________________
Transaktionscode: _______________________________
Transaktionsbezeichnung: _____________________________
Transaktionscode: _____________________________
VA01: ______________________________________________
MMR1: ______________________________________________
MM01: ______________________________________________
MM02: ______________________________________________
tigen. Durch Markieren der Anwendung und Wahl von Favoriten Hinzufügen können Sie
Einträge in Ihrer Favoritenliste ergänzen. Nachträgliches Verschieben (Favoriten Ver-
schieben) ist auch möglich. Weiterhin kann man Favoriten auch per Drag & Drop hinzufügen
und verschieben.
Nehmen Sie folgende Transaktionen in Ihre Favoriten auf:
MMR1 - Rohstoff anlegen über Menüpfad:
Logistik Materialwirtschaft Materialstamm Material Anlegen speziell Roh-
stoff
Sollte sich Ihnen bei der F1-Hilfe ein leerer Bildschirm zeigen, können Sie im SAP Easy Ac-
cess Menü in der Menüleiste unter Hilfe Einstellungen den Button auf „in modalem Fens-
ter“ stellen. Nun sollte die F1-Hilfe auch ohne Performance Assistenten funktionieren.
F4 Hilfe:
Schließen Sie das Fenster mit der Definition einer Verkaufsorganisation. Bleiben Sie aber im
Einstiegsbild der Transaktion VA01. Klicken Sie in das Feld Vertriebsweg. Wie heißen die
ersten drei aufgeführten Vertriebswege und welcher Verkaufsorganisation sind diese zuge-
ordnet?
Verkaufsorganisation Vertriebsweg Bezeichnung
1. ___________________ ___________________ ___________________
2. ___________________ ___________________ ___________________
3. ___________________ ___________________ ___________________
1. Modi
Wie viele Modi kann man maximal parallel öffnen?
6, bei dem Versuch einen siebten Modus zu öffnen, erscheint die folgende Meldung:
2. Transaktionen
Wie heißen die durch die folgenden im SAP-Standardmenü (Easy Access Menü) zu errei-
chenden Transaktionen und welche Transaktionscodes entsprechen den Menüaufrufen?
Transaktionsbezeichnung: MRP-Planungslauf
Transaktionscode: MD01
VA01: ______________________________________________
MMR1: ______________________________________________
MM01: ______________________________________________
MM02: ______________________________________________
Weitere Informationen zu einer (markierten) Transaktion, werden bei einem Klick auf Um-
schalt + F11 bereitgestellt.
F4 Hilfe:
Schließen Sie das Fenster mit der Definition einer Verkaufsorganisation. Bleiben Sie aber im
Einstiegsbild der Transaktion VA01. Klicken Sie in das Feld Vertriebsweg. Wie heißen die
ersten drei aufgeführten Vertriebswege und welcher Verkaufsorganisation sind diese zuge-
ordnet?
6 Datenblatt
Hiermit ist der Einführungsteil abgeschlossen und Sie können mit der Bearbeitung der be-
triebswirtschaftlichen Fallstudien beginnen.
Zum Abschluss übermitteln Sie bitte das vollständig ausgefüllte Datenblatt zur Fallstudie
Einführung an Ihren Dozenten (an die Ihnen zugeteilte Support E-Mail-Adresse).
Beachten Sie bitte die Einhaltung der Namenskonvention (Datenblätter, die nicht kor-
rekt bezeichnet sind, werden nicht angenommen). Das heißt, benennen Sie die Datei
00-Einführung-xxyy-zzz-Nachname.doc
welche Sie aus dem Downloadbereich des Kurses runtergeladen haben, um.
Dabei ist xxyy Ihre User-Nummer ohne das „WIP“ und ohne den Bindestrich (WIP-xx-yy)
und zzz die Nummer des Mandanten, an dem Sie arbeiten.
Beispiel:
Sie heißen Max Mustermann, arbeiten am Mandanten 901 und haben die User-Nummer
WIP-89-99. Dann benennen Sie Ihr Dokument folgendermaßen:
00-Einführung-8999-901-Mustermann.doc
7 Reflexion
Testen Sie nun Ihr Wissen! In diesem Abschnitt werden Sie mit einigen Fragen
zu den Theoriekapiteln dieser Lerneinheit konfrontiert. Versuchen Sie zunächst
die Fragen selbständig zu lösen, bevor Sie sich die im Anschluss aufgezeigten
Musterlösungen anschauen.
7.1 Fragen
1. mySAP ERP beinhaltet folgendes:
(2 richtige Antworten)
a. SAP Basis
b. SAP Datenbank
c. SAP NetWeaver
d. SAP R/3 Enterprise
2. Welche der folgenden Aspekte stellen Gründe für die Migration von R/3 zu mySAP ERP
dar?
(2 richtige Antworten)
a. Notwendigkeit der Konsolidierung mehrerer R/3-Systeme
b. Erhöhung der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership)
c. Erweiterung des Umfanges von im Unternehmen vorhandener ERP-
Funktionalitäten
d. Notwendigkeit, Unternehmensdaten nach Mandanten zu unterteilen
5. Welche der folgenden Aspekte treffen bzgl. der Vorteile bei der Nutzung von Stammdaten
in einem ERP System zu?
(3 richtige Antworten)
a. Konsistenz
b. Reduzierung von Datenredundanzen
7. Die Process Integration Komponente von NetWeaver beinhaltet welches der folgenden
SAP Produkte?
(1 richtige Antwort)
a. SAP EP
b. SAP BW
c. SAP XI
d. SAP Web AS
9. Welche der folgenden Optionen stellen Technologien von Drittanbietern dar, die mit SAP
NetWeaver verwendet werden?
(2 richtige Antworten)
a. Websphere by IBM
b. Exchange infrastructure by IBM
c. .net by Microsoft
d. SAP Enterprise Portal
7.2 Musterlösung
2. Welche der folgenden Aspekte stellen Gründe für die Migration von R/3 zu mySAP ERP
dar?
(2 richtige Antworten)
a. Notwendigkeit der Konsolidierung mehrerer R/3-Systeme
b. Erhöhung der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership)
c. Erweiterung des Umfanges von im Unternehmen vorhandener ERP-
Funktionalitäten
d. Notwendigkeit Unternehmensdaten nach Mandanten zu unterteilen
Richtige Antwort(en): a, c
5. Welche der folgenden Aspekte treffen bzgl. der Vorteile bei der Nutzung von Stammdaten
in einem ERP System zu?
(3 richtige Antworten)
a. Konsistenz
b. Reduzierung von Datenredundanzen
c. Die Konvertierung von Daten ist nicht notwendig
d. Verbesserung der Datenintegrität
Richtige Antwort(en): a, b, d
7. Die Process Integration Komponente von NetWeaver beinhaltet welches der folgenden
SAP Produkte?
(1 richtige Antwort)
a. SAP EP
b. SAP BW
c. SAP XI
d. SAP Web AS
Richtige Antwort(en): c
Richtige Antwort(en): a, c
9. Welche der folgenden Optionen stellen Technologien von Drittanbietern dar, die mit SAP
NetWeaver verwendet werden?
(2 richtige Antworten)
a. Websphere by IBM
b. Exchange infrastructure by IBM
c. .net by Microsoft
d. SAP Enterprise Portal
Richtige Antwort(en): a, c