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Dietmar Rieger
Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Deggendorf
Darstellende Geometrie I
Teil 1
Grundkonstruktionen und Verschneidungen
von Körpern mit ebener Oberfläche
23 = + z-Achse
π3
Modell einer Raumecke Sei
fe l ten
ta riß
f riß taf
A u e l
π2 P" P'"
P
P' fe l
ß t a
i =+ 13
ndr y- A
12 chse Gr
u
ch
x-A π1 se
=+
1. Einleitung:
1.1 Allgemeine Hinweise zum Online-Kurs und zum Begleitbuch
Der von der virtuellen Hochschule Bayern (vhb) angebotene Online-Kurs für das
Grundlagenfach „Darstellende Geometrie“ soll es den Teilnehmern ermöglichen, das
anspruchsvolle Lehrfach auch außerhalb eines Hörsaales und der dort angebotenen
Präsenzlehre zu hören und sich die entsprechenden Lehrinhalte nachhaltig anzueignen.
Im Rahmen der virtuellen Lehre ist es möglich, den Lehrstoff auch mehrfach hören und sehen
zu können und somit eine optimale Vorbereitung auf die am Semesterende anstehende
Prüfung zu erlangen.
Das Buch ersetzt aber keinesfalls eigene, ergänzende Notizen und Aufzeichnungen zu den
Lehrinhalten, die während der Online-Vorlesungen vermittelt werden.
Es dient vielmehr zu einer intensiven Nacharbeitung des gehörten und gesehenen Stoffes und
ist zur Sicherstellung eines nachhaltigen Erfolges unabdingbar. Die hierzu erforderliche Zeit
sollte in Abstimmung mit den übrigen Fächern sinnvoll in den einzelnen Tagesablauf
eingeplant werden.
Über das zur Verfügung gestellte Lernmanagement-System (LMS) „moodle“ ist eine
unmittelbare Kontaktaufnahme mit dem Dozenten jederzeit möglich. Ebenso ist aber auch die
Kontaktaufnahme zu Studienkollegen und ein fachlicher Austausch mit ihnen nicht nur
möglich, sondern auch erwünscht.
Die Kursteilnehmer der einzelnen Hochschulen werden zudem durch den Dozenten und
besonders ausgewählte Tutoren in fachlicher und technischer Hinsicht betreut.
Um den angestrebten Erfolg zu erlangen, ist es nicht ausreichend, die Lehrinhalte des Kurses
lediglich zu hören bzw. zu sehen. Durch die Simulation von Life-Vorlesungen mit den Vorteilen
gleichzeitiger Präsenz von Dozent und Studierenden soll und kann zwar das notwendige
räumliche Vorstellungsvermögen geschärft werden, der Erwerb der persönlichen Erfahrung im
Umgang mit den geometrischen Körpern und ihren Elementen kann dagegen nur nach der
Methode „learning by doeing“ durch eigenes Konstruieren erfolgen.
Für die Erstellung der geometrischen Konstruktionen mit ihren vielfältigen Formen wird
professionelles „Werkzeug“ gebraucht.
Dazu gehören neben einer Zeichenplatte (DIN-A 3) zwei mittelgroße Zeichendreiecke mit
Griffleiste (Geodreiecke), sowie ein gut einstellbarer Zirkel mit Verlängerung und Halterung für
Tusche-Stifte (z.B. von rotring® o.ä.). Zum Zeichnen selbst werden Bleistifte mit mittlerem
Härtegrad (H - 2H) und Strichstärke 0,5 mm, sowie dünne Faserstifte mit mind. vier Farben
verwendet. Sollte eine Konstruktionslinie einmal nicht wie gewünscht ausgefallen sein, so
empfiehlt sich eine Radierschablone und ein zugehöriger, nicht zu harter Radiergummi.
b) Ausbildungsziel (vgl. Seybold Hans, Skriptum Konstruktive Geometrie, TU-München, 1998, S. 0.1)
Hierzu stehen dem Ingenieur in der Praxis zahlreiche Konstruktionsprogramme für alle
Standardaufgaben im 2D und 3D – Bereich auf „Mausklick“ zur Verfügung. Die Bedienung
dieser Programme, insbesondere für den 3-dimensionalen Einsatz, erfordert eine
umfangreiche und daher zeitaufwendige Schulung, die im Rahmen des Grundstudiums nicht
für alle Einsatzgebiete zu vermitteln ist.
Der Konstrukteur muß beim Arbeiten mit CAD-Programmen zuerst die auftretenden Probleme
verstandesmäßig analysieren, klären und lösen. Erst dann kann er sie mit dem Rechner
konkret weiterbehandeln und explizite Ergebnisse erarbeiten. Diese Fähigkeiten zu lernen,
einzuüben und bei relevanten Konstruktionsaufgaben der studentischen und beruflichen
Praxis in Analogie zu dem im Onlinekurs Gelernten zielsicher anzuwenden, ist eine wichtige
Aufgabe dieses Kurses.
Der Kurs verfolgt zudem das Ziel, den Konstrukteur in die Lage zu versetzen, die Ergebnisse
eines beliebigen Rechen- und Zeichenprogramms zu analysieren und mindestens auf
Plausibilität prüfen zu können. Dies verschafft ihm die notwendige Unabhängigkeit von
technischen Hilfsmitteln und verhilft somit zu größerer Sicherheit bei der eigenen Arbeit im
Studium und auch im späteren Beruf.
Das didaktische Ziel der „Konstruktion von Hand“ ist die zügige Darstellung technischer
Sachverhalte per Handzeichnung. Diese Technik gewinnt gerade und trotz in der mit
Computern ausgestatteten Arbeitswelt wieder mehr an Bedeutung, da in Besprechungen beim
Austausch von Ideen, also während des unmittelbaren Kommunikationsprozesses zwischen
Ingenieuren, notwendige Informationen spontan per Skizze oder Zeichnung ausgetauscht und
diskutiert werden können.
Das eigene Beherrschen der Darstellenden Geometrie macht den späteren Ingenieur
unabhängig von der sogenannten „Computergläubigkeit“ und ermöglicht so erst die neutrale
Kontrolle einer mit CAD-Programm erstellten Zeichnung. Um Ausführungsfehler mit oftmals
gravierenden Folgen an konkreten Werkstücken und Bauteilen zu vermeiden, muß jede CAD-
Zeichnung vor ihrer Freigabe zur Ausführung zumindest auf Plausibilität überprüft werden, und
dies wiederum erfordert ein gutes geometrisches Fachwissen und räumliches
Vorstellungsvermögen des konstruierenden Ingenieurs.
d) Fachliche Voraussetzungen
Nachdem selbst das beste und teuerste CAD-Programm keine eigenen Entscheidungen zur
Konstruktion selbst und seiner geometrischen Zusammenhände treffen kann, sondern dies
immer dem Konstrukteur vorbehalten sein und bleiben muß, ist es auch dessen ureigene
Aufgabe, fachlich – räumlich zu denken und die dazu notwendigen geometrischen Grund-
kenntnisse zu beherrschen. Beides muß erlernt werden, da dies dann im späteren Berufsleben
die Basis fachlichen Könnens bildet.
Kap. 1 – Einleitung – Allgemeine Hinweise - 3 -
Im zweiten Teil des Semesters werden die erworbenen und nachhaltig einzuübenden
Grundaufgaben bei den dann behandelten Verschneidungen geometrischer Körper
angewandt. Dabei handelt es sich in der Regel um Drehkörper mit 2-achsig gekrümmten
Oberflächen (Kegel, Torus, Zylinder, Kugel, Torusspindel, Schraub- und Wendelflächen etc.),
wogegen im ersten Vorlesungsteil Verschneidungen an ebenflächig begrenzten Körpern
behandelt werden (Quader, Kegel, Pyramide etc.)
Dieses „Einüben“ spielt für die Entwicklung des räumlichen Vorstellungsvermögens und das
Erlernen der verschiedenartigen Konstruktionen der Darstellenden Geometrie eine
herausragende Rolle. Talent erspart dabei - wie bei allen Tätigkeiten - Arbeitsaufwand.
Allen Skeptikern sei aber versichert: Talent muß und kann sich entwickeln, und zwar durch
wiederholtes Üben. Man wird dabei -scheinbar wie von selbst- feststellen, daß hinter allen
Konstruktionsvorgängen eine bestimmte Systematik steckt, die es zu erkennen gilt und die
sich bei sehr vielen weiteren Aufgaben wiederfindet.
Hat man dann erst einmal die Logik des Systems erkannt, dann wird die Darstellende
Geometrie plötzlich einfach (weil „logisch“) und wird sogar Freude bereiten!
Es hat sich in der studentischen Lernpraxis als vorteilhaft erwiesen, wenn man sich bis zum
Zeitpunkt der am Semesterende anstehenden Prüfung eine weitgehende, fachliche
Unabhängigkeit und Souveränität erarbeitet hat, die dem Prüfungskandidaten die notwendige
Sicherheit und das damit zusammenhängende Selbstvertrauen gibt, streßfrei in die Prüfung zu
gehen und diese mit gutem Ergebnis auch zu bestehen.
Im Gegensatz zur Prüfung selbst, wo man als „Einzelkämpfer“ auf sich selbst gestellt ist,
empfiehlt es sich, die regelmäßigen Nacharbeitungen des jeweiligen Vorlesungsstoffes in
Gruppen von 3 bis 4 Studierenden vorzunehmen und sich auf diese Weise auch gegenseitig
helfen zu können. Man lernt auch bedeutend intensiver, wenn man versucht, einem
Kommilitonen etwas zu erklären, dies sogar auch dann, wenn man selbst seiner Sache noch
nicht ganz sicher ist. Das Verstehen kommt durch das gemeinsame Üben leichter und auch
nachhaltiger.
Kap. 1 – Einleitung – Allgemeine Hinweise - 4 -
Ein wichtiger Gesichtspunkt für die notwendige Nacharbeitung der Lehrinhalte der
Vorlesungen ist, daß dies möglichst zeitnah zu dem gehörten und gesehenen Lehrstoff erfolgt.
Verschiebt man das Lernen dagegen auf das Semesterende, also auf die Zeit kurz vor der
Prüfung, so erreicht man den gegenteiligen Effekt:
Man muß sich dann zu viele Einzelheiten kurzfristig mechanisch einprägen mit dem Ergebnis,
daß das Verständnis für die Gesamtzusammenhänge fehlt und daß dann bei der Prüfung
schwerwiegende Verwechslungen von Konstruktionsverfahren oder einzelner Verfahrensteile
zu falschen und zum Teil sinnentstellenden Fehlern führen.
In ihrer Gesamtheit entsprechen die Testatsaufgaben dem Prüfungsstoff, sie werden jedoch
nicht mit Einzelnoten bewertet.
Daneben ist als selbstverständlich vorauszusetzen, daß sich bereits der angehende Ingenieur in
der jeweiligen Landessprache in ganzen Sätzen in Wort und Schrift ausdrücken kann.
Als Beispiele sollen die folgenden Lehrsätze dienen, die später in den zutreffenden Abschnitten
des Begleitbuches zum Online-Kurs im Zusammenhang mit den zugehörigen Lehrinhalten
nochmals wiedergegeben werden:
(1) Abstand des wegfallenden Risses von der wegfallenden Rißachse ist gleich dem
Abstand des neuen Risses von der neuen Rißachse.
(3) Die Tangente t(P) im Punkt P der Verschneidungskurve c ist die Normale auf die
Normalenebene η (P), die durch die beiden Normalen n1(P) und n2(P) auf die beiden Drehkörper
Φ1 und Φ2 aufgespannt wird.
(4) Die Normale auf eine Ebene ε verläuft senkrecht zur Frontlinie f dieser Ebene im
Aufriß und senkrecht zur Höhenlinie h im Grundriß.
(5) Die Fallinie 1. Art f verläuft senkrecht zur Höhenlinie h, die Fallinie 2. Art f senkrecht
zur Frontlinie f. Höhenlinien verlaufen parallel zur Grundrißtafel, Frontlinien parallel zur
Aufrißtafel.
Kap. 1 – Einleitung – Allgemeine Hinweise - 5 -
(6) Zwei parallele Geraden schneiden sich in einem Fernpunkt (= im Unendlichen ∞).
(8) Eine Ebene ε schneidet eine zu ihr parallele Gerade g in deren Fernpunkt.
(9) Die Verbindungsgerade eines Punktes P mit dem Fernpunkt der Geraden g ist die
Parallele zu g durch den Punkt P.
π3
Das positive
Koordinatensystem
im Schaubild
2
=1
+x
π1
+
Die negativen Rißachsen -y und -z zeigen auf den
y
=
zweiten, dritten und vierten Quadranten.
1
3
Siehe hierzu Darstellung in Kapitel 1.3, Seite 8, Bild 5. Bild 1
An scheinbaren Schnittpunkten zweier Linien wird die „hintere“ Linie kurz unterbrochen. Einen
rechten Winkel erhält man mit dem Zeichendreieck (bzw. mittels Führungsschiene der
Zeichenplatte), da die geometrische Konstruktion mit dem Zirkel aus Schulzeiten als bekannt
vorausgesetzt wird.
Tangenten (Berührende) an Kreise von einem gegebenen Punkt P aus werden durch Anlegen
des Zeichendreiecks gezeichnet, der Berührpunkt mittels rechtem Winkel (= Lotfußpunkt). Die
zugehörige geometrische Konstruktion mit Thaleskreis wird ebenfalls als bekannt
vorausgesetzt. Tangenten an Ellipsen sind dagegen nach dem gemäß Bild 4.2 gezeigten und
in der Vorlesung (siehe Grundaufgaben) wiederholten Verfahren immer zu konstruieren; ein
einfaches Anlegen mittels Zeichendreieck gilt in diesem Fall als Fehler und wird entsprechend
gewertet.
h te
A
rec
Fa
nk
rbs
lse
au
m
itte
M
rechter Winkel
Bild 2 Fa
rbs
au
m Bild 3
B
Konstruktionslinie mit definierten Endpunkten A und B, Geraden liegen nicht in einer Ebene (nicht
Mittellot, Farbsäumen und Rechtwinkelbögen komplanar), mit Überdeckung und Parallelzeichen
1/2 P
1/2
Bild 4.1 α
a = große Halbachse
M m P (ist gegeben und liegt auf einer
kleiner Ellipsenkreis, b = kleine Halbachse der beiden Hauptachsen)
r=b
1/2 1/2
großer Ellipsenkreis,
r=a S = Schnittpunkt der Sehne s mit dem kleinen Ellipsenkreis
R = Schnittpunkt der Sehne s mit dem großen Ellipsenkreis
Eine Parallele zur großen Halbachse durch S, bzw. eine Parallele zur kleinen Halbachse durch R liefern
den Tangentenberührpunkt T, der auf der gegebenen Ellipse liegt.
Kap. 1 – Einleitung – Allgemeine Hinweise - 8 -
Bild 5
-y π3 Die Bezeichnungen π1, π2 und π3
Sei
el ten gelten in der Regel für die Grundriß-,
ß ta f riß
f ri taf Aufriß- und Seitenrißtafel. Der
Au el
P" it Richturdner
O
m
P'" Seitenriß wird auch Kreuzriß ge-
an
t π 2
ngs P nannt.
a dr pfe
il
2. Qu Zur Übertragung des Raumpunktes P
in die drei Rißebenen wird auf die
Animation zu Modul 1 verwiesen.
t
an
a dr l
1. Qu P' a fe
ißt
dr 13
un =
h se Gr +
c π t y-A
-A t 1 an
+x r an a dr ch
= a d Qu se
12 3. Qu 4.
-z
1.3.1 Projektionsarten
Da die zumeist dreidimensionalen (Länge, Breite, Höhe) geometrischen Objekte in der
Zeichenebene nur 2-dimensional dazustellen sind, ist hierfür eine geeignete Projektionsart zu
wählen.
Es gibt sehr anschauliche Verfahren, durch deren Anwendung die dargestellten Körper sehr
gut vorstellbar sind, die jedoch den Nachteil haben, nicht maßhaltig zu sein. Man kann also bei
einer verzerrten Darstellung nicht ohne weiteres auf die Originalgröße des
Zeichnungsobjektes schließen.
Umgekehrt gibt es dagegen Projektionsarten, die es ermöglichen, aus der fertigen Zeichnung
die Abmessungen eines Gegenstandes maßlich exakt zu entnehmen. Diese Verfahren haben
wiederum den Nachteil für den Anwender und Konstrukteur, daß sie weniger anschaulich sind
und an das räumliche Vorstellungsvermögen des Anwenders höhere Anforderungen stellen.
a) Die Zentralprojektion
Bei diesem Verfahren gehen alle Projektionsstrahlen von einem bzw. zwei im endlichen
Bereich liegenden Zentralpunkt (vergleichbar mit den menschlichen Augen) aus. Sie treffen
alle abzubildenden markanten Punkte des jeweiligen Objektes und projizieren sie in
natürlicher Verzerrung auf eine Projektions- oder Bildfläche.
Diese Projektionsart liefert anschauliche Bilder, weil sie insbesondere bei zwei in gleicher
Höhe liegenden Augpunkten dem menschlichen Sehen oder aber auch den fotografischen
Abbildungen sehr nahe kommt.
Zentralperspektive
Bild 6 (in vereinfachter Darstellung)
Kap. 1 – Einleitung – Allgemeine Hinweise - 10 -
b) Die Parallelprojektionen
Je nach dem Einfallswinkel der Projektionsstrahlen vom abzubildenden Raumobjekt zur
Bildebene (= Rißebene oder auch Projektionsebene) unterscheidet man zwischen der
orthogonalen und der schiefen Parallelprojektion.
In beiden Fällen verlaufen die zur Abbildung verwendeten Projektionsstrahlen untereinander
parallel, doch nur im ersten Fall treffen sie orthogonal, also rechtwinkelig auf der Rißtafel auf.
Damit entstehen zwar maßgerechte Bilder, aus denen man die Originalabmessungen der
Raumobjekte entnehmen kann, doch sind sie wenig anschaulich und erfordern je nach
Komplexizität des abgebildeten Gegenstandes ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.
Im Fall der schiefen Parallelprojektion ergeben sich dagegen wieder anschauliche und gut
vorstellbare Bilder, die jedoch nur bedingt maßgerecht und damit für eine technische
Zeichnung wenig geeignet sind.
Die im folgenden Begleittext zum Kurs gezeigten Schaubilder sind in schiefer Parallel-
projektion gezeichnet (siehe hierzu auch die in Abschnitt 1.3 auf Seite 8 dargestellte
Raumecke) .
Raumobjekt
l en
s t rah
ns
ktio
o j e
Pr
π
l dt afel
Bi
Bei der orthogonalen Axonometrie werden die isometrische und die dimetrische
Darstellung als die gebräuchlichsten Projektionsarten unterschieden, wobei die Dimetrie vor
allem im Maschinenbau Anwendung findet.
In der praktischen Anwendung werden die Koordinatensysteme mit ihrem Ursprung 0 (Null)
und den drei Richtungen x, y und z verwendet. Für die Lage der einzelnen Raumpunkte
werden unterschiedliche Verkürzungsmaßstäbe festgelegt, die infolge der geometrischen
Zusammenhänge bei der Dreieckskonstruktion gemäß Bild 8 nicht gleichzeitig beliebig
gewählt werden können:
Bild 9
2
1 (6) 3
5 7 y
4
x 8
π1
0 = Koordinatenursprung
y
0
2 (1,0)
(6)
1
(7) Bild 10
3 (0,6)
2
Punktbezeichnung angegeben.
1 (1,0)
Verdeckt liegende Punkte [Pkt. 5, 6, 7, 8] werden
(8) 4 (0,6)
4
0 1 2 3 4 5 6 7
Maßstab:
Liegen mehrere Punkte übereinander, so wird der verdeckte „unsichtbare“ Punkt in Klammern
(. . .) angeschrieben. Bei Punkten, die in der Zeichenebene π1 liegen, ist die Angabe der z-
Koordinate (=Höhenkote) nicht erforderlich, da der entsprechende Wert Null ist. Ist der
Darstellung im Grundriß ein Längen- und Breitenmaßstab eindeutig zugeordnet, so ist auch die
Angabe der x- und y-Koordinaten entbehrlich.
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 13 -
Grundlage der orthogonalen Zwei- und Dreitafelprojektion ist die Tatsache, daß räumliche
Objekte und deren Abbildungen eindeutig einander zugeordnet sind. Wie bereits ausgeführt
wurde, geschieht dies mit Hilfe der senkrecht aufeinander stehenden Bildtafeln und der hierauf
wiederum senkrecht stehenden Projektionsstrahlen (Ordner).
Nachdem in einer ebenen Bildtafel jeweils zwei Richtungen mit ihren Koordinaten eindeutig
angegeben werden können, läßt sich die Abbildung der dritten Richtung mit einer weiteren
Bildtafel entwickeln.
Weitere Grundlagen sind mehrere als Selbstverständlichkeit anzusehende Axiome, die nicht
bewiesen werden müssen und auf denen dann die weiteren Konstruktionen aufbauen. Zu
diesen weiteren Konstruktionen und deren Besonderheiten gibt es dann beweisbare
Lehrsätze.
Das bedeutet: Wenn Geraden oder Ebenen im Raum untereinander parallel verlaufen, dann
sind ihre Darstellungen in den einzelnen Rißebenen auch jeweils parallel.
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 14 -
GR = Grundriß
AR = Aufriß
+ y = 13
SR = Seitenriß bzw. Kreuzriß
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 15 -
Da die Koordinaten x, y und z in Grund- und Aufriß vollständig enthalten sind, ist die orthogonale
Zweitafelprojektion zur Konstruktion i.d.R. ausreichend. Der Seitenriß wird nur in den Fällen
verwendet, wo es zur eindeutigen Darstellung geometrischer Körper zweckmäßig, bzw. notwendig
ist. Der Seitenriß ist nicht zu verwechseln mit dem Begriff „dritter Riß“, der ebenfalls zur besseren
Veranschaulichung dient, aber nicht zwingend rechtwinkelig zu einer der beiden anderen Bildtafeln
(= Rißebenen) verlaufen muß.
23
π2 π3
P" y - Koordinate
P'"
x - Koordinate
z - Koordinate
z - Koordinate
y - Koordinate
12 13
π1
13
Reduziert man also das dargestellte System auf das zur Eindeutigkeit ausreichende
Zweitafelsystem, so sind Kombinationen eines beliebigen Risses mit einem weiteren beliebigen Riß
möglich, wobei dann der ursprüngliche dritte Riß wegfällt.
Der Abstand des wegfallenden Risses (z.B. P'") von der wegfallenden Rißachse (z.B. Achse 23)
ist gleich dem
Abstand des neuen Risses (z.B. Punkt P') von der neuen Rißachse (z.B. Achse 12)
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 16 -
π
π2 3
P1
+y
+x
π1
z1 = 15 mm
Raumecke im Schaubild . . . .
+z =-y
Maßstab:
0 1 2 3 4 5
Aufgabe 2:
Die Punkte Q, R, S und T haben die Koordinaten:
Q (7; 5,5; 3) R (4,5; -4,5; -4,5) S (3; 5; -2)
T (5; -2,5; 2,5) = Sonderfall
Die Punkte sind in der 2-Tafel-Projektion darzu-
stellen. Es ist zu bestimmen, in welchem
+x Quadranten sie liegen.
Q = . Quadrant S = . Quadrant
R = . Quadrant T = . Quadrant
. . . . . . und in der
Zweitafelprojektion
+y =-z
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 17 -
+z Aufgabe 1:
Der gegebene Punkt P1 liegt im Raum
P"'2
15 mm, der Punkt P2 = 35 mm oberhalb
z2 = 35 mm
P'2 P'"1
P"1
P1
+y
+x P'1
π1
z1 = 15 mm
Aufgabe 2:
Q"
T' = T" Die Punkte Q, R, S und T haben die Koordinaten:
Q (7; 5,5; 3) R (4,5; -4,5; -4,5) S (3; 5; -2)
T (5; -2,5; 2,5) = Sonderfall
Die Punkte sind in der 2-Tafel-Projektion darzu-
+x stellen. Es ist zu bestimmen, in welchem
Quadranten sie liegen.
Q = 1. Quadrant S = 4. Quadrant
S" R = 3. Quadrant T = 2. Quadrant
B'
Übertragung von Punkten in einen anderen Riß: Spurpunkt S1' = S1 π2
Zur Übertragung eines Punktes in einen anderen Riß
benötigt man immer zwei Bestimmungsstücke:
1.) Der zu übertragende Punkt liegt im anderen Riß . . . . . und in der Zweitafelprojektion
grundsätzlich auch auf demselben geome-
trischen Ort wie im Ursprungsriß (z.B. auf der π2 Spurpunkt S2"
Geraden; auf der Höhen- oder Frontlinie etc.)
2.) Der zu übertragende Punkt liegt auf dem Ordner
durch den gegebenen Punkt. A"
g"
Bild 14
Spurpunkt
π2 π2
P'1 P'1
P'2 P'2
P'3 g' g'
=
h' P'3
π1
Bild 15
π1
Raumecke mit Höhenlinie im Schaubild . . . . .
Höhenlinien sind als solche nur im Aufriß zu erkennen. Im Grundriß dagegen kann eine
Höhenlinie jede beliebige Lage einnehmen.
Definition: Alle Punkte als Element einer Linie (Gerade, Kurve), die an jeder Stelle den gleichen
Abstand zur Grundrißtafel haben, liegen auf einer Höhenlinie. Ebenso ergibt die Verbindung aller
Punkte, die den gleichen Abstand zur Aufrißtafel haben, eine Frontlinie.
Die Ordner in den einzelnen Punkten stehen senkrecht (=lotrecht) zur Bildebene. Die Ebenen, die
durch zwei Ordner-Geraden aufgespannt werden, bezeichnet man deshalb als „Lotebene“ auf
der Geraden g' im Grundriß bzw. auf der Geraden g" im Aufriß.
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, Frontlinien - 20 -
12
Bild 17
g'
π1
π2
f"
=
g"
Bild 18
. . . . . und in der Zweitafelprojektion
12
Raumgerade g
P1 P2
Bild 19
12 Raumecke und Gerade in
Doppelfunktion im Schaubild . . . . .
π1
π2
12
π1
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, projizierende Geraden - 22 -
Die projizierenden Geraden g und p spannen mit ihren Ordnern analog zu den Bildern 15 und 16
zu denjenigen Rißtafeln Lotebenen auf, auf denen sie senkrecht stehen. Also liegt unterhalb der
Geraden g die Lotebene auf π1 und vor der Aufrißtafel π2 liegt die Lotebene der Geraden p.
π2 p"
Q"2
Betrachtet man nur den Grundriß, so könnte die Gerade
g im Raum jede beliebige Lage einnehmen. Demnach g" = P"1 = P"2 = P"3
könnten den Punkten P1, P2 und P3 verschiedene
Höhen (z-Koordinaten) zugeordnet sein. Nur zusammen Q"3
mit dem Aufriß ist erkennbar, daß es sich bei der
Geraden g um eine Höhenlinie handelt, da die
Abbildung der Geraden projizierend erfolgt.
12
Aus der Schreibweise g" = P1" = P2" = P3" läßt sich auch
erkennen, daß die Punkte P1 bis P3 mit gleichen z-
Koordinaten auf der Geraden g liegen. P'1
p' = Q'1 = Q'2 = Q'3
Für die Gerade p als Frontlinie mit den auf ihr liegenden
Punkten Q1, Q2 und Q3 gelten die gleichen P'2
Überlegungen analog. Zu diesem Ergebnis kommt man
auch, wenn Grund- und Aufriß durch Drehung des
Zeichenblattes vertauscht werden. Aus einer Höhenlinie
wird dann eine Frontlinie und umgekehrt. P'3
g'
π1
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, Sonderfälle - Übungen - 23 -
Bei den nachfolgenden beiden Aufgaben sind die Lehrinhalte der vorausgegangenen Kapitel
anzuwenden, insbesondere auch die dort aufgeführten Lehrsätze. Diese dienen als
Arbeitserleichterung, da sie dem Anwender manche Konstruktionsüberlegungen ersparen.
Aufgabe 3: Es ist hilfreich, zu den einzelnen Raumpunkten jeweils den zugehörigen Quadranten anzugeben
Gegeben sind die Geraden g1 und g2 durch die Koordinaten von je zwei auf ihnen liegenden
Punkten: g1 mit A (0; -2; -5) und B ( 10; 7; 10) sowie g2 mit C (5; 9; 9) und D (12; 2; -1)
a) Die Geraden g1 und g2 sind in Grund- und Aufriß darzustellen (Sichtbarkeit beachten)
b) Durch einen Punkt E (8,5; -3; -2) ist eine zu g2 parallele Gerade g3 zu konstruieren
c) Für die Geraden g1, g2 und g3 sind die Spurpunkte zu bestimmen.
+z = -y
Aufgabenblatt - Übungen
x 0
+y = -z
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, Sonderfälle - Übungen - 24 -
Die vorliegende Aufgabe stellt eine sinnvolle Übung zur Verbesserung des räumlichen Vor-
stellungsvermögens dar, da die gegebenen fünf Punkte in unterschiedlichen Quadranten liegen.
In Modul 2 ist im Kapitel 2.1.2 dargestellt, wie die Raumecke in die 2-dimensionale Zeichenebene
zu falten ist. Dabei wird dann auch deutlich, warum in der nachfolgenden Musterlösung Grund- und
Aufriß der Punkte E' und E" scheinbar „vertauscht“ sind.
Für die Konstruktion der Geraden g3 ist der Lehrsatz anzuwenden, wonach parallele Eigen-
schaften erhalten bleiben. Damit läßt sich g3 als Parallele zu g1 durch den Punkt E zeichnen.
g1 "
g3 ' g3 "
g2 "
g1 '
A" (3. Quadrant)
g2 '
(1. Quadrant) B'
+y = -z
Musterlösung zu Aufg. 3
C' (1. Quadrant)
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 25 -
Aufgabenblatt - Übungen
Zu bearbeiten:
Aufgabe 4:
a) Schrägbild des Quaders (Isometrie)
Gegeben ist ein mehrfach geschnittener
b) Aufriß
Quader mit einer vertikalen Aussparung in
Grund- und Seitenriß. c) Numerierung vervollständigen
10 9
(7)
[12]
(14)
[11]
(15) (16)
x y
6 1
(18) (15)
22 19
(26) (23)
3 2
21 20 (14) (11)
(25) (24)
5 4 (7)
(10)
(17) 8 12
ie
(13)
etr
m
Iso
y
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion - 26 -
10 9
(7) (7) (8)
(11)
12 (13) [12]
13 (14)
(14) [11]
x y
6 1
(18) (15)
22 19
(26) (23)
3 2
21 20 (14) (11)
(25) (24)
5 4 (7) 1
(10)
2
9 8 (16)12
ie
(13)
etr
(17) y
m
Iso
19
3
Musterlösung 22 4
6 20
21
Isometrie 7 11
5
8
(15) 12
(14)
Im Grundriß sieht man wahre 10
Abstände der einzelnen Punkte
von der Auf- und Seitenrißtafel
9 13
Im Auf- und Seitenriß erkennt (23)
man wahre Höhen 16
(26)
18 (24)
(25)
30° 30°
17
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, allgem. Lage - 27 -
Bild 23
π2
S2" = S2 Projizierende Ebene im Schaubild . . . .
g"
π3
g g"'
12
g'
S1' = S1
π1
π1 S1' = S1
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – Die Gerade im Raum, Sonderfälle - Übungen - 28 -
S2V"
π2 S1V"
g2"
g1"
Bild 25
g2 Parallele Geraden im Schaubild . . . .
g1
S2V'
S2H"
S1V'
g2'
S1H"
g1'
12
S2H' π1
S1H'
π2 Das bedeutet:
S1V"
S2V"
Wenn zwei Geraden g1 und g2 im Raum zueinander
parallel verlaufen, dann sind ihre Bilder g1' und g2'
g2" sowie g1" und g2" in Grund- und Aufriß ebenfalls
parallel. Die Umkehrung gilt analog.
g1"
Dies trifft auch für alle weiteren Rißebenen π3 ..... πn zu.
S1H" S2H" S1V' g1'
12
S2V'
g2'
S1H'
S2H'
Bild 26
π1 . . . . . und in der Zweitafelprojektion
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – zwei Geraden im Raum, Schnittpunktermittlung - 29 -
S"
Bild 27
a) Die Geraden g1 und g2 schneiden
sich im Punkt S.
12
Zwei Geraden g1 und g2 schneiden
sich dann, wenn die Bilder S' und S"
auf einem Ordner liegen
g2'
S'
g1'
π1
g2"
g1" π2
S2"
Bild 28
z
b) Die Geraden g1 und g2 sind
windschief, das heißt: sie schneiden
sich nicht. Die scheinbaren Kreuzungs-
punkte der Geraden liegen nicht auf
einem gemeinsamen Ordner. 12
Das Maß z gibt im AR an, um welchen
zu messenden Betrag die Gerade g1
höher liegt als g2.
g2'
Das Maß y gibt dagegen im GR an, wie y
weit die Gerade g2 vor g1 liegt. S1'
g1'
π1
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – zwei Geraden im Raum, Schnittpunktermittlung - 30 -
Aufgabenblatt - Übungen
Aufgabe 5: Gegeben sind die Geraden g1, g2 und g3 in Grund- und Aufriß.
Zu bearbeiten:
a) Es ist geometrisch zu prüfen, welche Geraden sich schneiden
b) Falls sich Geraden schneiden: Welche Geraden spannen die Ebene ε bzw. η auf?
c) Falls es eine Ebene η gibt, dann liegt in ihr der Punkt P, der durch seinen Grundriß gegeben ist.
Zu konstruieren ist dann der Punkt P" im Aufriß.
+z = -y
g1"
ε"
g3"
P"
g2"
x 0
g3'
η'
g2'
P'
g1' +y = -z
Kap. 2 – Die orthogonale Parallelprojektion – zwei Geraden im Raum, Schnittpunktermittlung - 31 -
Musterlösung
Aufgabe 5: Konstruktionsbeschreibung
• Ein Ordner von S1' in den AR bzw. von S2" in den GR zeigt, daß sich g1 und g2 nicht schneiden.
• Analoge Konstruktionen mit Ordnern durch die Punkte S3 und S4 beweisen jedoch, daß sich die
Geraden g1 und g3, sowie g2 und g3 schneiden. Die Geraden g2 und g3 spannen die Ebene ε
auf, die Geraden g1 und g3 die Ebene η.
• Somit liegt der gegebene Punkt P' in der Ebene η.
• Eine beliebige Hilfslinie b' durch P' schneidet die Gerade g1 im Hilfspunkt 1 und die Gerade g3
im Hilfspunkt 2.
• Jeder Punkt eines gegebenen Risses braucht zu seiner eindeutigen Lagebestimmung im jeweils
anderen Riß grundsätzlich zwei Bestimmungsstücke:
• So liegt der HP 1 im Aufriß: 1.) auf der Geraden g1 und 2.) auf dem Ordner durch HP 1
• Für den HP 2 ist analog zu verfahren. Die Verbindung von HP1" mit HP2" liefert b" im Aufriß
• P" liegt im Aufriß dann: 1.) auf der Hilfslinie b" und 2.) auf dem Ordner durch P'
g1" +z = -y
S3"
S2"
P"
HP 1"
g2"
b"
x 0
S3'
HP 2'
g3'
un P '
S4'
2
e1 h
d
kt rc
un du
ilf ie
H lin
sp
de fs
ei Hil
ε'
n
η'
e
t d big
S1'
eb
g2'
lie
i
be
r
P'
fe
lie
HP 1'
b'
g1' +y = -z
Kap. 2 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Definition – parallele Eigenschaften - 32 -
Definition:
Ebenen sind nicht gekrümmte, zweidimensionale Flächen. Sie werden im Raum festgelegt durch:
• drei Punkte, z.B.: A, B, C oder P1, P2, P3
• eine Gerade g und einen Punkt P außerhalb der Geraden
• zwei Geraden g1 und g2 (parallel oder mit Schnittpunkt) spannen eine Ebene ε auf.
In den einzelnen Rißtafeln werden Ebenen durch ihre Spuren eindeutig dargestellt. Spuren sind die
Schnittgeraden der Ebene ε mit den jeweiligen Bildebenen π1, π2, π3, πIV usw.
Wie schon bei den Geraden gilt auch bei den Ebenen: Parallele Eigenschaften bleiben erhalten.
Das heißt: Wenn zwei oder mehrere Ebenen im Raum zueinander parallel verlaufen, dann sind in
den einzelnen Rissen auch die jeweiligen Spurgeraden parallel. Wegen der Bijektivität der
Abbildungen gilt die Umkehrung ebenso.
g
(δ)
Bild 29
=f
π2
(δ)
S2
e2
π2
S"2
(ε)
e2
12
)
(δ
f"
S1 Grun ε)
f"(
=
d rißsp e1 g"
=
δ)
ur e (δ) =h
"(
(δ)
=h " (ε)
2
e
1 (ε )
(ε ) e2
g π1 S1"
12
S2'
Wie in Bild 15 dargestellt, handelt es sich bei den Grund-
e1
e 1' (δ
' (ε)
π1
Bild 30
. . . . . und in der Zweitafelprojektion
Kap. 2 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Lehrsätze – Spurgerade und Stützdreieck - 33 -
Aus den Bildern 29 und 30 lassen sich die nachfolgend zusammengestellten geometrischen
Zusammenhänge ablesen, die bei entsprechenden Konstruktionsaufgaben sinngemäß anzuwenden
sind. Es handelt sich dabei um beweisbare Lehrsätze, deren Kenntnis bei den einschlägigen
Übungsaufgaben als bekannt vorausgesetzt werden:
• Die Grundrißspuren von parallelen Ebenen sind ebenfalls parallel (parallele Eigenschaften!)
• Grundrißspuren sind Höhenlinien mit der Höhe Null
• Aufrißspuren sind Frontlinien mit dem Abstand Null von der Aufrißtafel
• Grund- und Aufrißspuren schneiden sich auf der gemeinsamen Rißachse
• Spurpunkte S1 und S2 einer Geraden g liegen auf den Spurgeraden
Mit dem nachfolgenden Bild 31 wird deutlich, daß sich die Spurgeraden von jeweils zwei Bildtafeln
auf der gemeinsamen Rißachse schneiden.
23
Rechtwinkelig zur Spurgeraden läßt sich für jede
Rißebene ein Stützdreieck konstruieren, mit dessen
Hilfe man den Neigungswinkel der Raumebene zur
Bildtafel bestimmt. π3
e'
"3
=
AR
Sp
ε
m
π2
ur
ei
ge
r ad
ra
Bild 31
de
rge
im
SR
=S
2
e"
13
GR
rg e rade im
e' 1 = S pu
π1
12
In der obigen Zeichnung ist das Stützdreieck zwischen der Ebene ε und der Grundrißtafel π1
dargestellt. Der Neigungswinkel der Ebene zur Grundrißtafel wird mit α bezeichnet. Mit dem
griechischen Buchstaben β bezeichnet man den Winkel zwischen der Ebene und der Aufrißtafel.
Es ist dabei zu beachten, daß der Neigungswinkel β keinesfalls 90° - α sein kann!
Frage zum Selbst-Test des Verständnisses: Warum kann das überhaupt nicht sein?
>> Sollte die Antwort nicht klar sein, so kommen Sie bitte zum Tutorium!
Kap. 2 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Lehrsätze – Spurgerade und Stützdreieck - 34 -
Das folgende Bild 32 zeigt die Ebene ε mit ihren Spurgeraden in der auseinandergeklappten und in
die Zeichenebene verlegten Raumecke in der Dreitafelprojektion.
Im Grundriß ist das Stützdreieck projizierend dargestellt, das heißt: Die senkrecht von oben
betrachtete Dreiecksfläche fällt mit den einzelnen Projektionsstrahlen zusammen und läßt sich somit
nur mit ihrer Grundlinie abbilden. Die Länge der Grundseite erscheint in wahrer Größe, da sie in der
Grundrißtafel selbst, und damit auch zu ihr parallel liegt.
Die Höhe des Stützdreiecks ist im AR und SR in wahrer Größe zu erkennen (parallel zur z-Achse),
wogegen die Fläche des Dreiecks verzerrt erscheint.
Der Zeichnung ist weiterhin zu entnehmen, wie die Übertragung der Grund- und Aufrißfigur in den
dritten Riß geschieht:
Vom gegebenen Aufriß werden die z-Koordinaten markanter Punkte (Höhen) mittels von links nach
rechts gerichteter Ordner in den Seitenriß übertragen. Die selben Punkte werden bei Betrachtung
von links nach rechts im Grundriß auf die Seitenrißtafel (Rißebene π3) projiziert.
Sodann wird die Seitenrißtafel nach rechts gedreht und nach oben in die Zeichenebene umgeklappt.
Durch die Schnitte der vertikalen Ordner mit den waagerechten entstehen die Bildpunkte im SR, die
in der entsprechenden Reihenfolge zu verbinden sind, um die darzustellende räumliche Fläche (im
vorliegenden Fall: das Stützdreieck) zu erhalten.
13
π2 π3
e'
"3
AR
=
Sp
im
e
ur
r ad
g
e
er
rg
a
u
Stützdreieck
Stützdreieck
Sp
de
=
im
e" 2
SR
12 Farbsaum
23
e'
1 =
Farbsaum
k
Sp
ec
ur
ei
ge
r
zd
ra
üt
de
St
im
GR
π1
Sp
urg Bild 33
era
g 3" de
e2 '
Ebene ε mit darin liegender Dreiecksfläche
A-B-C in der Zweitafelprojektion
A"
S4"
g 2"
B"
C" g 1"
g 2"
g 3"
S2" S1"
S5' (S3") S4'
g 2'
g 3'
A' g 1'
B'
S1'
C' e'
erade 1
Spurg
g 2'
(S3')
Lehrsatz: Die Spurgeraden zweier Projektionstafeln
schneiden sich auf der gemeinsamen Rißachse
S2'
Kap. 2 – Ebenen in allgem. Raumlage – Konstruktion der Spurgeraden - Konstruktionsbeschreibung - 36 -
Konstruktionsbeschreibung:
Im vorliegenden Beispiel wurden die drei „beliebigen“ Punkte mit A, B und C bezeichnet und
in Grund- und Aufriß als Hilfspunkte festgelegt. In Bild 33 wurde im Aufriß begonnen.
• Es werden die gewählten Punkte A, B und C zu einem Dreieck verbunden.
• Die Punkte A und B sind Element einer Geraden g1, B und C sind Element von g2, die
Punkte C und A sind Element einer Geraden g3. (A, B ∈ g1 usw.)
• Die drei Geraden schneiden sich im AR ( g1 ∩ g2 ∩ g3 ).
• Gemäß Bild 25 / 26 ist bei der Festlegung der drei Punkte im GR darauf zu achten, daß die
Geradenschnittpunkte A, B und C im AR und GR auf einem gemeinsamen Ordner liegen.
• Damit ist der Nachweis erbracht, daß die drei Geraden und mit ihnen die Punkte A, B und C
tatsächlich in einer Ebene liegen. Dies ist die Voraussetzung für die Konstruktion der
Spurgeraden e1' im Grundriß und e2" im Aufriß.
• Man verlängert im AR auf der Geraden g1 die Punkte A" - B" über B" hinaus bis hin zur
Rißachse 12 und findet dort nun den Grundriß-Spurpunkt S1" im Aufriß. Dieser Spurpunkt
bezeichnet die Stelle, an der die von dem höher liegenden Punkt A" schräg nach unten
führende Gerade g1 die Grundrißtafel π1 durchdringt.
• Den Abstand des Spurpunktes S1' von der Aufrißtafel π2 findet man nun im Grundriß ganz
leicht nach dem Konstruktionsprinzip, daß jeder Punkt zu seiner Definition zwei
Bestimmungsstücke haben muß:
1.) S1' liegt im Grundriß auch auf der Geraden g1
2.) S1' liegt im Grundriß auf dem Ordner durch S1"
Die weiteren Spurpunkte werden im Grundriß nach dem gleichen Prinzip konstruiert, wobei
der Spurpunkt S3' eigentlich nicht gebraucht wird, da bekanntlich zwei Punkte eine Gerade
definieren. S3' dient lediglich der eigenen Kontrolle und wurde deshalb in Bild 33 in
Klammern angeschrieben.
Nach der Konstruktion des Spurpunktes S2' im Grundriß zeichnet man die Spurgerade e1'
und verlängert diese (sofern auf dem gewählten Zeichnungsformat möglich) bis zur
Rißachse 12.
Für die Konstruktion der Spurgeraden e2" im Aufriß beginnt man im Grundriß und verlängert
auch hier wieder zwei Geraden mit den auf ihnen liegenden Punkten bis zur Rißachse und
findet dort die Aufriß-Spurpunkte im Grundriß
Flächenberechnung:
Σ = 2 x 48 + 2 x 80
= 96 + 160 = 256 cm²
Figur 1 Alternativrechnung:
16 cm x 16 cm = 256 cm²
- 6 cm -
- 10 cm -
80 cm²
48 cm²
- 16 cm -
- 10 cm -
48 cm²
80 cm²
- 6 cm -
- 6 cm - - 10 cm -
Worin liegt die Flächendifferenz von 4 cm² begründet?
Figur 2 [Sollten Sie die Lösung nicht auf Anhieb erkennen, so erstellen Sie die Konstruktion einmal mit dünnen Linien!]
- 16 cm - D
- 10 cm -
- 6 cm -
- 10 cm -
- 10 cm -
B - 6 cm -
A
- 16 cm - - 10 cm -
- 26 cm -
Kap.1 + 2 – Übung zum Training des Vorstellungsvermögens und des logischen Denkens
π2 ε
l h 2" Bild 34
r
P
ßs
im Schaubild . . . .
fri
h 1"
Au
=
f
f0 "
h2
=
ε)
"(
2
e
α
12 Grun
d rißsp
h1
h2 '
ur e
1'
h1 ' π1
e1 ' =
α h0 ' =
h0
l"
= e 2" s
f 0"
HP1"
h1 "
s l
h2"
12 = h0" h0 " P
HP1' HP2'
P'
h1"
2xs
h2 '
i f
=
ε
Bild 35 α
h1 ' e 1' h1' π1 h2'
i
Die Raumebene ε mit Höhenlinien in 2xi
der Zweitafelprojektion
h0 ' Neigungswinkel α der Ebene ε
=e Bild 35 a gegen die Grundrißtafel
1'
l' = f '
π2 ε Bild 36
l
r
β Schaubild . . . .
fri
Au
=
P
f0 "
=
f f 1'
ε)
"(
f 2'
2
e
f1
f 3'
' Grun
1 2 = f0
f2
d rißsp
f3
ur e
1'
π1
e1 ' =
h0 ' =
h0
l" = f "
f 1"
= e 2"
f 0"
f 2"
P"
f 3"
12 = f0" f0'
f1'
h0 '
=e
1'
P'
f2'
Bild 37
Die Raumebene ε mit Frontlinien in
der Zweitafelprojektion
l' f3'
Vergleicht man Bild 33 und den darin enthaltenen Neigungswinkel der Ebene zur Grundrißtafel α
mit der Darstellung der Ebene in Bild 35, so kann man klar erkennen, daß der Winkel β zwischen
Aufrißtafel und Ebene ε liegt und somit niemals den Wert von 90° - α haben kann.
Dennoch erfolgt die Konstruktion des Winkels β analog zur Konstruktion des Winkels α, wenn
man sich die Raumecke -wie zuvor beschrieben- gedreht vorstellt.
Aus diesem Grund wird auch an dieser Stelle auf die erneute Beschreibung des
Konstruktionsvorganges der Frontlinien im Aufriß verzichtet, da dies analog zu den
Beschreibungen im Kapitel 2.1.3 b erfolgen kann.
Die genaue Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte kann aus Bild 36 mit den entsprechenden
Ordnern und den Ordnerpfeilen abgelesen und nachvollzogen werden.
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Geraden - Höhenlinien - 43 -
Zu bearbeiten:
Aufgabenblatt - Übungen
a) Darstellung des Vierecks mit allen
Aufgabe 6: Ein Viereck A-B-C-D ist Element Bezeichnungen im SR
der Ebene ε (ABCD ∈ ε) und ist mit seinen
b) Wie läßt sich beweisen, daß es sich bei
beiden Diagonalen d1 und d2 in Grund- und
dem Viereck ABCD um eine ebene Figur als
Aufriß gegeben.
Element von ε handelt?
z = 23
Räumliche Objekte . . . . .
π2 π3
C" C'"
D" D'"
d2 "
d1 "
π1
. . . . und ihre Darstellung in der
Dreitafelprojektion
y = 13
Hinweis: Die Abbildung der Fläche A-B-C-D liegt in der Aufrißtafel und ist bei Betrachtung der
Raumecke von oben hier projizierend in der Grundrißtafel π1 dargestellt.
Durch Umklappen der Aufrißtafel π2 in die Zeichenebene erhält man dort die figürliche
Darstellung.
Zur Konstruktion des Seitenrisses verfährt man analog: Der Aufriß wird in der Raumecke von
vorne betrachtet. Die Abbildung der Fläche A-B-C-D auf der Seitenrißtafel erfolgt zunächst
projizierend -wie in der obigen Zeichnungsangabe dargestellt- und erst durch Umklappen der
Rißebene π3 erhält man das geometrische Bild des Raumvierecks in der Zeichenebene.
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Geraden - Höhenlinien - 44 -
Musterlösung
z = 23
C" C'''
D" D'''
d2 "
S" S'''
d2"'
d1 "
d1"' A'''
A"
B"
B'''
x = 12 y = 13
C'
D'
S' d1 '
d2 ' ε'
B'
A'
y = 13
Beweis zu Teilaufgabe 6b : Der Beweis ist bereits in der Aufgabenstellung von Seite 43 ablesbar:
• Die beiden Diagonalen d1 und d2 schneiden sich in GR und AR im Punkt S, zunächst scheinbar
• S' im Grundriß und S" im Aufriß liegen auf einem Ordner
• daraus folgt: Die Diagonalen d1 und d2 schneiden sich tatsächlich auch im Raum
• zwei sich schneidende Geraden spannen eine Ebene auf (Axiom), q.e.d. Beweis ist erbracht
• Kontrolle: Der Diagonalenschnittpunkt S"' im Seitenriß liegt ebenfalls auf zugehörenden
Ordnern, also handelt es sich bei der Fläche A-B-C-D tatsächlich um eine Ebene.
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Lot l auf der Ebene im Punkt P - 45 -
Hilfspunkt 1 angittern;
2 Ordner nach unten bis zur
x – Achse 12
HP 2
12
HP 2
Hilfspunkt 1 angittern; 2
Ordner nach oben bis zur
x – Achse 12 P'
1 Frontlinie durch P bis zur
HP 1 Spurgeraden e' im GR zeichnen
3 E ine
e' P
Hö ara
he llel
nli e d
nie ur
h ' ch H
l'(P) 4 nd ilfsp
(P) u
Da ge un
sL ht kt
ot du 2 i
im rch st d
GR P ' ie
de s
Bild 38 r H teh
öh t s
en en
lin kre
Geometrische Zusammenhänge zwischen Lot und den ie ch
Hauptlinien der Ebene ta
uf
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Ebenen - Höhenlinien - Frontlinien - 46 -
Zu bearbeiten / Gesucht:
a) Darstellung der Schnittgeraden g der beiden Ebenen d) Übertragung des Punktes Q' in den AR
b) die Fallinien 1. und 2. Art der Ebenen e) Neigungswinkel α und β der Ebene ε
c) Übertragung des Punktes P" in den GR
ε" P"
Höhenlinie h1" (Höhe = beliebig)
z.B. 30 mm
η"
12
ε'
Q'
η'
HP2
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Ebenen - Höhenlinien - Frontlinien - 47 -
Musterlösung S2"
[6]
"= 0
tl i n ie f 0 [10]
ro n g"
Sp
"=F
u rg
e e2 [8]
gerad ε" P"
e ra
ur
Sp [17]
de
lQ" "
h"(P)
f (ε)" =l
P
e 4"
[1] [7]
Höhenlinie h1" (Höhe = beliebig) HP"1 f P"
=
[3]
F ro
ntl
ini
z.B. 30 mm
[13] Q"
e
fQ"
f 0"
=0
[9]
dri r ε
rε
β unte [16]
un nte
ieck ß
re
η"
Gr k u
ß
zd ri
Stüt im Auf
im reiec
[18]
12
tzd
[14] [2] S1" [5]
lP' S2' [4]
Stü
)
(P
h'
Hö
he
nli
)
(η
1'
nie
eh
ε' h1 ' P'
i
in
(ε)
nl
he
[12]
Hö
fε'
fη'
f(Q)' Q'
[15] [11]
Sp
urg HP'1
era
0
de
0 '=
e
1'
lQ' η'
h
=H g'
ie
öh α
lin
en
en
li nie
Hö
h
h0 '
=0
ε'
'=
e3
de
ra
ge
ur
Zeichenerklärung: HP2
Sp
• Eine Fallinie ist die kürzeste Verbindung von zwei Höhenlinien im Grundriß und von zwei
Frontlinien im Aufriß. Die Fallinie 1. Art f wird nach der Projektionsebene π1 benannt, die
Fallinie 2. Art f demzufolge nach der Bildebene π2.
• Die Fallinien können grundsätzlich an beliebigen Stellen angegeben werden, jedoch immer mit
einem Verlauf senkrecht zu den Höhen- bzw. Frontlinien und somit auch senkrecht zu den
Spurgeraden in Grund- und Aufriß (parallele Eigenschaften!):
f ⊥ h; f ⊥ e1' f ⊥ f; f ⊥ e2"
• Im vorliegenden Beispiel wurde die Fallinie 1. Art der Ebene ε an der vorgeschlagenen Stelle
von HP2 senkrecht zur Grundrißspur gezeichnet. An der Stelle [5] trifft die Fallinie auf die
Aufrißtafel. Das Höhenmaß wird als Strecke zwischen [5] und [6] aus dem AR mit dem Zirkel
abgegriffen.
• Im Grundriß wird nun das unterhalb der Fallinie 1. Art liegende Stützdreieck der Ebene ε durch
Umklappen in die Zeichenebene dargestellt. Drehachse ist dabei die Fallinie 1. Art.
• Mit der Grundrißprojektion von f(ε) und der aus dem AR entnommenen wahren Höhe wird das
Stützdreieck in wahrer Gestalt abgebildet; die Strecke [5] – [6] = [5] – [7], kenntlich gemacht
durch einen entsprechenden Farbsaum. Damit erscheint hier auch der Winkel α zwischen der
Ebene ε und der Grundrißtafel π1 in wahrer Größe. siehe auch Bild 34 und 34 a
• Mit den Arbeitsschritten [8] bis [12] werden die weiteren Fallinien der beiden Raumebenen
konstruiert.
• Analog zur Konstruktion des auf der Grundrißtafel stehenden Stützdreiecks unter der Ebene ε
erfolgt die Darstellung des Stützdreiecks im Aufriß (Arbeitsschritte [13] bis [16]; dabei ist die
Tatsache, daß der Punkt [16] auf dem Ordner von [1] nach [2] zu liegen scheint, nur Zufall).
• In diesem Stützdreieck erscheint nun der Winkel β zwischen Ebene ε und Aufrißtafel π2 in
wahrer Größe.
• Bei Vergleich der Lage der beiden Stützdreiecke wird nun auch klar, daß die beiden Winkel α
und β miteinander nichts zu tun haben und insbesondere in keinerlei Abhängigkeit zueinander
stehen, da sie in völlig verschiedenen Richtungen zu messen sind.
• Zur Übertragung des Punktes P" in den Grundriß wird im AR eine Höhenlinie h"(P) durch den
Punkt P" bis zu Pkt. [17] gelegt. Ein Ordner holt den Punkt in den GR [18], von wo aus eine
Parallele zur Grundrißspur zu zeichnen ist Höhenlinie h'(P).
• Der Punkt P' benötigt zu seiner Konstruktion -wie immer- zwei Bestimmungsstücke:
P' liegt im GR erstens auf der Höhenlinie h'(P) und zweitens auf dem Ordner durch P".
• Zur Übertragung des Punktes Q' in den Aufriß legt man durch Q' eine zur AR-Tafel parallele
Frontlinie bis zum Punkt [15], geht mit einem Ordner nach [14] und zeichnet die Frontlinie im
Aufriß parallel zur dortigen Spurgeraden.
• Q" liegt dann im AR 1.) auf dieser Frontlinie und 2.) auf dem Ordner durch Q'.
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Ebenen - Höhenlinien - Frontlinien - 49 -
e2
"
=
f0
12
St
3'
ütz
dr
eie
ck
4'
2'
h0
=
e 1'
Ri
ßa
6'
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage - sich schneidende Ebenen - Höhenlinien - Frontlinien - 50 -
4" l"(P)
3"
5"
P"
7"
2"
s
ie ck
t zdre e2
6" tü "
1" sS =
nd
e
ed f0
ere
H öh
jizi
a hre
pro
w
12
ε IV,
St
3'
ütz
dr
eie
ck
4'
2'
α h0
=
e 1'
Ri
ßa
Lösungsweg:
l'(P) 1.) Man zeichnet im GR durch alle Schnittpunkte der
6' Schnittebene ε mit den Prismenkanten Höhenlinien. Die Höhenlinien
treffen auf die Aufrißtafel, die im GR mit der Rißachse 12 zusammenfällt
(AR-Tafel ist im GR projizierend!)
2.) Die Aufrißtafel π2 wird nun in die Zeichenebene geklappt. Damit werden von denjenigen Punkten aus, wo die
Höhenlinien im GR auf die AR-Tafel (= x-Achse) treffen, jeweils Ordner in den Aufriß gezeichnet.
3.) Diese Ordner treffen im AR auf die vorgegebene Spurgerade e2". An diesen Stellen kann man die wahren
Höhen erkennen, in denen die einzelnen Höhenlinien verlaufen. Die einzelnen Höhenlinien schneiden im AR
die zugehörigen Prismenkanten. Damit ist die Schnittfläche δ mit den Punkten 1 – 7 im AR konstruiert.
4.) Der Punkt P' liegt im GR auf der Verlängerung von Punkt 1 über 7. Im AR liegt P" dann ebenfalls auf der
Verlängerung von 1 über 7 und außerdem auf dem Ordner durch P'.
5.) Den wahren Neigungswinkel α der Ebene ε gegen die GR-Tafel erhält man mit Hilfe des unter der Ebene
vorhandenen Stützdreiecks. Dieses verläuft senkrecht zur Spurgeraden e1' und wurde im vorliegenden Fall an
der Stelle angetragen, wo die Höhenlinie 5 auf die Achse 12 trifft. Mit der wahren Höhe aus dem Aufriß wird
das Stützdreieck nun in die Zeichenebene geklappt. Der Neigungswinkel der Ebene liegt in der Zeichnung
zwischen der neuen Rißachse 14 und der projizierend gemachten Ebene εIV.
6.) Das Lot im Punkt P steht senkrecht auf der Ebene ε und fällt im GR zeichnerisch mit der Fallinie 1. Art
zusammen. Das heißt, es verläuft zeichnerisch senkrecht zu den Höhenlinien im Grundriß. Im Aufriß verläuft
das Lot senkrecht zu den Frontlinien und fällt damit zeichnerisch mit der Fallinie 2. Art zusammen.
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Sonderfälle – Ebene parallel zur Grundrißtafel - 51 -
Sonderfall 1: ε ॥ π1
π3
12
23
π2 π3
12 13
e'2 = Spurgerade im GR
e'3 = Spurgerade im GR
Bild 39 a
π1
13
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Sonderfälle – Ebene parallel zur Aufrißtafel - 52 -
23
Sonderfall 2: ε ॥ π2
π3
e'"3 = Spurgerade im SR
ε' • Im Aufriß wird die Ebene mit ihren
π2 ε Zeichnungsinhalten in wahrer Gestalt
abgebildet
• Im Grund- und Seitenriß erscheint die
Ebene in ihren Spurgeraden projizierend
GR 13
i m
de
era
rg
Spu
=
e' 1 π1
Bild 40 Zu π2 parallele Ebene im Schaubild . . . .
12
23
π2 π3
e'"3 = Spurgerade im SR
e''3 = Spurgerade im AR
e"1 = Spurgerade im AR
12 13
π1
13
Kap. 1.3 – Ebenen in allgemeiner Raumlage – Sonderfälle – Ebene parallel zur Seitenrißtafel - 53 -
23
π3 Sonderfall 3: ε ॥ π3
ε'
e''2 = Spurgerade im AR
13
e'1 = Spurger
ade im GR
π1
12 Bild 41 Zu π3 parallele Ebene im Schaubild . . . .
In derjenigen Rißebene, zu der eine Ebene ε parallel verläuft, erscheinen alle darin enthaltenen
geometrischen Objekte in wahrer Gestalt.
23
π2 π3
e''2 = Spurgerade im AR
e'''2 = Spurgerade im SR
e'''1 = Spurgerade im SR
12 13
e'1 = Spurgerade im GR
Bild 41 a
π1
13
Kap. 2 – wahre Längen – wahre Winkel - Paralleldrehen - 54 -
π2
β Gesucht:
A" • WL der Strecke A-B
A • wahrer Winkel α
g"
• wahrer Winkel β
B" g
α
g'
A'
12 B ε
B' π1
Bild 43 a) Paralleldrehen zur Grundrißtafel ergibt wahren Winkel β der Geraden zur AR-Tafel
g"
h"(B)
A0"
B"
12
B0 B'
β
g'
Wah
re Lä
nge
(A-B
)
β
A0
A'
Konstruktionsbeschreibung:
• Drehpunkt wählen, z.B. Pkt. A" oder B"
• im Aufriß durch den Punkt A" bzw. durch B" eine Höhenlinie (Parallele zu 12) legen
• von A" bzw. von B" aus im Aufriß die Strecke A" - B" parallel zu 12 drehen
• ergibt den Punkt B0" bzw. den Punkt A0" im Aufriß; durch die Drehung hat die Gerade zwar ihre
Lage in der x-Richtung verändert, aber nicht die Abstände zur AR-Tafel in y-Richtung
• Pkt. B0" angittern, Ordner in den GR B0 (diesen und alle weiteren Schritte analog für den Punkt A0)
• Pkt. B' parallel zu 12 verschieben
• Schnittpunkt mit Ordner = gesuchter Punkt B0
• Strecke A' – B0 = wahre Länge
• Winkel zwischen WL und der Parallelen zu 12 = β0 = Winkel zwischen der Geraden und π2
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Paralleldrehen zur Aufrißtafel - 56 -
Bild 44 b) Paralleldrehen zur Aufrißtafel ergibt wahren Winkel α der Geraden zur GR-Tafel
A"
A0"
α
Wah
re Lä
n ge g"
(A-B
)
hA hA α
B0
B"
hB hB
12
A0 f(B)'
B'
g'
A' B0'
f(A)'
Konstruktionsbeschreibung:
• Drehpunkt wählen, z.B. Pkt. A'
• durch den Punkt A' eine Frontlinie (Parallele zu 12) legen
• von A' aus die Strecke A' - B' parallel zu 12 drehen
• ergibt den Punkt B0' im Grundriß
• Pkt. B0' angittern, den Punkt mit Ordner in den Aufriß holen
• Pkt. B" parallel zu 12 verschieben infolge des Paralleldrehens im GR hat sich dort zwar die
Lage verändert, nicht aber die Höhe
• Schnittpunkt mit Ordner = gesuchter Punkt B0
• Strecke A" – B0 = wahre Länge (WL)
• Winkel zwischen WL und der Parallelen zu 12 = α0 = wahrer Winkel zwischen der Geraden
und der Grundrißtafel π1
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Stützdreiecke - Umklappen parallel zur Grundrißtafel - 57 -
Bild 45 a) Paralleldrehen zur Grundrißtafel ergibt wahren Winkel α der Geraden zur GR-Tafel
π2
A"
1"
A g" Raumecke im Schaubild
h"
12
1 B"
A0
A' α
g
A0 g' B = B0
α
1' w h
L(
π1 AB
)
=
= Hö
D he
re n
ha lin
ch ie
se =
Konstruktionsbeschreibung:
A"
• Der Winkel α liegt zwischen der Geraden g und
1" der Grundrißtafel π1, bzw. einer Parallelen
hierzu
g"
B" • Man legt durch einen beliebigen Punkt (z.B. B)
h" Höhenlinie
eine Höhenlinie, die genau unter der Geraden g
liegt
• Im GR erscheint die Höhenlinie deckungsgleich
mit der Geraden g'
g' = h'
A' • Im GR wird die Höhenlinie h' = g' zur
1'
B' Drehachse des Stützdreiecks unterhalb der
α Geraden g. Das Stützdreieck wird nun
Riss IV gIV senkrecht zur Drehachse in die Grundrißebene
10 g0 =
geklappt.
cm
AIV = A0 z.B. 1,5 • Dabei ist der wahre Höhenabstand zwischen g
und h im Aufriß in einem weiteren beliebigen
Umklappen des Stützdreiecks Punkt (z.B. Punkt A) gemäß Farbsaum zu
Bild 46 entnehmen und im GR anzutragen.
in die Grundrißebene
Mit der Konstruktion des Stützdreiecks in wahrer • Das Ergebnis zeigt den wahren Winkel α und
Größe wird ein neuer Riß IV eingeführt die wahre Strecke A-B auf der Geraden g.
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Stützdreiecke - Umklappen parallel zur Aufrißtafel - 58 -
b) Paralleldrehen zur Aufrißtafel ergibt wahren Winkel β der Geraden zur AR-Tafel
cm BV = B0
1,5
z.B.
gV
g0 =
g" = f" Riss V
β
A"
1"
B"
Umklappen des Stützdreiecks
Bild 47 in die Aufrißebene
10
B'
Konstruktionsbeschreibung:
• Der Winkel β liegt zwischen der Geraden g und der Aufrißtafel π2, bzw. einer Parallelen hierzu
• Man legt durch einen beliebigen Punkt (z.B. Punkt A) im Grundriß eine Frontlinie, die parallel
zur Aufrißtafel genau hinter der Geraden g liegt
• Im AR erscheint die Höhenlinie dann deckungsgleich mit der Geraden g"
• Im AR wird die Frontlinie f" = g" zur Drehachse des Stützdreiecks hinter der Geraden g. Das
Stützdreieck wird nun senkrecht zur Drehachse in die Aufrißebene geklappt.
• Dabei ist der wahre Abstand zwischen g und f im Grundriß in einem weiteren beliebigen Punkt
(z.B. Punkt B) gemäß Farbsaum zu entnehmen und im AR anzutragen.
• Das Ergebnis zeigt den wahren Winkel β und die wahre Strecke A-B auf der Geraden g.
Hinweis:
Die vorstehende Konstruktionsbeschreibung ist sinngemäß identisch mit der Beschreibung zu
Bild 46, wenn man die Grundrißtafel mit der Aufrißtafel vertauscht.
Auf diese Weise werden Höhenlinien zu Frontlinien und umgekehrt. Die jeweiligen
Konstruktionsabläufe bleiben unverändert.
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Stützdreiecke – Einführung zusätzlicher Risse (Umprojizieren) - 59 -
Abstand des wegfallenden Risses von der wegfallenden Rißachse = Abstand des neuen
Risses von der neuen Rißachse
Raumecke im Schaubild
Bild 48 mit neuem Riss V im Grundriß
π2
π
P" 5
Q" PV π
5
12 P
R" QV PV
Q QV
RV
π1 P'
R Q'
= 15
R'
12 12
PV
15
15
P' P'
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Stützdreiecke – Einführung zusätzlicher Risse (Umprojizieren) - 60 -
B"
A"
C"
26
12
B'
C' Riß VI
[4] S1'
A'
65
Riß V
Kap. 2 – wahre Längen - wahre Winkel - Stützdreiecke – Einführung zusätzlicher Risse (Umprojizieren) - 61 -
Aufgabe 8 - Musterlösung
e2 "
=f
0"
A" [8]
[5]
g" C" f
g0
26
β
f0
γ0
[3] [6]
12
[2] [1]
BVI
B' [70] f'
[90]
f0 CVI
α
C'
[4] Riß VI
S1' = [9]
A'
h 0'
e 1' =
AVI
g'
S2' [10]
65
CV
BV
Riß V
AV
12
13
l"ε(P) B"
P"
Bild 50
[2] "
Lot l in einem Punkt P auf die Ebene ε
f "ε
(1)
C"
P'
)
P'"
l'ε(P
A'
C'
h'ε(A
)
f 'ε(1)
[2] ' [1] ' Ebene ε'", projizierend
B'
13 B'"
Kap. 2 – Projizierendmachen einer Ebene – Kettenrisse – Lot auf Ebene – Durchstoßpunkt Lot / Ebene - 65 -
Zu bearbeiten:
• Von dem gegebenen, außerhalb der Ebene ε liegenden Punkt P ist das Lot l in GR und AR zu zeichnen
• Zu bestimmen ist der wahre Abstand des Punktes P von der Ebene ε
• In Grund- und Aufriß ist der Durchstoßpunkt D des Lotes durch die Ebene ε zu konstruieren
Konstruktionshinweis: Es wird empfohlen, die Höhenlinie durch den angegebenen Hilfspunkt [1] als
Rißachse 12 zu verwenden. Die Sichtbarkeitsverhältnisse sind zu beachten.
b"
P"
a"
[1]"
P'
13
a'
b'
Kap. 2 – Einführung zusätzlicher Risse (Umprojizieren) – Kettenrisse – Lot auf Ebene - 66 -
a" D"
)
l" ε(P
h"ε(1-2)
12
[1]" [2]"
)
2-3
f " ε(
[3]"
[4]" P"'
l"ε(
P)
[4]'"
[4]'
[3]'" [1]'"
P'
([2]'")
f 'ε(2-3) D'"
l' ε(P)
[3]' [2]' ε'"
h' ε(1-2)
[1]'
D'
13
a'
b'
Lösung:
• Die Höhenlinie h" durch [1]" liefert den Punkt [2]" auf der Geraden b". Durch Angittern werden die
beiden Hilfspunkte mit Ordnern in den GR geholt.
• Eine Frontlinie durch [2]' liefert den HP [3]' auf der Geraden a'. Der Punkt [3]' ist in den AR zu
holen; die Verbindung mit [2]" stellt die Frontlinie im AR dar.
• Das Lot l im Punkt P steht senkrecht auf der Frontlinie im AR und senkrecht auf der Höhenlinie
im GR. Achtung: Die Schnittpunkte l' mit h' und l" mit f" stellen nicht die Lotfußpunkte dar!
• Die neue Rißachse 13 verläuft senkrecht zur Höhenlinie h'ε. Wenn die Rißachse 12 im AR durch
den Punkt [1]" gelegt wurde, dann liegen die Punkte [1] und [3] am Schnittpunkt der Achse 13 mit
der projizierend darzustellenden Ebene ε. Unter Anwendung des Lehrsatzes „Abstand des
wegfallenden Risses von der wegfallenden Rißachse . . . „ erhält man die Punkte [3] und [4] im
dritten Riß.
• Ebenso erhält man der Punkt P"' (siehe Farbsaum). Das Lot l'" durch P'" liefert den
Durchstoßpunkt D'". Die Rückprojektion in den GR und AR liefert dort die entsprechenden Punkte
D' und D".
• Im Riß 3 sieht man den wahren Abstand des Punktes P von der Ebene ε.
Kap. 2 – Lot von Raumpunkt aus auf Gerade g – Lotfußpunkt - 67 -
2.6 Konstruktion des Lotes l von einem Raumpunkt P auf eine Raumgerade g
Die Lösung dieser weiteren Grundaufgabe zur Lotkonstruktion läßt sich prinzipiell auf die Aufgabe
gemäß Kapitel 2.5 – Projizierendmachen einer Ebene – zurückführen.
Eine Ebene ε kann bekanntlich unendlich viele Geraden enthalten. Wenn nun auf eine dieser
Geraden g von einem beliebigen Punkt P außerhalb der Geraden das Lot l gefällt werden soll, so
handelt es sich hierbei grundsätzlich auch um das Lot auf die Ebene, in der die Gerade g liegt.
Anstatt nun die Ebene projizierend zu machen, ist im vorliegenden Fall die Gerade g in wahrer
Gestalt abzubilden. Dieser Vorgang entspricht allerdings genau dem Projizierendmachen der
Ebene, wenn diese mit Blickrichtung senkrecht zu der Geraden betrachtet wird.
Die Abbildung der Geraden in wahrer Größe erfolgt nach den bekannten Verfahren gemäß Kapitel
2.1 durch Paralleldrehen oder nach Kapitel 2.2 durch Umklappen des Stützdreiecks unterhalb
der Geraden. Im vorliegenden Fall ist das Verfahren mit Stützdreieck wegen des geringeren
Konstruktionsaufwandes zu bevorzugen.
Nach der Geraden g ist nun auch der in zwei Rissen gegebene Raumpunkt P in seiner wahren
Lage, d.h. in Bezug zur Raumgeraden g darzustellen.
Der gesamte Lösungsvorgang wird in den folgenden Bildern 52 bis 55 schrittweise vorgeführt
und erklärt.
P"
g'
P'
Kap. 2 – Lot von Raumpunkt aus auf Gerade g – Lotfußpunkt - 68 -
Eine auf der Aufrißtafel senkrecht stehende, projizierende Hilfsebene ε durch den Punkt P
Bild 52
schneidet die Gerade im Punkt 1". In der Ebene verläuft eine Höhenlinie zwischen den Punkten
P und HP [1].
g"
[1"]
Ebene ε P" h"
Höhenlinie durch P
(projizierend)
h0
=
h'
[1'] = [10]
se
ach
ts
nitä
ffi
,A
h0
=
h'
g'
Konstruktionsbeschreibung: Schritt 1
• Durch den Aufrißpunkt P" wird eine projizierende Hilfsebene ε gelegt. In dieser Hilfsebene liegt
die durch den Punkt P gehende Höhenlinie h"ε(P).
• Der Schnittpunkt der Hilfsebene ε mit der Raumgeraden g" ergibt den Hilfspunkt [1] im Aufriß.
• Der HP [1] ist mit zwei Bestimmungsstücken in den Grundriß zu holen: Der HP [1'] liegt
1. auch im Grundriß auf der Geraden g, also auf g' und 2. auf dem Ordner durch [1"]
• Die Höhenlinie h' im Grundriß kann nach folgender Überlegung wiederum mit zwei
Bestimmungsstücken gezeichnet werden: Sie geht 1. durch P' und 2. durch den HP [1'].
• Zum Umklappen des unter der Geraden g senkrecht auf π1 stehenden Stützdreiecks wird die
Höhenlinie h' als Drehachse verwendet. Damit sind die Punkte P' und [1'] zugleich wahre Punkte
P0 und [10], da sie auf der Drehachse (= Affinitätsachse, siehe Kapitel 3 des Skriptums) liegen.
Kap. 2 – Lot von Raumpunkt aus auf Gerade g – Lotfußpunkt - 69 -
Eine auf der Grundrißtafel senkrecht stehende, projizierende Hilfsebene η durch den Punkt P
Bild 53 schneidet die Gerade im Punkt 2". Im Aufriß erscheint der wahre Höhenabstand zwischen den
Punkten P und HP [2].
g"
[1"]
Ebene ε" P" h"
Höhenlinie durch P
(projizierend)
h0
=
h'
[2']
zd
re
iec
P' = P0
π1
Konstruktionsbeschreibung: Schritt 2
• In Verlängerung des Ordners durch den Punkt P" nach oben erhält man einen weiteren
Hilfspunkt [2"] auf der Geraden g". Im GR liegt dieser Hilfspunkt ebenfalls auf der Geraden g.
• Durch den Grundrißpunkt [2'] wird senkrecht zur Höhenlinie h' eine weitere projizierende
Hilfsebene η gelegt, die senkrecht zur Grundrißtafel verläuft. Im Aufriß erkennt man den wahren
Höhenunterschied der Raumpunkte P und [2].
• Mit der Grundrißprojektion der Hilfsebene η' als Drehachse und dem wahren Höhenunterschied
zwischen dem Punkt [2] und der Höhenlinie durch P läßt sich im Grundriß das Stützdreieck
unter dem Punkt [2] abbilden, mit dessen Hypotenuse als Radius der wahre Punkt [20]
rechtwinkelig zur Höhenlinie gefunden wird.
Kap. 2 – Lot von Raumpunkt aus auf Gerade g – Lotfußpunkt - 70 -
Bild 54 Wahre Lage der Raumgeraden g0 im Grundriß und Lot durch P im Grundriß
g"
[2"]
[1"]
Ebene ε" P" h"
Höhenlinie durch P
(projizierend)
P Fo h0
es Lotes o =
nge d h'
hre Lä
l0 = wa
g0
[1'] = [10]
s
F0 ck
[20] reie
tz d
tü
g0 s S
de g
p en en
p ad
kla Ger
F' m
U er
[2'] u m er d
t
e z un
hs
ac
eh
g' Dr
η' ⊥ π1
P' = P0
Konstruktionsbeschreibung: Schritt 3
• Nachdem die Gerade g" im Aufriß durch die Punkte [1"] und [2"] geht, muß sie in wahrer Gestalt
natürlich ebenfalls durch [10] und [20] gehen.
• Gemäß Bild 54 wurde der wahre Punkt [20] konstruiert, der Punkt [10] ist bereits seit dem
Konstruktionsschritt 1 und gemäß Bild 53 bekannt.
• Damit kann nun die Gerade g0 in ihrer wahren Lage als Verbindungslinie von [20] mit [10]
gezeichnet werden.
• Das gesuchte Lot l wird nun senkrecht zu g0 durch den Punkt P = P0 angetragen. Der gesuchte
Lotfußpunkt F0 liegt auf g0.
• Im Grundriß liegt der Lotfußpunkt F' am Schnittpunkt der Geraden g' mit der Parallelen zur
projizierenden Ebene η'.
Kap. 2 – Lot von Raumpunkt aus auf Gerade g – Lotfußpunkt - 71 -
[2"]
F"
[1"]
Ebene ε" P" h"
Höhenlinie durch P
(projizierend)
P Fo h0
es Lotes o =
nge d h'
hre Lä
l0 = wa
GR
l' = Lot im
F'
[2']
Gesamtlösung
g'
η' ⊥ π1
P' = P0
Konstruktionsbeschreibung: Schritt 4
• Nachdem der Lotfußpunkt F' im Grundriß konstruiert wurde (Bild 54), muß dieser hier nur noch
angegittert und mit einem Ordner in den Aufriß geholt werden.
• Dort liegt F" 1. auf der Geraden g" und 2. auf dem Ordner durch F'.
• Das Lot l" im Aufriß ist dann die Verbindung von F" mit dem ursprünglich gegebenen Punkt P".
Kap. 2 – Gerade projizierend machen – Punkt wandert auf Kreis - 72 -
Riß 2 g"
P"
[2"]
[2'] Riß 4
34
g'
13
g"'
c
IV d IV
[1"] IV
[4"] IV
e
b
° kIV
Riß 2 g" 30
IV
IV
f
a
h" (P) P" [3"]
MIV= gIV = 1IV = 2IV
30°
IV
[2"] V g
h" P
h IV
k IV
[2'] IV IV Riß 4
j i
k' g0 34
[3' = 30]
13
g'
h' [2"']
F0
l0
[1'] M' h'
f' g"'
Die Rückübertragung der übrigen
Punkte a – f, sowie i – k in den
Grundriß unterbleibt aus
Riß 1 Gründen der besseren Übersicht
P' Riß 3
P'" M"'
k"'
h'"
[1"']
Konstruktionsbeschreibung:
(Im vorliegenden Beispiel beginnt die Konstruktion im Aufriß → Lösung zunächst im GR → Riß 3 → Riß 4)
Auf eine detaillierte Konstruktionsbeschreibung kann im vorliegenden Fall verzichtet werden, weil
es sich bei dieser zusammengesetzten Konstruktion um Umprojektionen (Kettenrisse) in
Verbindung mit der Errichtung eines Lotes auf eine gegebene Gerade durch einen ebenfalls
gegebenen Raumpunkt P handelt.
Es wird auf die einschlägigen Konstruktionsbeschreibungen zu den entsprechenden Aufgaben
verwiesen (siehe Beispiel von Seite 56 und Beschreibung von Seite 57, sowie Seite 63 – 66).
Bei der vorliegenden Aufgabe 10 handelt es sich um ein zusammengesetztes Beispiel der
vorgenannten Aufgaben.
Kap. 2 – Das Deckgeradenverfahren - 74 -
n e ε"
sebe
Hilf
nde
j i ziere
[3"] pro
g" =
[2"] Gegeben: a) Raumdreieck A-B-C in GR und AR
p"
D" Gerade g in Grund- und Aufriß
A"
P" Gesucht: Durchstoßpunkt D der Geraden g
Gegeben: b): Raumdreieck A-B-C, wie vor
[1"] [4"]
g" Gerade p in Grund- und Aufriß
p" Gesucht: Durchstoßpunkt P der Geraden p
C"
B'
fsebe ne η'
[2']
i ere n de Hil
jiz
p ' = pro
[4']
D'
P' C'
[3']
g'
[1']
A' Das Deckgeradenverfahren im Bild
Fall a) projizierende Hilfsebene ε im Aufriß Lösung zeigt sich zuerst im Grundriß
Bild 56
Deckgeradenverfahren
Fall b) projizierende Hilfsebene η im Grundriß Lösung zeigt sich zuerst im Aufriß
Kap. 2 – Das Deckgeradenverfahren – Durchstoßpunkt D einer Geraden durch Ebene etc. - 75 -
Aufgabenblatt - Übungen
Aufgabe 11: Eine Ebene ε ist durch ihre Spurgeraden in GR und AR gegeben; ebenso eine
Gerade g in GR + AR
Gesucht: a) Durchstoßpunkt D der Geraden durch die Ebene in GR und AR
b) Abstand e des Punktes D von der Aufrißspur
c) Winkel β der Ebene ε zur Aufrißtafel
g"
e 2"
12
e1 '
g'
Kap. 2 – Das Deckgeradenverfahren – Durchstoßpunkt D einer Geraden durch Ebene - 76 -
Aufgabe 11 a - Musterlösung
[2]
g"
D"
e 2"
12 = π1" = π2'
[4] [1]
e1 '
D'
[3]
g'
Konstruktionsbeschreibung:
(Im vorliegenden Beispiel beginnt die Konstruktion im Grundriß → Lösung zunächst im AR)
[2]
Aufgabe 11 a bis 11 c
Musterlösung - gesamt
g"
eo
[5]
ε'" = projiziere
nd [8]
[9]
β
D"
e 2"
"
Ri
tD
ßa
n k
u
ch
nP
e f "(D)
s
hd
e2
r c
du
3
)"
f (D
e
12 tl ini
on [4] [6]
Fr [1]
e1 '
D'
[3]
g'
[7]
Lösungsweg (Beschreibung nur für die Teilaufgaben b und c, sonst siehe Seite 81 ):
• Durch den Punkt D" eine Senkrechte zur Aufrißspur e2" bis zur Rißachse 12 legen = Fallinie f "
• → Hilfspunkte 5 (Aufrißspur) und 6 (Rißachse 12) = Stützdreieck, projizierend
• Ordner (mit Farbsaum) im GR bis zur Spurgeraden e1' → HP 7
• Stützdreieck ⊥ 5 – 6 in die Zeichenebene umklappen; dazu HP 7 von 6 aus hochdrehen → HP 8
• eine Parallele (Frontlinie) zu e2" durch den Punkt D" ergibt auf der Verbindungslinie 5 – 8 den HP 9
• nachdem 5 – 8 projizierend die Ebene ε darstellt, ist 5 – 9 der wahre Abstand von D zur AR-Tafel π2
• zwischen 5 – 6 und 5 – 8 liegt der wahre Winkel ∢β
Kap. 3 – Affinität – Definition – affine Darstellungen – Voraussetzungen – Eigenschaften - 78 -
A"
π4 Bild 57
A0 Schaubild eines affin abgebildeten Raumkörpers
B" (4-Eck A-B-C-D)
D0 D"
B0
C"
C0 D'
C'
A'
c h se B'
n it ätsa
i
Aff π1
Der Begriff „affin“ bedeutet „linear verzerrt“. Das heißt, es handelt sich auch hier um ein
geradentreues Abbildungsverfahren, bei dem sich die Geraden aus zwei Projektionsebenen aus
der ihnen gemeinsamen Rißachse = Affinitätsachse schneiden.
Das vorstehende Bild 58 mag dies veranschaulichen. Auch bei affiner Darstellung gilt der Lehrsatz,
daß parallele Eigenschaften erhalten bleiben.
Aus Bild 58 ist ersichtlich, daß sich zugehörigen Ordner, die rechtwinkelig auf die Rißachse
stoßen, auf dieser treffen.
Nachdem im geometrischen Sprachgebrauch aus der Dreh- und Rißachse nun die Affinitätsachse
wird, spricht man konsequent anstelle der „Ordner“ nun von Affinitätsstrahlen.
Anwendung der Affinität: Drehen um die Affinitätsachse, z.B. A0, B0 .... durch
• Klappen in die Grundrißebene π1 → Stützdreieck
• Paralleldrehen zu π1 einer Figur um eine Höhenlinie
• Paralleldrehen zu π2 einer Figur um eine Frontlinie
Das Verfahren der Affinität vereinfacht die Darstellung wahrer Größen von Ebenen, da es hierbei
nicht mehr notwendig ist, die Ebenen in einem neuen Riß projizierend zu machen, um dann mittels
mehrerer Stützdreiecke wahre Flächen zusammenzusetzen.
Es genügt vielmehr, unter nur einem Punkt das Stützdreieck zur Ermittlung der wahren Raumlage
zu konstruieren. Die übrigen Punkte lassen sich dann unter Anwendung des Lehrsatzes, daß sich
alle Körperlinien auf der Affinitätsachse schneiden, einfach konstruieren.
Das folgende Beispiel soll dies veranschaulichen: Gegeben: Figur A-B-C-D-E in zwei Rissen
Gesucht: Abbildung in wahrer Gestalt
e 2" (Lösung mit Hilfe der Affinität)
B"
Bild 58
5-Eck A-B-C-D-E der Ebene ε in der 2-Tafel-Projektion
C" wahre Größe → Bestimmung mit Affinität
A"
[3]
D"
E"
C'
12
se
ch
B' ä tsa
it
ffin
A Hinweis:
=
e
ad Bei Zerlegung des 5-Ecks in
er
urg mehrere Dreiecke kann mit
Af
D' e1
tss
E' liegen.
Stützdreieck unter
Punkt E [2] D0
C0
E0
wahre Größe
[4]
A0 B0
[1]
Kap. 4 – Kugel – Kugelschnitte – Begriffe und Definitionen - 80 -
Bild 59
Ф
Schaubild der Kugel Φ mit ihren
Bezeichnungen und ihrer Grundrißprojektion
P R
u
Kugel Φ mit ihren Bezeichnungen in der
Bild 60
Zweitafelprojektion
u2" = Φ"
π1 M'
P' u1' = Ф'
ko"= u1"
εo"
M"
k1"
ε1"
k2" Wenn M ∈ ε, so spricht man vom Großkreis der
ε2"
Kugel. Im GR ist dies der sog. 1. Umriß u1', im AR
ε3"
k3" der sog. 2. Umriß u2" der Kugel.
Wenn M ∉ ε, so spricht man von einem Kleinkreis
der Kugel, z.B. k1, k2, k3.
k2' Hinweis: Der Äquator ist der Großkreis der Erde.
u2' = projizierend
k3' = M'
k1'
π 1'
Kap. 4 – Kugel – Kugelschnitte – Kettenrisse - 81 -
nε'''(N)
T2'''
N'''
r T4'''
k''' ε''' proji
zierend
Umprojektionen = Kettenrisse
einer geschnittenen Kugel
(Prinzipdarstellung, unmaßstäblich) ' M'''
R"
Φ'''
V 1"
Bezeichnungen: N)
T 1" n ε" (
n = Normale
k'' T 4"
N = Mittelpunkt des Schnittkreises N″
M"
k = Bezeichnung des Schnittkreises
23 V 2"
r"
r = Schnittkreis-Radius T 2"
R = Kugel-Radius T 3"
f "ε
Ф"
(N
S = Scheitelpunkte der Ellipse
) 12
T = Tangenten-Berührpunkt
f = Frontlinie
Bild 61
n
ε '(N
Kettenrisse von Kugelschnitten als Übungsbeispiel )
mit Teilvorgaben
14
Kap. 4 – Kugel – Durchstoßpunkte einer Geraden - 82 -
k1"
h
M"
m
es
se
S3"
de
sS
k2"
ttk
n'k2
Konstruktionsbeschreibung:
In Abhängigkeit von den Platzverhältnisses des Konstruktionsblattes wird die Gerade g im Grund-
oder Aufriß als Affinitätsachse gewählt. Die Zeichnung wird übersichtlicher, wenn als
Affinitätsachse jedoch eine Parallele zu der Geraden außerhalb der eigentlichen Konstruktion
festgelegt wird. Nach den Gesetzmäßigkeiten der Affinität (siehe Kapitel 3) werden der
Schnittkreis k und die in gleicher Ebene liegende Gerade g senkrecht zu der gewählten
Affinitätsachse in den Grund- bzw. Aufriß geklappt und somit in wahrer Lage und Größe
dargestellt.
Dort, wo die wahre Gerade g0 den wahren Kreis k0 schneidet, befinden sich die wahren
Durchstoßpunkte D1 und D2.
Mittels Angittern werden diese Durchstoßpunkte über die zugehörigen Affinitätsstrahlen nun zurück
in die vorher bekannten Risse geholt. Dort liegen die Durchstoßpunkte bekanntermaßen 1. auf der
Geraden und 2. auf dem entsprechenden Ordner.
Siehe hierzu auch das durchkonstruierte Beispiel gemäß Bild 63 von Seite 81.
Kap. 4 – Kugel – Durchstoßpunkte einer Geraden - 83 -
An einer sinnvoll „beliebigen Stelle“ 2" auf der Geraden g" wird das Lot
2"
auf die Höhenlinie h" gefällt. Hierbei ist darauf zu achten, daß der im
Aufriß in wahrer Höhe abzugreifende Abstand von der Grundrißtafel beim
g" Auftragen rechtwinkelig zur Affinitätsachse im Grundriß noch auf das
Zeichenblatt paßt: Im vorliegenden Beispiel ist dies der Punkt 2" (rot).
oder 2"
besser: Gerade g durchdringt die Kugel Φ
Bild 63 die Lösung erfolgt zunächst im Grundriß
D2" Konstruktionsbeispiel:
Φ" Gerade g durchdringt eine Kugel Φ. Die
Konstruktion beginnt hier im AR → Lösung
zunächst im GR. Der Schnittkreis k sowie
die Gerade g sind dort unter Anwendung der
M" Besonderheiten der Affinität in wahrer Lage
und Größe zu konstruieren, die gefundenen
D1" Durchstoßpunkte sind anschließend zuerst
in den GR und dann in den AR zu holen.
1"
h" = Höhenlinie an „beliebiger“ Stelle
g'
se
ch
tsa
in itä
f
Af
Φ'
1' =10
M'
D1'
k'
g0
N'
D2'
D10
k0
N0
D20
20 20