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Eisenmangelanämie
M. Hallek, Köln
und Anämie der chronischen
Erkrankungen
Eisen ist elementarer Bestandteil vie- gen eines hypochrom-mikrozytären Blut- figkeit 20%), Schwangere, die mit zuneh-
ler Enzyme und der Atmungsket- bilds differenzialdiagnostisch immer be- mender Dauer der Schwangerschaft in
te. Ein Mangel bzw. eine Störung der rücksichtigt werden. Wegen des unter- bis zu 18% der Fälle einen Eisenmangel
Verwertung von Eisen beeinträchtigt schiedlichen diagnostischen und thera- entwickeln [3], sowie alte Menschen (et-
entsprechend den gesamten Orga- peutischen Vorgehens sollte sie zuverläs- wa 11%; [4]). Bei Männern ist eine Eisen-
nismus und bildet die pathophysio- sig von einer Eisenmangelanämie abge- mangelanämie selten. Patienten, die be-
logische Grundlage einer ganzen Rei- grenzt werden. Das ist in der Praxis nicht sonders häufig an einem Eisenmangel lei-
he klassischer Symptome und Befun- immer einfach, jedoch zumeist möglich, den, sind solche mit chronisch-entzündli-
de, die viele medizinische Fachgebie- soweit der jeweils zugrunde liegende Pa- chen Darmerkrankungen, Dialysepatien-
te betreffen. Eine ganz überragende thomechanismus verstanden wird und ten und Menschen mit Herz-Kreislauf-Er-
Bedeutung haben die Störungen des die entsprechenden Laborparameter des krankungen unter einer Therapie mit An-
Eisenstoffwechsels jedoch für die Hä- Eisenstoffwechsels hinzugezogen werden tikoagulanzien.
matologie, da sie zwangsläufig die (. Infobox 1).
Hämproduktion beeinträchtigen und Ursachen
früher oder später eine Anämie ver- Eisenmangelanämie
ursachen. Ein Eisenmangel ist immer Folge einer
Epidemiologie negativen Eisenbilanz. Eine Eisenman-
Dies bezieht sich nicht nur auf die häu- gelanämie entwickelt sich, wenn zu wenig
figste Anämieform überhaupt, die Eisen- Nach Schätzungen der Weltgesundheits- Eisen aufgenommen wird, Eisen verloren
mangelanämie, die durch einen echten organisation (WHO) leiden weltweit etwa geht oder wenn ein vermehrter Bedarf be-
Eisenmangel entsteht. Auch funktionel- 2 Mrd. Menschen an einer Anämie [1]. Da steht. Da die Eisenaufnahme nur über die
le Störungen des Eisenstoffwechsels kön- der Eisenmangel die häufigste Mangeler- Nahrung erfolgt, spielen nutritive Fakto-
nen eine eisendefizitäre Erythropoese be- nährung darstellt, ist es nicht verwunder- ren eine große Rolle. Hier sind in erster
dingen und trotz gefüllter Eisenspeicher lich, dass etwa 80% der Anämien durch Linie Ernährungsgewohnheiten, wie eine
zu einer Anämie führen. Insbesondere gilt einen Eisenmangel bedingt sind. Die streng fleischfreie Kost oder Diäten zur
dies für die Anämie der chronischen Er- Häufigkeit ist in den Entwicklungslän- Gewichtsreduktion, zu nennen. Pflanzli-
krankungen [“anemia of chronic disor- dern Asiens und Afrikas besonders hoch. che Produkte enthalten prinzipiell genug
ders“ (ACD)], bei der das Eisen als un- In den europäischen Ländern beträgt die Eisen. Das pflanzliche Eisen ist jedoch
spezifische Abwehrmaßnahme blockiert Prävalenz 5–10%, es sind jedoch nicht al- dreiwertig (Fe3+), neigt zur Bildung von
wird und damit dem entzündlichen Pro- le Bevölkerungsgruppen gleich häufig be- schwerlöslichen Komplexen und wird we-
zess, aber auch der Erythropoese vorent- troffen. Besonders gefährdet sind Säuglin- sentlich schlechter aufgenommen als das
halten wird. ge und Kleinkinder bis zum fünften Le- Eisen aus Fleisch, das teils anorganisch
Diese beiden pathophysiologischen bensjahr. Die Prävalenz einer Eisenman- (Fe2+), zu 40–70% jedoch als Hämeisen
Grundlagen der hypochrom-mikrozy- gelanämie bei Kindern zwischen 6 Mo- vorliegt. Dank der besseren Bioverfüg-
tären Anämie sind nicht nur von theo- naten und 3 Jahren liegt in Osteuropa barkeit können allein durch das Hämei-
retischem Interesse, sondern von großer bei bis zu 50%, in Westeuropa dagegen sen bis zu 40% des Gesamteisenbedarfs
praktischer Bedeutung. Die ACD stellt bei dank der mit Eisen angereicherten Baby- abgedeckt werden [5].
hospitalisierten Personen und bei älteren nahrung in der Regel unter 5% [2]. Wei- Im frühen Säuglingsalter wird der
Menschen eine der häufigsten Anämieur- tere Risikogruppen für einen Eisenman- Eisenbedarf durch die Muttermilch ge-
sachen dar und muss deshalb bei Vorlie- gel sind prämenopausale Frauen (Häu- deckt. Mit zunehmendem Alter und
Eisenstoffwechsel nopausalen Frauen 300–400 mg als Spei- tel des Gesamteisens liegt als rasch mo-
chereisen in Form von Hämosiderin oder bilisierbares Speichereisen vor, die restli-
Der menschliche Körper enthält insge- Ferritin vorliegen. Etwa zwei Drittel des chen etwa 15% sind in Myoglobin und in
samt 3000–5000 mg Eisen, wobei bei Körpereisens befinden sich innerhalb der verschiedenen Enzymen gebunden. Eine
Männern 500–1000 mg und bei präme- Erythrozyten im Hämoglobin, ein Vier- negative Eisenbilanz führt zunächst zum
» Eine ausgewogene
mitteleuropäische Kost
Klinisches Erscheinungsbild
Typische Symptome einer Blutarmut sind
u. a. Fatigue, Tachykardie, Schwindel,
deckt normalerweise den Kopfschmerzen und Blässe. Das klinische
täglichen Eisenbedarf Erscheinungsbild der Eisenmangelanämie
wird darüber hinaus v. a. von trophischen
Normalerweise reicht eine ausgewogene Störungen bestimmt, bedingt durch eine
mitteleuropäische Kost völlig aus, um den gestörte Zellproliferation. Klinisch im-
täglichen Eisenbedarf von 1–2 mg/Tag zu ponieren Mundwinkelrhagaden, Aphten
decken. Eine gemischte Nahrung enthält in der Mundschleimhaut, brüchige Nägel
etwa 10–20 mg Eisen, 10–15% liegen dabei und Wundheilungsstörungen.
als Hämeisen vor. Von der Gesamtmenge
werden bedarfsadaptiert 5–10% verwer- Stadien des Eisenmangels
tet, das restliche Eisen wird mit dem Stuhl In Abhängigkeit von der Ausprägung wer-
ausgeschieden. Die Eisenresorption findet den 3 Stadien des Eisenmangels unter-
überwiegend im Duodenum und oberen schieden. Bei einer negativen Eisenbilanz
Jejunum statt und erfolgt durch ein ausge- entsteht zunächst ein Speichereisenman-
klügeltes Transportsystem (. Abb. 1): Die gel (Stadium I). Dabei sind die Eisenspei-
Passage von Eisen aus dem Darmlumen cher reduziert, die Erythropoese und an-
durch die apikale Membran der duodena- dere Zellen des Körpers werden jedoch
len Enterozyten hängt von einem speziel- noch ausreichend mit Eisen versorgt. In
len Eisentransporter ab, den „divalent me- Stadium II, der eisendefizitären Erythro-
tal transporter 1“ (DMT-1). Zuvor wird das poese, reicht das Eisen nicht mehr aus, um
Fe3+-Nahrungseisen durch die luminale die erythropoetischen Vorstufen im Kno-
Reduktase DyctB in Fe2+überführt. Der chenmark optimal zu versorgen. Das Hä-
Transport durch die basale Membran der moglobin liegt jedoch noch im Normal-
Enterozyten in das Portalblut erfolgt mit- bereich. Bei Unterschreiten des normalen
hilfe von Ferroportin 1. Nach der Passa- Hämoglobinwerts liegt schließlich eine
ge wird Fe2+durch Hephaestin zu Fe3+oxi- Eisenmangelanämie vor (Stadium III).
diert und mit Transferrin zu den Geweben
transportiert. Das Hämeisen hat dagegen Laborparameter
einen eigenen Transportweg. Es wird über Es gibt zahlreiche Laborparameter des
einen eigenen Hämrezeptor, das „heme Eisenstoffwechsels, die herangezogen
carrier protein 1“ (HCP1) an der lumina- werden können, um sich ein Bild über
len Oberfläche des Enterozyten gebunden den Eisenstatus eines Patienten zu ma-
und aufgenommen. Innerhalb der Darm- chen. Diese erlauben nicht nur die Dia-
zelle wird das Hämeisen durch eine Hä- gnose eines Eisenmangels per se, sondern
moxygenase zu Fe2+metabolisiert und auf auch dessen Graduierung (. Abb. 2).
Mobilferrin übertragen. So steht es dann
für die Produktion von eisenhaltigen En- Blutbild. Bei einer Eisenmangelanämie
zymen zur Verfügung und kann bei Bedarf sind die Erythrozyten in der Regel hy-
an den Körper abgegeben werden. pochrom-mikrozytär, das MCV und der
Eine zentrale Rolle in der Regulation MCH sind infolge der verminderten Hä-
der Eisenhomöostase spielt das in der Le- moglobinproduktion erniedrigt. Häufig
Schwerpunkt: Anämien
982 | Der Internist 9 · 2015
Tab. 1 Laborkonstellation zur Beurteilung des Eisenstoffwechsels mit Ferritin, Hämoglobin Eine Ausnahme ist die Thalassämie mit
und einem Parameter der eisendefizitären Erythropoese Speichereisenmangel.
Stadium I (Speiche- Stadium II (eisendefi- Stadium III (Eisen- Nach Möglichkeit sollte man jedoch
reisenmangel) zitäre Erythropoese) mangelanämie) mehrere Parameter bestimmen, um den
Ferritin ↓ ↓ ↓ Eisenmangel nicht nur zu diagnostizieren,
Transferrinsättigung n ↓ ↓ sondern auch dessen Schweregrad einstu-
CHr n ↓ ↓ fen zu können. Durch Kombination von
HYPO n ↑ ↑ Ferritin und Hämoglobin mit einem Para-
ZPP n ↑ ↑ meter, der das Stadium II erfasst, kann
sTFR n ↑ ↑ man den individuellen Eisenstoffwech-
Hämoglobin n n ↓ sel und das Stadium eindeutig beurteilen:
Stadium-II-Test: Transferrinsättigung, CHr, HYPO, ZPP, sTFR.CHr „Content of hemoglobin in reticulocytes“ (Hämo- Ferritin ermöglicht eine Beurteilung der
globingehalt der Retikulozyten); HYPO hypochrome Erythrozyten; n normal; sTFR „soluble transferrin receptor“ Eisenspeicher. Einer der Parameter Trans-
(löslicher Transferrinrezeptor); ZPP Zinkprotoporphyrin. ferrinsättigung, ZPP, sTFR, HYPO und
CHr gibt Auskunft über die Eisenversor-
sTFR-F-Index (Ferritinindex). Um die mit chronischer Niereninsuffizienz unter gung der Erythropoese. Anhand des Hä-
Aussagekraft der sTFR-Messung zu stei- Erythropoetinsubstitution. moglobinwerts kann das Vorliegen oder
gern, wurde der sog. sTFR-F-Index, ein Fehlen einer Anämie nachgewiesen wer-
Quotient aus sTFR und dem Logarith- Hepcidin. Bei der Abklärung diagnosti- den (. Tab. 1).
mus des Serumferritins, eingeführt. Je scher Problemfälle einer hypochrom-mi-
nach verwendetem Test für sTFR spricht krozytären Anämie wäre wünschenswert, Konsequenzen einer
bei einer CRP-Konzentration >5 mg/l ein die Hepcidinkonzentration im Serum zu Eisenmangelanämie
Wert von >0,8 (Dade-Behring-Test) bzw. kennen. Hepcidin ist bei einer Eisenman-
>2 (Roche-Test) für das Vorliegen einer gelanämie erniedrigt, bei einer ACD er- Bei jedem Patienten mit Eisenmangel
Eisenmangelanämie. Die Sensitivität für höht. Bei Patienten mit ACD und gleich- muss die Ursache der negativen Eisenbi-
eine Eisenmangelanämie beträgt bei die- zeitigem Eisenmangel sind niedrigere lanz geklärt werden. Fehlen offensichtli-
sem Test 88% [11, 12]. Nachteile des Tests Hepcidinwerte zu erwarten als bei Patien- che Ursachen wie Menorrhagien, mehrere
sind sein abstrakter Charakter und die ten mit ACD und suffizienter Eisenver- Schwangerschaften, die Wachstumsperio-
fehlende Standardisierung. sorgung [15]. Hepcidintests sind zwar ver- de oder eine Fehlernährung, ist eine En-
fügbar, z. B. „enzyme-linked immunosor- doskopie des Gastrointestinaltrakts zum
Retikulozytenhämoglobin. Der Hämo- bent assays“ (ELISA) und massenspektro- Ausschluss einer Blutungsquelle indi-
globingehalt der Retikulozyten [“content skopische Tests, sie sind aber nicht stan- ziert. Auch bei prämenopausalen Frauen
of hemoglobin in reticulocytes“ (CHr)] dardisiert und daher in der Praxis derzeit sollte eine endoskopische Abklärung er-
erlaubt es, die Eisenversorgung der ge- ohne Relevanz. folgen, falls ein positiver Test auf okkultes
rade neugebildeten Retikulozyten zu be- Blut vorliegt oder eine Anämie <10 g/dl,
urteilen. Werte <26 pg sprechen für eine Resümee. Den besten Parameter zur ein Gewichtsverlust bzw. abdominale Be-
eisendefizitäre Erythropoese, wobei die- Diagnose eines Eisenmangels gibt es nicht. schwerden bestehen. Eine gastroenterolo-
se durch einen echten Eisenmangel, aber Alle genannten Tests haben ihre Vorteile gische Abklärung ist auch bei einem feh-
auch durch eine gestörte Eisenverwertung und ihre speziellen Probleme. Die Wahl lenden Ansprechen auf eine Eisensubsti-
bedingt sein kann. Der CHr erlaubt eine des eingesetzten Parameters hängt von tution bzw. bei einem Alter >40 Jahre in-
frühe Beurteilung der Effektivität einer der klinischen Fragestellung und von der diziert [16, 17].
Eisensubstitution und ist prädiktiv für Verfügbarkeit ab. Als Erstlinienparame- Nach Möglichkeit sollte versucht wer-
einen Anstieg des Hämoglobinwerts unter ter des Eisenstoffwechsels wird in der kli- den, die Ursache der Eisenmangelanämie
Eisengabe [13]. nischen Praxis Serumferritin verwendet. zu beseitigen, um einen weiteren Eisen-
Aufgrund der Korrelation mit den Eisen- verlust zu verhindern. Hierzu zählen die
Hypochrome Erythrozyten. Der Anteil speichern ist die Bestimmung von Serum- Beseitigung chronischer Blutungsquellen,
der hypochromen Erythrozyten (HYPO) ferritin der sensitivste Test des Eisenstoff- z. B. durch Polypektomie, ggf. die Umstel-
mit einem Hämoglobingehalt <28 pg be- wechsels. Im Unterschied zu den ande- lung der Ernährung, z. B. eine Vitamin-C-
trägt bei Personen ohne Eisenmangel und ren Laborparametern erfasst dieser Test reiche Ernährung, und die Verbesserung
bei Patienten mit einem reinen Speicher- bereits einen Speichereisenmangel. Bei der Eisenresorption, z. B. durch Eradika-
eisenmangel <2,5%. Werte >10% sind be- Vorliegen einer hypochrom-mikrozytä- tion einer Helicobacter-positiven Gastri-
weisend für eine eisendefizitäre Erythro- ren Anämie reicht der Nachweis einer er- tis oder eine glutenfreie Diät bei Zöliakie.
poese [14], wobei die Höhe des Anteils niedrigten Ferritinkonzentration für die Parallel dazu wird eine Eisensubstitution
keinen Hinweis auf die Genese liefert. Diagnose einer Eisenmangelanämie zu- eingeleitet.
HYPO gelten als der beste Parameter zur meist aus, weitere Labortests zur Diagno-
Beurteilung des Eisenstatus bei Patienten sesicherung sind dann nicht erforderlich.
Therapie In der Regel werden Fe2+-haltige ora- dextrane sollten wegen anaphylaktischer
le Eisenpräparate verwendet. Das Eisen Reaktionen nicht mehr verwendet werden
Jeder Eisenmangel, der das Stadium der liegt dabei als Sulfat, Glukonat, Chlorid – auch wenn diese selten sind. Die neueren
eisendefizitären Erythropoese (Stadium II) oder Fumarat vor. Die Substitution kann Präparate können auch als Bolusinjektio-
erreicht hat, sollte behandelt werden. Ein mit 50 mg/Tag begonnen werden und bei nen über 1–2 min verabreicht werden, eine
Speichereisenmangel (Stadium I) stellt nur guter Verträglichkeit je nach Präparat auf protrahierte Gabe bzw. eine Kurzinfusion
bei bestimmten Personengruppen eine In- 100–200 mg täglich gesteigert werden. Sie ist jedoch vorzuziehen, um eine Flushsym-
dikation zur Eisensubstitution dar. Dazu muss fortgeführt werden, bis eine Norma- ptomatik zu vermeiden. Basierend auf den
gehören Schwangere, Sportler, Patienten lisierung des Hämoglobinwerts erreicht beobachteten Nebenwirkungen von dext-
unter chronischer Dialyse oder mit gestör- ist und die Eisenspeicher aufgefüllt sind. ranhaltigen Präparaten empfiehlt die Euro-
ter Eisenresorption, z. B. nach Dünndarm- Die Effektivität der Eisensubstitution ist päische Arzneimittel-Agentur (EMA), i.v.-
resektion, sowie Patienten mit einem per- anhand des Anstiegs der Retikulozyten Präparate generell nur in Institutionen mit
sistierenden Eisenverlust, z. B. bei chroni- bzw. des CHr und des Hämoglobins zu der Möglichkeit einer kardiopulmonalen
scher Darmerkrankung oder Morbus Osler. überprüfen. Die Hämoglobinkonzentra- Reanimation anzuwenden. Die Patienten
Der individuelle Eisenbedarf kann an- tion sollte nach 4–6 Wochen um etwa 2 g/ sollen außerdem nach jeder Gabe 30 min
hand des bestehenden Hämoglobindefi- dl angestiegen sein. Ist dies nicht der Fall, überwacht werden. Aufgrund der fehlen-
zits einfach überschlagen werden, wenn wird eine Dosiserhöhung empfohlen, bei den Risikominimierung durch eine Test-
man weiß, dass für einen Hämoglobinan- schlechter Compliance eine Umstellung dosis vor der ersten Applikation wird eine
stieg um 1 g/dl rund 200 mg Eisen netto auf die i.v.-Applikation. Weitere Kontrol- Testdosis von der EMA nicht mehr emp-
benötigt werden. Bei einer Hämoglobin- len erfolgen alle 4 Wochen bis zur Norma- fohlen.
konzentration von 10 g/dl bedarf es somit lisierung des Hämoglobinwerts. Danach
etwa 1000 mg, um den Wert auf 13 g/dl wird die Substitution mindestens 3 Mona- Anämie der chronischen
anzuheben (3×200 mg) und einen Eisen- te fortgesetzt, um adäquate Eisenspeicher Erkrankungen
vorrat von 400 mg, der einem Ferritin- aufzubauen. Ziel der Eisensubstitution ist
wert von 40 µg/l entspricht, anzulegen. neben der Normalisierung des Hämoglo- Epidemiologie
binwerts ein Ferritinwert von 50–100 µg/l.
Orale Eisensubstitution Die ACD ist die zweithäufigste Form einer
Die orale Eisensubstitution gilt als Stan- Intravenöse Eisensubstitution Anämie. Sie entwickelt sich bei Patienten
dardtherapie, sie wird jedoch von 20% der Eine i.v.-Eisensubstitution ist indiziert, mit chronischen Erkrankungen. Das Be-
Patienten schlecht toleriert [18]. Im Vor- wenn zwei verschiedene orale Eisenprä- schwerdebild wird maßgeblich von der zu-
dergrund der Beschwerden stehen gast- parate nicht vertragen wurden oder wenn grunde liegende Erkrankung bestimmt,
rointestinale Beschwerden, die die Com- eine enterale Eisenresorptionsstörung während die Anämie häufig lediglich als
pliance der Patienten oft beeinträchtigen. vorliegt. Außerdem erhalten Patienten Nebenbefund zur Kenntnis genommen
Die Beschwerden korrelieren mit dem unter einer Erythropoetintherapie mit re- wird.
Gehalt an Eisen in den Tabletten und naler Anämie, ACD oder therapieassozi- An dieser Stelle ist anzumerken, dass
können durch Einnahme mit der Nah- ierter Anämie Eisen auf diesem Weg. Vor nicht jede Anämie bei einer chronischen
rung vermindert werden. Da dadurch je- Beginn der Erythropoetinsubstitution ist Erkrankung einer ACD entspricht, son-
doch die Resorption des Eisens um bis zu ein Ferritinwert von >200 µg/l anzustre- dern nur solche, die pathophysiologisch
zwei Drittel vermindert wird, ist eine Ein- ben, um die Effektivität von Erythropo- auf eine zytokinvermittelte Störung der
nahme vor dem Essen oder zwischen den etin zu erhöhen bzw. um einen adäqua- Eisenverwertung zurückzuführen sind.
Mahlzeiten vorzuziehen. Beachtet wer- ten Hämoglobinanstieg zu ermöglichen. Deshalb sind epidemiologische Erhebun-
»
den muss, dass adsorbierende und alka- gen zur Inzidenz und Prävalenz der ACD
lisierende Substanzen wie Kaffee, Tee, Eisendextrane sollten wegen mit Vorsicht zu interpretieren, da die Dia-
Milch, Oxalate, Phosphate oder Antazida anaphylaktischer Reaktionen gnose der ACD in solchen Fällen meist
die Eisenresorption hemmen. Persistieren nur auf einer Bestimmung von Ferritin
nicht mehr verwendet werden
die Beschwerden über eine Woche, kann und/oder CRP basiert.
zunächst das Präparat gewechselt wer- Als Prototyp der ACD gilt die Anämie
den. Besteht die Unverträglichkeit weiter, Die i.v.-Präparate enthalten Fe3+-Kom- bei rheumatoider Arthritis, die bei 30–60%
ist eine i.v.-Gabe von Eisen zu empfehlen. plexe. Die maximale Tagesdosis beträgt der betroffenen Patienten nachweisbar ist.
62,5 mg für Fe3+-Glukonat und 200 mg für Menschen mit chronisch-entzündlichen
» Adsorbierende und
alkalisierende Substanzen
Fe3+-Hydroxid-Saccharose. Fe3+-Carbo-
xymaltose und Fe3+-Isomaltose erlauben
Darmerkrankungen entwickeln nach neu-
esten Erhebungen neben einer Eisenman-
dank verbesserter Stabilität die Applikation gelanämie (18–24%) in etwa 6% der Fälle
hemmen die Eisenresorption höherer maximaler Tagesdosen. Bei Fe3+- eine ACD [19]. Das Risiko für eine ACD
Carboxymaltose bis zu 1000 mg und bei steigt mit dem Alter an, weshalb diese An-
Fe3+-Isomaltose bis zu 20 mg/kgKG. Eisen- ämieform mit 20% die häufigste aller An-
Tab. 2 Differenzialdiagnostische Abklärung der Eisenmangelanämie und ACD sondere Interleukin-1 verantwortlich ge-
Parameter Eisenmangelanämie ACD ACD mit Eisenmangel macht, das die Fähigkeit von Makropha-
Ferritin ↓ ↑ ↑/n gen zur Erythrophagozytose steigert. Die
Transferrinsättigung ↓ ↓ ↓ Suppression der Erythropoese wird durch
CHr ↓ n/↓ ↓ eine verminderte Erythropoetinproduk-
HYPO ↑ n/↑ ↑ tion, eine verminderte Erythropoetinsen-
ZPP ↑ ↑ ↑ sibilität der roten Vorstufen und über eine
sTFR ↑ n ↑ direkte Zytokinwirkung, z. B. durch Inter-
Hepcidin ↓ ↑ ↑ leukin-1, Interleukin-6 oder den Tumor-
ACD „Anemia of chronic disorders“ (Anämie der chronischen Erkrankungen); CHr „content of hemoglobin in Nekrose-Faktor-α, hervorgerufen.
reticulocytes“ (Hämoglobingehalt der Retikulozyten); HYPO hypochrome Erythrozyten; n normal; sTFR „soluble Die ACD ist zunächst normochrom-
transferrin receptor“ (löslicher Transferrinrezeptor); ZPP Zinkprotoporphyrin. normozytär. Erst nach einem längeren
Verlauf der chronischen Erkrankung ent-
ämien bei Älteren sein soll. Da das Auftre- F Hepcidinvermittelte Hemmung der wickelt sich ein hypochrom-mikrozytäres
ten einer ACD und ihre Ausprägung mit Eisenresorption aus dem Darm und Blutbild. Dabei wird jedoch ein MCV von
der Krankheitsaktivität der verursachen- verminderte Eisenfreisetzung aus den <70 fl praktisch nie erreicht.
den Grunderkrankung korrelieren, ist ver- Makrophagen [20, 21]
ständlich, dass die ACD mit einer erhöhten F Verminderte Lebensdauer zirkulie- Diagnostik
Mortalität und einem erhöhten Hospitali- render Erythrozyten
sationsrisiko vergesellschaftet ist und somit F Suppression der Erythropoese im Der eindeutige Beweis einer ACD ist
auch die häufigste Anämieform bei hospi- Knochenmark eigentlich nur durch eine Knochenmark-
talisierten Patienten darstellt. punktion mit Eisenfärbung möglich, bei
Die größte Rolle in der Pathogenese spielt der man sowohl das ausreichend vorhan-
Ursachen der durch Hepcidin ausgelöste Eisenent- dene Speichereisen als auch die durch die
zug, der den Körper in einen funktionel- eisendefizitäre Erythropoese bedingte
Alle entzündlichen oder malignen Pro- len Mangelzustand versetzt. Das im Kör- Abnahme der eisenhaltigen roten Vorstu-
zesse können eine ACD induzieren. Dazu per reichlich vorhandene Eisen wird im fen nachweisen kann. Die Durchführung
müssen sie jedoch ausreichend lange be- Sinne einer unspezifischen Abwehrmaß- einer Knochenmarkpunktion ist im Rah-
stehen, in der Regel mindestens 6–8 Wo- nahme im retikuloendothelialen System men der Diagnostik natürlich in der Regel
chen. Besonders erwähnenswert sind blockiert und vermindert freigesetzt. Da- nicht angemessen und auch in den meis-
hierbei durch wird Eisen dem Pathogen bzw. dem ten Fällen nicht nötig, um eine ACD hin-
F Autoimmunerkrankungen wie entzündlichen Prozess entzogen – aber reichend sicher zu diagnostizieren.
1 Arteriitis temporalis, leider auch der Erythropoese. Die Schlüsselaufgabe bei der Diagnos-
1 rheumatoide Arthritis und
»
tik einer ACD besteht im Nachweis einer
1 systemischer Lupus erythematodes; Die größte Rolle in der eisendefizitären Erythropoese bei gleich-
F chronische Nierenerkrankungen; Pathogenese spielt der durch zeitigem Ausschluss eines echten Eisen-
F chronische Infektionen wie mangels. Diese Aufgabe kann mit zwei
Hepcidin ausgelöste Eisenentzug
1 Tuberkulose, Parametern sehr einfach gelöst werden,
1 Osteomyelitis und mit ZPP und sTFR. ZPP erfasst alle Stö-
1 Endokarditis sowie Die Hepcidinproduktion wird durch ver- rungen des Eisenmangels, auch diejeni-
F Tumorerkrankungen. schiedene proinflammatorische Zytoki- ge bei der ACD. Die Konzentration des
ne gefördert, die bei chronisch-entzünd- sTFR ist dagegen nur bei einem echten
Ein Teil der Anämien des älteren Patien- lichen Prozessen, aber auch im Alter ver- Eisenmangel erhöht, bei der ACD hin-
ten sind auch durch eine Zytokindysba- mehrt freigesetzt werden, z. B. Interleu- gegen normwertig. Einen wertvollen
lance im Sinne einer ACD bedingt. Aku- kin-6. Hepcidin bewirkt eine Internali- Hinweis liefert zudem die Höhe von ZPP.
te Entzündungen verursachen zwar auch sierung und Degradation von Ferropor- So werden ZPP-Konzentrationen von
eine Eisenblockade, diese spielt jedoch an- tin, das in allen Körperzellen als einziger >150 µmol/mol Häm nur bei sehr schwe-
gesichts der kurzen Krankheitsdauer und Transporter in der Lage ist, Eisen nach ren Fällen einer ACD beobachtet. Ein ZPP
der langen Lebenszeit der Erythrozyten außen zu befördern. Infolge des Ferro- >200 µmol/mol Häm kommt hingegen
pathophysiologisch keine Rolle. portinabbaus wird das Eisen im Zellinne- bei einer ACD praktisch nie vor und
ren blockiert, sowohl in den Darmzellen spricht für das Vorliegen einer Eisenman-
Pathophysiologie als auch in den Makrophagen. gelanämie. Der Nachweis einer erhöhten
Zytokine sind auch an den beiden an- Hepcidinkonzentration liefert eine weite-
Die Pathogenese der ACD ist komplex und deren Hauptmechanismen der ACD ur- re Bestätigung der Diagnose einer ACD.
multifaktoriell. Drei Mechanismen sind für sächlich beteiligt. Für die verminderte Le- Man kann natürlich ZPP und sTFR
die Entstehung hauptverantwortlich: bensdauer der Erythrozyten wird insbe- ignorieren und mit den herkömmlichen
»
ZPP und Hämoglobin fortzusetzen [10].
Die meisten biochemischen Bei schwerer symptomatischer Anä- F Die Eisenmangelanämie ist durch den
Marker des Eisenstoffwechsels mie ist die Gabe von Bluttransfusionen Verlust, vermehrten Bedarf oder die
manchmal unumgänglich. Die Indika- verminderte Aufnahme von Eisen be-
reagieren als Akute-Phase-Proteine tion zur Transfusion sollte restriktiv ge- dingt.
stellt werden, um transfusionsbedingte F Jeder Eisenmangel muss abgeklärt
Bei Patienten mit einer ACD und koexis- Komplikationen zu vermeiden. werden.
tierendem Eisenmangel kann die Diag- Eine orale Eisensubstitution ist bei der F Risikogruppen für eine Eisenmangel-
nostik kompliziert sein, da die meisten ACD aufgrund der hepcidinvermittelten anämie sind Kleinkinder, prämeno-
biochemischen Marker des Eisenstoff- Blockade der enteralen Eisenresorption pausale Frauen, Schwangere und äl-
wechsels als Akute-Phase-Proteine reagie- nicht effektiv. Nur die i.v.-Gabe von Eisen tere Menschen.
ren (. Tab. 2). Diese Konstellation ist ins- ist geeignet die Eisenverwertungsstörung F Bei einer hypochrom-mikrozytären
besondere bei der rheumatoiden Arthri- bei der ACD zu umgehen. Auf der ande- Anämie beweist ein erniedrigter Ferri-
tis nicht selten. Vor allem bei hypochrom- ren Seite ist zu bedenken, dass die Eisen- tinwert eine Eisenmangelanämie, so-
mikrozytären Anämien mit einem Hä- verwertungsstörung bei der ACD eine weit keine Thalassämie vorliegt.
moglobinwert <9 g/dl und einem MCV physiologische Abwehrmaßnahme dar- F Die ACD ist durch eine zytokinindu-
<70 fl sollte trotz Vorliegen einer chroni- stellt, die nicht grundlos umgangen wer- zierte, hepcidinvermittelte Eisenver-
schen Erkrankung ein zusätzlicher ech- den sollte. Außerdem ist bislang keines wertungsstörung bedingt.
ter Eisenmangel ausgeschlossen werden der im Handel befindlichen Eisenpräpa- F ZPP kann als Screeningparameter des
[20]. Dies gelingt jedoch häufig nur mit- rate für die Therapie der ACD zugelas- gesamten Eisenstoffwechsels einge-
hilfe der Knochenmarkuntersuchung. sen. Eine Zulassung besteht nur dann, setzt werden.
In vielen Fällen ist die Ursache der ACD wenn laborchemisch gleichzeitig ein ech- F Standardtherapie der Eisenmangel-
offensichtlich, in anderen Fällen muss nach ter Eisenmangel nachweisbar ist. anämie ist die perorale Eisensubstitu-
der Ätiologie gefahndet werden. Zunächst Da bei Patienten mit ACD die Wirk- tion. Eine i.v.-Gabe wird bei ungenü-
gilt es, nach einem Infektfokus zu suchen samkeit von endogenem Erythropoetin gendem Ansprechen, Unverträglich-
(Urinkultur, Blutkultur, Serologie). Beson- vermindert und der Eythropoetinspiegel keit sowie in bestimmten Problem-
deres Augenmerk sollte bei nicht offen- relativ zu niedrig ist, stellt die Gabe von re- gruppen empfohlen.
sichtlichem Fokus auf okkulte Infektionen kombinantem Erythropoetin eine weite- F Ein Anstieg des CHr ist ein früher Mar-
gerichtet werden, hier sind v. a. eine En- re Therapieoption dar. Durch die Erythro- ker für ein Ansprechen auf eine Eisen-
dokarditis, AIDS-Erkrankung, Tuberku- poetinsubstitution können Transfusionen substitution.
lose oder eine Osteomyelitis auszuschlie- vermieden werden und eventuell die be- F Bei einer ACD, die durch eine Therapie
ßen. Bei Verdacht auf eine Autoimmuner- gleitende Fatigue günstig beeinflusst wer- der zugrunde liegenden Erkrankung
krankung wird die Bestimmung entspre- den. Die Mortalität der zugrunde liegen- nicht ausreichend behandelt werden
chender serologischer Parameter empfoh- den Erkrankung wird dagegen nicht güns- kann, kommt neben Bluttransfusio-
len. Bei älteren Menschen ist die ACD häu- tig beeinflusst. Prädiktive Faktoren, die ein nen und einer Erythropoetinthera-
fig durch mehrere chronische Erkrankun- Ansprechen auf die Eythropoetintherapie pie auch die i.v.-Gabe von Eisen in Be-
gen bedingt. Bei weiterhin ungeklärter An- vorhersagen könnten, sind für die in der tracht.
13. Mast AE, Blinder MA, Lu Q et al (2002) Clinical uti- Sehr geehrte Leserin,
Korrespondenzadresse lity of the reticulocyte hemoglobin content in the
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Prof. Dr. G. Metzgeroth 1491
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15. Goyal J, McCleskey B, Adamski J (2013) Peering unterlief uns bedauerlicherweise ein
Universitätsmedizin into the future: hepcidin testing. Am J Hematol
Mannheim, Medizinische Fehler in der Auswahl des Titelbildes.
88(11):976–978
Fakultät Heidelberg 16. Carter D, Maor Y, Bar-Meir S, Avidan B (2008) Preva- Auf diesem Bild ist eine Pflegekraft zu
Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, lence and predictive signs for gastrointestinal lesi- sehen, die einem Patienten bei der An-
68167 Mannheim ons in premenopausal women with iron deficiency lage einer Sauerstoffmaske behilflich
georgia.metzgeroth@umm.de anemia. Dig Dis Sci 53(12):3138–3144
17. Bini EJ, Micale PL, Weinshel EH (1998) Evalua- ist. Die Pflegekraft trägt an ihrer lin-
tion of the gastrointestinal tract in premenopau- ken Hand zwei Ringe sowie ein Arm-
sal women with iron deficiency anemia. Am J Med band. Da das Tragen von Schmuck
Einhaltung ethischer Richtlinien 105(4):281–286
18. Polin V, Coriat R, Perkins G et al (2013) Iron defi- im Bereich der Hände nicht den Vor-
Interessenkonflikt. G. Metzgeroth gibt an, dass kein
Interessenkonflikt besteht. J. Hastka: Honorar von Vi-
ciency: from diagnosis to treatment. Dig Liver Dis schriften der Händehygiene ent-
45(10):803–809 spricht, möchten wir uns für die Aus-
for Pharma.
19. Antunes CV, Hallack Neto AE, Nascimento CR et al
(2015) Anemia in inflammatory bowel disease out- wahl des Coverbildes entschuldigen.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen
oder Tieren. patients: prevalence, risk factors, and etiology. Bio-
med Res Int 2015:728925 Der Verlag
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