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Folge 2: Mit diesen Übungen solltest du rechnen

Einleitung
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Assessment-Center Podcast. Mein
Name ist Lena und ich bin Mitarbeiterin beim Frauen Umwelt Netzwerk der TU Dresden. Das
Frauen Umwelt Netzwerk setzt sich neben den Themen Chancengleichheit und Umwelt auch
für die Vernetzung von Studierenden ein. Mit Hilfe von verschiedenen Tools wie Workshops,
Netzwerktreffen oder Podcasts versuchen wir vor allem Frauen darin zu unterstützen,
selbstbewusst aufzutreten. Nachdem Maxi unsere Podcast Serie mit der Frage „Warum
entscheiden sich Unternehmen für Assessment-Center?“ eingeleitet hat, werde ich die heute
typische Übungen und Lösungsstrategien vorstellen, welche dich beim Assessment-Center
erwarten können.

Übungen bei Assessment-Centern können ganz unterschiedlich ausfallen und sind abhängig
davon, was dem Unternehmen besonders wichtig ist. Es ist also ratsam, sich auf alle
Eventualitäten vorzubereiten und nicht direkt in Panik zu verfallen, wenn eine Übung
drankommt, von der du noch nie gehört hast. Oft wird auch getestet, wie gut man unter
Stress arbeiten kann. Wunder dich also nicht, wenn Aufgaben besonders knifflig gestellt
sind.

Übung 1: Selbstpräsentation
Diese Übung ist besonders wichtig, da sie meist den Einstieg eines Assessment-Centers
darstellt und somit der erste Eindruck vermittelt wird. Wer hier aus der Masse hervorsticht,
kann definitiv einige Pluspunkte sammeln. Die Selbstpräsentation dauert normalerweise
zwischen 5 und 15 Minuten. Dabei kann die Aufgabenstellung sehr offen formuliert sein, wie
z.B. „Stellen Sie sich der Gruppe vor.“ oder auch konkreter formuliert werden. Also z.B.
„Präsentieren Sie drei wichtige Meilensteine Ihres beruflichen Werdegangs“. Bei beiden
Fragestellungen sollte während der Präsentation auf jeden Fall der Bezug zum Unternehmen
hergestellt werden.

Generell wird bei der Selbstpräsentation neben dem ersten Eindruck die Individualität,
Motivation, Rhetorik und Kommunikationsstärke getestet. Außerdem wird auch die
Körpersprache bewertet. Steht der bzw. die Kandidatin selbstbewusst da? Wird Blickkontakt
bewusst gesucht? Oder gibt es nervöse Ticks? Aber keine Sorge, auch wenn es erst einmal
viel erscheint, auf was du achten musst, hat die Übung Selbstpräsentation den Vorteil, dass
du dich sehr gut zu Hause darauf vorbereiten kannst. Im Vorhinein solltest du einmal deine
Stärken und Schwächen analysieren und deinen Werdegang zusammenfassen. Außerdem
solltest du das Unternehmen nochmal genauer unter die Lupe nehmen, um
Anknüpfungspunkte zur eigenen Vita herauszustellen. Übe am besten deine Präsentation zu
Hause und halte sie auch für Freundinnen und Familie. Am Ende kommt es nicht darauf an,
wer schon am meisten geschafft hat, sondern wer dem Unternehmen positiv im Gedächtnis
bleibt. Und das schaffst du mit deiner selbstbewussten Einstellung und Vorbereitung
zweifellos.
Übung 2: Fallstudie
Diese Übung kann als Einzel oder Gruppen Aufgabe gestellt werden und dauert meistens 20
bis 30 Minuten. Das Ziel hinter dieser Übung ist die Prüfung von Fachwissen und Kompetenz
auf dem Gebiet, da es sich in der Regel um praxisnahe Aufgaben handelt. Außerdem steht
im Fokus das analytische und strategische Denken, Problemlösungskompetenz und bei
Gruppenaufgaben die Rolle innerhalb des Teams. Aufgabenstellungen können dabei z.B.
sein: „Deine Abteilung macht Verluste. Welche Maßnahmen ergreifst du, um sie zu retten?“
Oder „Ein neues Produkt soll auf den Markt kommen? Erstellen Sie zwei
Marketingmaßnahmen für dessen Einführung“. Es geht bei dieser Aufgabe nicht darum, die
perfekte Lösung zu präsentieren. Dafür wäre die Zeit auch gar nicht da. Vielmehr geht es
darum, in kurzer Zeit eine durchdachte Entscheidung zu treffen und diese im Nachhinein
auch begründen zu können. Selbst wenn es nicht der Musterlösung des Unternehmens
entspricht, kannst du dennoch punkten, indem du zu deiner Lösung stehst, aber auch auf
mögliche Schwierigkeiten und somit auf die Schwächen deiner Lösung eingehst. Damit
beweist du, dass du komplex denken kannst und hinterlässt mit Sicherheit einen guten
Eindruck. Tatsächlich kannst du dich auf die Fallstudie von zu Hause aus nur bedingt
vorbereiten, da Aufgabenstellungen sehr verschieden sein können.

Nichtsdestotrotz hilft es dir, fachlich gut Bescheid zu wissen und das Unternehmen gut zu
kennen. Außerdem kannst du auch versuchen, zu Hause verschiedene Problemstellungen in
einer vorgegebenen Zeit zu lösen. Auch wenn du kein direktes Feedback bekommst, hilft es
dir, entspannter an die Aufgabe heranzugehen.

Übung 3: Gruppendiskussion
Gruppenaufgaben ermöglichen dem Unternehmen einen direkten Vergleich zwischen
Bewerbenden. Hier ist es besonders wichtig, einen vielversprechenden Eindruck zu
hinterlassen und aus der Masse herauszustechen.

Aber Achtung: Das bedeutet auf keinen Fall, dass man am lautesten sein muss oder den
meisten Sprechanteil haben muss. Auch Jemand, der vielleicht nicht viel zu sagen hat, aber
dann die richtigen Dinge, kann auffallen. Gruppendiskussionen können ganz unterschiedlich
aussehen, weshalb auch die Dauer zwischen 15 bis 45 Minuten betragen kann. Meist haben
die Themen ein Unternehmensbezug, aber es können auch tagesaktuelle Themen diskutiert
werden. Eine mögliche Fragestellung könnte lauten: „Das Unternehmen soll vergrößert
werden. Entscheiden Sie sich für einen passenden Standort“. Natürlich ist dem
Unternehmen am Ende auch die Entscheidung wichtig. Allerdings geht es in dieser Übung
natürlich primär um die Diskussion an sich. Du solltest also versuchen, stets freundlich,
höflich und professionell zu bleiben. Des Weiteren solltest du gut zuhören und Niemanden
unterbrechen. Vertritt deine eigene Meinung und bringt gute und aussagekräftige
Argumente vor. Sollte aber jemand anderes eine bessere Idee haben, ist es auch gut,
Kompromissbereitschaft zu zeigen, da am Ende schließlich nur ein Ergebnis präsentiert
werden kann.
Am besten kannst du dich auf die Gruppendiskussion vorbereiten, indem du mit
Freundinnen oder Familie über Themen diskutierst. Klingt vielleicht banal, aber so kannst du
trainieren, wie du deine eigene Meinung präzise formulierst. Oder du kannst auch eine
andere Meinung als deine eigene einnehmen. Und so versuchen, Gegenargumente zu
finden.

Übung 4: Das Rollenspiel


Auch hier werden wieder die soziale Kompetenz, Konfliktfähigkeit, aber auch
Entscheidungsfähigkeit innerhalb von 10 bis 30 Minuten getestet. Bei dieser Übung werden
bestimmte Situationen mit Kolleginnen oder Kundinnen nachgestellt. Dabei können
Aufgaben sein, Kritik zu üben, Feedback zu geben oder auch ein Beschwerdegespräch oder
Verkaufsgespräch zu führen. Das kommt natürlich ganz darauf an, auf was für eine Position
du dich bewirbst. Meist sind solche Übungen mit vielen kleinen Hindernissen versehen, mit
welchen du dann natürlich umgehen musst. Hierbei musst du vor allem darauf achten, nicht
impulsiv oder emotional zu reagieren und dich auch nicht zu irgendwelchen Aussagen
verleiten zu lassen.

Wenn du stets professionell und zielorientiert bleibst, meistert man jedes Rollenspiel ohne
Probleme. Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass du in einem Rollenspiel stets als
Mitarbeitender des Unternehmen auftrittst. Es gibt also einen kleinen Vorgeschmack darauf,
wie es sein könnte, wenn du die Stelle bekommst. Gib also wie immer dein Bestes und
versuche dich auf die Rolle einzulassen.

Abschied
Hiermit bin ich am Ende der heutigen Podcast-Folge. Denk immer dran. Vorbereitung ist die
halbe Miete und dann wirst du jeder ist das mit der Übung mit Bravour meistern. Wenn du
noch mehr rund um das Thema Assessment-Center wissen möchtest, dann hör dir gerne
auch unsere anderen Folgen an.

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