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107.2018
shop.page-online.de/
downloads
Total Shoppability –
E-Commerce & Content
Das PAGE eDossier 107.2018 enthält einen Beitrag aus PAGE 08.2016 (EVT Juli 2016) und PAGE 02.2018 (EVT Januar 2018)
im Originallayout. Im Text enthaltene Links wurden beim Erscheinen des eDossiers nicht mehr geprüft.
IMPRESSUM Redaktion PAGE, Borselstraße 28, 22765 Hamburg; info@page-online.de; Telefon: 040 85183-400, Fax: -449; www.page-online.de; Chefredakteurin/Publisher:
Gabriele Günder, V.i.S.d.P. Autor: Jutta Nachtwey (jn), Verena Dauerer (vd). Anzeigenleiter: Alexander Herz; alexander.herz@page-online.de; Telefon: +49 85183-480, Fax: -489
(verantwortlich für die Anzeigen und Promotion); PAGE erscheint in der Ebner Verlag GmbH & Co. KG, Karlstraße 3, 89073 Ulm; Geschäftsführer: Gerrit Klein, Martin Metzger
(Stellvertreter), Florian Ebner. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitverwertungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich
welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Eine Vermietung, Verleihung sowie Ver-
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086 PAGE 08.16 › WERKZEUG › Shoppable
Shopzines
PAGE 08.16 087
Mit einer neuen Generation von Tools lassen sich blasse E-Commerce-Seiten ohne Programmierkenntnisse in
WERKZEUG
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
3Shopware Unbegrenzte
Erweiterungsmöglichkeiten
Die Open-Source-Alternative kommt vom
deutschen Shopsystemanbieter Shopware.
Gegenüber den anderen Lösungen hat sie
den Vorteil, dass mittlerweile 2000 Plug-ins für jede
Spezialanforderung zur Verfügung stehen, die aus
der Community heraus entwickelt wurden. Dank der
offenen API lässt sich das System beliebig erwei
tern. Neben der kostenfreien Version stehen für kom
merzielle Zwecke die kostenpflichtigen Professio
nal-, Professional-Plus- und Enterprise-Editionen
zur Verfügung. Bei diesen sind zum Beispiel zahl
reiche Premium-Plug-ins inbegriffen sowie ein Sup
port extra für Entwickler.
Auch bei Shopware kann der User die Elemente
eines Shops, also beispielsweise Bilder-Slider, Text
inhalte, YouTube-Videos oder iFrame-Inhalte, per
Drag-and-drop übernehmen. Ein Raster erleichtert
dabei die Positionierung, wobei die Inhalte respon
siv für unterschiedliche Geräte angelegt werden. Die
aktuelle Version 5 ab Shopware Professional, besitzt
nun auch einen Editor fürs Storytelling im Sinne ei
ner Magazingestaltung, mit dem sich die Produkt
seiten in Abschnitte unterteilen und mit »Side View«-
Elementen sowie »Quick View«-Modulen anrei
chern lassen. Shopware Professional steht für knapp
1300 Euro zur Verfügung.
↗ https://de.shopware.com
090 PAGE 08.16 › WERKZEUG › Shoppable Content
4 5
5 Piccing Kaufvorschläge zu
jedem Foto
Bei Piccing handelt es sich um eine Social-
Shopping-Plattform, mit deren Technolo
gie sich im Prinzip jedes Foto im Internet
»shoppable« machen lässt. Wer einen Account an
legt und das Plug-in in seinen Browser übernimmt,
kann beim Surfen im Netz Bilder auswählen oder ei
gene hochladen und auf diesen dargestellte Produk
te »piccen«. Daraufhin gibt Piccing eine Übersicht
von Shops aus, die diesen Artikel anbieten. Zu den
Verena Dauerer, freie Technikredakteurin
Partnern des Start-ups gehören etwa Nordstrom,
in Berlin, schaut seit dem Testen dieser
Booking.com oder Swarovski. Das kostenlose Plug- Tools genauer hin bei »kaufbaren« Inhalten
in steht für Chrome, Opera, Firefox und Safari zur und wie diese präsentiert werden.
Verfügung. Die ebenfalls kostenlose Piccing-App ↗ www.designjournalisten.de
für iOS und Android funktioniert nach demselben
Prinzip: Die User können sich durch »gepiccte« Fo
PAGE eDossier »E-Shop-Systeme für Designer«.
tos scrollen und damit gleich herausfinden, wo das Mietshops, Plattformen und Open-Source-
Produkt erhältlich ist. vd Lösungen für den Einstieg in den E-Commerce:
↗ http://piccing.com ↗ www.page-online.de/PDDP1020
048 PAGE 02.18 › THEMEN › Total Shoppability
Surreale Sitcom
Unter dem Titel »Keeping up
with the Bakers« entwickelte das
Modelabel Ted Baker für seine
Spring/Summer-2017-Kampagne
eine interaktive 360-Grad-Video-
Serie. Der User kann das Haus
der Familie Baker erkunden oder
sie zum Beispiel in den Super‑
markt begleiten und dabei innerhalb
des Videos Klamotten shoppen.
PAGE 02.18 049
Sofort
kaufen!
Total Shoppability: Wenn alles aus aller Welt auf allen
Kanälen jederzeit bestellbar ist, braucht es, um Kunden
zum Kauf zu verführen, viel mehr als »Buy now«-Buttons
050 PAGE 02.18 › THEMEN › Total Shoppability
● Der Prime Day ist laut Amazon »ein unglaubli Messaging-Start-up in New York, ist überzeugt davon,
cher Tag«. Dieses Schnäppchen-Event für Prime-Mit dass Chatbots die Zukunft der Interaktion zwischen
glieder gewinnt zunehmend an Bedeutung. Brian Marken und Konsumenten sind, weil es deren Kom
Madden, Vice President of Audience Development munikationsverhalten mit Freunden, Kollegen und
bei Hearst Digital Media, prophezeite im Juli auf Familie entspricht. In einem Interview auf MarTech‑
Digiday ( https://is.gd/PrimeDay ): »In einigen Jah‑ Series sagte sie im September ( https://is.gd/klattBot ):
ren werden die Leute genauso ›Happy Prime Day‹ »Wenn man genau weiß, was Kunden wollen, dann
wie ›Merry Christmas‹ sagen.« Halleluja. Jesus und kann man es ihnen verkaufen. Im Chat erzählt uns
Shopping sind also ungefähr gleich wichtig und müs der User präzise, was er braucht, sodass wir dies in
Handgezeichnetes
sen sich von nun an einen Heiligenschein teilen. Emotionalisieren: Burberry
Shoppable Content rückübersetzen können.«
Brian Maddens Euphorie stimmt perfekt auf die reicherte ihre gleichnamige Die AR- und VR-Spezialisten sehen im Rahmen
Goldgräberstimmung ein, die sich derzeit rund um App mit AR-Illus und des Shoppability-Hypes ebenfalls ihre Stunde ge
das Thema Shoppability entfaltet. Experten arbeiten -Typo von Danny Sangra an kommen, darunter das Start-up ADVR, das Virtual-
weltweit fieberhaft daran, Waren auf allen Kanälen und Augmented-Reality-Anwendungen fürs Con
noch schneller und einfacher kaufbar zu machen, tent Marketing entwickelt. Mitgründerin und Chief
was dank neuer Tools und künstlicher Intelligenz Product Officer My N. Tran meinte im Juli gegen
auch immer besser umsetzbar ist. Ob Shoppable User über der Huffington Post ( https://is.gd/VR_Popup ):
Generated Content/Videos/Printmagazine/Schau xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
»VR ist der breakout star, weil sich damit persona
fenster/Fashion-Shows et cetera – es gilt, den erzeug‑ lisierte Pop-up-Shops on demand entwickeln las
ten Kaufimpuls direkt zu nutzen, sodass der User »Wir haben sen.« Der Vorteil gegenüber 2D-Shopping-Angebo
mit so wenigen Klicks wie möglich das gewünschte
Produkt in den Warenkorb legt und bezahlt.
die Möglich- ten: Es gibt keinen trennenden Bildschirm mehr,
der User ist aktiver Teil der Erlebniswelt. Für die na
Die ganze Welt ist inzwischen käuflich geworden. keit, die he Zukunft sieht sie auch Social Pop-ups kommen:
Etwa mit der App LIKEtoKNOW.it, die theoretisch Welt in die ein shared environment, »in dem wir uns mit Freun
jeden Smartphone-Screenshot shoppable macht, ob nächste den und Familie verbinden, um sie nach ihrer Mei
Outfit-Bilder von Influencern auf Instagram oder Fo
tos von Freunden. Hierfür analysiert sie den gewähl
Phase des nung zu Farben oder Styles zu befragen«, erklärt My
N. Tran. Da derartigem VR-Content eine komplette
ten Screenshot und sucht passende Fotos aus einem Retailing Datenumgebung zugrunde liegt, ließen sich außer
riesigen Datensatz mit getaggten Bildern von Produk zu führen« dem viel detailliertere Rückschlüsse auf die Vor-
ten, die sich dann innerhalb der App kaufen lassen. Jooman Park, lieben des Users ziehen als durch die Auswertung
Managing Director bei impulsiver Klicks auf Buttons.
Zauberformel: Content & Commerce eBay Australia
Um den Kaufimpuls zu erzeugen, setzen Marken im Rosarote Brille vs. Schwarzmalerei
mer mehr auf Content und reichern ihre Onlineshops Also eine ziemlich rosige Zukunft für Brands, Soft
mit magazinartigen Beiträgen oder usergenerierten
Inhalten an. Indem sie die Produkte in Kontexte ein
»You mean wareentwickler und Content Creators. Konsumkri
tiker würden wohl sagen, dass sie keine Lust haben,
binden und narrativ präsentieren, inspirieren sie den study me sich derart tief in den Kopf gucken zu lassen. Dass
User mittels Storytelling zum Kauf. Das britische like a fucking Werbevideos eh schon immer lästig waren, jetzt
Modelabel Ted Baker beispielsweise erzählte im mice or aber zusätzlich noch mit »Buy now«-Buttons nerven.
Video »Mission Impeccable« eine Agentenstory –
drei Minuten großes Kino – und markierte mit einem
monkey? No, Dass dieser irre Kaufrausch mitsamt Hin- und Her
transport all der Klamotten, die nicht passen, die
Kreuz, was der User beim Zuschauen kaufen kann. thank you« Umwelt unnötig belastet. Dass es sie ankotzt, dass
Für Unternehmen eröffnen sich wunderbare Per User »Smoked einfach alles jederzeit käuflich ist. Sie würden alb
spektiven. Franz Riedl, Geschäftsführer von Styla, Coconut« träumen, dass in den Nachrichten neben der Jacke
Anbieter der Content-Commerce-Software-Suite von Angela Merkel oder der Waffe eines Attentäters
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Styla, schrieb auf Ecommerce News (https://is.gd/ ein »Buy now« aufpoppt. Selbst schuld, würden die
riedl): »Mit Shoppable Content können Marken und Enthusiasten entgegnen. Einfach nicht genug im
Unternehmen genau erkennen, welche Stellen ih Netz von sich preisgegeben und zu wenig online ge
res Angebots besonders gut funktionieren – und shoppt, sonst hätte die Datenanalyse klargestellt,
welche nicht. Mit diesen Daten lassen sich exakte dass der Albträumer Pazifist ist und eine Knopfleis
Vorhersagen darüber treffen, was die Zielgruppe te vorn ohnehin nicht infrage kommt.
wirklich will, was gut performt und wo es noch Op Wie auch immer man zur wachsenden Shoppa
timierungspotenzial gibt.« Dies ermöglicht natür bility steht – sie verändert auf jeden Fall unser Ein
lich auch, Content zu individualisieren und maß kaufs- und Konsumverhalten und wirkt längst auch
geschneiderte Angebote zu integrieren. massiv aufs Offlineshopping zurück, worauf der
Handel sich einstellen muss. das »Migros-Magazin«
Der völlig gläserne User fasste im Juli in einem Artikel zur »Zukunft des De
Auch Chatbot-Entwickler treiben das Durchleuch tailhandels« zehn Thesen des Trendforschers David
ten des Konsumenten voran. Caroline Klatt, Co- Bosshart, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts,
Founder von Headliner Labs, einem KI- und Mobile- zusammen ( https://is.gd/detailhandel ): »40 bis
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Smarter shoppen
● Ein plakatives Beispiel für die Verzahnung von Con-
tent und Commerce ist der Pop-up-Concept-Store The
Next Big Thing, den »Marie Claire« kürzlich in Koopera-
tion mit Mastercard in New York eröffnete. Der Laden
präsentierte Innovationen aus Fashion, Beauty, Un-
terhaltung, Technologie sowie Wellness und umfasste
drei Zonen, die nach Rubriken des Magazins benannt
sind: @Work, @Play und @Peak. Inhaltlich war der von
der Agentur Sparks ( h ttps://wearesparks.com ) ent-
wickelte Shop auch mit der »Marie Claire«-Oktober-
Ausgabe vernetzt, die einen Guide für Produkte und
Technologien zur Verbesserung des Alltags enthielt.
Touchscreens neben den Produkten boten den Kom
fort und die Funktionen, die der Kunde vom Online-
shopping gewohnt ist. In der Umkleidekabine machte
ihm ein Smart Mirror von Oak Labs Vorschläge für er-
gänzende Accessoires. Zudem präsentierte die Kos-
metikmarke Clarins den von MemoMi entwickelten
Sensor Mirror Pro, der ein Foto vom Kunden erstellte
und ihm Produkte zur Gesichtspflege unterbreitete.
Mit einer Smartphone-App konnte man etwa einen
Termin mit einem Stylisten vereinbaren oder im ge-
samten Laden bargeldlos bezahlen. Wenn dieser dann
abends schloss, ließ sich obendrein dank eines Schau-
fenster-Screens im Vorbeigehen weitershoppen.
052 PAGE 02.18 › THEMEN › Shoppability
↗ www.page-online.de/shoppability-0218 ein Schlaf- und ein Wohnzimmer, in dem tatsächlich jemand. Erwirbt ein Kunde
es nicht nur die Talitha-Kleidungsstücke Objekte aus dieser glamourösen Home-
zu kaufen gibt, sondern das gesamte story, werden sie durch andere ersetzt.
PAGE Story »Pop-up-Stores«. Wie Marken
das Pop-up-Format mit neuen Funk- Szenario, darunter beispielsweise auch Auf diese Weise wandelt sich der Laden
tionen aufladen, lesen Sie in PAGE 07.17 Möbel und Haushaltsutensilien von ähn- permanent. Darüber hinaus stylt Zand-
↗ www.page-online.de/PEPA1707 lich gesinnten Brands. berg das Ambiente jede Saison neu.
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Win-Win-Win-Win
● Die Geschichten hinter den Dingen vermitteln – nur
so lässt sich eine Verbindung zwischen Konsument und
Designer herstellen, meinen Akin Adebowale und Kolade
Adeyemo, die Gründer von Oxosi. Dieses Onlineformat
für »Afromodernist Fashion« mit Sitz in New York setzt
auf die Verbindung von Shop und Magazin und sorgt
mit Interviews, Videos oder Fotoreportagen nicht nur
für Storytelling, sondern auch für den Aufbau einer
Community. Der Name Oxosi nimmt Bezug auf die Kul-
tur der Yoruba in Nigeria und deren Gott Oshosi.
Das Projekt zeigt auf beeindruckende Weise, dass
sich Tradition und Moderne, Regionales und Globales
visuell spannend verschränken lassen. Denn die Vision
von Oxosi ist es, den afrikanischen Designern über ihre
jeweiligen regionalen Märkte hinaus neue Zielgruppen
zu erschließen. Umgekehrt ermöglicht Oxosi diesen den
Zugang zu neuen, hippen Klamotten, die anders ausse-
hen als der Einheitsbrei der global agierenden Mode-
ketten. Da Oxosi selbst von den Käufen auf der Seite
profitiert, könnte man das Win-Win-Win nennen. Weil
das Format zudem Kreativen ein attraktives Forum
bietet, sich einzubringen und die afromodernistische
Bewegung voranzutreiben, ist das Ganze wohl eher:
Win-Win-Win-Win.
Afromodernist Fashion:
Oxosi zeigt, dass die
Kombination von Content
und Commerce wahrhaft
Sinn machen kann. Aus den
Interviews, Videos und
Bildreportagen wird oft
direkt in denShop verlinkt
( h
ttps://oxosi.com )
Gleich
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