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Thomas J. Vogl1
Anton Moritz2
Endovaskuläre Therapie
Hans-Gerd Fieguth2
Mirko Doss2
von thorakalen
Axel Thalhammer1
Jörn O. Balzer1 Aortenläsionen
Zusammenfassung Aorta descendens. Die Entwicklung der endo-
vaskulären Techniken bietet eine Behandlungs-
ity and paraplegia rates of approximately five
to 20 per cent. For the less invasive EVAR tech-
Thorakale Aortenläsionen stellen eine seltene, möglichkeit, insbesondere bei Hochrisikopati- nique the technical success rate reaches 90 to
aber akut lebensbedrohliche Erkrankung dar. enten. 100 per cent with mortality rates between zero
Die Therapieoptionen sind konservativ, offen to ten per cent and the risk for paraplegia
chirurgisch oder minimalinvasiv mittels Stent- Schlüsselwörter: Aneurysma, minimalinvasive between zero to six per cent. For these high
graftimplantation (EVAR). Die chirurgische Therapie, endovaskuläre Therapie, thorakale success rates a close interdisciplinary coopera-
Therapie mit Gefäßprothese bedingt Morta- Aortenläsionen, Trauma, chirurgische Therapie tion between cardiovascular surgeons and in-
litäts- und Paraplegieraten von circa fünf bis 20 terventional radiologists/cardiologists are, how-
Prozent. Für die minimalinvasive EVAR liegt die ever, also indispensable. At present the major
technische Erfolgsrate bei 90 bis 100 Prozent, indications for the EVAR, among others, are
die Mortalitätsrate zwischen null und zehn Pro-
zent und das Risiko für eine Paraplegie zwi-
Summary aneurysms of the descending aorta, type B
dissections, and the rupture or traumatic le-
schen null und sechs Prozent. Diese Erfolgsra- Endovascular Therapy of Thoracic Aortic sions of the descending aorta. The evolution of
ten erfordern eine enge interdisziplinäre Zu- Lesions this endovascular technique offers a potential
sammenarbeit zwischen kardiovaskulär täti- Lesions of the thoracic aorta are a rare but acute- treatment possibility particularly in high-risk
gen Chirurgen und interventionellen Radiolo- ly life-threatening disease. They can be man- patients.
gen/Kardiologen. Die Indikationen für die aged conservatively, by open surgical repair,
EVAR sind derzeit Aneurysmen der Aorta des- and also minimal invasive using endovascular Key words: aneurysm, minimal-invasive thera-
cendens, Typ-B-Dissektionen und die Ruptur stentgraft implantation (EVAR). The surgical py, thoracic aortic lesions, trauma, surgical
beziehungsweise traumatische Läsionen der therapy using graft interposition causes mortal- therapy

T
horakale Läsionen der Aorta des- gie, die durch die raumfordernde Wir- Letztere ist jedoch nach wie vor mit ei-
cendens sind eine seltene, aber un- kung des Aneurysmas selbst verursacht ner hohen Mortalität verbunden, be-
behandelt mit hoher Morbidität werden. Die traditionelle Therapie be- dingt durch die Thorakotomie, die Ver-
und Mortalität einhergehende, lebens- steht in der medikamentösen (zum wendung eines kardiopulmonalen By-
bedrohliche Erkrankung. Verantwort- Beispiel antihypertensiven) und/oder passes sowie postoperative Komplika-
lich dafür sind die häufig schwerwiegen- der offenen chirurgischen Behandlung tionen, wie Blutung, Paraplegie, Apo-
den Begleiterkrankungen der betroffe- mit Implantation einer Gefäßprothese. plex und Niereninsuffizienz (9–11, 21,
nen Patienten. Lediglich drei Prozent 45, 57).
Kasten 1
aller Patienten mit Aortenaneurysmen Die in den letzten Jahren nahezu
haben ein thorakales Aneurysma Thorakale Aortenläsionen gleich bleibende Morbidität und Sterb-
(TAA). Das TAA wird meistens durch lichkeit der offenen chirurgischen The-
Atherosklerose und chronische Aor- Formen rapie des TAA erforderte eine weniger
tendissektion verursacht (Kasten 1) (25, > thorakales Aortenaneurysma (TAA) invasive und potenziell sicherere Me-
55). Über die Prävalenz- und Morta- – atherosklerotisch thode für die Behandlung.
litätsrate von Patienten mit TAA in die- – nach akuter/chronischer Aortendissektion Der Erfolg der ersten Stentgraftim-
ser Patientenpopulation ist wenig be- – traumatisch plantationen bei Bauchaortenaneurys-
kannt; allerdings treten diese Aneurys- – entzündlich men (AAA) durch Parodi et al. im Jahr
men häufiger bei älteren Patienten auf – nach zystischer Mediasklerose 1991 (47) veranlasste verschiedene
– luetisch
(3, 13, 14, 29, 32, 38, 48, 61). Gruppen, die endovaskuläre Ausschal-
> Aortendissektion
Behandlungsziele der Descendenslä- tung von Descendensläsionen zu eva-
> penetrierendes arteriosklerotisches Ulkus
sion sind die Vermeidung einer Ruptur luieren. Als erstes berichten Dake et al.
> aortopulmonale Fistel
und die Behebung von Kompressions- > intramurales Hämatom
1994 über die Stentgraftversorgung von
symptomen, wie Schmerz oder Dyspha- TAAs (17). Seitdem wurden in zahl-
Therapie reichen Instituten die Effektivität und
1 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiolo-
> konservativ medikamentös Sicherheit der endovaskulären Versor-
gie (Direktor: Prof. Dr. med. Thomas J. Vogl), Klinikum der gung im Bereich der Aorta descendens
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt > offen chirurgisch
2 Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie > endovaskuläre Stentgraftimplantation analysiert (2, 15, 18, 19, 34, 41, 44).
(Direktor: Prof. Dr. med. Anton Moritz), Klinikum der (EVAR) Mit zunehmender Erfahrung in der
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt Stentgraftimplantation wurde die Er-

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weiterung der Indikation für eine endo- hängiges Auftreten von jährlich 5,9 neu- zent. Eine Aortenruptur trat in 74 Pro-
vaskuläre Versorgung auf viele andere en thorakalen Aneurysmen pro 100 000 zent aller TAA-Fälle mit einer Sterb-
Descendenserkrankungen untersucht Personen (3). In dieser Analyse kamen lichkeitsrate von 94,3 Prozent auf (3).
(2, 4, 15, 18, 24, 40, 44, 45, 57). TAAs in beiden Geschlechtern gleich 95 Prozent der TAAs, die durch Aorten-
häufig vor. Das mittlere Alter betrug dissektion und 51 Prozent, die durch
65 Jahre für Männer und 77 Jahre für nichtdissezierende Aneurysmen verur-
Inzidenz und Epidemiologie Frauen. Die Ursachen waren: eine Aor- sacht waren, rupturierten.
tendissektion in 53 Prozent, eine Arte- Lilienfeld et al. berichteten über
Bickerstaff et al. berichteten in einem riosklerose in 29 Prozent, eine Aortitis eine Mortalität bei Männern für das
Beobachtungszeitraum von 30 Jahren in 8 Prozent, eine zystische Media- thorakale Aneurysma von jährlich
über ein alters- und geschlechtsunab- nekrose in 6 Prozent und Lues in 4 Pro- 0,7/100 000 und für das dissezierende
Aneurysma von jährlich 1,5/100 000
(38). In einer Studie über den natürli-
chen Verlauf von konservativ behandel-
ten TAA und Dissektionen fanden
Griepp et al. (29) als Faktoren, die mit
einem erhöhten Rupturrisiko einher-
gingen: höheres Alter, die chronische
obstruktive Lungenkrankheit und den
uncharakteristischen, persistierenden
Thoraxschmerz.Auch war in dieser Stu-
die die Sterblichkeitsrate infolge einer
Ruptur bedeutend höher bei Patienten
a mit chronischen Dissektionen (90 Pro-
zent), als bei Patienten mit nichtdisse-
zierenden Aneurysmen (76 Prozent)
(29).
Zusätzlich zu den durch eine Ruptur
von Aortenaneurysmen und Dissektio-
nen verursachten Todesfällen ist ein
weiterer großer Anteil auf das stumpfe
Thoraxtrauma zurückzuführen. In einer
b Studie über 530 in Kraftfahrzeugunfäl-
len getötete Personen waren 17 Prozent
der Verletzungen mit einer Aorten-
c ruptur verbunden (61).
Da die Mehrzahl der Patienten mit
konservativer Behandlung einer thora-
kalen oder thorakoabdominalen Aor-
tenläsion an einer Ruptur sterben, ist
ein aggressiverer, chirurgischer oder
minimalinvasiver Ansatz bei Patienten
mit Läsionen der Aorta descendens und
e der thorakoabdominalen Aorta indi-
ziert (29).

d
a und b) Die initiale CT-Angiographie in parasagittaler Rekonstruktion (a) zeigt die Dis- Behandlungsmöglichkeiten
sektionsmembran im Bereich der Aorta descendens (Pfeil) mit nahezu vollständiger
Kompression des wahren durch das falsche Lumen. Die Übersichtsrekonstruktion des
CTA-Datensatzes (b) ermöglicht zudem die Beurteilung des weiteren Gefäßverlaufs ab- Konservative Therapie
dominal sowie im Bereich der Beckenarterien.
c–e) Die periinterventionelle intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie (iaDSA)
zeigt die aneurysmatische Aufweitung im Bereich der proximalen Aorta descendens (c, Die konservative Therapie beschränkt
Pfeil) und verdeutlicht die Breite des wahren Lumens (d). Nach Stentgraftimplantation sich auf die Einstellung des systolischen
deutliche Normalisierung des wahren Lumens und nahezu komplette Ausschaltung des und besonders des diastolischen Blut-
falschen Lumens, jedoch mit Überstentung des Abganges der linken A. subclavia (e). drucks sowie gegebenenfalls eine Anal-
Abbildung 1: 54-jähriger Patient mit akuter Typ-B-Dissektion der Aorta gesie. In der Literatur ist eindeutig be-
descendens legt, dass durch die konservative Thera-

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der Patienten im Verlauf von zehn Jah-


ren wegen progressiver aneurysmaler
Dilatation einen operativen Eingriff
(28). Komplizierte Formen der Typ-B-
Dissektion (Ruptur, refraktäre Hyper-
tonie, lokalisiertes Aneurysma spuri-
um, persistierende Schmerzen oder Sei-
tenastischämie) bleiben der chirurgi-
schen oder interventionellen Therapie
vorbehalten. Hierbei liegt die 30-Tages-
Mortalität bei einer operativen Sanie-
rung der Typ-B-Dissektion bei 31 bis 64
Prozent, bei zusätzlich abdominaler
a Rekonstruktion bei bis zu 80 Prozent
(26). Die bislang publizierten Daten zur
endovaskulären Behandlung weisen
diesbezüglich eine 30-Tages-Mortali-
tätsrate von 16 Prozent auf (15).

Offene chirurgische Therapie


Die offene chirurgische Therapie mit
Einbringung einer Gefäßprothese ist
gegenwärtig die traditionelle chirurgi-
sche Behandlungsform für Patienten
mit TAA (10, 20).
Komorbiditäten und zunehmendes
Alter der Patienten bedingen Sterblich-
b c keitsraten zwischen 5 und 20 Prozent
a) Die transversale CT-Schicht zeigt neben der Lungenkontusion rechts auch die (9, 12, 54). Bei der chirurgischen Be-
Aortenruptur im Bereich der Aorta descendens (Pfeil) mit periaortalem Hämatom. handlung des TAAs liegt die 30-Tages-
b und c) Die periinterventionelle intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie Sterblichkeitsrate bei 4,8 Prozent, eine
(iaDSA) ermöglicht die Identifizierung der Leckage (Pfeil) und des Kontrastmittelex-
travasates (b). Nach EVAR angiographisch kein Anhalt für eine aktive Blutung (c).
Paraplegie tritt bei 4,6 Prozent der Fäl-
le auf (11). In dieser retrospektiven
Abbildung 2: 34-jähriger Patient mit traumatischer Aortenruptur nach Analyse von 1 220 konsekutiven Pati-
Verkehrsunfall, Rippenserienfrakturen, Hämatopneumothorax und Lun- enten waren die Prädiktoren der ope-
genkontusion
rativen Mortalität entsprechend der
Crawford-Klassifizierung die Nieren-
pie der Patient mit einem TAA nicht ist, die Aortenwandspannung zu redu- insuffizienz, zunehmendes Alter, symp-
vor einer Ruptur des Aneurysmas ge- zieren, um die Ruptur zu vermeiden tomatische Aneurysmen und Typ-2-
schützt, oder die Größenzunahme des und gleichzeitig die Scherkräfte auf der Aneurysmen. In Bezug auf die Paraple-
Aneurysmasackes verlangsamt werden Aorta zu verringern, um ein Fortschrei- gierate waren die bestimmenden Fakto-
kann. Cambria et al. berichten eine 5- ten der Dissektion zu verhindern. Dies ren das Typ-2-Aneurysma und Diabetes
Jahres-Überlebensrate von 17 Prozent, wird durch Natrium-Nitroprussid-Ap- (11). Bei Patienten mit akuter Aorten-
mit einer jährlichen Expansionsrate der plikation und besonders durch Beta- dissektion und drohender Ruptur des
TAA von 0,2 bis 0,43 cm, unter konser- blockade erzielt. thorakoabdominalen Segments erreich-
vativer Therapie (7). In einer Metaanalyse werteten Myr- te die Inzidenz einer postoperativen
Die 2-Jahres-Überlebensrate für Pa- mel et al. die Ergebnisse der konser- Paraplegie sogar 20 Prozent (12, 20).
tienten mit TAA unter konservativer vativen versus chirurgischen Therapie Gastrointestinale Komplikationen tra-
Behandlung liegt zwischen 24 und 26 bei unkomplizierten Typ-B-Dissektio- ten in sieben Prozent der Patienten auf.
Prozent (3, 13). nen aus (43). Die 5-Jahres-Überle- Bei Patienten mit einer ischämischen
Anders als bei der Behandlung von bensrate bei der konservativen Thera- Endorgankomplikation aufgrund einer
TAA kommt der konservativen Thera- pie lag bei 58 bis 87 Prozent, die der akuten Typ-B-Dissektion kann die
pie bei unkomplizierten Typ-B-Dissek- chirurgischen Therapie bei 62 bis 85 Sterblichkeitsrate 50 Prozent überstei-
tionen ein wichtiger Stellenwert zu. Die Prozent. gen (26).
Blutdruckeinstellung auf systolische Trotz adäquater konservativer The- Ein Nierenversagen trat bei 18 Pro-
Werte unter 110 mm Hg ist auch hier rapie und engmaschigen Nachuntersu- zent der Patienten nach thorakoabdo-
ein Grundpfeiler der Therapie. Das Ziel chungen benötigen 20 bis 40 Prozent minalen Aortenoperationen auf und er-

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forderte eine Dialyse bei etwa 50 Pro- gang erfolgt über die Freilegung der A. Prozent. Das Auftreten von primären
zent dieser Patienten (54). Im Gegen- femoralis communis ohne Thorakotomie Leckagen (Endoleaks) wird in der Lite-
satz zu der deutlich verbesserten Pro- und Aortenklemmung; die Länge der ratur mit fünf bis 56 Prozent angegeben
gnose für die elektive Operation bleibt durch den Stentgraft ausgeschalteten und die Häufigkeit von sekundären En-
die Sterblichkeitsrate für Notfall- Aorta ist in der Regel beschränkt auf das doleaks mit drei bis zehn Prozent. Eine
operationen im Stadium einer Ruptur erkrankte Aortensegment mit dadurch Konversion von EVAR zur offenen
hoch: In einer neueren Studie betrug die reduziertem Risiko für eine spinale chirurgischen Therapie wurde gemäß
allgemeine Sterblichkeitsrate bei ruptu- Ischämie. Zusätzlich ist keine Vollhepari- der bisher publizierten Daten in drei bis
rierten TAAs 97 Prozent, obwohl 41 nisierung erforderlich, wodurch das Risi- zehn Prozent erforderlich (2, 18, 27, 44,
Prozent der Patienten das Krankenhaus ko für Blutungskomplikationen, wie sie 46, 50, 56, 57, 59, 62). Darüber hinaus
lebend erreichten (31). Ott et al. (46) ver- nach einer offenen chirurgischen Be- wird über folgende weitere Komplika-
glichen in einer kleineren Serie die chir- handlung auftreten können, minimiert tionen mit geringer Prozentangabe be-
urgische versus endovaskuläre Versor- ist. Darüber hinaus berichten mehrere richtet: iatrogene Typ-A-Dissektionen
gung von traumatischen Läsionen der Autoren über eine niedrige perioperati- (insbesondere nach EVAR von Typ-B-
Aorta descendens. In dieser Studie be- ve Morbidität- und Mortalitätsrate (2, 15, Dissektionen), Niereninsuffizienz, Pneu-
trug die Mortalität bei der chirurgisch 17–19, 44, 45, 57). monien. Selten werden auch sekundäre
behandelten Gruppe 17 Prozent versus Die bislang in mehreren Studien pu- Komplikationen durch Überstentung
null Prozent in der endovaskulär thera- blizierten mittelfristigen Ergebnisse der der A. subclavia sinistra (Schwäche
pierten Gruppe. Zudem lag in dieser EVAR zeigen, dass sich dieses Verfah- des Armes) beziehungsweise Truncus
Studie die Paraplegierate bei den chir- ren nicht nur besonders für die Aus- coeliacus (ischämisches Pankreatitis)
urgisch versorgten Patienten bei 16 Pro- schaltung von TAA, sondern auch bei angegeben.
zent versus null Prozent in der endovas- Typ-B-Dissektionen (Abbildung 1) und
kulär behandelten Gruppe (46). vor allem bei der akuten Ruptur und
Technische Voraussetzungen
bei traumatischer Läsion (Abbildung 2)
eignet (2, 5, 8, 18, 37, 39, 44, 46, 50, 51). In Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit
Endovaskuläre Kasten 2 sind die derzeitigen Indikatio- zwischen kardiovaskulären Chirurgen
Stentgraftrevaskularisation nen für eine EVAR aufgeführt. Als und interventionellen Radiologen/Kar-
Nachteil sind bislang die fehlenden diologen ist für einen klinischen Erfolg
Die potenziellen Vorteile der endovas- Langzeitergebnisse zu werten. Insge- unabdingbar. Der Chirurg ist maßgeb-
kulären Stentgraftimplantation (EVAR) samt liegen die technische Erfolgsrate lich für die Entscheidung über Indikati-
sind mit dem minimalinvasiven Vorge- bei 90 bis 100 Prozent, das Risiko einer on und Art des Eingriffes sowie für die
hen bei der Behandlung von Läsionen Paraplegie bei null bis sechs Prozent prä- und postinterventionelle Versor-
der Aorta descendens assoziiert: Der Zu- und die Mortalitätsrate bei null bis zehn gung des Patienten zuständig. Der in-
terventionelle Radiologe/Kardiologe
Kasten 2
trägt durch die Auswahl der adäquaten
Derzeitige Indikationen für die endovaskuläre Stentgraftimplantation von Bildgebung (CT- oder MR-Angiogra-
Läsionen der Aorta descendens phie) und seine Erfahrung mit interven-
tionellen Techniken entscheidend zum
Äthiologie präinterventioneller Transposition bzw. Erfolg der Behandlung bei. Der Ein-
> Aortenaneurysma regelrechter A. vertebralis dexter griff muss unter sterilen Bedingungen
– atherosklerotisch/degenerativ > distale Länge des Halses = 2 cm, Durch- in einer dafür geeigneten Angiogra-
– posttraumatisch messer: < 44 mm phieeinheit oder in einem Operations-
– mykotisch > Aneurysmadurchmesser = 6 cm saal stattfinden. Zusätzlich ist die Ver-
– Anastomosen > thorakoabdominales Aortenaneurysma fügbarkeit der Herz-Lungen-Maschine
> zystische Medianekrose (Crawford-Klassifikation Typ I) zu gewährleisten (2, 18, 27, 45, 57).
> Aortitis
> Typ-B-Dissektion Zustand des Patienten
– akut > höheres Alter Präinterventionelle Planung
– chronisch > ungeeignet für Operation bzw. Hochrisiko-
Eine exakte präinterventionelle Bildge-
> penetrierendes Ulkus patient
> traumatischer Einriss > chronisch obstruktive Lungenerkrankung
bung zur Indikationsstellung für die
> aortopulmonale Fistel > schwere koronare Herzerkrankung EVAR ist unbedingt erforderlich (Gra-
> Marfan-Syndrom > schwere Erkrankung im Bereich der A. carotis fik 1). Hierbei hat sich vor allem in der
> Niereninsuffizienz Akutsituation die Multidetektor-CT-
Morphologie > geeigneter arterieller Zugangsweg Technologie (MSCT) mit einer Darstel-
> Läsionen der Aorta descendens > keine Zeichen einer Kompression von Bron- lung von der apikalen Thoraxapertur
> proximale Länge des Halses = 2 cm, Durch- chialsystem oder Ösophagus bis zu den Leisten während der arteriel-
messer: < 44 mm, Länge: < 2 cm nach > Lebenserwartung > 6 Monate len Kontrastmittelphase bewährt (Ab-
bildung 1). Mit dieser Methode können

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Grafik 1 zeit stellen Aortendurchmes- tenaneurysmen (thorakoabdominal


ser von 44 bis 46 mm im Be- oder Aortenbogen und Aorta descen-
reich der gesunden Aorta dens) ist eine Kombination des konven-
(Verankerungszone) die tech- tionellen Aortenersatzes mit endovas-
nische Grenze der EVAR dar. kulärer Stentgraftimplantation (Hy-
Der häufigste Zugang für brideingriff) möglich (6, 42, 49, 63).
die EVAR ist die A. femoralis
communis (41 bis 58 Prozent).
Endovaskuläres Procedere
Seltener ist ein extraperi-
tonealer Zugang über die Die EVAR erfolgt im Operationssaal
Iliakalarterien (9 bis 44 Pro- oder einer geeigneten Angiographie-
zent) oder ein retroperitonea- Einheit in Vollnarkose oder unter
ler Zugang über die infrarena- Spinalanästhesie. Die Autoren bevorzu-
le Aorta (14 bis 30 Prozent), je gen die Durchführung in einer vollstän-
nach Größe des Applikations- dig ausgerüsteten Angiographie-Ein-
systems, erforderlich (16, 23, heit mit einer vollwertigen DSA-Anla-
27). Der Durchmesser der ge unter sterilen Bedingungen.
Applikationssysteme beträgt Der Patient wird in Rückenlage mit
zurzeit 18 bis 25 French (6 bis einem ausgelagerten Arm auf dem An-
8 mm).Alternativ sind auch ein giographietisch positioniert. Über ei-
Zugang über die A. carotis nen links oder rechts transbrachialen
Arbeitsschritte der endovaskulären Stentgraftimplanta- communis (22), über den Zugang wird ein Diagnostikkatheter in
tion Aortenbogen nach Sternoto- die Aorta ascendens eingebracht (Gra-
mie, sowie die endovaskuläre fik 2a). Dieser Zugang dient der Angio-
nicht nur verlässlich die Aortenpatholo- Stentgraftimplantation im Rahmen ei- graphie vor, während und nach Stent-
gie, sondern auch thorakale Begleitver- ner koronaren Bypass-OP möglich und graftimplantation. In Abhängigkeit von
änderungen sowie die aortale, iliakale beschrieben worden (35, 36, 52, 53, 60). der vaskulären Anatomie des Patienten
und femorale Gefäßmorphologie und Bei Patienten mit mehrfachen Aor- und der Größe des Applikationssy-
der Gefäßverlauf erfasst werden. Auf
eine präinterventionelle Angiographie Grafik 2
kann somit verzichtet werden (2, 18).
Alternativ kann aber auch die Ma-
gnetresonanzangiographie (MRA) ein-
gesetzt werden (44, 57). Insbesondere
bei Dissektionen kann die MRA ver-
lässlicher das „entry“ und „reentry“ do-
kumentieren.
Mit diesen 3-D-Datensätzen können
mittels geeigneter Rekonstruktionsal-
gorithmen multiplanare (MPR), ge-
krümmte planare (CPR), Maximumin-
tensitätsprojektionen (MIP), oder „vo-
lume rendering technique“- (VRT-)
Darstellungen der Aorta erzeugt wer-
den. Anhand dieser Darstellungen
kann man dann eine exakte Dimensio-
nierung des Stentgrafts vornehmen.
Hierbei sind die quantitative Eva- a) Einbringung eines Pigtailkatheters [1] in die Aorta ascendens über einen linken transbrachialen Zugang.
luierung des Aortendurchmessers im Dieser Katheter dient einerseits der Kontrollangiographie während der Stentgraftfreisetzung, andererseits
Bereich des proximalen und distalen ist hiermit auch eine „Markierung“ des Abganges der linken A. subclavia während der Stentgraftfreisetzung
unter Durchleuchtung möglich. Anschließend Einbringung des Applikationssystems [3] über einen extrastei-
Verankerungspunktes der Prothese in
fen Führungsdraht [2], dessen Spitze ebenfalls in der Aorta ascendens liegt.
der gesunden Aorta, die Länge des zu b) Beginnende Freisetzung des Stentgraft [3] mit Platzierung des Graft in diesem Beispiel direkt am Abgang
behandelnden Aortensegmentes, sowie der linken A. subclavia. [1]: Transbrachial eingebrachter Pigtail-Katheter; [2]: extrasteifer Führungsdraht
die iliakalen und femoralen Gefäß- c) Komplette Ausschaltung des TAA mit vollständig freigesetztem Stentgraft [3]. Das Applikationssystem ist
durchmesser entscheidend für die entfernt. Falls erforderlich, kann noch eine Anmodellierung mittels eines Ballonkatheters durchgeführt
werden. Die Abschlussangiographie erfolgt über den transbrachial eingebrachten Pigtail-Katheter [1]. [2]:
exakte Stentgraftdimensionierung und Extrasteifer Führungsdraht
letztendlich den Erfolg der endovas-
kulären Therapie (2, 18, 44, 57, 58). Der- Interventionelles Procedere der endovaskulären Stentgraftimplantation

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stems wird anschließend der arterielle Realität, aber viele Punkte müssen Mögliche postinterventionelle Endo-
Zugang chirurgisch freigelegt. Das noch geklärt werden. leaks,die Dilatation der proximalen Aorta
Stentgraftsystem wird über einen extra- Diese Methode ist eine Technik in und die Stentgraftdislokation geben An-
steifen Führungsdraht durch die Arte- der Entwicklung. Mehrere Studien lass, die Methode der EVAR weiter zu
riotomie in die Aorta descendens vor- konnten eine erfolgreiche Behandlung verbessern. Das bislang vorgeschlagene
gebracht (Grafik 2a) (1). Anschließend von verschiedenen Läsionen der Aorta Indikationsspektrum für den Einsatz der
erfolgt die Freisetzung des Stentgrafts, descendens bei geringer therapiebe- EVAR umfasst die Erkrankungen der
wobei die Enden proximal und distal dingter Morbidität aufzeigen. Jedoch Aorta descendens wie Aortenaneurysma,
circa 1 bis 2 cm in der gesunden Aorta weist das Auftreten von frühem und die Typ-B-Dissektion, das penetrierende
zu liegen kommen sollten (Grafik 2a und spätem Stentgraftversagen gegenwärtig Ulkus und den traumatischen Einriss oder
b). Die Implantationsphase des Stent- auf die Grenzen dieser Methode. die Ruptur. Obwohl noch keine langfristi-
grafts kann durch eine temporäre Ab- Verbesserungen bezüglich der proxi- gen Daten existieren, sollte die EVAR bei
senkung des Blutdrucks oder einen malen und distalen Fixierung, der Ap- traumatischen thorakalen Aortenläsio-
temporären Herzstillstand mit Adeno- plikationssysteme, der Materialtechnik nen primär eingesetzt werden.
sin erleichtert (2, 18) werden. Der Ab- und die Seitenasttechnologie sind erfor-
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im
gang der A. carotis communis sinistra derlich, um das Potenzial dieser viel ver- Sinne der Richtlinien des International Committee of
und der Truncus coeliacus sollte nicht sprechenden Therapie zu erweitern (2, Medical Journal Editors besteht.
überstentet werden. Eine Überstentung 18, 26, 30, 44, 45).
des Abganges der A. subclavia sinistra Die Entwicklung der endovas- Manuskript eingereicht: 30. 7. 2004; revidierte Fassung
angenommen: 7. 9. 2004
ist jedoch unter Umständen möglich kulären Techniken bietet eine potenzi-
und bedarf dann der vorherigen Ab- elle Behandlungsmöglichkeit insbeson- ❚ Zitierweise dieses Beitrags:
klärung einer ausreichenden Perfusion dere bei Hochrisikopatienten. Dtsch Arztebl 2005; 102: A 987–992 [Heft 14]
des Kleinhirns über die rechte A. verte- Wegen der beträchtlichen Morbi-
bralis. Die Malperfusionsrate des linken ditäts- und Mortalitätsrate der konven-
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur-
Armes nach absichtlicher oder verse- tionellen, offenen chirurgischen Thera- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet
hentlicher Überstentung des Abganges pie profitieren Patienten mit einer Läsi- unter www.aerzteblatt.de/lit1405 abrufbar ist.
der linken A. subclavia ist ungewiss (cir- on der Aorta descendens sogar eher
Anschrift für die Verfasser:
ca fünf Prozent). Eine Transposition der von einer endovaskulären Versorgung Prof. Dr. med. Thomas J. Vogl
A. subclavia sinistra auf die A. carotis der Läsion als Patienten mit einem Institut für Diagnostische und
kann ein- oder zweizeitig erfolgen und Bauchaortenaneurysma. Interventionelle Radiologie
in bis zu 24 Prozent der Fälle erforder- Jedoch sind Langzeitergebnisse er- Universitätsklinikum
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
lich sein (27, 33, 57). forderlich, um die Haltbarkeit und Theodor-Stern-Kai 7
Zeigt die präinterventionelle Bildge- Wirksamkeit dieser minimalinvasiven 60590 Frankfurt/Main
bung, dass die Läsion nicht mit einem Therapie zu beurteilen. E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de
Stentgraft ausgeschaltet werden kann,
sondern mehrere Stentgraftsysteme
nötig sind, so ist die Platzierung der ein-
zelnen Stentgrafts im Fallrohrprinzip Referiert Antisekretorische einer diagnostischen Klärung zuge-
(von distal nach proximal) vorteilhaft. führt im Vergleich zu Patienten mit
Die Anmodellierung des Stentgrafts Therapie ver- Alarmsymptomen. Die Diagnosever-
an die Aortenwand mittels eines Ballon- zögert Diagnose zögerung durch antisekretorische
katheters (Grafik 2c) wird zurzeit kontro- Therapie betrug im Mittel 17,6 Wo-
vers diskutiert. Bei Typ-B-Dissektionen Das Magenkarzinom nimmt weltweit chen, hatte jedoch keinen Effekt auf
erscheint die Nachdilatation obsolet, weil seit etwa 50 Jahren ab, nicht jedoch das Tumorstadium oder Prognose. Die
bereits einige Fallberichte zu einer Er- Adenokarzinom von Kardia und Öso- Daten wurden in einer retrospektiven
weiterung der Dissektion in Richtung phagus. Kohortenstudie von 747 Patienten mit
Aorta ascendens vorliegen (45). Bei Die Autoren gingen der Frage nach, Adenokarzinom des oberen Gastroin-
TAAs und insbesondere bei der Applika- ob eine probatorische Therapie mit testinaltrakts erhoben. w
tion von mehreren Stentgrafts hingegen H2-Blockern oder Protonenpumpen-
kann die Nachdilatation helfen, primäre inhibitoren (PPI) bei dyspeptischen Panter S J, O’Flanagan H, Bramble M G et al.: Empirical
Endoleaks zu vermeiden. Symptomen zu einer Verzögerung der use of antisecretory drug therapy delays diagnosis of
upper gastrointestinal adenocarcinoma but does not
Tumordiagnose führt. Das Intervall
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zwischen Beginn der Symptome und 981–988.
Resümee Diagnosestellung betrug 30 Wochen.
Tatsächlich wurden Patienten mit Dr. S. Panter, South Tyneside District Hospital, Harton
Die Verwendung von Stentgrafts für Symptomen, die auf eine antisekreto- Lane, South Shields, NE34 OPL, Großbritannien, E-Mail:
die Behandlung von Läsionen der rische Therapie ansprachen, verzögert simon.panter@sthct.nhs.uk
Aorta descendens ist mittlerweile

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