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Punkt A
[Artikel] Mexiko feiert seine Menschenfresser
Punkt B
Maya
Wo
Die Kultur der Maya konzentriert sich um die Halbinsel Yucatán im Golf von Mexiko. Das gesamte
Gebiet der Maya verteilt sich heute auf fünf Länder: Mexiko, Guatemala, Belize, Honduras und El
Salvador. Die Fläche des einstigen Maya-Reiches, das aus rund 50 Kleinstaaten bestand, ist in
etwa vergleichbar mit der Größe Deutschlands.
Wann
2000 Jahre v.Ch. - 1500 Jahre n.Ch.
Maya-Kalender "Haab" → mit dem ein Jahr in 365 Tage unterteilt wurde, verteilt auf 18
Monate mit 20 Tagen plus fünf Resttage
beobachteten die Sterne, sie bauten vermutlich sogar Observatorien
mehrfarbige Kunst, erhalten auf vielen Keramikfunden und auf den Gebäuden
Schrift → etwa 800 Zeichen hat man bislang gefunden, von denen bis heute nicht alle
entschlüsselt sind.
Quelle
Religion
Das Pantheon der Götter der Maya ist sehr komplex. Was heute bekannt ist, lässt noch
immer nur einen ausschnitthaften Blick auf die Götterwelt zu. Jedenfalls waren die Götter
auf das engste mit dem Kalender und dem Alltag der Maya verbunden. Vermutlich war jeder
Kalendertag, jeder Monat und jede Periode ebenso wie jeder der Grundziffern von Null bis
20 mit mindestens einem Gott verbunden. Das Schicksal der Menschen wurde von den
Göttern bestimmt, bei vielen Vorhaben wurden sie zu Rate gezogen. Es gab Tempel (häufig
Tempelpyramiden), Feste und Wallfahrten zu Ehren der Götter.Quelle
Geschichte
Vorklassische Zeit
Zu diesem Zeitpunkt hatten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Belize bereits seit mehreren
Jahrhunderten den Ackerbau etabliert. Woher diese Kultur kam, ist bis heute ungeklärt. Die
meisten Forscher vermuten, dass alle indigenen Völker Amerikas asiatischen Ursprungs sind und
einst über die Beringstraße zwischen Alaska und Sibirien einwanderten.
Erste Tempelbauten der Maya sollen etwa um 500 vor Christus entstanden sein. Diese Frühzeit
der Maya-Kultur wird meist als "vorklassische Zeit" bezeichnet. Viel weiß man nicht über jene Zeit,
da nur wenige Funde existieren und auch keine Schriften entdeckt wurden.
Klassische Zeit
Aus dieser Zeit stammen große Maya-Orte und -Siedlungen wie Chichén Itzá, Yaxchilán und
Palenque.
Diese Städte hatten für damalige Verhältnisse eine enorme Größe. Mehrere zehntausend
Menschen sollen jeweils in einer solchen Stadt gelebt haben. Zum Vergleich: Orte wie Paris und
London waren zur gleichen Zeit noch kleine Dörfer.
Die klassische Zeit ist die herausragende Phase in der Maya-Kultur, weil in ihr all jene Gebäude
entstanden, die heute noch auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán Forscher und Touristen
gleichermaßen faszinieren.
Nachklassische Zeit
Irgendwann um 900 verschwand ein Großteil der Bevölkerung und die großen Städte wurden
verlassen.
Die verbliebenen Maya änderten ihre Architektur, große Tempel oder vergleichbare Anlagen
wurden nicht mehr gebaut. Deshalb sprechen Forscher vom Verschwinden einer Hochkultur.
Es gibt aber auch Stimmen, die dahinter einen großen Entwicklungsschritt in der Gesellschaft
sehen und sogar eine Demokratisierung erkennen wollen. Anstatt ihre Arbeitskraft in den Dienst
von Herrschern zu stellen und monumentale Tempel zu bauen, widmeten sich die Maya nun
ihrem eigenen Wohlstand. Doch das ist nur eine von vielen Theorien.
Orte
Große Tempelpyramide am
Mexiko Acanceh Yucatan 200–300 n. Chr.
Hauptplatz des Städtchens
Gebäude mit
Mexiko Aké Yucatan 350 n. Chr. monumentalen Säulen und
megalithischer Treppe
Punkt C
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Maya ausgestorben sind. Verschwunden ist in erster
Linie die Kultur der sogenannten "klassischen Phase". Bis ins 16. Jahrhundert lebten die
Nachfahren dieser Hochkultur in Selbstbestimmung. Dann kamen Eroberer aus Spanien, die sich
in blutigen Kriegen das Land zu eigen machten und die Bevölkerung unterwarfen.
Die Spanier schreckten auch nicht davor zurück, einzigartige Relikte aus der Maya-Zeit zu
vernichten. 1697 wurde mit Tayasal die letzte große freie Maya-Stadt erobert und damit endete
die Geschichte dieser eigenständigen und einzigartigen Kultur.
Heute leben noch etwa sechs Millionen Nachfahren der Maya in Zentralmerika, die als Indigenas
bezeichnet werden. Einen Großteil davon findet man in Guatemala. Die meisten Indigenas leben
in Armut, ihr Leben wird aber noch immer von alten Traditionen und Ritualen bestimmt.