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Universität Ulm

Grundübungen Pflanzenphysiologie
und Molekulare Botanik
WS 2011/2012

Versuch G2: Wasserhaushalt

Betreuer:

Vorgelegt von:

21.12.2011
Inhalt
1. Einleitung ........................................................................................................................................... 3

2. Theoretischer Hintergrund .............................................................................................................. 3

2.1 Die Pflanzenzelle ....................................................................................................................... 3

2.2 Quellung ...................................................................................................................................... 6

2.3 Diffusion ....................................................................................................................................... 6

2.4 Osmose ....................................................................................................................................... 7

2.5 Wasserpotential.......................................................................................................................... 8

2.6 Wassertransport in Pflanzen .................................................................................................... 9

3. Material und Methoden .................................................................................................................. 12

3.1 Materialien ................................................................................................................................. 12

3.2 Methoden .................................................................................................................................. 12

4. Ergebnisse ...................................................................................................................................... 13

5. Diskussion ....................................................................................................................................... 15

6. Quellen ............................................................................................................................................. 16

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1. Einleitung
Da Wasser für alle Lebensvorgänge essentiell ist, hat es selbstverständlich auch in
Pflanzen größte Bedeutung. Wasser wird in Pflanzen z.B. als Lösungsmittel
verwendet, hier etwa zum Transport von gelösten Stoffen in den Leitbündeln, aber
auch etwa als Reaktionspartner. Der Wasserhaushalt einer Pflanze reicht von der
Wasseraufnahme über den Wassertransport bis zur Wasserabgabe. Pflanzen sind
sessile Lebewesen, was bedeutet, dass sie bei Wassermangel bzw. einem
Wasserüberangebot dazu in der Lage sein müssen ihre Wasseraufnahme aktiv zu
regulieren. Besondere Bedeutung hat das Wissen um den Wasserhaushalt von
Pflanzen vor allem in der Landwirtschaft beim Umgang mit Kulturpflanzen.

2. Theoretischer Hintergrund

2.1 Die Pflanzenzelle


Bevor wir uns dem Wasserhaushalt der Pflanzenzelle widmen, wollen wir zuerst den
Aufbau und die Eigenschaften von Pflanzenzellen betrachten (Abb. 1).

Wie jede eukaryotische Zelle besitzt auch die Pflanzenzelle einen Zellkern, welcher
von einer porendurchzogenen Doppelmembran, der Kernhülle, umgeben ist und die
DNA in Form von Chromosomen enthält.

Abb. 1: Aufbau der Pflanzenzelle (Quelle:


http://www.digitalefolien.de/biologie/pflanzen/aufbau/tnzell2.gif)

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Im Gegensatz zu tierischen Zellen sind Pflanzenzellen von einer Zellwand aus u.a.
Cellulose und Pektin umschlossen (Abb. 2). Diese gibt der Zelle eine feste Form.

Die Primärwand der Zelle besteht aus Cellulose, Hemicellulose, Pektin und diversen
Proteinen. Sie ist elastisch, die Pflanze wird so nicht am Wachstum gehindert. In der
Primärwand ist nur bis zu 14 % Cellulose enthalten. Dieses lagert sich zu
Mikrofibrillen zusammen, welche hier in unregelmäßiger Streuungstextur vorliegen.
Außerdem kommen hier Hemicellulose, wie Xyloglucan, und Pektin vor.
Untereinander, sowie zu den Cellulosefibrillen, bilden die Hemizellulosestränge
Wasserstoffbrückenbindungen aus. Das Pektin liegt zwischen diesen Strängen, die
einzelnen Pektinstränge werden über durch Ca2+ und Mg2+ vermittelte
Ionenbindungen zusammen gehalten. Diese Primärwand ist durch ihre Elastizität und
die Reversibilität ihrer Bindungen zum An- und Ausbau befähigt.

Auf die Primärwand folgt nach außen die Mittellamelle, welche zum größten Teil aus
Pektin besteht. Nach der Mittellamelle kommt die Zellwand der nächsten Zelle, die
Zellen werden durch diese zusammen gehalten.

Wenn eine Zelle nicht mehr weiter wächst, dann wird eine Sekundärwand gebildet.
Diese besteht aus Cellulose, Hemicellulose und dem Phenylpropanpolymer Lignin.

Abb. 2: Aufbau der pflanzlichen Zellwand (Quelle: http://aurant.de/images/1101-pektin-zellulose-


zellwand.png)

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Im Gegensatz zur Primärwand liegen die Mikrofibrillen hier in mehreren Schichten
parallel zueinander vor, man spricht von Paralleltextur. Mit der Zeit verholzt die
Zellwand immer mehr, was zum Tod der Zelle führt.

Durchbrochen wird die Zellwand von sogenannten Tüpfeln. Hier steht das Plasma
von verschiedenen Zellen über Plasmodesmen miteinander in direktem Kontakt. Ein
Stoffaustausch kann also im gesamten Zellverband unmittelbar stattfinden.

Wasser und kleinere Feststoffe, sowie Gase können die Zellwand passieren. Durch
die feste Zellwand tolerieren Pflanzenzellen wesentlich höhere Innendrücke als
tierische Zellen. Wird die Zellwand enzymatisch zerstört, so bleibt ein Protoplast
übrig, der nur noch von der Zellmembran umhüllt wird.

Pflanzen enthalten außerdem Plastiden und Vakuolen als Organellen.

Vor der Ausdifferenzierung eines Plastiden befindet sich dieser im Stadium eines
farblosen Proplastiden. Zu den ausdifferenzierten Plastiden zählen unter anderem
die Chloroplasten. Durch das enthaltene Chlorophyll erscheinen sie grün. In den
Chloroplasten findet die Photosynthese statt, wodurch die Pflanzen mit Hilfe von
Lichtenergie Glucose herstellen, in der chemische Energie gespeichert ist.

Wird ein Chloroplast nicht mit Licht bestrahlt, so bildet sich ein Etioplast, bei dem kein
Chlorophyll gebildet wird. Er erscheint daher farblos. Auch ein schon gebildeter
Chloroplast kann durch Lichtentzug zu einem Etioplasten werden, indem sich das
Chlorophyll zurückbildet.

Im Gegensatz zu den Chloroplasten enthalten die Chromoplasten Carotinoide und


Xanthophylle, weshalb sie orange oder rot bzw. gelb gefärbt sind. Photosynthese
wird von ihnen nicht betrieben, jedoch färben sie zum Teil Blüten oder Früchte und
dienen damit dem Anlocken von Tieren zum Zweck der Bestäubung oder
Samenverbreitung.

Die Leukoplasten sind ebenfalls farblos, sie können jedoch lichtinduziert in Chloro-
oder Chromoplasten umgewandelt werden. Eine weitere Unterteilung der
Leukoplasten wird in Amyloplasten, Proteinoplasten und Elaioplasten vorgenommen.
Amyloplasten dienen der Herstellung und Speicherung von Stärke, wie der Name
schon andeutet. Sie finden sich hauptsächlich in Speichergewebe und werden auch
als Stärkekörner bezeichnet. In gleicher Weise ist der Proteinoplast für die
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Proteinspeicherung zuständig. Elaioplasten sind Ölkörper, welche Terpene enthalten
und nur in Lebermoosen vorkommen.

Die Gerontoplasten entwickeln sich im Herbst aus den Chloroplasten und führen zur
Gelbfärbung der Blätter. Auch eine Rückentwicklung ist möglich.

Die Vakuolen können zum Teil sehr viel Raum innerhalb der Zelle einnehmen. In
ihnen befindet sich der Zellsaft, in welchem viele Sekundärmetabolite gespeichert
sind. Dies können etwa Duft-, Farb- oder Giftstoffe sein. Umgeben ist die Vakuole
vom Tonoplasten. Diese für bestimmte Stoffe permeable Membran trennt die
Vakuole vom Cytosol.

2.2 Quellung
Quellung von Pflanzenmaterial meint das Eindringen von Wasser in einen Feststoff,
meist Polymere, was zu einer Volumenvergrößerung desselben führt. Bei
Kohlenhydraten oder Proteinen lagern sich Wassermoleküle über
Wasserstoffbrückenbindungen an die polaren Seitenketten der Polymere an. Dies
vergrößert den Abstand der Ketten zueinander, was wiederum eine
Volumenvergrößerung nach sich zieht. Der Quellungsvorgang ist vollständig
reversibel.

2.3 Diffusion

Die Diffusion ist die physikalische Grundlage der Osmose. Sie ist der Prozess, der
zur gleichmäßigen Verteilung aller Teilchen führt. Hierbei werden Teilchen von einem
Bereich höherer Konzentration in einen Bereich geringerer Konzentration
transportiert. Dies geschieht aufgrund der molekularen Eigenbewegungen. Der
Konzentrationsunterschied wird so lange abgebaut, bis die völlige Durchmischung
erreicht ist. Die Diffusion ist ein freiwillig ablaufender Prozess, weil durch ihn die
Entropie eines Systems erhöht wird. An Biomembranen findet erleichterte Diffusion
statt, denn Moleküle können diese leichter passieren, als es aufgrund ihrer
elementaren Bauweise eigentlich möglich wäre. Dies liegt an den Kanalproteinen, bei
Wasser den Aquaporinen, die für einige Moleküle spezifisch sind.
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2.4 Osmose
Osmose bezeichnet das Durchdringen einer semipermeablen Membran durch
Moleküle. Befindet sich z.B. auf den beiden Seiten einer Membran Wasser mit
unterschiedlich vielen gelösten Teilchen, so diffundiert das Wasser durch die
Membran hindurch zu der Seite, auf der mehr Teilchen gelöst sind (Abb. 3).
Voraussetzung ist, dass die Membran nur für das Wasser, nicht jedoch für die
gelösten Teilchen permeabel ist, sie muss also selektiv permeabel für Wasser sein.
Die Triebkraft für diesen Vorgang ist der Unterschied der beiden chemischen
Potentiale auf den zwei Seiten der Membran. Die Wassermoleküle der Seite mit dem
höheren chemischen Potential diffundieren auf die Seite mit dem niedrigeren
chemischen Potential. Durch den Mischvorgang der gelösten Teilchen mit dem
Wasser wird Energie frei, der Vorgang unterstützt also das allgemeine Streben nach
Chaos, die Erhöhung der Entropie. Die Mischung zweier Stoffe hat nämlich eine
höhere Entropie als die getrennten Substanzen. Mit der Zeit stellt sich ein
Gleichgewicht ein. Dies ist dann der Fall wenn die chemischen Potentiale auf beiden
Seiten gleich geworden sind. Diffundiert das Wasser in das Innere eines
membranumhüllten Kompartiments, so führt das zu einer Erhöhung des Drucks im
Inneren. Die Druckdifferenz zwischen Außen und Innen wird als osmotischer Druck
bezeichnet. Der osmotische Druck wirkt einem weiteren Wassereinstrom entgegen.

Kompartimente mit semipermeablen Membranen. Die Selektivität an Biomembranen,


welche aus Lipiddoppelschichten bestehen, wird durch Membranproteine
(Aquaporine, Transporter, etc.) bewerkstelligt. Sie sind spezifisch für bestimmte
Moleküle wie Wasser oder Ionen durchlässig.

Abb. 3: Osmose zwischen zwei unterschiedlich konzentrierten Lösungen (Quelle:


http://www.vias.org/kas/de/img/osmose.jpg)
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Im Gegensatz zur Quellung kann die Osmose reguliert werden, hier wird von
Osmoregulation gesprochen. Pflanzen, bei denen der osmotische Wert der
Umgebung stark vom osmotischen Wert im Zellinneren abweicht, haben
Mechanismen entwickelt, um sich daran anzupassen. Beispielsweise können sie
osmotisch aktive Substanzen aktiv aus den Zellen hinaus transportieren.

Sind in der Lösung, in welcher sich eine Zelle befindet, gleich viele Teilchen gelöst
wie in der Zelle, so wird die Lösung isoosmotisch genannt, sind in der Lösung
weniger Teilchen, so ist sie hypoosmotisch, sind es mehr, dann wird von einer
hyperosmotischen Lösung gesprochen.

2.5 Wasserpotential
Das Wasserpotential ist definiert als der Druck, mit dem ein System Wasser abgeben
kann. Das Wasser fließt dabei vom höheren zum niedrigeren Potential.

In oben stehender Formel bezeichnet das Wasserpotential, das osmotische


Potential, das Matrixpotential und das Druckpotential.

Die Arbeit, die aufgebracht werden muss, um eine bestimmte Menge Wasser durch
eine semipermeable Membran aus dem Boden aufzunehmen, entspricht dem
osmotischen Potential. Je salzhaltiger die Außenlösung ist, desto höher ist das
osmotische Potential der Zelle. Das Druckpotential beschreibt den hydrostatischen
Druck, der sich bei Wassereinstrom ausbildet. Der hydrostatische Druck äußert sich
in der Pflanzenzelle als Turgordruck, also als der Druck, den der Zellsaft der Vakuole
auf die Zellwand ausübt. Dem Turgor entgegen wirkt der Wanddruck der Zellwand.
Befindet sich die Zelle in einem Zellverband, so wirkt zusätzlich der Gewebedruck
gegen den Turgordruck.

Im durchgeführten Versuch wurde das Wasserpotential einer Kartoffelknolle


bestimmt.

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2.6 Wassertransport in Pflanzen
Pflanzen nehmen über ihre Wurzeln Wasser auf, transportieren es über das Xylem
nach oben und geben es in den Blättern über Transpiration wieder ab (Abb. 4). Die
Aufnahme erfolgt genau gesagt an den Wurzelhaaren, die eine große Oberfläche
zum Stoffaustausch haben. Da Wasser vom höheren zum niedrigeren Potential fließt,
muss dafür das Wasserpotential der Wurzel niedriger als das des Bodens sein. Da
die Pflanzen zur Osmoregulation befähigt sind, ist es ihnen möglich die
Wasseraufnahme zu steuern. Ist ein Boden beispielsweise relativ trocken, so kann
die Pflanze durch Aufnahme osmotisch wirksamer Substanzen das osmotische
Potential erniedrigen. Ist ein Boden zu nass, dann funktioniert der Prozess
andersherum. Richtung Zentralzylinder nimmt das Wasserpotential ab, das
aufgenommene Wasser wandert also innerhalb der Pflanze osmotisch in dessen

Abb. 4: Wassertransport in der Pflanze (Quelle:


http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/bilder/!tomsket.gif)

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Richtung. Im Zentralzylinder (Aufbau am Beispiel einer Schwertlilienwurzel, siehe
Abb. 5) baut sich nun ein hydrostatischer Druck auf, der Wurzeldruck, da der
Caspary-Streifen durch seine Dichtungsfunktion einen Druckausgleich zum
Rindenparenchym hin verhindert. Dadurch und durch den Transpirationssog, der von
oben her wirkt, steigt das Wasser im Xylem nach oben.

Der wenige µm breite Caspary-Streifen ist in den Zellwänden der


Wurzelendodermiszellen lokalisiert. Durch ihn wird das Eindringen von Wasser und
Mineralstoffen in den Zentralzylinder durch Zellwände und Interzellularräume
verhindert. Der einzige Weg für diese Stoffe führt deshalb kontrolliert durch den
symplasmatischen Raum. Dafür sind bestimmte Durchlasszellen zuständig.

Der Transpirationssog entsteht durch den Transpirationsverlust, den die Pflanze über
die Blätter erleidet. Dieser findet hauptsächlich über die geöffneten Stomata statt, zu
einem kleinen Teil auch über die Cuticula. Die Transpirationsrate kann von der
Pflanze durch den Turgordruck in den Schließzellen der Spaltöffnungen kontrolliert
werden.

Wasser kann auch über Guttation tröpfchenweise abgegeben werden, z.B. dann
wenn Transpiration aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit nicht möglich ist. Die Guttation
findet über spezielle Spaltöffnungen, den Hydathoden, statt. Neben Wasser können
hier auch gelöste Substanzen aus der Pflanze gelangen.

Abb. 5: Zentralzylinder (Quelle: http://www.digitalefolien.de/biologie/pflanzen/aufbau/tnwurz2.gif)

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Im Gegensatz zum erwähnten Transpirationsstrom im Xylem führt der Assimilatstrom
durch das Phloem. Dies geschieht multidirektional, also entweder nach oben oder
nach unten, je nach Entwicklungsstadium der Pflanze. Xylem und Phloem liegen
beide im Zentralzylinder.

Im Zusammenhang mit dem Phloemtransport ist die Druckstromtheorie zu beachten.


Nach dieser Theorie beruht der nach oben gerichtete Transport im Phloem auf einem
osmotischen Druckgradienten zwischen den beiden Enden des Phloems, der durch
eine hohe Saccharose-Konzentration im unteren Teil ausgelöst wird. Aufgrund des
hohen osmotischen Drucks im unteren Teil des Phloems kommt es dort zu einem
Wassereinstrom, was wiederum in einem Anstieg des hydrostatischen Drucks
resultiert. Dieser Druck führt zu einem Aufwärtsstrom in der Phloemkapillare. Oben
angekommen wird Saccharose sowie Wasser entladen, das Wasser dringt zum Teil
ins Xylem ein und wird zurücktransportiert. Mit dem kontinuierlichen Aufwärtsstrom
werden die zu transportierenden Substanzen passiv mitgeführt.

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3. Material und Methoden
3.1 Materialien
Pflanzenmaterial: Knollen der Kartoffel (Solanum tuberosum)

Lösungen: 1 M Saccharose – Stammlösung

Materialien und Geräte: Petrischalen, Glaspipetten, Wägeschalen, Feinwaage

3.2 Methoden
Es wurde eine Verdünnungsreihe mit folgenden Konzentrationen an Saccharose
hergestellt:

0 M; 0,05 M; 0,1 M; 0,15 M; 0,2 M; 0,25 M; 0,3 M; 0,35 M; 0,4 M; 0,45 M; 0,5 M;
0,55 M; 0,6 M

In die Petrischalen, die jeweils 30 mL der jeweiligen Verdünnung enthielten, wurden


Kartoffelscheiben von ca. 0,5 cm Dicke und einem Gewicht von (3 0,1) g gegeben.
Die Scheiben wurden dann 2 h bei Raumtemperatur in den Saccharose-Lösungen
inkubiert und nach abtupfen überschüssiger Flüssigkeit deren neues Gewicht
bestimmt. Zuletzt wurde die prozentuale Gewichtsänderung gegen die Konzentration
aufgetragen und graphisch das Wasserpotential bestimmt, indem anhand der Werte
eine Regressionsgerade erstellt wurde und damit die Konzentration c ermittelt wurde,
bei der keine Massenzunahme mehr auftrat. Mit Ψw = -c*R*T erhielt man den Wert
für das Wasserpotential.

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Tab. 1 Ergebnisse der Massenbestimmung der Kartoffelscheiben

c( Saccharose) Gewicht vor Gewicht nach Gewichtsänderung in %


in mol/l Inkubation in g Inkubation in g

0 2,972 3,211 8,042

0,05 2,949 3,211 8,884

0,1 2,936 3,171 8,004

0,15 3,075 3,237 5,268

0,2 3,002 3,158 5,197

0,25 3,034 3,081 1,549

0,3 3,086 2,998 -2,852

0,35 3,088 2,897 -6,185

0,4 3,061 2,773 -9,409

0,45 2,959 2,532 -14,431

0,5 3,065 2,594 -15,367

0,55 3,068 2,446 -20,274

0,6 3,057 2,3 -24,763

4. Ergebnisse
In Tab. 1 sind die Ergebnisse der Gewichtsbestimmung vor und nach der Inkubation
und die prozentuale Gewichtsänderung für die jeweiligen Saccharose-
Konzentrationen aufgetragen.

In Tab. 1 ist zu erkennen, dass die größte Massenzunahme bei einer Konzentration
von Saccharose von 0,05 M auftrat. Die größte Massenabnahme zeigte sich bei einer
Saccharosekonzentration von 0,6 M. Es ist außerdem ein Trend zu erkennen, dass

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bei steigender Saccharosekonzentration die Massenzunahme kleiner, bzw. die
Massenabnahme größer wird.

In Abb. 6 ist die prozentuale Gewichtsänderung gegen die Saccharose-


konzentration aufgetragen. Anhand der Regressionsgeraden, die mit

y = -58,477x + 13,21 (1)

beschrieben wird, ist der bereits angedeutete Trend graphisch deutlich zu erkennen.

Die Konzentration, bei der keine Massenzunahme eintritt, wird mit Gleichung (1)
bestimmt.

Nach Umstellen von (1) ergibt sich:

x = 0,226 M

Ψw = -c*R*T (2)

Ψ=Wasserpotenital in J/l; c=Saccharosekonzentration in mol/l; R=Universelle


Gaskonstante (8,314 J/K*mol); T=Temperatur in K (295 K)

Mit Gleichung (2) errechnet man das Wasserpotential Ψ für x = c:

Ψw= -0,55 MPa

Abb. 6: Graphische Darstellung der Gewichtsänderung

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5. Diskussion
Die Beobachtung, dass steigende Konzentrationen an Saccharose in der
Umgebungslösung dazu führen, dass die Kartoffelscheiben Masse verlieren, bzw. die
Massenzunahme abnimmt, ist auf das abnehmende Wasserpotential der
Saccharoselösung im Vergleich zu reinem Wasser zurückzuführen. Die Masse der
Kartoffelscheibe sollte also für das Wasserpotential der Umgebungslösung konstant
bleiben, welches dem Wasserpotential der Zellen in der Kartoffelscheibe entspricht.
Bei diesem Versuch war das bei einer Konzentration von 0,226 M der Fall.

Die erhaltenen Ergebnisse entsprechen den Erwartungen vollkommen. Die


Regressionsgerade, welche aus den Versuchsergebnissen ermittelt wurde, entspricht
der theoretisch zu erwartenden linearen Abnahme. Bei Konzentrationen über 0,226
ist die Saccharoselösung somit hypertonisch, Wasser strömt aus der Zelle aus, bei
niedrigeren hypotonisch, Wasser strömt in die Zelle hinein.

Nur die Werte für die Proben in reinem Wasser und in 0,05 M Saccharoselösung
entsprechen nicht den Erwartungen. Bei reinem Wasser wäre eine höhere
Massenzunahme auf Grund des größeren Potentialgradienten zu erwarten gewesen.

Fehler könnten sich bei dem Ansetzen der Verdünnungsreihe ergeben haben. Die
Messungenauigkeit der Pipetten muss berücksichtigt werden.

Literaturwerte für das Wasserpotential in Wurzeln belaufen sich auf ca. -0,1 - -0,5
MPa. Der ermittelte Wert von -0,554 MPa ist unter Berücksichtigung der
Fehlerquellen aussagekräftig.

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6. Quellen
Peter Schopfer, Axel Brennicke (2010), Pflanzenphysiologie, 7. Aufl., Spektrum

Akademischer Verlag

Skript zu den Grundübungen Pflanzenphysiologie und Molekulare Botanik/ WS 11/12

Dieter Heß: Pflanzenphysiologie/ Verlag Eugen Ulmer Stuttgart/ 11. Auflage 2008

www.wikipedia.org

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