Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie
begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur
Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Romantik kennzeichnet eine Abkehr vom Rationalismus der Aufklärung und
von jeglicher klassischer Form. Wichtige Merkmale der Romantik waren Weltflucht, die
Freiheit des Individuums und seines schöpferischen Tuns sowie eine Vorliebe für das
Dunkle und Rätselhafte.
Der Epochenbegriff
Der Begriff Romantik entstammt dem Französischen. Er wurde im 17. Jahrhundert
aus dem franz. romantique (von franz. roman) übernommen. »Romantisch« ist
ursprünglich gleichbedeutend mit »romanisch«. Es bezeichnete zunächst die Dichtung
in der Volkssprache eines romanischen Landes. Damit unterschied sie sich von Werken
in klassischem Latein, das nur wenigen Gebildeten zugänglich war. Aus der lingua
romana (»romanische Sprache«) entwickelte sich das Wort Roman.
Der Romantikbegriff stellt stets das Sinnliche, Fantastische, die Abwendung von
den Klassikern und der Antike sowie die Hinwendung zur Natur, zur Empfindsamkeit
und die Kritik an der Vernunft ins Zentrum des Schaffens.
Die Romantiker entwickelten eine neue Haltung gegenüber dem Mittelalter als
der letzten Ganzheitskultur vor der Aufklärung. Das von christlicher Mystik ebenso wie
von Mythen und Sagen geprägte mittelalterliche Leben wurde verklärt. Es wurde als
beste Zeit der Menschheitsgeschichte idealisiert.