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(Hingegangen am 5. 3. 28.)
1. Yei'suehsanoi'dming.
Die wohl nächstliegende Vorkehrung zur Aufhebung von Über-
sättigung, kräftige mechanische Durchrührung, erwies sicli auf die
Dauer als nicht durchführbar. Es bedurfte, wie wir feststellen konnten,
je nach der Geschwindigkeit der Reaktion einer Tourenzahl von 2000
bis 4000 pro Minute, um des gewünschten Effekts gewiss zu sein. Eine
derartige Umdrehungszahl brachte aber — nicht nur in Hinblick auf
die praktisch allein in Betracht kommende Verwendung von Glas als
Apparatmaterial — so vielerlei, zumeist durch Zufälligkeiten ausge-
löste Missstände mit sich, dass auf diese Weise ein gesicherter Betrieb
nicht zu erreichen war. Es war weniger die Stabilisierung des Rührers,
welche Schwierigkeiten machte — diese konnte durch geeignete Füh-
rung und Zentrierung 2 ) eines in Quecksilber laufenden Glockenriihrera
relativ einfach erzielt werden — als der Umstand, dass infolge der
2
!) I. und II. Mitt.: Z. physikal. C'hem. 132, 5">. 1928. ) Die Zentrierung
erfolgte durch eine auf die Tulpe der (¡locke mittels B l e i o x y d und Glycerin an-
gekittete Messinghülse, die auch das geeignete Kugellager enthielt.
zielten (vgl. Tabelle 1), bot uns Gewähr für tatsächliche Unabhängig-
keit unserer Ergebnisse von der apparaturlichen Anordnung.
Das nach mannigfacher Abänderung schliesslich zur Schüttelung
verwendete Reaktionsgefäss war ein etwa 350 cm 3 fassender röhren-
förmiger Behälter (Fig. 2), der mittels einer ihn ganz umfassenden,
geeignet aufklappbaren Messinghülse in horizontaler Lage an einem
in den Thermostaten versenkten Schlitten befestigt war, dessen
Rahmen, auf vier Eschenholzfedern ruhend,
mittels Motorantrieb in Gleitbewegung versetzt
wurde. Der Geschwindigkeit der Gleitung war
natürlich durch die Dimensionierung der Ge-
samtkonstruktion eine obere Grenze gesetzt;
sie belief sich bei unserer Anordnung auf etwa
400 Hin- und Hergänge, also auf etwa SOOStösse
pro Minute, eine bei der nicht unbeträchtlichen
trägen Masse, die in Schwung zu halten war,
immerhin ansehnliche Leistung. Übrigens stellte
sich heraus, wie ja auch durchaus plausibel ist 1 ),
dass bei gegebenem Gesamt- und bei gegebenem
Flüssigkeit«volumen (60 bis 100 cm 3 ) eine opti-
male Tourenzahl existiert, die nicht mit der
maximalen zusammenfällt, vielmehr in unserem
Falle bei etwa 450 bis 500 Stössen pro Minute
gelegen war.
Das mit vier Glas ohliffen versehene Schüt-
telungsgefäss enthielt ausser dem Gaszu- und j-¡„ 2.
-ableitungsrohr (η und b) und dem Büretten-
anschlussrohr am Stutzen e zwei Tubusse Ί\ und T2, deren Aus-
nehmungen Raum für — trotz Schüttelung — gesicherte Lagerung
einer kleinen Glaskugel (etwa 10 cm 3 Inhalt) gewährten, in die jene
Komponente eingeschmolzen wurde, die die Reaktion auszulösen hatte ;
letzteres wurde durch Drehung des Tubus T1 und Zerquetschung der
Kugel leicht bewirkt.
Die R e a k t i o n s v e r f o l g u n g geschah an Hand des entwickelten
NO, das in unserem Falle, wo jede Übersättigung nachgewiesener -
massen (vgl. sjiäter) ausgeschlossen war, das wohl geeignetste, weil
bequemste Mass des Reaktionsfortschritts darstellt 2 ). Zu diesem
I) Vgl. 7.. B. auch K. J . P e d e r s e j í , J . Amer. Chem. Soc. 49, 2681. 1927.
2
) Vgl. Teil iL der vorausgegangenen Mitteilung.
Tabelle 1.
Apparat Scliüttelapparat Rührapparat
Tourenzahl
1
220 390 1700 2200 3900
pro Minute
Flüssigkeits-
59-3 178
volumen. cm 3
12 — — 15-75 15-95 —
35 28-3 — 28-3 — —
2. R e n k t i o i i s o r d i i u i i g in b e z u g auf H N O . , .
2 Η Χ Ο , + X O ¡ ^ Λ Υ / Γ - l · 2 X Ö + Η , Ο ~ ( 1 * )
3, 1 0 - 5'
3-93
5-10'
4-21
3, 2 0 - ò'
3-80
5-10'
3-77
Mittel: 3-93
M Vgl. auch dio vorangegangene Mitteilung.
0-100 7 7
0-075 15-6 16-7
0 050 60 5fi
Der Zerfall der salpetrigen Säure verläuft somit p r o p o r t i o n a l
d e r v i e r t e n P o t e n z i h r e r [tatsächlichen 1 )] K o n z e n t r a t i o n ; alle
bisherigen — niedrigeren — Ordnungsangaben waren vorgetäuscht;
der Umstand, dass die Zersetzungsgeschwindigkeit der HN02 und daher
auch die Bildungsgeschwindigkeit von NO so ausserordentlich schnell
mit dem Gehalt an dem sich zersetzenden Stoffe ansteigt, muss bei
der Rolle, welche das genannte Reaktionsprodukt spielt 2 ), notwendig
auf zu n i e d r i g e Ordnung führen, sofern nicht Sorge getragen ist,
dass die Einstellungsgeschwindigkeit des Verteilungsgleichgewichts der
gesteigerten Reaktionsgeschwindigkeit nachzukommen vermag.
Tabelle 2 (Versuch Nr. 1).
(HN02) = 0-050; (SOÏ) = 0 - 0 2 5 ; (N0'2) = 0-243. ρ = 0-496.
NO
t
:ΛΌ: · 10'! ^partiell
Minuten cni 1
= χ* • 103
5 2-3 1-14 55
7 31 154 57
10 4-2 2-08 53
13 5-4 2-68 57
15 6-1 3-03 ;4θ;
18 7-0 347 50
27 9-9 4-91 54
31 110 5-46 56
35 121 600 49
40 13-3 6-60 46
44 1415 7 02 48
49 15-3 7-58 55
58 17-3 8-58 54
60 17-7 8-78 60
Mittel: 50
1 ) Gesamtkonzentration (HK0 ) 2 und tatsächliche Konzentration [HN0 ] 2
fallen, w a s die elektrolytische D i s s o z i a t i o n b e t r i f f t , hier in A n b e t r a c h t d e s Ü b e r -
s c h u s s e s an NO'i p r a k t i s c h z u s a m m e n ; v g l . S . 288. D i s s o z i a t i o n i m S i n n e d e r Zerfalls-
gleichung S . 297 k o m m t bei p y l } " 1 A t m . p r a k t i s c h n i c h t in B e t r a c h t . 2) Vgl.
die v o r a u s g e g a n g e n e M i t t e i l u n g .
= X* • 103 = X* • 103
f/l
- = ''J* = k* [ΗΧΟ,] ' = •<) k* (« - x*y;r* - (XO)
bzw.
(lt {Η 0ι)
- * = d¡t --= k \ΗΧ02 ] ' =') k (a - .τ)4; x= * • (XO)
1 2
) Vgl. S. 292. ) Dieser R i c h t u n g trägt der I n d e x 1 bei di Rechnung.
3
) Sofern [ / / i V C y ' (HXOo); vgl. S. 288 und 298.
*-=- 1 Í 1 - - ί — 1 - 1 Γ- 1 - 1 ι.
-M'-.-MU" (α — Χι ) :, J 3 (t-> — \ (α — a·,)3 (α-χ,)3 J
Die Konstanz von k (vierte Kolonne) ist sehr befriedigend, sowohl
innerhalb des gleichen als zwischen den verschiedenen Versuchen; vgl.
auch S. 2!>5.
Im übrigen liisst sich auch in n i t r i t f r e i e n Systemen die Reak-
tion (1) praktisch ungestört von der Gegenreaktion verfolgen, solange
sich der Gehalt der Reaktionsprodukte in relativ engen Grenzen hält.
Da·, wie sich aus der Mitteilung IV ergeben wird, die Geschwindigkeit
der Gegenreaktion von dem P r o d u k t e der H - und NO'.¿-lonenkonzen-
tration abhängig ist, wird das angestrebte Ziel in Reaktionslösungen,
in denen auch nur e i n e r dieser beiden Partner zu Anfang Null oder
verschwindend klein ist, bei entsprechend massigem Reaktionsumfange
vollauf erreicht. Diese Bedingung ist in den Versuchen Tabelle 5 bis 7
erfüllt; sie enthalten einen Überschuss von //'-Ionen, die in Hinblick
auf Zurückdrängung der ΗN0 2 -Dissoziation analog N0' 2 wirken, so
dass auch hier die tatsächliche HN02- Konzentration mit der analy-
tischen praktisch zusammenfällt.
1 SO
χ- lO'i ''partiell
Min. ein'' XO, • 103
(/' und / ' sind die Aktivitätskoeffizienten von H'- und N0' 2 -Ion) und
daher die zur Zeit t vorhandene Konzentration [Z7iV02] :
[fflO,] = a — χ — ξ
y (6α - 5x + 3K¿ A r 0 2 -V(3k} m o 2 + x? + 36
k = 1296 } dx
h-h J [ 6 a - 5 r r + 3 K · I I N 0 2 ~ V { Z K ^ + χΫ+MK)1NoJa-x)},• '
Die Notwendigkeit solcher Rechnungsart — k wurde durch gra-
phische Integration ermittelt — tritt, wie bereits bemerkt, dort be-
sonders hervor, wo von Lösungen ausgegangen wird, die dank der
Herstellung aus (äquivalenten Mengen) Ba(N02)2+ H2SOA ursprüng-
lich lediglich HN02 enthalten (Tabelle 8, S. 290).
Als Dissoziationskonstante der salpetrigen Säure wurde K' HN02
= 5 · IO - 4 2) genommen; K' HN02 und K HNOl fallen im vorliegenden Falle
praktisch zusammen.
1
) Recht eigenartig dokumentieren sich diese Dissoziationsverhältnisse bei Vor-
lage einer im Vergleich zur Stöchiometrie von (1*) unzulänglichen NC/2- Konzen-
tration. Dann wirkt zunächst im Umfange von (1*) der Verbrauch von NO2 ver-
zögernd, nach dessen Auf brauch die Bildung von H' —• im Umfange von (1) — be-
schleunigend.
2
) M. SCHÜMANN, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 83, 527. 1900. Α. A. BLANCHABD,
Z. physikal. Chem. 41, 681. 1902. E. BAUER, Z. physikal. Chem. 56, 223. 1906. Siehe
auch P. CH. RAY, M. L. DEY und J. CH. GHOCH, J. Chem. Soc. London 3, 413. 1917.
H . PICK, Z. E l e k t r o c h e m . 2 6 , 1 8 2 . 1 9 2 0 . A . KLEMENC u n d F . POLLAK, Z. p h y s i k a l .
Chem. 101, 150. 1922. W. REINDERS und S. J. VLES, Ree. Trav. chim. Pays-Bas 44,
I. 1925.
Z. Physika], Chem. 134. 19
10 1-48 1 3-24
24 3-76 47 4 11-25 47
28 4-33 47 7 17-2 46
33 617 49 10 22-0 47
40 604 48 13 25-9 47
47 6-84 48 17 30-0 45
55 7-66 46 20 32-4 42
60 800 45 23 34-6 44
Mittel: 47 Mittel: 45
ζ
ζ ξ K i i s o l f
= K Ιί\0
l 2 ' = Κ',
USO i
a — χ — ξ f f "
6 + Í - ( C - I )
1 2-71
2 6-43 32 48
3 806 34 62
4 1020 31 46
5 12-36 36 60
6 14-23 3d 48
7 16-0 31 47
8 17-7 38 60
10 20-9 37 62
12 23-6 37 60
14 260 38 48
16 28-1 38 49
19 31-2 41 66
22 33-6 38 60
26 36-7 45 56
Mittel: 50
halten unter Identifizierung von [HN02] und (HN02), und k, wie stark
geschwindigkeitbestimmend sich derart die Veränderung in der HN02-
Dissoziation auszuwirken vermag, veranschaulicht also die „Autokata-
lyse" 3 ) durch die entstehenden H - Ionen. Weitere Versuche — und
Jx
rechnet nach: k — —¡— —— • 3 ) Wir schreiben „Autokatalyse", weil
4t(a — x — syM
die H'-Ionen nur scheinbar (indirekt) katalytisch wirken. Im übrigen drückt sich
dieser Effekt wohl durch eine Verminderung der zeitlichen Geschwindigkeitsabnahme,
der Natur der Sache nach aber nicht durch eine Geschwindigkeitszunahme aus.
19*
Ein Gehalt von 0-025 norm, ist etwa die untere Grenze, bei der
die Zersetzung von HN02 noch mit hinreichender Genauigkeit ver-
folgbar ist; hier wurden pro Stunde etwa l 1 / 4 c m 3 NO entwickelt;
noch verdünntere Säuren können unter den eingehaltenen Bedingungen
(px0 · 1 Atm.) innerhalb erheblicher Zeiträume als praktisch stabil an-
gesehen werden; demgegenüber zersetzt sich eine 0-100 norm. HN02-
Lösung rund 250mal schneller, d. h. so rasch, dass bei einer weiteren
Steigerung des Gehalts die Einstellungsgeschwindigkeit des Verteilungs-
gleichgewichts zwischen Atmosphäre und Lösung der Reaktions-
geschwindigkeit nur sehr schwer, in unserer Apparatur kaum mehr
nachzukommen vermag 3) ; so zerfällt unter sonst gleichen Bedingungen
eine 0-5 norm, salpetrige Säure bereits so stürmisch, dass sie, wie sich
leicht errechnen lässt, in etwa 40 Sekunden zur Hälfte zersetzt ist.
2
1) Abzüglich ΗΝ02—Η·. ) Vgl. im übrigen S. 294. 3) Vgl. S. 281.
NO
t
3 k *)
Minuten cm (NO) · 10»
25°, 378 mm = X* · 103
3 1-5 0-38
14 3-2 0-80 (164)
26 6-3 1-58 239
50 10-3 2-59 233
65 12-8 321 241
89 16-6 3-91 231
104-5 17-5 4-39 235
121 19-9 4-99 247
Mittel: 237
Tabelle 12.
b Ρ}
Nr. {HNO,) (A'oy m k k
-Plo = k ι
mm Hg mm Hg Atm.
17
18
19
0-025
0-040
0-025
0-306
0-306
0-306
} 378
239 !
356
217
0-47
0-286
SI231
675
51
55
2 0-075 0-230 0-075 756 ! 746 0-98 61 58
20 0-040 i — I — 387 ¡ 368 0-495 2073) 49
7 0-050 1 — 1 — 743 i 733 0-965 47 44
Ρ so
die G e s c h w i n d i g k e i t der /ii\r0 2 -Zersetzung i s t d e m n a c h
— linter sonst übereinstimmenden Bedingungen — v e r k e h r t p r o -
p o r t i o n a l d e m Q u a d r a t e des S t i c k o x y d d r u c k e s bzw. der
S t i c k o x y d k o n z e n t r a t i o n . Das Reaktionsprodukt NO v e r z ö -
g e r t a l s o i n h o h e m Masse die R e a k t i o n s g e s c h w i n d i g k e i t
— sofern dessen Anreicherung nicht hintangehalten wird —, wirkt
somit in ausserordentlicher Weise n e g a t i v a u t o k a t a l y t i s c h . Mit
abnehmendem (zwischen Lösung und Gasraum ausgeglichenem) Par-
tialdruck an NO muss daher die Zersetzungsgeschwindigkeit — bei
sonst unveränderten Bedingungen, also bei gleichem [ H N 0 2 ] *) — theore-
tisch über alle Grenzen wachsen, eine Sachlage, die mit den experi-
mentellen Befunden von A. KLEMENC und F . POLLAR 2) in bestem Ein-
klänge steht.
Dieser Zusammenhang erklärt nun vollends die bisherigen Fehl-
ergebnisse: einerseits den Umstand, dass die geringste Übersättigung
an NO bereits stark geschwindigkeithemmend wirkt, dass also bei
dessen ausgeprägter Tendenz zu Übersättigung auf dauernden und
unverzögerten Verteilungsausgleich ganz besonders geachtet werden
muss, und andererseits wohl die Aussichtslosigkeit, diesen Effekt durch
Durchleitung eines (reaktionsfremden) Gases erzielen zu wollen; denn
je schneller der Gasstrom, desto — um vieles — schneller die Reaktions-
geschwindigkeit, desto — um vieles — schneller also auch die Nach-
bildung von NO, der die Geschwindigkeit des Gasstromes alsbald nicht
mehr nachzukommen vermag.
1
) Vgl. im übrigen S. 298. 2
) A. KLEMENC und F. POLLAK, Z. phvsikal.
Chem. 101, 150. 1922. 3) Klassisch berechnet.
Ions die Versuche Nr. 1 ([ÌVO3] = 0 ) und Nr. 2 ([i^Oj] =0-075), ferner
auch 1 ) Nr. 21 (Tabelle 13) ([tfOj] =0-30).
Vom E l e k t r o l y t g e h a l t bzw. von der i o n a l e n K o n z e n t r a -
tion j { = zi) wird der Zahlen wert der Geschwindigkeitskonstante λ*!
beeinflusst, allerdings für mittlere Elektrolytgehalte in nicht sehr be-
trächtlicher Weise. In diesem Zusammenhang erschien uns die Frage
nach einer eventuellen spezifischen Ionenwirkung, insbesondere seitens
NO'2 bzw. AtO'3 von Belang; eine solche ist nicht vorhanden (Tabelle 13).
Tabelle 13.
Nr. ΐΗΝΟ,ί {fi') (A7«,) uva,) (507) j
Tabelle 14.
Nr. J ¿1 Nr. j *i Nr. j h
8 0 42 9 0-30 46 2 0-61 69
7 0 44 5 030 46 1 0-63 (48)
20 0 49 16 0-32 49 3 1-27 67
11 0-16 51 6 0-36 50 14 1-43 53
15 0-20 46 21 0-60 51·"') 22 1-50 70
4 0-26 50 17,18,19 0-61 55β) 23 2-59 76
24 2-59 78
l ) Unter Beachtung des Einflusses der ionalen Konzentration; vgl. weiter unten.
) Die Versuche, bei denen der SO'f- Einfluss eine starke Korrektur nötig machte
2
60
50
<to
i .
30
20
10
Fig. 3.
[HNO,]1
bzw. α* ν -U 7 Λ ' Λ ^ 0 » ] 1 a* , 'ι., c i ) - ΛΗΝΟ,
KP (k\ β + Ì J j) Λ7Λ12- = (k1} C+
=
[.YO)2 a
d X
i / 3 \ 2 />27 ( a ~ X)*
W
di - (1)' Λ
wenn a die Zahl der anfänglichen, χ die Zahl der zur Zeit t zersetzten
Mole HN02 pro Liter bedeutet, und die salpetrige Säure als praktisch
völlig un dissoziiert 1 ) angesehen werden darf, [ΗΝ02] also durch ( H N 0 2 )
ersetzt werden kann. Bei gegebenem Zersetzungsgrad der salpetrigen
Säure liegt also je nach der Versuchsanordnung 2 ) die tatsächliche Zer-
setzungsgeschwindigkeit zwischen diesen beiden, durch obige Glei-
chungen gegebenen Extremwerten. Für diese beiden Grenzfälle gibt
die Integration : ^ ^ / a » - 3 s ( « - x) _ η
1
3k{\ (a — z)3^ aj'
wo für k\ einer der beiden obigen Koeffizienten einzusetzen ist.
Für 25° [a = 004323 3 ), β = 0-00193] ist
k\ = 46, Zj = 11, k°itC = 1-7 · 10~4, ZljC = 4-1 · 10~5
k\ = (46 + llj) (2-9 + 61-3 φ)2 • 10 -6 bzw. = (382 + 92 j) • 10~6.
PNO
Z. physikal. Chem. 9, 171. 1891. Ber. Dtsch. Chem. Ges. 84, 1408. 1901.
at ρ
wenn runde Klammerung die analytische, eckige Klammerung die tat-
sächliche Konzentration der betreffenden Molgattung bedeutet.
Für 25° ist Jfc?>c= 1-7 · 1(T4, l h c = 41 · KT5, k\ = 46, lt = 11,
sofern die Konzentration in Molen (Gramm-Formelgewichten) pro
Liter und die Zeit in Minuten ausgedrückt wird.
4. Infolge der hohen Potenz, mit welcher [ H N O ^ \ in die Ge-
schwindigkeitsgleichung eingeht, macht sich der Dissoziationsgrad der
salpetrigen Säure insbesondere dann bemerkbar, wenn nicht über-
schüssige H'- bzw. N0' 2 - Ionen zugegen sind, die die Dissoziation zu-
rückdrängen; bei Gegenwart von S O ' ¡ - I o n konkurriert auch dieses in
bemerklicher Weise um ZT-Ion. Im Bruttoverhalten drückt sich diese
Sachlage dahin aus, dass einerseits säure- und nitritfreie, bzw. sulfat-
haltige salpetrige Säure (in Ansehung ihrer Gesamtkonzentration) ver-
= * ( « - * )'
wo k, = K +, hj ,
Pxo
wenn a die Anfangskonzentration an salpetriger Säure, χ ihre der
Zeit t zugeordnete Abnahme bedeutet.
6. Für die Reaktion zwischen salpetriger Säure und Nitrit nach
der Umsatzgleichung
2HN0i+N0'i=N0'3 + 2N0+H20 (2)
ist bruttogemäss Reaktion (1) geschwindigkeitbestimmend.
7. Der Reaktionsmechanismus des Salpetrigsäurezerfalls führt
über die Hydrolyse von Stickstofftetroxyd als geschwindigkeitbestim-
mende Teilreaktion.
8. Die Hydrolyse des Stickstofftetroxyds (Partialdruck pAz0l)
folgt (in ihrem homogenen Teile) — bei Ausschaltung der Gegen-
reaktion — der Geschwindigkeitsgleichung:
- β -.2-10W