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*DE102004038876A120060316*

DE 10 2004 038 876 A1 2006.03.16


ß
(19) (10)
Bundesrepublik Deutschland
Deutsches Patent- und Markenamt

(12) Offenlegungsschrift

(21) Aktenzeichen: 10 2004 038 876.8 (51) Int Cl.8: B27C 1/00 (2006.01)
(22) Anmeldetag: 05.08.2004
(43) Offenlegungstag: 16.03.2006

(71) Anmelder: (74) Vertreter:


Michael Weinig AG, 97941 Tauberbischofsheim, Jackisch-Kohl und Kollegen, 70469 Stuttgart
DE
(72) Erfinder:
Reis, Georg, 97877 Wertheim, DE

Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen
(54) Bezeichnung: Finierwerkzeug für die Bearbeitung von Werkstücken aus Holz, Kunststoff und dergleichen so-
wie Maschine zur Bearbeitung von Werkstücken aus Holz, Kunststoff und dergleichen
(57) Zusammenfassung: Mit Finierwerkzeugen werden
glatte Oberflächen an den Werkstücken hergestellt. Die Fi-
nierwerkzeuge werden schräg zur Vorschubrichtung einge-
setzt, um einen ziehenden Schnitt zu erzielen. die Werk-
stückbreite und die Schrägstellung bestimmen die notwen-
dige Schneidenlänge des Finierwerkzeuges.
Damit die Werkstücke kostengünstig und einfach mit der
glatten Oberfläche versehen werden können, wird das Fi-
nierwerkzeug drehbar angetrieben. Durch entsprechende
Drehzahlerhöhung kann der ziehende Schnitt nahezu be-
liebig vergrößert werden, ohne daß der Einbauraum für das
Finierwerkzeug vergrößert werden müßte.
Mit dem Finierwerkzeug können alle Planhobelarbeiten von
flächigen Werkstücken durchgeführt werden.

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Beschreibung werden, so daß die mit diesem Finierwerkzeug aus-
gerüstete Maschine nicht stillgesetzt werden muß.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Finierwerkzeug für Dadurch sind sehr lange Produktionszeiten ohne ei-
die Bearbeitung von Werkstükken aus Holz, Kunst- nen Werkzeugwechsel möglich. Ist die Schneide des
stoff und dergleichen nach dem Oberbegriff des An- Finierwerkzeuges verschlissen, wird das Finierwerk-
spruches 1 bzw. 29 sowie eine Maschine zur Bear- zeug komplett ausgewechselt, so daß ein umständli-
beitung von Werkstücken aus Holz, Kunststoff und cher und zeitraubender Ein- und Ausbau von Mes-
dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruches sern nicht notwendig ist.
18.
[0007] Bei einer Ausbildung entsprechend An-
[0002] Um eine sehr glatte Holzoberfläche herzu- spruch 29 kann das Finierwerkzeug zur Herstellung
stellen, werden Finierwerkzeuge eingesetzt. Sie sind von Furnieren eingesetzt werden. Durch die Rotation
in Form von Hobeln ausgebildet, die ein oder zwei kann der bei der Furnierherstellung vorteilhaft zie-
Hobelmesser aufweisen, mit denen bei einer Relativ- hende Schnitt vergrößert werden.
bewegung zwischen dem Werkstück und dem Finier-
werkzeug die Oberfläche glatt gehobelt wird. Sind die [0008] Bei der erfindungsgemäßen Maschine ist
Messer stumpf bzw. haben eine Scharte, muß die das Finierwerkzeug vorgesehen, das in der Maschi-
dieses Finierwerkzeug enthaltende Maschine stillge- ne um seine Achse drehbar angetrieben wird. Auf
setzt und das Werkzeug gewechselt werden. Finier- diese Weise sind sehr hohe Standwege möglich. Da
werkzeuge werden in der Regel schräg (nicht recht- zudem die Schneide des Finierwerkzeuges, ohne es
winklig) zur Vorschubrichtung eingesetzt, um einen auszubauen, während des Betriebes nachgeschliffen
ziehenden Schnitt zu erzielen. Die zu bearbeitende werden kann, sind Produktionsmengen von bei-
Werkstückbreite und die Schrägstellung bestimmen spielsweise 1 Mio. Laufmetern und mehr ohne weite-
die notwendige Schneidenlänge des Finierwerkzeu- res erreichbar.
ges. Da diese jedoch einbaubedingt begrenzt ist, ist
die Schrägstellung und die Werkstückbreite und da- [0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben
mit die Leistung des Finierwerkzeuges beschränkt. sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschrei-
bung und den Zeichnungen.
[0003] Es sind auch Finierwerkzeuge in Form von
sogenannten Putzmesserkästen bekannt, bei denen [0010] Die Erfindung wird anhand einiger in den
die Messer bei einem Abstumpfen bzw. einer Schar- Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele nä-
tenbildung gewechselt werden müssen, wozu die her erläutert. Es zeigen
Maschine wiederum stillgesetzt werden muß. Bei
Einsatz der Putzmesserkästen entstehen bandförmi- [0011] Fig. 1 in Seitenansicht und in vereinfachter
ge, sehr lange Späne, die nur schwierig abtranspor- Darstellung zwei erfindungsgemäße Finierwerkzeu-
tiert werden können und mit separaten Hackern zer- ge zur Bearbeitung der Unter- und Oberseite der
kleinert werden müssen. Werkstücke,

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, [0012] Fig. 2 eine Draufsicht auf das erfindungsge-
das gattungsgemäße Finierwerkzeug und die gat- mäße Finierwerkzeug zur Bearbeitung der Unterseite
tungsgemäße Maschine so auszubilden, daß die der Werkstücke,
Werkstükke kostengünstig und einfach mit einer glat-
ten Oberfläche versehen werden können. [0013] Fig. 3 in perspektivischer Darstellung das Fi-
nierwerkzeug gemäß Fig. 2,
[0005] Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen
Finierwerkzeug erfindungsgemäß mit den kennzeich- [0014] Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil einer
nenden Merkmalen des Anspruches 1 bzw. 29 und Maschine mit einem erfindungsgemäßen unteren Fi-
bei der gattungsgemäßen Maschine erfindungsge- nierwerkzeug, das sich zwischen zwei Tischplatten-
mäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des An- teilen befindet,
spruches 18 gelöst.
[0015] Fig. 5 einen Axialschnitt durch das erfin-
[0006] Das erfindungsgemäße Finierwerkzeug dungsgemäße Finierwerkzeug gemäß Fig. 4,
nach Anspruch 1 wird zur Erzielung des ziehenden
Schnittes um seine Achse drehbar angetrieben. [0016] Fig. 6 in perspektivischer Darstellung das in
Durch Drehzahlerhöhung kann der ziehende Schnitt der Maschine befindliche erfindungsgemäße Finier-
nahezu beliebig vergrößert werden. Das Werkstück werkzeug gemäß Fig. 4,
wird am rotierenden Finierwerkzeug vorbeigeführt,
das dabei die entsprechende Werkstückoberfläche [0017] Fig. 7 das erfindungsgemäße Finierwerk-
bearbeitet. Die Schneide des rotierenden Finierwerk- zeug gemäß Fig. 4 in perspektivischer Darstellung,
zeuges kann während des Betriebes nachgeschliffen

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[0018] Fig. 8 in vergrößerter Darstellung die Nut-Feder-Brettern und dergleichen eingesetzt. Auf-
Schnittverhältnisse beim Abnehmen eines Spans grund der qualitativ hochwertigen Oberfläche ist eine
bzw. Furniers an einem Werkstück durch das erfin- Behandlung mit Lack nicht erforderlich, wodurch ein
dungsgemäße Finierwerkzeug, gesundes, umweltfreundliches Wohnraumklima ent-
stehen kann. Beim Einsatz vor allem von Wasserla-
[0019] Fig. 9 bis Fig. 11 jeweils in schematischer cken wird die Oberfläche nicht mehr aufgerauht, weil
Darstellung unterschiedliche Anordnungen von beim Finieren im Gegensatz zum Schleifen die wei-
Werkzeugen in einer Bearbeitungsmaschine, chen Holzfasern durch den Zerschnitt abgetrennt
werden. Ein sonst üblicher Zwischenschliff kann da-
[0020] Fig. 12 und Fig. 13 jeweils in schematischer durch entfallen.
Darstellung verschiedene Anordnungen von erfin-
dungsgemäßen Finierwerkzeugen in Bearbeitungs- [0032] Fig. 1 zeigt einen Anwendungsfall, bei dem
maschinen, ein Holzwerkstück 1 an seiner Oberseite 2 sowie an
seiner Unterseite 3 durch jeweils ein Finierwerkzeug
[0021] Fig. 14 im Axialschnitt einen Vertikaleinsatz 4 bearbeitet wird. Das Holzwerkstück 1 wird durch
zweier erfindungsgemäßer Finierwerkzeuge für eine zwei Transporteinrichtungen 5, 6, die beispielsweise
Seitenbearbeitung eines Werkstückes, Endlostriebe oder Vorschubwalzen sind, an den Fi-
nierwerkzeugen 4 vorbeigeführt. Sie sind gleich aus-
[0022] Fig. 15 eine Draufsicht auf ein unter einem gebildet und rotieren um eine senkrecht zur Trans-
spitzen Winkel zu einem zu bearbeitenden Werk- portrichtung des Holzwerkstückes 1 liegende Achse.
stück angeordnetes erfindungsgemäßes Finierwerk-
zeug, [0033] Die Holzwerkstücke 1 werden bei ihrem
Transport in Vorschubrichtung V an wenigstens ei-
[0023] Fig. 16 in vergrößerter Darstellung und im nem Anschlaglineal 7 (Fig. 2) geführt und liegen auf
Schnitt einen Teil des erfindungsgemäßen Finier- einer Tischplatte 8 auf. Auf ihr ist vorteilhaft das An-
werkzeuges, schlaglineal 7 befestigt. Im Bereich des Finierwerk-
zeuges 4 ist die Tischplatte 8 unterbrochen, damit die
[0024] Fig. 17 in einer Darstellung entsprechend am Finierwerkzeug befindliche Schneide in Eingriff
Fig. 16 das erfindungsgemäße Finierwerkzeug mit mit dem Holzwerkstück 1 kommen kann. Wie die
einer anderen Schneidengeometrie, Fig. 2 und Fig. 3 zeigen, ist die Tischplatte 8 im Be-
reich des Finierwerkzeuges 4 unterbrochen. Der
[0025] Fig. 18 in schematischer Darstellung und in Ausschnitt wird von zwei teilkreisförmigen Rändern
Seitenansicht eine weitere Ausführungsform eines 9, 10 der Tischplatte 8 begrenzt. Am Anschlaglineal 7
erfindungsgemäßen Finierwerkzeuges, das zur Fur- ist ein segmentförmiger Tischplattenteil 11 befestigt,
nierherstellung eingesetzt wird, dessen Rand konzentrisch zu den Rändern 9, 10 ver-
läuft. Um die Dicke des abzunehmenden Spans ein-
[0026] Fig. 19 eine Draufsicht auf das Finierwerk- stellen zu können, sind der Einlaufbereich der Tisch-
zeug bei seiner Spanabnahme gemäß Fig. 18, platte 8 und/oder das Finierwerkzeug 4, vorzugswei-
se zusammen mit dem Auslaufbereich der Tischplat-
[0027] Fig. 20 in einer Darstellung entsprechend te 8 und dem Tischplattenteil 11, in der Höhe einstell-
Fig. 19 das Finierwerkzeug zwischen zwei Auflageti- bar.
schen einer Maschine,
[0034] Zur weiteren Führung des Holzwerkstückes
[0028] Fig. 21 in vereinfachter Darstellung und in 1 können auch die bei Hobel- und Kehlmaschinen be-
Seitenansicht eine Handfiniermaschine, kannten Elemente verwendet werden, wie Druckrol-
len, Lineale und dergleichen.
[0029] Fig. 22 eine Draufsicht auf die Handfinierma-
schine gemäß Fig. 21. [0035] Das Finierwerkzeug 4 hat einen Spannkegel
12 (Fig. 5), mit dem es in einer Spindel 13 in bekann-
[0030] Mit dem Finierwerkzeug werden Werkstücke, ter Weise gespannt wird. Der Spannkegel 12 bildet
insbesondere Holzwerkstücke, finiert. Dieser Vor- vorteilhaft eine HSK-Schnittstelle. Der Spannkegel
gang entspricht einem Feinhobeln, mit dem eine qua- 12 steht vom ebenen Boden 14 eines Werkzeug-
litativ sehr hochwertige Oberfläche am Holzwerk- grundkörpers 15 ab (Fig. 5), dessen Mantel 16 sich
stück hergestellt werden kann. konisch erweitert. Am freien Ende des Mantels 16 ist
ein Schneidring 17 befestigt, mit dem die jeweilige
[0031] Das Werkstück weist nach dem Finieren eine Seite des Holzwerkstückes 1 bearbeitet wird. Der
absolut plane, glatte und maßgenaue Oberfläche auf. Durchmesser der Schneidkante 19 ist größer als der
Finierte Werkstücke werden beispielsweise im Mas- zu bearbeitende Bereich des Holzwerkstückes 1. Da-
siv-Möbelbau, im Holzbau, für sichtbare Balken, im mit der Schneidring 17 bei entsprechendem Ver-
Orgelbau, für Fußbodendielen, für Sichtflächen bei schleiß ausgetauscht werden kann, ist er mit Schrau-

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ben 18 lösbar am Mantel 16 befestigt. Der Schneid- Schleifaggregat 29 mit einer Schleifscheibe 30, mit
ring 17 hat, wie Fig. 16 zeigt, eine ringförmige der bei der Rotation des Finierwerkzeuges 4 der
Schneidkante 19, die durch eine Brustfläche 20 und Schneidring 17 bei entsprechendem Verschleiß
eine spitzwinklig zu ihr liegende Rückenfläche 21 ge- nachgeschärft werden kann. Ein Ausbau des Finier-
bildet wird. Der Schneidring 17 hat eine ebene Aufla- werkzeuges 4 für den Nachschleifvorgang ist nicht
geseite 22, mit der er auf einer ebenen Schulterfläche erforderlich. Die Drehachse der Schleifscheibe 30
23 des Mantels 16 aufliegt. Die Schulterfläche 23 liegt tangential zum Schneidring 17. Es ist möglich,
schließt rechtwinklig an eine Anschlagfläche 24 an, das Schleifaggregat 29 um eine senkrecht zur
die koaxial zur Drehachse 25 des Finierwerkzeuges Schleifscheibenachse liegende Achse schwenkbar
4 liegt und an welcher der Schneidring 17 anliegt. In auszubilden, um am Schneidring einen entsprechen-
Fig. 16 ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt, den Schliff anzubringen.
wie weit der Schneidring 17 nachgeschliffen werden
kann, bevor er ausgewechselt werden muß. Auf der [0040] Weiter ist in den Fig. 2 und Fig. 3 beispiel-
Schulterfläche 23, gegen die der Schneidring 17 mit haft eine Abziehvorrichtung 31 vorgesehen, die we-
dem Schrauben 18 gezogen wird, wird der Schneid- nigstens einen Abziehstein 32 aufweist. Mit ihm kann
ring 17 einwandfrei abgestützt. Die Schrauben 18 der Schneidring 17 ähnlich einem Jointvorgang so
durchsetzen die Schulterfläche 23 (Fig. 1) und liegen abgezogen werden, daß eine scharfe Schneidkante
mit ihren Köpfen versenkt in Vertiefungen 26 in der 19 entsteht. Die Abziehvorrichtung 31 ist vorteilhaft
Außenseite des Mantels 16. Im Ausführungsbeispiel radial sowie längs des Kegelmantels 16 des Finier-
bildet die Rückenfläche 21 des Schneidringes 17 werkzeuges 4 verstellbar. Zusätzlich ist die Abzieh-
eine stetige Fortsetzung der Außenseite des Mantels vorrichtung 31 vorteilhaft auch in Höhenrichtung ver-
16. Dadurch ist an der Außenseite des Finierwerk- stellbar. Aufgrund der beschriebenen Einstellbarkeit
zeuges 4 kein störender Absatz vorhanden, an dem kann die Abziehvorrichtung 31 in einfacher Weise in
sich etwa Späne oder dergleichen festsetzen könn- bezug auf die unterschiedlichen Schneidringe 17 ein-
ten. gestellt werden.

[0036] Das Finierwerkzeug 4 ist so eingebaut, daß [0041] Die bei der Bearbeitung des Werkstückes 1
der Tischplattenteil 11 in den vom Mantel 16 um- anfallenden Späne 35 (Fig. 8) gelangen durch den
schlossenen Raum eintaucht (Fig. 5). Die Auflage- Schneidspalt 34 und werden von den Spanbrechern
seite des Tischplattenteiles 11 liegt höher als die Auf- 27 erfaßt, zerkleinert und mit wenigstens einer (nicht
lageseite der Tischplatte 8 im Einlaufbereich vor dem dargestellten) Absaughaube mit Öffnungen abge-
Finierwerkzeug 4 und vorzugsweise auf gleicher saugt.
Höhe mit der Schneidkante 19 des Finierwerkzeuges
4 und der Auflageseite der Tischplatte 8 im Auslauf- [0042] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der
bereich. Der Schneidring 17 durchsetzt die von den parallel zum Anschlaglineal 7 eine linealartige Tisch-
Rändern 9, 10 begrenzten Schneidspalte 33, 34, so plattenhalterung 36 vorgesehen ist. Das Anschlag-
daß er das zu bearbeitende Holzwerkstück 1 voll- lineal 7 sowie die Tischplattenhalterung 36 tragen
ständig erfassen kann. den zwischen ihnen befindlichen Tischplattenteil 11,
der in der beschriebenen Weise in das Finierwerk-
[0037] An der Außenseite des Mantels 16 ist we- zeug 4 eintaucht.
nigstens ein Spanbrecher 27 vorgesehen, mit dem
die beim Finieren anfallenden Späne zuverlässig ge- [0043] Beiderseits des Finierwerkzeuges 4 befinden
brochen werden. Vorteilhaft sind am Mantel 16 dia- sich Tischplattenteile 37, 38, von denen der Tisch-
metral einander gegenüberliegend zwei solcher plattenteil 38 mit einem Druckbalken 39 versehen ist.
Spanbrecher 27 vorgesehen. Der Spanbrecher wird Er ist entsprechend dem Radius der Schneidkante 19
durch ein L-Stück gebildet, das mit seinem kurzen gekrümmt ausgebildet und kann mit Stellschrauben
Schenkel an der Außenseite des Mantels vorzugs- 40 gegenüber dem Finierwerkzeug 4 verstellt wer-
weise in einer Einfräsung befestigt ist und dessen den, um die Spaltbreite einzustellen und eine Radi-
langer Schenkel in einem spitzen Winkel zur Dreh- usanpassung zu ermöglichen, wenn das Finierwerk-
achse 25 des Finierwerkzeuges 4 absteht. Die in zeug 4 nachgeschliffen wird. Der im Einlaufbereich
Drehrichtung des Finierwerkzeuges 4 vordere, vor- befindliche Tischplattenteil 38 liegt mit seiner Aufla-
zugsweise auch die rückwärtige Kante des abstehen- geseite geringfügig tiefer als die Schneidkante 19.
den Schenkels des Spanbrechers 27 ist zur Bildung Vorteilhaft kann der Tischplattenteil 38 und/oder das
einer Brechkante bzw. Schneide abgeschrägt. Finierwerkzeug 4 und/oder der Tischplattenteil 37 in
der Höhe einstellbar sein, um einfach und genau die
[0038] Der Spanbrecher 27 ist nur beispielhaft als Spandicke einstellen zu können.
L-Stück ausgebildet. Er kann selbstverständlich jede
andere geeignete Form haben. [0044] Der Druckbalken 39 kann auch bei einer
Tischplattenausbildung gemäß den Fig. 2 und Fig. 3
[0039] Die Fig. 2 und Fig. 3 zeigen jeweils ein vorgesehen sein. Dabei kann der Druckbalken eben-

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falls in Richtung auf das Finierwerkzeug 4 verstellbar radialer Richtung und der ziehende Schnitt wird aus-
sein. Bei einer einfachen Ausführung ist es jedoch schließlich über die Rotation des Finierwerk zeuges
auch möglich, den Druckbalken unverstellbar an der 4 erzielt. Der Durchmesser des Finierwerkzeuges
Tischplatte 8 zu befestigen. Die Oberseite des Tisch- muss nur soviel größer als die gewünschte Breite der
plattenteiles 38 liegt um die Spandicke tiefer als die zu bearbeitenden Werkstücke sein, wie es die Befes-
Schneidkante 19, während die Oberseite des im Aus- tigung des Tischplattenteils 11 über das Anschlag-
laufbereich liegenden Tischplattenteiles 37 auf glei- lineal 7 und/oder die Tischplattenhalterung 26 erfor-
cher Höhe mit der Schneidkante 19 liegt. Dadurch dert.
wird das Holzwerkstück 1 bei seinem Transport im
Bereich des Finierwerkzeuges 4 einwandfrei geführt. [0047] Die Drehachse 25 kann aber auch, wie in
Der Tischplattenteil 37 kann wie der Tischplattenteil Fig. 2 beispielhaft dargestellt ist, außerhalb des
38 bzw. sein Druckbalken 39 radial zum Finierwerk- Holzwerkstückes 1 liegen. In diesem Fall kommt zu
zeug 4 einstellbar sein. der radialen Schnittkomponente bei der Bearbeitung
noch eine tangentiale Schnittkomponente hinzu, die
[0045] Wie Fig. 8 zeigt, wird das beschriebene Fi- den ziehenden Schnitt durch die Rotation des Finier-
nierwerkzeug 4 so eingestellt, daß die Schneidkante werkzeuges 4 geometriebedingt noch verstärkt. Die-
19 entsprechend der gewünschten Spandicke über ser Effekt wirkt sich positiv auf die Bearbeitungsqua-
die Oberseite der Tischplatte 8 bzw. der entsprechen- lität aus und ist umso größer, je weiter die Bearbei-
den Tischplattenteile 38 vorsteht. Während des tungszone des Werkstücks von der Drehachse des
Transportes des Holzwerkstückes 1 längs des An- Finierwerkzeuges 4 an dessen Randbereich in
schlaglineals 7 wird durch das rotierende Finierwerk- Durchlaufrichtung des Holzes betrachtet verschoben
zeug 4 an der entsprechenden Seite der Span 35 ab- ist. Die Bearbeitungszone kann vorteilhaft flexibel
genommen. Das Finierwerkzeug 4 ist vorteilhaft in und optimal auf die jeweilige Breite der zu bearbei-
Achsrichtung einstellbar, so daß die gewünschte tenden Werkstücke eingestellt werden, indem das
Spandicke bequem eingestellt werden kann bzw. Anschlaglineal 7 und/oder das Finierwerkzeug 4 in
eine Nachstellung nach dem Nachschleifen möglich Richtung quer zur Vorschubrichtung V verstellbar ist.
ist. Es ist eine Spanabnahme von beispielsweise Der Durchmesser des Finierwerkzeuges 4 muss in
5/100 mm bis etwa 1 mm und mehr möglich. Mit dem diesem Fall mindestens doppelt so groß wie die ma-
rotierenden Finierwerkzeug 4, dessen Drehachse 25 ximal zu bearbeitende Werkstückbreite sein.
senkrecht zur zu bearbeitenden Seite des Holzwerk-
stückes 1 liegt, wird ein ziehender Schnitt erzielt, des- [0048] Wie anhand von Fig. 16 beschrieben worden
sen Effekt mit zunehmender Drehzahl des Finier- ist, kann der Schneidring 17 mehrmals nachgeschlif-
werkzeuges vergrößert wird. Der Energieeintrag in fen werden, bevor er ausgewechselt werden muß.
das Material des Holzwerkstückes 1 ist sehr hoch. Mit der Schleif- und Abziehvorrichtung 31 können so-
Durch eine Drehzahlerhöhung kann der positiv wir- wohl die Brustfläche 21 als auch die Rückenfläche 20
kende ziehende Schnitt verstärkt werden, wodurch des Schneidringes 17 während der Rotation abgezo-
hervorragende Schneidergebnisse erzielt werden gen oder geschliffen werden.
können. Das Holzwerkstück 1 kann mit sehr hoher
Vorschubgeschwindigkeit durch die entsprechende [0049] Die rotierenden Finierwerkzeuge 4 können
Maschine transportiert werden. In Höchstleistungs- so in die Maschine eingebaut sein, daß sie um verti-
anlagen sind Vorschubgeschwindigkeiten von bei- kale Achsen drehbar sind, wie dies beispielhaft in den
spielsweise 400 bis 600 m/min ohne weiteres mög- Fig. 1 bis Fig. 7 dargestellt ist. Die Finierwerkzeuge
lich. Trotz dieser hohen Vorschubgeschwindigkeiten 4 können in der Maschine aber auch so angeordnet
sind an der Bearbei tungsseite des Werkstückes 1 sein, daß ihre Drehachse horizontal liegt (Fig. 14). In
keine Bearbeitungsspuren sichtbar, da infolge des ro- diesem Falle liegt die Schneidkante 19 in einer Verti-
tierenden Finierwerkzeuges 4 mit einer einzigen um- kalebene. Mit so angeordneten Finierwerkzeugen 4
laufenden Schneidkante 19 kein Messerschlag an können die in Transportrichtung 50 linke und rechte
der Werkstückoberfläche sichtbar ist. Bei solchen ho- Längsseite 48, 49 des Holzwerkstückes 1 finiert wer-
hen Vorschubgeschwindigkeiten werden vorteilhaft den. Die Finierwerkzeuge 4 können unmittelbar ein-
Druckrollen anstelle der Druckbalken 39 eingesetzt. ander gegenüberliegen. Ebenso können die Finier-
Mit dem rotierenden Finierwerkzeug 4 kann eine per- werkzeuge 4 in Durchlaufrichtung des Holzwerkstü-
fekte, extrem glatte Oberfläche erreicht werden. Die ckes 1 mit Ab stand hintereinander in der Maschine
abgenommenen Späne 35 werden mit dem Spanbre- angeordnet sein.
cher 27 einwandfrei zerkleinert, so daß sie zuverläs-
sig abtransportiert werden können. [0050] Fig. 15 zeigt beispielhaft den Fall, daß die
Drehachse 25 des Finierwerkzeuges 4 unter einem
[0046] Das Finierwerkzeug 4 kann, wie in Fig. 4 bei- spitzen Winkel α zur Vorschubrichtung 50 des Holz-
spielhaft dargestellt ist, so angeordnet werden, dass werkstückes 1 angeordnet ist. Dies hat zur Folge,
seine Drehachse innerhalb des Holzwerkstückes 1 daß die ringförmige Schneidkante 19 in einer unter
liegt. Dabei erfolgt die Bearbeitung hauptsächlich in einem spitzen Winkel zur Vorschubrichtung 50 lie-

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genden Ebene angeordnet ist. Durch dieses Schräg- unteres Finierwerkzeug 4 aufweist. Auf den Spindeln
stellen des Finierwerkzeuges 4 können hohle, konka- 41 bis 47 sitzen jeweils die entsprechenden Werk-
ve Fugen an der entsprechenden Seite des Holz- zeuge, mit denen die Ober- und Unterseiten sowie
werkstückes 1 hergestellt werden. Dadurch läßt sich die rechten und linken Längsseiten der Holzwerkstü-
eine bessere Verleimung an den Längsseiten des cke bearbeitet werden. Mit dem Finierwerkzeug 4
Holzes mit absolut geschlossenen Fugen im Rand- wird im Ausführungsbeispiel die Unterseite des Holz-
bereich des Holzes erzielen. Außerdem wird durch werkstückes am Ende seines Durchlaufes durch die
diese Schrägstellung ein Nachschneiden des Finier- Maschine finiert.
werkzeuges 4 vermieden. Das Finierwerkzeug 4 ist
so schräg angeordnet, daß die die Vorschubrichtung [0055] Fig. 10 zeigt eine Maschine, die in Durch-
50 enthaltende Längsebene und die die Schneidkan- laufrichtung der Holzwerkstücke nacheinander die
te 19 enthaltende Vertikalebene einen in Vorschub- untere horizontale Spindel 41, die rechte vertikale
richtung 50 sich öffnenden spitzen Winkel einschlie- Spindel 42, die linke vertikale Spindel 43, die rechte
ßen. Auch bei dieser Schrägstellung des Finierwerk- vertikale Spindel 44, die obere horizontale Spindel
zeuges 4 wird ein ziehender Schnitt erreicht, der sich 45, die untere horizontale Spindel 46 sowie zwei Fi-
besonders günstig auf die Bearbeitungsqualität aus- nierwerkzeuge 4 aufweist, von denen das eine Finier-
wirkt. Vorteilhaft ist der Winkel α durch entsprechen- werkzeug die Ober- und das andere Finierwerkzeug
de Verstellung des Finierwerkzeuges 4 einstellbar. die Unterseite des Holzwerkstückes 1 bearbeitet.

[0051] Es können weitere Finierwerkzeuge schräg- [0056] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 sind
gestellt zum Holzwerkstück 1 in der Maschine vorge- in Durchlaufrichtung hintereinander die untere hori-
sehen sein. Dabei können diese Finierwerkzeuge nur zontale Spindel 41, die rechte vertikale Spindel 42,
an einer oder auch an mehreren Seiten des Holz- die linke vertikale Spindel 43 sowie vier Finierwerk-
werkstückes 1 vorgesehen sein. Es ist grundsätzlich zeuge 4 vorgesehen, mit denen jeweils die gleiche
möglich, mit den rotierenden Finierwerkzeugen 4 alle Seite des Werkstückes bearbeitet wird. Die Finier-
Seiten des Holzwerkstückes 1 zu finieren. Die werkzeuge 4 sind gestaffelt angeordnet, damit jedes
schräggestellten Finierwerkzeuge können auch in Finierwerkzeug vom Holzwerkstück 1 einen Span ab-
Kombination mit den senkrecht zu den Holzwerkstü- nehmen kann. Die gestaffelte Anordnung führt zu ei-
cken 1 angeordneten rotierenden Finierwerkzeugen ner vorteilhaften Schnittaufteilung. Es ist bei einer
in der Maschine oder in der Bearbeitungseinheit vor- solchen Anordnung auch möglich, mit jedem Finier-
gesehen werden. werkzeug 4 ein Furnier beim Durchlauf des Holz-
werkstückes 1 abzunehmen.
[0052] Fig. 17 zeigt ein Finierwerkzeug 4, dessen
Schneidring 17 eine andere Ausbildung wie die zuvor [0057] Die einzelnen, auf den Spindeln befindlichen
beschriebenen Ausführungsformen. Die Brustfläche Werkzeuge sowie die Finierwerkzeuge 4 liegen je-
20 ist in Radialrichtung wesentlich länger als bei der weils mit Abstand hintereinander.
Ausführungsform gemäß Fig. 16. Die Rückenfläche
21 des Schneidringes 17 liegt im Unterschied zum [0058] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 9
vorigen Ausführungsbeispiel nicht in Verlängerung bis Fig. 11 sind die Finierwerkzeuge 4 jeweils am
der Außenseite des Mantels 16 des Werkzeugrund- Ende des Transportweges der Holzwerkstücke 1
körpers 15. Die Brustfläche 20 und die Rückenfläche durch die jeweilige Maschine vorgesehen. Die
21 schließen einen kleineren spitzen Winkel ein als Fig. 12 und Fig. 13 zeigen beispielhaft Bearbei-
das vorige Ausführungsbeispiel. Die Rückenfläche tungsmaschinen, die lediglich mit den Finierwerkzeu-
21 ist durch eine Zylinderfläche 51 mit der Auflage- gen bestückt sind. Beim Ausführungsbeispiel nach
seite 22 verbunden. Im übrigen ist dieses Finierwerk- Fig. 12 hat die Bearbeitungsmaschine nur ein Finier-
zeug 4 gleich ausgebildet wie die vorige Ausfüh- werkzeug 4, mit dem die Unterseite des Holzwerkstü-
rungsform. ckes 1 bearbeitet wird.

[0053] Die Fig. 9 bis Fig. 11 zeigen in schemati- [0059] Fig. 13 zeigt beispielhaft den Fall, daß das
scher Darstellung verschiedene Möglichkeiten, wie durch die Bearbeitungsmaschine transportierte Holz-
das rotierende Finierwerkzeug 4 in einer Holzbear- werkstück an vier Seiten durch jeweils ein Finierwerk-
beitungsmaschine eingesetzt werden kann. zeug bearbeitet wird. Die in Vorschubrichtung ersten
beiden Finierwerkzeuge 4 liegen auf den einander
[0054] Fig. 9 zeigt eine Holzbearbeitungsmaschine, gegenüberliegenden rechten und linken Seiten des
die in Transportrichtung 50 des Holzwerkstückes Holzwerkstückes. Die nachfolgenden zwei Finier-
nacheinander eine untere horizontale Spindel 41, werkzeuge liegen ebenfalls auf zwei einander gegen-
eine rechte vertikale Spindel 42, eine linke vertikale überliegenden, jedoch oberen und unteren Seiten
Spindel 43, eine rechte vertikale Spindel 44, eine des Holzwerkstückes, bezogen auf die vorderen bei-
obere horizontale Spindel 45, eine untere horizontale den Finierwerkzeuge um 90° gedreht.
Spindel 46, eine obere horizontale Spindel 47 und ein

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[0060] Im Falle von oberen, rechten oder linken angeordnet sein kann.
Werkzeugen werden die Tischplattenteile, wie im
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis Fig. 7 be- [0065] Fig. 20 zeigt die Tischplatte 1 mit dem Aus-
schrieben, durch andere Führungselemente, wie An- schnitt für den Eingriff des Finierwerkzeuges 4. Die
drücke, Anschläge oder Führungslineale, gebildet, dem Finierwerkzeug 4 zugewandten gekrümmten
wobei ebenfalls Werkzeug und nachfolgender An- Ränder 9, 10 begrenzen den entsprechenden
druck, Anschlag und Führungslineal in einer Ebene Schneidspalt 33, 34. Das Holzwerkstück 1 wird bei
liegen. Die Andrücke, Anschläge und Führungslinea- dieser Ausführungsform vorteilhaft hin- und herge-
le vor dem jeweiligen Finierwerkzeug sind entweder hend am Finierwerkzeug 4 vorbeigeführt. Bei jedem
federnd gegen das Werkstück ausgebildet oder ent- Hub wird ein Furnier 55 abgenommen.
sprechend der gewünschten Spanabnahme einstell-
bar. In allen Fällen ergibt sich die Spanabnahme aus [0066] Wie beispielhaft anhand von Fig. 11 darge-
der Differenz zwischen den Auflageseiten der Tisch- stellt und beschrieben worden ist, können mehrere
platten bzw. Führungselemente vor dem Werkzeug rotierende Finierwerkzeuge 4 hintereinander ge-
und der Schneidkante 19 des Finierwerkzeuges 4 schaltet werden. Eine so ausgestattete Maschine ist
selbst und den mit dieser in einer Ebene angeordne- zur Herstellung von mehreren Lamellen oder Deckla-
ten Auflageseiten der in Holzdurchlaufrichtung nach- mellen aus Parkettrohlingen geeignet. Eine derartige
folgenden Tischplatten bzw. Führungselemente. Lamellenherstellung würde eine Spaltsäge oder ein
Dünnschnittgatter, wie sie bei der Erzeugung von
[0061] Die Fig. 18 bis Fig. 20 zeigen ein Ausfüh- Mehrfachlamellen verwendet werden, ersetzen.
rungsbeispiel eines Finierwerkzeuges 4, das als Ke- Durch den Einsatz solcher Finierwerkzeuge 4 tritt ins-
gel ausgebildet ist und zur Herstellung von Furnieren besondere kein Schnittverlust auf.
55 eingesetzt wird. Die Antriebsspindel 13 des Finier-
werkzeuges 4 schließt an die ebene kreisförmige [0067] Die beschriebenen rotierenden Finierwerk-
Grundfläche 52 an. Auf ihr sitzt der Schneidring 17, zeuge 4 können grundsätzlich bei allen Planhobelar-
dessen ringförmige Schneidkante 19 in der Grundflä- beiten von flächigen Werkstücken eingesetzt werden.
che 52 liegt. Der Werkzeuggrundkörper 15 ist als ver- Die Finierwerkzeuge können auch bei Handfinierma-
hältnismäßig flacher Kegel ausgebildet. Dadurch schinen im Handwerkerbereich verwendet werden.
nimmt das rotierende Finierwerkzeug 4 in Achsrich- Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Handfinierma-
tung nur wenig Einbauraum in Anspruch. schine zeigen die Fig. 21 und Fig. 22. Eine solche
Maschine hat einen oder zwei Griffe 56, 57, an denen
[0062] Das rotierende Finierwerkzeug 4 wird in der die Maschine getragen werden kann. Die Griffe 56,
Maschine so angeordnet, daß seine Drehachse 25 57 sind an einem Gehäuse 58 befestigt, von dem sie
mit geringem Abstand neben der vom Werkstück 1 quer abstehen. Am Gehäuse 58 ist ein seitlicher An-
abgewandten Außenseite 53 des Anschlaglineals 7 schlag 59 befestigt, um das handbetätigte Gerät beim
liegt (Fig. 19 und Fig. 20). In dieser Außenseite 53 ist Finiervorgang längs des zu bearbeitenden Holzwerk-
für die Spindel 13 eine teilkreisförmige Vertiefung 54 stückes 1 einwandfrei verschieben zu können. Im
vorgesehen. Gehäuse 58 ist ein Antriebsmotor 60 gelagert, vor-
zugsweise ein Elektromotor, mit dem das Finierwerk-
[0063] Das Holzwerkstück 1 liegt auf der Tischplatte zeug drehbar angetrieben werden kann. Die Dreh-
8 auf und wird im Ausführungsbeispiel an seiner Un- achse des Finierwerkzeuges 4 liegt senkrecht im Ge-
terseite durch das Finierwerkzeug 4 spanabhebend häuse 58. An ihm ist eine Platte 61 verstellbar gehal-
bearbeitet. Das Finierwerkzeug 4 wird so eingestellt, ten, die im Ausführungsbeispiel mittels Schrägfüh-
daß die Schneidkante 19 ein dünnes Furnier 55 rungen 64 zum Finierwerkzeug 4 eingestellt werden
(Fig. 18) an der Unterseite des Holzwerkstückes 1 kann. Hierzu dient eine Feineinstellungsschraube 62,
abnimmt. An der Kegelmantelfläche kann das abge- die im Gehäuse 58 gelagert ist und mit der die Platte
nommene Furnier 55 einwandfrei abgeleitet werden. feinfühlig und genau gegenüber dem Finierwerkzeug
Da der Kegelwinkel β sehr groß ist, besteht nicht die 4 eingestellt werden kann. Der Platte 61 radial ge-
Gefahr, daß das dünne Furnier 55 am Übergang zum genüberliegend befindet sich eine Auflageplatte 63,
Werkstück 1 abbricht. Das Finierwerkzeug 4 weist mit der das Handgerät beim Bearbeitungsvorgang
selbstverständlich keine Spanbrecher 27 auf. Abge- auf dem Holzwerkstück aufliegt. Ihre Auflagenseite
sehen von den beschriebenen Unterschieden ist das liegt vorzugsweise in einer Ebene mit der Schneid-
Finierwerkzeug 4 gleich ausgebildet wie die vorigen kante 19 des Finierwerkzeuges 4. Vorteilhaft läßt sich
Ausführungsbeispiele. die Auflageplatte 63 in der Höhe einstellen.

[0064] Die Tischplatte 8 begrenzt mit ihrem dem Fi- [0068] Die dem Finierwerkzeug 4 zugewandten
nierwerkzeug 4 zugewandten gekrümmten Rand 10 Ränder der Platte 61 und der Auflageplatte 63 sind
die Breite des Schneidspaltes 34. An dieser Seite 10 entsprechend abgeschrägt, so daß die vom Holz-
kann ein Druckbalken vorgesehen sein, der fest oder werkstück abgenommenen Späne oder Furniere zwi-
radial in bezug auf das Finierwerkzeug 4 verstellbar schen den Platten 61, 63 und dem Finierwerkzeug 4

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einwandfrei abgeführt werden können. Schwingungen der Schneidkante 19 vermieden wer-
den. Dies trägt zur hohen Bearbeitungsqualität bei.
[0069] Die Finierwerkzeuge können in reinen Finier-
maschinen entsprechend den Fig. 12 und Fig. 13 Patentansprüche
oder vorzugsweise in Hobelmaschinen im Nachho-
belbereich gemäß den Fig. 9 bis Fig. 11 eingesetzt 1. Finierwerkzeug für die Bearbeitung von Werk-
werden. Dabei ist auch eine Schnittaufteilung als stücken aus Holz, Kunststoff und dergleichen, mit ei-
Kombination von Vor- und Nachschnitt möglich, wo- nem Werkzeuggrundkörper und wenigstens einer
durch die Abnahme von sehr dünnen Spänen 35 mit Schneide, dadurch gekennzeichnet, daß das Fi-
zwei oder mehreren rotierenden Finierwerkzeugen nierwerkzeug (4) drehbar angetrieben ist.
optimale Ergebnisse erzielt. Wie anhand der ver-
schiedenen Ausführungsbeispiele beschrieben, kön- 2. Finierwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch ge-
nen die Finierwerkzeuge unter unterschiedlichen kennzeichnet, daß der Werkzeuggrundkörper (15)
Schneidenwinkeln angeordnet sein. Auch der ein Rotationskörper ist.
Schneidring 17 kann unterschiedliche Formen ha-
ben. Er kann gegebenenfalls mit Diamant oder Hart- 3. Finierwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, da-
metall bestückt werden. Der Schneidring 17 kann durch gekennzeichnet, daß die Schneide (17) ein
nicht nur an den Werkzeuggrundkörper 15 ge- Schneidring ist.
schraubt, sondern auch fest mit ihm verbunden, bei-
spielsweise verlötet, sein. Auch ist es möglich, den 4. Finierwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch ge-
Schneidring 17 einstückig mit dem Werkzeuggrund- kennzeichnet, daß die Achse des Schneidringes (17)
körper 15 auszubilden. Mit dem Schleifaggregat 29 die Drehachse (25) des Finierwerkzeuges (4) ist.
und der Abziehvorrichtung 31 kann der Schneidring
17 einfach und dennoch mit hoher Schneidengüte 5. Finierwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, da-
und Genauigkeit nachgeschliffen werden. durch gekennzeichnet, daß der Schneidring (17) lös-
bar mit dem Werkzeuggrundkörper (15) verbunden
[0070] Durch das Rotationsfinieren sind hohe ist.
Standwege möglich. Da der Schneidring 17 zudem
nachgeschliffen werden kann, hat das Finierwerk- 6. Finierwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, da-
zeug eine lange Einsatzdauer. durch gekennzeichnet, daß der Schneidring (17) ein-
stückig mit dem Werkzeuggrundkörper (15) ausgebil-
[0071] Das Finierwerkzeug 4 kann zur Bearbeitung det ist.
von Fensterkantenlamellen, zum Verleimfinieren, für
die Furniererzeugung zum Beispiel aus Restrollen, 7. Finierwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, da-
oder zur Erzeugung von Decklamellen für Parkett durch gekennzeichnet, daß der Schneidring (17) un-
und dergleichen eingesetzt werden. lösbar mit dem Werkzeuggrundkörper (15) verbun-
den ist.
[0072] Die Oberfläche des Holzwerkstückes wird in-
folge der Bearbeitung durch das Finierwerkzeug ab- 8. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 3
solut plan- und maßgenau. Die Behandlung des be- bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidring
arbeiteten Holzwerkstückes mit Lack ist ohne Zwi- (17) eine umlaufende Schneidkante (19) aufweist.
schenschliff einfach möglich. Der Durchlaufge-
schwindigkeit des Holzwerkzeuges 1 durch die Ma- 9. Finierwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch ge-
schine sind bei Einsatz des rotierenden Finierwerk- kennzeichnet, daß die Schneidkante (19) in einer Ra-
zeuges 4 nach oben keine Grenzen gesetzt. Auf- dialebene des Werkzeuggrundkörpers (15) liegt.
grund der absolut sauberen Oberfläche des bearbei-
teten Holzwerkstückes kann auf einen Schleifvor- 10. Finierwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9, da-
gang verzichtet werden, da die mit dem Finierwerk- durch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (19)
zeug 4 finierte Oberfläche bessere Oberflächenmus- durch eine Brustfläche (20) und eine Rückenfläche
ter und Rauhigkeiten zeigt als selbst eine fein ge- (21) gebildet ist.
schliffene Oberfläche.
11. Finierwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch
[0073] Beim Verleimen der finierten Holzwerkstücke gekennzeichnet, daß die Rückenfläche (21) eine Ver-
1 entsteht ein sehr geringer Leimverbrauch, da infol- längerung einer Mantelfläche des Werkzeuggrund-
ge der fehlenden Messerschläge und Rauhtiefen nur körpers (15) bildet.
wenig Leim benötigt wird.
12. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 3
[0074] Ein wesentlicher Vorteil des Finierwerkzeu- bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidring
ges ist in seiner scheibenförmigen Gestaltung zu se- (17) an einem Radialanschlag (24) des Werkzeug-
hen. Sie führt zu einer hohen Stabilität, wodurch grundkörpers (15) anliegt.

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13. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche dem Finierwerkzeug (4) einstellbar ist.
10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Brustflä-
che (21) und die Rückenfläche (20) einen spitzen 25. Maschine nach Anspruch 24, dadurch ge-
Winkel miteinander einschließen. kennzeichnet, daß zur Einstellung der Spaltbreite an
der Auflage (8) wenigstens ein radial zum Finierwerk-
14. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 zeug (4) verstellbarer Druckbalken (39) vorgesehen
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Werkzeug- ist.
grundkörper (15) wenigstens ein Spanbrecher (27)
vorgesehen ist. 26. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis
25, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Fi-
15. Finierwerkzeug nach Anspruch 14, dadurch nierwerkzeuges (4) ein Auflagenteil (11) vorgesehen
gekennzeichnet, daß der Spanbrecher (27) L-förmig ist, der in den Werkzeuggrundkörper (15) eintaucht.
ausgebildet ist.
27. Maschine nach Anspruch 26, dadurch ge-
16. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 kennzeichnet, daß der Auflagenteil (11) an einem An-
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeug- schlaglineal (7) für das Werkstück (1) befestigt ist.
grundkörper (15) einen konischen Mantel (16) auf-
weist. 28. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß das Finierwerk-
17. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 zeug (4) in Transportrichtung (50) hinter wenigstens
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Finierwerk- einem weiteren Bearbeitungswerkzeug (41 bis 47)
zeug (4) Teil eines tragbaren Handgerätes ist. vorgesehen ist.

18. Maschine zum Bearbeiten von Werkstücken 29. Finierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
aus Holz, Kunststoff und dergleichen, mit mindestens bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Herstel-
einer Transportvorrichtung für die Werkstücke und lung von Furnieren verwendet wird.
wenigstens einem Bearbeitungswerkzeug, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug ein Es folgen 14 Blatt Zeichnungen
Finierwerkzeug (4) gemäß einem der Ansprüche 1
bis 17 ist.

19. Maschine nach Anspruch 18, dadurch ge-


kennzeichnet, daß die Drehachse (25) des Finier-
werkzeuges (4) senkrecht zur Transportrichtung (50)
liegt.

20. Maschine nach Anspruch 18, dadurch ge-


kennzeichnet, daß die Drehachse (25) des Finier-
werkzeuges (4) unter einem vorzugsweise einstellba-
ren spitzen Winkel (α) zur Transportrichtung (50)
liegt.

21. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis


20, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Finierwerk-
zeuge (4) quer zur Transportrichtung (50) einander
gegenüberliegen.

22. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis


21, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Finier-
werkzeuge (4) in Vorschubrichtung (50) hintereinan-
der angeordnet sind.

23. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis


22, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auflage (8) für
die Werkstücke (1) im Bereich des Finierwerkzeuges
(4) unterbrochen ist.

24. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis


23, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des
Schneidspaltes (33, 34) zwischen der Auflage (8) und

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