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BIAS Kognitiver Verzerrungen

Name der kognitiven Verzerrung

Beschreibung: 

Ankerheuristik Buy Zithromax , auch anchoring bias[1]

Die Tatsache, dass Menschen bei bewusst gewählten Zahlenwerten von momentan
vorhandenen Umgebungsinformationen beeinflusst werden, ohne dass ihnen dieser Einfluss
bewusst wird.

Attributionsfehler, auch correspondence bias

Die Neigung, die Ursache für ein beobachtetes Verhalten zu oft in (feststehenden)
„Charaktereigenschaften“ der handelnden Person und zu selten in den (variablen) Merkmalen
der jeweiligen Situation zu suchen.

Belief-Bias, auch Überzeugungsbias

Die Tendenz zu glaubwürdigen Schlussfolgerungen.

Bestätigungsfehler, auch confirmation bias

Die Neigung, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie die eigenen
Erwartungen erfüllen.

bias blind spot

Die Tendenz, sich für unbeeinflusst zu halten.

Clustering-Illusion, siehe auch Apophänie und Pareidolie

Die Neigung, in Datenströmen Muster zu sehen, selbst wenn gar keine da sind.

Cross-Race-Effect

Schlechtere Wiedererkennensleistung von Gesichtern, die nicht der eigenen Ethnie


entstammen im Vergleich zu Gesichtern der eigenen ethnischen Gruppe

Default-Effekt

Übermäßige Bevorzugung derjenigen Option, die in Kraft tritt, wenn ein Akteur keine aktive
Entscheidung trifft.

déformation professionnelle

Die Neigung, eine berufs- oder fachbedingte Methode oder Perspektive unbewusst über ihren
Geltungsbereich hinaus auf andere Themen und Situationen anzuwenden.
Dunning-Kruger-Effekt

Die Tendenz inkompetenter Menschen, das eigene Können zu überschätzen und die
Kompetenz anderer zu unterschätzen.

Emotionale Beweisführung

Die Neigung, eine empfundene Emotion als Beweis für eine Annahme zu betrachten.

Gender-Bias

Die Neigung, generische als spezifische Maskulina zu lesen bzw. Rollenklischees


entsprechende Vermutungen anzustellen (z. B. Baggerführer = Mann, Flugbegleiter(in) =
Frau).

Halo-Effekt

Die Tendenz, von bekannten Eigenschaften einer Person auf unbekannte Eigenschaften zu
schließen.

Hot-Hand-Phänomen

Eine zufällige Häufung von Erfolgen im Sport und Glücksspiel wird als „einen Lauf haben“
oder als „Glückssträhne“ angesehen.

Illusorische Korrelation

Die fälschliche Wahrnehmung eines Kausalzusammenhangs zweier Ereignisse.

impact bias

Die psychischen Auswirkungen eines vorgestellten negativen Ereignisses wie Verlust des
Arbeitsplatzes oder Trennung vom Partner werden in Dauer und Tiefe systematisch zu stark
erwartet.[2]

Kontrasteffekt

Die intensivere Wahrnehmung einer Information, welche zusammen mit einer im Kontrast
stehenden Information präsentiert wird.

Kontrollillusion, auch illusion of control

Die falsche Annahme, zufällige Ereignisse durch eigenes Verhalten kontrollieren zu können.

Law of the instrument

Beobachtung, dass Menschen, die mit einem Werkzeug (oder einer Vorgehensweise) gut
vertraut sind, dazu neigen, dieses Werkzeug auch dann zu benutzen, wenn ein anderes
Werkzeug besser geeignet wäre (auch: „Maslows Hammer“)

Post-purchase rationalisation
Rechtfertigung des Erwerbs nach dem Kauf einer wenig sinnvollen Sache

Recall Bias, auch Erinnerungsverzerrung

Fehlerquelle vor allem in retrospektiven Studien.

Rückschaufehler, auch hindsight bias

Die verfälschte Erinnerung an eigene Vorhersagen, die bezüglich eines Ereignisses getroffen
wurden, nach dem Eintreten des Ereignisses.

Status-quo-Verzerrung

Tendenz der Bevorzugung des Status quo gegenüber Veränderungen.

Scope Neglect, auch genannt Scope Insensitivity

Das Nichtbeachten der (geringen) Größe eines Problems. Zum Beispiel erklären sich
Menschen in einer Studie bereit, im Durchschnitt 78 US-Dollar für die Rettung von 20.000
Vögeln zu bezahlen. Werden sie hingegen zur Zahlungsbereitschaft zur Rettung von 2.000
Vögeln gefragt, kommt im Durchschnitt beinahe der gleiche Wert heraus.

Selbstüberschätzung, auch Vermessenheitsverzerrung

Die Überschätzung des eigenen Könnens und eigener Kompetenzen.

Selbstwertdienliche Verzerrung und Lake-Wobegon-Effekt

Verzerrungen, die der Aufrechterhaltung eines positiven konsistenten Selbstbildes dienen.

Self-Reference-Effekt

Schematisierender Effekt des Selbstkonzepts.

Truthahn-Illusion

Die Neigung, einen Trend zu extrapolieren, ohne ihn zu hinterfragen. Die Sicherheit wächst
permanent mit dem Trend. Daher ist zum Zeitpunkt des Trendbruchs die Sicherheit am
größten, ebenso wie der Schock über den Trendbruch.

Verlustaversion

die Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne

Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion

Die Neigung, situative Hinweisreize zur Kausalattribution von Emotionen heranzuziehen.


Problemfeld 1: Die Informationsflut

Wir werden tagtäglich mit unzähligen Informationen überhäuft und unser Gehirn versucht, die
wichtigsten Informationsteile herauszufiltern.

 Informationen, die oft wiederholt werden oder frisch im Gedächtnis sind, werden dabei
bevorzugt verarbeitet: Availability heuristic, Attentional bias, Illusory truth effect usw.

 Unser Gehirn behält lustige, bizarre, menschenähnliche Infos eher in Erinnerung als
langweilige, unspektakuläre Informationen: Bizarreness effect, Humor effect, Negativity bias
usw.

 Informationen, die unseren eigenen Vorstellungen entsprechen, räumen wir einen höheren
Stellenwert ein: Confirmation bias, Selective perception, Observer-expectancy effect,
Expectation bias usw.

 Wir erkennen Fehler bei anderen Menschen leichter, als Fehler, die wir selber machen: Bias
blind spot, Naive cynicism, Naive realism usw.

Problemfeld 2: Geringe Aussagefähigkeit

Die Welt ist komplex – und um uns darin zurecht zu finden, identifizieren wir Muster und kausale
Zusammenhänge, selbst wenn die Daten wenig aussagekräftig sind.

 Unser Gehirn ist ein ausgezeichneter Detektor von Muster. Es findet diese sogar in spärlichen
Informationen: Confabulation, Clustering illusion, Insensitivity to sample size, Neglect of
probability usw.

 Wir kombinieren rasch und ergänzen fehlende Informationen durch Stereotype und
Erfahrungswerte, selbst wenn neue Erkenntnisse etwas anderes belegen: Stereotypes, Group
attribution error, Ultimate attribution error, Authority bias, Placebo effect usw.

 Wir präferieren Dinge oder Personen, die uns ähnlich sind oder die wir mögen: Halo effect,
In-group bias, Out-group homogeneity bias, Cross-race effect usw.

 Wir vereinfachen Wahrscheinlichkeiten und Zahlen, um besser mit ihnen umgehen zu


können: Survivorship Bias, Murphy’s Gesetz usw.

Problemfeld 3: Schneller Handlungsbedarf

Ohne die Fähigkeit, in unsicheren Situationen rasch handeln zu können, wäre die Menschheit längst
ausgestorben. Mit jeder Information, die wir erhalten, schätzen wir Situationen in
Sekundenbruchteilen neu ein und prognostizieren, was als nächstes passieren wird.

 Wir sind dabei aber zu optimistisch im Hinblick auf das Ergebnis geplanter Aktionen und wir
überschätzen unsere Kompetenz. Negative Ereignisse halten wir für unwahrscheinlicher, als
sie in Wirklichkeit sind: Overconfidence effect, Egocentric bias, Optimism bias usw.

 Wir tendieren wir dazu, uns auf Dinge zu konzentrieren, in die wir bereits Zeit und Geld
investiert haben und ignorieren dabei mögliche bessere Alternativen: Sunk cost fallacy,
Irrational escalation, Escalation of commitment, Loss aversion usw.
 Um Fehler zu vermeiden, bevorzugen wir den Status quo, sofern wir nicht gezwungen sind,
ihn zu verändern: System justification, Reactance, Social comparison bias, Status quo bias
usw.

 Wir präferieren Lösungen, die einfach und vollständig wirken, als jene die komplizierter
scheinen: Ambiguity bias, Information bias, Belief bias, Less-is-better effect usw.

Problemfeld 4: Die Informationsvielfalt

Es gibt zu viele Informationen, die wir uns alle nicht merken können. Wir speichern daher nur jene,
von denen wir glauben, sie würden uns in Zukunft helfen.

 Wir ignorieren Details und formen Generalisierungen. Die Folgen sind implizite
Assoziationen, Stereotypen und unbewusste Vorurteile: Implicit associations, Implicit
stereotypes, Stereotypical bias, Prejudice, Negativity bias usw.

 Da wir Ereignisse und Situationen schwer generalisieren können, greifen wir nur ein paar
Details heraus, die das Ganze repräsentieren sollen: Primacy effect, Recency effect, Peak–end
rule, Misinformation effect usw.

 Wir speichern Erinnerungen je nach Art des Erlebnisses ab. Der Kontext hat aber oft nichts
mit der ursprünglichen Information zu tun: Levels of processing effect, Testing effect, Next-
in-line effect, Google effect usw.

Buster Benson ist überzeugt, dass wir die vier oben genannten Problemfelder nicht verschwinden
lassen können. Daher sollten wir uns dieser bewusst werden und akzeptieren, dass Unconscious
Biases Werkzeuge sind – je nach Zusammenhang sinnvoll, harmlos oder manchmal problemhaft.

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