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Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca 18.10.

2021
Seminar Morphologie
II. Jahr
Doz. Drd. Andrea Sczuka, 5. Jahr
Referenten: Antal Monalyssa GE-RU, Borsoviczky Ioana GE-RO, Reiz Anna-Karina GE-NO

Der Inhalt

Der Artikel

1.1 Allgemeine

1.2 Der bestimmte Artikel

1.3 Der unbestimmte Artikel

1.4 Abgrenzung der Wortart der Artikel

1.5 Feste Wendungen (Phraseologismen)

1.6 Artikelwörter

1.7 Semantische Beschreibung der Artikelwörter

1.8 Nullartikel

1.9 Verwendung von ,,kein” und ,,nicht”

Die Präpositionen

2.1 Was sind Präpositionen und wie werden sie noch genannt?

2.2 Allgemeine Informationen zu Präpositionen

2.3 Syntaktische Beschreibung

2.4 Semantische Beschreibung der Präpositionen

2.5 Temporale/Lokale/Modale/Kausale/Konzessive Präpositionen

2.6 Stellung der Präpositionen

2.7 Rektion der Präpositionen

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1.1. Allgemeine- Der Artikel
Der Artikel stimmt immer mit seinem zugehörigen Substantiv hinsichtlich Genus, Kasus und
Numerus überein. Das Genus des Substantives bestimmt das Genus des Artikels.
Ein maskulines Substantiv wird also von einem maskulinen Artikel begleitet, ein feminines Sub-
stantiv von einem femininen Artikel und ein neutrales Substantiv von einem neutralen Artikel. Das
Genus des Artikels ist also vom Genus des Substantives abhängig und nicht umgekehrt. Hin-
sichtlich Kasus und Numerus besteht keine einseitige Abhängigkeit in dem Sinne, dass entweder
das Substantiv vom Artikel abhängig ist oder der Artikel vom Substantiv, Kasus und Numerus des
jeweiligen Substantivausdrucks werden von der Syntax bzw von der nachrichtlichen Absicht des
Sprechers/Schreibers bestimmt und dann nach Möglichkeit sowohl beim Artikel als auch beim Sub-
stantiv markiert.

1.2. Der bestimmte Artikel


Es gibt im Deutschen drei bestimmte Artikel: "der", "die" und "das". Man benutzt sie, wenn das
Nomen etwas Bestimmtes benennt. Wie alle Artikel können sie nicht alleine stehen, sondern nur in
Verbindung mit einem Nomen. Es gibt kaum Regeln zur Bestimmung des Artikels.
Beispiele: der Koch, die Friseuse, das Eisen
Es gibt auch einige Substantive, die mehrere Artikel haben können. Manchmal bestimmt der Ar-
tikel die Bedeutung des Wortes.
Beispiele: der Lama (ein buddhistischer Priester), das Lama (Tier);
Manchmal sind zwei oder alle drei Artikel möglich. (je nachdem ob DE, CH, A)
Bsp:Der / die / das Joghurt

1.3. Der unbestimmte Artikel


Es gibt im Deutschen zwei unbestimmte Artikel: "ein" und "eine". Man benutzt sie, wenn das No-
men etwas Unbestimmtes oder eine Kategorie bezeichnet. Wie alle Artikel können sie nicht alleine
stehen, sondern nur in Verbindung mit einem Nomen.

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a)Wenn wir von etwas sprechen, das nicht näher bestimmt ist


Beispiel:Lena ist eine Freundin von Lara. (eine von mehreren)


b)Wenn wir in einem Text etwas zum ersten Mal erwähnen (einleitend)


Beispiel:Lena hat ein Eis gekauft.

1.4. Abgrenzung der Wortart Artikel


Außer der und ein weisen auch bestimmte andere Wörter wie zum Beispiel dieser, mein, jeder Arti-
kelmerkmale auf. Mann kann deshalb zwischen einem Artikel im engeren Sinne und einem Artikel
im weiteren Sinne unterscheiden. Artikel im engeren Sinne sind der „bestimmte Artikel“ der, die
das und der „unbestimmte Arikel“ ein, eine, ein. In den Fällen, wo der Artikel fehlt, spricht man von
der „Nullform“ des Artikels oder auch vom „Nullartikel“
Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
Verbindungen wie ein jeder, manch ein, welch ein sind als freie Varianten von jeder, mancher und
welcher anzusehen, mit denen sie auch austauschbar sind. Während mein und sämtliche Artikelwör-
ter sind, mit denen eine Kombinationsvariante gebildet werden kann, sind gesamt und ganz Adjek-
tive, die nicht der Artikelposition stehen können.

1.5. Feste Wendungen (Phraseologismen)


In festen (Rede)wendungen wie an den Tag bringen kann der bestimmte Artikel unter keinen Um-
ständen durch den unbestimmten Artikel ersetzt werden. Auch hier lassen sich wieder drei Arten
unterscheiden:
Feste Wendungen mit dem bestimmten Artikel: ans Licht kommen; die Katze im Sack kaufen.
Feste Wendungen mit dem unbestimmten Artikel: aus einer Mücke einen Elefanten machen; wie
eine Seifenblase zerplatzen.
Feste Wendungen ohne Artikel:wie Espenlaub zittern; auf Sand bauen

1.6. Artikelwörter
Unter einem Artikelwort versteht man ein grammatisches Wort, das Nomen begleitet. Wir unter-
scheiden dabei bestimmte und unbestimmte Artikel einerseits und Wörter die anstelle eines Artikel
im engeren Sinne stehen können, wie zum Beispiel: Demonstrativpronomen, Possessivpronomen,
etc. andererseits.
a) Unbestimmte Artikel Mehrzahl (indefinite Artikel Plural): Hier wird ein Nomen im Plural
begleitet, welches beliebig austauschbar ist.

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Beispiele: alle, manche, etliche, jeder ,usw/Alle Fragen wurden beantwortet.
b)besitzanzeigender Artikel (Possessivartikel): Hier dient der Artikel der Zuweisung des Besit-
zes.
Beispiele: mein, dein, sein, usw /Ich putze mein Fahrrad.
c)hinweisender Artikel (Demonstrativartikel):Begleitet ein Nomen, welches sichtbar ist bzw. es
wird betont, dass es sich genau um diese Person/Sache handelt.
Beispiele: dieser, jener, usw/Ich brauche jenen Hammer.

1.7. Semantische Beschreibung der Artikelwörter


Alle Artikelwörter (außer dem bestimmten, dem unbestimmten und dem Nullartikel) haben eine
klar abgrenzbare Bedeutung, die semantisch-lexikalisch festgelegt werden kann:
derjenige
Identifizierung durch Erläuterung in folgendem Relativsatz.
dieser
Identifizierung durch Bezug auf Naheliegendes oder unmittelbar vorher Erwähntes
jener
Identifizierung durch Bezug auf Entferntes oder nicht unmittelbar vorher Erwähntes
welcher
Frage nach einer Einheit aus einer gliederbaren Gesamtheit

1.8. Nullartikel
Der Nullartikel steht vor einem Substantiv im Akkusativ, wenn es zusammen mit dem Verb eine
enge Einheit bildet und durch ein Verb ersetzt werden kann. Manchmal können auch Nullartikel,
bestimmter und unbestimmter Artikel mit Bedeutungsunterschied wechseln (wenn das Substantiv
identifiziert bzw indeterminiert gebraucht werden kann).
Der Nullartikel ist obligatorisch bei:-vorangestalltem Genitiv
Beispiel: Dort komm Karls Mutter.
anderen Artikelwörter- Beispiel: Wir besuchen unsere frühere Lehrerin, deren Sohn seit mehreren
Jahren im Ausland studiert.
-den indefiniten Zahladjektiven viel, wenig, etwas, allerlei, wenn diese vor substantivisch gebrauch-
ten Adjektiven/Partizipen, vor Abstrakta und Stoffbezeichnungen stehen:Er hat viel Interessantes
erzählt.

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Der Nullartikel bei Personennamen ohne Attribut: Peter wohnt in Dresden.
Der Nullartikel bei geographischen Namen:
a).bei den Namen der fünf Kontinenten Afrika, America, Asien, Australien und Europa.
Bsp: Alle Studenten dieser Gruppe kommen aus Afrika.
b)Bei den Ortsnamen ohne Attribut: Er wohnt in Berlin.
Der Nullartikel bei Namen von Festen
Der Nullartikel steht bei den Namen einiger Feste religiöser Herkunft:Was wünschst du dir zu Wei-
hnachten?
c)Der Nullartikel bei Buchtiteln und Überschriften
Buchtiteln:Russisch-deutches Wörterbuch
Überschriften:Paris an London
d)Bei fremdsprachigen Titeln von Zeitungen und Zeitschriften wird der bestimmte oder der
Nullartikel verwendet: (Die) „Figaro“ meldet…
e)Der Nullartikel bei Namen von Einrichtungen
f) Der Nullartikel bei Namen von Unterrichts- und Studienfächern :Er hat eine Eins in Deutsch
bekommen.

1.9. Verwendung von „kein“ und „nicht“


Als Negation steht immer „kein“, wenn in dem nicht-verneinten Satz der unbestimmte Artikel ste-
ht.Als Negation steht in folgenden Fällen „kein“, wenn bei einem nicht-verneinten Substantiv der
Nullartikel steht.
1) Im Plural, wenn im Singular der unbestimmte Artikel steht.
2) Bei Stoffnamen im Singular, die eine unbestimmte Menge eines Stoffes bezeichnen,
sowie bei Substantiven auf -zeug, -werk.
3) In einigen festen Verbindungen
Substantiv + Verb= Verb
Substantiv + Verb= Adjektiv
Präposition + Substantiv = Adjektiv
Zwillingsformen (auch mit weder...noch)
4) In Listen (Aufzählungen)
Als Negation steht in folgenden Fällen nicht, wenn in den nicht-verneinten Satz der Nullartikel ste-
ht: in einigen Festen Verbindungen von Verb und Akkusativ ohne Objektscharakter, die nicht durch

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ein Verb ersetzt werden können.Bei geographischen Namen,Bei Berufsbezeichnungen nach einen
Verb + als.
Als Negation steht in folgenden Fällen kein oder nicht, wenn im nicht-verneinten Satz der Nullar-
tikel steht.

Die Präpositionen
2.1 Was sind Präpositionen und wie werden sie noch genannt?
Der Begriff Präposition leitet sich von der lateinischen Bezeichnung ,,Praepositio” ab und be-
deutet das ,, Vorangestellte”.
Die Präpositionen oder Verhältniswörter sind kleine Wörter, die verwendet werden, um eine
Beziehung auszudrücken und Verbindungen herzustellen. Sie haben die Aufgabe, die räumlichen,
zeitlichen, kausalen oder modalen Beziehungen zwischen zwei Sachverhalten zu beschreiben.
Wichtig zu wissen ist, dass Präpositionen meistens direkt vor ihren Bezugswörtern stehen, deshalb
befinden sie sich nur in wenigen Fällen am Endes des Präpositionalgefüges. Sehr interessant ist,
dass, die Präpositionen in der Schulgrammatik auch als ,,Verhältniswörter” bzw. ,,Vorwörter”
bezeichnet werden. In der germanistischen Literatur erscheinen sie dagegen unter dem
Begriff ,,Fallfügteile” oder ,,Lagewörter”.

2.2 Allgemeine Informationen zu Präpositionen


,,Die Präpositionen werden als Wortart innerhalb der Funktionswörter zu den Fügewörter gerech-
net”. Fügewörter beziehen sich auf die funktionalen Wörter,die ,Satzglieder, Wortgruppen,
Gliedteile oder Sätze zu einem einheitlichen Ganzen miteinander verbinden,fügen.
Was man als wesentlich bezeichnen kann, ist die Tatsache, dass einige Fügewörter keine eindeutige
Semantik haben, doch innerhalb des Satzes haben sie eine bestimmte Position. Die Fügewörter sind
also unveränderlich und werden in zwei Hauptgruppen unterteilt, und zwar: Präpositionen und
Konjunktionen. Zwischen Präpositionen und Konjunktionen lassen sich vier Unterschiede fest-
stellen. Der erste davon ist, dass Präpositionen Wörter und Wortgruppen verbinden, während Kon-
junktionen Gliedteile, Satzglieder und Sätze verbinden. Ein Beispiel hierfür wäre folgendes: der
Stuhl am Fenster (Präposition), Wir treiben Sport, und das ist gesund (Konjunktion).
Zweitens ,die Präpositionen stehen innerhalb von Satzgliedern, Konjunktionen außerhalb, wie
zum Beispiel: Er bringt seinen Sohn in die Schule (Präposition), Er geht nicht ins Bad, sondern in
die Schule” (Konjunktion).

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Die Präpositionen haben Kasusforderungen, während die Konjunktionen keine haben: ,,Er geht in
das Krankenhaus”. Ein sehr wichtiges Merkmal ist, dass “bis,seit, während, wie, als”, sowohl als
Präpositionen als auch als Konjunktionen auftreten können, wie zum Beispiel: Bis zu seiner Abreise
will er sich die Stadt ansehen”( Präposition), ,,Bis er abreist, will er sich die Stadt ansehen” (Kon-
junktion).
Wenn es um Präpositionalgefügen geht, sprechen wir von freiem oder gebundenem Gebrauch.
Der Unterschied besteht darin, dass die Präposition bei freiem Gebrauch durch eine andere ersetzt
werden kann, insbesondere durch die Adverbialen Bestimmungen: Das Motorrad steht in/vor/
neben der Garage. Anderseits bei gebundenem Gebrauch kann die Präposition nicht ausgetauscht
werden, sowie bei den Präpositionalobjekten, Funktionsverbgefügen und idiomatischen Aus-
drücken: Sie ist traurig über den Verlust des Heftes.

2.3 Syntaktische Beschreibung


In der Gegenwartssprache werden primäre Präpositionen nicht als Ableitungen oder Kombina-
tionen von Wörtern aus anderen Wortklassen erkannt, sondern sie bilden eine relativ geschlossene
Wortklasse. Sie treten auch in Form von Verschmelzungen: (am, ins,zur) oder als Bestandteil eines
Pronominaladverbs (daran, wozu,hierfür).
,,Primäre Präpositionen regieren gewöhnlich nicht den Genitiv ( außer ,,während” und ,,wegen”)
sondern den Dativ (aus, bei, u.a), den Akkusativ (durch, ohne, u.a) bzw. beide Kasus (an,auf, ne-
ben, u.a)”.
Zu diesen primären Präpositionen gehören: an, aus,auf,ohne,neben,bei,durch,über, während,we-
gen.
Primäre Präpositionen können von Verben, Adjektive oder Substantiven regiert werden, wobei sie
ihre lexikalische Bedeutung verlieren.
Sekundäre Präpositionen erweitern den festen Bestand der primären Präpositionen, regieren Wörter
und Wortgruppen im Genitiv und nur einige Präpositionen im Dativ oder Akkusativ.
,,Charakteristisch für alle sekundären Präpositionen ist das, dass sie nicht als Mittel der Rektion ge-
brauch werden können. Sie kommen deshalb nicht in Objekten, sondern nur in Attributen und Ad-
verbialbestimmungen vor, wobei sie immer ihre lexikalische Bedeutung bewahren”.
Die Merkmale der sekundären Präpositionen sind die folgenden:
a)In ihrer Wortstrukturen befinden sich unveränderliche Wörter anderer Wortklassen(Substantive,
Partizipien u.a)- lang (B), nahe, entsprechend, dank, kraft.

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b)Ableitungen von Wörtern anderer Wortklassen, vor allem mit Suffix (s/lich): namens, betreffs,
seitens, hinsichtlich,bezüglich.
c)Zusammensetzungen und Wortgruppen aus Präposition+Substantiv (meistens mit Genitiv, zumeist
mit Nullartikel): an Hand (anhand), infolge (von ,,in der Folge”), anstelle (von ,,an der Stelle”).
d)Wortgruppen aus Präposition+Substantiv (mit bestimmten oder Nullartikel, meistens mit
Genitiv): auf dem Weg, mit dem Ziel, im Zuge.

2.4 Semantische Beschreibung der Präposition


Einige Präpositionen werden durch die Wertigkeit von Verben, Nomen und Adjektiven bestimmt,
weil selbst die Präpositionen keinen Bedeutung haben, wie zum Beispiel: denken an, begeistert
von, Die Bitte um.
Durch die Verbindung von Wörtern und Wortgruppen bilden Präpositionen eine adverbiale
Beziehung (a) eine Objektbeziehung (b) oder eine attributive Beziehung, die entweder zu einer ad-
verbialen Beziehung (c1) oder einer Objektbeziehung (c2) zurückkehrt:
(a) Der Brief liegt auf dem Tisch.
(b) Sie antwortete auf den Brief.
(c1) Der Brief auf dem Tisch ist aus Deutschland.
(c2) Ihre Antwort auf den Brief ist lang.
Bei bestimmten Präpositionen (von, durch) kann der attributiven Relation auch eine Subjektrelati-
on folgen, wie zum Beispiel:
Die Lösung von Maria war gut.
Die Lösung der Aufgabe durch den Schüler dauerte lange.
,,Beim Ausdrücken einer Objektbeziehung hat die Präposition nur eine syntaktischen Fügungswert.
Es handelt sich um die semantisch nicht weiter analysierbaren Fälle von Reaktion eines Verbs oder
Adjektivs mit Hilfe einer Präposition”.
Es gibt einige Bedeutungsbereiche, denen sich Präpositionen zuordnen lassen:
1.Lokale: auf der Straße, durch den Park, bei meiner Schwester (wo,wohin,woher?)
2.Temporale: bis Sonntag, auf drei Monate,um sieben Uhr, ab Ostern (wann,seit/bis wann, wie lan-
ge,um wie viel Uhr?)
3.Modale: ohne Laune, auf Deutsch, am kleinsten (wie?)
4.Kausale: vor Angst, auf seine Empfehlung, aus diesem Grund (warum, wieso, weshalb?)
5. Konzessive: Trotz ihres guten Willens…,Trotz ihrer guten Noten (geben einen Gegengrund)

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2.5 Temporale/Lokale/Modale/Kausale/Konzessive Präpositionen
1.Temporale Präpositionen sind zur Kennzeichnung des Zeitpunktes, des Dauers benutzt. Die
Fragen die man stellt sind ,,Wann?” oder ,,Wie lange?”
Ein Paar Beispiele zu den am meisten benutzten temporalen Präpositionen sind: ab, bis, in, seit,
während. Durch ,,ab” wird eine zeitlichfortdauerndes Geschenen gekennzeichnet: Ab morgen, Ab
kommenden Montag, usw.
Die Präposition ,,bis” hat im Allgemein einschließende Bedeutung: Von Montag bis Freitag, Vom
22. Juli bis zum 25. Oktober.
Umgangsprachlich verwendet mann ,,bis” für Abschiedsgrüße: Bis Morgen!, Bis Sonntag!, wo man
,,bis wir uns Morgen widersehen” übersetzen kann. ,,In” wird bevor Jahren und Daten benutzt: In
2005, in 1978. ,,Seit” gibt an einen Zeitpunkt, zu dem ein anhaltender Vorgang begonnen hat: Seit
dann, seit 10 Jahren. Es ist wichtig sich zu merken dass die Präposition ,,seit”sehr leicht mit den-
Präpositionen ,,am” und ,, vor” ersetzt kann: ,,Er begann seine Arbeit seit 1. August”(am), ,,Die
Großmutter ist seit 3 Jahren gestorben”(vor). Diese Ersetzungen sind falsch und sie müssen vermei-
den werden. Durch ,,während” wird einen Zeitraum beschreibt, indem etwas passiert ist: Während
der Stunde, während der Veranstaltung.
2.Lokale Präpositionen werden zur Kennzeichnung des Raumes, der Lage und des Richtungs be-
nutzt. Sie antworten auf die Fragen ,,Wo?” , ,,Wohin?” und ,,Woher?”
Es gibt zwei Gruppen von lokalen Präpositionen, die dieselben Funktion haben, aber sie werden
verschieden/unterschiedlich benutzt. Eine der Gruppen ist an, auf und in; diese geben die Lage.
Mit ,,an” wird eine Lage außerhalb, aber in der Nähe von etwas gegeben. Der Kontakt zu dem
Gennanten wird auch bezeichnet: Die Tankstelle liegt an der Bundesstraße 49. Durch ,,in” wird das
Darinsein in einem anderen ausgedrückt. Es wird verwendet mit Straßennamen die mit –straße, -
gasse oder –alee enden und auch mit Städte- und Ländernamen: Im Schrank, in Paris, in Frank-
reich. ,,Auf” verwendet mann wenn es zwei Oberflächen sind und es bezieht sich auf die oberste:
Auf den Bergen liegt schon Schnee. Im heutigen Sprachgebrauch verwendet man die
Präposition ,,auf”, anstatt ,,in” ,wenn es um eine öffentliche Institution, Gebäude oder Räumlich-
keit geht: Auf der Post, auf der Universität. Die andere Gruppe von Präpositionen enthält: in, nach,
zu, bei. Diese geben die Richtung an. ,,In” gibt die Richtung von etwas in etwas hinein an und steht
vor Substantiven und geographischen Namen mit Artikel: In den Wald, in die Stadt. ,,Nach” wird
vor artikellosen Orts- und Ländernamen verwendet: Nach Italien, nach Frankfurt; noch verwendet
es bei Ortsangaben ohne Artikel: nach oben, nach links. Die Präposition ,,zu” bedeutet ,,auf ein be-
stimmtes Ziel zu” und steht vor allem Personenannamen und –Bezeichnungen: Zum Arzt, zum Zoo.

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Umgangsprachlich benutzt man die Präposition ,,bei”statt ,,zu” in Bezug auf Personen: Bei Tante
Else Unterscheiden: (Ich bin bei Tante Else./Ich gehe zu Tante Else.)
3.Modale Präpositionen sind zur Kennzeichnung der Art und Weise benutzt; sie beschreiben wie
etwas passiert ist. Die Fragen für sie sind: ,,Wie?”, ,,In welcher Art und Weise?”.
Die häufigsten Modalen Präpositionen sind: auf, für, gegen, mit, ohne, statt: mit dem Auto.
4.Kausale Präpositionen sind zur Angabe des Grundes, des Anlasses, der Einräumung, des Zwe-
ckes benutzt. Sie antworten auf die Fragen ,,Warum?” , ,,Wieso?” und ,,Wesahalb?”.
Eingie wichtigen kausalen Präpositionen sind: aufgrund, durch, infolge, wegen. Durch ,,aufgrund”
wird eine Begründung oder ein Motiv eingeführt: Aufgrund des schlechten Wetter bleibe ich zu
Hause. Die Präposition ,,durch,, kennzeichnet das Mittel oder die Ursache: Das Haus wurde durch
Feuer zerstört. Die Präposition ,,infolge,, weist mittelbar auf den zurückliegenden Grund: Infolge
der Hausaufgabe bekam ich eine gute Note. Durch ,,wegen,, wird den Sachgrund ganz allgemein
gekennzeichnet: Er wurde wegen Unterschlagung entlassen.
5.Konzessive Präpositionen drücken einen Widerspruch aus. Sie beziehen sich auf einen Gegen-
grund. ,,Trotz”ist der beste Vertreter: Trotz seines Reichtums hat er keine Freunde.
2.6 Stellung der Präpositionen
Der Begriff Präposition weist darauf hin, dass die Wörter in dieser Sprachklasse normalerweise vor
dem Wort stehen, das sie regieren. Jedoch sind nicht alle Wörter mit der syntaktischen Funktion von
Fügewörtern auf diese Stellung festgelegt. Es gibt drei Stellungstypen: Präposition als Stellungstyp,
Postposition, Circumposition. Die speziellen Stellungstypen werden als: Prä-,Post-oder Circumstel-
lung bezeichnet. Bei der Präposition als Stellungstyp, die Präpositionen stehen vor dem regierten
Wort, während bei Circumposition,vor und nach dem regierten Wort stehen. Bezüglich der Postpo-
sition, die Präpositionen können oder müssen nach dem regierten Wort stehen.
a)Bei den Präpositionen in Prästellung , das regierte Wort wird ein Substantiv oder ein substanti-
visches Pronomen sein: Er hat es für den Freund getan/für ihn getan. Außerdem wird folgendes
Merkmal auch in der Kategorie der Präpositionen in Prästellung beobachtet: Das regierte Wort ist
ein temporales oder lokales Adverb. Ein Beispiel dafür wäre: Wir gehen nach links/Ich habe bis
vorhin auf ihn gewartet. Diese Stellung vor Adverbien ist möglich für folgende Präpositionen, und
zwar: nach, seit, ab, bis, vor,von. Nicht zuletzt, das regierte Wort wird ein Adjektiv sein, wie im
folgenden Beispiel: Ich halte den Film für gut.
b)Präpositionen in Prä-und Poststellung- Das regierte Wort ist ein Substantiv und hierher gehö-
ren die folgenden Präpositionen: entgegen, entlang, gegenüber, gemäß, nach, wegen, zufolge,
ungeachtet .. usw. Ein konkretes Beispiel dafür wäre: Gegenüber dem Meister/Dem Meister ge-

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genüber steht der Direktor. Wenn das regierte Wort ein substantivisches Pronomen ist, ist bei den
meisten Präpositionen dieser Gruppe nur die Poststellung, bei der Präposition nach (umgekehrt)nur
Prästellung möglich, wie zum Beispiel: Ihm gegenüber sitzt die Frau/ Nach I.Kant ist das Planeten-
system aus einer Partikelwolke entstanden. Auf der anderen Seite, bei den Adverbien können nur
die Präpositionen ,,entlang” ( in Poststellung) und ,, gegenüber” (in Prä-und Poststellung) stehen.
Einige Beispiele dafür sind: Wir gehen am besten hier entlang, Gegenüber früher/ Früher gegenüber
ist sie viel ruhiger.
c)Präpositionen in Poststellung-Das regierte Wort ist ein Substantiv oder ein substantivisches
Pronomen und diese Stellung ist nur bei ,,zuliebe” und ,,halber” möglich: Sie hat dem Vater zulie-
be/ihm zuliebe auf die Reise verzichtet.
d)Präpositionen in Circumstellung-Das regierte Wort ist ein Substantiv, hierher gehören: ,,um
willen.., von ..an, bzw. von..ab/aus/auf”.
Beispiele: Um seiner Gesundheit willen hat er das Rauchen aufgegeben/ Vom ersten Tag an haben
wir gut zusammen gearbeitet.
Die Präposition ,, um..willen” ist nur mit substantivisches Pronomina möglich, während ,, die von-
Verbindungen” nur mit Adverbien möglich.
Nicht von Präpositionen in Circumstellung kann man dagegen sprechen, wenn nach Substantiven
mit Präposition (vor allem bei Richtungsangaben) Adverbien aus her-/hin+Präpositionen stehen.
Diese Adverbien treten nur fakultativ auf, bilden keine semantische Einheit mit der Präposition vor
dem Substantiv, spezifizieren/intensivieren nur deren Bedeutung und können nur als trennbare erste
Teil des Verb angesehen werden.
Beispiele: Sie ging in das Haus (hinein)/ Das Kind sprang vom Wagen (herunter)

2.7 Rektion der Präpositionen


Wenn das durch die Präpositionen bestimmte Wort deklinierbar ist, gibt die Präposition dem Wort
den Kasus. Es hängt von der Präposition ab in welchem Kasus das folgende Substantiv oder Pro-
nomen steht:Akkusativ, Dativ oder Genitiv.
Wenn man an der Form des Substantivs nicht erkennt, welcher Kasus vorliegt, benutzt man die Me-
thode der Ersatzprobe mit einem Maskulinum im Singular mit dem Artikel oder Adjektiv vorzu-
nehemen. Es gibt auch manche formelhafte Wendungen in Verbindung mit Adjektiven und Adverbi-
en bei denen sich der Kasus vor der Präposition nicht erkennen lässt: zu Fuß, von Mensch zu
Mensch.

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a)Präpositionen mit Akkusativ-Die Präpositionen die immer mit dem (Kasus) Akkusativ gehen
sind: bis, durch, per, pro, für, gegen, gen, je, ohne, sondern, um und wieder. Bei der
Präposition ,,bis” ist der Akkusativ deutlich wenn es zu einem substantivischen Zeibegriff, wie:
Woche, Monat, Jahr oder zu Bezeichnung der Feste, Wochentage oder Monate ein Attributt
tritt. ,,Je”kann wie ,,pro” Präposition sein, wie zum Beispiel: Je angefangener Monat.
b)Präpositionen mit Dativ-Die Präpositionen die immer mit dem Kasus Dativ gehen sind: aus, bei,
entgegen, entsprechend, fern, gegenüber, gemäß, mit, mitsamt, nach, nächts, nahe, nebst, samt, seit,
von, zu, zunächst, zuwider.
c)Präpositionen mit dem Dativ oder Akkusativ-Es gibt einige Präpositionen die mit beiden Kasus
gehen können. Diese sind: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Man verwendet Da-
tiv um die Lage anzugeben und antwortet auf die Frage ,,Wo?”
Ein Beispiel dafür wäre: Sie stand hinter der Tür/Die Tasse stand in dem Schrank. Akkusativ zeigt
mit diese Präpositionen die Richtung, bzw. eine Bewegung. Die Frage ist immer ,,Wohin?”, wie
zum Beispiel: Sie stellte sich hinter die Tür/Er stellte die Tasse in den Schrank. Doch gibt es Fälle
wenn man beide Kasus verwenden kann: Er vergrub die Hände in die Taschen/in den Taschen.
d)Präpositionen mit Genitiv-Die Präpositionen die immer mit dem Kasus Genitiv gehen sind: ab-
seits, abzüglich, anlässlich, angesichts, anhand, anstatt, anstelle, aufgrund, ausgangs, ausschließ-
lich, außerhalb, infolge, innerhalb, laut, seitlich, trotz, unterhalb, während, wegen.
e)Präpositionen mit dem Dativ, Akkusativ oder Genitiv-Einige Präpositionen benutzen zwei
oder drei Kasus. Zum Beispiel, nach ,,außer” steht das Substantiv gewöhnlich im Dativ, bei einigen
Verben der Bewegung im Akkusativ, in fester Verbindungen im Genitiv. Nach ,,dank” steht eine
singularisches Substantiv im Dativ oder im Genitiv, ein pluralisches,gewönlich im Genitiv. Wenn
das bei ,,zufolge” stehende Substantiv oder Pronomen der Präposition folgt, steht es im Genitiv.
Doch, wenn es die Präposition vorausgeht, steht es im Dativ.

Die Bibliografie
a)Helbig,Gerhard/Buscha, Joachim (1993, 1991, 1989, 1972): Deutsche Grammatik. Ein
Handbuch für den Ausländerunterricht. 12. Auflage. Leipzig.

b)Rug, Wolfgang- Tomaszewski, Andreas: Grammatik mit Sinn und Verstand. Stuttgart:
Klett, 2009

c) https://praxis-sprache.eu

d)https://is.muni.cz
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e)https://derartikel.de/

f)http://www.passion4teq.com/articles/der-die-das-genus-regeln/

g)https://deutsch.lingolia.com/de/grammatik/nomen/artikel

h)https://www.mein-lernen.at/deutsch/artikel

i) Duden. Die Grammatik. Hrsg. Drosdowski, G. et.al.,5. völlig neu bewarb. u.erw. Auflage.
Mannheim : Budenverlag. 2006 .

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