169
Wir haben schon im 5. Kapitel diskutiert, daß natürlich der metrische
Tensor in jedem Koordinatensystem beschrieben werden kann. Besitzt er
aber Symmetrien, so wird es bevorzugte Koordinatensysteme geben, welche
diesen Symmetrien angepaßt sind. Es sind dies die in Kap. 5.3 eingeführten
Killing Vektorfelder. Hat eine Lösung mehr als ein Killing Vektorfeld, so kann
man die Koordinaten auf jedes einzelne anpassen, solange die Vektorfelder
kommutieren. (Bei nicht kommutierenden wird es bloß schwieriger, man kann
aber trotzdem die Symmetrien dazu benützen, ein mögliches Koordinatensy-
stem festzulegen.)
Aus (5.55) folgt nun für die Elemente des metrischen Tensors:
−1
1 − 2mr
0 0 0
ik
0 − 1 − 2m 0 0
g = r . (6.1)
0 0 − r12 0
1
0 0 0 − r2 sin 2ϑ
Daraus folgt, daß für x0 = t g (0)(0) > 0, also zeitartig ist, während x1 =
r mit g (1)(1) < 0 raumartig ist, solange r > 2m ist. x2 = ϑ und x3 =
ϕ sind stets raumartig. Der metrische Tensor ist von t unabhängig und es
bestehen keine Kreuzterme mit dt, weshalb die Lösung statisch ist, und t ist
die invariant definierte Weltzeit. Die Koordinate r ist ein radialer Parameter
mit der Eigenschaft, daß die 2–Kugel t = konst und r = konst das Standard-
linienelement
ds2 = −r 2 dϑ2 + sin2 ϑdϕ2
hat.
Daraus folgt, daß die Oberfläche der 2–Kugel durch 4πr 2 gegeben ist.
Dieses Ergebnis hätte man zum Beispiel nicht aufgefunden, wenn man als
2 ′
radialen Parameter die isotrope Koordinate r ′ aus (5.58), r = 1 + 2m r
r,
genommen hätte. Schließlich sind dann die Koordinaten ϑ und ϕ die üblichen
sphärischen polaren Winkelkoordinaten auf 2–Kugeln, welche durch die sphä-
rische Symmetrie invariant definiert werden. Somit sind die Schwartzschild-
koordinaten (t, r, ϑ, ϕ) kanonische Koordinaten, welche durch die sphärische
Symmetrie invariant definiert sind.
Wir haben aber noch ein weiteres Problem, welches mit den Koordina-
ten zusammenhängt: im allgemeinen deckt ein Koordinatensystem nur einen
Teil der Mannigfaltigkeit ab. So decken die Schwartzschildkoordinaten zum
Beispiel nicht die Achsen ϑ = 0 und ϑ = π ab, da das Linienelement hier
entartet (siehe (6.1)) und die Metrik nicht mehr vom Rang 4 ist. (Man kann
diese Entartung leicht durch einen Übergang auf kartesische Koordinaten
beheben.) Solche Punkte werden Koodinaten – Singularitäten genannt. Sie
reflektieren die Unvollkommenheiten des verwendeten Koordinatensystems
170
und sind damit entfernbar. Wir haben aber noch zwei andere Werte für Ko-
ordinaten, für welche die Schwartzschildlösung entartet: r = 2m und r = 0.
Aus den Ergebnissen von Abschnitt 5.4.4 folgt, daß
ist, was für r = 2m endlich ist. Somit ist r = 2m ebenfalls eine entfernbare
Koordinatensingularität, da R als Skalar in allen Koordinatensystemen inva-
riant ist. Hingegen divergiert R für r = 0 und damit kann diese Singularität
nicht entfernt werden. Es ist diese eine intrinsische, Krümmungs–, physi-
kalische, oder reelle Singularität. Es folgt weiter aus (5.93), daß die Fläche
r = 2m eine Fläche unendlicher Rotverschiebung ist.
Man interpretiert nun die Schwartzschildlösung als eine Vakuumlösung
im Außenbereich eines kugelförmigen Körpers vom Radius a > 2m. Ein an-
derer metrischer Tensor würde den Körper selbst für r < a beschreiben und
er wird dann einer bestimmten Masseverteilung in einem von Null verschiede-
nen Energie–Impulstensor entsprechen. Schwartzschild hat auch eine solche
Lösung angegeben, welche die innere Schwartzschildlösung genannt wird.
Aus unserer Diskussion wurde schließlich auch klar, daß die r = 2m Hy-
perfläche eine Nullhyperfläche ist, welche die Mannigfaltigkeit in zwei Teile
zerlegt:
Bereich I: 2m < r < ∞
Bereich II: 0 < r < 2m,
wobei in Bereich II r und t ihren Charakter vertauschen: r wird zeitähnlich
und t raumähnlich.
ist. Der Lichtkegel schränkt mögliche Historien eines Beobachters ein, da sich
ein Beobachter auf einer zeitähnlichen Weltlinie bewegt, deren Richtung in
jedem Punkt innerhalb des Zukunftslichtkegels dieses Punktes liegen muß.
(Der Beobachter kann sich ja nicht schneller als Licht bewegen.)
In einem Raum–Diagramm interessiert man sich dafür, was an verschiede-
nen Punkten der Mannigfaltigkeit an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
t1 und t2 geschieht. Zur Zeit t1 wird von jedem interessierenden Punkt ein
171
z
z z z
P P P
y y y
t1 t2 > t1 t3 > t2
x x x
172
t t
t3 t3
t2 t2
t1 t1
P P
y x
dϕ
r2 = D (6.2)
ds
dt 2m dt
ceν(r) =c 1− = K (6.3)
ds r ds
2 2 2
1 dr dϕ 2m 2 dt
− − + 1− c = 1. (6.4)
1 − 2m
r
ds ds r ds
mit dτ dem Differential der Eigenzeit. Wir beziehen obige Gleichungen auf
die Eigenzeit und finden:
dϕ
r2 = B (6.6)
dτ
2m dct
1− = A (6.7)
r dτ
−1 2 2 2
2m dr dϕ 2m 2 dct
1− + − 1− c = −c2 . (6.8)
r dτ dτ r dτ
173
Wir setzen (6.7) in (6.8) ein und erhalten für radiale Geodäten (dϕ/dτ = 0):
s
dr 2 2
2m
= ± A −c 1− (6.9)
dτ r
−1
dct 2m
= A 1− . (6.10)
dτ r
Aus
2 dr 2 2m 2 2
ds = − 1− c dt = 0
1 − 2m r
r
folgt
2m
dr = ± 1 − cdt, (6.11)
r
oder für positives Vorzeichen:
r − 2m
dr = cdt
r
dt 1 r
= (6.12)
dr c r − 2m
oder (c = 1):
t = r + 2m ln |r − 2m| + konst. (6.13)
In der Region I (Abb. 6.4) gilt:
dr
r > 2m → >0
dt
und damit nimmt r mit t zu. (6.13) beschreibt daher eine Schar von aus-
laufenden radialen Nullgeodätischen. Für das negative Vorzeichen von (6.11)
finden wir mit
t = − (r + 2m ln |r − 2m| + konst) (6.14)
die Schar einlaufender Nullgeodäten.
Diese Scharen von Nullgeodäten werden nun dazu benützt, das Raumzeit–
Diagramm der Schwartzschildlösung in Schwartzschild Koordinaten zu zeich-
nen. Dabei werden die Koordinaten ϑ und ϕ unterdrückt. (Es ist eigentlich
ein ϑ = konst, ϕ = konst, r, t Diagramm). Jeder Punkt im (r, t) Diagramm
stellt dabei eine 2–Kugel der Fläche 4πr 2 dar. Für t → ∞ schließen die Null-
geodäten Winkel von 45◦ mit den Koordinatenachsen ein, wie es sich für einen
flachen Raum in relativistischen Einheiten gehört. Die lokalen Lichtkegel kip-
pen in Region II, wo r und t ihren Charakter verändern. Ein Beobachter in
dieser Region kann nicht in Ruhe bleiben (also auf einem konstanten Wert
174
Abbildung 6.4: Die Schwartzschildlösung in Schwartzschild Koordinaten
(zwei Koordinaten wurden unterdrückt).
von r); er muß sich auf die intrinsische Singularität zubewegen. Man sieht
auch aus diesem Diagramm, daß ein Beobachter in Region I, welcher sich auf
den Ursprung zubewegt, unendlich lange braucht um r = 2m zu erreichen,
dasselbe gilt auch für einen einlaufenden Lichtstrahl.
Wir wollen diese Aussage im Eigenzeitsystem des Teilchens näher unter-
suchen; es gilt (6.7, 6.8):
2m dt
1− = A
r dτ
2 −1 2
2m dt 2m dr
1− − 1− = 1.
r dτ r dτ
Wir wählen A = 1, was dem Fallenlassen eines Teilchens im Unendlichen mit
der Geschwindigkeit Null entspricht. Für große r ist daher dt/dτ ≃ 1 und
damit asymptotisch t ≃ τ . Es folgt dann aus (6.9) (c = 1):
s r
dr 2m 2m
= 1− 1− =
dτ r r
r
dτ r
=
dr 2m
2 3/2
τ − τ0 = √ r0 − r 3/2 ,
3 2m
175
wenn das Teilchen zur Zeit τ0 im Punkte r0 war. Dies ist aber genau das klas-
sische Resultat, und wir finden am Schwartzschildradius keinerlei singuläres
Verhalten. Der Körper fällt kontinuierlich nach r = 0 in endlicher Eigenzeit!
In Schwartzschildkoordinaten folgt hingegen:
r −1
dt dt/dτ r 2m
= =− 1− (6.15)
dr dr/dτ 2m r
Für r nahe 2m geht dt/dr offensichtlich gegen ∞, man nähert sich also an
r = 2m an, erreicht es aber nicht.
Somit ist die Zeit t nur im asymtotischen Bereich brauchbar und auch
von physikalischer Bedeutung, da sie dort der Eigenzeit entspricht, welche
von einem Beobachter gemessen wird, welcher sich in großer Entfernung vom
Attraktionszentrum (Ursprung) befindet und dort in Ruhe ist. Es benötigt
daher das Teilchen für den Beobachter eine unendliche Zeit um r = 2m zu
erreichen; das Teilchen selbst erreicht natürlich in endlicher Zeit r = 2m
und auch r = 0. Für diesen Fall sind somit die Schwartzschildkoordinaten
unbrauchbar um mit ihnen die Physik der Bewegung selbst zu beschreiben –
sie beschreiben die beobachtete Bewegung!
t̄ = −r + konst, (6.17)
was einer Geraden mit Winkel von -45◦ zur r–Achse entspricht. (Siehe auch
Abb. 6.5.) Wir differenzieren (6.16) und finden:
2m
dt̄ = dt + dr,
r − 2m
und damit folgt die Eddington–Finkelstein Form des Wegelementes:
2 2m 2 4m 2m
ds = 1 − dt̄ − dt̄dr − 1 + dr 2 − r 2 sin2 ϑdϕ2 + dϑ2 .
r r r
(6.18)
176
Abbildung 6.5: Die avancierten Eddington–Finkelstein Koordinaten (zwei
Koordinaten wurden unterdrückt).
t → t⋆ = t − 2m ln (r − 2m) (6.19)
177
ein, den avancierten Zeitparameter. Wir erhalten nun:
v = t̄ + r; dv = dt̄ + dr
dt̄ = dr − dv
2
dt̄ = dr 2 + dv 2− 2dvdr
2m 2 2m 2 2m 2 2m
1− dt̄ = 1− dr + 1 − dv − 2 1 − dvdr
r r r r
4m 4m
dt̄dr = (dv − dr) dr
r r
4m 4m 2
= dvdr − dr .
r r
Wir fassen die Ergebnisse zusammen:
2m 2 4m 2m
1− dt̄ − dt̄dr − 1 + dr 2 =
r r r
2m 2 2m 2 4m
= 1− dr + 1 − dv − 2 − dvdr −
r r r
4m 4m 2 2m
dvdr + dr − 1 + dr 2
r r r
2m
= 1− dv 2 − 2dvdr
r
überführt. Die Schar der einlaufenden radialen Nullgeodäten ist dann durch
v = konst gegeben. Wir sehen (Abb. 6.5), daß das Raumzeit–Diagramm
nunmehr das Verhalten radial einfallender Teilchen korrekt beschreibt.
Das Raumzeit–Diagramm unterdrückt die Winkelinformation der Schwartz-
schild Lösung. Man muß daher ein Raumdiagramm, etwa in der Äquatorial-
ebene (Abb. 6.7) zeichnen. Weit vom Ursprung entfernt sieht das Bild wie
ein Bild der speziellen Relativitätstheorie aus. Näher zum Ursprung wer-
den die Wellenfronten einwärts gezogen, womit die Quellen nicht mehr im
Zentrum sind. Innerhalb von r = 2m werden sie dann nach Innen gezogen,
selbst “auslaufende” Wellenfronten. Somit wirkt die Fläche r = 2m wie eine
Einwegmembran; sie läßt zukunftsgerichtete zeitartige und Null–Kurven von
Region I in die Region II übertreten. Keine zukunftsgerichteten, null, oder
zeitartigen Kurven können aus Region II entkommen. Die Fläche r = 2m
wird daher Ereignishorizont genannt, da sie eine Grenze für alle Ereignisse
178
Abbildung 6.6: Die Eddington–Finkelstein Koordinaten mit retardiertem
Zeitparameter (zwei Koordinaten wurden unterdrückt).
w = t⋆ − r,
Diese Lösung ist wiederum regulär für 0 < r < ∞. Die Fläche r = 2m ist
wiederum eine Null–Oberfläche, welche als Einweg–Membrane wirkt. Dies-
mal allerdings können in die Vergangenheit gerichtete zeitartige oder Null–
Geodäten von außen nach innen gelangen (Abb. 6.6).
179
Abbildung 6.7: Raumdiagramm der Schwartzschildlösung in der Äquatorial-
ebene. (Avancierte Eddington–Finkelstein Koordinaten)
180
Abbildung 6.8: ‘Beobachten’ eines Stern–Kollapses.
che dem Gravitationszentrum näher sind, schneller und außerdem fällt je-
des einzelne auf einer Linie, welche durch das Erdzentrum geht. Die Kugel
wird dadurch in ein Ellipsoid verformt – die Gravitation verursacht somit
eine Gezeitenkraft in der Teilchenkugel. Der Effekt ist eine Verlängerung der
Verteilung in Richtung der Bewegung und eine Verengung senkrecht dazu.
Dasselbe geschieht nun natürlich auch mit einem ausgedehnten Körper, und
wenn dieser in ein schwarzes Loch fällt, so ist dies natürlich besonders aus-
geprägt.
Man versteht dies besser, wenn man Ergebnisse verwendet, welche im
Rahmen der Bestimmung der geodätischen Abweichung (Kap. 4.3.2 und Kap.
4.4) gewonnen wurden. Wir fanden für die geodätische Abweichung (4.21 und
4.22):
D2η (α) a
2
− Rbcd e(α) b c d
a v v e(β) η
(β)
=0 (6.23)
Dτ
für die raumartigen Komponenten des orthogonalen Verbindungsvektors η a ,
welcher hier zwei fallende Partikel verbindet. (In den früheren Kapiteln hatte
dieser Vektor zwei geodätische Linien verbunden.) Wir definieren nun das
181
Vierbein eai in Schwartzschildkoordinaten:
−1/2
2m
ea0 = 1− 1 0 0 0
r
1/2
2m
ea1 = 1− 0 1 0 0
r
ea2 = r −1
0 0 1 0
ea3 = (r sin ϑ)−1 0 0 0 1
D2 η r 2m D2 η ϑ m D2 η ϕ m
2
= 3 ηr ; 2
= − 3 ηϑ; 2
= − 3 ηϕ. (6.24)
Dτ r Dτ r Dτ r
Das positive Vorzeichen für η r deutet die Streckung in Radialrichtung an,
während die negativen Vorzeichen für die Winkelanteile die Stauchung in
den transversalen Richtungen angibt.
Wir wollen nun eine dieser Beziehungen im Detail ableiten. Es sind fol-
gende grundlegende Beziehungen gegeben:
h −1 i
g ik = diag 1 − 2m r
− 1 − 2m
r
− 1
r2
− 1
r 2 sin2 ϑ
h i
gik = diag 1 − 2m 2m −1 2 2 2
r
− 1− r −r −r sin ϑ ,
1
Γabc = (∂c gab + ∂b gac − ∂a gbc )
2
Γabc = g ar Γrbc
a
Rbcd = ∂c Γabd − ∂d Γabc + Γara Γrbd − Γard Γrbc .
Aus den allgemeinen Symmetriebeziehungen folgt, daß nur vier Elemente des
Riemannschen Tensors von Null verschieden sind, nämlich
182
Damit ergibt sich aus (6.23), etwa für α = 1:
D2 η 1 a
2
= Rbcd e(1) b c d
a v v e(β) η
(β)
Dτ
= g ar Rrbcd e(1) b c d
a v v e(β) η
(β)
= g aa Rabcd e(1) b c d
a v v e(β) η
(β)
= −g aa Ra1d1 e(1) 1 1 d
a v v e(β) η
(β)
= −g aa Ra1a1 e(1) 1 1 a
a v v e(β) η
(β)
(α) a
ea e(β) = δ α β
= −g aa Ra1a1 e(1) 1 1 a
a v v e(1) η
(1)
(α) b
ea e(α) = δ b a
= −g aa Ra1a1 v 1 v 1 η (1)
1
v = g 1r vr = g 11 v1
= −g aa g 11 Ra1a1 v 1 v1 η (1)
1
v v1 = 1, da v ein Tangenteneinheitsvektor ist
= −g aa g 11 Ra1a1 η (1)
[Symmetrien des Riemann Tensors: a = 0]
= −g 00 g 11 R0101 η (1)
= −g 11 R101
0
η (1) .
0
Es ist also noch das Element R101 des Riemannschen Krümmungstensors zu
183
berechnen:
0
R101 = ∂0 Γ011 − ∂1 Γ010 + Γ0r0 Γr11 − Γr10 Γ0r1
Γ0r0 Γr11 = Γ000 Γ011 + Γ010 Γ111 + Γ020 Γ211 + Γ030 Γ311
Γ0r1 Γr10 = Γ001 Γ010 + Γ011 Γ110 + Γ021 Γ210 + Γ031 Γ310
Γ011 = g 0r Γr11 = g 00 Γ011
1
Γ011 = (∂0 g01 + ∂1 g01 − ∂0 g11 ) = 0
2
→ ∂0 Γ011 = 0
Γ010 = g 0r Γr10 = g 00 Γ010
1
Γ010 = Γ001 = (∂1 g00 + ∂0 g01 − ∂0 g01 )
2
1 1 ∂ 2m m
= ∂1 g00 = 1− = 2
2 2 ∂r r r
m 1
Γ010 =
r 2 1 − 2m
r
∂ m 1
∂1 Γ010 =
∂r r 2 1 − 2m r
2m 1 m ∂ r
= − 3 + 2
r 1 − 2m r
r ∂r r − 2m
∂ r 1 r
∂r r−2m
= r−2m − (r−2m) 2
= r−2m−r
(r−2m)2
2m
= − (r−2m) 2
184
2m 1 m 2m
= − 3 2m − 2
r 1− r r (r − 2m)2
2m 1 2m2 1
= − 3 2m − 4 2
r 1− r r 1 − 2m r
Γ000 0r
= g Γr00 = g Γ000 00
1
Γ000 = (∂0 g00 + ∂0 g00 − ∂0 g00 ) = 0
2
Γ111 = g 1r Γr11 = g 11 Γ111
1
Γ111 = (∂1 g11 + ∂1 g11 − ∂1 g11 )
2
1 1 ∂ 1
= ∂1 g11 = −
2 2 ∂r 1 − 2m r
1 2m m m 1
= = =
2 (r − 2m)2 (r − 2m)2 r 2 1 − 2m 2
r
2m m 1 m 1
Γ111 = − 1− 2 = −
r r 2 1 − 2m r 2 1 − 2m
r
r
2
m 1
Γ010 Γ111 = − 2
r 1 − 2m r
Γ211 = g 22 Γ211
1
Γ211 = (∂1 g21 + ∂1 g21 − ∂2 g11 ) = 0
2
Γ311 = g 33 Γ311 = 0
2
0 0 0 0 m 1
Γ01 Γ10 = Γ10 Γ10 =
r 2 1 − 2m
r
Γ021 = g 00 Γ021
1
Γ021 = (∂1 g02 + ∂2 g01 − ∂0 g21 ) = 0
2
Γ031 = g 00 Γ031 = 0.
Also:
185
Damit wird:
2 2
0 2m 1 m 1 m 1
R101 = +2 −2 2
r 3 1 − 2m
r
r 2 1 − 2m
r
r 1 − 2m
r
2m 1
= .
r 3 1 − 2m
r
Schließlich folgt:
D2 η r
= −g 11 R101
0
ηr
Dτ 2
2m 2m 1
= 1− ηr
r r 3 1 − 2m
r
2m r
= η w.z.b.w
r3
Die weiteren Gleichungen aus (6.24) folgen analog.
Wir wollen nun die longitudinale Spannungskomponente im Massenzen-
trum bestimmen: ein Volumselement habe die Masse dµ und sei in der Höhe
h über dem Massenzentrum angesiedelt (gemessen in r–Richtung). Könnte
sich dieses Element frei bewegen, so würde es sich mit einer Beschleunigung
a = (2m/r 3 )h vom Massenzentrum wegbewegen. Somit ergibt sich die Kraft,
welche zum Zusammenhalt notwendig ist:
2m
dF = adµ = hdµ.
r3
Die Gesamtkraft ergibt sich nun aus der Summe der Einzelkräfte:
Z
F = dµ a
Bereich oberhalb
des Schwerpunktes
Zl/2
2mh µ 2
= dh 3 w
r lw
0
1 µml
= .
4 r3
Hiebei wurde ein homogener, rechteckiger Körper der Masse µ, der Länge l,
sowie der Breite und Tiefe w in den ϑ– und ϕ–Richtungen angenommen. Die
Spannung ist dann die Kraft dividiert durch die Querschnittsfläche w 2 , also
1 µml
Trr = − .
4 w2r3
186
Abbildung 6.9: Mögliche Konstellation zur Auffindung eines schwarzen Lo-
ches.
187
bewegt, so wird der resultierende Drehimpuls dazu führen, daß das Gas hin-
ter dem Begleiter herumfließen wird. Auf diese Weise entsteht die in Abb. 6.9
dargestellte Adhäsionsscheibe. Durch die Abgabe von Synchrotronstrahlung
verliert das ionisierte Gas an Drehimpuls, und das angezogene Gas fällt längs
einer spiralförmigen Bahn in den Begleiter. Es wird mehr und mehr Gravita-
tionsenergie in Wärme umgesetzt, bis Röntgen–Temperaturen erreicht sind.
(Es ist sicher von Interesse, festzustellen, daß die Menge an Gravitationsener-
gie, welche dabei in Strahlung umgewandelt wird, einen beachtlichen Teil der
Restmasse ausmachen kann; dadurch wird dieser Prozess wesentlich effektiver
in der Energieerzeugung als jede Kernreaktion.)
Wie bereits festgestellt, ist der Begleiter des Doppelsternsystems nicht
sichtbar, man kann aber manchmal seine Bahn und seine Masse abschätzen,
indem man Dopplerdaten des Primärsternes benützt. Aus dieser Information
kann man die Periode und die Geschwindigkeitsveränderung relativ zum und
vom Beobachter auf der Erde bestimmen und daraus kann man eine Bezie-
hung zwischen den Massen M1 und M2 des Doppelsternsystems herstellen
und auch den Neigungswinkel der Bewegungsebene feststellen.
Es gibt etwa fünf Kandidaten für ein schwarzes Loch. Der bedeutendste
Kandidat wurde 1971 mit Cygnus X–I entdeckt; inzwischen hat man noch
weitere mögliche Kandidaten entdeckt. In allen Fällen handelt es sich um
binäre Systeme, welche schnelle Variationen in der abgestrahlten Röntgen-
strahlung zeigen, und wo die beteiligten Massen > 3MSonne sind. Da aber
weiße Zwerge und Neutronensterne bei Massen bis zu 3MSonne liegen, ist der
einfachste Schluß der, daß hier ein schwarzes Loch vorliegt.
ρ = ρ(r), p = p(r).
Es wird weiter angenommen, daß zwischen diesen beiden Größen eine lokale
188
Abbildung 6.10: Vier mögliche Doppelsternsysteme mit einem schwarzen
Loch als Partner. Darstellung des Roche–Lappen.
p = p(ρ).
189
Der Einfluß der inneren Kräfte kann nun so eingebaut werden, wie es be-
reits in Kap. 4.6.1 angedeutet wurde: man setzt die Divergenz eines passend
eingeführten Energie–Impulstensors gleich Null, was dann zu den korrekten
Bewegungsgleichungen führt und damit die Erhaltung der Energie ausdrückt.
Wir arbeiten zunächst im klassischen Grenzfall, mit kleinen Flüssigkeits-
geschwindigkeiten und geringem Druck. Man kann dann Terme der Ordnung
v 2 /c2 und p(v/c) vernachlässigen. Ist der Druck auch klein genug, dann kann
man die elastische Energiedichte der Flüssigkeit gegenüber der Energie auf-
grund der Massendichte vernachlässigen. Dann kann man die Energieerhal-
tung vollständig über die Materiedichte beschreiben:
∂ρ0
+ ∇ (ρ0 v) = 0. (6.26)
∂t
Aus der Fluiddynamik folgt weiters, daß die kräftefreie Bewegung eines Ma-
teriefelds durch Nullsetzen der Eulerschen Ableitung beschrieben wird. Die
Eulersche Ableitung (Änderungsrate) einer Größe Q(x) ist dabei durch
DQ ! ∂Q ∂Q ∂Q
= + α vα = + v∇Q
Dt ∂t ∂x ∂t
gegeben. Für den Materiefluß ρ0 v gilt dann
Dv α ∂v α
= + v∇v α = 0.
Dt ∂t
Bei Vorhandensein von Druck enthält diese Gleichung dann auf der rechten
Seite eine Volumenskraft, welche dem Druckgradienten entgegengesetzt ist:
α
Dv α ∂v α ∂p
ρ0 = ρ0 + v∇v = fα = − α . (6.27)
Dt ∂t ∂x
Diese Gleichung entspricht dem zweiten Newtonschen Gesetz.
Das Ergebnis ist aber ganz offensichtlich noch nicht relativistisch invariant
– wir müssen auf eine Tensorformulierung übergehen: verwenden wir (6.25),
so können wir für die Erhaltung der Energie (6.26) auch
0i ∂ρ0
∂i M = c + ∇ (ρ0 v) = 0 (6.28)
∂t
schreiben. Für die Bewegungsgleichung (6.27) finden wir nun aber:
αi ρ0 Dv α ρ0 ∂v α α 1 ∂p
∂i M = 2 = 2 + v∇v = − 2 α 6= 0 (6.29)
c Dt c ∂t c ∂x
wodurch M ab nicht divergenzfrei ist, wenn eine innere Kraft vorhanden ist.
Zur Behebung dieses Problemes führen wir die Matrix
1 ∂p p
∂µ S νµ = 2 µ ; S νµ = 2 diag 1 1 1
c ∂x c
190
ein, wobei S der bekannte dreidimensionale Spannungstensor ist. Seine Di-
vergenz ist eine Kraft, und damit kann man (6.29) auch als
∂i M αi + ∂µ S αµ = 0
mit vy
vx vz
1 c c c
0 0 0 0
vx p
0 0 0 0 1 0 0
T ij = ρ0 c
vy
+ (6.31)
c
0 0 0 c2 0 0 1 0
vz
c
0 0 0 0 0 0 1
im klassischen Limes. Man hat aber zu beachten, daß wegen der nicht kova-
rianten Beziehung zwischen v, p und T ij , T ij selbst kein Tensor ist.
Es soll nun aber (6.31) so verallgemeinert werden, daß (6.31) ein echter
Tensor wird. M ij ist dabei kein Problem, es muß also nur für S ij eine passende
Form gefunden werden. Man kann diese finden, wenn man beachtet, daß mit
der Flüssigkeit nur zwei Tensoren zweiter Stufe verknüpft sind, nämlich g ij
und ui uj . Somit muß S ij eine Linearkombination der Form
p
S ij = 2 αui uj + βg ij
c
sein, welche sich auf (6.31) für kleine Geschwindigkeiten und Drücke redu-
ziert. Vernachlässigt man v 2 /c2 und p(v/c), so findet man
p
S ij = α diag 1 0 0 0 + β diag 1 −1 −1 −1
c2
und wir sehen, daß mit α = −β = 1 Übereinstimmung mit (6.31) erzielt
wird. Damit haben wir den vollständigen Energie–Impulstensor in der Form
p i k
T ik = ρ0 ui uk + 2
u u − g ik (6.32)
c
aufgefunden.
In Korrespondenz zur klassischen Matrixgleichung (6.30) nehmen wir nun
an, daß der vollständige Energie–Impulstensor die Divergenz Null im flachen
Riemann Raum besitzt:
∇k T ik = 0. (6.33)
191
Wir müssen nun (6.32) dahingehend erweitern, daß wir ρ0 durch ρ ersetzen;
wir schreiben
p
Tik = ρui uk + 2 (ui uk − gik ) . (6.34)
c
Die Materie ist aber in jedem Punkt in Ruhe und damit ergeben sich die
Komponenten des Vierer–Geschwindigkeitsvektors mit
ui = u0 0 0 0 ;
es ist dann auf der Trajektorie jedes Materieteilchens der Flüssigkeit die
Beziehung zwischen Eigenzeit und Koordinatenzeit durch
2 2
ds2 = g00 dx0 = g00 c2 dt2 → 1 = g00 u0
für jede Flüssigkeit in Ruhe. Wir setzen dies nun in die verallgemeinerten
Feldgleichungen ein:
1 8πκ
Gik = Rik − g ik R = − 2 T ik . (6.36)
2 c
Wir formen um:
Gik = g rk Gi r
1 8πκ
g rk Ri r − g rk g ir R = − 2 g rk T i r .
2 c
Wir verjüngen (r = i)
1 8πκ
Ri i − g i i R = − 2 T i i
|{z} 2 |{z} c |{z}
=R =4 =T
192
8πκ
−R = − T,
c2
wobei mit T der Laue Skalar eingeführt wurde. Also folgt für (6.36):
8πκ ik 1 ik
Rik = − T + g R
c2 2
8πκ ik 1 ik
= − 2 T − g T . (6.37)
c 2
Setzen wir nun (6.35) in (6.37) ein, so erhalten wir einen Satz von Glei-
chungen, welche die geometrischen Funktionen ν(r) und λ(r) mit den Flüssig-
keitsparametern ρ(r) und p(r) in Beziehung setzen, wobei natürlich (6.37)
eine besonders günstige Form hat, da T unmittelbar aus (6.35) bestimmt
werden kann:
T i k = g ir Trk = g ii Tik
p
T i i = g ii Tii = ρ − 3 2 . (6.38)
c
Somit sind alle von Null verschiedenen Terme aus (6.37) bekannt und wir
erhalten: ν
T00 − 12 g00 T = e2 ρ + 3p2
c
λ
T11 − 21 g11 T = e2 ρ − cp2
2 (6.39)
T22 − 21 g22 T = r2 ρ − cp2
2 2ϑ
T33 − 21 g33 T = r sin
2
ρ − cp2 .
Die Rik sind wiederum aus (5.49 etc.) bekannt:
′′
ν−λ ν ν ′ λ′ ν ′2 ν ′
R00 = e − + − −
2 4 4 r
ν ′′
νλ
′ ′
ν ′2
λ ′
R11 = − + −
2 4 4 r
νr λr
′ ′
R22 = e−λ 1 + − −1
2 2
R33 = R22 sin2 ϑ.
Setzen wir nun C = −8πκ/c2 , so folgen aus (6.36, 6.39 mit 5.49 etc.) die
Feldgleichungen
′′
−λ ν ν ′ λ′ ν ′2 ν ′ C 3p
e − + − − = ρ+ 2
2 4 4 r 2 c
′′
ν νλ′ ′
ν ′2
λ ′
C p
e−λ − + − = ρ− 2
2 4 4 r 2 c
1 ν −λ
′ ′
1 C p
e−λ 2 + − 2 = ρ− 2 . (6.40)
r 2r r 2 c
193
Die Gleichung für R33 wurde nicht angeschrieben, da sie der für R22 propor-
tional ist. Wir addieren die ersten beiden:
′
−λ λ + ν′ p
−e =C ρ+ 2 . (6.41)
r c
Nachdem nun C negativ ist und sowohl Dichte als auch Druck größer oder
gleich Null sind, folgt, daß λ′ + ν ′ positiv oder gleich Null sind. Letzteres
gilt nur für den freien Raum, also für ρ = p = 0. Wir lösen zunächst (6.41)
zusammen mit der dritten Gleichung aus (6.40):
′
p −λ λ + ν′
C 2 = e − Cρ
c r
−λ 1 ν ′ − λ′ 1 C e−λ λ′ + ν ′ C
e + − = ρ + + ρ
r2 2r r2 2 2 r 2
1 λ′ 1
Cρ = e−λ 2
− − 2 (6.42)
r r r
und analog:
p 1 1 ν′
C 2 = 2 − e−λ + . (6.43)
c r r2 r
Schließlich eliminiert man noch ρ and p aus den letzten zwei Gleichungen
von (6.40):
eλ 1 ν ′2 ν ′ λ′ ν ′ + λ′ ν ′′
= − + + − . (6.44)
r2 r2 4 4 2r 2
Bisher wurden Dichte und Druck der Flüssigkeit als unabhängige Variable
behandelt, die Gleichungen (6.42, 6.43 and 6.44) bestimmen aber nur 3 von 6
Unbekannten. Zur Vervollständigung wird noch eine Zustandsgleichung p =
p(ρ) der Flüssigkeit eingeführt.
(Es besteht eine andere interessante Möglichkeit: eν könnte innerhalb des
Sterns beliebig sein; man kann aber fordern, daß ν = 1 −2m/r an der Grenze
ist, also dort der Schwartzschildlösung entspricht. Dann ist (6.44) eine ein-
fache Differentialgleichung erster Ordnung, welche nach λ aufgelöst werden
kann. Dann können ρ und p aus (6.42) und (6.43) bestimmt werden, was dann
zu einer Zustandsgleichung führt. Es ist nur die Frage, ob diese physikalisch
sinnvoll sein wird oder nicht.)
In den letzten Jahren wurden große Anstrengungen unternommen, um
Zustandsgleichungen für kalte, katalytische Materie bis zu Kerndichten und
darüber zu formulieren (∼ 1014 g/cm3 ). Wir führen aber zunächst eine Funk-
tion m(r) ein und setzen:
2m(r)
e−λ = 1 − . (6.45)
r
194
Diese Funktion m(r) spielt die Rolle einer geometrischen Masse innerhalb
einer Kugel vom Radius r, wie man sehen kann:
−2m(r) = −r 1 − e−λ
′
−2m′ (r) = − r 1 − e−λ
= − 1 − e−λ − rλ′ e−λ
= −1 + e−λ (1 − rλ′)
1 ′ −λ 1 λ′ 1
− 2 2m (r) = e 2
− − 2 (6.46)
r r r r
und mit (6.42) folgt:
1 8πκρ
− 2
2m′ (r) = Cρ = − 2
r c
′ κρ 2
m (r) = 2 4πr (6.47)
c
oder
Zm Zr
κ κM(r)
m(r) = dm = 2 dr 4πr 2 ρ = , (6.48)
c c2
0 0
wobei wir für r = 0 m gleich Null gesetzt haben um eine Null im metrischen
Term eλ für r = 0 zu vermeiden. Wir sehen, daß m(r) tatsächlich eine geo-
metrische Masse innerhalb des Radius r ist. Außerhalb des Sternes wird man
m(r) gleich der Sternmasse setzen und man erhält dann die Außenlösung
nach Schwartzschild.
Damit haben wir eine kontinuierliche metrische Größe g11 auf der Stern-
oberfläche. Wir lösen nun zuerst (6.43) nach ν ′ auf:
p 1 −λ 1 ν′
C 2 − 2 = −e +
c r r2 r
p 1 1 ν ′
eλ C 2 − 2 = − 2−
c r r r
ν ′
λ p 1 e−λ
− = e C 2− 2+ 2
r c r r
" #
1 e−λ 1 + 2m(r)
r
− 1 2m(r)
− 2 = =
r2 r r2 r3
λ p 2m(r) ν′
e C 2− = −
c r3 r
ν ′
8πκp 2m(r) r
= 4
+ 3
r c r r − 2m(r)
3
′ 2 4πκpr r2
ν = 3 + m(r)
r c4 r − 2m(r)
195
oder
m + 4πκpr 3 /c4
ν′ = 2 . (6.49)
r (r − 2m(r))
Im nächsten Schritt stellen wir die Beziehung zwischen p′ und ν ′ her; wir
differenzieren (6.43):
′
8πκ ′ 2 −λ λ λ′ ν ′ ν ′′ ν ′ 2
− 4 p = − 3 +e + − + 2+ 3
c r r2 r r r r
′′
[ν wird durch (6.44) ausgedrückt ]
ν′
= e−λ (ν ′ + λ′ ) . (6.50)
2r
Wir verwenden nun (6.41) und erhalten weiter
p′ ν′ p
= − ρ + (6.51)
c2 2 c2
und mit (6.49) folgt schließlich
196
anschreiben:
2m(r0 )
eν(r0 ) = 1 − . (6.59)
r0
197
und erhalten dann −1
λ r2
g11 = −e = − 1 − . (6.60)
R̂2
In unserem Fall haben wir keine Zustandsgleichung (wir beschreiben ja
eigentlich eine inkompressible Flüssigkeit), aber wir können dafür (6.51) un-
mittelbar ausintegrieren:
ν′
′
p = − p + ρc2
2 ′
→ p + ρc2 = p′ wegen ρ = konst
′ ν′
p + ρc2 = − p + ρc2
2
′
(p + ρc2 ) ν′
= −
p + ρc2 2
2
ν
ln p + ρc = − +X
2
−ν/2 8πκ p
De = 2 ρ+ 2 (6.61)
c c
mit D als Integrationskonstanten. Wir setzen dies in (6.41) ein und erhalten
eine Differentialgleichung zwischen λ(r) und ν(r):
e−λ ′
(ν + λ′ ) = De−ν/2 . (6.62)
r
oder
198
eine partikuläre Lösung der inhomogenen Differentialgleichung. Zusammen
mit der Lösung für die homogene Differentialgleichung erhalten wir dann
1/2
ν/2 1 2 r2
e = D R̂ − B 1 − (6.64)
2 R̂2
mit B als einer weiteren Integrationskonstanten. Somit können wir die letzte
unbekannte Komponente des metrischen Tensors bestimmen:
" 1/2 #2
2
1 r
g00 = eν = D R̂2 − B 1 − (6.65)
2 R̂2
2ρ 8πκ
und damit folgt mit A = 12 D R̂2 und D = 3 c2
A für das Wegelement:
" 1/2 #2 −1
r2 r2
ds2 = A−B 1− 2 2
c dt − 1 − dr 2 −
R̂2 R̂2
r 2 dϑ2 + sin2 ϑdϕ2 . (6.66)
Man muß jetzt noch den Druck an der Sternoberfläche Null setzen um unsere
Lösung mit der äußeren Schwartzschildlösung zu verschmelzen.
Aus (6.66) sehen wir, daß das Wegelement in g11 eine Singularität für
r = R̂ aufweist. Wir haben also auch hier ein Verhalten, welches schon von
früher bekannt ist. Wir wollen aber zunächst annehmen, daß r0 < R̂ ist,
sodaß wir diese Singularität nicht beachten müssen.
Wir bestimmen nun A aus der Forderung, daß der Druck in der Flüssigkeit
an der Oberfläche Null sein soll und damit kontinuierlich an den Druck Null
im Raum außerhalb der Flüssigkeit anschließt. Wir verwenden nun (6.64)
und die Beziehungen für A und D und setzen diese in (6.61) ein:
p c2 D −ν/2
ρ+ = e
c2 8πκ
c2 D 1
= 1/2
8πκ 1 2 2 2
2
D R̂ − B 1 − r /R̂
2ρA/3
= 1/2 (6.67)
2
A − B 1 − r /R̂ 2
199
oder 12
r2
A = 3B 1 − . (6.68)
R̂2
Somit verbleibt nur noch die Bestimmung von B.
Wir verwenden hiezu unsere zweite Randbedingung; nach dieser müssen
g00 und g11 kontinuierlich in die externe Lösung übergehen. Setzen wir nun
voraus, daß r0 > 2m ist, so folgt
2m r2 κM
1− = 1− 0 ; m= 2 (6.69)
r0 R̂2 c
" 1 #2
2m r02 2
1− = A−B 1−
r0 R̂2
2 r02
= 4B 1 − (6.70)
R̂2
1
→ B = (6.71)
2
und
2m r2 2κM r03
= 0; = 8πκρ
r0 R̂2 c2 3c2
4π 3
→ M = r ρ
3 0
wie es auch sein soll. Damit gilt:
r ≤ r0 :
q q 2
2 3 1 dr 2
ds = 2 2
1 − r0 /R̂ − 1 − r /R̂ c2 dt2 −
2 2 −
2 2 1 − r 2 /R̂2
r 2 sin2 ϑdϕ2 + dϑ2
r > r0 :
2 2m 2 2 dr 2 2
ds = 1− c dt − 2m − r sin2 ϑ2 dϕ2 + dϑ2 . (6.72)
r 1− r
3c2
r02 < R̂2 =
8πκρ
3M
ρ=
4πr03
3c2 4πr03
=
8πκ 3M
c2 r03
=
2κM
c2 r0
→ M < .
2κ
Die Gleichung (6.67) ergibt eine stärkere Einschränkung für M. Soll der
Druck in der Flüssigkeit nie unendlich werden, so darf der Nenner in (6.67)
nie verschwinden; dies ist der Fall, wenn A > B ist, also
1
3 r02 2 1
1− >
2 R̂2 2
2
9 r 1
1− 0 >
4 R̂2 4
8 2 c2
→ r02 < R̂ =
9 3πκρ
16c2
M2 < .
243πρκ3
Wir wollen nun noch die Konsequenzen besprechen, welche sich aus der
Annahme ρ = konst ergeben. Wir haben bereits im Abschnitt 4.7.2 und
insbesonders auf Seite 105 darauf hingewiesen, daß das physischep
Volums-
element in einem Raum mit der metrischen Determinante g gleich |g| mal
201
den Koordinatenintervallen ist. Dies ergibt in unserem Fall:
−1/2
r2
dV = 1− r 2 sin ϑdrdϑdϕ (6.75)
R̂2
Für die meisten normalen Sterne wird r0 /R̂ eine sehr kleine Zahl sein und
wir entwickeln
1 3 5
r0 r0 r02 2 2 r0 1 r0
arc sin − 1− = + +···
R̂ R̂ R̂2 3 R̂ 5 R̂
und
" 2 #
4π 3 3 r0
V = r 1+ +··· (6.77)
3 0 10 R̂
" 2 #
M 3M 3 r0
hρi = = 1− +···
V 4πr03 10 R̂
" 2 #
3 r0
= ρ 1− +··· . (6.78)
10 R̂
Wir sehen also, daß hρi sich von ρ durchaus unterscheidet. Wir können aus
(6.78) aber noch weitere interessante Schlüsse ziehen: wir sollten erwarten,
daß ein Volumen V mit der lokalen Dichte ρ eine Masse von V ρ hat. Wir
202
haben aber eine kleinere Masse und werden jetzt den Massendefekt diskutie-
ren: " #
2
3 r0
Vρ−M =Vρ +··· . (6.79)
10 R̂
Diesen Massendefekt können wir dem Energieverlust zurechnen, welcher ent-
steht, wenn die Materie unter dem Einfluß der eigenen Gravitation verdichtet
wird.
In der klassischen Mechanik hat eine Kugel vom Radius r und homogener
Dichte ρ an ihrer Oberfläche das Potential
4π r 3 ρ 4πκ 2
V (r) = −κ =− r ρ.
3 r 3
Vergrößern wir nun den Radius um dr, so wird 4πr 2 ρdr an Masse vom Null-
niveau auf das Niveau V (r) angehoben. Dadurch verliert sie die Energie
16π 2 κρ2 4
dE(r) = − r dr.
3
Damit ergibt sich der Energieverlust infolge der Gravitation zu
Zr0
16
E = dE = − π 2 κρ2 r05 .
15
0
203
Abbildung 6.11: Die Sternenmasse als Funktion der zentralen Dichte. Die
zu erwartenden Maximalwerte für weiße Zwerge und Neutronensterne sind
angedeutet.
große Variation der Materiedichte von 106 g/cm3 bei weißen Zwergen bis zu
1016 g/cm3 bei Neutronensternen zu beobachten.
Hat man nun eine Zustandsgleichung und eine zentrale Dichte ρc gegeben,
so kann man aus (6.55) und (6.56) die Masse des Sterns durch die zentrale
Dichte ausdrücken. Dazu ist es notwendig, diese Gleichungen für p, ρ und m
zu integrieren. Diese Größen hängen dann von ρc ab. Für ein vernünftiges
Modell muß auch ein r0 existieren, für welches p(r0 ) = 0 ist. Dieser Sternra-
dius und die totale Sternmasse m(r0 ) werden ebenfalls von ρc abhängen. Die
Ergebnisse sind für verschiedene realistische Modelle qualitativ sehr ähnlich,
sodaß man diese Ergebnisse gut diskutieren kann.
Beginnen wir mit weißen Zwergen: man kann aus der Atomphysik eine
Zustandsgleichung für dicht gepackte Atome angeben. Mit Hilfe einer solchen
Zustandsgleichung findet man, daß die Gesamtmasse monoton mit ρc in ei-
nem Intervall von 105 g/cm3 bis etwa 109 g/cm3 zunimmt. Es wird dann bei
etwa 1.2 Sonnenmassen ein Maximum erreicht – die Chandrasekhar Gren-
ze. Ein stellares Modell mit größerer Masse wird instabil und muß sich in ein
zeitabhängiges System umwandeln. Es sollte also keine weißen Zwerge geben,
die schwerer als 1.2 Sonnenmassen sind, was mit den bisherigen Beobachtun-
gen übereinstimmt. (Dieses Ergebnis hängt kaum von der Zustandsgleichung
ab, da der dominierende Druck vom entarteten Elektronengas erzeugt wird,
und dieses versteht man recht gut. Auch ist die allgemeine Relativitätstheorie
in diesem Fall nicht notwendig, da (6.53) hier als Näherung für die TOV–
Gleichung vollkommen ausreichend ist.)
Oberhalb der Chandrasekhar Grenze muß das Problem zeitabhängig be-
trachtet werden. Der Stern zieht sich zusammen und im Inneren treten ex-
204
treme Drücke und Dichten auf. Dies führt dazu, daß die Elektronen von den
Protonen adsorbiert werden, wodurch Neutronen und Neutrinos entstehen.
→ Inverser Beta–Zerfall. So kann sich ein Stern von großer Dichte und klei-
ner Größe (∼ 10 km) formen, welcher im wesentlichen aus Neutronen besteht.
Wir sehen, daß es für solche Neutronensterne wieder einen Stabilitätsbereich
gibt. Pulsare etwa, Quellen, welche intensive Ausbrüche elektromagnetischer
Energie zeigen, wurden als Neutronensterne in schneller Rotation identifi-
ziert.
Neutronensterne kann man unter Verwendung identer Methoden studie-
ren. Allerdings sind die Zustandsgleichungen für sehr dichte Neutronengase
nicht sehr gut verstanden; hier sind aber relativistische Effekte von großer
Bedeutung. Die meisten Modelle, welche realistisch erscheinen, haben aber
eine Eigenschaft gemein: die Funktion m(ρc ) steigt monoton mit ρc an, bis
bei etwa 1015 g/cm3 eine Sonnenmasse erreicht ist. Die meisten untersuchten
Neutronensterne scheinen auch eine solche Masse zu besitzen. Aber selbst
diese Sterne sind sehr instabil und zeichnen sich durch äußerst regelmäßige
Ausbrüche von Röntgenstrahlung aus. Es erscheinen aber Neutronensterne
bis zu zentralen Dichten von 1018 g/cm3 möglich und das obere Limit für
‘stabile’ Neutronensterne scheint aus heutiger Sicht bei etwa 3 Sonnenmas-
sen zu liegen. Ein schwererer Stern würde instabil werden und mit der Zeit
schrumpfen. Dieser Prozess ist als Gravitationskollaps bekannt. Ein solcher
sollte zur Entstehung eines schwarzen Loches führen.
Wir haben aber noch eine zweite Instabilität im System: nicht große Dich-
ten, aber große Massen sind hier das Problem. Wir haben bereits auf Seite
201 die Massenbeschränkung für die Bedingung, daß im Zentrum der Druck
endlich bleibt angegeben. Für ρ = 1 g/cm3 ist die kritische Masse etwa 108
Sonnenmassen. Dies sind Massen, welche große Galaxien, aber auch große
Staubwolken im Universum aufweisen. Auch hier kommt es dann zu Instabi-
litäten, welche den Anfang der Sternbildung bedeuten könnten.
205
ordinate w ein, und erhalten dann für das Linienelement
2 2m
ds = 1 − dvdw − r 2 dϑ2 + sin2 ϑϕ2 . (6.81)
r
r ist dann eine Funktion von v und w; es ist implizit durch
1
(v − w) = r + 2m ln (r − 2m) (6.82)
2
gegeben. Der zweidimensionale Raum ϑ = konst und ϕ = konst hat dann die
Metrik
2 2m
ds = 1 − dvdw, (6.83)
r
welche als zweidimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeit konform flach ist.
Dabei ist eine Metrik dann konform, wenn zwei Metriken durch
ḡab = Ω2 gab
v → v ′ = v ′ (v), w → w ′ = w ′ (w)
207
Abbildung 6.12: Raum–Zeit Diagramm der Kruskal Lösung.
Wenn wir also auf der x′ –Achse von +∞ nach −∞ gehen, so nimmt der Wert
von r bis zum Minimum 2m für x′ = 0 ab und nimmt dann wieder zu, wenn
x′ nach −∞ geht. Wir können einen Querschnitt dieser Mannigfaltigkeit
zeichnen, indem wir die Äquatorebene ϑ = 12 π betrachten. Dies reduziert
(6.86) noch weiter:
ds2 = − F 2 dx′2 + r 2 dϕ2 .
Zur Interpretation betrachten wir eine zweidimensionale Fläche, in welcher
dieses Linienelement liegt, und welche in einem dreidimensionalen flachen
Raum eingebettet ist. Das Ergebnis ist dann in Abb. 6.13 wiedergegeben.
Man kann sich also bei t′ = 0 die Kruskal Mannigfaltigkeit aus zwei un-
terschiedlichen aber identen asymptotisch flachen Schwartzschildmannigfal-
tigkeiten zusammengesetzt denken, welche beim ‘Hals’ r = 2m miteinander
verbunden sind. Nimmt nun t′ zu, so bleibt dieses Bild erhalten, nur wird
der Hals enger und die Universen treffen sich für r < 2m. Für t′ = 1 schnürt
der Hals völlig ab und die Universen berühren sich an der Singularität r = 0.
Für noch größere Werte von t′ sind die Universen vollständig voneinander
getrennt und enthalten jeweils die Singularität bei r = 0. Da die Kruskal
208
Abbildung 6.13: Die Einstein–Rosen Brücke.
Lösung zeitsymmetrisch ist in Bezug auf t′ , geschieht das selbe, wenn die
Zeit rückwärts läuft. Es ergibt sich dann die in Abb. 6.14 dargestellte Zeit-
entwicklung.
Die Frage, ob die mathematische Vorgangsweise, welche zur Erweiterung
auf das neue Universum I′ geführt hat, auch vom physikalischer Bedeu-
tung ist, ist noch nicht geklärt. Man kann, wenn man will, die Topologie
der Schwartzschildgeometrie verändern, indem man die zwei asymptotisch
flachen Universen weit entfernt vom Hals zusammenhängt. Es entsteht da-
durch ein Universum, welches mehrfach zusammenhängt. Das Schwartzschild
Wurmloch ermöglicht dann einen Weg von Punkt A zum Punkt B (siehe Abb.
6.15) und das im Unendlichen nahezu flache Universum ermöglicht dann wie-
der die Rückkehr.
209
Abbildung 6.14: Zeitliche Entwicklung der Einstein–Rosen Brücke.
210
Wir führen zweifach Null Koordinaten ein, welche wie folgt definiert sind:
v = t + r, w = t − r. (6.88)
t = v−r
w = v − 2r
1
r = (v − w) (6.89)
2
1
r2 = (v − w)2
4
dvdw = (dt + dr) (dt − dr)
= dt2 − dr 2
welche dann die Koordinatenbereiche − 21 π < p < 12 π und − 21 π < q < 21 π mit
p ≥ q überdecken. Damit erhalten wir dann:
211
w = konstant
t
v = konstant
212
Abbildung 6.17: Kompaktifizierte Minkovski Raumzeit. (Zwei Dimensionen
wurden unterdrückt.)
213
i+ +
J
Raumartige q = konstant
Geodätische
i0 (eigentlich ein Punkt)
p = konstant
-
Zeitartig J
Geodätische
r=0
Null Geodätische
-
i
Abbildung 6.18: Beginn und Ende von geodätischen Linien in der kompakti-
fizierten Minkovski Raumzeit. (Eine Dimension wurde unterdrückt.)
Man kann nun unschwer zeigen, daß alle zeitartigen geodätischen Linien
in i− ihren Ursprung haben und in i+ enden. Nullgeodätische entspringen
Punkten von J − und enden in Punkten von J + , während raumähnliche
Geodätische in i0 entspringen und auch dort enden. Man nennt daher i+ und
i− die Zukunft und die Vergangenheit des zeitartig Unendlichen, J + und J −
die Zukunft und Vergangenheit des Null–Unendlichen, und i0 das raumartig
Unendliche. Dies ist in Abb. 6.18 dargestellt.
Ein Penrose Diagramm ist nun ein Raum–Zeit Diagramm einer konform
kompaktifizierten Raumzeit. Das Penrose Diagramm der Minkovski Raum-
zeit ist in Abb. 6.19 dargestellt. Dieses Diagramm zeigt die Kurve r = konst,
welche den Historien von 2–Kugeln mit r = konst entsprechen, und die Kur-
ven t = konst, welche zeitartigen Ausschnitten entsprechen. Ein– und aus-
laufende Nullgeodätische werden durch die geraden Linien p = konst und
q = konst unter den Winkeln -45◦ bzw. 45◦ dargestellt.
214
+
i
J+
t = konstant
r=0
r = konstant
J-
i-
Die Berechnungen verlaufen völlig analog zu früher. Es sei daher nur das
zugehörige Penrose Diagramm in Abb. 6.20 dargestellt. Die Nullgeodätischen
und die Lichtkegel haben die Winkel ±45◦ . Beide Bereiche I und I′ haben ihre
eigene Zukunft, Vergangenheit und Null–Unendliche. Für jeden Punkt außer-
halb r = 2m endet eine auslaufende radiale Nullgeodätische in J + , eine ein-
laufende radiale Nullgeodätische endet hingegen in der Zukunftssingularität.
Für jeden Punkt innerhalb von r = 2m enden sowohl aus– wie einlaufende
radiale Nullgeodätische in der Zukunftssingularität.
Wir berücksichtigen nun, daß jeder Diagrammpunkt einer 2–Kugel ent-
spricht. Wir betrachten etwa in Abb. 6.21a eine 2–Kugel S0 , welche im Bereich
I liegt, und welche zu einer beliebigen Zeit beleuchtet wird. Dann fliegen die
Photonen von jedem Punkt auf S0 in einer 2–Kugel weg und die Einhüllenden
all dieser 2–Kugeln sind die 2–Kugeln S1 und S2 . Die Fläche S2 wird dabei
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Abbildung 6.20: Kompaktifizierte Minkovski Raumzeit. (Zwei Dimensionen
wurden unterdrückt.)
größer als die von S0 sein, während die von S1 kleiner als die von S0 sein wird.
Liegt aber S0 im Bereich II (Abb. 6.21b), so werden beide Wellenfronten im-
plodieren und die Flächen von S1 und S2 werden beide kleiner als jene von
S0 sein. Solche 2–Oberflächen werden geschlossene, eingefangene Oberfläche
genannt.
Schließlich zeigt Abb. 6.22 noch das Penrose Diagramm eines kollabier-
enden kugelförmigen Sterns. (Vergleiche mit Abb. 6.8.)
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S1 S0 S2
S2 S1 S0
a) b)
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