RT 125/2
Nr. 1 (1-2)
HeR 11
Mit der Einführung der RT 125/2 wurde auch die elektrische Anlage den derzeitigen Anforderungen entsprechend
ver bessert.
An der Lichtmaschine selbst mußte nur der Konus des Ankers infolge des Einbaues einer verstärkten Kurbel-
welle von 17 mm @ auf 20 mm @ geändert werden. Der neue Anker trägt die Nummer 4699-32100-00.
Der bisher im S ulenkasten untergebrachte Licht- und Zündschalter wvrde wie bei den Modellen RT 200 und
RT 250 in den Scgeinwerfer verlegt, wodurch sich auch der Spulenkasten entsprechend geändert hat.
Der Scheinwerfer wird in zwei verschiedenen Ausführungen geliefert, und zwar verwenden wir einmal einen solchen
des Fabrikates Hella und ebenso das Fabrikat Notek.
Die bisherigen 4 Schaltstellungen wurden beibehalten, während beim Hella-Scheinwerfer die Schaltstellu,ng 4,
d. h. Anschieben der Maschine bei leerer oder fehlender Batterie durch Eindrücken. des Shlüsselschalters in die
erste Raste erreicht wird, muß beim Notek-Scheinwerfer der Schaltschlüssel nach Eindrücken ganz links heraus-
gedreht werden.
Wir machen noch darauf aufmerksam, da8 die Schlüssel auch eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Die Teile-Nummern der Schlüssel sind:
4699-40204-10 Fabrikat Hella, Kontaktstift 20 mm lang, 2 Einkerbungen
4701-40204-00 Fabrikat Notek, 23 mm lang, 2 Einkerbungen.
Bei Verwendung eines falschen Schaltschlüssels kann der Zündschalter zerstört werden.
Die Messung des Rückstromes - siehe Heft: ,,Richti messen" - Iäßt sich bei der Verwendung des Notek-Schein-
Werfers wie bisher durchführen. Dagegen ist der Iündschalter im Hella-Scheinwerfer so geschaltet, daß beim
Abstellen der Maschine automatisch der gesamte Botteriestrom mitunferbrochen wird. Um den Rückstrom trotz-
dem messen zu können, darf die Maschine nicht durch Herausnehmen des Zündschlüssels zum Stillstand gebracht
werden, sondern entweder durch Abnahme des Zündkabels an der Kerze oder durch Kurzschluß am Unter-
brecher (siehe Schaltskizze umseitig).
Nr. 1 (1-2)
Heft 11
;B
I
HELLA NOTEK
Betrifft: Einspeichen der Vorder- und Hinterräder der DKW-Motorräder
DKW -Motorräder
Nr. 1
1953 I Heft 6
Bekanntlich befindet sich auf jeder Seite der Nabe ein Speichenflansch, in welchen die Speichenlöcher gleichmäßig
verteilt sind. Zur entsprechenden Aufnahme der Speichenkäpfe sind die Löcher abwechselnd innen und außen ver-
senkt. Auch in der Felge sind die Löcher, den beiden Nabenflanschen entsprechend, gleichmäßig verteilt. Die bei-
den Lochreihen stehen in den Felgen und in den Speichenflanschen der Naben ,,auf Lücke".
Bei allen Rädern unserer DKW-Motorräder werden die Speichen zweifach gekreuzt. Mit dem Einfädeln wird bei
den Rädern der DKW-Motorräder RT 125 auf der Bremstrommelseite begonnen.
Die Nabenflansche der RT 200- und RT 250-Naben sind beiderseitig gleich groß und es ist daher unwichtig, auf
welcher Seite zuerst eingespeicht wird. Die Naben- und Felgenlöcher sind vor dem Einfädeln der Speichen auf
scharfe Kanten oder Grate zu überprüfen. Unstimmigk-iten werden mit einem Bohrer oder Schaber beseitigt.
D i r Räder der DKW-Motorräder RT 125/2, RT 200 und RT250 werden in der gleichen Weise eingespeicht. Grund-
sätzlich gilt dabei die Regel, da8 die innen überkreuzenden (von außen in den Flansch eingeführten) Speichen
A 1 in Uhrzeigerrichtung in der Felge befestigt werdsn müssen (Bild 1). W i e schon erwähnt, überkreuzt der aui3en-
liegende Speichensatz A 2 (von innen in den Flansch eingeführt) den innenliegenden Satz zweimal. Zweckmäßiger-
weise beginnt man das Einspeichen jeweils mit dem Einfä jeIn des innenliegenden Speichensatzes.
Das Spannen und Einmitten der Räder erfolgt durch gleichmäßiges Anziehen sämtlicher Nippel.
Bei den DKW-Motorrädern RT 125 mit Pränafa-Naben ist zu beachten, daß die Speichen auf der Bremstrommel-
seite entgegengesetzt der beschriebenen Anordnung befestigt werden, d. h. der innenliegende Satz gegen die Uhr-
zeigerrichtung; der außenverspannte Satz in Uhrzeigerrichtung.
Das Rad wird nun in den Radspannbock eingesetzt und auf Hoch- sowie Tiefschlag überprüft. Gleichzeitig wird
festgestellt, ob Felgen- und Nabenmitte genau in einer Flucht liegen. Bei Hochschlag werden die Nippel beider Felgen-
seiten entgegengesetzt der Schlagstelle entsprechend g e h t . Am meisten werden die Nippel an der tiefsten Stelle
gelockert. Die Nippel an der Hochschlagstelle sind in de-selben Weise anzuziehen.
Bei Korrektur auf Seitenschlag werden die Nippel der Falgenschlagseite an der Schlagstelle beiderseits verlaufend
gelöst und die Felge wird durch Anschrauben der Nippel auf die andere Seite hinübergezogen. Nach Entfernung
der groben Schläge sind die noch vorhandenen feinen Schläge zu beseitigen.
(Fortsetzung umseitig)
Liegt die Felgen- und Nabenmitte nicht in einer Linie, si,id sämtliche Nippel des einseitig herausstehenden Felgen-
teiles zu lösen und die Felge durch Anziehen sämtlicher Nippel der anderen Radseite zur Mitte zu ziehen. Eine
Oberprüfung, ob Naben und Felgenmitte eine Linie bilden, wird folgendermaßen vorgenommen : Auf der Naben-
röhre der RT 125/2 befindet sich eine Rille. Vom Fe1 enrand der Bremstrommelseite w i r d quer über die Nabe
zum Felgenrand der Nabenflanschseite eine Schnur (BRd 2) gezogen und diese muß die Rille in der Nabenröhre
genau in der Mitte schneiden. Bei verschiedenen Naben ist die Rille in der Nabenröhre nicht klar zu erkennen. In
diesem Fall i s t es erforderlich, durch Ausmessen der Nabrnröhre den Mittelpunkt zu finden und zu kennzeichnen.
Bei den Rädern der RT 200/250 ist die mittlere Kühlrippe gleichzeitig die Nabenmitte (siehe DKW-Praxis Heft 12/52).
Um ein Durchstoßen des Felgenbandes und Schlauches zu ver-
meiden, sind die über die Nippelköpfe herausstehenden
Speichenenden abzufeilen.
Bild 1 Bild 2
Betrifft: Zerlegung und Zusammenbau der Teleskopgabel
C%%m
MOTORRAD
für DKW-Motorräder RT 125 und RT 200/250
V/l
Nr. (1-3)
A) Teleskopgabel RT 125
1. Demontage der Gabel (siehe Abbildung auf Blatt 2)
1. Die Maschine so auf den Kippständer stellen, daO das Vorderrad freihängt.
2. Das Vorderrad (nach vorherigem Lösen der Tachometerspirale am Bremsteller und des vorderen Bremsseilzuges
aus dem Bremshebel) herausnehmen.
Die Tachometerspirale und der vordere Bremsseilzug werden durch die am Vorderrad-Kotflügel bzw. am unteren
Lenkjoch befindlichen Führungsschellen hindurchgezogen, worauf der Vorderrad-Kotflügel nach vorherigem Lösen
der beiderseitigen Befestigungsschrauben herausgenommen werden kann.
3. Nach dem Lösen der Lenkerhaltermuttern wird der komplette Lenker nach rückwärts auf den Kraftstoffbe-
hälter gelegt, der zweckmäfiigerweise vorher durch ein Tuch abgedeckt und damit vor Lackbeschädigungen
geschützt wird.
4. Jetzt kann nach dem Lösen der Schaftmutter auf dem Lenkrohr und der beiden Lenkjoch-Befestigungsschrouben
das obere Lenkjoch entfernt werden.
5. Nach dem Entfernen der Abschlufischraube (Bild Nr.1 oder 6) sowie der Haltekappe mit dem oberen Gummipuffer
(Bild Nr. 2 oder 7) wird aus jedem Holm die lange Feder nach oben herausgezogen. Diese Federn sollen im
ungespannten Zustand eine Länge von 293 mm haben. Etwaige noch vorhandene längere Federn sind ent-
sprechend zu kürzen.
6. Die Klemmschellen für die Gummibälge werden unten und oben gelöst und die austretende Olmenge aufge-
fangen. Beide Gummibälge sind auf die Holme (konische Trägerrohre) aufzuschieben.
7. Nachdem die Gleitrohre nach oben geschoben wurden, kann bei den Telegabeln ohne Luftdämpfung (bis Fahr-
gestell-Nr. 0057200) die Kontermutter (ebenfalls Ringmutter) auf den Gleitrohren (Bild Nr. 4) gelöst und diese
sowie die darauf befindliche Ringmutter (Bild Nr. 3) abgeschraubt werden.
Bei den Telesko gabeln mit Luftdämpfung wird die komplette Ringmutter (Bild Nr. 8), die aus der Ringmutter
und der Gummic!chtung besteht, gelöst.
I . (Fortsetzung umseitig)
I ( . Nunmehr lassen sich die Gleitrahre nach unten herausziehen. Die kurzen Federn, deren unyesponnte Lange
146 mm beträgt, können aus den Gleitrohren herausgenommen werden.
Ausbau der kompletten Gabel
Nach Durchführung des unter der Ifd. Nr. 4 Gesagten ist der Scheinwerfer abzuschrauben und die auf dem
Lenkrohr befindliche Sechskant-Mutter zu lösen.
Nun kann die komplette Telegabel nach unten herausgezogen werden. Es ist besonders darauf ZU achten, daß
die im oberen und im unteren Lenkungslager befindlichen je 21 Stahlkugeln bei der Demontage nicht ver-
lorengehen.
Wichtig!
1. Nach erfolgter Herstellung der Luftausgleichsbohrungen sind die Gratstellen innen und außen zu beseitigen und
die Bohrspäne zu entfernen.
Beim Zusammenbau der Federung ist weiter darauf zu achten, daß die unter der kurzen Feder liegende Ab-
stützscheibe eine Bohrung von 8 mm @ aufweist. Hat die Scheibe noch eine Bohrung von 4 mm @, so ist diese
auf 8 mm 0zu vergrößern.
Ferner so11 zwischen der langen und der kurzen Feder eine zusätzliche Scheibe (Bild Nr. lO), die natürlich eben-
falls eine Bohrung von 8 mm @ haben muß, beigelegt werden, damit die Federn unter allen Umständen eine
genügende Vorspannung erhalten.
Wir empfehlen, bei lnstandsetzungsarbeiten - auch bei den Gabeln ohne Luftdämpfung - diese Scheibe (Bild
Nr. 10) beizufügen.
Ferner machen wir noch darauf aufmerksam, daß ab Fahrgestell-Nr. 0046000 die beiden Schmiernippel für die
oberen Gleitbüchsen weggelassen wurden. W o dieselben noch vorhanden sind, braucht eine Schmierun nicht
mehr zu erfolgen; werden sie entfernt, so sind die Gewinde M 6 mit entsprechenden Schrauben zu verschgießen.
2. Der nachträgliche Einbau der Luftdämpfung Iäßt sich in etwa 90 Minuten durchführen. Wir machen diese An-
gabe, damit Sie bei Kundenanfragen in der Lage sind, eine entsprechende Kalkulation vorzunehmen.
(Fortsetzung umseitig)
DKW-RT 125
DKW-Motorräder
Betrifft: Xnderung der Hauptfeder bei der Teleskopgabel
des DKW-Motorrades RT 125 Nr. 2
1953/HeFt 1
Der Einsatz der Hauptfeder mit progressiver Federcharakteristik und Federführungshülse erfolgte ab Fahrgertell-
Nummer 46 580 650.
Die Montage der Hauptfeder erfol t in bekannter Weise und wurde in der Werkstatt-Information V/i, Nr. 1 bereits
beschrieben. Die Haltekap e für aen Gummipuffer wird nicht mehr verwendet, nachdem die Federführungshülse
am oberen Ende durch Hartktung mit der Haltekappe fest verbunden ist. Der Gummi uffer wird also nunmehr an
die Haltekap e der Federführungshülse montiert und das Gesamtteil über die I-kuptfeder geschoben. Wir
möchten nocf: darauf hinweisen, daß die neue progressive Feder sowie die Federführungshülse bei den
DKW-RT-125-Motorrädernmit Telegabel nachrüstbar sind.
Teile-Nummer der neuen Hauptfeder 4601-20251-10
Teile-Nummer der Führungshülse 4601-20253-00