Sie sind auf Seite 1von 42

Kalter Krieg

Status geopolitischer Spannung


zwischen den NATO-Staaten und den
Staaten des Warschauer Vertrags von
1947 bis 1989

Kalter Krieg wird der Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der Vereinigten
Staaten von Amerika und dem sogenannten Ostblock unter Führung der Sowjetunion
genannt, den diese von 1947 bis 1989 mit nahezu allen Mitteln austrugen. Zu einer direkten
militärischen Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA, der Sowjetunion und
ihren jeweiligen Militärblöcken kam es nie, es gab allerdings Stellvertreterkriege, wie den
Koreakrieg, Vietnamkrieg und den Krieg in Afghanistan. Der Kalte Krieg trat als
Systemkonfrontation zwischen Kapitalismus und Kommunismus in Erscheinung und
bestimmte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit Außen- und Sicherheitspolitik.
Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten politische, wirtschaftliche, technische und
militärische Anstrengungen unternommen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit
einzudämmen oder zurückzudrängen. Als Synonym für diese Ära des 20. Jahrhunderts wird
auch die Bezeichnung Ost-West-Konflikt verwendet, in der die unterschiedlichen Phasen der
sich ständig wandelnden Beziehungen (Gegenstand der Ost-West-Politik[1]) zwischen den
Blöcken besser berücksichtigt sind.
NATO und Warschauer Pakt im Kalten Krieg

Der Konflikt nahm dreimal äußerst bedrohlichen Charakter an, sodass die Möglichkeit eines
„heißen“ Krieges zwischen den Supermächten näher rückte: in der Berlin-Blockade 1948/49,
in der Kubakrise 1962 und im Streit um die Mittelstreckenraketen von 1979 bis 1982/83.
Zwischen diesen Phasen kam es zu Perioden mit geringerer Konfliktintensität oder auch der
Entspannung.

Wo sie das Überwechseln eines Staates in das gegnerische Lager befürchteten, mischten
sich die USA und ihre Verbündeten mit verdeckten Operationen ihrer Geheimdienste durch
Organisation oder Absicherung von Militärputschen ein, wie die Operation Ajax im Iran, die
US-Intervention in Chile, in Guatemala oder in anderen Staaten Süd- und Mittelamerikas. Die
Sowjetunion setzte ihre Streitkräfte bei der Niederschlagung eines Volksaufstands in der DDR
(17. Juni 1953) ein sowie zur Besetzung Ungarns (1956) und der CSSR (1968), um in diesen
beiden Ländern die amtierenden Regierungen zu beseitigen. Mit Bezug auf die von den USA
seit dem 19. Jahrhundert praktizierte Monroe-Doktrin sollte die 1968 entwickelte Breschnew-
Doktrin ein derartiges Vorgehen der Sowjetunion innerhalb des „sozialistischen Lagers“ auch
für die Zukunft rechtfertigen.[2]

Der Konkurrenzkampf beider Systeme zeigte sich in der Verbreitung ideologischer


Propaganda der Supermächte und ihrer Verbündeten, an ihrem Wettrüsten, in der
Wirtschaftsentwicklung und an Entwicklungen in den Bereichen Kultur, Sport, Wissenschaft
und Technologie, etwa bei den aufwändigen Raumfahrtprogrammen beider Seiten.

Als Dauer des Kalten Krieges gilt im Allgemeinen die Nachkriegszeit von 1945 bis zum
Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Michail Gorbatschow bezeichnet in seinen
Erinnerungen das Gipfeltreffen mit dem Ronald Reagan ablösenden US-Präsidenten George
Bush auf Malta im Dezember 1989 als „Anfang vom Ende des Kalten Krieges“.[3]

Begriffsgeschichte

Der Begriff des Kalten Krieges stammt aus dem Jahr 1945. Der englische Autor George
Orwell verwendete ihn im Essay You and the Atomic Bomb am 19. Oktober 1945, im
allgemeinen Sinne einer Konfrontation von Supermächten unter der Drohung eines
Atomkrieges. Im Observer vom 10. März 1946 schrieb Orwell: „After the Moscow conference
last December, Russia began to make a ‘cold war’ on Britain and the British Empire.“[4]

Zusätzlich wird auf den amerikanischen Finanzier und langjährigen Politikberater Bernard
Baruch verwiesen, der den Begriff 1947 in einer Rede benutzte, die ihm der Journalist Herbert
Swope geschrieben hatte. Baruch und Swope waren Mitglieder der US-Delegation bei der
„Kommission zum Studium internationaler Kontrolle der Atomenergie“ der UNO.[5]
Popularisiert wurde der Terminus schließlich vom Journalisten Walter Lippmann (1889–
1974) durch das Buch The Cold War. Gefragt nach dem Ursprung des Begriffs verwies
Lippmann auf den französischen Ausdruck la guerre froide aus den 1930er Jahren.[6] In den
folgenden Jahren wurde „Kalter Krieg“ als politisches Schlagwort gebräuchlich, nicht nur für
die nukleare Konfrontation der Supermächte. Die Konfrontation zweier Staaten oder
Staatenbündnisse wird so bezeichnet, wenn sie durch Kampfmaßnahmen unterhalb der
Schwelle offener militärischer Aktionen gegeneinander geprägt ist. Zu diesen
Kampfmaßnahmen gehören militärische Bündnisse, Wettrüsten, diplomatisch-politischer
Druck bis hin zu Kriegsdrohungen, wirtschaftlicher Druck durch Embargos, militärisches
Eingreifen in regionale Konflikte außerhalb der eigenen Territorien, ideologische
Unterwanderung, Förderung von Putschen und Staatsstreichen im anderen „Lager“,
internationale Propaganda zum Nachteil des Kontrahenten und zum eigenen Vorteil.

Überblick

Nicht alle europäischen Länder gehörten einem der beiden Militärbündnisse an …


… sie waren jedoch wirtschaftlich meist mit einer Seite verbunden.

Entstehung

Der Kalte Krieg war die Hochphase eines Weltkonflikts, der 1917 mit der russischen
Oktoberrevolution unter Lenins Führung begann, den Russischen Bürgerkrieg nach sich zog,
an dem westliche Kräfte auf gegenrevolutionärer Seite teilnahmen, und der sich in den
1920er und 1930er Jahren durch den Revolutionsexport der Kommunistischen Internationale
fortgesetzt hatte. Die Anti-Hitler-Koalition seit 1941 überdeckte den Konflikt zeitweise.[7] In
der Nachkriegszeit traten die unterschiedlichen Ziele und Interessen der Supermächte bei der
Neuordnung der Welt hervor und führten zur Teilung Europas in zwei feindliche Machtblöcke
mit zugehörigen Militärbündnissen: der NATO und den Staaten des Warschauer Paktes.
Deren Ausdehnung entsprach weitgehend der militärischen Präsenz der US-Truppen und der
Roten Armee 1945. In Südostasien schufen die USA mit der SEATO ein ähnliches Bündnis
(gegründet 8. September 1954, aufgelöst 1977), was die Sowjetunion als Provokation sah.

Als Ausgangspunkt des Kalten Krieges gilt die Verkündigung der sogenannten Truman-
Doktrin durch US-Präsident Harry S. Truman am 12. März 1947. Deren Hintergrund bildete die
Irankrise: In den Jahren 1945 und 1946 versuchte die Sowjetunion, die von Kurden und Aseris
bewohnten Provinzen Irans abzuspalten, um dort prosowjetische Staaten zu etablieren. Josef
Stalin plante auch, in Teheran eine kommunistische Regierung zu installieren. Truman drohte
im Frühjahr 1946 Stalin mit ernsthaften Konsequenzen bis hin zum Einsatz von Atomwaffen,
wenn er seine Truppen nicht aus dem Iran abzöge.[8] Für Truman stand außer Frage, dass die
Kontrolle des iranischen Öls durch die Sowjetunion zu einer Verschiebung des
Machtgleichgewichts in der Welt führen würde und die aufstrebende westliche Wirtschaft
massiv beschädigen könnte.[9]

Bipolare Welt
→ Hauptartikel: Bipolare Welt

Die Bündnissysteme standen sich hochgerüstet gegenüber und prägten jahrzehntelang eine
bipolare Welt mit unvereinbaren Ideologien und Politikkonzepten, die sich gegeneinander
definierten. Aus westlicher Sicht standen dabei Freiheit und Demokratie gegen totalitäre
Diktatur sowie Marktwirtschaft gegen Planwirtschaft. Aus östlicher Sicht stand die von der
Staatspartei geleitete „allseitige Entfaltung der sozialistischen Persönlichkeit“ im Übergang
zum Kommunismus gegen das sogenannte Wolfsgesetz der systematischen Ausbeutung im
imperialistischen Kapitalismus.

Wettrüsten

Die Supermächte vermieden den offenen Krieg mit Waffeneinsatz gegeneinander, betrieben
aber seit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki ein beispielloses, auch
atomares Wettrüsten. Die wechselseitige Androhung des Atomkrieges unter dem Begriff
„Abschreckung“ beschwor erstmals die mögliche Selbstauslöschung der Menschheit
(„Overkill“) herauf. Der Interessenkonflikt drohte mehrmals militärisch zu eskalieren: in der
Berlin-Blockade 1948, während des Koreakriegs 1950, beim Mauerbau in Berlin 1961, und
besonders während der Kubakrise 1962, sowie im Jahre 1983 im Zuge des NATO-Manövers
Able Archer.

Dialog und Verlagerung in Drittländer

Nach der Kubakrise regulierten die USA und die UdSSR den Konflikt durch Krisendialog und
bilaterale Rüstungskontrolle, setzten aber das Wettrüsten und den Kampf um Einflusszonen
unvermindert auch militärisch fort. So waren die USA im Vietnamkrieg, die Sowjetunion bei
ihrer Intervention in Afghanistan[10] mit eigenen Truppen direkt beteiligt, während der Rivale
die Gegenseite mit Geld, Waffen, Logistik und Informationen unterstützte. Zudem
unterstützten beide Supermächte zahlreiche Bürgerkriege und bewaffnete Konflikte in Afrika,
Mittel- und Südamerika, wahlweise Rebellengruppen gegen ihnen nicht genehme
Regierungen oder umgekehrt.

Die USA betrachten die Staaten Mittelamerikas seit dem 18. Jahrhundert als ihren Backyard
(Hinterhof); die Kubanische Revolution 1959 nahmen sie als Bedrohung wahr (was sich in der
Kubakrise im Herbst 1962 bestätigte).

Deutsche Teilung als Kernelement der blockpolitischen Spaltung Europas

Besonders deutlich zeigte sich der Kalte Krieg in der Spaltung Deutschlands und Europas
entlang des „Eisernen Vorhangs“, ähnlich auch an der bis heute bestehenden Teilung Koreas
entlang des 38. Breitengrads. Die beiden 1949 gegründeten deutschen Staaten standen bis
zur friedlichen Revolution in der Deutschen Demokratischen Republik in einem besonders
prekären Verhältnis zueinander. Die Bundesrepublik Deutschland erkannte die DDR bis zur
neuen Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt nicht als Staat an und unterhielt auch nach
dem Grundlagenvertrag 1972 offiziell keine Botschaft, sondern eine Ständige Vertretung.
Dagegen bezeichnete die DDR die Bundesrepublik als „BRD“ und Ost-Berlin als Hauptstadt der
DDR, obwohl dies den Viermächte-Status von ganz Berlin verletzte.

Trotz Integration der beiden deutschen Staaten in entgegengesetzte politische, militärische


und wirtschaftliche Systeme gab es während des Kalten Krieges über 40 Jahre hinweg ein
stabiles Band zwischen Bundesrepublik und DDR: den innerdeutschen Handel (idH).[11] Der
innerdeutsche Handel ermöglichte trotz der ideologischen Gegensätze „eine große Zahl von
Kontakten, Kooperationen usw. im geteilten Deutschland“.[12] Dadurch wirkte sich der
innerdeutsche Handel positiv auf das politische Klima zwischen beiden deutschen Staaten
aus. „Im Gegensatz dazu blieb im geteilten Korea, wo beide Teilstaaten nichts mit dem
innerdeutschen Handel Vergleichbares entwickelten, die trennende Grenze während des
Vergleichszeitraumes grundsätzlich unüberwindlich.“[13]

Rolle der Geheimdienste

Geheimdienstliche Aktionen wie Spionage, verdeckte Operationen, gezielte Desinformation


und Propaganda, Sabotage, Geiselnahmen und sogar Morde an missliebigen Personen
kennzeichneten den Kalten Krieg sowohl zwischen den Supermächten als auch ihren
Verbündeten. Man weiß, dass die DDR terroristische und separatistische Gruppen in
Westeuropa (wie etwa die Gruppe Ralf Forster) logistisch und finanziell unterstützte.

Stellvertreterkriege in der Dritten Welt

Zudem fanden, oft in weniger entwickelten Ländern, sogenannte Stellvertreterkriege oder


„geheime Kriege“ statt: So unterstützte die Reagan-Regierung in den 1980er Jahren gegen
den Willen des US-Kongresses illegal den Krieg der Contra-Rebellen gegen die linksgerichtete
Regierung der Sandinisten in Nicaragua. Im Angolanischen Bürgerkrieg standen sich von den
USA, Kuba und der Sowjetunion unterstützte Gruppen gegenüber. Über befreundete Dienste
förderte die CIA den afghanischen Widerstand. Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren
unterstützten die USA zahlreiche rechtsgerichtete Militärdiktaturen in Südamerika – denen
sie mit der US-Intervention in Chile an die Macht geholfen hatten und deren Gegner in einem
so genannten schmutzigen Krieg auch verschwinden ließen. Dabei bildete das US-Militär auch
Todesschwadronen in Lateinamerika und anderen Ländern aus und schulte diese unter
anderem in physisch nicht nachweisbaren Foltermethoden (siehe etwa School of the
Americas). Als Beispiel für die Auswirkungen dieser Politik gilt El Salvador, wo die US-
gestützte Militärdiktatur Anfang der 1980er Jahre etwa 40.000 Oppositionelle ermordete,[14]
rund 0,8 % der Bevölkerung.

Auswirkungen und Ende

US-Interkontinentalrakete (1958)

Der Rüstungswettlauf trieb die technologische Entwicklung in zivilen Bereichen wie


Raumfahrt- und Raketentechnik ebenfalls fortlaufend voran. Die Entwicklung von B- und C-
Waffen schuf neue Forschungsfelder in Biologie und Chemie. Für die heutige Elektronik,
Computertechnik und den gegenwärtigen Flugzeugbau hat der Kalte Krieg die Weichen
gestellt.

Erst mit dem schleichenden Zusammenbruch der Wirtschaft im Ostblock und dem
Führungswechsel im Kreml von 1985 eröffneten sich ernsthafte Chancen zu militärischer
Abrüstung und politischer Annäherung der Blöcke. Michail Gorbatschows Verzicht auf die
Breschnew-Doktrin ermöglichte die zunehmende Selbstbestimmung der Völker
Mittelosteuropas. Das zog dann den Zerfall des Eisernen Vorhanges und in dessen Folge die
Auflösung des Ostblocks beziehungsweise 1991 der Sowjetunion nach sich. Damit war der
Kalte Krieg beendet.
Vorgeschichte 1917 bis 1940

1917 ergriffen in großen Teilen des europäischen Russlands die Bolschewiki unter Führung
Lenins im Zuge der Oktoberrevolution die Macht. Eine Reihe von Mächten, darunter die USA,
versuchten erfolglos mit Interventionstruppen das Entstehen eines Regimes zu verhindern,
das die kommunistische Weltrevolution predigte. In den USA griff aus diesem Grund die
sogenannte Rote Angst um sich.

Erst 1933 erkannten die USA die Sowjetunion an. Ab 1934 versuchte die geopolitisch isolierte
Sowjetunion sich den europäischen Demokratien anzunähern, was aber wegen der
ablehnenden Haltung Frankreichs und Großbritanniens nicht gelang.

Um sich vor einer Bedrohung durch das Deutsche Reich abzusichern und eigene
Eroberungspläne bezüglich Polens, des Baltikums und Finnlands umsetzen zu können,
schloss die sowjetische Führung 1939 unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkrieges einen
Nichtangriffspakt mit Deutschland, bekannt als Hitler-Stalin-Pakt. In der Zeit, als die
Sowjetunion Hitlers Verbündeter war, besetzte sie die drei baltischen Staaten, presste
Rumänien die nach dem Ersten Weltkrieg abgetretenen Gebiete wieder ab und versuchte
Finnland zu erobern. Der Winterkrieg ermöglichte aber nur die Annexion einiger Grenzgebiete
Finnlands.

Anti-Hitler-Koalition und Blockbildung

Nachdem Deutschland die Sowjetunion am 22. Juni 1941 angegriffen hatte, wechselte sie
zur Anti-Hitler-Koalition und kämpfte gemeinsam mit den westlichen Alliierten gegen
Deutschland und dessen Verbündete in Europa; zwei Wochen vor Kriegsende erklärte sie
auch Japan den Krieg. Das Verhältnis zwischen Josef Stalin und dem damaligen US-
Präsidenten Franklin D. Roosevelt war relativ entspannt, da Roosevelt sich Hoffnungen auf
eine Zusammenarbeit nach dem Krieg machte. Die Sowjetunion wurde mit Kriegsmaterial
beliefert (Lend-Lease-Abkommen) und im Luftkrieg strategisch unterstützt.
Konferenz von Jalta 4.–11. Februar 1945

Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 zeigten sich erste Risse in der Anti-Hitler-
Koalition: Roosevelt lehnte angesichts der sich abzeichnenden sowjetischen Vorherrschaft in
Osteuropa konkrete Vereinbarungen mit der Sowjetunion für die Nachkriegszeit ab. Daraufhin
änderte Stalin seinen Kurs und ging verstärkt daran, sowjetische Sicherheitsinteressen in den
von ihm kontrollierten Gebieten ohne Rücksprache mit den Westalliierten durchzusetzen.

Potsdamer Konferenz 17. Juli – 2. August 1945

Zerbrechen der Anti-Hitler-Koalition

Nach Roosevelts Tod am 12. April 1945 zerbrach die Anti-Hitler-Koalition. Unter seinem
Nachfolger Truman war das Ziel der Westmächte, die kommunistische Ausbreitung in Europa
nach dem Sieg über das Deutsche Reich zu verhindern. Als er auf der Konferenz von
Potsdam vom erfolgreichen Trinity-Test der ersten Atombombe am 16. Juli 1945 erfuhr, gab
er den Befehl für den Einsatz der neuen Massenvernichtungswaffe. Die Atombombenabwürfe
auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August sollten die bedingungslose Kapitulation
Japans beschleunigen. Die Abwürfe waren nach Ansicht des US-Historikers David Horowitz
eine gezielte Machtdemonstration an die Sowjetunion für die Nachkriegszeit und sollten
ihrem weiteren Vorrücken in Ostasien zuvorkommen.

Atombombenabwurf auf Nagasaki am 9. August 1945

Das Bekanntwerden massiver Spionageaktionen der Sowjetunion in Großbritannien, den USA


und Kanada durch Dokumente des am 5. September 1945 übergelaufenen Kryptographen
Igor Gouzenko bewirkte zusätzlich eine deutlich distanziertere Haltung des Westens. Seit der
Londoner Konferenz stützten sich die USA politisch gegenüber der Sowjetunion auf ihre
wirtschaftliche Überlegenheit und auf ihr Atomwaffenmonopol, das bis August 1949 bestand.

US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger Roosevelts

Deutschlands Nachkriegsordnung war in Potsdam umstritten. Das Potsdamer Abkommen


enthielt zwar allgemeine Vereinbarungen über die künftige gemeinsame Verwaltung der
Siegermächte und formulierte Grundsätze wie Demilitarisierung, Entnazifizierung und
Demokratisierung; diese wurden aber je nach politischer Interessenlage unterschiedlich
ausgelegt.

Irankrise
→ Hauptartikel: Irankrise

Das gegenseitige Misstrauen wuchs, als mit der Irankrise 1946 und im Hinblick auf die
politische Entwicklung der Türkei weitere Konfliktherde hinzukamen. In den Jahren 1945 und
1946 hatte Stalin den Versuch unternommen, die von Kurden und Aseris bewohnten
Provinzen des Iran abzuspalten, um dort prosowjetische Staaten zu etablieren. So wurde am
12. Dezember 1945 die Autonome Republik Aserbaidschan mit Premierminister Dschaʿfar
Pischewari an der Spitze der Regierung ausgerufen.[15] Die Partei Pischewaris, die ‫فرقه‬
‫ دموکرات‬/‚Demokratische Partei‘, die auf direkte Anordnung Stalins gegründet worden war,
begann mit dem Aufbau einer eigenen staatlichen Verwaltung. Die innere und äußere
Sicherheit sollte durch bewaffnete Milizen sichergestellt werden.[16][17] Am 22. Januar 1946
kam es zur Gründung der Republik Mahabad. Ziel Stalins war es, die Ölvorkommen im
Norden des Iran unter sowjetische Kontrolle zu bringen.[18] Stalins Weigerung, die im Rahmen
der anglo-sowjetischen Invasion im August 1941 in den Norden des Iran einmarschierten
sowjetischen Truppen nach Kriegsende wieder abzuziehen, führte zur ersten Konfrontation
zwischen den USA und der UdSSR im neu gegründeten Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Nach Unterlagen des iranischen militärischen Geheimdienstes plante Stalin auch in Teheran
eine kommunistische Regierung zu installieren, die der dauerhaften Besetzung Irans durch
sowjetische Truppen zustimmen und aus dem Iran einen prosowjetischen Satellitenstaat
machen würde.[19] Erst die Drohung Präsident Trumans mit ernsthaften Konsequenzen, bis
hin zum Einsatz von Atomwaffen, ließ Stalin einlenken.[8][20]

Die Bildung des Ostblocks

Stalin setzte im Baltikum bereits 1944 – zum Teil gewaltsam – kommunistische Regierungen
ein. In Italien und Frankreich gab es nach dem Zweiten Weltkrieg starke kommunistische
Gruppen, die sich aber nicht auf die Rote Armee stützen konnten. In Polen, Rumänien und
Bulgarien kamen kommunistische Regimes an die Macht. In Ungarn und der
Tschechoslowakei arbeitete Stalin auf kommunistische Staatsstreiche hin, die 1948 glückten.
Griechenland und die Türkei versuchte er in den sowjetischen Einflussbereich einzubeziehen.
Kommunistische Partisanen kämpften im griechischen Bürgerkrieg gegen die
zurückgekehrte griechische Exilregierung, die von britischen Truppenverbänden unterstützt
wurde. Gegenüber der Türkei meldete Stalin Gebietsansprüche auf Ardahan und Kars im
armenischen Grenzgebiet an, die bis 1918 zu Russland gehört hatten. Ziel der sowjetischen
Politik war, eine vorgelagerte Sicherheitssphäre in Mittelost- und Osteuropa zu schaffen, was
von der US-Administration mit einer antikommunistischen Eindämmungsstrategie
(Containment-Politik) beantwortet wurde.

Truman-Doktrin
→ Hauptartikel: Truman-Doktrin

Mit der Truman-Doktrin 1947, in der der US-Präsident ankündigte, „alle freien Völker zu
unterstützen, die sich der Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch Druck von
außen widersetzen“, gingen die Vereinigten Staaten unmissverständlich auf
antikommunistischen und antisowjetischen Kurs. Anlass dafür war die Situation im Iran, in
Griechenland und der Türkei, die keine kommunistischen Regime erhalten sollten. Den
Anstoß für die in der Truman-Doktrin demonstrativ vollzogene außenpolitische Wende hatte
das long telegram des amerikanischen Diplomaten George F. Kennan gegeben, der aufgrund
seiner Beobachtungen in Moskau jedes politische Arrangement mit der Sowjetunion
ablehnte.

Der Marshall-Plan bot allen europäischen Staaten, auch der Sowjetunion, Unterstützung beim
Wiederaufbau an. Die Verhandlungen dazu in Paris brach letztere jedoch ab, da die USA
politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen vorgaben, die für die Sowjetunion mit
ihrer zentralistisch organisierten Wirtschaft inakzeptabel waren. Die osteuropäischen Staaten
unter sowjetischer Vorherrschaft mussten auf amerikanische Wirtschaftshilfe verzichten und
wurden ökonomisch eng an die Sowjetunion gebunden.

In ihrer Außenpolitik begünstigten die USA den westeuropäischen Wiederaufbau- und


Einigungsprozess auf der Basis privatwirtschaftlicher und parlamentarischer Strukturen. In
der Außenhandelspolitik zielten sie auf offene Märkte und die Durchsetzung des US-Dollars
als Leitwährung.

Am 20. Juni 1948 führten die Westalliierten ohne Absprache mit der Sowjetunion eine
Währungsreform in ihren Besatzungszonen Deutschlands und in den Westsektoren Berlins
durch. Die Sowjetunion betrachtete dies als Bruch der Potsdamer Konferenzbeschlüsse,
wonach Deutschland als politische und wirtschaftliche Einheit zu wahren war, und antwortete
am 24. Juni 1948 mit der Berlin-Blockade, einer totalen Wirtschafts- und Handelsblockade
der Berliner Westsektoren. Diese sollten von der Versorgung mit Lebensmitteln und
Brennstoffen abgeschnitten werden, um ihre Unterstellung unter sowjetische Kontrolle oder
anderweitige politische Zugeständnisse zu erzwingen. Das verhinderte der Westen mit der
Berliner Luftbrücke. Dieser erste Höhepunkt des Kalten Krieges verstärkte die westliche
Furcht vor einer sowjetischen Expansion in Europa.
Gründung der Bundesrepublik Deutschland

Im April 1949 wurden die drei Westzonen zur Bundesrepublik Deutschland vereint und das
westliche Militärbündnis NATO gegründet. Die UdSSR zogen mit der bereits vorbereiteten
Gründung der Deutschen Demokratischen Republik gleich. Damit war die Teilung
Deutschlands und Europas besiegelt und die bipolare Weltordnung zementiert. Auch
wirtschaftlich festigte sich die Teilung mit der für die Koordination der Marshallplan-Hilfen
1948 gegründeten OEEC und mit der ab 1952 bestehenden Europäischen Gemeinschaft für
Kohle und Stahl (EGKS) im Westen sowie mit der Bildung des Rats für gegenseitige
Wirtschaftshilfe (RGW/COMECON) im Osten. Die wichtigsten westlich orientierten Staaten
praktizierten ab 1950 gegen die Ostblockstaaten das COCOM-Embargo für Hochtechnologie
und Rüstungsgüter.

Rollback-Strategie der USA gegen den Kommunismus

Mao bei Stalins Geburtstagsfeier, Dezember 1949

Ebenfalls 1949 zündete die Sowjetunion ihre erste Atombombe. In China gelangten die
Kommunisten unter Mao Zedong an die Macht. Im Zuge dessen verstärkten die USA ihre
Eindämmungspolitik. Sie erkannten die neue chinesische Regierung nicht an, verweigerten
der Volksrepublik China die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen und unterstützten
Japans Entwicklung zu einem antikommunistischen Gegenpol. Ihre auch für die NATO
verbindliche Militärstrategie basierte bis 1954 auf der Drohung mit „massiver Vergeltung“
(massive retaliation) „an Orten und mit Mitteln eigener Wahl“ für jeden nicht näher definierten
kommunistischen Expansionsversuch. Damit verfolgten die USA nun offen eine Politik des
roll back, d. h. ein Zurückdrängen des Staatskommunismus in Eurasien.

Koreakrieg, Berliner Mauer, Kongo- und Kubakrise


Erster Stellvertreterkrieg in Korea

Im Juni 1950 eskalierte der Kalte Krieg in Nordostasien zum Koreakrieg – einem
Stellvertreterkrieg vor allem zwischen den USA, die Südkorea unterstützten, und der VR
China, die Nordkorea unterstützte. Dieser Krieg forderte nach Schätzungen vier bis fünf
Millionen Opfer. Vorausgegangen war 1949 der Abzug der sowjetischen Truppen aus
Nordkorea und der US-Truppen aus Südkorea. Beide Siegermächte des Zweiten Weltkrieges
hatten das Land nach der Kapitulation Japans entlang des 38. Breitengrades geteilt. Da
sowohl der nordkoreanische als auch der südkoreanische Diktator, Kim Il-sung bzw. Syngman
Rhee, eine notfalls gewaltsame Vereinigung Koreas unter jeweils ihrer Führung anstrebten,
kam es in der Folgezeit zu wiederholten Grenzverletzungen beider Seiten. Schließlich
überschritten nordkoreanische Truppen im Juni 1950 die Grenze und besetzten innerhalb
weniger Wochen den Großteil Südkoreas. Die USA intervenierten daraufhin mit eigenen
Verbänden, in deren Folge die Nordkoreaner bis November soweit zurückgedrängt wurden,
dass nur das Eingreifen von inoffiziellen chinesischen Truppen wiederum Nordkorea vor US-
amerikanischer Besetzung bewahrte. Weltkriegserfahrene sowjetische Piloten flogen
chinesischerseits in MiG-15-Düsenjägern mit nordkoreanischen Hoheitszeichen Angriffe
gegen amerikanische F-86 „Sabre“-Jets.[21][22]

Weil die Sowjetunion den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorübergehend boykottierte,
beschloss dieser ein militärisches Eingreifen in den Koreakrieg. Nach weiteren verlustreichen
Kämpfen ohne nennenswerte Erfolge beider Kriegsparteien wurde rund drei Jahre nach
Beginn der Auseinandersetzung ein gültiges Waffenstillstandsabkommen abgeschlossen
(vgl. aber auch Nordkorea-Krise 2013), in dem der 38. Breitengrad als Grenze zwischen Nord-
und Südkorea verankert wurde.

Vor und während des Krieges wurden zahlreiche genozidähnliche Massaker in Südkorea an
Zivilisten (erwiesene oder mutmaßliche Unterstützer von Kommunisten) durchgeführt. Eine
Aufarbeitung der Massaker wurde zwischen 2005 und 2010 durch die Truth and
Reconciliation Commission in Südkorea versucht. In deren Berichten wurden schwere
Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen[23] festgestellt.

McCarthy-Ära: massiver Antikommunismus in den USA


Joseph McCarthy (1954)

In den USA nahm zu Beginn der 1950er Jahre der Antikommunismus enorm zu. Das 1938
gegründete Komitee für unamerikanische Umtriebe wurde dafür nun zur wichtigsten
Schaltstelle. Senator Joseph McCarthy leitete den Ausschuss zur Untersuchung
„antiamerikanischer Umtriebe“. Er versuchte systematisch nicht nur Kommunisten, sondern
auch liberale Intellektuelle als vermeintliche Spione und Systemgegner ausfindig zu machen,
zu verhören, einzuschüchtern und aus ihren Ämtern zu entfernen („McCarthyism“). 1954
wurde er schließlich wegen seines unverhältnismäßigen Vorgehens gerügt und abgelöst.

Mit den „Stalin-Noten“ versuchte der sowjetische Diktator 1952, die sich anbahnende (u. a.
militärische) Westintegration der Bundesrepublik Deutschland aufzuhalten. Er bot eine
Vereinigung Deutschlands an, wenn dieses keinem Militärbündnis angehöre. Freie Wahlen
erwähnte er zunächst nicht. Die bundesdeutsche Politik vermutete ein Störmanöver.
Tatsächlich fanden sich später in sowjetischen Archiven keine Pläne für den Fall, dass der
Westen auf das Angebot eingegangen wäre. Unterschiedliche Auffassungen gab es nur
darüber, ob das Angebot ignoriert werden sollte (die Mehrheit mit Adenauer) oder ob man auf
das Angebot eingehen und damit Stalin bloßstellen solle (die Minderheit, unter anderem Kurt
Schumacher von der SPD).

1955 wurde ein Angebot der Sowjetunion für die endgültige Neutralisierung Österreichs
angenommen. Anders als im deutschen Fall hatte es in Österreich schon 1945 eine
gesamtösterreichische Regierung gegeben, und die sowjetische Besatzungszone in
Österreich war in ihrer Bedeutung nicht mit der in Deutschland vergleichbar.

Wiederbewaffnung Westdeutschlands und Tod Stalins

Mit dem Amt Blank begann 1952 die westdeutsche Wiederbewaffnung der Bundesrepublik,
nachdem im Vorjahr schon der Bundesgrenzschutz (BGS) gegründet worden war. Die DDR
verfügte bereits in ihrer Gründungszeit mit der Hauptverwaltung Ausbildung über militärische
Einheiten.
Als am 5. März 1953 Stalin starb, boten sich Chancen zur „Entstalinisierung“ der
Sowjetunion. Sein Nachfolger Chruschtschow setzte angesichts der atomaren Pattsituation
und massiver innenpolitischer Probleme auf einen Entspannungskurs und leitete die Politik
der „friedlichen Koexistenz“ ein. Die kurze Phase endete mit dem Aufstand in der DDR am 17.
Juni 1953, der demonstrierte, dass die DDR-Regierung nicht das Vertrauen ihrer Bürger
genoss, dass freie Wahlen sie entmachtet und die Eigenstaatlichkeit der DDR gefährdet
hätten.

Strategie der massiven atomaren Vergeltung

1954 zog die Sowjetunion bei den Wasserstoffbomben und neuen Flugzeugen mit
interkontinentaler Reichweite mit den USA gleich. Damit etablierte sich das sogenannte
Gleichgewicht des Schreckens. Dessen Erhaltung bestimmte fortan die Beziehungen der
Supermächte und trieb den Rüstungswettlauf zusätzlich voran. Die USA begannen nun, in
Westeuropa auch auf dem Boden der Bundesrepublik nuklearfähige Artillerie und
Kurzstreckenraketen aufzustellen. Sie hielten an der Abschreckungsdoktrin der „massiven
Vergeltung“ und ihrem Entscheidungsmonopol zur atomaren Eskalation im
„Verteidigungsfall“ fest.

Eine Folge der 1955 abgeschlossenen Pariser Verträge war in der Bundesrepublik die offene
Wiederbewaffnung. Der Aufstellung der Bundeswehr als konventionelle, in die NATO-Struktur
integrierte Armee folgte im selben Jahr die Gründung des Warschauer Paktes durch die
Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten und 1956 die Aufstellung der Nationalen Volksarmee
(NVA) der DDR aus der bereits vorhandenen Kasernierten Volkspolizei (KVP). Vergeblich
strebten Bundeskanzler Konrad Adenauer und Verteidigungsminister Franz Josef Strauß in
den darauffolgenden Jahren die atomare Bewaffnung der Bundeswehr zur Erlangung der
vollen militärischen Gleichberechtigung im Westen an.

Volksaufstand in Ungarn

1956 kam es in Ungarn zu einem Volksaufstand. Mehrere hunderttausend Demonstranten


forderten mit Rundfunkbesetzungen und einem Generalstreik demokratische Wahlen sowie
eine Loslösung von der Sowjetunion und riefen Imre Nagy zum Ministerpräsidenten aus. Als
dieser den Austritt aus der Warschauer Pakt-Organisation verkündete, schlugen sowjetische
Truppen den Aufstand nieder und töteten etwa 20.000 Ungarn. Hilfe aus dem Westen, auf die
Radio Free Europe Hoffnung gemacht hatte, blieb aus. Die Westmächte waren zeitgleich mit
der Suez-Krise befasst, die dazu führte, dass nach der Verstaatlichung des Suez-Kanals
durch Ägyptens neuen Führer Gamal Abdel Nasser Frankreich, Großbritannien und Israel
Ägypten vom 29. Oktober 1956 an militärisch angriffen.
Im April 1957 machte ein Interview Adenauers die Pläne, Atomwaffen auf dem Boden der
Bundesrepublik zu stationieren, öffentlich bekannt. Das „Göttinger Manifest“ von 18
Physikern (12. April) leitete die erste breite außerparlamentarische Opposition in der
Bundesrepublik ein: die Bewegung Kampf dem Atomtod, die vor allem von SPD, Kirchen und
Gewerkschaften getragen wurde. Sie forderte den Verzicht auf Atomwaffen und teilweise den
Austritt aus der NATO.

Truppenstärke der NATO-Mitgliedsstaaten inkl. Kontingente aus den USA und Kanada und der Staaten des
Warschauer Paktes in Europa 1959

Die Berliner Mauer am Bethaniendamm, 1986

Abrüstungspläne und Sputnikschock

Am 2. Oktober 1957 schlug der polnische Außenminister Adam Rapacki vor der UNO-
Vollversammlung überraschend einen beiderseitigen Verzicht der Militärbündnisse auf
Atomwaffen und eine Entmilitarisierung ganz Mitteleuropas vor (Rapacki-Plan). Damit griff er
Vorschläge des britischen Premierministers Anthony Eden (Eden-Plan) von 1954 auf, die eine
entmilitarisierte Zone auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs vorgesehen hatten, um
Erfahrungen in der Kontrolle von Abrüstungsmaßnahmen zu sammeln. Der sowjetische
Außenminister Molotow hatte diese Idee weiterentwickelt. Doch seine Vorschläge verlangten
den Verzicht auf atomare Bewaffnung der im konventionellen Bereich seinerzeit weit
unterlegenen NATO, während der Westen die Auflösung des Warschauer Pakts verlangte. Als
die NATO im Dezember 1957 – nach dem Sputnikschock – ihre Atombewaffnung beschloss,
war der Rapacki-Plan gescheitert und das atomare Wettrüsten der Blöcke nicht mehr
aufzuhalten. Die Bundeswehr erhielt jedoch keine eigenen Atomwaffen.

Ein 1960 als „Friedensgipfel“ geplantes Treffen in Paris zwischen US-Präsident Eisenhower
und Chruschtschow scheiterte. Kurz zuvor war ein US-Spionageflugzeug über der
Sowjetunion abgeschossen worden, wobei der Pilot Francis Gary Powers überlebte und in
Gefangenschaft geriet. Die USA gaben zu, die Sowjetunion seit 1956 unter Verletzung ihres
Luftraums zu beobachten. Chruschtschow verlangte vom Präsidenten das Eingeständnis,
dass es sich dabei um „aggressive Akte“ gehandelt habe, was Eisenhower ablehnte. Im
selben Jahr entschlossen sich die USA zu ersten wirtschaftlichen Maßnahmen gegen Kuba,
da die seit Anfang 1959 dort herrschende Revolutionsregierung unter Fidel Castro einen
sozialistischen Kurs eingeschlagen hatte. Darauf folgte eine Reihe erfolgloser verdeckter
Operationen, um das Castro-Regime zu stürzen. Daneben begann zwischen der Sowjetunion
und der VR China der Konflikt um die Führungsrolle im Weltkommunismus.

Bau der Berliner Mauer

Seit 1958 hatte die Sowjetunion in der Deutschlandpolitik mit dem Chruschtschow-
Ultimatum, das den Abzug der Westmächte aus ihren Berliner Sektoren verlangte, um Berlin
zur entmilitarisierten „Freien Stadt“ zu machen, massiven Druck aufgebaut. Wesentliche
Ursache dafür war die steigende Anzahl von Flüchtlingen, die die DDR über die offene
Sektorengrenze nach West-Berlin verließen. Nachdem die Westmächte das Ultimatum
folgenlos hatten verstreichen lassen, formulierte US-Präsident John F. Kennedy „three
essentials“ in Bezug auf die Lage der Stadt, die der sowjetischen Seite Möglichkeiten und
Grenzen ihrer Handlungsfreiheit aufzeigten: dauerhaftes Bleiberecht und freier Zugang für die
Westalliierten in und nach West-Berlin sowie politisches Selbstbestimmungsrecht der West-
Berliner.[24] Die Westmächte griffen daher zunächst nicht ein, als die DDR-Führung unter
Walter Ulbricht am 13. August 1961 mit Grenzabsperrungen begann, die in die Errichtung der
Berliner Mauer mündeten. (Auf einer Pressekonferenz im Juni 1961 hatte Ulbricht diese
Absicht ausdrücklich bestritten.) Damit sollte die Abwanderung von Fachkräften in den
Westen, circa 2,6 Millionen Menschen seit 1949, gestoppt werden. Die staatliche Propaganda
behauptete, die Mauer sei ein Antifaschistischer Schutzwall. Am Checkpoint Charlie in Berlin
standen sich kurzzeitig sowjetische Panzer und US-Panzer direkt gegenüber. Insgesamt
starben bis 1989 wegen des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze mehrere hundert
Menschen bei Fluchtversuchen. Es gab nur selten Zwischenfälle mit Waffeneinsatz zwischen
Bundesgrenzschutz und Grenztruppen der DDR.

Kongokrise

Machtbereiche während der Kongo-Krise 1961

Zwischen 1960 und 1965 wurde auch Afrika für die Weltöffentlichkeit während der Kongo-
Krise zu einem Schlachtfeld des Kalten Krieges. Am 30. Juni 1960 wurde die rohstoffreiche
Demokratische Republik Kongo, ein Land von der Größe Westeuropas, von Belgien
unabhängig. Joseph Kasavubu wurde Staatspräsident, der bedeutende Panafrikanist und
Führer der kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung Patrice Lumumba wurde der erste
Ministerpräsident des jungen Landes. Den jungen Staat konnte Lumumba allerdings nicht
zusammenhalten, da aufgrund mangelnder Fachkräfte die Wirtschaft zusammenbrach, die
Armee meuterte, im Herbst 1960 eine Invasion der alten Kolonialmacht Belgien stattfand und
sezessionistische Bestrebungen in der Provinz Katanga das Land auseinander rissen.
Insbesondere die kontinuierlichen Interventionen Belgiens, der USA, aber auch der
Sowjetunion führten zu einer Eskalation und zwischen 1961 und 1963 zu einem
internationalen Stellvertreterkrieg zwischen den beiden Supermächten und der alten
Kolonialmacht Belgien. Lumumba wurde schließlich vom Militär abgesetzt und verhaftet.
Zwar konnte er der Haft kurz entfliehen, wurde aber kurze Zeit später wieder ergriffen, seinem
Gegner Moïse Tschombé ausgeliefert und anschließend am 17. Januar 1961 ermordet. Eine
persönliche Beteiligung der CIA sowie des belgischen Geheimdienstes wurde im Jahr 2000
bestätigt. Während der Krise kam der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen Dag
Hammarskjöld am 18. September 1961 bei einem ungeklärten Flugzeugabsturz ums Leben.
1964 starteten Anhänger Lumumbas unter Christophe Gbenye die Simba-Rebellion. Diese
Rebellion konnte aber trotz logistischer Unterstützung der Sowjetunion sowie der
Volksrepublik China und einer kleinen Kubanischen Expeditions-Truppe unter Che Guevara
von der prowestlichen Zentralregierung mit direkter militärischer Unterstützung der United
States Air Force und der belgischen Para-Commando-Brigade niedergeschlagen werden.

Kubakrise

Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba 1962

Kubakrise 1962: Reichweite der vor der Krise installierten sowjetischen Raketentypen. Die SS-5 konnte mit 2200
nautischen Meilen (etwa 4000 km) innerhalb von wenigen Minuten fast jeden Punkt in den USA erreichen.

1962 standen die Supermächte und die Welt in der Kubakrise am Rand eines neuen
Weltkrieges. Nachdem die USA Jupiter- und Thor-Mittelstreckenraketen in der Türkei
stationiert hatten, stationierte die Sowjetunion ihrerseits Atomraketen auf Kuba. Diese hätten
die Vorwarnzeiten für einen Angriff auf die USA extrem herabgesetzt. Daraufhin verhängte
Präsident Kennedy eine Seeblockade über sowjetische Schiffe, die Kuba anliefen. Die
Situation eskalierte bis zu dem Punkt, als die Kurs auf Kuba haltenden sowjetischen Schiffe
abdrehten. Über geheime diplomatische Kontakte gelang es dem Bruder des Präsidenten,
Robert F. Kennedy, Chruschtschow zum Verzicht auf die Raketenstationierung zu bewegen.
Dabei half das der Öffentlichkeit zunächst vorenthaltene Zugeständnis des Abzugs US-
amerikanischer Raketen aus der Türkei. Ende August 1963 wurde ein „heißer Draht“ zwischen
den Staatschefs beider Supermächte, das sogenannte „rote Telefon“, eingerichtet, um
künftige Zusammenstöße infolge von Fehlwahrnehmungen und Irrtümern zu vermeiden.

Entspannungsbemühungen und Machtbehauptung

Am 5. August 1963 unterzeichneten die USA, die UdSSR und Großbritannien eine erste
wichtige Vereinbarung, das Atomteststoppabkommen, welches Tests von Kernwaffen in der
Luft, dem Weltraum und unter Wasser verbot. Damit sollte die zunehmende radioaktive
Verseuchung der Atmosphäre und der Meere eingedämmt werden. Gleichzeitig wurde damit
aber auch ein weiteres nukleares Wettrüsten im Weltraum verhindert. Anders als
unterirdische Tests waren solche Versuche leicht nachzuweisen. Die meisten Staaten, auch
die Bundesrepublik Deutschland, unterschrieben den Vertrag, nur die Atommächte Frankreich
und China weigerten sich.

Truppenstärke der NATO-Mitgliedsstaaten inkl. Kontingente aus den USA und Kanada und der Staaten des
Warschauer Paktes in Europa 1973

Nach dem Koreakrieg hatten die USA die Strategie der Massiven Vergeltung entwickelt, die
bei einem Angriff der Sowjetunion den Einsatz ihrer vollen atomaren Streitmacht vorsah. In
Europa gab es die Sorge, die USA könnten (unabhängig davon) ihren atomaren Schirm
verringern. Um diese Befürchtungen zu zerstreuen, stellten die USA 1963 den Plan einer
Multilateral Force vor, einer NATO-Atomstreitmacht zur See, an der europäische Staaten ohne
eigene Atomwaffen sich beteiligen sollten. Obwohl dieser Plan fallen gelassen wurde, löste
die Möglichkeit einer westdeutschen Verfügung über Atomwaffen im Ostblock erhebliche
Ängste und entsprechende Gegenpropaganda aus. Die Nichtverbreitung von Atomwaffen war
nunmehr ein internationales Thema, über das 1964 eine 18-Mächte-Abrüstungskonferenz der
Vereinten Nationen in Genf beriet. Innerhalb des Ostblocks hatte die Sowjetunion ein
Monopol auf Atomwaffen; seit 1964 verfügt die VR China über Atomwaffen.

Ab 1963 herrschte eine zögernde Entspannungspolitik zwischen den verfeindeten Blöcken


vor, die von sowjetischer Seite unter dem Leitbegriff „friedliche Koexistenz“ firmierte,
während auf westlicher Seite – und insbesondere im Hinblick auf die deutsche Teilung – die
Überwindung des Status quo auf der Basis eines „Wandels durch Annäherung“ (Egon
Bahr)[25] propagiert wurde. Die Attraktivität des westlichen Gesellschaftsmodells wurde
hierbei als letztlich ausschlaggebend unterstellt.

Truppenparade zum 30. Jahrestag der Gründung der DDR mit einer Formation Flugabwehrraketen vom Typ SA-2
Guideline, 1979

Gemäß einer 2016 veröffentlichten Studie[26] von amerikanischen Forschern um Delores


Knippe, ging die Welt am 23. Mai 1967, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges,
wahrscheinlich nur knapp an einer atomaren Katastrophe vorbei. An diesem Tag fielen
sämtliche Frühwarn-Radarstationen des Ballistic Missile Early Warning System (BMEWS) in
Kanada, Grönland und England aus. Die Verantwortlichen der US-Armee gingen von einem
sowjetischen Angriff aus und ließen nuklear bestückte Bomber auf die Startbahnen rollen.
Glücklicherweise konnten noch Astrophysiker des amerikanischen Air Weather Service (AWS)
vor dem Start der Atombomber die Militärs davon überzeugen, dass die Radaranlagen von
einem der heftigsten Sonnenstürme des zwanzigsten Jahrhunderts gestört wurden,
ausgelöst durch große Sonnenflecken. Der Start der Bomber wurde abgebrochen. Der Air
Weather Service, zuständig für die Beobachtung des Weltraumwetters, war nur wenige Jahre
zuvor in Betrieb genommen worden. Ob es wirklich zu einem nuklearen Waffengang der
Supermächte gekommen wäre, wird man wohl nie mehr genau feststellen können. Nach der
Logik der Abschreckung hätte eine große Zahl von aufsteigenden US-Bombern von Seiten der
Sowjetunion als aggressiver Akt gedeutet werden können. Einmal in der Luft, wäre
wahrscheinlich wegen des Sonnensturms auch die Kommunikation zu den Piloten
abgebrochen und somit ein nachträgliches Zurückrufen der Bomber unmöglich geworden.
Die Vernichtungsspirale wäre nicht mehr zu stoppen gewesen.[27][28]

1968 versuchten reformorientierte Mitglieder innerhalb der Kommunistischen Partei der


ČSSR unter Alexander Dubček Maßnahmen zur Demokratisierung der Tschechoslowakei
durchzuführen (Aufhebung der Zensur, Informations- und Meinungsfreiheit,
Wirtschaftsreformen). Dieser sogenannte Prager Frühling war aber nur von kurzer Dauer. Die
sowjetische Führung bewertete die Auswirkungen der Reformen als konterrevolutionär, ließ
Truppen des Warschauer Pakts ab Abend des 20. August 1968 in die Tschechoslowakei
einmarschieren und erzwang das Einschwenken der politischen Führung auf die von Moskau
vorgegebene Linie. Antisowjetische Demonstrationen wurden blutig niedergeschlagen. Der
Westen verurteilte das Vorgehen der Sowjetunion zwar, unternahm aber wie beim
Ungarischen Volksaufstand 1956 keine praktischen Schritte. Der sowjetische Staats- und
Parteichef Leonid Breschnew rechtfertigte die Intervention nachträglich damit, dass die
Souveränität der „sozialistischen Bruderstaaten“ keine Abkehr von den Grundlagen des
Sozialismus einschließe; andernfalls sei äußeres Eingreifen gerechtfertigt. Diese Doktrin galt
bis zu der von Gorbatschow 1985 vollzogenen Wende („Sinatra-Doktrin“) fort.

1969 begannen bilaterale Gespräche zwischen der Sowjetunion und den USA zur Kontrolle
und Begrenzung der Atomwaffen. Diese mündeten in die Unterzeichnung der SALT-Verträge
und des ABM-Vertrags. Parallel dazu leitete die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler
Brandt (Kabinett Brandt I) mit ihrer Ostpolitik die Entspannung in Mittelosteuropa ein. Sie
zielte auf menschliche Erleichterungen im geteilten Deutschland und insbesondere für Berlin,
suchte dazu die Verständigung mit den östlichen Nachbarn wie mit der Vormacht
Sowjetunion und garantierte in den Ostverträgen die Unverletzlichkeit der nach dem Zweiten
Weltkrieg entstandenen Grenzen. Ein weiterer Schritt der Entspannung war 1973 die erste
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die 1975 zur Schlussakte
von Helsinki führte.

Im Februar 1972 hatte Richard Nixon (US-Präsident von 1969 bis 1974) durch einen
Staatsbesuch in der VR China Entspannungsbereitschaft auch gegenüber der anderen
kommunistischen Führungsmacht verdeutlicht und die Voraussetzungen für eine aus Sicht
der US-Administration erträgliche Beendigung des Vietnamkriegs verbessert. Seit der
Tongking-Resolution des US-Kongresses 1964 hatten die USA offiziell Krieg an der Seite ihrer
südvietnamesischen Verbündeten gegen die von Nordvietnam unterstützten
kommunistischen Vietcong geführt, nachdem die vormalige Kolonialmacht Frankreich sich
nach militärischen Niederlagen zurückgezogen hatte. Trotz intensiven Bombenkriegs und
Inkaufnahme bedeutender eigener Verluste an Soldaten und hoher Kosten gelang es der USA
nicht, den Vietcong zu besiegen. Am 27. Januar 1973 unterzeichneten die USA und
Nordvietnam ein Waffenstillstandsabkommen (Pariser Abkommen); die USA zogen ihre
restlichen Truppen aus Südvietnam zurück.

Letzte Phase des Rüstungswettlaufes

Sowjetische mobile Mittelstreckenrakete SS-20 „Saber“

Ronald Reagan 1982


Häufige Militärübungen in der Bundesrepublik sollten die Verteidigungsfähigkeit der NATO sicherstellen, Aufnahme
vom Manöver REFORGER 1985 in Hessen

Sowjetische Marinebasen und Ankerrechte 1984

Nuklearwaffenbestand (Anzahl Gefechtsköpfe) der USA und der UdSSR zwischen 1945 und 2014

Nachdem der Warschauer Pakt in den späten 1970er Jahren die eigene Rüstung bereits
massiv verstärkte (SS-18 ICBM, große Flottenbauprogramme und neue SSBNs sowie neue
strategische Bomber) markierten 1979 zwei nahezu gleichzeitig stattfindende Ereignisse das
Ende der Entspannungspolitik der 1970er Jahre und eine Verschärfung des Kalten Krieges.
Der NATO-Doppelbeschluss, der das entstandene Übergewicht sowjetischer
Mittelstreckenraketen neutralisieren sollte, und der sowjetische Einmarsch in Afghanistan,
der auch strategische Interessen der USA an den Erdölreserven im Nahen und Mittleren
Osten berührte.

Hierauf reagierten die USA unter Präsident Jimmy Carter mit einem Boykott der Olympischen
Sommerspiele 1980 in Moskau, dem die meisten westlichen Staaten sich anschlossen.
Außerdem belieferten die USA in der Folge die gegen die sowjetische Besatzung kämpfenden
afghanischen Mudschaheddin (Glaubenskämpfer) mit Waffen und unterstützten sie über den
pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) mit Ausbildern.[29] Ronald
Reagan als Carters Amtsnachfolger erhöhte die zuvor reduzierten Rüstungsausgaben auf ein
neues Rekordniveau und führte darüber hinaus die „Strategic Defense Initiative“ (SDI) (auch
Star-Wars-Programm genannt) zur Abwehr strategischer Raketen ein. Damit sollte die
Fähigkeit der Sowjetunion zum strategischen Zweitschlag ausgeschaltet werden. Es gehörte
ausdrücklich zu den Zielen dieses Vorhabens, einen uneinholbaren Vorsprung im
Rüstungswettlauf zu gewinnen, um den Ostblock ökonomisch und politisch zu
destabilisieren. Dieser konnte sich die Militärausgaben nach westlichen Einschätzungen
nicht mehr lange leisten.[30]

Im Herbst 1982 scheiterten die Genfer Abrüstungsverhandlungen zwischen den USA und der
Sowjetunion über den Abbau von Mittelstreckenraketen. Ein Grund dafür war, dass man sich
nicht auf die Definition des Gleichgewichts einigen konnte. Die Sowjetunion bezog auch die
U-Boot-gestützten Raketen Frankreichs als gegen sich gerichtet in ihre Berechnungen ein,
während die USA diese ausklammerten.

Damit wurde die Stationierung einer neuen Raketengeneration auch auf westdeutschem
Boden absehbar. Nach der Meinung von Gegnern dieser Nachrüstung dienten die Pershing II
und Cruise-Missiles nicht dem Schließen einer „Raketenlücke“ (Bundeskanzler Helmut
Schmidt) als Gegengewicht gegen die SS-20, sondern der Umsetzung einer auf „Sieg im
Atomkrieg“ ausgerichteten Strategie der USA, die Reagans führender Militärberater Colin S.
Gray 1980 öffentlich vorgestellt hatte.

1983 stimmte der Bundestag mit der neuen christlich-liberalen Mehrheit unter Bundeskanzler
Helmut Kohl der Aufstellung der NATO-Raketen zu. Dagegen bezog die seit 1979 wachsende
westdeutsche Friedensbewegung nun verstärkt Konzepte eines gewaltfreien Widerstands
ein. Nach Umfragen waren weiterhin gut zwei Drittel der westdeutschen Bevölkerung gegen
die Aufstellung. An den Blockaden an Raketenstandorten nahmen auch viele prominente
Politiker, Intellektuelle und einige Bundeswehrgeneräle teil. Parallel fanden in der DDR von
staatlicher Seite nicht geduldete Demonstrationen gegen die Aufrüstung auch des
Warschauer Paktes statt.

In der bereits 1978 mit der Entwicklung der Neutronenbombe neu eröffneten Runde eines
forciert technologischen Rüstungswettlaufs, zu dem auch Stealthflugzeuge und immer
komplexere EDV-Systeme gehörten, konnte die Sowjetunion nicht mehr mithalten, zumal sie
ihre militärischen und ökonomischen Kräfte mit den vorherigen Rüstungsprogrammen und
der Intervention in Afghanistan schon überdehnt hatte.

Auch die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in Mittelosteuropa waren neuerlich in


Bewegung geraten. Dazu haben wesentlich die auf Gewährleistung der Menschenrechte
gerichteten Vereinbarungen der Schlussakte von Helsinki beigetragen, die der
Bürgerrechtsbewegung innerhalb des sowjetischen Machtbereichs Auftrieb gaben. Von
ausstrahlender Wirkung waren die Streiks und zwischenzeitlichen Erfolge der unabhängigen
Gewerkschaft Solidarność unter Lech Wałęsa in der Volksrepublik Polen 1980/81, die – im
Sinne der Breschnew-Doktrin – nur mit der Verhängung des Kriegsrechts eingedämmt
werden konnten.

Siehe auch: Strategischer Angelpunkt

Ausgang und Folgeentwicklungen

Auflösung des Ostblocks


Reformen Gorbatschows und Abrüstungsschritte

Die zunehmende wirtschaftlichen Stagnation des Ostblocks seit Anfang der 1980er Jahre
förderte auch innerhalb der politischen Führung der Sowjetunion die Einsicht in die
Notwendigkeit eines Kurswechsels. 1985 leitete der neue Generalsekretär des ZK der KPdSU,
Michail Gorbatschow, ein Reformprogramm ein, das er Perestroika (Wende in Wirtschaft und
Verwaltung) und Glasnost (Offenheit und Transparenz nach innen und außen) nannte.
Außenpolitisch sollte zunächst das gigantische Haushaltsdefizit der Sowjetunion durch
wechselseitige Abrüstung der Blöcke aufgefangen werden. Dem standen anfangs die SDI-
Pläne der US-Regierung entgegen, die eher eine neue Runde im Rüstungswettlauf hätten
einleiten können.

Im November 1985 trafen sich US-Präsident Ronald Reagan und KPdSU-Generalsekretär


Michail Gorbatschow in Genf zu einem Gipfeltreffen. Thema der Gespräche war das
amerikanische Weltraumprojekt SDI, die strategische Rüstung, Afghanistan und die
Menschenrechte. Eine Lösung für die Hauptprobleme brachten die zweitägigen Gespräche
nicht, doch der Genfer Gipfel bedeutet eine klimatische Wende in den Ost-West-
Beziehungen.[31]
Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, 1987

1986 legte Gorbatschow überraschend einen Plan zur Abschaffung aller Atomwaffen bis zum
Jahr 2000 vor, um die westliche Blockadehaltung zu überwinden. Nach einigen
Schwierigkeiten der Unterhändler bei den seit Herbst 1985 laufenden Genfer
Abrüstungsgesprächen kam es im Oktober 1986 zu einem Gipfeltreffen zwischen Reagan
und Gorbatschow in Reykjavík. Dort wurde die Halbierung der Menge aller Atomwaffen und
die Abschaffung aller ballistischen Raketen binnen zehn Jahren diskutiert. Eine sofortige
Einigung scheiterte daran, dass die USA am SDI-Programm festhielten, das aus Sicht der
Sowjetunion gegen den ABM-Vertrag über Raketen-Abwehrraketen von 1972 verstieß.

Bereits 1987 aber machte Gorbatschow nicht mehr ein Gesamtpaket einschließlich der
Abkehr der USA vom SDI-Programm zur Vorbedingung konkreter Abrüstungsschritte. Es kam
schließlich zum INF-Vertrag, der die Verschrottung aller Mittelstreckenraketen in Europa
vorsah. Zudem wurde mit dem START-I-Vertrag die Reduzierung der strategischen
Kernwaffen eingeleitet. Ferner sollten Obergrenzen bei antiballistischen Raketen und
Mischungsverhältnisse von Offensiv- und Defensivwaffen festgelegt werden. Dies war der bis
dahin weitestreichende Durchbruch zur Abrüstung, der das Ende des Kalten Krieges
einläutete.

Selbstbestimmte Entwicklungen in den mittel- und osteuropäischen Ländern


Wałęsa während des Streiks auf der Lenin-Werft

Nach der ausdrücklichen Abkehr Gorbatschows von der Breschnew-Doktrin kam es zu


unterschiedlichen eigenständigen Entwicklungen in den europäischen Ostblockstaaten. In
Polen fanden bereits im April 1988 nicht genehmigte Streiks statt. Im August kamen
Gespräche zwischen der verbotenen Gewerkschaft Solidarność und der kommunistischen
Regierung in Gang; im Dezember wurde das oppositionelle Bürgerkomitee unter Vorsitz Lech
Wałęsas gegründet. Nach der Neubildung von Parteien kam es am 4. Juni 1989 zum Sieg des
Bürgerkomitees bei Parlamentswahlen. Ähnlich verlief die Entwicklung in Ungarn.

Einen Tag nach dem Mauerfall in Berlin trat in Bulgarien der langjährige Ministerpräsident
Todor Schiwkow von allen Ämtern zurück. Im Zuge der Machterhaltung unterzog sich die
regierende kommunistische Partei einer politischen Neuausrichtung, was neben dem
Parteiausschluss des alten Machtapparates auch die Neugründung als sozialistische Partei
zur Folge hatte. Mit den 1990 durchgeführten ersten freien Parlamentswahlen endete auch in
Bulgarien die Ära des Sozialismus.

Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau am 18. September 1990

Eine sowjetische Su-27 Flanker und eine US-amerikanische F-16A Fighting Falcon im August 1990
Im November 1989 folgten Massenproteste und erfolgreiche Revolutionen auch in der
Tschechoslowakei. In Prag verlief der politische Umsturz unblutig, mit Václav Havel und
Alexander Dubček wurden zwei bekannte Kritiker des alten Systems neuer Präsident und
Parlamentspräsident.

Zur gleichen Zeit kam es in mehreren Städten Rumäniens zu blutigen Zusammenstößen


zwischen Zivilisten und Soldaten der Armee und des Geheimdienstes Securitate. Nachdem
große Teile des Militärs sich mit den Demonstranten solidarisiert hatten, floh der bisherige
Machthaber Nicolae Ceaușescu aus Bukarest. In der rumänischen Hauptstadt kam es in der
Folgezeit zu vereinzelten Gefechten zwischen Soldaten und Heckenschützen, die vermutlich
der Securitate angehörten. Ceaușescu wurde drei Tage nach seiner Flucht zusammen mit
seiner Frau verhaftet, vor ein Militärgericht gestellt und anschließend standrechtlich
erschossen. Nach dem Tod des Diktators sowie dem Ende der Kampfhandlungen, die knapp
1.000 Menschen das Leben gekostet hatten, löste sich die bislang regierende
kommunistische Partei auf. Als neuer Staatspräsident wurde mit Ion Iliescu ein ehemaliger
Parteikader eingesetzt, der sich Mitte der 1980er Jahre mit Ceaușescu überworfen hatte.
Durch einen überlegenen Sieg seiner Nationalen Rettungsfront FSN bei den ersten freien
Parlamentswahlen wurde Iliescu im Mai 1990 in seinem Amt bestätigt. Die Wahlen waren von
neuen Protestkundgebungen begleitet, deren anschließende Zusammenstöße zwischen
Unterstützern und Gegnern Iliescus sechs Todesopfer forderte. Auseinandersetzungen
innerhalb der regierenden FSN und deren anschließende Spaltung verhinderten auch in der
Folgezeit eine stabile Nachfolgeregierung in Rumänien.

Friedliche Revolution in der DDR, Mauerfall und deutsche Wiedervereinigung


→ Hauptartikel: Wende und friedliche Revolution in der DDR und Deutsche Wiedervereinigung

Demonstration am 16. Oktober 1989 in Leipzig mit 120.000 Menschen


In der DDR verstärkte sich im Juli 1989 die Flüchtlings- und Ausreisewelle, denn ab dem
Frühjahr 1989 baute Ungarn die Grenzanlagen zu Österreich ab.[32] Bei der Öffnung eines
Grenztors zwischen Österreich und Ungarn beim Paneuropäischen Picknick am 19. August
1989 gelangten rund 700 Ostdeutsche über die Grenze von Ungarn nach Österreich.[33] Es
war die größte Fluchtbewegung aus Ost-Deutschland seit dem Bau der Berliner Mauer.[34] Die
Schirmherren des Picknicks (Otto von Habsburg und der ungarische Staatsminister Imre
Pozsgay) sahen im geplanten Picknick eine Chance, die Reaktion Gorbatschows auf eine
Grenzöffnung am Eisernen Vorhang zu testen.[35] Dabei wurde insbesondere geprüft, ob
Moskau den in Ungarn stationierten sowjetischen Truppen den Befehl zum Eingreifen geben
würde.[36]

Mit der Massenflucht beim Paneuropäischen Picknick und dem Nichteingreifen der
Sowjetunion brachen dann die Dämme. Nun machten sich Ostdeutsche zu Zehntausenden
nach Ungarn auf, das nicht mehr bereit war, seine Grenzen völlig dicht zu halten. Die Führung
der DDR in Ostberlin wagte aber nicht, die Grenzen des eigenen Landes völlig zu verriegeln.[37]
Der ungarische Verzicht auf Grenzkontrollen ab dem 11. September 1989 führte dann zu
einer unkontrollierten Massenflucht an DDR-Bürgern.[38]

Danach fanden in immer mehr DDR-Städten die von Leipzig ausgehenden


Montagsdemonstrationen statt, in denen eine Demokratisierung der Gesellschaft gefordert
wurde („Wir sind das Volk“). Anlässlich der Feierlichkeiten des 40. Jahrestages der Republik
am 7. Oktober in Berlin, die ebenfalls von Demonstrationen begleitet waren, riet der geladene
Michail Gorbatschow der DDR-Führung unter Erich Honecker nochmals zur Übernahme
seines Reformkurses (daher die Kurzformel: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.), den
die SED-Führung bis dahin – trotz der stets propagierten sowjetischen Vorbildfunktion (Von
der Sowjetunion lernen, heißt Siegen lernen!) – nachdrücklich abgelehnt hatte. Vor einem
Militäreinsatz gegen die Großdemonstrationen schreckte die nun völlig isolierte DDR-Führung
aber zurück. Anders als bei den Volkserhebungen in der DDR 1953, in Ungarn 1956 und in
Prag 1968 konnte nun nicht mehr auf den Einsatz von Streitkräften des Warschauer Paktes
gegen die Demonstranten gezählt werden. So kam es erst zur Absetzung Honeckers im
Politbüro der SED und schließlich – nach Ankündigung eines grundlegend liberalisierten
Reisegesetzes für alle DDR-Bürger – zum spontanen Massenansturm auf die Berliner
Grenzübergänge und zum Mauerfall.

Auf einem Treffen mit Bundeskanzler Kohl in Gorbatschows kaukasischer Heimat gab dieser
am 15. Juli 1990 sein Einverständnis, dass ein vereintes Deutschland Mitglied der NATO sein
könne. Bedingung war, dass die NATO auf eine Expansion auf das ehemalige DDR-Territorium
verzichten solle, solange dort sowjetische Truppen stationiert waren. Deren Abzug wurde in
einem Sondervertrag geregelt. Die Bundesrepublik Deutschland verpflichtete sich im
Gegenzug, die Bundeswehr dauerhaft auf maximal 370.000 Soldaten zu begrenzen und auf
ABC-Waffen auch künftig zu verzichten.

Aufgrund eines von der Volkskammer der DDR verabschiedeten Wahlgesetzes fanden im
Frühjahr die ersten freien Parlamentswahlen der DDR statt. Standen bisher die Forderungen
nach demokratischen Reformen innerhalb der DDR im Mittelpunkt der Demonstrationen, so
verstärkte sich im Vorfeld der Wahlen der Ruf nach einer Vereinigung mit der Bundesrepublik
(„Wir sind ein Volk!“), was sich letztlich in einem überlegenen Wahlsieg des von der
bundesdeutschen Regierung unterstützten Parteien-Bündnisses „Allianz für Deutschland“
widerspiegelte.

Nach der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 1. Juli wurde am 31. August der
deutsche Einigungsvertrag geschlossen. Am 3. Oktober 1990 wurde die deutsche
Wiedervereinigung durch Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes vollzogen.
Auf die in der ursprünglichen Fassung des Grundgesetzes in Artikel 146 vorgesehene neue
Verfassung wurde anderen Auffassungen zum Trotz (unter anderem der Verfassungsentwurf
des Runden Tisches) mit Hinweis auf die Bewährtheit des Grundgesetzes verzichtet.

Ende des „Supermächte“-Dualismus

In der Charta von Paris wurde am 21. November 1990 der Kalte Krieg formell beigelegt. Die
34 KSZE-Staaten bekannten sich zur Demokratie als Regierungsform und zur Achtung der
Menschenrechte. Mitte 1991 folgte die Auflösung des Warschauer Pakts und des Rates für
gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Zerfall der Sowjetunion


→ Hauptartikel: Zerfall der Sowjetunion

1991 erreichte die Abkehr vom sowjetischen Zentralismus auch die Sowjetunion selbst. Da
Gorbatschow das Selbstbestimmungsrecht der Völker im Einflussbereich der Sowjetunion
anerkannt hatte, verlangten nun auch die baltischen Staaten Unabhängigkeit und Rückzug der
Sowjetarmee aus ihren Hoheitsgebieten. Dem versuchte Gorbatschow noch mit einer
Verfassungsänderung zu begegnen, die mehr Föderalismus und Teilautonomie gewährte,
aber die staatliche Einheit der Sowjetunion wahren sollte. Der gegen Gorbatschows
Reformkurs gerichtete, am Volkswiderstand gescheiterte Augustputsch beschleunigte das
Ende der KPdSU und das der Sowjetunion. Gorbatschow trat von seinem Amt als
Generalsekretär zurück. Boris Jelzin verbot die KPdSU für das Gebiet der russischen
Unionsrepublik. Wenige Wochen darauf erklärten sich die baltischen Republiken für
unabhängig (→ Singende Revolution), viele Teilrepubliken setzten ihre KP-Führer ab. Die
Sowjetunion wurde zum Jahresende 1991 aufgelöst. Aus einigen der neu gegründeten
Staaten bildete sich die GUS.

Der rasche Niedergang und schließlich kollapsartige Zusammenbruch der Sowjetunion kam
für westliche Beobachter wie auch für die amerikanische Führung teilweise überraschend, da
die Sowjetunion bis zuletzt den Status der hochgerüsteten Supermacht besaß, die die
eigenen Interessen und Einflussgebiete kaum freiwillig preisgeben würde. Andererseits gab
es westliche Analysen, die eine Zahlungsunfähigkeit und den ökonomischen
Zusammenbruch der Sowjetunion prognostiziert hatten.

USA zunächst „einzige Supermacht“

Das Ende der bipolaren Machtstruktur hinterließ eine globalpolitisch neue Situation, in der
durch den Zerfall der Sowjetunion die Vereinigten Staaten vorerst den Status der „einzigen
Supermacht“ erreichten. Manche der osteuropäischen Staaten, die dem Warschauer Pakt
angehört hatten und nach 1989 ein demokratisches, parlamentarisches und
marktwirtschaftliches System annahmen, sind heute Mitglied in der NATO. Die Auflösung der
sowjetischen Machtsphäre hat zudem die Globalisierung gefördert und unter anderem dazu
geführt, dass die überwiegende Mehrheit der gegenwärtigen Staaten weltweit das Prinzip des
Freihandels anerkennt.

Stephen F. Cohen, Hochschullehrer an der New York University und Russland-Experte, vertritt
die These, die USA hätten den Kalten Krieg nach einer kurzen Phase der scheinbaren
Entspannung wieder aufleben lassen. Man sei davon ausgegangen, dass der alte Kontrahent
sich nach 1991 auch politisch und wirtschaftlich den USA weitergehend annähern würde, als
dies dann tatsächlich der Fall war. Die NATO-Osterweiterung und die einseitige Aufkündigung
des ABM-Vertrags durch die USA im Jahr 2002 hätten neues Misstrauen geschürt. In der
„unsinnigen Dämonisierung“ Putins als „Autokrat“ sieht Cohen eine Fortsetzung dieses
falschen Kurses.[39][40]

Deutungen der Entstehungsursachen des Ost-West-


Konfliktes

Verhalten der Sowjetunion als Auslöser

Die Epoche des Kalten Krieges wird besonders unter US-amerikanischen Historikern und
Politikwissenschaftlern kontrovers bewertet. Die mit Beginn des Kalten Krieges
aufkommende „orthodoxe“ Sicht sah die Hauptverantwortung für seinen Verlauf in einem
ideologisch begründeten Expansionsdrang der Sowjetunion, dem sich die USA in
verteidigender Weise entgegenstellte. Die Sowjetunion habe nach dem Zweiten Weltkrieg
besonders Länder in Osteuropa sowie mit China das bevölkerungsreichste Land der Welt in
ihren Einflussbereich gebracht, was ihre Eindämmung durch die USA und die Verteidigung
von Freiheit und Demokratie erfordert habe. Außerdem wird auf Stalins bestimmende Rolle
im sowjetischen Verhalten zu Beginn des Kalten Krieges hingewiesen. In dieser Zeit wurde
das Stichwort der nationalen Sicherheit geschaffen, das als Schlagwort die US-
amerikanische Bevölkerung hinter die antikommunistische Politik ihrer Regierung bringen
sollte.

„Kapitalistische Expansion“ der USA als Auslöser

Die so genannte „revisionistische“ Schule, vertreten etwa von Gabriel Kolko, betonte seit den
1960er Jahren hingegen das von ökonomischen und hegemonialen Interessen bestimmte
Vorgehen der USA als treibende Kraft in dem Systemkonflikt. Die kapitalistische Tendenz zur
Expansion sei Basis der amerikanischen Außenpolitik gewesen, die auf die Öffnung neuer
Märkte gezielt habe. Die beispielsweise im Marshallplan sichtbar gewordene Einmischung
der USA in die ökonomische Struktur europäischer Länder habe zur Konfrontation mit der
Sowjetunion geführt, die ihre eigene Sicherheit habe bedroht sehen müssen.

Alternative Ansätze

Letzten Endes gingen beide Ansätze von einem Aggressor aus, dem ein reagierender
Verteidiger gegenüberstand. Die beiden Schulen mussten mit dem erheblichen Mangel
kämpfen, dass ihnen zum großen Teil nur Informationen aus den USA zugrunde lagen und
selbst diese oft als geheim klassifiziert waren. Der hauptsächlich seit den 1990er Jahren
hinzugekommene „Postrevisionismus“ verlässt sich demgegenüber mehr auf die Analyse von
schrittweise zugänglich gewordenen Archiven beider Kontrahenten nach dem Ende des
Kalten Krieges. Dieser Ansatz gilt allgemein als ausgewogener, auch wenn in ihm ebenfalls
Schwerpunktlegungen auf jeweils eine der beiden Seiten vorzufinden sind. Der führende
Vertreter dieser Schule etwa, John Lewis Gaddis, nimmt entsprechend eine bereits als „neo-
orthodox“ bezeichnete Haltung ein, indem er wiederum Stalins Persönlichkeit als eigentliche
Ursache für die Entstehung des Kalten Krieges hervorhebt und den USA eher die reagierende
Rolle zuschreibt.

Siehe auch

Verträge und Abkommen des Kalten Krieges

Grand Area – das angestrebte Einflussgebiet der USA nach dem Zweiten Weltkrieg
Nuklearstrategien – Rüstungsstrategien die den Einsatz von Kernwaffen berücksichtigen,
im Kalten Krieg speziell Flexible Response und massive Vergeltung

Permanente Rüstungswirtschaft – eine Theorie, die das Wettrüsten während des Kalten
Krieges als Mitursache für den Aufschwung des Kapitalismus sieht

AlliiertenMuseum

Literatur

Michael R. Beschloss, Strobe Talbott: Auf höchster Ebene. Das Ende des Kalten Krieges und
die Geheimdiplomatie der Supermächte 1989–91. Econ, Düsseldorf 1993, ISBN 3-430-
11247-8.

Jürgen Bruhn: Der Kalte Krieg oder: Die Totrüstung der Sowjetunion. Der US-militär-
industrielle Komplex und seine Bedrohung durch Frieden. Focus, Gießen 1995, ISBN 3-
88349-434-8.

Thomas Buomberger: Die Schweiz im Kalten Krieg 1945–1990. Verlag Hier und Jetzt, 2017,
ISBN 978-3-03919-390-5.[41]

Whittacker Chambers: Witness 1952/1987, ISBN 978-0-89526-789-4.

Andreas W. Daum: Kennedy in Berlin. Politik, Kultur und Emotionen im Kalten Krieg.
Schöningh, Paderborn 2003, ISBN 3-506-71991-2.

Corine Defrance, Bettina Greiner, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Die Berliner Luftbrücke. Erinnerungsort
des Kalten Krieges. Christoph Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-86153-991-9.

Jürgen Dinkel: Die Bewegung Bündnisfreier Staaten. Genese, Organisation und Politik (1927–
1992). De Gruyter, Oldenbourg, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-11-040418-0.

Franziska Flucke, Bärbel Kuhn und Ulrich Pfeil (Hrsg.): Der Kalte Krieg im Schulbuch. Röhrig,
St. Ingbert 2017, ISBN 978-3-86110-630-2.

John Lewis Gaddis: Der Kalte Krieg. Eine neue Geschichte. Siedler, München 2007, ISBN 3-
88680-864-5.

Raymond L. Garthoff: Détente and Confrontation. American-Soviet Relations from Nixon to


Reagan. Brookings Institution, Washington, DC 1994, ISBN 0-8157-3041-1 (englisch).

Michail Gorbatschow: Erinnerungen, Wolf Jobst Siedler Verlag, Berlin 1995. Taschenbuch:
btb, Goldmann-Verlag, 1996, ISBN 3-442-72037-0.

Bernd Greiner, Christian Th. Müller, Dierk Walter (Hrsg.): Heiße Kriege im Kalten Krieg.
Hamburger Edition HIS, Hamburg 2006, ISBN 978-3-936096-61-3.[42][43]
David Horowitz: Kalter Krieg. Hintergründe der US-Außenpolitik von Jalta bis Vietnam.
Wagenbach, Berlin 1983, ISBN 3-8031-1013-0.

Jeremy Isaacs, Taylor Downing: Der Kalte Krieg. Heyne, München 2001, ISBN 3-453-19710-
0.

Lewkowicz, Nicolas. The German Question and the Origins of the Cold War. Scholar's Press,
2020. ISBN 978-6138925057.

Melvyn P. Leffler, Odd Arne Westad (Hrsg.): The Cambridge History of the Cold War. 3 Bände,
Cambridge University Press, Cambridge 2010, ISBN 978-1-107-60229-8 (englisch).[44]

Werner Link: Der Ost-West-Konflikt: die Organisation der internationalen Beziehungen im 20.
Jahrhundert. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Kohlhammer, Stuttgart [u. a.] 1988,
ISBN 3-17-009931-0.

Wilfried Loth: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 1941–1955, dtv, München
2000, ISBN 3-423-30756-0.

Wolfgang Michalka (Hrsg.): Ost-West-Konflikt und Friedenssicherung (= Neue politische


Literatur, Beihefte – Forschungsberichte zur internationalen Literatur. Band 1). Steiner,
Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04267-9.

Ion Mihai Pacepa (1978 übergelaufener rumänischer Geheimdienstchef): Disinformation.


Former Spy Chief Reveals Secret Strategies for Undermining Freedom, Attacking Religion, and
Promoting Terrorism. WND Books, 2013, ISBN 978-1-936488-60-5.

Nadine Ritzer: Der Kalte Krieg in den Schweizer Schulen : eine kulturgeschichtliche Analyse
(= Geschichtsdidaktik heute, Band 6). hep, Bern 2015, ISBN 978-3-0355-0275-6 (Diss. Univ.
Fribourg 2015, 566 Seiten).

Karl-Heinz Schoenfeld; Ingeborg Siggelkow, Ulrike Martens (Hrsg.): Der Kalte Krieg und die
Berliner Mauer in Karikaturen. Universitätsverlag der TU, Berlin 2011, ISBN 978-3-7983-
2358-2 (239 Seiten, zahlreiche Illustrationen).

Georges-Henri Soutou: La guerre de Cinquante Ans. Le conflit Est-Ouest 1943–1990. Fayard,


Paris 2004, ISBN 2-213-60847-4 (französisch).

Rolf Steininger: Der Kalte Krieg. Fischer-TB 15551, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-
596-15551-4.

Bernd Stöver: Der Kalte Krieg. 4., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2012, ISBN
978-3-406-48014-0.

Bernd Stöver: Der Kalte Krieg. Geschichte eines radikalen Zeitalters 1947–1991. Beck,
München 2007, ISBN 978-3-406-48014-0.
Spencer C. Tucker (Hrsg.): The encyclopedia of the Cold War: a political, social, and military
history. Fünf Bände. ABC-CLIO, Santa Barbara, CL 2008, ISBN 978-1-85109-701-2 (fünf
Bände: Band 1: A–D, Band 2: E–L, Band 3: M–R, Band 4: S–Z, Band 5: Documents).

Guido Thiemeyer: Totalitarismus und Kalter Krieg (1920–1970). Kohlhammer, Stuttgart


2019, ISBN 978-3-17-034426-6.

Adam Bruno Ulam: The Rivals. America and Russia since World War II. Viking Press, New
York 1971, ISBN 0-670-59959-X.

Wladimir K. Wolkow, Harald Neubert (Hrsg.): Stalin wollte ein anderes Europa. Moskaus
Außenpolitik 1940 bis 1968 und die Folgen. Eine Dokumentation. Edition Ost, Berlin 2003,
ISBN 978-3-360-01046-9.

Odd Arne Westad: The Cold War: A World History, Basic Books, New York City 2017 (dt.
Ausgabe Der kalte Krieg: Eine Weltgeschichte, übersetzt von Helmut Dierlamm, Klett-Cotta,
Stuttgart 2019, ISBN 978-3-608-98148-3.)

Weblinks

Commons: Cold War (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Cold_War?uselan


g=de)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kalter Krieg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen
Wikibooks: Der Wettlauf zum Mond – Die Rolle der Raumfahrt im Kalten Krieg – Lern-
und Lehrmaterialien
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Der Kalte Krieg (http://www.hdg.de/
lemo/html/Nachkriegsjahre/EntstehungZweierDeutscherStaaten/derKalteKrieg.html)

Deutschland im Kalten Krieg (https://web.archive.org/web/20131023121352/https://www.


dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/hint.htm) , eine Ausstellung im Deutschen
Historischen Museum (Hintergrundmaterial: Fachaufsätze)

Spionage im Kalten Krieg (https://www.deutsches-spionagemuseum.de/spionage/hauptst


adt-der-spione) , Deutsches Spionagemuseum

George F. Kennan: The Sources of Soviet Conduct (http://www.historyguide.org/europe/ken


nan.html) , aus: Foreign Affairs, Ausgabe Juli 1947

60 Jahre Churchills Fulton-Rede (https://web.archive.org/web/20140714140947/http://de.r


ia.ru/comments_interviews/20060303/43898608.html) (Memento vom 14. Juli 2014 im
Internet Archive): Interview mit Walentin Falin (RIA Novosti, 3. März 2006). Die Rede
Winston Churchills am 5. März 1946 (hier der Text (http://www.nato.int/docu/speech/194
6/s460305a_e.htm) ) gilt in Russland als der Tag, an dem der Kalte Krieg begann. Zudem
machte sie im Westen die Vokabel vom Eisernen Vorhang populär.

Bibliographie zu: Europa im Ost-West-Konflikt 1945–1991 (http://www.historicum.net/them


en/internationale-geschichte/bibliographie/) (Historicum.net)

Literatur zum Kalten Krieg (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=


4075770-5) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Charta von Paris (http://www.kas.de/wf/de/71.4503/)

Bernd Greiner: Kalter Krieg und „Cold War Studies“ (http://docupedia.de/zg/Cold_War_Stu


dies) , in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11. Februar 2010

Einzelnachweise

1. Vgl. etwa Wilhelm Wolfgang Schütz: Ost-West-Politik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
(= Göttinger Universitätsreden. Heft 40).

2. Michail Gorbatschow teilte bei seinem Amtsantritt im März 1985 den Ministerpräsidenten
des Ostblocks mit, dass er sie nicht anwenden werde.

3. Michail Gorbatschow: Erinnerungen, Wolf Jobst Siedler Verlag, Berlin 1995. Zitiert nach
btb-Taschenbuch, Goldmann Verlag, 1996, ISBN 3-442-72037-0, S. 692.

4. George Orwell, The Observer, 10. März 1946.

5. Bernd Stöver: Der Kalte Krieg 1947–1991. Geschichte eines radikalen Zeitalters, München
2011, ISBN 978-3-406-61480-4, S. 11.

6. Strobe Talbott: The Great Experiment: The Story of Ancient Empires, Modern States, and
the Quest for a Global Nation, 2009, S. 441 (n.3); Walter Lippmann: The Cold War. Harper,
1947 (eingeschränkte Vorschau (https://books.google.de/books?id=Ydc3AAAAIAAJ&q=w
alter+lippmann+cold+war&dq=walter+lippmann+cold+war) in der Google-Buchsuche
[abgerufen am 2. September 2008]).

7. In der kriegshetzerischen Diktion der Nationalsozialisten hieß es 1941: „Diese Demokratie


[gemeint sind die USA] und diese marxistische Diktatur [gemeint ist die Sowjetunion]
kommen leicht dazu, sich die Hände zu schütteln; aber auch ohne dieses verstehen sie
sich durch Augenzwinkern und spielen sich die Bälle zu, während ihre Zeitungen sich noch
begeifern.“ Aus: Peter Aldag, Worüber berichten wir heute? Unsere Gegner und ihr Krieg.
Berichte aus dem „Zeitgeschehen“ des Großdeutschen Rundfunks (zitiert: Vorwort von
Wolfgang Fehrmann), Nordland-Verlag, Berlin, August 1941.

8. Gerhard Schweizer: Iran. Stuttgart 1991, ISBN 3-7632-4034-9, S. 383.


9. Gholam Reza Afkhami: The life and the times of the Shah. University of California Press,
2009, S. 98.

10. J. Bruce Amstutz: Afghanistan. The First Five Years of Soviet Occupation. National
Defence University, Washington 1986, S. 27 u. ö.; Helmut Hubel: Das Ende des Kalten
Krieges im Orient. Die USA, die Sowjetunion und die Konflikte in Afghanistan, am Golf und
im Nahen Osten 1979–1991. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1994, ISBN 978-3-486-
82924-2, S. 132–136; Bernhard Chiari: Kabul, 1979. Militärische Intervention und das
Scheitern der sowjetischen Dritte-Welt-Politik in Afghanistan. In: Andreas Hilger (Hrsg.):
Die Sowjetunion und die Dritte Welt. UdSSR, Staatssozialismus und Antikolonialismus im
Kalten Krieg 1945–1991. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-70276-7, S. 259–
280, hier: S. 263 f.

11. Peter Krewer: Geschäfte mit dem Klassenfeind. Trier 2008, S. 296 f.

12. Zit. nach Peter Krewer, Geschäfte mit dem Klassenfeind, S. 303 f.

13. Zit. nach Peter Krewer, Geschäfte mit dem Klassenfeind, S. 304.

14. Benjamin Schwarz: Dirty Hands. The success of U.S. policy in El Salvador – preventing a
guerrilla victory – was based on 40,000 political murders. (http://www.theatlantic.com/pas
t/docs/issues/98dec/elsalv.htm) Buchrezension zu: William M. LeoGrande: Our own
Backyard. The United States in Central America 1977–1992, in: The Atlantic online,
Dezember 1998.

15. Kristen Blake: The U.S.-Soviet confrontation in Iran, 1945–1962. University Press of
America, 2009, S. 33.

16. Secret Soviet Instructions on Measures to Carry out Special Assignments throughout
Southern Azerbaijan and the Northern Provinces of Iran in an attempt to set the basis for a
separatist movement in Northern Iran (http://mashruteh.org/wiki/index.php?title=%D9%B
E%D8%B1%D9%88%D9%86%D8%AF%D9%87:Secret_Soviet_Instructions_on_Measures_to_
Carry_out_Special_Assignments_throughout_Southern_Azerbaijan_and_the_Northern_Provi
nces_of_Iran_in_an_attempt_to_set_the_basis_for_a_separatist_movement_in_Northern_Ira
n.pdf&page=1)

17. Decree of the CC CPSU Politburo to Mir Bagirov CC Secretary of the Communist Party of
Azerbaijan (http://mashruteh.org/wiki/index.php?title=%D9%BE%D8%B1%D9%88%D9%86%
D8%AF%D9%87:Decree_of_the_CC_CPSU_Politburo_to_Mir_Bagirov_CC_Secretary_of_the_
Communist_Party_of_Azerbaijan.pdf&page=1)
18. Decree of the USSR State Defense Committee No. 9168 SS Regarding Geological
Prospecting Work for Oil in Northern Iran (http://mashruteh.org/wiki/index.php?title=%D9%
BE%D8%B1%D9%88%D9%86%D8%AF%D9%87:Decree_of_the_USSR_State_Defense_Comm
ittee_No_9168_SS_Regarding_Geological_Prospecting_Work_for_Oil_in_Northern_Iran.pdf&
page=1)

19. Hassan Arfa, Under five Shahs, London 1964, S. 352.

20. Jamil Haslani: At the Dawn of the Cold War. Rowman & Littlefield Publishers, Inc.,
Lanham/New York/Toronto/Oxford 2006, ISBN 0-7425-4055-3, S. 408.

21. National-Geographic-Dokumentation „Luftkampf über Korea“, über www.sevenload.com


(online (ohne Video) (https://web.archive.org/web/20111114202013/http://de.sevenload.c
om/sendungen/National-Geographic-Reportage/folgen/HpoH6cC-Luftkampf-ueber-Kore
a) (Memento vom 14. November 2011 im Internet Archive)).

22. N24-Dokumentation History Channel: Mig 15 – Russlands Geheimwaffe im Kalten Krieg.


über www.veoh.com (online (http://www.veoh.com/browse/videos/category/educational/
watch/v17159071T3aMRjjC) ). (Video nicht mehr abrufbar)

23. „Seoul probes civilian `massacres' by US“ (https://web.archive.org/web/20140829122217/


http://jinsil.go.kr/English/Information/notice/read.asp?num=230&pageno=1&stype=&sval=
&data_years=2008&data_month=) (Memento vom 29. August 2014 im Internet Archive)
von Hanley, Charles J.; Jae-Soon Chang, auf Truth and Reconciliation Commission,
Republic of Korea, vom 4. April 2008, Abgerufen am 4. Januar 2014.

24. Andreas W. Daum: Kennedy in Berlin. Politik, Kultur und Emotionen im Kalten Krieg.
Schöningh, Paderborn, ISBN 3-506-71991-2, S. 29, 54, 124.

25. Wandel durch Annäherung (http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/stichwort/tutzinger_


rede.pdf) (PDF; 110 kB), Rede Egon Bahrs am 15. Juli 1963 in der Evangelischen
Akademie Tutzing.

26. D. J. Knipp, A. C. Ramsay, E. D. Beard, A. L. Boright, W. B. Cade, I. M. Hewins, R. H.


McFadden, W. F. Denig, L. M. Kilcommons, M. A. Shea, D. F. Smart: The May 1967 great
storm and radio disruption event: Extreme space weather and extraordinary responses. In:
Space Weather. 14, 2016, S. 614, doi:10.1002/2016SW001423 (https://doi.org/10.1002/20
16SW001423) .

27. Jan Hattenbach: Gefährliches Weltraumwetter: Als die Sonne fast den 3. Weltkrieg
auslöste (http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/gefaehrliches-weltraumwetter-als-d
ie-sonne-fast-den-dritten-weltkrieg-ausloeste-14389799.html) In: Frankfurter Allgemeine
vom 17. August 2016
28. Knapp am Atomkrieg vorbei – wie Physiker 1967 die Welt retteten (http://www.srf.ch/new
s/international/knapp-am-atomkrieg-vorbei-wie-physiker-1967-die-welt-retteten) In: SRF
vom 19. August 2016

29. Wolfgang Schreiber (Hrsg.): Das Kriegsgeschehen 2007. Daten und Tendenzen der Kriege
und bewaffneten Konflikte, Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF), VS
Verlag, Wiesbaden 2009, S. 119 (https://books.google.de/books?id=QcAzmHQ8Nt4C&pg=
PA119) in der Google-Buchsuche.

30. Der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger äußerte dazu in der
Zeitschrift Newsweek vom 11. April 1994: „Es blieb Ronald Reagan überlassen, ein
oberflächlicher Mann mit nur wenigen guten Ideen, aber einem ungewöhnlichen intuitiven
Rapport zur amerikanischen Psyche, Macht mit Recht zu vereinigen, eine Super-Rüstung zu
erstellen und der Sowjetunion den Todesstoß zu versetzen.“ (Zitiert nach Jürgen Bruhn:
Der Kalte Krieg oder: Die Totrüstung der Sowjetunion. Gießen 1995, S. 218)

31. Jahresrückblick 1985: Gipfeltreffen in Genf (https://www.tagesschau.de/jahresrueckblick/


meldung376152.html) auf tagesschau.de

32. Hans Werner Scheidl: Der „Ostblock“ beginnt zu bröckeln, in: Die Presse vom 2. Mai 2014.

33. Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis
zur Gegenwart. C.H. Beck, München 1999, S. 725.

34. Otmar Lahodynsky: Paneuropäisches Picknick: Die Generalprobe für den Mauerfall, in:
Profil vom 9. August 2014.

35. Vgl. Thomas Roser: DDR-Massenflucht: Ein Picknick hebt die Welt aus den Angeln, in: Die
Presse vom 16. August 2018.

36. Vgl. „Der 19. August 1989 war ein Test Gorbatschows“ in FAZ vom 19. August 2009.

37. Vgl. Michael Frank: Paneuropäisches Picknick – Mit dem Picknickkorb in die Freiheit, in: SZ
vom 17. Mai 2010.

38. Vgl. u. a. Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der
Gründung bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 1999, S. 725.

39. Stephen F. Cohen: The New American Cold War (http://www.thenation.com/article/new-a


merican-cold-war) , in: The Nation vom 10. Juli 2006.

40. Stephen F. Cohen: Stop the Pointless Demonization of Putin (http://www.thenation.com/ar


ticle/167746/stop-pointless-demonization-putin) , in: The Nation vom 6. Mai 2012.

41. Littérature napoléonienne – Buchempfehlungen 2017 (https://napoleonsnightmare.ch/201


8/02/15/litterature-napoleonienne-buchempfehlungen-2017/) , 15. Februar 2018
42. Rezension von H. Hoff (https://web.archive.org/web/20071015155258/http://hsozkult.ges
chichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-3-024) (Memento vom 15. Oktober 2007 im
Internet Archive)

43. Rezension von I. Küpeli (http://www.akweb.de//ak_s/ak521/03.htm)

44. Rezension von Lawrence D. Freedman: Frostbitten (http://www.foreignaffairs.com/article


s/66033/lawrence-d-freedman/frostbitten)

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4075770-5 (https://d-nb.info/gnd/4075770-5) | LCCN:


sh88005637 (https://lccn.loc.gov/sh88005637)

Abgerufen von
„https://de.wikipedia.org/w/index.php?
title=Kalter_Krieg&oldid=216067126“


Zuletzt bearbeitet vor einem Monat von Binter

Wikipedia

Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 3.0 ,


sofern nicht anders angegeben.

Das könnte Ihnen auch gefallen