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Seminararbeit im Rahmen des Seminars Innovationen und neue

Geschäftsmodelle in der Versicherungswirtschaft

Alternative Ausgestaltung von Lebensversicherungsprodukten


– Reaktionen auf die Niedrigzinsphase
Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... II

Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... III

Tabellenverzeichnis .......................................................................................... IV

1 Einleitung...................................................................................................... 1

2 Entwicklung von klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen


im Vergleich ........................................................................................................ 2

2.1 Entwicklung der Neuverträge ................................................................ 2

2.2 Entwicklung der Bestandsverträge ....................................................... 5

2.3 Entwicklung der Beitragseinnahmen..................................................... 6

2.4 Entwicklung der verschiedenen Zinsarten im Vergleich mit der jährlichen


Entwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX) .............................................. 8

3 Anlagevorschriften für Lebensversicherer .................................................. 11

3.1 Allgemeine Anlagevorschriften ........................................................... 11

3.2 Struktur der Kapitalanlagen ................................................................ 13

4 Alternativen zu klassischen Lebensversicherungen ................................... 14

4.1 Fondsgebundene Lebensversicherung............................................... 14

4.2 Aktienindexgebundene Lebensversicherung ...................................... 15

5 Praxisbeispiel: Die Allianz IndexSelect – Analyse der


Versicherungsbedingungen .............................................................................. 16

5.1 Überschussbeteiligung, Indexpartizipation und sichere Verzinsung ... 16

5.2 Kosten ................................................................................................ 18

6 Kritische Würdigung und Ausblick .............................................................. 18

7 Zusammenfassung der Ergebnisse ............................................................ 19

Literaturverzeichnis ........................................................................................... VI

Anhangsverzeichnis .......................................................................................... XI

Anhang ............................................................................................................ XII


Abkürzungsverzeichnis

GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

ETF Exchange Traded Funds

BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

DAX Deutscher Aktienindex

EZB Europäische Zentralbank

VAG Versicherungsaufsichtsgesetz

II
Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Eingelöster Neuzugang in der Lebensversicherung ....................... 3


Abbildung 2: Bestand an Hauptversicherungen in der Lebensversicherung ....... 5
Abbildung 3: Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen ............................. 7
Abbildung 4: Höchstrechnungszins, laufende und gesamte Verzinsung und
jährliche Rendite DAX ......................................................................................... 9
Abbildung 5: Jährliche Anlage von 1.000€ zum jeweiligen Zinssatz der laufenden
Verzinsung und jährlichen Rendite des DAX .................................................... 10

III
Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherer ......................... 13


Tabelle 2 zu Abbildung 1 Eingelöster Neuzugang in der Lebensversicherung XII
Tabelle 3 zu Abbildung 2 Bestand an Hauptversicherungen in der
Lebensversicherung........................................................................................ XIII
Tabelle 4 zu Abbildung 3 Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen ...... XIV
Tabelle 5 zu Abbildung 4 Höchstrechnungszins, laufende und gesamte
Verzinsung und jährliche Rendite DAX ........ Fehler! Textmarke nicht definiert.
Tabelle 6 zu Abbildung 5 Jährliche Anlage von 1.000€ zum jeweiligen Zinssatz
der laufenden Verzinsung und jährlichen Rendite des DAX ........................... XVI

IV
1 Einleitung

Wie geht eine Branche, in welcher der Gewinn und die Attraktivität der Produkte
derart vom Zinsniveau geprägt sind, mit der Niedrigzinsphase um? Die niedrigen
Zinsen halten bereits seit mehr als 10 Jahren an und ein Ende dieser Phase ist
vorerst nicht in Sicht. Der deutsche Lebensversicherungsmarkt hat in den letzten
Jahren zahlreiche Veränderungen erleben müssen und ist weiterhin einer
Vielzahl von endogenen und exogenen Einflüssen ausgesetzt. 1 Auch wurde
durch die Finanzkrise das Vertrauen der Verbraucher in die
Versicherungskonzerne geschwächt, was eine zusätzliche Herausforderung für
die Branche darstellt. Denn die Kunden schließen Lebensversicherungen ab, weil
sie die finanzielle Absicherung ihrer Familie im Todesfall wünschen, weil sie für
das eigene Rentenalter vorsorgen möchten und weil sie aufgrund mangelnden
Vertrauens in das Rentensystem, die Erhaltung ihres Lebensstandards im Alter
sichern möchten.2 Die gesamte Versicherungsbranche muss ihr bisheriges
Geschäftsmodell überdenken und neue Produkte und Innovationen schaffen, um
überlebensfähig und attraktiv für die Kunden zu bleiben.

Die folgende Hausarbeit setzt sich mit den Folgen der Niedrigzinsphase auf die
Lebensversicherung auseinander. Dabei steht die Entwicklung verschiedener
Vertragsformen im Zeitablauf, die Anlagevorschriften und Produktinnovationen
im Vordergrund.

Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf
dem Lebensversicherungsmarkt und die Reaktion der Lebensversicherer auf
diese darzustellen. Dies wird erreicht, indem ein Vergleich der Absatz- und
Beitragszahlen verschiedener Produkte, sowie eine Analyse eines
Lebensversicherungsproduktes aus der Praxis durchgeführt wird.

In Kapitel 2 wird mit dem Vergleich der Anzahl der neu geschlossenen und
bestehenden Verträge, sowie die Höhe der Beitragszahlungen in der
Lebensversicherung über die Jahre 2003 bis 2018 von ausgewählten
Versicherungsprodukten begonnen.

1 Vgl. Bierth, C. / Friedrich, K. / Linderkamp, T. et al. (2018), S. 128.


2 Vgl. von der Schulenburg, J.-M. / Lohse, U. (2014), S. 158.
1
Kapitel 3 soll eine kurzen Überblick über die Anlagevorschriften und ihre
Auswirkung auf die Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherer geben.

In Kapitel 4 werden Alternativen zu den klassischen


Lebensversicherungsprodukten dargestellt und Vor- und Nachteile dieser
diskutiert.

Ein Beispiel aus der Praxis wird anhand der Aktienindexgebundenen


Rentenversicherung der Allianz in Kapitel 5 analysiert.

Kapitel 6 beinhaltet die kritische Würdigung und einen Ausblick auf die
kommenden Jahre.

In Kapitel 7 werden die Ergebnisse dieser Seminararbeit zusammengefasst.

2 Entwicklung von klassischen und fondsgebundenen

Lebensversicherungen im Vergleich

2.1 Entwicklung der Neuverträge

Als Grundlage für die folgenden Kapitel diente die Publikation


Lebensversicherung in Zahlen von 2003 bis 2019 vom GDV. Betrachtet werden
allerdings nicht alle Tabellen und Werte, sondern nur die klasisschen und
fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen, jedoch nicht die
Berufsunfähigkeitsversicherung oder die betriebliche Altersversorgung.

2
Abbildung 1: Eingelöster Neuzugang in der Lebensversicherung

Eingelöster Neuzugang in der Lebensversicherung


9000000
8000000
7000000
6000000
Anzahl

5000000
4000000
3000000
2000000
1000000
0
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Jahr

Kapitallebensversicherung (klassisch) Kapitallebensversicherung (fondsgebunden)


klassische Rentenversicherungen fondsgebundene Rentenversicherung
Mischformen mit Garantie (ab 2017) Gesamt

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019


GDV (Hrsg.), S. 10-11.

In Abbildung 1 wird ein Vergleich der Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge
zwischen klassischen Kapitallebensversicherungen und Rentenversicherungen
mit den jeweils fondsgebundenen Varianten vorgenommen. Aufgrund einer
veränderten Zählweise werden die klassische und die fondsgebundene
Rentenversicherung ab 2017 zusätzlich in Mischformen mit Garantie unterteilt.
Beispielsweise wurden von den Versicherern sogenannte Neue Klassik-Tarife in
der Lebensversicherung entwickelt und angeboten, die weniger
Kapitalerhaltungsgarantien als traditionelle Klassik-Tarife mit herkömmlichem
Garantiezins erfordern und somit weder zu der klassischen, noch zu der
fondsgebundenen Rentenversicherung gezählt werden können.3 Aufgrund einer
besseren Vergleichbarkeit, werden sich die vorgenommenen Vergleiche auf die
Jahre 2003 bis 2016 konzentrieren.

Die klassische Kapitallebens- und Rentenversicherungen legen das Kapital in


festverzinste Anlagen, sogenannte Renten, an. Mit dem Garantiezins geben die
Versicherer dem Kunden das Versprechen, mindestens diesen Zins zu
erwirtschaften. Doch dieser ist im Laufe der Zeit immer weiter gesunken, weshalb

3 Vgl. Köhne, T. / Melashenko, I. (2019) S. 284.


3
diese Möglichkeiten zur Altersvorsorge oder zum Geld Sparen mit
Hinterbliebenenabsicherung für die meisten Kunden unattraktiv wurde. Dies ist
auch durch den direkten Vergleich der Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge
erkennbar. Wurden 2003 noch 1.592.362 neue klassische
Kapitallebensversicherungen und 1.866.014 klassische Rentenversicherungen
abgeschlossen, waren es 2016 nur noch 428.438 und 783.306 Lebens- bzw.
Rentenversicherungen. Ein Minus von 73,1% bei den
Kapitallebensversicherungen und 58% bei den Rentenversicherungen. Ein
Vergleich der fondsgebundenen Alternativen zeigt jedoch, dass hier die
Kapitallebensversicherung einen noch größeren Rückgang von 85,8% zu
verzeichnen hat, während jedoch die Rentenversicherung in diesem Bereich im
Vergleich zu 2003 einen Zuwachs von 38,6% erzielen konnte. Damit setzt sich
der Trend zu Lebensversicherungen mit rentenförmiger Auszahlung fort. 4 Es ist
auch erkennbar, dass 2008 eine größere Anzahl Neuverträge bei
fondsgebundenen als bei klassischen Rentenversicherungen, insgesamt
228.720 mehr, abgeschlossen wurden. Vermutlich durch die Finanzkrise und
deren Folgen bedingt, änderte sich dies bereits 2009 wieder. Auch bei den
Abschlüssen insgesamt setzt sich der Negativtrend mit einem Minus von 54,2%
fort.

Deutlich erkennbar ist ein starker Anstieg im Jahr 2004 über alle betrachteten
Vertragsarten. Zum 01.01.2005 wurde eine Änderung des
Alterseinkünftegesetzes vorgenommen. Ziel dieser Reform war es, die bisher
vorgelagerte Besteuerung der Verträge auf eine nachgelagerte Besteuerung
umzustellen. Eine vor 2005 abgeschlossene Lebensversicherung konnte so noch
unter bestimmten Voraussetzungen in der Auszahlungsphase steuerfrei sein.
Seitdem steigt der Besteuerungsanteil der Erträge der auszuzahlenden Rente
jedes Jahr um 2%. Diese werden erstmals bei einer ab 2040 beginnenden Rente
voll besteuert.5

Seit 2017 verläuft die gesamte Entwicklung jedoch wieder leicht positiv. Die
Sicherung der Unternehmensexistenz wird durch die langfristige Erzielung neuer

4 Vgl. GDV (Hrsg.) (2017) S. 11.


5 Vgl. Einkommenssteuergesetz (2020) §22 Nr. 1 a) aa) EStG.
4
Vertragsbeziehungen vorausgesetzt.6 Die Versicherer haben auf die
Niedrigzinsphase reagiert und bieten nun verstärkt Mischformen mit Garantie an.

Hierbei kann sich die Garantie darauf einschränken, dass der Kunde zu
Retenbeginn mindestens seine eingezahlten Beiträge erhält oder, je nach
Vertragsgestaltung, auch weniger.7 Dafür geht diese eingeschränkte Garantie
aber mit einer höheren erwarteten Rendite, dafür allerdings auch mit einem
höherem Risiko, einher.

2.2 Entwicklung der Bestandsverträge

Nachdem festgestellt wurde, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge
stark gesunken ist, folgt ein Vergleich der bestehenden Verträge.

Abbildung 2: Bestand an Hauptversicherungen in der Lebensversicherung

Bestand an Hauptversicherungen in der Lebensversicherung


80000
70000
Anzahl in Tausend

60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Jahr

Kapitallebensversicherung (klassisch) Kapitallebensversicherung (fondsgebunden)


klassische Rentenversicherungen fondsgebundene Rentenversicherung
Mischformen mit Garantie (ab 2017) Gesamt

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019


GDV (Hrsg.), S. 15-16.

Auch hier ist zu erkennen, dass die Anzahl der Hauptversicherungen zunächst
kontinuierlich rückgängig war. Eine Lebensversicherung wird hauptsächlich
durch Kündigung oder Tod des Versicherten aufgelöst oder der Versicherte
erreicht das vorher vereinbarte Endalter und die Leistung wird ausgezahlt.

6 Vgl. Wimmer, M. (2005), S.23.


7 Vgl. GDV (Hrsg.) (2016).
5
Aufgrund der veränderten Systematik in der Zählweise ab 2017 kann ein direkter
Vergleich auch hier wieder nur von 2003 bis 2016 vorgenommen werden.

Die Anzahl der klassischen Kapitallebensversicherungen ist im genannten


Zeitraum um 24.377 gesunken, während die der klassischen
Rentenversicherungen um 7.664 gestiegen ist. Dies entspricht einem Rückgang
von 53,9%, bzw. einer Steigerung von 62,2%. Bei den fondsgebundenen
Alternativen sank der Bestand bei den Kapitallebensversicherungen um 17%, die
Rentenversicherung hingegen verzeichnete einen Zuwachs von 323,6%.

Die Steigerung der neu abgeschlossenen fondsgebundenen


Rentenversicherung fiel mit den im vorherigen Kapitel erwähnten 38,6% jedoch
geringer aus, als die Erhöhung der Bestandsverträge. Eine Erklärung hierfür
könnte die anhaltende Niedrigzinsphase sein. Aufgrund der niedrigen Zinsen
werden alternative Anlagen, wie z.B. Aktienfonds, auch für die Altersvorsorge
attraktiver. Weil sich die Zahl der Neuverträge erst in dem betrachteten Zeitraum
entsprechend entwickelt hat, kann davon ausgegangen werden, dass viele der
versicherten Personen noch nicht das Ende der Laufzeit erreicht haben und diese
Verträge somit im Bestand bleiben.

Die Gesamtanzahl der Bestandsverträge ist bis 2016 ebenfalls rückläufig. Diese
sank um 14,4%. Jedoch nimmt die Entwicklung ab 2017 wieder einen steigenden
Verlauf an. Sowohl die klassischen Rentenversicherungen, als auch die
Mischformen mit Garantie scheinen in Zeiten des demographischen Wandels
eine größere Rolle, sowohl für Versicherer als auch für Versicherte, zu spielen.

2.3 Entwicklung der Beitragseinnahmen

Es kann noch keine fundierte Aussage über die Situation auf dem
Lebensversicherungsmarkt getroffen werden, indem nur die Anzahl der neu
abgeschlossenen Verträge und derer im Bestand miteinander verglichen werden.
Um aufzuzeigen, wie sich die Lebensversicherung im Niedrigzinsumfeld verhält
und wie die Präferenzen der Versicherten aussehen, muss noch ein Vergleich
über die Beitragseinnahmen erfolgen. Im Folgenden werden die laufenden
Beitragseinnahmen, jedoch nicht die Einmalbeiträge, miteinander verglichen.

6
Abbildung 3: Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen

Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen


60000
Einnahmen in Mio. EUR
50000

40000

30000

20000

10000

0
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Jahr

Kapitallebensversicherungen (inkl. Vermögensbildende LV)


fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen
Renten- und Pensionsversicherungen
Gesamt

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019


GDV (Hrsg.), S. 22-23.

Der rückwärtige Trend zeigt sich auch bei den laufenden gesamten
Beitragseinnahmen. So sind diese von 2003 bis 2018 um 6,2 Milliarden Euro
gesunken. Ein Rückgang von 12,6%. Von 2003 bis 2016 betrug die Abnahme
10,8%. Somit fällt die prozentuale Verminderung bei den Beitragseinnahmen
geringer aus als bei den neu abgeschlossenen Verträgen und bei den
Bestandsverträgen. Daraus lässt sich schließen, dass insgesamt zwar weniger
Verträge abgeschlossen und gehalten werden, aber die durchschnittlichen
Beitragseinnahmen 2016 pro Vertrag höher sind als noch 2003.

Vor allem die Beiträge bei den fondsgebundenen Renten- und


Lebensversicherungen sind angestiegen. Lagen die Beitragseinnahmen 2003
noch bei 5,7 Milliarden Euro, betrugen sie 2018 bereits 12,3 Milliarden Euro und
haben sich mit einer Steigerung von 114,4% mehr als verdoppelt. Es ist ebenfalls
zu beobachten, dass die Beitragseinnahmen der fondsgebundenen
Versicherungen nach der Finanzkrise, in den Jahren 2009 und 2010, nahezu
konstant geblieben sind. Von 2008 zu 2009 sanken diese um 1 Million Euro und
von 2009 zu 2010 um 81 Millionen Euro. Ein Verlust von insgesamt 0,8%. Die
Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge in diesem Bereich ist im gleichen
Zeitraum im Vergleich um ca. 1/3 geschrumpft.
7
Auch bei Renten- und Pensionsversicherungen wird ein Wachstum der
Beitragseinnahmen beobachtet. 2003 betrugen diese 12,4 Milliarden Euro und
2018 15,8 Milliarden Euro. Die Steigerung liegt hier bei 27,4%.

Ein Ursache für die fast kontinuierliche Steigerung der Beitragseinnahmen bei
den fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherungen und den Renten- und
Pensionsversicherungen könnte in der Beitragsdynamik liegen. Mit einer
Beitragsdynamik kann der Versicherungsschutz in regelmäßigen zeitlichen
Abständen an die sich verändernden Lebensumstände angepasst werden.8

Eine andere Ursache könnte die stetig steigende Inflationsrate sein. Von 2003
bis 2018 ist diese um insgesamt 23% angestiegen.9 Dies wirkte sich auch auf die
Gehälter der Menschen aus, die so mehr Geld für ihre Altersvorsorge
zurücklegen können und aufgrund des sinkenden Rentenniveaus vermutlich
auch müssen.

2.4 Entwicklung der verschiedenen Zinsarten im Vergleich mit der

jährlichen Entwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX)

In der Lebensversicherung gibt es verschiedene Zinsarten: den


Höchstrechnungszins, die laufende Verzinsung und die Gesamtverzinsung.

Der Höchstrechnungszins, umgangssprachlich auch Garantiezins genannt, ist


der Zinssatz, den Verbraucher beim Abschluss ihrer Lebens- oder
Rentenversicherung auf ihre Sparbeiträge garantiert bekommen.10 Dieser wird
verbindlich für alle Lebensversicherer vom Bundesfinanzministerium festgelegt.

Die laufende Verzinsung setzt sich zusammen aus dem Höchstrechnungszins


und der laufenden Überschussbeteiligung. Ein Überschuss entsteht zum
Beispiel, „wenn die Kapitalanlage höhere Erträge bringt, als für die garantierte
Verzinsung der Sparanteile ihrer Kunden notwendig ist“.11 Die laufende
Überschussbeteiligung wird jedes Jahr neu vom Versicherer deklariert und dem
Vertrag im folgenden Geschäftsjahr gutgeschrieben.12 Der Versicherer ist jedoch
nicht dazu verpflichtet, den erzielten Überschuss vollständig an die Kunden

8 Vgl. GDV (Hrsg.) Glossar (2020).


9Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2020).
10 Vgl. zu diesem Absatz GDV (Hrsg.) Glossar (2020).
11 Vgl. GDV (Hrsg.) (2013).
12 Vgl. Die Versicherer (Hrsg.) (07.02.2019).

8
auszuschütten. Der nicht ausgeschüttete Teil muss zurückgelegt werden und zur
Bildung von Sicherheitspuffern und Ausgleichsmechanismen genutzt werden.13

Die gesamte Verzinsung wird aus dem Höchstrechnungszins, der laufenden


Verzinsung und dem Schlussüberschuss gebildet. Der Schlussüberschuss wird
jährlich neu festgelegt und dem Versicherten erst bei Rentenbeginn oder beim
Ablauf des Vertrages verbindlich zugeteilt.14 Ein Schlussüberschuss entsteht
dann, wenn die Überschüsse nicht vollständig in Form der laufenden
Überschussbeteiligung an die Kunden ausgeschüttet wurden und dieser Teil
nicht zum Ausgleich genutzt werden musste.

Der DAX ist der Deutsche Aktienindex, der die Kurse der 30 deutschen
Standardwerte widerspiegelt.15

Abbildung 4: Höchstrechnungszins, laufende und gesamte Verzinsung und jährliche Rendite DAX

Höchstrechnungszins, laufende und gesamte Verzinsung


und jährliche Rendite DAX
50
40
Verzinsung, bzw. Rendite in %

30
20
10
0
-10 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

-20
-30
-40
-50
Jahr

Höchstrechnungszins Laufende Verzinsung Gesamtverzinsung jährliche Rendite DAX

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Statista (Hrsg.) (2020) und GDV (Hrsg.)
(2013)

In der Abbildung ist erkennbar, dass der Garantiezins, bedingt durch die
Niedrigzinsphase, langsam aber stetig abnimmt. 2004 betrug dieser noch 2,75%,
sank dann im betrachteten Zeitraum um 1% und lag im Jahre 2014 bei 1,75%.

13 Vgl. GDV (Hrsg.) (2013).


14 Vgl. GDV Glossar (Hrsg.) (2020).
15 Vgl. Börse ARD (Hrsg.) (2020).

9
Im Jahr 2019 ist der Garantiezins bereits auf 0,9% abgesunken. Aufgrund der
gesunkenen Garantieverzinsung sind auch die laufende und die gesamte
Verzinsung gesunken. Die laufende Verzinsung lag 2004 noch bei 4,43%, sank
dann bis 2014 um 1,03% auf 3,4%. Die Gesamtverzinsung sank im gleichen
Zeitraum um 1,06%, von 5,1% auf 4,04%.

Ein Vergleich des Erwartungswertes der Gesamtverzinsung und der jährlichen


Rendite des DAX zeigt auf, dass der DAX mit 10,97% trotz verlustreicher Jahre,
wie bspw. in der Finanzkrise 2008, eine höhere zu erwartende Rendite aufweist,
als eine Lebens- oder Rentenversicherung mit einer erwarteten Rendite von
4,78%. Jedoch erweist sich der Index als wesentlich volatiler. Die
Standardabweichung vom DAX liegt bei 20,48%, während die der
Gesamtverzinsung bei 0,33% liegt.

Abbildung 5: Jährliche Anlage von 1.000€ zum jeweiligen Zinssatz der laufenden Verzinsung und
jährlichen Rendite des DAX

Jährliche Anlage von 1.000€


20000
Wert der Anlage in €

15000

10000

5000

0
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Jahr

Laufende Verzinsung DAX

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Statista (Hrsg.) (2020) und GDV (Hrsg.)
(2013)

Abbildung 5 zeigt die Entwicklung einer jährlichen Anlage von 1.000€ zum
Zinssatz der laufenden Verzinsung und zur jährlichen Rendite des DAX. Die
laufende Verzinsung wurde als Vergleichselement gewählt, weil in der
Gesamtverzinsung der einmalig gezahlte Schlussüberschuss enthalten ist,
während die laufende Verzinsung dem Kunden jedes Jahr auf sein bereits
eingezahltes Vermögen gutgeschrieben wird. Es ist zu erkennen, dass der DAX,

10
trotz der Einbrüche 2008 und 2011, aufgrund der Finanz- und Eurokrise,
letztendlich besser performt hat als eine Anlage zur laufenden Verzinsung.

Aufgrund des Zinseszinseffektes bei der laufenden Verzinsung wird ein stetig
steigendes Vermögen gebildet. Die angelegten 1.000€ verlieren nicht an Wert
und wachsen durch den sicheren Zins jedes Jahr weiter an. Das im Index
angelegte Geld kann hingegen an Wert verlieren. Dafür besteht die Chance, bei
niedrigeren Kursen mehr Anteile für 1.000€ kaufen zu können und so kann der
Cost-Average-Effekt ausgenutzt werden. Dieser Effekt sorgt dafür, dass bei einer
Anlage über einen längeren Zeitraum ein niedrigerer Durchschnittspreis erzielt
wird.16 Letztendlich liegt der Wert des Endvermögens bei der Investition in den
DAX bei 18.371,40€ und ist somit um 4370,99€ höher, als bei der sicheren
Variante mit der laufenden Verzinsung mit einem Wert von 14.000,41€.

Allerdings ist dies kein abschließender Vergleich. In der Praxis existieren Kosten,
wie bspw. Provisionen und Verwaltungskosten bei einer Lebens- oder
Rentenversicherung und Kauf- bzw. Depotgebühren bei der Investition in den
DAX. Ebenso kann Kapitalertragssteuer anfallen, wenn die Anteile vom Index
verkauft werden. Indes wird der Ertrag bei Auszahlung oder Rentenbeginn der
Versicherung ebenfalls versteuert. Ebenso spielt der Anlagehorizont eine
entscheidende Rolle und ist im Beispiel mit nur 10 Jahren gering.

Somit lässt sich kein abschließendes Urteil bilden, welche Investition die Bessere
ist. Dieser Vergleich sollte lediglich die Auswirkungen von sinkenden Zinsen und
Kursschwankungen auf investiertes Geld zeigen.

3 Anlagevorschriften für Lebensversicherer

3.1 Allgemeine Anlagevorschriften

Lebensversicherer haben das Geld ihrer Kunden nach bestimmten Vorschriften


und Standards anzulegen. Früher galten diese Regeln nur für das gebundene
Vermögen, doch seit der Einführung der neuen Aufsichtsregelungen Solvency II
im Jahr 2016, wurden diese überarbeitet und beziehen sich nun auf das gesamte
Vermögen des Versicherers. Ebenfalls müssen die Versicherer eine
Zinszusatzreserve bilden, welche Bestandteil der handelsrechtlichen bilanziellen

16 Vgl. Börse ARD (Hrsg.) (2020).


11
Deckungsrückstellung ist.17 Zudem müssen die Lebensversicherer zu jeder Zeit
in der Lage sein, fällige Ansprüche zu bedienen, um auch ein Eingreifen der
BaFin zu vermeiden.18 Die Aufsicht über die Kapitalanlagen von
Versicherungsunternehmen obliegt hierbei der BaFin.

Dafür muss vom Versicherer ein Anlagekatalog erstellt werden, welcher


nachweisen soll, dass die Kapitalanlage sicher, liquide und rentabel erfolgt. 19
Durch seine Vermögensanlagetätigkeit hat der Versicherer die dauernde
Erfüllbarkeit der Versicherungsverträge sicherzustellen.

Die allgemeinen Anlagegrundsätze sind in §124 Anlagegrundsätze des


Versicherungsaufsichtsgesetzes definiert. So besagt §124 Absatz 1 Satz 2:
„sämtliche Vermögenswerte sind so anzulegen, dass Sicherheit, Qualität,
Liquidität und Rentabilität des Portfolios als Ganzes sichergestellt werden“.20 Die
genaue Bedeutung dessen, wird im Rundschreiben 11/2017 der
Versicherungsaufsicht konkretisiert.

Sicher bedeutet, dass der Nominalwert der Anlage und die Substanz der
Vermögensanlagen erhalten bleiben soll.21 Die Bewertung der Sicherheit erfolgt
anhand der Einschätzung der Bonität der Schuldner. Diese muss beispielsweise
nach der Ratingagentur Standard & Poor’s mindestens BBB entsprechen und
kann auch durch das Versicherungsunternehmen vorgenommen werden.

Kapitalanlagen gelten als rentabel, wenn diese einen nachhaltigen Ertrag


erzielen, wobei jedoch keine Mindestrendite erwirtschaftet werden muss.22 Da
auch im Niedrigzinsumfeld die Sicherheit der Rendite vorgeht, dürfen auch
Kapitalanlagen mit Null- oder Negativverzinsung im Sicherungsvermögen
enthalten sein.

Der Versicherer muss fälligen Zahlungsverpflichtungen unverzüglich


nachkommen können.23 Es sind immer genügend liquide Mittel oder schnell

17 Vgl. Albrecht, P. (2015), S. 243.


18 Vgl. Donner, M. (2015), S. 33.
19 Vgl. zu diesem Absatz BaFin (Hrsg.), Kapitalanlagen von Versicherern (2016).
20 Versicherungsaufsichtsgesetz (2020) §124 Abs. 1 Satz 2. VAG.
21 Vgl. zu diesem Absatz BaFin (Hrsg.), Rundschreiben 11/2017 (VA), B.3.1 Sicherheit.
22 Vgl. zu diesem Absatz BaFin (Hrsg.), Rundschreiben 11/2017 (VA), B.3.2 Rentabilität.
23 Vgl. zu diesem Absatz BaFin (Hrsg.), Rundschreiben 11/2017 (VA), B.3.3 Liquidität.

12
liquidierbare Anlagen zu halten. Die Aufnahme von Fremdkapital ist nur in
Ausnahmefällen gestattet.

3.2 Struktur der Kapitalanlagen

Aufgrund der im vorherigen Kapitel beschriebenen Anlagevorschriften, sind


Lebensversicherer in der Auswahl ihrer Kapitalanlagen stark eingeschränkt. Um
dem Aspekt der Sicherheit nachzukommen, wird ein Großteil des Kapitals in
Renten gehalten, wie folgende Tabelle zeigt.

Tabelle 1: Struktur der Kapitalanlagen der Lebensversicherer

31.12.2016 31.12.2017 31.12.2018 [1]


Renten [2] 85,90% 86,10% 84,50%
davon
Hypotheken - - 6,60%
Ausleihungen - - 29,10%
Inhaberschuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere - - 19,10%
über Fonds gehaltene Renten - - 29,40%
Einlagen bei Kreditinstituten - - 0,20%
Aktien 4,40% 4,70% 4,80%
Beteiligungen 3,70% 2,80% 5,70%
Immobilien 3,60% 3,90% 3,30%
Sonstige 2,40% 2,40% 1,60%
Gesamt 100,00% 100,00% 100,00%
Gesamt (in Mrd. EUR) 885,1 909,2 930,4
[1] wegen Änderungen in der Systematik Werte mit Vorjahren nicht voll vergleichbar, [2]
Untergliederung aufgrund Änderungen in der Systematik erst ab 2018 verfügbar, Quelle: GDV
(2020)

Im betrachteten Zeitraum lässt sich keine starke Veränderung der Struktur der
Kapitalanlagen erkennen.

Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Zinspapiere der Lebensversicherer häufig
eine Laufzeit von 5-10 Jahren haben und die Fälligkeit eventuell noch nicht
erreicht wurde.24 Da eine Zinssenkung zu einer Kurserhöhung der noch

24 Vgl. zu diesem Absatz Schradin, H. R. / Pohl, B. / Koch, O. (2006) S.31.


13
vorhandenen und höher verzinsten Anlagen führt, erhöhen diese die stillen
Reserven des Lebensversicherungsunternehmens.

Einzig der Anteil der Beteiligungen hat sich von 2017 zu 2018 mehr als
verdoppelt.

Daraus lässt sich schließen, dass trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase


weiterhin die Sicherung der bestehenden Garantieansprüche die höchste
Priorität hat, was allerdings zulasten der Rentabilität geht. Dennoch gewinnt die
Entwicklung weniger komplexer Produkte mit geringen Kapitalanforderungen für
die Lebensversicherer zunehmend an Bedeutung.25

4 Alternativen zu klassischen Lebensversicherungen

4.1 Fondsgebundene Lebensversicherung

Ein Fonds ist ein Sondervermögen, das von einer Investmentgesellschaft


verwaltet wird und welches z.B. in Aktien, Renten oder ähnliche Wertpapiere
angelegt wird.26 Aufgrund der Diversifikation des Vermögens wird das Risiko
eines Werteverlustes verkleinert, im Vergleich zu Einzelaktien jedoch auch die
Chance auf einen schnellen Wertezuwachs. Es gibt verschiedene Arten von
Fonds von denen für die Lebensversicherung die Renten-, Aktien-, Misch-,
Geldmarkt- und offene Immobilienfonds am wichtigsten sind. Die Verwaltung der
Fonds wird hierbei von einer Bank übernommen, während der Versicherer den
gewünschten Versicherungsschutz gewährt.

In der Praxis werden bei der fondsgebundenen Lebensversicherung häufig


Mischfonds mit einem großen Aktienanteil verwendet.27 Häufig kann der Kunde
bei der Auswahl des Fonds auch z.B. ökologische Schwerpunkte setzen.
Während der Laufzeit ist in der Regel auch ein Wechsel des Fonds oder die
Aufteilung des Beitrags auf mehrere verschiedene Fonds möglich.

Die Risiken, die mit der Geldanlage einhergehen, wie bspw. das
Kapitalanlagerisiko oder das Risiko des Wertverlustes, werden hierbei voll vom
Versicherungsnehmer getragen. Im Gegensatz zu festverzinsten

25 Vgl. Klotzki, U. (2018), S. 143.


26 Vgl. Börse ARD (Hrsg.) (2020).
27 Vgl. zu diesem Absatz Kurzendörfer, V. (2000), S. 104.

14
Lebensversicherungen lässt sich hierbei die Ablaufleistung nicht im Voraus
bestimmen, da diese von den Kursveränderungen abhängig ist. Nur die
Todesfallleistung ist weiterhin vorher bestimmbar.

Werden die laufenden Beiträge vom Kunden konstant gezahlt, profitiert dieser
vom Cost-Average-Effekt. Auch hat der Kunde die Möglichkeit vom
Ablaufmanagement des Versicherers zu profitieren. Das bedeutet, dass gegen
Ende der Laufzeit eine Umschichtung des Vermögens in weniger volatile
Geldanlagen, wie z.B. Geldmarktfonds oder Rentenfonds, erfolgt. Die Kosten
sind bei dieser Art der Lebensversicherung anders aufgebaut und der Kunde
muss darüber aufgeklärt werden. So werden vom Beitrag noch der
Ausgabeaufschlag, der Verwaltungskostenaufschlag, sonstige Kosten für die
Lebensversicherung und ggf. Risikoanteile für die Todesfallabsicherung
abgezogen, bevor das Geld in den Fonds investiert wird. 28 Das führt dazu, dass
die fondsgebundene Lebensversicherung in der Regel höhere
Verwaltungskosten als die konventionelle Lebensversicherung verursacht.29

Allerdings wurden diese Produkte, wie in Kapitel 1 beschrieben, vergleichsweise


selten abgeschlossen. Es ist zu vermuten, dass die Kunden es als zu unsicher
empfanden nicht genau zu wissen, welche Ablaufleistung sie erwarten können
und sie auch nicht dazu bereit waren, die genannten Risiken zu tragen. Aus
diesem Grund gibt es inzwischen zahlreiche Mischformen, bei denen zum
Beispiel ein Teil des Beitrags oder alles in die festverzinslichen Anlagen fließt
und dann nur die Überschüsse in vorher vereinbarte Fonds angelegt werden.

4.2 Aktienindexgebundene Lebensversicherung

Bei dieser Form der Lebensversicherung wird die Wertentwicklung der Beiträge
an einen Aktienindex, wie bspw. dem DAX oder den EURO STOXX 50,
gekoppelt. Ein Aktienindex ist die gewogene Messzahl für die Entwicklung des
Kursdurchschnitts maßgeblicher Aktiengesellschaften.30 Zudem wird dem
Kunden die Möglichkeit geboten, einen Partizipationssatz auszuwählen. Der
Partizipationssatz ist der Prozentsatz, zu dem Versicherungsnehmer an der

28 Vgl. Kurzendörfer, V. (2000), S. 106.


29 Vgl. von der Schulenburg, J.-M. / Lohse, U. (2014), S. 135.
30 Vgl. Schareck ,C. / Schumacher, M. / Grischeck, M. (1999) S. 20.

15
Entwicklung des Index beteiligt ist.31 Der Vorteil für den Kunden liegt in der
Kapitalgarantie, welche ihm Sicherheit bieten soll. Der Nachteil ist jedoch, dass
er nicht in vollem Umfang von den Wertsteigerungen profitiert.

Durch die Kapitalgarantie erhält der Kunde im Erlebensfall eine garantierte


Versicherungsleistung, welche aus der Summe der gezahlten Beiträge oder dem
Einmalbeitrag, zuzüglich dem Zinsertrag und abzüglich der Verwaltungskosten
und dem Risikobeitrag, besteht.32

Es besteht die Alternative die Nachbildung des Index nicht mit den
entsprechenden Aktien vorzunehmen, sondern durch den Kauf von Call-
Optionen. Die Call-Option sichert dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht,
während der Laufzeit, bzw. am Ende der Laufzeit, den Basiswert zu einem vorab
festgelegten Preis zu erwerben.33 Sinkt der Kurs unter den Basiswert und endet
die Laufzeit der Option, wird der Käufer sie erlöschen lassen. Liegt der Kurs
während oder am Ende der Laufzeit über dem Basiswert, sollte die Option
ausgeübt werden und der Basiswert wird zum vereinbarten Preis gekauft. Der
Gewinn entspricht hierbei dem aktuellen Kurs, abzüglich des Kaufkurses,
abzüglich der Optionsgebühr. Bei dieser Variante wird ein Teil des Beitrags nicht
in festverzinsliche Wertpapiere investiert, sondern in Zero-Bonds, deren
Nennwert der garantierten Versicherungsleistung entspricht.34

5 Praxisbeispiel: Die Allianz IndexSelect – Analyse der

Versicherungsbedingungen

5.1 Überschussbeteiligung, Indexpartizipation und sichere Verzinsung

Die private Rentenversicherung IndexSelect der Allianz Versicherung AG bietet


dem Kunden eine lebenslange garantierte Altersrente mit der zusätzlichen
Möglichkeit zur Hinterbliebenenabsicherung. Hierbei sollen Sicherheit,
Renditechancen und Wandlungsfähigkeit miteinander verknüpft werden. Es wird
garantiert, dass zur Verrentung mindestens das eingezahlte Kapital zur
Verfügung steht.

31 Vgl. Schareck ,C. / Schumacher, M. / Grischeck, M. (1999) S. 22.


32 Vgl. Kurzendörfer, V. (2000), S. 108.
33 Vgl. Börse ARD (Hrsg.) (2020).
34 Vgl. Kurzendörfer, V. (2000), S. 109.

16
Die Überschussbeteiligung besteht aus der Beteiligung an den Überschüssen
und den Bewertungsreserven. Die Höhe der Überschussbeteiligung kann nicht
garantiert werden. Diese hängt unter anderem von der Entwicklung des
Kapitalmarktes, der versicherten Risiken Allianz und der Kosten ab und beträgt
im niedrigsten Fall 0€.35 Mit den gezahlten Beiträgen und den Erträgen aus der
Überschussbeteiligung kann über die Indexpartizipation an der Wertentwicklung
des EURO STOXX 50 teilgenommen werden. Der EURO STOXX 50 umfasst die
50 größten Unternehmen der Eurozone.36

Die Indexpartizipation bestimmt sich nach der Höhe des Cap, dem
Partizipationssatz, der maßgeblichen Jahresrendite und der Bezugsgröße.37 Der
Cap gibt an, bis zu welcher Höhe an einer positiven monatlichen Wertentwicklung
partizipiert werden kann.

Der Kunde wird also nicht vollständig an der Entwicklung des Index beteiligt und
vergibt somit die Chance auf eine höhere Rendite. Im Gegenzug verliert er bei
einem negativen Verlauf kein Geld. Die Gewinne werden nach oben hin
gedeckelt, dafür kann kein Verlust entstehen. Die Rendite wird zwischen 0 und
der Höhe des Caps liegen.

Der Partizipationssatz gibt an, in welchem Umfang der Policenwert an der


maßgeblichen Jahresrendite des Index beteiligt wird.38 Alternativ kann die
Indexpartizipation aber auch teilweise oder ganz ausgesetzt werden und
stattdessen kann die sichere Verzinsung gewählt werden.39 Diese Aufteilung
erfolgt in 25-Prozentschritten, wobei die Summe 100 Prozent ergeben muss.
Hiermit wird dem Kunden die Wahl gelassen, ob und in welcher Höhe er die
Chancen des Kapitalmarktes nutzen will. Dafür wird er jedes Jahr vor dem
Indexstichtag von der Allianz nach seinen Präferenzen befragt. Der Indexstichtag
ist der Tag, an dem der Kunde erstmals am Index partizipieren kann.

Die maßgebliche Jahresrendite ist die Summe der mit dem Cap gedeckelten
positiven monatlichen Wertentwicklungen, abzüglich der monatlichen negativen

35 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019a), S. 3.


36 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2020).
37 Vgl. zu diesem Absatz Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 8.
38 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 8.
39 Vgl. zu diesem Absatz Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 4.

17
Renditen.40 Das Ergebnis wird mit dem Partizipationssatz multipliziert und dem
Vertrag zugeschrieben. Ist die Summe jedoch negativ, greift der
Sicherungsmechanismus und der Kunde erhält keine negative Rendite, sondern
eine Veränderung von 0%.

Die Bezugsgröße für die Indexpartizipation ist der Policenwert zu Beginn des
Indexjahres.41

5.2 Kosten

Die Kosten der Versicherung bestehen hauptsächlich aus den Abschluss- und
Vertriebskosten und den übrigen Kosten. Hinzu können anlassbezogene Kosten
oder Kosten für Lastschriftrückläufer kommen.

Die Abschluss und Vertriebskosten betragen 2,5% der vereinbarten


Beitragszahlungen und 2,5% von möglichen Zuzahlungen.42 Diese werden in
gleichmäßigen Jahresbeträgen über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren,
allerdings nicht länger als bis zum Ende der vereinbarten Beitragszahlungsdauer
an den Versicherungsvermittler gezahlt.43

Die Verwaltungskosten hängen von der Höhe der eingezahlten Beiträge ab. Bei
einem Beitrag von 100€ monatlich belaufen sich diese auf 4,33% der
eingezahlten Beiträge, auf 1,95% der Zuzahlungen und jährlich 0,60% des
gebildeten Kapitals.44 In der Auszahlungsphase betragen die Verwaltungskosten
jährlich 1,75% bezogen auf die Altersleistung. Die Effektivkosten werden mit 1,72
Prozentpunkten angegeben. Es wird von einer beispielhaften Wertentwicklung
von 3% ausgegangen, womit sich eine Effektivrendite von 1,28% ergeben würde.

6 Kritische Würdigung und Ausblick

Seit Beginn der Niedrigzinsphase leidet die Lebensversicherung unter ihr. Die
klassische Kapitallebensversicherung verliert immer mehr an Bedeutung und
auch das Neugeschäft insgesamt geht zurück. Sparer finden heute weder in

40 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 8.


41 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 8.
42 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019b) S.2.
43 Vgl. Allianz (Hrsg.) (2019a) S. 10.
44 Vgl. zu diesem Absatz Allianz (Hrsg.) (2019b) S.2.

18
Sparbüchern, noch in Lebensversicherungen eine renditestarke,
zufriedenstellende Anlagemöglichkeit für ihr Geld.

Trotzdem gab es kaum nennenswerte Produktinnovationen in der


Lebensversicherung. Die bereits bestehenden Konzepte von fondsgebundenen
Lebens- und Rentenversicherungen wurden zwar neu aufgearbeitet, jedoch
meiner Meinung nach nicht revolutioniert. Diese vermeintlich neuen Produktarten
rücken nun zwar stärker in den Fokus des Kunden, allerdings werden diese jetzt
erst stärker beworben und offensiver im Vertrieb angesprochen.

Meiner Meinung nach muss sich die Versicherungsbranche voraussichtlich


darauf einstellen, dass die Niedrigzinsphase auch in den kommenden Jahren
nicht enden wird. Sowohl die EZB, als auch die US Notenbank Federal Reserve,
haben bei Krisen nur die Möglichkeiten entweder den Leitzins weiter zu senken
oder die Märkte mit Geld zu fluten.

Allerdings ist es auch schwierig bei derart strengen Regulierungen wirklich


innovative Produkte zu entwickeln. Die goldene Regel ist immer noch, dass das
Geld der Kunden sicher sein muss. Jedoch liegt die Finanzkrise, in welcher nicht
nur das Vertrauen der Verbraucher verloren ging, sondern in Amerika unter
anderem auch die Pensionsansprüche vieler Bürger, noch nicht so lange zurück.
Gäbe es diese strengen Regeln nicht, könnten auch die Ansprüche aus der
Lebens- oder Rentenversicherung von vielen Kunden bei der nächsten Krise in
Gefahr sein.

Ich denke nicht, dass in der Zukunft bei anhaltenden Niedrigzinsen komplett neue
Produkte in der Lebensversicherung entstehen werden. Meiner Meinung nach
wäre es das Beste, wenn sich die Versicherungsbranche stärker auf die
Digitalisierung und Automatisierung fokussiert. So könnten vor allem die
Verwaltungskosten der Verträge sinken und die Produkte würden für die Kunden
attraktiver werden.

7 Zusammenfassung der Ergebnisse

Diese Hausarbeit sollte die aktuelle Situation der Lebensversicherung in der


Niedrigzinsphase aufzeigen und alternative Produktinnovationen zu klassischen
Tarifen mit Garantiezins präsentieren. Mithilfe einer Auswertung über die

19
abgeschlossenen Neuverträge, Bestandsverträge und aktuellen
Beitragseinnahmen der Versicherer, über die Jahre 2003 bis 2016, bzw. 2018,
wurde gezeigt, dass aufgrund der niedrigen Zinsen klassische Lebens- und
Rentenversicherungen kaum noch nachgefragt werden, die Versicherer jedoch
noch eine hohe Anzahl an Bestandsverträgen dieser Sorte besitzen. Anhand der
Beitragseinnahmen wurde dargestellt, dass die klassische Lebensversicherung
von Jahr zu Jahr weniger hohe Einnahmen verbucht und 2017 erstmals weniger
als die Renten- und Pensionsversicherungen. Es wurde so auch nachgewiesen,
dass vor allem fondsgebundene Rentenversicherungen immer stärker
nachgefragt werden. Durch die ab 2017 veränderte Zählweise und der damit
verbundenen Einführung der Kategorie Mischformen mit Garantie wurde deutlich,
dass die Kunden zwar Interesse daran haben die Chancen des Kapitalmarktes
zu nutzen, aber weiterhin eine Mindestrente durch die Versicherung garantiert
bekommen möchten.

Der Vergleich der garantierten, laufenden und gesamten Verzinsung mit der
jährlichen Rendite des DAX betonte noch einmal, wieso die
Versicherungsnehmer von den Chancen des Kapitalmarktes profitieren möchten.
Inzwischen hat der Höchstrechnungszins einen historisch niedrigen Stand
erreicht und wird voraussichtlich noch weiter absinken.

Doch durch strenge Regulierungen können die Lebensversicherer nicht ihr


gesamtes Vermögen in riskante Anlagen anlegen, da sie solvent bleiben müssen.
Deshalb ist weiterhin ein Großteil des Geldes noch immer in Rentenpapiere
investiert.

Es folgte die Analyse der Rentenversicherung IndexSelect der Allianz als Beispiel
für eine aktuelle Produktinnovation. Dabei wurde aufgezeigt, wie der Kunde vom
Kapitalmarkt profitieren kann und dabei nicht auf eine garantierte Mindestrente
verzichten muss. Ebenso wurden die Kosten des Produktes behandelt.

Abschließend folgte die kritische Würdigung der Autorin und ein Ausblick auf die
weitere Entwicklung der Lebensversicherung in Zeiten der Niedrigzinsphase.

20
Literaturverzeichnis

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Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2008, Berlin.

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Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2009, Berlin.

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Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 20010/2011, Berlin.
VII
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Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2012, Berlin.

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Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2013, Berlin.

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VIII
Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V.:
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IX
Wimmer, M. (2005): Erfolgsdeterminanten deutscher
Lebensversicherungsunternehmen - Eine empirische Analyse, 1. Auflage,
Hamburg.

X
Anhangsverzeichnis

Anhang 1: Tabelle zu Abbildung 1 Eingelöster Neuzugang in der


Lebensversicherung......................................................................................... XII

Anhang 2: Tabelle zu Abbildung 2 Bestand an Hauptversicherungen in der


Lebensversicherung........................................................................................ XIII

Anhang 3: Tabelle zu Abbildung 3 Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen


........................................................................................................................ XIV

Anhang 4: Tabelle zu Abbildung 4 Höchstrechnungszins, laufende und gesamte


Verzinsung und jährliche Rendite DAX ............................................................ XV

Anhang 5: Tabelle zu Abbildung 5 Jährliche Anlage von 1.000€ zum jeweiligen


Zinssatz der laufenden Verzinsung und jährlichen Rendite des DAX ............. XVI

XI
Anhang

Anhang 1: Tabelle zu Abbildung 1 Eingelöster Neuzugang in der Lebensversicherung


Mischformen
Kapitallebensversicherung Kapitallebensversicherung klassische fondsgebundene mit Garantie
Jahr (klassisch) (fondsgebunden) Rentenversicherungen Rentenversicherung (ab 2017) Gesamt
2003 1592362 538886 1866014 580979 4578241
2004 2649238 1183326 2969652 1251289 8053505
2005 962393 391755 1868691 857032 4079871
2006 982781 300138 2223968 1281056 4787943
2007 713126 255731 1876627 1660313 4505797
2008 563302 228950 1355747 1584467 3732466
2009 562776 169713 1370142 1135512 3238143
2010 561257 156695 1506074 981983 3206009
2011 566954 140828 1573677 937702 3219161
2012 526485 102108 1356003 783166 2767762
2013 444267 82072 1089969 679128 2295436
2014 465077 82283 1127565 745244 2420169
2015 417185 79330 878844 748134 2123493
2016 428438 76557 783306 805639 2093940
2017 466327 47573 523338 222401 1233981 2493620
2018 461909 46187 435615 213411 1392421 2549543
Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019 GDV (Hrsg.), S. 10-11.

XII
Anhang 2: Tabelle zu Abbildung 2 Bestand an Hauptversicherungen in der Lebensversicherung
Mischformen
Kapitallebensversicherung Kapitallebensversicherung klassische fondsgebundene mit Garantie
Jahr (klassisch) (fondsgebunden) Rentenversicherungen Rentenversicherung (ab 2017) Gesamt
2003 45147 4509 12322 2525 64503
2004 44200 5347 14474 3564 67585
2005 41778 4938 15487 4590 66793
2006 39495 5212 16664 5371 66742
2007 37205 5138 17617 6667 66627
2008 34855 5138 17920 7714 65627
2009 32668 4881 18316 8464 64329
2010 30779 4740 18955 8900 63374
2011 28684 4596 19547 9249 62076
2012 26896 4473 19697 9767 60833
2013 25148 4191 19875 9953 59167
2014 23600 4302 20128 9877 57907
2015 22164 3886 20157 10410 56617
2016 20770 3742 19986 10696 55194
2017 24616 2894 23903 4113 9949 65475
2018 23264 2798 23499 4047 11015 64623
Anzahl in Tausend

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019 GDV (Hrsg.), S. 15-16.

XIII
Anhang 3: Tabelle zu Abbildung 3 Entwicklung der laufenden Beitragseinnahmen
Kapitalversicherungen (inkl. fondsgebundene Renten- Renten- und
Jahr Vermögensbildende LV) und Lebensversicherungen Pensionsversicherungen Gesamt
2003 30891 5761 12442 49094
2004 29694 6565 13906 50165
2005 29285 7666 15512 52463
2006 27909 8190 15806 51905
2007 26510 8912 16123 51545
2008 25396 9972 16511 51879
2009 23467 9971 15994 49432
2010 22620 9890 15697 48207
2011 21511 10416 16359 48286
2012 20273 11234 16721 48228
2013 19056 11245 15440 45741
2014 18080 11232 15400 44712
2015 17129 11371 15785 44285
2016 16173 11847 15767 43787
2017 15411 11833 15970 43214
2018 14689 12351 15854 42894
Einnahmen in Mio. EUR

Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Lebensversicherung in Zahlen 2003-2019 GDV (Hrsg.), S. 22-23.

XIV
Anhang 4: Tabelle zu Abbildung 4 Höchstrechnungszins, laufende und gesamte Verzinsung und jährliche Rendite DAX
Jahr Höchstrechnungszins Laufende Verzinsung Gesamtverzinsung jährliche Rendite DAX Punktestand DAX
2003 - - - - 3965,16
2004 2,75% 4,43% 5,1% 7,336904438% 4256,08
2005 2,75% 4,31% 5% 27,07138964% 5408,26
2006 2,75% 4,24% 4,9% 21,9786031% 6596,92
2007 2,25% 4,25% 5% 22,2891895% 8067,32
2008 2,25% 4,39% 5,1% -40,37425068% 4810,2
2009 2,25% 4,28% 5% 23,84994387% 5957,43
2010 2,25% 4,2% 4,8% 16,05994531% 6914,19
2011 2,25% 4,07% 4,7% -14,69210421% 5898,35
2012 1,75% 3,91% 4,66% 29,05965228% 7612,39
2013 1,75% 3,61% 4,24% 25,48174752% 9552,16
2014 1,75% 3,4% 4,04% 2,652698447% 9805,55
Erwartungswert 2,25% 4,099090909% 4,776363636% 10,97397447% 6807,16818
Standardabweichung 0,369274473% 0,314597999% 0,333664849% 20,48357959% 1727,27265
Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Statista (Hrsg.) (2020) und GDV (Hrsg.) (2013)
𝑃𝑡 −𝑃𝑡−1
Formel zur Berechnung der jährlichen Rendite DAX: 𝑅𝑒𝑛𝑑𝑖𝑡𝑒 = ∗ 100
𝑃𝑡−1

Pt = Preis zum Zeitpunkt t

XV
Anhang 5: Tabelle zu Abbildung 5 Jährliche Anlage von 1.000€ zum jeweiligen Zinssatz der laufenden Verzinsung und jährlichen Rendite
des DAX
Jahr Laufende Verzinsung DAX
2004 1044,3 1073,369044
2005 2132,40933 2634,658857
2006 3265,223486 4433,506101
2007 4446,495484 6644,590573
2008 5685,596635 4558,144411
2009 6971,740171 6883,758734
2010 8306,553259 9149,886075
2011 9685,329976 8658,654236
2012 11103,12638 12465,42557
2013 12540,04924 16896,65132
2014 14000,41091 18371,39551
Quelle: Eigene Darstellung, Rohdaten entnommen aus Statista (Hrsg.) (2020) und GDV (Hrsg.) (2013)

Formel zur Berechnung der Werte: 𝑊𝑒𝑟𝑡 𝑖𝑛 𝑃𝑒𝑟𝑖𝑜𝑑𝑒 𝑡 = (1.000€ + 𝑃𝑡−1 ) ∗ (1 + 𝑅𝑡 )

Pt-1 = Wert zum Zeitpunkt t-1

Rt = laufende Verzinsung, bzw. Rendite DAX aus Anhang 4 übernommen

XVI

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