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Dezentrale Energieerzeugungsanlagen
nach VDE AR-N 4105
ABB
Weltweite Kompetenz für den Photovoltaik-Markt
Anlagen, die durch Sonne, Wind, Wasser oder Biogas Detail muss über die gesamte Lebensdauer hinweg seinen
Energie gewinnen, leisten einen wesentlichen Beitrag Beitrag leisten und dabei die vom Hersteller garantierten
zum Klimaschutz und bieten zudem aus ökonomischer Gewährleistungen absolut zuverlässig einhalten.
Sicht ein sehr großes Potential. Sie sind global zu einem
festen Bestandteil in der Energieversorgung geworden Die VDE-AR-N 4105 im kurzen Überblick
und ihre Anzahl nimmt unvermindert rasch zu. Ende der Übergangsfristen für die Anpassung an die
VDE-AR-N 4105:
Diese Entwicklung bestätigt auch die Angabe des VDE, wonach – – für Photovoltaik-Anlagen am NS-Netz der 01.01.2012
Photovoltaik-Anlagen schon heute mit einer Nennleistung von – – für sonstige Erzeugungsanlagen am NS-Netz der
ca. 14 Gigawatt in das deutsche Niederspannungsnetz ein- 01.07.2012
speisen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die – – Altanlagen sollten nach der VDE-AR-N 4105 bis zum
technologische Qualität der Anlagen, besonders an der Schnitt 31.12.2013 umgerüstet sein.
stelle zwischen der Anlage des Energieerzeugers und dem
Netz. Hier hat der VDE eine neue Richtlinie erstellt und 2011 Die allgemeinen Anforderungen der Anwendungsrichtlinie:
die in Fachgremien erarbeitete VDE-AR-N 4105 in Kraft gesetzt. – – Ein Netz- und Anlagenschutz – kurz NA-Schutz – muss
an einem zentralen Zählerplatz, dezentral in einer Unterver-
ABB kennt die Vorgaben, Normen und Richtlinien wie kaum ein teilung oder integriert ergänzt werden.
anders Unternehmen. Als weltweiter Partner der Photovoltaik- –– Der NA-Schutz muss zweikanalig redundant ausgeführt
Branche bietet ABB ein umfassendes Produktportfolio zum sein.
Schalten, Messen und Schützen, das die Voraussetzungen mehr – – Ein Ausfall der Hilfsspannung des zentralen NA-Schutzes
als erfüllt. Alle Komponenten zeichnen sich durch höchste oder der Steuerung des integrierten NA-Schutzes muss
Qualität und lange Lebensdauer aus. zum unverzögerten Auslösen des Kuppelschalters führen.
– – Die Schutzauslösung des integrierten Schutzes darf durch
Umfassender Schutz durch ganzheitliche Lösungen sonstige Funktionen der Steuerung nicht unzulässig ver
Basierend auf langjähriger Erfahrung und neuester Technologie, zögert werden, damit die erforderliche Abschaltzeit von
stehen ABB Komponenten für den optimalen Schutz sowie 200 ms eingehalten wird.
für eine langfristige Ertrags- und Betriebssicherheit der Anlage. – – Die Schutzfunktionen müssen auch bei einem Fehler der
Um mögliche Unsicherheitsfaktoren auszuschließen, sind vor Anlagensteuerung erhalten bleiben.
allem ganzheitliche Lösungen, wie ABB sie bietet, eine unab- – – Sowohl beim zentralen als auch beim integrierten NA-
dingbare Voraussetzung. Jede einzelne Komponente, jedes Schutz muss die Einfehlersicherheit gewährleistet sein.
L3
Solar AC
N
7. Gegebenfalls Absicherung der Stich
≤1000 V DC
leitungen zum NA-Schutz
VL+ VL- A1 11 21 S1 S2 S3
1
Kuppelschalter
L+ L- KE w 11 21
8. PV-Anlagen, Isolationsüberwachung 3 2
der DC-Seite (CM-IWN + CM-IVN) R<w
A1 A2 12 14 22 24
PE
2 2CDC110078B0102
Umfangreiche Produktvielfalt für Umsetzung der Leistungsschalter/Lasttrennschalter
Anwendungsregel AR-N 4105: ABB ist mit seinem Produktportfolio von Leistungsschaltern
und Lasttrennschaltern in kompakter und in offener Ausfüh-
Auf der DC-Seite: rung in der Lage, den Schutz gegen Überstrome und die
–– Combiner zum Anschluss von PV-Strings Trennung der PV-Anlagen im DC- und AC-Bereich zu realisieren.
–– DC-Leistungsschalter Wenn die von einer Photovoltaikanlage erzeugte Energie eine
–– DC-Lasttrenner bestimmte Größenordnung überschreitet und der Einsatz eines
–– Isolationsüberwachungsrelais CM-IWN Niederspannungs-Trennschalters erforderlich wird, sind die
Auf der AC-Seite nach dem Wechselrichter: kompakten Lasttrennschalter der Baureihe Tmax PV erste Wahl.
–– NA-Schutzrelais CM-UFD.M21 Sie sind lieferbar in drei- und vierpoliger Version, in fester und
–– Als Kuppelschalter: Installationsschütze, Leistungsschütze, steckbarer Ausführung und mit thermomagnetischen und
Lasttrennschalter und Lasttrenner elektronischen Auslösern.
–– Sicherungsautomaten und Zähler
Netz- und Anlagenschutz
DC-Trenner Netz- und Anlagenschutz mit integriertem Vektorsprungrelais
Gleichstromanwendungen werden technisch immer anspruchs- und Rückführkreisüberwachung. Das Netzeinspeiseüberwa-
voller. Deshalb werden Lasttrennschalter benötigt, die speziell chungsrelais überwacht Spannung und Frequenz in Dreh-
für diese Einsatzbereiche ausgelegt sind. Besonders in Photo stromnetzen. Es entspricht in Verbindung mit Wechselrichtern
voltaikanlagen sind Lasttrennschalter gefragt, die auch bei mit integrierter Inselnetzerkennung den Bedingungen für den
hohen Temperaturen durchgängig betriebsbereit sind und in NA-Schutz nach VDE-AR-N 4105. In einem Alarmspeicher
sehr hohen Spannungsbereichen Betriebsströme ausschalten werden die letzten 99 Abschaltursachen sowie Abschaltwerte
können. Die OTDC-Lasttrennschalter von ABB minimieren und Zeitpunkt abgelegt. Zusätzlich wird aufgezeichnet, wie
die Energieverluste und verbessern damit die Energiebilanz lange und wie oft das CM-UFD.M21 die Einspeisung unter-
ihrer Anlage bedingt durch die niedrigen ohmschen Verluste. brochen hat. Es erfolgt außerdem eine Überwachung der
Sie decken dabei einen Spannungsbereich von 660 V DC bis angeschlossenen Kuppelschalter.
1000 V DC ab.
Kurzschluss- und Überlastschutz mit Sicherungsautomaten
Isolationsüberwachungsrelais Auf der DC-Seite einer Photovoltaik-Anlage sind sie verant-
Das Isolationsüberwachungsrelais dient zur Überwachung des wortlich für den Schutz vor Rückeinspeisungen von intakten
Isolationswiderstands in ungeerdeten IT Netzen. Einsetzbar in Strängen in defekte Stränge sowie vor einer Rückeinspeisung
AC,- DC,- und gemischten AC/DC-Systemen mit Spannungen von der AC-Seite im Falle eines Defektes am Wechselrichter.
bis zu 400 V AC und 600 V DC. Der Messbereich kann bis auf Alle Solarpanel-Stränge müssen einzeln geschützt werden,
690 V AC und 1000 V DC durch Verwendung des Vorschalt- damit im Falle einer Störung nur der fehlerhafte Strang abge-
moduls CM-IVN erweitert werden. Es kann auf die jeweiligen schaltet wird und die restlichen Stränge weiterhin Strom ein-
Anwendungsbedingungen konfiguriert werden und ist dadurch speisen.
vielseitig einsetzbar. Für Wartungsarbeiten können einzelne Stränge freigeschaltet
werden – die Verfügbarkeit der Anlage wird damit signifikant
Kuppelschalter erhöht. Auch auf der AC-Seite schützen Sicherungsauto-
Leistungsschütze maten die Installation gegen Kurzschluss und Überlast.
In Photovoltaik-Anlagen werden Block- und Barrenschütze
von ABB eingesetzt. Sie schalten sowohl die AC-Seite als Zähler
auch die DC-Seite bis 1000 V. Die Schütze eignen sich aus- Der elektronische Haushaltszähler (eHZ) misst die elektrische
gezeichnet für Netzanbindungen, bei denen ein Höchstmaß Energie, die in einer Photovoltaik-Anlage erzeugt wird. Er erfüllt
an Zuverlässigkeit gefördert ist. die Anforderungen gemäß dem VDN-Lastenheft, Version 2.1.
In Verbindung mit einem Daten-Gateway ergibt sich eine
Installationsschütze komplette Smart-Metering-Lösung, die auch das Auslesen
In kleinen Photovoltaikanlagen werden auf der AC-Seite und die Visualisierung der Verbrauchsdaten anderer Sparten
Installationsschütze ESB von ABB eingesetzt. ESBs haben (Wasser, Gas, Wärme) erlaubt.
Reiheneinbauform und sind deshalb bestens geeignet für den
Einsatz in Installationsverteilern. Die bewährten Produkte ver
fügen über ein Gleichstrommagnetsystem, sind daher absolut
brummfrei und schalten sehr leise.
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Anforderungen nach VDE-AR-N 4105:2011-08
Bei einer typgeprüften Schutzeinrichtung mit Konformitäts- malen Scheinleistungen aller EA an einem Netzanschluss
nachweis sind alle Schutzfunktionen nach 6.5* installiert. punkt; Ausnahme siehe 6.1*) muss immer direkt am zentra-
len Zählerplatz angeschlossen werden; die maximale
–– Sie wirkt auf den Kuppelschalter nach 6.4*. Abschaltzeit darf in keinem Fall über 200 ms sein. Ein Aus-
–– Sie muss als zentraler NA-Schutz am zentralen Zählerplatz lösetest muss vorgenommen werden.
platziert werden. –– Die Schalteinrichtungen des Kuppelschalters müssen kurz-
–– Falls EA ≤ 30 kVA ist auch ein in der/den EA integrierter schlussfest ausgelegt und entsprechend der unter 6.5*
NA-Schutz möglich. geforderten Schutzeinrichtungen ohne Verzögerung auslös-
–– Die jeweiligen Vorgaben an den NA-Schutz orientieren sich bar sein.
an der Summe der maximalen Scheinleistungen aller Erzeu –– Das Schaltvermögen beider Schalteinrichtungen des Kuppel-
gungsanlagen an einem Netzanschlusspunkt SSAmax: schalters soll sich mindestens an dem Ansprechbereich
–– SSAmax > 30 kVA : der vorgeschalteten Sicherung oder dem maximalen Kurz-
– – Zentraler NA-Schutz am zentralen Zählerplatz schlussstrombeitrag der Erzeugungsanlage orientieren.
Ausnahme: Bei Blockheizkraftwerken ist auch bei –– Vorraussetzung für beide Schalteinrichtungen des Kuppel-
EA > 30 kVA auch dann ein integrierter NA-Schutz schalters sind Schalter mit mindestens Lastschaltvermögen.
zulässig, falls am Netzanschlusspunkt eine für den –– Eine allpolige Abschaltung muss gewährleistet sein (siehe
Netzbetreiber jederzeit zugängliche Schaltstelle mit Erläuterungen in A.7*).
Trennfunktion vorhanden ist. –– In den Herstellerunterlagen muss die Eigenzeit des Kuppel-
–– SSAmax ≤ 30 kVA : schalters angegeben werden.
– – Zentraler NA-Schutz am zentralen Zählerplatz oder –– Der Anschlussnehmer ist dazu verpflichtet, die Kurzschluss-
dezentral in einer Unterverteilung oder festigkeit der gesamten elektrischen Anlage auf der Basis
– – Integrierter NA-Schutz der technischen Anschlussbedingungen nachzuweisen.
–– Anschlussbeispiele siehe Anhang B*.
–– Bei einem Ausfall der Hilfsspannung des zentralen NA-
Schutzes oder der Steuerung des integrierten NA-Schutzes, Zentraler Kuppelschalter
muss der Kuppelschalter ohne Verzögerung auslösen. – – Beide Schalteinrichtungen müssen galvanische Schaltein-
–– Alle weiteren Funktionen der Steuerung dürfen die verzö- richtungen sein (z. B. Schütze (nur bei Erzeugungsanlagen
gerungsfreie Schutzauslösung des integrierten Schutzes mit S Amax ≤ 100 kVA), Motorschutzschalter, mechanischer
nicht nachteilig beeinflussen. Die erforderlichen Abschalt- Leistungsschalter). Eine Trennfunktion entsprechend DIN
zeiten müssen eingehalten werden. VDE 0100-460 (VDE 0100-460) wird nicht vorausgesetzt.
–– Auch im Falle eines Fehlers, müssen die Schutzfunktionen –– Die beiden Schalteinrichtungen des Kuppelschalters müssen
der Anlagensteuerung erhalten bleiben. sich im Stromkreisverteiler der Erzeugungsanlage direkt am
–– Die Einfehlersicherheit muss sowohl beim zentralen als auch zentralen Zählerplatz befinden.
beim integrierten NA-Schutz immer gewährleistet sein. Beispiele siehe Anhang C*.
Hinweis:
Kuppelschalter Die beiden in Reihe geschalteten Schalteinrichtungen stellen
–– Er ist redundant ausgelegt und besteht aus zwei in Reihe keine Einfehlersicherheit im Sinne der Erläuterungen in A.6*
geschalteten, elektrischen Schalteinrichtungen. sicher. Ein Fehler kann sicher behoben werden, er wird
–– Falls eine Schutzfunktion anspricht, wird der Kuppelschalter aber nicht erkannt und führt somit auch nicht zu einer
vom NA-Schutz angesteuert und automatisch ausgelöst. Abschaltung der Erzeugungsanlage.
–– Er verbindet sowohl die Erzeugungsanlagen (im Folgenden
EA) mit der Kundenanlage wie auch die gesamte Kunden- Integrierter Kuppelschalter
anlage mit dem Netz. –– Beim Aufbau des Kuppelschalters muss die Einfehlersicher-
–– Falls kein Inselbetrieb vorgesehen ist, können die Schaltein- heit (siehe Erläuterung in A.6*) beachtet werden.
richtungen der einzelnen Erzeugungseinheiten (integrierter – – Der Kuppelschalter (z. B. Leistungsrelais, Schütz, mecha-
Kuppelschalter) verwendet werden. nischer Leistungsschalter usw.) soll einfehlersicher eine
Hinweis: allpolige galvanische Abschaltung gewährleisten.
Die Nutzung der integrierten Kuppelschalter ist auch in Hinweis:
Kombination mit dem zentralen NA-Schutz möglich. Der Der integrierte Kuppelschalter gewährleistet keine Trennung
zentrale NA-Schutz ab SS Amax > 30 kVA (Summe der maxi- nach VDE 0100-460 (VDE 0100-460). Für Wartungsarbeiten
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muss diese Anforderung durch eine zusätzliche geeignete Die Anforderungen an den NA-Schutz im Detail:
Schalteinrichtung (z. B. Leistungsschalter), die nicht Be- – – Der Halbschwingungs-Effektivwert sollte bei Spannungs-
standteil des Kuppelschalters ist, erfüllt werden. schutzeinrichtungen überwacht werden. Hier genügt die
–– Bei EA mit Umrichtern muss sich der Kuppelschalter auf Auswertung der 50-Hz-Grundschwingung.
der Netzseite des Umrichters befinden. – – Damit es zu keiner Überschreitung der oberen Spannungs-
–– Kommt es zu einem Kurzschluss im Umrichter, darf dies grenze der DIN EN 50160 kommt, ist der Spannungssteige-
den Kuppelschalter in seiner Schaltfunktion nicht beein rungsschutz U> als gleitender 10-Minuten-Mittelwert-Schutz
flussen. auszulegen (Überwachung der Spannungsqualität). Im
3 Sekunden-Takt muss ein neuer 10-Minuten-Mittelwert
Die generellen Anforderungen an den NA-Schutz im gebildet werden, der mit dem Einstellwert für U> aus
Überblick Tabelle 2* abzugleichen ist.
–– Unter-/Überspannungsüberwachung – – Spannungsschutzeinrichtungen müssen die einspeisenden
–– Unter- und Überfrequenzüberwachung Außenleiter überwachen.
–– Überwachung der Spannungsqualität (10-Minuten Mittelwert) – – Wenn die Erzeugeranlage(n) ≤ 30 kVA ist (sind), muss die
–– Einfehlersicher mit Überwachung der angeschlossenen Spannung pro Außenleiter und dem Neutralleiter gemessen
Kuppelschalter (abschaltbar) werden
–– Plombierbar – – Eine dreiphasige Spannungsschutzeinrichtung ist für alle
–– Prüftaste und Simulationsfunktion Erzeugeranlagen > 30 kVA vorgeschrieben. Hier müssen
–– Alarmzähler mit Auslösewert und Zeitstempel die drei entsprechenden Spannungen zwischen den Außen-
–– Meldeausgang für Abschaltursache leitern und dem Neutralleiter gemessen werden. Die drei
–– Inselbetrieberkennung (z. B. Vektorsprungverfahren) Außenleiterspannungen können entweder aus den drei
–– Display Außenleiter-Neutralleiterspannungen errechnet oder auch
–– Einbau in Verteilerschrank möglich separat gemessen werden. Es sind hier 2 × 3 Spannungs-
werte zu erfassen.
Die Aufgabe des NA-Schutzes – – Die Spannungswerte sind entweder logisch oder müssen
Im Falle von unzulässigen Spannungs- und Frequenzwerten in verknüpft werden:
der Erzeugungsanlage (EA), muss der NA-Schutz ein unverzüg- –– Bei Spannungssteigerungs-Schutzrelais bewirkt das
liches Abschalten der EA bewirken. Eine ungewollte Einspeisung Überschreiten des Ansprechwertes in mindestens einer
der EA in ein vom übrigen Verteilungsnetz getrenntes Netzteil Messspannung die Anregung.
sowie die Übertragung von Fehlern in diesem Netz werden –– Bei Spannungsrückgangs-Schutzrelais bewirkt das
dadurch unterbunden. Unterschreiten des Ansprechwertes in mindestens einer
Messspannung die Anregung.
Zu den Aufgaben des Entkupplungsschutzes zählen: – – Bei Frequenzschutzeinrichtungen reicht eine einphasige
–– Spannungsrückgangsschutz U< Auslegung aus.
–– Spannungssteigerungsschutz U> – – Alle Einstellwerte der Schutzfunktionen sowie die letzten
–– Spannungssteigerungsschutz U>> fünf Fehlermeldungen inkl. Datum – es genügt ein relativer
–– Frequenzrückgangsschutz f< Zeitstempel, eine Echtzeituhr ist nicht erforderlich – müssen
–– Frequenzsteigerungsschutz f> am NA-Schutz ablesbar sein.
–– Inselnetzerkennung
50,2 Hz
fNetz
fNetz P
P = 40 % PM pro Hz
P
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NA-Schutz nach VDE-AR-N 4105:2011-08
Anforderungen, Grenzwerte
–– Fehlermeldungen dürfen auch bei Versorgungsunter – – Verfahren a) ist mittels Schwingkreistest, Verfahren b) an
brechungen ≤ 3 Sekunden nicht verloren gehen. einer Wechselspannungsquelle nachzuweisen
–– Unabhängig vom Betriebszustand der EA müssen alle Werte (siehe Anhang D*).
am zentralen NA-Schutz jederzeit und ohne zusätzliche Hinweis:
Hilfsmittel (wie z. B. an einer Anzeige) auslesbar sein. Je nach Gegebenheit, sind zusätzliche Schutzfunktionen,
–– Beim integrierten NA-Schutz ist die Auslesung mittels z. B. Vektorsprung- oder Lastsprungrelais, zur Sicherstel-
Datenschnittstelle möglich. lung der Endkupplung oder für einen gesicherten Netzbe-
–– Die letzten 4 Anforderungen treten für Erzeugungsanlagen trieb zu berücksichtigen. Beispielsweise, wenn in einem
mit integriertem NA-Schutz und einer maximalen Schein Ortsnetz die Leistung von EAs mit rotierenden Maschinen
leistung SA-max ≤ 4,6 kVA erst ab dem 31.12.2012 in Kraft. > 20 % der Leistung von PV-Anlagen mit Frequenz-Shift-
–– Abgesehen vom Spannungssteigerungsschutz U>, müssen Verfahren ist. In diesem Fall sollten leistungsstärkere EAs
alle weiteren Schutzfunktionen im NA-Schutz fest fixiert mit rotierenden Maschinen mit Vektorsprungrelais ausge
werden. rüstet werden.
–– Alle Schutzfunktionen des NA-Schutzes müssen ein Ab-
schalten innerhalb von 200 ms sicherstellen. (Die Abschalt- – – Die Inselnetzerkennung erfolgt im zentralen NA-Schutz
zeit beinhaltet die Summe der Eigenzeiten von NA-Schutz oder im integrierten NA-Schutz der Erzeugungseinheit.
und Kuppelschalter zzgl. einer möglichen Verzögerungszeit – – Wenn alle Erzeugungseinheiten einer EA über eine Insel
für das Schutzrelais). netzerkennung verfügen, die auf den integrierten Kuppel-
–– Im NA-Schutz müssen nachfolgende Schutzfunktionen schalter wirkt, ist eine Inselnetzerkennung – unabhängig
eingestellt werden: von der Anlagenleistung – im zentralen NA-Schutz nicht
Schutzfunktion Schutzrelais-Einstellwerte** notwendig.
Spannungsrückgangsschutz U< 0,8 Un < 100 ms – – Eine Erkennung eines Inselnetzes und die darauf folgende
Spannungssteigerungsschutz U> 1,1 Un *** < 100 ms Abschaltung der EA über den Kuppelschalter muss inner-
halb 5 Sekunden erfolgen.
Spannungssteigerungsschutz U>> 1,15 Un < 100 ms
Frequenzrückgangsschutz ƒ< 47,5 Hz < 100 ms
Zentraler NA-Schutz
Frequenzrückgangsschutz ƒ> 51,5 Hz < 100 ms
–– Der zentrale NA-Schutz wird als eigenständiges Betriebsmit-
–– Für EA ≤ 30 kVA mit ausschließlich integriertem NA-Schutz tel in einem dafür geeigneten Stromkreisverteiler nach TAB
ist der Wert des Spannungssteigerungsschutzes U> von 2007, Abschnitt 8, Absatz 1, am zentralen Zählerplatz
1,1 U n verbindlich festgelegt. installiert (nicht im oberen Anschlussraum nach TAB 2007,
–– Zwischen Einstellwert und Auslösewert liegt die erlaubte 7.2, Absatz 9). Beispiele siehe Anhang C*.
Toleranz der Spannung bei max. ± 1 % und der Frequenz – – Er muss plombierbar oder mit einem Passwortschutz ver-
bei max. ± 0,1 %. sehen sein. Der Anlagenbauer muss zur Prüfung des Aus-
–– Die Vorgaben für eine Zuschaltung/Wiederzuschaltung der lösekreises „NA-Schutz – Kuppelschalter“ einen Auslöse-
EA entnehmen Sie 8.3*. test durchführen
–– über Prüftaste durch Auslösung des Kuppelschalters,
–– Zu Inselnetzerkennung stehen wahlweise zwei Verfahren visualisiert am Kuppelschalter.
zur Auswahl:
–– Das aktive Verfahren, z. B. mittels Frequenz-Shift- Integrierter NA-Schutz
Verfahren (i. d. R. bei PV-Anlagen). – – Der NA-Schutz ist in der programmierbaren Anlagensteue-
–– Das passive Verfahren mit Hilfe der dreiphasigen Span- rung der EA möglich (z. B. in der Umrichtersteuerung).
nungsüberwachung (Dieses Verfahren ist nur in EAs – – Prüftaste und Plombierung sind nicht erforderlich, ein
ohne Umrichter oder bei einphasigen Erzeugungsein- Passwortschutz ist aber zwingend notwendig, sofern die
heiten mit Umrichtern möglich). Schutzfunktion U > verstellbar ist.
– – Der integrierte NA-Schutz wirkt auf einen integrierten Kup-
pelschalter.
* Bestandteil der VDE Richtlinie AR-N 4105
** Die zeitliche Vorgabe „< 100 ms“ für den Schutzrelais-Einstellwert setzt eine max. Eigenzeit für den NA-Schutz + Kuppenschalter von ebenfalls 100 ms voraus. Die „Gesamt
abschaltzeit“ beträgt somit max. 200 ms. Bei einer kürzeren Eigenzeit der Komponenten steht entsprechend mehr Zeit für die Messung und Auswertung der Schutzfunktion zur
Verfügung – z. B. bis zu 150 ms bei einer Eigenzeit von 50 ms. Der Schutzrelais-Einstellwert wäre nicht mehr „< 100 ms“, sondern „< 150 ms“. Als Einstellwert dargestellt wird
jedoch auch in diesem Beispiel nur die 100 ms am NA-Schutz. Die Abschaltzeit muss innerhalb von 200 ms liegen.
*** Am Netzanschlusspunkt darf die Spannung 1,1 Un nicht überschreiten. Wird jedoch diese Vorgabe durch einen zentralen NA-Schutz sichergestellt, besteht die Möglichkeit den
Spannungssteigerungsschutz an der dezentralen Erzeugungseinheit/-anlage auf bis zu 1,15 Un einzustellen. Der Anlagenbauer sollte in diesem Fall mögliche Folgen in Bezug
auf die Kundeninstallation beachten. Wenn der Spannungsfall in der Hausinstallation nicht zu vernachlässigen ist, ist die Kombination aus zentralem NA-Schutz (U>: 1,1 Un) und
integriertem NA-Schutz (U>:1,1 bis 1,15 Un) die optimale Lösung. Ein Beispiel dafür sind längere Anschlussleitungen.
6 2CDC110078B0102
1-phasige / 3-phasige dezentrale Netzeinspeisung
Hausanschlussleitung
1 Hausanschlusskasten
1
Netzbetreiber
2 (1) Zähler für Bezug der Kundenanlage
Kunde
(2) Zähler für Lieferung und Bezug der
Erzeugungsanlage
Z Z
(2)
2 (1)
3 2
NA-Schutz
Schutz ist ausreichend)
Integrierter Kuppelschalter 4 1~
=
Der Kuppelschalter stellt einfehlsicher
eine allpolige galvanische Abschaltung
sicher.
5
Z. B. Photovoltaik-Generator mit
5
Umrichter SEmax = 4,6 kVA
anzuschließen.
NA-Schutz
6
Zentraler Kuppelschalter
4
7 3~ 3~ 3~
7 Wechselrichter mit integriertem Kuppelschalter
= = =
8 Z. B. Photovoltaik-Generator mit
Umrichter SEZE=12 kVA oder 8
SEZE=16 kVA
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Geräteauswahl zum Schaltungsbeispiel für ein- und dreiphasige
Einspeisung
Dezentrale Erzeugungsanlagen (PV, BHKW, Wind, usw.), kleine Leistung (bis 30 kVA), einphasige Einspeisung (230 V),
cos-j bis 13,8 kVA = 0,95, cos-j 13,8 - 30 kWH = 0,9, Berechnung: I = P / (U * cos-j)
8 2CDC110078B0102
13,8 15 20 25 30
63,2 72,5 96,6 120,8 144,9
NH NH NH NH NH
S 700 / S 750 S 700 / S 750 S 700 / S 750 - -
T1B160 R63 4P T1B160 R80 4P T1B160 R100 4P T1B160 R125 4P T1B160 R160 4P
1SDA 050887 R0001 1SDA 050888 R0001 1SDA 050889 R0001 1SDA 050890 R0001 1SDA 050891 R0001
eHz - - - -
S 200 - - - -
CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21
80 80 80 80 80
ESB 63-40 - - - -
GHE3691102R0006 - - - -
m 40 - - - -
283 mA - - - -
18,3 mA - - - -
A50-30-22 A50-30-22 A50-30-22 A75-30-22 A95-30-22
1SBL 351 001 R8022 1SBL 351 001 R8022 1SBL 351 001 R8022 1SBL 411 001 R8022 1SFL 431 001 R8022
4…11 ms 4…11 ms 4…11 ms 4…11 ms 7..15 ms
78 mA 78 mA 78 mA 78 mA 1,52 A
7,8 mA 7,8 mA 7,8 mA 7,8 mA 96 mA
T1N160 R063 3P T1N160 R080 3P T1N160 R100 3P T1N160 R125 3P T1N160 R160 3P
1SDA 050 920 R0001 1SDA 050 921 R0001 1SDA 050 922 R0001 1SDA 050 923 R0001 1SDA 050 924 R0001
1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001
1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001
1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001
50 50 50 50 50
7 + 15 7 + 15 7 + 15 7 + 15 7 + 15
1000 1000 1000 1000 1000
2,5 2,5 2,5 2,5 2,5
1SDA 051 325 R0001 1SDA 051 325 R0001 1SDA 051 325 R0001 1SDA 051 325 R0001 1SDA 051 325 R0001
1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001 1SDA 059 597 R0001
1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001 1SDA 051 354 R0001
1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001 1SDA 051 370 R0001
50 50 50 50 50
7 + 15 7 + 15 7 + 15 7 + 15 7 + 15
1000 1000 1000 1000 1000
2,5 2,5 2,5 2,5 2,5
2CDC110078B0102 9
Geräteauswahl zum Schaltungsbeispiel für ein- und dreiphasige
Einspeisung
Dezentrale Erzeugungsanlagen (PV, BHKW, Wind, usw.), mittlere bis große Leistungen, dreiphasige Einspeisung (400 V),
cos-j = 0,9, Berechnung: I = P / (U * √3 * 0,9 (cos-j))
Einspeiseleistung / kVA 15 30 45
1)
Steckbare Interface-Relais CR-P zuschaltbar
10 2CDC110078B0102
60 75 100 150 200 250 500 750 1000
96,2 120,3 160,4 240,6 320,8 400,9 801,9 1202,8 1603,8
NH NH NH NH NH NH NH NH NH
S700 - - - - - - - -
T1B160 R100 4P T1B160 R125 4P T1B160 R160 4P T3N250 R250 4P T5N400 R320 4P T5N400 R400 4P T6N800 R800 4P T7S1250 R1250 4P T7S1600 R1600 4P
1SDA 050 889 R0001 1SDA 050 890 R0001 1SDA 050 891 R0001 1SDA 051 258 R0001 1SDA 054 438 R0001 1SDA 054 439 R0001 1SDA 060 215 R0001 1SDA 062 874 R0001 1SDA 063 002 R0001
- - - - - - - - -
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CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21 CM-UFD.M21
80 80 80 80 80 80 80 80 80
- - - - - - - - -
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A50-40-00 A75-40-00 EK110-40-22 Ab 100KW dürfen keine Schütze als Kuppelschalter verwendet werden.
1SBL351201R8000 1SBL411201R8000 GJD8244500R0112 - - - - - -
1SBN010010R1001 1SBN010010R1001 inkl. 2S 2Ö - - - - - -
4…11 ms 4…11 ms 7,5…15 ms - - - - - -
78 mA 78 mA 3,5 A - - - - - -
7,8 mA 7,8 mA 0,19 A - - - - - -
T1N160 R100 4P 1)
T1N160 R125 4P 1)
T1N160 R160 4P 1)
T3S250 R250 4P 1)
T4S320 R320 4P 1)
T5S400 R400 4P 1)
T6S800 R800 4P 1)
T7S1250M R1250 4P 1)
T7S1600M R1600 4P 1)
T1D160 4P 1)
T1D160 4P 1)
T1D160 4P 1)
T3D250 4P 1)
T4D320 4P 1)
T5D400 4P 1)
T6D800 4P 1)
T7D1250M 4P 1)
T7D1600M 4P 1)
2CDC110078B0102 11
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