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PFLEGEN: PFLEGEN
Die neue Lehrbuch-Reihe
für alle Ausbildungsgänge
I Berufsbild Pflege
1 3ŲHJHLP:DQGHOGHU=HLW
2 %HUXIVIHOGHULQGHU3ŲHJH
3 3ŲHJHLP.RQWH[WYRQ(QWZLFNOXQJXQG$OWHU
4 3ŲHJHVLWXDWLRQô3ŲHJHEHG¾UIWLJNHLWô3ŲHJHSK¦QRPHQH
5 (FNSIHLOHUGHVSŲHJHULVFKHQ+DQGHOQV
6 2UJDQVDWLRQGHU3ŲHJHDUEHLW
7 3ŲHJHSUR]HVV
8 7KHRULHQ0RGHOOH
9 Recht
10 +\JLHQH
11 $QIRUGHUXQJHQLP3ŲHJHEHUXI
12 *UXQGODJHQ%HREDFKWHQ%HXUWHLOHQ,QWHUYHQLHUHQ
13 *HVDPWELOGGHV0HQVFKHQ
14 $WPXQJ
15 +HU]XQG.UHLVODXI
16 .¸USHUWHPSHUDWXU
17 +DXWXQG.¸USHU
18 Ernährung
19 Ausscheidung
20 %HZHJXQJ
21 .RPPXQLNDWLRQ
22 6FKODI
23 %HZXVVWVHLQXQG9HUKDOWHQ
24 6FKPHU]
25 3DOOLDWLYSŲHJH
26 $VVLVVWHQ]EHLGHUPHGL]LQLVFKHQ'LDJQRVWLN
27 $U]QHLPLWWHO
28 ,QMHNWLRQHQ,QIXVLRQHQ7UDQVIXVLRQHQ
29 3U¦XQGSRVWRSHUDWLYH3ŲHJH
30 :XQGPDQDJHPHQW
31 6RIRUWPD¡QDKPHQ
pflegeheute.de
PFLEGEN – Gesundheits- und Krankheitslehre
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1 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLWVSH]LHOOHQ(UNUDQNXQJHQ
2 $OOJHPHLQH.UDQNKHLWVOHKUH
3 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQGHUXQWHUHQ$WHPZHJH
und der Lungen
4 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW+HU].UHLVODXI(UNUDQNXQJHQ
5 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW*HI¦¡HUNUDQNXQJHQ
6 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLWKRUPRQHOOHQ(UNUDQNXQJHQ
7 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLWVWRŰZHFKVHOXQGHUQ¦KUXQJVEHGLQJWHQ
Erkrankungen
8 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW0DJHQ'DUP(UNUDQNXQJHQ
9 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQYRQ/HEHU*DOOHQZHJHQ
und Pankreas
10 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQGHV%OXWHVXQGGHU0LO]
11 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQGHV$EZHKUV\VWHPV
12 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW,QIHNWLRQVHUNUDQNXQJHQ
13 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQYRQ1LHUHQXQG+DUQZHJHQ
14 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQGHV%HZHJXQJVDSSDUDWV
15 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQGHV1HUYHQV\VWHPV
16 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLWSV\FKLVFKHQ6W¸UXQJHQ
17 3ŲHJHYRQ0¦GFKHQXQG)UDXHQPLW(UNUDQNXQJHQGHU*HVFKOHFKWVRUJDQH
18 3ŲHJHYRQ6FKZDQJHUHQ:¸FKQHULQQHQXQG1HXJHERUHQHQ
19 3ŲHJHYRQXQJHQXQG0¦QQHUQPLW(UNUDQNXQJHQGHU*HVFKOHFKWVRUJDQH8URORJLH
20 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW+DXWHUNUDQNXQJHQ
21 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW(UNUDQNXQJHQYRQ+DOV1DVHXQG2KUHQ
22 3ŲHJHYRQ0HQVFKHQPLW$XJHQHUNUDQNXQJHQ
23 %OXWZHUWH
pflegeheute.de
PFLEGEN – Biologie Anatomie Physiologie
,QKDOW.XU]¾EHUVLFKW
1 %HJULŰH]XU%HVFKUHLEXQJGHV0HQVFK
2 &KHPLHXQG%LRFKHPLH
3 Zelllehre
4 *HQHWLNXQG(YROXWLRQ
5 *HZHEHGHV.¸USHUV
6 .QRFKHQ*HOHQNHXQG0XVNHOQ
7 %HZHJXQJVDSSDUDW
8 +DXW
9 1HUYHQV\VWHP
10 6HQVLELOLW¦WXQG6LQQHVRUJDQH
11 +RUPRQV\VWHP
12 Blut
13 $EZHKU
14 +HU]
15 .UHLVODXIXQG*HI¦¡V\VWHP
16 $WPXQJVV\VWHP
17 9HUGDXXQJVV\VWHP(UQ¦KUXQJXQG6WRŰZHFKVHO
18 +DUQV\VWHP:DVVHUXQG(OHNWURO\WKDXVKDOW
19 Geschlechtsorgane
20 (QWZLFNOXQJ6FKZDQJHUVFKDIWXQG*HEXUW
pflegeheute.de
3)/(*(16R¿QGHQ6LHVLFKJXW]XUHFKW
ŝ 'LHGUHLDXIHLQDQGHUDEJHVWLPPWHQ/HKUE¾FKHUEHLQKDOWHQGHQJHVDPWHQ/HUQVWRŰI¾UDOOH
$XVELOGXQJVJ¦QJHGHU3ŲHJH
ŝ (LQPRGHUQHVXQG¾EHUVLFKWOLFKHV6HLWHQNRQ]HSWJLEW,KQHQEHUEOLFNXQGKLOIWDXI
:LFKWLJHV]XIRNXVVLHUHQ(LQ)DUEOHLWV\VWHPI¾KUW6LHGXUFKGDV%XFK
ŝ 6LHHUKDOWHQ]XMHGHP.DSLWHOHLQHQJXWHQ(LQVWLHJHQWZHGHUGXUFKUHOHYDQWH
$QDWRPLH%LOGHURGHUGXUFKHLQHNXU]H(LQI¾KUXQJLQV7KHPD
KAPITEL
4
Christine Keller, Nicole Menche
Truncus
pulmonalis
4 rechtes Herzohr (Stamm der
Lungenarterie)
rechter Vorhof
linkes Herzohr
,P%DQGGrundlagen und InterventionXQGLP
Band Anatomie Biologie Physiologie sorgt eine
rechte
Koronararterie
linke
Koronararterie,
rechte Kammer
R. circumflexus
(LQI¾KUXQJI¾UGHQVFKQHOOHQEHUEOLFNXQG
linke
Kammer HUNO¦UWZDVZDUXPJHOHUQWZLUG'DVHUK¸KWGLH
linke
Koronararterie, /HUQPRWLYDWLRQ
R. interventri-
cularis anterior
Epikard
Perikard
KAPITEL
27
Medioklavikularlinie
Seit frühester Zeit versuchen die Menschen, Krankheiten mit Stof- schen Funktion des Körpers durch pharmakologische, immunologische oder
fen pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Herkunft zu heilen metabolische Wirkung beitragen wie auch der medizinischen Diagnose dienen.
oder zumindest zu lindern. Der deutsche Arzt und Alchemist Para- Fertigarzneimittel: Ein Arzneimittel, welches in einer an den Verbraucher
celsus erkannte im 15. Jahrhundert, dass ein und derselbe Stoff abzugebenden Verpackung hergestellt wurde. Dabei dürfen nur gesetzlich
schädigende oder heilende Wirkung haben kann: „Allein die Dosis zugelassene und damit geprüfte Arzneimittel in den Handel gebracht wer-
macht's, dass ein Ding kein Gift ist.“ den. Die Herstellung erfolgt industriell oder in Ausnahmen in der Apotheke.
Wirkstoff (Pharmakon, griech. Gift, Droge, Arznei): Teil des Arzneimittels,
Im Lauf der Jahrhunderte und der Entwicklung der Naturwissen-
'LHHLQ]HOQHQ.DSLWHOJUHQ]HQVLFKGXUFKXQWHU schaften wurde festgestellt, dass nicht nur der richtige Stoff und die
Menge, sondern auch die Art der Verarbeitung des Stoffs, der Zeit-
der im Organismus reagiert und damit eine pharmakologische Wirkung
erzielt. Diese Wirkung kann eine nicht gewünschte Körperfunktion deakti-
vieren (Antagonist) oder unterstützen (Agonist).
VFKLHGOLFKH)DUEJHEXQJXQGIDUELJH*ULŰPDUNHQ punkt, die Häufigkeit der Verabreichung und der Verabreichungs-
weg einen entscheidenden Anteil an der gesundenden Wirkung
Hilfsstoff: Dient zur Formerlangung des Arzneimittels (Arzneiform), z. B.
Hartfett für die Herstellung eines Zäpfchens, oder zum Schutz des Wirk-
DP5DQGJXWYRQHLQDQGHUDE haben. Pharmakologie bezeichnet demnach die „Wissenschaft stoffs, z. B. Gelatinekapsel. Er ist damit ein Wegbereiter für den Arzneistoff
und Lehre von der Wechselwirkung zwischen Stoffen“. in und durch den Körper zum Wirkort.
Arzneimittelnamen: Das Fertigarzneimittel verfügt über einen geschütz-
Auch in der Pflege und Hebammenkunde wurden bei der Be-
ten Handelsnamen z. B. Aspirinp, der Inhaltsstoff wird durch den Interna-
handlung der Menschen z. B. pflanzliche Stoffe eingesetzt. Durch tional Nonproprietary Name (INN) z. B. Acetylsalicylsäure = ASS,
die wissenschaftliche Erweiterung der Heilkunde haben Pflegende angegeben. Der chemische Name lautet 2-Acetoxybenzoesäure.
in diesem Zusammenhang verantwortungsvolle Aufgaben und un- Applikation (lat. applicare = anschließen, sich annähern; Arzneimittelga-
terstützen den Arzt bei der Heilung der Patienten. be): Einbringen des Arzneistoffs in den Körper zu einem gewünschten Ort
der Wirkung mit gewünschtem Zeitpunkt des Wirkungseintritts und ge-
wünschtem Wirkungsverlauf
Applikationsart und -ort: Die Art und Weise der Verabreichung des
27.1 Grundlagen Arzneimittels wird als Applikationsart bezeichnet, z. B. äußerlich, innerlich,
inhalativ oder rektal. Im direkten Zusammenhang steht somit auch der
DEFINITION Verabreichungsort (Applikationsort). So wird eine Verabreichung über die
Stoffe: Chemische Elemente, Teile aus Pflanzen, Tieren, Mikroorganis- Nasenschleimhaut als nasal bezeichnet, über die Rektumschleimhaut ent-
men oder Menschen, die im bearbeiteten oder unbearbeiteten Zustand in sprechend als rektal.
Arzneimitteln verwendet werden. Arzneimittelform: Die Applikationsart und der Applikationsort bestim-
Arzneimittel/Medikament (engl. drug): Stoffe und Zubereitungen aus men damit die Applikationsform (Verabreichungsform) des Arzneimittels,
Stoffen, die im oder am menschlichen Körper Wirkungen zur Verhinderun- in der es appliziert wird. So wird z. B. die Salbe für die äußerliche und
gen, Linderung oder Heilung von menschlichen oder tierischen örtliche Applikation auf der Haut, die Tabletten für die orale oder das
Krankheiten beinhalten. Sie können zur Wiederherstellung der physiologi- Zäpfchen für die rektale Applikation hergestellt.
pflegeheute.de
3)/(*(16RZLVVHQ6LHZDVZLFKWLJLVW
ŝ EHUVFKDXEDUH,QIRN¦VWHQXQGPRGHUQH*UDűNHQVLQGSHUIHNWH0HUNKHOIHUI¾UZLFKWLJH
)DNWHQ6RZLVVHQ6LHJOHLFKZDVYRQ%HGHXWXQJLVW
ŝ 'XUFKDQVFKDXOLFKH*UDűNHQKDEHQ6LH6SD¡EHLP/HUQHQXQGSUlJHQVLFKGHQ6WRŰ
EHVRQGHUVJXWHLQ
Bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz stehen die Verbesse- Verbessert sich die Situation, steht die langsame Steigerung der
Anschauliche ÜbersichtenHUNO¦UHQHLQ]HOQH rung der akuten Beschwerden und die Unterstützung bei den körperlichen Aktivitäten im Vordergrund. Die Patienten neigen da-
Lebensaktivitäten im Vordergrund: zu, aus Angst vor einer erneuten Verschlechterung eher passiv zu
.UDQNKHLWVELOGHUJDQ]JHQDX • (Eingeschränkte) Bettruhe einhalten lassen, ggf. Herzbettlage-
rung durchführen
bleiben. Pflegefachkräfte beachten die individuelle Belastbarkeit,
motivieren den Patienten aber auch zur Selbständigkeit und Mobi-
• Sauerstoff nach Arztanordnung verabreichen lisation.
• Patient beruhigen, ihn nach Möglichkeit nicht länger alleine
+¦XűJVWH8UVDFKHQ)ROJHQ%HVFKZHUGHQ lassen
• Für Ruhe sorgen Prävention
• Bei den Lebensaktivitäten unterstützen, dabei Patient körperlich
Komplikationen VRZLH therapeutische nicht überfordern, Pausen einplanen (Primär-)Prävention der Herzinsuffizienz bedeutet v. a. Vorbeu-
• Pneumonie-, Thrombose- und Dekubitusprophylaxe unter Be- gung und rechtzeitige Behandlung von koronarer Herzkrankheit
MaßnahmenVLQGOHUQIUHXQGOLFKDXIEHUHLWHW achtung der individuellen Patientensituation durchführen (› 4.6) und arterieller Hypertonie (› 4.9).
Thromboseprophylaxe
Beratung
Bei ausgeprägten Unterschenkelödemen ist eine Kompression von außen
mit Vorsicht durchzuführen, da es hierdurch zu einem vermehrten Flüssig-
keitsrückstrom ins Gefäßsystem kommt, der das Herz zusätzlich belastet. Die Patientenschulung und -beratung bei Herzinsuffizienz hat
Arztrücksprache ist notwendig. folgende inhaltliche Schwerpunkte:
• Ursachen und Behandlung der Erkrankung, Bedeutung von
Risikofaktoren und Lebensstiländerung für den Verlauf
4
Der Patient wird engmaschig überwacht: • Selbstkontrolle von Puls, Blutdruck, Atmung, Gewicht (schnelle
• Puls, Blutdruck, Atmung (Frequenz, Dsypnoe, Geräusche) Gewichtszunahme bedeutet Wassereinlagerung), Beinen (Öde-
• Gewicht, Gewichtsverlauf, Ödeme me?)
• Ein- und Ausfuhr bzw. Flüssigkeitsbilanz • Angepasste körperliche Aktivität (siehe oben)
• Stuhlausscheidung, ggf. vorübergehend Abführmaßnahmen • Anstreben von Normalgewicht
Abb. 4.28 Typisches EKG bei akutem STEMI. Die namengebende ST-Hebung
!
ist deutlich sichtbar. [L106] Häufigkeit: Altersgipfel: Risikofaktoren: Geschlecht: >
Krankheitsursachen und -entwicklung 2–4 % der Bevölkerung ƃ> 45 Jahre, = Risikofaktoren der
Ƃ!±-DKUH Arteriosklerose
• Evtl. Herzrhythmusstörungen (› 4.8)
Ein Herzinfarkt entsteht fast immer bei vorbestehender KHK: In • Vor allem bei alten Menschen Verwirrtheit infolge Minder- Abb. 4.25 Übersicht koronare Herzkrankheit (KHK). [L255]
einer Koronararterie bildet sich auf einem rauen arterioskleroti- durchblutung des Gehirns durch Blutdruckabfall
schen Herd ein Thrombus, der das Gefäß verschließt. Das Myokard
„dahinter“ erhält keinen Sauerstoff mehr und stirbt ab
(› Abb. 4.27). Die zugrunde gegangenen Herzmuskelzellen kön- Immer noch denken zu viele Betroffene und ihre Angehörige trotz Be-
nen vom Körper nicht ersetzt werden. schwerden zu selten an einen Herzinfarkt oder scheuen sich, einen Not-
arzt zu rufen. Diese Zeitverzögerung ist mit ein Grund für die nach wie vor
hohe Letalität vor Eintreffen im Krankenhaus.
Klinische Zeichen und Diagnostik
Diagnostik
Klinische Zeichen
Allein aufgrund der Beschwerden kann bei einem akuten Koronar-
4
VorsichtkästenJHEHQ:DUQKLQZHLVHDXI
Warnsignal Schmerz
syndrom nicht entschieden werden, ob es sich „nur“ um eine insta-
bile Angina pectoris oder einen Herzinfarkt handelt und ob im letz- NULWLVFKH6LWXDWLRQHQ6RVRUJHQGLHVH
Leitsymptom von akutem Koronarsyndrom und Herzinfarkt sind heftigste teren Fall ein NSTEMI (Non-ST-Elevations-Myokardinfarkt ohne
und andauernde, evtl. ausstrahlende retrosternale Schmerzen, die auf Ru-
he und Nitratgabe kaum ansprechen. Atypische Bilder z. B. mit Druckge-
ST-Hebungen) oder ein STEMI (ST-Elevations-Myokardinfarkt mit
ST-Hebungen) vorliegt.
I¾U+DQGOXQJVVLFKHUKHLW
fühl oder Oberbauchschmerzen sind allerdings nicht selten, v. a. bei Frau- Angesichts der Schwere der Erkrankung und der therapeutischen
en, alten Menschen und Menschen mit Diabetes.
Konsequenzen muss die Diagnostik schnellstmöglich erfolgen mit:
• Blutuntersuchungen. Am wichtigsten sind heute die kardialen
Begleitet werden die Schmerzen von: Troponine I und T (Eiweiße, die aus geschädigten Herzmuskel-
• Gesichtsblässe, Ausbruch kalten Schweißes zellen freigesetzt werden), die etwas schneller reagieren als die
• Dyspnoe ebenfalls herzmuskelspezifische CK-MB (Kreatinphosphokinase
• Schwäche der Untergruppe MB). Bei anfänglichem Normalbefund wird die
• Übelkeit Troponinbestimmung nach 1–6 Std. wiederholt
• Angst, Unruhe • EKG (› Abb. 4.28), ggf. wiederholt, da das EKG anfänglich
• Evtl. Zeichen der Herzinsuffizienz (› 4.5) trotz Infarkts normal sein kann. Im weiteren Verlauf ändert sich
das EKG beim STEMI in typischer Weise
rechte linke • Echokardiografie (Wandbewegungsstörungen?)
Koronararterie Koronararterie • Je nach regionaler Verfügbarkeit und Risiken des Patienten
(A. coronaria (A. coronaria Koronarangiografie.
dextra) sinistra)
Ramus circumflexus
Diagnosekriterien des Herzinfarkts
Verschluss Zur Diagnose eines Herzinfarkts muss ein kardialer Biomarker, am besten
des Ramus die kardialen Troponine, sonst die CK-MB, bis spätestens 6 Std. nach
interventricularis
anterior
Krankenhausaufnahme mindestens einmal erhöht und ein Anstieg und/
oder Abfall nachgewiesen worden sein.
+LQZHLVN¦VWHQQHKPHQ
Außerdem muss mindestens eins der folgenden Kriterien erfüllt sein
(› Abb. 4.29): ZLFKWLJH,QIRVLQGHQ)RNXV
• Symptome der Ischämie
• Bestimmte EKG-Veränderungen, z. B. ST-Hebung oder krankhafte Q-Za-
cke
XQGHUO¦XWHUQGLHVH
Infarktbezirk • Nachweis neuen Myokarduntergangs durch bildgebende Verfahren,
z. B. Echokardiografie
Abb. 4.27 Herzinfarkt. Durch Verschluss einer Koronararterie bzw. eines Koro- • Angiografischer Nachweis eines Thrombus in den Koronararterien (ver-
nararterienastes stirbt das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe ab. einfacht nach [7])
[L255]
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3)/(*(16RZLVVHQ6LHZDV]XWXQLVW
ŝ %HLDOOHQ%¦QGHQOLHJWGHU)RNXVDXIGHU+DQGOXQJVNRPSHWHQ]9LHOH$EELOGXQJHQVRZLH
6FKULWWI¾U6FKULWW)RWRJUDűHQKHOIHQEHLP9HUVWHKHQXQG]HLJHQ,KQHQJHQDXZDV]XWXQLVW.ODUH
+DQGOXQJVDQZHLVXQJHQXQWHUVW¾W]HQEHLGHUSUDNWLVFKHQ8PVHW]XQJXQGJHEHQ6LFKHUKHLW
ŝ .RPSOH[H,QIRUPDWLRQHQZHUGHQOHUQIUHXQGOLFKDXIEHUHLWHW]%7DEHOOHQXQGELHWHQ,KQHQ
HLQHQJXWHQEHUEOLFN
4.8 Herzrhythmusstörungen 101
Tab. 4.8 Übersicht über die wichtigsten Herzrhythmusstörungen. Eine zugrunde liegende Ursache innerhalb oder außerhalb des Herzens wird im-
mer behandelt.
EKG Definition Wichtige Ursachen (U), Leitsymptome (S),
Behandlung (B)
Extrasystolen (ES)
TabellenVWHOOHQNRPSOH[H9RUJ¦QJH Supraventrikuläre Extrasystole (SVES) Von Vorhöfen oder Kammern ausgehende Extraschlä-
ge (supraventrikuläre bzw. ventrikuläre Extra-
U: gel. bei Herzgesunden, Genussmittel, Schilddrüsen-
überfunktion, bei gehäuftem Auftreten v. a. ventrikulä-
systolen) rer ES organ. Herzerkrankung
¾EHUVLFKWOLFKGDUXQGVLQG]XP/HUQHQ S: „Herzstolpern“, „Aussetzer“
B: Je nach Symptomen/Gefährdung z. B. β-Blocker,
9(6 9(6
Sinusknotensyndrom (SSS)
Unregemäßige Erregungen, von tachykard bis (länge- U: evtl. Medikamente, organ. Herzerkrankung
re) Pausen S: evtl. Schwindel, Synkopen, „Herzrasen“
B: Antiarrhythmika, Schrittmacherimplantation
Reentry-Tachykardie (paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie) 4
Von den Vorhöfen ausgehende Erregungen, die alle U: zwischen Vorhof und Kammer „kreisende“ Erre-
auf die Kammern übergeleitet werden, Frequenz 160– gung mit/ohne zusätzliche Leitungsbahn
200/Min., bei Kindern bis 300/Min. S: Anfälle von Herzrasen, evtl. bis zur Synkope
B: Anfallsunterbrechung durch Vagusreizung (z. B.
kaltes Getränk), Antiarrhythmika, hochfrequente
elektrische Stimulation der Vorhöfe, Elektrokardio-
version (siehe Kasten). Auf Dauer meist Katheter-
ablation
Vorhofflimmern
300–600 Vorhofkontraktionen/Min. mit völlig unregel- U: gel. bei Herzgesunden, Medikamente, Schilddrüsen-
mäßiger Überleitung auf die Kammern, oft Tachar- überfunktion, organ. Herzerkrankung
10.2 Spezielle pflegerische und medizinische Maßnahmen 269 rhythmie S: absolute Arrhythmie (oft unbemerkt), evtl. Herzin-
suffizienz, arterielle Embolie
B: evtl. Versuch der Wiederherstellung eines Sinus-
rhythmus. Sonst medikamentöse Kontrolle der Kam-
– HIT Typ II bei erstmaliger Heparingabe nach 5 Tagen – 3
merfrequenz, meist Antikoagulation zur Verhinderung
Wochen, bei wiederholter Gabe auch früher, immunologisch von Thrombusbildung und Embolie
verursachter starker Thrombozytenabfall, Gefahr einer
AV-Block
Thrombose (trotz Heparin!), lebensbedrohlich, sofortiger
AV-Block I. Grades Überleitungsstörung im AV-Knoten (von den Vorhöfen U: z. B. angeboren, Herzfehler, Medikamente, organ.
Therapieabbruch erforderlich
zu den Kammern) Herzerkrankung, nach Herzoperation
• Anstieg der Leberwerte • I. Grades: verzögerte Überleitung S: Bradykardie (Ersatzzentren bilden viel langsamere
• Haarausfall, Hautnekrosen • II. Grades: teilweise unterbrochene Überleitung, z. B. Erregungen), Schwindel bis zu Synkope und Tod, Herz-
• Osteoporose (bei hoch dosierter Langzeittherapie) Überleitung nur jeder zweiten Erregung insuffizienz
Kontraindikationen der prophylaktischen Heparinisierung sind ei- • III. Grades: komplett unterbrochene Überleitung B: meist Schrittmacherimplantation
ne bekannte Heparinallergie oder HIT II. Eine therapeutische He-
parinisierung darf nicht bei akuten Blutungen durchgeführt wer- AV-Block III. Grades
den. Kurz nach Operationen, Verletzungen, Schlaganfall, bei gast-
rointestinaler Blutung, unkontrollierbarem Bluthochdruck u. a.
müssen Risiko und Nutzen sehr sorgfältig abgewogen werden.
Abb. 10.9 Materialien für eine Spritzenpumpe, hier mit Heparin. [K115]
10.7.1 Risikofaktoren
Abb. 10.9 Handschuhe steril anziehen. [L264] Maßnahmen zur Vermeidung nosokomialer Infektionen ( 10,
11, 13):
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3)/(*(16RYHUVWHKHQXQG
ZLHGHUKROHQ6LHGHQ/HUQVWRŰ
ŝ EHUEOLFNVJUDűNHQDP.DSLWHOHQGHIDVVHQQRFKHLQPDOGDV:LFKWLJVWH]XVDPPHQXQG
ELHWHQVRHLQHJXWH/HUQKLOIH
ŝ 'HQ/HUQVWRŰN¸QQHQ6LHJDQ]HLQIDFKZLHGHUKROHQXQGLKU:LVVHQ¾EHUSU¾IHQ
3U¾IXQJVUHOHYDQWH7UDQVIHUDXIJDEHQDP(QGHMHGHV.DSLWHOVGLHQHQ]XP6HOEVWWHVWXQG
EHUHLWHQ6LHRSWLPDODXIGLH3U¾IXQJYRU
• Malassimilation
KORONARE HERZKRANKHEIT (KHK) AKUTES KORONARSYNDROM (ACS)/ • Zöliakie
Minderdurchblutung und Sauerstoffmangel HERZINFARKT • Nahrungsmittel-
des Herzens Akut bedrohliche klinische Bilder durch unverträglichkeiten
den Verschluss oder die hochgradige Ver- • Chronisch-entzündliche
Ursache: meist Arteriosklerose der Koronar- Darmerkrankungen
arterien engung einer Koronararterie (Colitis ulcerosa,
Leitsymptom: Angina pectoris mit Druck M. Crolm)
Ursache: meist fortgeschrittene KHK
• Appendizitis
und Schmerz hinter dem Brustbein/im Brust- Leitsymptome: heftigster Brustschmerz, • Polypen
korb bei psych. oder körperlicher Belastung Atemnot, Übelkeit, Kaltschweißigkeit, Angst • Divertikulose, Divertikulitis
Behandlung: Kardiologischer Notfall! Lebensbedroh- • Karzinom
• Medikamente, die den Sauerstoffverbrauch lich durch akute Herzinsuf¿zienz, Rhythmus- • Hämorrhoiden
• Ileus
des Herzens senken oder das Sauer- störungen (plötzlicher Herztod)
stoffangebot verbessern Behandlung:
• Minimierung aller Herz-Kreislauf-Risiko- • $QIDQJV,QWHQVLYSÀege
faktoren durch Lebensstiländerung und • Schnellstmögliche Wiedereröffnung
Medikamente des verschlossenen Gefäßes mittels
• Bei fortgeschrittener KHK Erweiterung Kathetereingriff oder Fibrinolyse
des verengten Gefäßes durch Katheter- 7KURPEXVDXÀösung)
eingriff oder Bypass-Operation • Dauerbehandlung wie chron. KHK
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