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III.

Kapitel – Kindschaftsrecht Teil 1

A. Abstammung
1. Allgemeine Bestimmungen
2. Begründung der Mutterschaft
3. Begründung der Vaterschaft
4. Begründung der Elternschaft
5. Beseitigung der Vaterschaft/Elternschaft
B. Name des Kindes
C. Kindschaftsrechtliche Rechtsverhältnisse im Allgemeinen
D. Unterhalt
1. Unterhaltspflichtige Personen
2. Umfang des Unterhaltsanspruch des Kindes
3. Ausstattung
A. Abstammung
1. Allgemeine Bestimmungen
• Wirkung des Statusverhältnisses gegenüber jedermann
(§ 140 ABGB)
• Handlungsfähigkeit in Abstammungsangelegenheiten (§ 141 ABGB)
− maßgebend: Entscheidungsfähigkeit (§ 24 ABGB)
− vermutet ab Mündigkeit
− entscheidungsfähige Minderjährige: handeln mit Zustimmung des
gesetzlichen Vertreters und dieser mit Zustimmung des Mj
− Vaterschaftsanerkenntnis: nur persönlich (keine Vertretung)
• Rechtsnachfolge in Abstammungsangelegenheiten (§ 142 ABGB)
− Universalsukzessoren
− auch Feststellung der Nichtabstammung
• Eltern (im abstammungsrechtlichen Sinn): Mutter + Vater/anderer
Elternteil (§§ 143, 144 ABGB)
A. Abstammung
2. Begründung der Mutterschaft

• „Mutter ist die Frau, die das Kind geboren hat.“ (§ 143 ABGB)
• rechtliche Mutter ist nicht zwingend die genetische Mutter
− Samen- und Eizellenspenden sind (mit Einschränkungen) erlaubt (§§ 2,
3 FMedG)
• Verbot der Leihmutterschaft
• Leihmutterschaft: Frau trägt für Dritte ein Kind aus
-> Leihmutter ist auch die rechtliche Mutter des Kindes
-> idR anders bei Leihmutterschaft im Ausland: VfGH B 13/11
A. Abstammung
3. Begründung der Vaterschaft I

a. Durch Ehe mit der Mutter (§ 144 Abs 1 ABGB)


 Durch EP mit der Mutter?

a. Vaterschaftsanerkenntnis (§§ 145 ff ABGB)

b. Gerichtliche Feststellung der Vaterschaft (§§ 148 f ABGB)


A. Abstammung
3. Begründung der Vaterschaft II

a. Durch Ehe mit der Mutter (§ 144 Abs 1 ABGB)


− verheiratet im Zeitpunkt der Geburt ODER
− als Ehemann nicht früher als 300 Tage vor Geburt des Kindes verstorben
• Bei mehreren in Betracht kommenden Männern, ist derjenige Vater,
der mit der Mutter zuletzt die Ehe geschlossen hat.
− nachträgliche Lücken durch Öffnung der Ehe/EP für alle
• Kind wird während EP von verschiedengeschlechtlichen Partnern
geboren  Regeln über Vaterschaft (§ 144 Abs 1 Z 1 analog)
• Kind wird während Ehe von gleichgeschlechtlichen Partnern geboren
 Regeln über Elternschaft (§ 144 Abs 2 Z 1 analog), strittig
A. Abstammung
3. Begründung der Vaterschaft III

b. Vaterschaftsanerkenntnis (§§ 145 ff ABGB)


− persönliche Erklärung des Mannes in einer öffentlichen Urkunde
− Widerspruchsrecht der Mutter und des Kindes
 wirksam, wenn kein anderer Vater feststeht (§ 147 Abs 1)
Ausnahme: Vaterschaftsdurchbrechendes Anerkenntnis (§ 147 Abs 2)
− Zustimmung des Kindes; mj Kind: Bezeichnung des Vaters durch die
Mutter
A. Abstammung
3. Begründung der Vaterschaft IV
c. Gerichtliche Feststellung der Vaterschaft (§§ 148 ff ABGB)
− positiver Abstammungsbeweis (DNA-Beweis; Abs 1)
− Vaterschaftsvermutung (§ 148 Abs 2)
• nur auf Antrag des Kindes
• Beiwohnung (300 – 180 Tage vor Geburt)
− Vaterschaft bei Samenspende (§ 148 Abs 3)
• Ehemann/LG der Mutter bei Zustimmung (Notariatsakt; § 8 FMedG)
• Samenspender kann nicht als Vater festgestellt werden (Abs 4)
− Vätertausch (§ 150 ABGB)
• nur auf Antrag des Kindes
− gesetzlicher Vertreter hat für Feststellung der Vaterschaft zu
sorgen (§ 149 ABGB)
A. Abstammung
4. Begründung der Elternschaft
Voraussetzung: Durchführung einer medizinisch unterstützen
Fortpflanzung an der Mutter von nicht mehr als 300 und nicht weniger
als 180 Tagen vor der Geburt (§ 144 Abs 2 ABGB)
• anderer Elternteil = Frau
• durch eingetragene Partnerschaft (Ehe) mit der Mutter
− nicht früher als 300 Tage vor Geburt des Kindes verstorben
• durch Anerkenntnis der Elternschaft
+ Nachweis medizinisch unterstützter Fortpflanzung (§ 145 ABGB)
• durch gerichtliche Feststellung der Elternschaft
• sinngemäße Anwendung der Bestimmungen über die Vaterschaft
(§ 144 Abs 3 ABGB)
A. Abstammung
5. Beseitigung der Vaterschaft/Elternschaft I
a. Feststellung der Nichtabstammung vom Ehegatten (EP) der Mutter
(§§ 151 ff ABGB)
− keine Feststellung der Nichtabstammung bei Zustimmung zur
medizinisch unterstützter Fortpflanzung (§ 152 ABGB)
− Frist: 2 Jahre ab Kenntnis; absolut 30 Jahre für Elternteil (§ 153 ABGB)
− Unwirksamerklärung des Anerkenntnisses (§ 154 ABGB)
− von Amts wegen (Formfehler, fehlende Entscheidungsfähigkeit)
− aufgrund eines Widerspruchs (§§ 146, 147 Abs 3 ABGB)
• Widerspruch des Kindes/der Mutter
• beim durchbrechenden Anerkenntnis auch des feststehenden Vaters
• Frist: 2 Jahre ab Kenntnis
− auf Antrag des Anerkennenden (§ 154 Abs 1 Z 3 ABGB)
A. Abstammung
5. Beseitigung der Vaterschaft/Elternschaft II

c. Abänderungsantrag - § 73 AußStrG
d. Begründung der Vaterschaft eines anderen Mannes
− vaterschaftsdurchbrechendes Anerkenntnis (§ 147 Abs 2 ABGB)
− Vätertausch (§ 150 ABGB)
B. Name des Kindes

a. §§ 155 – 157 ABGB


− gemeinsamer Familienname der Eltern
− kein gemeinsamer Familienname der Eltern: Familienname eines
Elternteils oder Doppelname
− mangels Bestimmung: Familienname der Mutter

b. Adoption (§ 197 ABGB)


− Einzeladoption
− gemeinsame Adoption
C. Kindschaftsrechtliche Rechtsverhältnisse im
Allgemeinen I
a. Rechtsverhältnis zwischen Eltern und Kindern (§ 137 ABGB)
− wechselseitige Beistandspflicht zwischen Eltern und Kindern
• auch über Volljährigkeit hinaus
• Beispiele: Krankenhausbesuche, Mitarbeit im Haushalt
• nicht einklagbar
• Sanktionen bei Verletzung im Erbrecht
− Eltern und Kinder müssen einander Achtung entgegenbringen
− Gleichheitsgrundsatz
• Rechte und Pflichten von Vater und Mutter sind gleich
− Gebot der Einvernahme zwischen den Eltern
C. Kindschaftsrechtliche Rechtsverhältnisse im
Allgemeinen II
− Eltern haben das Wohl ihrer mj Kinder zu fördern (§ 137 ABGB)
• Fürsorge und Geborgenheit
• Sorgfältige Erziehung
• Gewaltverbot
− Pflicht zum Unterhalt und zur Obsorge
− Elternrechte stehen unter Pflichtenbindung:
• Kindeswohl = oberste Maxime
• Konkretisierung des Begriffes: § 138 ABGB
• „Wohlverhaltensgebot“: § 159 ABGB
C. Kindschaftsrechtliche Rechtsverhältnisse im
Allgemeinen III

b. Ausstrahlung auf dritte Personen


− absoluter Schutz des Eltern-Kind-Verhältnisses
• Dritte dürfen in Eltern-Kind-Verhältnis idR nicht eingreifen
(§139 Abs 1 ABGB)
• Aufenthaltsbestimmungsrecht: Zurückholung des Kindes mit
Hilfe der Behörden (§ 162 Abs 1 ABGB)
− § 139 Abs 2 ABGB
• Schutzbestimmung zugunsten des Kindes
• uU Vertretung des Elternteils
• betrifft zB Lebensgefährten
D. Unterhalt
1. Unterhaltspflichtige Personen I
a. Eltern (§ 231 ABGB)
− „Anspannungsgrundsatz“
− haushaltsführende Elternteil leistet durch die Haushaltsführung
seinen Anteil, muss aber subsidiär auch (Geld-)Unterhalt leisten.

b. Erben eines Elternteils (§ 233 ABGB)


− Unterhaltspflicht geht auf die Erben über
• bis zum Wert des Nachlasses
• uU Minderung des Unterhaltsanspruches
D. Unterhalt
1. Unterhaltspflichtige Personen II
c. Großeltern (§ 232 ABGB)
− subsidiär
− Enkel muss bei Zumutbarkeit Stamm seines Vermögens
heranziehen
− eigener angemessener Unterhalt der Großeltern darf nicht
gefährdet sein
d. Kinder (§ 234 ABGB)
− gegenüber Eltern und Großeltern
− subsidiär gegenüber (früheren) Ehegatten, Vorfahren,
Nachkommen näheren Grades
− erlischt mit Tod des Kindes
D. Unterhalt
2. Umfang des Unterhaltsanspruches des Kindes
− zwei Kriterien:
• Bedürfnisse des Kindes
• Leistungsfähigkeit der Eltern
− Rsp kombiniert zwischen Prozentsätzen und Regelbedarf
• je nach Alter 16 % bis 22 % des Nettoeinkommens
• Regelbedarf: nach Verbraucherpreisindex
2019/2020: zB für 19 bis 28 Jahre: € 590,-
• „Luxusgrenze“: 2 ½-facher Regelbedarf
− endet mit Selbsterhaltungsfähigkeit
− subsidiär gegenüber Ehegatten des Kindes
− verjährt in 3 Jahren (§ 1480 ABGB)
D. Unterhalt
3. Ausstattung

• Anspruch gg unterhaltspfl. Eltern/Großeltern (§§ 1220 ff ABGB)


• bei Verehelichung oder Eingehung einer EP (§ 1217 Abs 2 ABGB)
• gebührt nur einmal
• gebührt nicht, wenn Kind ohne Wissen oder gegen den
begründeten Willen der Eltern heiratet (EP eingeht)
• verjährt in 3 Jahren ab Eheschließung
§ 1486 Z 7 ABGB

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