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1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co.

KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in Amsterdam

House in Amsterdam

Architekten:
Claus en Kaan, Amsterdam
Mitarbeiter:
Lies Rollmann, Dick van Wageningen
Tragwerksplaner:
Heijckmann Bouwadviesbureau, Huissen

Lageplan
Maßstab 1:2000

Site plan
scale 1:2000

Im Herzen von Amsterdam, eingereiht zwi- Ziegelfassade kontrastiert, tritt der untere Teil Containing two dwellings with their own en-
schen den pittoresken Häusern der Altstadt, optisch in den Hintergrund. Dort sitzt das trances, the house is only four metres wide and
steht das nur vier Meter schmale Gebäude. Glas tief in der Leibung, der Fensterstock ver- extends over a great depth. The brick facade,
Mit seiner flachen Backsteinfassade aus birgt sich hinter der Wand. Auch die Konzep- articulated by openings with white surrounds,
handgeformten Ziegeln und den weißen Holz- tion der Grundrisse ist ungewöhnlich: Zwei establishes a link with the historical fabric.
rahmen bezieht es sich auf die benachbarten Wohnungen sind in dem Haus untergebracht. The two-part windows,
9 however,
10 are of
Häuser, stellt bewusst einen Zusammenhang Die eine, kleinere wird durch die rechte unusual design. Internally, they appear as long
zur historischen Bebauung her. Außerge- Eingangstür betreten und erstreckt sich über vertical slits that allow light to penetrate far
wöhnlich an dem Haus sind die zweigeteilten Erd- und Obergeschoss. Ein Garten zum Hof into the interior. Externally, they seem smaller
Fensterelemente: Sie wirken von innen wie bietet Freiraum. In die größere Wohnung ge- in scale: the upper part is accentuated by a
lang gestreckte Schlitze, durch die viel Licht langt man über die linke Tür. Eine Treppe bold white surround, while the lower section
in die Tiefe des Gebäudes gelangt; außen führt direkt in die zweite Etage und weiter hin- is set back and visually less pronounced.
erscheinen sie klein und in der Proportion an auf bis ins vierte Stockwerk. Dort befindet The dwelling on the lower floors has a small
die Formate der Nachbarhäuser angepasst. sich auch eine geräumige Dachterrasse, die garden. The larger dwelling on the upper
Während der obere Teil des Fensters durch von einer Galerie, im zweigeschossigen floor has a roof terrace, access to which is
seine breiten weißen Rahmen stark mit der Wohnraum aus, zugänglich ist. via a gallery in the two-storey living room.
8 7

Schnitt Section
Grundrisse Plans
Maßstab 1:250 scale 1:250

Wohnung A Dwelling A
1 Eingang 1 Entrance
2 Wohnen 2 Living room
3 Schlafen 3 Bedroom
4 Kochen 4 Kitchen 6 6

Wohnung B Dwelling B
5 Eingang 5 Entrance
6 Schlafen 6 Bedroom
7 Kochen 7 Kitchen
8 Wohnen 8 Living room
9 Galerie 9 Gallery
10 Dachterrasse 10 Roof terrace
aa

9
9 10
10 4 3

a a
5
8
8 7
7 2
1

Photo: Ger van der Vlugt, Amsterdam


∂ 2002 ¥ 1/2 Wohnhaus in Amsterdam 2

1 2

Details
3
4

Schnitte Sections scale 1:10


Maßstab 1:10 5
1 sheet-aluminium covering to upstand
1 Attikaabdeckung Aluminiumblech 2 19 mm plywood sheet 6
2 Sperrholzplatte 19 mm 3 100 mm lightweight concrete
3 Leichtbeton 100 mm 4 roof construction:
4 Dachaufbau: two-layer roof sealing membrane
Dachdichtungsbahn 2-lagig 100 mm foamed-glass thermal insulation
Wärmedämmung Schaumglas 100 mm concrete finished to falls
Gefällebeton 210 mm reinforced concrete roof slab
Stahlbetondecke 210 mm sprayed plaster
Spritzputz 5 60/60 mm steel }-section 7
5 Stahlprofil } 60/60 mm 6 80 mm rock-wool thermal insulation
6 Wärmedämmung Steinwolle 80 mm 7 welded steel section
7 Stahlprofil geschweißt 8 steel angle bracket
8 Abfangung Stahlwinkel 9 wall construction: 8
9 Wandaufbau: 100 mm brickwork, with open joints
Mauerwerk 100 mm, in part for ventilating rear cavity
teils offene Stoßfugen zur Hinterlüftung 160 mm cavity
Luftschicht 160 mm sealing layer
Dichtungsbahn 120 mm rock-wool thermal insulation 9
Wärmedämmung Steinwolle 120 mm vapour barrier
Dampfsperre 12.5 mm plasterboard
Gipskartonplatte 12,5 mm 10 floor construction: 50 mm cement and sand screed
10 Bodenaufbau: 210 mm reinforced concrete floor slab
Zementestrich 50 mm sprayed plaster
Stahlbetondecke 210 mm 11 galvanized steel lintel
Spritzputz 10
12 fixed double glazing
11 Abfangung Fenstersturz Stahlprofil verzinkt 13 18 mm plywood sheet
12 Festverglasung Isolierglas 14 sealing layer
13 Sperrholzplatte 18 mm 15 vapour barrier
14 Dichtungsbahn 16 50 mm rock-wool thermal insulation
15 Dampfsperre 17 80/25/2 mm galvanized steel angle
16 Wärmedämmung Steinwolle 50 mm 18 EPDM stop
17 Stahlwinkel verzinkt ∑ 80/25/2 mm 19 bottom-hung casement:
18 Anschlagprofil EPDM frameless double glazing
19 Kippflügel aus Isolierglas rahmenlos (5 mm + 12 mm + 5 mm)
5 mm + 12 mm + 5 mm in in 30/25/2 mm galvanized steel angle frame 11
Blendrahmen Stahlprofil verzinkt ∑ 30/25/2 mm 20 sheet stainless-steel window sill
20 Fensterbank Edelstahlblech 21 side-hung casement:
21 Drehflügel aus ESG Isolierverglasung toughened double glazing
5 mm + 12 mm + 5 mm in (5 mm + 12 mm + 5 mm)
Stahlrahmen verzinkt in galvanized steel frame
12

13

15 13 a a
13 15 16
14
16

17
aa 18

12 9 21

17 18 19 19

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Studio in Peking

Studio in Beijing

Architekt:
Ai Wei Wei, Peking
Tragwerksplaner:
a
Fake Design, Peking
Xiao Ji Ba
4 4

2 5
b b
Photo: Ma Xiao Chun, Peking

Das 500 m2 umfassende Studio liegt in einem Kernstück des Entwurfs ist das über beide Designed for an artist, this studio building has
Vorort der chinesischen Hauptstadt Peking. Geschosse reichende, im rechten Winkel a floor area of
1
500 m2. It consists of a reinforced
Leitende Entwurfselemente waren im Hinblick zum Wohntrakt angeordnete, fensterlose concrete skeleton-frame structure – left ex-
auf die vorgesehene Nutzung als Atelier für Studio, das durch zwei Oberlichtbänder posed internally – with reddish brick infill pan-
einen Künstler der sensible Umgang mit kunstgerecht belichtet wird. els. An outer skin of grey facing bricks is drawn
a
Maßstab, Proportion und Materialien, sowie Es wurden nur örtlich verfügbare Baumateria- over the structure and articulated with a few
eine zurückhaltende architektonische For- lien verwendet, die sich räumlich wie farblich carefully proportioned window openings. The
mensprache. Konstruktiv handelt es sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen- principal 8element of9 the scheme is the two-
um ein Stahlbetonskelett, das im Innenraum fügen: Beton, graue und rote Ziegelsteine storey-high studio space set at right angles
sichtbar bleibt und dort mit rötlichem Ziegel sowie Holz – allein weiß getünchte Flächen to the living tract. The windowless studio re-
ausgefacht wurde. Die äußere Verblendung differenzieren zusätzlich im Innenraum einzel- 7
ceives daylight solely from above via two
aus grauem Sichtmauerwerk verläuft vor dem ne Teilbereiche. skylight strips. The number of materials used
6
Betonskelett und wird gegliedert durch einige Nach Angaben des Architekten lag zwischen was reduced to a minimum. According to the
wenige, in Ausmaß und Anordnung wohl Entwurf und Fertigstellung des Gebäudes ei- architects, the studio was designed and
überlegte Fensteröffnungen, die im Inneren ne Zeitspanne von sieben Monaten, die allei- executed in a period of seven months, with
für außergewöhnlichen Lichteinfall sorgen. nige Bauzeit für das Studio betrug 100 Tage. a construction time of only 100 days.

4 4

aa 3

2 5
b b

1
bb
a EG

a
4 4
Schnitte 4 Sections
Grundrisse • Lageplan Floor plans • Site plan 8 9
Maßstab 31:500 scale 1:500 10

1 Wohnen 1 5 Living room 7


2
2 Bad 2 Bathroom
b b
3 Küche 3 Kitchen 6
4 Zimmer 4 Room
5 Studio 5 Studio
6 WC 6 WC
7 Arbeiten
1 7 Study
8 Schlafen 8 Bedroom
9 Dachterrasse 9 Roof terrace
10 Garten 10 Garden
a OG

8 9

7
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Biomedizinisches Institut in Chongqing

Biomedical Institute in Chongqing

Architekt:
Atelier Feichang Jianzhu, Peking
Projektleiter:
Yung Ho Chang
Mitarbeiter:
Lele Peng, Hui Wang, Xuetao Wu
Tragwerksplaner:
Sun Fangchui, Yu Zhixiong, Peking

Photo: Fu Xing, Peking

Chongqing ist eine der in Europa nahezu


unbekannten Millionenstädte Chinas. Sie
liegt im Landesinneren unmittelbar am Fluss
Yangtze, an dessen Südufer sich ein neues
biomedizinisches Institut angesiedelt hat. 12
Aufgrund örtlicher Auflagen durfte das Ge-
bäude nicht in die Flusszone eingreifen und aa
musste ein Stück weit entfernt vom Ufer ge-
plant werden – zum Bedauern des Architek-
ten, denn dadurch wurde er der Möglichkeit
beraubt, an der in Chongqing traditionellen
Hangarchitektur anzuknüpfen.
Entstanden ist ein strenger Gebäudekomplex,
der konstruktiv aus einem ausgefachten
Stahlbetonskelett besteht, das mit einer Vor-
mauerschale aus grauen Betonhohlblock-
7 2
steinen versehen wurde. 5
6
Zwei parallel zum Fluss verlaufende, über
100 m lange Fassadenscheiben fassen die
7 8 4 3
inhaltlich wie technisch sehr divergierenden
Ansprüche an das Raumprogramm zu einer a a
Einheit zusammen. Dennoch verstecken sich
die einzelnen Funktionsbereiche nicht hinter
diesen Wandscheiben. Die unterschiedlichen 1
Inhalte bedingen spezifische Belichtung, es Erdgeschoss
gibt technisch hoch anspruchsvolle Räume
für Forschungszwecke, Produktion und La-
bors, sowie Zonen »einfacher« Ausstellungs-
bereiche, Büros und Ruheräume. Jeder
9 12 9 10 9 10 2
dieser Bereiche besitzt eine individuelle
räumliche Organisation: Die Forschungsla-
bors im obersten Geschoss beispielsweise 12 12
9 11 9
wurden um eine Gruppe von Innenhöfen
angeordnet. Die Fassade reagiert auf die
wesentlichen inhaltlichen Merkmale, indem
sowohl die Fensteröffnungen in Größe und
Anordnung variieren, als auch tiefe Gebäude- 12 9 12 10 9
einschnitte die Fassadenscheiben in ables- 2. Obergeschoss
bare Teilbereiche gliedern. Diese Einschnitte,
die als schmale öffentliche Gassen durch
das Gebäude hindurchführen, ermöglichen Schnitt • Grundrisse Section • Plans
Maßstab 1:1000 scale 1:1000
darüber hinaus Durchblicke von der Straße
auf den Fluss. Durch dieses Entwurfselement 1 Haupteingang 1 Main entrance
gelingt es dem Architekten, trotz der ein- 2 Ruheraum 2 Rest room
grenzenden Vorschriften die ihm so wichtige 3 Café 3 Café
4 variable Nutzung 4 Various uses
Verknüpfung von Architektur und umgeben- 5 Kantine 5 Staff canteen
der Landschaft herzustellen. 6 Küche 6 Kitchen
Die Detaillösungen sind nach chinesischem 7 Technik 7 Services
Standard geplant und ausgeführt worden, 8 Lager 8 Store
9 Hof 9 Courtyard
den internationalen Vergleich besteht das
10 Büro 10 Offices
Gebäude durch seine eindeutige Formen- 11 Besprechung 11 Conference room
sprache. 12 Labors 12 Laboratories
∂ 2002 ¥ 1/2 Biomedizinisches Institut in Chongqing 2

Details

Schnitt
Maßstab 1:20

1 Betonfertigteil
495/495/60 mm
2 Betonhohlblockstein
390/90/90 mm 2
3 Leichtbetonstein
390/190/190 mm
4 Wärmedämmung
40 mm
5 Gipskartonplatte
12 mm
6 Stahlanker 3
7 Stahlprofil verzinkt
∑140/100/10 mm

Section
4
scale 1:20

1 495/495/60 mm 5
precast concrete slabs
2 390/90/90 mm
concrete hollow blocks 6
3 390/190/190 mm
lightweight concrete
blocks
4 40 mm thermal
insulation
5 12 mm plasterboard
6 steel anchor
7 140/100/10 mm
galvanized steel angle 7

Building regulations required the institute to be


set back from the River Yangtze, so that it was
not possible to adopt the traditional form of
hillside architecture found in this city. The rein-
forced concrete skeleton-frame structure with
infill panels is covered on the outside by a skin
of concrete hollow blocks. The two long fa-
cades parallel to the river form a unifying en-
closure for a wide range of technical functions,
which are nevertheless reflected in the lighting,
spatial organization and fenestration. The
building is divided into legible zones by deep
incisions in the outer walls. The incisions
extend as alleyways through the entire building
and open up views from the road to the river,
thereby creating the desired link between the
architecture and the landscape.
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Kapelle in Tirschenreuth

Chapel in Tirschenreuth

Architekten:
Brückner & Brückner, Tirschenreuth
Peter Brückner, Christian Brückner
Mitarbeiter:
Martin Csakli, Wolfgang Herrmann,
Robert Reith, Andreas Riebl, Rudi Völkl
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro Brückner & Brückner,
Tirschenreuth
Klaus-Peter Brückner

Photo: André Mühling, München

b b

aa bb

Das Gebiet, das an die Altstadt Tirschen- ab: Die schmucklosen Wände bestehen aus Built in conjunction with a home for senior
reuths in der Oberpfalz angrenzt, war früher Klinkern, die in der Umgebung gefertigt wur- citizens in the Upper Palatinate, this ecumenical
eine seenreiche Landschaft. Seit dem 19. den und sind nur durch schmale, fassaden- chapel is meant to draw local residents into the
Jahrhundert bestimmten hier jedoch Indus- hohe Fensternischen gegliedert. Vor diese life of the new community. The plain, cubic
triegebäude das Erscheinungsbild. Nach sind im Inneren Milchglasscheiben gesetzt, form of the chapel is contrasted with that of
dem Wegzug einiger Betriebe entschloss die die Öffnungen optisch vergrößern und the old people’s home. The engineering brick
man sich, den Stadtteil wieder zu begrünen das weiche Licht weiter in den Raum hinein walls are articulated by narrow recessed
und zu beleben. Zwischen neuen Wohnbe- ziehen. Ihr Abstand verringert sich zum Altar windows extending over the full height of
bauungen entstand ein Seniorenwohnheim, hin und erhellt diesen Bereich feierlich. Der the facade. Strips of milk-glass set over the
das sich mit seiner geschwungenen Grund- Innenraum, dessen Wände mit einer Alumini- openings internally seem to broaden them in
rissform um eine Wasserfläche schmiegt. Die umfarbe schimmernd glatt gestrichen sind appearance and create soft lighting conditions.
ökumenische Kapelle versucht, auch Anwoh- und mit der außergewöhnlichen Lichtstim- The spacing of the window slits decreases
ner der Umgebung in das Leben der Anlage mung lebendig werden, ist der puren Kon- towards the altar, making this the most brightly
einzubeziehen. Der Sakralbau liegt in Rich- zentration gewidmet. Die nötigen Nebenräu- illuminated area and the focal point of the
tung der vielfältig gestalteten Freiflächen vor me wie Sakristei und Stuhllager befinden sich chapel. The walls are finished internally with
dem Wohnheim und setzt sich in seiner außerhalb der Kapelle im Verbindungsbe- shimmering aluminium paint and seem to
schlichten Form und der Materialwahl davon reich zum Wohnheim. come to life in this unusual lighting mood.
∂ 2002 ¥ 1/2 Kapelle in Tirschenreuth 2

Ostansicht • Grundriss • Schnitte Maßstab 1:200


Erdgeschoss Gesamtanlage Maßstab 1:1000
1
1 Zugang
2 Altenwohnheim
Gemeinschaftsbereich
2
3 Sakristei
4 Kapelle
5 Ententeich 3

East elevation • Plan • Sections scale 1:200


Ground floor plan of entire development scale 1:1000 4

1 Access/Entrance
2 Home for senior citizens: community area
3 Sacristy
4 Chapel 5
5 Duck pond

Details

Schnitte Maßstab 1:20


Sections scale 1:20

4 5
9

cc
3 Kapelle in Tirschenreuth 2002 ¥ 1/2 ∂

1 Deckung Titanzinkblech
Trennvlies 10 mm
Schalung 24 mm
Wärmedämmung Hartschaum 160 mm
Dampfsperre
Schalung 24 mm
Binder Brettschichtholz
Gipskarton 2x 12 mm
Aluminiumanstrich
2 Zierkreuz Stahlblech feuerverzinkt 10 mm
3 Verglasung VSG 8 + SZR 10 + VSG 9 mm 2
4 Glas satiniert VSG 10 mm
5 Punkthalter Edelstahl
6 Klinker 115 mm
Luftschicht 40 mm
Wärmedämmung Mineralwolle 50 mm 3 4
Mauerwerk 240 mm
Putz 15 mm
Aluminiumanstrich
7 Naturstein Granit 30 mm auf Mörtelbett
Trennlage 5
Heizestrich 60 mm
Trennlage 6
Trittschalldämmung 10 mm
Wärmedämmung 30 mm
8 Zementestrich mit Epoxydharzlasur 40 mm
Trennlage c c
Wärmedämmung 40 mm
Bitumenschweißbahn 10 mm
9 Stütze Stahlbeton

1 sheet titanium-zinc roof covering


10 mm separating layer on 24 mm boarding 7
160 mm rigid-foam thermal insulation
vapour barrier
24 mm boarding
laminated timber roof truss
2≈ 12 mm plasterboard finished with aluminium paint
2 10 mm galvanized steel-plate ornamental cross
3 double glazing: 8 mm + 9 mm laminated safety glass
with 10 mm cavity
4 10 mm lam. safety glass with satin finish
5 stainless-steel point-fixing element
6 115 mm engineering-brick skin
40 mm cavity
50 mm mineral-wool thermal insulation
240 mm brickwork
15 mm plaster finished with aluminium paint
7 30 mm granite paving on bed of mortar
separating layer
60 mm screed around underfloor heating
separating layer
10 mm impact-sound insulation
30 mm thermal insulation
8 40 mm cement-and-sand screed, with
epoxy-resin varnish finish
separating layer
40 mm thermal insulation
10 mm bituminous waterproof layer
9 reinforced concrete column 8

aa
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Museumszentrum in Aars
Lageplan Maßstab 1:2 500
Museum Centre in Aars
1 Museum, Bestand 1
Architekt: 2 Erweiterung
3 Rathaus
Per Kirkeby, Hellerup 1
Mitarbeit: Site plan scale 1:2500
Jens Bertelsen, Vedbæk 3
1 Existing museum
Jens Anton Pedersen 2 Extension 2 1
Tragwerksplaner: 3 Town hall
Erik K. Jørgensen, Kopenhagen

aa

Schnittansicht Section and elevation


Eingangsgeschoss Plan of entrance level
Maßstab 1:500 scale 1:500
b
4 Eingang, Windfang, 1935 4 Entrance, vestibule, 1935
5 Ausstellung 5 Exhibitions
7 6 Verbindungsturm »Teleskop« 6 “Telescope” linking tower
7 Jens Nielsen Saal, 1977 7 Jens Nielsen Hall, 1977
8 Treppenturm 8 Staircase tower
9 Wechselausstellung 9 Temporary exhibitions

9 8

6
4
5

b
5
9
a
a

Aars, eine kleine Stadt im Nordwesten Däne- Über ein als Turm ausgebildetes Gelenk Mit seiner zweischaligen, kerngedämmten
marks, wünschte sich für sein »Vesthimmer- erschließt der alte Eingang des auf- und aus- Backsteinhülle besitzt das Gebäude eine
landsmuseum«, ein Stadtmuseum mit einer geräumten Stadtmuseums die mit düsteren thermische und hygroskopische Trägheit,
großen archäologischen und regionalge- Nischen und lichten Einschnürungen fließend die ihm ermöglicht, auch sensible Exponate
schichtlichen Sammlung, einen größeren zonierte Museums»wand«. Ihr sind, über zwei und Sammlungsstücke lagern und ausstellen
Ersatzbau auf dem Areal des abzubrechen- weitere Gelenke, der renovierte Bestandsbau zu können, ohne auf eine raumlufttechnische
den Bestands. des Kunstmuseums sowie, auf Parkniveau, Anlage zurückgreifen zu müssen.
Per Kirkeby, seit 15 Jahren in Aars tätiger das offene Archiv und die zwei Wechselaus- Die diffusionsoffenen raumseitigen Wand-
Künstler, schlug den Erhalt der bestehenden stellungshäuser angelagert. Als fast abstrakte schalen wie auch der massive Tannenfuß-
Bauten, die Verwebung von Geschichte und raumhaltige Satteldachkörper bilden sie den boden sind in der Lage, die relative Luft-
Gegenwart, von Kunst und Archäologie vor: südlichen Abschluss dieses Ensembles ein- feuchte übers Jahr auszugleichen. Mobiles
Ein 40 Meter langes Rückgrat verbindet facher geometrischer Körper. Anders als Gerät gewährleistet die Einhaltung internatio-
das Stadtmuseum von 1935 sowohl mit den der vorgeschichtlichen Sammlung, welche naler Standards auch unter klimatischen Aus-
kubistischen Baukörpern der Erweiterung und von tief eingeschnittenen, stehenden Seiten- nahmebedingungen. Die Temperierung des
des Himmerland-Kunst-Museums von 1977, lichtern gegliedert wird, gewähren der Kunst- Museums erfolgt über eine Bodenheizung,
als auch mit dem ehemaligen Pfarrhaus ausstellung Nordoberlichter neutrale Leucht- allein die Oberlichter müssen von Radiatoren
von 1958. dichtenverteilung. geheizt werden.
2 Museumszentrum in Aars 2002 ¥ 1/2 ∂

Details

Schnitt Maßstab 1:50


Section scale 1:50

bb
∂ 2002 ¥ 1/2 Museumszentrum in Aars 3

1 Sichtmauerwerk, Backstein im Läuferverband, 1 double-skin facing brickwork in stretcher bond on


zweischalig auf Stahlrahmen, kerngedämmt steel frame, with core insulation
2 Deckung Titanzinkblech, Doppelstehfalz 2 sheet titanium-zinc covering with double standing
Unterspannbahn auf Schalung 19 mm seams; waterproof layer on 19 mm boarding
Hinterlüftung 50 mm 50 mm ventilated cavity
Wärmedämmung 200 mm zwischen Sparren 200 mm thermal insulation between rafters
Dampfsperre vapour barrier
Holzfasertafeln mineralisch gebunden 100 mm 100 mm mineral-bonded wood fibreboard panels
3 Bodenbelag Tannenbohlen 45/95 mm 3 45/95 mm fir strip flooring on 45/150 mm fir bearers
Lattung Tanne 45/150 mm, Bodenheizung, underfloor heating between bearers
Decke Stahlbeton 150 mm als Sichtbeton, 150 mm exposed reinforced concrete floor slab,
staubbindend beschichtet with anti-dust coating

Photo: Jens Lindhe, Kopenhagen

The Danish town of Aars wished to replace its volumes with saddleback roofs.
existing municipal museum with a new building. The space housing the prehistoric collection is
The artist Per Kirkeby, who has been working divided by deeply incised vertical windows. In
there for 15 years, pleaded for the retention contrast, art exhibitions are staged in galleries
of the old structure. A 40-metre-long spine that are neutrally illuminated via north lights in
now links the 1935 building with a cubic the roof. The double-skin brick external walls
modern extension and the Himmerland Art with core insulation cushion the effects of ther-
Museum (1977), as well as with a former mal and hygroscopic changes, a quality that
vicarage dating from 1958. Via a tower-like allows even sensitive objects to be stored and
linking structure, the existing entrance provides exhibited without the use of air-conditioning
access to what has been transformed into a plant. The moisture-diffusing limewashed inter-
flowing museum “wall”, articulated into distinct nal skin of the walls and the solid fir flooring
zones. Annexed to this are the refurbished maintain a balanced relative humidity through-
museum building, the archives and new struc- out the year. Mobile equipment ensures that
tures for temporary exhibitions. At its southern international standards are upheld even under
end, the ensemble is terminated by two exceptional climatic conditions. The museum
has an underfloor heating system. Only the roof
lights require radiator heating.
∂ 2002 ¥ 1/2 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 1

Städtische Galerie Marktoberdorf

Municipal Gallery in Marktoberdorf

Architekten:
Bearth + Deplazes, Chur
Mitarbeiterin:
Bettina Werner
Bauleiter:
Stephan Walter, Kempten
Tragwerksplaner:
Jürg Buchli, Haldenstein

Photo: Ralph Feiner, CH–Chur

In der Ortsmitte von Marktoberdorf liegt das geführt: massive Fichtenbohlen auf Stahlträ- This striking brick complex is situated in the
Galeriegebäude zwischen dem Rathaus und gern, ohne weitere Bodenaufbauten. Um die town centre and comprises two adjacent cubes
einem Wohngebiet mit Bürgervillen aus den Fensterrahmen bündig in die Wandfläche zu of different heights, with a walled entrance
20er-Jahren. Zwei aneinander gefügte, unter- setzen, wurden Anschlagziegel mit entspre- courtyard. The exhibition volumes are enclosed
schiedlich hohe Kuben und der ummauerte chenden Aussparungen vorgefertigt. In bei- in 50 cm solid brick walls, consisting of high-
Eingangshof verbinden sich zu einem mar- den Baukörpern führt zwischen den Wand- strength engineering bricks of Bavarian format
kanten Ziegelbau. Die Kuben, die als »Aus- scheiben eine Treppe nach oben, deren (32 x 14.5 x 6.5 cm). The irregular texture of the
stellungsgefäße« verstanden werden, beste- Klinkerstufen das homogene Ziegelbild fort- bricks and the coarse-grained mortar result in a
hen aus massiven, 50 Zentimeter starken setzen. lively surface appearance. The exhibition cubes
Wänden, die im Blockverband gemauert wur- Anstelle einer aufwändigen Haustechnik und are divided into three levels, with engineering
den. Der gewählte Ziegel ist ein hochfest ge- Klimaanlage verfügt das Gebäude über eine brick pavings and artificial lighting in the base-
brannter, schmaler Klinker im »Bayerischen Wandheizung. Im Sockelbereich der Außen- ment. In the storeys above this, the spaces are
Format« (32 ≈ 14,5 ≈ 6,5 cm). Die unregel- wände sind zwei Schleifen von Heizungsroh- flooded with daylight, which enters through
mäßige, lavaähnliche Ziegelstruktur und der ren eingemauert. Die innere Maueroberfläche tall side windows and roof lights. Instead of
grobkörnige Mörtel erzeugen eine Wandober- strahlt gleichmäßig Wärme ab und sorgt für installing elaborate mechanical services and
fläche, die an ein Textilgewebe erinnert. ein ausgeglichenes Raumklima. In Kombinati- air-conditioning plant, heating pipes were em-
Die Kuben sind in drei Ebenen unterteilt. on mit dem einschaligen Wandaufbau erweist bedded in the lower zone of the outer walls on
Während das Untergeschoss als Boden des sich dieses System als einfach, aber wir- each floor. These wall heating panels ensure
»Gefäßes« von Klinkerbelag und Kunstlicht kungsvoll. Der Werkstattcharakter des Hau- an even temperature internally and a balanced
geprägt ist, strömt in die darüber liegenden ses, den das Sichtmauerwerk anklingen lässt, indoor climate. The exposed brickwork of the
Ausstellungsräume Tageslicht durch hohe ist auch für das Nutzungskonzept der Galerie gallery complex reflects its workshop character:
Seitenfenster und Dachoberlichter ein. Sehr Programm. Hier soll Kunst nicht nur ausge- it is a place where art is not only exhibited, but
einfach und puristisch sind die Decken aus- stellt, sondern auch geschaffen werden. also created.

a a

Lageplan Maßstab 1:2500 Grundrisse Maßstab 1:500


Site plan scale 1:2500 Floor plans scale 1:500
2 Städtische Galerie Marktoberdorf 2002 ¥ 1/2 ∂

1
1 1

Details 2
2 2

6
6 3 6 4
3 4 3 4 9
9

5 10
5 5 10

7
7 7

8
8 8

Schnitte Sections
Maßstab 1:20 scale 1:20

1 Sonnenschutz Aluminium-Lamellen 1 aluminium strip sun screening


2 Isolierverglasung 2 double glazing: 8 mm toughened glass
ESG 8 mm + SZR 15 mm + VSG 8 mm + 15 mm cavity + 8 mm lam. safety glass 11
3 Sandwichelement mit integrierten Stützen, 3 sandwich element with integrated columns 11
Stahlblech 0,7 mm, Mineralwolle 70 mm 0.7 mm sheet steel; 70 mm mineral wool
4 Sparren Stahlrohr | 80/50/2 mm 4 50/80/2 mm steel RHS rafters 12
5 Verglasung VSG 16 mm transluzent 5 16 mm translucent lam. safety glass 12 12
6 Dachaufbau: 6 roof construction:
Kies 50 mm 50 mm layer of gravel d d
d dd
Abdichtung Kunststoffbahn plastic sealing membrane
Wärmedämmung Polystyrol mit Gefälle polystyrene thermal insulation finished to falls
Dampfsperre vapour barrier 13 14
Brettschichtholzdielen 95 mm 13 14 13 14
95 mm laminated wood boarding
7 Stahlprofil ÅPE 360 mm 7 steel Å-beam 360 mm deep 15
15
8 Leuchtstoffröhren mit Acrylglasabdeckung 8 fluorescent tube with perspex cover
9 Mauerwerk Klinker 320/145/65 mm, 9 engineering brickwork: 320/145/65 mm 16
16
Lavastruktur braun bricks with lava texture
10 Ringanker Stahlbeton 10 reinforced concrete ring beam 7 19 17
7 19 7 19 17
11 Fenstersturz Ziegel 11 brick lintel
12 Festverglasung Isolierglas 8 mm + 12 mm + 8 mm 12 fixed double glazing: 2≈ 8 mm glass + 12 mm cavity 18
18
13 Brettschichtholzdielen Fichte/ Tanne 95 mm, 13 95 mm lam. softwood boarding, oiled,
geölt mit Weißpigmenten with white pigmentation
14 Heizungskanal 14 heating duct
15 Fensterbank Ziegel-/Betonelement, vorgefertigt 15 prefabricated brick-and-concrete window sill 8 20
16 Regenrinne mit Gitterrostabdeckung 8 20 8 20
16 rainwater gutter with grating
17 Perimeterdämmung 100 mm 17 100 mm perimeter insulation
18 Abdichtung Bitumenbahn zweilagig 18 two-layer bituminous-felt sealing
19 Sparverblender 320/15/65 mm 19 320/15/65 mm brick facing slips
20 Vormauerung Klinker 320/145/65 mm 20 engineering brick facing skin: 320/145/65 mm bricks

12 14

15 dd cc
∂ 2002 ¥ 1/2 Städtische Galerie Marktoberdorf 3

6
2
Schnitt
Maßstab 1:500
3
Section
scale 1:500

8
7

4
9
aa

10

Schnitt
Maßstab 1:20

11 1 Abdeckung Kupferblech 11 Brettschichtholzdielen Fichte / Tanne 95 mm,


2 Mauerwerk Klinker 320/145/65 mm, geölt mit Weißpigmenten
Lavastruktur braun 12 Kompriband 15 mm
3 Ringanker Stahlbeton 13 Wandaufbau:
12 4 Fenstersturz Ziegel Noppenfolie
5 Sperrschicht Perimeterdämmung extrudiertes Polystyrol 60 mm
7 6 Dachaufbau: Abdichtung Bitumendickbeschichtung
Kies 50 mm Stahlbeton 330 mm
Abdichtung Kunststoffbahn Vormauerung Klinker 320/145/65 mm
Wärmedämmung Polystyrol mit Gefälle 14 Sparverblender 320/15/65 mm
Dampfsperre 15 Bodenaufbau:
Brettschichtholzdielen 95 mm Klinker 320/145/65 mm, glatte Oberfläche
9 7 Stahlprofil ÅPE 360 mm Mörtelbett 105 mm
8 Sonnenschutz Textilrollo Trennlage PVC 5 mm
10 9 Leuchtstoffröhren mit Acrylglasabdeckung Streifenfundament Stahlbeton 450 mm
10 Heizleitungen in Mörtel verlegt Magerbeton 50 mm
5

Section
scale 1:20
12
14 7 1 sheet-copper covering 10 heating pipes encased in mortar
to upstand 11 95 mm laminated softwood boarding, oiled,
2 engineering brickwork: 320/145/65 mm with white pigmentation
bricks with lava texture 12 15 mm compressed rubber sealing strip
13 3 reinforced concrete ring beam 13 wall construction: knopped membrane
4 brick lintel 60 mm extruded polystyrene perimeter insulation
9 5 damp-proof course bituminous sealing coat
6 roof construction: 330 mm reinforced concrete wall
50 mm layer of gravel engineering brick facing skin: 320/145/65 mm bricks
plastic sealing membrane 14 320/15/65 mm brick facing slips
10
15 polystyrene thermal insulation finished to falls 15 floor construction:
vapour barrier 320/145/65 mm engineering bricks
95 mm laminated wood boarding with smooth surface
7 steel Å-beam 360 mm deep 105 mm bed of mortar
8 fabric sunblind 5 mm PVC separating layer
9 fluorescent tube 450 mm reinforced concrete strip foundations
with perspex cover 50 mm lean concrete blinding layer

bb
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Steinmuseum in Nasu

Stone Museum in Nasu

Architekten:
Kengo Kuma & Associates, Tokio
Tragwerksplaner:
K. Nakata & Associates, Tokio

Photo: Andrea Wiegelmann, München


Den Umgang mit dem Werkstoff Stein, die
Möglichkeiten, dieses schwere Material trans-
parent, leicht und vieldeutig erscheinen zu
lassen, thematisiert Kengo Kuma in dem in
der Ashino-Region gelegenen Museum.
Dieser Landstrich zwischen Tokio und Yama-
gata ist eine der wenigen Gegenden Japans
mit traditioneller Steinarchitektur, einer Bau-
aa
weise, die anderswo aufgrund der Erdbeben-
gefahr wenig Verbreitung fand. Drei Reisspei-
cher aus den dreißiger Jahren wurden hier Schnitt • Grundriss 5 Hof Section • Layout plan 5 Courtyard
mit drei Neubauten zu einem Museumskom- Maßstab 1:500 6 Ausstellung scale 1:500 6 Exhibition area
7 Teezeremonie 7 Tea ceremony
plex verschmolzen, ein zentrales Wasserbe-
1 Foyer, Café, Shop 8 Sonderausstellung, 1 Foyer, café, shop 8 Special exhibitions,
cken weitet das kleine Grundstück optisch 2 Terrasse Konferenz 2 Terrace conference hall
auf. Über diesen Pool mäandernde Stege 3 Wasserbecken 9 Bibliothek 3 Water pool 9 Library
führen den Besucher zu einem Hof, um den 4 Verwaltung 4 Administration
sich die Austellungsbereiche gruppieren. Auf
der anderen Seite der Wasserfläche schließt
ein langgestreckter Baukörper die Anlage
7 6
nach Süden ab. Die darin liegende Bibliothek 6
bietet mit ihrer Gesteinssammlung einen
Überblick über die Geologie der japanischen a
Inseln. Neubauten und Bestand sind beide 6
5 1
aus dem ortstypischen, vulkanischen Ashino- a 4
stein, im Charakter jedoch verschieden. Dem 6
traditionellen, massiven, grob gehauenen 2
Mauerwerk der Altbauten werden präzise 8
verarbeitete, aufgelöste Wände entgegenge- 3
stellt, die versuchen, dem Stein seine Eindeu-
tigkeit und Schwere zu nehmen. Die tragen-
den Wände der nördlichen Baukörper weisen
Öffnungen in einem geometrischen Raster 9
auf, die teilweise auf der Innenseite mit trans-
luzentem Marmor ausgefacht sind, aufgrund
behördlicher Auflagen teilweise auch nur
durch zurückgesetzte Mauersteine markiert Because of the danger of earthquakes in the new buildings are precisely worked and
werden. Die den Pool begrenzende Wand Japan, relatively few areas have a tradition articulated to relieve the sense of heaviness
des südlichen Gebäudes führt diesen Ge- of stone building. Situated between Tokyo associated with stone. The load-bearing walls
danken noch weiter. Einer tragenden Stahl- and Yamagata, the Ashino region, where the of the northern section are honeycombed with
konstruktion sind Steinlamellen vorgeblendet, present museum stands, is one of the excep- a geometric pattern of slit-like openings and
durchlässig für Licht und Luft. Das Mauer- tions. The new complex there consists of three recesses. The openings are filled internally with
werk wird schrittweise aufgelöst, gewinnt rice stores dating from the 1930s and three marble, which lends the construction a trans-
an Leichtigkeit und Transparenz. Fast alle new buildings, all of which are laid out about a lucent quality. This concept is continued in the
Böden, innen wie außen, sowie die Dach- central pool of water. The pool is intersected by walls of the southern tract facing the pool of
schindeln eines der Altbauten sind aus Shira- a series of pathways that lead to a courtyard water, where the load-bearing steel structure is
kawastein, in Farbe und Struktur dem Ashino- around which the exhibition areas are located. clad on the outside with slender strips of stone
stein ähnlich. Die Anordnung um das zentrale An elongated structure housing the library that allow air and light to pass through. In this
Wasserbecken, die Wegeführung, vor allem closes the complex off to the south. Although way, the stonework is dissolved and acquires
aber der Umgang mit dem Material erzeugen the new and existing buildings are in volcanic a quality of lightness and transparency. The
aus Alt und Neu, Innen und Außen eine Ein- Ashino stone, they are different in character. internal and external pavings, as well as the
heit mit starker Identität inmitten einer un- In contrast to the traditional, solid, rough-hewn roofing to one of the existing buildings, are in
scheinbaren Umgebung. masonry of the older structures, the walls of Shirakawa stone.
∂ 2002 ¥ 1/2 Steinmuseum in Nasu 2

1 Außenwand Ashinostein 300/50 mm 1 Ashino stone walling: 300/50 mm slabs


Details 2 Marmorplatte Bianco Carrara 6 mm 2 6 mm Bianco Carrara marble strip
3 Bodenaufbau: 3 floor construction:
Platten Shirakawastein 30 mm 30 mm Shirakawa stone paving
Mörtelbett 20 mm 20 mm bed of mortar
Schnitte Dichtungsanstrich sealing coat
Maßstab 1:20 Stahlbeton reinforced concrete floor slab
4 Dichtungsbahn 4 roof sealing layer
Sections Wärmedämmung Polystylen 25 mm 25 mm polystyrene thermal insulation
scale 1:20 OSB-Platte 25 mm 25 mm oriented-strand board
5 Balken Zeder ¡ 60/90 5 60/90 mm cedar rafters
6 Lamelle Ashinostein 40/120 mm 6 40/120 mm Ashino stone strip
7 Pfosten Stahlprofil } 175/122/11 7 175/122/11 mm steel }-section facade column
8 Stütze Stahlprofil Å 175/175/11 8 175/175/11 mm steel Å-section column
9 Dachdeckung Aluminiumblech 9 sheet-aluminium roof covering
Dichtungsbahn roof sealing layer
Wärmedämmung Polystylen 25 mm 25 mm polystyrene thermal insulation
OSB-Platte 25 mm 25 mm oriented-strand board
10 Balken Zeder ¡ 60/165 10 60/165 mm cedar rafters
zwischen Stahlträgern Å 175/175/11 between 175/175/11 mm steel Å-beams

aa
4
9

10

a a
3 3
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in Italien

House in Italy

Architekt:
Döring Dahmen Joeressen, Düsseldorf
Wolfgang Döring, Michael Dahmen,
Elmar Joeressen
Mitarbeiter:
Mark Altgassen
Tragwerksplaner:
Giorgio Marziali, Acquapendente Prov.Viterbo

bb cc

In die sanfte Hügellandschaft Latiums ein- Schnitte


gebettet liegt dieser einfache geometrische Grundrisse
Maßstab 1:400
Baukörper, dessen Erscheinungsbild durch b c
die fast trutzig wirkenden Wände aus Natur- 1 Halle
steinblöcken geprägt wird. Im Kontrast dazu 2 Gast
stehen die zarten, organischen Formen der 3 Hof
4 Büro a 5 5 a
eigens gepflanzten Olivenbäume, die wie 1
5 Keller
Skulpturen vor der reduzierten Architektur wir- 6 Küche
ken. Der zweigeschossige Bau ist das Haupt- 7 Wohnraum
wohnhaus eines landwirtschaftlichen Betrie- 8 Schlafen
bes, zu dem weitere Wirtschafts-, Stall- und 9 Terrasse
5 5 4 3 2
Personalgebäude gehören. Gestalterisch be-
zog man sich auf die traditionelle Bauweise
der Region mit Natursteinmauern, flach ge-
neigten Dächern und Schildgiebeln. Der Sections
b c
Grundriss basiert auf einem Raster von 5,40 ≈ aa
Floor plans
5,40 m. Gebäudelänge und -breite ergaben scale 1:400
sich aus der vorgefundenen Hanglage. Trotz
1 Hall
der Schlichtheit des Hauses zeigen sich sehr 2 Guest room
unterschiedliche Raumqualitäten wie der 3 Courtyard
zweigeschossige Hof und die Terrasse. Die 4 Office
Haupterschließung erfolgt talseitig in der 5 Cellar space
6 Kitchen
unteren Ebene. Über den Hof als offene Em-
7 Living room
pfangshalle kann man das Büro und die Wirt- 8 Bedroom 6 7
schaftsräume erreichen. Im Obergeschoss 9 Terrace
befindet sich der Wohnbereich mit ebenerdi-
gem Zugang zur Terrasse. Die erdbebensi-
chere Konstruktion besteht aus einem Stahl-
9 8
betonskelett mit Ziegelausfachungen und ei-
ner Vormauerschale aus präzise geschnitte-
nen Tuffsteinblöcken. Die Speichermasse des
Mauerwerks, das nur durch wenige, sorgfältig
dimensionierte Öffnungen unterbrochen ist,
verhindert im Sommer die Überhitzung der In-
nenräume, im Winter ihr schnelles Auskühlen.

Situated in Lazio, the house is based on tradi-


tional, local forms of construction, with stone
b c
walls, a flat-pitched roof and gable walls that
extend up above the roof slopes. The layout
is based on a 5.40 ≈ 5.40 m grid. The main
circulation area is on the lower level on the valley a 5 5 a
1
side. From a two-storey courtyard, which serves
as an open reception hall, there is access to the
office and the utility spaces. The first-floor living
area is directly linked with a ground-level terrace
on the upper side of the building. The house 5 5 4 3 2
has an earthquake-resistant reinforced concrete
skeleton-frame structure with brick infill panels
and an outer skin of squared tuff blocks. The
b c
thermal storage mass of the walls helps to avoid
extremes of temperature in summer and winter.
2 Wohnhaus in Italien 2002 ¥ 1/2 ∂

Details
7

Photo: Manos Meisen, Düsseldorf

3 4 5 3 5
∂ 2002 ¥ 1/2 Wohnhaus in Italien 3

Schnitte Maßstab 1:20 Sections scale 1:20


1 Dachaufbau: 1 roof construction:
Dachziegel roof tiling
Holzlattung 50/30 mm 50/30 mm wood battens
Konterlattung 50/30 mm 50/30 mm counter-battens on waterproof layer
Unterspannbahn 80 mm compression-resistant thermal insulation
Wärmedämmung, druckfest 80 mm vapour barrier
Dampfsperre brick tiles between reinforced concrete ribs as
Stahlbetonrippen dazwischen Ziegelplatten permanent formwork
als verlorene Schalung 20 mm ceiling plaster
Deckenputz 20 mm 2 wall construction:
2 Wandaufbau: 215 mm tuff block facing skin
Sichtmauerwerk Tuffstein 215 mm 60 mm cavity; 80 mm thermal insulation
Luftschicht 60 mm 300 mm brick wall with 20 mm plaster
Wärmedämmung 80 mm 3 floor construction:
Ziegelmauerwerk 300 mm mit Innenputz 20 mm 40 mm grey Basaltino stone slabs 665/665 mm
3 Bodenaufbau: on 20 mm bed of mortar
Natursteinplatten Basaltino, grau 665/665/40 mm separating layer
im Mörtelbett 20 mm 70 mm screed around underfloor heating
Trennlage separating layer
Estrich mit Fußbodenheizung 70 mm 50 mm impact-sound insulation
Trennlage 4 load-bearing thermal insulation element
Trittschalldämmung 50 mm 5 terrace construction:
4 Wärmedämmelement, tragend 50 mm grey Basaltino stone slabs 665/665 mm
5 Terrassenaufbau: on raising pieces
Natursteinplatten Basaltino, grau 665/665/50 mm waterproof membrane
aufgeständert compression-resistant thermal insulation finished
Dichtungsbahn to falls
Wärmedämmung, druckfest mit Gefälle 6 oak casement door with double glazing
6 Holzfenstertür Eiche mit Isolierverglasung 7 sheet-zinc eaves covering, bent to shape
7 Abdeckung der Mauerkrone Zinkblech, gekantet

Lageplan
Maßstab 1:500

Site plan
scale 1:500
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in La Clota

House in La Clota

Architekten:
Enric Miralles, Benedetta Tagliabue,
Barcelona
Tragwerksplaner:
Manuel Barreras, Josep Ustrell, Jordi Bernuz,
Barcelona

Photo: Duccio Malagamba, Barcelona

Das Haus La Clota, benannt nach einem


Wohngebiet in Vall d’Hebrón bei Barcelona,
entstand durch die Verbindung zweier ne- a
beneinander liegender Häuser. Das eine der
beiden Gebäude mitsamt der Treppenanlage
wurde beim Umbau unverändert belassen.
Hier befinden sich die Küche, das Esszimmer
sowie einige Wohnräume. Für den Zugang
in das benachbarte Haus wurde einfach die
Mauer durchbrochen und ein Durchgang ein-
gerichtet. Dieser führt hinüber in die Biblio-
thek. Der Umbau des zweiten Hauses ist
ganz auf die umfangreiche Bibliothek zuge-
schnitten mit den über zwei Etagen reichen-
den Regalen und einer umlaufenden Galerie.
Eine fahrbare Treppe macht die Regale in
der obersten Etage zugänglich sowie ein dort a
untergebrachtes Schlafzimmer. Die Räume
wurden in unterschiedlichen Weiß-Nuancen
gestrichen, um das Licht einzufangen.
Fußböden und Möbel aus verschiedenfarbi-
gen Hölzern unterstreichen dieses Spiel mit
dem Licht. Neu gestaltet wurden darüber
hinaus der Eingangsbereich sowie die unge-
wöhnliche Fassade aus gekippt gemauerten,
unverputzten Hohllochziegeln. Sie vereint mit
ihrem lebhaften Wechsel von Mörtelflächen
und unverputzten Ziegeln die einzelnen Ge-
bäudeteile und bildet darüber hinaus einen
außergewöhnlichen Hintergrund für den
Garten.

The present structure, situated near Barcelona,


was formed by linking two adjoining houses.
One of the two buildings was not affected by
the conversion. It contains the kitchen, dining
room, a number of living spaces and the
staircase. The link to the second house was
aa
created simply of breaking through the existing
wall and providing access to an extensive,
two-storey library with a peripheral gallery.
Travelling stairs afford access to the book-
shelves on the upper floor and to a bedroom
at this level. The rooms were painted in various
shades of white to catch the light. The effect
Grundrisse Plans
is accentuated by the contrasting floors and
Maßstab 1:200 scale 1:200
furnishings in woods of different colour. The
outer skin was redesigned and consists of Schnitt Section
vertically cored bricks laid on edge without Maßstab 1:200 scale 1:200
rendering. The lively juxtaposition of brickwork
and areas of mortar serves to unite the various
elements of the house.
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Doppelhaushälfte in München

Semi-Detached House in Munich

Architekten:
Andreas Meck, Brigitte Püls
Ausführungsplanung mit
Stephan Köppel, München
Mitarbeiter:
Peter Fretschner, Matthias Rückert,
Christian Summer
Tragwerksplaner:
Hans-Ludwig Hausdorfer, Markt Schwaben

Die kleine Doppelhaushälfte verkörpert auf


den ersten Blick den Archetypus des Sied-
lungshauses: Ein klarer, kompakter Bau-
körper mit steilem Satteldach und knappen
Dachrändern, der sich wohltuend von der um-
gebenden, inhomogenen Bebauung absetzt.
Dazu trägt auch die Beschränkung auf wenige
verwendete Baumaterialien bei. Erst beim ge-
naueren Hinsehen erschließt sich der feinsin-
nige Umgang mit dem alltäglichen Architek-
turvokabular. Da drücken sich, anstelle der
handelsüblichen Dachflächenfenster, kantige
Kästen mit einfachen Klappflügeln durch
das Dach. Naturbelassene Mahagonifenster
sitzen außen bündig, stehen sogar noch ein
bisschen aus der Fassade hervor. Der Ver-
zicht auf Glasleisten und die rahmenbündig
eingeklebten Scheiben lassen die Fenster
als unprofilierte, flächige Elemente erschei-
nen. Nur die eingerückte Eingangstüre ent-
spricht dem gewohnten Bild des »Lochs«
in der sonst so mauerwerkstypischen Loch-
fassade und setzt damit einen deutlichen
Akzent.
Das 24 cm starke Ziegelmauerwerk ist außen
komplett mit Thermohaut umhüllt, wobei der
glatte Putz unbehandelt blieb. Kein Farbauf-
trag deckt die Unregelmäßigkeiten der einzel-
nen Arbeitsgänge oder nachträgliche Aus-
besserungen ab. Die Oberfläche wirkt leben-
dig und erzählt schon jetzt eine Geschichte.
Klassisch und elegant schließt die angeputz-
te Fassade am Ortgang mit der feinen, ge-
zahnten Linie der Biberschwanzdeckung ab.
Photo: Michael Heinrich, München
The clear, compact volume of this house, with a
its steeply pitched roof and concise eaves and
verge details, reveals a sensitive handling of
everyday architectural vocabulary that refutes
first impressions. The roof lights are bold box-
like elements; the untreated mahogany win- b b
dows sit slightly proud of the facade; and the
glass is adhesive fixed flush with the frames
without beads. Only the recessed entrance
door complies with the conventional punched a
form of opening. The 24 cm brick outer walls
are covered with a thermal skin of smooth,
untreated rendering. The irregularities of the
various stages of work were left visible, so Lageplan Maßstab 1:1500 Site plan scale 1:1500
that the surface has a distinct vitality. At the Grundrisse Maßstab 1:400 Floor plans scale 1:400
verge, the facade abuts the thin layer of plain
roof tiles in a classically elegant line.
∂ 2002 ¥ 1/2 Doppelhaushälfte in München 2

Details

aa
3
1
4

5
6

bb

Längsschnitt • Querschnitt
Maßstab 1:400
Detailschnitt Maßstab 1:10 6

1 Dachaufbau:
Deckung Biberschwanz, Geradschnitt
Lattung/Konterlattung 30/50 mm
Unterspannbahn auf Schalung 18 mm
Sparren 100/240 mm dazwischen
Wärmedämmung 240 mm
Dampfsperre
Lattung 30/50 mm
Verkleidung Gipskarton 2x 12,5 mm
2 Rahmen Stahlblech 5 mm, umlaufend
geschweißt, verzinkt, beschichtet
3 Fensterelement Mahagoni
4 Isolierverglasung eingeklebt
ESG 6 mm + SZR 12 mm + VSG 8 mm
5 Dichtungsband umlaufend
6 Verwahrung Titanzinkblech, mit
Blechschrauben an Dichtung gepresst

Longitudinal section • Cross-section


scale 1:400
Sectional details scale 1:10

1 roof construction:
straight-cut plain tiling
30/50 mm battens and counter-battens
waterproof layer on 18 mm boarding
240 mm thermal insulation between
100/240 mm rafters
vapour barrier; 30/50 mm battens
2≈ 12.5 mm plasterboard lining
2 5 mm welded, galvanized sheet-steel
casing around roof light, coated
3 mahogany window element
4 adhesive-fixed glazing: 6 mm toughened
glass + 12 mm cavity + 8 mm lam. safety
glass
5 sealing strip around roof light
6 sheet titanium-zinc flashing pressed
against sealing strip; screw-fixed
3 Doppelhaushälfte in München 2002 ¥ 1/2 ∂

Fassadenschnitt Maßstab 1:10


Detailschnitte Fensterelement
Detailschnitte Eingangstüre
Maßstab 1:5 3

1 Putz mineralisch, an Ziegeldeckung


angearbeitet
2 Putzträger Holzwolleleichtbau-
platte 30 mm
3 Polystyrol-Hartschaumplatte 80 mm
4 Fensterelement Mahagoni
unbehandelt
5 Geländer Flachstahl, geschweißt
verzinkt, beschichtet 30/8 mm
6 Eingangstüre Mahagoni
unbehandelt
7 Blockstufe Ortbeton
8 Dämmung, druckfest, Schaumglas 60 mm
9 Isolierverglasung eingeklebt
10 Dichtungsband
11 Stahlstift, verzinkt, gestrichen Ø 8 mm
12 Stahlwinkel verzinkt L 220/60/3 mm
13 Bodenaufbau:
Natursteinbelag in Mörtelbett 20 mm
Heizestrich 70 mm
Trennlage
Wärmedämmung 90 mm 4

Section through facade scale 1:10


5
Sectional details through window element
and through entrance door
scale 1:5

1 mineral rendering worked up to roof tiling


2 30 mm wood-wool slab as backing
to rendering
3 80 mm polystyrene rigid-foam insulation
4 mahogany casement element, untreated
5 welded galvanized steel balustrade:
30/8 mm flats, coated
6 mahogany entrance door, untreated
7 in-situ concrete solid step
8 60 mm compression-resistant foam-glass
insulation
9 adhesive-fixed double glazing
10 sealing strip
11 Ø 8 mm galvanized steel rod, painted 6
12 220/60/3 mm galvanized steel angle
13 floor construction:
20 mm stone paving on bed of mortar
70 mm screed around underfloor heating
separating layer
90 mm thermal insulation

13

8
∂ 2002 ¥ 1/2 Doppelhaushälfte in München 4

4
4
4

9 4
9
9

9
9
9

9
10
10
10 11
11
5 1011
5 5
5 5 9
10 11
10 5
5
10 5 9
10 10

11
10
5
11

6
6
6

13
13 10
7 12 10
7 12 13
10
7 12 13
10
7 12

1
13 1 9
10 3
1 3
3 9
13 1
10 3

8
8
8
1
8 3 9

1
3 9
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2002 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in Venedig

House in Venice

Architekten:
Zucchi architetti, Mailand
Cino Zucchi
Mitarbeiter:
Alessandro Acerbi, Ida Origgi, Franco
Tagliabue, Federico Tranfa, Natascha Heil,
Gaudia Lucchini, Anna Chiara Morandi,
Luca Zaniboni
Tragwerksplaner:
Paolo Marzi, Giorgio Todeschini, Venedig

Lageplan Maßstab 1:2 000


Site plan scale 1:2000

Auf der Venedig vorgelagerten Insel Giudec- me sitzen außen bündig in der Fassade, die Some 470 flats and 300 student dwellings are
ca wird ein ehemaliges Industriegelände zu Fenstertüren der Wohn- und Schlafräume being built on a 32,000 m2 former industrial
einem neuen Wohnquartier umgestaltet. Seit sind innen bündig angeordnet, ihre Faltläden site on the island of Giudecca. House D,
1997 entstehen auf dem 32 000 Quadratme- in die Leibung integriert. Im Sockelbereich containing 16 flats, is situated at the junction
ter großen früheren Junghans-Areal 470 Woh- ist das Haus mit Natursteinplatten in unter- between two canals on the northern edge of
nungen und 300 Studentenappartements. Am schiedlicher Höhe verkleidet. Den grafischen the site. In its proportions and use of materials,
Schnittpunkt zweier Kanäle liegt das Haus Charakter der Fassade unterstreicht die Atti- this compact, four-storey volume is reminiscent
»D«, das die nördliche Grenze des Geländes ka mit dem schmalen Natursteinband als of a small Venetian palazzo. The graphic effect
definiert. Der viergeschossige, kompakte oberer Abschluss. Sie verdeckt das flache of the facade is based on the use of three
Baukörper erinnert an kleine venezianische Satteldach an den Kanalseiten. Nur an einer different window forms: broad French windows
Paläste. In Proportionen und Materialien Stelle wird die Dachfläche sichtbar und to the living rooms; narrow ones to the bed-
knüpft das Gebäude an traditionelle Typolo- durchdringt an der Nordfassade die Loggia rooms; and square openings to the kitchens
gien an, interpretiert bekannte Elemente je- in der obersten Etage. Aus dem kubischen and bathrooms. The irregular arrangement of
doch neu und schafft so eine abstrahierte Gebäude ist ein trapezförmiger Innenhof her- the windows reflects the different layouts of
Form des historischen Vorbilds. Die stark gra- ausgeschnitten, dessen weiß verputzte Wän- the dwellings. The openings have traditional
fisch wirkende Fassade ist aus drei unter- de in starkem Kontrast zum grauen Putz der stone surrounds, but with different proportions
schiedlichen Fensterformaten komponiert: Kanalfassaden stehen. Hier auf der »Innen- that accentuate the various depths of the
breite und schmale Fenstertüren für Wohn- seite« des Hauses befinden sich der Eingang reveals. The small square windows are flush
räume und Schlafräume sowie quadratische und das Treppenhaus, das die 16 Wohnun- with the facade; the French windows are set
Öffnungen für Küchen und Bäder. Die ver- gen erschließt. An der Südseite des Hofes er- flush with the internal face of the walls. The
setzte Anordnung der Fenster resultiert aus innert ein erhaltener Schornstein an die in- plinth zone of the building is clad to various
den unterschiedlichen Wohnungsgrundris- dustrielle Vergangenheit. Das Gebäude ist in heights with stone slabs. The graphic character
sen. Wie bei traditionellen venezianischen Ziegelbauweise aus zweischaligem Mauer- of the facade is rounded off by a stone band
Häusern sind die Fenster mit Einfassungen werk erstellt, mit tragender Außenschale aus at the top of the upstand walls that mask the
aus hellem Trani-Stein gerahmt, einem Vollziegeln und raumseitiger Vorsatzschale flat-pitched roof on the sides facing the canals.
süditalienischem Kalkstein, der dem stadt- aus Lochsteinen. Die tragende Außenschale Cut into the volume of the building is a trape-
bildprägenden istrischem Kalkstein ähnelt. erklärt sich aus der traditionellen Bauweise zoidal courtyard, the white rendered walls of
Die Einfassungen sind jedoch in den Propor- sowie aus der Tatsache, dass sie sich besser which are contrasted with the grey canal
tionen verändert und werden zu grafischen für die Befestigung der Natursteinplatten eig- facades. The entrance and staircase are
Elementen, deren unterschiedliche Größe die net. Im städtebaulichen Kontext überzeugt reached from the courtyard. The double-skin
verschiedenen Leibungstiefen betonen. Die Haus »D« als zeitgenössische Interpretation external brick walls consist of a load-bearing
kleinen quadratischen Fenster der Nebenräu- eines traditionellen Bautyps. outer layer and an inner skin of cored bricks.
∂ 2002 ¥ 1/2 Wohnhaus in Venedig 2

B D aa

Grundrisse • Schnitt Floor plans and section


Maßstab 1:500 scale 1:500

A Erdgeschoss A Ground floor


a B 1. Obergeschoss B First floor
C 2. Obergeschoss C Second floor
D 3. Obergeschoss D Third floor

A C
3 Wohnhaus in Venedig 2002 ¥ 1/2 ∂

Details Schnitte Maßstab 1:20


1 Dachaufbau:
Kupferblech 0,8 mm 2
Bitumenbahn
Schalung 25 mm
A Attika Lattung 40/40 mm
B Fenster Wohnraum Wärmedämmung Polyurethan 40 mm 1
C Fenster Küche Stahlbeton 40 mm
Ziegeldachelemente 60 mm als verlorene
Schalung
A Upstand wall 4 3
2 Trani-Kalkstein 60/100 mm
B Living room window
3 Hochlochziegel
C Kitchen window
4 Regenrinne Kupfer
5 Dachentwässerung PVC-Rohr Ø 100 mm
7
6 Ziegelplatten als Putzträger 30 mm
7 Wärmedämmung Blähton 40 mm
5
8 Wandaufbau:
Kalkputz mit grauen Pigmenten 20 mm 6
Mauerwerk Vollziegel 250 mm
Wärmedämmung Polyurethan 30 mm
Mauerwerk Hochlochziegel 80 mm 6 A
Innenputz 15 mm
9 Ringanker Stahlbeton
10 Decke Ziegelelemente bewehrt mit Aufbeton 8
11 Ziegelsturz
12 Sturz Trani-Kalkstein 1100/100/270 mm
13 Verkleidung Trani-Kalkstein 40 mm
14 Verkleidung Trani-Kalkstein mit 9
9 Lüftungsöffnungen Ø 30 mm
15 Kasten aus Lochblech mit eingeschweißten 6
Stegblechen
16 Faltläden Schiffsperrholz Okoumé gestrichen
11 17 Geländer: 11
10 6 10 6
Stahlstäbe verzinkt | 15/15 mm
13 in Rahmen Flachstahl verzinkt ¡ 5/50 mm 12
18 Schwelle Trani-Kalkstein 1100/100/420 mm
19 Verkleidung Trani-Kalkstein 40 mm

Sections scale 1:20


1 roof construction:
c c 0.8 mm sheet-copper roofing b b
bituminous sealing layer
25 mm boarding on 40/40 mm battens
40 mm polyurethane thermal insulation
40 mm reinforced concrete slab
60 mm brick roofing elements as permanent 16
formwork
2 60/100 mm Trani limestone
3 vertically cored brickwork 17
4 sheet-copper gutter
5 Ø 100 mm PVC drainpipe
6 30 mm brick slabs as plaster backing
7 40 mm expanded-clay thermal insulation
15 14 8 wall construction:
20 mm lime rendering with grey pigmentation
250 mm solid brickwork
30 mm polyurethane thermal insulation
80 mm vertically cored brickwork
15 mm plaster
9 reinforced concrete ring beam
10 floor slab: reinforced brick elements with
concrete topping
11 brick lintel
12 1100/100/270 mm Trani limestone lintel
13 40 mm Trani limestone cladding
14 Trani limestone cladding
with Ø 30 mm ventilation openings 18
15 perforated sheet-metal box section
with web plates welded in
16 okoumé marine-quality plywood folding
shutter, painted
17 galvanized steel balustrade:
15/15 mm bars in 5/50 mm flat frame
18 1100/100/420 mm Trani limestone threshold
C 19 40 mm Trani limestone cladding B

17

16

19 bb 19 cc

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