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KG 2003 ¥ 4 ∂

Museum Sowjetisches Speziallager 2


in Sachsenhausen

Museum of Soviet Special Camp in 3


1
Sachsenhausen
4
Architekten: 5
Schneider + Schumacher, Frankfurt 6 4
Projektleiterin: Nadja Hellenthal
Mitarbeiter: Gunilla Klinkhammer,
Simone Walser (Projektplanung);
Volker Kilian, Jörg Böttcher, Nicolas Schra-
beck (Wettbewerb)
Tragwerksplaner:
Bollinger + Grohmann, Frankfurt

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzen- schlossen. Den diagonal eingeschnittenen lungen mit einem säurehaltigen Kontaktver-
trationslagers Sachsenhausen bei Berlin Eingang markiert die in das Gebäude einge- zögerer beschichtet und die noch nicht
befand sich in den Jahren 1945 bis 1950 ein zogene Außenwand. Sie leitet durch den zu- ausgehärtete Zementoberfläche am nächs-
sowjetisches Internierungslager. Im so ge- rückversetzten Windfang ins Innere. Rampe ten Tag ausgewaschen. Die Fugen zwi-
nannten »Speziallager Nr. 7/Nr. 1« wur- und Treppe führen hinab in den um einen schen den Fertigteilen sind im Inneren gut
den 60 000 Menschen gefangen gehalten, Meter abgesenkten Ausstellungsraum, von sichtbar und auf das Trägerraster abge-
12 000 von ihnen starben an Krankheiten dem der Seminarbereich und der Medien- stimmt. In der äußeren Vorsatzschale ist die
oder Hunger. An die Opfer des sowjetischen raum mit Glaswänden abgetrennt sind. Die Fugenanzahl dagegen durch
Geheimdienstes erinnert seit Ende 2001 der Decke des 660 m2 großen, stützenfreien Elementgrößen von 6,64 ≈ 2,75 m reduziert
Museumsneubau auf dem Lagerareal. Der Innenraums wird geprägt von Stahlträgern, und durch eingesetzte Silikonprofile optisch
dunkel glänzende, flache Baukörper liegt di- die dicht gereiht nebeneinander liegen. Die minimiert. Dies unterstreicht den monolithi-
rekt an der Mauer des Konzentrationslagers, nur 15 cm schmalen Trägerzwischenräume schen Charakter. Die zweischalige Bauwei-
zwischen Friedhof und ehemaligen Gefan- filtern das Tageslicht, das durch das Glas- se ermöglichte zudem die präzise, scharf-
genenbaracken. Um die bestehenden nied- dach aus kalt vorgebogenen Scheiben ein- kantige Ausführung der äußeren Hülle.
rigen Gebäude nicht zu überragen, ist der fällt. Gleichzeitig erzeugt diese Struktur eine Nach der Montage wurde die Oberfläche
eingeschossige Quader in den Boden ein- beklemmende Raumwirkung: Wie durch Ge- der anthrazit durchgefärbten Außenschale
gelassen. Das Gebäude nimmt sich in sei- fängnisstäbe blickt man in den Himmel. Den vor Ort dreimal mit hochglänzender Hydro-
ner äußeren Gestalt stark zurück und spie- Eindruck des Eingeschlossenseins verstär- phobierung besprüht, um den reflektieren-
gelt in den glatten Betonwänden, die mit ei- ken die Wandoberflächen. Im Kontrast zu den Effekt zu realisieren.
ner Hydrophobierung versehen wurden, die der reflektierenden, immateriell wirkenden
kargen baulichen Zeugnisse und die land- Außenschale sind die innenseitigen tragen- Between 1945 and 1950, 60,000 people
schaftliche Tristesse wider. den Betonfertigteile rau und betonen die were interned in the Soviet Special Camp 7/1,
Der monolithische Baukörper ist bis auf Massivität. Um diese texturierte Oberflä- which stood on the site of the former Sach-
schmale Öffnungen an den Ecken völlig ge- chenstruktur zu erzielen, wurden die Scha- senhausen concentration camp near Berlin.

Photo: Jörg Hempel, Aachen


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bb aa

b
Roughly 12,000 of those detained there by are closed with strips of cold-tensioned glass,
the Soviets died of hunger or disease. The through which daylight enters, creating an op-
victims are now commemorated in a muse- pressive spatial effect, as if one were looking
um erected on the site at the end of 2001. up to the sky through the bars of a prison.
Located between the former camp huts and The impression of confinement within a solid
the external cemetery, the single-storey mu- structure is heightened by the finishes to the
seum was sunk into the ground in order not precast concrete load-bearing double-skin 7
to overtop the existing low-height buildings. walls. In contrast to the shiny, seemingly im-
Outwardly restrained in form, the cubic material outer face, the inner skin is left in a
structure has smooth, shiny-coated con- rough, irregular state. To obtain this texture,
crete walls externally that mirror the dismal the formwork was coated with a contact- a a
surroundings. The incised entrance is creat- retarding agent, and the cement surface was
ed by folding back the outer wall on the di- washed out before it had finally set. The joints
8
agonal at one corner, and there are glass between the elements are clearly visible inter-
slits at two of the other corners. Otherwise, nally and reflect the grid of beams. Larger ele-
the outer walls are completely closed. From ments (6.64 x 2.75 m) were used externally, 9
a recessed lobby, visitors descend via a so that there are fewer joints. These are visu-
ramp or steps to the column-free exhibition ally minimized by silicone strips, thus further 10
space sunk one metre below ground level accentuating the monolithic nature of the 11
and divided from the seminar and informa- building. The two-layer construction also facili-
tion areas by glass walls. tated a precise, sharp-edged execution of the 12
The 660 m2 interior is dominated by the ef- external skin. After assembly, the outer sur-
fect of the closely spaced steel beams over- face was sprayed with a shiny coating.
head. The 15 cm slits between the beams
b

Site plan Lageplan


scale 1:7500 Maßstab 1:7500

1 Museum 1 Museum
2 Cemetery of Soviet 2 Friedhof des sowjeti-
Special Camp schen Speziallagers
3 Camp huts 3 Gefangenenbaracken
4 Watchtower 4 Wachturm c
5 Wall around former 5 Lagermauer des ehe-
concentration camp maligen KZ 1
6 Monument 6 Mahnmal

Sections • Floor plan Schnitte • Grundriss


scale 1:400 Maßstab 1:400
11
7 Exhibition space 7 Ausstellung
8 Media room 8 Medienraum
9 Staff room 9 Personal
10 Services 10 Technik
11 Entrance 11 Eingang
12 Lecture room 12 Vortragsraum 12 c
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Schnitt bb
Maßstab 1:400
Vertikalschnitt • Horizonalschnitt
Maßstab 1:20

Section bb
scale 1:400
Vertical and horizontal sections
scale 1:20

2 3 4 5 6

10

7 8

9 11

1 Stahlbeton-Fertigteil 6640/2750/ 1 140 mm prec. conc. facade element


140 mm, Oberfläche hydrophobiert 6.64/2.75 m with water-repellent finish
PS-Hartschaum 150 mm 150 mm polystyrene rigid-foam
Abdichtung PE-Folie polythene sheet sealing layer
Stahlbeton-Fertigteil 3600/3480/ 250 mm precast concrete wall element
250 mm, Oberfläche gesäuert 3.60/3.48 m with acid-treated surface 12
2 Sonnenschutzglas ESG 10 mm + SZR 2 low-E double glazing:
12 mm + VSG 2 x 20 mm, kalt vorge- 10 mm toughened glass + 12 mm
bogen, Lichtdurchlässigkeit τ = 23 % cavity + 2≈ 20 mm lam. safety glass
3 Stahlprofil ∑ 120/80/8 mm 3 120/80/8 mm steel angle
4 Abdichtung Kunststoffbahn 4 plastic sealing layer
1 Mineralwolle 60 mm 60 mm mineral-wool insulation
Rinne Flachstahl 8 mm 8 mm sheet steel gutter section
5 Stahlprofil } 200/310/8 mm 5 200/310/8 mm steel T-section
6 textiler Sonnenschutz, Seilzugsystem 6 fabric sunblind, cable operated
13
7 Stahlprofil ∑ 140/75/8 mm 7 140/75/8 mm steel angle
8 Stahlprofil } 180/220/20 mm 8 180/220/20 mm steel T-section
13 9 Stahlprofil HEA 320 9 steel Å-beam 320 mm deep
10 ESG 8 mm schwarz siebbedruckt 10 8 mm toughened glass, screen print-
11 Zarge Stahlblech 8 mm ed
12 ESG 8 mm + B1-Verglasung in 11 8 mm sheet-steel surround
Stahlrahmen 12 8 mm toughened glass + fire-resistant
13 Stahlblech 2 mm schwarz lackiert glazing in steel frame
14 Betonplatten 33 mm auf Gewinde- 13 2 mm sheet steel, painted black
stützen 14 33 mm concrete slabs on raising
Stahlbeton 200 mm pieces with screw thread
PE-Folie 200 mm reinforced concrete slab
PS-Hartschaum 100 mm polythene sealing layer
100 mm polystyrene rigid-foam

14

cc
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Bank in Götzis Schnitte • Grundrisse


Erdgeschoss • 1.Obergeschoss
Maßstab 1:400
Architekten:
Frei & Ehrensperger, Zürich 1 Eingangshalle / Nachtbetrieb
2 Computerterminals / Selbstbedienung
Roland Frei, Lisa Ehrensperger 3 individueller Beratungsraum
Mitarbeiter: 4 Sekretariat / Besprechung
Annibale Ceballos 5 japanischer Dachgarten
6 Technik
Tragwerksplaner:
Ernst Mader, Bregenz Sections • Floor plans
Ground and first floors
scale 1:400

1 Entrance hall / 24-hour service


2 Computer terminals / Self-service
3 Personal advice
4 Administration / Discussions
5 Japanese roof garden
6 Mechanical services

Das Gebäude in Götzis ist einer von bisher belichtete Raum ist locker mit Computer- überzogen. Die Elemente greifen um die
drei fertig gestellten Bankneubauten eines terminals möbliert, an denen der tägliche Gebäudeecken und bilden gleichzeitig die
traditionsreichen Vorarlberger Geldinstitu- Bankverkehr ohne Hilfe von Angestellten ab- Laibungsflächen der tiefliegenden Fenster-
tes, das bisher nur Altbauten als Geschäfts- gewickelt werden kann. Für die über das öffnungen. Besonders sichtbar wird dies an
räume nutzte und nun den werbewirksamen Tagesgeschäft hinausgehende persönliche dem langen offenen Schlitz an der Ein-
Aspekt außergewöhnlicher neuer Architektur Kundenberatung stehen Beratungsräume in gangsfassade, hinter dem verborgen ein
erkannt hat und fördert. Der Neubau steht den beiden Obergeschossen zur Verfü- japanischer Dachgarten liegt.
abgerückt von den Nachbargebäuden auf gung. Auch deren eher privater Charakter In den Innenräumen setzt sich die Platten-
einer ebenen, betonierten Fläche, die von wird an der Fassade deutlich: Sie sind im struktur der Fassade fort. Hier sind Wände
zwei Sichtbetonmauern räumlich gefasst Gegensatz zum offenen Erdgeschoss nur und Decken mit Holzpaneelen überzogen.
wird. Im Erdgeschoss findet der Kunde in mit schmalen Fensterschlitzen versehen. Nach außen teilt sich das noble Interieur
der innovativ strukturierten Bank statt einer Lediglich der Erschließungsflur kennzeich- über die Fensterrahmen aus Eiche und ein
Schalterhalle einen in Funktion und Erschei- net sich nach außen über größere Fenster- hölzernes Eingangsportal mit. Unter einem
nung sehr öffentlich gehaltenen Selbstbe- flächen. Die komplette Fassade der Bank ist ebenfalls mit Eichenholz verkleideten Vor-
dienungsbereich. Der an der Längsseite mit großformatigen, 10 cm starken und dach liegt es in der Ebene der Glasfassade
großzügig über ein raumhohes Fensterband leicht gelblich eingefärbten Betonfertigteilen des Eingangsbereichs.

Photo: Bruno Klomfar, Wien


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a a

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Schnitte 6
Maßstab 1:20
Sections
scale 1:20

1 Hartschaum in Ortbeton eingelegt,


verputzt 50 mm
2 Laibung Betonelement, hinterlüftet
3 Vordach:
Glassplitter Recyclingglas auf Trennlage
Schalung 27 mm
Stahlrahmen aus Stahlprofilen fi 160
Eichenholzverkleidung
7
4 automatische Schiebetür Eichenholz
5 Kokosmatte
6 Extensivbegrünung
7 Bodenaufbau:
Massivparkett Eiche 22 mm
Blindboden 23 mm
Holzwolleleichtbau-Platte 35 mm
Trittschalldämmung 20 mm
Splittschüttung 35 mm
Stahlbeton 250 mm
8 Außenrollo Fasergewebe
9 Holzfensterbank Eiche,
Wetterschenkel Alu gesteckt
10 Leibungselement Sichtbeton mit
Stahlwinkel an Ortbetonwand befestigt
11 Dachaufbau über Tiefgarage:
Ortbeton 80 mm
Splittschüttung 30 mm
Schutzlage, Wassersperre seitlich hoch-
gezogen
Wärmedämmung 80 mm
Gefälleüberzug 10 – 85 mm
Stahlbeton 250 mm

1 50 mm insulation laid in concrete and


rendered 3
2 precast concrete facade and reveal element
with rear ventilated cavity
3 canopy roof:
recycled broken glass on sealing layer
27 mm boarding
160 mm steel-channel frame
oak cladding
4 oak automatic sliding door
5 coconut matting
6 extensive planting
7 floor construction:
22 mm oak parquet 4
23 mm underfloor layer
35 mm lightweight wood-wool slab
20 mm impact-sound insulation
35 mm layer of stone chippings
250 mm reinforced concrete floor slab
8 fibre-fabric external blind
9 oak window sill with aluminium water bar
10 exposed precast concrete surround fixed to
in-situ concrete wall with steel angle
11 roof construction over basement garage:
80 mm reinforced concrete 5
30 mm layer of stone chippings
protective layer; moisture seal drawn
up at sides
80 mm thermal insulation
10 – 85 mm concrete topping finished to falls
250 mm reinforced concrete slab
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Schnitt
Maßstab 1:20
Horizontal section
scale 1:20

The present structure forms part of a pro- 1 100 mm precast concrete element with yellow 1 Betonelement vorgefertigt 100 mm, Farbzu-
colour additive (3% of cement by weight), with gabe gelb (3% des Zementgewichts), Oberf-
gramme of new architecture designed to lend sandblasted surface and water-repellent coat- läche sandgestrahlt mit hydrophobierendem
an old-established Austrian bank a bolder, ing; fixed with facade anchors to in-situ con- Anstrich, mit Fassadenplattenanker an Ort-
more progressive image. The building stands crete wall betonwand befestigt
30 mm ventilated cavity Luftschicht 30 mm
on a flat area of concrete paving that is 120 mm thermal insulation Wärmedämmung 120 mm
demarcated by two exposed concrete walls. vapour barrier Dampfsperre
On the ground floor is a spacious general 200 mm concrete wall Ortbeton 200 mm
50 mm wall lining: oak-veneered composite Holzwerkstoffplatten mit Eichenfurnier, teil-
banking hall with self-service facilities. Person- wood board, partly perforated, on battens weise perforiert, auf Lattung 50 mm
al services are housed on the two upper 2 precast concrete surround, natural grey 2 Laibungselement Betonfertigteil naturgrau
floors. This division is also legible externally. 3 oak sliding window with low-E double glazing: 3 Schiebefenster Wärmeschutzverglasung in
2≈ 5 mm float glass + 18 mm cavity; Eichenholzrahmen, Float 5 mm + SZR 18 mm
The more private spaces on the upper levels silver coating as sunscreen layer + Float 5 mm, Sonnenschutz Silberbedamp-
receive daylight through narrow window 4 30 mm oak window sill fung
strips; the only larger area of glazing is in the 4 Fensterbrett Eiche massiv 30 mm
access corridor. In contrast, the open public
hall on the ground floor has full-height glazing
to the long face.
The entire facade of the building is clad with
large, pale-yellow coloured precast concrete
elements 10 cm thick, which continue round
the corners of the building and also return to
form the reveals to the deeply recessed win-
dow openings. One sees this particularly
clearly in the long slit-like opening at the top of
the entrance facade, behind which a Japa-
nese roof garden is concealed. Internally, the
slab-like structure of the facade is continued
in the form of the wood panels that line the
walls and ceilings. The high quality of the in-
ternal finishings reveals itself externally in the
use of oak for the window frames and the en-
trance doors, which are set beneath an oak-
clad canopy in an area of glazing.

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Werbeagentur in München Riem

Advertising Agency in Riem, Munich

Architekten:
Amann & Gittel Architekten, München
Ingrid Amann, Rainer Gittel
Mitarbeiter:
Christian Hartranft, Christopher von der
Howen, Thomas Thalhofer
Tragwerksplaner:
Dorrer Bau AG, Neunburg v. Wald

Photo: Frank Kaltenbach, München

Gewerbebau als architektonisch anspruchs-


volle Aufgabe zu verstehen war das Ziel der
Architekten. Mit geringem Budget entstand
eine Halle von hohem Wiedererkennungs-
wert, die sich nach außen selbstbewusst
im Durcheinander der Nachbarn behauptet
und im Inneren räumliche Qualitäten schafft.
Das weit auskragende Vordach verweist auf
den Eingangsbereich und schützt Haupt-
eingang und Vorbereich des Lagers. Eine
zum Teil zweigeschossige, durch vier große
Nordsheds lichtdurchflutete Halle empfängt
den Besucher, der von der geschwungenen aa
Treppe zu den Büroräumen im Oberge-
schoss geführt wird. Von außen ist die Kom-
plexität der Innenräume nicht ablesbar.
Zwei Reihen von Lochfenstern umgeben
das Gebäude, die Differenzierung von La-
ger- und Bürogeschoss erfolgt durch die
etwas höheren Öffnungen in der oberen
Reihe. Die großen Formate der Stahlbeton- 7 9
Sandwichelemente geben dem Bau einen
Maßstab, der dem weitläufigen Umfeld ge-
recht wird. Für die Festigkeit der Wände hät-
te Beton B 35 ausgereicht, der verwendete
B 45 bindet jedoch schneller ab und ist
früher transportierbar. Die flexibel zu nut- 7 7 9 7
zenden Räume erhalten ihre Qualität durch
großformatige Schiebefenster und die klare
Skelettstruktur. So bestimmen die Unterkan-
ten der Träger die durchgehenden Linien
der Gipskartonbekleidung, denen auch
b
Fenster- und Türhöhen folgen.

7
6

a a
5 5 8
2 3

b
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Die Vorteile des Stahlbeton-Fertigteilbaus grad ermöglicht. Die in der Deckschale striking aspect is the large size of the precast
für den Gewerbebau liegen auf der Hand: eingestreuten grünen Farbpigmente kom- concrete elements, which reduced the over-
niedrige Baukosten, schnelle Bauzeiten men durch diese Behandlung intensiver all numbers required and therewith the trans-
durch Standardisierung und kontrollierte zur Wirkung. Ursprünglich wurde überlegt, port costs and the amount of assembly
witterungsunabhängige Produktionsbedin- die flügelgeglätteten Platten zusätzlich z.B. work. The use of precast sandwich wall ele-
gungen im Werk. Die Ausführung in kom- mit Wachs oder Imprägniermitteln zu be- ments proved to be a more efficient solution
plett vorgefertigten Sandwich-Wandele- handeln. Doch schon die ersten Wochen than an in-situ concrete construction clad
menten schuf hier noch mehr Effizienz als zeigten auch ohne jede Nachbehandlung with precast slabs. The advantages of pre-
die Ausbildung einer inneren Ortbeton- einen lebendigen Glanz von tiefgrün, spie- fabrication and standardization were lower
schale mit vorgehängten Fertigteilplatten. gelglatt bei Regenbeschlag bis zu blass- building costs, a shorter construction period
Trotz dieser Standardisierung sind bei ex- zart-wolkig an bedeckten Tagen, was dem and greater control of production under fac-
akter Vorplanung der Architekten und rigiden Baukörper Tiefe und Komplexität tory conditions. Nevertheless, a range of indi-
rechtzeitiger Einbeziehung der Baufirma verleiht. Die Eckausbildung als Gehrung vidual solutions was still possible.
auch individuelle Lösungen möglich. Zwei betont das intellektuelle Spiel mit der Mas- Two further important design aspects were
wesentliche Gestaltungsmerkmale waren sivität des Baustoffs Beton und der the junctions between beams, walls and col-
den Architekten wichtig: Die Fügung von Gebäudehülle als dünner Haut. umns, which were to be executed without in-
Träger, Wand und Stütze ohne die üblichen trusive haunchings; and a distinctive facade
im Innenraum störenden Konsolen sowie In view of the heterogeneous surroundings, finish. For the abutments between elements,
eine unverwechselbare Oberfläche der one of the main aims of the design was to the architects used a modified version of the
Fassaden. Bei den konsolenfreien Verbin- create a building of exceptional spatial quali- socket-insert system they had developed for
dungen wurde das Stecksystem, das die ty that would have an identity of its own – a neaby hall structure (see Detail 3/2000).
Architekten zuvor bei einer benachbarten and all at a minimum cost. Passing beneath To achieve an individual facade finish, the
Halle angewandt haben, weiterentwickelt an extensive canopy over the entrance and concrete units were polished on the vibrating
(siehe Detail 3/2000). Die grünlichen Fas- delivery area, visitors enter a two-storey hall, table before they had finally set. A wide
saden sollen an das Bergwasser der von where a curved staircase that leads up to the range of effects can be achieved in this way,
hier aus sichtbaren Alpen erinnern. Die an- offices of an advertising agency on the first depending on the duration and intensity of
getrockneten Oberseiten der Sandwich- floor affords views through four north-light the treatment and the degree to which the
platten werden, noch auf dem Rütteltisch roof spaces. The complexity of the interior is concrete has dried out. This surface treat-
liegend, mit Flügelglättern poliert. Trock- not apparent externally. The building is en- ment was also used to bring out the green
nungsgrad, Bearbeitungszeit und Intensität closed within two horizontal facade strips pigment strewn in the soffit elements. The
der Bearbeitung haben einen großen Ein- with rectangular openings. The upper level is mitred corner details reveal an interplay be-
fluss auf das Endergebnis, was individuelle in the nature of a piano nobile, with bigger tween the concept of concrete as a solid
Oberflächen trotz hohem Vorfertigungs- openings and sliding windows. Another material and its use as a thin membrane skin.

Lageplan Maßstab 1:10 000 Site plan scale 1:10,000


Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:400 Sections • Floor plans scale 1:400

1 Werbeagentur 1 Advertising agency


2 Grünfläche 2 Planted area
3 Wasserfläche 3 Area of water
4 Anlieferung 4 Deliveries
5 Lager 5 Store
6 Eingangshalle 6 Entrance hall
7 Büro 7 Office
8 Besprechung 8 Discussion room
9 Luftraum 9 Void

bb
3 Werbeagentur in München Riem 2003 ¥ 4 ∂

A Stecksystem ohne sichtbare Konsolen


A Socket insert system without visible haunchings

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1 10

6 4

c c

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2 1 6

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5
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d

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cc dd
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Horizontalschnitt • Vertikalschnitt 12 Fertigteil Stahlbeton 160 mm, 8 roof construction:


Maßstab 1:20 auf den Seitenwänden der 80 mm topsoil layer with planted with sedum
Sheds aufliegend filter mat
1 Sandwichelement: 13 Dachaufbau Sheddach: 20 mm mineral substrate as protective and drainage
Fertigteil Stahlbeton 70 mm, grün Kupferblech 0,7 mm layer
durchgefärbt, Oberfläche flügelgeglättet Bitumendachpappe polythene separating layer
Wärmedämmung PS-Hartschaum 80 mm Schalung Nadelholz 30 mm welded bituminous-sheet sealing layer
Fertigteil Stahlbeton 140 mm Sparren 80/160 mm, dazwischen 160 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
2 dauerelastische Fuge, farbiges Silikon Wärmedämmung vapour barrier
3 Verbindungsanker Stütze/Wand: eingelegte PS-Hartschaum 160 mm 0.9 mm ribbed-steel sheeting 150 mm deep
U-Schienen 14 Gipskarton 12,5 mm 2≈ 12.5 mm plasterboard suspended soffit
4 Stütze Fertigteil Stahlbeton 400/400 mm 15 Dachbinder 400/800–900/ 9 12/120/200 mm fibre-cement edge section
5 Gipskarton 2≈ 12,5 mm 1935 mm, Oberkante mit 2 % 10 400/800–950/1,935 mm precast concrete roof
6 Schiebefenster Aluminium mit Isolierverglasung: Gefälle geneigt, in Feldmitte unter Sheds beam, upper surface with 2% falls from middle of
Float 5 mm + SZR 32 mm mit beweglichen horizontal building to outer walls
Sonnenschutzlamellen 15 mm + Float 6 mm 16 Schalbrett 24 mm 11 floor construction:
mit Wärmeschutzbeschichtung U = 1,1 W/m2K 17 Pfosten-Riegel-Konstruktion Aluminium: 22 mm fumed oak block parquet
7 Kupferblech 0,7 mm ESG 8 + SZR 16 + VSG 2≈ 6 mm, U = 1,1 W/m2K 68 mm screed
8 Dachaufbau Flachdach: Öffnungsflügel flächenbündig, motorbetrieben separating layer
Vegetationsschicht Pflanzerde mit Sedum- 18 Rinne Kupferblech beheizt 25–20 mm impact-sound insulation
Ansaat 80 mm 40 mm levelling insulation/cable ducts
Filtervlies 12 160 mm precast concrete element on flanking walls
Schutz- und Drainschicht Mineralsubstrat 20 mm Horizontal section • Vertical section to north-light roofs
PE-Trennfolie scale 1:20 13 north light roof construction:
Abdichtung Bitumenschweißbahn 0.7 mm sheet-copper roofing
Wärmedämmung PS-Hartschaum 160 mm 1 sandwich wall element: bituminous roofing felt
Dampfsperre 70 mm precast concrete outer skin with green 30 mm softwood boarding
Trapezblech Stahl 150/0,9 mm pigmentation, with disc-smoothed finish 160 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
abgehängte Decke Gipskarton 2≈ 12,5 mm 80 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation between 80/160 mm rafters
9 Faserzement-Randprofil 12/120/200 mm 140 mm precast concrete skin 14 12.5 mm plasterboard
10 Dachbinder Fertigteil Stahlbeton 2 elastic joint seal in coloured silicone 15 400/800–900/1,935 mm precast concrete roof
400/800 – 950/1935 mm, Oberkante von Gebäu- 3 U-section anchor between column and wall beam; upper surface with 2% falls; horizontal in mid-
demitte zu Außenwänden mit 2 % Gefälle geneigt 4 400/400 mm precast concrete column dle of bay beneath north-light roof
11 Bodenaufbau: 5 2≈ 12.5 mm plasterboard 16 24 mm shuttering board
Stabparkett 22 mm Eiche geräuchert 6 aluminium sliding window with double glazing: 17 aluminium post-and-rail roof light with double glaz-
Estrich 68 mm 5 mm float glass + 32 mm cavity with 15 mm ing: 8 mm toughened glass + 16 mm cavity + 2≈ 6
Trennlage adjustable sunshading louvres + 6 mm float glass mm lam. safety glass (U = 1.1 W/m2K); motor-
Trittschalldämmung 25/20 mm with low-E coating (U = 1.1 W/m2K) operated opening light flush with glazing
Ausgleichsdämmung / Kabelkanäle 40 mm 7 0.7 mm sheet-copper covering 18 sheet-copper gutter, heated
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂

Modeschule in Fukuoka, Japan

Fashion Centre in Fukuoka


1 a
6
Architekten:
Takamatsu Architects
4
and Associates, Kioto
Shin Takamatsu
Mitarbeiter:
Kim Kihong b 2 3 2 b 7 8 7

Tragwerksplaner:
SD ROOM, Osaka
5

Betonbau hat eine lange Tradition in Japan. verbunden und Inbegriff für den Anschluss wurden zusammengesetzt, bevor die Spann-
Nach dem großen Erdbeben 1923 wurde Japans an die internationale Architektur seile angezogen wurden, die der Konstrukti-
ein Großteil Tokios zerstört. Mauerwerk zer- nach dem 2. Weltkrieg. on ihre Stabilität und Formgenauigkeit verlei-
bricht bei seismischen Erschütterungen, Die 2002 fertig gestellte Modeschule in Fu- hen. Bei dieser Art des Fügens konnten die
Holz brennt nach den Folgen eines Erd- kuoka sollte ursprünglich gemäß der japani- Architekten auf ausgezeichnet ausgebildete
bebens. Eines der wenigen unversehrten schen Handwerkstradition als Holzskelett- Fachkräfte zurückgreifen, die mit dieser
Gebäude war Frank Lloyd Wrights Imperial bau ausgeführt werden. Brandschutzvor- Technik aus dem Holzbau von Tempeln und
Hotel, das nach der damals neuartigen schriften, Fragen des Bauablaufs und Ko- Schreinen seit Jahrzehnten vertraut sind. So
Bauweise des bewehrten Betons konstruiert sten ließen jedoch eine Ausführung in Beton entstand ein durch und durch japanisches
war (siehe S. 312–317). sinnvoll erscheinen. Im Gegensatz zu den Gebäude. Ein Innenhof schafft reichlich Platz
Schüler Le Corbusiers wie Kunio Maekawa, Bauten der 60er-Jahre, die sich ebenfalls und Weite in der von den Nachbarhäusern
Kenzo Tange und Yoshiro Taniguchi gelten als Transformation der Holzbauweise zum sehr beengten Situation. Vergleichbar den
heute wieder als Vorbilder. Der Beitrag Ja- Baustoff Beton verstanden, ist das Tragwerk traditionellen transluzenten Shoji-Papierwän-
pans zur klassischen modernen Architektur hier nicht in Ortbeton, sondern als System den erzeugt die Profilbauglasfassade ein
– der Metabolismus – ist untrennbar mit dem vorgespanntes Stahlbetonfertigteile ausge- diffuses Licht, das der Modeschule ihren
Baumaterial des westlichen Kulturkreises führt. Stützen, Träger und Deckenplatten Namen gegeben hat: »Luminare«.

Photo: Shinkenchiku-sha, Tokio


∂ 2003 ¥ 4 Modeschule in Fukuoka, Japan 2

Untergeschoss • Regel- Basement plan • Stand-


geschoss • Schnitt ard floor plan • Section
Maßstab 1:400 scale 1:400

1 Wassertank 1 Water tank


2 Büro 2 Office
3 Innenhof 3 Courtyard
4 Technik 4 Services
5 Umkleide/ 5 Changing room/
Schließfächer Lockers
6 Sanitärräume 6 Sanitary spaces
7 Unterricht 7 Teaching
8 Luftraum über 8 Void over
Innenhof courtyard

aa

Concrete construction has a long tradition in Maekawa, Kenzo Tange and Yoshiro Tan- and floor slabs, the cables that lend the struc-
Japan, especially since the destruction of iguchi, are again regarded as models today. ture its stability and precise form were ten-
much of Tokyo in the great earthquake of But what does the fashion school in Fukuoka, sioned. For this system of construction, the
1923. One of the only buildings to remain un- completed in 2002, have to do with the Me- architects were able to draw on the services
damaged was Frank Lloyd Wright’s Imperial tabolists? Originally, the building was to have of highly skilled craftsmen who were familiar
Hotel, erected in what was at that time an in- been executed as a timber skeleton-frame with similar techniques used for centuries in
novative form of construction with reinforced structure, exploiting Japanese craft traditions. the building of timber temples and shrines. As
concrete. Brickwork cracks and breaks apart As a result of fire regulations and time and a result, the building is wholly Japanese in
when subject to seismic tremors; and timber cost constraints, however, concrete ultimately spirit. A courtyard creates a sense of space in
easily falls prey to fire following an earthquake. proved to be a more suitable material. In con- a tight situation and ensures an adequate dis-
Metabolism, Japan’s main contribution to trast to projects in the 1960s, in which the tance from the neighbouring buildings. Rather
classical modern architecture, is inseparably principles of timber construction were simply like the traditional translucent Shoji-paper
linked with concrete, a Western material that applied to concrete, the elements of the screens, the U-section vertical glass facade
came to symbolize that country’s acceptance present building were not cast in-situ, but elements produce diffuse lighting conditions
of Western culture after the Second World manufactured as prestressed concrete ele- internally, an attribute from which the fashion
War. Pupils of Le Corbusier, like Kunio ments. After assembling the columns, beams school derives its name: “Luminare”.

A Axonometrie des statischen Gefüges


A Axonometric of load-bearing structure
A
3 Modeschule in Fukuoka, Japan 2003 ¥ 4 ∂

Schnitt bb Maßstab 1:400


Detailschnitt Maßstab 1:50

Section bb scale 1:400 5


Sectional detail scale 1:50

3 3

2 2

11
1

1 Profilbauglas 70 mm
Drahtglas innen
2 vorgespannte Stahlbeton-Fertigteile
2 ≈ 200 ≈ 500 mm (siehe Abb. A Seite 349)
3 Träger 200 ≈ 500 mm (siehe Abb. B Seite 349)
4 Außenwand Stahlbeton 280mm
5 Dachaufbau: 6
Leichtbeton 80 mm
Abdichtung Bitumenbahn
Filigrandecke Stahlbeton 160 mm
6 Bodenaufbau: 3
Filigrandecke Stahlbeton 160 mm, beschichtet
7 Bodenaufbau Untergeschoß:
Naturstein 22 mm in Mörtelbett
Stahlbeton 140 mm 2 2
Installationskanal 50 mm
Stahlbeton-Bodenplatte 850 mm
8 Aluminium-Panneel gedämmt 80 mm
9 Geländer Edelstahlrundrohre 80 mm
10 Entwässerung Innenhof ø 120 mm
11 Stahlbeton-Fertigteil-Stützen 160 ≈ 160 mm, 9
vorgespannt, genutet 11 11
12 Gitterrost 30mm

1 70 mm wall: U-section glass elements


with wired glass internally 6
2 2≈ 200/500 mm prestressed precast concrete
elements (see ill. A, p. 349)
3 200/500 mm precast concrete beam
(see ill. B, p. 349)
4 280 mm reinforced concrete external wall 8
5 roof construction:
80 mm lightweight concrete
bituminous sealing layer 12
160 mm precast concrete roof elements
6 160 mm precast concrete floor elements coated
7 basement floor construction:
22 mm stone paving in bed of mortar
140 mm reinforced concrete slab
50 mm services duct
850 mm reinforced concrete slab
8 80 mm insulated aluminium panel
9 Ø 80 mm stainless-steel tubular balustrade
10 Ø 120 mm courtyard drainage
11 160/160 mm prestressed precast concrete 11
4
H-section column
12 30 mm grating

7 10

bb
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂

Laborgebäude in Utrecht
5
Laboratory Building in Utrecht
2
Architekten:
UN Studios, Amsterdam
1
Ben van Berkel, Caroline Bos 4
Mitarbeiter:
Ludo Grooteman, Walther Kloet, Harm
Wassink, Remco Bruggink, Jeroen Kreijnen,
Aad Krom, Laura Negrini, Marc Prins,
Marion Regitko, Henri Snel, Paul Vriend,
Jacco van Wengerden, Mark Westerhuis 3
Tragwerksplaner:
ABT Engineer, Velp

Für den in den 60er-Jahren entstandenen Form und Materialität des Gebäudes wieder zurück. Oder auch zur Rampe,
Universitätscampus am Stadtrand von Ut- erschließen sich direkt aus den Gegeben- die das Gebäude umläuft und die unter-
recht stellte Rem Koolhaas 1986 einen neuen heiten der Versuchsanordnungen: Den Kern schiedlich hohen Ebenen miteinander
Masterplan auf. Unter den daraufhin entstan- der Versuche bilden acht Elektromagnete, verbindet. Auf einen Aufzug wurde aus
denen Neubauten finden sich unter anderem deren elektromagnetische Feldstärke das technischen Gründen verzichtet, da er
das »Minnaertgebouw« von Neutelings Rie- bis zu 500 000-fache der Erdanziehungs- die empfindlichen Magnetfelder zu sehr
dijk, die Hochschule für Wirtschaft und Ma- kraft beträgt. Jeder Einfluss, der diese beeinflusst hätte.
nagement von Mecanoo, das Mensagebäude Magnetfelder beeinträchtigen könnte, wird Die zwischen der Betonhülle liegenden
von OMA und bald auch eine Bibliothek von durch eine Hülle aus Stahlbeton abge- Außenflächen bestehen aus leicht zurück-
Wiel Arets. Dazu gesellt sich nun das »Nuc- schirmt. Sie wickelt sich als klar ablesbares gesetzten Metallfassaden oder Glas-
lear-Magnetic-Resonance« Forschungszent- Band aus Sichtbeton um die zwei zentralen flächen. Durch die spezielle Dachrandaus-
rum des Büros von Ben van Berkel. Mit Hilfe fensterlosen Laborsäle und bildet dann bildung läuft die Ansichtskante der Be-
von Elektromagneten werden hier molekulare durch mehrere Windungen die weiteren er- tonstruktur mit gleichbleibender Stärke von
Strukturen der DNS untersucht. Die For- forderlichen Räume. Das Band als »all-over- der Vertikalen in die Horizontale. So zeigt
schungsergebnisse sollen unter anderem Struktur« wechselt von Boden zu Wand, von das Material in seiner erstarrten Biegsamkeit
der Bekämpfung des HIV-Virus dienen. Wand zu Decke, von Decke zu Fassade und eine außergewöhnliche Plastizität.

Photo: Christian Richters, Münster


∂ 2003 ¥ 4 Laborgebäude iin Utrecht 2

bb aa

The university campus is situated on the out- be used, among other things, in the fight wrap-around structure continues from floor to
skirts of Utrecht and was first developed in against the HIV virus. wall, from wall to roof, from roof to facade and
the 1960s. A new master plan drawn up in The form of the building and the materials back again. The ramp drawn round the build-
1986 by Rem Koolhaas formed the basis for used are directly based on the experimental ing is similar in nature, forming a spatially de-
a number of further buildings, including the processes that take place there. The trials are fining link between the different levels. There is
Minnaertgebouw by Neutelings and Riedijk, a centred about eight electromagnets with a no lift in the building, since this would have in-
university for economics and management by field strength of up to 500,000 times that of terfered with the sensitive magnetic fields of
Mecanoo, dining halls by OMA and a library the earth’s gravitational force. Any outside in- the centre’s trial facilities.
by Wiel Arets. fluences that might affect this magnetic field Wherever possible, areas of glazing – covered
A new structure has now been added to this are screened off by the reinforced concrete with a screening grid of dots – were installed
complex: the Nuclear Magnetic Resonance casing, which is in the form of a clearly legible between the concrete elements. The end
Research Centre by Ben van Berkel archi- strip wrapped round the two central, window- faces of the concrete strip reveal the thick-
tects, Amsterdam. In this building, the less laboratories. With a series of further con- ness of the material and make its special
molecular structures of DNA will be investi- volutions, the exposed concrete enclosure features legible. One of the most striking as-
gated with the aid of electromagnets. It is also accommodates the various ancillary pects is the high degree of plasticity evoked
hoped that the outcome of this research can spaces required in the development. This by the petrified curvature of the structure.

Lageplan
Maßstab 1:10 000

1 NMR – Forschungszentrum, UN Studios


7
2 Mensagebäude, OMA
3 »Minnaertgebouw«, Neutelings Riedijk 9
4 Hochschule für Wirtschaft und Management,
Mecanoo 13
5 Bibliothek (im Bau), Wiel Arets 9 10

Schnitte • Grundrisse
Maßstab 1:500 10

6 Laborsaal mit Elektromagnet


7 Rampe
12
8 Außenbereich
9 Büro 9 9
10 Betriebsraum / Labor
11 Aufenthaltsbereich
12 Luftraum
13 Verbindung Altbau

Site plan
scale 1:10,000 A b

1 NMR Research Centre, UN studios 11


2 Dining halls, OMA
a a
3 “Minnaertgebouw”, Neutelings Riedijk 10 9
4 University for Economics and Management,
Mecanoo
5 Library (under construction), Wiel Arets
9
Sections • Floor plans
scale 1:500

6 Laboratory with electromagnet 6 6


7 Ramp
8 Outdoor area
9 Office
8
10 Operations room /Laboratory
11 Staff room 7
12 Void
13 Link to existing building B C
b
3 Laborgebäude in Utrecht 2003 ¥ 4 ∂

Schnitte
1
Maßstab 1:50

1 Attika Stahlbetonfertigteil 200/600 mm


2 Wärmedämmplatte verputzt 50 mm
Wärmedämmung 80 mm
Kalksandstein 150 mm
3 Verglasung VSG punktgehalten, 2
Sonnenschutz Punktraster Siebdruck
4 Glasschwert
mit Aluminiumwinkel verschraubt 3
5 Lüftungslamelle VSG feststehend
6 Zuluftöffnung Aluminiumrost
Perforation der Betonplatte
7 Zementplatte fasergebunden 12 mm
Wärmedämmung 90 mm 4
5
Kalksandstein 150 mm
8 Aluminiumverkleidung
Hinterlüftung
Wärmedämmung 80 mm
Stahlbeton 300 mm
9 Installationszone hinter Aluminiumkonstruktion
10 Linoleum 3 4
Bodenplatte Stahlbeton 500 mm,
schwingungsfrei gelagert
11 Sonnenschutzlamellen
12 Entwässerungsnut im Gefälle
13 Verkleidung Aluminiumblech
14 Stahlbetonfertigteil
15 Abhängung Steg
Spannschloss, von innen regulierbar
16 Aluminiumprofil ∑ 80/80 mm

Sections
scale 1:50

1 200/600 mm precast concrete edge strip


2 rendering on 50 mm thermal insulation
80 mm thermal insulation
150 mm sandlime brickwork
3 point-fixed lam. safety glass with screen 6 7
printing as solar filter
4 glass fin supporting construction,
screw fixed with aluminium angles
5 lam. safety glass fixed ventilating louvre
6 aluminium grating over perforations in concrete
slab for natural ventilation
7 12 mm fibre-reinforced cement slab
90 mm thermal insulation
150 mm sandlime brickwork 8
8 aluminium cladding
ventilated cavity
80 mm thermal insulation
300 mm reinforced concrete wall
9 services space behind aluminium construction
10 linoleum
500 mm reinforced concrete floor slab bedded on
insulators to avoid vibration
11 sunshading louvres
12 drainage channel to falls
13 sheet aluminium cladding
14 precast concrete element
15 suspension for walkway with turnbuckle,
adjustable
16 80/80 mm aluminium angle

A
∂ 2003 ¥ 4 Laborgebäude in Utrecht 4

11

15 14

12

3 15
16 3

9 13

10

B
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂

Primarschule in Au

Primary School in Au

Architekt :
Beat Consoni, Rorschach
Mitarbeiter:
Daniel Frick
Tragwerksplaner:
Zoller AG Bauingenieure, St. Margrethen

Photo: Klaus Kinold, München

Nachdem beschlossen war, die bestehen-


de Schule in Au zu erweitern, beauftragte
der Primarschulrat zehn Architekturbüros
mit Gutachten. Diesen Wettbewerb gewann
Beat Consoni mit seinem Vorschlag, den
Altbau abzureißen und ein prägnantes
Schulhaus in Sichtbeton zu errichten, das
sensibel auf die topographische Situation
reagiert. Parallel zum Hang fügte er einen
minimalistisch strengen Beton-Kubus ein,
den eine Folge zugehöriger Außenräume
umgibt. Die Fassaden sind je nach Orien-
aa
tierung unterschiedlich ausgebildet und
verstärken den Gegensatz zwischen der
freien Sicht über das Rheintal im Süden
und dem steilen Hang im Norden. Über
dem Eingang im Erdgeschoss kragen die
beiden oberen Geschosse so aus, dass
ein überdeckter Vorplatz entsteht. Ein
stützenfreies Panoramafenster im Süden
reicht fast über die gesamte Länge des 1 1 2 2 2 1
Baukörpers. Der Gang dahinter erschließt
das Erdgeschoss mit Lehrerzimmer, Nass-
räumen und einem Mehrzweckraum mit 1. Obergeschoss First floor plan
Bühne, der in voller Breite zum Flur geöff-
net werden kann. Eine einläufige, quer im
Gebäude liegende Treppe am Ende des
Gangs führt ins Untergeschoss mit Wer- b
kraum und Nebenräumen sowie in die bei- a a
den identischen Obergeschosse mit Klas-
senräumen. Die Erschließung wechselt dort 1 3 4 5
auf die Nordseite, die Klassen orientieren
sich mit durchlaufenden Fensterbändern
nach Süden. Die Flure im Norden dagegen
öffnen sich nur über schmale Oberlichtbän-
der nach außen sowie über einige Fenster-
b Erdgeschoss Ground floor plan
schlitze bei den in die Garderobenschrän-
ke integrierten Arbeitstischen. Am west-
lichen Gebäudeende liegen »gedrehte«,
zur Stirnseite orientierte Klassenräume mit
Fensterbändern über die gesamte Fassa-
denbreite.
Die Schule ist als Schottenbau aus Ortbe-
ton mit vorgespannten Decken erstellt. Die
zweischaligen, kerngedämmten Außen-
6 7 8
wände sind fugenlos betoniert und ohne
jede Blech-abdeckung. So wirkt der Bau
wie ein monolithisch gegossener Körper.
Die Qualität der Verarbeitung verleiht dem
kargen Gebäude einen edlen Ausdruck. Untergeschoss Basement plan
∂ 2003 ¥ 4 Primarschule in Au 2

Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:500


Lageplan Maßstab 1:1500
1 Klassenzimmer
2 Gruppenraum
3 Mehrzweckraum
4 Lehrerzimmer
5 Arbeitszimmer Lehrer
6 Putzraum
7 Werken
8 Fahrräder

Section • Floor plans scale 1:500


Site plan scale 1:1500
1 Classroom
2 Group room
3 Multi-purpose space
4 Teachers’ room
5 Teachers’ study
6 Cleaners’ room
7 Handicrafts
8 Bicycles

Schnitt Oberlicht • Schnitte Treppe Section through roof light


Maßstab 1:20 Sections through stairs scale 1:20

1 Stufenisolierverglasung 1 stepped double glazing: 10 mm


ESG 10 + SZR 15 + VSG 18 m toughened glass + 15 mm cavity +
2 Edelstahlblech 2 mm 18 mm lam. safety glass
3 Betonfertigteil 330/110 mm 2 2 mm stainless-steel sheeting
4 Edelstahlwinkel ∑ 60/60/8 mm 3 330/110 mm prec. conc. tread
5 Trittschalldämmung Neoprene 4 60/60/8 mm stainless-steel angle
6 Aussparung mit Mörtel gefüllt und 5 impact-sound insulation
verschliffen 6 opening grouted with mortar
7 Natursteinbelag 20 mm 7 20 mm stone paving
Anhydritestrich 90 mm 90 mm anhydrite screed
PE-Folie polythene sheeting
Trittschalldämmung impact-sound insulation
Mineralfaser 30 mm 30 mm mineral-fibre insulation

d
6

c 6
3

d
5

4 3 dd
d cc
6
3 Primarschule in Au 2003 ¥ 4 ∂

4
Schnitt Maßstab 1:500
Detailschnitt Maßstab 1:20

Section scale 1:500


Sectional details scale 1:20

bb

Die großflächigen Schaltafeln der Außenwände wurden


erst 4 Tage nach dem Betonieren entfernt. Dem
frostbeständigen Beton mit Maximalkorn 16 mm und
einer Zementdosierung von 325 kg/m3 war Verflüssiger
zur Verbesserung des Schwindverhaltens beigegeben.
Korrosionsbeständige Anker in Deckenhöhe halten die
Außenschale und lassen eine Längendehnung zu. Er-
höhte Längsarmierung begrenzt die Rissbreiten.

The large-area shuttering panels to the external walls


were not removed until four days after pouring the con-
crete. The frost-resistant concrete contains aggregate
with a maximum size of 16 mm. The proportion of ce-
ment is 325 kg/m3. A plasticizing agent was added to
the mix to improve the shrinkage behaviour. The exter-
nal skin is fixed with corrosion-resistant anchors that
permit expansion in a longitudinal direction.
∂ 2003 ¥ 4 Primarschule in Au 4

The architects’ winning competition entry for


this school in Switzerland proposed the dem-
olition of the existing structure and its replace-
ment by a striking new building in exposed
concrete. The development responds sensi-
tively to its surroundings: a strict, linear, cubic
form is set parallel to the slope of the site and
linked to a series of outdoor spaces. The fa-
cades differ, according to aspect, echoing the
contrast between the view to the south over
the Rhine valley and that to the steep slope
on the northern side. A covered forecourt was
created by cantilevering the two upper storeys
out over the entrance.
The facades are articulated by horizontal
bands of glazing. The strip window to the
ground floor access corridor along the south
face extends over almost the entire length of
the building. In contrast, the access corridors
on the two identical upper floors are laid out
along the north face and draw daylight
through narrow clerestory strips and a num-
ber of slit windows. The classrooms on these
floors enjoy an open view to the south.
The structure consists of in-situ concrete
cross-walls and prestressed floors. The
double-skin concrete external walls were con-
structed without joints and metal coverings,
which lends the building a monolithic appear-
ance. The quality of the workmanship is re-
flected in the noble expression of this school.

1 Stahlbeton 220 mm 1 220 mm reinf. conc. wall


PS-Hartschaum 140 mm 140 mm polystyrene rigid-foam
Stahlbeton 200 mm 200 mm reinf. conc. wall
Gipsplatte 20 mm 20 mm plasterboard
2 Stahlfensterprofil 2 steel window frame painted
mit Nasslack lackiert with wet look
3 Abdichtung Dachrand aus 3 liquid-plastic seal
Flüssigkunststoff 4 50 mm layer of gravel
4 Kiesschicht 50 mm separating mat
Vlies two-layer bituminous
Bitumenabdichtung 2-lagig membrane
PUR-Hartschaum 140 mm 140 mm polyurethane foam
Dampfsperre Bitumenbahn vapour barrier: bituminous
in Heißbitumen sealing layer laid in hot bitumen
Stahlbeton 320 mm 320 mm reinf. conc. roof
Gipskartonplatte gelocht perforated plasterboard
5 Linoleum 3 mm 5 3 mm linoleum
Anhydritestrich 105 mm 105 mm anhydrite screed
PE-Folie polythene sheeting
Trittschalldämmung 30 mm mineral-fibre impact-
Mineralfaser 30 mm sound insulation
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂

Einfamilienhaus in Meiringen

Single-Family House in Meiringen

Architekten:
Ruben Anderegg / Ernst E. Anderegg
Architekten AG, Meiringen
Projektleitung:
Ruben Anderegg
Tragwerksplaner:
Mätzener + Wyss Bauingenieure,
Interlaken
Lageplan
Maßstab 1:5000

Site plan
scale 1:5000

Am Ortsrand von Meiringen im Berner Ober-


land kontrastiert der streng geschnittene ku-
bische Baukörper mit den umliegenden Ein-
familienhäusern mit Satteldach und Holz-
schalung. Den örtlichen Bauvorschriften ent-
sprechend ist das Dach als geneigtes Dach
ausgeführt, das allerdings von der als Attika
hochgezogenen Außenwand verdeckt wird.
Sichtbeton prägt das Äußere des Wohnhau-
ses und die sorgfältig gestalteten Außen-
bereiche ebenso wie die Innenräume. Die
zweischalige Ortbetonkonstruktion zeichnet
sich durch präzise Kanten und schmale
Fugen aus. Um eine gleichmäßige Oberflä-
chenqualität zu erzielen, wurden die Schal-
tafeln nur einmal verwendet und die Fugen
mit Kompriband abgeklebt. Die Beschrän-
kung auf wenige Materialien und die subtile
Lichtführung verstärken die skulpturale
Wirkung des Baukörpers. Unterschiedlich
große Fensterformate und Oberlichter mo-
dulieren das Licht. Im Wohnraum lässt ein
durchlaufender Glasstreifen zwischen De-
cke und Wand den Sichtbeton besonders
plastisch erscheinen. Die Wandscheibe
setzt sich nach außen in den Garten fort, be-
gleitet von einem Wasserbecken, das zu-
sätzlich Licht ins Innere reflektiert. Während
ein Großteil der Innenwände verputzt ist,
wurden alle Decken in Sichtbeton ausge-
führt. Auch der Fußboden ist in allen Räu-
men homogen, aus schwarzem Hartbeton
mit geölter, leicht glänzender Oberfläche.

Situated in the Bernese Oberland, this house


has a strict, cubic form and is distinguished
by the use of exposed concrete both internally
and externally. To achieve a uniform surface
finish, the formwork was used only once. The
ingress of daylight is modulated by windows
of various sizes and roof-light strips. Subtle
lighting effects heighten the scuptural quality
of the concrete wall in the living room. Al-
though large areas of the internal walls are
plastered, the concrete soffits were left ex-
posed, and there is a homogeneous use of
black-pigmented granolithic pavings in all
rooms. In compliance with local building regu-
lations, the house has a pitched roof – con-
cealed, in this case, by parapet walls.
Photo: Thomas Hämmerli, Gondiswil
∂ 2003 ¥ 4 Einfamilienhaus in Meiringen 2

Grundrisse Floor plans


Schnitte Sections
Maßstab 1:250 scale 1:250

1 Sauna 1 Sauna
2 Spielen / Hobby 2 Games / Workroom
3 Garage 3 Garage
4 Eingangsbereich 4 Entrance court
5 Freisitz 5 Outdoor sitting area
6 Wasserbecken 6 Water pool
7 Innenhof 7 Courtyard
8 Zimmer 8 Room
9 Wohnen / Essen 9 Living / Dining room
10 Arbeiten 10 Study
11 Luftraum 11 Void

11
aa

8
10

Obergeschoss
Upper floor plan

bb

3 B
4

8 8

5
C
b b

A 9
1 2
a a

Untergeschoss Erdgeschoss 6
Basement plan Ground floor plan
3 Einfamilienhaus in Meiringen 2003 ¥ 4 ∂

Vertikalschnitt 5
Horizontalschnitt
Maßstab 1:20
2
Vertical section 4
Horizontal section
scale 1:20 2

3
2
8

cc
∂ 2003 ¥ 4 Einfamilienhaus in Meiringen 4

B 1 C D

10

1 Wandaufbau: 1 wall construction:


Stahlbeton 200 mm 200 mm reinforced concrete wall
Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm 100 mm mineral-wool thermal insulation
Luftschicht 10 mm 10 mm cavity
Stahlbeton 200 mm 200 mm reinforced concrete wall
2 Edelstahlblech 1 mm 2 1 mm sheet stainless-steel
Abdichtung Bitumenbahn bituminous sealing layer
3 Isolierverglasung ESG 8 mm + 3 double glazing:
SZR 12 mm + VSG 2x 8 mm 8 mm toughened glass +
4 Formstück Traufe Faserzement 12 mm cavity + 2≈ 8 mm lam.
5 Dachaufbau: safety glass
Faserzementplatte 8 mm 4 fibre-cement eaves section
Wellplatte Faserzement 177/57/6,5 mm 5 8 mm fibre-cement sheeting
Lattung 60/60 mm 6.5 mm fibre-cement corrugated sheeting (177/57
Sparren 80/180 mm mm)
6 Bodenaufbau: 60/60 mm battens on 80/180 mm rafters
Hartbeton 20 mm schwarz durch- 6 floor construction:
gefärbt, kunststoffvergütet, geölt 20 mm plastic-modified granolithic flooring with black
Heizestrich 40 mm coloration, oiled
PE-Folie 40 mm screed around underfloor heating
Trittschalldämmung 40 mm polythene sheeting
Stahlbeton 200 mm 40 mm impact-sound insulation
7 Isolierverglasung 5 mm + SZR 200 mm reinf. conc. floor slab
14 mm + 5 mm in Stahlprofilrahmen 7 double glazing (5 + 14 + 5 mm) in steel frame
8 Bodenaufbau Loggia: 8 logia floor construction:
Gussasphalt 40 mm 40 mm mastic asphalt
Abdichtung Kunststoffbahn 2-lagig two-layer plastic seal
Schaumglas 120 mm 120 mm foamed-glass insulation
Abdichtung Bitumenbahn bituminous sealing layer
Stahlbeton 200 mm 200 mm reinf. conc. floor slab
9 Noppenmatte 10 mm 9 10 mm nubbed mat
Voranstrich Bitumen bituminous undercoat
Stahlbeton 200 mm 200 mm reinforced concrete wall
Schaumglas 100 mm 100 mm foamed-glass insulation
Luftschicht 10 mm 10 mm cavity
Mauerwerk Ziegel 150 mm 150 mm brick wall
Putz 10 mm mit 10 mm plaster with
Gipsglattstrich 5 mm 5 mm gypsum setting coat
10 Wasserbecken 10 water pool
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂

Schwimmbad in Arzúa

Swimming Baths in Arzúa

Architekten:
Antonio Raya, Carlos Quintáns,
Cristóbal Crespo, La Coruña
Mitarbeiter:
Santiago Sánchez, Enrique Antelo
Tragwerksplaner:
Raya, Quintáns, Crespo, La Coruña

Der aus einem Wettbewerb hervorgegange-


ne Typenentwurf für Hallenbäder in der spa-
nischen Provinz La Coruña wurde bereits an
mehreren Orten realisiert. Beton und Holz
treten hier in präziser konstruktiver Ordnung
in einen Dialog. Das klare Konzept einer
Einfriedung aus Sichtbeton als Basis und aa
einer auf dieser ruhenden, hölzernen Dach-
konstruktion für die Schwimmhalle kann an
den jeweiligen Ort angepasst werden, ohne
an Kraft zu verlieren. Die Sichtbetonwände
umfassen neben der Schwimmhalle eine
Liegewiese und zwei niedrige Baukörper:
7
Einer schließt direkt an die Halle an und ent-
hält die Umkleiden, im anderen liegen Turn- 1
saal und Massageräume sowie die Cafete- 5
ria. Die verglaste Rezeption dazwischen teilt
die restliche Fläche in zwei kleinere Höfe.
Durch eine sorgfältige Bretterschalung wie-
derholt die Textur der langen, fugenlosen
Umfassungswände die Struktur der Holzbe- 8 9
kleidung des Hallendachs und der großen a
2
a
hölzernen Schiebetore. Kleinere Türen sind 6
aus den zementgrauen Schalungsbrettern 3
hergestellt und stehen unauffällig in der Ein-
7
friedung. Eine schmutzabweisende Hydro-
phobierung der äußeren Betonoberflächen
schützt auch vor Graffiti. Die Außenwände
4
der Schwimmhalle sind zweischalig und
kerngedämmt. Ihre innere Sichtbeton-
oberfläche setzt sich, nur durch eine Glas-
wand getrennt, außerhalb der Halle fort.
In den übrigen Räumen sind die Außen-
wände mit Innendämmung und Gipskarton-
schale versehen. Die Dachkonstruktion Designed as a model type for a series of echoes the wood cladding to the hall roof and
der Schwimmhalle besteht aus leicht über- swimming baths in Spain, this structure has the large doors. The dirt- and water-repellent
höhten Leimholzrahmen mit 20 m Spann- already been realized in a number of loca- treatment of the outer face of the concrete
weite, deren Stiele sich vor den Verglasun- tions. The building has a precise construction- also protects against graffiti. The outer walls
gen der Längswände in Hohlprofilen aus al order, in which concrete and timber enter of the swimming hall are in a double-skin con-
verzinktem Stahl fortsetzen. Zwischen die into a dialogue with each other. The timber struction. The roof over the hall consists of
Rahmen wurden vorgefertigte Holzelemente roof structure is supported by exposed con- slightly hogged laminated-timber trusses that
aus Haupt- und Nebenträgern eingefügt, crete walls, which enclose not only the swim- span a distance of 20 m, with prefabricated
als Verbindungselemente sind verzinkte ming hall, but also a sunbathing lawn and two main and secondary beams between them.
Stahlteile eingesetzt. Bootssperrholz bildet low-rise buildings containing changing rooms, The lines of the struts are continued by hollow
die innere Verkleidung der Dachkonstruk- gymnastic and massage facilities, and a cafe- steel sections in front of the glazing to the
tion. Der Boden um das Becken ist mit Holz- teria. The glazed reception space between long walls. Internally, the wall cladding is in
rosten belegt. Durch eine unter den Holz- these two tracts divides the remaining area marine-quality plywood. Beneath the wood-
decks verborgene Überlaufrinne aus Beton into two smaller courtyards. The long, jointless boarded deck around the swimming pool is a
kann die Wasseroberfläche exakt niveau- concrete enclosing walls are distinguished by special overflow channel that allows the pool
gleich anschließen. their fine boarded formwork finish, which to be filled to the brim.
∂ 2003 ¥ 4 Schwimmbad in Arzúa 2

Schnitt • Grundriss Section • Floor plan


Maßstab 1:500 scale 1:500
Lageplan Site plan
Maßstab 1:1500 scale 1:1500

1 Turnsaal 1 Sports hall


2 Verwaltung 2 Administration
3 Küche 3 Kitchen
4 Cafeteria 4 Cafeteria
5 Gartenhof 5 Garden court
6 Foyer 6 Foyer
7 Umkleiden 7 Changing rooms
8 Schwimmbecken 8 Swimming pool
9 Sonnenbad 9 Sunbathing lawn

1 2 3

Schnitte Treppenstufe Maßstab 1:20


1 Sichtbetonwand 250 mm
2 Treppentritt Stahlbetonfertigteil
1000/270/150 mm
4 3 Stahlrohr Ø 54/3 mm in Fertigteil eingelegt
4 Wandaussparung mit Epoxidharz gefüllt

Sections through concrete tread scale 1:20


1 250 mm exposed concrete wall
2 1000/270/150 mm precast concrete tread
3 Ø 54/3 mm steel tube
in precast concrete element
4 wall opening filled with epoxy resin
3 Schwimmbad in Arzúa 2003 ¥ 4 ∂

Schnitt Maßstab 1:50


Section scale 1:50

1 2 3

4
∂ 2003 ¥ 4 Schwimmbad in Arzúa 4

8
1 Kiesschicht 50 mm
Schutzvlies Polypropylen
PS-Hartschaumplatten 40 mm
Dichtungsbahn EPDM beidseitig vlieskaschiert
Hohlkammerdielen Stahlbeton vorgespannt 150 mm
9 Unterkonstruktion Stahl verzinkt
Gipskartonplatte 10 mm
2 Stahlbetonträger
3 Isolierverglasung Low-E-beschichtet in
Edelstahlrahmen VSG 12 + SZR 12 + VSG 12 mm
4 Fliesen in wasserdichtem Mörtel 250/125/9 mm
Stahlbetondecke 200 mm
5 Edelstahlwinkel
6 Holzdielen Kiefer imprägniert mit rutschhemmen-
dem Oberflächenprofil 22 mm
7 Kiesschicht 50 mm
Dichtungsbahn EPDM beidseitig vlieskaschiert
Holzwerkstoffplatte wasserbeständig 19 mm
Stahltrapezblech verzinkt 1,5 mm
Träger Brettschichtholz 1040/210 mm
Mineralwolle 60 mm / Nebenträger Holzbalken 260/90 mm
Bootssperrholzplatten geölt
2440/1220/20 mm mit Edelstahlschrauben befestigt
8 Verbindungselement Stahlblech verzinkt 20 mm
9 Holzbekleidung Zeder lasiert 150/30 mm
Holzstütze 325/210 mm
Glaswolle innen mit Dampfbremse außen
diffusionsoffen kaschiert 60 mm
Bootssperrholzplatten geölt
2440/1220/20 mm mit Edelstahlschrauben befestigt

5 6 1 50 mm layer of gravel on polypropylene protective mat


40 mm polystyrene rigid-foam insulation
EPDM waterproof membrane, with geotextile covering
150 mm prestressed concrete hollow-core planks
galvanized steel supporting structure
10 mm plasterboard
2 reinforced concrete beam
3 low-E double glazing in stainless-steel frame:
2≈ 12 mm lam. safety glass + 12 mm cavity
4 250/125/9 mm tiles bedded in waterproof mortar
200 mm reinforced concrete floor
5 stainless-steel angle
6 22 mm impregnated pine boarding, with non-slip
surface moulding
7 50 mm layer of gravel
EPDM waterproof membrane, with geotextile covering
19 mm water-resistant composite wood board
1.5 mm galvanized steel ribbed sheeting
210/1,040 mm lam. timber beam
60 mm mineral-wool insulation
20 mm marine-quality plywood panels 2,440/1,220 mm,
oiled, and fixed with stainless-steel screws
8 20 mm galvanized steel connecting plate
9 150/30 mm cedar boarding, varnished
325/210 mm timber column
60 mm glass-wool with vapour barrier internally;
vapour-diffusing covering externally
20 mm marine-quality plywood panels 2,440/1,220 mm,
oiled, and fixed with stainless-steel screws

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