KG 2003 ¥ 4 ∂
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzen- schlossen. Den diagonal eingeschnittenen lungen mit einem säurehaltigen Kontaktver-
trationslagers Sachsenhausen bei Berlin Eingang markiert die in das Gebäude einge- zögerer beschichtet und die noch nicht
befand sich in den Jahren 1945 bis 1950 ein zogene Außenwand. Sie leitet durch den zu- ausgehärtete Zementoberfläche am nächs-
sowjetisches Internierungslager. Im so ge- rückversetzten Windfang ins Innere. Rampe ten Tag ausgewaschen. Die Fugen zwi-
nannten »Speziallager Nr. 7/Nr. 1« wur- und Treppe führen hinab in den um einen schen den Fertigteilen sind im Inneren gut
den 60 000 Menschen gefangen gehalten, Meter abgesenkten Ausstellungsraum, von sichtbar und auf das Trägerraster abge-
12 000 von ihnen starben an Krankheiten dem der Seminarbereich und der Medien- stimmt. In der äußeren Vorsatzschale ist die
oder Hunger. An die Opfer des sowjetischen raum mit Glaswänden abgetrennt sind. Die Fugenanzahl dagegen durch
Geheimdienstes erinnert seit Ende 2001 der Decke des 660 m2 großen, stützenfreien Elementgrößen von 6,64 ≈ 2,75 m reduziert
Museumsneubau auf dem Lagerareal. Der Innenraums wird geprägt von Stahlträgern, und durch eingesetzte Silikonprofile optisch
dunkel glänzende, flache Baukörper liegt di- die dicht gereiht nebeneinander liegen. Die minimiert. Dies unterstreicht den monolithi-
rekt an der Mauer des Konzentrationslagers, nur 15 cm schmalen Trägerzwischenräume schen Charakter. Die zweischalige Bauwei-
zwischen Friedhof und ehemaligen Gefan- filtern das Tageslicht, das durch das Glas- se ermöglichte zudem die präzise, scharf-
genenbaracken. Um die bestehenden nied- dach aus kalt vorgebogenen Scheiben ein- kantige Ausführung der äußeren Hülle.
rigen Gebäude nicht zu überragen, ist der fällt. Gleichzeitig erzeugt diese Struktur eine Nach der Montage wurde die Oberfläche
eingeschossige Quader in den Boden ein- beklemmende Raumwirkung: Wie durch Ge- der anthrazit durchgefärbten Außenschale
gelassen. Das Gebäude nimmt sich in sei- fängnisstäbe blickt man in den Himmel. Den vor Ort dreimal mit hochglänzender Hydro-
ner äußeren Gestalt stark zurück und spie- Eindruck des Eingeschlossenseins verstär- phobierung besprüht, um den reflektieren-
gelt in den glatten Betonwänden, die mit ei- ken die Wandoberflächen. Im Kontrast zu den Effekt zu realisieren.
ner Hydrophobierung versehen wurden, die der reflektierenden, immateriell wirkenden
kargen baulichen Zeugnisse und die land- Außenschale sind die innenseitigen tragen- Between 1945 and 1950, 60,000 people
schaftliche Tristesse wider. den Betonfertigteile rau und betonen die were interned in the Soviet Special Camp 7/1,
Der monolithische Baukörper ist bis auf Massivität. Um diese texturierte Oberflä- which stood on the site of the former Sach-
schmale Öffnungen an den Ecken völlig ge- chenstruktur zu erzielen, wurden die Scha- senhausen concentration camp near Berlin.
bb aa
b
Roughly 12,000 of those detained there by are closed with strips of cold-tensioned glass,
the Soviets died of hunger or disease. The through which daylight enters, creating an op-
victims are now commemorated in a muse- pressive spatial effect, as if one were looking
um erected on the site at the end of 2001. up to the sky through the bars of a prison.
Located between the former camp huts and The impression of confinement within a solid
the external cemetery, the single-storey mu- structure is heightened by the finishes to the
seum was sunk into the ground in order not precast concrete load-bearing double-skin 7
to overtop the existing low-height buildings. walls. In contrast to the shiny, seemingly im-
Outwardly restrained in form, the cubic material outer face, the inner skin is left in a
structure has smooth, shiny-coated con- rough, irregular state. To obtain this texture,
crete walls externally that mirror the dismal the formwork was coated with a contact- a a
surroundings. The incised entrance is creat- retarding agent, and the cement surface was
ed by folding back the outer wall on the di- washed out before it had finally set. The joints
8
agonal at one corner, and there are glass between the elements are clearly visible inter-
slits at two of the other corners. Otherwise, nally and reflect the grid of beams. Larger ele-
the outer walls are completely closed. From ments (6.64 x 2.75 m) were used externally, 9
a recessed lobby, visitors descend via a so that there are fewer joints. These are visu-
ramp or steps to the column-free exhibition ally minimized by silicone strips, thus further 10
space sunk one metre below ground level accentuating the monolithic nature of the 11
and divided from the seminar and informa- building. The two-layer construction also facili-
tion areas by glass walls. tated a precise, sharp-edged execution of the 12
The 660 m2 interior is dominated by the ef- external skin. After assembly, the outer sur-
fect of the closely spaced steel beams over- face was sprayed with a shiny coating.
head. The 15 cm slits between the beams
b
1 Museum 1 Museum
2 Cemetery of Soviet 2 Friedhof des sowjeti-
Special Camp schen Speziallagers
3 Camp huts 3 Gefangenenbaracken
4 Watchtower 4 Wachturm c
5 Wall around former 5 Lagermauer des ehe-
concentration camp maligen KZ 1
6 Monument 6 Mahnmal
Schnitt bb
Maßstab 1:400
Vertikalschnitt • Horizonalschnitt
Maßstab 1:20
Section bb
scale 1:400
Vertical and horizontal sections
scale 1:20
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9 11
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cc
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂
Das Gebäude in Götzis ist einer von bisher belichtete Raum ist locker mit Computer- überzogen. Die Elemente greifen um die
drei fertig gestellten Bankneubauten eines terminals möbliert, an denen der tägliche Gebäudeecken und bilden gleichzeitig die
traditionsreichen Vorarlberger Geldinstitu- Bankverkehr ohne Hilfe von Angestellten ab- Laibungsflächen der tiefliegenden Fenster-
tes, das bisher nur Altbauten als Geschäfts- gewickelt werden kann. Für die über das öffnungen. Besonders sichtbar wird dies an
räume nutzte und nun den werbewirksamen Tagesgeschäft hinausgehende persönliche dem langen offenen Schlitz an der Ein-
Aspekt außergewöhnlicher neuer Architektur Kundenberatung stehen Beratungsräume in gangsfassade, hinter dem verborgen ein
erkannt hat und fördert. Der Neubau steht den beiden Obergeschossen zur Verfü- japanischer Dachgarten liegt.
abgerückt von den Nachbargebäuden auf gung. Auch deren eher privater Charakter In den Innenräumen setzt sich die Platten-
einer ebenen, betonierten Fläche, die von wird an der Fassade deutlich: Sie sind im struktur der Fassade fort. Hier sind Wände
zwei Sichtbetonmauern räumlich gefasst Gegensatz zum offenen Erdgeschoss nur und Decken mit Holzpaneelen überzogen.
wird. Im Erdgeschoss findet der Kunde in mit schmalen Fensterschlitzen versehen. Nach außen teilt sich das noble Interieur
der innovativ strukturierten Bank statt einer Lediglich der Erschließungsflur kennzeich- über die Fensterrahmen aus Eiche und ein
Schalterhalle einen in Funktion und Erschei- net sich nach außen über größere Fenster- hölzernes Eingangsportal mit. Unter einem
nung sehr öffentlich gehaltenen Selbstbe- flächen. Die komplette Fassade der Bank ist ebenfalls mit Eichenholz verkleideten Vor-
dienungsbereich. Der an der Längsseite mit großformatigen, 10 cm starken und dach liegt es in der Ebene der Glasfassade
großzügig über ein raumhohes Fensterband leicht gelblich eingefärbten Betonfertigteilen des Eingangsbereichs.
bb 8
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3 Bank in Götzis 2003 ¥ 4 ∂
Schnitte 6
Maßstab 1:20
Sections
scale 1:20
Schnitt
Maßstab 1:20
Horizontal section
scale 1:20
The present structure forms part of a pro- 1 100 mm precast concrete element with yellow 1 Betonelement vorgefertigt 100 mm, Farbzu-
colour additive (3% of cement by weight), with gabe gelb (3% des Zementgewichts), Oberf-
gramme of new architecture designed to lend sandblasted surface and water-repellent coat- läche sandgestrahlt mit hydrophobierendem
an old-established Austrian bank a bolder, ing; fixed with facade anchors to in-situ con- Anstrich, mit Fassadenplattenanker an Ort-
more progressive image. The building stands crete wall betonwand befestigt
30 mm ventilated cavity Luftschicht 30 mm
on a flat area of concrete paving that is 120 mm thermal insulation Wärmedämmung 120 mm
demarcated by two exposed concrete walls. vapour barrier Dampfsperre
On the ground floor is a spacious general 200 mm concrete wall Ortbeton 200 mm
50 mm wall lining: oak-veneered composite Holzwerkstoffplatten mit Eichenfurnier, teil-
banking hall with self-service facilities. Person- wood board, partly perforated, on battens weise perforiert, auf Lattung 50 mm
al services are housed on the two upper 2 precast concrete surround, natural grey 2 Laibungselement Betonfertigteil naturgrau
floors. This division is also legible externally. 3 oak sliding window with low-E double glazing: 3 Schiebefenster Wärmeschutzverglasung in
2≈ 5 mm float glass + 18 mm cavity; Eichenholzrahmen, Float 5 mm + SZR 18 mm
The more private spaces on the upper levels silver coating as sunscreen layer + Float 5 mm, Sonnenschutz Silberbedamp-
receive daylight through narrow window 4 30 mm oak window sill fung
strips; the only larger area of glazing is in the 4 Fensterbrett Eiche massiv 30 mm
access corridor. In contrast, the open public
hall on the ground floor has full-height glazing
to the long face.
The entire facade of the building is clad with
large, pale-yellow coloured precast concrete
elements 10 cm thick, which continue round
the corners of the building and also return to
form the reveals to the deeply recessed win-
dow openings. One sees this particularly
clearly in the long slit-like opening at the top of
the entrance facade, behind which a Japa-
nese roof garden is concealed. Internally, the
slab-like structure of the facade is continued
in the form of the wood panels that line the
walls and ceilings. The high quality of the in-
ternal finishings reveals itself externally in the
use of oak for the window frames and the en-
trance doors, which are set beneath an oak-
clad canopy in an area of glazing.
1 2 1
4
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂
Architekten:
Amann & Gittel Architekten, München
Ingrid Amann, Rainer Gittel
Mitarbeiter:
Christian Hartranft, Christopher von der
Howen, Thomas Thalhofer
Tragwerksplaner:
Dorrer Bau AG, Neunburg v. Wald
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∂ 2003 ¥ 4 Werbeagentur in München Riem 2
Die Vorteile des Stahlbeton-Fertigteilbaus grad ermöglicht. Die in der Deckschale striking aspect is the large size of the precast
für den Gewerbebau liegen auf der Hand: eingestreuten grünen Farbpigmente kom- concrete elements, which reduced the over-
niedrige Baukosten, schnelle Bauzeiten men durch diese Behandlung intensiver all numbers required and therewith the trans-
durch Standardisierung und kontrollierte zur Wirkung. Ursprünglich wurde überlegt, port costs and the amount of assembly
witterungsunabhängige Produktionsbedin- die flügelgeglätteten Platten zusätzlich z.B. work. The use of precast sandwich wall ele-
gungen im Werk. Die Ausführung in kom- mit Wachs oder Imprägniermitteln zu be- ments proved to be a more efficient solution
plett vorgefertigten Sandwich-Wandele- handeln. Doch schon die ersten Wochen than an in-situ concrete construction clad
menten schuf hier noch mehr Effizienz als zeigten auch ohne jede Nachbehandlung with precast slabs. The advantages of pre-
die Ausbildung einer inneren Ortbeton- einen lebendigen Glanz von tiefgrün, spie- fabrication and standardization were lower
schale mit vorgehängten Fertigteilplatten. gelglatt bei Regenbeschlag bis zu blass- building costs, a shorter construction period
Trotz dieser Standardisierung sind bei ex- zart-wolkig an bedeckten Tagen, was dem and greater control of production under fac-
akter Vorplanung der Architekten und rigiden Baukörper Tiefe und Komplexität tory conditions. Nevertheless, a range of indi-
rechtzeitiger Einbeziehung der Baufirma verleiht. Die Eckausbildung als Gehrung vidual solutions was still possible.
auch individuelle Lösungen möglich. Zwei betont das intellektuelle Spiel mit der Mas- Two further important design aspects were
wesentliche Gestaltungsmerkmale waren sivität des Baustoffs Beton und der the junctions between beams, walls and col-
den Architekten wichtig: Die Fügung von Gebäudehülle als dünner Haut. umns, which were to be executed without in-
Träger, Wand und Stütze ohne die üblichen trusive haunchings; and a distinctive facade
im Innenraum störenden Konsolen sowie In view of the heterogeneous surroundings, finish. For the abutments between elements,
eine unverwechselbare Oberfläche der one of the main aims of the design was to the architects used a modified version of the
Fassaden. Bei den konsolenfreien Verbin- create a building of exceptional spatial quali- socket-insert system they had developed for
dungen wurde das Stecksystem, das die ty that would have an identity of its own – a neaby hall structure (see Detail 3/2000).
Architekten zuvor bei einer benachbarten and all at a minimum cost. Passing beneath To achieve an individual facade finish, the
Halle angewandt haben, weiterentwickelt an extensive canopy over the entrance and concrete units were polished on the vibrating
(siehe Detail 3/2000). Die grünlichen Fas- delivery area, visitors enter a two-storey hall, table before they had finally set. A wide
saden sollen an das Bergwasser der von where a curved staircase that leads up to the range of effects can be achieved in this way,
hier aus sichtbaren Alpen erinnern. Die an- offices of an advertising agency on the first depending on the duration and intensity of
getrockneten Oberseiten der Sandwich- floor affords views through four north-light the treatment and the degree to which the
platten werden, noch auf dem Rütteltisch roof spaces. The complexity of the interior is concrete has dried out. This surface treat-
liegend, mit Flügelglättern poliert. Trock- not apparent externally. The building is en- ment was also used to bring out the green
nungsgrad, Bearbeitungszeit und Intensität closed within two horizontal facade strips pigment strewn in the soffit elements. The
der Bearbeitung haben einen großen Ein- with rectangular openings. The upper level is mitred corner details reveal an interplay be-
fluss auf das Endergebnis, was individuelle in the nature of a piano nobile, with bigger tween the concept of concrete as a solid
Oberflächen trotz hohem Vorfertigungs- openings and sliding windows. Another material and its use as a thin membrane skin.
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3 Werbeagentur in München Riem 2003 ¥ 4 ∂
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Tragwerksplaner:
SD ROOM, Osaka
5
Betonbau hat eine lange Tradition in Japan. verbunden und Inbegriff für den Anschluss wurden zusammengesetzt, bevor die Spann-
Nach dem großen Erdbeben 1923 wurde Japans an die internationale Architektur seile angezogen wurden, die der Konstrukti-
ein Großteil Tokios zerstört. Mauerwerk zer- nach dem 2. Weltkrieg. on ihre Stabilität und Formgenauigkeit verlei-
bricht bei seismischen Erschütterungen, Die 2002 fertig gestellte Modeschule in Fu- hen. Bei dieser Art des Fügens konnten die
Holz brennt nach den Folgen eines Erd- kuoka sollte ursprünglich gemäß der japani- Architekten auf ausgezeichnet ausgebildete
bebens. Eines der wenigen unversehrten schen Handwerkstradition als Holzskelett- Fachkräfte zurückgreifen, die mit dieser
Gebäude war Frank Lloyd Wrights Imperial bau ausgeführt werden. Brandschutzvor- Technik aus dem Holzbau von Tempeln und
Hotel, das nach der damals neuartigen schriften, Fragen des Bauablaufs und Ko- Schreinen seit Jahrzehnten vertraut sind. So
Bauweise des bewehrten Betons konstruiert sten ließen jedoch eine Ausführung in Beton entstand ein durch und durch japanisches
war (siehe S. 312–317). sinnvoll erscheinen. Im Gegensatz zu den Gebäude. Ein Innenhof schafft reichlich Platz
Schüler Le Corbusiers wie Kunio Maekawa, Bauten der 60er-Jahre, die sich ebenfalls und Weite in der von den Nachbarhäusern
Kenzo Tange und Yoshiro Taniguchi gelten als Transformation der Holzbauweise zum sehr beengten Situation. Vergleichbar den
heute wieder als Vorbilder. Der Beitrag Ja- Baustoff Beton verstanden, ist das Tragwerk traditionellen transluzenten Shoji-Papierwän-
pans zur klassischen modernen Architektur hier nicht in Ortbeton, sondern als System den erzeugt die Profilbauglasfassade ein
– der Metabolismus – ist untrennbar mit dem vorgespanntes Stahlbetonfertigteile ausge- diffuses Licht, das der Modeschule ihren
Baumaterial des westlichen Kulturkreises führt. Stützen, Träger und Deckenplatten Namen gegeben hat: »Luminare«.
aa
Concrete construction has a long tradition in Maekawa, Kenzo Tange and Yoshiro Tan- and floor slabs, the cables that lend the struc-
Japan, especially since the destruction of iguchi, are again regarded as models today. ture its stability and precise form were ten-
much of Tokyo in the great earthquake of But what does the fashion school in Fukuoka, sioned. For this system of construction, the
1923. One of the only buildings to remain un- completed in 2002, have to do with the Me- architects were able to draw on the services
damaged was Frank Lloyd Wright’s Imperial tabolists? Originally, the building was to have of highly skilled craftsmen who were familiar
Hotel, erected in what was at that time an in- been executed as a timber skeleton-frame with similar techniques used for centuries in
novative form of construction with reinforced structure, exploiting Japanese craft traditions. the building of timber temples and shrines. As
concrete. Brickwork cracks and breaks apart As a result of fire regulations and time and a result, the building is wholly Japanese in
when subject to seismic tremors; and timber cost constraints, however, concrete ultimately spirit. A courtyard creates a sense of space in
easily falls prey to fire following an earthquake. proved to be a more suitable material. In con- a tight situation and ensures an adequate dis-
Metabolism, Japan’s main contribution to trast to projects in the 1960s, in which the tance from the neighbouring buildings. Rather
classical modern architecture, is inseparably principles of timber construction were simply like the traditional translucent Shoji-paper
linked with concrete, a Western material that applied to concrete, the elements of the screens, the U-section vertical glass facade
came to symbolize that country’s acceptance present building were not cast in-situ, but elements produce diffuse lighting conditions
of Western culture after the Second World manufactured as prestressed concrete ele- internally, an attribute from which the fashion
War. Pupils of Le Corbusier, like Kunio ments. After assembling the columns, beams school derives its name: “Luminare”.
3 3
2 2
11
1
1 Profilbauglas 70 mm
Drahtglas innen
2 vorgespannte Stahlbeton-Fertigteile
2 ≈ 200 ≈ 500 mm (siehe Abb. A Seite 349)
3 Träger 200 ≈ 500 mm (siehe Abb. B Seite 349)
4 Außenwand Stahlbeton 280mm
5 Dachaufbau: 6
Leichtbeton 80 mm
Abdichtung Bitumenbahn
Filigrandecke Stahlbeton 160 mm
6 Bodenaufbau: 3
Filigrandecke Stahlbeton 160 mm, beschichtet
7 Bodenaufbau Untergeschoß:
Naturstein 22 mm in Mörtelbett
Stahlbeton 140 mm 2 2
Installationskanal 50 mm
Stahlbeton-Bodenplatte 850 mm
8 Aluminium-Panneel gedämmt 80 mm
9 Geländer Edelstahlrundrohre 80 mm
10 Entwässerung Innenhof ø 120 mm
11 Stahlbeton-Fertigteil-Stützen 160 ≈ 160 mm, 9
vorgespannt, genutet 11 11
12 Gitterrost 30mm
7 10
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1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂
Laborgebäude in Utrecht
5
Laboratory Building in Utrecht
2
Architekten:
UN Studios, Amsterdam
1
Ben van Berkel, Caroline Bos 4
Mitarbeiter:
Ludo Grooteman, Walther Kloet, Harm
Wassink, Remco Bruggink, Jeroen Kreijnen,
Aad Krom, Laura Negrini, Marc Prins,
Marion Regitko, Henri Snel, Paul Vriend,
Jacco van Wengerden, Mark Westerhuis 3
Tragwerksplaner:
ABT Engineer, Velp
Für den in den 60er-Jahren entstandenen Form und Materialität des Gebäudes wieder zurück. Oder auch zur Rampe,
Universitätscampus am Stadtrand von Ut- erschließen sich direkt aus den Gegeben- die das Gebäude umläuft und die unter-
recht stellte Rem Koolhaas 1986 einen neuen heiten der Versuchsanordnungen: Den Kern schiedlich hohen Ebenen miteinander
Masterplan auf. Unter den daraufhin entstan- der Versuche bilden acht Elektromagnete, verbindet. Auf einen Aufzug wurde aus
denen Neubauten finden sich unter anderem deren elektromagnetische Feldstärke das technischen Gründen verzichtet, da er
das »Minnaertgebouw« von Neutelings Rie- bis zu 500 000-fache der Erdanziehungs- die empfindlichen Magnetfelder zu sehr
dijk, die Hochschule für Wirtschaft und Ma- kraft beträgt. Jeder Einfluss, der diese beeinflusst hätte.
nagement von Mecanoo, das Mensagebäude Magnetfelder beeinträchtigen könnte, wird Die zwischen der Betonhülle liegenden
von OMA und bald auch eine Bibliothek von durch eine Hülle aus Stahlbeton abge- Außenflächen bestehen aus leicht zurück-
Wiel Arets. Dazu gesellt sich nun das »Nuc- schirmt. Sie wickelt sich als klar ablesbares gesetzten Metallfassaden oder Glas-
lear-Magnetic-Resonance« Forschungszent- Band aus Sichtbeton um die zwei zentralen flächen. Durch die spezielle Dachrandaus-
rum des Büros von Ben van Berkel. Mit Hilfe fensterlosen Laborsäle und bildet dann bildung läuft die Ansichtskante der Be-
von Elektromagneten werden hier molekulare durch mehrere Windungen die weiteren er- tonstruktur mit gleichbleibender Stärke von
Strukturen der DNS untersucht. Die For- forderlichen Räume. Das Band als »all-over- der Vertikalen in die Horizontale. So zeigt
schungsergebnisse sollen unter anderem Struktur« wechselt von Boden zu Wand, von das Material in seiner erstarrten Biegsamkeit
der Bekämpfung des HIV-Virus dienen. Wand zu Decke, von Decke zu Fassade und eine außergewöhnliche Plastizität.
bb aa
The university campus is situated on the out- be used, among other things, in the fight wrap-around structure continues from floor to
skirts of Utrecht and was first developed in against the HIV virus. wall, from wall to roof, from roof to facade and
the 1960s. A new master plan drawn up in The form of the building and the materials back again. The ramp drawn round the build-
1986 by Rem Koolhaas formed the basis for used are directly based on the experimental ing is similar in nature, forming a spatially de-
a number of further buildings, including the processes that take place there. The trials are fining link between the different levels. There is
Minnaertgebouw by Neutelings and Riedijk, a centred about eight electromagnets with a no lift in the building, since this would have in-
university for economics and management by field strength of up to 500,000 times that of terfered with the sensitive magnetic fields of
Mecanoo, dining halls by OMA and a library the earth’s gravitational force. Any outside in- the centre’s trial facilities.
by Wiel Arets. fluences that might affect this magnetic field Wherever possible, areas of glazing – covered
A new structure has now been added to this are screened off by the reinforced concrete with a screening grid of dots – were installed
complex: the Nuclear Magnetic Resonance casing, which is in the form of a clearly legible between the concrete elements. The end
Research Centre by Ben van Berkel archi- strip wrapped round the two central, window- faces of the concrete strip reveal the thick-
tects, Amsterdam. In this building, the less laboratories. With a series of further con- ness of the material and make its special
molecular structures of DNA will be investi- volutions, the exposed concrete enclosure features legible. One of the most striking as-
gated with the aid of electromagnets. It is also accommodates the various ancillary pects is the high degree of plasticity evoked
hoped that the outcome of this research can spaces required in the development. This by the petrified curvature of the structure.
Lageplan
Maßstab 1:10 000
Schnitte • Grundrisse
Maßstab 1:500 10
Site plan
scale 1:10,000 A b
Schnitte
1
Maßstab 1:50
Sections
scale 1:50
A
∂ 2003 ¥ 4 Laborgebäude in Utrecht 4
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B
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 4 ∂
Primarschule in Au
Primary School in Au
Architekt :
Beat Consoni, Rorschach
Mitarbeiter:
Daniel Frick
Tragwerksplaner:
Zoller AG Bauingenieure, St. Margrethen
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6
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3
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6
3 Primarschule in Au 2003 ¥ 4 ∂
4
Schnitt Maßstab 1:500
Detailschnitt Maßstab 1:20
bb
Einfamilienhaus in Meiringen
Architekten:
Ruben Anderegg / Ernst E. Anderegg
Architekten AG, Meiringen
Projektleitung:
Ruben Anderegg
Tragwerksplaner:
Mätzener + Wyss Bauingenieure,
Interlaken
Lageplan
Maßstab 1:5000
Site plan
scale 1:5000
1 Sauna 1 Sauna
2 Spielen / Hobby 2 Games / Workroom
3 Garage 3 Garage
4 Eingangsbereich 4 Entrance court
5 Freisitz 5 Outdoor sitting area
6 Wasserbecken 6 Water pool
7 Innenhof 7 Courtyard
8 Zimmer 8 Room
9 Wohnen / Essen 9 Living / Dining room
10 Arbeiten 10 Study
11 Luftraum 11 Void
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8
10
Obergeschoss
Upper floor plan
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3 B
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C
b b
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Untergeschoss Erdgeschoss 6
Basement plan Ground floor plan
3 Einfamilienhaus in Meiringen 2003 ¥ 4 ∂
Vertikalschnitt 5
Horizontalschnitt
Maßstab 1:20
2
Vertical section 4
Horizontal section
scale 1:20 2
3
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∂ 2003 ¥ 4 Einfamilienhaus in Meiringen 4
B 1 C D
10
Schwimmbad in Arzúa
Architekten:
Antonio Raya, Carlos Quintáns,
Cristóbal Crespo, La Coruña
Mitarbeiter:
Santiago Sánchez, Enrique Antelo
Tragwerksplaner:
Raya, Quintáns, Crespo, La Coruña
1 2 3
1 2 3
4
∂ 2003 ¥ 4 Schwimmbad in Arzúa 4
8
1 Kiesschicht 50 mm
Schutzvlies Polypropylen
PS-Hartschaumplatten 40 mm
Dichtungsbahn EPDM beidseitig vlieskaschiert
Hohlkammerdielen Stahlbeton vorgespannt 150 mm
9 Unterkonstruktion Stahl verzinkt
Gipskartonplatte 10 mm
2 Stahlbetonträger
3 Isolierverglasung Low-E-beschichtet in
Edelstahlrahmen VSG 12 + SZR 12 + VSG 12 mm
4 Fliesen in wasserdichtem Mörtel 250/125/9 mm
Stahlbetondecke 200 mm
5 Edelstahlwinkel
6 Holzdielen Kiefer imprägniert mit rutschhemmen-
dem Oberflächenprofil 22 mm
7 Kiesschicht 50 mm
Dichtungsbahn EPDM beidseitig vlieskaschiert
Holzwerkstoffplatte wasserbeständig 19 mm
Stahltrapezblech verzinkt 1,5 mm
Träger Brettschichtholz 1040/210 mm
Mineralwolle 60 mm / Nebenträger Holzbalken 260/90 mm
Bootssperrholzplatten geölt
2440/1220/20 mm mit Edelstahlschrauben befestigt
8 Verbindungselement Stahlblech verzinkt 20 mm
9 Holzbekleidung Zeder lasiert 150/30 mm
Holzstütze 325/210 mm
Glaswolle innen mit Dampfbremse außen
diffusionsoffen kaschiert 60 mm
Bootssperrholzplatten geölt
2440/1220/20 mm mit Edelstahlschrauben befestigt