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1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co.

KG 2003 ¥ 12 ∂

Werbeagentur in Stuttgart

Advertising Agency in Stuttgart

Architekten:
zipherspaceworks, Stuttgart
Gunter Fleitz, Peter Ippolito,
Ute Schneider, Markus Weismann
Mitarbeiter:
Alexander Wendlik, Zlatko Antolovic,
Manu Aberle
Tragwerksplaner:
Peter + Lochner, Stuttgart
Farbberater:
Stefan Gabel, Stuttgart

Photo: Zooey Braun, Stuttgart


Lebendig, exotisch, bunt – so präsentiert For its new headquarters, the advertising
sich die Werbeagentur Panama. Für ihren agency chose a building in a prominent loca-
neuen Sitz wählte sie ein Gebäude in pro- tion on the outskirts of Stuttgart with a view to
minenter Lage am Rand des Stuttgarter Tal- the city centre. Erected in the 1960s for a
kessels mit Blick auf die Innenstadt. In den dance school, and having housed a number 1
60er-Jahren für eine Tanzschule errichtet of doctors’ practices for many years, the
und lange als Ärztehaus genutzt, wurde es building has now been gutted and converted.
von der interdisziplinär arbeitenden Gruppe The facade was simply treated to a new coat
aus Architekten und Designern entkernt und of paint in a subdued anthracite colour. All the 2 3 4
umgebaut. Die Fassade erhielt lediglich ei- more striking, in contrast, is the large lettering
5
nen neuen Anstrich in zurückhaltendem An- on the window panes, as well as an oversized a a
thrazit. Um so mehr fallen die riesigen Let- lampshade-like object on the front balcony.
tern auf den Fensterscheiben und ein über- On entering the building, one is immediately
6
dimensionierter Lampenschirm auf. surprised by the coloration. The walls and
Wer das Gebäude betritt, wird im Erdge- ceiling are covered with bold stripes, and the
schoss durch die Farbgestaltung über- same motif is repeated in the form of narrow
rascht: Streifen in kräftigen Farben überzie- slate strips in the asphalt floor. An illuminated
hen Wand und Decke. Im Bodenbelag aus wall, consisting of square lighting elements,
Gussasphalt findet sich das Leitmotiv in den directs visitors to the reception counter,
schmalen Streifen aus Schiefer wieder. Eine where the coloured stripes and dark floor fin- 5 8
Lichtwand aus quadratischen Leuchten lei- ish recur. A broad staircase leads up to the
tet den Besucher zur Empfangstheke, auf discussion rooms. These customer service
der sich sowohl die farbigen Streifen als areas are separated by a spacious central 5
auch der dunkle Bodenbelag wiederholen. zone from the staff offices, which are reached 7
Eine raumgreifende Treppe führt nach oben via a second staircase. On the first floor, a
in die Besprechungszimmer. Dieser Kun- neutral white tone with pale-green highlights
denbereich ist durch eine großzügige Mittel- creates a friendly, businesslike atmosphere.
zone von den Büros der Mitarbeiter ge- The flooring changes, too, from asphalt to 8
trennt, die ein separates Treppenhaus be- carpeting – again with inlaid strips. The top
nutzen. Hier ändert sich die Farbgebung: three storeys, where the graphic artists and
Neutrales Weiß mit Akzenten aus hellem copywriters work, are distinguished by their
Grün sorgt für eine sachlich-freundliche restrained coloration, although this varies from
Atmosphäre. Ebenso wechselt der Boden- floor to floor, lending each level its own dis-
belag von hartem Gussasphalt zu weichem tinct identity. All walls and soffits were clad
Nadelfilz mit Veloursstreifen. In den drei with plasterboard, which was given at least
weiteren Obergeschossen mit den Arbeits- two undercoats of white acrylic paint to bring
plätzen der Grafiker und Texter ändert sich out the full colour and create a velvety finish.
die Farbauswahl von Ebene zu Ebene und
verleiht so jedem Stockwerk eine eigene
Identität. Die Farben sind jedoch insgesamt Schnitt Section
dezenter als in der Eingangshalle. Erdgeschoss Ground floor plan
Ob lebendig oder zurückhaltend gestaltet – 1. Obergeschoss First floor plan
Maßstab 1:400 scale 1:400
alle Decken und Wände wurden mit Gips-
karton verkleidet. Um die satten Farbtöne 1 Empfangstheke 1 Reception counter
und eine samtige Oberfläche zu erzeugen, 2 Lichtschacht 2 Light well
3 Kantine 3 Canteen
wurden die Gipskartonplatten weiß vorge- 4 Empfang 4 Reception area aa
strichen und mit Reinacrylat-Farbe mindes- 5 Büro 5 Office
tens zweimal überstrichen. Das präzise 6 Eingang 6 Entrance
7 Kommunikationszone 7 Communication zone
Ergebnis ist letztlich auch der sorgfältigen 8 Besprechungsraum 8 Discussion space
Arbeit des Malers zu verdanken. Kundenbereich (customer service area)
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Schulhaus in Zürich

School Building in Zurich

Architekten:
Patrick Gmür Architekten, Zürich
Mitarbeiter:
Michael Geschwentner, Franziska Plüss,
Alessandra Boggia, Barbara Ruppeiner,
Katja Albiez, Michèle Mambourg, Jan Stoos,
Diana de Stopani, Monique Strüby, Anja Hahn
Künstler:
Peter Rösch, Luzern
Tragwerksplaner:
Aerni + Aerni, Zürich

Ein erhöhter Bedarf innerstädtischer Schul-


plätze und die Integration neuer, teamorien-
tierter Schulkonzepte in vorhandene Struktu-
ren veranlassen die Stadt Zürich, ihre Schul-
kapazitäten auszubauen. Die Schulanlage
Scherr, auf einer Geländeterrasse des
Zürichbergs gelegen, besteht aus dem zen-
tralen Hauptgebäude von 1865 und zwei er-
weiternden Turnhallen aus den Jahren 1916
und 1973. Durch kompakten An- und Auf-
bau an den bestehenden Gebäudewinkel
der Turnhalle aus den 70er-Jahren wurden
Klassen- und Gemeinschaftsräume ge-
schaffen, welche die Lehrräume des histori-
schen Schulhauses um das Doppelte erwei-
tern. Das räumlich verdichtete Neubauvolu-
men, das den Bestandsbaukörper behut-
sam integriert, ordnet die bislang unausge-
wogene städtebauliche Situation neu und
bildet ein Gegengewicht zur denkmalge-
schützten Kirche Oberstrass, ohne ihre Prä-
senz zu beeinträchtigen. Die zurückhalten-
de baukörperliche Ausformung wird durch
die Fassadengestaltung unterstützt.
Städtebauliche Bilder bestimmen die innere
Raumorganisation. Um ein räumliches Zen-
trum, das als Marktplatz und neues Herz der
Schulanlage den überbauten Pausenplatz
ersetzt, ordnen sich Treppen und Flure als
Straßen an, die sich vor den Klassenzim-
mern zu Vorplätzen erweitern. Die Grenze
zwischen öffentlichem und privatem Raum
dieser »Stadt in der Stadt« wird durch Farbe
und Licht markiert. Der ruhigen Gestaltung
der Unterrichtsräume in Weiß und Grau tritt
in den Fluren und Treppen eine lebhafte
Farbigkeit in den Farbtönen Pink, Orange,
Gelb und Blau gegenüber, die in der zentra-
len Halle ihren Höhepunkt erreicht und dem
Gebäude eine besondere Identität verleiht.
Ausgehend von dem Ziel, eine Ganzheit aus
Farbe und Architektur zu schaffen, versuch-
ten Architekt und Künstler eine Bilderwelt für
die Kinder zu erfinden. Um dabei die Aus-
druckskraft von Malerei zu erreichen, erfolg-
te der Aufbau des Farbraums wie ein Ge-
mälde in Schichten, welche die Materialität
des Betons und die Unregelmäßigkeit seiner
Schalungsstruktur ebenso betonen wie den
Duktus des Pinselstrichs. Trotz einheitlicher
Photo: Georg Aerni, Zürich
∂ 2003 ¥ 12 Schulhaus in Zürich 2

Farbigkeit der Begrenzungsflächen wurde The school complex comprised a central tract tion spaces – in pink, orange, yellow and blue.
der Beton nicht homogen eingefärbt, son- built in 1865 and two adjoining gymnasiums This concept, which lends the building a spe-
dern durch einen Maler auf einer Weißgrun- dating from 1916 and 1973. Compact exten- cial identity, reaches its climax in the central
dierung mit Lascauxfarben, traditionellen sion structures were added to the 1970s hall, hall. With the aim of creating a unity of colour
Künstlerfarben auf Acrylbasis mit großer doubling the teaching space of the main and architecture, the architects and the artist
Leuchtkraft und intensiven Farbtönen, be- building. The internal organization is based on responsible for the project sought to design a
malt. Der entstehende Farbklang wird ver- urban planning models: the new central space pictorial world for children. To achieve the ex-
stärkt durch die Wirkung des Lichts. Das Ta- is conceived as a forum and the heart of the pressive force of painting, the colours were
geslicht fällt über zahlreiche, zum Teil indi- complex, about which staircases and corri- built up in layers, bringing out not only the
rekte Oberlichter in die Halle und unterstützt dors are laid out in the form of streets that material qualities of the concrete and the ir-
in seiner Veränderlichkeit die Wirkung der widen to forecourts in front of the classrooms. regularities of the shuttering, but the brush-
Farben und den Charakter des Raumes. Der The boundaries between public and private work as well. The concrete was not uniformly
Kompaktheit im Äußeren steht so eine räum- space in this city within a city are delineated coloured; traditional Lascaux materials were
liche Vielfalt im Inneren gegenüber, die ihr by colour and light. The calm design of the applied on a white ground. The tonal quality is
Wesen aus der Wechselwirkung zwischen teaching rooms in white and grey is con- accentuated by the effect of daylight, which
Raum, Farbe und Licht generiert. trasted with the bright colours of the circula- enters via the numerous roof lights.

a a
3
5
6
2 4

7 8 7

Lageplan Site plan


Maßstab 1: 1500 scale 1:1500
Grundriss • Schnitt Section • Floor plan
Maßstab 1: 750 scale 1:750

1 Turnhalle (1916) 1 Gymnasium (1916)


2 Turnhalle/Schule (1973/2003) 2 Gymnasium/School (1973/2003)
3 Schulgebäude (1865) 3 School building (1865)
4 Kirche Oberstrass 4 Oberstrass church
5 Turnhalle (Bestand) 5 Existing gymnasium
6 Halle 6 Hall
7 Klassenraum 7 Classroom aa
8 Gruppenraum 8 Group room
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Sporthalle in Leipzig

School Sports Hall in Leipzig

Architekten:
Schulz & Schulz, Leipzig
Mitarbeiter:
Matthias Hönig (Projektleitung),
Dirk Lämmel, Uwe Graalfs
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro Wolfgang Naumann,
Leipzig/Köln
Fassadenplaner:
Ingenieurbüro Michael Lange, Berlin

Photo: H.C. Schink / Punctum, Leipzig

Eine Sporthalle erweitert die Neue Nikolai- Lageplan Site plan


schule aus dem frühen 20. Jahrhundert; der Maßstab 1:2500 scale 1:2500
Grundrisse Floor plans
Neubau nimmt im Wesentlichen die Kubatur Schnitt • Ansicht Elevation • Section
der im Krieg zerstörten ehemaligen Knaben- Maßstab 1:400 scale 1:400
turnhalle auf. Umkleiden und eine Cafeteria
sind im anschließenden Hauptgebäude un-
1 Sporthalle 7 Erste Hilfe 1 Sports hall 7 First aid
tergebracht. Dieser Bereich des Altbaus 2 Neue Nikolaischule 8 Cafeteria 2 New Nikolai School 8 Cafeteria
wurde saniert, alle nicht tragenden Wände 3 Pausenhof 9 Schülermit- 3 Playground 9 Pupils’ joint
entfernt, Böden und Unterböden komplett 4 Wirtschaftshof verwaltung 4 Service yard administration
5 Sporthalle 10 Umkleiden 5 Sports hall 10 Changing room
erneuert. Außen- und Innenwände sowie 6 Geräteraum 11 Lüftungszentrale 6 Equipment room 11 Ventilation plant
Decke und Träger des Neubaus sind aus
Stahlbeton errichtet. Die Hauptträger span-
nen in Längsrichtung, um ein Auflager an
der Giebelwand des Altbaus zu vermeiden.
Ein Oberlichtband trennt Neu- und Altbau
und sorgt für zusätzliche Belichtung. Der
Sockel des Anbaus besteht aus den gerei-
nigten und zugeschnittenen Sockelelemen- 10
ten der zerstörten Turnhalle.
10
Die Fassade ist in Anlehnung an die vorhan-
dene Putz-Bossenfassade der Gründerzeit-
schule in Form von speziell entwickelten
Putzelementen ausgebildet worden. Unge-
wöhnlich ist die Verwendung von Putz in
Kombination mit einer hinterlüfteten Kon-
struktion. Als Putzträger dienen Aluminium-
verbundplatten mit Wabenkern. Diese er- 11
möglichen aufgrund ihres geringen Ge-
wichts eine Minimierung der Fassadenkons-
truktion. Zudem können sie verdeckt befes-
tigt werden, sodass sich bei Nässe keine
Verschraubung durch die dünne Putz- a

schicht abzeichnet. Die Rücksprünge der


Bossen werden mittels L-förmiger Alumini-
umprofile nachempfunden, die an den vier 9 8
Seiten der Aluminiumelemente aufgenietet
sind. Diese Profile sind mit Entwässerungs-
öffnungen versehen, um ein Auffrieren des
durchgefärbten Kunstharzputzes zu vermei-
den. Das horizontale Raster nimmt die Achs- 7
abstände der vorhandenen Bossen auf,
während das vertikale Raster die Symmetrie
zum Giebel des Altbaus wahrt. Im Bereich 6 5
der längsseitigen Verglasung sind die Putz-
elemente als bewegliche Lamellen ausgebil-
det. So kann je nach Nutzung der Halle der
Blick nach außen ermöglicht oder abge- aa
a
schirmt werden.
∂ 2003 ¥ 12 Sporthalle in Leipzig 2

1
3
1

The New Nikolai School in Leipzig, dating Vertikalschnitt


from the early 19th century, has been ex- Maßstab 1:20 2
tended by a sports hall. The new structure oc-
1 Anti-Graffiti-Beschichtung, Kunstharzputz
cupies virtually the same volume as the former durchgefärbt 2 mm Körnung 2 mm,
boys’ gymnasium destroyed in the war. Putzgrundierung, 2-Komponenten-Haftgrund,
Changing rooms and a cafeteria are accom- Wabenkernplatte Aluminium 20 mm,
Rahmen Aluminiumprofil eloxiert ∑ 50/15/2 mm
modated in the adjoining main building. This 2 Aluminiumprofil eloxiert ∑ 25/10/2 mm
section of the existing structure has been re- mit Entwässerungsöffnungen Ø 5 mm
3
furbished: all non-structural walls were re- 3 Wabenkernplatte Aluminium 15 mm 4
4 Flachstahl 2x 10/120 mm
moved, and the flooring and subfloor con- 5 Edelstahlrohr Ø 34/3 mm
struction were completely renewed. 6 Prallwand MDF-Platte 19 mm
The floors and beams and the internal and ex- elastische Unterkonstruktion 80 mm
7 Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm
ternal walls of the extension are in reinforced 8 Natursteinplatten wiederverwendet 5
concrete. To avoid a structural connection be- 9 Parkett Eiche 10 mm
tween the new and existing buildings, the 10 Sportboden Furniersperrholz zweilagig
verleimt 13 + 6 mm, Moosgummi 50/50/10 mm,
main beams in the sports hall span in the lon- Hartfaserplatte 4 mm
gitudinal direction. The new and old sections
of the school are also separated by a roof-
light strip that enhances the daylighting. Vertical section
Elements from the plinth of the destroyed scale 1:20
gymnasium were cleaned and cut to size for 1 anti-graffiti coating; 2 mm coloured synthetic-resin
use in the plinth of the extension structure. rendering (max. 2 mm grain)
The facade finish, in the form of specially de- plaster undercoat; two-component priming coat
20 mm aluminium honeycomb-core sheeting
veloped strips of rendering, makes reference 50/15/2 mm anodized aluminium angle frame
to the existing 19th-century rustication. As 2 25/10/2 mm anodized aluminium angle with
lathing, the architects selected an aluminium Ø 5 mm drainage openings
3 15 mm aluminium honeycomb-core sheeting
honeycomb core, the low weight of which al- 4 2≈ 10/120 mm steel flats
lowed a minimal form of construction. The 5 Ø 34/3 mm stainless-steel tube
lathing has concealed fixings, so that in wet 6 soft-impact wall: 19 mm MDF on
80 mm elastic supporting structure
conditions, the screws are not visible through 7 100 mm mineral-wool thermal insulation
the thin covering coat of rendering. The re- 8 reused stone facings
cesses between the strips are formed by alu- 9 10 mm oak parquet
10 sports hall floor construction: 13 + 6 mm two-layer
minium angles riveted to the upper and lower veneered, glue-bonded plywood; 50/50/10 mm 7 6
edges of the lathing elements. Drainage open- foam-rubber cubes; 4 mm hardboard
ings were formed in the angles to avoid the
retention of water in the coloured synthetic-
resin rendering and the dangers of freezing.
The horizontal grid dimensions are based on
those of the existing rustication, whereas the
vertical grid preserves a sense of symmetry 8
with the old gable wall. The prefabricated
rendering elements were fixed to the alumini-
um supporting structure in a rear-ventilated
form of construction. Over the areas of glazing
to the long face, the rendering elements were 9 10
designed in a pivoting form, so that, depend-
ing on the use of the hall, the view out can be
left open or screened off.
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Wohnhaus in Dresden

House in Dresden

Architekten:
dd1 Architekten, Dresden
Eckhard Helfrich
Lars Olaf Schmidt
Rainer W. Strauss
Mitarbeiter:
Andreas Schwarzenberger
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro Kling, Dresden

Photo: Petra Steiner, Berlin


Das Einfamilienhaus im Dresdner Stadtteil
Bühlau öffnet sich mit großen Glasflächen
zu den angrenzenden Streuobstwiesen.
a
Das unbehandelte Lärchenholz der Fenster-
rahmen und Öffnungselemente verstärkt
die warme Ausstrahlung der sandfarbenen 1
Putzfassade. Während im Erdgeschoss
4
die Fenster außenbündig mit der Fassade 3
abschließen, sind im Obergeschoss tiefe
holzverkleidete Laibungen ausgebildet. Auf
Wunsch des Bauherrn wurde eine Kostenre-
duzierung durch einfache Detaillösungen er- 2

zielt; ein eventuell anfallender Mehraufwand


im Unterhalt wird dafür in Kauf genommen.
Der Verzicht auf Fußbodenleisten und Trep-
pengeländer rundet das Konzept ab. a

With its large areas of glazing, this single-


family house in Bühlau, a district of Dresden,
opens on to an adjoining orchard. The un-
treated larch window frames and opening ele-
ments strike a warm note against the sand- 5
coloured rendering to the facades. On the
ground floor, the windows are set flush with
the outer face of the building. On the upper
floor, in contrast, they are deeply recessed
6 6 6
and surrounded by wood-lined reveals. The
house was deliberately planned in a modest,
economical form, and the maintenance this
implied was agreed in advance with the client.
In their bid to design simple details, the archi-
tects did without a number of internal finish-
ings such as skirtings and staircase handrails.

Grundrisse Floor plans


Schnitt Section
Maßstab 1:250 scale 1:250

1 Carport 1 Carport
2 Wohnbereich 2 Living area
3 Küche 3 Kitchen
4 Arbeitsraum 4 Study
5 Bad 5 Bathroom
6 Schlafraum 6 Bedroom aa
∂ 2003 ¥ 12 Wohnhaus in Dresden 2

Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

Vertical section
scale 1:20

3
4

b b

5
3 Wohnhaus in Dresden 2003 ¥ 12 ∂

Horizontalschnitt
Maßstab 1:20

Horizontal section
scale 1:20

8 4 9

bb

1 Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm Zementestrich 50 mm, PE-Folie 120 mm mineral-wool thermal insulation
Lattung 50/30mm, Konterlattung 60/60 mm Trittschalldämmung Mineralwolle 40 mm 240 mm brick wall
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte Stahlbetondecke 200 mm 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish
60 mm Gipsputz 10 mm, Silikatanstrich weiß 4 22 mm larch three-ply side- and bottom-hung flap
2 Dachdichtung Bitumenbahn zweilagig 7 Dachdichtung Bitumenbahn zweilagig with 49/49 mm larch frame; 50 mm soft fibreboard
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte Furniersperrholz 25 mm, Nadelholz 100/270 mm and polythene sheeting on inside
140 mm, Dampfsperre, Stahlbetondecke im Zementbauplatte 10 mm auf Lattung 50/30 mm 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting
Gefälle 180 mm, Gipsputz 10 mm Silikonharzanstrich weiß 5 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting
Silikatanstrich weiß 8 Fensterrahmen Lärche 78/68 mm 6 8 mm oiled and waxed oak parquet
3 Silikonharzanstrich, Dekorputz mineralisch 9 Isolierglas ESG 5 + SZR 16 + VSG 8 mm 50 mm screed on polythene sheeting
Leichtarmierungsmörtel mineralisch mit 40 mm mineral-wool impact-sound insulation
Glasfasergewebe 1 22 mm untreated larch three-ply laminated sheeting 200 mm reinforced concrete floor slab
Wärmedämmung Mineralwolle 120 mm on 30/50 mm battens and 60/60 mm counter-batten 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish
Planziegel 240 mm 60 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 7 two-layer bituminous roof membrane
Gipsputz 10 mm, Silikatanstrich weiß 2 two-layer bituminous roof membrane 25 mm veneered plywood on
4 Drehkippflügel Rahmen Lärche 49/49 mm 140 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation 100/270 mm softwood joists
Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm, vapour barrier 10 mm cement construction board with white
weiche Holzfaserplatte 50 mm, PE-Folie 180 mm reinforced concrete roof slab to falls silicone painted finish on 30/50 mm battens
Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm 10 mm gypsum plaster; white silicate painted finish 8 78/68 mm larch window frame
5 Dreischichtplatte Lärche unbehandelt 22 mm 3 silicone-resin painted finish on decorative rendering 9 double glazing: 8 mm lam. safety glass + 16 mm
6 Parkett Eiche geölt und gewachst 8 mm light mineral reinforcing mortar with glass-fibre fabric cavity + 5 mm toughened glass
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Architekturbüro in Rastede

Architects’ Office in Rastede

Architekten:
gruppe omp, Bremen/Rastede
Oliver Ohlenbusch, Sven Martens,
Oliver Platz; Manfred Ohlenbusch
Tragwerksplaner:
Horst Tjardes, Rastede-Wahnbek

Kompakt und kühl wie ein grauer Steinblock


präsentiert sich der kubische Baukörper an
der Ortseinfahrt von Rastede. Die Hauptfas-
saden sind geschlossen, die glatte Oberflä-
che des verputzten Porenbetons verstärkt
die monolithische Wirkung der Architektur.
Die Verkleidung mit Meranti-Holztafeln ak-
zentuiert den tief eingeschnittenen Eingangs-
bereich und schafft einen spannungsvollen
haptischen und gestalterischen Kontrast. In-
nen zeigt sich der Bau hell und lichtdurchflu-
tet, das Gebäude öffnet sich mit einer raum-
hohen Fensterfront nach Südwesten. Das
Architekturbüro ist als Einraumbüro konzi-
piert. Ein Höhensprung der Decke von
2,80 m auf 3,40 m Raumhöhe unterteilt die
schwellenlose Gesamtfläche von 38 m2 op-
tisch in einen Bereich mit drei Arbeitsplätzen
und eine Besprechungszone. Diese wird
durch ein Oberlicht im Deckenversprung
blendfrei belichtet. In den Nischen, die durch
den Rücksprung des Eingangs entstehen,
sind Küche und WC angeordnet. Stahlbeton-
träger und eine Stahlstütze markieren die
Terrasse im Südwesten, erweitern den Raum
optisch und schaffen eine Verbindung zwi-
schen Innen und Außen. In der funktionalen
und zurückhaltenden Gesamtgestaltung
überraschen ungewöhnliche Details wie die
hinterleuchtete Decke der Eingangsnische,
die raumhohe WC-Tür und ein Eckfenster,
das nicht über Eck verglast ist – ein Spiel mit
den Erwartungen des Betrachters.
Photo: gruppe omp, Bremen / Rastede
a
Ansicht Südwest •
Grundriss • Schnitte
Maßstab 1:200 1 4

1 Eingang
2 Besprechung b 2 3 5 b
3 Arbeitsbereich
4 Kochnische
5 Terrasse
a

South-west elevation •
Floor plan • Sections
scale 1:200

1 Entrance
2 Discussion space
3 Working area
4 Kitchen recess
5 Patio aa bb
∂ 2003 ¥ 12 Architekturbüro in Rastede 2

Eckfenster und Eingang


Schnitte horizontal und vertikal Maßstab 1:20

Corner window and entrance


Horizontal and vertical sections scale 1:20

cc 1

3 1 Oberputz Glattputz 5 mm, Unterputz 10 mm,


Körnung 0–2 mm
Dispersionsfarbe schiefergrau RAL 7015 auf
Grundanstrich mit lösungsmittelhaltigem Tiefgrund
Porenbetonstein 300/500/250 mm
4 Gipsspachtel 10 mm, polarweiß RAL 9003
2 Rahmenelement Meranti 155/60 mm
Wärmeschutzverglasung
VSG 8 mm + SZR 16 mm + ESG 4 mm
3 Kies 50 mm
Bitumendachbahn dreilagig
Polystyrol-Hartschaumplatte 100–140 mm
Porenbeton 200 mm
Gipsspachtel 10 mm, polarweiß RAL 9003
4 Randstein Porenbeton d=100 mm
5 Parkett 8 mm
Estrich 50 mm auf Trennlage
Trittschalldämmung Polyurethan 40 mm
Wärmedämmung Polyurethan 40 mm
Stahlbetonbodenplatte 160 mm
Hartfaserplatte 6 mm
1 6 Türelement, Meranti-Furnier
7 Furniersperrholzplatte 22 mm,
Meranti-Furnier lackiert
Lattung 30/50 mm
Konterlattung 20/50 mm
Porenbetonstein 240 mm
8 Holzlamellen Kiefer 60/18 mm,
schiefergrau lackiert, auf Lattung 40/60 mm
lichtstreuende transluzente Folie
9 Energiesparleuchte
10 Dielen Bongossi 140/20 mm auf Rahmen 60/80 mm
Kiesbett 50 mm
1 10 mm plaster undercoat and 5 mm smooth
c c finishing coat (max. 2 mm grain)
solvent-based undercoat; slate-grey emulsion paint
300 mm aerated concrete block wall
10 mm gypsum plaster, polar white
2 155/60 mm meranti frame element
low-E glazing: 8 mm lam. safety glass +
16 mm cavity + 4 mm toughened glass
3 50 mm gravel bed
three-layer bituminous roof sealing membrane
100–140 mm polystyrene rigid-foam thermal
insulation finished falls
200 mm aerated concrete slab
2 10 mm gypsum plaster, polar white
4 100 mm aerated concrete kerb
5 8 mm parquet
50 mm screed on separating layer
40 mm polyurethane impact-sound insulation
40 mm polyurethane thermal insulation
160 mm reinforced concrete slab
6 mm hardboard
6 meranti-veneered door element
5
7 22 mm meranti-veneered laminated construction
board with glazed finish
30/50 mm battens
20/50 mm counter-battens
240 mm aerated concrete block wall
8 18/60 mm pine louvres, with slate-grey glazed coat
40/60 mm battens
light-diffusing translucent sheeting
9 light fitting
10 140/20 mm bongossi boarding on 60/80 mm frame
50 mm gravel bed
3 Architekturbüro in Rastede 2003 ¥ 12 ∂

dd 1
3

d d

Compact and cool in appearance, this cubic


structure is in aerated concrete, finished ex-
ternally with rendering and meranti panels.
The internal space is brightly lit through the
6 7 room-height glazing in the south face. A jump
in the ceiling height from 2.80 to 3.40 m artic-
ulates the continuous 38 m2 office space into
two realms: a discussion zone and a working
area for three people. The latter also receives
daylight via a strip of glazing in the roof up-
stand. The kitchen and WC are housed in the
5 recesses on each side of the entrance.
10
A patio at the southern end creates an out-
door extension of the internal space. Despite
the sober, functional design, the building con-
tains many surprising and playful details.
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Einfamilienhaus in Bergheim

Single-Family House in Bergheim

Architekten:
Peter Ebner + Franziska Ullmann,
Wien/München
Mitarbeiter:
Silvia Lechner, Florian Zimmermann
Tragwerksplaner:
BSU, Abersee

In einem Wohngebiet in der Nähe von Salz- der ein halbes Geschoss tiefer liegt. Wie niert sind, zeigen die ausschnitthaften Aus-
burg trotzt das Einfamilienhaus mit rötlichem selbstverständlich sind private Freiräume in blicke auf die Voralpen, die im gesamten
Putz und eigenwilligem Baukörper seiner die Grundrissfigur integriert, etwa die drei- Gebäude erlebbar sind. Die Fenster – qua-
Umgebung aus hell verputzten Häusern mit seitig umschlossene Terrasse zwischen dratisch, schmal oder breit – rahmen die
Sattel- und Zeltdächern. Diese Nachbar- Wohn- und Kinderzimmer oder der nicht Landschaft immer wieder neu und bringen
schaft blendet das Haus weitgehend aus: einsehbare Hof neben der Sauna im Unter- viel Licht in die Räume. Die Verglasung sitzt
Eine niedrige Stützmauer und eine Bambus- geschoss. Der durchgehende, helle Ahorn- innen- oder außenbündig; im Schlafzimmer
hecke grenzen das Eckgrundstück von der boden – in langen, unterschiedlich breiten der Eltern ist sie vor der Fassade angeord-
Straße ab; die Nordostfassade ist bis auf die Streifen verlegt – verleiht dem Inneren eine net und geht in ein Dachfenster über. Die
Haustür völlig geschlossen. Das Gebäude freundliche Atmosphäre; in einigen Räumen Außenwände wurden aus 38 cm starken
konzentriert sich ganz auf die Bedürfnisse wird er zur Wandbekleidung. Hochlochziegeln gemauert, verputzt und
seiner Bewohner. Die Kubatur ergibt sich Mit den im Grundriss leicht abgewinkelten gestrichen. Dabei bestimmt die Grundierung
aus der logischen Anordnung und Orientie- Wänden und dem ansteigenden Flachdach den terrakottafarbenen Ton. Ein durchsichti-
rung der Räume. An den länglichen Baukör- wirkt das Gebäude wie eine Skulptur, aus ger Deckanstrich, in dem Metallpartikel ge-
per mit Eingang und Schlaftrakt schließt sich der hier und dort Öffnungen herausge- löst sind, lässt die Fassade – je nach Witte-
ein kurzer Winkel mit dem Wohnbereich an, schnitten wurden. Wie präzise sie positio- rung – in Bronze- und Rottönen schimmern.

Photo: Margherita Spiluttini, Wien


∂ 2003 ¥ 12 Einfamilienhaus in Bergheim 2

With its singular form and reddish external The slightly raking lines of the walls, the gently Lageplan Site plan
Maßstab 1:2000 scale 1:2000
coloration, this house near Salzburg forms a sloping areas of the roof, and the openings
striking contrast to the surrounding develop- cut into the volume lend the house a sculptur- Grundrisse • Schnitte Sections • Floor plans
ments, from which it is largely screened off. al quality. Just how carefully the windows Untergeschoss Lower floor
Erdgeschoss Ground floor
The configuration is a product of the logical were positioned can be seen in the views they Maßstab 1:250 scale 1:250
arrangement and orientation of the rooms. afford of the foothills of the Alps. The glazing
The linear tract houses the entrance and bed- is set flush with the walls – sometimes with 1 Ankleide 1 Dressing room
2 Schlafraum 2 Bedroom
rooms. Adjoining this is an L-shaped section the inner, sometimes with the outer face – 3 Bad 3 Bathroom
containing the living areas, which are set half while the window to the parents’ bedroom 4 Büro 4 Office
a storey lower. The outdoor spaces form an projects beyond the facade and continues up 5 Küche 5 Kitchen
6 Essraum 6 Dining room
integral part of the overall layout and include a into the roof light. The rendered brick walls 7 Wohnraum 7 Living room
terrace enclosed on three sides, and a court- were painted with a terracotta-coloured un- 8 Terrasse 8 Terrace
yard screened from prying eyes next to the dercoat and finished with a transparent coat 9 Sauna 9 Sauna
10 Hof 10 Courtyard
sauna on the lower floor. The continuous pale of paint containing metal particles, so that, 11 Weinkeller 11 Wine cellar
maple flooring, consisting of strips of different depending on weather conditions, the house 12 Nebenraum 12 Spare room
widths, is drawn up the walls in some areas. shimmers in a bronze or reddish tone.

aa bb

b 12
9 1
12

10 2 3 2 2 3 4 b

B A
8 5

11 8 C 7 6 8

a
3 Einfamilienhaus in Bergheim 2003 ¥ 12 ∂

10
Horizontalschnitt • Vertikalschnitt
Maßstab 1:10

Horizontal section • Vertical section 11


scale 1:10

9 12

13

14

15

20

16

17
18
19

B
∂ 2003 ¥ 12 Einfamilienhaus in Bergheim 4

1 Deckanstrich, mit Metallpartikeln versetzt 1 clear finishing coat with metal particles
Grundierung Dispersionssilikatfarbe silicate-emulsion undercoat
Glättputz 3 mm 3 mm smooth rendering
Leichtgrundputz Kalk-Zement 20 mm 20 mm lime-cement lightweight undercoat
Hochlochziegel 500/380/250 mm 380 mm vertically cored brickwork
Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen (500/380/250 mm)
2 Vorhang in Zwischenraum 70 mm 15 mm gypsum-lime plaster, painted white
3 Sperrholzplatte 22 mm, beidseitig mit 2 curtain in 70 mm cavity
Ahorn furniert 3 22 mm plywood, maple-veneered on both faces
4 Stahlprofil ∑ verzinkt 80/50/5 mm 4 80/50/5 mm galvanized steel angle
5 Aluminiumflachprofil 60/4 mm 5 60/4 mm aluminium flat
6 Kantenschutzprofil 6 angle bead
7 Führungsschiene Sonnenschutz 7 22/20/1 mm alum. channel track for sunshading
Aluminiumprofil fi 22/20/1 mm, 8 sound-insulating glazing:
8 Schallschutzglas 2x ESG 8 mm 2≈ 8 mm toughened glass
9 Isolierverglasung mit Stufenfalz ESG 6 + SZR 12 9 double glazing with stepped joints and enamelled
+ ESG 6 mm, Randbereich emailliert RAL 7022 at edges: 2≈ 6 mm toughened glass +
10 Stahlprofil } 40/50/5 mm 12 mm cavity
11 Dachdichtung Bitumenbahn dreilagig 9 mm, 10 40/50/5 mm steel T-section
obere Lage rotbraun beschiefert 11 9 mm three-layer bituminous membrane with
Polystyrol-Hartschaumplatte 200–250 mm, reddish-brown slate surface chippings
zwei-/dreilagig 200–250 mm polystyrene rigid-foam insulation
Dampfsperre (2–3 layers)
Stahlbeton 220 mm vapour barrier
Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen 220 mm reinforced concrete roof
12 Einbauleuchte 15 mm gypsum-lime plaster, painted white
13 Sonnenschutz Faltstoff weiß in Führungsschiene 12 inbuilt light fitting
15 Abdeckung Glas 12 mm emailliert RAL 7022 13 white folding fabric sunblind in guide track
14 Auflager Kantholz 100/60 mm 14 100/60 mm timber bearer
16 Putzabschlussprofil 15 12 mm enamelled glas cover
17 Spachtelung, gestrichen RAL 7022 16 plaster bead
18 Perimeterdämmung 100 mm 17 stopping coat, painted
19 Schalsteinmauerwerk 250 mm 18 100 mm perimeter insulation
20 Spanplatte Ahorn furniert 24 mm 19 250 mm building blocks
Heizestrich 70 mm 20 24 mm maple-veneered chipboard
PE-Folie verklebt 70 mm screed around underfloor heating
Dämmung 100 mm polythene sheeting, adhesive fixed
Feuchtigkeitssperre 100 mm insulation on moisture barrier
Stahlbeton 200 mm 200 mm reinforced concrete floor
Kies 200 mm 200 mm layer of gravel

2 3

1 4 5 6
A
5 Einfamilienhaus in Bergheim 2003 ¥ 12 ∂

Vertikalschnitt 1
Horizontalschnitt
Maßstab 1:10

Vertical section
Horizontal section 2
scale 1:10

1 Aluminiumblech 0,7 mm beschichtet RAL 2013


2 Dachdichtung Bitumenbahn dreilagig 9 mm, 5
obere Lage rotbraun beschiefert
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte 6
200–250 mm, zwei-/dreilagig
Dampfsperre 7
Stahlbeton 220 mm
Gips-Kalk-Putz 15 mm, weiß gestrichen
3 Deckanstrich, mit Metallpartikeln versetzt 8
Grundierung Dispersionssilikatfarbe
Glättputz 3 mm
Leichtgrundputz Kalk-Zement 20 mm
Wärmedämmung extrudiertes
Polystyrol 50 mm
4 Putzabschlussprofil
5 Führungsschiene Aluminium
6 Stahlprofil ∑ verzinkt 120/90/8 mm
7 Flachstahl ¡ 6 mm mit Folie als Deckschicht
RAL 7022
8 Klappladen Aluminiumblech 5 mm
eloxiert perlorange RAL 2013
9 Isolierverglasung Tür ESG 6 mm
11
+ SZR 12 mm + ESG 6 mm,
mit Stufenfalz
10 Bankirei-Holz gerillt 150/40 mm
11 Türverblendung Ahorn 40/100 mm
12 Spanplatte Ahorn furniert 24 mm
Heizestrich 70 mm 9
PE-Folie verklebt
Dämmung 60 mm
Stahlbeton 200 mm
13 Perimeterdämmung 35 mm c c
14 Stahlbeton wasserundurchlässig 300 mm
15 Spanplatte Ahorn furniert 20 mm
16 Aluminiumblech 1 mm
17 Mauerwerk Hochlochziegel 500/380/250 mm

15

11

10 11 12
9

16
17
13

14
3 4
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Wohnbebauung in München

Housing Development in Munich

Architekt:
Christof Wallner, München
Mitarbeiter:
Bettina Görgner, Corinna Müller
Tragwerksplaner:
Joachim Eiermann, München

In einem Wohngebiet mit Einfamilien- und


Reihenhäusern im Münchner Norden fällt der
in leuchtendem Farbton gestrichene Kubus
sofort ins Auge. Die Anlage mit vier Wohnun-
gen besetzt ein mit Apfelbäumen bestande-
nes Eckgrundstück, ohne den Maßstab der
umgebenden Bebauung zu sprengen. Aus
dem Quader sind im Erdgeschoss Öffnun-
gen für Loggien und eine großzügige Trep- 5 5
pe zu den oberen Wohnungen herausge-
schnitten. Zwei große, teils überdeckte
Dachterrassen bieten abgeschirmte Freibe-
reiche für die Einheiten im Obergeschoss.
Das Gebäude ist in Massivbauweise mit
Wärmedämmverbundsystem errichtet.
Außenbündige, mit dunklem Meranti-Holz
gerahmte Fenster akzentuieren die Fassa-
de. Der Bauherr, ein Malermeister, wirkte
bei der farbtechnischen Planung mit.
3
Zunächst wurde die gesamte Außenhaut
zweimal deckend mit gelber Silikonharzfar-
be gestrichen, anschließend mit Bürsten
und Schwämmen in feinen Wischbewegun-
gen die Schlussbeschichtung aus Acryl-
Fassadenlasur in Terracottatönung aufgetra- 1 1 3
gen. Wände und Decken der überdachten
Außenbereiche sind ebenso wie die Fassa-
de behandelt, von außen erscheint das Ge-
bäude wie durchgefärbt. In den Wohnungen 2 2
sind Decken und Wände komplett weiß ge-
halten, dunkles Parkett aus amerikanischer
Walnuss verleiht den Räumen ein warme
Ausstrahlung.

Containing four dwelling units, this brightly a


coloured cubic structure was built in a solid
form of construction, with a composite ther-
mal insulation system and windows set flush
with the outer face. Cut into the ground floor
facade are openings for loggias and the stair-
case to the upper dwellings. The client, a 1 1 3
painting contractor, collaborated on the col-
our scheme. Two coats of yellow silicone-
resin paint were applied to the external face,
and the surface was treated with brushes and
4 2 3 2 4
sponges. Finally, a terracotta-toned glazing
coat was applied, so that the building appears
to be soaked in colour. Internally, the uniform-
ly white walls and soffits of the dwellings are a
contrasted with the dark parquet flooring.
∂ 2003 ¥ 12 Wohnbebauung in München 2

Grundrisse Floor plans


Schnitt Section
Maßstab 1:250 scale 1:250

1 Küche 1 Kitchen
2 Wohnraum 2 Living room
3 Schlafraum 3 Bedroom
4 Loggia 4 Loggia
5 Dachterrasse 5 Roof terrace aa

Photo: Michael Heinrich, München


3 Wohnbebauung in München 2003 ¥ 12 ∂

Detailschnitt
Maßstab 1:20

1 Dielen Lärche lackiert 80/30 mm


2 Dachaufbau Extensivbereich:
Extensivbegrünung
Dachsubstrat 80 mm 3
Schutz- und Drainmatte 8 mm
Bautenschutzmatte 5 mm 2
Dachdichtung Bitumenbahn, 1
zweilagig 10 mm
Wärmedämmung Polystyrol-
Hartschaumplatte 75–275 mm
Dampfsperre
Stahlbetondecke 180 mm
Spachtelung vollflächig 5 mm,
weiß gestrichen
3 Abdeckblech Titanzink
4 Fensterrahmen Meranti (zertifiziert)
mit Pigmentlasur UV-beständig
5 Edelstahlrohr Ø 20 mm
6 Wandaufbau:
Lasur auf Acrylbasis 4
Silikonharzanstrich zweilagig
Außenputz mineralisch 7 mm,
Korngröße 1,5 mm
Glasfaserarmierung 5 mm
Wärmedämmung Polystyrol-
Hartschaumplatte 120 mm
Ziegelmauerwerk 175 mm
Innenputz mineralisch 15 mm,
weiß gestrichen
7 Deckenaufbau über Loggia: 5
Hochkantlamellenparkett
amerikanische Walnuss 22 mm
Heizestrich 65 mm
Trennlage PE-Folie zweilagig
Trittschalldämmung 15 mm
Wärmedämmung Polystyrol-
Hartschaumplatte 20 mm
Stahlbetondecke 180 mm
Wärmedämmung Polystyrol-
Hartschaumplatte 120 mm 6
Glasfaserarmierung 5 mm 7
Außenputz mineralisch 7 mm,
Korngröße 1,5 mm
Silikonharzanstrich zweilagig
Lasur auf Acrylbasis

Sectional details
scale 1:20

1 80/30 mm larch boarding


2 roof construction in planted area:
extensive planting
80 mm substrate layer
8 mm protective drainage mat
5 mm protective building mat
10 mm two-layer bituminous sheet membrane
75–275 mm polystyrene thermal insulation
finished to falls on vapour barrier
180 mm reinforced concrete roof slab
5 mm stopping coat, painted white
3 sheet titanium-zinc covering
4 meranti window frame with
UV-resistant pigmented glazed finish;
fixed flush with rendering
without metal flashings or surrounds
5 Ø 20 mm stainless-steel tube
6 wall construction:
acrylic-based glazed finishing coat
two-coat silicone-resin paint
7 mm mineral rendering (1.5 mm max. grain) 1
5 mm glass-fibre reinforcement
120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
175 mm brickwork
15 mm mineral plaster, painted white
7 floor construction over loggia:
22 mm American walnut parquet
65 mm screed around underfloor heating
separating layer: two-layer polythene sheeting
15 mm impact-sound insulation
120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
180 mm reinforced concrete floor slab
20 mm polystyrene rigid-foam insulation
5 mm glass-fibre reinforcement
7 mm mineral rendering (1.5 mm max. grain)
two-coat silicone-resin paint
acrylic-based glazed finishing coat
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Wohn- und Geschäftshaus in Zürich

Housing and Commercial Block


in Zurich

Architekten:
Marcel Meili, Markus Peter Archi-
tekten, Zürich, mit Zeno Vogel
Astrid Staufer & Thomas Hasler
Architekten, Frauenfeld
Projektleiter:
Milan Augustin
Tragwerksplaner:
Karl Dillier, Seuzach

In zentraler Lage südlich des Züricher


Hauptbahnhofes verknüpft der Neubau ur-
bane Wohnqualität mit kulturellen Angebo-
ten: Über einem Café und zwei Kinosälen
befinden sich 14 großzügige Wohnungen.
An der Blockecke stehend, bildet das Ge-
bäude in der kleinteiligen Stadtstruktur ei-
nen ruhigen, markanten Blickpunkt.
Gebäudekubatur und Fassade erscheinen
zunächst einfach, zeigen jedoch bei genau-
erer Betrachtung eine subtile Ausformulie-
rung. Die Fassadengestaltung orientiert sich
an den Putzfassaden der Nachbarhäuser,
interpretiert deren Farbigkeit jedoch neu.
Erst auf den zweiten Blick wird das Muster
aus sich überlappenden helleren und dunk-
leren Farbflächen erkennbar, das die unter-
schiedlichen Höhen der Fenster aufnimmt,
und, ähnlich einer gewebten Struktur, der
Fassade Tiefe verleiht. Die Oberfläche ist
vielschichtig im wörtlichen Sinn: Zunächst
wurde der in sattem Gelb bzw. Rot einge-
färbte Deckputz des Wärmedämmverbund-
systems feldweise horizontal bzw. vertikal
gebürstet. Die anschließend aufgetrage-
ne graue Lasur (s. auch Abb. S. 1470)
schwächt die intensive Farbigkeit stark
ab, bindet so die Fassade zusammen und
lässt dennoch die ursprünglichen Farbtöne
durchschimmern. Die Bürstenstriche ver-
leihen der Putzfläche eine leichte Textur
und Tiefenwirkung. Im dezenten Farbton
der Fassade setzt das leuchtende Gelb
der Fensterrahmen und inneren Fenster-
laibungen starke Kontraste.
Die Wohnungsgrundrisse knüpfen an die
Raumfolgen großbürgerlicher Altbauten des
19. Jahrhunderts an. Den großen, zur Straße
orientierten Wohnraum und die kleineren Ar-
beits- und Schlafzimmer verbinden Schiebe-
und Flügeltüren. Küche und Bad sind neu
interpretiert und bestehen aus innenliegen-
den Bereichen und einem langen, fassaden-
seitigen Tresen aus Mahagoni mit Ablage-
flächen und Waschbecken, der sich weit in
den Wohnraum erstreckt. So entsteht eine
Blickachse durch die fassadenseitigen Räu-
me und unerwartete Blickbezüge zur Stadt.

Photo: Heinrich Helfenstein, Zürich


∂ 2003 ¥ 12 Wohn- und Geschäftshaus in Zürich 2

Schnitte
Maßstab 1: 500
Horizontalschnitt
Maßstab 1: 20

Sections
scale 1:500
Horizontal section
scale 1: 20

aa bb

2 Lageplan
Maßstab 1:3000
2 e 3
1 Grundrisse
Maßstab 1:500
1 Wohnraum
2 2 2 Arbeits- / Schlafraum
1 3 3 Dachterrasse
4 Café / Lounge
2 1 2 1 2 5 Kasse
6 Luftraum Foyer
7 Kinosaal
c d
1./2. Obergeschoss • First and second floors Dachgeschoss • Roof storey

b
b
a Site plan
scale 1:3000

Floor plans
4
scale 1:500
1 2
1 Living room
6 7 2 Study / Bedroom
5 1 2 3 Roof terrace
3 4 Café / Lounge
5 Box office
6 Void over foyer
Erdgeschoss • Ground floor a 3. Obergeschoss • Third floor 7 Cinema

10

3 d 3

cc 2 4 5 6 d
3 Wohn- und Geschäftshaus in Zürich 2003 ¥ 12 ∂

Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

Vertikal section
scale 1:20

1 Stahlstütze | 80/80 mm
2 Absturzsicherung: Gittergewebe Edelstahl
3 Schiebefenster Rahmen Fichte, Isolierverglasung
U = 1,0 W/m2K, ESG 6 + SZR 16 + ESG 6 mm
4 Putzaufbau 5 mm:
Silikonharzfarblasur verdünnt, grau NCS-Farbe
s 4502 y, mit Rolle aufgetragen
Deckputz Korngröße 1,5 mm, mineralisch,
kunststoffvergütet, feldweise rot bzw. gelb ein-
3
gefärbt, horizontal bzw. vertikal gebürstet
Gittergewebe Glasfaser in Armierungsmörtel
5 Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum-
4 platte 180 mm
14 6 Stahlbeton 180 mm
7 Sonnenschutz Stoffrollo
5 8 Leuchtstoffröhre
9 Acrylglas weiß opal, 6 mm, auf Aluminium-
6 winkel farblos eloxiert 60/30/50/2 mm
10 Tresen: Dreischichtplatte aus Massivholzriemen
afrikanisches Mahagoni, geölt, 30 mm
11 Stahlprofil fi 120 mm
12 Heizkörperabdeckung Streckgitter Stahl lackiert
5/10 mm
13 Brüstungsmöbel MDF-Platte lackiert 20 mm
8 14 Dachaufbau Umkehrdach:
7 Zementplatte 700/500/40 mm, pigmentiert
Splitt 3/6 mm, 50 mm
Trennlage Kunststoffbahn diffusionsoffen
9
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte
extrudiert 120 mm
Abdichtung Bitumenbahn zweilagig
Stahlbetondecke im Gefälle 430–400 mm
Gipsputz 10 mm, weiß gestrichen
10
c c 1 80/80 mm steel column
2 safety barrier: stainless steel mesh
3 sliding door with softwood frame and double
glazing: 2≈ 6 mm toughened glass + 16 mm cavity
(U = 1.0 W/m2K)
11 4 5 mm rendering:
grey silicone-resin glaze coat applied with roller
3 finishing coat of plastic-modified mineral plaster
(1.5 mm grain), coloured red and yellow in alternate
12 13 bays; horizontally and vertically brushed
glass-fibre mesh fabric reinforcement in mortar
5 180 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
6 180 mm reinforced concrete wall
7 fabric roller sunblind
8 fluorescent tube
9 6 mm white-opal perspex on 60/30/50/2 mm
natural-anodized aluminium angle
10 30 mm three-ply laminated sheeting: solid African
mahogany strips, oiled
11 120 mm steel channel section
12 expanded-steel mesh radiator cover, painted
13 upstand fitting: 20 mm MDF sheeting, painted
14 inverted roof construction:
40 mm pigmented concrete paving
slabs 700/500 mm
50 mm bed of stone chippings (3–6 mm)
moisture-diffusing plastic separating layer
120 mm extruded polystyrene rigid-foam
thermal insulation
two-layer bituminous sealing membrane
430–400 mm reinforced concrete slab to falls
dd 10 mm gypsum plaster, painted white
∂ 2003 ¥ 12 Wohn- und Geschäftshaus in Zürich 4

1
Schnitte Hoffassade
Maßstab 1:20
2
Section through courtyard facade
scale 1:20

3 ff
4

5 6 5

1 Dachaufbau Umkehrdach: 1 inverted roof construction:


Zementplatte 700/500/40 mm, pigmentiert 40 mm pigmented concrete paving
Splitt 3/6 mm, 50 mm slabs 700/500 mm
Trennlage Kunststoffbahn diffusionsoffen 50 mm bed of stone chippings (3–6 mm)
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaumplatte moisture-diffusing plastic separating layer
extrudiert 180 mm 180 mm extruded polystyrene rigid-foam
6 Abdichtung Bitumenbahn zweilagig thermal insulation
Stahlbetondecke im Gefälle 430–400 mm two-layer bituminous sealing membrane
Gipsputz 10 mm, weiß gestrichen 430–400 mm reinforced concrete slab to falls
2 Edelstahlblech 10 mm gypsum plaster, painted white
3 Sandwichplatte: Polystyrol-Hartschaumplatte 2 stainless-steel sheeting
zwischen Holzwerkstoffplatten 20 mm 3 sandwich slab: polystyrene rigid-foam slab
2 4 Holzwerkstoffplatte 20 mm between 20 mm composite wood boards
5 Festverglasung U = 1,0 W/m2K, ESG 6 + 4 20 mm composite wood board
SZR 16 + ESG 6 mm, in Rahmen Fichte 5 fixed double glazing in softwood frame: 2≈ 6 mm
6 Fichte 25/ 220 mm, gelb gestrichen toughened glass + 16 mm cavity (U = 1.0 W/m2K)
7 6 220/25 mm softwood sill painted yellow
7 Keil aus Schaumglas
8 Fenstertür Isolierverglasung U = 1,0 W/m2K, 7 foamed-glass insulation splayed on top
ESG 6 + SZR 16 + ESG 6 mm, in Rahmen Fichte 8 door with double glazing in softwood frame:
9 Bodenaufbau: 2≈ 6 mm toughened glass + 16 mm cavity
Polyurethan, durchgefärbt, gegossen, 3 mm (U = 1.0 W/m2K)
Estrich 80 mm 9 floor construction:
Trittschalldämmung 20 mm 3 mm poured coloured polyurethane finish
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum- 80 mm screed on 20 mm impact-sound insulation
platte 20 mm 20 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
Stahlbetondecke 400 mm 400 mm reinforced concrete floor slab
10 Flachstahl verzinkt ¡ 40/8 mm 10 40/8 mm galvanized steel flat handrail
11 Stahlprofil verzinkt | 15/15 mm 11 15/15 mm galvanized steel balusters
8 12 Hartbeton im Gefälle 45–25 mm 12 balcony slab: 45–25 mm granolithic paving to falls
Stahlbeton 180 mm 180 mm reinforced concrete

f f 10 This centrally located building combines high-


quality urban dwellings with cultural amenities.
Set above a café and two cinemas are 14
spacious flats. The rendered facades are in
the same style as those of the neighbouring
buildings, but they are contrasted in colour
and have a multilayered surface. The rich yel-
low or red outer coat of rendering was applied
11
over a composite system of thermal insulation
and brushed in different directions from bay to
bay to create a varied surface texture. Finally
a unifying grey glazing coat was applied that
9
tones down the intensity of the colours. The
12 bold yellow of the window frames and reveals
forms a striking contrast with the facade.
The dwelling layouts seek to recreate the spa-
tial sequences of rooms found in grand build-
ings of the past, while the lofts are designed
in an open style. Situated on the street face
are the large living rooms; the smaller working
spaces and bedrooms are on the courtyard
side. The kitchens and bathrooms reveal a
new interpretation: here, the cooking areas
ee and bathtubs are located in internal recesses.
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Filmmuseum in Porto

Film Museum in Porto

Architekt:
Eduardo Souto de Moura, Porto
Mitarbeiter:
Sérgio Koch, Diogo Guimarães, Ricardo
Meri, Enrique Penichet, Joana Corrêa,
Jorge Domingues, José Carlos Mariano
Tragwerksplaner: G.O.P., Lda.

Das dem Regisseur Manoel de Oliveira ge-


widmete Filmmuseum in Porto erinnert in
seiner Form an eine Kamera. Wie zwei
große Objektive wirken die beiden auskra-
genden Erker des »Hauses für den Film«,
das auf einer kleinen Anhöhe im Zentrum
der portugiesischen Hafenstadt steht. Auf-
grund der nahen und hohen Nachbarbe-
bauung – nur 35 Meter entfernt befinden
sich zwei 15-geschossige Wohntürme – sind
die »Objektive« so ausgerichtet, dass Blick-
bezüge zum Meer und dem Fluss Douro
möglich sind. Auch die Dachneigung ist
dementsprechend orientiert: Die nach innen
gefaltete Ost-West-Diagonale des Daches
fällt in diese Richtung ab. Das Filmmuseum
nimmt die kubischen Formen der Nachbar-
bebauung auf, durchbricht deren Orthogo-
nalität jedoch mit seiner expressiven Er-
scheinung. Im Gebäude befinden sich ein
Dokumentationszentrum im Untergeschoss,
ein Auditorium mit Eingangshalle im Erdge-
schoss sowie eine Bibliothek mit Bespre-
chungsräumen im oberen Stockwerk. Die
Bibliothek ist in drei Bereiche unterteilt. Die
beiden auskragenden, geschosshoch ver-
glasten Räume mit weitem Ausblick dienen
für Besprechungen. Die mittlere Zone bietet
Arbeitsplätze für die Recherche. Die unter-
schiedlichen Grundrisse der Geschosse re-
agieren auf die Umgebung und das Gelän-
de. Südlich des Grundstücks liegt einige
Meter tiefer eine Straße. Eine Rampe führt
die Besucher nach oben. Sie ist in Sichtbe-
ton belassen und bildet aufgrund der hell-
grauen Farbe auch optisch eine Verbindung
zum Gebäude, dessen Obergeschoss ver-
putzt und in einem dunklen Grauton gestri-
chen ist. Die skulpturale Form dieses Ge-
schosses wird durch das Erdgeschoss be-
tont, dessen Verkleidung mit unbehandelten
Aluminiumplatten wie ein Sockel wirkt. Im
Kontrast zu der eher dunklen Putzfassade
stehen die hellen, warmen Baustoffe der In-
nenräume. Die weiß verputzten Wände har-
monieren mit den dunkelbraunen Fichten-
böden und dem grauen Mamorbelag der
Eingangshalle und des Treppenhauses.
Photo: Christian Richters, Münster
∂ 2003 ¥ 12 Filmmuseum in Porto 2

Lageplan Site plan


Maßstab 1:2000 scale 1:2000

Grundrisse • Schnitt Floor plans • Section


Maßstab 1:400 scale 1:400

1 Archiv 1 Archives
2 Besprechung 2 Discussion space
3 Auditorium 3 Auditorium
4 Eingangshalle 4 Entrance hall
5 Bibliothek 5 Library

2
2

2
aa

1 2

a 3 a
4

The film museum in Oporto is dedicated to The building contains a documentation centre have access to the museum via an exposed
the famous Portuguese film-maker Manoel de in the basement, an entrance hall and audito- concrete ramp. The pale-grey colour of this
Oliveira. In its form, it is reminiscent of a cam- rium on the ground floor, and a library with structure establishes a visual link with the
era, with the projecting sections of the build- discussion spaces on the upper floor. The li- building itself, the upper storey of which is
ing resembling two large lenses. brary is divided into three sections. In the two rendered in a dark-grey tone.
This “House of Cinema” is located on an ele- cantilevered spaces – with room-height glaz- The outer skin is articulated through the use
vated area of land in the centre of the harbour ing that affords broad views out of the build- of different materials. The ground floor is clad
city. Only 35 metres away are two 15-storey ing – there are tables and chairs for discus- with untreated aluminium sheeting. The first
high-rise housing blocks. In view of the prox- sions. In the central zone, working areas are floor facade is rendered, and the roof is cov-
imity and height of these developments, the provided for research and private studies. ered with zinc sheeting. In contrast to the
two “lenses” were located to afford views to The form of the building, which reflects that of somewhat dark, metallic external finishings,
the sea and the River Douro. The roof, with its the neighbouring structures, also responds to the interior is distinguished by the use of light,
unusual form, also seems to be oriented in the site and its surroundings in the different warm-coloured materials. The white plastered
this direction. Folded inwards on the diagonal layouts of the various floors. walls harmonize with the dark softwood floor-
from east to west, it falls away to the western Some metres below the complex on the ing and the grey marble pavings in the en-
corner of the museum. southern side is a road from which visitors trance hall and staircase.
3 Filmmuseum in Porto 2003 ¥ 12 ∂

5
6

7
6

Vertikalschnitt 7 Stahlprofil L Vertical section 7 100/100/10 mm


Maßstab 1:20 100/100/10 mm scale 1:20 steel angle
8 Dielen Fichte 8 40 mm softwood
1 Zinkblech 10 mm 40 mm 1 10 mm sheet zinc floor boarding
2 Putz 20 mm, Estrich 45 mm 2 20 mm rendering, 45 mm screed
grau gestrichen zwischen painted grey between
3 Zinkblech 10 mm Kantholz Fichte 3 10 mm sheet zinc 40/70 mm softwood
Dampfbremse 70/40 mm vapour-retarding layer bearers
Polystyrol-Hartschaum- Ausgleichsschicht 20 mm polystyrene 30 mm levelling layer
platte 20 mm 30 mm rigid-foam insulation 200 mm reinforced
Dampfsperre Stahlbetondecke vapour barrier concrete floor slab
Stahlbetondecke 200 mm 150 reinforced 20 mm polystyrene
150 mm Polystyrol-Hartschaum- concrete roof slab rigid-foam insulation
4 Festverglasung platte 20 mm 4 fixed glazing: 20 mm rendering,
VSG 2x 8 mm Putz 20 mm, 2≈ 8 mm lam. safety with grey moisture-
5 Gipskartonplatte grau gestrichen glass repellent paint
2x 8 mm Anstrich wasserdicht 5 2≈ 8 mm plasterboard 9 acoustic soffit:
Polystyrol-Hartschaum- 9 Akustikdecke: 40 mm polystyrene 10 mm acoustic
platte 40 mm Akustikputz 10 mm rigid-foam insulation plaster
6 Stahlprofil Holzwerkstoffplatte 6 steel Å-beams wood board
Å 80 mm 18 mm 80 mm deep 18 mm composite
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 12 ∂

Dokumentationszentrum in Vught

Documentation Centre in Vught

Architekten: 2 3
Claus en Kaan Architecten,
Amsterdam/Rotterdam
Felix Claus
Mitarbeiter:
Marc van Broekhuijsen, Leo van den Burg,
Rita Abreu, Ronald Rientjes
Tragwerksplaner:
Adams Bouwadviesbureau BV, Druten

Das Konzentrationslager Vught war das zu erkennen. Der lang gestreckte Baukörper Vught was the largest SS-controlled concen-
größte der SS unterstellte Lager auf dem mit wenigen außenbündigen Fenstern lebt tration camp in the Nazi occupied Nether-
Gebiet der im Zweiten Weltkrieg besetzten von der vorgeblendeten, horizontal geglie- lands. The first steps to create a memorial
Niederlande. Zwischen 1943 und 1944 wa- derten Fassade. Handgefertigte Terracotta- on the 86-acre site were taken in the early
ren hier mehr als 31 000 Menschen inter- Riemchen und leicht zurückversetzte, weiß 1990s. A documentation centre with a muse-
niert. Nach dem Krieg befanden sich auf überputzte Ziegel bilden ein feines, das ge- um has now been added that forms an en-
dem 35 ha großen Areal ein Hochsicher- samte Gebäude umlaufendes Streifenmus- trance to the partly reconstructed camp. The
heitsgefängnis und ein Stützpunkt der nie- ter. Den Eingang markiert ein mächtiges clear, elongated form of this building is hori-
derländischen Armee. Anfang der 90er- Vordach aus sandgestrahltem Beton. Der zontally articulated with a fine strip pattern
Jahre wurde auf dem Gelände eine Ge- monolithische Baukörper umschließt im In- of hand-made terracotta slips and slightly
denkstätte errichtet. Diese erweiterte man neren unterschiedlichste, ohne Zwischen- recessed, white-rendered bricks. The en-
nun um ein Dokumentationszentrum, das flure direkt miteinander verbundene Räume. trance is marked by a powerful canopy in
gleichzeitig Museum und Eingang für das Je nach Funktion, Grundfläche und Licht- sandblasted concrete. Internally, the spaces
teilweise rekonstruierte Lagergelände ist. verhältnissen sind die einzelnen Bereiche are directly linked with each other without a
Der Museumsbau gibt sich in seiner klaren des Museums gemäß der Raumplan-Idee corridor. Based on an idea by Adolf Loos,
Formensprache eindeutig als neuer Zubau von Adolf Loos verschieden hoch angelegt. their heights vary, according to function.

A
B

aa bb cc

Wegeführung 3 Wassergraben
Maßstab 1: 2500 4 Auditorium
Grundriss • Schnitte 5 Ausstellungsraum
Maßstab 1: 750 6 Werkstatt
7 Gedenkraum dd
1 Eingang Dokumen- 8 Innenhof
tationszentrum 9 Seminarraum
2 Lagergebäude 10 Café
rekonstruiert 11 Verwaltung

a b c

Circulation plan 3 Canal


4 Auditorium 8 5 5 9
scale 1:2500
Sections • Floor plan 5 Exhibition space 5
7 5 d
scale 1:750 6 Workshop
d 4
7 Commemorative space 10
1 Entrance to docu- 8 Courtyard
mentation centre 9 Seminar room 5
2 Reconstructed camp 10 Café 6 5 11
3
building 11 Administration

a b c
∂ 2003 ¥ 12 Dokumentationszentrum in Vught 2

Photo: Christian Richters, Münster


3 Dokumentationszentrum in Vught 2003 ¥ 12 ∂

Fassade Haupteingang
Schnitt Maßstab 1:20

Section through facade at 1


main entrance scale 1:20
2

1 Furniersperrholzplatte 20 mm
Stahlprofil | 40/40/4 mm A 5
2 Dachdichtung Bitumenbahn
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum-
platte 120 mm 4
Trapezblech 135 mm
Stahlprofil IPE 360
abgehängte Decke Gipskarton 12,5 mm
3 Stahlprofil | 140/140/5 mm 5
4 Isolierverglasung ESG UV-reflektierend,
ungehärtet 10 mm, SZR, Float 10 mm
innere Pressleiste Aluminiumprofil ∑
5 Silikonverfugung 6
6 Ziegel handgeformt, 380/120/30 mm 7
7 Putz Portlandzement 15 mm
Ziegel 210/100/65 mm, B 8
8 Tragkonstruktion Stahlprofil HEA 200
Wärmedämmung Mineralwolle 80 mm
Kalksandstein 150 mm
Innenputz 5 mm
9 Dachdichtung Bitumenbahn
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum-
platte 50–70 mm 9
Stahlbeton,
Oberfläche grob sandgestrahlt 250 mm
10 Sicherheitsglas 10 mm in
Stahlprofil ∑ 30/20/2 mm
Glasbeschriftung sandgestrahlt
11 Beschichtung Epoxydharz farbig
Heizestrich 70 mm auf Trennlage
Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum-
platte 100 mm e e
Beton 120 mm, Trennlage
1 20 mm laminated construction board on
40/40/4 mm steel SHSs 10
2 bituminous roof sealing layer 11
120 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
ribbed metal sheeting 135 mm deep
steel Å-beam 360 mm deep
12.5 mm plasterboard suspended soffit
3 140/140/5 mm steel SHS
4 double glazing: 10 mm UV-reflecting non-toughened
glass + cavity + 10 mm float glass with aluminium
angle fixing strips internally
5 silicone joint
6 380/120/30 mm hand-formed bricks
7 15 mm rendering
210/100/65 mm bricks
8 210 mm cavity
steel Å-columns 200 mm deep as supporting
structure
80 mm mineral-wool thermal insulation
150 mm sandlime brickwork
5 mm plaster
9 canopy construction:
bituminous roof sealing layer
50–70 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
250 mm reinforced concrete slab, surface rough
sandblasted
10 10 mm toughened glass with sandblasted lettering
30/20/2 mm steel angle frame
11 coloured epoxy-resin floor coating
70 mm screed around underfloor heating
separating layer
100 mm polystyrene rigid-foam thermal insulation
8 10 ee
120 mm concrete slab on separating layer

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