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Ulrich C. Mattmüller
Die beliebte Online-Grammatik als pdf-Book
Ulrich C. Mattmüller
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www.deutschegrammatik20.de
Dieses Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch
auszugsweise verboten. Unrechtmäßige Verbreitung in elektronischen Medien wird verfolgt und zur An-
zeige gebracht.
Die Deutsche Grammatik 2.0 richtet sich an Lerner von Deutsch als Fremdsprache, die zumindest ele-
mentare Vorkenntnisse der deutschen Sprache besitzen. Sie orientiert sich in ihrer Darstellung daran, wie
grammatische Phänomene in aktuellen Lehrwerken des Deutschen als Fremdsprache dargestellt und im
Unterricht behandelt werden.
Die Deutsche Grammatik 2.0 soll dem Lerner beim selbständigen Vor- bzw. Nachbereiten des Deutschun-
terrichts als Nachschlagewerk dienen, das die wichtigsten grammatischen Erscheinungen der deutschen
Sprache in kleinen Lernschritten, mit wenig fachsprachlichen Ausdrücken und vielen leicht verständlichen
Beispielen darstellt und erklärt.
Die Deutsche Grammatik 2.0 verfolgt einen deskriptiven Ansatz. Sie beschreibt nicht nur die deutsche
Standardsprache wie sie heute besonders in den Medien zum Einsatz kommt und im Unterricht Deutsch
als Fremdsprache gelehrt wird, sondern bezieht auch Hinweise auf verschiedene Stil- und Sprachebenen
wie z. B. die Umgangssprache ein. Wo es sinnvoll erschien, wurden zudem kontrastive Hinweise zur engli-
schen Sprache gegeben.
Die Deutsche Grammatik 2.0 wurde von einem Deutschlehrer für Lerner des Deutschen als Fremdsprache
geschrieben. Weitergehende Ansprüche wie z. B. Wissenschaftlichkeit oder Vollständigkeit kann sie des-
halb nicht erfüllen.
Die Deutsche Grammatik 2.0 versteht sich als „Work-in-Progress“, das durch den engen Kontakt von Le-
sern und Autor ständig verbessert und weiterentwickelt werden soll. Deshalb freut sich der Autor über
Hinweise auf Ungenauigkeiten, schwer zu verstehende Erklärungen oder sonstige Verbesserungsvorschlä-
ge. Sie werden in den überarbeiteten Fassungen der Deutschen Grammatik 2.0 berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Teil I: Die Verbformen (I) 11
Der Imperativ 55
Das Partizip I 60
Der Infinitiv 72
Adverbien 264
Konjunktiv I 392
Attribute 448
Relativsätze 456
Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund 482
Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, außer wenn, es sei denn, je nachdem, sonst 499
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei 507
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt 522
Modale Verbindung (V): als ob, als wenn, wie wenn, als 533
Index 562
Der Infinitiv
Der Infinitiv Aktiv ist die Grundform des Verbs. Diese Grundform findet man im Wörterbuch.
Verben schreibt man klein. Die meisten Verben haben die Infinitiv-Endung –en.
Die Konjugation
Die Endung und bei einigen Verben auch der Stamm werden verändert, um Grammatikfor-
men zu bilden. Die Veränderung der Verbform nennt man die Konjugation. Bei der Konjugati-
on verändert man:
Konjugation
Person 1., 2. und 3. Person
Numerus Singular und Plural
Tempus Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II
Genus Verbi Aktiv und Passiv
Modus Indikativ, Konjunktiv und Imperativ
Der Nominativ ist entweder ein Nomen, ein Personalpronomen oder ein anderes Pronomen
im Singular oder Plural.
Wenn der Nominativ ein Personalpronomen ist, wird die Person doppelt ausgedrückt: durch
das Personalpronomen und durch die Verbendung.
Tempus (Zeit)
Jedes Verb hat sechs Tempora (Zeitformen): Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt,
Futur I und Futur II.
Viele, aber nicht alle Verben, kommen im Aktiv und im Passiv vor. Das Passiv bildet man mit
dem Hilfsverb werden und dem Partizip II.
Modus
Im Deutschen gibt es drei Modi (Aussageformen): Indikativ, Konjunktiv und Imperativ.
Der Indikativ ist der Modus für einen Aussagesatz, der eine reale Handlung beschreibt.
Der irreale Konjunktiv II gibt an, dass eine Aktion nicht tatsächlich ausgeführt wird bzw. wur-
de, sondern nur einen Wunsch, eine Absicht darstellt.
Den Imperativ verwendet man für Aufforderungen an eine zweite Person im Singular oder
Plural.
Infinite Verbformen
Verbformen ohne Personenmarkierung nennt man infinite Verformen. Zu den infiniten Verb-
formen gehören neben dem Infinitiv, das Partizip I und das Partizip II. Partizipien verwendet
man zur Bildung von Verbformen, als Adjektive oder als Substantive.
Infinitiv fragen
Partizip I fragend
Partizip II gefragt
Zu den infiniten Verbformen siehe im jeweiligen Kapitel: „Der Infinitiv“, „Das Partizip I“, „Das
Partizip II“
Den Konjugationstyp erkennt man an den sogenannten Stammformen des Verbs. Diese un-
terscheiden sich durch die Veränderbarkeit des Stammvokals und durch ihre Endungen.
Als Stammformen bezeichnet man diejenigen Formen des Verbs, aus denen alle weiteren
Formen des Verbs abgeleitet werden können.
Im Unterricht Deutsch als Fremdsprache (DaF) werden als Stammformen häufig Infinitiv,
Präteritum(stamm) und Partizip II (Perfekt) gelernt.
Um wirklich alle weiteren Verbformen ableiten zu können, müssen allerdings zusätzlich auch
das Hilfsverb bei der Perfektbildung (sein oder haben) und die 2. Person Singular Präsens
(informell) gelernt werden, da bei dieser Form (und dann auch bei der 3. Person Singular)
ebenfalls ein Vokalwechsel auftreten kann.
Regelmäßige Verben
Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal nie und haben regelmäßige Endungen.
Unregelmäßige Verben
Unregelmäßige Verben können den Stammvokal ändern und haben im Präteritum und beim
Partizip II (Perfekt) teilweise andere Endungen als die regelmäßigen Verben.
Gemischte Verben
Gemischte Verben ändern ebenfalls den Stammvokal, haben aber regelmäßige Endungen.
Eine Liste dieser Verben siehe: „Liste: Verben mit zwei Stammformen“
Eine Liste der Verben mit regelmäßiger und unregelmäßiger Variante siehe: „Liste: Verben mit
regelmäßiger und unregelmäßiger Variante“
Listen aller unregelmäßigen und gemischten Verben finden sich hier: „Liste: Unregelmäßige
Verben“
Regelmäßige Verben
Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal nicht.
Einige unregelmäßige Verben ändern den Stammvokal in der 2. und 3. Person Präsens Sin-
gular.
Alle anderen Formen des Präsens sind bei allen Verben regelmäßig.
Viele unregelmäßige und alle gemischten Verben sind aber im Indikativ Präsens regelmäßig.
Die Unregelmäßigkeit dieser Verben kann man nur im Perfekt und Präteritum erkennen.
Unregelmäßig im Präsens ist auch das gemischte Verb wissen. Wissen wechselt den Stamm-
vokal in allen Singularformen und verliert wie die Modalverben in der 1. und 3. Person
Singular die Personenendung.
Verbendung -eln
Wenn das Verb auf –eln endet, verliert die 1. Person Singular ein –e. Alle anderen Formen
sind regelmäßig.
Die folgenden Stammendungen enthalten einen s-Laut: -s, -ss, -ß, -z, -tz, -x, -chs.
Die e-Erweiterung
Bei bestimmten Endungen des Verbstamms wird zwischen dem Verbstamm und der Perso-
nenendung bei der 2. und 3. Person Singular und bei der 2. Person Plural ein -e- eingefügt.
Das eingefügte -e- bezeichnet man als e-Erweiterung.
Verben, deren Stamm auf –t endet, verlieren die Endung der dritten Person. Die zweite Person
Plural bekommt die e-Erweiterung.
* Das zweite –t bei er tritt entsteht durch die Kürzung des Vokals.
Das gilt aber nicht für Doppelkonsonant -m bzw. -n, die zur Kürzung des Vokals dienen und
auch nicht, wenn vor -m oder -n ein -l oder -r steht. Alle diese Verben werden im Präsens ohne
e-Erweiterung konjugiert.
Übersicht: Konjugation Präsens - Stammendung -mm, -nn, -rn, rm, -lm, -ln
kommen rennen lernen wärmen qualmen
ich komme renne lerne wärme qualme*
du kommst rennst lernst wärmst qualmst*
er, sie, es kommt rennt lernt wärmt qualmt
wir kommen rennen lernen wärmen qualmen*
ihr kommt rennt lernt wärmt qualmt*
sie kommen rennen lernen wärmen qualmen
-mm -nn -rn -rm -lm
Zum Gebrauch des Präsens siehe im Kapitel: „Der Gebrauch des Präsens“
-s
bremsen ich bremse du bremst er bremst ihr bremst
grinsen ich grinse du grinst er grinst ihr grinst
rasen ich rase du rast er rast ihr rast
reisen ich reise du reist er reist ihr reist
-ss
essen ich esse du isst er isst ihr esst
fassen ich fasse du fasst er fasst ihr fasst
lassen ich lasse du lässt er lässt ihr lasst
messen ich messe du misst er misst ihr messt
passen ich passe du passt er passt ihr passt
-ß
beißen ich beiße du beißt er beißt ihr beißt
gießen ich gieße du gießt er gießt ihr gießt
-t
arbeiten ich arbeite du arbeitest er arbeitet ihr arbeitet
beten ich bete du betest er betet ihr betet
fürchten ich fürchte du fürchtest er fürchtet ihr fürchtet
heiraten ich heirate du heiratest er heiratet ihr heiratet
reiten ich reite du reitest er reitet ihr reitet
retten ich rette du rettest er rettet ihr rettet
schreiten ich schreite du schreitest er schreitet ihr schreitet
streiten ich streite du streitest er streitet ihr streitet
verbreiten ich verbreite du verbreitest er verbreitet ihr verbreitet
verheiraten ich verheirate du verheiratest er verheiratet ihr verheiratet
warten ich warte du wartest er wartet ihr wartet
-d
reden ich rede du redest er redet ihr redet
baden ich bade du badest er badet ihr badet
dulden ich dulde du duldest er duldet ihr duldet
gründen ich gründe du gründest er gründet ihr gründet
leiden ich leide du leidest er leidet ihr leidet
melden ich melde du meldest er meldet ihr meldet
schaden ich schade du schadest er schadet ihr schadet
schneiden ich schneide du schneidest er schneidet ihr schneidet
Umlaut
-t
raten ich rate du rätst er rät ihr ratet
braten ich brate du brätst er brät ihr bratet
geraten ich gerate du gerätst er gerät ihr geratet
verraten ich verrate du verrätst er verrät ihr verratet
-d
einladen ich lade ein du lädst ein er lädt ein ihr ladet ein
ausladen ich lade aus du lädst aus er lädt aus ihr ladet aus
verladen ich verlade du verlädst er verlädt ihr verladet
Ablaut
gelten ich gelte du giltst er gilt ihr geltet
vergelten ich vergelte du vergiltst er vergilt ihr vergeltet
treten ich trete du trittst er tritt ihr tretet
austreten ich trete aus du trittst aus er tritt aus ihr tretet aus
eintreten ich trete ein du trittst ein er tritt ein ihr tretet ein
-m
atmen ich atme du atmest er atmet ihr atmet
widmen ich widme du widmest er widmet ihr widmet
-n
Beispiele: Präteritum
Präsens Präteritum
Ich frage den Lehrer. Ich fragte den Lehrer.
Ich fahre nach Hause. Ich fuhr nach Hause.
Regelmäßige Verben
Die regelmäßigen Verben bilden den Präteritumstamm ohne Vokaländerung des Präsens-
stamms und der Stammendung –te.
Unregelmäßige Verben
Die unregelmäßigen Verben bilden den Präteritumstamm durch die Änderung des Stamm-
vokals des Präsensstamms, aber ohne die Stammendung -te.
Gemischte Verben
Gemischte Verben bilden den Präteritumstamm mit der Stammendung -te der regelmäßigen
Verben und der Änderung des Stammvokals wie bei den unregelmäßigen Verben.
Zusammenfassung
Die folgende Übersicht fasst die Bildung des Präteritumstamms noch einmal zusammen.
Die Personenendungen in der 2. Person Singular und im Plural entsprechen den Personenen-
dungen im Präsens.
Personenendungen Präteritum
regelmäßiges Verb unregelmäßiges Verb gemischtes Verb
ich frag – te - -- fuhr - -- brach – te - --
du frag – te – st fuhr - st brach – te – st
er frag – te – -- fuhr - -- brach – te – --
wir frag – te – n* fuhr - en brach – te – n*
ihr frag – te – t fuhr - t brach – te – t
sie frag – te – n* fuhr - en brach – te – n*
Die e-Erweiterung im Präteritum ist auch für Muttersprachler teilweise schwer auszuspre-
chen. Deshalb werden die Präteritumformen im gesprochenen Deutsch oft durch das
Perfekt ersetzt.
Unregelmäßige Verben habe nur in der 2. Person Singular und Plural eine e-Erweiterung.
Die e-Erweiterung in der 2. Person Singular klingt sehr veraltet. Meist wird diese heute ohne
e-Erweiterung benutzt oder ebenfalls durch das Perfekt ersetzt.
Eine Liste der Verben mit zwei Stammformen siehe: „Liste: Verben mit zwei Stammformen“
Ebenso zwei Bedeutungen und zwei Präteritum-Formen haben einige weitere Verben.
bewegen
“veranlassen“ bewog Niemand weiß, was ihn zu dieser Tat bewog.
„Position verändern“ bewegte Er bewegte sich im Urlaub keinen Meter.
schaffen
„produzieren (Kunst)“ schuf Der Maler schuf ein großes Werk.
„erfolgreich beenden“ schaffte Er schaffte die Prüfung beim ersten Mal.
wiegen
„Gewicht messen“ wog Sie wog das Baby.
„hin und her bewegen“ wiegte Sie wiegte das Baby.
Eine Liste der Verben mit regelmäßiger und unregelmäßiger Variante siehe: „Liste: Verben
mit regelmäßiger und unregelmäßiger Variante“
Zum Gebrauch des Präteritums siehe im Kapitel: „Der Gebrauch von Präteritum und Perfekt“
Viele Verben, die das Perfekt mit sein bilden, gehören zu bestimmten Bedeutungsklassen
wie z. B. „Bewegungsverben“ oder „Positionsverben“.
Allerdings ist es für Deutschlerner oft nicht einfach die Verben den Bedeutungsklassen zuzu-
ordnen. Deshalb sollte die Perfektbildung mit sein zusammen mit dem Verb gelernt werden.
Beachte auch: Aus der Wahl des Hilfsverbs für ein Stammverb kann man nicht unbedingt auf
Verben, die das Perfekt sowohl mit haben als auch mit
sein bilden
Normalerweise wird das Perfekt eines Verbs entweder mit haben oder mit sein gebildet. Es
gibt aber auch einige Verben, die das Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein bilden kön-
nen. Dafür kann man folgende Gründe unterscheiden.
Regionale Varianten
Einige Verben weisen bei der Wahl des Hilfsverbs regionale Varianten auf, die beide als
sprachlich korrekt gelten.
intransitiv sind“)
Bei vielen dieser Verben wird bei transitivem Gebrauch das Perfekt mit haben gebildet, bei
intransitivem Gebrauch mit sein.
Beachte: Das gilt für viele Verben, die man sowohl intransitiv als auch transitiv gebrauchen
kann, aber nicht für alle. Siehe dazu im Kapitel: „Verben, die sowohl transitiv als auch intransi-
tiv sind“.
Zu den Verben, die das Perfekt sowohl mit sein als auch mit haben bilden, gehören auch die
Verben, die mit unterschiedlicher Bedeutung reflexiv (=transitiv) oder nicht reflexiv (=intran-
sitiv) verwendet werden:
Das gilt auch für W-Fragen. Bei Satzfragen steht das Hilfsverb in Position 1, das Partizip II
ebenfalls am Satzende.
Im Nebensatz steht das Hilfsverb ganz am Ende des Satzes hinter dem Partizip II.
Zum Gebrauch des Perfekts siehe im Kapitel: „Der Gebrauch von Präteritum und Perfekt“
abbrechen* ist abgebrochen Der Ast ist bei einem Orkan abgebrochen.
anspringen* ist angesprungen Der Motor ist nicht angesprungen.
antreiben* ist angetrieben Am Ufer des Flusses ist eine Leiche angetrieben.
bersten ist geborsten Der Reaktor in Tschernobyl ist geborsten.
bleiben ist geblieben Ich bin gestern zu Hause geblieben.
brechen* ist gebrochen Der Ast ist bei einem Orkan gebrochen.
dringen ist gedrungen Ethische Fragen sind in das Bewusstsein der
Öffentlichkeit gedrungen.
erbleichen ist erblichen Sie ist vor Neid erblichen, als sie mein neues
Kleid gesehen hat.
erlöschen ist erloschen Das Feuer ist erloschen.
erschrecken* ist erschrocken Ich bin zu Tode erschrocken.
fahren* ist gefahren Mein Schwager ist nach Irland gefahren.
fallen ist gefallen Alle Äpfel sind vom Baum gefallen.
fliegen* ist geflogen Mein Großvater ist noch nie geflogen.
fliehen ist geflohen Die Menschen sind vor dem Vulkanausbruch
geflohen.
fließen ist geflossen Das Wasser ist durch die Straßen geflossen.
gedeihen ist gediehen Die Überlegungen einen neuen Bahnhof zu
bauen sind weit gediehen.
gehen ist gegangen Meine Freundin ist schon nach Hause gegan-
gen.
gelingen ist gelungen Der Kuchen ist mir dieses Mal gut gelungen.
genesen ist genesen Er ist von einer schweren Krankheit genesen.
geschehen ist geschehen Es ist nichts geschehen.
gleiten ist geglitten Die Finanzkrise ist den Politikern aus den Hän-
den geglitten.
kommen ist gekommen Meine Eltern sind gestern zu Besuch gekom-
men.
kriechen ist gekrochen Das Baby ist auf dem Boden gekrochen.
laufen ist gelaufen Ich bin 400 Meter in 50 Sekunden gelaufen.
misslingen ist misslungen Der erste Versuch ist misslungen.
quellen ist gequollen Der Teig ist nicht gequollen.
Die folgenden Verben bilden das Perfekt mit sein oder haben:
regelmäßige Verben
abmagern ist abgemagert Durch ihre Diät ist sie stark abgemagert.
auftauchen ist aufgetaucht Im Prozess sind neue Beweise aufgetaucht.
aufwachen ist aufgewacht Ich bin heute zu spät aufgewacht.
auswandern ist ausgewandert Meine Großeltern sind aus Deutschland ausge-
wandert.
begegnen ist begegnet Er ist ihr zum ersten Mal in einem Supermarkt
begegnet.
entgleisen ist entgleist Der Zug ist entgleist.
erblinden ist erblindet Er ist im Alter von 12 Jahren erblindet.
erfolgen ist erfolgt Der Baubeginn ist erfolgt.
erkranken ist erkrankt Er ist an einer schweren Grippe erkrankt.
explodieren ist explodiert Die Gasleitung ist explodiert.
faulen ist gefault Das Obst ist gefault.
folgen ist gefolgt Der Polizist ist dem Taschendieb gefolgt.
glücken ist geglückt Das Experiment ist leider nicht geglückt.
heilen* ist geheilt Die Wunde ist schnell geheilt.
irren ist geirrt Er ist durch die ganze Stadt geirrt.
klettern ist geklettert Das Kind ist auf einen Baum geklettert.
kollabieren ist kollabiert Einige Menschen sind wegen der Hitze kolla-
biert.
landen* ist gelandet Das Flugzeug ist sicher gelandet.
passieren* ist passiert Es ist nicht passiert.
platzen ist platzen Mein Fahrradschlauch ist geplatzt.
reisen ist gereist Früher bin ich sehr gern gereist.
rollen* ist gerollt Der Ball ist auf die Straße gerollt.
rudern* ist gerudert Wir sind wegen des Sturms ans Ufer gerudert.
scheitern ist gescheitert Die große Koalition ist gescheitert.
schrumpfen ist geschrumpft Die Wirtschaft ist im letzten Jahr geschrumpft.
segeln* ist gesegelt Er ist alleine um die Welt gesegelt.
splittern ist gesplittert Das Holz ist gesplittert.
starten* ist gestartet Das Flugzeug ist planmäßig gestartet.
stranden ist gestrandet Die Flüchtlinge sind auf einer Insel gestrandet.
stürzen* ist gestürzt Meine Oma ist bei Glatteis gestürzt.
tanzen* ist getanzt Sie sind durch die Straßen getanzt.
Die folgenden Verben bilden das Perfekt mit sein oder haben:
gemischte Verben
rennen ist gerannt Die Kinder sind schnell nach Hause gerannt.
verbrennen* ist verbrannt Alle Papiere sind im Haus verbrannt.
* Beachte: Diese Verben haben eine transitive Verbvariante, die das Perfekt mit haben bildet.
Siehe dazu auch im Kapitel: „Verben, die transitiv und intransitiv sein können“
Beispielsätze: Plusquamperfekt
Präsens Plusquamperfekt sein/haben
Ich fahre nach Hause. Ich war nach Hause gefahren. sein
Ich frage den Lehrer. Ich hatte den Lehrer gefragt. haben
Unregelmäßige Verben
Gemischte Verben
Zum Gebrauch des Plusquamperfekts siehe im Kapitel: „Der Gebrauch des Plusquamper-
fekts“
Beispielsätze: Futur I
Präsens Futur I
Ich frage den Lehrer. Ich werde den Lehrer fragen.
Ich fahre nach Hause. Ich werde nach Hause fahren.
Zum Gebrauch des Futurs I siehe im Kapitel: „Der Gebrauch des Futurs I“
Beispielsätze: Futur II
Präsens Futur II
Ich frage den Lehrer. Ich werde den Lehrer gefragt haben.
Ich fahre nach Hause. Ich werde nach Hause gefahren sein.
Unregelmäßige Verben
Gemischte Verben
Zum Gebrauch des Futurs II siehe im Kapitel: „Der Gebrauch des Futurs II“
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur I
Futur II
Allerdings werden die Tempora nicht immer benutzt um eine bestimmte Zeitstufe auszudrü-
cken.
Zum Beispiel kann man Präsens für verschiedene Zeitstufen verwenden: Gegenwart, Ver-
gangenheit und Zukunft.
Durch das Futur kann man neben Zeit auch eine Vermutung ausdrücken.
Neben seiner Grundbedeutung wird das Präsens aber auch in anderen Funktionen verwen-
det:
Allgemeine Aussagen
Allgemeine Aussagen werden immer durch Präsens ausgedrückt, auch wenn sie in der Ver-
gangenheit gemacht wurden.
In der heutigen Umgangssprache wird normalerweise nicht zwischen Perfekt und Präteri-
tum unterschieden.
Das Perfekt kommt sehr häufig in der gesprochenen Sprache vor, wenn man über alltägliche
Dinge spricht.
Das Präteritum findet man dagegen oft in Zeitungsberichten über das aktuelle Geschehen.
Bei den Verben sein und haben und den Modalverben wird oft das Präteritum benutzt.
Obligatorisches Perfekt
Das Perfekt ist nur obligatorisch, wenn man in der Gegenwart über eine Aktion spricht, die
kurz vorher beendet wurde und deren Bedeutung bis zur Gegenwart reicht.
Obligatorisches Präteritum
Es gibt einige Verben mit Präposition oder Infinitiv-Ergänzung mit zu, die man nicht im Per-
fekt benutzt.
Zu diesen Verben gehören z. B. stammen aus, pflegen zu, drohen zu und scheinen zu.
In der heutigen gesprochenen und teilweise auch in der geschriebenen Sprache wird das
Plusquamperfekt oft durch Perfekt oder Präteritum ersetzt.
Das bedeutet, wenn der Hauptsatz im Perfekt oder Präteritum steht, muss im Nebensatz
(=nachdem-Satz) Plusquamperfekt stehen.
Beachte: Normative Grammatikregeln sagen, wie eine Sprache sein soll. Normative Regeln
werden sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Gegenwartssprache häufig
nicht beachtet.
Das Futur I zur Bezeichnung von zukünftigen Ereignissen und Aktionen wird aber eher selten
benutzt. Oft, besonders im mündlichen Sprachgebrauch, wird das Futur I durch das Präsens
ersetzt.
Vermutung
Das Futur I wird dagegen oft zum Ausdruck einer Vermutung über die Gegenwart (!) oder die
Zukunft benutzt.
Wenn das Futur I zum Ausdrücken einer Vermutung verwendet wird, wird die Vermutung
häufig durch Wörter und Ausdrücke betont, die den Grad einer Vermutung ausdrücken.
Beispiele für solche Wörter und Ausdrücke sind: wohl, vielleicht, wahrscheinlich, mit ziemlicher
Wahrscheinlichkeit, sicher, mit ziemlicher Sicherheit, bestimmt, usw.
Absichtserklärung
Mit dem Futur I wird auch häufig die Absicht ausgedrückt etwas in Zukunft zu tun bzw. zu
erledigen.
Aufforderung
Das Futur I wird auch zum Ausdruck einer (strengen) Aufforderung in Frageform eingesetzt,
die häufig durch Adverbien betont wird.
Im Gegensatz zu seiner Frageform entspricht dieser Gebrauch des Futurs I von der Bedeu-
tung aber einem (betonten) Imperativ.
Drohung
Das Futur I kann auch eine Drohung ausdrücken.
Das Futur II zur Bezeichnung einer Aktion, die in der Zukunft abgeschlossen sein wird, wird
eher selten benutzt. Meist wird das Futur II durch das Perfekt ersetzt
Vermutung
Wie das Futur I wird das Futur II häufig benutzt, um eine Vermutung auszudrücken. Das
Futur II drückt eine Vermutung über die Vergangenheit(!) aus.
Der Imperativ
Der Imperativ richtet sich immer an einen oder mehrere Gesprächspartner, also an eine
zweite Person.
Deshalb unterscheidet man einen formellen und einen informellen Imperativ. Mit dem Im-
perativ sagt man dem Gesprächspartner, was er machen soll.
Formeller Imperativ
Der formelle Imperativ wird mit dem Infinitiv und der höflichen Anrede Sie gebildet. Nur das
Verb sein bildet einen unregelmäßigen formellen Imperativ
Regelmäßige Verben
Bei regelmäßigen Verben entspricht der Imperativ dem Stamm des Infinitivs.
Imperativendung -e
Einige regelmäßige Verben haben bei bestimmten Stammendungen die Imperativendung
-e.
Zu diesen Verben gehören alle Verben mit e-Erweiterung sowie die Verben mit den Stam-
mendungen -el und -ig.
Beispiele: e- Erweiterung
Infinitiv 2. Person Singular Präsens Imperativ
warten du wartest Warte!*
rechnen du rechnest Rechne!
reden du redest Rede!*
atmen du atmest Atme!
öffnen du öffnest Öffne!
*Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig der Infinitivstamm als Imperativ
verwendet.
Unregelmäßige Verben
Bei unregelmäßigen Verben lässt man ebenfalls bei der 2. Person Präsens Singular die Perso-
nenendung und das Personalpronomen weg.
Unregelmäßige Verben mit Umlaut im Präsens haben aber beim Imperativ keinen Umlaut.
*Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig das –e am Ende weggelassen.
Das Partizip I
Die Bildung des Partizips I
Das Partizip I wird mit dem Infinitiv und der Endung – d gebildet.
Partizip I = Infinitiv + -d
Die einzige unregelmäßige Form des Partizips I ist das Partizip I von sein. Es lautet seiend.
Auch das Partizip I reflexiv gebrauchter Verben kann als Attribut verwendet werden.
Erweiterte Partizipialattribute
Da Partizipien von einem Verb gebildet werden, können die Partizipien die Ergänzungen des
Verbs behalten und mit diesen ein erweitertes Attribut bilden.
Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden.
Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall.
Nominalisierung
Man kann das Partizip I nominalisieren.
Zur Deklination des Partizips I als Nomen siehe auch im Kapitel: „Die Deklination nominali-
sierter Adjektive“
sein + Partizip I
Im Gegensatz zum Englischen kann man im Deutschen mit sein + Partizip I normalerweise
keine Verbform bilden.
Eine Kombination Partizip I + sein ist nur bei einigen Partizip-I-Formen möglich, die ihre ver-
bale Bedeutung verloren haben und im heutigen Deutsch als Adjektive/Adverbien interpre-
tiert werden.
Beispiele:
**Der Mann ist singend.**
**Die Frau ist tanzend.**
**Der Mann ist arbeitend.**
Die englische Verlaufsform -ing wird im Deutschen z. B. durch das Adverb gerade ausdrückt:
Beispiel: gerade
Sie essen gerade.
Der Mann arbeitet gerade.
Eine zweite, weit verbreitete Struktur, die der englischen Verlaufsform ähnlich ist, ist am +
nominalisierter Infinitiv.
Statt der Präposition am kann man auch beim benutzen. Diese Formen gelten im Deutschen
aber als rein umgangssprachlich.
Das Partizip II
Das Partizip II wird auch als Partizip Perfekt bezeichnet.
Regelmäßige Verben
Regelmäßige Verben bilden das Partizip II mit der Endung -t. Der Stammvokal verändert sich
nicht.
Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-
Eine eigene Gruppe der regelmäßigen Verben bilden die Verben mit der Endung -ieren. Sie
bilden das Partizip II wie Verben mit nicht trennbarem Präfix ohne -ge-.
Partizipien regelmäßiger Verben mit der Stammendung -d, -t, -m, -n bekommen eine e-
Erweiterung und deshalb die Endung -et.
Zur e-Erweiterung siehe auch im Kapitel „Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d
und -t“
Unregelmäßige Verben
Unregelmäßige Verben haben beim Partizip II immer die Endung –en. Der Stammvokal än-
dert sich bei manchen Verben.
Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-.
Gemischte Verben
Gemischte Verben bilden das Partizip II mit der Endung –t. Der Stammvokal verändert sich.
Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-.
Eine Liste der Verben mit zwei Stammformen siehe: „Liste: Verben mit zwei Stammformen“
Ebenso zwei Bedeutungen und zwei Partizipien haben einige weitere Verben.
schleifen
„glatt machen“ geschliffen Das Wasser hat die Steine glatt geschliffen.
„hinter sich herziehen“ geschleift Er hat den Sack hinter sich her geschleift.
bewegen
“veranlassen“ bewogen Niemand weiß, was ihn zu dieser Tat bewogen hat.
„Position verändern“ bewegt Er hat sich im Urlaub keinen Meter bewegt.
schaffen
„produzieren (Kunst)“ geschaffen Der Maler hat ein großes Werk geschaffen.
„erfolgreich beenden“ geschafft Er hat die Prüfung beim ersten Mal geschafft.
scheren
„Schafe rasieren“ geschoren Im Frühling hat man die Schafe geschoren.
„sich kümmern“ geschert Er hat sich nicht um seine Kinder geschert.
wiegen
„Gewicht messen“ gewogen Sie hat das Baby gewogen.
„hin und her bewegen“ gewiegt Sie hat das Baby gewiegt.
Eine Liste der Stammformen der Verben mit regelmäßiger und unregelmäßiger Variante
siehe: „Liste: Verben mit regelmäßiger und unregelmäßiger Variante“
Umgangssprachliche Partizipien
Bei einigen regelmäßigen Verben werden in der Umgangssprache unregelmäßige Partizipi-
en gebildet. Standardsprachlich ist das regelmäßige Partizip II.
Zu dem unregelmäßigen Verb scheinen wird in der Umgangssprache gelegentlich ein regel-
mäßiges Partizip II gebildet. Standardsprachlich ist das unregelmäßige Partizip II.
Bei dem unregelmäßigen Verb heißen tritt in der Umgangssprache gelegentlich eine Varian-
te des unregelmäßigen Partizips II auf.
Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden.
Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall.
Zur Deklination des Partizips II als Nomen siehe: „Fragen zu Verben mit Präposition“.
Der Infinitiv
Die Formen des Infinitivs
Im Deutschen gibt es vier Infinitive: Infinitiv Präsens Aktiv und Passiv sowie Infinitiv Perfekt
Aktiv und Passiv.
Der Infinitiv Präsens Passiv wird mit dem Partizip II und dem Infinitiv (Präsens Aktiv) von wer-
den gebildet.
Den Infinitiv Präsens Passiv verwendet man auch zur Bildung des Passivs mit Modalverb.
* Die Beispiele in diesem Abschnitt sind unvollständig. Alle Formen siehe jeweils in den
entsprechenden Kapiteln.
Mehr zur Satzverbindung mit um zu: „Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu“
Mehr zur Satzverbindung mit (an)statt zu: „Modale Verbindung (I): (an)statt dass/zu“
Mehr zur Satzverbindung mit ohne zu: „Modale Verbindung (II): ohne dass/zu“
Nominalisierter Infinitiv
Der Infinitiv kann mithilfe des neutralen Artikels das nominalisiert werden.
Am + nominalisierter Infinitiv
Eine Struktur, die der englischen Verlaufsform (progressive form) ähnlich ist und deren Be-
deutung entspricht, ist am + nominalisierter Infinitiv. Diese Form gilt im Deutschen aber als
umgangssprachlich.
Beispiele: am + Infinitiv
Ich bin am Arbeiten. =Ich arbeite gerade/im Moment.
Sie sind am Essen. =Sie essen gerade/im Moment.
(1) Diese Verben werden auch mit einer regelmäßigen Stammform gebraucht. Siehe: „Liste:
Verben mit zwei Stammformen“
(2) Diese Verben haben eine transitive Variante, die das Perfekt mit haben bildet. Siehe dazu
im Kapitel: „Verben, die transitiv und intransitiv sein können“
(3) Die Formen der 2. Person lassen sich bei diesen Verben nur theoretisch bilden, machen
aber von der Bedeutung her keinen Sinn.
(4) Diese Verben haben eine regelmäßige Bedeutungsvariante. Siehe: „Liste: Verben mit
regelmäßiger und unregelmäßiger Variante“
Liste: Modalverben
dürfen du darfst durfte gedurft hat dürfte
können du kannst konnte gekonnt hat könnte
möchten du möchtest
mögen du magst mochte gemocht hat möchte
müssen musst musste gemusst hat müsste
sollen sollst sollte gesollt hat sollte
wollen willst wollte gewollt hat wollte
Beispiel: Verbpräfixe
Präfix Verb neues Verb
auf- machen aufmachen
be- suchen besuchen
Einige Präfixe können vom Verbstamm getrennt werden. Andere Präfixe sind nicht trennbar.
Trennbare und nicht trennbare Präfixe unterscheiden sich durch die Betonung.
Trennbare Präfixe werden betont, sodass der Wortakzent auf dem Präfix liegt.
Nicht trennbare Präfixe werden nicht betont. Der Wortakzent liegt auf dem Verbstamm.
Eine dritte Gruppe von Präfixen kann trennbar oder nicht trennbar sein.
Bei trennbaren Verben wird im Präsens und Präteritum das Präfix vom Stamm getrennt.
Bei Fragesätzen im Präsens und Präteritum und beim Imperativ wird das Präfix ebenfalls
getrennt.
Keine Trennung des Präfixes vom Verbstamm erfolgt beim Infinitiv, im Nebensatz und beim
Partizip I.
Nicht getrennt ist das Präfix auch beim Infinitiv mit zu. Zu steht zwischen Präfix und Verbstamm.
Bei Kombinationen mit da- werden ebenfalls beide Präfixe zusammen getrennt.
Wenn ein trennbares Präfix vor einem nicht trennbaren Präfix steht, bleibt das trennbare
Präfix trennbar.
Es gibt die folgenden Kombinationen von trennbaren und nicht trennbaren Präfixen
Bei nicht trennbaren Verben wird das Präfix nie vom Verbstamm getrennt.
Das Präfix wird auch bei Fragesätzen und beim Imperativ niemals getrennt.
Es gibt die folgenden Kombinationen von nicht trennbaren und trennbaren Präfixen:
Übersicht: Präfixe, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind
durch-, über-, unter-, um-, wider-
Formbildung und Satzstruktur entsprechen jeweils den trennbaren bzw. nicht trennbaren
Verben.
durchschneiden durchqueren
ich schneide durch ich durchquere
du schneidest durch du durchquerst
er schneidet durch er durchquert
wir schneiden durch wir durchqueren
ihr schneidet durch ihr durchquert
sie schneiden durch sie durchqueren
=> trennbar => nicht trennbar
Weitere Beispiele:
Manchmal gibt es zwei orthografisch gleiche Verben mit verschiedener Bedeutung. Eines der
Verben ist trennbar, das andere nicht trennbar.
Wortakzent - umschreiben
umschreiben (trennbar) umschreiben (nicht trennbar)
„verändern, neu schreiben“ „ein Wort mit anderen Worten erklären“
Der Journalist schreibt den Text um. Der Lehrer umschreibt das Wort.
Partizip II - umschreiben
umschreiben trennbar umgeschrieben Der Journalist hat den Text umge-
schrieben.
umschreiben nicht trennbar umschrieben Der Lehrer hat das Wort umschrie-
ben.
Übersicht: Präfixe
Trennbare Präfixe
ab-, an-, auf-, aus-, auseinander-, bei-, ein-, empor-, entgegen-, entlang-, entzwei-, fehl-,
fern-, fest-, fort-, gegenüber-, heim-, hinterher-, hoch-, los-, mit-, nach-, neben-, nieder-,
vor-, weg-, weiter-, zu-, zurecht-, zurück-, zusammen-, da-, hin-, her-
herab-, heran-, herauf-, heraus-, herbei-, herein-, hernieder-, herüber-, herum-, herunter-,
hervor-, herzu-, hinab-, hinan-, hinauf-, hinaus-, hinein-, hinüber-, hinunter-, hinweg-,
hinzu-, vorab-, voran-, vorauf-, voraus-, vorbei-, vorweg-, vorher-, vorüber-
dabei-, dafür-, dagegen-, daher-, dahin-, dahinter-, daneben-, daran-, darauf-, darein-,
darüber-, darunter-, davon-, davor-, dazu-, dazwischen-
hinter-, miss-, a-, de(s)-, dis-, ge-, im-, in-, non-, re-, un-
beauf-, beab-, beein-, benach-, bevor-, verab-, veran-, veraus-, verein-, verun--
Funktionsverb
In Verbindung mit Adjektiven/Adverbien, Substantiven und Präpositionen dient sein auch
als Funktionsverb.
sein zu
Die Konstruktion mit sein zu plus Infinitiv wird als Ersatzform für das Passiv mit Modalverben
benützt.
Vollverb
Als Vollverb hat haben zahlreiche Bedeutungen.
Hilfsverb
Das Verb haben wird bei zahlreichen Formen des Indikativs und Konjunktivs Aktiv und beim
Passiv mit Modalverb als Hilfsverb zur Formbildung gebraucht.
Funktionsverb
In Verbindung mit Adjektiven/Adverbien, Substantiven und Präpositionen dient haben auch
als Funktionsverb.
haben zu
Die Konstruktion mit haben zu plus Infinitiv bedeutet „müssen“.
Vollverb
Als Vollverb bedeutet werden „einen bestimmten Zustand erreichen“ bzw. „eine bestimmte
Eigenschaft bekommen“.
Eine Variante des Vollverbs werden ist werden zu, das die Bedeutung hat „sich zu etwas entwi-
ckeln“.
Beispiele: werden zu
Er wurde zu einem Verräter. auch: Er wurde ein Verräter.
Der Wind wurde zu einem Sturm. auch: Der Wind wurde ein Sturm.
Hilfsverb
Das Verb werden wird bei zahlreichen Formen des Indikativs und Konjunktivs Aktiv und Passiv
als Hilfsverb zur Formbildung gebraucht.
Funktionsverb
In Verbindung mit Adjektiven/Adverbien oder Substantiven dient werden auch als Funktions-
verb.
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur I
Futur II
Mögen/möchten
Bei der Form möchten handelt es ich ursprünglich um den Konjunktiv II des Verbs mögen.
Im Unterricht Deutsch als Fremdsprache wird möchten aber normalerweise als Modalverb
betrachtet, was der Funktion im aktuellen Sprachgebrauch entspricht.
Das Modalverb möchten existiert dann allerdings nur im Präsens als höflichere Variante von
wollen.
Regional, umgangssprachlich und als Anglizismus wird auch mögen gelegentlich als Modal-
verb benutzt. Standardsprachlich ist aber der Gebrauch des Adverbs gern oder von möchten.
Inhaltlich entspricht das zweite Verb (Vollverb) einer Akkusativ-Ergänzung (Frage: was?).
Im Gegensatz zu Vollverben („normale Verben“) können Modalverben ein zweites Verb ohne
einen Infinitiv mit zu ergänzen.
Wenn man die Bedeutung des Vollverbs aus dem Kontext verstehen kann, wird das Modal-
verb ebenfalls oft weggelassen:
Weitere Beispiele: Modalverb ohne Vollverb - Vollverb aus dem Kontext klar
Ich muss morgen zum Arzt. (=gehen)
Sie kann sehr gut Englisch. (=sprechen)
Wir dürfen zu unserer Oma. (=gehen/fahren)
Er will das Buch. (=haben)
Du sollst nach Hause. (=gehen/kommen)
Modalverbähnliche Verben
Neben den Modalverben existieren noch einige Verben, die wie die Modalverben mit einem
zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden können, normalerweise aber eine
andere Ergänzung haben.
Beispiel: lernen
Was lernst du?
Ich lerne meine Vokabeln. => Verb + Akkusativ
Ich lerne singen. => Verb + Verb 2
Zu dieser Gruppe gehören einerseits mögen und lassen und andererseits die Verben sehen,
stehen, fühlen, helfen, hören, bleiben, gehen, fahren, kommen, lernen, lehren.
Zu den weiteren Verben mit Infinitivanschluss ohne zu siehe im Kapitel: „Weitere Verben mit
Infinitiv ohne zu“
Im Gegensatz zu Vollverben haben die Modalverben in der 1. und 3. Person Singular keine
Personenendung.
Der Präteritumstamm von können, müssen und dürfen wechselt den Stammvokal.
Perfekt Modalverb + Vollverb = Präsens von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Mo-
dalverb
*Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens.
In allen anderen Zeiten, also auch im Perfekt, wird möchten durch wollen ersetzt.
In der gesprochenen Sprache hört man auch die Perfekt-Variante mit dem Partizip II des
Modalverbs
*Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens. In
allen anderen Zeiten, also auch im Plusquamperfekt, wird möchten durch wollen ersetzt.
Zum Gebrauch des Plusquamperfekts der Modalverben ohne Vollverb vgl. den Abschnitt:
„Perfekt der Modalverben - Modalverb ohne Vollverb“
Futur I Modalverb + Vollverb = Präsens von werden + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Mo-
dalverb
Futur II Modalverb + Vollverb = Präsens von werden + Infinitiv von haben + Infinitiv
Vollverb + Infinitiv Modalverb
Die folgende Übersicht zeigt alle Formen der Modalverben im Futur II.
Allerdings macht die Bildung der vierteiligen Verbform für das Futur II auch Deutschen
Schwierigkeiten und wird normalerweise selten benutzt.
Wortposition
Das Modalverb steht im Aussagesatz in der Position 2. Das Vollverb steht am Ende des Satzes.
Das gilt auch für W-Fragen.
Im Nebensatz steht das Modalverb am Ende des Satzes. Mit Modalverben kann man keinen
Imperativ bilden.
Präteritum
können wollen sollen müssen dürfen
ich konnte ich wollte ich sollte ich musste ich durfte
du konntest du wolltest du solltest du musstest du durftest
er, sie, es konnte er, sie, es wollte er, sie, es sollte er, sie, es musste er, sie, es durfte
wir konnten wir wollten wir sollten wir mussten wir durften
ihr konntet ihr wolltet ihr solltet ihr musstet ihr durftet
sie konnten sie wollten sie sollten sie mussten sie durften
*Im Präsens Indikativ wird häufig möchten als Variante von wollen benutzt.
Teilweise überschneiden sich die Bedeutungen. Der Kontext einer Äußerung ist wichtig, um
die Bedeutung zu verstehen.
Die folgende Seite gibt einen Überblick über die wichtigsten Bedeutungsvarianten der Mo-
dalverben.
wollen
Wunsch Ich will im Sommer nach Italien fahren.
Plan, Absicht Wir wollen nächste Woche heiraten.
dürfen
Erlaubnis Du darfst mit deiner Freundin zu der Party gehen.
Recht Mit 18 Jahren darf man in Deutschland wählen.
Höfliche Frage Darf ich Ihnen helfen?
Moralische Pflicht (nur negativ) Man darf zu alten Leuten nicht unhöflich sein.
müssen
Objektive oder subjektiv emp- Ich muss die Präsentation für meinen Chef fertig ma-
fundene Pflicht chen.
Moralische Pflicht (nur positiv) Man muss alten Leuten helfen.
Gesetzliche Pflicht An einer roten Ampel muss man anhalten.
Notwendigkeit Der Patient muss sofort operiert werden.
sollen
Empfehlung Peter soll weniger rauchen.
Moralische Pflicht (positiv) Man soll alten Leuten helfen.
Moralische Pflicht (negativ) Man soll Kinder nicht schlagen.
Aufgabe/Auftrag Ich soll für meine Oma Getränke kaufen.
Direkte Aufforderung Sie sollen aufstehen!
Höfliche Frage Soll ich Ihnen helfen?
Zum Beispiel sind in dem Modalverb wollen die Bedeutungen „Wunsch“, „Absicht“ oder
„Plan“ enthalten.
Diese Bedeutungen haben einen gemeinsamen Bedeutungskern, denn eine „Absicht“ oder
ein „Plan“ ist der Wunsch etwas ganz Bestimmtes zu machen.
Trotzdem gibt es einen Unterschied in der Bedeutung, der durch das Modalverb nicht diffe-
renziert wird.
Zum Beispiel kann das Modalverb können „Fähigkeit“ oder „Erlaubnis“ bedeuten. Das Modal-
verb dürfen hat ebenfalls die Bedeutung „Erlaubnis“.
Das heißt in der Bedeutung „Erlaubnis“ kann das Modalverb können durch dürfen ersetzt
werden. Das gilt aber nicht in der Bedeutung „Fähigkeit“.
Eine „moralische Pflicht“ kann man durch müssen oder sollen ausdrücken. Der Bedeutungs-
unterschied ist in diesem Kontext minimal.
Eine „gesetzliche Pflicht“ kann man dagegen nur durch müssen ausdrücken.
Eine positive moralische Pflicht („Was man tun soll“) drückt man mit sollen, eine negative
moralische Pflicht („Was man nicht tun soll“) mit nicht sollen aus.
Mit Hilfe von müssen kann man ebenfalls eine positive moralische Pflicht ausdrücken. Eine
negative moralische Pflicht wird aber mit nicht dürfen ausgedrückt.
Beachte: Das gilt nur für den Kontext, in dem müssen eine moralische Pflicht ausdrückt, nicht
aber für andere Bedeutungen von müssen.
Übersetzungsfehler
Viele Missverständnisse entstehen auch durch die falsche wörtliche Übersetzung aus ande-
ren Sprachen z. B. aus dem Englischen.
* Will ist im Englischen das Hilfsverb werden, nicht das Modalverb wollen.
Zum Beispiel bedeutet dürfen eine „Erlaubnis“. Zusätzlich werden weitere Wörter und Ausdrü-
cke genannt, die diesen Umschreibungen entsprechen.
Zum Beispiel: „erlauben“, „erlaubt sein“, „genehmigen“, „gestattet sein“, „befugt sein“, etc..
Auf der folgenden Seite findet sich eine Übersicht über die wichtigsten Bedeutungen der
Modalverben und ihre Umschreibungen.
können
Fähigkeit fähig sein, die Fähigkeit haben, in der Lage sein, imstande sein,
vermögen
Möglichkeit möglich sein, die Möglichkeit besteht
Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben
formelle Erlaubnis genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein
gesetzliche Erlaub- befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben
nis, Recht
wollen
Wunsch wünschen, den Wunsch haben, Lust haben, den (festen) Willen
haben, gelüsten
Plan, Absicht beabsichtigen, vorhaben, die Intention haben
dürfen
Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben,
genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein,
gesetzliche Erlaub- befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben
nis, Recht
müssen
objektive Pflicht bestehen auf
subjektiv empfun- sich gezwungen sehen, gezwungen sein
dene Pflicht
moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben
gesetzliche Pflicht vorgeschrieben sein
Notwendigkeit notwendig sein, nötig sein, erforderlich sein, unumgänglich sein
sollen
Empfehlung, Rat ratsam sein, empfehlenswert sein, es wäre gut/besser, raten, emp-
fehlen
moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben
Aufgabe/Auftrag den Auftrag haben, beauftragt sein, die Aufgabe haben
direkte Aufforde- auffordern, (Imperativ), aufgefordert sein
rung
In der subjektiven Bedeutung verliert das Modalverb seine objektive Bedeutung und wird
vom Sprecher benutzt, um eine Vermutung auszudrücken oder um sich von einer fremden
Behauptung zu distanzieren.
Der Grad der Sicherheit der Vermutung nimmt von müssen („ganz sicher“) bis nicht können
(„unmöglich“) ab.
Mithilfe von Adverbien lässt sich die subjektive Bedeutung der Modalverben umschreiben.
*Die Wahl des Konjunktivs bzw. der Negation ist festgelegt und nicht bei jedem Modalverb
möglich.
** Der Gebrauch von mögen ist in der gesprochenen Sprache selten.
Man distanziert sich dabei vom Inhalt der Aussage. Mit wollen gibt man eine eigene Behaup-
tung einer Person wieder; mit sollen eine fremde Behauptung über eine Person.
In der Gegenwart sind die Formen gleich. Das heißt den Satz in der Gegenwart kann man
subjektiv oder objektiv interpretieren.
Wie man den Satz verstehen muss, kann man häufig nur aus dem Kontext erkennen.
Lassen modalverbähnlich
Auch bei modalverbähnlicher Verwendung hat lassen verschiedene Bedeutungen: 1. veran-
lassen, 2. erlauben, 3. .. (Weitere Bedeutungen von lassen siehe ggf. im Wörterbuch.)
Beachte: In der Bedeutung 1 (veranlassen) kann lassen auch reflexiv verwendet werden.
Lassen modalverbähnlich
Bei allen anderen Verwendungen benützt man den Infinitiv des Vollverbs und den Infinitiv
von lassen (“zweimal Infinitiv”).
IWenn lassen wie ein Modalverb verwendet wird, ist in der gesprochenen Sprache auch die
Verwendung des Partizips II von lassen verbreitet, allerdings nicht bei allen Verben.
Passiversatz
Das Perfekt der Passiversatzform sich lassen wird ebenfalls mit dem Infinitiv des Vollverbs und
dem Infinitiv von lassen gebildet.
Brauchen modalverbähnlich
Nicht brauchen zu + Infinitiv
Die modalverbähnliche Verwendung von brauchen ist standardsprachlich nur mit Negation
und zu korrekt und hat die Bedeutung nicht müssen.
Allerdings wird brauchen in der gesprochenen Sprache auch häufig ohne zu benutzt.
Beachte: Wenn man in den Sätzen mit nur brauchen zu + Infinitiv nur weglässt, werden die
Sätze ungrammatisch.
Brauchen modalverbähnlich
Das Perfekt von nicht brauchen zu wird mit dem Präsens des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv
des Vollverbs und dem Infinitiv von brauchen gebildet (“zweimal Infinitiv”).
Zu dieser Gruppe von Verben gehören sehen, hören, helfen, gehen, fahren, kommen, bleiben,
lernen, lehren.
Bei einigen dieser Verben wird dieser Infinitivanschluss ohne zu auch häufig durch alterna-
tive Konstruktionen mit einem dass-Satz oder einer Präposition mit nominalisiertem Verb
ersetzt.
Das Perfekt wird entweder (wie bei den Modalverben) mit dem Infinitiv oder (wie bei den
Vollverben) mit dem Partizip II gebildet.
Bei den Verben hören und helfen sind beide Varianten der Perfektbildung möglich, sodass
sich drei Gruppen unterscheiden lassen
In diese Gruppe gehört auch das Verb lassen. (Siehe im Kapitel: „Das Perfekt von lassen“.)
Perfekt hören, helfen (I) = Präsens haben + Infinitiv (Verb 1) + Infinitiv (hören, helfen)
Perfekt hören, helfen (II) = Präsens haben + Infinitiv (Verb 1) + Partizip II (hören, helfen)
Beispiel: Perfekt von anderen Verben mit Infinitivanschluss ohne zu => Infinitiv +Partizip II
Präsens Perfekt
Ich gehe einkaufen. Ich bin einkaufen gegangen.
Meine Frau fährt einkaufen. Meine Frau ist einkaufen gefahren.
Maria kommt mich besuchen. Maria ist mich besuchen gekommen.
Der Student bleibt zu Hause wohnen. Der Student ist zu Hause wohnen geblieben.
Peter lernt kochen. Peter hat kochen gelernt.
Mein Nachbar lehrt singen. Mein Nachbar hat singen gelehrt.
Perfekt => 2x Infinitiv o d e r Infinitiv + Partizip II
Reflexive Verben
Reflexive Verben sind Verben, die ein Reflexivpronomen als Ergänzung haben (können).
Das Reflexivpronomen steht im Akkusativ oder Dativ und ist mit dem Personalpronomen
identisch, außer in der 3. Person Singular und Plural. In der dritten Person lautet das Reflexiv-
pronomen sich.
Die folgende Übersicht zeigt die Konjugation reflexiver Verben mit dem Reflexivpronomen
im Akkusativ bzw. Dativ.
Man kann zwischen echten reflexiven Verben und reflexiv gebrauchten Verben unterschei-
den.
Bei manchen Verben ist die Variante mit bzw. ohne Reflexivpronomen schwer zu unterschei-
den oder wird umgangssprachlich mit gleicher Bedeutung benützt:
Bei wenigen Verben mit einer zusätzlichen Akkusativergänzung oder einem Ergänzungssatz
(Komplementsatz) steht das Reflexivpronomen im Dativ.
Bei wenigen Verben ist der Kasus des Reflexivpronomens nicht erkennbar, weil das Reflexiv-
pronomen nur in der 3. Person vorkommt.
Einige reflexiv gebrauchte Verben können nur mit Akkusativ oder mit Dativ und Akkusativ
gebraucht werden.
Wenn das Reflexivpronomen nach einer Präposition steht, ist der Kasus des Reflexivprono-
mens von der Präposition abhängig. Präpositionen mit festen Kasus behalten ihren Kasus.
Auch bei Wechselpräpositionen ist der Kasus festgelegt und muss mit dem Verb gelernt
werden.
Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen nach einer Präposition zeigt die
folgende Tabelle.
Zustandsreflexiv
Einige obligatorisch reflexive Verben haben eine adjektivische Variante, die mit dem Verb
sein und Partizip II gebildet wird. Diese Variante wird auch als Zustandsreflexiv bezeichnet.
Reflexive Verben können keine passive Verbform bilden. Einige echte reflexive Verben haben
aber eine nicht reflexive Variante mit gleicher Bedeutung, die an die Passivkonstruktion nor-
maler Verben erinnert bei der ebenfalls Subjekt und Objekt vertauscht werden.
Weitere Beispiele: reflexives Verb, Zustandsreflexiv und nicht reflexive Variante (I)
reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Vari-
ante
sich interessieren für Ich interessiere mich Ich bin interessiert Politik interessiert
für Politik an Politik mich.
sich freuen über Ich freue mich über Ich bin erfreut über Sein Brief freut
seinen Brief seinen Brief. mich.
sich wundern über Er wundert sich Er ist verwundert Ihr Verhalten wun-
über ihr Verhalten über ihr Verhalten. dert ihn.
sich ärgern über Ich ärgere mich Ich bin verärgert Mein Nachbar är-
über meinen Nach- über meinen Nach- gert mich.
barn. barn
In allen Varianten hat das Verb die gleiche Bedeutung. Das System ist aber nicht immer voll-
ständig. Bei manchen Verben fehlt eine Varianten.
Weitere Beispiele: reflexives Verb, Zustandsreflexiv und nicht reflexive Variante (II)
Beispiele: reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Vari-
ante
sich stören an Mein Großvater -- Der Lärm der Kinder
stört sich an dem stört meinen Groß-
Lärm. vater.
sich kümmern um Er kümmert sich -- Seine Kinder küm-
nicht um seine mern ihn nicht.
Kinder.
sich erholen Ich erhole mich. Ich bin erholt. --
sich aufregen Er hat sich über sei- -- Sein Chef regt ihn
nen Chef aufgeregt. auf.
Wenn der Nominativ nicht in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen vor oder hinter
dem Nominativ.
Reziproke Verben
Bei einigen Verben kann das Reflexivpronomen eine wechselseitige Beziehung von zwei
Personen bezeichnen.
Diese wechselseitige Beziehung nennt man reziprok. An einer reziproken Beziehung sind
immer mindestens zwei Personen beteiligt.
Deshalb stehen das Verb und das reziproke Pronomen immer im Plural.
Einige reflexive Verben mit Präposition kann man ebenfalls reziprok gebrauchen. Die Präpo-
sition fällt dann weg.
sich ärgern über Mein Freund ärgert sich über seinen Vermieter.
sich aufregen über Ich rege mich über meine Schwester auf.
sich auskennen Er kennt sich hier noch nicht gut aus.
(sich) ausruhen* Nach der Arbeit muss ich (mich) eine Stunde ausruhen.
sich bedanken bei + für Sie bedankt sich bei ihrem Nachbarn für die Hilfe.
sich beeilen Ich muss mich beeilen, weil mein Zug gleich kommt.
sich befassen mit Das Parlament befasst sich mit dem neuen Gesetz.
sich befinden Das Rathaus befindet sich am Marktplatz.
sich begnügen mit Der Sportler begnügt sich nicht mit dem zweiten Platz.
sich benehmen Die Schüler benehmen sich schlecht.
sich besinnen auf Die Mannschaft muss sich auf ihre Qualitäten besinnen.
sich betrinken Er betrinkt sich jedes Wochenende.
sich bewähren Das neue Automodell muss sich im Straßenverkehr bewähren.
sich bewerben bei + um Der Student bewirbt sich bei vielen Universitäten um einen
Studienplatz.
sich bücken Meine Oma kann sich nicht mehr gut bücken.
sich distanzieren von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage.
sich eignen für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebirge.
sich entschließen zu Die Studentin entschließt sich dazu, das Studium abzubrechen.
sich entsinnen an Ich kann mich nicht an den Namen entsinnen.
sich erholen Im Urlaub sollten sich die Menschen erholen.
sich erkälten Im Herbst erkälten sich viele Leute.
sich erkundigen bei + Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach dem Weg.
nach
sich freuen auf/über Die Kinder freuen sich auf die Ferien.
sich gedulden Die Autofahrer, die im Stau stehen, müssen sich gedulden.
sich getrauen Er getraut sich nicht, mit seinem Chef zu sprechen.
sich interessieren für Die Bürger interessieren sich immer weniger für Politik.
sich irren Ich habe mich im Tag geirrt.
sich konzentrieren auf Die Firma konzentriert sich auf ihre Stammkunden.
Reflexivpronomen im Dativ
sich auswirken auf Die Wirtschaftskrise wirkt sich negativ auf die Zahl der Arbeits-
plätze aus.
sich belaufen auf Die Schulden belaufen sich auf 100 Milliarden Euro.
sich bewahrheiten Die Prognose hat sich nicht bewahrheitet.
sich bewölken Der Himmel hat sich plötzlich bewölkt.
sich ereignen Auf der Autobahn hat sich ein schwerer Unfall ereignet.
sich erstrecken über Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilometer.
sich jähren Der Tag der Katastrophe jährt sich zum zehnten Mal.
* Bei dem Verb duschen ist die nicht-reflexive Verwendung ungewöhnlich. Bei reflexiver
Verwendung kann das Reflexivpronomen im Akkusativ wegfallen:
Reflexivpronomen im Dativ
sich abgewöhnen Ich möchte mir das abgewöhnen Er muss dem Hund
Rauchen abgewöh- das Bellen abge-
nen. wöhnen.
sich beibringen Ich habe mir beibringen Der Lehrer bringt
Deutsch selbst bei- den Schülern Ma-
gebracht. thematik bei.
sich gönnen Du gönnst dir keine gönnen Er gönnt ihm den
Pause. Sieg.
sich schaden Du schadest dir mit schaden Autofahren schadet
deiner Aussage. der Umwelt.
sich verschaffen Du hast dir durch verschaffen Er hat ihm einen Ar-
deine Arbeit Res- beitsplatz verschafft.
pekt verschafft.
sich verzeihen Sie verzeiht sich nie, verzeihen Sie verzeiht ihm nie.
dass sie ihre Famili-
en verlassen hat.
sich widersprechen Du widersprichst dir widersprechen Er widerspricht dem
in jedem Satz. Lehrer immer.
sich wünschen Ich wünsche mir wünschen Ich wünsche dir viel
Gesundheit. Glück.
aufhalten (=da sein, Ich halte mich vier aufhalten (=stop- Ich möchte Sie nicht
bleiben) Wochen in den USA pen, behindern) lange aufhalten.
auf.
sich aussprechen Er hat sich mit seiner aussprechen (=sa- Der Schüler spricht
(=sich versöhnen) Frau ausgesprochen. gen) das Wort falsch aus.
sich bemühen um Der Student bemüht bemühen (=arbei- Er bemühte seinen
(=Arbeit investieren) sich um einen Prak- ten lassen) Onkel, um den Job
tikumsplatz. zu bekommen.
sich berufen auf Er beruft sich auf berufen (=einstel- Die Kommission
das Gesetz. len) berief drei neue
Professoren.
sich beschweren bei Er beschwert sich beschweren (=etwas Er beschwerte die
+ über bei seinem Chef Schweres auf etwas Papiere mit einem
über einen Kollegen. stellen) Stein, (damit sie
nicht davonflogen.)
sich einladen Er hat sich einfach einladen (=eine Ich habe meine
(=selbst einladen) selbst zu der Party andere Person) Freunde eingeladen.
eingeladen
sich einlassen auf Der Chef lässt sich einlassen (=herein Pünktlich um 15.00
(=akzeptieren) auf keine Diskussion lassen) Uhr wurden die Zu-
ein. schauer eingelassen.
sich einsetzen für Die Bürger setzen einsetzen (=einbau- Der Glaser hat ein
(=engagieren) sich für den Erhalt en) neues Fenster ein-
des alten Gebäudes gesetzt.
ein.
sich einstellen auf Ich muss mich einstellen (=instal- Man muss die Ma-
(=anpassen) auf das Leben in lieren) schine neu einstel-
Deutschland einstel- len.
len.
sich entschuldigen Die Studentin ent- entschuldigen Ich kann sein Verhal-
bei für (=um Verzei- schuldigt sich bei (=verzeihen) ten nicht entschul-
hung bitten) ihrem Professor für digen.
das Zuspätkommen.
sich erinnern an Ich erinnere mich an erinnern (=noch mal Ich erinnere meinen
(=nicht vergessen den letzten Urlaub. sagen) Chef an die Gehalts-
haben) erhöhung.
sich fürchten vor Ich fürchte mich vor fürchten(=etwas Die Meteorologen
(=Angst haben) einem Gewitter. Negatives kommen fürchten einen
sehen, befürchten) Orkan.
sich gewöhnen an Ich habe mich an gewöhnen an (=ver- Wir müssen die Kin-
(=vertraut werden) das deutsche Essen traut machen) der an Pünktlichkeit
gewöhnt. gewöhnen.
sich herausstellen Der neue Mitarbei- herausstellen Wir haben das Sofa
als (=sich zeigen als) ter hat sich als faul (=nach draußen herausgestellt.
herausgestellt. stellen)
sich hüten vor (=“die Hüten Sie sich vor hüten (=aufpassen Die Großmutter
Finger weglassen“) Investitionen in auf ) hütet die Kinder.
Aktien.
sich machen an Wir machen uns an machen Wir machen Pause.
(=beginnen) die Arbeit.
sich stören an (=be- Der Nachbar stört stören (=belästigen) Die Kinder stören
lästigt werden) sich am Lärm der den Nachbarn.
Kinder.
sich täuschen in Ich habe mich in dir täuschen (= die Un- Die Politiker haben
(=sich irren) getäuscht. wahrheit sagen) die Menschen ge-
täuscht.
sich treffen mit Ich habe mich treffen (=zufällig) Ich habe gestern in
(=absichtlich) gestern mit meiner der Stadt meinen
Freundin getroffen. Chef getroffen.
sich umziehen (=die Nach dem Sport umziehen (=die Ich bin letzte Woche
Kleidung wechseln) muss ich mich um- Wohnung wechseln) umgezogen.
ziehen.
sich verlassen auf Sie verlässt sich auf verlassen (=wegge- Sie verlässt ihren
(=vertrauen) ihren Mann. hen) Mann.
sich verschlucken Das Kind hat sich verschlucken (=hin- Das Kind hat eine
(=falsch schlucken) beim Trinken ver- unter schlucken) Kugel verschluckt.
schluckt.
sich verstehen auf Er versteht sich auf verstehen Ich habe verstan-
(=gut können) das Verkaufen. den, was du gesagt
hast.
sich verstehen mit Maria versteht
(=gut vertragen) sich gut mit ihrer
Schwester.
sich vertiefen in Sie vertieft sich in vertiefen (=tiefer Das Flussbett muss-
(=intensiv benutzen) ihre Bücher. machen) te vertieft werden.
sich wenden an Für Beschwerden wenden (=umdre- In einer Einbahnstra-
(=sich richten an) müssen Sie sich an hen) ße darf man nicht
den Kundenservice wenden.
wenden.
Reflexivpronomen im Dativ
Reziproke Verben
Einige Verben haben statt eines Akkusativs eine obligatorische Präpositionalergänzung. Sie
können nicht ohne diese Präpositionalergänzung verwendet werden. Die Präposition muss
mit dem Verb zusammen gelernt werden
Die Präpositionalergänzung verlangt („regiert“) einen bestimmten Kasus. Im Beispiel oben ist
das der Akkusativ. Es kann aber auch der Dativ sein. .(Siehe dazu auch unten: „Der Kasus der
Präpositionen“)
Es gibt auch Verben mit zwei Präpositionen. Bei Verben ohne Präposition benützt man hier
oft Akkusativ und Dativ.
Beispiel: Verb + Präposition + Präposition - sich bedanken + bei (+Dat) + für (+Akk)
„Person“ + „Sache“ Sie bedankt sich bei ihrer Freundin für das Geschenk.
Sie brauchen oft nicht nur eine oder zwei Präpositionen, sondern zusätzlich ein Reflexivpro-
nomen.
Einige kombinieren auch Kasus ohne Präposition (Akkusativ oder Dativ) und Präpositionalka-
sus.
Daneben treten verschiedene weitere Typen mit jeweils wenigen Beispielen auf. (Reflexive
Verben mit Präposition werden im Kapitel „Reflexive Verben“ ausführlicher behandelt.)
Manchmal ähnelt der Bedeutungsunterschied der Beziehung von Aktiv und Passiv.
Wechselpräpositionen bekommen abhängig vom Verb eine feste Präposition. Die Präpositi-
on und der Kasus müssen mit dem Verb zusammen gelernt werden.
Die Wechselpräpositionen an, auf und in können sowohl mit dem Akkusativ als auch mit
Beispiele: Wechselpräpositionen mit festem Kasus (in Verbindung mit Verb) (I)
an + Akkusativ denken an Ich denke oft an dich.
an + Dativ arbeiten an Paul arbeitet an seiner Masterarbeit.
auf + Akkusativ warten auf Er wartet auf den Zug.
auf + Dativ bestehen auf Der Chef besteht auf seiner Meinung.
in + Akkusativ verlieben in Er hat sich in seine Chefin verliebt.
in + Dativ bestehen in Seine Aufgabe besteht in der Auswahl der
Bewerber.
an, auf, in => Akkusativ oder Dativ
Die Wechselpräpositionen unter, vor und zwischen werden immer mit dem Dativ verwendet,
wenn sie von einem Verb regiert werden.
Beispiele: Wechselpräpositionen mit festem Kasus (in Verbindung mit Verb) (II)
unter + Dativ leiden unter Die Schüler leiden unter dem Leistungsdruck.
vor + Dativ: fliehen vor Die Menschen fliehen vor der Hungersnot.
zwischen + Dativ unterscheiden Man kann beim Aussehen nicht zwischen Deut-
zwischen schen und Schweizern unterscheiden.
unter, vor, zwischen => Dativ
Die Wechselpräposition über wird immer mit dem Akkusativ verwendet, wenn sie von einem
Verb regiert wird.
Beispiele: Wechselpräpositionen mit festem Kasus (in Verbindung mit Verb) (III)
über + Akkusativ lachen über Sie hat über seinen Witz gelacht.
über => Akkusativ
Mit den Wechselpräpositionen hinter und neben verbinden sich keine Verben.
Wie die Wechselpräpositionen bekommt auch als in Verbindung mit bestimmten Verben
einen festen Kasus.
*Die Fragen mit Präposition + was (Beispiel: auf was?) gelten als umgangssprachlich.
Die Frage mit wo- wird gebildet durch wo-(r)-Präposition. Ein –r- zwischen wo- und der Prä-
position braucht man, wenn die Präposition mit einem Vokal beginnt:
wo(r)- + Präposition
Verb + Präposition wor- Verb + Präposition wo-
warten auf worauf? warnen vor wovor?
sich kümmern um worum? sich interessieren für wofür?
freuen über worüber? erzählen von wovon?
leiden unter worunter? einladen zu wozu?
sich erinnern an woran? fragen nach wonach?
bestehen in worin? helfen gegen wogegen?
=> wor- + Vokal => wo- + Konsonant
Wenn die Ergänzung keine Person oder Sache bezeichnet, sondern eine Aktion, benutzt man
das Pronominaladverb mit einem Nebensatz als Ergänzung.
bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Ver-
halten.
betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betro-
gen.
bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen.
bewerben sich bei + um/ Peter bewirbt sich bei Siemens um (für) ein Prakti-
für kum.
bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte
bezahlen.
bitten um Darf ich dich um einen Gefallen bitten?
bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse
gebracht.
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
denken an +Akk Er denkt nur an den Urlaub.
denken von Ich denke nichts Schlechtes von ihr.
distanzieren sich von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage.
drängen zu Sie drängte ihn zum Heiraten.
drehen sich um In seinem Vortag dreht es sich um den Klimawandel.
eignen sich für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebir-
ge.
einladen zu Thomas hat uns zu seinem Geburtstag eingeladen.
einlassen sich auf +Akk Der Chef lässt sich auf keine Diskussion ein.
einsetzen sich für Die Bürger setzen sich für den Erhalt des alten Ge-
bäudes ein.
einstellen sich auf +Akk Ich muss mich auf das Leben in Deutschland einstel-
len.
entschließen sich zu Sie haben sich zum Kauf des Hauses entschlossen.
entschuldigen sich bei +für Die Schülerin entschuldigt sich beim Lehrer für das
Zuspätkommen.
ergeben sich aus Aus der Analyse ergibt sich, dass die Firma pleite ist.
erinnern sich an +Akk Er erinnert sich nicht an seinen ersten Schultag.
erkennen an +Dat Ich habe dich an deiner Stimme erkannt.
erkundigen sich bei +nach Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach
dem Weg.
erstrecken sich über +Akk Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilo-
meter.
erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg.
verlassen sich auf +Akk Sie verlässt sich auf ihren Mann.
verlieben sich in +Akk Mein Bekannter ist in seine Chefin verliebt.
vermieten an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht
an Studenten.
verpflichten sich zu Er hat sich zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet.
versichern gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern.
verstehen sich mit Maria versteht sich gut mit ihrer Schwester.
verstehen sich auf +Akk Er versteht sich auf das Verkaufen.
verteilen unter +Dat Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwand-
ten.
vertiefen sich in +Akk Sie vertieft sich in ihre Bücher.
verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwech-
selt.
vorbereiten auf +Akk Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor.
warten auf +Akk Die Studenten warten auf die S-Bahn.
wenden sich an +Akk Für Beschwerden müssen Sie sich an den Kunden-
service wenden.
werden aus Aus ihm wird nie ein guter Lehrer.
wundern sich über +Akk Ich wundere mich über gar nichts.
zahlen an +Akk Der Täter muss seine Strafe an einen gemeinnützi-
gen Verein zahlen.
zählen auf +Akk Der Trainer kann auf alle Spieler zählen.
zählen zu Sie zählt zu den besten Studenten ihres Jahrgangs.
zusammen- sich aus Die Gruppe setzt sich aus acht Teilnehmern zusam-
setzen men.
zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu.
zweifeln an +Dat Sie hat nie an ihrem Erfolg gezweifelt.
Bei einigen Verben kann man die zweite und dritte Person zwar theoretisch bilden, auf Grund
der Bedeutung des Verbs ergibt aber nur die 3. Person einen Sinn.
Weitere Verben, die nur in der dritten Person einen Sinn ergeben, sind z. B.: passieren, ge-
schehen, sich ereignen, stimmen, usw. ..
Einige weitere Verben, meist mit Präposition, benötigen ebenfalls es. Dabei steht es entweder
im Nominativ oder im Akkusativ.
Die Verben werden, bleiben und sein werden in Verbindung mit „Wetteradjektiven“ mit es
benutzt. Das Verb werden auch bei Zeitveränderung.
*Beachte:
„Wetter“ „Körpergefühl“
Es ist hier kalt. Es ist mir kalt.
Hier ist es kalt. Mir ist (es) kalt.
(immer mit es) (ohne es möglich, wenn es nicht in Position 1 steht)
Das Verb wird nur zur Bildung der grammatischen Formen benützt.
Das Nomen der festen Verbindung entspricht einer Akkusativ- bzw. Präpositionalergänzung
Die Verwendung des Artikels ist bei vielen Funktionsverbgefügen festgelegt. Es gibt keine
Regel für den Gebrauch des Artikels.
Häufig kommen aber auch Funktionsverbgefüge vor, bei denen der bestimmte, der unbe-
stimmte oder kein Artikel stehen kann.
Bei vielen Nomen-Verb-Verbindungen kann auch der Numerus des Nomens (Singular bzw.
Plural) nicht verändert werden.
Allerdings kann das einfache Verb ein zusätzliches oder ein anderes Präfix erhalten oder es
kann reflexiv sein.
Nicht immer kann man das Verb direkt aus dem Nomen ableiten.
Ab und zu gibt es auch gar kein einfaches Verb mit der gleichen Bedeutung.
Manchmal gibt es ein Verb, das aus dem Nomen abgeleitet werden kann, aber das Verb hat
eine andere Bedeutung.
Grundsätzlich kann man zwischen aktiver und passiver Restbedeutung der Funktionsverben
unterscheiden.
*Beachte: Die Form des Verbs ist Aktiv (!), die Bedeutung ist Passiv.
Liste: Funktionsverbgefüge
sich in Abhängigkeit befinden von abhängig sein
in eine/die/ Abhängigkeit geraten von abhängig werden
Pl.
in Abhängigkeit bringen abhängig machen
ein/das/Pl. Abkommen treffen mit/ vereinbaren
über
auf Ablehnung stoßen abgelehnt werden
Abschied nehmen von sich verabschieden
Abstand nehmen von sich distanzieren
zur Abstimmung stellen wählen lassen
in Angriff nehmen beginnen
in Angst versetzen Angst machen
Angst haben vor sich fürchten vor
Angst bekommen vor beginnen Angst zu
haben
Anklage erheben gegen anklagen
einen/den/ Anschlag verüben ein Attentat ma-
Pl. chen
zu Ansehen gelangen Ehre bekommen
zur Ansicht gelangen eine Meinung
bekommen
einen/den/ Anspruch erheben auf beanspruchen
Pl.
in Anspruch nehmen benutzen
einen/den/ Antrag (auf ) stellen beantragen
Pl.
eine/die/- Antwort geben auf antworten
Ärger einbringen Ärger bringen
zur Aufführung bringen aufführen
zur Aufführung kommen aufgeführt werden
un- Aufsicht stellen beginnen zu be-
ter aufsichtigen
un- Aufsicht stehen beaufsichtigt
ter werden
in Auftrag gehen produziert werden
Einstellige Verben werden auch als intransitive Verben bezeichnet, mehrstellige Verben, die
eine Akkusativergänzung haben, als transitive Verben.
Beispiel: abbrechen
intransitiv Bei einem Sturm brechen viele Äste ab. („kaputt gehen“)
transitiv (1) Der Sturm bricht viele Äste ab. („kaputt machen“)
transitiv (2) Peter bricht sein Studium ab. („ohne Abschluss beenden“ =>
metaphorisch: „brechen“))
Beispiel 1: kochen
Präsens Perfekt
intransitiv Die Suppe kocht. Die Suppe hat gekocht. regelmäßig
Perfekt mit haben
transitiv Er kocht eine Suppe. Er hat eine Suppe gekocht. regelmäßig
Perfekt mit haben
Beispiel 2: backen
Präsens Perfekt
intransitiv Das Brot bäckt (backt) im Das Brot hat im Ofen ge- unregelmäßig
Ofen. backen. Perfekt mit haben
transitiv Der Bäcker bäckt (backt) Der Bäcker hat das Brot unregelmäßig
das Brot. gebacken. Perfekt mit haben
Beispiel 1: erschrecken
Präsens Perfekt
intransitiv Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschro- unregelmäßig
cken. Perfekt mit sein
transitiv Ich erschrecke meinen Ich habe meinen Freund regelmäßig
Freund. erschreckt. Perfekt mit haben
Beispiel 2: umknicken
Präsens Perfekt
intransitiv Der Baum knickt um. Der Baum ist umgeknickt. regelmäßig
Perfekt mit sein
transitiv Der Wind knickt den Der Wind hat den Baum regelmäßig
Baum um. umgeknickt. Perfekt mit haben
Beispiel 3: schmelzen
Präsens Perfekt
intransitiv Das Eis schmilzt. Das Eis ist geschmolzen. unregelmäßig
Perfekt mit sein
transitiv Die Sonne schmilzt das Die Sonne hat das Eis unregelmäßig
Eis. geschmolzen. Perfekt mit haben
Einen Überblick über wichtige Verben mit transitiven und intransitiven Varianten gibt die
Liste am Ende dieses Kapitels: „Liste: Verben, die transitiv und intransitiv sein können“
Weitere Beispiele für transitive und intransitive Verben, die ähnlich lauten, finden sich
ebenfalls in der Liste am Ende dieses Kapitels: „Liste: Verben, die transitiv und intransitiv sein
können“
Präsens Perfekt
abbrechen
intransitiv Bei einem Sturm brechen viele Äste Bei einem Sturm sind viele Äste
ab. („brechen“) abgebrochen.
transitiv Der Sturm bricht viele Äste ab. Der Sturm hat viele Äste abgebro-
(„brechen lassen“) chen.
transitiv Peter bricht sein Studium ab. Peter hat sein Studium abgebro-
(„ohne Abschluss beenden“) chen.
anfahren
intransitiv Der Fahrschüler fährt zu schnell an. Der Fahrschüler ist zu schnell ange-
(„beginnen zu fahren“) fahren.
transitiv Das Auto fährt den Radfahrer an. Das Auto hat den Radfahrer ange-
(„fahren gegen, verletzen“) fahren.
anspringen
intransitiv Der Motor springt an. Der Motor ist angesprungen.
(„starten“)
transitiv Der Hund springt den Mann an. Der Hund hat den Mann angesprun-
(„anspringen“) gen.
antreiben
intransitiv Am Strand treibt viel Plastikmüll an. Am Strand ist viel Plastikmüll ange-
(„antreiben“) trieben.
transitiv Das Meer treibt viel Plastikmüll an. Das Meer hat viel Plastikmüll ange-
(„antreiben“) trieben.
transitiv Der Chef treibt die Mitarbeiter zu Der Chef hat die Mitarbeiter zu
mehr Leistung an. („(+) motivieren, mehr Leistung angetrieben.
(-) unter Druck setzen“)
backen
intransitiv Das Brot bäckt (backt) im Ofen. Das Brot hat im Ofen gebacken.
(„backen“)
transitiv Der Bäcker bäckt (backt) das Brot. Der Bäcker hat das Brot gebacken.
(„backen“)
brechen
intransitiv Sein Arm bricht bei einem Sturz. Sein Arm ist bei einem Sturz ist
(„gebrochen werden“) gebrochen.
transitiv Er bricht bei einem Sturz seinen Er hat bei einem Sturz seinen Arm
Arm. („brechen“) gebrochen.
erschrecken
intransitiv Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschrocken.
(„erschrecken“)
transitiv Ich erschrecke meinen Freund. Ich habe meinen Freund erschreckt.
(„erschrecken“)
transitiv- Ich erschrecke mich. Ich habe mich erschreckt.
reflexiv) („erschrecken“)
fahren
intransitiv Ich fahre nach Berlin. („reisen“) Ich bin nach Berlin gefahren.
transitiv Ich fahre das Auto in die Garage. Ich habe das Auto in die Garage
(„fahren“) gefahren.
fliegen
intransitiv Ich fliege nach Deutschland. Ich bin nach Deutschland geflogen.
(„fliegen“)
transitiv Der Pilot fliegt das Flugzeug. Der Pilot hat das Flugzeug geflogen.
(„fliegen“)
frieren
intransitiv Das Wasser friert im Eimer. Das Wasser im Eimer ist gefroren.
(„zu Eis werden“)
intransitiv Ich friere. („Kälte fühlen“) Ich habe gefroren.
transitiv Die Kälte friert das Wasser im Eimer. Die Kälte hat das Wasser im Eimer
(„zu Eis machen“) gefroren.
hängen
intransitiv Das Hemd hängt im Schrank. Das Hemd ist(hat) im Schrank ge-
(„hängen - Position“) hangen.
transitiv Ich hänge das Hemd in den Schrank. Ich habe das Hemd in den Schrank
(„hängen“) gehängt.
heilen
intransitiv Die Wunde heilt schneller, als ich Die Wunde ist schneller geheilt, als
gedacht habe. („gesund werden“) ich gedacht habe.
transitiv Der Arzt heilt den Patienten. Der Arzt hat den Patienten geheilt.
(„gesund machen“)
(s.) irren
intransitiv Er irrt durch die Stadt. Er ist durch die Stadt geirrt.
(„den Weg nicht finden“)
transitiv Ich irre mich nie. Ich habe mich nie geirrt.
(reflexiv) („einen Denkfehler machen“)
landen
intransitiv Das Flugzeug landet auf dem Frank- Das Flugzeug ist auf dem Frankfur-
furter Flughafen. („landen“) ter Flughafen gelandet.
transitiv Der Pilot landet das Flugzeug sicher. Der Pilot hat das Flugzeug sicher
(„landen lassen“) gelandet.
passieren
intransitiv Das Unglück passiert am Sonntag. Das Unglück ist am Sonntag pas-
(„sich ereignen“) siert.
transitiv Er passiert die Grenze ohne Kontrol- Er hat die Grenze ohne Kontrolle
le. („durchgehen, vorbeigehen“) passiert.
reißen
intransitiv Das Seil reißt. („kaputtgehen“) Das Seil ist gerissen.
transitiv Der Wolf reißt viele Schafe. Der Wolf hat viele Schafe gerissen.
(„(Tiere) töten“)
reiten
intransitiv Sie reitet viele Stunden. („reiten“) Sie ist viele Stunden geritten.
transitiv Sie reitet ein Maultier. („reiten“) Sie hat ein Maultier geritten.
rollen
intransitiv Der Ball rollt auf die Straße. („rollen“) Der Ball ist auf die Straße gerollt.
transitiv Er rollt den Ball. („rollen lassen“) Er hat den Ball gerollt.
rudern
intransitiv Er rudert gern. („rudern“) Als Jugendlicher ist er gern geru-
dert.
transitiv Er rudert das Boot ans Ufer. („ru- Er hat das Boot ans Ufer gerudert.
dern“)
schmelzen
intransitiv Das Eis schmilzt. („schmelzen“) Das Eis ist geschmolzen.
transitiv Die Sonne schmilzt das Eis. Die Sonne hat das Eis geschmolzen.
(„schmelzen lassen“)
schwimmen
intransitiv Er schwimmt viel. („schwimmen“) Er ist früher viel geschwommen.
transitiv Er schwimmt einen neuen Weltre- Er hat einen neuen Weltrekord ge-
kord. („schwimmend erreichen“) schwommen.
starten
intransitiv Das Flugzeug startet in Frankfurt. Das Flugzeug ist in Frankfurt gestar-
(„Reise beginnen“) tet.
transitiv Der Pilot startet die Motoren. Der Pilot hat die Motoren gestartet.
(„starten lassen“)
stecken
intransitiv Der Schlüssel steckt im Schloss. Der Schlüssel hat im Schloss ge-
(„stecken - Position“) steckt.
transitiv Er steckt den Schlüssel in das Er hat den Schlüssel in das Schloss
Schloss. („stecken - Richtung“) gesteckt.
stoßen (auf)
intransitiv Die Goldsucher stoßen auf eine Die Goldsucher sind auf eine Gold-
(+Präp) Goldmine. („finden“) mine gestoßen.
transitiv Der Mann stößt den Jungen. Der Mann hat den Jungen gesto-
(„stoßen, schubsen“) ßen.
stürzen
intransitiv Das Kind stürzt beim Fahrradfahren. Das Kind ist beim Fahrradfahren
(„fallen“) gestürzt.
transitiv Das Volk stürzt den Diktator. Das Volk hat den Diktator gestürzt.
(„Herrschaft beenden“)
transitiv (re- Alle stürzen sich auf das Essen. Alle haben sich auf das Essen ge-
flexiv +Präp) („sehr schnell gehen“) stürzt.
treten
intransitiv Er tritt mir auf den Fuß. Er ist mir auf den Fuß getreten.
(„treten“)
transitiv Er tritt den Mann mit dem Fuß. Er hat den Mann mit dem Fuß ge-
(„mit dem Fuß „schlagen“) treten.
trocknen
intransitiv Die Wäsche trocknet in der Sonne. Die Wäsche ist in der Sonne ge-
(„trocken werden“) trocknet.
transitiv Die Sonne trocknet die Wäsche. Die Sonne hat die Wäsche getrock-
(„trocknen lassen“) net.
(s.) umkehren
intransitiv Er kehrt um. („zurückgehen“) Er ist umgekehrt.
transitiv Der Trend kehrt sich um. Der Trend hat sich umgekehrt.
(reflexiv) („sich ändern“)
umknicken
intransitiv Der Baum knickt bei dem Sturm um. Der Baum ist bei dem Sturm umge-
(„umknicken“) knickt.
transitiv Der Sturm knickt den Baum um. Der Sturm hat den Baum umge-
(„umknicken lassen“) knickt.
(s.) umziehen
intransitiv Ich ziehe nächste Woche um. Ich bin letzte Woche umgezogen.
(„die Wohnung wechseln“)
Präsens Perfekt
fallen intransitiv Der Baum fällt. Der Baum ist gefallen.
fällen transitiv Der Förster fällt den Baum. Der Förster hat den Baum
gefällt.
erlöschen intransitiv Das Feuer erlischt. Das Feuer ist erloschen.
löschen transitiv Die Feuerwehr löscht das Die Feuerwehr hat das Feu-
Feuer. er gelöscht.
liegen intransitiv Das Buch liegt im Regal. Das Buch ist (hat) im Regal
gelegen.
legen transitiv Ich lege das Buch in das Ich habe das Buch in das
Regal. Regal gelegt.
ertrinken intransitiv Der Mann ertrinkt. Der Mann ist ertrunken.
ertränken transitiv Der Mörder ertränkt den Der Mörder hat den Mann
Mann. ertränkt.
sinken intransitiv Der Benzinpreis sinkt. Der Benzinpreis ist gesun-
ken.
senken transitiv Die Ölkonzerne senken den Die Ölkonzerne haben den
Benzinpreis. Benzinpreis gesenkt.
sitzen intransitiv Das Baby sitzt im Kinderwa- Das Baby ist (hat) im Kinder-
gen. wagen gesessen.
setzen transitiv Er setzt das Baby in den Er hat das Baby in den Kin-
Kinderwagen. derwagen gesetzt.
stehen intransitiv Das Regal steht an der Das Regal ist (hat) an der
Wand. Wand gestanden.
stellen transitiv Er stellt das Regal an die Er hat das Regal an die
Wand. Wand gestellt.
schwimmen intransitiv Die Bäume schwimmen im Die Bäume sind im Wasser
Wasser. geschwommen.
schwemmen transitiv Der Fluss schwemmt die Der Fluss hat die Bäume ans
Bäume ans Ufer. Ufer geschwemmt.
Man nennt das Substantiv auch Nomen (Plural: Nomen, Nomina). Substantive bezeichnen
Personen und Sachen (Konkreta) oder abstrakte Begriffe (Abstrakta).
Das Substantiv verändert Kasus (Plural: Kasus), Numerus (Plural: Numeri) und Genus (Plural:
Genera). Man unterscheidet drei Genera, zwei Numeri und vier Kasus.
Das Substantiv
3 Genera Maskulinum, Neutrum, Femininum
2 Numeri Singular, Plural
4 Kasus Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv
Das Genus
Im Deutschen kann man im Singular drei Genera unterscheiden: maskulines, neutrales und
feminines Genus. Im Plural gibt es keine formale Unterscheidung der drei Genera.
Das Genus des Substantivs ist meist nur an dem zum Substantiv gehörenden Artikelwort
erkennbar. Deshalb sollten Substantive mit dem bestimmten Artikel gelernt werden.
Die Zuordnung des Genus bzw. des Artikels zu einem Substantiv folgt in den meisten Fällen
keiner erkennbaren Regel.
Regelmäßiges Genus
Einige Substantive haben aber ein regelmäßiges Genus. Ein regelmäßiges Genus ist entwe-
der vom natürlichen Geschlecht der Personen abhängig, die durch das Substantiv bezeichnet
werden oder von einer bestimmten Endung des Substantivs.
Substantive mit den Endungen –chen (Diminutiv), -ma, -ment, -um sind neutral
Substantive mit den Endungen -heit, -ung, -keit, -ei, -schaft, -ion sind feminin.
Das gilt auch bei Komposita, die aus mehr als zwei Wörtern gebildet werden.
Länder- und Städtenamen, die keinen Artikel haben, werden mit dem neutralen Artikel ge-
braucht, wenn man ihnen ein Attribut zuweist („sekundärer Artikelgebrauch“).
Geografische Namen, die sich aus einem Grundwort und einem Bestimmungswort zusam-
mensetzen (Komposita), erhalten den Artikel des Grundworts.
Alle anderen Artikel geographischer Namen folgen keiner erkennbaren Regel. Sie müssen
mit dem geographischen Namen gelernt werden.
Sie kommen normalerweise nur im Singular vor, da man sie nicht ohne ein „Hilfswort“ zählen
kann.
Wenn zu Stoff- oder Materialbezeichnungen eine grammatische Pluralform existiert, hat sie
die Bedeutung „Arten von“, „Sorten“.
Den grammatischen Plural der Stoff- und Materialbezeichnungen benützt man nur, wenn
man explizit über verschiedene Arten bzw. Sorten spricht.
Ähnliches gilt für abstrakte Begriffe, allerdings gibt es bei abstrakten Begriffen keine Hilfs-
wörter zum Zählen und nicht alle abstrakten Begriffe haben einen Plural.
Plural
Die Pluralbildung im Deutschen folgt bei den meisten Substantiven keiner Regel.
Bei deutschen Wörtern gibt es vier häufig vorkommende Pluralendungen und einen Plural-
typ ohne Endung.
Für die Zuordnung eines Wortes zum Pluraltyp gibt es keine Regel.
Beachte: Neben diesen Haupttypen gibt es verschiedene weitere Typen der Pluralbildung,
die meist nur bei wenigen Substantiven vorkommen.
Regelmäßiger Plural
Einige deutsche Substantive mit bestimmten Suffixen bilden einen regelmäßigen Plural.
Auch einige Fremdwörter mit bestimmten Suffixen bilden den Plural regelmäßig.
Die Wahl des Kasus ist von anderen Wortarten abhängig: Verben, Substantive, Adjektive und
Präpositionen können einen Kasus regieren.
Das heißt, diese Wortarten bestimmen, welchen Kasus sie als Ergänzung bekommen.
Die Veränderung des Kasus kann man meist nur an dem Artikelwort erkennen, von dem das
Substantiv begleitet wird.
Zu den Artikelwörtern gehören z. B. der bestimmte Artikel, der unbestimmte Artikel, der
Possessivartikel und der Demonstrativartikel.
Beispiele: Artikelwörter
bestimmter Artikel der, die, das
unbestimmter Artikel ein, eine, ein
Possessivartikel mein, meine, mein
Demonstrativartikel dieser, diese, dieses
Bei der Deklination der Substantive unterscheidet man im Deutschen zwei Deklinationsty-
pen: 1. Die Deklination mit dem bestimmten Artikel und 2. die Deklination mit dem unbe-
stimmten Artikel.
Die Deklinationsendungen
Im Singular haben nur maskuline und neutrale Substantive im Genitiv eine Endung. Die
Endung lautet -s bzw. -es.
Im Plural sind die Formen des Substantivs in allen Kasus gleich – außer im Dativ Plural.
Im Dativ Plural bekommen alle Substantive die Endung -n, aber nur wenn sie nicht sowieso
die Pluralendung -(e)n haben.
Die Endung -s ohne e-Erweiterung ist als Normalfall anzusehen. Die e-Erweiterung bekom-
men Substantive, die auf einen s-Laut enden.
Bei der Endung -nis wird zusätzlich zur e-Erweiterung das -s verdoppelt.
Bei Substantiven mit den Endungen -sch und -st, bei vielen einsilbigen Wörtern und in ver-
schiedenen weiteren Fällen kann die e-Erweiterung vorkommen.
Diese Endung ist im modernen Deutsch verloren gegangen. Sie hat sich nur in bestimmten
Ausdrücken erhalten und z. B. in den Formen nach Hause und zu Hause. Manchmal findet
sich diese Form auch noch in älterer Literatur.
Zur Deklination des Substantivs mit weiteren Artikelwörtern siehe im Teil IV: „Artikelwörter
und Pronomen“
Die n-Deklination
Einige maskuline Substantive haben eine abweichende Deklination. Diese nennt man n-
Deklination, weil diese Substantive in allen Kasusformen außer im Nominativ Singular die
Endung -(e)n haben.
Die n-Deklination ist eine absterbende Grammatikform. Die Endungen im Singular werden
heute in der gesprochenen Sprache oft weggelassen. Alle Substantive, die zur n-Deklination
gehören sind maskulin.
Zur n-Deklination gehören z. B. Nomen mit der Endung -e, die männliche Personen oder
Tiere bezeichnen.
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über Nomen, die zur n-Deklination gehören.
Auch viele Fremdwörter, die männliche Personen bezeichnen und bestimmte Endungen
haben, gehören zur n-Deklination.
Diese Substantiv haben wie die Nomen der n-Deklination in allen Kasusformen außer im
Nominativ Singular die Endung –(e)n, aber zusätzlich im Genitiv Singular die Endung –s wie
die „normalen“ maskulinen Nomen.
Gemischte Deklination
mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Name die Namen ein Name Namen
Akkusativ den Namen die Namen einen Namen Namen
Dativ dem Namen den Namen einem Namen Namen
Genitiv des Namens der Namen eines Namens Namen
Bei allen Substantiven, die zur gemischten Deklination gehören, existieren besonders in
der gesprochenen Sprache Doppelformen für den Nominativ Singular mit bzw. ohne die
Endung -n.
Endung Beispiele
-ad der Kamerad, ..
-and der Diplomand, der Doktorand, der Konfirmand, ..
-ant der Demonstrant, der Elefant, der Fabrikant, der Praktikant, ..
-at der Automat, der Diplomat, der Kandidat, der Soldat, ..
-ent der Absolvent, der Dozent, der Patient, der Student, ..
-et der Athlet, der Komet, der Planet, ..
-graf der Fotograf, der Stenograf, der Tomograf , ..
-ist der Journalist, der Polizist, der Spezialist, der Tourist, ..
-it der Favorit, der Jesuit, der Satellit, ..
-nom der Agronom, der Astronom, der Ökonom, ..
-oge der Archäologe, der Biologe, der Geologe, der Pädagoge, ..
-soph der Anthroposoph, der Philosoph, ..
b. männliche Nationalitätenbezeichnungen
Beispiele: Nationalitätenbezeichnungen
auf -e der Chinese, der Franzose, der Russe, der Türke, ...
außerdem der Ungar
c. unregelmäßig
der Buchstabe(n)
der Friede(n)
der Funke(n)
der Gedanke(n)
der Glaube(n)
der Name(n)
der Wille(n)
Neutrale Nomen kommen nur als Abstraktionen im Singular mit bestimmtem Artikel vor.
Man benützt den unbestimmten Artikel, wenn man zum ersten Mal über eine Thema bzw.
eine neue Sache spricht oder wenn man eine Sache definiert, in ein System einordnet.
Man benützt den bestimmten Artikel bei bestimmten, nicht zählbaren Nomen im Singular,
wenn es eine Sache nur einmal gibt oder wenn ein Thema bzw. eine Sache dem Sprechpart-
ner bekannt ist.
Keinen Artikel benützt man normalerweise bei unbestimmten, nicht zählbaren Nomen im
Singular, Namen von Personen und Berufsbezeichnungen, Städte- und den meisten Länder-
namen*.
Bei Ländernamen gibt es einige Ausnahmen: siehe im Kapitel „Genus bei geographischen
Namen“
Zu den Personennamen gehören auch die Anrede Herr und Frau, das Wort Familie als Teil
eines Namens und akademische Titel.
Der Gebrauch von Personennamen mit Artikel gilt als umgangssprachlich, kommt in der
Umgangssprache aber häufig vor.
*Beachte: Der Gebrauch des bestimmten Artikels als Pronomen gilt als umgangssprachlich,
als standardsprachlich gilt das Personalpronomen.
*Der Genitiv kommt als Pronomen nur bei den wenigen Verben oder Adjektiven mit Genitiv
vor.
Für die Wahl der Präposition(en) gibt es keine Regel. Die Präposition muss mit dem Substan-
tiv gelernt werden.
Einige Substantive haben zwei Präpositionen, die man mit gleicher Bedeutung alternativ
verwenden kann.
Einige Substantive haben zwei Präpositionen mit unterschiedlicher Bedeutung, die nicht
zusammen in einem Satz vorkommen können.
Beachte: Manchmal ändert die Präposition zusätzlich die Bedeutung des Substantivs. Die
Bedeutungsveränderung ist nicht immer leicht zu verstehen.
Wenige Substantive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen
können.
Wechselpräpositionen
Wechselpräpositionen bekommen abhängig vom Substantiv eine feste Präposition. Die Prä-
position und der Kasus müssen mit dem Substantiv zusammen gelernt werden.
Die Wechselpräposition an kann als feste Präposition eines Substantivs sowohl mit Akkusativ
als auch mit Dativ vorkommen.
Beispiele: Wechselpräposition an
an (+Akk) (die) Bindung an Die Bindung an die Familie ist in meinem
Heimatland stark.
an (+Dat) (der) Bedarf an Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräf-
ten steigt weiter.
an => Akkusativ oder Dativ
Die Wechselpräpositionen vor und zwischen werden als feste Präposition eines Substantivs
immer mit dem Dativ verwendet.
Die Wechselpräpositionen auf, über und in werden als feste Präposition eines Substantivs
immer mit dem Akkusativ verwendet.
Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter und neben verbinden sich keine Substantive.
die Furcht vor Aus Furcht vor dem Verlust seines Arbeits-
platzes beging er Selbstmord.
der Gedanke an + Akk Sie verschwendeten keinen Gedanken an
eine Niederlage.
der Gegensatz zu Im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich
faul.
der Gehalt an + Dat Der Gehalt an Vitaminen ist hoch.
die Gelegenheit zu Der Gefangene nützte die Gelegenheit zur
Flucht.
die Gemeinsamkeit mit Das Leben in Deutschland hat viele Ge-
meinsamkeiten mit meinem Heimatland.
die Grenze zu Die Regierung ließ die Grenze zum Nach-
barland schließen.
der Griff nach Der Griff nach der Macht ist gescheitert.
der Grund für Ich kenne den Grund für seine Eifersucht
nicht.
die Grundlage für Die Grundlage für den Vertrag hat sich
geändert.
der Hass auf + Akk Der Hass auf die Nachbarn ist immer noch
groß.
die Herrschaft über + Akk In diesem Jahr erlangte er die Herrschaft
über das Reich.
die Hilfe bei Die Hilfe beim Bau des neuen Krankenhau-
ses kam aus dem Ausland.
der Hinweis auf + Akk Der Hinweis auf den Mörder kam aus der
Bevölkerung.
die Hoffnung auf + Akk Die Hoffnung auf eine Lösung des Prob-
lems ist geschwunden.
das Interesse an + Dat/für Viele junge Leute haben kein Interesse an
Politik.
die Klage über + Akk Der Bürgermeister musste sich viele Klagen
über den Verkehr anhören.
die Klarheit über + Akk Jetzt habe ich endlich Klarheit über meine
Zukunft.
der Kontakt mit/zu Er hat seit langem keinen Kontakt mehr zu
seiner Familie.
die Kontrolle über + Akk Die Armee erlangte die Kontrolle über die
Region.
die Konzentration auf + Akk Die Konzentration auf die Prüfung ist ein
wichtiger Erfolgsfaktor.
die Übersicht über + Akk Der Lehrer verteilt eine Übersicht über das
Lernprogramm.
die Untersuchung über + Akk Der Ausschuss veranlasste eine Untersu-
chung über den Verbleib der Gelder.
die Ursache für Die Ursache für den Unfall konnte nicht
ermittelt werden.
das Urteil über + Akk Ich möchte mir kein Urteil über ihn erlau-
ben.
die Verantwortung für Der Bürgermeister trägt die Verantwortung
für die Katastrophe.
der Vergleich mit/zu (zwi- Im Vergleich mit meiner Freundin bin ich
schen) arm.
das Verhältnis mit/zu (zwi- Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen
schen) Eltern.
das Verständnis für Meine Eltern haben kein Verständnis für
meinen Berufswunsch.
der Verstoß gegen Dieser Verstoß gegen die Geschwindig-
keitsbegrenzung kostet 30 Euro.
der Verzicht auf + Akk Die Bankmanager wurden zum Verzicht auf
ihre Prämien aufgefordert.
die Voraussetzung für Sie brachte gute Voraussetzungen für eine
Karriere mit.
die Vorbereitung auf + Akk Das Studienkolleg übernimmt die Vorberei-
tung auf das Studium.
die Vorstellung von Er hatte keine Vorstellung vom Leben in
Deutschland.
der Wille zu Der Mannschaft fehlte der Wille zum Sieg.
die Wirkung auf + Akk Ihre Wirkung auf Männer war unbeschreib-
lich.
der Wunsch nach Die Menschen haben den Wunsch nach
Freiheit.
die Zufriedenheit mit Die Zufriedenheit der Kunden mit der
Firma ist groß.
der Zusammenhang mit Die Polizei ermittelt im Zusammenhang mit
der Katastrophe.
die Zuständigkeit für Das Ministerium übernahm die Zuständig-
keit für diese Aufgabe.
der Zwang zu In Deutschland wird über den Zwang zu
Deutschkursen diskutiert.
für - gegen
um - auf
Zum bestimmten und unbestimmten Artikel siehe im Kapitel: „Die Deklination des Substan-
tivs“
Grundsätzlich stellt der Demonstrativartikel diese- eine zusätzliche Betonung des Artikels
dar. Die Endungen des Demonstrativartikels entsprechen den Endungen des bestimmten
Artikels.
Wenn derselbe als Artikelwort gebraucht wird, wird der erste Teil von derselbe (der-) wie der
bestimmte Artikel dekliniert, der zweite Teil (-selbe) wie das Adjektiv.
der Sache.
In allen anderen Fällen ist die Bedeutung gleich. Der Bedeutungsunterschied von derselbe
und der gleiche wird auch von vielen Muttersprachlern nicht wahrgenommen.
Dabei kann derjenige (diejenige, dasjenige) als Artikelwort oder als Pronomen verwendet
werden.
Siehe dazu auch im Kapitel: „Relativsätze mit wer, wen, wem, wessen“
Solch- wird nur in Verbindung mit dem unbestimmten Artikel (ein, kein) oder unbestimmten
Solch- kann ohne Deklination vor dem unbestimmten Artikel stehen oder mit Deklination
nach dem unbestimmten Artikel oder einem unbestimmten Zahlwort.
*Die Stellung vor dem unbestimmten Artikel klingt gehobener und wird umgangssprachlich
meist durch so (ein-) ersetzt.
Wenn solch- nach dem unbestimmten Artikel steht, wird es wie ein Adjektiv dekliniert.
Solch- kann auch wie ein Pronomen stellvertretend für ein Nomen benutzt werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Personen, auf die die Possessivartikel verweisen.
Possessivartikel - Personen
Person Possessivartikel Personalpronomen
Singular
1. Person mein- ich
2. Person (informell) dein- du
2. Person (formell) Ihr- Sie
3. Person (maskulin) sein- er
3. Person (feminin) ihr- sie
3. Person (neutrum) sein- es
Plural
1. Person unser- wir
2. Person (informell) euer- ihr
2. Person (formell) Ihr- Sie
3. Person ihr- sie
Der Possessivartikel zeigt den „Besitzer“ bzw. die „Zugehörigkeit“ einer Sache bzw. einer
Person an.
Beispiele: Possessivartikel
der Computer mein Computer Sache = Besitzer
der Vater mein Vater Person = Zugehörigkeit
Die Endung des Possessivartikels richtet sich nach dem Genus des Nomens, zu dem der Pos-
sessivartikel gehört. Die Endungen im Singular entsprechen dem unbestimmten Artikel.
*Bei den Formen uns(e)re Tasche / eu(e)re Tasche wird das –e oft weggelassen.
Entsprechend werden die Possessivartikel für alle anderen Personen (dein, Ihr, sein, ihr, sein,
unser, euer, ihr) dekliniert.
Das Possessivpronomen
Das Possessivpronomen wird ohne Nomen (pronominal) verwendet.
Das Genus und der Numerus des weggelassenen Nomens wird durch die Endung des Pos-
sessivpronomens markiert.
Der Genitiv des Possessivpronomens wird nicht pronominal (ohne Nomen) benutzt.
Entsprechend werden die Possessivpronomen für alle anderen Personen (dein, Ihr, sein, ihr,
sein, unser, euer, ihr) dekliniert.
Das Personalpronomen
Das Deutsche unterscheidet drei grammatische Personen, die im Singular und im Plural vor-
kommen.
Grammatische Personen
1. Person bezeichnet den Sprecher bzw. die Sprecher (Plural).
2. Person bezeichnet die Person bzw. die Personen, mit der bzw. mit denen
man spricht.
3. Person bezeichnet eine Person bzw. Personen oder eine Sache bzw. Sa-
chen, über die man spricht.
Personalpronomen
Singular Plural
1. Person ich wir
2. Person informell du ihr
formell Sie Sie
3. Person maskulin er
sie (keine Genusun-
feminin sie
terscheidung)
neutral es
Die formelle Anrede (Sie) unterscheidet nicht zwischen Singular und Plural - sie ist unabhän-
gig davon, ob man mit einer oder mit mehreren Personen spricht.
Die Verwendung formeller bzw. informeller Anrede ist ein komplexes kulturelles Phänomen.
Grundsätzlich gilt:
3. Person Singular
Bei der dritten Person Singular unterscheidet man, ob es sich um eine männliche oder weibli-
che Person oder um eine maskuline, feminine oder neutrale Sache handelt:
3. Person Singular
Personen Sachen
Herr Müller er der Tisch er
Peter er das Buch es
Frau Müller sie die Tasche sie
Anna sie
Die Verbendungen der Personen sind teilweise identisch. Es gibt z. B. im Präsens nur vier
verschiedene Endungen (-e, -st, -t, -en).
Verbendungen im Präsens
Singular Plural
1. Person ich frage wir fragen
2. Person informell du fragst ihr fragt
formell Sie fragen Sie fragen
3. Person maskulin er fragt sie fragen
feminin sie fragt
neutral es fragt
Personalpronomen - Kasus
Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv
Singular ich mich mir meiner
du dich dir deiner
Sie Sie Ihnen Ihrer
er ihn ihm seiner
sie sie ihr ihrer
es es ihm seiner
Plural wir uns uns unser
ihr euch euch eurer
Sie Sie Ihnen Ihrer
sie sie ihnen ihrer
Der Kasus des Personalpronomens ist abhängig vom Verb bzw. von der Präposition, zu dem
das Nomen gehört, das vom Pronomen vertreten wird.
Weitere Beispielsätze:
Zu Verben mit Genitiv siehe in der Liste: „Verben und ihre Ergänzungen“
Die Indefinitpronomen
Man/einer
Man bezeichnet allgemeine, unbestimmte Personen im Singular oder Plural.
Im Singular bedeutet man ungefähr „eine Person“, „jemand“; im Plural „die Leute“, „alle Leu-
te“. Das Verb steht aber immer im Singular.
Man darf nicht mit „Mann“ (der Mann) verwechselt werden. Im Akkusativ und Dativ wird
statt man einen bzw. einem benützt.
Wenn man sich auf eine unbestimmte Person im Singular bezieht, kann man durch den
unbestimmten Artikel als Pronomen (einer, eine, ein(e)s) ersetzt werden.
Allerdings nur bei der ersten Erwähnung. Danach muss das Personalpronomen benutzt
werden.
Jemand/niemand
Statt man in der Bedeutung Singular kann man auch jemand als Indefinitpronomen verwen-
den.
Bei der zweiten Erwähnung wird das maskuline Personalpronomen der 3. Person Singular
verwendet.
Jemand wird wie ein Artikelwort dekliniert, verliert aber in der gesprochenen Sprache im
Dativ und Akkusativ oft die Endung. Die Negation von jemand ist niemand.
Irgendwer/irgendjemand
Ähnlich wie jemand ist irgendwer. Der Unterschied besteht darin, dass man durch irgendwer
betont, dass man die Person nicht kennt.
Bei jemand bleibt offen, ob man die Person kennt, aber z.B. den Namen nicht sagen möchte
oder ob man die Person nicht kennt.
Etwas/nichts
Etwas und seine Negation nichts werden für unbestimmte, unbekannte Sachen bzw. Tatsa-
chen benützt.
Beispiele: etwas/nichts
Nominativ Ich habe das Auto zur Reparatur gebracht. Etwas war nicht in Ord-
nung.
Akkusativ Ich habe das Auto in die Werkstatt gebracht, aber sie haben nichts
gefunden.
Das Indefinitpronomen nichts muss man von der Negation nicht unterscheiden. (siehe im
Kapitel: „Der Unterschied zwischen nicht und nichts“)
Das Adjektiv
Ein Adjektiv beschreibt, wie eine Sache oder eine Person ist.
Die meisten Adjektive kann man attributiv (als Ergänzung zu einem Nomen) oder adverbial
(als Ergänzung zu einem Verb) benützen.
Bei attributiver Verwendung erhält das Adjektiv eine Adjektivendung. Bei adverbialer Ver-
wendung bleibt das Adjektiv ohne Endung.
Bei attributiver Verwendung steht das Adjektiv vor dem Nomen und bekommt eine Endung.
Die Adjektivendung ist abhängig von Kasus, Genus und Numerus und von der Art des Arti-
kelworts.
Wenn mehrere Eigenschaften durch Adjektive aufgezählt werden, bekommen alle Adjektive
eine Endung.
Wenn ein Adjektiv als Ergänzung („adverbial“) zu einem anderen Adjektiv verwendet wird,
bekommt es keine Endung.
Die Adjektivdeklination
Bei der Adjektivdeklination kann man drei Typen unterscheiden: Die Deklination mit dem
bestimmten Artikel, die Deklination mit dem unbestimmten Artikel und die Deklination
ohne Artikel.
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken
Akkusativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken
Dativ den roten Mänteln/Hemden/Jacken
Genitiv der roten Mäntel/Hemden/Jacken
Nach folgenden Wörtern wird das Adjektiv ebenfalls wie mit dem bestimmtem Artikel dekli-
niert:
Nach dem Possessivartikel im Plural entspricht die Deklination des Adjektivs der Deklination
nach dem bestimmten Artikel im Plural.
Das gilt auch für den negativen unbestimmten Artikel kein- und alle, beide, sämtliche.
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ große Männer/Kinder/Frauen
Akkusativ große Männer/Kinder/Frauen
Dativ großen Männern/Kindern/Frauen
Genitiv großer Männer/Kinder/Frauen
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ deutsche Weine/Biere/Würste
Akkusativ deutsche Weine/Biere/Würste
Dativ deutschen Weinen/Bieren/Würsten
Genitiv deutscher Weine/Biere/Würste
Der Deklination des Adjektivs ohne Artikel folgen auch folgende unbestimmte Zahlwörter:
Adjektive mit der Endung -er verlieren ebenfalls das -e- im Stamm, aber nur wenn die En-
dung auf einen Doppelvokal folgt.
Stammveränderung
Das einzige Adjektiv, das den Stamm verändert, ist hoch.
Die Kardinalzahlen
0 = null 10 = zehn 20 = zwanzig 30 = dreißig
1 = eins 11 = elf 21 = einundzwanzig 31 = einunddreißig
2 = zwei 12 = zwölf 22 = zweiundzwanzig 32 = zweiunddreißig
3 = drei 13 = dreizehn 23 = dreiundzwanzig 33 = dreiunddreißig
4 = vier 14 = vierzehn 24 = vierundzwanzig 40 = vierzig
5 = fünf 15 = fünfzehn 25 = fünfundzwanzig 50 = fünfzig
6 = sechs 16 = sechzehn 26 = sechsundzwanzig 60 = sechzig
7 = sieben 17 = siebzehn 27 = siebenundzwanzig 70 = siebzig
8 = acht 18 = achtzehn 28 = achtundzwanzig 80 = achtzig
9 = neun 19 = neunzehn 29 = neunundzwanzig 90 = neunzig
Alle anderen Zahlen verbinden sich logischerweise mit einem Plural und werden nicht dekli-
niert.
Eine Ausnahme sind die Zahlen zwei und drei, die im Genitiv dekliniert werden können. Oft
wird aber statt des Genitivs die Präposition von benutzt.
Für die anderen Zahlen greift man meist besser auf die Präposition von zurück.
Veraltet klingt der pronominale Dativ der Zahlen zwei und drei. Die Dativ-Endung wird heute
meist weggelassen.
Die Zahlwörter Million, Milliarde, Billion, usw. sind feminin und folgen der Deklination femi-
niner Substantive.
Die Ordinalzahlen
Die Ordinalzahlen von 1 bis 19 werden mit dem bestimmten Artikel, der Kardinalzahl und
der Endung -te gebildet.
Ab 20 lautet die Endung -ste. Ordinalzahlen werden zur Unterscheidung von Kardinalzahlen
mit einem Punkt markiert.
Bei den Ordinalzahlen 1 bis 19 treten Unregelmäßigkeiten auf. Alle anderen Ordinalzahlen
werden regelmäßig gebildet.
Unregelmäßige Ordinalzahlen
Kardinalzahl Ordinalzahl
eins erste
drei dritte
sieben siebte
acht achte (ein –t!)
Ordinalzahlen
der, die das, ...
1. = erste 11. = elfte 21. =einundzwanzigste
2. = zweite 12. = zwölfte 22.= zweiundzwanzigste
3. = dritte 13. = dreizehnte 30. = dreißigste
4. = vierte 14. = vierzehnte 31. = einunddreißigste
5. = fünfte 15. = fünfzehnte 40. = vierzigste
6. = sechste 16. = sechzehnte 50. = fünfzigste
7. = siebte 17. = siebzehnte 60. = sechzigste
8. = achte 18. = achtzehnte 70. = siebzigste
Die Frage nach einer Ordinalzahl heißt der, die, das wievielte. Sie wird wie die Ordinalzahlen
dekliniert.
Beim Datum steht auf die Frage der wievielte bzw. welcher Tag der Nominativ und auf die
Frage wann die Präposition am mit Dativ.
Beispiel: Datumsangaben
Nominativ Der wievielte ist heute? Der erste Januar.
Welcher Tag ist heute? Der erste erste.
am + Dativ Wann ist der Termin? Am ersten Januar.
Am ersten ersten.
Der Komparativ drückt aus, dass eine Eigenschaft bei einer Person oder Sache im Vergleich
zu anderen Personen oder Sachen in höherem oder geringerem Maß vorhanden ist.
Der Superlativ drückt aus, dass eine Eigenschaft bei einer Person oder Sache im Vergleich zu
anderen Personen oder Sachen in höchstem oder geringstem Maß vorhanden ist.
Beispielsätze: Komparativ
Thomas ist größer als Peter und Andreas.
Peter ist kleiner als Thomas.
Peter ist größer als Andreas.
Andreas ist kleiner als Peter und Thomas.
Beispielsätze: Superlativ
Thomas ist am größten.
Andreas ist am kleinsten.
Adjektive mit den Endungen -el und -er , die im Positiv ein -e- verlieren, bilden den Kompa-
rativ ohne -e- (wie den Positiv) und den Superlativ mit -e-.
Beispiele: Komparativ und Superlativ - Adjektive mit den Endungen -el und -er
Wortstamm Positiv Komparativ Superlativ
dunkel dunkle dunkler am dunkelsten/der dunkelste
teuer teure teurer am teuersten/der teuerste
Bei Adjektiven, die auf Vokal oder Doppelvokal (Diphthong) enden, ist der Superlativ -esten
o d e r -sten.
*In Süddeutschland hört man auch oft die regelmäßigen Formen gerner bzw. am gernsten.
Komparativ ohne -e
Wenn das Adjektiv auf unbetontes -e endet, fällt das -e- des Komparativs weg. Der Superla-
tiv ist regelmäßig.
*Im gesprochenen Deutsch wird das unbetonte -e beim Positiv häufig weggelassen.
kein Komparativ
lokales Adverb Adjektiv Komparativ Superlativ
oben ober- -- oberst-
unten unter- -- unterst-
Beispiele: Positiv und Superlativ bei Adjektiven, die von lokalen Adverbien abgeleitet sind
Positiv Das obere Stockwerk.
Superlativ Das oberste Stockwerk.
kein Superlativ
Adjektiv Komparativ kein Superlativ
langfristig längerfristig (kein Superlativ)
Eine Ausnahme ist das Adverb gern, das nur adverbial verwendet werden kann.
Komparativ + als
Beispiel 1: Peter (18 Jahre), Tom (21 Jahre), Martin (24 Jahre)
Tom ist älter als Peter.
Martin ist älter als Peter und Tom.
Tom ist jünger als Martin.
Peter ist jünger als Tom und Martin.
Beispiel 2: 1kg Äpfel: 1,59 Euro, 1kg Bananen 1,99 Euro, 1 kg Orangen 2,59 Euro
Die Bananen sind teurer als die Äpfel.
Die Orangen sind teurer als die Äpfel und die Bananen.
Die Bananen sind billiger als die Orangen.
Die Äpfel sind billiger als die Bananen und die Orangen.
Wenn zwei Personen oder Sachen in einem Vergleich gleich sind, verwendet man den Posi-
tiv und die Vergleichswörter so wie, die man häufig mit genau betont.
Positiv + wie
Beispiel 2: 1kg Äpfel 1,59 Euro und 1kg Birnen 1,59 Euro
Die Äpfel sind so teuer wie die Birnen.
Die Äpfel sind genauso teuer wie die Birnen.
In der Umgangssprache wird der Komparativ häufig auch mit dem Vergleichswort wie be-
Man kann einfache Vergleiche auch als verkürzte Vergleichssätze mit identischen Verb auf-
fassen.
Bei Verben mit mehreren Personenergänzungen ist der Kasus eines verkürzten Vergleichs
nach als bzw. wie von der Bedeutung abhängig.
Eingeschränkter Superlativ
Wenn man den absoluten Superlativ für unpassend hält oder nicht weiß, ob der absolute
Superlativ zutrifft, kann man einen eingeschränkten Superlativ bilden.
Die Form des eingeschränkten Superlativs wird mit dem unbestimmten Artikel, dem Genitiv
Plural und dem Superlativ gebildet.
Da der unbestimmte Artikel keinen Plural hat, muss man im Plural immer die Struktur mit
gehören zu wählen.
Zu diesen Adjektiven gehören auch Adjektive, die schon eine höchste bzw. niedrigste Stufe
bezeichnen
Beispiele: Adjektive, die schon eine höchste bzw. niedrigste Stufe bezeichnen
optimal, absolut, ideal, maximal, minimal, total, extrem, einzig, ..
Allerdings werden auch diese Adjektive als Stilmittel zur Betonung oder in der Umgangs-
sprache oft gesteigert.
Beispiel: Umgangssprache
Umgangssprache Bei dieser Übung werden die Muskeln am optimalsten trainiert.
Standardsprache Bei dieser Übung werden die Muskeln optimal trainiert.
Der Komparativ dient hier nicht zur Steigerung, sondern zur Abschwächung einer Eigen-
schaft.
Adverbien
Da man (fast) alle Adjektive auch als Adverb benutzen kann, bilden die adverbial gebrauch-
ten Adjektive die größte und wichtigste Gruppe der Adverbien.
Daneben gibt es aber auch „echte“ Adverbien, die man nicht als Adjektive benützen kann.
Zu diesen Adverbien gehören z. B. die temporalen und lokalen Adverbien, die als Verber-
gänzung anstelle einer nominalen Orts- bzw. Zeitergänzung mit Präposition stehen.
Zu den Adverbien gehören aber auch z. B. satzverbindende Adverbien, die im Kapitel Satz-
verbindung (siehe: „Adverbiale Satzverbindung“) behandelt werden oder Pronominaladver-
bien (siehe im Kapitel: „Verb mit Präposition und Pronominaladverb“).
Lokale Adverbien
Lokale Adverbien lassen sich den drei Arten von Ortsergänzungen (wo, wohin, woher) zuord-
nen.
Häufig werden die Adverbien mit Präpositionen oder anderen Adverbien kombiniert, um
das System zu vervollständigen.
Die wichtigsten lokalen Adverbien bzw. Kombinationen aus Adverb und Präposition/Adverb
sind:
Im Gegensatz zum Adjektiv stehen sie hinter dem Nomen und ersetzen ein präpositionales
Attribut.
Hin und her und ihre Kombinationen mit Präpositionen (herauf, hinauf, etc.) kommen nor-
malerweise nicht isoliert vor, sondern als Verbpräfixe. Die Präfixe sind trennbar.
Die Wahl des Präfix ist von der Perspektive des Sprechers abhängig.
Beispiel: Sprecherperspektive
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Die Mutter ist wie der Vater unten und die
Kinder hinauf.“ Kinder sollen nach oben gehen. (von der
Mutter weg)
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Die Mutter ist oben und der Vater soll die
Kinder herauf.“ Kinder nach oben schicken. (zu der Mutter)
Die komplizierte Unterscheidung von hin und her wird in der Umgangssprache durch eine
Verkürzung der Formen aufgehoben. Die verkürzte Form lautet r- + Präposition.
*veraltet
Draußen bzw. drinnen bezeichnen eine Sache außerhalb bzw. innerhalb eines Bezugsrau-
mes.
Temporale Adverbien
Temporale Adverbien beschreiben meist einen Zeitpunkt oder eine Wiederholfrequenz.
Die folgende Übersicht zeigt Beispiele für häufig vorkommende temporale Adverbien.
Lokale Adverbien/Adjektive
Lokale Adverbien/Adjektive
Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv
hier hiesig- hinten hinter-
dort dortig- links link-
außen äußer- rechts recht-
innen inner- mitten mittler-
oben ober- diesseits diesseitig-
unten unter- jenseits jenseitig-
vorne vorder-
Temporale Adverbien/Adjektive
Temporale Adverbien/Adjektive
Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv
heute heutig- nachts nächtlich-
gestern gestrig- jetzt jetzig-
morgen morgig- bald baldig-
morgens morgendlich- damals damalig-
vormittags vormittäglich- ehemals ehemalig-
mittags mittäglich- einmal einmalig-
nachmittags nachmittäglich- oft häufig-
abends abendlich- stets, immer ständig-
Modale Adverbien
Modale Adverbien modifizieren die Bedeutung eines anderen Wortes, meist eines Adjektivs
oder eines anderen Adverbs. Sie können häufig nicht alleine stehen. Die Bedeutungsmodifi-
kation kann verschiedene Richtungen einnehmen.
Modale Adverbien
Verstärkung sehr, außerordentlich, besonders, überaus, äußerst, ungewöhnlich,
extrem, total*, super*
Abschwächung ziemlich, einigermaßen, fast, kaum, beinahe, nur
Negation nicht, gar nicht, überhaupt nicht, keinesfalls, keineswegs
Vermutung wahrscheinlich, wohl, vielleicht, möglicherweise, bestimmt, sicher,
vermutlich, anscheinend, sicherlich, zweifellos, zweifelsohne,
Hinzufügung auch, außerdem, zusätzlich, ferner, ebenfalls, zudem
* umgangssprachlich
Pronominaladverbien
Formbildung
Pronominaladverbien werden mit den Adverbien da-, wo-, hier-, mit oder ohne Fugen-r und
einer Präposition gebildet. Deshalb werden sie auch als Präpositionaladverbien bezeichnet.
Bildung Pronominaladverbien
Adverb (-r-) Präposition Pronominaladverb
da- (-r-) auf darauf
wo- (-r-) auf worauf
hier- auf hierauf
Das Vorkommen des Fugen-r bei Pronominaladverbien, die mit da- und wo- gebildet wer-
den, ist davon abhängig, ob die Präposition mit einem Vokal oder einem Konsonanten
beginnt. Wenn die Präposition mit einem Konsonanten beginnt, fällt das Fugen-r weg.
Pronominaladverbien hier-
hier- hieran, hierauf, hieraus, hierbei, hierdurch, hierfür, hiergegen, hierhinter,
hierin, hiermit, hiernach, hierneben, hierüber, hierunter, hiervon, hiervor,
hierzu, hierzwischen
Beispiel: Bezug des Pronominaladverbs auf einen folgenden Nebensatz mit dass
warten auf [+Aktion] Ich warte darauf, dass mein Chef kommt.
warten auf [+Person] Ich warte auf meinen Chef.
warten auf [+Sache] Ich warte auf einen Anruf meines Chefs.
Achtung: drin ist die Verkürzung des lokalen Adverbs drinnen, nicht von darin.
Verdoppelung mit da
In der Umgangssprache werden die verkürzten Pronominaladverbien oft durch da am Satz-
anfang verdoppelt.
Dabei wird das verkürzte Pronominaladverb auch häufig ans Satzende gestellt.
Satzadverbien
Lokale, temporale oder modale Adverbien dienen als lokale, temporale bzw. modale Ergän-
zungen zu einem Verb.
Im Gegensatz dazu beziehen sich Satzadverbien auf die Aussage des ganzen Satzes. Sie kom-
mentieren den Satzinhalt aus der Sicht des Sprechers.
Satzadverbien (I)
anscheinend, hoffentlich, leider, offensichtlich, sicher, vielleicht, wahrscheinlich.
Satzverbindende Satzadverbien
Zu den Satzadverbien gehören auch die satzverbindenden Wörter, bei denen das Verb nicht
in Endposition steht.
Einige Adjektive haben zwei Präpositionen die man mit gleicher Bedeutung alternativ verwen-
den kann.
Einige Adjektive haben zwei Präpositionen mit unterschiedlicher Bedeutung, die nicht zusam-
men in einem Satz vorkommen können.
Manchmal hat ein Adjektiv Präpositionen mit gleicher und mit unterschiedlicher Bedeu-
tung.
Sehr wenige Adjektive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen
können.
Wechselpräpositionen bekommen je nach Adjektiv einen festen Kasus. Die Präposition und
der Kasus müssen zusammen mit dem Adjektiv gelernt werden.
Die Wechselpräpositionen an und in können sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem
Dativ vorkommen.
Die Wechselpräpositionen auf und über bekommen immer den Akkusativ, wenn sie von
einem Adjektiv regiert werden.
Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter, zwischen und neben verbindet sich kein Adjek-
tiv.
Die Verben, von denen das Partizip abgeleitet ist, haben manchmal, aber nicht immer die
gleiche Präposition. Die Präposition muss mit dem Adjektiv gelernt werden.
Weitere Adjektiven, die einen Kasus direkt regieren, siehe in der folgenden Liste.
abhängig von Dat Während des Studiums bin ich abhängig von
meinen Eltern.
ähnlich in Dat Die Geschwister sind in ihrem Aussehen sehr
ähnlich.
angemessen für Akk Die Bezahlung ist für diese Aufgabe angemes-
sen.
angenehm für Akk Die Temperaturen sind angenehm für mich.
angewiesen auf Akk Meine Großmutter ist auf Unterstützung ange-
wiesen.
arm an Dat Deutschland ist arm an Rohstoffen.
aufgelegt zu Dat Er ist heute nicht zum Spaßen aufgelegt.
bedacht auf Akk Er ist immer auf Rücksichtnahme bedacht.
bedeutsam für Akk Diese Station war bedeutsam für seine weitere
Karriere.
bedeutungslos für Akk Der Test ist bedeutungslos für die Endnote.
befreundet mit Dat Ich bin seit vielen Jahren mit ihm befreundet.
begeistert von Dat Er ist begeistert von Sport.
behilflich bei Dat Der Busfahrer ist der alten Frau beim Ausstei-
gen behilflich.
beliebt bei Dat Die Fernsehsendung ist bei den Zuschauern
sehr beliebt.
berechtigt zu Dat Der Studentenausweis berechtigt zu verbillig-
tem Eintritt.
bereit zu Dat Der Zug ist zur Abfahrt bereit.
beschäftigt mit Dat Die Kinder sind mit den Hausaufgaben be-
schäftigt.
beschämt über Akk Die Mannschaft ist über ihr schlechtes Ergeb-
nis beschämt.
besessen von Dat Er ist besessen von seiner Idee.
besorgt um Akk Die Angestellten sind um ihre Arbeitsplätze
besorgt.
beteiligt an Dat Die Partei ist an der Regierung beteiligt.
betroffen von Dat Ganz Norddeutschland war von dem Unwetter
betroffen.
beunruhigt über Akk Der Patient ist beunruhigt über das Ergebnis
der Untersuchung.
bezeichnend für Akk Dieses Verhalten ist bezeichnend für ihn.
blass vor Dat Sie wurde blass vor Neid.
charakteristisch für Akk Diese Kleidung ist charakteristisch für diese
Region.
dankbar für Akk Ich bin dir dankbar für deine Hilfe.
eifersüchtig auf Akk Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin.
eingebildet auf Akk Meine Nachbarin ist schrecklich eingebildet
auf ihre Kinder.
einverstanden mit Dat Die Eltern sind mit der Hochzeit einverstanden.
empfänglich für Akk Die Menschen sind empfänglich für Propagan-
da.
entfernt von Dat Er lebt weit entfernt von seiner Familie.
entscheidend für Akk Das Spiel ist entscheidend für die Zukunft des
Trainers.
entschlossen zu Dat Die Regierung ist zum Handeln entschlossen.
entsetzt über Akk Die Menschen waren über seine Taten entsetzt.
enttäuscht von Dat Die Bürger sind enttäuscht von den Politikern.
erfahren in Dat Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf.
erfreut über Akk Die Arbeiter sind erfreut über die Lohnerhö-
hung.
erkrankt an Dat Viele Menschen sind an der Grippe erkrankt.
erstaunt über Akk Der Lehrer war über die Fähigkeiten seiner
Schüler erstaunt.
fähig zu Dat Er war zu dieser Tat nicht fähig.
fern von Dat Er lebt fern von seiner Heimat.
fertig mit Dat Ich bin fertig mit den Prüfungen.
frei von Dat Das Wasser ist jetzt frei von Schadstoffen.
freundlich zu Dat Die Leute sind nicht immer freundlich zu Frem-
den.
froh über Akk Sie ist froh über ihren Erfolg.
geeignet für Akk Die Kleidung ist für das Fahrradfahren geeig-
zu Dat net.
=Die Kleidung ist zum Fahrradfahren geeignet.
gerührt von Dat Die Zuhörer waren von ihrem Schicksal ge-
rührt.
Adjektive + Akkusativ
Die Präpositionen
Präpositionen gehören immer zu einem Nomen. Sie stehen vor dem Nomen. Es gibt nur
wenige Postpositionen, die nach dem Nomen stehen. Wenige Präpositionen können als
Präposition oder als Postposition gebraucht werden.
Beispiele: Präposition/Postposition
Präposition Er fährt auf der Straße.
Postposition Er fährt die Straße entlang.
Präposition/Postposition nach meiner Meinung / meiner Meinung nach
Einige Präpositionen haben einen festen Kasus, andere Präpositionen wechseln den Kasus.
Diese Präpositionen heißen Wechselpräpositionen.
Manche Präpositionen verschmelzen mit dem Artikel. Einige dieser Verschmelzungen gelten
als umgangssprachlich.
Einige Präpositionen gehen eine feste Verbindung mit einem Verb, einem Adjektiv oder
einem Nomen ein.
Präpositionen mit Akkusativ (I): durch, für, gegen, ohne, um, bis
*Die Präposition bis wird oft in gleicher Bedeutung zusammen mit der Präposition zu + Dativ
verwendet.
Die Präposition wider (=gegen) ist veraltet und kommt heute meist nur noch in festen Verbin-
dungen vor.
Präpositionen mit Dativ (I): ab, aus, bei, mit, nach, seit, von, zu
Präpositionen mit Dativ (II): außer, dank, entgegen, entsprechend, gegenüber, gemäß,
(mit)samt, nebst, zuliebe, zufolge
In der Umgangssprache werden auch viele Präpositionen mit Genitiv mit dem Dativ be-
nutzt.
Bei den Wechselpräpositionen steht bei der Frage wo? der Dativ, bei der Frage wohin? der
Akkusativ.
Wechselpräpositionen: in, auf, vor, hinter, unter, über, neben, an, zwischen
Beispiele: Wechselpräpositionen
Wo? Wohin?
auf dem Tisch auf den Tisch
in der Tasche in die Tasche
vor dem Regal vor das Regal
hinter der Tür hinter die Tür
unter dem Bett unter das Bett
über dem Tisch über den Tisch
neben dem Schrank neben den Schrank
an dem Fenster an das Fenster
zwischen dem Fenster und der Tür zwischen das Fenster und die Tür
Liste: Wechselpräpositionen
an Dativ Es hat an der Tür geklingelt.
Akkusativ Kannst du bitte mal an die Tür gehen?
auf Dativ Im Sommer frühstücken wir gerne auf dem Balkon.
Akkusativ Stellst du bitte die Pflanzen auf den Balkon?
hinter Dativ Hinter dem Sofa steht ein Regal.
Akkusativ Peter hat das Regal hinter das Sofa gestellt.
in Dativ Ich habe viele Dinge in meiner Handtasche.
Akkusativ Ich stecke den Schlüssel in meine Handtasche.
neben Dativ Neben der Tür steht ein Papierkorb.
Akkusativ Die Putzfrau hat den Papierkorb neben die Tür gestellt.
über Dativ Über dem Tisch hängt eine Lampe.
Akkusativ Wir haben die Lampe über den Tisch gehängt.
unter Dativ Unter dem Weihnachtsbaum liegen Geschenke.
Akkusativ Die Eltern haben die Geschenke unter den Weihnachts-
baum gelegt.
vor Dativ Das Auto steht vor der Garage.
Akkusativ Ich fahre das Auto vor die Garage.
zwischen Dativ Zwischen dem Haus und dem Gartenzaun steht ein Baum.
Akkusativ Wir pflanzen den Baum zwischen das Haus und den Gar-
tenzaun.
Allerdings werden viele Präpositionen mit Genitiv in der gesprochenen Sprache selten ver-
wendet.
Sie kommen aber in schwierigeren Texten häufig vor. Die wichtigsten Genitivpräpositionen
sind (an)statt, trotz, während und wegen.
Präpositionen mit Genitiv (II): angesichts, anhand, anlässlich, anstelle, aufgrund, infolge,
kraft, laut, mangels, mithilfe, mittels, zwecks
Es gibt auch einige lokale Präpositionen mit Genitiv, die häufig mit Hilfe eines Suffixes gebil-
det werden.
Viele Präpositionen mit Genitiv werden heute oft mit dem Dativ verwendet. Das gilt beson-
ders für die Genitivpräpositionen, die auch in der gesprochenen Sprache häufig vorkom-
men.
Bei Präpositionen, die standardsprachlich mit dem Genitiv und umgangssprachlich mit dem
Viele Präpositionen mit Genitiv sind von Nomen abgeleitet, mit denen man sie nicht ver-
wechseln sollte.
bezüglich Bezüglich seiner Fähigkeiten schien er für diese Tätigkeit wenig geeig-
net.
dank Dank seines Fleißes hat er die Prüfung bestanden.
diesseits Diesseits des Flusses wird eine Fabrik gebaut.
eingangs Eingangs der Kurve verließ den Läufer die Kraft.
einschließlich Der Preis des Autos einschließlich (der) Mehrwertsteuer beträgt 30 000
Euro.
exklusive Der Preis des Autos exklusive (der) Mehrwertsteuer beträgt 25 000 Euro.
hinsichtlich Hinsichtlich seiner Fähigkeiten schien er für diese Tätigkeit wenig geeig-
net.
in puncto In puncto Sauberkeit und Ordnung ist die Schweiz vorbildlich.
infolge Infolge seiner schweren Verletzungen verstarb der Motorradfahrer noch
am Unfallort.
inklusive Der Preis des Autos inklusive (der) Mehrwertsteuer beträgt 30 000 Euro.
inmitten Inmitten einer großen Menschenmenge fühlte sie sich ganz allein.
innerhalb Innerhalb geschlossener Ortschaften darf nur mit 50 km/h gefahren
werden.
jenseits Jenseits der Grenze ist das Einkaufen deutlich billiger.
kraft Kraft seiner großen Sachkenntnis ist er der richtige Mann für diese Auf-
gabe.
längs(seits) Längs der Autobahn findet man zahlreiche touristische Attraktionen.
laut Laut eines Berichts der Berliner Zeitung tritt der Minister zurück.
mangels Mangels eindeutiger Beweise wurde der Angeklagte freigesprochen.
mithilfe Mithilfe eines Freundes gelang ihm die Flucht.
mittels Mittels eines Schweißgeräts war der Tresor geöffnet worden.
nördlich Deutschland liegt nördlich der Schweiz.
oberhalb Er hat Schmerzen oberhalb des Knies.
östlich Österreich liegt östlich der Schweiz.
rücksichtlich Rücksichtlich ihrer Fähigkeiten und Lernmotivation sind Schüler sehr
verschieden.
seitens Seitens der Regierung war keine Stellungnahme zu hören.
seitlich Früher hatten die Hausangestellten einen eigenen Eingang seitlich des
Gebäudes.
südlich Italien liegt südlich der Schweiz.
trotz Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren.
Der Unterschied ist nicht immer leicht zu verstehen. Und kann zu Missverständnissen füh-
ren.
Manche Sätze sind grammatisch zweideutig – man kann die Präposition als Attribut oder als
Verbergänzung verstehen.
Meist wird die Bedeutung aber durch den Kontext oder das Weltwissen klar.
Außerdem kommen Präpositionen in festen Verbindungen mit Verben, Nomen und Adjekti-
ven und in Funktionsverbgefügen vor, in denen sie keine Bedeutung haben.
à Akk vor Preis- Ich möchte vier Karten á zehn Euro. veraltet,
und heute:
Mengen- zu (je),
angaben für (je)
ab Dat lokal Startpunkt Der Zug fährt ab Hauptbahnhof. = von
Dat tempo- Anfangs- Ab 1. Januar habe ich einen neuen = von ...
ral punkt Job. an
Dat vor Ab 18 darf man in Deutschland wäh-
Zahlen: len.
Minimum
abseits Gen lokal Abseits der Hauptstraßen wohnt man
ruhiger.
abzüg- Gen modal Abzüglich der Anzahlung kostet das Gegen-
lich Auto noch 3000 Euro. teil:
zuzüg-
lich
an Dat lokal Position Der Schreibtisch steht am Fenster.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Schreibtisch ans Fenster.
Dat tempo- Zeitpunkt Am Montag beginnt der Deutschkurs.
ral
Dat tempo- Datum Ich habe am 1. Januar Geburtstag.
ral
ange- Gen kausal Grund Angesichts der Wirtschaftskrise muss = we-
sichts die Bundesbank die Zinsen senken. gen
anläss- Gen tempo- zeitlicher Anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit
lich ral Grund machen meine Großeltern eine Kreuz-
kausal fahrt.
anstatt Gen Ersatz Anstatt nach Mexiko fahre ich nach = statt
Spanien.
auf Dat lokal Position Das Buch liegt auf dem Schreibtisch.
Akk lokal Richtung Ich lege das Buch in das Regal.
Dat tempo- Gleichzei- Auf der Tagung habe ich viele Kolle- = wäh-
ral tigkeit gen getroffen. rend
Akk Zahlen- Auf zwei Einwohner von Deutschland
verhältnis kommt ein Auto.
Akk kausal Grund Auf einen Einspruch der Bundeskanz- = auf
(fakultativ: lerin (hin) wurde das Gesetz geändert. Grund
hin)
aus Dat lokal Bewe- Der Student nimmt das Buch aus
gung aus seiner Tasche.
etwas
Dat kausal Grund Aus Angst vor der Prüfung meldete er = Ne-
sich krank. bensatz
mit weil
Dat Material Der Schreibtisch ist aus Holz.
außer Dat Einschrän- Außer meinem Freund ist bei der Prü- = bis
kung fung niemand durchgefallen. auf, mit
Aus-
nahme
von
Dat Addition Außer meinem Freund sind (auch) = ne-
(fakulta- (noch) drei andere Studenten bei der ben
tiv: auch Prüfung durchgefallen.
noch)
Dat lokal Der Feind war außer Sichtweite. = au-
ßerhalb
außer- Gen lokal Die Dusche befindet sich außerhalb
halb des Hotelzimmers.
Gen tempo- Sie rufen außerhalb der Sprechzeit an.
ral
aus- Gen modal Die Kosten ausschließlich der Steuern = exklu-
schließ- betragen 500 Euro. sive
lich
bei Dat lokal ungenaue Beim Bahnhof gibt es einen Super- = an
Position markt.
Dat lokal Position Ich war gestern bei meinem Freund.
bei Na- Er arbeitet bei Daimler.
men und
Personen
Dat lokal nahe Posi- Potsdam liegt bei Berlin. = in der
tion Nähe
von
Dat tempo- Gleichzei- Er hört beim Lernen gern Musik. = wäh-
ral tigkeit rend
Dat tempo- Zeitpunkt Bei(m) Beginn des Unterrichts müssen
ral alle Schüler da sein.
Dat kondi- Bedin- Bei schlechtem Wetter bleiben wir zu = Ne-
tional gung Hause. bensatz
mit
wenn
binnen Dat tempo- Begrenzte Ich muss die Hausarbeit binnen einer = inner-
ral Zeitdauer Woche abgeben. halb
bis Akk lokal Endpunkt Der Zug fährt bis (nach) Hamburg.
(fakultativ:
nach)
Akk lokal betonter Ich gehe bis zum Bahnhof mit dir.
Endpunkt Die Mutter brachte das Kind bis in die
(obliga- Schule.
torisch:
zweite
Präpositi-
on)
Akk tempo- Endpunkt Bis nächste Woche muss ich 300 Voka-
ral beln lernen.
Akk Zahlen: Morgen steigt die Temperatur auf bis
Endpunkt/ zu 30 Grad.
Grenze Die Prüfung dauert drei bis vier Stun-
den.
dank Dat positiver Dank seinem Fleiß hat er die Prüfung
Grund bestanden.
dies- Gen lokal „auf dieser Diesseits des Flusses soll ein neuer Gegen-
seits Seite“ Stadtteil gebaut werden. teil:
jenseits
durch Akk lokal Bewe- Wir machen einen Spaziergang durch
gung den Park.
Akk Ursache Die Stadt wurde durch ein Erdbeben = von
(Person zerstört.
oder Sa- Er erfuhr von seiner Entlassung durch
che) den Personalchef.
ein- Gen modal Die Rechnung muss einschließlich der = inklu-
schließ- Steuer bezahlt werden. sive
lich
entge- Dat Gegensatz Entgegen meinem Vorschlag kaufte vgl.:
gen mein Chef die Firma nicht. aber
entlang Akk lokal Parallelität Wir gehen eine lange Straße entlang. Postpo-
der Rich- sition
tung (auch
mit Da-
tiv vor-
oder
nach-
gestellt)
exklusi- Gen modal Die Kosten exklusive der Steuern be- = aus-
ve tragen 500 Euro. schließ-
lich
fern Gen lokal Das Leben fern der Heimat ist nicht
immer leicht.
für Akk Zweck Ich muss noch für das Wochenende
(final) einkaufen.
Akk Bezugs- Für seinen Vater war er ein Versager.
person
Akk Vergleich Für die kurze Zeit ihres Aufenthalts = im
spricht sie schon gut Deutsch. Ver-
gleich
zu, ver-
glichen
mit
Akk Ersatz Er ist für ihn ins Gefängnis gegangen. = statt,
anstelle
von
Akk tempo- Zeitdauer Er arbeitete für einige Jahre im Aus- vgl.:
ral land. (=einige Jahre lang) lang
Akk vor Preis- Ich möchte vier Karten für (je) zehn = zu
und Euro.
Mengen-
angaben
gegen Akk lokal Ziel Er ist gegen einen Baum gefahren.
Akk tempo- ungenaue Ich komme gegen 10 zu dir. = unge-
ral Zeitanga- fähr um
be
Akk Gegen- Gegen gestern ist das Wetter heute = im
satz/Ver- schön. Gegen-
gleich satz
(Ver-
gleich)
zu
gegen- Dat lokal Gegen- Gegenüber der Universität liegt das
über seite Krankenhaus.
Dat Gegen- Gegenüber seiner Schwester ist er faul. = im
satz/Ver- Gegen-
gleich satz
(Ver-
gleich)
zu
Dat kausal Grund Vor lauter Angst konnte er nicht mehr = aus
sprechen.
wäh- Gen tempo- Gleichzei- Während der Hausaufgaben hört sie = Ne-
rend ral tigkeit immer Musik. bensatz
mit
wäh-
rend
bzw.
wenn
wegen Gen kausal Grund Wegen des schlechten Wetters blieben = Ne-
wir zu Hause. bensatz
mit weil
westlich Gen lokal Frankreich liegt westlich des Rheins.
wider Akk Er hat einen Verstoß wider die Ver- veraltet:
kehrsordnung begangen. gegen
zeit Gen tempo- „die Zeit seines Lebens wohnte er in sei-
ral gesamte nem Heimatdorf.
Zeit“
zu Dat lokal Richtung Wir gehen zum Supermarkt.
Dat tempo- Zeitpunkt Meine Diplomarbeit muss (bis) zum
ral (meist mit 30. Juni fertig sein.
bis)
Dat Zweck Peter besucht einen Kurs zur Vorberei- = Ne-
(Final) tung auf die Prüfung. bensatz
mit
um zu,
damit
Dat mit Ordi- Sie fuhren zu zweit auf dem Fahrrad.
nalzahlen Sie fahren zu viert in Urlaub.
Dat vor Preis- Ich möchte vier Karten zu zehn Euro. = á, für
und
Mengen-
angaben
Dat Konseku- Er sieht seinem Bruder zum Verwech-
tiv seln ähnlich.
zufolge Dat Quellen- Einer Pressemeldung zufolge ist der
angabe Präsident zurückgetreten.
(meist
nachge-
stellt)
zuguns- Gen „zum Vor- Er hat zugunsten seines Bruders auf Gegen-
ten teil von“ sein Erbe verzichtet. teil:
zuun-
guns-
ten
zuliebe Dat „aus Liebe Seiner Frau zuliebe hat er mit dem
zu“ Trinken aufgehört.
zuzüg- Gen modal „plus“ Zuzüglich der Steuern kostet das Auto Gegen-
lich 15 000 Euro. teil:
abzüg-
lich
zwecks Gen final: Zwecks einer Ausbildung können = Ne-
Zweck Männer vom Militärdienst zurückge- bensatz
stellt werden. mit
um zu,
damit
zwi- Dat lokal Position Zwischen dem Schreibtisch und dem
schen Regal steht ein Sessel.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Sessel zwischen den
Schreibtisch und das Regal.
Dat Zahlen: Die Studenten sind zwischen 18 und
obere und 25 Jahren alt.
untere
Grenze
Der Fragesatz hat zwei Formen: die W-Frage mit einem Fragewort in Position 1 und die Satz-
frage mit dem Verb in Position 1.
Übersicht: Satzarten
Satzarten Beispiel Satzzeichen
Aussagesatz Ich gehe in die Schule. Punkt
Fragesatz (W-Frage) Wann gehst du in die Schule? Fragezeichen
Fragesatz (Satzfrage) Gehst du in die Schule? Fragezeichen
Imperativsatz Geh in die Schule! Ausrufezeichen
Es gibt einfache und komplexe Sätze. Ein einfacher Satz besteht aus einem Verb und seinen
Ergänzungen.
Ein komplexer Satz besteht aus mehreren Verben und ihren Ergänzungen, die miteinander
verbunden sind.
Fragesätze
Eine W-Frage fragt nach einem Teil des Satzes bzw. einer Ergänzung des Verbs.
Eine Satzfrage fragt nach der Richtigkeit des ganzen Satzes. Die Antwort lautet ja oder nein.
Auf eine negative Satzfrage lautet die Antwort doch oder nein.
Er möchte z. B. wissen, wer die Aktion ausgeführt hat, wann die Aktion stattgefunden hat,
wo sie sich ereignet hat, usw. Diese weiteren Informationen werden in der Grammatik als
Ergänzungen des Verbs realisiert.
Das Verb bestimmt, welche Ergänzungen grammatisch und von der Bedeutung zu ihm pas-
sen. Deshalb sagt man: „Das Verb regiert den Satz.“ Die passenden Ergänzungen nennt man
die Rektion des Verbs.
Man kann die Ergänzungen in 5 Hauptgruppen unterteilen: Ergänzungen für Personen und
Sachen, Ergänzungen des Orts, Ergänzungen der Zeit, Ergänzungen des Grundes und Ergän-
zungen der Art und Weise.
Die Ergänzungen beantworten die Fragen die im Zusammenhang mit einer Aktion bzw.
Situation wichtig sind.
Übersicht: Ergänzungen
Information über Fragen
Personen (und Sachen) wer? was? wen? wem?
Ort wo? wohin? woher?
Zeit wann? wie lange?
Grund warum? wozu?
Art und Weise wie?
Dieser Verursacher (Urheber) einer Aktion/Situation wird auch als das Subjekt (manchmal
auch als das Agens) bezeichnet.
Das Subjekt steht im Nominativ. Verben, die als Personenergänzung nur ein Subjekt haben,
heißen einstellige Verben.
Es gibt nur wenige Verben, bei denen man den Verursacher der Aktion nicht bestimmen
kann. Diese Verben bekommen ein unpersönliches „Ersatz“-Subjekt mit es.
Viele Verben brauchen neben dem Subjekt noch eine weitere Information darüber, welche
Personen oder Sachen an dieser Aktion bzw. Situation beteiligt sind, damit der Satz vollstän-
dig ist.
Verben, bei denen zwei Informationen zu Personen oder Sachen benötigt werden, nennt
man zweistellige Verben. Die zweite Information über Personen und Sachen wird traditio-
nell als direktes Objekt bezeichnet.
Es gibt auch Verben, die drei Informationen über Personen und Sachen benötigen, damit
der Satz vollständig ist.
Diese Verben nennt man dreistellige Verben. Die dritte Information über Personen und Sa-
chen wird traditionell als indirektes Objekt bezeichnet.
Die Verbindung von Verb und Kasus wird auch als Rektion des Verbs bezeichnet. Das Subjekt
steht immer im Nominativ.
Hauptergänzungstypen
Das direkte Objekt steht typischerweise im Akkusativ und das indirekte Objekt typischerwei-
se im Dativ, so dass sich folgende Hauptergänzungstypen ergeben:
Hauptergänzungstypen
einstelliges Verb Nominativ + Verb
zweistelliges Verb Nominativ + Verb + Akkusativ
dreistelliges Verb Nominativ + Verb + Dativ + Akkusativ
Beispiele: Hauptergänzungstypen
Nominativ Verb Dativ Akkusativ
einstelliges Verb Das Baby schläft.
zweistelliges Verb Ich sehe das Baby.
dreistelliges Verb Ich gebe dem Baby die Flasche.
*Der am häufigsten vorkommende Ergänzungstyp wird als Haupttyp bezeichnet, öfter vor-
kommende Ergänzungstypen als Variante und (sehr) selten vorkommende Ergänzungsty-
pen als Ausnahmen.
Da es keine Regel für die Wahl der Ergänzung gibt, muss man lernen, welches Verb zu wel-
chem Ergänzungstyp gehört. Das heißt, man muss das Verb mit seinen Ergänzungen lernen.
Im Anhang zu diesem Abschnitt findet sich eine Liste wichtiger Verben und ihrer Ergänzun-
gen: „Liste: Verben und ihre Ergänzungen“.
Fragen nach einer Person unterscheiden sich in allen Kasus. Die Frage nach einer Sache
lautet im Nominativ und Akkusativ was.
Der Dativ und der Genitiv unterscheiden nicht zwischen Personen bzw. Sachen. Die Frage
lautet wem bzw. wessen.
Eine Unterscheidung zwischen Personen und Sachen findet sich auch bei den Fragen nach
präpositionalen Ergänzungen plus Akkusativ bzw. Dativ.
Allerdings gelten die Fragen mit Präposition plus was als umgangssprachlich.
**Fragen mit wo(r)- zu Verben mit Präposition siehe im Kapitel: „Fragen bei Verben mit Prä-
position“.
*Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht
werden.
Zweistellige Verben
Nominativ + Akkusativ
Nominativ + Dativ
*Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht
werden.
Nominativ + Präposition
Beachte: Einige dieser Verben regieren alternativ mehrere verschiedene Präpositionen (mit
ihnen ändert sich auch die Verbbedeutung). Im Folgenden wird jeweils nur eine Präposition
beispielhaft genannt.
abhängen von Die Finanzierung des Studiums hängt bei vielen Studenten von
den Eltern ab.
achten auf Dicke müssen mehr auf ihre Ernährung achten.
anfangen mit Das Semester hat mit einer Ansprache des Direktors angefangen.
arbeiten an Sie arbeitet seit zwei Jahren an ihrer Doktorarbeit.
aufhören mit Meine Frau möchte mit dem Rauchen aufhören.
aufpassen auf Die Großmutter passt auf die Kinder auf.
aufwachen an Wir sind an einem lauten Geräusch aufgewacht.
aussehen nach Das Wetter sieht nach Regen aus.
bestehen auf Die Firma besteht auf der Kündigung des unpünktlichen Mitarbei-
ters.
denken an Er denkt nur an den Urlaub.
fliehen vor Die Menschen mussten vor dem Vulkanausbruch fliehen.
gelten für Das Gesetz gilt für alle.
glauben an Die Mannschaft glaubte nicht an den Sieg.
halten für Ich halte ihn für einen fleißigen Mann.
hängen an Die Kinder hängen sehr am Großvater.
helfen gegen Das Medikament hilft gegen Schmerzen.
hoffen auf Die Menschen hoffen auf eine Besserung ihrer Situation.
lachen über Die Leute lachen über den Witz.
passen zu Der schwarze Pullover passt nicht zu der blauen Hose.
rechnen mit Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen.
reden von Er redet nur noch von dieser Frau.
riechen nach Die Luft riecht nach Abgasen.
schmecken nach Das Essen schmeckt nach nichts.
Nominativ + Nominativ
Nominativ + Genitiv
Dreistellige Verben
Nominativ + Dativ + Akkusativ
ausgeben für Er gibt sein ganzes Geld für seine Hobbys aus.
ausschließen von Man hat den Studenten wegen Abschreibens von der Prüfung
ausgeschlossen.
besetzen mit Die Firma hat die neue Stelle mit einem Fachmann besetzt.
bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Verhalten.
betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betrogen.
bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen.
bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte bezahlen.
bitten um Darf ich dich um einen Rat bitten?
bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse gebracht.
drängen zu Sie drängte ihn zum Heiraten.
einladen zu Thomas hat dich zu seinem Geburtstag eingeladen.
erinnern an Die Pflegerin erinnert die Großmutter an den Arzttermin.
erkennen an Ich habe dich an deiner Stimme erkannt.
erziehen zu Die Eltern sollten die Kinder zu Toleranz erziehen.
fragen nach Die Touristen fragen einen Passanten nach dem Weg.
führen zu Der Trainer führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft.
hindern an Der Autofahrer hinderte den LKW am Überholen.
informieren über Die Presse informierte die Öffentlichkeit über den Skandal.
machen zu Das Ölgeschäft hat ihn zu einem reichen Mann gemacht.
nennen nach Die Eltern nennen das Kind nach dem Großvater.
retten vor Der Bademeister hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet.
schicken an Ich schicke einen Brief an meine Eltern.
schreiben an Ich schreibe einen Brief an meine Eltern.
stören bei Mein kleiner Bruder stört mich immer beim Lernen.
überreden zu Meine Freundin hat mich zu einem Kinobesuch überredet.
überzeugen von Der Angeklagte konnte das Gericht von der Richtigkeit seiner
Aussage überzeugen.
verkaufen an Der Konzern hat die Firma an einen Investor verkauft.
verlangen von Die Universität verlangt von den Studenten einen Nachweis der
Deutschkenntnisse.
vermieten an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht an Studenten.
versichern gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern.
verteilen unter Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwandten.
verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwechselt.
vorbereiten auf Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor.
zahlen an Der Täter muss seine Strafe an eine gemeinnützige Organisation
zahlen.
antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage.
berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen.
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
reden mit über Wir reden mit unserem Lehrer über den Ausflug.
schließen von auf Vom Aussehen kann man nicht auf die Intelligenz schließen.
werfen mit nach Die Kinder werfen mit Steinen nach der Katze.
abfragen Der Lehrer fragt (hört) die Schüler die Vokabeln ab.
(abhören)
angehen Das geht dich nichts an.*
kosten Die Reparatur meines Autos hat mich 3000 Euro gekostet.
lehren Er lehrte ihn das Malen.**
heißen Sie hat ihn einen Betrüger geheißen.
nennen Sie hat ihn einen Dummkopf genannt.
schimpfen Er schimpfte ihn einen Dummkopf.
Bei einigen Verben mit Dativ kann im Nominativ keine Person stehen. Bei diesen Verben
erscheint der Dativ häufig als das „logischere Subjekt“.
Das heißt der Satz ist leichter zu verstehen, wenn man ein anderes Verb benutzt, bei dem
die Person im Nominativ steht.
Das gilt auch z. B. für das Verb gefallen, auch wenn hier eine Person im Nominativ stehen
kann.
Bei dreistelligen Verben kann der Dativ direktionale Bedeutung „(hin) zu“ haben, die manch-
mal - aber nicht immer - auch durch eine Präposition ausgedrückt werden kann.
Einige Dative haben possessive Bedeutung. Sie können durch ein Possessivpronomen oder
durch einen attributiven Genitiv ersetzt werden.
Bei manchen von diesen Verben könnte man den Dativ auch direktional mit der Bedeutung
„(weg) von“ verstehen.
Der Dativ kann auch die Bedeutung der Präposition für haben.
Dreistellige Verben
Direktionale Bedeutung
antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage.
berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen.
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg.
gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag.
helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben.
raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung.
zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu.
Lokale Ergänzungen
„wo-Ergänzung“ beschreibt einen Ort.
„wohin-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung vom Sprecher weg.
„woher-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung zum Sprecher.
Die lokale Ergänzung wird durch ein Nomen mit Präposition oder durch ein Adverb ausge-
drückt.
Die Wahl der Präposition wird von der Art der lokalen Ergänzung und von der Zugehörigkeit
des Nomens zu einer Bedeutungsgruppe bestimmt. Man kann die folgenden Bedeutungs-
gruppen unterscheiden:
Personen
In diese Gruppe gehören alle Namen (Vornamen, Familiennamen, Firmennamen) und Berufs-
bezeichnungen.
Abgegrenzte Orte
Zu den abgegrenzten Orten zählen alle Gebäude, aber z. B. auch Parks, Zoos, und ähnliche,
gegenüber der Umgebung abgegrenzte Einrichtungen. Man kann zwei Arten von Ortsanga-
ben unterscheiden:
Die genaue Ortsangabe bezieht sich auf das Innere des Ortes. Das heißt „in der Schule“ be-
deutet „innerhalb des Schulhauses“, „in die Schule“ bedeutet „in das Schulhaus hinein“ und
„aus der Schule“ bedeutet „aus dem Schulgebäude heraus“.
Die ungenaue Ortsangabe ist bedeutungsneutraler. Sie schließt die genaue Ortsangabe ein.
Das heißt „an/bei der Schule“ kann sowohl „in der Schule“ als auch „irgendwo vor, hinter, ne-
ben der Schule“ bedeuten. „zur Schule“ kann sowohl „in das Schulgebäude hinein“ als auch
„irgendwohin in Richtung der Schule“ bedeuten, „von der Schule“ kann sowohl „aus dem
Schulgebäude heraus“ als auch „irgendwoher aus Richtung der Schule“ bedeuten.
Bei Ämtern, Einrichtungen, die früher Ämter waren (die Post), und sonstigen Orten, die
Autorität ausstrahlen, wird bei der genauen Ortsangabe bei den Fragen wo bzw. wohin
auch die Präposition auf benützt. Die Präposition auf („nach oben“) spiegelt hier noch den
Respekt wider, den die Menschen früher vor bestimmten Institutionen hatten bzw. zeigen
mussten.
Ebenso: die Post, das Rektorat, das Personalbüro, das Rathaus, das Gericht, etc.
Bei Ländernamen mit Artikel verändert sich die Präposition bei der Frage wohin. Städte-
namen haben keinen Artikel, die Wahl der Präposition entspricht den Ländernamen ohne
Artikel.
*regional- und umgangssprachlich auch: von Deutschland, von Stuttgart, von der Schweiz
Ausnahme: „Hause“
Eine häufig verwirrende Ausnahme bildet der alte Dativ „Hause“ als lokale Ergänzung. „Hau-
se“ bedeutet hier nicht „das Haus“, sondern „der Ort, wo ich wohne“ Das kann tatsächlich ein
Haus sein, ist aber meistens (nur) eine Wohnung oder ein Zimmer.
In Verbindung mit den Wechselpräpositionen werden die Positionsverben mit Dativ und die
Richtungsverben mit Akkusativ benützt.
Wenn die exakte Position aber uninteressant oder nicht genau zu bestimmen ist, kann man
alle anderen Präpositionen durch die ungenauere Positionsangabe an ersetzen.
Beispiel: Wechselpräposition - an
Wo steht der Stuhl? Am Tisch. „irgendwo da“ = auf, neben, vor, hinter, unter, zwischen
Die Bedeutung von liegen und stehen bzw. legen und stellen
Die Verben liegen und stehen beschreiben eine Position.
Anmerkung: Bei einem Buch sind beide Positionsverben möglich. Ein dickes Buch liegt oder
steht. Ein dünnes Buch, ein Bleistift oder ein Heft können normalerweise nicht stehen.
Zeitpunkt
Die Angabe eines Zeitpunkts wird durch ein Nomen mit oder ohne Präposition oder durch
ein Adverb ausgedrückt. Die Frage nach einem Zeitpunkt lautet wann.
Beispiele: Zeitpunkt
Wann fährst du nach Hause?
Nomen ohne Präposition Ich fahre nächste Woche nach Hause.
Nomen mit Präposition Ich fahre am Sonntag nach Hause.
Adverb Ich fahre morgen nach Hause.
Nomen, die einen bestimmten Zeitpunkt bzw. Zeitabschnitt bezeichnen, bekommen die
Präposition in.
Nomen, die eine (zeitlich begrenzte) Aktion bezeichnen und die oft von Verben abgeleitet
sind, die Präposition bei.
Sowohl in als auch bei können durch während ersetzt werden, allerdings klingt während
etwas gehobener.
Während fordert standardsprachlich den Genitiv, wird aber in der Umgangssprache meist mit
Dativ benutzt.
Eine gehobenere Variante zur Angabe von Jahreszahlen ist im Jahr bzw. im Jahre.
Beispiel: im Jahr(e)
Jahreszahl Die Olympischen Spiele fanden 2008 in Peking statt.
im Jahr(e) + Jahreszahl Die Olympischen Spiele fanden im Jahr(e) 2008 in Peking statt.
In Analogie zum Englischen verbreitet sich die Jahresangabe mit Präposition in immer mehr,
besonders im Wirtschaftsleben. Sie gilt aber als nicht standardsprachlich.
Angaben eines Zeitpunkts mit dies- und nächst- ohne Präposition stehen im Akkusativ (tem-
poraler Akkusativ), bei den Wechselpräpositionen in und an steht der Dativ.
*Beachte: Die Bedeutung ändert sich durch den Gebrauch mit oder ohne Präposition nicht.
Das Artikelwort dies- folgt der Deklination der bestimmten Artikelwörter. Die Adjektive
letzt-, nächst- und, kommend- folgen der Adjektivdeklination.
Die Namen für Zeiteinheiten können für die Vergangenheit und die Zukunft mit derselben
Präposition benutzt werden.
*Beachte: Für die Zukunft wird im Deutschen häufig das Präsens als Verbform benützt.
Bei den Zeiteinheiten selbst benützt man vor für die Vergangenheit und in für die Zukunft.
Zeitraum
Bei der Angabe eines Zeitraums (einer Zeitdauer) ohne Anfangs- und Endpunkt lautet die
Frage wie lange.
Bei Angabe des Anfangs- und/oder Endpunkts kann man außer wie lange auch folgende
Varianten benützen:
Wenn das Nomen mit dem unbestimmten Artikel als Zahlwort eins benutzt wird, stehen der
unbestimmte Artikel und das Nomen im Akkusativ.
*Besonders wenn ein Adjektiv zum Nomen kommt, wird die Präposition bis oft durch bis zu
ersetzt. Beachte den Kasuswechsel, da zu eine Präposition mit Dativ ist.
Häufigkeit (Frequenz)
Die Frage nach der Häufigkeit lautet wie oft (auch: wie häufig).
Zur Angabe von Frequenzen werden Adverbien und verschiedene Kombinationen von Ad-
verbien mit Nomen, Präpositionen und/oder dem Artikelwort jede- verwendet.
Beispiele: Frequenzangaben
einmal in der Stunde einmal pro Stunde (einmal) stündlich jede Stunde einmal
einmal am Tag einmal pro Tag (einmal) täglich jeden Tag einmal
viermal im Monat viermal pro Monat viermal monatlich jeden Monat viermal
zweimal im Jahr zweimal pro Jahr zweimal jährlich jedes Jahr zweimal
Unterbrochene Frequenzen werden mit dem Artikelwort jede- plus Ordinalzahl oder mit alle
plus Kardinalzahl angegeben.
Für unbestimmte Frequenzangaben gebraucht man die Adverbien (fast) nie, selten, manch-
mal, gelegentlich, häufig, oft, meistens, (fast) immer, etc.
Die Uhrzeit
Die Uhrzeit wird immer mit der Konstruktion es ist eingeleitet. Die Frage nach der Uhrzeit
lautet: Wie spät ist es? bzw. Wie viel Uhr ist es?
Beispiel: Uhrzeit
Wie spät ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht(Uhr).
Wie viel Uhr ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht (Uhr).
Natürlich kann in der gesprochenen Sprache jeder die Uhrzeit so angeben, wie er möchte. Es
gibt aber einige typische Varianten. Grundsätzlich wird in der gesprochenen Sprache nur bis
12 gezählt.
Beachte den Unterschied bei den Fragen wann bzw. wie spät.
Das Datum
Die Frage nach dem Datum lautet Welcher Tag ist heute? bzw. Der wievielte ist heute? Für die
Antwort benützt man die Ordinalzahl plus den Monatsnamen oder zwei Ordinalzahlen.
Wenn zusätzlich der Wochentag genannt wird, wird er vor die Datumsangabe gestellt und
durch ein Komma getrennt.
Die Frage nach dem Datum ist auch mit haben plus Akkusativ möglich. Die Antwort steht
entsprechend im Akkusativ.
Beispiel: Datum
Welchen Tag haben wir heute? Den wievielten haben wir heute?
Montag, 10.02. (Heute haben wir) Montag, den zehnten Februar.
Freitag, 30.01. (Heute haben wir) Freitag, den dreißigsten Januar.
Für Terminangaben mit dem Datum wird die Präposition an plus Dativ verwendet.
Wenn der Wochentag genannt wird, wird er nach der Präposition und vor die Datumsanga-
be gestellt und durch ein Komma getrennt. Die Datumsangabe steht im Dativ.
Häufig wird anstelle des Dativs auch die Variante mit dem Akkusativ gewählt.
Angaben des Grundes mit wegen entsprechen einem Nebensatz mit weil.
Konzessive Ergänzungen
Konzessive Ergänzungen mit der Präposition trotz benennen einen Gegengrund.
Finale Ergänzungen
Finale Ergänzungen mit der Präposition zu benennen den Zweck bzw. das Ziel einer Hand-
lung.
Eine modale Ergänzung wird typischerweise durch ein Adverb bzw. ein adverbial gebrauch-
tes Adjektiv realisiert.
Es gibt auch einige Präpositionen mit modaler Bedeutung. Die wichtigste modale Präpositi-
on ist mit.
Die Präposition mit hat zwei Bedeutungen: mit Hilfe/mittels und zusammen mit. Mit ist eine
Präposition mit Dativ.
Eine fachsprachliche Variante von mit ist mittels. Mittels ist eine Präposition mit Genitiv.
Der Nebensatz ergänzt dann statt einer Person oder einer Sache eine Aktion. Diese Möglich-
keit ist von der Bedeutung des Verbs abhängig.
Nebensätze, die anstelle einer anderen Ergänzung für Personen oder Sachen eines Haupt-
satzes stehen, nennt man Komplementsätze.
(Zu dass-Sätzen, Infinitivsätzen mit zu und indirekten Fragesätzen als Attributsätze siehe im
Kapitel: „Weitere Attributsätze“)
Die Möglichkeit einen Komplementsatz zu ergänzen ist vom Verb abhängig. (Siehe dazu
unten in den Kapiteln „Verben mit Infinitivsatz oder dass-Satz als Ergänzung 1“ bzw. „Indirek-
te Fragesätze“)
Dass-Sätze
Dass-Sätze stehen anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder Präpositionalergänzung, wenn
diese Ergänzung keine Person oder Sache, sondern eine Aktion (ein Ereignis) beschreibt.
Beachte: Wenn der dass-Satz als Nominativergänzung nicht in Position 1 steht, steht dort es
als Platzhalter für den dass-Satz. (siehe dazu auch: „Korrelat es in dass- Sätzen“)
Wenn der dass-Satz anstelle einer festen Präpositionalergänzung steht, wird die Präposition
im Hauptsatz mit da(r)- markiert.
Die Verbindungen von da(r)- mit Präpositionen bezeichnet man auch als Pronominaladver-
bien.
Das Pronominaladverb fungiert hier als Korrelat (Platzhalter), das darauf verweist, dass die
erwartete Information im Nebensatz steht.
Damit-Sätze sind subordinierte Nebensätze. Der Hauptsatz ist ohne den Nebensatz vollstän-
dig. Der Nebensatz (damit-Satz) liefert eine für die Vollständigkeit des Hauptsatzes nicht
notwendige Zusatzinformation. Hier das „Ziel“ bzw. den „Grund“.
Dass-Sätze sind Komplementsätze. Der Hauptsatz ist ohne den Komplementsatz unvollstän-
dig. Der Nebensatz (dass-Satz) liefert eine für die Vollständigkeit des Hauptsatzes notwendi-
ge Zusatzinformation.
Infinitivsätze mit zu
Infinitivsätze können wie dass-Sätze anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder Präpositio-
nalergänzung stehen, wenn diese Ergänzung keine Person oder Sache, sondern eine Aktion
(ein Ereignis) beschreibt.
Beachte: Wenn der Infinitivsatz als Nominativergänzung nicht in Position 1 steht, steht dort
es als Platzhalter für den Infinitivsatz. (Siehe dazu auch: „Korrelat es in Infinitivsätzen mit zu“)
Wenn der Infinitivsatz anstelle einer festen Präpositionalergänzung steht, wird die Präpositi-
on im Hauptsatz wie bei einem dass-Satz mit da(r)- markiert.
Beim Infinitiv Perfekt Aktiv, beim Infinitiv Präsens Passiv und Infinitiv Perfekt Passiv steht zu
vor dem Hilfsverb am Ende des Satzes.
Gleichzeitige Infinitivsätze
Gleichzeitige Infinitivsätze im Aktiv werden mit dem Infinitiv Präsens Aktiv und zu gebildet.
Gleichzeitige Infinitivsätze im Passiv werden mit dem Infinitiv Präsens Passiv und zu gebil-
det.
Gleichzeitige Infinitivsätze entsprechen einem dass-Satz auf einer Zeitstufe, die zum Haupt-
satz gleichzeitig ist.
Beachte: Gleichzeitigkeit wird oft durch das Präsens ausgedrückt. ( Siehe dazu: „Der Ge-
brauch des Präsens“)
Vorzeitige Infinitivsätze
Vorzeitige Infinitivsätze im Aktiv werden mit dem Infinitiv Perfekt Aktiv und zu gebildet.
Vorzeitige Infinitivsätze im Passiv werden mit dem Infinitiv Perfekt Passiv und zu gebildet.
Vorzeitige Infinitivsätze entsprechen einem dass-Satz auf einer Zeitstufe, die zum Hauptsatz
vorzeitig ist.
*In der aktuellen gesprochenen und teilweise auch in der geschriebenen Sprache wird das
Plusquamperfekt oft durch das Perfekt ersetzt, um Vorzeitigkeit auszudrücken. (Siehe dazu
auch: „Der Gebrauch des Plusquamperfekts“)
Das weggelassene Subjekt des dass-Satzes hat eine identische Personenangabe als Bezugs-
wort im Hauptsatz. Das Subjekt des Infinitivsatzes “versteckt” sich sozusagen im Bezugswort
des Hauptsatzes.
Oft aber nicht immer handelt es sich beim Bezugswort um den Nominativ (das Subjekt) des
Hauptsatzes.
Wenn es im Hauptsatz neben dem Nominativ weitere Ergänzungen gibt, kann das Bezugs-
wort im Hauptsatz aber auch eine Personenangabe als Akkusativ-, Dativ- oder Präpositional-
ergänzung sein.
Wenn es im Hauptsatz keine Personenangabe als Bezugswort gibt, entspricht der Infinitiv-
satz einem dass-Satz mit unpersönlichem Subjekt.
Auf welches Bezugswort im Hauptsatz sich das (weggelassene) Subjekt des Infinitivsatzes
bezieht, ist von der Bedeutung (vom Kontext) abhängig.
Bei einigen Verben mit Dativ ist ein Bezug des (weggelassenen) Subjekts des Infinitivsatzes
auf den Nominativ des Hauptsatzes von der Bedeutung her nicht möglich, wenn der Dativ
nicht reflexiv ist - was normalerweise der Fall ist, da diese Verben eine Aktion beschreiben,
die sich (normalerweise) an eine andere Person richtet..
Weitere Verben bei denen ein Bezug auf den Nominativ (normalerweise) nicht möglich ist:
befehlen, empfehlen, ermahnen, raten, ..
Wenige Verben werden aber ausschließlich mit einem Infinitivsatz oder einem dass-Satz
benützt.
Auch wenn es ein identisches Bezugswort gibt, ist keine Verkürzung des dass-Satzes zu ei-
nem Infinitivsatz möglich..
Beispiel: Wahrnehmung
dass-Satz Er bemerkte, dass er sehr schmutzig war.
Infinitivsatz --
Zu diesen Verben gehören z. B.: bemerken, beobachten, erfahren, erkennen, entdecken, fest-
stellen, fühlen, hören, merken, riechen, sehen, schmecken, ..
Weitere Verben, die ausschließlich mit einem dass-Satz verwendet werden, sind z. B. wissen
und stimmen.
Beispiel: wissen
dass-Satz Er weiß, dass er noch viel lernen muss.
Infinitivsatz --
Indirekte Fragesätze
Indirekte Fragesätze stehen wie dass-Sätze oder Infinitivsätze anstelle einer Nominativ-,
Akkusativ- oder Präpositionalergänzung, wenn diese Ergänzung keine Person oder Sache,
sondern eine Aktion (ein Ereignis) beschreibt.
Beachte: Wenn der indirekte Fragesatz als Nominativergänzung nicht in Position 1 steht,
steht dort es als Platzhalter für den indirekten Fragesatz. (Siehe dazu auch: „Korrelat es in
Indirekten Fragesätzen“)
Wenn der indirekte Fragesatz anstelle einer festen Präpositionalergänzung steht, wird die
Präposition wie bei den dass-Sätzen und Infinitivsätzen im Hauptsatz mit da(r)- markiert.
Verben, die einen indirekten Fragesatz als Ergänzung haben können, gehören meist zum
Bedeutungsfeld „fragen“.
Manche Verben können auch eine Satzfrage (Ja-Nein-Frage) als Ergänzung haben. Bei einer
Satzfrage beginnt der indirekte Fragesatz mit ob.
Man kann die indirekte Frage auch mit einem Aussagesatz einleiten. Dann steht am Ende
des Satzes ein Punkt.
Das heißt, dass der Nominativ bzw. der Akkusativ sowohl durch es als auch durch den Kom-
plementsatz ausgedrückt wird.
Es kann in allen Arten von Komplementsätzen vorkommen. Das Vorkommen von es ist vom
Verb des Hauptsatzes abhängig. Eine Regel dafür gibt es nicht. Das Korrelat muss mit dem
Verb gelernt werden.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder
im Satz (nach dem Verb).
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakul-
tativ.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder
im Satz (nach dem Verb).
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakul-
tativ.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder
im Satz (nach dem Verb).
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakul-
tativ.
Korrelat es in Komplementsätzen
Die folgende Übersicht fasst das Vorkommen des Korrelats es in dass-Sätzen, Infinitivsätzen
mit zu und indirekten Fragesätzen zusammen.
Akkusativ:
Wen? (Person) Wen besuchst du? Meinen Bruder.
Was? (Sache) Was suchst du? Meinen Schlüssel.
Dativ:
Wem? (Person) Wem gehört das Buch? Meinem Freund.
Wem? (Sache) -- --
Genitiv:
Wessen? (Person) Wessen gedenken wir? Der Toten.
Wessen? (Sache) Wessen wird er angeklagt? Des versuchten Mordes.
Zeit
Zeitpunkt
Wann? Wann hast du Geburtstag? Im Mai.
Präp. + welche In welchem Monat hast du
Geburtstag?
Zeitraum
wie lange? Wie lange arbeitest du? Drei Stunden.
mit Anfangs- und Endpunkt
Von wann bis wann? Von wann bis wann arbei- Von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
test du?
mit Anfangspunkt
Seit wann? Seit wann arbeitest du? Seit 13.00 Uhr.
mit Endpunkt
Bis wann? Bis wann arbeitest du? Bis 16.00 Uhr.
Ab wann? Ab wann arbeitest du wie- Ab nächster Woche.
der?
Häufigkeit/Frequenz
Wie oft? Wie oft gehst du ins Kino? Einmal pro Monat.
Ort
Wo? Wo wohnst du? In Stuttgart.
Wohin? Wohin fährst du? Nach München.
Woher? Woher kommst du? Aus Berlin.
Grund
Warum? = Weshalb?/Wes- Warum arbeitest du nicht? Wegen meiner Krankheit.
wegen?/Wieso?
Die Negation
Die Negation eines Satzes bzw. eines Satzteils lautet nicht.
Eine Ausnahme bilden Substantive mit dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel. Sie
werden mit dem negativen unbestimmten Artikel kein verneint.
Die Verneinung des unbestimmten Artikels mit nicht ist nur möglich, wenn man den unbe-
stimmten Artikel auch als das Zahlwort eins verstehen kann und dieses betonen möchte.
Unbetonte Positionen
Wenn die Negation nicht betont ist, steht nicht bei temporalen (Zeit) und kausalen (Grund)
Ergänzungen und Ergänzungen im Akkusativ oder Dativ am Ende des Satzes vor der Satz-
klammer.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
Bei unbetonter Negation von lokalen (Ort) und modalen Ergänzungen, festen Präpositionen
und sein + Adjektiv/Adverb steht nicht direkt vor diesen Ergänzungen.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
lokale Ergänzung Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten
Wetters nicht nach Berlin.
modale Ergänzung Ich fahre wegen der hohen Kosten nicht mit dem Auto.
Ich fahre wegen der hohen Kosten nicht mit dem Auto nach
Berlin.
Verb + feste Präposition Ich warte hier mit meinen Freunden nicht auf den Zug.
sein + Adjektiv Ich bin wegen meiner Gesundheitsprobleme schon immer
nicht sportlich.
Betonte Positionen
Alle anderen Positionen von nicht sind betonte Positionen, die eine Korrektur durch sondern
erfordern.
Bei mehreren Ergänzungen steht die unbetonte Negation in Richtung des Satzendes, aber
vor lokalen Ergänzungen.
Wenn etwas keine obligatorische Ergänzung ist, lautet die Negation nichts oder nicht.
Beispiele: und
Nominativ Ich und mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters.
Akkusativ Ich besuche meine Eltern und meine Großeltern.
Oder drückt aus, dass es zwei alternative Möglichkeiten gibt, die sich gegenseitig ausschlie-
ßen.
Beispiele: oder
Nominativ Ich oder mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters.
Akkusativ Ich besuche meine Eltern oder meine Großeltern.
Beispiele: aber
Adverb Der Lehrer ist streng, aber gerecht.
Akkusativ Ich habe einen Bleistift, aber keinen Kugelschreiber.
Ein Spezialfall von aber ist sondern. Sondern steht bei einem direkten Gegensatz, wenn der
erste Teil des Gegensatzes negiert ist.
Beispiele: sondern
lokale Ergänzung Er wohnt nicht in Berlin, sondern in Leipzig.
Adverb Sie ist nicht dick, sondern schlank.
Akkusativ Er liebt nicht Anna, sondern Maria.
Der Konjunktiv II
Im Gegensatz zum Indikativ, wo es sechs Zeitformen gibt, kann man im Konjunktiv II nur
zwei Zeitformen unterscheiden: Konjunktiv II Gegenwart und Konjunktiv II Vergangenheit.
Die Formen können alternativ benutzt werden. In der gesprochenen Sprache wird häufig
der Konjunktiv II mit würde verwendet.
Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben.
Bei gemischten Verben treten zwei Varianten auf, und zwar Konjunktiv II mit Umlaut und
Konjunktiv II mit Vokalwechsel beim Präteritumstamm.
Bei den gemischten Verben mit Vokalwechsel wird statt des Stammvokals des Präteritums
der Stammvokal des Infinitivs benutzt.
Bei den Modalverben gibt es ebenfalls zwei Varianten. Die Modalverben können, müssen
und dürfen ersetzen den Vokal des Präteritumstamms durch den Stammvokal des Infinitivs.
Die Modalverben wollen und sollen bilden den Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm.
Diese Formen gelten üblicherweise als veraltet. Heute werden diese Formen oft durch die
Form ohne Vokalwechsel oder durch den Konjunktiv II mit „würde“ ersetzt.
Die folgende Übersicht zeigt die vollständige Identität des Präteritums und der Konjunktiv
II-Formen bei regelmäßigen Verben.
Bei unregelmäßigen und gemischten Verben unterscheiden sich Konjunktiv II und Präteri-
tum immer.
Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben. Deshalb
unterscheiden auch sie immer zwischen Konjunktiv II und Präteritum.
Bei den Modalverben können, müssen und dürfen unterscheiden sich alle Formen von Präter-
itum und Konjunktiv II. Bei den Modalverben wollen und sollen entsprechen alle Formen des
Konjunktivs II den Formen des Präteritums.
Wie beim Konjunktiv II Gegenwart gibt es eine zweite Form des Konjunktivs Vergangenheit
mit dem Konjunktiv II Gegenwart des Hilfsverbs werden, dem Partizip II und dem Infinitiv
des Hilfsverbs sein bzw. haben.
Die Bildung der Vergangenheitsformen des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb werden gilt als
stilistisch weniger gut.
Die Formen des Konjunktivs II Vergangenheit mit dem Hilfsverb werden für alle Personen
zeigt die folgende Übersicht.
Die Formen des Konjunktivs II Vergangenheit mit bzw. ohne werden noch einmal im Ver-
gleich zeigt diese Übersicht.
Beispiele: Wunschsatz
Ich hätte gern zwei Brötchen.
Ich würde gern in Urlaub fahren.
Ich würde mir gern ein neues Auto kaufen.
Im ersten Satz kann man gern nicht weglassen. Der zweite und dritte Satz klingen ohne gern
unvollständig. Da das Verb im irrealen Konjunktiv II steht, erwartet der Zuhörer die Erwäh-
nung eines Grundes, der gegen die Realisierung des Wunsches spricht. Wenn man diesen
„Gegengrund“ mit aber ergänzt, kann man gern weglassen.
Irreale Bedingungssätze
Dieselbe Verbindung von „Wunsch“ und „Gegengrund“ wird oft auch als irrealer Bedin-
gungssatz mit wenn und Konjunktiv II ausgedrückt.
[Zu irrealen Bedingungssätzen siehe auch im Kapitel: „Reale und irreale Bedingungssätze
mit wenn“}
Höfliche Bitte
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Konjunktivs II findet man in höflichen Bitten, die
man als Fragen formuliert.
Der Konjunktiv ist hier nicht obligatorisch, aber der Satz ist noch etwas höflicher als ohne
Konjunktiv.
Aufforderung
Weniger höflich als eine höfliche Bitte, aber höflicher als eine direkte Aufforderung ist eine
Aufforderung mit wenn und Konjunktiv II. Ungewöhnlich ist hier, dass der Nebensatz ohne
Hauptsatz verwendet wird.
Irreale Wunschsätze
Irreale Wunschsätze werden auch als „unerfüllbare Wunschsätze“ bezeichnet. Das heißt der
Wunsch, der in diesem Satz ausgedrückt wird, ist oder erscheint nicht realisierbar.
Wie bei den Aufforderungssätzen steht der Nebensatz ohne Hauptsatz. Der Nebensatz kann,
muss aber nicht mit wenn eingeleitet werden.
Gegenwart Vergangenheit
ich machte würde machen hätte gemacht würde gemacht haben
du machtest würdest machen hättest gemacht würdest gemacht haben
er, sie, es machte würde machen hätte gemacht würde gemacht haben
wir machten würden machen hätten gemacht würden gemacht haben
ihr machtet würdet machen hättet gemacht würdet gemacht haben
sie machten würden machen hätten gemacht würden gemacht haben
Gegenwart Vergangenheit
ich führe würde fahren wäre gefahren würde gefahren sein
du führest würdest fahren wär(e)st gefahren würdest gefahren sein
er, sie, es führe würde fahren wäre gefahren würde gefahren sein
wir führen würden fahren wären gefahren würden gefahren sein
ihr führet würdet fahren wär(e)t gefahren würdet gefahren sein
sie kämen würden fahren wären gefahren würden gefahren sein
Gegenwart Vergangenheit
ich brächte würde bringen hätte gebracht würde gebracht haben
du brächtest würdest bringen hättest gebracht würdest gebracht haben
er, sie, es brächte würde bringen hätte gebracht würde gebracht haben
wir brächten würden bringen hätten gebracht würden gebracht haben
ihr brächtet würdet bringen hättet gebracht würdet gebracht haben
sie brächten würden bringen hätten gebracht würden gebracht haben
Konjunktiv I
Konjunktiv I Gegenwart
Der Konjunktiv I für die Gegenwart wird mit dem Präsensstamm und der Konjunktivendung
gebildet.
Dabei ergibt sich in einigen Formen eine Identität von Indikativ Präsens und Konjunktiv
I. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I entsprechen der
Form des Indikativ Präsens.
Konjunktiv I Vergangenheit
Der Konjunktiv I für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart der Hilfsver-
ben sein oder haben und dem Partizip II gebildet.
Dabei ergibt sich bei den Verben, die das Perfekt mit haben bilden, teilweise eine Identität
von Indikativ Perfekt und Konjunktiv 1.
Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Vergangenheit ent-
sprechen der Form des Indikativ Perfekt.
Verben, die das Perfekt mit sein bilden, unterscheiden sich im Konjunktiv I immer vom Indi-
kativ Perfekt.
Konjunktiv I Futur I
Der Konjunktiv I Futur I wird mit dem Konjunktiv I von werden und dem Infinitiv gebildet.
Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs I.
Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Futur I entsprechen
der Form des Indikativs Futur I.
Konjunktiv I Futur II
Der Konjunktiv I Futur II wird mit dem Konjunktiv I von werden, dem Partizip II und dem Infinitiv
des Hilfsverbs sein bzw. haben gebildet.
Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs II.
Die 1. Person Singular und alle Formen des Plurals des Konjunktivs I Futur II entsprechen der
Form des Indikativs Futur II.
Die Aussage einer anderen Person kann auch mit dem Indikativ wiedergegeben werden
und in der gesprochenen Sprache wird dies meist auch gemacht.
Durch den Gebrauch des Konjunktivs I wird aber zusätzlich grammatisch markiert, dass sich
der Sprecher bzw. der Schreiber eines Satzes von der wiedergegebenen Äußerung distan-
ziert; dass er möglicherweise nicht ganz sicher ist, ob diese Aussage zutrifft.
Satzarten
Aussagesätze, Fragesätze oder Aufforderungssätze können in indirekte Rede umgeformt
werden.
Die Wiedergabe von indirekten Aussagesätzen ist mit einem Hauptsatz oder mit einem
Nebensatz mit dass möglich.
Zu Nebensätzen mit wie zur Einleitung der indirekten Rede siehe im Kapitel: „Nebensatz mit
wie zur Einleitung der indirekten Rede“
Beachte: Pronomen, die sich nicht auf den Sprecher beziehen, bleiben unverändert.
Tempus
Alle Vergangenheitsformen des Indikativs (Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt) werden in
Konjunktiv I Vergangenheit umgewandelt.
Präsens, Futur I und Futur II Indikativ Passiv werden in die entsprechenden Konjunktiv-I-
Formen des Passivs umgewandelt.
Übersicht : Umformung indirekte Rede - Passiv (II) Präsens, Futur I und Futur II
Indikativ direkte Rede indirekte Rede Konjunktiv I
Präsens Passiv Thomas: „Meine Thomas sagt, seine Präsens Passiv
Frau wird heute Frau werde heute
operiert.“ operiert.
Futur I Passiv Thomas: „Meine Thomas sagt, seine Futur I Passiv
Frau wird über- Frau werde über-
nächste Woche nächste Woche
operiert werden.“ operiert werden.
Futur II Passiv Thomas: „Meine Thomas sagt, seine Futur II Passiv
Frau wird operiert Frau werde operiert
worden sein.“ worden sein.
Direkte Rede Indirekte Rede
Möchten
Aus dem Modalverb möchten wird in der indirekten Rede wollen.
Konjunktiv II
Wenn in der direkten Rede bereits ein irrealer Konjunktiv II steht, wird dieser nicht umge-
wandelt.
Zeitangaben
Zeit- und Ortsangaben müssen bei Bedarf umgewandelt werden. Bei Zeitangaben kann
dann zusätzlich ein Wechsel des Tempus nötig sein.
Z. B. ist keine Umwandlung der Zeitangabe nötig, wenn die Aussage am selben Tag wieder-
gegeben wird. Wenn die Aussage aber zu einer späteren Zeit wiedergegeben wird, muss
man die Zeitangabe und das Tempus ändern.
Nebensätze
Wenn ein Satz in der direkten Rede mit einem Nebensatz beginnt, entfällt die Einleitung der
indirekten Rede mit dass.
Ersetzungsregel
Die Ersetzungsregel besagt, dass die Konjunktiv-I-Formen, die mit Formen des Indikativs
Präsens identisch sind, durch die Konjunktiv-II-Form ersetzt werden. Wenn die Konjunktiv-
II-Form mit dem Präteritum identisch ist, wird diese durch die Konjunktiv-II-Form mit würde
ersetzt.
Wenn die Konjunktiv-I-Form nicht mit dem Präsens Indikativ identisch ist, findet keine Erset-
zung statt.
Die Konjunktiv-Form mit würde gilt bei Modalverben als umständlich und es wird empfoh-
len, diese Formen zu vermeiden, auch wenn Konjunktiv II und Präteritum identisch sind.
In der gesprochenen Sprache spielt diese Ersetzungsregel keine Rolle. Auch in den Medien
findet sie immer weniger Anwendung. Heute kann man beim Gebrauch der Formen in der
indirekten Rede oft keine Systematik mehr erkennen, sodass man alle möglichen Konjunk-
tiv- und Indikativformen findet. Trotzdem wird die Anwendung dieser Regel in manchen
Deutschprüfungen noch verlangt.
Übersicht: Ersetzungsregel
In der Alltagssprache geschieht dies aber selten. Meist wird der Indikativ verwendet.
Den Konjunktiv I findet man auch in alten Kochrezepten. Heute wird er aber meist durch an-
dere Formen wie z. B. die formelle Variante des Imperativs oder durch den Infinitiv ersetzt.
* Diese Konjunktivformen sind identisch mit der Präsens- bzw. der Präteritumform.
* Diese Konjunktivformen sind identisch mit der Präsens- bzw. der Präteritumform.
** Wenn das Modalverb alleine steht, wird das Perfekt mit dem Partizip 2 gebildet. Wenn das
Modalverb mit einem Vollverb benutzt wird, steht der Infinitiv. Vgl. im Kapitel: „Perfekt der
Modalverben“
Der Nominativ des Aktivsatzes beschreibt meist den Urheber bzw. Verursacher der im Verb
beschriebenen Aktion. Im Passivsatz wird der Urheber der Aktion als präpositionale Ergän-
zung mit von ausgedrückt.
Da jeder Satz einen Nominativ braucht, ermöglicht das Passiv den Urheber einer Aktion
wegzulassen, wenn dieser nicht bekannt oder nicht wichtig ist.
Das Passiv wird auch als Vorgangspassiv bzw. werden-Passiv bezeichnet. Der Urheber bzw.
Verursacher einer Aktion wird auch als Agens bezeichnet.
Präsens Passiv
Das Präsens Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden und dem Partizip II gebildet.
Präteritum Passiv
Das Präteritum Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs werden und dem Partizip II
gebildet.
Perfekt Passiv
Das Perfekt Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und worden
gebildet.
Plusquamperfekt Passiv
Das Plusquamperfekt Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und
worden gebildet.
Futur I Passiv
Das Futur I Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II und dem
Infinitiv des Hilfsverbs werden gebildet. Das Partizip II mit dem Infinitiv des Hilfsverbs werden
bezeichnet man auch als Infinitiv Passiv.
Futur II Passiv
Das Futur II Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II, worden und
dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
*Die Täterangabe „von dem Schüler“ wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Präsens Präteritum
ich werde gefragt ich wurde gefragt
du wirst gefragt du wurdest gefragt
er wird gefragt er wurde gefragt
wir werden gefragt wir wurden gefragt
ihr werdet gefragt ihr wurdet gefragt
sie werden gefragt sie wurden gefragt
Perfekt Plusquamperfekt
ich bin gefragt worden ich war gefragt worden
du bist gefragt worden du warst gefragt worden
er ist gefragt worden er war gefragt worden
wir sind gefragt worden wir waren gefragt worden
ihr seid gefragt worden ihr wart gefragt worden
sie sind gefragt worden sie waren gefragt worden
Futur I Futur II
ich werde gefragt werden ich werde gefragt worden sein
du wirst gefragt werden du wirst gefragt worden sein
er wird gefragt werden er wird gefragt worden sein
wir werden gefragt werden wir werden gefragt worden sein
ihr werdet gefragt werden ihr werdet gefragt worden sein
sie werden gefragt werden sie werden gefragt worden sein
Die Passivumformung
Aktivsatz mit Akkusativ
Ein Passivsatz entsteht durch die Umformung eines Aktivsatzes mit Nominativ und Akkusa-
tiv. Der Nominativ, der Akkusativ und das Verb des Aktivsatzes verändern ihre Form dabei
folgendermaßen:
Beispiel: Passivumformung
Aktiv Passiv
Der Schüler fragt den Lehrer Der Lehrer wird (von dem Schüler) gefragt.
Nominativ: der Schüler von + Dativ: von dem Schüler
Akkusativ: den Lehrer Nominativ: der Lehrer
Verb im Aktiv: fragt Verb im Passiv: wird gefragt
Übersicht: Passivumformung
Aktiv Passiv
Nominativ => von + Dativ
Akkusativ => Nominativ
Verb im Aktiv => Verb im Passiv
Das Verb des Passivsatzes steht im Singular. Man nennt diese Sätze auch subjektlose Passiv-
sätze.
Passivumformung: es
In Passivkonstruktionen kann in Position 1 es stehen. Wenn der Aktivsatz nur aus einem
unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominati-
versatz obligatorisch.
In allen anderen Sätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist
es überflüssig, stilistisch meist schlecht und sollte wegfallen.
Trotzdem kann es Gründe geben es zu benutzen. Dann gilt Folgendes: Wenn der Aktivsatz
einen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz einen Nominativ. Die Verbform richtet sich dann
nach dem Nominativ.
Wenn der Aktivsatz keinen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz keinen Nominativ. Das Verb
steht immer im Singular.
Vergangenheit
Der Konjunktiv II Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von
sein, dem Partizip II und worden gebildet.
Futur I
Der Konjunktiv II Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden, Partizip II
+ werden gebildet.
Beachte: Die Form würde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird
der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv II Passiv
für die Gegenwart.
Futur II
Der Konjunktiv II Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden, Partizip II,
worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
Konjunktiv I Passiv
Gegenwart
Der Konjunktiv I Passiv für die Gegenwart wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden
und dem Partizip II gebildet.
Vergangenheit
Der Konjunktiv I Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von sein,
dem Partizip II und worden gebildet.
Futur I
Der Konjunktiv I Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden und dem
Infinitiv Passiv gebildet Partizip II + werden).
Beachte: Die Form werde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird
der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv I Passiv
für die Gegenwart.
Futur II
Der Konjunktiv I Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden, Partizip II,
worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
Konjunktiv II Konjunktiv I
Gegenwart
ich würde gefragt ich werde gefragt
du würdest gefragt du werdest gefragt
er würde gefragt er werde gefragt
wir würden gefragt wir werden gefragt
ihr würdet gefragt ihr werdet gefragt
sie würden gefragt sie werden gefragt
Vergangenheit
ich wäre gefragt worden ich sei gefragt worden
du wär(e)st gefragt worden du sei(e)st gefragt worden
er wäre gefragt worden er sei gefragt worden
wir wären gefragt worden wir seien gefragt worden
ihr wär(e)t gefragt worden ihr seiet gefragt worden
sie wären gefragt worden sie seien gefragt worden
Futur I
ich würde gefragt (werden) ich werde gefragt (werden)
du würdest gefragt (werden) du werdest gefragt (werden)
er würde gefragt (werden) er werde gefragt (werden)
wir würden gefragt (werden) wir werden gefragt (werden)
ihr würdet gefragt (werden) ihr werdet gefragt (werden)
sie würden gefragt (werden) sie werden gefragt (werden)
Futur II
ich würde gefragt worden sein ich werde gefragt worden sein
du würdest gefragt worden sein du werdest gefragt worden sein
er würde gefragt worden sein er werde gefragt worden sein
wir würden gefragt worden sein wir werden gefragt worden sein
ihr würdet gefragt worden sein ihr werdet gefragt worden sein
sie würden gefragt worden sein sie werden gefragt worden sein
* Die Passivformen für Futur II mit Modalverb sind hier nur der Vollständigkeit halber aufge-
führt. In der Regel wird man auf das Aktiv ausweichen, um solche komplexen Verbformen zu
vermeiden.
Bei allen anderen Zeitformen wird beim Passiv mit Modalverb aber das Hilfsverb (haben
bzw. werden) nicht ans Satzende, sondern an den Anfang der mehrteiligen Verbform ge-
stellt.
Präsens Präteritum
ich muss gefragt werden ich musste gefragt werden
du musst gefragt werden du musstest gefragt werden
er muss gefragt werden er musste gefragt werden
wir müssen gefragt werden wir mussten gefragt werden
ihr müsst gefragt werden ihr musstet gefragt werden
sie müssen gefragt werden sie mussten gefragt werden
Perfekt Plusquamperfekt
ich habe gefragt werden müssen ich hatte gefragt werden müssen
du hast gefragt werden müssen du hattest gefragt werden müssen
er hat gefragt werden müssen er hatte gefragt werden müssen
wir haben gefragt werden müssen wir hatten gefragt werden müssen
ihr habt gefragt werden müssen ihr hattet gefragt werden müssen
sie haben gefragt werden müssen sie hatten gefragt werden müssen
Futur I Futur II
ich werde gefragt werden müssen ich werde haben gefragt werden müssen
du wirst gefragt werden müssen du wirst haben gefragt werden müssen
er wird gefragt