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Schweißen
Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe
Teil 5: Schweißen von plattierten Stählen
Deutsche Fassung EN 1011-5:2003 EN 1011-5
ICS 25.160.10 Mit
DIN EN ISO 9692-4:2003-10
Ersatz für
DIN 8553:1991-02
Die Europäische Norm EN 1011-5:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.
Vorwort
Die vorliegende Norm wurde vom CEN/TC 121/SC 4 Qualitätsmanagement für das Schweißen erarbeitet.
Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Gemeinschaftsausschuss DIN/DVS AA 4.3/AG A 3
Schweißen im Anlagen-, Behälter- und Rohrleitungsbau im Normenausschuss Schweißtechnik (NAS).
Die Norm ist vergleichbar mit DIN 8553 Verbindungsschweißen plattierter Stähle Gestaltung und Aus-
führung jedoch ist deren Inhalt aufgeteilt bezüglich Gestaltung vergleichbar mit DIN EN ISO 9692-4
und bezüglich Ausführung vergleichbar mit dieser Norm.
Die im Abschnitt 2 und im Literaturverzeichnis zitierten Europäischen Normen bzw. Norm-Entwürfe sind mit
gleichem Inhalt als DIN-EN-Normen bzw. -Norm-Entwürfe (außer für CR ISO 15608 wurde DIN V 1738
herausgegeben) veröffentlicht.
Fortsetzung Seite 2
und 12 Seiten EN
Änderungen
b) Inhalt aufgeteilt nach fertigungstechnischen Festlegungen entsprechend dieser Norm und nach Angaben
zur Schweißnahtvorbereitung nach DIN EN ISO 9692-4;
Frühere Ausgaben
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN EN ISO 9692-4, Schweißen und verwandte Prozesse Empfehlungen zur Schweißnahtvorbereitung
Teil 4: Plattierte Stähle (ISO 9692-4:2003); Deutsche Fassung EN ISO 9692-4:2003.
DIN V 1738, Schweißen Richtlinien für eine Gruppeneinteilung von metallischen Werkstoffen
(ISO/TR 15608:2000); Deutsche Fassung CR ISO 15608:2000.
2
EUROPÄISCHE NORM EN 1011-5
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2003
ICS 25.160.10
Deutsche Fassung
Schweißen
Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe
Teil 5: Schweißen von plattierten Stählen
Welding Soudage
Recommendations for welding of metallic materials Recommendations pour le soudage des matériaux
Part 5: Welding of clad steel métalliques
Partie 5: Soudage des aciers plaqués
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 28. Februar 2003 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der
Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
© 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1011-5:2003 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1011-5:2003 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
1 Anwendungsbereich..................................................................................................................................... 4
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 4
3 Begriffe........................................................................................................................................................... 5
4 Werkstoffe...................................................................................................................................................... 5
4.1 Plattierte Stähle ............................................................................................................................................. 5
4.2 Grundwerkstoff ............................................................................................................................................. 5
4.3 Plattierung...................................................................................................................................................... 5
5 Schweißzusätze für Plattierschweißgut...................................................................................................... 5
6 Schweißverfahren ......................................................................................................................................... 6
7 Herstellung..................................................................................................................................................... 6
8 Schweißen...................................................................................................................................................... 7
8.1 Beidseitiges Schweißen ............................................................................................................................... 7
8.2 Einseitiges Schweißen ................................................................................................................................. 7
8.3 Allgemeine Schweißbedingungen............................................................................................................... 8
8.4 Schweißanweisung ....................................................................................................................................... 8
9 Reinigen nach dem Schweißen ................................................................................................................... 9
10 Prüfung........................................................................................................................................................... 9
11 Korrektur von Nichtübereinstimmungen .................................................................................................... 9
Anhang A (informativ) Aufmischungsgrad ............................................................................................................ 10
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen
oder andere Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen .............................................................................. 11
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 12
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EN 1011-5:2003 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN 1011-5:2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 121 Schweißen erarbeitet,
dessen Sekretariat vom DS gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen
müssen bis Oktober 2003 zurückgezogen werden.
Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien.
Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal,
Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte
Königreich.
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EN 1011-5:2003 (D)
1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt allgemeine Empfehlungen für das Schweißen von plattierten Stählen mit geeigneten
Lichtbogenschweißverfahren sowie für das Bandplattieren durch Elektroschlackeschweißen fest.
Sie ist allgemein anwendbar auf alle plattierten Stähle und ist geeignet für alle Arten der Verarbeitung. Die
Anwendungsnorm kann jedoch zusätzliche Bestimmungen enthalten. Plattierungen aus Nichteisenmetallen wie
Titan, Tantal, Zirkonium und deren Legierungen werden in dieser Norm nicht erfasst.
Diese Norm umfasst das Schweißen von Plattierschweißgut sowie das Schweißen eventueller Übergangszone(n)
zwischen dem Grundwerkstoff und der Plattierung. Diese Übergangszonen sind Metallkombinationen von
unlegierten Eisenwerkstoffen aus hochlegierten nichtrostenden Stählen, nickellegierten Plattierungen oder anderen
Nichteisenmetallen.
Die mechanische und physikalische Ausführung der Nähte sind nicht Gegenstand dieser Norm. Prüfmethoden und
Bewertungsgruppen sind nicht enthalten, da sie von den Betriebsbedingungen der Fertigung abhängen. Diese
Einzelheiten sollten der Konstruktionsfestlegung entnommen werden.
Die Korrosionsbeständigkeit der Plattierung ist von vielen Faktoren abhängig und nicht Bestandteil dieser Norm.
2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet
sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich
Änderungen).
prEN ISO 5817, Schweißen Schmelzschweißverbindungen an Stahl, Nickel, Titan und deren Legierungen (ohne
Strahlschweißen) Bewertungsgruppen von Unregelmäßigkeiten (ISO/DIS 5817:2002).
EN ISO 9692-4, Schweißen und verwandte Prozesse Empfehlungen zur Schweißnahtvorbereitung Teil 4:
Plattierte Stähle (ISO 9692-4:2003).
EN ISO 13916, Schweißen Anleitung zur Messung der Vorwärm-, Zwischenlagen- und Haltetemperatur
(ISO 13916:1996).
prEN ISO 15607, Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe Allgemeine
Regeln (ISO/FDIS 15607:2003).
prEN ISO 15609-1, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe
Schweißanweisung Teil 1: Lichtbogenschweißen (ISO/DIS 15609-1:2000).
prEN ISO 15614-1, Anforderungen und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe
Schweißverfahrensprüfung Teil 1: Lichtbogen- und Gasschweißen von Stählen und Lichtbogenschweißen von
Nickel und Nickellegierungen (ISO/FDIS 15614-1:2003).
4
EN 1011-5:2003 (D)
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gilt der folgende Begriff.
3.1
plattierter Stahl
nicht trennbare Kombination zweier oder mehrerer ungleicher Metalle, die durch verschiedene Plattierungsver-
fahren untrennbar miteinander verbunden sind
4 Werkstoffe
Warmwalzplattieren;
Explosionsschweißen;
Auftragschweißen;
kombiniertes Schweiß-/Warmwalzplattieren.
Die nicht trennbare, mit dem angrenzenden Medium in Verbindung stehende Plattierung (im Allgemeinen t2 ≥ 2 mm
Wanddicke) ist so ausgelegt, dass Anforderungen wie Korrosionsbeständigkeit, Abriebfestigkeit und/oder
Hitzebeständigkeit bei unterschiedlichen Betriebstemperaturen erfüllt werden.
4.2 Grundwerkstoff
Der Grundwerkstoff ist ein schweißgeeigneter Stahl, im Allgemeinen nach CR ISO 15608:2000 (Gruppe 1 bis 6).
Der Grundwerkstoff muss die nötigen mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit und Zähigkeit sicherstellen.
4.3 Plattierung
Plattiert werden:
Kobaltlegierungen (Hartmetalle).
Plattierungen müssen durch Lichtbogenschweißverfahren mit den Grundwerkstoffen verschweißt werden können.
Die endgültige Oberflächenbeschaffenheit einer Plattierung, besonders bei Bauteilen, die in der chemischen
Industrie eingesetzt werden, sollte eine angemessene Korrosionsbeständigkeit und andere spezielle Eigenschaften
sicherstellen. Weitere Angaben zur Korrosionsbeständigkeit von Plattierungen sind den einschlägigen Anwen-
dungsnormen zu entnehmen.
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EN 1011-5:2003 (D)
Bei Verwendung von Schweißzusatzeinlageteilen müssen diese in der Zusammensetzung dem erprobten
Schweißzusatzwerkstoff entsprechen.
In einigen Fällen können die für die Pufferung eingesetzten Schweißzusatzwerkstoffe für Füll- und Decklagen
verwendet werden, wenn sie sich für die Anwendung eignen.
Bei der Auswahl geeigneter Schweißzusätze sind die späteren Einsatzbedingungen eines plattierten Stahlbauteils,
wie zum Beispiel dessen Einsatztemperatur oder eine eventuelle Wärmenachbehandlung, zu berücksichtigen.
Beim Schweißen von mehreren Lagen ist die Auswirkung der Aufmischung zu beachten, insbesondere beim
Schweißen der ersten Lage auf den Grundwerkstoff. Der Schweißprozess, die Schweißbedingungen und die
Schweißzusätze haben entscheidenden Einfluss auf die chemischen Zusammensetzungen und die Ferritzahl des
nichtrostenden Plattierschweißgutes. Eine Zu- oder Abnahme an Legierungselementen, zum Beispiel die
metallurgischen Reaktionen zwischen Draht/Band und Schweißpulver oder Gasen, muss berücksichtigt werden.
Falls die Ferritzahl in der Spezifikation festgelegt ist, sollten die Messmethoden nach EN ISO 8249, z. B. die
magnetische Bestimmung mit kalibrierten Prüfinstrumenten, mit der Konstruktionsfestlegung übereinstimmen. Im
Zweifelsfall ist das WRC-92 Zustandsdiagramm zu verwenden.
6 Schweißverfahren
Um Plattierschweißgut zu erzeugen, das die festgelegten Anforderungen erfüllt, können verschiedene
Lichtbogenschweißverfahren zur Anwendung kommen. Um die geforderten Eigenschaften zu erlangen, können
ein-, zwei- oder mehrlagige Schweißlagen hergestellt werden. Die Anzahl der Lagen hängt von verschiedenen
Faktoren ab und ist durch eine Schweißanweisung zu bestätigen.
der Schweißposition;
den vorgeschriebenen Anforderungen wie dem Aufmischungsgrad (der üblicherweise so gering wie möglich
sein sollte; vorausgesetzt wird ein ausreichender Einbrand).
7 Herstellung
Bei der Lagerung, Handhabung oder der Herstellung plattierter Stähle sind alle die Plattierung vor Verschmutzung
und Beschädigung der Oberfläche bewahrenden Maßnahmen zu ergreifen. Eine den Einsatz im Betrieb
beeinträchtigende Beschädigung muss nach EN 1011-3 oder anderen einschlägigen Normen behoben werden.
Bei der Reparatur/Wiederherstellung einer beschädigten Plattierung ist jede mögliche Werkstoffbeeinträchtigung,
wie z. B. die Bildung von spröden Phasen zu vermeiden.
Plattierte Stähle können mit herkömmlichen Verfahren getrennt werden; mit dem Schneiden (für dünne Bleche) und
Plasmaschneiden sollte von der plattierten Seite aus begonnen werden. Bei der Vorbereitung der Stoßflächen sind
Oxidation, Aufhärtung und allgemeine Verunreinigung durch die thermischen Schneidprozesse mittels
mechanischem Bearbeiten (Schleifen) auf eine genügende Tiefe der Schnittfläche zu beseitigen. Während des
Schneidens können Risse und Kaltverfestigung entstehen, die, wenn sie auftreten, vor dem Schweißen entfernt
werden müssen.
6
EN 1011-5:2003 (D)
Kalt- oder Warmumformverfahren können bei der Verarbeitung von plattierten Stählen angewandt werden, sofern
sie sich eignen. Die Verarbeitungsrichtlinien und Anweisungen werden vom Hersteller oder Produzenten ent-
sprechend zur Verfügung gestellt.
Alle Arbeiten, die zur Bildung spröder Phasen in den Übergangszonen führen, zum Beispiel Schleifen, müssen
vermieden werden.
8 Schweißen
8.1.1 Grundwerkstoff
Das Plattierschweißgut ist mit einem qualifizierten Verfahren zu schweißen. Alle Anforderungen für das
Lichtbogenschweißen unterschiedlicher Metalle sind einzuhalten.
Ein einlagiges Plattierschweißgut kann eingesetzt werden, wenn das Schweißverfahren gezeigt hat, dass die
festgelegten Anforderungen, insbesondere die chemische Zusammensetzung, erfüllt wurden. Die für diese
Anwendung eingesetzten Schweißzusätze müssen ausreichend legiert sein, um die Aufmischung durch den
Grundwerkstoff auszugleichen und die geforderten Eigenschaften zu erreichen. Die Schweißzusätze sind durch ein
qualifiziertes Verfahren zu bestätigen und müssen sich für die Anwendung eignen. Schweißverfahren mit geringen
Einbrandeigenschaften werden empfohlen.
Das Plattierschweißgut ist mit einem qualifizierten Verfahren zu schweißen. Alle Anforderungen für das
Lichtbogenschweißen unterschiedlicher Metalle sind einzuhalten.
Für die Pufferung (erste Lage) darf das gleiche Verfahren wie unter 8.1.2 genannt, gelten.
Die Folgelagen sollten unter Verwendung von Schweißzusätzen mit einem höheren oder dem gleichen
Legierungsgehalt wie die Plattierung - oder entsprechend den Anforderungen - geschweißt werden.
8.1.4 Nichteisen-Plattierschweißgut
Bei einseitigem Schweißen ist die Schweißnahtvorbereitung nach EN 22553 üblicherweise eine HU- oder U-
Schweißnahtvorbereitung für den Grundwerkstoff, wobei die Stegflanke vollständig in der Plattierung liegt (siehe
EN ISO 9692-4, Referenznummern: 8 und 9). Die Wurzellage ist durch einen geeigneten Schweißprozess mit für
die Anwendung geeigneten Schweißzusätzen zu schweißen.
Die Fülllage(n) muss/müssen mit Schweißzusätzen und Verfahren geschweißt werden, die üblicherweise für das
Puffern verwendet werden (siehe 8.1.2).
Zur Vermeidung von Oxidation oder Verschmutzung während des Lichtbogenschweißens der Wurzellage und der
Fülllagen sollte ein Schutzgas nach EN 439 verwendet werden.
7
EN 1011-5:2003 (D)
Jegliche größere Kerben oder andere Unregelmäßigkeiten in der Nahtgeometrie, die das Schweißen
beeinträchtigen könnten, sind mit dem Auftrag eines Schweißgutes nach einem qualifizierten Schweißverfahren zu
beseitigen. Anschließend muss die Naht eben mit der angrenzenden Oberfläche glatt geschliffen werden, um eine
annehmbare Endfläche zu erhalten.
Zur Vorbereitung der Stoßflächen für eine Plattierung aus nichtrostenden Stählen und Nichteisenmetallen sind
geeignete Werkzeuge zu verwenden. Dies bezieht sich insbesondere auf Schleifscheiben und Drahtbürsten.
Werkzeuge zum Umformen der Plattierung sind vor dem Gebrauch zu reinigen, um eine gegenseitige
Verunreinigung zu vermeiden. Bei der Umformung der Plattierung verwendete Schmiermittel sind von dem
Werkstück zu entfernen.
Bei der Verwendung von Anlauf-/Auslaufstücken und Aufbauhilfsmitteln muss sichergestellt sein, dass diese mit
dem Grundwerkstoff und der Plattierung verträglich sind. Das Entfernen von Anlauf-/Auslaufblechen ist mit Hilfe
eines Verfahrens durchzuführen, das keinen negativen Einfluss auf die Hauptbleche hat. Zum Nachweis, dass
keine nicht zu akzeptierenden Unregelmäßigkeiten vorhanden sind, ist eine Prüfung durchzuführen.
Zur Aufrechterhaltung der Korrosionsbeständigkeit von einseitig geschweißten Nähten kann es nötig sein, die
Wurzel durch Gasschutz vor Verunreinigung durch Luftzutritt zu schützen.
8.3.4 Vorwärmen
Vorwärmen, wie in der Anwendungsnorm festgelegt, kann je nach Art und Dicke des Grundwerkstoffes nötig sein.
Bei Verwendung eines Brenners zu diesem Zweck, ist die Flamme neutral zu wählen und nur auf den
Grundwerkstoff zu richten.
8.3.5 Wärmenachbehandlung
Die Wärmenachbehandlung von plattierten Stählen erweist sich als schwierig. Wenn die Wärmenachbehandlung
aufgrund der Anwendungsnorm erforderlich ist, muss sie unter Berücksichtigung des Grundwerkstoffs, der
Plattierung und des unterschiedlichen Pattierschweißgutes ausgeführt werden.
Schweißverbindungen müssen frei von Unregelmäßigkeiten sein, die die Betriebseignung der Konstruktion
beeinträchtigen. Bewertungsgruppen müssen gemäß den gültigen Anwendungsnormen erstellt sein, sofern sie
existieren. Wenn die Anwendungsnorm nichts anderes festlegt, gelten die Bewertungsgruppen nach
prEN ISO 5817.
8.4 Schweißanweisung
Die Schweißanweisung ist nach prEN ISO 15609-1 festzulegen und nach prEN ISO 15607 zu qualifizieren. Das
Qualifizierungsverfahren muss der Anwendungsnorm entsprechen. Wenn eine Schweißverfahrensprüfung
erforderlich ist, ist prEN ISO 15614-1 anzuwenden.
8
EN 1011-5:2003 (D)
Das Reinigen nach dem Schweißen kann durch verschiedene Prozesse, entweder einzeln oder in Kombination,
ausgeführt werden, wie zum Beispiel:
a) Bürsten: Geeignete Sonderdrahtbürsten mit Borsten aus nichtrostendem Stahl oder anderen verträglichen
Materialien sollten verwendet werden. Falls nötig, darf nach dem Bürsten ein Beizvorgang folgen.
b) Strahlen: Empfohlene Strahlmittel schließen Granulate aus Glas oder nichtrostendem Stahl ein. Diese
müssen frei von Verunreinigungen durch Eisen oder Kohlenstoffstahl sein.
c) Schleifen: Spezielle eisenfrei belegte Schleifkörper, Schleifbänder oder Schleifscheiben sollten mit einem
geeigneten Verfahren verwendet werden. Übermäßiges Schleifen sollte vermieden werden, um einer
Beschädigung der Oberfläche und einer Verminderung der Dicke des Grundwerkstoffes vorzubeugen.
d) Beizen: Sollte nach den Anforderungen der Spezifikation ausgeführt werden. Das sorgfältige Entfernen aller
Beizrückstände ist notwendig.
e) Elektrolytisches Polieren: Wenn eine optimale Korrosionsbeständigkeit gefordert und vorgeschrieben ist.
Um eine optimale Korrosionsbeständigkeit zu erhalten, sollte ein natürlicher oder induzierter Passivierungsvorgang
dem Reinigen nach dem Schweißen folgen.
10 Prüfung
Prüfverfahren und -umfang sind nach der Anwendungsnorm auszuführen.
Schweißnähte sind vor dem Prüfen weder zu bearbeiten noch anderweitig zu behandeln.
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EN 1011-5:2003 (D)
Anhang A
(informativ)
Aufmischungsgrad
Der Aufmischungsgrad hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am wichtigsten sind die Schweißverfahren, die
Schweißparameter, die Wärmeeinbringung und die Stellung des Lichtbogens.
15 30 % Aufmischung
(DCEN2))
72 Elektroschlackeschweißen 8 20 % Aufmischung
15 Plasmaschweißen 5 40 % Aufmischung
Für die Berechnung der chemischen Zusammensetzung und der Struktur des Plattierschweißgutes, die zwischen
unlegierten und nichtrostenden Stählen durchgeführt wird, ist die Anwendung von Zustandsdiagrammen wie dem
Schäffler-, WRC-92- oder ähnlichen Diagrammen weit verbreitet. Schweißzusatzwerkstoffe mit hohen
Legierungsanteilen werden zur Bildung eines Schweißgutes ausgewählt, das die Aufmischung von der
Grundwerkstoffseite her versorgen kann.
ANMERKUNG Die Nummern der Schweißverfahren beziehen sich auf EN ISO 4063.
10
EN 1011-5:2003 (D)
Anhang ZA
(informativ)
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission
und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der
EU-Richtlinie 97/23/EWG des Europäischen Parlaments und dem Rat vom 29. Mai 1997 zur Annäherung der
Gesetze der Mitgliedstaaten bezüglich Druckgeräte.
WARNHINWEIS : Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen
und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet siehe Tabelle ZA.1 Anforderungen der Richt-
linie: 97/23/EWG zu unterstützen.
Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden
Anforderungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
Tabelle ZA.1 Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der EU-Richtlinie 97/23/EWG
Relevante grundlegende
Abschnitt/Unterabschnitt dieser
Anforderungen der EU-Richtlinie Bemerkungen/Anmerkungen
Europäischen Norm
97/23/EWG
4 4.1(e) Werkstoffe
5 4.1 (d) Schweißzusätze
6
7
3.1.2 dauerhaften Verbindung
8
9
11
EN 1011-5:2003 (D)
Literaturhinweise
EN ISO 4063, Schweißen und verwandte Prozesse Liste der Prozesse und Ordnungsnummern
(ISO 4063:1998).
EN ISO 8249, Schweißen Bestimmung der Ferrit-Nummer (FN) in austenitischem und ferritisch-austenitischem
(Duplex-) Schweißgut von Cr-Ni-Stählen (ISO 8249:2000).
CR ISO 15608, Schweißen Richtlinien für eine Gruppeneinteilung von metallischen Werkstoffen
(ISO/TR 15608:2000).
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