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11 Geotechnik
Prof. Dr.-Ing. habil. Dietrich Franke
1 Technisches Regelwerk
1.1 Allgemeines
Die übergeordnete Norm in Europa ist der Eurocode (EC), der einem neuen Sicherheitskonzept
entspricht. Für die Aufgaben in der Geotechnik ist der EC 7 Teil 1 (DIN EN 1997-1) „Entwurf und
Bemessung in der Geotechnik, Teil 1: Allgemeine Regeln“ maßgebend. Außerdem ist der EC 1 zu
beachten, der allgemeine Grundlagen enthält.
Zur Anwendung in der Bundesrepublik Deutschland gilt bis Ende 2008 DIN 1054: 2005-01. Die
Regelungen dieser Fassung berücksichtigen die Forderungen von EC 1 und EC 7. Damit wird in der
Geotechnik der Übergang zum Teilsicherheitskonzept erreicht.
Für die nachgeordneten Berechnungsnormen DIN 4017 und DIN 4085 liegen neue Fassungen, für
DIN 4019 und 4084 letzte Entwürfe vor der Verabschiedung vor. Sie bilden die Grundlage für die-
ses Kapitel, das damit dem neuesten Stand der Normung entspricht.
Für DIN EN 1997-7: 2004-11 und die Ergänzungsnorm DIN 1054: 2007 läuft gegenwärtig noch die
Kalibrierungsphase.
Bis 31. März 2010 sollen alle nationalen Normen zurückgezogen sein.
Alle für das hier behandelte Gebiet wichtigen Normen, Richtlinien und die Empfehlungen der Deut-
schen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) sind am Ende des Buches im Normen- und Literatur-
verzeichnis zusammengestellt.
Begriffe und Regelungen nach dem neuen Sicherheitskonzept sind im Abschnitt 1.2 dargestellt.
GK 1 umfasst einfache Baumaßnahmen mit geringer Schwierigkeit bei einfachen und übersicht-
lichen Baugrundverhältnissen. Die Nachweise können mit vereinfachten Verfahren aufgrund von
Erfahrungen erbracht werden.
Technische Regelwerke @-11.3
GZ 1C betrifft die Gesamtstandsicherheit von Bauwerk und Baugrund. Dazu werden die Grenzzu-
standsbedingungen mit Bemessungseinwirkungen, Bemessungswerten für die Scherfestigkeit im
Boden und gegebenenfalls Bemessungswiderständen von mittragenden Bauteilen gegenübergestellt.
Dieser Grenzzustand tritt immer im Baugrund, gegebenenfalls auch zusätzlich in mittragenden
Bauteilen auf.
Unter bestimmten Bedingungen dürfen die Nachweise auch geführt werden:
- durch Wahl der Abmessungen auf Grund normativer Festlegung, z.B. nach DIN 4124
- durch Verwendung aufnehmbarer Sohldrücke bei Flachgründungen
- durch Anwendung der Beobachtungsmethode.
GZ 2:
Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit beziehen sich im Regelfall auf einzuhaltende Verfor-
mungen bzw. Verschiebungen. Im Einzelfall können auch weitere Kriterien maßgebend sein. Bei
Nachweisen für die Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind Größe, Dauer und Häufigkeit der
Einwirkungen zu berücksichtigen. Die Nachweise sind mit charakteristischen Werten der Einwir-
kungen zu führen.
Sofern für die Aufstellung der Grenzzustandsbedingungen für GZ 1B Verformungen zusammen mit
charakteristischen Schnittgrößen ermittelt werden, kann auf die Berechnungsschritte 2. bis 4. für die
Nachweise im GZ 1B zurückgegriffen werden.
Die Nachweise dürfen auch geführt werden:
- durch Hinweise auf belegbare Erfahrungen
- durch Verwendung aufnehmbarer Sohldrücke bei Flachgründungen
- durch Einführung zusätzlicher Anpassungsfaktoren K < 1 für Bodenwiderstände mit dem Ziel,
die zu erwartenden Verschiebungen zu verringern
- durch Anwendung der Beobachtungsmethode.
1.2.4 Beobachtungsmethode
Sie ist eine Kombination der üblichen geotechnischen Untersuchungen und Berechnungen mit der
laufenden messtechnischen Kontrolle des Bauwerks und des Baugrunds während der Bauausfüh-
rung und gegebenenfalls auch während dessen Nutzung, wobei kritische Situationen durch die An-
wendung geeigneter technischer Maßnahmen beherrscht werden müssen. Die durch gezielte Beob-
achtung ausgewählter Zustände gewinnbaren Erkenntnisse dienen der Überprüfung der bei den Be-
rechnungen getroffenen Voraussetzungen und Annahmen und zeigen das Eintreten unzulässiger
Zustände so rechtzeitig an, dass geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden können.
Die Beobachtungsmethode sollte in Fällen angewendet werden, in denen die Voraussage des Bau-
grundverhaltens allein aufgrund von vorab durchgeführten Baugrunduntersuchungen und rechneri-
schen Nachweisen nicht mit ausreichender Zuverlässigkeit möglich ist.
Hierzu zählen insbesondere:
Bauwerke mit hohem Schwierigkeitsgrad
- Bauwerke mit ausgeprägter Bauwerk-Baugrund-Wechselwirkung, wie z.B. Mischgründungen,
Gründungsplatten, nachgiebig verankerte Stützwände
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
1.2.6 Teilsicherheitsbeiwerte
Ansatz der Teilsicherheitsbeiwerte für Einwirkungen und Beanspruchungen
Teilsicherheitsbeiwerte siehe Tafel 11.7a.
Beim Nachweis der Auftriebssicherheit und der Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch (GZ
1A) sowie beim Nachweis der Gesamtstandsicherheit (GZ 1C) sind die charakteristischen Werte der
Einwirkungen Fk unmittelbar mit dem Teilsicherheitsbeiwert für Einwirkungen JF zu multiplizieren,
um damit Bemessungswerte zu erhalten.
Beim Nachweis der bodenmechanisch bzw. felsmechanisch bedingten Abmessungen und beim
Nachweis der von der Materialfestigkeit abhängigen Abmessungen von Bauwerken und von Bau-
teilen (GZ 1B) sind die Einwirkungen stets mit ihren charakteristischen Werten in die Berechnung
einzuführen. Erst bei der Aufstellung der Grenzzustandsbedingungen sind die mit charakteristischen
Einwirkungen Fk ermittelten charakteristischen Beanspruchungen in Form von Schnittgrößen oder
Spannungen mit dem Teilsicherheitsbeiwert JF für Einwirkungen in Bemessungswerte der Bean-
spruchungen umzurechnen.
Eine Unterscheidung von ständigen Einwirkungen in „günstig“ oder „ungünstig“ wirkend, ist im
GZ 1B im Allgemeinen nicht erforderlich.
Sofern bewusst größere Verschiebungen und Beanspruchungen des Bauwerks in Kauf genommen
werden, darf in begründeten Fällen, der Teilsicherheitsbeiwert JG im Fall des Erd- und Wasser-
drucks angemessen herabgesetzt werden. Die Herabsetzung darf jedoch höchstens einer Umstufung
des LF 1 nach LF 2 bzw. des LF 2 nach LF 3 entsprechen.
Ansatz der Teilsicherheitsbeiwerte für Widerstände
Teilsicherheitsbeiwerte siehe Tafel 11.7b.
Beim Nachweis der bodenmechanisch bedingten Abmessungen und beim Nachweis der von Mate-
rialfestigkeit abhängigen Abmessungen von Bauwerken und Bauteilen (GZ 1B) sind die mit cha-
rakteristischen Werten der Bodenkenngrößen ermittelten Bodenwiderstände bzw. Bauteilwiderstän-
de mit dem Teilsicherheitsbeiwert für Widerstände in Bemessungswerte umzurechnen.
Beim Nachweis der Gesamtstandsicherheit sind die charakteristischen Werte der Scherfestigkeit mit
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
den Teilsicherheitsbeiwerten JM und Jc bzw. Jcu für Widerstände in Bemessungswerte der Scherfe-
stigkeit umzurechnen.
Soweit beim Nachweis der Standsicherheit von konstruktiven Böschungssicherungen die Material-
festigkeit von Zuggliedern in Anspruch genommen wird, ist für die Ermittlung des Bemessungswi-
derstands die Gleichung Rd =Rk /JR in Verbindung mit den Teilsicherheitsbeiwerten für den Grenz-
zustand GZ 1B anzuwenden.
Sofern bei der Prüfung von Bodennägeln und flexiblen Bewehrungselementen ein vergleichbarer
Aufwand wie bei Verpressankern betrieben wird, dürfen die Teilsicherheitswerte angemessen her-
abgesetzt werden.
Sofern bewusst größere Verschiebungen des Bauwerks in Kauf genommen werden, darf in begrün-
deten Fällen der Teilsicheitsbeiwert für den passiven Erddruck herabgesetzt werden.
Technische Regelwerke @-11.7
Scherfestigkeit
Reibungsbeiwert tan M’ des dränierten Bodens und tan Mu des JM 1,25 1,15 1,10
undränierten Bodens
Kohäsion c’ des dränierten Bodens und Scherfestigkeit cu des
undränierten Bodens Jc, Jcu 1,25 1,15 1,10
Herausziehwiderstände
Boden- bzw. Felsnägel, Ankerzugpfähle J N, J Z 1,40 1,30 1,20
Verpresskörper von Verpressankern JA 1,10 1,10 1,10
Flexible Bewehrungselemente JB 1,40 1,30 1,20
@-11.44 Geotechnik
4 Flachgründungen
Grundlage dafür ist die Kenntnis der aus dem aufgehenden Bauwerk in die Gründung eingetragenen
Lasten und der sich daraus ergebenden Reaktionskraft des Baugrunds, des Sohldrucks. Die sich aus
der Bauwerk ergebenden Lasten für die Gründung werden in der statischen Berechnung ermittelt.
— Bei biegeweichen Gründungsplatten und -balken kann nach DIN Fachbericht 130 [11.1]
vorgegangen werden (siehe Abschn. 4.3.1.3).
wobei n die Geschosszahl und n' die Anzahl der mitwirkenden Geschosse (0 d n' d n) ist; bei
Skelettbauten ist in der Regel n' = 0, nur sehr steife Kellergeschosse wirken mit.
Das Steifigkeitsverhältnis Ks bzw. die Systemsteifigkeit erhält man aus folgenden Gleichungen:
Eb I
Balken mit der Breite b, der Länge l und dem Flächenmoment I: Ks
Es l 3 b
3
Eb § d ·
Plattenstreifen mit der Breite b = 1, der Länge l und der Dicke d: Ks ¨ ¸
12 E s © l ¹
Diese Gleichungen sind gültig unter der Voraussetzung, dass die Dicke der zusammendrückbaren
Schicht mindestens die Hälfte der Länge der kürzeren Fundamentseite beträgt.
Ks = 0 entspricht einem schlaffen oder sehr biegeweichen, Kso f einem starren Fundament. Die
Grenze zwischen schlaffen und starren Fundamenten ist etwa Ks = 0,1. Systeme mit Ks = 1 sind
schon als starr anzusehen. Bei der Berechnung ist zu unterscheiden, ob ein ebenes oder ein
räumliches System vorliegt. Ebene Systeme bilden Hochbauten in Querwandbauweise. Sie
verhalten sich in der Querrichtung nahezu starr.
4.3.1.2 Sohldruckermittlung bei Annahme einer gleichmäßigen oder geradlinigen
Verteilung
In einfachen Fällen wird der Einfluss der Verformungseigenschaften von Bauwerk und Gründung
ganz außer Acht gelassen und eine gleichmäßige oder geradlinige Sohldruckverteilung
angenommen.
Der Sohldruck an den Rändern bzw. Eckpunkten von Fundamenten ist nach den Angaben in
folgender Tabelle zu berechnen. Greift die resultierende Sohldruckkraft außerhalb der 1. Kernfläche
an, kommt es in bestimmten Bereichen zum „Klaffen“ der Sohlfuge.
Die charakteristischen Sohlspannungen unter dem Fundament erhält man zu:
1. gleichmäßige Spannungsverteilung 1) e
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
V
V V
Ac V
Bei ausmittigem Lastangriff wird die rech- b´
nerische Ersatzfläche A´= a´ b´ (siehe Abschnitt b
4.4.1) als wirksame Sohlfläche zugrunde gelegt.
@-11.46 Geotechnik
by
klaffende
V 1...4 1r r
bx by ¨© bx by ¸¹ Fuge
y
2 2
ex e y 1 § ex · § ey · 1 bx
d) ! und ¨ ¸ ¨¨ ¸¸ d :
bx by 6 © bx ¹ © by ¹ 9
P V
V max mit P nach Seite 4.35
bx by
Die lastverteilende Wirkung der Bauwerkssteifigkeit nimmt mit der Nachgiebigkeit des
Untergrunds zu. Die Konzentration des Sohldrucks unter den Lastangriffspunkten ist umso
ausgeprägter, die Biegebeanspruchung der Fundamentplatte umso geringer, je weicher die Platte
und je unnachgiebiger der Baugrund ist. Die Nachgiebigkeit des Baugrunds nimmt bei gleicher
Bodenbeschaffenheit mit zunehmender Dicke der zusammendrückbaren Schicht zu.
by
V (x,y) V
mit V m
bx by
bx
e=0
An den Rändern treten rechnerisch unendlich große Sohldrücke auf. Diese können in Wirklichkeit
vom Boden nicht aufgenommen werden. Im Baugrund kommt es am Fundamentrand infolge
Plastifizierung und Scherverformung zum Abbau der Randspannungen, verbunden mit einer
Spannungsumlagerung in den mittleren Fundamentbereich.
4.3.2 Aufnehmbarer Sohldruck Vzul für einfache Fälle
Voraussetzungen für die Anwendung der folgenden aufnehmbaren Sohldrücke Vzul:
Fall 3: Der Grundwasserspiegel liegt in Höhe Gründungssohle bzw. darüber und es gilt d > 0,8 m
bzw. d > b: AG = 0,6
b) Erhöhung V des Sohldrucks Vzul infolge dichter Lagerung oder Geometrie
Die Erhöhung mit V darf nach folgenden Kriterien erfolgen, wenn die wirksame Fundamentbreite
b t 0,5 m und die Einbindetiefe d t 0,5 m sind.
Eine Erhöhung von Vzul(B) um VG = 0,2 ist bei Rechteckfundamenten mit dem Verhältnis
Länge/ Breite a/b < 2 oder Kreisfundamenten möglich, wobei Vzul(B,G) auf Grundlage der
Grundbruchsicherheit nur bei einer Einbindetiefe d > 0,6 b erhöht werden darf.
Flachgründungen @-11.49
Eine Erhöhung von bis zu 50 % mit VL = 0,5 für Vzul(B) ist möglich, wenn der Boden bis in eine
Tiefe von 2 u Fundamentbreite eine dichte Lagerung aufweist, die bei Einhaltung folgender
Voraussetzungen vorliegt:
Bodenart nach Ungleich- Lagerungs- Verdich- Spitzenwiderstand
DIN 18 196 förmigkeit dichte tungsgrad Drucksonde
SE, GE, SU, GU, GT Ud3 D t 0,50 Dpr t 98% qs t 15 MN/m²
SE, GE, SU, GU, GT, GW, SI U > 3 D t 0,65 Dpr t 100% qs t 15 MN/m²
c) Abminderung FA von Vzul(B,G) bei nicht lotrechtem Angriff der Resultierenden in der Sohlfläche
Die sich auf die Grundbruchsicherheit beziehenden Sohldrücke Vzul(B,G) und gegebenfalls nach
Punkt a) oder b) korrigierten Werte sind bei nicht lotrechter Beanspruchung abzumindern.
Fall 1: Bei einem Seitenverhältnis a/b > 2 und Angriff der charakteristischen horizontalen
Beanspruchung Hk parallel zur langen Fundamentseite: FA = (1Hk/Vk )
Fall 2: Falls Fall 1 nicht zutreffend, gilt: FA= (1Hk/Vk )²
Bei setzungsempfindlichen Bauwerken ist zu überprüfen, ob der abgeminderte Sohldruck Vzul(G) auf
Grundlage der Grundbruchsicherheit nicht kleiner als der aufnehmbare Sohldruck unter Beachtung
der Setzungen Vzul(S) wird. Der kleinere Wert für Vzul ist dem Nachweis zugrunde zu legen.
Innerhalb der Tabelle darf geradlinig interpoliert werden. Die Einhaltung der gegebenen Sohldrücke
Vzul(B) führt bei mittig belasteten Fundamenten zu Setzungen zwischen 2 bis 4 cm.
x Aufnehmbarer Sohldruck Vzul in bindigem Boden
Vzul = Vzul(B)(1+VA)
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Grundbruchnachweises darf für einfache Regelfälle auch der Vergleich der einwirkenden und
aufnehmbaren Sohlpressungen nach Abschn. 4.3 erfolgen.
4.4.1 Grundbruchnachweis bei homogenem Boden unterhalb der Sohlfläche
Grundbruchfigur bei ausmittiger und geneigter Beanspruchung Qk in der Sohlfläche:
b
b
eb
Qk G N
k
Tk Epk d J 1,k
J2,k , MN , ck
Grundbruchwiderstand
Die Berechnung des Grundbruchwiderstands nach folgenden Formeln darf für nichtbindige Böden
mit D > 0,2 und U d 3, oder D > 0,3 und U > 3, sowie für bindige Böden mit Ic > 0,5 durchgeführt
werden. Für Flachgründungen mit d/b d 2 (für d/b > 2 liegen die Ergebnisse auf der sicheren Seite,
sofern mit d/b = 2 gerechnet wird) ergibt sich unter der Annahme einer gleichmäßigen
Sohlspannungsverteilung:
a) die mittlere charakteristische Grundbruchspannung Vg
Vg,k = bJ2,kNb0QbibOb[b + dJ1,kNd0QdidOd[d + ckNc0QcicOc[c
b) der charakteristische Grundbruchwiderstand Rn,k
Rn,k = AVg,k
c) der Bemessungswert des Grundbruchwiderstands Rn,d normal zur Sohlfläche
Rn,d = Rn,k /JGr mit JGr nach Abschn. 1.2
d) Nachweis im GZ 1B
Nd d Rn,d Nd siehe Abschn. 4.1 , zum Ansatz von Ep siehe Abschn. 4.2
Bei bindigen Boden kann eventuell der Nachweis der Anfangsstandfestigkeit mit Mu,k und cu,k
maßgebend sein. Für die ständigen und veränderlichen Einwirkungen ist der maßgebende Fall für
den Nachweis durch Kombination zu untersuchen, insbesonders sind die Kombinationen (Nk(max)
und Tk(max)) und (Nk(min) und Tk(max)) zu beachten.
ea Prinzipielles Vorgehen:
Die rechnerische Ersatzfläche A ist so zu bilden, dass die
Beanspruchung Qk im Schwerpunkt dieser Fläche angreift
(für ea = eb = 0 gilt a = a und b = b).
b
eb
b
Q
a = a 2ea und b = b 2eb Beachte: b d a und b d a
A = ab
a
a
Bei Aussparungen in der Sohlfläche, die nicht mehr als 20 % der Gesamtfläche betragen, darf die
äußere umrissene Fläche zugrunde gelegt werden.
Flachgründungen @-11.51
x Tragfähigkeitsbeiwerte N (Nb0 nach Meyerhof, Nd0 nach Prandtl und Nc0 nach Caquot)
Nb0 = (Nd0 1) tanM k; Nd0 = eStan M tan2(45° + M k /2); Nc0 = (Nd0 1) / tanM k
x Lastneigungsbeiwerte i
— Sonderfall: Greift die resultierende charakteristische Beanspruchung Qk normal zur
Gründungssohle an, dann gilt ib = id = ic = 1.
— Die Lastneigung ergibt sich zu tan _G _ = Tk/ Nk.
— Bei einer Lastneigung _G _ t M k der Resultierenden Qk ist bei nichtbindigem Boden der
Gleitsicherheitsnachweis nach Abschn. 4.5 maßgebend.
— Der Lastneigungswinkel G ist positiv, wenn der Richtungssinn des sich verschiebenden
Gleitkörpers mit der Tangentialkomponente T der angreifenden Beanspruchung Q gleich ist,
andernfalls negativ. Im Zweifelsfall sind beide Fälle zu untersuchen.
Definition Lastneigungswinkel G :
G
G
Q Q
N N
T T
G<0 (1– 0,04 G)0,64+0,028 M (1– 0,0244 G)0,03+0,04 M (id Nd0 – 1)/(Nd0 – 1)
*)
Formel gilt nur für Streifenfundament oder Tk in Richtung b.
Definition des Winkels Z :
m = macos²Z + mbsin²Z
Nk
mit mb = [2+(b/a)]/[1+(b/a)]
für Tk in Richtung b
ma = [2+(a/b)]/[1+(a/b)] Z b
für Tk in Richtung a
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Tk
a
x Formbeiwerte Q mit b d a
Grundrissform Qb Qd Q c (M k z 0) Q c (M k = 0)
Streifen 1,0 1,0 1,0 1,0
Rechteck 1 0,3b/a 1 + sinM k b/a (QdNd0 1)/(Nd0 1) 1 + 0,2b/a
Kreis 0,7 1 + sinM k (QdNd0 1)/(Nd0 1) 1,2
@-11.52 Geotechnik
x Sohlneigungsbeiwerte [
— Sonderfall: Bei horizontaler Gründungssohle (D = 0) gilt [ = 1.
— Der Sohlneigungswinkel D ist positiv, wenn der Richtungssinn des sich verschiebenden
Gleitkörpers mit der Horizontalkomponente Nh der angreifenden Normalkomponente N gleich
ist, andernfalls negativ. Im Zweifelsfall sind beide Fälle zu untersuchen.
N N
T
T +D
-D
N
Q [b [ d [c
E M k > 0; c k t 0 e 0,045Dtan M
G
d M u,k = 0; cu,k t 0 1 1 0,068 D
D
x Geländeneigungsbeiwerte O
— Sonderfall: Bei horizontaler Geländeoberfläche (E = 0) gilt O = 1.
Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der Beiwerte O:
— Die lange Fundamentseite a verläuft etwa parallel zur Böschungskante.
— Die resultierende Horizontalkomponente der Einwirkungen greift etwa parallel zur kürzeren
Fundamentseite b an.
— E < Mk
Ob Od O c
0,0349Etan M
M k > 0; c k t 0 (1 0,5tan E)6
(1 tan E) 1,9
(Nd0e 1)/(Nd01)
Mu,k = 0; cu,k t 0 1 0,4tan E
Bei mittiger lotrechter Lasteintragung ist ein Ausweichen nach beiden Seiten möglich.
Bei Bauteilen, die durch Abstützungen o.Ä. am seitlichen Ausweichen gehindert werden, wird ein
lotrechtes Einsinken erzwungen. Die Berechnung hat dann wie für einen lotrecht mittig belasteten
Gründungskörper zu erfolgen.
b/2 b/2 l
Q
l = F1b d
ds= F2b
ds
A*=2,6110-7Mk,135,3110-5Mk,12+2,6610-3Mk,1
4.4.2 Grundbruchnachweis bei geschichtetem Boden unterhalb der Sohlfläche
Möglichkeiten:
— unter Ansatz eines Ersatzbodens mit gemittelten Parametern M k , ck und J k entsprechend den
Anteilen (M k, ck…Gleitflächenanteile, J k…Flächenanteil am Grundbruchkörper) der jeweiligen
Schicht an der Grundbruchfigur, wobei die Abweichung der Reibungswinkel M der einzelnen
Schicht vom arithmetischen Mittelwert nicht mehr als 5° betragen darf.
— mittels besonderer Untersuchungen, z.B. Nutzung grafischer Verfahren oder Probebelastungen.
@-11.54 Geotechnik
Q
6(by/6)
ey
by
Für Baukörper, bei denen kleine Belastungsänderungen eine erhebliche Vergrößerung der
Exzentrizität der resultierenden Kraft in der Sohlfläche nach sich ziehen, sind besondere
Untersuchungen erforderlich.
Die Sicherheitsbeiwerte J für den GZ 1A können dem Abschn. 1.2 entnommen werden.
Die Vertikalkomponente des aktiven Erddrucks kann als ständig günstige Einwirkung mit
Fs,k = Eav,k = 0,8Eah,k tan G a
berücksichtigt werden. Bei Dauerbauwerken muss bei Berücksichtigung von Scherkräften am
vertikalen Bauwerksrand z.B. Eav,k nachgewiesen werden, dass der Nachweis gegen Aufschwimmen
auch ohne Berücksichtigung der Scherkräfte für den Lastfall LF 3 erfüllt ist.
Bei Einhaltung der zulässigen Ausmittigkeit nach Abschn. 4.8 kann angenommen werden, dass bei
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
1)
Nach E DIN 4019 (10.2003).
@-11.56 Geotechnik
4.10.1 Gesamtsetzung s
s0 Sofortsetzung infolge Anfangsschubverformung
0 t und/oder Sofortverdichtung
s1 Konsolidationssetzung (Primärsetzung) infolge
s0
Auspressen von Porenwasser und Porenluft
s2 Kriechen (Sekundärsetzung) infolge plastischen
¦s
s1
Fließens bei bindigen Böden, wobei dieser
Vorgang stark zeitabhängig ist s2 = f (t)
t Zeit
s2
s Gesamtsetzung 6 s = s0 + s 1 + s 2
Festlegen der Ausgleichsebene bei kennzeichnende Punkte (k.P.) bei rechteckigem Grundriss:
einachsiger Ausmittigkeit:
V1(l) V1(r)
0,74a/2
0,74b/2
k.P.
k.P. k.P. V1
sr
s
s
sm´
sl
sm
a Setzung:
starres Fundament
( sl sm sr ) schlaffes Fundament
Ausgleichsebene sm´ |
3
4.10.2.3 Parameter zur Setzungsberechnung
V0 Sohldruck unter dem Fundament bei Annahme einer geradlinigen Verteilung (siehe
Abschn. 4.3.1.2)
V1 setzungswirksamer Sohldruck unter Berücksichtigung der Vorbelastung in Höhe der
Gründungssohle (siehe Abschn. 4.10.5.2)
Vz lotrechte Spannung infolge Auflast in einer beliebigen Tiefe z (siehe Abschn. 4.10.5.3)
Vü lotrechte Spannung infolge Eigenlast (siehe Abschn. 4.10.5.4)
i Spannungseinflusswert nach Abschn. 4.10.5.3
Grenztiefe ts
a) Tiefe, bei der das Spannungsverhältnis Vz /Vü = 0,2 erreicht wird
b) Schichtgrenze, falls sich eine nachgiebige Schicht über einer unnachgiebigen befindet;
kleinerer Wert der Bedingung nach a) oder b) ist für die Festlegung von ts maßgebend.
(Sonderfall: Liegt eine sehr weiche Schicht unterhalb der Grenztiefe ts, so ist diese
entsprechend tiefer anzunehmen.)
Bei ausmittiger Belastung ist der Mittelwert des lotrechten Sohldruckanteils für die Berechnung der
Grenztiefe ts maßgebend.
4.10.2.4 Berechnung mit Hilfe lotrechter Spannungen
Setzungsberechnung bei Annahme eines mittleren konstanten Steifemoduls Esm über die
gesamte Grenztiefe ts :
a) Ermittlung des mittleren Steifemoduls Esm
Esm für Vorentwürfe nach EAU [11.2] oder Vorgehensweise nach Fußtext der Tafel S. 11.23
Esm-Bestimmung anhand des Druck-Stauchungs-Diagramms
Esm ist auch durch Rückrechnung aus Setzungsbeobachtungen bestimmbar.
Bei Wiederbelastung ist in der Regel der Zusammendrückungsmodul größer als bei
Erstbelastung.
Bei alleiniger Bestimmung von Esm durch Kompressionsversuche im Labor sind zur
Berücksichtigung von Modellfehlern und Probestörungen eventuell Korrekturfaktoren durch den
Sachverständigen für Geotechnik festzulegen.
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
b) Ermittlung der Gesamtsetzung 6 s = s, falls bei der Ermittlung von Esm die Anteile aus
Sofortsetzung und Kriechen mit erfasst wurden (Erläuterung der Variablen siehe 4.10.2.3):
z t
s z ts
1 A
Esm z ³0 Esm z ³0
s V z d z H z dz A
Näherungsweise ist die Berechnung von A mit der Kepler´schen Fassregel möglich:
t
6
t
A s (V z( z 0 ) 4 V z( z ts / 2 ) V z ( z ts ) ) s (V 0 V v ) i(z 0) 4 i(z ts/2) i(z ts )
6
mit i nach Abschn. 4.10.5.3
@-11.58 Geotechnik
Vü Vz 0 Hz
d
'Hz(z=0)
Vz(z=0)=V1i(z=0
ts/2
AH
Vz(z=ts/2)=V1i(z=ts/2) 'Hz(z=ts/2)
ts/2
E* 'Hz(i)
A* B* C* Vz(i)=V1i(i)
Vü(i) D*
Vz(z=ts)=V1i(z=ts) 'Hz(z=ts)
z z
A* B* C* V
D*
'Hz(i)
Esm = tanE
E*
H E
li
l 1/750 Grenze für setzungsempfindliche Maschinen
D 1/500 Sicherheitsgrenze zur Vermeidung jeglicher
'si Risse
1/300 Grenze für erste Risse in tragenden Wänden
1/250 Sichtgrenze für die Schiefstellung hoher
Verdrehung: D = 'si/li starrer Bauwerke
1/150 erhebliche Risse in tragenden Wänden
Sicherheitsgrenze für Ziegelwände h/l < 1/4
Schadensgrenze für Bauwerke allgemein
1/10 Schiefer Turm von Pisa
's
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Die angegebenen Werte gelten für Muldenlagerung. Bei Sattellagerung ist die zulässige Setzung zu
halbieren.
Die messtechnische Überprüfung (siehe DIN 4107) der rechnerischen Setzungsprognose ist
während der Bauausführung besonders dann empfehlenswert, wenn das zu errichtende Bauwerk
oder die vorhandene Nachbarbebauung sehr setzungsempfindlich ist oder erhebliche Schäden durch
unzulässige Setzungen zu erwarten sind.
@-11.60 Geotechnik
Tafel 11.61b
Spannungseinflusswerte i1 unter
dem Eckpunkt einer rechteckförmigen
Belastungsfläche nach Steinbrenner 1)
Tafeln 11.60a, 11.60b, 11.61a und 11.61b gelten für schlaffe Gründungskörper im elastisch
isotropen Halbraum bei rechteckförmigem Grundriss.
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Beispiel für die Spannungsermittlung unter einem Punkt P außerhalb der Belastungsfläche A:
A2 A3
A A4
a
A1
y +a
y+a
= _ _ +
y
y
y
P
b x b+x b+x x x
1) Die linke Skala ist für die linke Kurvenschar und die rechte Skala für die rechte Kurvenschar zu benutzen.
@-11.62 Geotechnik
Annahmen: Bei schnellem Baufortschritt kann sich der Boden beim Aushub infolge des
Wegfalls der Bodenauflast in Höhe Baugrubensohle kaum entspannen.
Die Vorbelastung beträgt V v = dJ k = 2 17,5 = 35 kN/m2 .
Die setzungswirksame Spannung V1 beträgt somit:
V1 = V0 Vv = 285 35 = 250 kN/m2.
Lsg.: Berechnung der Setzung unter kennzeichnendem Punkt k.P., da starres Fundament.
5 Pfahlgründungen
5.1 Pfahlarten
Pfähle übertragen die Belastung über die Pfahlmantelfläche und den Pfahlfuß in den Baugrund. Es
wird in axial belastete Druck- oder Zugpfähle und in horizontal belastete Pfähle unterschieden. Für
die Nachweise nach DIN 1054 wird unterteilt in Verdrängungspfähle (Verdichtung des umgeben-
den Bodens beim Einbau), Bohrpfähle und verpresste Mikropfähle. Nach der Herstellungsart Unter-
scheidung in Fertig- und Ortpfähle.
Ortbetonpfähle Ausbetonieren des Bohrlochs. Stützung des Bohrlochs durch Verrohrung oder
Stützflüssigkeit. Unterscheidung in Bohr-, Ortramm-, Pressrohr- und Rüttelpfähle.
Verbundpfähle sind eine Kombination aus Fertig- und Ortpfahl. Dabei wird die Kraftübertragung
zum umgebenden Erdreich durch Verpressen mit Beton oder Zementmörtel erreicht.
Vorschriften/Regelwerke:
Empfehlungen des Arbeitskreises „Pfähle“ EA-Pfähle der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik,
Ernst & Sohn, 2007; Normen über Ausführung spezieller geotechnischer Arbeiten (Spezialtiefbau):
DIN EN 1536 (06.99) – Bohrpfähle
DIN EN 12 699 (05.01) – Verdrängungspfähle
DIN EN 14 199 (08.01) – Pfähle mit kleinen Durchmessern (Minipfähle)
DIN EN 12 794 (06.97) – Vorgefertigte Gründungspfähle aus Beton
Widerstände gegenüberzustellen.
5.3 Pfahlwiderstände
Die nachfolgenden Angaben zur Ermittlung der Pfahlwiderstände gelten für Einzelpfähle. Bei Pfäh-
len in Pfahlgruppen und bei Pfahl-Platten-Gründungen ist teilweise mit abweichendem Wider-
stands-Setzungs-Verhalten zu rechnen.
5.3.1 Axiale Pfahlwiderstände
Pfahlwiderstand R des in axialer Richtung belasteten Einzelpfahls ist Funktion der Pfahlkopfset-
zung s, Anteile: Fußwiderstand Rb(s) (nur bei Druckpfählen) und Mantelwiderstand RS(s). Die Wi-
derstands-Setzungs(Hebungs)-Linie soll aufgrund statischer Probebelastungen oder von Erfahrun-
gen mit vergleichbaren Verhältnissen ermittelt werden (DIN 1054). Liegen keine Erfahrungen mit
@-11.64 Geotechnik
vergleichbaren Verhältnissen vor und sind Probebelastungen nicht möglich, darf der charakteristi-
sche Pfahlwiderstand aus Erfahrungswerten bestimmt werden. Aus der Arbeitslinie des Einzelpfahls
erhält man den Widerstand im GZ1 bei der Setzung s1. Wird kein Grenzwert des Widerstands fest-
gestellt, gilt: s1 0,1 Db (Db Pfahlfußdurchmesser).
5.3.1.1 Bohrpfähle, charakteristische axiale Pfahlwiderstände (Erfahrungswerte)
Zur Ermittlung des axialen Pfahlwiderstands R1,k(s) Widerstands-Setzungs-Linie nach folgendem
Ansatz konstruieren: R1,k ( s ) Rb1,k ( s ) RS1,k ( s ) q b1,k Ab ¦ qS1,k,i AS,i
Ab Pfahlfußfläche AS,i Pfahlmantelfläche der Schicht i
qb1,k Pfahlspitzenwiderstand qs1,k,i Pfahlmantelreibung in der Schicht i
R1,k(s) Pfahlwiderstand Rb1,k(s) Pfahlfußwiderstand (base)
RS1,k(s) Pfahlmantelwiderstand (shaft)
sg 0,1 DS bzw. sg 0,1 Db Grenzsetzung sg s1 DS Pfahlschaftdurchmesser
s sg 0,5 RS,k ( s ) 0,5 d 3,0 cm RS,k in MN, bei Zug ssg,zug 1,3 ssg
Anforderungen für Ansatz der Tabellenwerte:
– Einbindetiefe der Pfähle in den Baugrund: min-
destens 5 m bzw. mit größer dem 5fachen Pfahl-
schaftdurchmesser DS
– Einbindetiefe in tragfähige Schicht t 2,5 m.
Voraussetzungen für Anwendung der Erfahrungs-
werte des Pfahlspitzenwiderstands:
– Mindestmächtigkeit der tragfähigen Schicht
unterhalb Pfahlfuß: dreifacher Pfahlfußdurch-
messer bzw. 1,5 m
– Für diesen Bereich ist qc t 10 MN/m2 bzw. cu,k
t 0,10 MN/m2 nachzuweisen.
Andernfalls ist der Nachweis gegen Durchstanzen
zu führen und es ist zu untersuchen, inwieweit der
darunterliegende Boden das Setzungsverhalten be-
einflusst.
Pfahlspitzenwiderstand qb,k in MN/m2 nach DIN 1054 Tab. B.1, B.2 und B.5
s/Ds Nichtbindiger Boden bindiger Boden Fels
2) 2 3) 2
Oder bei qc in MN/m bei cu in MN/m bei qu,k4) MN/m2
s/Db1) 10 15 20 25 0,1 0,2 0,5 5 20
0,02 0,70 1,05 1,40 1,75 0,35 0,90
0,03 0,90 1,35 1,80 2,25 0,45 1,10 1,5 5 10
0,1 (=sg) 2,00 3,00 3,50 4,00 0,80 1,50
Zwischenwerte geradlinig interpolieren. Bohrpfähle mit Fußverbreiterung: Werte auf 75 % ab-
mindern.
Bruchwert der Pfahlmantelreibung qs,k in MN/m2 nach DIN 1054 Tab. B.3 bis B.5
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Sind Verformungen der Pfahlgründung für das Gesamttragwerk von Bedeutung, ist unter Vorgabe
charakteristischer aufnehmbarer Setzungen s2,k der Nachweis des GZ2 unter Benutzung der Pfahl-
widerstands-Setzungs-Linien zu führen (siehe DIN 1054).
Es ist der Nachweis E 2,d E 2,k d R2,d R2,k zu erbringen (siehe Abschnitt 1).
Charakteristische Werte der Pfahlmantelreibung qs1,k bei verpressten Mikropfählen nach Tabelle
D.1 der DIN 1054
Bodenart qs1,k in MN/m2
Mittel- und Grobkies4) 0,20
Sand und Kiessand4) 0,15
Bindiger Boden5) 0,10
4)
Lagerungsdichte (DIN 18 126) D t 0,4 bzw. Spitzenwiderstand der Drucksonde
qc t 10MN/m2
5)
Konsistenzzahl (DIN 18 122-1) IC t 1,0 bzw.
Scherfestigkeit im undrainierten Zustand cu t 150 kN/m2.
5.3.2 Pfahlwiderstände quer zur Pfahlachse
Ermittlung des charakteristischen Querwiderstands eines Einzelpfahls, zahlenmäßig durch den Bet-
tungsmodul kS beschrieben, aufgrund von Probebelastungen oder Erfahrungen mit vergleichbaren
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Probebelastungen. Ansatz des Querwiderstands bei Pfählen mit Schaftdurchmesser DS t 0,3m bzw.
Kantenlänge aS t 0,3m zulässig.
ES,k
Für Ermittlung der Schnittgrößen gilt für die Bettungsmoduln der Schichten: k S,k
DS
kS,k Bettungsmodul (charakteristischer Wert), ES,k Steifemodul (charakteristischer Wert),
DS Pfahldurchmesser, bei DS > 1,0m ist DS = 1,0m anzusetzen.
Anwendung dieser Beziehung für Horizontalverschiebungen d 2,0cm oder 0,03·DS (kleinerer Wert
maßgebend). Größe und Verteilung von kS,k längs des Pfahls aus Probebelastung, wenn keine Erfah-
rungen vorliegen und Verformungen der Pfahlgründung für Tragverhalten des Bauwerks von Be-
deutung sind.
Stützkonstruktionen @-11.67
6 Stützkonstruktionen
6.1 Stützmauern
6.1.1 Allgemeines
Grundprinzipien für die Ausbildung der Entwässerung
— In die Hinterfüllung sollte so wenig Wasser wie möglich eindringen (u.a. anströmendes
Schichtenwasser durch schräg zum Mauerfuß verlegte Drainagen bzw. Niederschlagswasser an
der Geländeoberfläche sammeln und abführen).
— Stauendes Wasser an der Rückseite von Gewichts- und Winkelstützmauern ist durch sorgfältige
Ausbildung der Drainage zu vermeiden, da dadurch eine zusätzliche Belastung der Mauer
infolge Wasserdruck auftritt.
6.1.2 Gewichtsmauern
Belastung:
— Nichtverankerte Gewichtsmauern auf nachgiebigem Baugrund
werden i.d.R. durch den aktiven Erddruck belastet (siehe
Abschn. 3).
— Bei lagenweisem Einbau mit Verdichtung ist zusätzlich ein
Konsole Verdichtungserddruck zu berücksichtigen.
Erdstatische Nachweise:
— Nachweis der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit wie bei
Flachgründungen nach Abschn. 4.
6.1.3 Winkelstützmauern
Belastung:
— Bei Winkelstützmauern sind nach DIN 4085 für den
B Standsicherheitsnachweis und die Bemessung der Mauer
unterschiedliche Erddruckansätze maßgebend.
— Für den Nachweis der Standsicherheit kann bei Austritt
Bodenvernagelung
@-11.68 Geotechnik
6.2 Stützwände
6.2.1 Übersicht zu den Nachweisen
Für Stützwände sind folgende Nachweise immer zu führen:
– Versagen des Erdwiderlagers bzw. Nachweis ausreichender Einbindetiefe (GZ 1B) nach
Abschn. 6.2.3
– Nachweis der Vertikalkräfte nach Abschn. 6.2.4
– Versagen des Materials (GZ 1B) nach Abschn. 6.2.6.
Zusätzlich sind bei verankerten Stützwänden folgende Nachweise erforderlich:
– Aufbruch des Verankerungsbodens (GZ 1B) bei Ankerplatten und -wänden
– Versagen in der tiefen Gleitfuge (GZ 1B) nach Abschn. 8.7
– ausreichende Lastaufnahme durch Verpressanker oder Zugpfähle (GZ 1B) nach Abschn. 8.7
– Geländebruchsicherheit (GZ 1C) nach Abschn. 7; dieser Nachweis ist nur erforderlich, wenn
besondere Gegebenheiten, z.B. Vorhandensein eines Bodens mit geringer Tragfähigkeit
unterhalb des Wandfußes, die Ausbildung eines Geländebruchs fördern.
Bei Vorhandensein von Grundwasser können eventuell folgende Nachweise erforderlich sein:
– Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch (GZ 1A) siehe Abschn. 8.8
– Auftriebssicherheit (GZ 1A) siehe auch Abschn. 4.7.
Zum Nachweis der Gebrauchstauglichkeit siehe Abschn. 6.2.5.
6.2.2 Berechnungsalgorithmus
Zur Ermittlung der Einbindetiefe für ungestützte oder einfach gestützte Wände stehen zwei
verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Ver- Algo- Charakterisierung Einschränkungen
fahren rithmus
I S.11.72 Ermittlung Einbindetiefe t für Ausnutzungsgrad P = 1 veränderliche Auflasten
II S.11.73 Ermittlung Ausnutzungsgrad P
für eine vorgegebene Einbindetiefe t
1) Annahme zur Auflagerung
Wahl der Auflagerung, frei aufgelagert/eingespannt, im Einbindebereich siehe Abschn. 6.2.3.1.
2) Ermittlung des Erddrucks
Ermittlung der charakteristischen horizontalen Einwirkungen Fh,k infolge des belastenden
Erddrucks eh,k und evtl. des Wasserdrucks wk und anderer äußerer Belastungen getrennt nach
ständigen und veränderlichen Einwirkungen FGh,k bzw. FQh,k. Für das Verfahren I im Bereich
zi = 0 bis (h+ud) und beim Verfahren II im Bereich zi = 0 bis (h+t1).
Zur Ermittlung des belastenden Erddrucks in Abhängigkeit der Wandnachgiebigkeit siehe
Abschn. 3. Für den Erddruckneigungswinkel G ist zunächst eine Annahme zu treffen (für
Spundwände i.d.R. G a = 2M / 3; G p = M bis 2M / 3 und für Schlitzwände G a = M / 2;
G p = M / 2; bei weichen bindigen Boden ist stets G p = 0 zu setzen).
Bei veränderlichen Flächenlasten pQ muss der Anteil kleiner 10 kN/m² als ständige Auflast pG
angesetzt werden. Es gilt im Fall pQ d 10 kN/m²: pG = pQ und im Fall pQ > 10 kN/m²:
pG = 10 kN/m² und p´Q = pQ – 10 kN/m².
Evtl. Korrektur (Erddruckumlagerung) des einwirkenden Erddrucks besonders unter Beachtung
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 19. Auflage 2012.
der Verformungsmöglichkeit der Wand, die u.a. von Lage, Art und Anzahl der Abstützungen
wesentlich beeeinflusst wird. Falls keine wirklichkeitsnahe Verteilung bekannt ist, erfolgt die
Korrektur i.d.R. nach EAB. Die Umlagerung erfolgt i. Allg. bis in Höhe Baugrubensohle.
3) Ermittlung der Einbindetiefe t und Nachweis des Ausnutzungsgrades P des Erdwiderlagers
siehe Abschn. 6.2.3
4) Nachweis des vertikalen Gleichgewichts
4a)Nachweis 6V = 0 (inneres Gleichgewicht)
Kontrolle des inneren Gleichgewichts der Vertikalkräfte 6 V nach Abschn.6.2.4.1.
Stützkonstruktionen @-11.69
Kann der Nachweis für eine nach unten gerichtete resultierende Vertikalkraft p6V t 0 nicht
erbracht werden, muss die Annahme zum Erddruckneigungswinkel G korrigiert werden. Das
heißt, die gesamte Berechnung muss mit einer verbesserten Annahme i.d.R. zu Gp ab
Unterpunkt 2 wiederholt werden.
4b)Nachweis gegen Versinken von Bauteilen (siehe Abschn. 6.2.4.2)
5) Bemessung des Wandquerschnitts (siehe Abschn. 6.2.6)
Ermittlung der Biegemomente M der Wand.
Zum Nachweis des Wandprofils auf Biegung ist i.d.R. die Ermittlung der maximalen Momente
MG,k und MQ,k getrennt nach ständigen und veränderlichen Einwirkungen ausreichend. Die
Maxialmomente MG,k und MQ,k befinden sich i.d.R. nicht an der gleichen Stelle. Zur
Vereinfachung kann jedoch MG+Q,k = MG,k + MQ,k oder MQ,k = MG+Q,k – MG,k angenommen
werden. Das Bemessungsmoment ergibt sich dann zu: Ms,d = MG,kJG + MQ,kJQ. Die Ermittlung
des maximalen Moments im Einspannbereich sollte nicht unter Ansatz der resultierenden
Auflagerkraft Bk erfolgen, sondern unter Berücksichtigung der Verteilung der Bodenreaktion.
6) Nachweise für die Abstützungen (siehe Abschn. 6.2.1) mit Sd = SG,kJG + SQ,kJQ
7) Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (siehe Abschn. 6.2.5)
6.2.3 Nachweis gegen Versagen des Erdwiderlagers (GZ 1B)
6.2.3.1 Allgemeines
Stützwände können zur Einschränkung von Verformungen oberhalb des Einbindebereichs durch
Steifen oder rückwärtige Verankerungen abgestützt werden. Die eingeschränkte
Verformungsmöglichkeit der Wand bei Abstützungen muss beim Erddruckansatz berücksichtigt
werden (siehe Abschn. 3). Hinsichtlich der Auflagerung am Wandfuß unterscheidet man zwischen
den zwei Grenzfällen „freie Auflagerung“ und „Einspannung“. Die Annahme eines frei
aufgelagerten Wandfußes ergibt die geringstmögliche Einbindetiefe t, die zur Gewährleistung der
Standsicherheit notwendig ist. Eine angenommene Einspannung der Wand erfordert die
Einbindetiefe t, bei deren Überschreitung sich das Tragverhalten der Wand hinsichtlich der
Horizontalbelastung nur geringfügig ändert. Bei sehr starren Wänden z.B. Schlitzwänden wird
i.d.R. keine Einspannung erreicht. Die Annahme einer freien Auflagerung führt zu größeren
Eigenverformungen der Stützwand. Liegt die Einbindetiefe zwischen den Grenzfällen „freie
Auflagerung“ und „Einspannung“ spricht man von einer teilweisen Einspannung.
Zur Berechnung von Stützwänden im Gebrauchszustand, z.B. der Ermittlung von Verformungen,
werden i.d.R. andere statische Modelle genutzt z.B. elastische Bettung im Einbindebereich.
6.2.3.2 Ausnutzungsgrad P des Erdwiderlagers und der Stützkraft S
Bei Baugruben wird i.d.R. der Lastfall LF 2 maßgebend. Der folgende Berechnungsalgorithmus gilt
für ungestützte oder einfach gestützte Wände:
1) Ermittlung der passiven Erddruckkraft Eph,k im Bereich der Einbindetiefe t1. Bei der Größe der
Erddruckkraft infolge Eigenlast darf i.d.R. von einem linear mit der Tiefe zunehmenden passiven
Erddruck ausgegangen werden. Nur bei der Lage des ideellen Auflagers im Einbindebereich
muss für das statische Ersatzsystem eine wirklichkeitsnahe Verteilung berücksichtigt werden.
Nach EAB sind bei frei aufgelagerten Wänden folgende Annahmen zum Auflager bezüglich des
Wandfußes üblich: weicher, bindiger Boden bei t1/3; nichtbindiger oder steifer bindiger Boden
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
bei 0,4 t1 und halbfester bis fester bindiger Boden bei 0,5 t1. Bei eingespannten Wänden wird
i.d.R. t1/3 angenommen.
x Verfahren I (siehe Tafel 11.72):
Ia) Ermittlung des resultierenden Erddruckbeiwertes Krgh und des Nullpunktes u aus dem überla-
gerten belastenden und stützenden Erddruck. Falls nur ständige Einwirkungen vorhanden sind
ist JGQ=JG. Bei ständigen und veränderlichen Einwirkungen ist die Annahme eines gewichte-
ten Teilsicherheitsfaktors mit JGQ=((Eagh+Eaph(G))JG+Eaph(Q)JQ)/(Eagh+Eaph(G)+Eaph(Q)) möglich.
Ib)Ermittlung der Hilfswerte n und m (dimensionslos)
Ic) Ermittlung der Hauptunbekannten Q ; Lösungsmöglichkeiten z.B. durch Probieren mit
Wertetabelle oder Nutzung von Nomogrammen von Blum.
@-11.70 Geotechnik
0,6t Eah3 a3
Eah4 = (47,44+51,60)/2(0,42,5) = 49,69 kN/m
0,4t E ah4 a 4 a1 = 0,9/2 = 0,45 m; a2 =8,1/2 = 4,05 m
eagh(t) a3 = 0,73 m; a4 = 0,49 m
Verfahren I: Krgh,d=5,31; ud=0,51 m; l=8,61m; m=0,088; Q=0,163; t=1,92 m;Sh,k =114,42kN/m;P=1
Verfahren II: t = 1,92 m; l = 8,1 m; m = 0,9; KB,k = 4,7; BGh,k = 155,1 kN/m; Sh,k = 114,42 kN/m
Nachweis Erdauflager im GZ1B: Bh,d d Eph,d
Bgh,kJG + BQh,kJQ d (t²KpghJk/2) / JEp
155,11,2 + 0 d (1,92²7,29618/2)/ 1,3
186 kN/m d 186 kN/m (P = 1)
@-11.72 Geotechnik
hs
hs
Sk zi Sk zi
zi
h
h
h
Ehi,k Ehi,k
l
l
Ehi,k
l
eahs,k eahs,k eahs,k
t1/3 2·t1/3
t1/3 2·t1/3
u
u
u
t
t
x
x
Bh,k
x
0,4·t1
0,5·t1
Ch,k Bh,k Ch,k
t1/3
Bh,k
MF,k = 0
t
MF,k = 0
t
5 K pgh,k
K rh,d K agh,k J GQ
J Ep
6 J GQ eahs,k
ud
J K rh,d
7 l = h + ud l = h - hS + ud
zi h u zi h u zi h u
8 6 J GQ 6 J GQ 6 J GQ
m
J K rh,d l 2
¦E
zi 0
hi,k m
J K rh,d l 3
¦E
zi 0
hi,k z i hS m
J K rh,d l 3
¦ E z
zi 0
hi,k i hS
zi h u zi h u
9 6 J GQ 6 J GQ
n
J K rh,d l 3 ¦E
zi 0
hi,k zi n
J K rh,d l 5 ¦E
zi hA
hi,k z i hS
3
m Q 2 F1 Q 3
11 x=Ql x=Ql x=Ql
12 t1=ud+x t1=ud+x
13 t = 1,2 t1 oder t =ud +1,2 x t = ud + x t = 1,2 t1 oder t = ud + 1,2 x
14 K pgh,k J t12
Bh,k
2 J GQ J Ep
Fall A B C
zi h t1 zi h t1
15
S h,k ¦E hi,k Bh,k zi h t1 ¦E hi,k ( z i hS ) Bh,k t1 / 3
¦E
zi 0 zi 0
S h,k hi,k
h hS t1
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
zi 0
16 zi h t1 zi h t1
C h,k Bh,k ¦
zi 0
E hi,k C h,k S h,k Bh,k ¦E
zi 0
hi,k
1)
Bautechnik 84 (2007), S.760.
2)
t 1/3 bei weichen bindigen Boden mit F1 = 2; 0,4 t1, bei nichtbindigen oder steifen bindigen Boden
mit F1 = 1,8; 0,5 t 1, bei halbfesten oder festen bindigen Boden mit F1 = 1,5.
Stützkonstruktionen @-11.73
hs
hs
Sk zi
zi Sk zi
h
l
h
h
l
Ehi,k
Ehi,k
l
Ehi,k
t1/3 2·t1/3
t1/3 2·t1/3
t
t
Bh,k Ch,k
t1
t
Bh,k Ch,k
0,4·t1
0,5·t1
t1/3
MF,k = 0 Bh,k
t
MF,k = 0
t
5 Wahl t1
6 getrennte Ermittlung für ständige und veränderliche Einwirkungen
7 l=h l = h h S
zi h t1 zi h u zi h u
8 6 6 J GQ 6 J GQ
m
J l2
¦E
zi 0
hi,k m
J l3
¦E
zi 0
hi,k z i hS m
J l3
¦E
zi 0
hi,k z i hS
zi h t1 zi h u
9 6 6 J GQ
n
J l3
¦
zi 0
E hi ,k z i n
J l 5 ¦E
zi hA
hi,k z i hS
3
12
Bh,k = 0,5JkKB,kt1² ; Bh,d = BGh,kJG+BQh,kJQ
13 K pgh J t12
E ph,d
2 J Ep
14 Bh,d
P
E ph,d
Fall A B C
zi h t1 zi h t1
15
S h,k ¦E hi,k Bh , k zi h t1 ¦E hi,k ( z i hS ) Bh,k t1 / 3
¦E
zi 0 zi 0
S h,k hi,k
h hS t1
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
zi 0
16 zi h t1 zi h t1
C h,k Bh,k ¦E
zi 0
hi,k C h,k S h,k Bh,k ¦E
zi 0
hi,k
1)
Bautechnik 84 (2007), S.760.
2)
t1/3 bei weichen bindigen Boden mit F1 = 2; 0,4 t1, bei nichtbindigen oder steifen bindigen Boden
mit F1 = 1,8; 0,5 t1, bei halbfesten oder festen bindigen Boden mit F1 = 1,5.
@-11.74 Geotechnik
Nachweis: Ed d RM,d
Wasser-/Luftseite
(a) (d)
t s
h
s
b
t t
(b)
h
s Land-/Erdseite
(e) b
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
t
b
(c) t
s
h
h
EdR bzw. E M d RM
E EM
oder P d1 bzw. P d1
R RM
Gi hi Gi E ir
E il Gi
Ni
-i
-i
PRi Ni PRi Ni E ir
r sin-i
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Einwirkungen (Momente): EM r ¦ Ti ¦ M S
i
6MS zusätzliche einwirkende Momente, z.B. aus horizontalen Oberflächenlasten,
Wasserdruckdifferenzen u.a.
Widerstände (Momente): R M r ¦ Ri ¦ M R
i
6MR zusätzliche widerstehende Momente, z.B. aus Ankern, Stützungen, Bauteilschnitt-
kräften u.a.
Für die Situation in o. a. Abb. (ohne Grundwasser und Porenwasserüberdruck) wird:
Gi Pvi tan M i ci bi
Ti Gi Pvi sin -i und Ri mit Pvi p vi bi
cos - i P tan M i sin - i
EM
Nachweis der Standsicherheit: E M d RM bzw. P d1
RM
P Krafteck
W hc PR
G
R*c
R*r
E R*r
R*c N Q
- Q N
M* G+P
M*
lc
W
lc Wirkungslänge der Kohäsion E Böschungswinkel
- Neigungswinkel der Prüfgleitfläche G Eigenlast des Prüfgleitkörpers
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
R R r Rc N tan M c l c
a
Bruchmechanismus Krafteck
p
1 Q1 'T
M* G1 + P
2 1 Q1/2
'T Q1 M* (P = p * a) Q1/2
3 Q2/3 1
Q3 M*
1
M* Q2
1 Verschiebungsplan Q2
M * bzw. M 2* G2
3'
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
u3
u2/3
u2 0
Schichtgrenze bzw. Q2/3
Trennfläche 2'
u1
u1/2 G3 Q3
1'
@-11.80 Geotechnik
Bruchmechanismen, bei denen sich senkrecht zu den Gleitflächen unendlich große Druckkräfte oder
in kohäsionslosem Boden Zugkräfte ergeben, sind physikalisch nicht möglich und daher auszu-
schließen.
x
z hw 1
L
Sickerlänge
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Die Lamelleneigenlast geht mit ¦ Gi Gi Gi' Gwi und der Porenwasserdruck mit u i | h wi J w
in die Berechnung ein. Die Außenwasserlast W ergibt ein zusätzliches widerstehendes Moment
M R W a . Für die Situation in o. a. Abb. werden die Einwirkungen und Widerstände nach
S. 11.77 zu:
6Gi Pvi u i b tan M i ci bi
Ti 6Gi Pvi u i b sin -i bzw. Ri
cos - i P tan M i sin - i
@-11.82 Geotechnik
tan E
E dM bzw. P d1
tan M
Beispiel:
Gesucht: Zulässiger Böschungswinkel E für Lastfall 2 (LF 2):
Gegeben: Charakteristische Werte: Mk' 35q , c k' 0
Lösung: Teilsicherheitsbeiwert JM = 1,15 (s. Abschnitt 1.2)
M = M d' = arctan (tan 35°/1,15) = 31,3° | 31° E d 31q
1)
Grundbautaschenbuch, Teil 1.
Standsicherheit von Böschungen und Geländesprüngen @-11.83
1 C D
2
h1
2 -2
3 DN
1 E2
h
4 H lV3 -1
h2
D
5 A
lV4
lV lV5
Ea
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Standsicherheit
Bei Bodenvernagelungen sind zum Nachweis der Tragfähigkeit die möglicherweise maßgebenden
Bruchmechanismen im Boden im Grenzzustand GZ 1C zu untersuchen. Die Gleitflächen können
dabei alle oder nur einen Teil der Nägel schneiden oder auch umgehen. Hierbei ist die Bauweise,
Geländeform, Grundwassersituation sowie Betrag und Stellung von äußeren Lasten zu berücksich-
tigen. Es ist eine ausreichende Sicherheit gegen Herausziehen eines Bodennagels nachzuweisen.
Der Nachweis ist erbracht, wenn die Bedingung E N d R N erfüllt ist.
1)
Zum Beispiel Zulassung Nr. Z-20.1-106 für Bodenvernagelung System „DYWIDAG“ vom 5. April 2007.
Standsicherheit von Böschungen und Geländesprüngen @-11.85
Der Bemessungswert des Herausziehwiderstands eines Bodennagels RN,d wird zunächst nach Erfah-
rungswerten für die vorliegenden Bedingungen angenommen und muss vor Ort mittels Probebelas-
tungen (Nagelzugversuchen) an 3 bis 5 % der Nägel bzw. an mind. 3 Stück nachgewiesen werden.
Weiterhin ist für den Nachweis der Standsicherheit der Verbundkörper, als monolithisch zu be-
trachten. Hierzu ist eine gedachte Rückwand durch das Ende der Nägel anzunehmen
(s. Abb. e) S.11.84). Für diese „Schwergewichtswand“ ist der Nachweis der Tragfähigkeit im
Grenzzustand GZ1B (Grundbruch- und Gleitsicherheit) zu erbringen, die zulässige Lage der Sohl-
druckresultierenden einzuhalten und die Sicherheit gegen Geländebruch im Grenzzustand GZ1C
nachzuweisen.
Kennwerte: M k' 35q , c k' 0 (eine zeitweilige Kohäsion, z.B. Kapillarkohäsion, muss auch bei
einem nichtbindigen Boden vorhanden sein, sonst ist ein Aushub mit diesem Böschungswinkel
nicht möglich); Wichte des Bodens J k 18 kN/m3 ; veränderliche Auflast pk 10 kN/m 2 .
Wahl eines ersten Bruchmechanismus (Abb. b) S.11.84): Erste äußere Gleitfläche vom Fußpunkt A
zum Endpunkt der Nagellage 2 (E2) -1 = 35,4°; innere Gleitfläche von E2 zur Geländeoberflä-
che (B); zweite äußere Gleitfläche von E2 zur Geländeoberfläche (B); Vereinfachung des Bruchme-
chanismus durch einen Einkörpermechanismus (Abb. c) S.11.84). Dabei wird der Bruchkörper 2
(E2 – C – D) durch die aktive Erddruckkraft Ea auf den senkrechten Schnitt E2 – Geländeoberfläche
ersetzt. Anschließend erfolgt die Ermittlung der Bruchkörpergeometrie und aller am Körper angrei-
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
E agh,d 0,5 K agh h12 J d 0,5 0,25 3,16 2 18 22,5 kN/m ;
E aph,d K aph h1 p d 0,25 3,16 12 9,5 kN/m ;
E ah E ah,d E agh,d E aph,d 22,5 9,5 32,0 kN/m ; E av E av,d 19,2 kN/m
Ea E a,d E ah / cos (G a D ) 32,0 / cos 31q 37,3 kN/m
Das Maximum aus beiden Berechnungen ist als maßgebender Bemessungswert der Herausziehbe-
anspruchung eines Nagels EN anzusehen. Für den Nachweis wird dieser mit dem Bemessungswert
des Herausziehwiderstandes RN verglichen.
Geländesprüngen ohne Bebauung. Dies gilt auch für Stützkonstruktionen, deren Geländebruch-
sicherheit für die Dauer der Nutzung für den Lastfall 2 nachzuweisen ist.
Bei Böschungen und Geländesprüngen in weichen bindigen Böden ist in der Regel die Grenze der
Verformungen für die Bemessung maßgebend. Nach E DIN 4084 ist zur Einhaltung der Grenze der
Verformungen bei Böden, die im undrainierten Triaxialversuch nach DIN 18 137-2 Scherdehnun-
gen von mehr als 20 % aufweisen, in der Regel der Ausnutzungsgrad P mit einem Wert von 0,67
statt 1,0 zugrunde zulegen. Bei Böden, die Scherdehnungen zwischen 10 und 20 % aufweisen, darf
zwischen 1,0 und 0,67 linear interpoliert werden.
Zur Prognose von Verformungen an Böschungen und Geländesprüngen kommen vor allem Berech-
nungen mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) und geeigneten Stoffgesetzen (Materialmodellen)
in Betracht. Die Prognosen sollten möglichst an Messungen überprüft werden.
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.87
Lichte Breiten für Gräben mit betretbarem Arbeits- Arbeitsraumbreiten für Baugruben nach
raum nach DIN 4124 DIN 4124
Art des Grabens, Äußerer Rohrschaft- Lichte Graben-
Böschungswinkel durchmesser d in m breite b in m1)
Böschungswinkel
an der Sohle
ß d 90° d d 0,40 b = d + 0,40
ß d 60° d ! 0,40 b = d + 0,40
ß ! 60° d ! 0,40 b = d + 0,70
d d 0,40 b = d + 0,402)
verbauter Graben 0,40 d d 0,80 b = d + 0,70
0,80 d d 1,40 b = d + 0,80
d ! 1,40 b = d + 1,00
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Mindestbreite bei
Grabentiefe3)
d 1,75 m für b = 0,70
d 4,00 m alle b = 0,80
! 4,00 m Durchmesser b = 1,00
1)
Bei geböschten Gräben = Sohlbreite; bei waagerechtem Verbau = lichter Abstand der Bohlen bzw. der Brusthölzer, wenn
l1 1,50 m; bei senkrechtem Verbau = lichter Abstand der Bohlen bzw. der waagerechten Gurtungen, wenn deren Unter-
kante bei d t 0,60 m weniger als 1,75 m über der Grabensohle bzw. bei d t 0,30 m weniger als 0,50 m über OK Rohr liegt.
2)
Sind planmäßige Umsteifungen für das Herablassen von langen Rohren erforderlich, dann gilt b = d + 0,70.
3)
Gilt nur für Gräben mit senkrechten Wänden; bei Gräben nach Abb. 11.89a (a und c) genügt b = 0,60 m.
@-11.88 Geotechnik
Die für die Abrechnung im Einzelfall maßgebende Arbeitsraumbreite bA ergibt sich aus Tafel S.
11.87. Werden Fundamente und Sohlplatten gegen Erde betoniert (linke Seite der Abb. S. 11.87), so
darf der Gründungskörper nicht in die Verlängerung der Böschungsfläche einschneiden.
Tafel 11.88a Lichte Breiten für Gräben bis 1,25 m Tiefe ohne betretbaren Arbeitsraum nach
DIN 4124
Regelverlegetiefe t in m t d 0,70 0,70 t d 0,90 0,90 t d 1,00 1,00 t d 1,25
Lichte Grabenbreite b in m 0,30 0,40 0,50 0,60
Tafel 11.88c Nicht- und teilverbaute Gräben und Baugruben bis 1,75 m Tiefe
Grabentiefe h in m
1,25 alle Bodenarten: Lotrechte Abschachtung ist zulässig, sofern die Neigung der Gelände-
oberfläche bei nichtbindigen Böden 1:10 (E 5,7°) und bei bindigen Böden
1:2 (E 26,5°) ist.
1,25 bis 1,75 bindiger Boden (ab steifer Konsistenz) und Fels:
Ausbildung nach Abb. 11.89a
nichtbindiger Boden: Böschung oder kompletter Verbau
!1,75 alle Bodenarten: Böschung oder kompletter Verbau
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.89
Im Bereich benachbarter baulicher Anlagen sind die Forderungen der DIN 4123 zu beachten.
Bermen sind anzuordnen, falls dies zum Auffangen von abrutschenden Steinen, Felsbrocken und
dergleichen oder für Wasserhaltungen erforderlich ist. Bermen, die zum Auffangen abrutschender
Teile dienen, müssen mindestens 1,50 m breit sein und in Stufen von höchstens 3,00 m Höhe ange-
ordnet werden. Eine gleichwertige oder bessere Sicherungsmaßnahme als mit Bermen kann z.B.
eine Sicherung mit Folienabdeckung und verankerten Baustahlgewebematten darstellen, wenn auf
den Bermen einsickerndes Oberflächenwasser Rutschungen auslösen kann.
Abb. 11.89a Nicht- und teilverbaute Gräben und Baugruben bis 1,75 m Tiefe
8.3 Grabenverbau
8.3.1 Waagerechter und senkrechter Normverbau nach DIN 4124
Normverbau darf unter folgenden Voraussetzungen ohne besonderen Standsicherheitsnachweis
verwendet werden:
Geländeoberfläche verläuft annähernd waagerecht
nichtbindiger Boden oder ein bindiger Boden, steif oder halbfest
Bauwerkslasten üben keinen Einfluss auf Größe und Verteilung des Erddrucks aus
Straßenfahrzeuge und Baugeräte halten einen ausreichend großen Abstand vom Verbau ein.
Grabenverbaugeräte sind in
allen Bodenarten anwendbar,
die nicht ausfließen.
Einbauverfahren:
Einstellverfahren: Die Verbauelemente werden nach Aushub des Bodens auf die erforderliche Tiefe
in den Graben eingestellt. Voraussetzung: vorübergehend standfester Boden. (Dies ist ein Boden,
der zwischen Beginn der Ausschachtung und Einbringen des Verbaues keine wesentlichen Nach-
brüche aufweist.)
Absenkverfahren: Es kann in allen Bodenarten angewendet werden, die nicht ausfließen. Der Gra-
ben wird zunächst auf eine Tiefe ausgehoben, bei der die Grabenwände noch vorübergehend stehen.
Nach Einsetzen der auf die Grabenbreite montierten Verbaueinheit wird der Graben in Abschnitten
von d 0,50 m Tiefe ausgehoben. Sinkt hierbei die Verbaueinheit nicht durch ihr Eigengewicht
nach, müssen die Platten nachgedrückt werden. Bei großen Grabentiefen werden die Verbauein-
heiten durch Aufstocken zum Verbaufeld ergänzt und abschnittweise zur Grabensohle abgesenkt.
heitsnachweise erfolgen analog zu denen der Spundwand. Zu beachten ist, dass bei der Ermittlung
des belastenden Erddrucks und des Erdwiderstands ein größerer Erddruckneigungswinkel als _G _ =
M /2 nur aufgrund genauerer Nachweise angesetzt werden darf. Bei Sand- und Kiesböden ist G = 0
zu setzen, wenn damit zu rechnen ist, dass zwischen Beginn des Aushubs und Beginn des Betonie-
rens mehr als 30 Stunden liegen.
Bei der konstruktiven Ausbildung und Bemessung sind DIN 1045 und DIN 4126 zu beachten, wo-
bei keine höheren Festigkeitsklassen als C 20/25 anzusetzen sind. Die Konsistenz des verwendeten
Betons kann wegen des besonderen Einbauverfahrens nach DIN 4126, Abschn. 6.2 von der
DIN 1045 abweichen.
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.91
Stützflüssigkeit:
Die Stützflüssigkeit für den vertikalen Erdschlitz besteht beim Zweiphasen-Verfahren in der Regel
aus Ton-(Bentonit-)Suspensionen. Die Forderungen an die Eigenschaften und die Prüfmethoden
dieser Suspensionen sind in DIN 4126 und DIN 4127 festgelegt. Die Aufbereitung und ausreichen-
de Bevorratung (ca. 2 bis 2,5fache des Schlitzvolumens), die Behandlung der gebrauchten Suspen-
sion und des Erdaushubes stellen besondere Anforderungen an die Baustelleneinrichtung. Anzu-
streben ist ferner eine weitestmögliche Trennung von Aushubmaterial und Suspension und die an-
schließende Wiederaufbereitung der gebrauchten Suspension in der geforderten Qualität. Der ver-
bleibende, durch Suspension verunreinigte Bodenaushub und die verbrauchte Suspension müssen in
der Regel auf eine Deponie verbracht werden.
Die Standsicherheitsnachweise für den flüssigkeitsgestützten Schlitz sind nach DIN 4126 zu führen.
Für die Herstellung sind DIN 4126 und DIN 18 313 zu beachten.
8.4.2 Bohrpfahlwände
Vorteile:
x Im Wesentlichen analog zu denen der Schlitzwand.
x Weitere Vorteile:
Bohren erfolgt in der Regel unter Verrohrung, Stützflüssigkeit kann meist entfallen
auch komplizierten Grundrissen von Baugruben sehr gut anpassbar
querenden Kanälen und Leitungen gut anpassbar (Pfähle weglassen)
auch mit Neigung herstellbar.
Nachteile:
x Mögliche Tiefen geringer als bei Schlitzwand (bis ca. 25 m Tiefe).
Wandarten:
1. Tangierende Bohrpfahlwand
bewehrte Pfähle, nebeneinander ange-
ordnet
lichter Pfahlabstand aus Herstellungs-
gründen ca. 2– 10 cm
Berechnung der notwendigen Einbin-
detiefe und Schnittgrößen und die erd-
statischen Standsicherheitsnachweise
analog zur Spundwand möglich
nicht wasserdicht.
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
2. Aufgelöste Bohrpfahlwand
bewehrte Pfähle, mit Abständen größer
als der Durchmesser des Einzelpfahls
angeordnet
Zwischenräume im Aushubbereich
Arten von Bohrpfahlwänden werden mit dem Aushub fortschreitend
gesichert (im Allgemeinen mit Spritz-
beton bewehrt und auf Biegung be-
messen oder unbewehrt mit Gewölbe-
ausbildung zum Boden).
@-11.92 Geotechnik
Berechnung der notwendigen Einbindetiefe und Schnittgrößen und die erdstatischen Standsi-
cherheitsnachweise analog zur Trägerbohlwand möglich
nicht wasserdicht.
3. Überschnittene Bohrpfahlwand
Herstellung unbewehrter Primärpfähle (Pfähle 1, 3, 5 usw.)
wenige Tage danach Bohren der Sekundärpfähle (bewehrte Pfähle 2, 4, 6 usw.), die in die Pri-
märpfähle einschneiden (Herstellung einer durchgehenden Betonwand)
Überschneidungsmaß ca. 10–20 % des Pfahldurchmessers (abhängig von Bohrtechnologie und
Baugrundverhältnissen)
Berechnung der notwendigen Einbindetiefe und Schnittgrößen und die erdstatischen Standsi-
cherheitsnachweise analog zur Spundwand möglich
wasserabdichtende Baugrube herstellbar.
Für die Herstellung und Bemessung der verrohrt oder unverrohrt hergestellten Bohrpfähle (siehe
auch Abschnitt 5) sind vor allem DIN 1054, DIN EN 1536 mit DIN Fachbericht 129, DIN 18 301,
und DIN 1045 zu beachten.
Injektionsverfahren:
„klassische“ Injektionen oder Niederdruckinjektionen: Einpressen von Injektionsmitteln in die
Porenräume oder Hohlräume des Bodens oder Fels zum Dichten oder Verfestigen des Bodens
oder Fels; bei Planung, Ausführung und Prüfung von Injektionen ist die DIN 4093,
DIN EN 12 715, DIN 18 309 und ggf. das „Merkblatt für Einpressarbeiten mit Feinstbindemit-
teln in Lockergestein“1) zu beachten.
soil-fracturing-Verfahren: planmäßiges Einpressen von Injektionsmaterial zur gezielten, örtli-
chen Aufsprengung des Bodens (im Prinzip nur zur Gründungssanierung/Baugrund-
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
1)
BAUTECHNIK 79 (2002), Heft 8 und 9.
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.93
Injektionsmittel:
Nach Ausgangsstoffen und Zusammensetzung werden Mörtel, Pasten, Suspensionen, Lösungen
und Emulsionen unterschieden.
Ausgangsstoffe können z.B. Zemente, Zement-Bentonitmischungen, Feinstbindemittel (Ultra-
feinzemente) oder Chemikalien (Wasserglas, Silikate und Kunstharze) sein.
Die Wahl des Injektionsmittels und -verfahrens wird im Wesentlichen durch den Boden und seine
Eigenschaften bestimmt. Erste Anhaltswerte zu den möglichen Anwendungsbereichen können der
Abb. 11.93 entnommen werden.
Steine X
Schluff U Sand S Kies G
Ton T
100
Kunststofflösungen
80
Wasserglaslösungen
60 Feinstbindemittel
Zement
40
Düsenstrahlverfahren
20
0
0.002 0.006 0.020 0.060 0.200 0.630 2.0 6.3 20 63 100
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Korndurchmesser d in mm
zuführen. Das Injektionsziel hinsichtlich Bereich, Qualität und Druckfestigkeit ist durch Kontrolle
und Aufzeichnungen bei der Herstellung und durch Probenentnahme und -prüfung nach der Her-
stellung zu prüfen. Bei Unterfangungen mit Injektionen sind weiterhin eventuelle Bewegungen des
zu unterfangenden Bauwerks ständig zu überwachen (Hebungen/Setzungen z.B. mit Nivellements
oder Schlauchwaagen). Unter bestimmten Voraussetzungen können Injektionswände auch wasser-
dicht ausgebildet werden.
Erforderliche Nachweise:
(analog zu Schwergewichtsmauern Abschnitt 6)
Kippen
Gleiten
Grundbruch/zulässige Sohlspannungen
zulässige Spannungen im Injektionskörper
Verankerungsnachweise
eventuell Geländebruch.
Die erreichbaren Druckfestigkeiten der Injektions-
körper sind von Bodeneigenschaften, Injektionsver-
fahren und Injektionsmittel abhängig.
Für weitere Hinweise zu geotechnischen Injektionen kann neben DIN 4093 z.B. auf das Grund-
bautaschenbuch Teil 2 und den Betonkalender 1998 Teil 2 zurückgegriffen werden.
8.5.2 Frostwände
Frostwände (i. Allg. wasserabdichtend ausführbar) können durch künstliches Einfrieren wasserhal-
tender Bodenschichten (Bodenvereisung) hergestellt werden. Mit dem Vereisungszustand ist nur so
lange zu rechnen, solange die Gefriereinrichtung in Betrieb gehalten wird. Im Zuge der Eignungs-
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
und Planungsuntersuchungen für eine Bodenvereisung sind neben der Bestimmung der notwendi-
gen Bodenkennwerte für den ungefrorenen und gefrorenen Boden Untersuchungen zu den notwen-
digen Gefrierrohrabständen und zum geeigneten Kühlverfahren notwendig. Je geringer der Abstand
der Kühlrohre ist und je tiefer die eingebrachte Temperatur ist, um so kürzer ist die zur Bildung der
Frostmauer erforderliche Zeit.
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.95
8.6 Trägerbohlwände
8.6.1 Allgemeines
Trägerbohlwände werden im Prinzip wie Spundwände berechnet. Da die Wände jedoch nur
oberhalb der Baugrubensohle durchgängig ausgebildet sind, erfolgt zur Ermittlung der
Einbindetiefe der Ansatz des belastenden Erddrucks für den ebenen Fall auch nur in diesem
Bereich. Bei Erreichen des passiven Erddrucks kann sich bei ausreichend großem Abstand der
Bohlträger unterhalb der Baugrubensohle ein räumlicher Bruchkörper ausbilden. Bei geringem
Trägerabstand kommt es infolge der Überschneidung der Bruchkörper zur Reduzierung der
Stützwirkung vor dem Bohlträger. Den Grenzwert stellt dann der passive Erddruck im ebenen Fall
dar. Für den Standsicherheitsnachweis sind deshalb zum Vergleich zwei Nachweise erforderlich,
von denen der ungünstigere maßgebend ist. Die Träger besitzen die Breite bt und untereinander
einen Abstand at.
8.6.2 Berechnungsalgorithmus
Der folgende Berechnungsalgorithmus wurde unter Beachtung der EAB [11.6] aufgestellt.
a) Für die Berechnung sind zunächst folgende Annahmen zu treffen, da die passive Erddruckkraft
Eph1/2 = f (at,bt,t) ist:
Profilauswahl, z.B. I, IB, IPB, PSP und ][-Profile, und Festlegung der Bohlträgerbreite bt/gew
Wahl des Abstands der Bohlträger at/gew untereinander
Annahme zur notwendigen theoretischen Einbindetiefe t0,gew der Bohlträger
Annahme zur Auflagerung im Einbindebereich (Grenzfälle: frei aufgelagert/eingespannt).
b) Ermittlung einer wirklichkeitsnahen Verteilung des aktiven Erddrucks u.a. in Abhängigkeit der
Anordnung und Anzahl der Abstützungen. Erfahrungswerte können der EAB/ EB 69
entnommen werden. Nur bei nichtgestützten, im Boden eingespannten Trägerbohlwänden darf
i.d.R. der aktive Erddruck und die dreieckförmige Verteilung zum Ansatz kommen.
c) Standsicherheitsnachweise im GZ 1B.
— Kontrolle des Gleichgewichts der Horizontalkräfte
— Nachweis, dass das Erdauflager für die gewählte Einbindetiefe t0,gew in der Lage ist, die
Belastung aufzunehmen.
Eine Berechnungswiederholung ist i.d.R mit einer verbesserten Annahme t0,gew erforderlich,
wenn die Nachweise nicht erfüllt sind.
d) Nachweis, dass die Beanspruchungen des Bohlträgermaterials bei der gewählten Trägerbreite
b0,gew und dem Trägerabstand at/gew zulässig sind.
Andernfalls muss eine Wiederholung des gesamten Berechnungsalgorithmus unter Korrektur der
Trägerbreite oder des Trägerabstandes erfolgen, bis die Annahmen hinreichend zutreffend sind.
8.6.3 Standsicherheitsnachweise (GZ 1B)
Bei Trägerbohlwänden ist eine Vergleichsuntersuchung
unter Ansatz des räumlichen Erdwiderstands vor dem einzelnen Bohlträger
unter Annahme des Erddrucks auf eine gedachte durchgehende Wand (ideeller Erdwiderstand)
notwendig. Die kleinere Erdwiderstandskraft Eph ist für die weitere Berechnung maßgebend.
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Erddruckbeiwerte K* für D = E = 0
bei Annahme von G p*= (M k 2,5°) für M k < 30° bzw. G p* = 27,5° für M k t 30° bei behinderter
Vertikalbewegung nach Streck (Kpgh (Gp=0) siehe Abschn. 3.5):
M k in ° 15,0 17,5 20,0 22,5 25,0 27,5 30,0 32,5 35,0 37,5 40,0 42,5
Kpgh* 2,11 2,38 2,77 3,23 3,81 4,51 5,46 6,15 7,12 8,27 9,64 11,4
Kpch* 3,32 3,54 3,84 4,18 4,58 5,00 5,54 5,92 6,46 7,08 7,76 8,58
@-11.96 Geotechnik
mit
t0 theoretische Einbindetiefe (für freie Auflagerung gilt t0 = t und für eine Einspannung
t0 = 5t/6)
A = 0,5 (bei bindigen Böden 50%ige Abminderung nach EAB/ EB 14)
A = 1 (bei Kapillarkohäsion)
bS,R = 0,60 t0 tan M k bS,K = 0,90 (1 + tan M k) t0
bt
für bt 0,30 t 0 gilt: b' 0,30 t 0 und F
0,30 t 0
für bt t 0,30 t 0 gilt: b' bt und F 1
S
mit Eph3,d = Eph3,k /J Ep
zi
h
Uh
'Eah
Wahl des Anpassungsfaktors K zur Begrenzung der Verformungen nach EAB/ EB 14:
1) K = 0,80 bei mindestens steifen bindigen bzw. mitteldicht gelagerten nichtbindigen Böden
2) K < 0,80, falls 1) nicht zutreffend, z.B. bei weichen bindigen Böden.
Falls der Nachweis erfolgt, dass die Bewegungen des Fußauflagers unschädlich sind, kann K = 1
gesetzt werden.
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.97
2 E ph1,k f1 2 E ph 2,k f2
K rgh oder K rgh (kleinerer Wert ist maßgebend)
a t t0 a t t0
2 2
Ep Ep
— l = h ls und u = 0
— Zur Begrenzung der Verformungen kann ein
Anpassungsfaktor K < 1 gewählt werden.
— Korrekturbeiwerte f1 und f2 nach Weißenbach Eah
Korrekturbeiwerte f1 f2
Kohäsionslose Böden 0,85 0,95
Uh 'Eah
t0
Arbeitsraum zur Einbringung der Verankerung hinter der Wand notwendig ist. Üblicherweise
erfolgt bei Baugrubenwänden eine rückwärtige Verankerung mit Verpressankern, mitunter auch
mit Verpressmantelpfählen. Es dürfen nur die Verpressanker zum Einsatz kommen, die
bauaufsichtlich zugelassen sind. Für die sachgemäße Herstellung dieser Anker gilt
DIN EN 1537.
Hinsichtlich der Einsatzdauer unterscheidet man bei Verpressankern Kurzzeitanker (Einsatzdauer
kleiner als 2 Jahre) und Daueranker (länger als 2 Jahre im Einsatz). Verpressanker werden i.d.R. mit
Vorspannung eingebaut (Auswirkungen auf den Erddruckansatz siehe Abschn. 3.3).
@-11.98 Geotechnik
Verankerungsarten:
P
P
P
F2
GaW,k A Gk
Gk
Qk
E aW,k
Ck -GMk)
Mk Amögl,k
-a Qk Pk
lG D Ck
E aW,k
-G
GaW,k
F1
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.99
c) Nachweis
Ed d Rd
8.7.2 Absteifungen
Steifen sind gegen Herabfallen zu sichern, z.B. durch horizontal angeordnete Gurte.
Rundholzsteifen müssen mindestens einen Durchmesser von 10 cm besitzen und der Güteklasse II
entsprechen. Die Steifen sind u.a. auf Ausknicken zu untersuchen.
1)
Bautechnik 72 (1995), S. 780.
2)
EAU, E 66.
@-11.100 Geotechnik
8.8 Wasserhaltung
Die Wasserhaltung umfasst alle Maßnahmen zur Beherrschung des zuströmenden Wassers während
des Betriebs der Baugrube. Es wird in offene und geschlossene Wasserhaltung unterschieden. Die
Auswahl der Verfahren ist u.a. abhängig von den geohydrologischen Verhältnissen und der Geo-
metrie der Baugrube.
SteineX
Ton Schluffkorn U Sandkorn S Kieskorn G
90
Entwässerung mittels Druckluft
80
Elektro-
70 osmo-
tische Entw. durch Vakuum
Entwässerung durch
60 Entw. Gravitation
50 offene
Wasser-
40 haltung offene Wasserhaltung
30
20
10
0
0.002 0.006 0.020 0.060 0.200 0.630 2.000 6.300 20.000 63.000
Korndurchmesser d in mm
1.2 1.2
Verhältnis L2/R
1.0 1.0
0.8 0.8
0.6 0.6
0.4 0.4
1,0 0,8 0,6 t/R=0,4 t/R=0,2 t/R=0
0.2 0.2
Abb. 11.101a Berechnungs- 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0
0.0 0.0
1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 2.0
Beiwert m Beiwert n
beiwerte
hw
wobei d die Summe der Schichtdicken be-
zeichnet d d1 d 2 ..... d n . wasserundurchlässige Schicht
2. Festlegen der Absenktiefe s: Höhendiffe- rw x
x R
renz zwischen dem ruhenden Grundwasser-
spiegel und dem tiefsten Teil der Baugrube,
zuzüglich einem „Sicherheitsabstand“ von Abb. 11.101b Vollkommener Brunnen
0,5 – 1,0 m.
3. Eintauchtiefe der Brunnen in das Grundwasser: H = hw+s.
4. Reichweite der Brunnenanlage: R 3000 s k
@-11.102 Geotechnik
5. Berechnung des Ersatzradius rE der Brunnenanlage. Es wird die Annahme getroffen, dass die
Absenkung durch einen Brunnen mit dem Radius rE erfolgt.
ABr
rE
S
ABr bezeichnet die durch die Brunnen umschlossene Fläche.
Für langgestreckte Baugruben (Länge/Breite >3; a/b>3) gilt rE 0,2 a 0,37 b.
Bei Gräben und Brunnenreihen ist für den Ersatzradius rE a / 3 anzusetzen.
6. Abschätzung des Wasserandrangs zur Brunnenanlage:
QE
S k H 2 h2 (1 H )
ln R ln rE
y 2r
mit H=0,0 für vollkommene Brunnen
H=0,1…0.3 für unvollkommene Brun-
Filter
nen
7. Zustrom zum unvollkommenen Brunnen nach
s s
Szechy:
^ `
y H
S k H H 2 h02 kV H h0 t
quv
ln R ln rE
hw
8. Ergiebigkeit der Einzelbrunnen
k
q Eb S d Eb H s s Eb t
15
sEb – geschätzter lokaler Absenktrichter wasserundurchlässige Schicht
dEb – Durchmesser des Einzelbrunnens
rw x R x
(i.d.R. Bohrdurchmesser, bei
Brunnen ohne Kiesschüttung:
Rohrdurchmesser)
Abb. 11.102a Unvollkommener Brunnen
9. Anzahl der erforderlichen Brunnen
nerf Q E / q Eb
10. Beharrungszustand des Zuflusses zur Mehrbrunnenanlage mit n gleichen Brunnen, denen je-
weils die gleich Wassermenge entnommen wird: Formel nach Forchheimer für Mehrbrunnen-
anlagen:
Q
S k H 2 y2
1
ln R ln x1 x 2 .... x n
n
x1 , x 2 ,...., x n - Abstände der einzelnen Brunnen vom ungünstigsten anzunehmenden Punkt der
Baugrube (bei kreisförmigen Baugruben der Mittelpunkt, bei rechteckigen Bau-
gruben i. Allg. ein Eckpunkt)
Q – die von der gesamten Anlage geförderte Was- x4 x3
sermenge
n – Anzahl der Brunnen
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
Vakuumentwässerung
Anwendung: – Feinsande und Grobschluffe mit k=10-4 bis 10-7 m/s
Anordnung: – Abstand der Brunnen 1 bis 1,25 m
Baugrube, Verankerung und Wasserhaltung @-11.103
qV
S K H 2 h02 s m p 0 – atmosphärischer Luftdruck
ln R / r s
p – Vakuumdruck
JW – Wichte von Wasser
s – größte Absenktiefe in der Baugrube
Elektroosmotische Verfahren
Anwendung: – schluffige, tonige und zum Teil organische Böden mit k<10-8 m/s und d10 zwi-
schen 0,002 und 0,015 mm
Anordnung: – kreisförmig, Elektrodenabstände zwischen 1 und 10 m
– Spannung zwischen 15 und 150 V
durch ein Elektrodenpaar freigesetzte elektroosmotische Wassermenge:
1
qe k e S U l in cm/s U – Spannung in V
ln ( s / r )
l – Elektrodenlänge im Grundwasser in cm
s – Elektrodenabstand in cm
r – Elektrodenradius in cm (kleinsten Wert einsetzen)
ke – elektroosmotische Durchlässigkeitszahl, ist für fast
alle Böden 510-5 cm2/(Vs)
8.8.3 Versickerung
Die aufnehmbare Wassermenge Q eines Versicke- Versickerungs-
wasserspiegel
rungsbrunnens ist: z
Q
S k 2H z z 2 h ruhender Grundwasserspiegel
ln R ln rRr H
Das Fassungsvermögen des einzelnen Brunnens ergibt
sich zu:
k Si k Abb. 11.103a Versickerungsbrunnen
q S 2S r h c mit k Si
15 4
Zur Gewährleistung des Abfließens der berechneten Wassermenge ist eine Mindeststauhöhe h´ er-
forderlich. Diese ergibt sich zu:
b
2q ln
h c h z Eb h r
S k Si
8.8.4 Beeinflussung des Erddrucks durch strömen-
des Wasser
h
Schneider, Bautabellen für Ingenieure, 20. Auflage 2012.
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