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Scholz zu Besuch in Moskau.

Kanzler Scholz hat bei seinem Besuch in Moskau diplomatisches Fingerspitzengefühl und
Rückgrat bewiesen. Und er hat dem russischen Präsidenten Putin gezeigt, wie geschlossen
der Westen in der Ukraine-Frage zusammensteht.

Vier Stunden lang haben Scholz und Putin miteinander gesprochen. Trotz teilweise
gravierender Unterschiede, die auf der gemeinsamen Pressekonferenz deutlich wurden, ist
die wichtige Botschaft nach dem Antrittsbesuch des Bundeskanzlers: Beide Seiten sind
bereit, den Dialog und die Verhandlungen im Ukraine-Konflikt fortzusetzen.

Gegenüber Putin zeigte Scholz aber auch Rückgrat: Putins Darstellung der NATO als
Aggressor im Jugoslawien-Krieg wies der Bundeskanzler mit Verweis auf den damaligen
Völkermord trocken zurück.

Diesmal ist der Westen einig wie selten zuvor. Vorhandene Zweifel daran hat Scholz bei
seinen Besuchen in Washington, Kiew und Moskau ausgeräumt. Besonders wichtig war die
enge Abstimmung mit den Präsidenten Frankreichs und der USA, die Wiederbelebung des
Weimarer Dreiecks mit Polen und Frankreich und der Schulterschluss mit den baltischen
Ländern. Scholz lässt auch keinen Zweifel mehr daran, dass die Erdgas-Pipeline "Nord
Stream 2" nicht in Betrieb gehen wird, sollte Russland die Ukraine angreifen. Der Westen
kann unmöglich auf die Maximalforderungen Putins nach einer Rückabwicklung der NATO-
Osterweiterung eingehen.Und Putin machte deutlich, dass ihm ein mündliches Versprechen
des Westens, dass die Ukraine auf absehbare Zeit kein NATO-Mitglied werde, nicht
ausreicht. Er besteht auf schriftlichen Garantien.

Zusammenfassung

So fand in Moskau das offizielle Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin statt. Er bezog sich auf den Konflikt in der Ukraine, die
Gasversorgung und andere wichtige Themen. Scholz bewies in Moskau diplomatisches
Fingerspitzengefühl: Er rief Russland zur Deeskalation auf und betonte gleichzeitig,
nachhaltige Sicherheit könne in Europa nicht gegen Russland, sondern nur mit Russland
erreicht werden. Es wurde auch diskutiert, ob die NATO-Streitkräfte ausgebaut werden
sollten. Der russische Präsident forderte ein schriftliches Dokument, das die
Nichtmitgliedschaft der Ukraine in den NATO-Streitkräften beweist. Noch vor dem
Antrittsbesuch von Scholz ließ Russland erste Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine
abziehen. Dies kann ein erstes Signal der Entspannung sein.
Dies bezieht sich auf die Beilegung des Konflikts, den neuen Kurs der russisch-deutschen
Beziehungen, wirtschaftliche und andere Fragen;

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