Sie sind auf Seite 1von 1

Mineralien

Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass Gesteine (in genschaften wie Transparenz, Luminiszenz (Leuchter-
den meisten Fällen) aus mehreren Bestandteilen beste- scheinung), Lichtbrechung und natürlich die chemische
hen, den Mineralien (= homogene Bausteine der Erdkru- Zusammensetzung.
ste). Insgesamt gibt es auf unserem Planeten Verbindun- ● Härte: Unter dem Begriff Härte ist der Widerstand
gen von 93 chemischen Elementen, doch bilden lediglich
eines Minerals gegen das Eindringen eines anderen Kör-
neun Elemente (O, Si, Al, Fe, Ca, K, Na, Mg, H) zu-
pers zu verstehen. Nach dem Vorschlag des Mineralogen
sammen 98 % des Gesteins. Diese Elemente findet man
Friedrich Mohs (1773 bis 1839) werden die Mineralien
selten frei in der Natur, denn sie sind chemisch sehr re-
nach einer zehnteiligen Härteskala relativ gruppiert (Ritz-
aktionsfreudig und bilden untereinander fast ausnahmslos
härte). Jedes so eingeordnete Mineral ritzt das mit gerin-
chemische Verbindungen (Mineralien). Die Mineralogie gerer Härte bezeichnete und wird von den nachfolgend
kennt heute mehr als 4'000 Mineralien, von denen sind
härteren Mineralien geritzt.
jedoch nur etwa 200 gesteinsbildend.
● Farbe: Die Farbe eignet sich nicht bei allen Mineralien
als Bestimmungsmerkmal. Die Farbe vieler wichtiger
Mineralien ist vom Gehalt an Fremdstoffen abhängig und
daher sehr variabel. Quarz zum Beispiel ist oft farblos
(Bergkristall), kommt aber auch als Amethyst (violett),
Rauchquarz (braun bis schwarz), Rosenquarz (rosa) und
Citrin (gelb) vor. Als Strichfarbe (= Strich) wird die
Farbe bezeichnet, die beim Reiben eines Minerals auf
einer rauhen, unglasierten Porzellanfläche entsteht. Der
Strich entspricht der Eigenfarbe des Minerals und weitge-
hend unabhängig von den Farbvarietäten.
● Glanz: Mineralien zeigen oft einen charakteristischen
Glanz. Man unterscheidet Glas-, Seiden- und Perlmutter-
glanz, Diamantglanz, Fett- und Wachsglanz sowie Me-
Abb. 1: Granit tallglanz (häufig bei Erzen).
● Spaltbarkeit: Viele Mineralien lassen sich nach ebe-
Entstanden sind die Mineralien beim Erstarren von nen Flächen teilen. Diese ist vom inneren Bau der Kri-
Magma oder Lava (z.B. Eisen), beim Abkühlen von stalle abhängig. Je nachdem, wie leicht sich ein Mineral
heissen Gasen (z.B. Schwefel), beim Verdunsten wässri- spalten lässt, unterscheidet man sehr vollkommene bis
ger Lösungen (z.B. Steinsalz), unter Mithilfe von Orga- unvollkommene Spaltbarkeit. Es gibt auch Mineralien
nismen oder durch Umkristallisation schon vorhandener (z.B. Quarz), die sich überhaupt nicht spalten lassen.
Mineralien durch Druck und/oder Temperatur. Mi- ● Bruch: Das Auseinanderfallen eines Minerals mit
neralien sind mit wenigen Ausnahmen kristallin aufge- unregelmässigen Flächen bei Schlagbeanspruchung wird
baut, d.h. ihre kleinsten Bauteilchen (Atome, Ionen oder als Bruch bezeichnet. Man unterscheidet beispielsweise
Moleküle) sind gesetzmässig dreidimensional in einem muschligen, splittrigen, fasrigen, blättrigen, spröden und
Kristallgitter angeordnet. Die Mineralien ohne gesetz- unebenen Bruch.
mässigen Innenbau bezeichnet man als amorph.
● Kristallform: Jedes Mineral kann entsprechend sei-
nem inneren Kristallaufbau nur ganz bestimmte geometri-
Für die rasche äusserliche Bestimmung eines Minerals
sche Formen ausbilden (z.B. Würfel). Fachleute bezeich-
verwendet man meist physikalische Eigenschaften wie
net die Flächenkombination, in der ein Mineral auftritt als
Härte, Farbe, Glanz, Spaltbarkeit, Bruch und Kristall-
Tracht (z.B. Würfel, Rhombendodekaeder), die Gestalt
form. Bei der genauen Bestimmung im Labor untersucht
der Kristallausbildung als Habitus (z.B. säulig, nadlig).
man zusätzlich Dichte, Löslichkeit, Magnetismus, elek-
trische Leitfähigkeit, Radioaktivität sowie optische Ei-

Abb. 3: Kristallgitter von Steinsalz

Das könnte Ihnen auch gefallen