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Die fachgerechte

Kupferrohr-Installation
Eigenschaften · Verarbeitung · Verwendung
Inhaltsverzeichnis

1. Kupferrohre 5 4. Verarbeitungs- und Verbindungstechniken 18

1.1 Kupferrohre nach DIN EN 1057 5 4.1 Kaltbiegen von Kupferrohren, Abmessungsreihe
1.2 Kupferrohre für die Gas- und Trinkwasser- DVGW-Arbeitsblatt GW 392 18
Installation nach DIN EN 1057 und DVGW- 4.2 Vorbereiten der Kupferrohre für alle
Arbeitsblatt GW 392 5 Verbindungstechniken 18
1.3 Kupferrohre nach DIN EN 1057 und 4.3 Vorbereitungen bei Lötverbindungen
GW 392 mit Gütezeichen RAL 5 (Hart- und Weichlöten) 19
1.4 Qualitätsprüfungen 5 4.3.1 Flussmittel 19
1.5 Kennzeichnung 6 4.3.2 Weichlöten 20
1.6 Werkseitig vorummantelte Kupferrohre 7 4.3.3 Hartlöten 20
1.7 Dünnwandige Kupferrohre mit 4.4. Handwerklich gefertigte Abzweige und Muffen 20
festhaftendem Kunststoffmantel 8 4.4.1 Lötverbindungen bei handwerklich gefertigten
1.8 Bestellbeispiele 8 Abzweigen und Muffen 21
4.5 Schweißverbindungen 21
2. Fittings 9 4.6 Pressverbindungen 22
4.7 Steckverbindungen 22
2.1 Kapillarlötfittings nach DIN EN 1254-1 und -4 9 4.8 Klemmringverbindungen . 23
2.2 Qualitätsprüfungen für Kapillarlötfittings 10
2.3 Pressfittings 10 5. Betriebstemperaturen und Betriebsdrücke . 24
2.4 Pressfittings nach E DIN 2549
mit DVGW-Prüfung 11 6. Allgemeine Anforderungen an Installationen . 26
2.5 Steckfittings nach prEN 1254-6
mit DVGW-Prüfung 12 6.1 Leitungsführung 26
2.6 Klemmringverschraubungen nach DIN EN 1254-2 13 6.1.1 Erdverlegte Trinkwasserleitungen 26
2.7 Schweißbogen nach DIN 2607 13 6.1.2 Erdverlegte Gasleitungen 26
2.8 Lösbare Verbindungen 13 6.1.3 Erdverlegte Flüssiggassleitungen 26
2.9 Ergänzende Hinweise 14 6.1.4 Erdverlegte Ölleitungen 26
6.2 Korrosionsschutz 26
3. Lote, Flussmittel und Schweißzusätze 16 6.2.1 Erdverlegte Leitungen 27
6.2.2 Freiverlegte Außenleitungen 27
3.1 Lote und Flussmittel 16 6.2.3 Innenleitungen 28
3.2 Weichlote nach DIN EN ISO 9453 16 6.2.4 Kupferrohre unter Putz 28
3.3 Flussmittel für Weichlote nach DIN EN ISO 9454-1 16 6.3 Wärmeschutz 29
3.4 Weichlötpasten 16 6.4 Befestigung 29
3.5 Hartlote nach DIN EN ISO 17672 17 6.5 Schallschutz 29
3.6 Hartlöt-Flussmittel nach DIN EN 1045 17 6.6 Brandschutz 30
3.7 Schweißzusätze 17 6.7 Temperaturbedingte Längenausdehnung 30
6.8 Verlegung im Mauerwerk und
auf Rohbetondecken 33
6.9 Altbaumodernisierung 33
6.10 Vorfertigung 33

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7. Einsatzbereich Trinkwasser-Installation 34 9. Einsatzbereich Brennstoffversorgung 40

7.1 Trinkwasser 34 9.1 Erdgas 40


7.2 Einsatzbereiche für Kupfer nach DIN 50930-6 34 9.2 Flüssiggas 40
7.3 Planungsgrundlagen 35 9.3 Heizöl 41
7.4 Zirkulationsleitungen 36
7.5 Zusammenbau von Kupfer mit 10. Weitere Einsatzbereiche 42
anderen Werkstoffen 36
7.6 Dichtheitsprüfung 37 10.1 Solarthermie 42
7.7 Spülen und Inbetriebnahme von 10.2 Regenwassernutzungsanlagen 42
Trinkwasser-Installationen 38 10.3 Löschwasserleitungen 42
7.8 Übergabe, Betriebsanleitungen 38 10.4 Technische Druckluft 42
10.5 Medizinische Gase 42
8. Einsatzbereich Heiz- und Kühlsysteme 39 10.6 Technische Gase 43
10.7 Betriebswässer 43
8.1 Planungsgrundlagen 39 10.8 Abwasser– Druckleitungen von
8.2 Zusammenbau von Kupfer mit Abwasserhebeanlagen 43
anderen Werkstoffen 39
8.3 Offene Wasser-Kühlsysteme 39 11. Normen und Regelwerke 44
8.4 Dichtheitsprüfung 39
Index 46

DKI-i158-05/2019

KUPFERINSTITUT.DE | 3
Einleitung

Kupfer ist der bevorzugte Werkstoff in der Sanitär- und Heizungstechnik, nicht
zuletzt wegen seiner langen Haltbarkeit und gesundheitlichen Unbedenklichkeit.
Es ist ein zeitgemäßer Werkstoff, der allen Anforderungen an nachhaltiges Bauen
gerecht wird und durch ökologischen Vorteile überzeugt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Materalien Für den Einsatz von Kupfer sprechen Dieser Informationsdruck soll dem
eignet sich Kupfer dank seines breiten außerdem seine leichte Verarbeitbarkeit und Planer und Installateur als Hilfe dienen.
Eigenschaftsspektrums für alle Einsatzbe- die nahezu uneingeschränkte Kompatibilität Er enthält die wichtigsten Aussagen aus
reiche in der Hausinstallation. Nicht nur für der einzelnen Bauteile untereinander. den einschlägigen Regelwerken, ohne
Trinkwasser- und Heizungsleitungen wird jedoch vollständig sein zu können.
Kupfer eingesetzt; gerade bei hohen Die universelle Einsetzbarkeit von Kupfer in Sollten weiterführende Fragen bestehen,
Anforderungen an die Sicherheit wie bei der Versorgungstechnik, die es so bei keinem können die technischen Beratungen der
der Gasversorgung oder bei außergewöhn- anderen Werkstoff gibt, bestimmt die Anzahl Rohr- und Fittinghersteller sowie das
lichen Temperaturbeanspruchungen wie der zu beachtenden Regelwerke. Dabei sind Deutsche Kupferinstitut kontaktiert
beispielsweise in Solaranlagen wird heute weder mehr Regelwerke zu beachten als bei werden.
fast ausschließlich Kupfer als Werkstoff für anderen Werkstoffen, noch sind die
Versorgungsleitungen in Gebäuden Verarbeitungstechniken komplizierter.
verwendet. Kupferanwendungen sind lediglich
vielfältiger.

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1. Kupferrohre

1.1 Kupferrohre nach DIN EN 1057 1.2 Kupferrohre für die Gas- und Trink- 1.4 Qualitätsprüfungen
Die Anforderungen an Kupferrohre für wasser-Installation nach DIN EN 1057 In DIN EN 1057 sind neben der Produktbe-
Installationszwecke werden in DIN EN 1057 und DVGW-Arbeitsblatt GW 392 schreibung weitreichende Prüfanforde-
‘Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Generell gilt, dass Werkstoffe, Bauteile und rungen enthalten.
Wasser- und Gasleitungen für Sanitärin- Apparate für die Trinkwasser-Installation
stallationen und Heizungsanlagen‘ im Rahmen der EU-Bauproduktenverord- Geprüft werden:
beschrieben. nung und, soweit verfügbar, in Überein- · Werkstoffzusammensetzung
Diese Norm beschreibt die Anforderungen stimmung mit harmonisierten europä-
· mechanische Eigenschaften
an die Eigenschaften, die Zusammenset- ischen Normen oder europäischen
zung, die Lieferbedingungen und die technischen Zulassungen (ETA) mit ‘CE‘ · Maße und Grenzmaße
Prüfung von nahtlosen Rundrohren aus gekennzeichnet sein müssen. Liegen beide · Fehlerfreiheit
Kupfer mit einem Außendurchmesser von Prüfkriterien für ein Produkt (noch) nicht
· Oberflächenbeschaffenheit
6 bis 267 mm. vor, so muss die Kennzeichnung den
nationalen Normen (z. B. DIN EN 1057) und · Biegeverhalten
Wesentliche Anforderungen der DIN EN dem DVGW-Regelwerk (z. B. DVGW GW · Aufweitverhalten
1057 an die Eigenschaften der Kupferrohre 392) entsprechen. · Bördelverhalten
sind die Zuordnung von Außendurch-
messern und Wanddicken, eingeengte Im DVGW-Arbeitsblatt GW 392 ‘Naht-
Außendurchmessertoleranzen für die losgezogene Rohre aus Kupfer für Gas- Güte- und DVGW-geprüfte Rohre
Kapillarlötung, einheitliche Festigkeitszu- und Trinkwasser-Installationen; Anforde- unterliegen z. T. strengeren und zusätz-
stände und Lieferlängen, die Kennzeich- rungen und Prüfungen‘ sind die lichen Anforderungen. So darf z. B. die
nung der Rohre sowie der einzusetzende, notwendigen Eigenschaften von für diese quantitativ gemessene Kohlenstoffmenge
einheitliche Werkstoff Cu-DHP (Werkstoff- Einsatzbereiche vorgesehenen Kupfer- auf der Innenoberfläche fabrikneuer
nummer CW024A, sauerstofffreies Kupfer, rohren beschrieben. Rohre in Ringen 0,10 mg/dm² nicht
das mind. 99,90 % Kupfer und Silber sowie überschreiten (DIN EN 1057: 0,20 mg/dm²).
zwischen 0,015 % und 0,040 % Phosphor 1.3 Kupferrohre nach DIN EN 1057 und Bei Rohren in geraden Längen ist der
enthält). GW 392 mit Gütezeichen RAL Restgehalt des für die Fertigung not-
Die Gütebedingungen RAL-RG 641/1 ‘Güte- wendigen Ziehmittels für Rohre bis ein-
Kupferrohre nach DIN EN 1057 sind und Prüfbestimmungen (Gütebedin- schließlich 54 mm auf 0,2 mg/dm²
universell einsetzbar und können beispiels- gungen) für das Gütezeichen Kupferrohr/ begrenzt.
weise in folgenden Bereichen eingesetzt RAL‘ der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V.
werden: enthalten gegenüber der Norm DIN EN Das DVGW-Arbeitsblatt GW 392 und die
· Trinkwasserverteilsysteme für 1057 ergänzende Anforderungen und Gütebedingungen der Gütegemeinschaft
kaltes und erwärmtes Trinkwasser Vorschriften zur Prüfung solcher Rohre. Kupferrohr e.V. verlangen eigene Über-
Das Gütezeichen kann für Kupferrohre für wachungsprüfungen der Rohrhersteller mit
· Heizungs- und Kühlsysteme ein- die Trinkwasserinstallation und die Dokumentation, für die ein Mindestumfang
schließlich Fußboden-, Wand- und Heizungsinstallation vergeben werden. festgelegt ist. In jährlichen Überwachungs-
Deckenheizsysteme prüfungen durch neutrale Prüfstellen
· Verteilung gasförmiger und flüssiger werden zusätzlich Rohre überprüft, wobei
Brennstoffe auch kontrolliert wird, ob die Eigenüber-
· Solaranlagen wachungen im vorgeschriebenen Umfang
durchgeführt wurden.
· Löschwasserleitungen und Sprinkler-
anlagen
· Anlagen für betriebliche Druckluft
· Regen- und Betriebswässer
· Abwasserentsorgung
(z. B. Druckleitungen für Abwasser-
hebeanlagen)

Bezüglich weiterer Einsatzbereiche und


Einsatzgrenzen ist Rücksprache mit den
Herstellern zu nehmen.

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Lieferform Außendurchmesser Festigkeitszustand Lieferlänge
in Ringen* 6 - 22 mm R220 (weich) 25 oder 50 m
gerade Längen 12 - 28 mm R250 (halbhart) 5m
gerade Längen 6 - 133 mm R290 (hart) 5m
159, 219, 267 mm R290 (hart) 5m

Tabelle 1.1 Lieferformen von Kupferrohren nach DIN EN 1057


* Ringaußendurchmesser 500 - 900 mm

Andere
Gas- und Trinkwasser-Installation
Anwendungen
mit DVGW-Prüfzeichen nach Arbeitsblatt GW 392
(z. B. Heizung)
Stangen Ringe Ringe
Durchmesser x Wanddicke in mm
12 x 1 42 x 1,2 133 x 3 12 x 1 12 x 0,7
15 x 1 54 x 1,5 159 x 3 15 x 1 14 x 0,8
18 x 1 64 x 2 219 x 3 18 x 1
22 x 1 76,1 x 2 267 x 3 22 x 1
28 x 1 88,9 x 2
35 x 1,2 108 x 2,5
Tabelle 1.2 Wesentliche Abmessungen von Kupferrohren nach DIN EN 1057 mit RAL-Gütezeichen für die Gas- und Trinkwasser-Installation und für andere Anwendungen (z. B. Heizung)
- Rohre vom Ring sind jeweils blank, vorummantelt oder wärmegedämmt erhältlich
- Stangenrohre 12 - 54 mm sind außerdem mit Wärmedämmung 100% EnEV erhältlich

1.5 Kennzeichnung Zumindest folgende Angaben müssen Des Weiteren sind folgende Kennzeichnun-
Von 10 bis 54 mm Durchmesser müssen die bleibend angebracht werden: gen dauerhaft oder bleibend anzubringen:
Rohre im Abstand von höchstens 600 mm · EN 1057 · Außendurchmesser und Wanddicke
wiederkehrend über ihre Länge gekenn-
· · Kennzeichnung halbharter Rohre
zeichnet sein.
Rohre mit einem Durchmesser von 6 mm · Kennzeichen des Herstellers durch das Zeichen |-|-|
bis 10 mm oder über 54 mm müssen · Herstelldatum -
zumindest an beiden Enden in ähnlicher Jahr und Quartal (I bis IV) oder Rohre nach DVGW-Arbeitsblatt GW 392
Weise sichtbar gekennzeichnet sein. Jahr und Monat (1 bis 12) sind ergänzend folgendermaßen zu
Kennzeichnen:
· DVGW-Prüfzeichen und Register-
nummer des Herstellers 'DV-7204-YZ-
XXXX'

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Hersteller Markenname 18 · 1 Datum EN 1057 © DV-7204 YZ XXXX Herstellerland Hersteller Markenname 18 · 1 Datum EN 13349 DIN 4102-B2

Hersteller Markenname 15 · 1 Datum EN 1057 © DV-7204 YZ XXXX Herstellerland Hersteller Markenname 15 · 1 DIN 4102-B2 100 % EnEV FCKW/FKW-frei

Bild 1.1 Kennzeichnungsbeispiele von Kupferrohren nach DIN EN 1057 mit RAL-Gütezeichen und DVGW-Kennzeichnung (1485)

Auf Rohren mit RAL-Gütezeichen 1.6 Werkseitig vorummantelte


ist außerdem folgende Kennzeichen Kupferrohre
anzubringen: Nach DIN EN 13349 ‘Vorummantelte Rohre
· vereinfachtes RAL-Gütezeichen aus Kupfer mit massivem Mantel‘ müssen
(Bild 1.2) werkseitig mit Kunststoff ummantelte
Kupferrohre gemäß DIN EN 1057 be-
· Herstellungsland (Länderkürzel) schaffen sein und die Ummantelung muss
mindestens folgende dauerhafte Kenn-
Weitere Kennzeichnungen, wie zeichnungen aufweisen (Bild 1.1):
beispielsweise herstellerspezifische
Marken- oder Produktnamen, sind · Kennzeichen des Herstellers
natürlich ebenso zulässig (Bild 1.1).
· EN 13349
· Außendurchmesser und Wanddicke
des Kupferrohres ohne Mantel
· Festigkeitszustand bei halbharten
Rohren
· Herstelldatum -
Jahr und Quartal (I bis IV) oder
Jahr und Monat (1 bis 12)

Die Kennzeichnung mit dem Herstelldatum


kann jedoch entfallen, wenn Rohr und
Ummantelung vom selben Hersteller
Bild 1.2 Gütezeichen RAL der Gütegemeinschaft Kupfer­rohr stammen. Des Weiteren ist die Angabe der
e.V., rechts das vereinfachte Gütezeichen RAL (0477 A) Brandklasse der Ummantelung üblich.

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1.7 Dünnwandige Kupferrohre mit Das Verbinden der flexiblen Kupferrohre Werkseitig vorummantelte Kupferrohre
festhaftendem Kunststoffmantel erfolgt mit vom Rohrhersteller gelieferten nach DIN EN 13349 für die Trinkwas-
Kupferrohre dieses Typs besitzen ein oder freigegebenen Verbindern wie z. B. ser-Installation
dünnwandiges Mediumrohr aus Kupfer Pressfittings. 250 m Kupferrohr in geraden Längen
Cu-DHP, das mit einem festhaftendem (Stangenrohr) nach DIN EN 1057 im
Kunststoffmantel verbunden ist. 1.8 Bestellbeispiele Festigkeitszustand R290 (hart) mit
Die Rohre sind ausschließlich im Festig- Kupferrohre für die Trinkwasser- und werkseitiger Vorummantelung nach DIN EN
keitszustand ‘weich‘ in Form von Ringen Gasinstallation 13349, Außendurchmesser des Kupfer-
erhältlich. 500 m Kupferrohr in geraden Längen rohres 15 mm, Wanddicke 1 mm, mit
Der Glattmantel aus Kunststoff dient als (Stangenrohr) nach DIN EN 1057 mit einem DVGW-Prüfzeichen und RAL-Gütezeichen:
mechanischer Schutz während Transport, Außendurchmesser von 28 mm und einer
Lagerung und Verarbeitung und übernimmt Wanddicke von 1,0 mm im Festigkeits- „250 m Kupferrohr DIN EN 1057 – R290
beim Biegen des Rohres eine Hilfsfunktion. zustand R250 (halbhart) mit DVGW-Prüf- – 15 x 1,0 mm – 5 m Stange mit DVGW-
zeichen und mit RAL-Gütezeichen: Prüfzeichen und RAL-Gütezeichen – mit
Kupferrohre mit festhaftendem Kunststoff- werkseitig aufgebrachtem Kunststoff-
mantel können vielfältig eingesetzt werden, „500 m Kupferrohr DIN EN 1057 – R250 Stegmantel nach DIN EN 13349“
z. B. in der Heizungstechnik als Flächenheiz- – 28 x 1,0 mm – 5 m Stange mit DVGW-
rohre oder zur Bauteilaktivierung. Prüfzeichen und mit RAL-Gütezeichen“ Kupferrohre mit festhaftendem
Für den Einsatz im Trinkwasserbereich Kunststoffmantel für die Trinkwasser-
können Kupferrohre mit festhaftendem Kupferrohre für Heizungsanlagen Installation
Kunststoffmantel nach DVGW-Prüfgrund- 500 m Kupferrohr in Ringen nach DIN EN 100 m Kupferrohr mit festhaftendem
lage VP 652 geprüft und zugelassen 1057 mit einem Außendurchmesser von 14 Kunststoffmantel mit einem Außendurch-
werden. So geprüfte Rohre müssen mm und einer Wanddicke von 0,8 mm im messer von 16 mm und einer Wanddicke
demnach dauerhaft mit folgenden Festigkeitszustand R220 (weich) mit von 2 mm mit DVGW-Prüfzeichen:
Angaben fortlaufend und in Abständen von RAL-Gütezeichen: „500 m Kupferrohr DIN
höchstens 1 m gekennzeichnet werden: EN 1057 – R220 – 14 x 0,8 mm – 50 m „100 m flexibles Kupferrohr mit fest-
Ringe mit RAL Gütezeichen“ haftender Kunststoffummantelung aus
· DVGW-Zertifizierungszeichen mit PE-RT – R220 – 16 x 2,0 mm – 100 m
Registriernummer Ringe mit DVGW-Prüfzeichen“.
· Herstellername oder Herstellerkenn-
zeichen
· Rohrabmessung (Außendurchmesser
und Wanddicke)
· Rückverfolgbarkeitscode

Abmessung Wanddicke Kupferrohr Ringlänge


mm mm m

14 x 2 0,30 100
16 x 2 0,35 100
18 x 2 0,35 100
20 x 2 0,50 50
26 x 3 0,50 50

Tabelle 1.3 Lieferformen und Abmessungen, dünnwandige Kupferrohre mit festhaftendem Kunststoffmantel

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2. Fittings

Für Installationsrohre aus Kupfer nach DIN Bezüglich weiterer Einsatzbereiche und Anschlussdurchmessern, mindestens
EN 1057 kommen hauptsächlich folgende Einsatzgrenzen ist Rücksprache mit den jedoch mit dem Herstellerzeichen,
Form- und Verbindungsstücke zum Einsatz: Herstellern zu nehmen. dauerhaft und lesbar gekennzeichnet
werden (Bild 2.1).
· Kapillarlötfittings nach DIN EN Die entsprechenden Anforderungen an die
1254-1, -4 und -5 sowie den DVGW- Fittings werden in den Regelwerken DIN EN Fittings nach DIN EN 1254 werden durch
Prüfgrundlagen GW 6 und 8 1254-1 (Kapillarlötfittings), DIN EN 1254-4 Angabe des Typs, DIN EN 1254, der
(Übergangsfittings), den DVGW-Prüfgrund- Bestellnummer und der Anschlussgröße
· Pressfittings nach DIN 2459 und den bezeichnet.
lagen GW 6 und GW 8 sowie den Güte-
DVGW-Prüfgrundlagen und Prüfbestimmungen RAL RG 641/4 der
W 534 (Trinkwasser) bzw. G 5614 (Gas) Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V.
· Klemmringverschraubungen nach DIN beschrieben.
EN 1254-2 und DVGW-Prüfgrundlage
W 534 Fittings nach den o. a. Normen sind für
· Steckfittings nach prEN 1254-6 und Kupferrohrabmessungen von 6 bis
DVGW-Prüfgrundlage W 534 mindestens 108 mm Anschlussdurchmes-
ser und mit Gewinde-Anschlussgrößen nach
· Bogen aus Kupfer zum Einschweißen DIN EN 10226 von R/Rp 1/8 bis R/Rp 4
nach DIN 2607 lieferbar
(R = Außengewinde, Rp = Innengewinde).

Bild 2.1 Kennzeichnungsbeispiel eines gütegeprüften


2.1 Kapillarlötfittings nach Kapillarlötfittings werden in der Regel aus
Kapillarlötfittings mit RAL-Gütezeichen (3502 A)
DIN EN 1254-1 und -4 dem sauerstofffreiem Kupfer Cu-DHP oder
Kapillarlötfittings sind universell einsetzbar Kupferlegierungen hergestellt, die sowohl
und können beispielsweise in folgenden den Anforderungen der DIN 50930-6 als
Bereichen eingesetzt werden: auch der UBA-Liste „Bewertungsgrundlage Die Anschlussgröße benennt den Außen-
für metallene Werkstoffe in Kontakt mit durchmesser des zugehörigen Rohres, bei
· Trinkwasserverteilsysteme für Trinkwasser“ entsprechen müssen. Gewindeanschlüssen zusätzlich das
kaltes und erwärmtes Trinkwasser Gewindemaß.
Kapillarlötfittings sind für alle Lötverbin-
· Heizungs- und Kühlsysteme ein- dungstechniken bei Installationsrohren
schließlich Fußboden-, Wand- und nach DIN EN 1057 verwendbar.
Deckenheizsysteme
· Verteilung gasförmiger und flüssiger Um die Kapillarwirkung sicherzustellen,
Brennstoffe sind enge Fertigungstoleranzen für die
· Solaranlagen Anschlussdurchmesser der Innen- und
Außenlötenden festgelegt. Die maximale
· Löschwasserleitungen und Sprinkler-
Einstecktiefe wird durch einen Rohran-
anlagen schlag begrenzt.
· Druckluftanlagen
· Regen- und Betriebswässer Fittings müssen allgemein – soweit es die
Größe des Fittings ermöglicht – mit dem
· Abwasser (z. B. Druckleitungen für
Herstellerzeichen oder -namen und den
Abwasserhebeanlagen)

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Bei reduzierten Fittings wird erst der Die Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V. andernfalls gilt das Firmenzeichen. In den
größere, dann der kleine Anschlussdurch- vergibt auch ein Gütezeichen RAL für Katalogen und Verkaufsunterlagen sind die
messer benannt. ‘Kapillarlötfittings aus Kupfer für Fittings, die ein DVGW-Prüfzeichen
Bei T-Stücken ist mit der jeweils größeren Kupferrohr‘, nicht jedoch für Kapillarlötfit- besitzen, deutlich zu kennzeichnen.
Abmessung des Durchganges zu beginnen, tings aus Rotguss und Übergangsfittings
an zweiter Stelle wird die Abmessung des aus Kupfer und Rotguss. Bestellbeispiel für Kapillarlötfittings
Abzweiges genannt (Bild 2.2). T-Stück mit reduziertem Durchgang von
Die in diesen Gütebedingungen enthal- Anschluss 22 auf 18 mm und mit Abzweig
Bei Übergangsfittings mit Löt- und Gewinde- tenen Anforderungen an die Beschaffen- 15 mm, Bestellnummer 5130, mit
anschluss wird erst der Anschlussdurchmes- heit der Innenoberfläche sind schärfer RAL-Gütezeichen und DVGW-Prüfzeichen:
ser des Lötendes, dann die Gewindegröße gefasst als in DIN EN 1254-1. So wird
benannt (z. B. 15 x ½“). neben der Freiheit von Kohlenstoff „T DIN EN 1254-1 - 5130 - 22-15-18 mit
filmen gefordert, dass der Ziehmittelrest- DVGW-Prüfzeichen und RAL-Gütezeichen“
gehalt (als Kohlenstoff bestimmt) den Wert
von 0,5 mg/dm² (DIN EN 1254-1: 1,0 mg/ 2.3 Pressfittings
2. kleiner ø dm²) nicht überschreiten darf. Pressfittings sind vielfältig einsetzbar und
können unter anderem in folgenden
Damit sind die geprüften Fittings im Bereichen eingesetzt werden:
Hinblick auf die Abwesenheit von
Kohlenstofffilmen den Kupferrohren · Trinkwasserverteilsysteme für
1. großer ø gleichwertig. Wie es auch bei den kaltes und erwärmtes Trinkwasser
Kupferrohren üblich ist, erfolgt eine
· Heizungs- und Kühlsysteme ein-
regelmäßige Fremdüberwachung und
3. kleiner Anschluss schließlich Fußboden-, Wand- und
laufende Fertigungskontrolle der Fittings
Deckenheizsysteme
durch neutrale Prüfstellen, wie dies in den
2. Abzweig Gütebedingungen der Gütegemeinschaft · Verteilung gasförmiger Brennstoffe*
Kupferrohr e.V. vorgeschrieben ist. · Solaranlagen*
1. großer Anschluss Gütegeprüfte Fittings führen auf der
· Löschwasserleitungen 'nass'
Verpackung das Gütezeichen und auf
jedem einzelnen Fitting selbst das · Anlagen für betriebliche Druckluft
Bild 2.2 Normgerechte Bezeichnung von Fittings (3500)
vereinfachte Gütezeichen (Bild 1.2). · Regenwassernutzungsanlagen

2.2 Qualitätsprüfungen für Fittings nach den DVGW-Prüfgrundla-


Kapillarlötfittings gen GW 6 und GW 8 für den Einsatz in * Spezielles Dichtelement für diesen Einsatzbereich
In Anlehnung an die Anforderungen an die Gas- und Trinkwasser-Installationen erforderlich
Innenoberflächen von Rohren werden auch müssen mit dem Herstellerzeichen oder
in DIN EN 1254-1 Anforderungen an die -namen und den Anschlussdurchmessern, Für viele weitere Anwendungsgebiete
Beschaffenheit der Innenoberflächen von mindestens jedoch mit dem Herstellerzei- können Pressfittings entsprechend den
Kupferfittings gestellt. chen, dauerhaft lesbar gekennzeichnet jeweiligen Herstellerangaben oftmals
In dieser Norm ist deshalb festgelegt, dass werden. ebenso verwendet werden.
sie – wie die Rohre – frei von Kohlenstoff- Bezüglich dieser weiteren Einsatzbereiche
filmen sein müssen und die Menge des Sie sollen (Kapillarlötfittings aus Rotguss und Einsatzgrenzen ist stets Rücksprache
Ziehmittelrestgehalts (als Kohlenstoff und Übergangsfittings aus Kupfer und mit dem jeweiligen Hersteller zu nehmen.
bestimmt) den Wert 1,0 mg/dm² nicht Rotguss) bzw. können (Kapillarlötfittings
überschreiten darf. aus Kupfer) darüber hinaus mit den
Buchstaben ‘DVGW‘ gekennzeichnet sein;

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2.4 Pressfittings nach DIN 2459 mit Für Innenleitungen in Räumen, in denen
DVGW-Prüfung sich Personen nicht nur vorübergehend
Pressfittings für den Einsatz in Kalt- und aufhalten, müssen die Pressfittings eine
Warmwasserverteilsystemen müssen in höhere thermische Belastbarkeit aufwei-
Deutschland zusätzlich den Anforderungen sen.
der DIN 2459 und der DVGW-Prüfgrund-
lage W 534 entsprechen; für den Einsatz Die Kennzeichnung des Fittings mit ‘GT/X‘
in Gasleitungen ist die Eignung nach gibt Aufschluss darüber, bis zu welchem
DVGW-Prüfgrundlage G 5614 nachzuwei- Nenndruck X (1, 4 oder 5 bar) dieser Fitting
sen. bei Innenleitungen verwendet werden darf.

Die Prüfungen nach diesen Prüfgrundlagen


erfolgt mit DVGW-geprüften Kupferrohren
nach DVGW-Arbeitsblatt GW 392 in den
dort vorgesehenen Festigkeitsstufen.

Kupferrohre nach DIN EN 1057 aller


Festigkeitsstufen und in den Abmessungen
von 12 bis 108 mm können mit Pressfit-
tings aus Kupfer- und Kupferlegierungen
verbunden werden.

Die Abdichtung der Verbindung erfolgt


über einen Elastomer-Dichtring (O-Ring),
wobei die Kraftschlüssigkeit über eine Bild 2.3 Pressverbindung, Verpressung über drei Ebenen
geringfügige Verformung des Fittings und (5123)
des Rohres sichergestellt wird.
Pressverbindungen an Kupferrohren
können mittels zwei verschiedener sog.
‘Konturen‘ über drei oder zwei Ebenen
hergestellt werden (Bilder 2.3 und 2.4).

DVGW-geprüfte Pressfittings können in


Trinkwasser- und Heizungssystemen bis
110 °C und 16 bar sowie in Gasinstallati-
onen eingesetzt werden.
Für Gasinstallationen bis PN 5 sind
Pressverbinder nach DVGW Prüfgrundlage
G 5614 besonders gekennzeichnet.

Für frei verlegte Gas-Außenleitungen ist Bild 2.4 Pressfitting, Verpressung über zwei Ebenen
die Pressverbindung bis zum Nenndruck (6113)
PN 5 einsetzbar.

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Anwendung Regelwerk Betriebstemperatur Elastomer

Trinkwasser DIN EN 806, DIN 1988 < 85 °C EPDM


Heizung / Kühlung DIN 18380, DIN EN 14336 < 110 °C EPDM
Erdgas TRGI (DVGW G600) -20° - 70 °C HNBR
Flüssiggas TRF -20° - 70 °C HNBR
Heizöl* DIN 4755, TRÖI < 40 °C HNBR
Solarthermie DIN EN 12975, DIN EN 12976 < 200 °C FKM
Fernwärme DIN 4747, TAB FW-Versorger < 140 °C FKM
Druckluft, ölfrei ISO 8573 EPDM
Druckluft, ölhaltig ISO 8573 HNBR
Regenwasser DIN 1989- 1 EPDM
Löschwasserltg. `nass DIN 14462 EPDM

Tabelle 2.1 Anwendungsgebiete von Pressfittings (Auswahl) und zugehörige Elastomertypen


* in Verbindung mit entsprechender bauaufsichtlicher Zulassung

Die universelle Einsetzbarkeit von 2.5 Steckfittings nach prEN 1254-6 mit Sowohl bei der Modernisierung, als auch
Pressverbindungen erfordert in vielen DVGW-Prüfung bei der Erstellung von Neuanlagen
Fällen die Verwendung von für den Steckfittings nach prEN 1254-6 können ermöglichen Steckfittings eine Montage
jeweiligen Einsatzbereich maßgeschnei- eingesetzt werden für Kalt- und Warm- ohne spezielle Maschinen oder Werkzeuge
derten Elastomerdichtungswerkstoffen. wasserverteilsysteme (einschließlich wie z. B. Lötbrenner.
Um eine entsprechende Betriebssicherheit Regenwassernutzung), Heizungs- und
erreichen zu können, ist für bestimmte Kühlsysteme und Druckluftanlagen bis Bestellbeispiel
Anwendungen der Einsatz von spezifischen zu einem Betriebsdruck PN 16. Reduziertes Steckfitting-T-Stück für die
Dichtelementen notwendig, die i. d. R. auch Trinkwasser-Installation:
farblich gekennzeichnet sind (Tabelle 2.1). Die Prüfung nach DVGW-Arbeitsblatt „Bestell-Nr. des Herstellers, T-Stück
W 534 (erkennbar an der DVGW-Kenn- 28 x 22 x 28, geprüft nach DVGW
Bestellbeispiele zeichnung) bekundet die Verwendbarkeit W 534“
„Bestell-Nr. des Herstellers, T-Stück aus der Fittings in Trinkwasser-Installationen.
Kupfer 22-15-18, geprüft nach DVGW-
Arbeitsblatt W 534 mit DVGW-Prüfzeichen“ Obwohl Steckfitting-Verbindungen bei
„Bestell-Nr. des Herstellers, Übergangsstück allen auf dem Markt erhältlichen, für
aus bleifreiem Rotguss 22 x ¾“, geprüft Kupferrohre vorgesehenen Systemen mit
nach DVGW-Arbeitsblatt W 534 mit geeignetem Spezialwerkzeug demontiert
DVGW-Prüfzeichen“ werden können, sind diese Verbindungen
gemäß den geltenden Regeln als ‘dauerhaft
dicht‘ klassifiziert, so dass auch eine
Verwendung unter Putz möglich ist.

Steckfittings können mit Kupferrohren aller


Festigkeitsstufen (weich, halbhart, hart) Bild 2.5 Steckfitting aus Kupfer (7000)
nach DIN EN 1057 und DVGW-Arbeitsblatt
GW 392 verwendet werden.

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2.6 Klemmringverschraubungen nach Klemmringverschraubungen werden 2.8 Lösbare Verbindungen
DIN EN 1254-2 bezeichnet durch die Angabe des Typs Mit Ausnahme der Klemmringverschrau-
Metallisch dichtende Klemmringverschrau- (Formbezeichnung), der Artikel- oder bungen werden lösbare Verbindungen im
bungen nach DIN EN 1254-2 können Bestellnummer und den Anschlussab- Allgemeinen für Armaturen- und Geräte-
eingesetzt werden in: messungen. anschlüsse sowie für die Verbindung von
Kupferrohren mit Rohren aus anderen
· Trinkwasserverteilsystemen für Bestellbeispiele Werkstoffen verwendet. Alle lösbaren Ver-
kaltes und erwärmtes Trinkwasser „T-Stück, Bestell-Nr. des Herstellers, bindungen und deren Einsatzgebiete sind
Abmessung 15 x 15“ in Tabelle 2.2 aufgeführt.
· Heizungs- und Kühlsystemen „Reduziertes T-Stück, Bestell-Nr. des
· Erdgasleitungen* Herstellers, Abmessung 22 x 15 x 22“ Bei Rohrverbindern, die bei den vorgese-
· Solaranlagen henen Beanspruchungen nicht zugfest sind
(z. B. weich dichtende Klemmverschrau-
· Heizölleitungen bis DN 25
bungen), ist durch geeignete Rohrführung
· Anlagen für betriebliche Druckluft und oder Anordnung von Festpunkten sicherzu-
technische Gase stellen, dass die Rohrenden nicht aus dem
· Regenwassernutzungsanlagen Verbinder heraus gleiten können.
Weichdichtende lösbare Verbindungen
in Gasleitungen nach TRGI müssen stets
* bis 28 mm einschließlich, jedoch nicht als Verbindung zugänglich sein. Bei Unterputzverlegungen
für fortlaufende Leitungen sind Revisionsöffnungen vorzusehen.

Für alle weiteren Anwendungsgebiete sind Werden weiche Rohre (vom Ring) mit
die jeweiligen Herstellerfreigaben zu Klemmringverschraubungen nach DIN EN
beachten. 1254-2 verbunden, so sind die Rohrenden
von innen mit Stützhülsen zu verstärken.
Klemmringverschraubungen (Bild 2.6) nach Bild 2.6 Klemmringverschraubung nach
DIN EN 1254-2 sind für Kupferrohre nach DIN EN 1254-2 (6053) Für andere Arten von Klemmringverbin-
DIN EN 1057 bis zur Nennweite
dungen (z. B. Heizkörperanschluss-
108 mm lieferbar.
2.7 Schweißbogen nach DIN 2607 systeme) sind hinsichtlich des Einsatzes
Schweißfittings können prinzipiell in von Stützhülsen in Verbindung mit harten
Sie sind beispielsweise auch in Erdgas-
allen Anwendungsbereichen eingesetzt oder halbharten Rohren die jeweiligen
installationen bis einschließlich 28 mm z. B.
werden, in denen die Verwendung von Angaben des Fittingherstellers zu beachten.
als Anschlussübergang einsetzbar, in
Flüssiggasinstallationen jedoch nicht. Kupferrohren generell zugelassen ist und in
Gewindeübergänge gewährleisten die denen die Verbindungstechnik ‘Schweißen‘
Kompatibilität zu anderen Verbindungs- angewendet werden darf.
systemen. Diese Anschlussgewinde
entsprechen der Norm DIN EN 10226-1 Bestellbeispiel
(kegeliges Außengewinde/zylindrisches Einschweißbogen 90° zum Verbinden
Innengewinde). von Kupferrohren nach DIN EN 1057 der
Abmessung 133 x 3,0 mm:
Die Kennzeichnung erfolgt dauerhaft und
lesbar mit dem Herstellernamen oder „Einschweißbogen aus Kupfer 90° nach
-zeichen und dem Anschlussdurchmesser DIN 2607 für Kupferrohre nach DIN EN
(Rohraußendurchmesser) bzw. der 1057 - 133 x 3,0“
Gewindegröße. Nach Bedarf oder
Zweck­mäßigkeit können weitere Zeichen Bild 2.7 Schweißbogen DIN 2607 (5448)
aufgebracht sein.

KUPFERINSTITUT.DE | 13
Rohrkupplungen für glatte Rohrenden Anwendungsbereich
lösbare
werden nur für Rohre im Festigkeits- Verbindung Trinkwasser Erdgas/TRGI Heizung Heizöl
zustand hart R290 angewendet.
Verschraubung innerhalb v. ohne ohne nur bis DN 25
Als Flanschverbindungen sind zulässig: konisch- Gebäuden ohne Einschränkung Einschränkung
kugelig- Einschränkung
· Flanschverschraubung mit Lötflansch flachdichtend
aus Rotguss Klemmringver- mindestens mit nur mit DVGW- ohne nur bis DN 25
· Flanschverbindung mit Vorschweiß- schraubung Herstellerzeichen Prüfzeichen Einschränkung
bördel aus Kupfer und losem Flansch met. dichtend1
aus Rotguss oder Stahl Klemmringver- mindestens mit nur mit DVGW- ohne nur mit DVGW-
· Flanschverbindungen mit glattem schraubung Herstellerzeichen Prüfzeichen Einschränkung Prüfzeichen,
Lötbund aus Rotguss und losem weich nur für Arma-
Flansch aus Rotguss oder Stahl dichtend2 turen- und
· Gewindeflansch aus Rotguss Geräteanschlüsse
Rohrkupplung3 nur mit DVGW- nur DVGW- ohne nicht zugelassen
DIN 3387-1 Prüfzeichen registriert Einschränkung
Handwerklich umgebördelte Rohrenden
als Flanschbord sind nicht zugelassen. Flansch ohne nur Flansche aus ohne ohne
Einschränung Rotguss Einschränkung Einschränkung

Tabelle 2.2 Ausgewählte lösbare Verbindungen und deren Einsatzbereiche


1
Bei Rohren im Festigkeitszustand weich (R220, Ringrohre) nur mit Stützhülsen
2
muss zugänglich verlegt sein
3
nur für Rohre im Festigkeitszustand hart (R290, Stangenrohre)

2.9 Ergänzende Hinweise Darüber hinaus haben zahlreiche Hersteller Für alle anderen Anlagen wie Heizungsan-
In der fachgerechten Hausinstallation Haftungsübernahmevereinbarungen mit lagen, Ölleitungen, Druckluftanlagen usw.
müssen alle zum Einsatz vorgesehenen den Interessenverbänden von Handwerk ist die Anwendung des GW 2 nicht
Rohre, Fittings, Lote und Flussmittel nach und Industrie (ZVSHK, VDKF, BTGA) für zwingend vorgeschrieben.
den anerkannten Regeln der Technik Kupferrohre und -fittings abgeschlossen. Die Festlegungen dieses Arbeitsblattes sind
beschaffen sein, insbesondere im Trinkwas- jedoch als anerkannte Regel der Technik für
serbereich ist diese Vorgabe durch den In den nachfolgenden Kapiteln werden die das Verbinden von Kupferrohren anzusehen
Gesetzescharakter der Trinkwasserverord- jeweiligen Verarbeitungstechniken für und damit auch für diese Einsatzgebiete
nung (TrinkwV2001) rechtlich bindend. Kupferrohre in Kurzform beschrieben und anwendbar.
Das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle erläutert.
(dies sind DVGW-Prüfzeichen und Zusätzlich sind im Video „Verbinden von
RAL-Gütezeichen) bekundet, dass diese Für das Verbinden von Kupferrohren in der Kupferrohren“ des Deutschen Kupferinsti-
Voraussetzungen erfüllt sind. Gas- und Flüssiggasinstallation nach TRGI tuts die einzelnen Techniken im Bild
Für Verarbeiter, Planer und Bauherrn ergibt und TRF sowie in der Trinkwasser-Installa- wiedergegeben.
sich daraus die dringende Empfehlung, nur tion nach DIN EN 806 und DIN 1988 gelten
gütegesicherte und DVGW-geprüfte die im DVGW-Arbeitsblatt GW 2 ‘Verbinden
Kupferrohre, Fittings, Lote und Flussmittel von Kupferrohren‘ festgeschriebenen
(s. auch Kapitel 3) zu verwenden. Bestimmungen.

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Anwendung Verbindungstechnik
Weich- Hartlöten Pressen Klemmen Stecken Schweißen
löten

Trinkwasser
≥ 35 mm ≥ 35 mm
Heizung/
Kühlung

Erdgas - -
≤ 28 mm
1
Flüssiggas - - -
≤ 35 mm
Solar-
- -
thermie

Heizöl - 2 -
≤ 28 mm ≤ 28 mm

Druckluft

Regen-
wasser ≥ 35 mm ≥ 35 mm
Löschwasser 3 3 3
-
'nass'

Abwasser

Tabelle 2.3 Übersicht der zugelassenen Verbindungstechniken in der Kupferrohr-Installation (Die jeweiligen Herstellerangaben zu
Betriebstemperaturen und -drücken sind zu beachten!)
1
Mitteldruckleitungen (> 0,1 bar) sind ab DN 40 zu schweißen
2
in Verbindung mit entsprechender bauaufsichtlicher Zulassung
3
in Verbindung mit entsprechender bauaufsichtlicher Zulassung auch für Feuerlöschleitungen ‘nass-trocken‘ und ‘trocken‘

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3. Lote, Flussmittel und Schweißzusätze

Weichlot Sn Cu Ag Schmelzbereich Bestellbeispiel für ein Weichlötflussmittel


DIN EN ISO 9453 des Typs 3.1.1 für die Trinkwasser-Installa-
Gew.-% Gew.-% Gew.-% °C tion:
a
„Flussmittel DIN EN ISO 9454, Typ 3.1.1 mit
402 (S-Sn97Cu3) Rest 2,5-3,5 - 227-310 DVGW-Prüf- und RAL-Gütezeichen“
702 (S-Sn97Ag3) Rest - 2,8-3,2 221-224
3.4 Weichlötpasten
Tabelle 3.1 Weichlote nach DVGW GW 2 für die Kupferrohr-Installation Weichlötpasten bestehen aus den
Einzelkomponenten Weichlot (pulver-
förmig) und Flussmittel sowie einem
Bindersystem, so dass eine cremige Paste
3.1 Lote und Flussmittel 3.3 Flussmittel für Weichlote nach entsteht, die mind. 60 Gew.-% Lot
Lote und Flussmittel werden als geprüfte DIN EN ISO 9454 enthalten muss. Die Pasten tragen
Produkte gemäß den Vorgaben des Flussmittel für Weichlötverbindungen sind Kennzeichnungen gemäß den Prüfbestim-
DVGW-Arbeitsblattes GW 7 und den in DIN EN ISO 9454 genormt. mungen des DVGW und der Gütegemein-
Prüfbestimmungen der Gütegemeinschaft Die Flussmittelverpackung (Dose oder Tube) schaft Kupferrohr e.V..
Kupferrohr e.V. angeboten. muss folgende Angaben enthalten:
Bei Bestellung einer Weichlotpaste müssen
Die für die verschiedenen Installationen · Hersteller- und Lieferantenzeichen das Kurzzeichen (DIN EN ISO 9453, siehe
zugelassenen Lote (Hartlote, Weichlote) Tab. 3.1) und der Metallgehalt (min. 60 %)
· Bezeichnung des Produkts in Gew.-% ergänzt werden.
werden entsprechend den unterschied-
lichen Schmelztemperaturen eingeteilt · Flussmittel-Typ, Kurzzeichen und Eine zusätzliche Sicherheit erreicht man
(siehe Tabellen 3.1 und 3.2). Die hygie- Kennzeichnung n. DIN EN ISO 9454 durch Verwendung von Flussmitteln oder
nischen Anforderungen an Trinkwasser- · Chargen-Nummer Pasten, die das RAL-Gütezeichen tragen
Installationen und insbesondere die
· DVGW-Zeichen und -nummer
Arbeitsschutzrichtlinien lassen den Einsatz Bestellbeispiel:
kadmium- bzw. bleihaltiger Lote nicht zu. · Hinweis auf Trinkwassereignung „Weichlotpaste DIN EN ISO 9453, 402
Bei der Auswahl der Lote für die einzelnen · Kennzeichnung bzgl. rechtlicher Ver- (S-Sn97Cu3) mit einem Flussmittel 3.1.1
Anwendungsgebiete sind die Regelwerke ordnungen und sicherheitstechnischer nach DIN EN ISO 9454, 97 % Zinn und 3 %
wie das DVGW-Arbeitsblatt GW 2 zu Aspekte Kupfer, mit DVGW-Prüfzeichen und
beachten (s. Kapitel 4). RAL-Gütezeichen“

3.2 Weichlote nach DIN EN ISO 9453 Art des Lotes Lot Schmelzbereich Flussmittel Wirkbereich
Weichlote sind in DIN EN ISO 9453 °C °C
genormt. Die Zusammensetzungen a
verschiedener Weichlote für die Kupfer- Weichlot 3.1.1
rohr-Installation sind in Tabelle 3.1 402 (S-Sn97Cu3) 227-310
3.1.2 150-400
wiedergegeben. 702 (S-Sn97Ag3) 221-224
2.1.2
Hartlot CuP 1791 710-890
Bestellbeispiel
für ein gemäß DVGW-Arbeitsblatt GW2 in CuP 279 1
645-825
der Trinkwasser-Installation zugelassenes Ag 134 630-730 FH 102 550-800
Weichlot mit RAL-Gütezeichen: Ag 145 640-680

„Weichlot DIN EN ISO 9453, 402 Ag 244 675-735


(S-Sn97Cu3) mit RAL-Gütezeichen“
Tabelle 3.3 Nach DVGW GW 2 zugelassene Kombinationsmöglichkeiten von Lötverfahren und wasserlöslichen Flussmitteln
1
Phosphorhaltige Hartlote sind nicht für den Einsatz in korrosiver Umgebung (z. B. schwefel-
wasserstoffhaltige Atmosphären in der Landwirtschaft oder Industrie) zugelassen.
2
Bei phosphorhaltigen Loten sind für Verbindungen Kupfer-Kupfer keine Flussmittel erforderlich.
Für Verbindungen Kupfer-Messing/Rotguss muss jedoch stets ein Flussmittel eingesetzt werden.

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Hartlot DIN EN ISO 17672 CuP 179 CuP 279 Ag 134 Ag 145 Ag244
Alte Bezeichnung DIN 8513 L-CuP6 L-Ag2P L-Ag34Sn L-Ag45Sn L-Ag44
a

Cu Rest Rest 35,0-37,0 26,0-28,0 29,0-31,0


Ag - 1,5-2,5 33,0-35,0 44,0-46,0 43,0-45,0
Zn Gew.-% - - 25,5-29,5 23,5-27,5 24,0-28,0
Sn - - 2,0-3,0 2,0-3,0 -
P 5,9-6,5 5,9-6,7 - - -
Schmelz-
°C 710-890 645-825 630-730 640-680 675-735
bereich

Tabelle 3.2 Hartlote nach DVGW GW 2 für die Kupferrohr-Installation

3.5 Hartlote nach DIN EN ISO 17672 3.7 Schweißzusätze


Hartlote werden in DIN EN ISO 17672 Schweißzusatzwerkstoffe für das
beschrieben. Schweißen von Kupferrohren sind in
Der Einsatz des Hartlötens im Trinkwasser- DIN EN ISO 24373 beschrieben.
bereich muss gemäß DVGW- Arbeitsblatt
GW 2 erfolgen (Hartlötverbot ≤ 28 mm). Der Einsatz des Schweißens im Trink-
Die Zusammensetzung der Lote ist in wasserbereich muss gemäß DVGW-
Tabelle 3.2 aufgeführt. Arbeitsblatt GW 2 erfolgen (Hartlötverbot
≤ 28 mm). Die Zusammensetzung der für
Bestellbeispiel für ein nach DVGW- Installationszwecke geeigneten Schweiß-
Arbeitsblatt GW2 zugelassenes Kupfer- zusätze ist in Tabelle 3.3 aufgeführt.
Phosphor-Hartlot:

„Hartlot DIN EN ISO 17672, CuP 179 mit


RAL-Gütezeichen“

3.6 Hartlöt-Flussmittel nach


DIN EN 1045
Schweißzusatz Kurzzeichen Schmelzbereich Verwendung
Die Flussmittelverpackung (Dose oder
DIN EN ISO 24373 chemisch °C
Tube) muss folgende Angaben enthalten:

Cu 1897 CuAg1 1070-1080 Gasschweißen


· Hersteller- und Lieferantenzeichen WIG-Schweißen
· Bezeichnung des Produkts Cu 1898 CuSn1 1020-1050 MIG-Schweißen
· Flussmittel-Typ, Kurzzeichen und Kenn-
zeichnung n. DIN EN 1045 Tabelle 3.4 Schweißzusätze nach DVGW GW 2 für das Schweißen von Kupfer

· Chargen-Nummer
· DVGW-Zeichen und -nummer
· Hinweis auf Trinkwassereignung
· Kennzeichnung bzgl. rechtlicher Ver-
ordnungen und sicherheitstechnischer
Aspekte

KUPFERINSTITUT.DE | 17
4. Verarbeitungs- und Verbindungstechniken

Rohraußendurchmesser Radius der neutralen Achse in mm


4.1 Kaltbiegen von Kupferrohren,
Abmessungsreihe nach DVGW- Hart R290 Halbhart R250
Arbeitsblatt GW 392
8 35 35
Ringrohre – ohne Werkzeuge 10 40 40
Kupferrohre in Ringen im Festigkeits- 12 45 45
zustand R220 (weich) können mit und
15 55 55
ohne Werkzeug gebogen werden. Der
Biegeradius beim Biegen ohne Werkzeug 18 70 70
liegt erfahrungsgemäß beim sechs- bis 22 - 77
achtfachen des Rohraußendurchmessers.
28 - 114
Entscheidend bei der Wahl des Biegeradius
ist, dass es im Bereich der Biegung keine Tabelle 4.1 Biegeradien nach DVGW GW 392 für Stangenrohre bei handwerklicher Verarbeitung
unzulässigen Querschnittsverengungen,
Faltenbildung bzw. Knicke gibt. Dies gilt
grundsätzlich auch beim Biegen mit
Werkzeug. Kupferrohre mit Kunststoff- des Mindestbiegeradius mit geeigneten Nach dem Trennen sind die Rohrenden
Stegmantel oder werkseitig wärmege- Werkzeugen gebogen werden. (Mindest- innen und außen zu entgraten. Stehen
dämmte Ringrohre können ebenfalls biegeradien siehe Tabelle 4.1). Wichtig ist gelassene Innengrate bewirken Druckver-
gebogen werden, wobei hier besonders auch hier, dass die Bogen frei von luste durch Querschnittsverengung.
sorgfältig gearbeitet werden muss, denn Gleit­­linienbildung, Rissen, Falten und Außengrate können bei Press- und
ein Knick ist unter dem Dämmmantel nicht Knicken sind. Steckfittings das Dichtelement beschädi-
immer erkennbar. gen. Weiterhin können Innengrate zu
Kupferrohre in Stangen im Festigkeits- starken Verwirbelungen in Warmwasser-
Ringrohre – mit Werkzeugen zustand R250 (halbhart) sind bis zur Zirkulationssystemen und nachfolgend
Werden kleinere Biegeradien als das Abmessung 28 mm einschließlich biegbar u. U. zu Schäden durch Erosion führen.
Sechs- bis Achtfache des Rohraußen- (DVGW-Arbeitsblatt GW 392, Mindestbie-
durchmessers gewünscht, so steht dem geradien siehe Tabelle 4.1). Die Rohrenden weicher Ringrohre müssen
Verarbeiter ein entsprechendes Angebot an kalibriert werden, um die für alle Ver-
Biegewerkzeugen namhafter Hersteller zur 4.2 Vorbereiten der Kupferrohre für bindungstechniken erforderlichen
Verfügung. Einige dieser Werkzeuge sind alle Verbindungstechniken Außenabmessungen zu erhalten. Dazu
von den Herstellern auch zum Biegen von Unabhängig von der im Einzelnen müssen Kalibrierdorn und Kalibrierring
mit Kunststoff-Stegmantel ummantelten angewendeten Verbindungstechnik sind nacheinander und nicht gleichzeitig in bzw.
Rohren entwickelt worden. übereinstimmende Vorbereitungen der auf das Rohrende getrieben werden.
Wichtig ist hierbei, dass der Stegmantel Kupferrohre notwendig.
beim Biegen nicht reißt. Es sollten deshalb
für diesen Anwendungsbereich nur Die Vorbereitung beginnt mit dem
Werkzeuge eingesetzt werden, bei denen Ablängen der Rohre. Die Rohre müssen
am Gleitschuh keine scharfen Kanten rechtwinklig zur Rohrachse getrennt
vorhanden sind, die den Mantel beschädi- werden.
gen könnten. Bei Verwendung eines Rohrabschneiders
Bei wärmegedämmten Ringrohren ist der muss darauf geachtet werden, dass die
Dämmmantel vor dem Biegen im Bereich Schneidräder scharf sind und dass nur mit
des Bogens zu entfernen. geringem Vorschub gearbeitet wird. Nur so
sind insbesondere bei weichen Rohren
Stangenrohre Verformungen der Rohrenden weitgehend
Kupferrohre in gestreckten Längen im zu vermeiden. Ringrohre sollten daher
Festigkeitszustand R290 (hart) können bis möglichst mit einer feinzahnigen
zur Abmessung 18 mm unter Einhaltung Metallsäge getrennt werden. Bild 4.1 Kalibrierdorn und Kalibrierring (3520)

18 | KUPFERINSTITUT.DE
Rohraußendurch- Einstecktiefe max. Lötspaltbreite1 min. Lötspalt-
messer breite1 Die fachgerechte Vorbereitung und
mm mm mm mm Durchführung der Lötung ist von
wesentlichem Einfluss auf die spätere
6 5,8 Betriebssicherheit der Anlage. Bei
8 6,8 Verbindung von werkseitig ummantelten
10 7,8 oder wärmegedämmten Kupferrohren sind
0,10 0,01 die Herstellerhinweise zu beachten.
12 8,6
Verbindungsstellen sind hier nach der
15 10,6 Druckprüfung nachzudämmen.
18 12,6
4.3.1 Flussmittel
22 15,6
0,12 0,01 Beim Weichlöten ist immer Flussmittel zu
28 18,4 verwenden; Beim Hartlöten von Kupfer an
35 23,0 Kupfer mit phosphorhaltigen Hartloten
42 27,0 0,15 0,015 (CuP-Lote) ist kein Flussmittel notwendig,
da der Phosphor als Flussmittel wirkt.
54 32,0 Werden jedoch Bauteile aus Kupfer mit
642 32,5 solchen aus Kupferlegierungen oder
76,1 2
33,5 Bauteile aus Kupferlegierungen unterei-
0,205 0,015 nander verbunden, ist ein Flussmittel zu
88,92 37,5
verwenden (FH 10).
1082 47,5
Ein Überhitzen des Flussmittels beim
Tabelle 4.2 Min. Einstecktiefe und max. Lötspaltbreite für Kapillarlötverbindungen (DIN EN 1254-1) Lötvorgang ist zu vermeiden, da es sonst
1
bei zentrischer Lage des Außenlötendes im Innenlötende
unwirksam wird. Wichtig ist, dass das
2
Das Weichlöten stellt bei diesen Abmessungen besondere Anforderungen an die Wärmeführung Flussmittel nur dünn auf das Außenlötende
des Rohres/Fittings aufgestrichen wird,
damit nicht mehr als nur ein technisch
unvermeidbarer Anteil des Flussmittels ins
Leitungsinnere gelangt. Dieser Anteil wird
4.3 Vorbereitungen bei Lötverbin- gegen die Schwerkraft in den Spalt bei Flussmitteln nach DVGW-Prüfgrund-
dungen (Hart- und Weichlöten) eindringt. Dies ist bei Verwendung von lage GW 7 durch Spülen wieder entfernt.
Die Lötflächen der Rohrenden und Fittings Installationsrohren nach DIN EN 1057 in
sind metallisch blank (schmutz- und Verbindung mit Lötfittings nach DIN EN Von Außenoberflächen sollten Flussmittel-
oxidfrei) zu machen. Für das Reinigen sind 1254 infolge der eng aufeinander reste aus optischen Gründen nach dem
metallfreie Reinigungsvliese, Schmirgellei- abgestimmten Maßtoleranzen gegeben. Löten entfernt werden, um die Bildung
nen feiner Körnung oder Ring- und grüner Korrosionsprodukte zu vermeiden
Rundbürsten mit Drahtborsten aus Die Durchmesserdifferenz zwischen (es handelt sich hierbei nicht um Grün-
Messing oder Edelstahl geeignet. Innen- und Außenlötende beträgt min. span!).
Reinigungsbedingte Rückstände sind zu 0,02 mm und max. 0,3 mm bis zu einem Das Entfernen kann bei Weichlötflussmit-
entfernen. Außendurchmesser von 54 mm, bei teln z. B. mit einem feuchten Lappen
größeren Abmessungen max. 0,4 mm. erfolgen, bei Hartlötflussmitteln aufgrund
Beim Weich- und Hartlöten von Kupfer- Daraus ergibt sich bei zentrischer Lage des ihres glasurartigen Charakters z. B. mit
rohren wird die Kapillarlöttechnik Außenlötendes im Innenlötende eine einer Messingbürste.
angewandt. Das heißt: Der Lötspalt muss Lötspaltbreite von 0,01 - 0,2 mm. Die Erfahrungsgemäß haben äußerlich nicht
gleichmäßig und so eng sein, dass ein Lötbohrung darf zur Rohrachse jedoch entfernte Flussmittel keinen Einfluss auf
Kapillareffekt möglich ist und das Lot auch nicht versetzt sein. die spätere Betriebssicherheit der
Installation.

KUPFERINSTITUT.DE | 19
4.3.2 Weichlöten 4.3.3 Hartlöten umhüllt sind. Diese Flussmittelmenge
Weichlötverbindungen dürfen in Kalt- und Das Hartlöten darf in Trinkwasser- reicht bei größeren Rohrabmessungen (ab
Warmwasser- sowie in anderen Rohr- Installationen nach DVGW-Arbeitsblatt > 22 mm) meist nicht aus, so dass die
systemen mit Betriebstemperaturen bis GW 2 nur bei Rohren ≥ 35 mm Außen- Verbindungsstellen für fachgerechte
zu 110 °C eingesetzt werden. durchmesser angewendet werden. Hartlötverbindungen zusätzlich durch
Die Anmerkungen der europäischen dünnes Auftragen auf das Rohrende mit
Gas-, Flüssiggas-, Öl- und Lösch- Informationsnorm DIN EN 12502-2 zum Flussmittel versehen werden müssen.
wasserleitungen dürfen nicht weich Hartlöten finden in Deutschland keine
gelötet werden. Kupferrohre für Flächen- Anwendung, da hier das nationale 4.4. Handwerklich gefertigte Abzweige
heizungen sind (wenn gelötet wird) Arbeitsblatt GW 2 eindeutige Regelungen und Muffen
ebenfalls durch Hartlöten zu verbinden. vorgibt. Die Einsatzbereiche handwerklich gefertigter
Abzweige und Muffen sind im folgenden
In Trinkwasser-Installationen dürfen nur Heizungsleitungen können unabhängig Abschnitt und in Tabelle 4.3 wiedergegeben
Weichlote nach DVGW-Arbeitsblatt GW 2 von deren Abmessung hartgelötet werden. und unbedingt zu beachten.
verwendet werden (Kapitel 3). Bei Flächenheizungen sowie technischen Des Weiteren ist in Trinkwasser-Installati-
Für andere Installationen (z. B. Heizung) ist und medizinischen Gasversorgungsanla- onen das Verbot des Ausglühens zum
die Verwendung dieser Lote aus Gründen gen und Solaranlagen mit Temperaturen Aufmuffen und Aushalsen im Abmessungs-
der Vereinfachung und zur Vermeidung > 110 °C ist bei Verwendung der Lötver- bereich bis einschließlich 28 mm zu
von Verwechslungen dringend zu bindung ausschließlich das Hartlöten beachten.
empfehlen. anzuwenden.
Gas-, Flüssiggas-, und Ölleitungen müssen Das handwerkliche Herstellen von T- und
Weichlötverbindungen sind immer mit ebenfalls hartgelötet werden. Schrägabgängen beginnt mit dem Bohren
Flussmitteln auszuführen. Das Weichlot ist eines Loches in die Wand des durchge-
ohne unmittelbare Flammeneinwirkung an In Trinkwasser- und Gas-Installationen henden Rohres. Dann wird im Bereich des
der auf Löttemperatur erwärmten Lötstelle müssen Hartlote nach DVGW-Arbeitsblatt Lochrandes das Material weichgeglüht und
aufzuschmelzen. GW 2 verwendet werden (Kapitel 3). Für anschließend manuell mit einem Aushalsha-
Der Einsatz einer Weichlotpaste (Gemenge andere Installationen (z. B. Heizung) ist die ken oder mit Spezialwerkzeugen in einem
aus pulverisiertem Weichlot und Flussmit- Verwendung dieser Lote aus Gründen der oder zwei Arbeitsgängen ausgehalst, so dass
tel) vereinfacht die richtige Dosierung von Vereinfachung und zur Vermeidung von die Überlappungslänge das Dreifache der
Flussmittel und zeigt dem Verarbeiter Verwechslungen dringend zu empfehlen. Wanddicke des abzweigenden Rohres
durch die farbliche Veränderung der Paste beträgt, mindestens aber 5 mm. Das
von grau nach silber (Schmelzen des Lotes) Im Gegensatz zum Weichlöten werden abzweigende Rohr muss mindestens eine
die richtige Arbeitstemperatur an. beim Hartlöten nicht immer Flussmittel Nennweite kleiner als das Hauptrohr sein.
verwendet und die Lotzufuhr erfolgt in der
Auch die Weichlotpaste wird nur dünn auf Streuflamme der kirschrot glühenden Bei der Herstellung von Lötmuffen und
das Außenlötende (und nicht zusätzlich in Werkstücke. Aushalsungen mittels Spezialwerkzeugen
den Fitting!) aufgebracht. Nach dem für Trinkwasserleitungen ist auf ein
Erreichen der Arbeitstemperatur muss Am Markt werden auch hoch silberhaltige Gleitmittel zwischen Werkzeug und
zusätzlich zur Paste ein Festlot gleicher Hartlotstäbe angeboten, die mit Flussmittel Rohrmaterial in jedem Falle zu verzichten.
Zusammensetzung des Lotanteils in der Wie in Kapitel 1 erläutert, können fetthaltige
Paste zugeführt werden, um die ausrei- Gleitmittel beim Hartlöten in kohlenstoff-
chende Füllung des Kapillarspaltes zu haltige Filme umgewandelt werden und im
erreichen. Kaltwasser zu korrosionskritischen
Bedingungen führen. Beim Anpassen des
Abgangrohres ist darauf zu achten, dass der
Querschnitt des Hauptrohres nicht durch
Unrundheit oder zu weites Einführen des
Abgangrohres verengt wird (Bild 4.2). Vor
dem Löten muss die Aushalsung kalibriert
Bild 4.2 Querschnittsverengung durch zu tief eingesteck- und die Verbindungsstelle ausgerichtet
tes Abgangsrohr (3523) werden.

20 | KUPFERINSTITUT.DE
4.4.1 Lötverbindungen bei handwerklich d2 In Trinkwasser- und Gasinstallationen ist
gefertigten Abzweigen und Muffen s2 nach DVGW-Arbeitsblatt GW 2 für das
Der Stumpfstoß der Fügeteile ist bei Schweißen von Kupferrohren eine
Lötverbindungen generell unzulässig. Wanddicke von mindestens 1,5 mm
Bei handwerklich gefertigten Abzweigen vorgeschrieben.
t > 3 x s2
darf nicht weichgelötet werden, sie
müssen hartgelötet werden. Das Schweißen von Gasleitungen und
Leitungen in abnahmepflichtigen Anlagen
In Trinkwasser-Installationen ist das ist durch einen geprüften Schweißer
Hartlötverbot bis einschließlich 28 mm zu (Schweißerprüfung nach DIN EN ISO
beachten! Heizungsinstallationen dürfen in 9606-3) auszuführen.
allen Abmessungen ohne Kapillarlötfittings
hartgelötet werden. s1 Für Rohre über 108 mm Außendurchmes-
d1 ser werden nicht mehr alle Bauformen von
In Trinkwasser- und Heizungsleitungen Lötfittings angeboten. Außerdem weisen
können Muffenverbindungen gleichen Rohre dieser Abmessungen nicht mehr die
Durchmessers und einstufige Reduzie- Bild 4.3 Mindesteinstecktiefe bei fittinglos hergestellten für die Bildung eines Kapillarlötspalts
rungen ohne Verwendung von Kapillarlöt- T-Abgängen (3569) erforderlichen engen Maßtoleranzen auf.
fittings auch weich gelötet werden. Sie werden daher vorzugsweise miteinan-
Voraussetzung hierfür ist, dass die In Gasinstallationen sind T- und Schräg- der verschweißt.
handwerkliche Herstellung der Innenlö- abgänge sowie Reduzierungen immer
tenden (Aufmuffung) mit geeigneten unter Verwendung von Kapillarlötfittings Bei der Schweißverbindung ist der
Werkzeugen erfolgt, dass auf Gleitmittel nach DIN EN 1254 auszuführen - handwerk- Stumpfstoß als Nahtform zu wählen. Wird
zwischen Werkzeug und Rohr verzichtet lich hergestellte Muffen-Verbindungen nach die Durchmesseranpassung bei Reduzie-
wird und dass das Rohr zum Aufmuffen DVGW-Arbeitsblatt GW 2 sind zulässig! rungen durch einseitiges Einziehen des
nicht wärmebehandelt wird (DVGW- In Flüssiggas- und Ölinstallationen sind alle Rohres ausgeführt, so sollte bei waage-
Arbeitsblatt GW 2). Lötverbindungen unter Verwendung von recht verlegten Leitungen die Einziehung in
Kapillarlötfittings nach DIN EN 1254 der unteren Rohrhälfte angeordnet
Für Weichlötverbindungen bei Muffen und auszuführen. werden, da andernfalls die Möglichkeit
einstufigen Reduzierungen müssen besteht, dass sich im Bereich der Einzie-
Lötspalt und Einstecktiefe festgelegten Lötverbindungen in Leitungen zur Fortleitung hung Luftblasen bilden. T- und Schrägab-
Werten entsprechen. Für Hartlötverbin- brennbarer oder giftiger Gase, Dämpfe oder gänge sind durch Aushalsen - wie im
dungen ist nach GW 2 eine Einstecktiefe Flüssigkeiten dürfen allgemein nur bis zur vorangegangenen Kapitel für Hartlötver-
vom dreifachen der Wanddicke, Abmessung 35 (DN 32) ausgeführt werden, bindungen beschrieben - herzustellen.
mindestens aber 5 mm einzuhalten. darüber hinaus ist zu schweißen. An die Aushalsung, deren Durchmesser auf
Die praktischen Erfahrungen haben das abzweigende Rohr abzustimmen ist,
gezeigt, dass Einstecktiefen von 7 bis Regenwasserinstallationen, Betriebs- wird das abzweigende Rohr mit Stumpf-
10 mm optimal sind. Näheres regelt das und Kühlwässer sind bezüglich der stoß angeschweißt.
DVGW-Arbeitsblatt GW 2. Verbindungstechnik wie Trinkwasser-
Installationen, Solaranlagen wie Für das Schweißen von Kupferrohren
Heizungsinstallationen zu handhaben. kommen im Wesentlichen das WIG-
(Wolfram-Inertgas), das MIG- (Metall-
4.5 Schweißverbindungen Inertgas) und das Gasschmelzschweißen
Schweißverbindungen können in allen mit Acetylen-Sauerstoffflamme in
einschlägigen Anwendungsbereichen Frage. Als Schweißzusatzwerkstoffe sind
eingesetzt werden, wobei in Trinkwasser- Schweißdrähte nach Tabelle 3.4 zu wählen.
Installationen die Beschränkungen des
DVGW-Arbeitsblatts GW 2 (Hartlöten und
Schweißen nur für Rohre ≥ 35 mm) zu
beachten sind.

KUPFERINSTITUT.DE | 21
Anwendung Regelwerk Art der Lötverbindung
a

handwerklich hergestellte handwerklich hergestellter


Fittings nach DIN EN 1254
Muffenverbindung T- und Schrägabgang
Lötverfahren Lötverfahren Lötverfahren
weich hart weich hart weich hart
Trinkwasser DIN EN 806
DIN 1988 -
≥ 35 mm ≤ 28 mm ≥ 35 mm ≥ 42 mm1
DVGW GW 2

Heizung/Solar bis 110 °C -

Erdgas TRGI
- - - -
DVGW GW 2
Flüssiggas2 TRF
- ≤ 35 mm3 - - - -
DVGW GW 2
Heizöl DIN 4755
- - - - -
TRÖl

Tabelle 4.3 Auflistung der wichtigsten Regelwerke zum Einsatz von Lötverbindungen (Weitere Einsatzgebiete und Verbindungen sind den entsprechenden Kapiteln zu entnehmen)
1
Hartlöten erst ab ≥ 35 mm, Abzweig muss eine Dimension kleiner als Durchgang sein!
2
Für das Hartlöten von Rohrleitungen, die von einem Sachverständigen zu prüfen sind, ist eine zusätzliche Verfahrenslöterprüfung notwendig
3
Mitteldruckleitungen (> 0,1 bar) sind ab DN 40 zu schweißen

4.6 Pressverbindungen Das Verpressen hat gemäß der Montage- Ebenso ist auch der Steckfitting vor der
Pressfittings können u. a. in den in Kapitel anweisung des Herstellers zu erfolgen. Montage auf den korrekten Sitz und
2.3 genannten sowie in weiteren, beim Weiterhin ist es erforderlich, die Einsteck- Sauberkeit des Dichtelements zu überprüfen.
jeweiligen Hersteller zu erfragenden tiefe des Fittings z. B. mit einem Stift am
Anwendungen eingesetzt werden. Rohr zu markieren. Durch die Markierung Zusätzlich ist es hilfreich, die Einstecktiefe
Bei der Verarbeitung der Pressfittings am Rohr ist eine optische Kontrolle der des Fittings am Rohr zu markieren, so dass
ist stets die Montageanweisung des Einstecktiefe vor der Verpressung möglich. eine optische Kontrolle der fertigen
jeweiligen Herstellers einzuhalten. Stützhülsen müssen auch beim Verpressen Verbindung möglich ist.
weicher Kupferrohre nicht verwendet
Im Wesentlichen gelten die folgenden werden. Wie Klemmringverschraubungen sind auch
Hinweise: Steckverbinder für die Verwendung unter
Die Pressfittings sind vor der Nutzung auf 4.7 Steckverbindungen Putz geeignet.
den korrekten Sitz und Unversehrtheit Verbindungen mittels Steckfittings können
des Dichtelements zu überprüfen. in Trinkwasser-, Heizungs- und Wasser-
Die Rohrenden dürfen keine Reste von kühlsystemen sowie für Druckluftleitungen
Graten, scharfen Kanten oder Verschmut- eingesetzt werden.
zungen (z. B. durch Mörtel) aufweisen,
damit beim Aufschieben des Pressfittings Die Rohre sind auch hier wie bei den vorab
auf das Rohr keine Beschädigung des beschriebenen Verbindungstechniken
Dichtelements eintreten kann. entsprechend vorzubereiten (innen und
außen Entgraten, ggf. Kalibrieren).

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4.8 Klemmringverbindungen und metallisch dichtende Verbindung her,
Klemmringverschraubungen können die auch für die Verwendung unter Putz
gemäß den Herstellerangaben für viele geeignet ist. Das Benetzen des Klemmrings
Hausinstallationssysteme angewandt mit einem DVGW-geprüften, nicht
werden (Kapitel 2) und werden als aushärtenden Dichtmittel erleichtert die
Verschraubung vormontiert geliefert. metallische Abdichtung.

Die entgrateten und von Verschmutzun- Werden weiche Kupferrohre vom Ring mit
gen gereinigten Rohrenden werden bis Klemmringverschraubungen nach DIN EN
zum Anschlag in die Verschraubung 1254-2 verbunden, so sind die Rohrenden
eingeschoben, die Überwurfmutter von innen mit Stützhülsen zu verstärken
handfest verschraubt und der Dichtanzug (Kapitel 2). Beim Verbinden harter oder
anschließend nach Vorgabe des Herstellers halbharter Kupferrohre sind hinsichtlich
mit handelsüblichem Werkzeug (z. B. der Verwendung von Stützhülsen die
Rollgabelschlüssel) ausgeführt; Große Angaben des Fittingherstellers zu
Rohrzangen dürfen nicht verwendet beachten.
werden!
Schneidringverschraubungen dürfen in
Bei diesem Vorgang wird der Klemmring der Gas- und Wasserinstallation nicht
zwischen Rohr, Fittingkörper und verwendet werden.
Überwurfmutter durch Verformung
verklemmt und stellt eine dauerhaft feste

KUPFERINSTITUT.DE | 23
5. Betriebstemperaturen und Betriebsdrücke

Weichgelötete Kupferrohrleitungen können 90


bis zu einer Temperatur von 110 °C
dauerbelastet werden. Eine kurzzeitige
Überschreitung dieser Temperatur (Störfall)
hat keinen negativen Einfluss auf die 80
Dichtheit oder Festigkeit.

Rohre, die werkseitig mit einem Kunst- 70


stoff-Stegmantel umhüllt oder wärmege-
dämmt sind, können Betriebstemperaturen
bis 100 °C ausgesetzt werden. Bei
Solaranlagen können im Bereich des 60
Kollektors höhere Temperaturen auftreten. 12 x 1
Dies ist bei der Planung und Ausführung
zu beachten.
zulässiger Betriebsdruck für Kupferrohrleitungen (S=3,5) in bar

50
Bei höheren Betriebstemperaturen kann 12 x 0,8
unter Berücksichtigung der für den 15 x 1
Einsatzfall geltenden Regelwerke
hartgelötet, geschweißt, geklemmt oder 40
gepresst (mit geeignetem Dichtelement!) 18 x 1
35 x 2
werden.
30 42 x 1,2 22 x 1
Die Werte des max. zulässigen Betriebs-
76,1 x 2
druckes von Kupferleitungen werden durch
88,9 x 2
die Rohrhersteller bereitgestellt. Die Tabelle 133 x 3 28 x 1
5.1 zeigt hierzu eine Übersicht. Die 20 64 x 2
Berechnung der Betriebsdrücke und 54 x 1,5
Wanddicken erfolgt nach den AD 108 x 2,5
2000-Merkblättern B0 ‘Berechnung von 267 x 3 159 x 3

Druckbehältern‘ und B1 ‘Zylinder und 10 219 x 3


Kugelschalen unter innerem Überdruck‘.
Die Festigkeitsstufen der Rohre (weich/
halbhart/hart) haben keinen Einfluss auf 0
die max. zulässige Druckbelastbarkeit, da 0 20 100 120 140 160 180 200 250
aus Sicherheitsgründen alle Berechnungen Betriebstemperatur in °C
auf den weichen Werkstoffzustand Bild 5.1 Zulässige Betriebsdrücke von Kupferrohrleitungen (Sicherheit S=3,5) in Abhängigkeit
bezogen werden müssen. Die zu erwar- von der Betriebstemperatur (3504)
tende Verringerung der Festigkeit durch
Wärmebehandlungen (Löten, Schweißen) Es bedeuten: *
Hierfür ist gemäß aktueller Fassung von AD2000 B0 die
wird damit im Voraus berücksichtigt und p B zulässiger Betriebsdruck in bar, minimale Wanddicke einzusetzen, die sich aus den Rohrspezi-
fikationen unter Beachtung der betragsmäßig größt-
bleibt so ergebnisneutral. physikalisch auf eine ganze
möglichen Toleranz auf die Wanddicke ergibt. (Anmerkung:
Zahl gerundet Im Sinne AD2000 B1 ist t definiert als t = s – c1, sodass sich
20 Berechnungskonstante mit die nominale Wanddicke s mit s = t + c1 berechnet.)
Der zulässige Betriebsdruck eines Rohres der Einheit bar/MPa, **
Bei unbehandelten Teilen, geschweißten Nähten und hart-
berechnet sich nach der folgenden (entspricht bar x mm²/N) gelöteten Rundnähten (z. B. Kombination Rohr/Lötfitting) ist
Gleichung: Rm Zugfestigkeit/Werkstoffzustand nach AD 2000–Merkblatt B0 bei nahtlosen Kupferrohren
des Rohres in MPa unter Innendruckbeanspruchung mit einem Sicherheits-
20 · Rm · t (entspricht N/mm²)
beiwert S=3,5 zu rechnen (einheitliche Definition der
pB = Verwendung von Sicherheitsbeiwerten gemäß VdTÜV AK
(da - s) · S t Wanddicke in mm * AD2000 W 6/2 Kupferwerkstoffe vom 08.06.2016). Für
da Außendurchmesser in mm längsnahtgelötete Behälter aus Cu-DHP bzw. weitere andere
S Sicherheitsbeiwert ** Ausführungen ist ein Sicherheitsbeiwert von S=4 anzusetzen.

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Rohrabmessung Gewicht Inhalt Rohrlänge Zulässiger
Entsprechend umgeformt berechnet sich
Betriebsdruck
die Wanddicke:
mm kg/m l/m m/l bar
da x pB 12 x 1 0,308 0,079 12,73 89
t=
(20 x Rm
S
)+p B
15 x 1
18 x 1
0,391
0,475
0,133
0,201
7,53
5,00
70
57
22 x 1 0,587 0,314 3,18 46
Hinweis: Für dauerhafte Betriebstempera- 28 x 1 0,755 0,531 1,88 36
turen über 100 °C sind niedrigere Werte
35 x 1,2 1,134 0,835 1,20 34
für die Zugfestigkeit (Rm) einzusetzen Aus
Bild 5.1 ist zu erkennen, dass die in 42 x 1,2 1,369 1,232 0,81 28
Hausinstallationen zu erwartenden 54 x 1,5 2,202 2,043 0,49 28
Temperaturen praktisch ohne Einfluss auf 64 x 2 3,467 2,827 0,35 31
die mechanischen Eigenschaften der
Kupferrohre sind. Die Betriebstemperatur 76,1 x 2 4,144 4,083 0,25 26
darf bei Kupferrohren und -fittings aus 88,9 x 2 4,859 5,661 0,18 22
Cu-DHP 250 °C nicht überschreiten. 108 x 2,5 7,374 8,332 0,12 23
Genaue Daten sind der entsprechenden
Fachliteratur und dem AD 2000-Merkblatt 133 x 3 10,904 12,668 0,08 22
W 6/2 (Werkstoffe für Druckbehälter, 159 x 3 13,085 18,385 0,05 19
Kupfer und Kupfer-Knetlegierungen) zu 219 x 3 18,118 35,633 0,03 13
entnehmen.
267 x 3 22,144 53,502 0,02 11
Kapillarlötfittings mit Gütezeichen und/
oder DVGW-Zeichen sind bauteilgeprüft. Tabelle 5.1 Gewicht, Inhalt und Betriebsdrücke von ausgewählten Kupferrohren nach DIN EN 1057. Die Werte des
Die zulässigen Betriebsdrücke der maximal zulässigen Betriebsdrucks beziehen sich immer auf den Werkstoffzustand R200 (ausgeglüht) und die jeweilige
Verbindungsstellen - je nach Lötart, Abmessung, berechnet mit 3,5–facher Sicherheit nach AD2000–Merkblatt B0/B1. Werte gültig bis 100 °C Betriebs-
Betriebstemperatur und Abmessung - sind temperatur. Bei Betriebstemperaturen > 100 °C bis 250°C ist der zulässige Betriebsdruck temperaturabhängig neu zu
berechnen.
in DIN EN 1254-1 festgelegt und erfassen
in vollem Umfang die üblichen Betriebs-
bedingungen der Haustechnik (Tabelle 5.2).
Die Verwendung von Fittings bei höheren Lötverfahren Betriebstemperatur Betriebsüberdruck für Außendurchmesser
Drücken und Temperaturen erfordert stets max. °C bar
die Freigabe durch den Fittinghersteller.
6-28 mm 35-54 mm 64-108 mm
a
Eine fachgerecht ausgeführte Weich-
30 25 25 16
lötverbindung ist dicht und hält hohen Weichlöten/
Drücken stand. Bei einem Berstdruckver- 65 25 16 16
Hartlöten
such riss das Rohr und nicht die Lötnaht 110 16 10 10
(Bild 5.2).
Tabelle 5.2 Zulässige Betriebsdrücke für Kupferrohrleitungen in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur bei Verwendung
von Fittings nach DIN EN 1254-1

Die Wahl des Lötverfahrens ist abhängig vom Anwendungsbereich und den geltenden Vorschriften. Die Verwendbarkeit von
Lötfittings bei höheren Innendrücken und/oder Temperaturen ist ggf. möglich und kann unter Angabe der genauen Betriebs-
bedingungen beim jeweiligen Hersteller erfragt werden.

Bild 5.2
Weichgelötete Rohrkombination 22 x 1 mm nach einer
Berstdruckprobe von 280 bar (1063)

KUPFERINSTITUT.DE | 25
6. Allgemeine Anforderungen an Installationen

6.1 Leitungsführung Um eine Beschädigung der Rohrleitung zu 6.1.3 Erdverlegte Flüssiggasleitungen


Alle Leitungen einer Hausinstallation vermeiden, müssen das Auflager und die Erdverlegte Flüssiggasleitungen müssen
müssen grundsätzlich so angeordnet Grabenfüllung bis zu einer Höhe von 30 cm nach TRF eine Mindestüberdeckung von
werden, dass jederzeit und ohne größere über Rohrscheitel frei von Steinen sein. 60 cm haben.
Schwierigkeiten die Art der Leitung erkenn- Sie dürfen nicht in Humus- oder Schlacke-
bar ist. Die Verfüllung ist lagenweise einzubringen nerde verlegt werden, sondern sind
und ausreichend zu verdichten. Es allseitig mindestens 10 cm in Sand zu
Es empfiehlt sich daher, bei größeren empfiehlt sich, beim Verfüllen des Grabens betten. Es muss sichergestellt sein, dass sie
Anlagen mit zahlreichen Leitungen die ein Trassenband als Warnhinweis für nicht durch mechanische Belastung
unterschiedlichen Durchflussstoffe spätere Erdarbeiten einzulegen. beschädigt werden können. Sie dürfen
farblich entsprechend DIN 2403 zu nicht überbaut werden.
kennzeichnen. Erdverlegte Trinkwasserleitungen sind Der Abstand zu Elektroleitungen muss
Bei kleineren Anlagen mit einer verhältnis- möglichst gradlinig, rechtwinklig zur mindestens 80 cm betragen, bei geschütz-
mäßig geringen Anzahl unterschiedlicher Grundstücksgrenze und auf dem kürzesten ter Verlegung, z. B. unter Abdecksteinen,
Durchflussstoffe können auch Hinweis- Wege zu verlegen. sowie zu Steuer- und Fernmeldeeinrich-
schilder an den Absperreinrichtungen Sofern eine Trinkwasserleitung in der Nähe tungen kann dieser Abstand auf 30 cm
angebracht werden. Durch beide Maßnah- einer Abwasserleitung (bis zu 1 m verringert werden. Die Lage der Leitungen
men können Bedienungsfehler durch ein Abstand), verlegt ist, muss die Trinkwasser- muss durch dauerhafte Hinweisschilder
schnelles Auffinden der entsprechenden leitung nach DIN 1988-100 oberhalb der gekennzeichnet oder in einem maßstäb-
Leitungen vermieden werden. Abwasserleitung liegen. Zu anderen lichen Rohrnetzplan aufgezeichnet sein.
Rohrleitungen und Kabeln darf ein
Werden Leitungen für verschiedene Abstand der Rohraußenflächen von 0,2 m 6.1.4 Erdverlegte Ölleitungen
Durchflussstoffe übereinander angeordnet, nicht unterschritten werden. Erdverlegte Ölleitungen sind nach TRÖl
so müssen die Leitungen, bei denen die Können die genannten Sicherheitsab- und DIN 4755 gegen mögliche Beschädi-
Gefahr einer Schwitzwasserbildung stände nicht eingehalten werden, so gungen, z. B. durch chemische oder
besteht, zu unterst verlegt werden. müssen besondere Schutzmaßnahmen mechanische Einflüsse zu schützen.
Diese Anordnung muss bei Gasleitungen in (z. B. Verlegung der Trinkwasserleitung in Sie müssen in flüssigkeitsdichten
jedem Falle – also auch bei Kupferrohren einem Schutzrohr) getroffen werden. Schutzrohren verlegt sein. Undichtigkeiten
– eingehalten werden, obwohl Kupferrohre Trinkwasserleitungen dürfen verständli- der Ölleitung müssen leicht erkennbar sein.
durch Schwitzwasser nicht gefährdet sind. cherweise nicht durch Fäkalien- und Dies ist z. B. dann der Fall, wenn das
Werden Rohrleitungen für verschiedene Sickergruben, Schächte der Grundstücks- Schutzrohr mit Gefälle zu einer Kontroll-
Gase übereinander parallel geführt, wie entwässerung, Abflusskanäle und stelle verlegt wird.
z. B. in Krankenhäusern oder Laboratorien, dergleichen geführt werden.
so muss das leichtere Gas stets über dem 6.2 Korrosionsschutz
schwereren Gas geführt werden. 6.1.2 Erdverlegte Gasleitungen Die hohe Beständigkeit des Werkstoffes
Für erdverlegte Gasleitungen gelten Kupfer gegen Außenkorrosion macht
6.1.1 Erdverlegte Trinkwasserleitungen prinzipiell die gleichen Grundsätze wie Korrosionsschutzmaßnahmen meist
Erdverlegte Trinkwasserleitungen sind in oben für Trinkwasserleitungen dargelegt. entbehrlich. In einigen Fällen sind nach
frostfreier Tiefe zu verlegen. Von den Für das Herstellen und Verfüllen der DIN 50929 aber auch Kupferrohrleitungen
meisten Wasserversorgungsunternehmen Rohrgräben gilt sinngemäß das DVGW- gemäß dem entsprechenden Regelwerk
(WVU) wird heute eine Verlegetiefe von Arbeitsblatt G 461-2. Erdverlegte gegen äußere Korrosionseinflüsse zu
mindestens 1,5 m gefordert. Gasleitungen dürfen nicht überbaut schützen.
werden. Ist dies jedoch in Ausnahmefällen
Leitungen sind im Erdreich nach den in DIN unumgänglich, so gilt ebenso wie für
EN 805 festgelegten technischen Gebäudeeinführungen DVGW-Arbeitsblatt
Regelungen zu verlegen, d. h. die Leitung G 459-1.
muss im Rohrgraben auf ihrer ganzen
Länge aufliegen.

26 | KUPFERINSTITUT.DE
6.2.1 Erdverlegte Leitungen Bei erdverlegten Trinkwasserleitungen Erdverlegte Flüssiggasleitungen sind
Nach DIN EN 805, DIN EN 806-2 und DIN muss die Bildung galvanischer Elemente analog zu Erdgasleitungen ebenso mit
1988-200 sowie TRGI und TRF sind erdver- vermieden werden. Daher sind, sofern es einer Korrosionsschutzumhüllung gleichen
legte Trinkwasser-, Erdgas-, und sich um durchgehende metallene Typs zu versehen.
Flüssiggasleitungen grundsätzlich zu Leitungen handelt, im Gebäude Isolier-
schützen. So z. B. durch werkseitigen stücke nach DIN 3389 einzubauen. 6.2.2 Freiverlegte Außenleitungen
Korrosionsschutz durch Kunststoffum- Diese Isolierstücke müssen mit dem Freiverlegte Außenleitungen aus Kupfer
mantelung der Rohre in den Anforderun- DIN-DVGW-Prüfzeichen und der Register- benötigen in der Regel keinen äußeren
gen nach DIN EN 12068, Beanspruchungs- nummer sowie der Kennfarbe „grün“ für Korrosionsschutz. Nur dort, wo dieser
klasse B. den Einsatzzweck „Wasser“ gekennzeichnet dennoch notwendig ist (z. B. in besonders
sein. Es ist selbstverständlich streng darauf aggressiver Atmosphäre), können Korro-
Nach TRGI gilt wegen des Fehlens einer zu achten, dass die elektrische Trennung sionsschutzbeschichtungen (Anstrichsy-
eigenen Prüfnorm für werkseitig kunst- der Isolierstücke nicht, z. B. durch falsch steme) in Anlehnung an DIN EN ISO 12944
stoffummantelte Kupferrohre diese durchgeführten Potenzialausgleich, auf- oder auch vorummantelte Kupferrohre
Forderung als erfüllt, wenn der Kunststoff- gehoben wird. Dies gilt insbesondere beim verwendet werden.
mantel den Anforderungen der DIN EN Einbau elektrischer Betriebsmittel (z. B.
12068 in der Beanspruchungsklasse B in Motorschieber) in solche erdverlegten Freiverlegte Außenleitungen für Erdgas
folgenden Punkten entspricht: Porenfrei- Rohrleitungen. müssen nach TRGI wegen der hohen
heit, spezifischer Umhüllungswiderstand, sicherheitstechnischen Anforderungen
Eindruckwiderstand, Schlagbeständigkeit, Der Werkstoff Kupfer weist zwar in auch bei Kupfer einen Schutz vor
Reißdehnung und Reißfestigkeit. Erdböden im Allgemeinen eine gute Außenkorrosion aufweisen.
Ferner müssen vorummantelte Kupferrohre Korrosionsbeständigkeit auf. Da bestimmte Dieser ist entweder wie oben oder wie für
den in DIN EN 13349 geforderten Böden jedoch auch gegenüber Kupfer erdverlegte Außenleitungen beschrieben,
Herstelleigenschaften entsprechen. korrosiv wirken können, z.Bsp. torfhaltige durchzuführen.
Böden, wird empfohlen, generell einen Erdgasleitungen sind zusätzlich gegen
Bei Verwendung dieser Rohre ist im Bereich äußeren Korrosionsschutz anzubringen. mechanische Beschädigungen und bei
der Verbindungsstellen darauf zu achten, feuchten Gasen gegen Frosteinwirkung zu
dass diese sorgfältig – wie nachfolgend für DIN 1988-200 schreibt zur Vermeidung von schützen. Sinngemäß gilt dies auch für
den nachträglichen Korrosionsschutz Elementbildung mit Rohrleitungen aus freiverlegte Flüssiggas-Außenleitungen.
beschrieben – nachisoliert werden. unedleren Werkstoffen wie z. B. Stahl aber
vor, Kupferrohre als zusätzliche Sicherheit
Je nach Temperaturbeanspruchung und zu der elektrischen Trennung durch die
Materialart müssen die Produkte zum Isolierstücke mit Kunststoffen zu umhüllen.
Nachisolieren den Anforderungen der DIN Derartige Kunststoffumhüllungen sollen
EN 12068 Tabellen 1-7 entsprechen. wie oben beschrieben beschaffen sein.
Weiterhin ist auch ein nachträglicher
Korrosionsschutz durch Korrosionsschutz- Für erdverlegte Erdgasleitungen ist in
binden und Schrumpfschläuche in der der TRGI ebenfalls der Einbau von Isolierstü-
Beanspruchungsklasse A für nicht cken nach DIN 3389 für den Durchflussstoff
korrosive Böden bzw. in der Beanspru- „Gas“ zwingend vorzusehen.
chungsklasse B für korrosive Böden Sie müssen mindestens mit „G“ gekenn-
möglich. Da aber in der Regel die zeichnet sein. Isolierstücke von Innenlei-
Korrosivität von Böden nicht bekannt ist, tungen müssen thermisch höher belastbar
empfiehlt sich grundsätzlich Korrosions- sein und die Kennzeichnung „GT“ tragen.
schutzmaßnahmen der Beanspruchungs- Auch bei Gasleitungen wird zusätzlich zur
klasse B zu wählen. Für Armaturen, elektrischen Trennung eine Kunststoffum-
Rohrverbindungen und Formstücke können hüllung der erdverlegten Kupferleitung
auch Schrumpfschläuche der Klasse C entsprechend den obigen Ausführungen
verwendet werden. gefordert.

KUPFERINSTITUT.DE | 27
6.2.3 Innenleitungen Bei Verlegung in aggressiver Atmosphäre 6.2.4 Kupferrohre unter Putz
Freiverlegte Innenleitungen aus Kupfer ist, wie auch zuvor beschrieben, ein Schutz Kupferrohre unter Putz, die in direktem
benötigen im Allgemeinen und auch in gegen Außenkorrosion entsprechend den Kontakt mit Mörtel, Kalk oder Gips stehen,
Nassräumen keinen Korrosionsschutz. obigen Ausführungen durchzuführen. benötigen in der Regel keinen speziellen
Andere Maßnahmen, wie z. B. Schwitz- Korrosionsschutz. Schallschutz, Wärmedäm-
wasserschutz, Schutz vor Erwärmung oder Werden Ölleitungen mit Anlageteilen aus mung und -ausdehnung sind jedoch stets zu
Wärmeverluste usw. können aufgrund von elektrochemisch unedleren Werkstoffen beachten.
Regelwerken (DIN EN 806, DIN 1988, EnEV) wie z. B. Stahl verbunden, so müssen
notwendig sein. wegen der Gefahr einer galvanischen Eine Ausnahme besteht für den Fall, dass die
Elementbildung diese durch Isolierstücke mit dem Kupferrohr in Kontakt stehenden
Für die Fälle, in denen Kupferrohrleitungen voneinander getrennt werden. Entspre- Baustoffe ammoniumhaltige Zusätze wie
und Verbindungsstellen in aggressiver chendes gilt für Isolierung von Rohren z. B. Abbindeverzögerer enthalten.
Atmosphäre verlegt werden, sind diese wie gegen Halterungen. Der Einbau von
erdverlegte Leitungen zu schützen. Isolierstücken darf dann selbstverständlich Alle Rohrleitungen – auch solche aus Kupfer
Alternativ können bei Innenleitungen auch nicht erfolgen, wenn die Leitungen durch – sollten nicht der ständigen Einwirkung von
Korrosionsschutzbinden und Schrumpf- eine gemeinsame kathodische Korrosions- Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Besteht die
schläuche in der Beanspruchungsklasse A schutzanlage geschützt sind. Gefahr einer ständig feuchten Umgebung
verwendet werden. Die Leitung ist auch dann mit einer (z. B. im Fußbodenbereich von Hallen-
kathodischen Korrosionsschutzanlage zu schwimmbädern, in Saunaräumen etc.), so
Aggressive Atmosphäre herrscht z. B. in schützen, wenn sie mit einem Behälter sind die Kupferrohre gegen Außenkorrosion
Batterie- oder Galvanikräumen, aber auch in verbunden ist, der seinerseits kathodisch wie unter 6.2.1 beschrieben zu schützen.
deutlich ammonium-, nitrit- oder sulfidhal- geschützt ist.
tiger Umgebung. Solche Umgebungsbedin-
gungen können in landwirtschaftlichen
Stallungen, in der Tierkörperverwertung
infolge Umsetzung von Eiweißprodukten Art der Leitung/Armatur Mindestdämmdicke
oder im Bereich von Faulgasen (z. B. aus für WLF 0,035 W/m*K
Abwasserleitungen) vorliegen.
mm
Die Verarbeitung von phosphorhaltigen 1 < 22 mm Innendurchmesser 20
Loten sollte in schwefelhaltigen Medien 2 > 22 mm Innendurchmesser < 35 mm 30
grundsätzlich vermieden werden, da diese
Legierungen durch den Schwefel angegrif- 3 > 35 mm Innendurchmesser < 100 mm wie Innendurchmesser
fen und zerstört werden. In diesen Fällen 4 > 100 Innendurchmesser 100
kommen Hartlote mit hohem Silberanteil 5 Leitungen/Armaturen gem. 1-4 in Verteilern, Durch- 50% der Anforderungen
(vgl. Kapitel 3) zum Einsatz. brüchen, in Kreuzungs- und Verbindungsbereichen 1-4
Bei unklaren Bedingungen sollte der Kontakt
zu beratenden Stellen aufgenommen 6 Heizungsleitungen gem. 1-4 in Bauteilen zwischen 50% der Anforderungen
werden, um die Lotauswahl auf die besonde- beheizten Räumen verschiedener Nutzer 1-4
ren Atmosphären abzustimmen. 7 Heizungsleitungen nach 6 im Fußbodenaufbau 6
8 Kälteverteilungsleitungen & Armaturen von
Flüssiggas-Innenleitungen aus Kupfer 6
RLT- und Kälte-/Klimaanlagen
benötigen keinen zusätzlichen Korrosions-
schutz, es sei denn, die Rohre werden wie * Bei der Dämmung von Kalt- und Warmwasserleitungen sind die Anforderungen gem. DIN 1988-200 zu beachten.
zuvor beschrieben in Räumen mit aggres- Tabelle 6.1 Dämmung von Heizungsleitungen und Armaturen nach EnEV*
siver Atmosphäre verlegt.

Frei verlegte Innenleitungen aus Kupferrohr


für Heizöl bedürfen in der Regel ebenfalls
keines zusätzlichen Korrosionsschutzes.

28 | KUPFERINSTITUT.DE
6.3 Wärmeschutz Kunststoffummantelung) aufweist. 6.5 Schallschutz
Um die Wärmeverluste aus warmgehenden Rohrleitungen in Kühlwassersystemen sind Rohrleitungen sind in bestimmten, in DIN
Rohrleitungen (Heizung, erwärmtes generell mit speziellen, tauwasserabwei- 4109 (Schallschutz im Hochbau) festge-
Trinkwasser) zu minimieren, sind stets senden und für diesen Einsatzzweck legten Fällen zur Minderung der Schallü-
die Anforderungen der Energieeinspar- freigegebenen Dämmstoffen von bertragung zu dämmen.
verordnung (EnEV) und der DIN 4108 ausreichender Stärke zu versehen.
(Wärmeschutz im Hochbau) zu beachten. Geräusche in Trinkwasserleitungen
Weitere Details können auch der ZVSHK- entstehen üblicherweise nicht in den
Die Anforderungen zur Begrenzung der Fachinformation ‘Dämmung von Sanitär- Rohrleitungen, sondern in den Armaturen
Wärmeabgabe von Wärmeverteilungs- und und Heizungsrohrleitungen‘ entnommen und Sanitärgegenständen.
Warmwasserleitungen sowie Armaturen werden. Sie können aber durch die Rohrleitungen
sind in der EnEV beschrieben (Tabelle 6.1). auf andere Bauteile übertragen werden.
Wird mit Materialien gedämmt, deren 6.4 Befestigung Rohrummantelungen (z. B. werkseitige
Wärmeleitfähigkeit von dem in der EnEV Prinzipiell dürfen Rohrleitungen und insbe- Kunststoffummantelung), Rohrschellen mit
genannten Wert abweicht, sind die sondere Gas- und Wasserleitungen weder Gummieinlagen sowie weitere bautech-
Mindestdicken der Dämmschichten an anderen Leitungen befestigt, noch als nische Maßnahmen vermeiden derartige
entsprechend umzurechnen. Träger für andere Leitungen oder Lasten Vorgänge.
verwendet werden.
Verschiedene Hersteller bieten werkseitig Rohrleitungen im Mauerwerk und im
wärmegedämmte Kupferrohre an, die zu In wasserführenden Leitungen muss die Fußbodenaufbau müssen gegen Körper-
50 % bzw. 100 % nach EnEV gedämmt Befestigung außerdem den Schallschutz schallübertragung gedämmt sein und
sind und durch hohe Wärmedurchgangs- (Kapitel 6.5) gewährleisten; in warmwass- dürfen die Trittschalldämmung des
widerstände der Dämmung besonders erführenden Leitungen muss zusätzlich die Fußbodens nicht beeinträchtigen.
kleine Manteldicken aufweisen (siehe Bild Wärmedehnung der Rohrleitungen
6.1). berücksichtigt werden (Kapitel 6.7).
Bei Auswahl und Anordnung der Rohrbe-
Nach DIN 4108 muss der Mindestwärme- festigungen ist auf diese Anforderungen
schutz an jeder Stelle des Gebäudes zu achten. Die Abstände der Rohrschellen
vorhanden sein. für wasserführende Leitungen sind in
Tabelle 6.2 aufgeführt.
Leitungen für kaltes Trinkwasser sind so Rohrbefestigungen für Gasleitungen
anzuordnen, dass die Qualität des müssen nach TRGI brandsicher ausgeführt
Trinkwassers nicht durch die Wärmebeein- sein. Kunststoffdübel dürfen daher für
flussung der Umgebung beeinträchtigt Gasleitungen nur verwendet werden, wenn a b
wird. im Brandfall die mechanische Festigkeit
Somit sind entsprechend den Anforderun- der Rohrleitung nicht eingeschränkt wird
gen der DIN 1988-200 in der Regel auch (z. B. bei gepressten Kupferleitungen).
Bild 6.1 Vergleich des Platzbedarfs von werkseitig und
Kaltwasserleitungen zu dämmen. Bei hartgelöteten Gasleitungen sind immer bauseits wärmegedämmten Kupferrohren (6366)
Dübel aus Metall zu verwenden.
a - Rohr 15 x 1 mm mit handelsüblicher
Generell müssen die vorgesehenen Rohrschellen und Schrauben müssen in
Wärmedämmung = 0,040 W/m*K
Dämmstoffe bei den zu erwartenden jedem Fall nicht brennbar (also aus Metall) b - Rohr 15 x 1 mm mit werkseitiger
Betriebstemperaturen beständig sein. sein. Wärmedämmung = 0,025 W/m*K
Das Dämmmaterial muss vor Feuchtig-
keitseinfluss geschützt sein, da sonst
die Dämmeigenschaften nachteilig
beeinflusst werden. Rohr ø mm 12-15 18 22 28 35 42 54 64 76,1 88,9 108-159
Kaltwasserleitungen sind vor Tauwasserbil- Abstand m 1,25 1,5 2,0 2,25 2,75 3,0 3,5 4,0 4,25 4,75 5,0
dung zu schützen. Ein Schutz hiervor ist
dann nicht erforderlich, wenn das Rohr Tabelle 6.2 Befestigungsabstände wasserführender Kupferrohrleitungen (Herstellerangaben)
eine geeignete Umhüllung (z. B. werkseitige

KUPFERINSTITUT.DE | 29
6.6 Brandschutz Werden Gasleitungen auf Putz verlegt, Im Hinblick auf die Brandverhütung
Das Brandverhalten von Installationsbau- müssen die Rohrbefestigungen aus nicht ist in bewohnten Räumen den kalten
teilen wird in DIN 4102 bzw. in DIN EN brennbaren Stoffen bestehen. Verbindungstechniken (Pressen,
13501-1 klassifiziert: Die Anordnung der Befestigungselemente Klemmen, usw.) der Vorzug zu geben bzw.
ist so zu wählen, dass die Befestigung der bei Lötverbindungen ist die Verwendung
Kupfer als Metall entspricht der Klasse Rohrleitung auch dann noch gewährleistet elektrischer Widerstandslötgeräte für das
A1 – nicht brennbar. ist, wenn im Brandfall die Festigkeit der Weichlöten besonders zweckmäßig.
Lötverbindungen nicht mehr in vollem
Die Brandschutzvorschriften werden in Umfang gegeben ist. Bei allen Montagear- 6.7 Temperaturbedingte
den einzelnen Landesbauordnungen beiten – insbesondere bei Arbeiten in Längenausdehnung
festgelegt. Besonders bei der Überbrü- bewohnten Gebäuden – sind die Belange Ein Meter Kupferrohr dehnt sich unabhän-
ckung von Brandabschnitten sind des Brandschutzes zu berücksichtigen. gig vom Rohrdurchmesser bei einer
diese zu beachten. Ebenso sind die einschlägigen Unfallverhü- Temperaturerhöhung von 100 K um
Im Hochbau müssen alle brennbaren tungsvorschriften zu beachten. ca. 1,7 mm aus (Bild 6.2).
Baustoffe mindestens der Brandklasse B2
nach DIN 4102 bzw. der Klasse E nach
DIN EN 13501-1 entsprechen und mit ihrer 100
Brandklasse gekennzeichnet sein.
Rohrleitungen sind im Sinne dieser
Verordnungen Baustoffe. Somit müssen 90
Kunststoffmäntel und Wärmedämmungen
der Rohre mindestens der Brandklasse B2
nach DIN 4102 bzw. der Brandklasse E 80
nach DIN EN 13501-1 entsprechen und
gekennzeichnet sein.

Für Leitungen, die brennbare Medien


70
30

führen, sind besondere bautechnische


Maßnahmen zu berücksichtigen.
Nach TRGI wird bei Leitungen, die in Instal-
lationsschächten angeordnet werden, bei 60
25

der Durchführung durch feuerbeständige


Decken und Wände auf die bauaufsicht-
lichen Brandschutzbestimmungen 50
verwiesen.
20

In Treppenräumen ‘notwendiger Treppen‘


dürfen nach TRGI Gasleitungen nur 40
angeordnet werden, wenn sie unter Putz
15

ohne Hohlraum oder in einem längsgelüf-


teten Schacht, der keinen Luftaustausch
30
mit dem Treppenraum hat und aus
nichtbrennbaren Baustoffen besteht,
10

verlegt werden. Von dieser Bestimmung


Längenänderung D l in mm

ausgenommen sind Wohngebäude mit 20


geringen Höhen und maximal zwei
Wohnungen. K
nz in
f fere
5

urdi
erat
Temp
0

0 5 10 15 20
Rohrlänge l in m

Bild 6.2 Temperaturbedingte Längenausdehnung von Kupferrohren in Abhängigkeit von der Rohrlänge (3679)
30 | KUPFERINSTITUT.DE
Wird diese Tatsache bei der Installation Etagenbogen können zum Dehnungsaus-
von warm- oder heizwasserführenden gleich genutzt werden, wenn die Länge der Ausdehnungsrichtung
Leitungen nicht beachtet und den Rohren Rohrschenkel den für das Maß A in Tabelle
keine Dehnungsmöglichkeit gegeben, so 6.3 angegebenen Wert nicht unterschrei-
kann es durch die auftretenden Span- tet. Da Dehnungsbogen die thermisch
nungen zu Rissbildungen im Rohr, im bedingten Längenänderungen nur in
Gleitführung
Fitting oder in der Verbindungsstelle und begrenztem Umfang aufnehmen können,
damit zur Undichtigkeit kommen. müssen Mindestabstände für deren
Auch Schädigungen der Bausubstanz Anordnung eingehalten werden. Festpunkt
können prinzipiell nicht ausgeschlossen
werden.
Bild 6.4 Anordnung von Rohrschellen bei Umfüh-
Als Grundregel für die Berücksichtigung rungen (3533)
der Wärmedehnung gilt:
Zwischen zwei Festpunkten muss dem
Rohr ø thermisch bedingte Ausdehnung ∆ l
Rohr eine Dehnungsmöglichkeit gegeben
werden. Bei kürzeren Leitungsabschnitten 5 mm 10 mm 15 mm 20 mm
kann die erforderliche Dehnungsmöglich- mm kompensierbar durch Mindestschenkellänge A in mm
a
keit meist durch eine sinnvolle Rohrfüh-
rung und richtige Anordnung der 12 475 670 820 950
Rohrschellen geschaffen werden (Bild 6.3). 15 530 750 920 1060
18 580 820 1000 1160
In Rohrschellen, Wand- und Deckendurch-
führungen muss sich das Rohr ebenfalls 22 640 910 1110 1280
gleitend bewegen können. Der Anordnung 28 725 1025 1250 1450
der Festpunkte kommt besondere
35 810 1145 1400 1620
Bedeutung zu (Bild 6.4).
42 890 1250 1540 1780
Reichen bei geraden Rohrstrecken 54 1010 1420 1740 2010
zwischen zwei Festpunkten die Bewe-
64 1095 1549 1897 2191
gungsmöglichkeiten aufgrund der
Rohrführung nicht aus, so sind zusätzliche 76,1 1195 1689 2069 2389
Dehnungselemente in Form von Ausdeh- 88,9 1291 1826 2236 2582
nungsbogen oder Kompensatoren 108 1423 2012 2465 2846
einzubauen (Bild 6.5).
Tabelle 6.3 Dehnungsaufnahme durch Schenkellänge A in Abhängigkeit von der Rohrabmessung (Bilder 6.3 und 6.4)

Gleitführung
Kompensator

Festpunkt
Rohrschelle

Bild 6.3 Rohrschellenabstand bei Wand- und Decken-


durchführungen (4760)

KUPFERINSTITUT.DE | 31
Tabelle 6.4 gibt die Dehnungsaufnahme Dehnungsaufnahme ∆ l in mm
von Ausdehnungsbogen in Abhängigkeit Rohr ø 12 25 38 50 75 100 125 150
vom Rohrdurchmesser an. mm
Bestimmungsmaß R* des Dehnungsausgleichers in mm
a
Kompensatoren sind Dehnungsausgleicher, 12 195 281 347 398 488 562 627 691
die besonders bei Platzmangel vorteilhaft
15 218 315 387 445 548 649 709 772
sind. Sie sind meist nur in axialer Richtung
beanspruchbar und bedürfen einer 18 240 350 430 495 600 700 785 850
Führung, um Überbeanspruchung zu 22 263 382 468 540 660 764 850 930
vermeiden. Die Einbauhinweise der 28 299 431 522 609 746 869 960 1056
Hersteller sind zu beachten (Bild 6.6).
35 333 479 593 681 832 960 1072 1185
Bei der Verwendung von Kompensatoren 42 366 528 647 744 912 1055 1178 1287
mit Führungsteil aus Kupfer und Dehnungs- 54 414 599 736 845 1037 1194 1333 1463
ausgleicherteil aus nichtrostendem Stahl
64 450 650 801 919 1126 1300 1453 1592
ist bei Weichlötverbindungen ein
Flussmitteleintrag in innenliegende 76,1 491 709 874 1002 1228 1418 1585 1736
Ausgleichsteile aus nichtrostendem Stahl 88,9 531 766 944 1083 1327 1532 1713 1877
aus Korrosionsschutzgründen unbedingt
108 585 844 1041 1194 1463 1689 1888 2068
zu vermeiden.
Tabelle 6.4 Bestimmungsmaß R von Dehnungsausgleichern aus Kupferrohr in Abhängigkeit von der Dehnungsaufnahme
Bei Unterputzinstallationen ist zu beachten,
* Näherungsgleichung
dass die Dehnungsstellen nicht fest
eingeputzt werden. Bogen oder Abgänge
sind mit geeignetem Dämmstoff zu
umhüllen. Diese Anforderung ist durch
Gleitführung
Wärmeschutz- und Schallschutzmaßnah-
men in der Regel meist erfüllt.

In Flächenheizungen mit üblichen


Heizungswassertemperaturen (bis zu ca.
50 °C Vorlauftemperatur) können die
Rohrschlangen aus werkseitig umman-
telten Kupferrohren im Allgemeinen ohne
besondere Vorkehrungen zur Dehnungs-
aufnahme in die Lastverteilschicht
(Estrich) eingebettet werden, wenn
die Rohrlänge zwischen zwei Bogen
5 m nicht überschreitet.
Festpunkt
Bei höheren Vorlauftemperaturen oder
Rohrlängen über 5 m zwischen zwei
Bild 6.5 Ausdehnungsmöglichkeiten bei Rohrleitungen (4761)
Bogen müssen die Bogen mit elastischem
Material gepolstert werden.
Bei der Verlegung von Fußbodenheizungen
sind ergänzend stets die Angaben der
Systemhersteller zu beachten.

Bild 6.6 Axialkompensator mit Pressanschluss (7001)

32 | KUPFERINSTITUT.DE
6.8 Verlegung im Mauerwerk und auf kungen in den Estrichdicken führen und mitunter gar nicht möglich.
Rohbetondecken können. Ebenso müssen Rohrleitungen, die Ringrohre eignen sich besonders
Bei Verlegung im Mauerwerk muss auf tragendem Untergrund verlegt sind, für den nachträglichen Einbau innerhalb
zwischen bauseitig geplanten (also z. B. im fixiert sein. von Wohnungen, da sie leicht zu biegen
Verband gemauerten) Aussparungen und sind und sich einfach den bestehenden
nachträglich hergestellten Durchbrüchen Weitere Voraussetzungen für ausreich- baulichen Gegebenheiten anpassen lassen.
und Schlitzen unterschieden werden. enden Schallschutz sind die fachgerechte Sie sind leicht verdeckt zu verlegen, z. B.
Verlegung der Dämmschichten, deren hinter Sockelleisten.
In beiden Fällen ist die DIN 1053 (Mauer- Abdeckung mit PE-Folie und die richtige
werk) zu beachten. Da meist nicht die Estrichausführung nach DIN 18560. Stangenrohre (also Rohre in gestreckten
erforderlichen Schlitztiefen verfügbar sind, Längen) als Steige- und Verteilleitungen
ist in diesen Fällen der Vorwandinstallation Bezogen auf das Trittschallverhalten gilt, haben (bei warmgehenden Leitungen
der Vorzug zu geben. Informationen hierzu dass die Dämmwirkung eines schwim- insbesondere dann, wenn sie mit einer
sind unter anderem dem ZVSHK-Merkblatt menden Estrichs nur erreicht ist, wenn werkseitig ummantelten Wärmedämmung
‘Vorwandinstallation‘ zu entnehmen. der Estrich keine feste Verbindung zu der versehen sind) geringe Außendurchmesser
Rohdecke, z. B. über die Rohrleitung auf- und somit einen verringerten Platzbedarf.
In den Fällen, in denen eine Vorwand- weist. Die Trittschalldämmung darf ohne Für die Errichtung einer Installationswand
installation nicht zu realisieren ist, kann gesonderten Nachweis des ausreichenden oder den Einsatz von lnstallationsbau-
durch die Verwendung werkseitig gedämmter Schallschutzes nicht unterbrochen werden. steinen bieten sich Kupferrohre besonders
Kupferrohre mit ihren verhältnismäßig Bei anderen Ausführungen ist der auch wegen ihrer geringen Außendurch-
geringen Außendurchmessern eine besondere Nachweis in Bezug auf die messer und ihrer guten Biegbarkeit an.
Verlegung oftmals noch möglich sein. Trittschalldämmung vom Dämmstoffher-
Rohrleitungen in Wänden und Decken sind steller einzuholen. 6.10 Vorfertigung
mit geeigneten, elastischen Umhüllungen Werkstattmäßige Vorfertigungen eignen
zu versehen, um eine schallschutztech- An Wänden und anderen senkrechten, sich bei größeren Bauvorhaben mit
nische Entkopplung zwischen Rohr und den Estrich durchdringenden Bauteilen, mehreren Bädern und Küchen gleichen
Baukörper zu erzielen. Werkseitig z. B. Rohrleitungen, sind vor dem Grundrisses und als objektbezogene,
ummantelte oder wärmegedämmte Einbringen des Estrichs zur Vermeidung vorgefertigte Teile für Bauvorhaben jeder
Kupferrohre erfüllen diese Forderung. von Schallbrücken Randdämmstreifen oder Größe.
elastische Umhüllungen einzubringen.
Werden Rohrleitungen auf Rohbetonde- Bei Gussasphalt muss der Randdämm- Die Z-Maß-Methode ermöglicht dabei eine
cken verlegt, so muss der Fußbodenaufbau streifen hitzebeständig sein. Rationalisierung durch serienmäßige
nach DIN 18560 (Estriche) ausgeführt Vorfertigung. Es ist jedoch zu beachten,
werden. 6.9 Altbaumodernisierung dass die Z-Maße der Fittings herstellerspe-
Durch geringe Außendurchmesser und zifisch sind.
Des Weiteren muss der nach DIN 4108 und zeitsparende Verlegetechniken eignen sich
EnEV vorgeschriebene Wärmeschutz Kupferrohre besonders für die Renovierung Bei der werkstattmäßigen oder industriel-
eingehalten werden, einschließlich der oder Erweiterung bestehender Anlagen. len Vorfertigung von Installationsbaustei-
Schallschutzforderungen nach DIN 4109. nen herrschen in der Regel günstigere
DIN 18560-2 enthält eine Reihe von Hierbei erleichtert oftmals eine Vorwand- Arbeitsbedingungen als auf der Baustelle.
Vorschriften über die Verlegung von installation die Einhaltung der Regeln der Dies kann bei Anwendung geeigneter
Rohren auf Rohbetondecken, auf die Technik hinsichtlich der Bauwerksstatik, Werkzeuge und Maschinen zu anderen
schwimmende Estriche aufgebracht des Wärme-, Schall- und Brandschutzes, Arbeitsweisen bei der Herstellung von Ver­­-
werden. Danach dürfen Rohbetondecken da das Mauerwerk weitgehend unbeschä- bindungen führen als im DVGW-Arbeits-
keine punktförmigen Erhebungen, digt bleibt. Bei einer nachträglichen blatt GW 2 beschrieben.
Rohrleitungen oder ähnliches aufweisen, Unterputzverlegung ist dagegen die
die zu Schallbrücken und/oder Schwan- Einhaltung dieser Regeln sehr aufwendig

KUPFERINSTITUT.DE | 33
7. Einsatzbereich Trinkwasser-Installation

7.1 Trinkwasser Rohre und Fittings (dies sind DVGW- Wenn aus technischen Gründen eine
Trinkwasser ist in der deutschen Trinkwas- Prüfzeichen und RAL-Gütezeichen) bekundet, Teilenthärtung des Wassers durchgeführt
serverordnung definiert als „alles Wasser, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind. wird, ist darauf zu achten, dass auch das
im ursprünglichen Zustand oder nach Für Verarbeiter, Planer und Bauherrn ergibt teilenthärtete Wasser den Vorgaben der
Aufbereitung, das zum Trinken, zum sich daraus die dringende -Empfehlung, Trinkwasserverordnung entspricht. Dazu ist
Kochen, zur Zubereitung von Speisen und nur gütegesicherte und DVGW-geprüfte neben der Enthärtung in einigen Fällen
Getränken oder insbesondere zu den Produkte zu verwenden. auch eine Anhebung des pH-Wertes
folgenden anderen häuslichen Zwecken notwendig.
bestimmt ist: Die Definition des Trinkwassers bezieht
sich stets auf kaltes und erwärmtes 7.2 Einsatzbereiche für Kupfer nach
- Körperpflege und -reinigung, Trinkwasser. DIN 50930-6
- Reinigung von Gegenständen, die Die in der TrinkwV erwähnten ‘allgemein
bestimmungsgemäß mit Lebensmit Die Anforderungen an ein Trinkwasser sind anerkannten Regeln der Technik‘ werden
teln in Berührung kommen, somit generell an allen Zapfstellen für den Einsatz von metallenen Werk-
- Reinigung von Gegenständen, die einzuhalten, die der Entnahme von Wasser stoffen durch DIN 50930-6 repräsentiert.
bestimmungsgemäß nicht nur vor- für den menschlichen Gebrauch dienen.
übergehend mit dem menschlichen Diese Anforderungen können mit Bauteilen Bauteile aus Kupfer und Kupferwerkstoffen
Körper in Kontakt kommen. aus Kupfer und Kupferwerkstoffen bei können in allen Trinkwässern eingesetzt
sachgerechtem Einsatz sicher eingehalten werden, wenn die Anforderungen der DIN
Dies gilt ungeachtet der Herkunft des werden. 50930-6 eingehalten sind.
Wassers, seines Aggregatzustandes und Demnach kann Kupfer ohne weitere
ungeachtet dessen, ob es für die Bereit- Ein Wasser mit einem pH-Wert kleiner Einzelfallprüfung eingesetzt werden, wenn
stellung auf Leitungswegen, in Tankfahr- pH 6,5 darf nach TrinkwV und unabhängig - der pH-Wert des Trinkwassers
zeugen, in Flaschen oder anderen vom Werkstoff prinzipiell nicht zur größer oder gleich pH 7,4 ist, oder
Behältnissen bestimmt ist.“ Trinkwasserversorgung verwendet werden. - im Bereich von pH 7,0 bis kleiner
Solche Wässer kommen insbesondere bei pH 7,4 der TOC-Wert 1,5 mg/l (g/m3)
In § 4 (Allgemeine Anforderungen) fordert der Eigenwasserversorgung über Haus- nicht übersteigt.
die TrinkwV außerdem: brunnen vor. Der Betreiber eines Haus-
„Trinkwasser muss so beschaffen sein, dass brunnens muss selbst dafür sorgen, dass Dabei ist der TOC-Wert das Maß für die
durch seinen Genuss oder Gebrauch eine das Brunnenwasser regelmäßig kontrolliert Gesamtmenge an organischem Kohlen-
Schädigung der menschlichen Gesundheit und gegebenenfalls auch zu Trinkwasser stoff im Wasser. Diese Angaben können
insbesondere durch Krankheitserreger aufbereitet wird, denn auch Brunnenwäs- den Auflistungen der Wasserdaten
nicht zu besorgen ist. Es muss rein und ser, die ausschließlich für den privaten entnommen werden, die von den
genusstauglich sein. Diese Anforderung menschlichen Genuss und Gebrauch Versorgungsunternehmen auf Nachfrage
gilt als erfüllt, wenn bei der Wasseraufbe- verwendet werden, unterliegen den kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
reitung und der Wasserverteilung Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Eine spezielle Wasseruntersuchung ist
mindestens die allgemein anerkannten daher für die Beurteilung der Einsatzbe-
Regeln der Technik eingehalten werden Die Verwendung von Kupferrohren für die reiche nicht erforderlich.
und das Trinkwasser den Anforderungen Trinkwasserinstallation ist in sauren
der §§ 5 bis 7 entspricht (Anm.: mikrobio- Wässern nicht zulässig (s. auch Kapitel 7.2). Gern sehen die Rohr- und Fittinghersteller
logische und chemische Parameter).“ sowie das Deutsche Kupferinstitut die
Entspricht das für den Gebrauch Wasserdaten durch und beurteilen sie
Alle zum Einsatz in Trinkwasseranlagen bestimmte Wasser nicht den Vorgaben der schnell und kostenlos - auch im Hinblick
vorgesehenen Bauteile müssen somit Trinkwasserverordnung, muss eine darauf, ob ein Trinkwasser gemäß
nach den anerkannten Regeln der Technik geeignete Wasserbehandlung erfolgen Verordnung vorliegt oder nicht.
beschaffen sein, da die TrinkwV gesetzes- (z. B. mittels Belüftung, Aufhärtung und/
charakter hat. Das Zeichen einer aner- oder Alkalisierung).
kannten Prüfstelle auf den Bauteilen wie

34 | KUPFERINSTITUT.DE
Ist beabsichtigt, Bauteile aus Kupfer und Gesichtspunkte, die bei der Installation, Rohrabmessung 15 x 1 ist dort die
Kupferwerkstoffen außerhalb der der Inbetriebnahme und beim Betrieb Nennweite DN 12 zugeordnet.
genannten Einsatzbereiche einzusetzen, so beachtet werden müssen, sind im In Trinkwasser-Installationen muss nach
kann eine Einzelfallprüfung (z. B. nach DIN Folgenden aufgeführt. DIN 1988-200 generell unmittelbar nach
EN 15664) durchgeführt werden. der Wasserzähleranlage ein Filter nach DIN
Bauteile aus Messing (Kupfer-Zink-Legie- Für das Verbinden von Kupferrohren in EN 13443-1 eingebaut werden.
rungen) und Rotguss (Kupfer-Zinn-Zink- Trinkwasser-Installationen gelten Wasser, das lange Zeit in Leitungsanlagen
Legierungen), die den in der DIN 50930-6 verbindlich die in DIN EN 806-4 und im und Apparaten steht, kann unabhängig
beschriebenen Anforderungen entsprechen DVGW-Arbeitsblatt GW 2 festgeschrie- vom eingesetzten Werkstoff seine
(erkennbar an der DVGW-Kennzeichnung), benen Regelungen. Diese Regelungen sind Trinkwasserqualität verlieren.
unterliegen keinen hygienisch bedingten auch im Kapitel 4 des vorliegenden Drucks Aus diesem Grund sind die Leitungsfüh-
Einsatzbeschränkungen. aufgeführt und erläutert. rungen so kurz wie möglich zu halten.
Die kleinste zulässige Nennweite für Rohre
7.3 Planungsgrundlagen in der Trinkwasser-Installation ist nach DIN Überdimensionierungen sind zu vermeiden
Trinkwasseranlagen sind nach TrinkwV 1988-300 die Nennweite DN 10 (Kupfer- und nicht genutzte Bereiche sind
gemäß den allgemein anerkannten Regeln rohr 12 mm). Der vielfach verwendeten abzutrennen (Tabelle 7.1).
der Technik DIN EN 806 und DIN 1988
(TRWI) zu planen, auszuführen und zu
betreiben. Als Trinkwasseranlagen gelten
alle Rohrleitungs- und/oder Apparatesy-
steme, die der Fortleitung, Speicherung, Dauer Maßnahme vor Antritt der Maßnahme bei der
Behandlung und dem Verbrauch des der Abwesenheit Abwesenheit Rückkehr
Trinkwassers dienen und die an eine
zentrale und/oder an eine Eigen- bzw. Wohnungen:
Einzelwasserversorgung angeschlossen Schließen der Öffnen der Wohnungsabsperrung
sind (s. 7.1). Wohnungsabsperrung Wasser 5 Min. fließen lassen
> 3 Tage
Einfamilienhäuser:
Für die Ermittlung der Rohrdurchmesser ist Schließen der Absperrung Öffnen der Absperrung
das differenzierte Verfahren nach DIN hinter dem Wasserzähler Wasser 5 Min. fließen lassen
1988-300 anzuwenden. Für ‘Normalinstal- Wohnungen:
lationen‘ (Gebäude mit bis zu 6 Wohnein- Schließen der Öffnen der Wohnungsabsperrung
heiten) darf die Bemessung auch nach dem Wohnungsabsperrung Spülen der Hausinstallation
in DIN EN 806-3 aufgeführten, vereinfach- > 4 Wochen
ten Verfahren (Belastungswerte) unter Einfamilienhäuser:
Berücksichtigung der dort festgelegten Schließen der Absperrung Öffnen der Absperrung
Randbedingungen erfolgen. Das differen- hinter dem Wasserzähler Spülen der Hausinstallation
zierte Verfahren liefert jedoch oftmals > 6 Monate Schließen der Hauptabsperrung Öffnen der Hauptabsperrung
verlässlichere Ergebnisse und berücksich- Entleeren der Leitungen Spülen der Hausinstallation
tigt somit funktionale und hygienische
Belange besser. Tabelle 7.1 Maßnahmen, die unabhängig vom Rohrwerkstoff bei längerer Stagnation des Trinkwassers in der Haus-
installation zu ergreifen sind (ZVSHK-Merkblatt ‚Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen)

KUPFERINSTITUT.DE | 35
7.4 Zirkulationsleitungen Die Rezirkulation von Wasser aus
Nach DIN 1988-300 sollten bei der Kupferleitungen und Bauteilen und
Bemessung der Rohrnennweiten für Apparaten mit wasserberührten Flächen
Zirkulationsleitungen Fließgeschwindig- aus Kupferwerkstoffen in den Bereich von
keiten zwischen 0,2 - 0,5 m/s angenom- verzinkten Leitungen ist durch geeignete
men werden. Maßnahmen zu vermeiden (z. B. Verwen-
Diese Geschwindigkeiten reichen in jedem dung von Rückflussverhinderern).
Fall für einen optimalen Wasserwechsel
und den Ausgleich der in den Rohrlei- Bei Kaltwasserleitungsanlagen kann diese
tungen entstehenden Wärmeverluste aus. Fließregel durch geeignete Vorgehenswei-
Es ist technisch und wirtschaftlich nicht sen immer eingehalten werden: Bei
sinnvoll, größere Wassermengen als Kellerverteilungs- und Steigleitungen aus
erforderlich umzuwälzen. verzinktem Stahlrohr können z. B. die
Stockwerksleitungen in Kupfer ausgeführt
Eine Begrenzung der Fließgeschwindigkeit werden.
auf die oben genannten Werte trägt Bild 7.1 Strangregulierventil für Zirkulationen (2967 A)
Auch in Anlagen für erwärmtes Trinkwas-
gleichzeitig zur Vermeidung von Erosion bei. ser mit einem Kaltwasseranschluss und
Lediglich in Ausnahmefällen kann eine einem Trinkwassererwärmer aus ver-
maximale Fließgeschwindigkeit von 1,0 m/s zinktem Stahl können anschließend
in pumpennahen Zirkulationsleitungen 7.5 Zusammenbau von Kupfer mit Kupferrohre verwendet werden, wenn
notwendig sein (DIN 1988-300). anderen Werkstoffen keine Zirkulation besteht (Rezirkulation ist,
Der Einsatz verschiedener Werkstoffe in wie oben erwähnt, zu verhindern).
In verzweigten Zirkulationssystemen einem Trinkwasser-Rohrsystem entspricht
ist immer ein hydraulischer Abgleich nach DIN EN 806-4 den Regeln der Besteht der Trinkwassererwärmer aus
der einzelnen Stränge untereinander Technik. verzinktem Stahl und ist an diesen eine
vorzusehen. Hierzu werden meist spezielle, Zirkulationsleitung aus Kupfer angeschlos-
thermisch auslösende Strangregulier- Kupfer, Kupferlegierungen und Edelstahl sen, so ist die Fließregel verletzt worden.
ventile verwendet (Bild 7.1). können problemlos miteinander kombiniert
werden; hingegen sind bei Anwesenheit In diesem Fall ist der Trinkwassererwärmer
Die Berechnungen zum hydraulischen von verzinkten Stahlbauteilen einige durch Innenbeschichtung (z. B. Emaille)
Abgleich (Anlagenkennlinie) bilden die Besonderheiten zu beachten. und zusätzlichen kathodischen Korrosions-
Grundlage für die Auswahl einer geeig- schutz gegen Schäden zu schützen.
neten Zirkulationspumpe (Pumpenkennli- Die bei Kupferrohren insbesondere Die sogenannten Opferanoden des
nie), weshalb hierauf in keinem Fall während des anfänglichen Betriebs durch kathodischen Korrosionsschutzes sind
verzichtet werden kann! Schutz- und Deckschichtbildungsvorgänge entsprechend den Angaben der Geräteher-
in geringen Mengen in Lösung gehenden steller regelmäßig zu warten bzw. zu
Die Temperatur von erwärmtem Trinkwas- Kupferionen können in nachgeschalteten erneuern.
ser muss innerhalb des zirkulierenden Rohrleitungen aus verzinktem Stahl sog.
Rohrsystems mindestens 55 °C betragen. ‘kupferinduzierten Lochfraß‘ auslösen. Werden Werkstoffe unterschiedlichen
Ausnahmen bilden hier Trinkwasser- Daher ist in Trinkwasserleitungen stets die freien Korrosionspotenzials wie z. B. Kupfer
anlagen, die höhere Temperaturen so genannte Fließregel einzuhalten: und verzinkter Stahl so zusammengebaut,
zwingend erfordern. Zirkulationssysteme Kupferrohre sind – in Fließrichtung des dass sie sich direkt berühren, kann an dem
kleiner Anlagen können mit einer zeitgesteu- Wassers gesehen – stets nach Bauteilen elektrochemisch unedleren Werkstoff Stahl
erten Einrichtung zur Abschaltung der aus verzinktem Stahl einzubauen. theoretisch Kontaktkorrosion auftreten. In
Zirkulationspumpen versehen sein, wobei die der Praxis hat die Kontaktkorrosion jedoch
Abschaltung max. 6 Stunden betragen darf. kaum Bedeutung.

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Seit Jahrzehnten werden Armaturen aus Bei der trockenen Druckprobe nach ZVSHK Trinkwasser-Installationen sind im Rahmen
Kupferwerkstoffen wie Ventile, Wasserzäh- wird zunächst eine Dichtheitsprüfung mit einer Dichtheitsprüfung mit Wasser mit
ler usw. in Rohrleitungen aus verzinktem einem Prüfdruck von 150 hPa (150 mbar) dem 1,1-fachen des höchstmöglichen
Stahl eingebaut, ohne dass dadurch und einer Prüfzeit von mindestens 120 Betriebs-überdruckes (11 bar) zu prüfen.
bedingte Korrosionsschäden in größerem Minuten durchgeführt. Bei Rohrleitungen Innerhalb einer Prüfzeit von 30 Minuten
Umfange bekannt geworden sind. mit einem Leitungsvolumen über 100 Liter darf kein Druckabfall am Prüfdruckmess-
Hierbei spielen die konstruktiven Verhält- muss die Prüfzeit je weitere 100 Liter gerät, das ein einwandfreies Ablesen einer
nisse, insbesondere das Flächenverhältnis Volumen um 20 Minuten erhöht werden. Druckänderung von 0,1 bar zulassen muss,
von edleren zu unedleren Werkstoffen, Der Dichtheitsprüfung folgt eine Bela- feststellbar sein.
eine Rolle. Je kleiner dieses Verhältnis ist, stungsprüfung mit einem Prüfdruck von Sofern zwischen Füllwassertemperatur und
desto geringer ist die Schadenswahr- höchstens 0,3 MPa (3 bar)bei Nennweiten Umgebungstemperatur der Rohrleitung
scheinlichkeit. bis einschließlich DN 50. Nennweiten eine Differenz von etwa 10 K oder mehr
größer DN 50 sind mit maximal 0,1 MPa vorliegt, ist nach dem Aufbau des
7.6 Dichtheitsprüfung (1 bar) zu prüfen. Prüfdruckes eine Wartezeit von etwa 30
Alle Arten von fertiggestellten Rohrlei- Nach Aufbringen des Prüfdrucks beträgt Minuten für den Temperaturausgleich
tungsanlagen müssen auf Dichtheit die Prüfzeit 10 Minuten. Undichtigkeiten einzuhalten.
überprüft werden. Die Prüfung muss zu machen sich teilweise schon akustisch
einem Zeitpunkt erfolgen, an dem alle bemerkbar. Entstehen Schwierigkeiten bei Wurden in der Trinkwasser-Installation
Verbindungsstellen noch zugänglich und der Ortung der undichten Stellen, so ist die Pressfittings mit dem Merkmal ‚unver-
nicht verdeckt sind. Für Trinkwasserlei- Anwendung der bei Gasleitungen üblichen presst undicht‘ verwendet, so müssen die
tungen ist die Druckprobe im ZVSHK- Hilfsmittel wie Besprühen oder Bepinseln Leitungen vor der eigentlichen Dichtheits-
Merkblatt ‘Dichtheitsprüfungen von aufschäumender Lösungen möglich. Wird prüfung zur Lokalisierung unverpresst
Trinkwasser-Installationen mit Druckluft, eine trockene Druckprüfung durchgeführt, undichter Verbindungen einer 15-minü-
Inertgas oder Wasser‘ geregelt. so ist besonders auf die Vermeidung tigen Vorabprüfung mit Drücken entspre-
möglicher Unfallgefahren zu achten (keine chend den jeweiligen Herstellerangaben
Grundsätzlich sollte an Trinkwasser-Instal- Kunststoff-Baustopfen verwenden!). (in der Regel max. 0,6 MPa/6 bar)
lationen vorzugsweise eine trockene unterzogen werden.
Dichtheitsprüfung gemäß ZVSHK-Merk- Eine Dichtheitsprüfung mit Wasser darf
blatt mit ölfreier Druckluft oder Inertgas (z. nur unmittelbar vor der Inbetriebnahme Im ZVSHK-Merkblatt ‘Dichtheitsprüfungen
B. Stickstoff) durchgeführt werden. Dies ist der Installation durchgeführt werden. von Trinkwasser-Installationen mit
insbesondere für hygienisch sensible Es muss gewährleistet sein, dass der Druckluft, Inertgas oder Wasser‘ sind
Bereiche von Bedeutung, da stagnierendes Haus- oder Bauwasseranschluss vorab Vordrucke von Druckprobenprotokollen
Wasser durch mögliche Keimvermehrung gespült und vom zuständigen Wasserver- und weitere detaillierte Hinweise zum
u. U. auch die späteren hygienischen sorger für den Betrieb freigegeben wurde. Einsatz der verschiedenen Prüfverfahren
Eigenschaften des Rohrsystems in Frage Ist eine sofortige Inbetriebnahme nicht enthalten.
stellen kann. Eine trockene Druckprobe möglich, so muss die Anlage vollständig
schließt derartige Probleme von vorn- befüllt verwahrt werden. In diesem Fall ist
herein aus. bis zur Inbetriebnahme in regelmäßigen
Für vorgefertigte Baugruppen, die nach der Abständen (mindestens alle sieben Tage)
Fertigstellung und Druckprüfung längere ein vollständiger Wasseraustausch in der
Zeit zwischengelagert werden, ist demnach gesamten Installation sicherzustellen und
ausschließlich die trockene Druckprüfung zu dokumentieren.
empfehlenswert. Prüfungen mit Wasser sind grundsätzlich
nur über hygienisch einwandfreie
Komponenten und mit filtriertem
Trinkwasser durchzuführen (Filter nach DIN
EN 13443-1). Es ist für eine vollständige
Entlüftung der Anlagenteile zu sorgen.

KUPFERINSTITUT.DE | 37
Grundsätzlich sind alle Trinkwasserleitun- Nach einer Dichtheitsprüfung ‘nass‘ ist das
gen unabhängig von der Art des verwen- in den Rohren verbliebene Wasser immer
deten Werkstoffes nach ihrer Fertigstel- mit einer Wasserspülung auszuspülen,
lung gründlich mit filtriertem Trinkwasser um einwandfreie hygienische Verhältnisse
(Filter nach DIN EN 13443-1) zu spülen. zu gewährleisten.

Prinzipiell können zwei Spülmethoden In Kupferrohr-Installationen können beide


angewendet werden, die im ZVSHK- Spülverfahren – fachgerechte Anlagenpla-
Merkblatt ‘Spülen, Desinfizieren und nung vorausgesetzt – angewendet werden.
Inbetriebnahme von Trinkwasser- Bei der Wahl des Spülverfahrens sind die
Installationen‘ beschrieben sind. werkvertraglichen Bedingungen, die Anfor-
derungen des Anlagenbetreibers sowie die
Das Spülverfahren mit Wasser kann immer Herstelleraussagen und die Erfahrungen
angewendet werden, insbesondere aber des Installateurs zu berücksichtigen.
auch dann, wenn bereits Armaturen in den
Trinkwasserleitungen vorhanden sind, wie Lange Stagnationszeiten sind, unabhängig
z. B. nach einer trockenen Druckprobe. vom verwendeten Werkstoff, aus hygie-
nischen Gründen immer zu vermeiden.
Das Spülverfahren mit Luft-Wasser- Daher ist bei zu erwartenden, längeren
Gemisch sollte dann angewendet werden, Stillstandszeiten stets eine trockene
wenn beim Spülen mit Wasser keine Dichtheitsprüfung mit Erstbefüllung und
ausreichende Spülwirkung zu erwarten ist. Spülung unmittelbar vor Inbetriebnahme
durchzuführen.
Für eine uneingeschränkte Betriebssicher-
heit müssen durch das Spülen folgende Die Übergabe der Trinkwasser-Installation
Resultate erreicht werden: erfolgt auf der Grundlage eines Betriebs-
und Einweisungsprotokolls.
· Reinigung der ZVSHK-Betriebsanleitungen für Trinkwas-
Rohrinnenoberflächen seranlagen, die zum Abnahmezeitpunkt an
den Bauherren übergeben werden,
· Sicherung der Trinkwassergüte enthalten jeweils ein Inbetriebnahme-,
· Vermeidung von Einweisungs- und Druckprobenprotokoll
Korrosionsschäden (ggf. mit dem Nachweis der einwandfreien
· Vermeidung von Funktionsstörungen Wasserbeschaffenheit) sowie Hinweise für
an Armaturen und Apparaten den Betreiber hinsichtlich Instandhal-
tungs-, Inspektions- und Wartungsmaß-
nahmen. Der Betreiber ist insbesondere
Wurde eine trockene Dichtheitsprüfung darauf hinzuweisen, dass er ab Übergabe
durchgeführt, so sind die Leitungen in für einen regelmäßigen und vollständigen
trockenem Zustand zu verwahren und das Austausch des Trinkwassers an allen
Spülen hat erst unmittelbar vor der Entnahmestellen zu sorgen hat und dass er
Erstbefüllung / Inbetriebnahme zu verantwortlich für regelmäßige Inspekti-
erfolgen. onen und Wartungen der Anlagen ist.
Neben der Betriebsanleitung sollte dem
Betreiber bei der Übergabe ein Wartungs-
vertrag für die Trinkwasseranlage angeboten
werden.

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8. Einsatzbereich Heiz- und Kühlsysteme

Für den Einsatz in Heizungsanlagen sind Kupfer auch bei gleichzeitiger Verwendung
grundsätzlich zunächst alle im Kapitel 1 anderer metallischer Werkstoffe (z. B bei der
aufgeführten Kupferrohre geeignet. Sanierung von alten Stahlinstallationen) pro-
blemlos möglich.
Neben den für den Trinkwasserbereich
vorgesehenen Abmessungen nach DVGW In fachgerecht ausgeführten Warmwasser-
GW 392 kommen hier auch Kupferrohre mit Heizungsanlagen besteht nach VDI 2035 bei
anderen Wanddicken (blank, ummantelt) gemeinsamer Installation von Kupfer­­rohren
und/oder werkseitig aufgebrachter und Rohren sowie Anlagenteilen aus
Wärmedämmung zum Einsatz. anderen metallenen Werkstoffen (z. B.
schwarzer Stahl) keine Korrosionsgefahr.
Ergänzend zur ‘klassischen‘ Heizungsinstalla-
Bild 8.1 Herstellen einer Hartlötverbindung in einer
tion werden Kupferrohre in den letzten Der für die Korrosion wichtige Reaktions- Kupferrohr-Fußbodenheizung (2657)
Jahrzehnten auch in Kühldecken, Flächen- partner Sauerstoff wird schon bei der ersten
heizungen (Fußboden-, Wand- und Aufheizung des Wassers thermisch
Deckenheizungen) und für solare Anwen- ausgetrieben.
dungen eingesetzt. Wasserbeaufschlagte Kühlleitungen
Er entweicht bei der Entlüftung der Anlage. unterscheiden sich grundlegend von
Heizungsleitungen können hart- und Verbleibende Sauerstoffreste werden durch Kältemittelleitungen!
weichgelötet (letzteres nur bei Dauertempe- die Metalloberfläche gebunden. Eine Die hierbei zu beachtenden Besonderheiten
raturen bis 110 °C), gepresst, geklemmt, mögliche Zufuhr von Sauerstoff, z. B. durch sind dem Informationsdruck „i.164 - Kupfer-
gesteckt oder ab einer Wanddicke von undichte Stopfbuchsen, muss durch rohre in der Kälte-Klimatechnik, für
1,5 mm auch geschweißt werden. sach­gemäße Installation (z. B. Bemessung technische und medizinische Gase“ des
Die beim Verlegen von Heizungsleitungen zu und Wartung des Ausgleichsgefäßes) Deutschen Kupferinstituts zu entnehmen.
beachtenden Besonderheiten sind in den verhindert werden.
vorangegangenen Kapiteln erläutert;
insbesondere sind die Kapitel 6.3 (Wärme- Bei größeren Heizsystemen lässt sich ein Heizungsleitungen (und ähnliche Leitungen
schutz) und Kapitel 6.7 (Temperaturbedingte Sauerstoffeintrag nicht immer mit Sicherheit wie z. B. Kühlwassersysteme) sind nach DIN
Längenausdehnung) sorgfältig zu beachten. vermeiden. VDI 2035 gibt Hinweise für die 18380 (VOB Teil C) und DIN EN 14336
dann zu ergreifenden Maßnahmen (z. B. (Heizungsanlagen in Gebäuden) mit dem
Kupferrohre für Flächenheizungen (z. B. chemische Sauerstoffbindung). 1,3-fachen des Gesamtdruckes der Anlage
Fußbodenheizungen, Bild 8.1) sind, falls (min. aber 1 bar Überdruck) zu prüfen.
gelötet wird, entsprechend den Verlegean- Gleiches gilt sinngemäß meist auch für Möglichst unmittelbar nach der Kaltwasser-
weisungen der Hersteller durch Hartlöten zu die Kreisläufe von Wasser-Kühlsystemen, druckprüfung ist durch Aufheizen auf die
verbinden. Außerdem kann die Presstechnik sofern es sich um geschlossene Systeme mit höchste, der Berechnung zugrunde gelegte
angewendet werden. eigener Druckhaltung und ohne ständigen Heizwassertemperatur zu prüfen, ob die
Sauerstoffeintrag handelt. Anlage auch bei Höchsttemperatur dicht
Für Fußbodenheizungen in Zementestrichen bleibt.
sind werkseitig ummantelte Kupferrohre zu
verwenden. Ist in Kühlsystemen hingegen mit einem Bei besonderen Anforderungen können
In Estrichen aus Gussasphalt können nur andauernden Sauerstoffeintrag in das Heizungsanlagen alternativ auch einer
blanke Kupferrohre verwendet werden. Kühlwasser zu rechnen (z. B. über einen trockenen Dichtheitsprüfung analog zu
Für Wand- und Deckenheizungen können offenen Kühlturm o. ä.), so sind diese Trinkwasser-Installationen (s. Kap. 7.6)
ummantelte, prinzipiell aber auch blanke Leitungen analog zu den in Trinkwasser- unterzogen werden. Auch hierzu sind vom
Kupferrohre unter Putz verlegt werden. Installationen geltenden Anforderungen zu ZVSHK entsprechende, detaillierte Druckpro-
behandeln. benprotokoll-Vordrucke erhältlich.
Da in geschlossenen, nahezu sauerstoff- Eine Mischinstallation ist hier nur einge-
freien (Sauerstoff < 0,1 g/ m³) Heizwasser- schränkt möglich (s. Kapitel 7) und
kreisläufen nach VDI 2035 keine Korrosion Kupferrohre sind entsprechend den im
auftreten kann, ist die Verwendung von DVGW-Arbeitsblatt GW 2 enthaltenen
Vorgaben zu verbinden.

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9. Einsatzbereich Brennstoffversorgung

9.1 Erdgas Der Zusammenbau von Kupfer mit anderen Für Kupferrohre > DN 100 ist in Flüssig-
Erdgas-Installationen sind nach DVGW- Werkstoffen ist in der Gas-Installation gasleitungen mit max. Betriebsdrücken
TRGI ‘Technische Regeln für Gasinstallati- unproblematisch. Die verschiedenen, nach > 0,5 bar zum Nachweis der Eignung
onen‘ zu erstellen. DVGW-TRGI zugelassenen Werkstoffe zusätzlich ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1
dürfen in beliebiger Reihenfolge eingebaut nach DIN EN 10204 erforderlich.
Demnach sind für Gasleitungen Kupfer- werden. Die in Kapitel 6 aufgeführten
rohre nach DIN EN 1057 und DVGW- Sachverhalte sind auch bei Gasinstallati- Für Kupferrohre der Festigkeitsstufe R290
Arbeitsblatt GW 392 bis zur Abmessung onen zu beachten. (hart, in Stangen) in den Abmessungen
267 x 3 mm zugelassen (Kapitel 1). Erdgasleitungen nach TRGI sind mit Luft > DN 25 sind in Anlagen mit Betriebsdrü-
oder einem inerten Gas wie z. B. Stickstoff cken > 0,5 bar ergänzend die Anforderun-
Sie können nach der Hauptabsperreinrich- oder trockenem Kohlendioxid (niemals gen des VdTÜV Werkstoffblatts 410
tung sowohl für freiverlegte und erdver- jedoch Sauerstoff!) zu prüfen. Vorprüfung, hinsichtlich Kennzeichnung und Material-
legte Außenleitungen, als auch für Hauptprüfung und die erforderliche prüfung zu erfüllen. Auch hier ist ein
Innenleitungen verwendet werden. Anzeigegenauigkeit der Messgeräte sind in Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach DIN EN
der TRGI eindeutig festgelegt. 10204 notwendig.
Für das Verbinden von Kupferrohren in der
Gas-Installation gilt DVGW-Arbeitsblatt Die ZVSHK-Betriebsanleitung ‘Gasinstalla- Flüssiggasanlagen mit einem Betriebs-
GW 2. Danach ist das Weichlöten von tionen‘ enthält ein Formular eines druck > 0,1 bar, deren Behälter ein
Gasleitungen verboten. Druckprobenprotokolls. Die Inbetrieb- Fassungsvermögen von mehr als 3 t
nahme ist ebenfalls in TRGI geregelt. aufweisen, oder bei denen das Gas in
Kupferrohre für die Gasinstallation dürfen flüssigem Zustand befördert wird oder in
unter Berücksichtigung der Mindestbie- 9.2 Flüssiggas mehreren Druckbehältern vorgehalten
geradien nach DVGW-Arbeitsblatt GW 392 Flüssiggasanlagen werden nach Druckbe- wird, unterliegen speziellen, über die TRF
mit geeigneten Werkzeugen gebogen hältervolumen, Betriebsdruck der hinausgehenden Vorgaben.
werden. Rohrleitungen sowie Aggregatzustand des
Die fittinglose Arbeitstechnik darf nur auf Gases in den Rohrleitungen unterschieden. Prinzipiell gelten auch hier die oben
die Muffen-Verbindung gleichen Durch- Je nach Anlagentyp werden auch genannten Einsatzkriterien für Kupferrohre
messers angewendet werden. unterschiedliche Anforderungen an den in Mitteldruckleitungen, jedoch dürfen
T-und/oder Schrägabgänge sowie Einsatz von Kupferrohren gestellt. Rohre der Festigkeitsstufe R290 (hart) nur
Reduzierungen sind mit Fittings auszufüh- verwendet werden, wenn deren Hersteller
ren. Die in Kapitel 4 ausführlich darge- Für Flüssiggas-Versorgungsanlagen mit im Beiblatt des VdTÜV-Werkstoffblatts 410
legten Bestimmungen und Hinweise hierzu Gasflaschen oder ortsfesten Behältern mit aufgeführt ist.
sind, ohne Ausnahme, auf erdgasführende nicht mehr als 3 t Fassungsvermögen, in
Rohrleitungen anzuwenden. denen Gas in gasförmigem Zustand Die Kombination verschiedener Werkstoffe
verteilt wird, gelten die ‘Technischen ist auch in Flüssiggasleitungen (analog zu
Rohrleitungen aus Kupfer für frei- und Regeln Flüssiggas‘ (TRF). Erdgas) uneingeschränkt möglich.
erdverlegte Außenleitungen müssen mit Die TRF unterscheidet außerdem zwischen
einem äußeren Korrosionsschutz versehen Niederdruck-Rohrleitungen mit Betriebs- Als Rohrverbinder können in allen
sein. drücken < 0,1 bar (in der Regel 50 mbar) Flüssiggasanlagen analog zu Erdgassyste-
Zugelassen sind sowohl Rohre mit und Mitteldruckleitungen mit Betriebsdrü- men u. a. Kapillarlötfittings, DVGW-
werkseitiger Kunststoffumhüllung, als cken > 0,1 bar. geprüfte Pressfittings und Glattrohrver-
auch Rohre mit nachträglichem Korrosi- binder nach DIN 3387-1 eingesetzt werden
onsschutz (Korrosionsschutzbinden, Generell sind in allen Fällen Kupferrohre (s. Kapitel 2).
Schrumpfschläuche), wenn für beide Fälle nach DIN EN 1057 und DVGW-Arbeitsblatt
die Anforderungen der DIN EN 12068 GW 392 in den dort aufgeführten Bezüglich der Verlegung, Installation und
erfüllt sind (bauaufsichtliche Zulassung Abmessungen mit RAL-Gütezeichen des Korrosionsschutzes von Flüssiggaslei-
erforderlich). (s. Kapitel 1) zugelassen. tungen sind die Anforderungen der TRGI
analog anzuwenden (s. a. Kapitel 4 und 6).

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Die durch den Anlagenersteller vor der 9.3 Heizöl Flansch-, Schraub-, Schneidring- und
Abnahme und Inbetriebnahme durchzu- Für die Erstellung und den Betrieb von Pressverbindungen sind in unterirdischen
führende Festigkeitsprüfung (Druckprü- Heizölanlagen sind nach DIN 4755 Leitungsabschnitten nicht zulässig.
fung) hat nach TRF mit dem 1,1-fachen des (Technische Regel Ölfeuerungsinstallation) Generell gilt: Verbindungselemente
zulässigen Betriebsüberdruckes, minde- und TRÖl (Technische Regeln Ölanlagen) zwischen einzelnen Rohren müssen so
stens aber mit 1,0 bar, unter Einbeziehung Kupferrohre für Heizöl EL zugelassen. ausgeführt sein, dass eine sichere
aller Ausrüstungsteile (jedoch ohne Verbindung und die Dichtheit gewährlei-
Druckregler und Gaszähler) mittels Luft Es dürfen nur Rohre nach DIN EN 1057 in stet ist. Die Anzahl von lösbaren Verbin-
oder Inertgas zu erfolgen. den Festigkeitszuständen R220 und R250 dungen sollte möglichst gering sein und
(weich und halbhart) mit RAL-Gütezeichen alle Verbindungen müssen längskraft-
Hinweise zur je nach Anlagentyp notwen- verwendet werden. schlüssig ausgeführt sein. Letzteres gilt
digen Abnahme der Anlagen durch Sie können unter Verwendung von u. a. für Hartlöt-, Press- oder Schweißver-
Sachkundige oder Sachverständige sind Kapillarlötfittings oder Klemmringver- bindungen.
im Detail der TRF zu entnehmen. schraubungen nach DIN EN 1254 ohne
weiteren Eignungsnachweis eingesetzt Bei der Verlegung sind die in Kapitel 6
werden. Für Pressfittings muss eine enthaltenen Ausführungen zu beachten.
bauaufsichtliche Zulassung vorliegen.
Lötverbindungen sind bis DN 25 (Rohrab- Heizölleitungen müssen nach DIN 4755
messung 28 mm) und PN 10 unter einer Druck- und Funktionsprüfung sowie
Verwendung von Kapillarlötfittings weiteren Prüfungen unterzogen werden.
zugelassen. Lötverbindung sind in Alle ölführenden Leitungen einschließlich
Heizölleitungen stets hart zu löten. der Absperrorgane sind nach dem Einbau
Als Lote und Hilfsstoffe können die im vom Ersteller der Anlage einer Druckprü-
DVGW-Arbeitsblatt GW 2 aufgeführten fung mit Luft bzw. inertem Gas mit dem
Materialien verwendet werden (s. Kapitel 3 1,1-fachen Betriebsdruck oder einer
und 4). Flüssigkeitsdruckprüfung mit dem
Schneidringverschraubungen sind als 1,3-fachen Betriebsdruck, jedoch mit
Verbindungselement über DN 32 nicht mindestens 5 bar, auszusetzen.
zulässig; es müssen immer Stützhülsen
verwendet werden.

KUPFERINSTITUT.DE | 41
10. Weitere Einsatzbereiche

10.1 Solarthermie In DIN 1989-1 (Regenwassernutzungsanla- 10.5 Medizinische Gase


Kupferrohre und -fittings eignen sich u. a. gen – Teil 1: Planung, Ausführung Betrieb Die Verwendung von Kupferleitungen in
durch ihre Temperatur- und UV-Beständig- und Wartung) sind konkrete Hinweise zu zentralen medizinischen und technischen
keit in besonderem Maße für thermische Planung, Bau, Betrieb und Wartung dieser Gasversorgungsanlagen in Krankenhäu-
Solaranlagen und die Verteilung des so Anlagen gegeben. sern oder Kliniken ist die Regel. Der Einsatz
erwärmten Wassers im Haus. von Kupferrohren in medizinischen
10.3 Löschwasserleitungen Versorgungseinheiten wird außerdem in
Hinsichtlich der Verbindungstechniken ist In Feuerlöschleitungen nach DIN 1988-600 DIN EN ISO 7396-1 (Rohrleitungssysteme
bei thermischen Solaranlagen zu beachten, und DIN 14462 sind Kupferrohre nach DIN für medizinische Druckgase und Vakuum)
dass bei den dort üblicherweise anzutref- EN 1057 uneingeschränkt verwendbar. als ‘die Regel‘ bezeichnet und somit
fenden Temperaturen von > 110 °C auf das dringend empfohlen.
Weichlöten zu verzichten ist und eine Für Löschwasserleitungen „nass“ können
andere zulässige Verbindungstechnik (z. B. mit Ausnahme des Weichlötens sämtliche In Anlagen zur Verteilung von Gasen für
Hartlöten, Klemmringverbindung, Pressen hier genannten Verbindungstechniken zum medizinische Zwecke, zur Verteilung von
mit speziellem, hoch temperaturbestän- Einsatz kommen. Druckluft zum Antrieb von chirurgischen
digen Dichtelement) gewählt werden muss. In Löschwasseranlagen „trocken“ und Instrumenten und für Vakuumleitungen
„nass/trocken“ sind Press-, Klemm- und sind ausschließlich Kupferrohre nach DIN
Detaillierte Informationen zu allen Steckverbindungen dann zulässig, wenn EN 13348 (Nahtlose Rundrohre aus Kupfer
wichtigen Fragenstellungen sind im die zu verwendenden Bauteile auf ihre für medizinische Druckgase und Vakuum)
kostenlosen Informationsdruck ‘i.160 – Einsetzbarkeit in Wasserlöschanlagen einzusetzen.
Die fachgerechte Installation von (Sprinkler-Trockenanlagen und Sprühwas-
thermischen Solaranlagen‘ enthalten. ser-Löschanlagen) von einer anerkannten Für Rohrverbindungen sind in diesen
Prüfstelle geprüft und für geeignet erklärt Anlagen Kapillarlötfittings nach DIN EN
10.2 Regenwassernutzungsanlagen wurden. 1254-1, -4 und -5 zu verwenden.
Die Verwendung von Kupferrohren nach
DIN EN 1057 und Fittings nach DIN EN 10.4 Technische Druckluft Kupferrohre nach DIN EN 13348 sind bis
1254 bzw. DVGW-Arbeitsblatt W 534 in Kupferrohre nach DIN EN 1057 können in zum Außendurchmesser 108 mm erhältlich
Betriebswasserleitungen von Regenwas- Rohrleitungssystemen für technische und werden zur Sicherstellung der Reinheit
sernutzungsanlagen entspricht dem Stand Druckluft uneingeschränkt eingesetzt der Innenoberflächen jeweils an beiden
und den Regeln der Technik. Zwar kann werden (Einschränkungen für medizinische Enden durch Kappen oder Stopfen
Regenwasser auch pH-Werte unter 7 oder andere Anwendungen mit besonderen verschlossen geliefert. Zusätzlich ist durch
aufweisen, aber da an Regenwasser keine Anforderungen an die Reinheit sind zu die Verpackung der Lose ein wirkungsvoller
hygienischen Anforderungen gestellt beachten!). Schutz der Rohre gewährleistet.
werden, dürfen Kupferrohre dennoch Hinsichtlich der Verbindungstechniken
eingesetzt werden (die Anforderung an kann das DVGW-Arbeitsblatt GW 2 Kupferrohre nach DIN 13348 sind (ähnlich
den pH-Wert vgl. 7.2 gilt nur für die angewendet werden. wie Installationsrohre nach DIN EN 1057)
Nutzung als Trinkwasser). in Abständen von höchstens 600 mm
Die im Kapitel 5 aufgeführten Betriebsdrü- wiederkehrend mindestens mit folgenden
Die Verarbeitung hat sich auch hier an den cke für Kupferrohre nach DIN EN 1057 und Angaben dauerhaft gekennzeichnet:
Vorgaben für Trinkwasser-Installationen zu Fittings nach DIN EN 1254 sind zu
orientieren, obwohl Regenwasser nicht als beachten. · EN 13348
Trinkwasser genutzt werden darf. Bei der Planung sind prinzipiell die aner-
· Außendurchmesser x Wanddicke
Somit sind auch in Regenwassernutzungs- kannten Regeln der Technik für gasfüh-
anlagen die Vorgaben des DVGW-Arbeits- rende Rohrleitungen (z. B. Druckgeräte- · Kennzeichen des Herstellers
blattes GW 2 hinsichtlich Verbindungs- richtlinie usw.) anzuwenden. Weitere · Herstelldatum: Jahr und Quartal (I bis
und Biegetechniken zu berücksichtigen Besonderheiten können bei den Herstellern IV) oder Jahr und Monat (1 bis 12)
(s. a. vorangegangene Kapitel). und beim Deutschen Kupferinstitut erfragt
werden.

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Rohrleitungen für medizinische Zwecke 10.7 Betriebswässer
sind nur durch Hartlöten oder Schweißen Unter Betriebswässern versteht DIN 4046
unter Schutzgas zu verbinden. „... gewerblichen, industriellen, landwirt-
schaftlichen oder ähnlichen Zwecken
Weitere Hinweise hierzu sind dem kosten- dienendes Wasser mit unterschiedlichen
losen Informationsdruck ‘i.164 – Kupfer- Güteeigenschaften, worin Trinkwasser-
rohre in der Kälte-Klimatechnik, für tech- eigenschaft eingeschlossen sein kann“.
nische und medizinische Gase‘ des
Deutschen Kupferinstituts zu entnehmen Für viele dieser Betriebswässer können
oder bei den Beratungsdiensten der Kupferrohre und Fittings ebenfalls
Hersteller zu erfragen. eingesetzt werden. Die Rohr- und
Fittinghersteller sowie das Deutsche
10.6 Technische Gase Kupferinstitut nehmen für den Anwender
Für viele technische Gase (und Druckluft) anhand von Wasseranalysedaten
können Kupferrohre nach DIN EN 1057 (Parameter gemäß DIN EN 12502-1)
eingesetzt werden. kostenlos eine Einzelfallprüfung der zum
Einsatz vorgesehenen Wässer vor.
Für bestimmte Anwendungen mit hohen
Anforderungen an die Reinheit der Gase 10.8 Abwasser–Druckleitungen von
(Reinstgase) wie z. B. Anlagen zur Abwasserhebeanlagen
Verteilung von Gasen für Laborzwecke Für Druckleitungen von Abwasserhebean-
oder für bestimmte Produktionsprozesse lagen können alle Rohrarten und Werk-
müssen jedoch Kupferrohre nach DIN EN stoffe verwendet werden, die gegenüber
13348 oder nach DIN EN 12735-1 dem abzuleitenden Abwasser beständig
(Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für die sind und den jeweiligen Pumpendrücken
Kälte- und Klimatechnik, Rohre für standhalten. In der Praxis werden oftmals
Leitungssysteme) eingesetzt werden. auch Rohrsysteme aus der Trinkwasser-
Installation eingesetzt.
Als Rohrverbinder kommen meist
Kapillarlötfittings nach DIN EN 1254-1, -4 Für die Ableitung von fäkalienhaltigen
und -5 zum Einsatz, wobei die Rohrlei- Abwässern und Regenwasser sind
tungen hier stets unter Schutzgas Kupferrohre nach DIN EN 1057 uneinge-
hartzulöten sind. schränkt geeignet. Bei fäkalienfreien
Des Weiteren können Klemmringver- Abwässern ist eine Einzelfallprüfung durch
schraubungen nach DIN EN 1254-2 den Rohrhersteller anhand von Angaben
verwendet werden. zu den angeschlossenen Geräten und
Der Einsatz von Pressfittings ist dann Apparaten notwendig.
zulässig, wenn die Beständigkeit des Die für Trinkwasser-Installationen
Dichtelements gegenüber der jeweiligen zugelassenen Verbindungstechniken
Gasart gegeben ist. können sinngemäß angewendet werden.
Klärung kann hier durch Rückfrage beim Für die Ableitung von nicht neutralisierten
jeweiligen Hersteller oder durch Beachtung Kondensaten aus Brennwertgeräten und
der zum Fitting zugehörigen technischen Abwässern aus Fettabscheideranlagen sind
Dokumentation geschaffen werden. Kupferrohre grundsätzlich nicht geeignet.
Auch zu diesem Einsatzbereich sind
weiterführende Hinweise dem kostenlosen
Informationsdruck ‘i.164 - Kupferrohre in
der Kälte-Klimatechnik, für technische und
medizinische Gase‘ zu entnehmen.

KUPFERINSTITUT.DE | 43
11. Normen und Regelwerke

DIN EN 1057 Nahtlose Rundrohre aus DVGW GW 8 Kapillarlötfittings aus Kupfer AD 2000 B0 Berechnung von Druckbe-
Kupfer für Wasser- und Gasleitungen in in der Gas- und Trinkwasser-Installation hältern
Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen DVGW G 5614 Unlösbare Rohrverbin- AD 2000 B1 Zylinder und Kugelschalen
DIN EN 13349 Vorummantelte Rohre aus dungen für metallene Gasleitungen; unter innerem Überdruck
Kupfer mit massivem Mantel Pressverbinder AD 2000 W6/2 Werkstoffe für Druckbe-
DIN EN 12735-1 Nahtlose Rundrohre aus DVGW W 534 Rohrverbinder und Rohr- hälter, Kupfer und Kupfer-Knetlegierungen
Kupfer für die Kälte- und Klimatechnik; verbindungen VdTÜV-Werkstoffblatt 410 Installations-
Rohre für Leitungssysteme Kupfer und Kupferlegierungen; Fittings; rohre, nahtlosgezogen aus Cu-DHP R290
DIN EN 13348 Kupfer und Kupferlegie- Einsteckfittings
rungen - Nahtlose Rundrohre aus Kupfer RAL-RG 641/4 Güte- und Prüfbedin-
für medizinische Gase oder Vakuum gungen (Gütebedingungen) für Kapillarlöt- DIN 1053 Mauerwerk
DVGW GW 392 Nahtlosgezogene Rohre fittings aus Kupferrohren in Erweiterung DIN 2403 Kennzeichnung von Rohrlei-
aus Kupfer für Gas- und Trinkwasser-Ins- des Gütezeichens ‘Kupferrohr/RAL‘ tungen nach dem Durchflussstoff
tallationen; Anforderungen und Prüfungen DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen
DVGW VP 652 Kupferrohrleitung mit und Bauteilen (div. Teilnormen)
fest haftendem Kunststoffmantel für die DIN EN 1045 Hartlöten - Flussmittel DIN 4108 Wärmeschutz und Energieein-
Trinkwasser-Installation zum Hartlöten; Einteilung und technische sparung in Gebäuden (div. Teilnormen)
RAL-RG 641/1 Güte- und Prüfbestim- Lieferbedingungen DIN 4109 Schallschutz im Hochbau (div.
mungen (Gütebedingungen) für das Güte- DIN EN ISO 9454-1 Flussmittel zum Teilnormen)
zeichen ‘Kupferrohr/RAL‘ der Gütegemein- Weichlöten; Einteilung und Anforderungen; DIN 18560 Estriche im Bauwesen
schaft Kupferrohr e.V. Einteilung, Kennzeichnung und Verpackung DIN 30672 Organische Umhüllungen
DIN EN ISO 17672 Hartlöten; Lote für den Korrosionsschutz von in Böden
DIN EN ISO 9453 Weichlote; Chemische und Wässern verlegten Rohrleitungen für
DIN 2459 Unlösbare elastomergedichtete Zusammensetzung und Lieferformen Dauerbetriebstemperaturen bis 50 °C ohne
Verbinder aus Metall für metallene Rohrlei- DIN EN ISO 24373 Schweißzusätze; Mas- kathodischen Korrosionsschutz; Bänder und
tungen in der Trinkwasser-Installation sivdrähte und -stäbe zum Schmelzschwei- schrumpfende Materialien
DIN 2607 Rohrbogen aus Kupfer zum ßen von Kupfer und Kupferlegierungen; DIN 50929-2 Korrosion der Metalle;
Einschweißen Einteilung Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer
DIN 3387-1 Lösbare Rohrverbindungen DVGW GW 7 Lote und Flussmittel zum Werkstoffe bei äußerer Korrosionsbela-
für metallene Gasleitungen; Glattrohrver- Löten von Kupferrohren in der Gas- und stung; Installationsteile innerhalb von
bindungen Trinkwasser-Installation Gebäuden
DIN EN 1254-1 Kupfer- und Kupferle- RAL-RG 641/2 Güte- und Prüfbestim- DIN 50929-3 Korrosion der Metalle;
gierungen; Fittings; Kapillarlötfittings für mungen (Gütebedingungen) für Hartlote Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer
Kupferrohre (Weich- und Hartlöten) und Hartlotflussmittel in Erweiterung des Werkstoffe bei äußerer Korrosionsbe-
DIN EN 1254-2 Kupfer- und Kupferlegie- Gütezeichens ‘Kupferrohr/RAL‘ lastung; Rohrleitungen und Bauteile in
rungen; Fittings; Klemmverbindungen für RAL-RG 641/3 Güte- und Prüfbestim- Böden und Wässern
Kupferrohre mungen (Gütebedingungen) für Weichlote, DIN EN 12068 Kathodischer Korrosi-
DIN EN 1254-4 Kupfer- und Kupferlegie- Weichlötflussmittel und Weichlotpasten in onsschutz - Organische Umhüllungen für
rungen; Fittings; Fittings zum Verbinden Erweiterung des Gütezeichens ‘Kupferrohr/ den Korrosionsschutz von in Böden und
anderer Ausführungen von Rohrenden mit RAL‘ Wässern verlegten Stahlrohrleitungen im
Kapillarlötverbindungen oder Klemmver- Zusammenwirken mit kathodischem Kor-
bindungen rosionsschutz; Bänder und schrumpfende
DIN EN 1254-5 Kupfer und Kupferle- DIN EN ISO 9606-3 Prüfung von Materialien
gierungen; Fittings; Fittings mit geringer Schweißern; Schmelzschweißen; Kupfer DIN EN 12501-1 Korrosionsschutz metal-
Einstecktiefe zum Verbinden mit Kupfer- und Kupferlegierungen lischer Werkstoffe; Hinweise zur Abschät-
rohren durch Kapillar-Hartlöten DIN EN 10226-1 Rohrgewinde für im zung der Korrosionswahrscheinlichkeit in
DVGW GW 6 Löt-, Übergangs- und Gewinde dichtende Verbindungen; Kegelige Wasserverteilungs- und Speichersystemen;
Gewindefittings aus Kupfer und Kupfer- Außengewinde und zylindrische Innenge- Allgemeines
legierungen in der Gas- und Trinkwasser- winde; Maße, Toleranzen und Bezeichnung DIN EN 12502-2 Korrosionsschutz metal-
Installation DVGW GW 2 Verbinden von Kupferrohren lischer Werkstoffe; Hinweise zur Abschät-
für Gas- und Trinkwasser-Installation in- zung der Korrosionswahrscheinlichkeit in
nerhalb von Grundstücken und Gebäuden Wasserverteilungs- und Speichersystemen;
Einflussfaktoren für Kupfer und Kupferle-
gierungen

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DIN EN ISO 12944 Beschichtungsstoffe; DIN EN 15664-1 Einfluss metallischer DVGW G 461-2 Errichtung von Gaslei-
Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Werkstoffe auf Wasser für den menschli- tungen mit Betriebsdrücken von mehr
Beschichtungssysteme chen Gebrauch, Dynamischer Prüfstand- als 4 bar bis 16 bar aus Druckrohren und
EnEV Verordnung über energiesparenden versuch für die Beurteilung der Abgabe Formstücken aus duktilem Gusseisen
Wärmeschutz und energiesparende Anla- von Metallen; Auslegung und Betrieb TRGI (DVGW G 600) Technische Regeln für
gentechnik bei Gebäuden (Energieeinspar- TrinkwV Verordnung über die Gasinstallationen
verordnung) Qualität von Wasser für den mensch- TRF Technische Regeln Flüssiggas
lichen Gebrauch TRÖl Technische Regeln Ölanlagen
ZVSHK-Merkblatt Dichtheitsprüfungen ZVSHK Betriebsanleitung Gas-Installation
Trinkwasser-Installation von Trinkwasser-Installationen mit Druck- ZVSHK Wartungsvertrag Trinkwasser-,
DIN 1988-100 Techn. Regeln für Trinkwas- luft, Inertgas oder Wasser Entwässerungs- und Gasanlagen
ser-Installationen; Schutz des Trinkwassers ZVSHK-Merkblatt Spülen, Desinfizieren
DIN 1988-200 Techn. Regeln für Trink- und Inbetriebnahme von Trinkwasser-
wasser-Installationen; Planung, Bauteile, Installationen DIN 14462 Löschwassereinrichtungen;
Apparate, Werkstoffe ZVSHK Betriebsanleitung Trinkwasser- Planung und Einbau von Wandhydranten-
DIN 1988-300 Techn. Regeln für Installation anlagen und Löschwasserleitungen
Trinkwasser-Installationen; Ermittlung der ZVSHK Wartungsvertrag Trinkwasser-, DIN 1989-1 Regenwassernutzungsan-
Rohrdurchmesser Entwässerungs- und Gasanlagen lagen; Planung, Ausführung, Betrieb und
DIN 1988-600 Techn. Regeln für Wartung
Trinkwasser-Installationen; Feuerlösch- DIN 4046 Wasserversorgung; Begriffe
und Brandschutzanlagen DIN 4747-1 Fernwärmeanlagen; DIN EN 10204 Metallische Erzeugnisse,
DIN 50930-6 Korrosion der Metalle; Sicherheitstechnische Ausrüstung von Arten von Prüfbescheinigungen
Korrosion metallischer Werkstoffe im Unterstationen, Hausstationen und Haus- DIN EN 12056-4 Schwerkraftentwässe-
Innern von Rohrleitungen, Behältern und anlagen zum Anschluss an Heizwasser- rungsanlagen innerhalb von Gebäuden;
Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Fernwärmenetze Abwasserhebeanlagen; Planung und
Wässer; Beeinflussung der Trinkwasserbe- DIN 18380 VOB-C Allgemeine Technische Berechnung
schaffenheit Vertragsbedingungen für Bauleistungen DIN EN 12975 / DIN EN 12976 Ther-
DIN 18381 VOB-C Allgemeine Technische (ATV); Heizanlagen und zentrale Wasserer- mische Solaranlagen und ihre Bauteile (div.
Vertragsbedingungen für Bauleistungen wärmungsanlagen Teilnormen)
(ATV); Gas-, Wasser- und Entwässerungs- DIN EN 14336 Heizungsanlagen in DIN EN ISO 7396-1 Rohrleitungssysteme
anlagen innerhalb von Gebäuden Gebäuden; Installation und Abnahme der für medizinische Gase; Rohrleitungssyteme
DIN EN 805 Wasserversorgung; Anforde- Warmwasser-Heizungsanlagen für medizinische Druckgase und Vakuum
rungen an Wasserversorgungssysteme und EnEV Verordnung über energiesparenden ISO 8573 Compressed Air; Contaminants
deren Bauteile außerhalb von Gebäuden Wärmeschutz und energiesparende Anla- and Purity Classes
DIN EN 806-1 Techn. Regeln für Trink- gentechnik bei Gebäuden; Energieeinspar-
wasser-Installationen; Allgemeines verordnung
DIN EN 806-2 Techn. Regeln für VDI 2035 Blatt 2 Vermeidung von
Trinkwasser-Installationen; Planung Schäden in Warmwasserheizungsanlagen -
DIN EN 806-3 Techn. Regeln für Trink- Heizwasserseitige Korrosion
wasser-Installationen; Berechnung der
Rohrinnendurchmesser, vereinfachtes
Verfahren DIN 4755 Ölfeuerungsanlagen; Technische
DIN EN 806-4 Techn. Regeln für Regel Ölfeuerungsinstallation (TRÖ)
Trinkwasser-Installationen; Installation DIN 3387-1 Lösbare Rohrverbindungen
DIN EN 806-5 Techn. Regeln für Trink- für metallene Gasleitungen; Glattrohrver-
wasser-Installationen; Betrieb und Wartung bindungen
DIN EN 13443-1 Anlagen zur Behandlung DIN 3389 Einbaufertige Isolierstücke für
von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden; Hausanschlussleitungen in der Gas- und
Mechanisch wirkende Filter; Filterfeinheit Wasserversorgung; Anforderungen und
80 µm bis 150 µm; Anforderungen an Prüfungen
Ausführung und Sicherheit, Prüfung DVGW G 459-1 Gas- und Hausanschlüsse
für Betriebsdrücke bis 4 bar; Planung und
Errichtung

KUPFERINSTITUT.DE | 45
Index

A G R
Abgleich 30 Gasleitungen 5, 9, 11, 18, 22, 23, 25, 31, 34 Regenwassernutzungsanlagen 9, 10, 35
Abmessungen 6, 7, 9, 16, 17, 33, 34 Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V. 5, 6, 8, Rohrkupplungen 11
Abwässer 36 9, 13, 34 Rotguss 8, 9, 10, 11, 13, 16, 29
Abzweige 17 Gütezeichen 5, 6, 7, 8, 9, 12, 13, 14, 21,
Aggressive Atmosphäre 23 29, 34 S
Aushalsungen 17 Schallschutz 24, 25, 28
Außenleitungen 9, 23, 34 H Schneidringverschraubungen 19, 35
Hartlote 13, 14, 17, 23 Schwefel 23
B Hartlötverbindungen 17, 18 Schweißfittings 11
Befestigung 25 Heizungsanlagen 5, 7, 33 Schweißverbindungen 18, 35
Betriebsdrücke 20, 21, 35 Spülverfahren 32
Betriebstemperatur 10, 20, 21 I Stagnation 30, 32
Betriebswässer 5, 8, 36 Inbetriebnahme 3, 30, 31, 32, 34 Steckfittings 8, 10, 15, 19
Biegen 7, 15 Innenleitungen 9, 23, 24, 34 Stützhülsen 11, 19, 35
Brandverhalten 25
K T
C Kapillarlötfittings 8, 9, 17, 18, 21, 35, 36 technische Druckluft 35
Cu-DHP 5, 7, 8, 20 Kennzeichnung 5, 6, 9, 10, 13, 14, 23, 29, technische Gase 10, 36
36 thermische Solaranlagen 35
D Klemmringverschraubungen 8, 10, 11, 19, TOC-Wert 29
Dehnungsausgleicher 27 35, 36 Trinkwasser 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 16,
Dichtheitsprüfung 31, 32, 33 Kompensatoren 26, 27 17, 18, 19, 22, 24, 29, 30, 31, 32, 33, 35
DIN 50930-6 8, 29 Korrosionsschutz 22, 23, 24, 31, 34 Trinkwasserleitungen 17, 22, 23, 25, 31, 32
Kühlwasser 33 trockene Dichtheitsprüfung 31, 32
E
Eigenwasserversorgung 29 L U
entgraten 15 Längenausdehnung 3, 26, 33 unter Putz 10, 19, 24, 25, 33
Erdgas-Installationen 34 lösbare Verbindungen 11
erdverlegte 22, 23, 34 Löschwasserleitungen 5, 8, 9, 16, 35 V
vorummantelte Kupferrohre 6
F M
Flächenheizungen 16, 17, 27, 33 Mauerwerk 25, 28 W
Flanschverbindungen 11 medizinische Druckgase 36 Wärmedehnung 25, 26
Fließgeschwindigkeit 30 Messing 13, 16, 29 Wärmeschutz 24, 27, 28, 33
Fließregel 31 Weichlote 13, 16, 38
Flüssiggas-Installationen 34 P Weichlötpasten 13
Flüssiggasleitungen 22, 23, 35 Pressfittings 8, 9, 10, 19, 35, 36 Weichlötverbindungen 13, 16, 17, 27
Flussmittel 12, 13, 14, 16, 17
Q Z
Qualitätsprüfungen 5, 8 Zirkulationsleitungen 30

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KME Germany GmbH & Co. KG
LEONI Draht GmbH
Piel & Adey GmbH & Co. KG
Swissmetall AG

Überarbeitete Fassung Mai 2019

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