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IPv4-Adressierung im Netzwerk
Grundlagen der IPv4 Adressierung
Johannes Frei
25.10.2013
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Inhaltsverzeichnis
1 IPv4-Adressierung im Netzwerk.................................................................................. 3
1.1 Anatomie einer IPv4-Adresse .............................................................................................................. 3
1.1.1 Die punktgetrennte Dezimalnotation.......................................................................................... 3
1.1.2 Netz- und Hostanteile.................................................................................................................. 4
1.2 Kommunikationsarten ......................................................................................................................... 5
1.2.1 Unicast-Kommunikation und -Adressen ...................................................................................... 5
1.2.2 Broadcast-Kommunikation und -Adressen.................................................................................. 6
1.2.3 Multicast-Kommunikation ........................................................................................................... 8
1.3 Adresstypen im IPv4-Netzwerkbereich ............................................................................................... 9
1.3.1 Die Netzwerkadresse ................................................................................................................... 9
1.3.2 Broadcast-Adresse ..................................................................................................................... 10
1.3.3 Hostadressen ............................................................................................................................. 10
1.4 Netzwerkpräfix .................................................................................................................................. 10
1.4.1 Netz- und Hostanteile mit Subnetzmasken definieren ............................................................. 11
1.4.2 Öffentliche und private Adressen.............................................................................................. 12
1.5 Traditionelle IPv4-Adressierung ........................................................................................................ 13
1.5.1 Klasse- A - Blöcke ....................................................................................................................... 14
6.5.1 Klasse-B-Blöcke ........................................................................................................14
1.5.2 Klasse-C-Blöcke .......................................................................................................................... 14
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
1 IPv4-Adressierung im Netzwerk
Damit eine Kommunikation zwischen zwei Hosts erfolgen kann, müssen passende
Adressen an diese Geräte vergeben worden sein. Die Verwaltung der Adressierung von
Geräten sowie Kenntnisse zur IPv4-Adressstruktur und zur Darstellung dieser Adressen
sind hierbei von höchster Wichtigkeit.
Die Adressen werden in Datennetzen als Binärmuster dargestellt. Geräteintern kommt zur
Interpretation dieser Adressen eine digitale Logik zum Einsatz. Da eine Zeichenfolge aus
32 Bits für den Menschen schwierig zu interpretieren und noch schwieriger zu merken ist,
werden IPv4- Adressen in der punktgetrennten Dezimalnotation dargestellt.
Denken Sie stets daran, dass Geräte die Binärlogik einsetzen. Menschen hingegen
erleichtert die punktgetrennte Dezimalnotation das Verwenden und Merken von Adressen.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Im folgenden Beispiel weisen die bei den Adressen identische Netzanteile auf, weswegen
Hosts, denen diese beiden Adressen zugeordnet werden, sich im selben Netzwerk
befinden:
Zwar definieren alle 32 Bits die IPv4-Hostadresse, aber eine variierende Zahl von Bits stellt
den eigentlichen Hostanteil der Adresse dar. Die Anzahl der Bits, die in diesem Hostanteil
verwendet werden, bestimmt auch, wie viele Hosts im Netzwerk maximal enthalten sein
können. In obigem Beispiel bildet das letzte Oktett - die niederwertigen acht Bits - den
Hostanteil. Das bedeutet, dass die Bits für die höherwertigen drei Oktette den Netzanteil
darstellen.
Wie viele Bits für den Hostanteil erforderlich sind, bestimmen Sie basierend auf der Anzahl
der Hosts, die ein Netzwerk benötigt. Wenn in einem bestimmten Netzwerk mindestens 200
Hosts erforderlich sind, müssen Sie genügend Bits für den Hostanteil reservieren, um
mindestens 200 verschiedene Bitmuster darstellen zu können. Um 200 Hosts jeweils eine
eindeutige Adresse zuzuweisen, würden Sie das gesamte letzte Oktett verwenden. Mit acht
Bits lassen sich 256 verschiedene Bitmuster erstellen. Wie im obigen Beispiel bedeutet
dies, dass die Bits für die höherwertigen drei Oktette den Netzanteil darstellen.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
1.2 Kommunikationsarten
In einem IPv4-Netzwerk kann ein Host auf eine von drei Arten kommunizieren:
• Unicasting: Hierbei wird ein Paket von einem Host an genau einen anderen Host
geschickt.
• Broadcasting: Hierbei wird ein Paket von einem Host an alle anderen Hosts im
Netzwerk geschickt.
• Multicasting: Hierbei wird ein Paket von einem Host an eine Gruppe ausgewählter
Hosts geschickt.
Jeder der drei Typen benutzt verschiedene Formen der Kommunikation im Datennetz und
verwendet unterschiedliche IPv4-Zieladressen. In allen drei Fällen ist die IPv4-Adresse des
Absenderhosts im Paket-Header als Absenderadresse angegeben.
Die Abbildung zeigt ein Beispiel für eine Unicast-Kommunikation des Computers A
(Adresse 172.16.4.1) mit dem Drucker (Adresse 172.16.4.253). Beim gezeigten
Kommunikationsvorgang erstellt Computer A ein einzelnes Paket, dessen Zieladresse die
Schicht-3-Adresse des Druckers ist. Dieses Paket wird dann von den Diensten in den
untergeordneten Schichten an den Drucker weitergeleitet.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Abbildung Unicast-Kommunikation
Die Broadcast-Übertragung wird zur Lokalisierung besonderer Dienste oder Geräte, deren
Adresse nicht bekannt ist, oder aber dann verwendet, wenn ein Host Informationen an alle
Hosts im Netzwerk übermitteln muss. Es folgen einige Beispiele für die Verwendung der
Broadcast-Übertragung:
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Wenn ein Host bestimmte Daten (z. B. die Zieladresse in Schicht 2) benötigt, sendet er an
die Broadcast-Adresse eine sogenannte Abfrage. Alle Hosts im Netzwerk erhalten und
verarbeiten diese Abfrage (255.255.255.255). Gewöhnlich werden daraufhin ein oder
mehrere Hosts die angeforderten Angaben übermitteln.
Anders als beim Unicast, wo die Pakete durch den gesamte Netzwerkverbund gesendet
werden können, sind Broadcast-Pakete normalerweise auf das lokale Netzwerk beschränkt
und werden nicht von einem Router weitergeleitet.
Die Abbildung zeigt einen Broadcast von Host A mit der Adresse 172.16.4.1. In diesem
Beispiel erstellt der Absenderhost ein einzelnes Paket, das an die Schicht-3-Broadcast-
Adresse gerichtet ist. Die Dienste der untergeordneten Schichten verwenden eine
entsprechende Sicherungsschichtadresse, um dieses Paket an alle Hosts weiterzuleiten.
Wenn ein Endgerät eine Kopie des Pakets empfängt, stellt es fest, dass das Paket an alle
Geräte adressiert ist, und verarbeitet es entsprechend.
Abbildung Broadcast-
Kommunikation
Wie bereits erwähnt, verwendet ein Paket, das via Broadcast versandt wird, Ressourcen im
Netzwerk und zwingt jeden Host im Netzwerk, der das Paket empfängt, es auch zu
verarbeiten. Aus diesem Grund sollte der Umfang der Broadcast-Daten im Netzwerk
weitestgehend eingeschränkt werden, damit sich diese Daten nicht negativ auf die
Leistungsfähigkeit des Netzwerks oder der Geräte auswirken. Da Router Broadcast-
Domänen voneinander trennen, kann eine Unterteilung von Netzwerken, in denen
erheblicher Broadcasting-Datenverkehr auftritt, die Leistungsfähigkeit steigern.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
1.2.3 Multicast-Kommunikation
Die Multicast-Übertragung soll Bandbreite im IPv4-Netzwerk einsparen. Das
Datenaufkommen wird hierbei verringert, indem ein Host dasselbe Paket an eine Gruppe
ausgewählter Hosts sendet. Würde hierzu das Unicasting verwendet, müsste der
Absenderhost an jeden Zielhost ein separates Paket schicken. Beim Multicasting sendet
ein Host hingegen nur ein Paket, das dann Tausende von Zielhosts erreichen kann.
Abbildung Multicast-
Kommunikation
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
In jedem Netzwerk gibt es zwei Adressen, die keinem Gerät zugewiesen werden können:
die Netzwerkadresse und die Broadcast-Adresse, Die übrigen Adressen, die für ein
Netzwerk reserviert sind, sind die Hostadressen, die den einzelnen Geräten zugewiesen
werden.
Diese Adresse kann keinem Gerät zugewiesen werden und wird deswegen nicht zur
Kommunikation im Netzwerk verwendet. Sie dient nur als Referenz für das Netzwerk.
Innerhalb des IPv4-Adressbereichs eines Netzwerks ist die niedrigste Adresse immer als
Netzwerkadresse reserviert. In dieser Adresse besteht der Hostanteil nur aus Nullen.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
1.3.2 Broadcast-Adresse
Als Broadcast-Adresse wird die höchste Adresse im Netzbereich verwendet. Es handelt
sich um die Adresse, bei der der Hostanteil ausschließlich aus Einsen besteht. Beim
Netzwerk 10.0.0.0 mit 24 Netzwerkbits in Abbildung lautet die Broadcast-Adresse
10.0.0.255.
1.3.3 Hostadressen
Wie bereits beschrieben, benötigt jedes Endgerät eine eindeutige Unicast-Adresse, damit
ein Paket an diesen Host zugestellt werden kann. Bei IPv4- Adressen können Sie die Werte
zwischen der Netzwerkadresse und der Broadcast-Adresse den Geräten in diesem
Netzwerk zuordnen. Diese Adressen heißen Hostadressen. In der Abbildung sind alle
Adressen zwischen der Netzwerkadresse 10.0.0.0 und der Broadcast-Adresse 10.0.0.255
Hostadressen. Das bedeutet, dass die Adressen 10.0.0.1 bis 10.0.0.254 den Hosts im
logischen Netzwerk zugeordnet werden können.
1.4 Netzwerkpräfix
Wenn Sie eine Netzwerkadresse untersuchen, fragen Sie sich vielleicht, wie man die
Anzahl der Bits ermittelt, die den Netz- bzw. den Hostanteil darstellen. Die Antwort ist die
Präfixmaske. Wenn Sie eine IPv4-Netzwerkadresse angeben, dann ergänzen Sie diese um
eine Präfixlänge. Diese Präfixlänge gibt die Anzahl der Bits in der Adresse an, die den
Netzanteil bilden. Sie wird im Slash-Format notiert, das heißt, mit einem Schrägstrich (/)
gefolgt von der Anzahl der Netzwerkbits. So ist beispielsweise in der Adresse 172.16.4.0/24
der Teil /24 die Präfixlänge. Sie sagt Ihnen, dass die ersten 24 Bits den Netzanteil bilden.
Die verbleibenden acht Bits - das letzte Oktett - sind der Hostanteil.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Da die höherwertigen Bits der Subnetzmasken fortlaufende Einsen sind, gibt es in einem
Oktett nur eine eingeschränkte Anzahl von Subnetzwerten. Sie müssen ein Oktett nur dann
umrechnen, wenn die Trennlinie zwischen Netzwerk- und Hostadresse in dieses Oktett fällt.
Netzwerk- und Datenbits innerhalb des Oktetts - werden in der unten angeführten Tabelle
gezeigt.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Da Pakete mit privaten Zieladressen im Internet nicht routbar sind, werden Dienste
benötigt, um Pakete mit privaten Adressen zu übersetzen. Wie in der Abbildung gezeigt,
kann die hierfür erforderliche Netzadressübersetzung (Network Address Translation, NAT)
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
auf einem Gerät am Rand des privaten Netzwerks implementiert werden. Auf dem Router
macht NAT aus den privaten Adressen im IPv4-Paket-Header Adressen aus dem
öffentlichen Adressraum.
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Netzwerkmanagement & Betriebssysteme
Ein Unternehmen oder eine Organisation erhielt normalerweise einen vollständigen Klasse-
A-, -B- oder -C-Adressblock zugewiesen. Diese Verwendung des Adressraums wird als
klassenbezogene Adressierung bezeichnet.
1.5.2 Klasse-B-Blöcke
Der Klasse-B-Adressraum wurde zur Bildung mittelgroßer bis großer Netzwerke mit
maximal etwas mehr als 65.000 Hosts entworfen.
1.5.3 Klasse-C-Blöcke
Dieser Adressraum sollte Adressen für kleine Netzwerke mit maximal 254 Hosts bieten.
Hierzu wurde das Präfix /24 verwendet, das heißt, in einem Klasse-C-Netzwerk wurde nur
das letzte Oktett für Hostadressen verwendet, während die ersten drei Oktette den
Netzanteil angeben.
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