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Medizinische Terminologie

Anatomische Nomenklatur
Definition: mit dem Begriff der Nomenklatur
ist ein bestimmtes Ordnungs- oder
Bezeichnungssystem gemeint. Sie hat die
Benennung, Systematisierung und Ordnung
der einzelnen Strukturen des menschlichen
Körpers zum Inhalt. Sie bezeichnet also
Knochen, Sehnen, Muskeln. Organe,
Organteile u.s.w.
Schreibung der Nomina Anatomica
( NA )
Zusammensetzung:
Wortstamm + Päfix + Suffix

Das erste Wort wird groß geschrieben, alle


folgenden – klein ( z.B. Musculuc transversus
abdomini )
Grunregeln der Pariser NA von 1955
. Jedes Organ soll durch einen Ausdruck bezeichnet
werden
. Die Bezeichnungen sollen möglichst der
lateinischen Sprache entnommen werden
. Organe mit topographisch engem Bezug sollen
ähnliche Namen haben (z.B. Arteria femoralis und
Vena femoralis
. Unterscheidende Attribute sollen von der
Bedeutung möglichst gegensätzlich sein (z.B.
Arteria tibialis anterior – Arteria tibialis posterior
Abkürzungen in der NA
A. = Arteria Aa. = Arteriae
V. = Vena Vv. = Venae
M. = Musculus Mm. = Musculi
N. = Nervus Nn. = Nervi
R. = Ramus Rr. = Rami
Gl. = Glandula Gll. = Glandulae
Lig. = Ligamentum Ligg. = Ligamenta
Ausspracheregeln
C vor hellen Vokalen (e, i, y) und vor den
Diphtongen ae und oe wird wie z ausgesprochen
(Coecum), vor den dunklen Vokalen wie a, o, u
wie k (Musculus).
Die Silbe ti- wird auch wie z gesprochen
( intolerantia )
I vor Vokalen wird wie j gesprochen (Ieiunum).
Ae und oe wird wie ä oder ö gesprochen.
Ae und oe wird wie ä oder ö gesprochen.
V wird immer wie w ausgesprochen (Vena,
Ventrikel).
Zweisilbige Worte werden immer auf der
vorletzten Silbe betont ( Vena porta ).
Präfixe (Vorsilben) und
Suffixe (Endungen)
Wortbildung
1. Einfache Begriffe:
- Wortstamm und Endung (Suffix)
- Suffix: Substantiv, Adjektiv, Verb
Wortstamm: GASTR-
Suffix: - ITIS
Begriff: GASTRITIS
Suffix: -LOGIE, -LOGISCH (Bilde entsprechende Begriffe!)
2. Zusammengesetzte Begriffe:
- Wortstamm + Bindevokal + Suffix
Wortstamm: GASTR-, ENTER-, KARDI-
Suffix: -LOGIE
Bindevokal: -O-
Begriff: GASTR-O-ENTER-O-LOGIE
KARDI-O-LOGIE
- Präfix (Vorsilbe) + Wortstamm
Präfix: DYS-, TACHY-, A-
Wortstamm: -PNOE
Begriff: DYS-PNOE, TACHY-PNOE, A-PNOE
Medizinische Fachgebiete
-logie / -login / -loge / -logisch
- Haut (gr. Derma/-atos)
- Nerven (gr. Neuron)
- Herz ( Kardi- / Cor)
- Lunge ( gr. Pneumon, lat. Pulmo / -onis )
- Magen (gr. Gaster )
- Darm (gr. Enteron )
- Niere (gr. Nephros)
- Harn (gr. Uron)
-logie / -login / -loge / -logisch

- Blut (gr. Haima / -atos)


- (Blut-)Gefäße (gr. Angeion)
- Tumor (Geschwulst, Neoplasma = unregulierte
enthemmte Neubildung) – klinische
Bezeichnung: Schwellung ( gr. Onkos )
-logie / -login / -loge / -logisch

- Frau (gr. Gyne/-naikos)


- Arzneimittel (gr. Pharmakon)
- Strahl (lat. Radius)
- Überempfindlichkeit (Allergie)
- Nicht (a-/an-) Empfinden, Gefühl (gr. Aisthesis)
- Auge (gr. Ophthalmos)
-logie / -login / -loge / -logisch

- Innen (gr. Endon) + ausscheiden (gr. Krinein) =


Hormondrüsen
- Erkrankung, Leiden (gr. Pathos)
- Zelle, Höhlung (gr. Kytos)
- Gewebe (gr. Histos)
- Seele, Gemüt (gr. Psyche)
- Gift (gr. Tixikon)
- iatrie/-iater/-iatrisch
(gr. Iatros = Arzt, iatrea = Heilung)
- Seele, Gemüt ( psyche)
- Kind (gr. Pais/-aidos)
- Greis (gr. Geron/-ontos
- Frau (gr. Gyne/-naikos)
Allgemeine Pathologie
Grundbegriffe der Krankheitslehre
Neusprachliche Termini :
Shunt = Kurzschlussverbindung zw. Arteriellen und
venösen Blutgefäßen
Bypass = Umgehung eines Gefäßverschlusses mittels
Gefäßprothese
Stent = Metallprothese, zum Offenhalten
eingeengter oder verschlossener röhrenförmiger
Gewebestrukturen (z.B. Arterien, Venen,
Ösophagus, Bronchien)
AIDS = acquired immune deficiency syndrome
Monitoring = Kontinuierliche (elektronische)
Überwachung von (Risiko)-Patienten
Pathologie
Beschreibt Ursachen und Mechanismen in der
Entstehung von Krankheit (Verletzung)

Krankheit = als Krankheit wird das Vorliegen von


Symptomen oder Befunden bezeichnet, die als
Abweichung von einem physiologischen
Gleichgewicht oder einer Norm interpretiert
werden können und die auf definierte Ursachen
innere und äußerer Schädigungen zurückgeführt
werden können
Symptom: Krankheitszeichen (fühlbare, sichtbare oder anderweitig
von außen wahrnehmbare Veränderung des Körpers oder Verhaltens)
Syndrom: Die Kombination von Symptomen, die für eine Erkrankung
typisch sind
Diagnose: Benennen einer Krankheit auf der Grundlage der Symptome
bzw. Syndrome
Therapie: Behandeln einer Krankheit/Erkrankung
Mortalität: Zahl der Menschen die pro 100.000 Einwohner jährlich an
einer Krankheit versterben
Prävalenz: Anzahl der Menschen die zu einem bestimmten Zeitpunkt
unter einer Erkrankung leiden
Inzidenz: Häufigkeit des Neuauftretens einer Erkrankung
Pathogenese: beschreibt die Entstehung und Entwicklung von
Krankheiten
Ätiologie: Lehre von den Krankheitsursachen
Krankheitsursachen

Innere:
- jeder Mensch hat eine andere Disposition gegenüber Krankheiten
• Angeboren
- Gendefekte
- Geschlecht
- Immunsystem
• Erworben

- Alter
- Erworbene Erkrankungen
- Lebensumstände
Äußere :

- alle Ursachen die von außen auf den Körper wirken (Bakterien, Viren, Pilze,
Verletzungen, Umwelt,Lärm)
- Ernährung
Chronologie des ärztlichen Handelns
Anamnese = Vorgeschichte
Symptome = Krankheitszeichen
Status praesens = Ist – Zustand
Diagnostik = Untersuchungen
Diagnose = Krankheitsbenennung
Ätiologie = Ursache
Therapie = Behandlung
Prognose = Vorhersage
Epikrise = Rückschau
Verschiedene Formen der Anamnese können sich ergänzen und
ergeben die vollständige Vorgeschichte:

Eigenanamnese – beim Patienten selbst erhoben und auf ihn


bezogen, z.B.
- Kinderkrankheiten
- Spezielle Vorerkrankungen
- Unfallmechanismus

Berufsanamnese – beim Patienten selbst erhoben und bezieht sich


auf für die Krankheit relevante berufliche Vorgeschichte

Familienanamnese – beim Patienten selbst erhoben und bezieht sich


auf relevante Vorerkrankungen in der Familie (die u.U. vererbbar sind)

Fremdanamnese – bei Kindern, Bewußtlosen, alten Menschen z.B. bei


Angehörigen, Unfallzeugen erhoben, wenn der Patient selbst keine
Auskunft geben kann
Viele Symptome werden durch die Wortendung konkretisiert:

-algie, -dynie = Schmerz >> Myalgie (Muskelschmerz)


Mastodynie (Busenschmerz)

-emesis = Erbrechen >> Hämatemesis (Bluterbrechen)

-kolik = krmpfartige Schmerzen >> Nierenkolik

-spasmus = Muskelkrampf >> Bronchospasmus (Krampf der


Bronchien = Luftnot)

-ästhesie = Empfinden >> Hypästhesie (verminderte


Berührungsempfindlichkeit)
Hyperästhesie (gesteigerte
Berührungsempfindlichkeit)
Anästhesie (gar kein Empfinden = Narkose)
Untersuchungstechniken:
Inspektion = Betrachtung, z.B. im Hinblick auf
Hautveränderungen, Fehlstellungen, Deformitäten

Palpation = Abtasten, z.B. im Hinblick auf Fehlstellungen,


pathologische Beweglichkeit, Druckschmerz,
Abwehrspannung

Auskultation = Abhorchen, z.B. von Herztönen,


Darmgeräuschen, Atemgeräusche

Perkussion = Klopfen, z.B. zur Bestimmung von


Pleuraergüssen, Herzgröße u.a.
Diagnostik:

Sono- = Ultraschall
Tomo- = Schichtaufnahmeverfahren, Schnittbild
Radio- = Darstellung mit Röntgenstrahlen
Szinti- = Darstellung mit radioaktiven Substanzen
-graphie = Aufzeichnungsverfahren
-gramm = Ergebnis einer Aufzeichnung (= Bild)
-skopie = Spiegelung
-metrie = Messung

Sonographie – Ultraschalluntersuchung
Computertomogramm – Darstellung der Schichtbilduntersuchung (CT-Bild)
Gastroskopie – Magenspiegelung
Oesophagusmanometrie – Druckmessung in der Speiseröhre
Diagnosen – die Kenntnis der Bedeutung von Endungen:

-itis = Entzündung >> Tonsillitis

-ose = Degenerative, chronische Zustände (Funktionsschädigung durch


Veränderung von Strukturen) >> Arthrose(Knorpelverschleiß)

-iasis = Krankhafter Zustand >> Nephrolithiasis(Nierensteinleiden)

-om = Tumore(Geschwulste) >> Nephrom(Nierentumor)

-penie = Mangel(zu wenig von etwas) >> Leukopenie(zu wenig weiße


Blutkörperchen)

-insuffizienz = Schwäche(ungenügende Funktion) >> Niereninsuffizienz


(ungenügende Nierenfunktion)
Geschwulstlehre (Onkologie):
Gutartige (benigne) Tumoren:
- Fibrom > Bindegewebe
- Lipom > Fettgewebe
- Adenom > Drüsen

Bösartige (maligne) Tumoren:


Zeichen bösartiger Tumoren sind infiltrierendes Wachstum und Bildung von
Tochtergeschwulsten

- Karzinom > Haut, Schleimhaut


- Sarkom > Muskelgewebe
Die fünf Entzündungszeichen(Kardinalzeichen):
• Calor – Wärme
• Dolor – Schmerz
• Rubor – Rötung
• Tumor – Schwellung
• Functio laesa – Funktionseinschränkung

Diese fünf klassische Zeichen sind alle „klinisch“, d.h. ohne


weitere Diagnostik, erkennbar.
Abszeß und Empyem sind Sonderformen von Infektionen
durch Bakterien mit Eiteransammlung in Hohlräumen:
• Abszess = Eitergeschwür in einem nicht
vorbestehenden Hohlraumdurch Nekrose
(Gewebezerfall)
• Empyem = Eitergeschwür in einer
vorgebildeten Körperhöhle (z.B. Gelenk,
Gallenblase)
Furunkel und Karbunkel sind eitrige Entzündungen, die von
Haarbalg bzw. Talgdrüsen ausgehen:

Furunkel = Entzündung von Haarfollikel u. Talgdrüse


• großer, geröteter Knoten mit Eiterpfropf u. Ödem im Nacken
oder Gesäß
• meist bei Abwehrschwäche (z.B. bei Diabetes)

Karbunkel = „fressendes“ Geschwür


• flächenhafte Entzündung mehrerer Follikel u. Talgdrüsen

Phlegmone breitet sich im Gegensatz dazu diffus im


Gewebe aus und bildet keine Eiterhöhlen
• diffuse, sich im Bindegewebe ausbreitende
Entzündung
• keine Eiteransammlung
Peritonitis = (Bauchfellentzündung)
Entzündung des Peritoneums (Bauchfell) nach
Perforation (Durchbruch) von Hohlorganen
(Magen, Gallenblase), oder Messerstichen,
postoperativen Infektionen

Symptomatik:
- akutes Abdomen mit akut auftretenden
Schmerzen
- brettharter Bauch
- schlechter Allgemeinzustand
- lebensbedrohliche Komplikationen
Verlauf einer Erkrankung:

Heilung: Optimalfall – Vollständiges Wiederherstellen des körperlichen


Zustandes wie er vor Beginn der Krankheit war
Defektheilung: Nach der Erkrankung bleiben Einbußen zurück.
(Seele/Narbe)
Akuter Verlauf – schnell, heftig, plötzlich
Inapparenter Verlauf – (zunächst) unbemerkt
Rezidiv: Erkrankung kehr nach einen Beschwerdefreien Interwall
zurück (Rückfall).
Chronifizierung: Krankheit wird nicht geheilt – langsamer,
schleichender Verlauf Chronisch – Kontinuierlich: Symptomatik bleibt
gleich Chronisch – Rezidiv: Schleichende Krankheit mit
Beschwerdefreier Zeit
Progredienz: Fortschreiten der Symptomatik (MS, Demenz)
Dekompensation: Ausgleichsmechanismen die einen krankhaften
Zustand überbrücken, versagen
Therapieformen im Überblick:
Symptomatische Therapie = Symptome werden
behandelt
• Keine Beseitigung der Ursache (möglich)
• Sonderform Palliativ-Therapie = Behandlung von
Symptomen (z.B. Schmerz) bei nicht heilbaren
Krebserkrankungen

Kurative Therapie = Ursache kann angegangen


und beseitigt werden
Beispiele: Blinddarmentfernung,
vollständige Entfernung bösartiger Tumoren
Operative Therapie = Therapie durch Operation
chirurgische Therapie

Konservative Therapie = Erhaltende (nicht-


operative) Therapie

Beispiele:
- Pharmakotherapie
- Physiotherapie
- Gipsbehandlung
- Psychotherapie
Überblick – verschiedene diagnostische bzw. therapeutische
Verfahren:

Ablatio = Entfernen, Absetzen >> Ablatio mamma


(Brustentfernung)
Amputation = Absetzen / Entfernen >> Beinamputation
Biopsie = Gewebeprobe >> Muskelbiopsie
Exstirpation = Entfernung >> Tumorexstirpation
Extraktion = Herausziehen >> Zahnextraktion
Exzision = Ausschneidung >> Wundexzision
Rekonstruktion = Wiederherstellung >>
Extremitätenrekonstruktion nach schweren Knochenbrüchen
Punktion = Hohlnadeleinstich >> Pleurapunktion
Resektion = Wegschneiden >> Magenresektion
Transplantation = Verpflanzung >> Nierentransplantation
Applikationsart von Medikamenten und
Medizinprodukten:

Tabletten - oral (per os = durch den Mund)


Suppositorien - Zäpfchen (rektal = über den
Mastdarm)
Infusion - Einfließenlassen, Hineingießen
(intravenös = über die Vene)
Transfusion - Blut, Blutstammzellen (intravenös =
über die Vene)
Injektion - Einspritzung (parenteral = unter
Umgehung des Magen-Darmtraktes
Pharmakotherapie – verschiedene Substanzgruppen
und ihre Wirkung: (Pharmacon = Arzneimittel)

Analgetika Schmerzhemmend
Antibiotika Bakterienhemmend
Antimykotika Pilzhemmend
Antiphlogistika Entzündungshemmend
Antipyretika Fiebersenkend
Medizinische Abkürzungen:

Bili (Bilirubin) = gelbes Abbauprodukt des Häm-


Anteils des roten Blutfarbstoffes
BKS / BSG = Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
BMI = Body Mass Index
BPH = Benigne Prostatahyperplasie
BPS = Borderline-Persönlichkeitsstörung
BSE = Bovine spongiforme Enzephalopathie
BWK / BWS =Brustwirbelkörper / Brustwirbelsäule
Bx = Biopsie
BZ = Blutzucker
BAA Bauchaortenaneurysma
Bac. Bacillus
BAK Blutalkoholkonzentration
bakt. bakteriell
BB Blutbild
bBed. Bei Bedarf
BC Bronchialcarcinom
bds. beidseits
BE Broteinheit (veraltet, Menge von 10 bis 12 Gramm
Kohlenhydrate)
BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
BG Blutgruppe
BGA Blutgasanalyse
BGU Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik
Das Immunsystem
Organe des Abwehrsystems
- Bildung und Vermehrung der Abwehrzellen im
Knochenmark
- Abwanderung, Besiedelung und Weiterentwicklung in
lymphatische Organe

Primäre lymphatische Organe:


- Thymus und Knochenmark > Heranreifung unreifer
Immunzellen zu immunaktiven Zellen

Sekundäre lymphatische Organe:


- Lymphknoten, Mandeln, lymphatische Gewebe des
Rachenrings, Milz, Peyer-Plaques des Dünndarmes und auf
Schleimhäuten
Lymphsystem - Abflusssystem des Gewebes

Funktion:
- Transport für Körperflüssigkeiten
- Immunabwehr
Weitere Funktionen:
- Transport von Nahrungsfetten aus dem Darm
- Transport von Eiweißen
- Abtransport von Zellen und
Zellabbauprodukten aus Interstitium ins
venöse System
Lymphe: Flüssigkeit des lymphatischen Systems (fließt in
Venensystem ein)
- Zusammensetzung: Entspricht etwa Blutplasma -
Eiweißgehalt um 2/3 geringer (20g/l) - Enthält außer
Lymphozyten kaum Blutzellen

Lymphgefäße: Abflusssystem (interstitielle Flüssigkeit


wieder in Blutstrom zugeführt)
• Lymphkapillaren - beginnen überall, blind im Gewebe -
ermöglichen Einstrom von Flüssigkeit
• Lymphbahnen - Besitzen Muskelschicht, die durch
Kontraktion, Lymphe weiterbefördern
- Eingeschaltete Klappen verhindern den Rückfluss
- Lymphe verweilt lange in Lymphbahnen, um
interstitielle Flüssigkeit zu reinigen.
Lymphknoten (Nodus lymphaticus)
- biologischen Filterstationen - in Lymphbahnen
eingeschaltet
Aufbau:
- innere Markzone: enthält B-Lymphozyten und
Plasmazellen
- äußere Rindenzone: enthält B-Lymphozyten
- zwischen beiden Zonen: T-Lymphozyten
Funktion:
- Reinigung der Lymphe von Stoffwechselprodukten,
Zelltrümmern und Fremdkörper
- Bildung und Vermehrung von Lymphozyten
- Starten Abwehrkette (andere Systeme)
Regionäre Lymphknoten :

Nodi lymphatici occipitales (Hinterhauptslymphknoten)


Lage: Nackenbereich
Region: Kopfhaut

Nodi lymphatici submandibularis (Unterkieferlymphknoten)


Lage: Unterhalb Unterkiefer
Region: Haut der Nase, Lippen, Wangen, 1. Station Zähne

Nodi lymphatici cervicales profundi (tiefe Halslymphknoten)


Lage: kettenförmig entlang V.jugularis interna
Region: Lippen, Zunge, Gaumen, Gaumenmandel, Kehlkopf,
Rachen, Schilddrüse, 2. Station Zähne
Nodi lymphatici axillares (Achsellymphknoten)
Lage: Achselhöhle
Region: Arm, seitl. Brustwand, Brustdrüse, Schultergegend, Bauchwand
oberhalb Nabel
Nll. inguinales (Leistenlymphknoten)
Lage: Leistengegend
Region: Bein, äußere Genitalien, Bauchwand unterhalb Nabel, äußeres Drittel
der Vagina
Nll. iliaci (Beckenlymphknoten)
Lage: Seitenwand Becken
Region: Genitalien
Nll. mesenterici (Gekrösellymphknoten)
Lage: kettenförmig im Mesenterium
Region: Dünndarm
Lage: beiderseits der Aorta
Region: Dickdarm, Niere, Nebenniere, Hoden, Nebenhoden, Eierstock, Uterus
Nll. coeliaci (Bauchhöhlenlymphknoten)
Lage: Abgang Truncus coeliacus
Region: Magen-Darm-Kanal
Lymphstämme

Lendenzisterne:
- sammeln der Lymphe (aus unterer Extremität, Becken und
Bauch)
- geht in den Milchbrustgang über, neben der Aorta

Linke Venenwinkel:
- linker Arm, linke obere Körperhälfte

Rechter Venenwinkel:
- rechter Arm, rechte obere Körperhälfte

Die Lymphe fließen aus dem Venenwinkel in das Blut ein


(Vene).
Das lymphatische Gewebe - Freier Zellverband
Funktion: eingedrungene Fremdstoffe vernichten

Lymphatischer Rachenring:
- Rachenmandeln
- Gaumenmandeln
- Zungenmandeln
- Tubenmandeln
…bilden die Abwehrbarriere der oberen Atemwege
Lymphatisches Gewebe des Magen-Darm-Traktes
- „Wenn der Darm gesund ist, ist auch der Körper gesund“
- Peyer-Placques
- Wurmfortsatz des Blinddarmes

Der Thymus
- Lage über Herzbeutel
- Bildet T-Lymphozyten
- Thymus sortiert T-Lymphozyten, die sich gegen den
Körper richten, aus und Milz zerstört sie
- Bildet Hormone für das Immunsystem
Die Milz

- Liegt auf der linken Körperseite am


Pankreasschwanz, unterhalb Zwerchfell
- Blutmauserung,Blutfilterfunktion – alte
Blutzellen werden erkannt und abgebaut
- fängt und baut Blutgerinsel ab.
- Blutbildung
Unspezifische Abwehr
Schutzbarrieren
- Haut mit Säureschutzmangel
- Schleimhäute
Abwehrzellen
- Granulozyten (liegen in den Schleimhäuten) kümmern sich
um alle Erreger die in die Nasen,- und Mundschleimhaut
eindringen – es erfolgt eine Phagozytose (Zerstörung),
manchmal kommt es zur allergischen Reaktion
- Phagozyten (Fresszellen) - Natürliche Killerzellen (schützen
unseren Körper vor Zellveränderungen)

Sind Antigenunabhängig und wirken daher sehr schnell


Spezifische Abwehr

• T-Lymphozyten – erkennen wenn ein Antigen eindringt und


markieren diese, damit es die anderen Zellen erkennen
(Präsentation). Die T-Zellen vermehren sich damit alle Antigene
erkannt werden. Sie erkennen die körpereigenen und
körperfremden Antigene (MHC-Erkennungsmoleküle).
• B-Lymphozypten – erkennen die markierten Antigene und
produzieren und vermehren Antikörper. Der Antikörper zerstört das
Antigen.
• B – und T – Zellgedächtnis , große Treffsicherheit

Immunisierung
• Schutzimpfung - in geringen Dosen werden Erreger gespritzt – der
Körper bildet dagegen Antikörper, es erfolgt die Immunität gegen
dieses Antigen
• Passivimmunisierung - Antikörper werden gespritzt – die
Immunisierung dauert nur 1 – 3 Monate an.

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