Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
SCHRIFTEN
RUDOLF STEINER
1986
Bibliographie-Nr. 11
Alle Rechte bei der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach/Schweiz
© 1973 by Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach/Schweiz
Printed in Switzerland by Zbinden Druck und Verlag AG, Basel
ISBN 3-7274-0110-9
INHALT
Fragenbeantwortung 233
Hinweise 251
Vorwort
den müssen. Aber es ist ja doch nur eine jetzige Pflanze an die ge-
genwärtige physische Erde angepaßt. Und sie hat sich nur so ent-
wickelt, weil ihre Umgebung die entsprechende ist. Das Sonnen-
pflanzenwesen hatte andere Lebensbedingungen, welche den dama-
ligen physischen Sonnenverhältnissen entsprachen.
Schäften oder Kyriotetes in der christlichen Geheimlehre).
Sie haben ja (vergleiche die bisherigen Ausführungen) um
die Mitte des ersten Saturnkreislaufes in die Menschen-
entwickelung eingegriffen. Nun setzen sie während der
ersten Hälfte des ersten Sonnenkreislaufes ihre Arbeit
fort, indem sie die weisheitsvolle Einrichtung des physi-
schen Körpers in aufeinanderfolgenden Stufen wieder-
holen. Etwas später gesellt sich zu dieser Arbeit diejenige
der «Geister der Bewegung» (Dynamis im Christentum,
Mahat in der theosophischen Literatur) hinzu. Es wird
dadurch diejenige Periode des Saturnkreislaufes wieder-
holt, in welcher dem menschlichen Leibe die Fähigkeit der
Beweglichkeit erteilt wurde. Dieser entfaltet also wieder
seine Beweglichkeit. Ebenso wiederholen aufeinanderfol-
gend die «Geister der Form» (Exusiai), diejenigen der
«Finsternis» (Archai christlich, Asuras theosophisch), dann
die «Söhne des Feuers» (Erzengel) und zuletzt die «Gei-
ster des Zwielichts» (Engel, Lunar Pitris) ihre Arbeiten.
Damit sind sechs kleinere Perioden des ersten Sonnen-
laufes (der ersten Sonnenwende) gekennzeichnet. — In
einer siebenten solchen kleineren Periode greifen dann
neuerdings die «Geister der Weisheit» (Herrschaften) ein.
Während sie in ihrer vorhergehenden Arbeitsperiode dem
Menschenleibe einen weisen Bau gegeben haben, verleihen
sie jetzt den beweglich gewordenen Gliedern die Fähig-
keit, die Bewegung selbst zu einer weisheitsvollen zu ma-
chen. Vorher war nur die Bauweise, jetzt wird auch die
Bewegung selbst zu einem Ausdruck innerer Weisheit. Da-
mit erreicht der erste Sonnenkreislauf sein Ende. Er be-
steht somit aus sieben aufeinanderfolgenden kleineren
Kreisläufen, von welchem jeder eine kurze Wiederholung
eines Saturnkreislaufes (einer Saturnrunde) ist. Man hat
sich gewöhnt, in der theosophischen Literatur diese sieben
kleineren Kreisläufe, welche eine sogenannte «Runde»
zusammensetzen, «Globen» zu nennen. (Somit verläuft
eine Runde in sieben «Globen».)
Auf den ersten Sonnenkreislauf folgt nun nach einer
Ruhepause (Pralaya) der zweite. Die einzelnen «kleinsten
Kreisläufe» oder «Globen» sollen spater genauer beschrie-
ben werden; jetzt soll zum weiteren Sonnenkreislauf über-
gegangen werden. — Schon am Ende des ersten ist der
Menschenkörper reif zur Aufnahme des Ätherkörpers ge-
worden, und zwar dadurch, daß ihm «die Geister der
Weisheit» die weisheitsvolle Beweglichkeit möglich ge-
macht haben. — Mittlerweile haben sich aber diese «Gei-
ster der Weisheit» selbst weiter entwickelt. Sie sind durch
die Arbeit, die sie geleistet haben, fähig geworden, aus sich
selbst ihren Stoff so auszuströmen, wie die «Flammen»
im Beginne des Saturnkreislaufes den ihren ausströmten
und dadurch dem physischen Leibe die stoffliche Grund-
lage gaben. Der Stoff der «Geister der Weisheit» ist nun
der «Äther», das ist in sich bewegliche und kraftvolle
Weisheit, mit anderem Wort «Leben». Der Äther- oder
Lebensleib des Menschen ist also eine Ausströmung der
«Weisheitsgeister». — Diese Ausströmung dauert fort, bis
um die Mitte des zweiten Sonnenkreislaufes dann wieder
die «Geister der Bewegung» mit einer neuen Tätigkeit
einsetzen können. Ihre Arbeit konnte sich vorher nur auf
den physischen Menschenleib erstrecken; jetzt greift sie
über auf den Ätherleib und pflanzt ihm die krafterfüllte
Wirksamkeit ein. Dies dauert so fort bis zur Mitte des
dritten Sonnenkreislaufes. Dann beginnt die Leistung der
«Geister der Form». Durch sie erhält der Ätherleib, der
vorher nur wolkenartige Beweglichkeit hatte, eine be-
stimmte Gestalt (Form). — In der Mitte des vierten Son-
nenlaufes erhalten nun diese «Geister der Form» ein sol-
ches Bewußtsein, wie es der Mensch auf der «Venus»
haben wird, die er als zweitnächsten Planeten nach dem
Erdendasein betreten wird. Das ist ein überpsychisches
Bewußtsein. Sie gelangen dazu als zu einer Frucht ihrer
Tätigkeit während des dritten und vierten Sonnenlaufes.
Dadurch kommen sie zur Fähigkeit, die während der Sa-
turnperiode und seither ausgebildeten Sinneskeime, die bis
jetzt nur physikalische Apparate waren, mit dem Äther
in belebte Sinne umzugestalten.
Durch einen ähnlichen Vorgang haben sich in dieser
Zeit die «Geister der Finsternis» (Archai christlich, Asuras
theosophisch) zur Stufe des psychischen Bewußtseins er-
hoben, das der Mensch als bewußtes Bilderbewußtsein erst
auf dem Jupiter entwickeln wird. Sie kommen dadurch
in die Lage, bewußt von der Astralwelt aus zu wirken.
Nun kann von der Astralwelt aus der Ätherkörper eines
Wesens beeinflußt werden. Die «Geister der Finsternis»
taten das in bezug auf den Ätherleib des Menschen. Sie
pflanzten ihm jetzt den Geist der Selbstheit (Selbständig-
keit und Selbstsucht) ein, wie sie das vorher mit dem
physischen Leibe getan haben. Man sieht also, daß der
Egoismus stufenweise durch diese Geister allen Gliedern
der menschlichen Wesenheit eingepflanzt wird. — Um
dieselbe Zeit erlangten die «Söhne des Feuers» die Be-
wußtseinsstufe, welche der Mensch heute hat als sein
Wachbewußtsein. Man kann also von ihnen sagen, sie wer-
den jetzt Menschen. Und sie können sich nun des physi-
sehen Menschenleibes zu einer Art Verkehr mit der Außen-
welt bedienen. In ähnlicher Art haben sich ja die «Geister
der Persönlichkeit» des physischen Leibes von der Mitte
des vierten Saturnkreislaufes an bedienen können, Nur
haben diese sich der Sinneskeime zu einer Art von "Wahr-
nehmung bedient. Die «Söhne des Feuers» sind aber ihrer
Natur nach solche, welche die Wärme ihrer Seele in ihre
Umgebung ausgießen. Der physische Menschenleib ist nun
so weit, daß sie durch ihn das tun können. Ihre Wärme
wirkt etwa wie die Brutwärme des Huhnes auf das be-
brütete Ei, das heißt, sie hat eine lebenerweckende Kraft.
Alles, was von solch lebenerweckender Kraft in dem Men-
schen und seinen Genossen ist, das wurde durch die Söhne
des Feuers damals dem Ätherkörper eingepflanzt. Man
hat es also hier mit dem Ursprünge jener Wärme zu tun,
welche alle Lebewesen zur Bedingung ihrer Fortpflanzung
haben. Es wird sich später zeigen, welche Umwandlung
diese Wärmekraft durchmachte, als sich der Mond von
der Sonne loslöste.
Um die Mitte des fünften Kreislaufes sind dann die
«Söhne des Feuers» so weit selbst gediehen, daß sie die
Fähigkeit, die sie vorher durch den physischen Menschen-
leib ausübten, nunmehr dem Ätherleib einimpfen können.
Sie lösen jetzt die «Geister der Persönlichkeit» ab in der
Arbeit an diesem Ätherleib, der dadurch zum Erreger
einer Fortpflanzungstätigkeit wird. — Den physischen
Leib überlassen sie in dieser Zeit den Söhnen des Zwie-
lichtes (Engel im Christentum, Lunar Pitris in der Theo-
sophie). Diese haben mittlerweile ein dumpfes Bilder-
bewußtsein erlangt, wie es der Mensch auf dem Monde
haben wird. Sie haben auf dem Saturn dem Menschenvor-
fahren eine Art Verstandesorgan gegeben. Jetzt bilden sie
die physischen Werkzeuge des Menschengeistes, deren er
sich auf späteren Entwickelungsstufen bewußt bedienen
wird, weiter aus. Dadurch können sich auf der Sonne schon
von der Mitte des fünften Kreislaufes an die Seraphim
durch den Menschenleib hindurch noch vollkommener
offenbaren, als das auf dem Saturn möglich war.
Von der Mitte des sechsten Sonnenlaufes an ist der
Mensch selbst so weit, daß er unbewußt an seinem phy-
sischen Leib arbeiten kann. Er löst also in dieser Bezie-
hung nunmehr die «Söhne des Zwielichtes» ab. Durch
diese Tätigkeit schafft er in Dumpfheit die erste Keim-
anlage des lebendigen Geistwesens, die man Lebensgeist
(Buddhi) nennt. Erst auf späteren Stufen seiner Entwicke-
lung wird er sich diesen Lebensgeist auch zum Bewußtsein
bringen. Wie vom siebenten Saturnkreislauf an die Throne
ihre Kraft freiwillig in die dort gebildete Geistesmen-
schenanlage ergossen, so jetzt die Cherubim ihre Weisheit,
die fortan durch alle folgenden Entwickelungsstufen dem
Lebensgeiste des Menschen erhalten bleibt. Von der Mitte
des siebenten Sonnenlaufes an tritt auch wieder der schon
auf dem Saturn veranlagte Keim des Geistesmenschen
(Atma) hervor. Er verbindet sich mit dem Lebensgeist
(Buddhi), und es entsteht die belebte Monade (Atma-
Buddhi). — Während der Mensch in dieser Zeit unbewußt
an seinem physischen Leibe arbeitet, übernehmen die Söhne
des Zwielichtes das, was jetzt am Ätherleibe zu seiner Wei-
terentwickelung getan werden muß. Sie sind in dieser
Hinsicht die Nachfolger der Söhne des Feuers. Sie strah-
len nämlich ihre Bewußtseinsbilder in diesen Ätherleib
ein und genießen dadurch in einer Art traumhaften Zu-
Standes die Fortpflanzungskraft dieses Leibes, die von
den Söhnen des Feuers erregt worden ist. Dadurch berei-
ten sie die Entwickelung der Lust an dieser Kraft vor, die
sich später (auf dem Monde) bei dem Menschen und sei-
nen Mitlebewesen entwickelt.
Nun war auf dem Saturn der Mensch in seinem physi-
schen Leibe gebildet worden. Dieser war damals völlig
unbelebt. Ein solcher unbelebter Leib wird von der Ge-
heimwissenschaft Mineral genannt. Man kann deshalb
auch sagen: Der Mensch war auf dem Saturn Mineral,
oder er ging durch das Mineralreich hindurch. Dieses
Menschenmineral hatte nicht die Form eines gegenwär-
tigen. Mineralien wie die jetzigen gab es damals noch
nicht.
Auf der Sonne wurde, wie gezeigt worden ist, dieses
Menschenmineral, das aus dem Schlafdunkel wie aus
einer Keimanlage wieder hervorging, belebt. Es wurde
zur Menschenpflanze, der Mensch schritt durch das Pflan-
zenreich hindurch. — Nun wurden aber nicht alle Men-
schenmineralicn auf diese Art belebt. Das hatte nicht ge-
schehen können, denn der Pflanzenmensch brauchte zu
seinem Leben der mineralischen Grundlage. Wie es heute
keine Pflanzen geben kann ohne ein Mineralreich, aus
dem sie ihre Stoffe aufnehmen, so war es auf der Sonne
mit dem Pflanzenmenschen. Dieser mußte daher einen
Teil der Menschenanlagen zugunsten seiner weiteren Ent-
wickelung auf der Stufe des Minerals zurücklassen. Und
da auf der Sonne ganz andere Verhältnisse vorhanden
waren als auf dem Saturn, so nahmen diese zurückgestos-
senen Mineralien ganz andere Gestalten an, als sie auf
dem Saturn gehabt haben. Es entstand somit neben dem
Menschen-Pflanzenreiche ein zweites Gebiet, ein beson-
deres Mineralreich. Man sieht, der Mensch steigt in ein
höheres Reich auf, indem er einen Teil seiner Genossen
hinabstößt in ein niederes. Diesen Vorgang werden wir
auf den folgenden Entwickelungsstufen sich noch oft
wiederholen sehen. Er entspricht einem Grundgesetz der
Entwicklung.
Unter dem Titel «Aus der Akasha-Chronik» ließ Rudolf Steiner in der Zeit-
schrift «Lucifer - Gnosis» Nr. 14-35 (1904-1908) eine Folge von Aufsätzen er-
scheinen, die er weiter fortzusetzen beabsichtigte. Dies konnte jedoch nicht
geschehen, da er mit Nr. 35 das Erscheinen der Zeitschrift wegen Überbean-
spruchung einstellen mußte.
1907/08 gab er diese Aufsätze in verschiedenen Sonderdrucken heraus,
wobei den einzelnen Kapiteln Überschriften beigegeben wurden.
In die erste Buchausgabe 1939 hat die Herausgeberin Marie Steiner zusätz-
lich aufgenommen die Aufsätze «Die Kultur der Gegenwart im Spiegel der
Geisteswissenschaft» (aus Lucifer-Gnosis Nr. 16/Sept. 1906) und «Vorurteile
aus vermeintlicher Wissenschaft» (aus Lucifer-Gnosis Nr.35 /Mai 1908) sowie
zwei Fragenbeantwortungen (aus Lucifer-Gnosis Nr.20 und 21 /Januar und
Februar 1905).
Als Einzelausgabe ist ferner erschienen: «Unsere atlantischen Vorfahren»,
Berlin 1908, 1909, 1918, 1920, Dornach 1928, 1934.
zu Seite
242 Aufsatz in der Zeitschrift «.Kosmos»: Theodor Arldt, geb. 1878, im Jahr-
gang 1905, Heft 10.
243 Hermann Ebbinghaus, 1850-1909; sein «Abriß der Psychologie» er-
schien Leipzig 1908.
248 Friedrich Schleiermacher, 1768-1834, evangelischer Theologe und Philo-
soph.
Friedrich Lücke, 1791-1855, evangelischer Theologe.