Wirtschaftliches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunktureller
Unter- und Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunktureller Wendepunkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaftlichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskalpolitik sollten je nach Phase im Konjunkturzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analysiert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
27.07.2020 ifo Geschäftsklima Deutschland
Eine dreimalige Geschäftsklimaveränderung in die gleiche Richtung signalisiert die Trendwende –
nach dieser altbekannten Daumenregel ist Deutschland nun endgültig auf Erholungskurs, denn die Unternehmensstimmung steigt im Juli zum dritten Mal in Folge. Der konjunkturelle Einstieg in das Sommerquartal ist damit gelungen. Das BIP-Wachstum dürfte im dritten Quartal außergewöhnlich kräftig ausfallen, das allerdings nachdem die Wirtschaft im Frühling infolge der Corona-Maßnahmen historisch kollabiert war. Ich erwarte, dass Destatis am kommenden Donnerstag für das zweite Quartal einen knapp zweistelligen Prozenteinbruch des BIP verkünden wird. Trotz der zuletzt ermutigenden Signale ist es für jedwede Entwarnung zu früh: Das Vorkrisenniveau bleibt noch auf absehbare Zeit in weiter Ferne, und das unverändert heftige Wüten der Pandemie in großen Teilen der Welt ist ein enormes Risiko für die Exportnation Deutschland.“