Radio Definition
Das älteste der elektronischen Medien
Auditives Medium Hörorgan
Einseitige Ausstrahlung durch einen Sender
„Nebenher“-Medium
Beinhaltet Musik und Textelemente
Relativ billig, variantenreich und lädt zum Selbermachen ein
Radio in Österreich
1924-1938 RAVAG
1938-1945 NS Radio
1945-1954 „Besatzungsrundfunk“
o 4 Besatzungsmächte, 4 Sender
o Militärzensur und Propaganda
o 1954 österreichweit „Radio Österreich“
o Goldene Ära des Radios beginnt
1957 Gründung des ORF – Proporzrundfunk
o Radio als Leitmedium
o Schwarz-rote Postenbesetzung
o ÖVP Radio, SPÖ Fernsehen
1964 Rundfunkvolksbegehren
o Neues Rundfunkgesetz 1966: mehr Unabhängigkeit von der Regierung,
öffentlich-rechtlicher Programmauftrag
o Gründung Ö1, Ö3 1967
Seit 1995 Privatradios
Seit 2010 in Wien nur über UKW – Ultrakurzwelle
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
RAVAG – über 90 Jahre Radio in Österreich
Radio-Verkehrs-AG
1. Sendung 1. Oktober 1924 (11.000 Abonnent*innen)
Anfangs alles live
Gründung durch Jurist Oskar Czeija
Kultur und Unterhaltung
RAVAG-Gebäude Johannesgasse
Ständestaat politische Propaganda
Arbeiter-Radioverbände
1934 NS-Juliputsch
1938 Schuschnigg-Rede
Reichssender Wien, Kontrolle durch Berlin
1939 Eröffnung Funkhaus Argentinierstraße
Musik, Unterhaltung und politische Reden
NS- und Kriegspropaganda
„Feindsender“-Verbot (Radios so konstruiert, dass man keine ausländischen
Sender empfangen kann, viele manipuliert, um diese zu empfangen)
Krieg der Welten – Orson Welles
Meilenstein in der Geschichte der Massenmedien
Vertonung des Science-Fiction-Klassikers von H.G. Wells
„Invasion durch Außerirdische“
Gesendet am 30. Oktober 1938
Am Vorabend von Halloween
Und kurz vor World War II
Regie: der 23jährige Orson Welles
Hörspiel führte zu Panikreaktionen in den USA
Fiktive Reportage als Beispiel für Macht der Medien
Autofahrer unterwegs
Das am längsten laufende tägliche Radioprogramm der Welt
15.153 Live-Sendungen, im ORF-Radio von 1957 bis 1999
Servicesendung: Verkehrsmeldungen, Reiseruf und Musikwünsche
Bis zu 2 Mio. Hörer*innen
Prominente Moderator*innen: Rosemarie Isopp und Walter Niesner
Dualer Rundfunk
Privatradios vom Ausland, Piraten
Privatradiogesetz 1993
Antenne Steiermark erstes Privatradio 1995
1998 große Gründungswelle: 15 Sender on air
2001 ORF-Stiftungsrat
2004 Kronehit erste ö-weite private Senderkette
Drahtlose Kommunikation
1897 drahtlose Kommunikation – Marconi
1924 RAVAG-Marconi und Telefunken AG-Anteile
2006 Ericsson kauft Marconi
Technik bestimmt Radio
Damals: elektromagnetische Wellen
Heute: Kabel, Satellit, Internet & Mobilfunknetz
DAB+ Digitalradio in Österreich gestartet
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Radiotheorien: Zwei Entwicklungslinien
Medienkritisch
Bertold Brecht 1930 der Radiomacher der ersten Stunde
o Kommunikationsapparat, Demokratisierung
Walter Benjamin 1930 Radio bisschen aufbrechen
o Einbindung vom Publikum, Erstellung Programm & Entwicklung von
Medienkompetenz
Hans Magnus Enzensberger 1970 alles ist Manipulation
o Gebrauch von Medien setzt Manipulation voraus und Kritik
Wissenschaftlich-systematisch
Rudolf Arnheim 1936
o Untersucht Radio als Medium des Hörens
wie rezipiert man Radio, worum geht es (was funktioniert und
was braucht man, Frequenz etc.)
Gerhard Eckert 1941
o Rundfunk als Führungsmittel Propagandamedium Untersuchung
Jürgen Häusermann Ende 90er
o Unterscheidet 5 Merkmale des Auditiven
Grenzüberschreitend überall empfangen
Günstig
Mobil
Aktuell
Schriftloses Medium
Radiotheorien Bertold Brecht
Radio als Kommunikationsapparat
Seine Forderungen: demokratiepolitischer Natur, aufbrechen der Struktur
Hörer:innen einbinden, wirkliche Interviews, Protagonist:innen live
Partizipation des/der Hörer:in
Heute: Bürgerjournalismus in sozialen Netzwerken – Rückkanal/Feedback
Akustisches Warenhaus & Kästchenprogramm
1930: zwischen 13 und 33 Sendungen pro Tag
Begriffserklärung Rundfunk
Rundfunk = Hörfunk, TV und audiovisuelle Mediendienste
2019 startete die Radiothek
Hörfunk vs. Radio
o Hörfunk = anspruchsvoller/qualitativ hochwertiger Journalismus
o Radio (latein. Die Welle) = Empfangsgeräte od. umgangssprachlich
Programm, Organisation, Übertragung etc.
Verantwortung im Journalismus
Hörfunk = Ort der Kulturindustrie
Kreativität produziert und zirkuliert
Gesellschaftliche/demokratische Verantwortung
o Objektivität
o Unparteilichkeit
o Meinungsvielfalt
o Ausgewogenheit der Programme
o Unabhängigkeit der Personen und Organe
o Rundfunk/Hörfunk = öffentliche Aufgabe
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
o Gesetze: ORF-Gesetz & BVG-Rundfunk
o Für öffentlich-rechtlichen, privaten und freien Hörfunk
Public Broadcasting in Europe
= öffentlich-Rechtliche in Europa
o Öffentlich-Rechtliche unterliegen Programmauftrag
o Sind der Allgemeinheit verpflichtet
o Sind unabhängig
o Werden deshalb über Rundfunkgebühren finanziert
o Dadurch können sie Programmauftrag einhalten und ihre
Unabhängigkeit sichern
o Unterligen staatlicher Rundfunkaufsicht
o In Österreich: ORF-Gesetz, Komm-Austria
Public Broadcasting ist ein demokratiepolitisches Instrument
Duales Rundfunksystem Österreich
Zwei Säulen:
o Öffentlich-rechtlicher Hörfunk
o Privat-kommerzieller Hörfunk
In Rundfunkordnung geregelt
Hörfunkveranstalter:innen
o Radiosender insgesamt: rund 85
o ORF-Sender: 12
o Private Sender: rund 60
o Freie Radios: 14
1. Öffentlich-rechtlicher Hörfunk
o Programmauftrag – Informationen, Bildung, Kultur etc. Nicht nur über
Markt finanzierbar
2. Privat-kommerzielles Radio
o Meist gewinnorientiertes Unternehmen
3. freie Radios in Österreich
o Streben nach gesetzlicher Anerkennung
o Meinungsvielfalt, nicht kommerziell
Entwicklung öffentlich-Rechtlich zu unabhängiger Berichterstattung
1964 Rundfunk-Volksbegehren
1971: Informationsstatut - Stärkung der Objektivität in Nachrichten
1974: Bundesverfassungsgesetz über Sicherung der Unabhängigkeit RF
1976: Redakteursstatur – schützt Redakteure vor parteipolitischen
Interventionen
1984: Novellierung des RF-Gesetzes/ORF-Gesetz
1995: Start FM4
2000: FM4 – Ganztagesprogramm
2001: Einführung Regulierungsbehörde „KommAustria“ kontrolliert privat-
kommerzielle
2001: Umwandlung ORF-Organe (Etablierung Stiftungsrat)
2010: „Kommunikationsbehörde Austria“ Rechtsaufsicht über ORF &
Tochtergesellschaften
2022: Novelle zum Rundfunkgesetz
2.Programmauftrag
Differenziertes Gesamtprogramm
Ausgewogenes Gesamtprogramm & anspruchsvolle Inhalte
Sendungen in Information, Kultur & Wissenschaft haben sich durch hohe
Qualität auszuzeichnen
Objektive Auswahl von Informationen für Nachrichten, Reportagen etc. auch
Berichterstattung über Organe (Nachrichten & Kommentar sind deutlich
voneinander zu trennen § 10 Absatz 5.)
Vielfalt öffentlicher Meinungen (Kommentare, Diskussionen, kritische
Stellungnahmen etc.)
ORF Mitarbeiter sind Programmauftrag verpflichtet & aktive Mitwirkung d.
Ziele
Qualitätssicherungssystem ORF
Das ORF-Qualitätssicherungs-System besteht aus folgenden Elementen
o Programmstrukturanalyse
o Public-Value-Bericht jährlich
o ORF-Monitoring
o ORF-Qualitätsprofile
o Publikums- und Expertengespräche
o ORF-Jahresstudien
Public Value: Drei Ebenen berücksichtigen
o Ebene der Organisation (Diversität der MA)
o Ebene der Produktion (Vielfalt, Originalität und Qualität)
o Ebene der Adressaten (Publikum einbinden)
Start Hörfunk in Österreich
1. Radio in Ö: Piratensender „Hekaphon“ 1. April 1924
96 Jahre Radio schon im April
Radio Hekaphon aus Chroniken verschwunden
RAVAG – kein Interesse an illegaler Konkurrenz
Dokumentationsarchiv Funk
Öffentlich-rechtliche Radiosender
Bundesweit (3 nationale, 9 in den Bundesländern)
o Ö1 (werbefreier Kultursender)
o Ö3 (Hitradio – 56 Millionen Werbeeinnahmen pro Jahr)
o Fm4 (bilingualer Jugendkultursender ORF)
Bundesländer
o ORF-Regional bzw. Bundesländerradios (früher Ö2)
Finanzierung ORF
60% aus Programmentgelt/Gebühren
26% aus Werbung, Sponsoring, Verkauf TV-Rechte
14% aus sonstigen Einnahmen, Events, Merchandising etc.
GIS (Gebühren-Info-Service) 3,6 Millionen Menschen zahlen Gebühren
Gesetzliche Grundlage: Rundfunkgebührengesetz
Programmentgelt – GIS
Programmentgelt – zwei Dritte für öffentlich-rechtliches TV & Radio
Ein Drittel der Gebühren geht an
o Rundfunkgebühren
o Landesabgabe
o Kunstförderungsbeitrag 70:30 Bund und Länder
o 10% der Haushalte gebührenbefreit
o 2013: Gebühren-Refundierung abgesetzt
Radionutzung im Vergleich
Der Radiotest
1993: Radioforschung startet Radiotest in Österreich
Radionutzung der Hörer analysiert
Marktforschungsunternehmen GfK & Ankordata repräsentative
Telefonbefragung: 24.000 CATI-Interviews/Personen pro Jahr werden befragt.
Ermittlung der Tagesreichweiten & Marktanteile:
o Tagesreichweiten: Radionutzung (Sender zumindest einmal
gehört/Tag)
o Marktanteil: Prozentanteil der Hördauer eines Senders an der
gesamten Radiohördauer pro Tag.
o Viertelstundenreichweiten/Hörerviertelstunde: Anteil der
Hörerschaft, die in einer Viertelstunde des Tages erreicht wird.
(bestimmt Höhe der Werbegelder)
Freie-, Campus-, Ausbildungsradios und andere nicht erfasst
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Privat-kommerzieller Hörfunk
1920: USA - Erste kommerzielle Sender in Pittsburgh!!
USA: anderes Mediensystem wie in Europa (viel privater RF)
Erster öffentlich-rechtlicher in Europa – BBC (feiert 100. Geburtstag
dieser Tage)
Nach 2. WK: Eine Rundfunkanstalt pro Land in Europa
o 1954: Großbritannien erste private Sender
o 1984: Deutschland
o 1989: Griechenland, Belgien, NL und Spanien
o 1985/1993: Finnland
o 1995/1998: Österreich – Schlusslicht in Europa!!
Entstehung in Österreich
Österreich Sendemonopol bis Mitte 90er
Vereinbarungen zwischen ORF & VÖZ
o 1987: Einigung auf „Radio Print-Modell“
o Vereinbarung: kein weiterer TV- oder Radiokanal (nicht öffentlich-
rechtl. & nicht privat)
o ORF & Zeitungen haben Vereinbarungen zur Marktaufteilung getroffen,
wie folgt:
o kein weiterer Fernseh- oder Radiokanal auf absehbare Zeit
o ORF weniger Werbung pro Tag & Kanal im TV (20 min. Werbung bis
1995)
o Dafür blieb vom Österreichischen Werbeetat mehr für Zeitungen übrig
Entstehung in Österreich
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
1993: Aufhebung des RF-Monopols in Österreich aufgrund eines Urteils des
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
1993: Regionalradiogesetz für duales Rundfunksystem
10 Lizenzen wurden erstmals ausgeschrieben
1995: Antenne Steiermark & Radio Melody (heute Antenne Salzburg) senden
als erste privat-kommerzielle Radiosender!
Erdrutschsieg für Antenne Steiermark
ORF reagiert - GI Zeiler baut kommerzielles Hitradio-Ö3
Privat-kommerzieller on air
1998: Regionalradiogesetz war novelliert
1. April 1998 terrestrisches Privatradio geht in Österreich on Air
43 Lizenzen für Regionalradios bewilligt (auch Freie & Minderheitensender)
2001: Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) neue Medienbehörde!!
KommAustria: vergibt Lizenzen und kontrolliert privat-kommerziellen
Rundfunk/Hörfunk
2004: Kronehit Radio sendet bundesweit
2019: geht der zweite privat-kommerzielle Sender „Radio Austria“(Fellner)
bundesweit On Air.
Vorgaben für Lizenz
Vorgaben für Private (Kommunikationsbehörde Austria/Vergabe Lizenzen):
o Werthaltungen im öffentlichen Interesse
o Unabhängigkeit vom Staat
o Pluralismus, Meinungsvielfalt
o Objektivität
o Lokal-, Regional- bzw. Österreichbezug
o Redaktionelle Eigenproduktionen
o Programm: kulturelle, soziale, sportliche & wirtschaftliche Leben im
Versorgungsgebiet
o Journalistische Unabhängigkeit
VÖP – Interessensvertretung privater Radios in Österreich
Finanzierung Privatradio
Private: Werbung Einnahmequelle Nummer Eins
Gelder aus Hörfunk-Werbung (40-60 % von RMS)
Eigenwerbungen (Kooperationen – Patronanzen/Spots – Bsp: Reiseschienen)
Unbare Kooperationen
Gelder aus Events, Merchandising, Online Werbung etc.
Gelder aus Privatrundfunkförderung (ORF-Gebühren)
2009: Rundfunkförderung für privates TV- und Radio
Auszahlung pro Jahr: 15 Mill. für TV & rund 5 Mill. für privaten Hörfunk
Höhe der RF-Förderung richtet sich pro Radiosender nach Eigenproduktionen
Werbeeinbrüche/Frühjahr 2020 – rund ein Viertel bei ORF-Hörfunk & Privaten.
Kritik Medienförderung
Kritik
o Boulevardförderung, gefördert wird nach Auflage, Inseratenvergabe
Forderung
o Qualität soll gefördert werden, nach Personalstand, Mitglied im
Presserat (Ehrenkodex verpflichtet)
Inserate vs. Medienförderung
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Medienförderung über Jahre gekürzt
2011: 13 Millionen, heute 9 Millionen für Print
Print sind finanziell von Inseraten abhängig
Intransparenz bei Inseratenvergabe
Studie Medienhaus: „Lex Gratiszeitung“ (zwischen 20 und 40 % aus öffentl.
Mitteln)
Medienwissenschafter: Fritz Hausjell fordert Beschränkung von
Inseratenausgaben auf 10 Mill.
Dementsprechende Erhöhung Medienförderung
Grenzen des Journalismus
Journalismus kann missbraucht werden
Trennung von Werbung & Programm (Privatradiogesetz)
Verbot von Schleichwerbung
§ Trennungsgrundsatz: Journalismus / Marketing / PR / Verkauf
Verflachung des Programms
„Infomercials“: redaktionell gestaltete Spots (ist Werbung nicht JOUR)
„Entwortung“, Berieselung, schleichende Entpolitisierung!!
Marketing in Marketing- oder Social Media Abteilung
Österreich & Deutschland: Radio Marketing Service (RMS)
RMS: Vermarktungsring von Radiowerbung für Private
Freie Radios in Österreich
Freie Radios verkörpern dritten Sektor
Plattform für Community Building
14 Freie Radios bzw. Radioinitiativen
o Offener Zugang (Vorrang haben soziale, kulturelle & sprachliche
Minderheiten)
o 41 Sprachen
o Förderung der Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit
o Förderung kritischer Medienkompetenz
o Partizipation und gesellschaftliche Integration
o Plattform für lokale Musik, Kunst- und Kulturproduktion
o Werbefrei, nichtkommerziell
o Public Service: Interesse der demokratischen Gesellschaft
Entstehung in Österreich
Ende 80er: Radio AGORA Beschwerde bei EGMR*
Grund: Medien-Zugang slowenische Minderheit eingeschränkt
1993: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt Österreich
wegen RF-Monopol
1998: 1. Freies Radio – Radiofabrik Salzburg & Radio Orange in Wien
Demokratische Medienqualität
Nicht kommerzielle Radios werden gefördert – nicht sehr hoch:
3 Millionen pro Jahr (TV & Hörfunk)
Über 128 bezahlte Mitarbeiter
Public Value Studie zu Freien Radios
Verankerung dritte Säule gefordert
Nicht kommerzielle: Finanzierung
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Ökonomie im Radio
Vielfältiges Radioangebot – Ansätze Medienökonomie nicht immer
umzusetzen
o Öffentlich-rechtliche Sender – Programmauftrag Information,
Bildung, Kultur etc. – sind nicht rein über Markt finanzierbar.
o Privat-kommerzielle Sender – meist gewinnorientierte
Unternehmen.
o Freie Sender – Meinungsvielfalt, nicht kommerziell.
Grundsätzlich gilt:
o Markteintritt ist stark reglementiert
o UKW-Frequenzband – wenig Lizenzen/begrenzte Senderanzahl
o Regional- und Lokalebene wenige Anbieter
o Urbaner Raum großes Angebot
o Marketingentscheidungen in Hinblick Ausstrahlungsgebiet treffen
Qualität im Radio
Qualitätskriterien im Hörfunk-Journalismus
o Recherche
o Objektivität (mehrere Seiten/Gegenseite)
o Glaubwürdigkeit
o Authentizität
o „Verständliche“ InterviewpartnerInnen
o Unabhängigkeit
o Ansprechende Gestaltung/Originalität
o Aktualität (Historie Bezug herstellen)
o Aufnahmequalität*
o Quellenvielfalt/Transparenz
o Urheberrechte einhalten
Mediennutzung in Krisenzeiten
Wie gut fühlen sich die ÖsterreicherInnen von den Medien über Corona
informiert?
Repräsentative Studie: mit 1.000 Personen über 16 Jahre.
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Hohe Publikumsaufmerksamkeit: Mehr als die Hälfte der ÖsterreicherInnen mit
mehr als 2 Stunden Nachrichtenrezeption täglich.
ORF-Rundfunk (Radio & TV): wird dabei mit 81 Prozent der Bevölkerung als
Informationsquelle benutzt und ist damit als vertrauenswürdigstes Medium
eingestuft.
Öffentlich-rechtlicher
ORF hat für Werbeeinbrüche KEINE Sondermedienförderung bekommen
hat in Corona-Zeiten ausführlich berichtet, dadurch enorme Kosten
Muss einsparen um positiv zu bilanzieren
Personalknappheit im Hörfunk & TV
Digitalradio in Österreich
DAB+ (Digital Audio Broadcast/Digitales Antennenradio)
Radio digital wird terrestrisch verbreitet
Vorteil: mehrere Frequenzen!!! Bis zu 30 zusätzliche DAB+ Sender in
Österreich – auch aus dem Ausland – Kinderradio, Arabisches aus Quatar oder
Nachrichten aus Deutschland.
DAB+ = Ergänzung zu UKW
EUROPA:
o GB seit Mitte 90er DAB & UKW (DAB+ im Ausbau, wird angenommen)
o Norwegen seit 95 – UKW 2017 abgeschaltet
o Schweiz seit 1999 und Deutschland seit 2011 – hier werden UKW und
DAB+ parallel gut angenommen!
o Meist paralleler Betrieb von UKW & DAB+ auch wegen erweiterter
Verfügbarkeit!!
Aktuell nationale Radioprogramme: Arabella Relax, ERF Plus Österreich,
Klassik Radio, Radio 88.6, Radio ENERGY, Radio Maria, Radio Technikum und
Rock Antenne.
bundesweiter Ö-Start war 2019
ORF & Kronehit noch nicht auf DAB+
Radiotest 2021
ORF-Radios 4,9 Mio Hörer
Privatradios 2,1 Mio Hörer
ORF-Marktanteil 74% - leichtes Plus
Radionutzung stabil bei 192 Min. täglich
Mehr als 3⁄4 der Österr. nutzen Radio täglich 15 min+
Tagesreichweite = Zahl der Hörer
Marktanteil = Hörer x Hördauer
Ö3 30% MA bei 10+ bzw. 40% bei 14-49J; insg. 2,5 Mio Hörer
Kronehit 6% bzw. 11% , Ö1 9%/4%, FM4 2%/4%
Radioprogramme heute:
Programmelemente: Musik und Wort
Musikformat für meine Zielgruppe
Untersuchung durch Marktforschung
Wort = Journalismus (Nachrichten, Beiträge, Interviews etc.)
Plus: Service, Moderation, Werbung
Programmstruktur: Einschalt- oder Begleitprogramme
Nebenbeihören heute übliche Form der Rezeption
Wortanteil Private 20%, Öffentlich-rechtliche 50+%
Formatradio dominanter Programmtyp
Formatradio
Modernes Radio = Formatradio
Durchgestyltes Programm
Entstehung 50er Jahre USA
Jukebox-Anekdote 1955
Top 40-Radio geboren, Rock, Pop
Hauptkriterium Musikfarbe
Radio wird ab den 60er Jahren zum Begleitmedium
Entwicklung Privatradios 80/90er
Musikformate
Musikformat entscheidet, ob ein Sender gehört wird
AC Adult Contemporary: dominant - Mainstream-Pop
Hot AC, Oldie based AC
CHR Contemp. Hit Radio: Top 40
Urban Contemporary: Hiphop...
Schlagerradio
Klassik
Volksmusik
News-/Inforadio
Mehr als Musik
Format ist mehr als Musik „Radio ist Theater im Kopf“
Formatradio = ich definiere das Bild, das die Hörerinnen/Hörer im Kopf haben
Wie? Musikfarbe, Art der Moderation/Präsi, Wortanteil, Auswahl Beiträge
Gewinnspiele, Jingles, Marketing, Veranstaltungen...
Format = Struktur + Inhalt + Präsentation
Ö: Ö3 und Kronehit Hot AC, Radio Wien Oldie based AC, FM4 Alternative Mainstream, Kulturradio Ö1, Klassikradio...
Welche Zukunft hat Radio?
Welche Vorteile hat das Formatradio?
Welche Nachteile hat das Formatradio?
Video kills the Radio Star: was müsste passieren, damit das Radio stirbt?
Radio Lab: neue Ideen für das Radio der Zukunft
o welche Programme fehlen mir?
o Speziell für Wirtschaft und Politik
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Umsetzung Formatradio
Durchgestyltes, durchgetaktetes Radioprogramm
Fixes Sendeschema, stündliche Nachrichten
Stundenuhr
Einheitliche Musikfarbe
Musikrotation
Zielgruppengerechte Wortinhalte u Präsentation
Marktforschung: Zielgruppe, Hörerwünsche
Stundenuhr
Elemente und Struktur einer Sendestunde
Musik
Moderation
Nachrichten
Wetter, Verkehr
Werbung, Jingles, Trailer...
Morningshow 1
In der Früh hören die meisten Radio Radio-Primetime, Spitze 7-8h
„Morningshow“ die wichtigste Sendefläche
Hörerbedürfnisse:
o Steht die Welt noch?
o Was muss ich anziehen?
o Wie lange brauche ich in die Arbeit?
Kleinteiliges Programm, häufige Wiederholungen
Hördauer im Schnitt weniger als halbe Stunde
Attraktive Frühsendung ist die Basis für erfolgreiches Tagesprogramm
Themen in der Früh setzen und untertags weiterentwickeln (zB.
Exklusivgeschichten, Interviews)
Morgenmoderatoren sind die Stars des Senders
On u Off air-Promotion
Wann aufstehen?!
Arbeitsabläufe
Nachrichtenredaktion
o Info-Zentrale eines Senders wie Ö3
o Alarmfunktion, mit Bereitschaftsdiensten Nacht/WE
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
o im ORF rund um die Uhr besetzt (Ö3)
o Schichtbetrieb
o Hoher Grad an Arbeitsteilung
o Redakteur rech., Moderator präs., CvD plant
o Schnell in Themen einarbeiten
o Vier-Augen Prinzip: Abnahme des Manuskripts
o Newsroom
Magazinredaktion
o Betreuen die Sendestrecken/Flächen
o Eigenes Team zB. für Morningshow
o Redakteure unterstützen Moderator
o Reporter sind draußen
o RvD ist Tageschef, Planung
o Wetter+Verkehr
o Ebenfalls Schichtbetrieb und Wochenende
o Großraumbüro, oft mit Nachrichtenred.
Trimediales Arbeiten
Radio & Audio Michael Fröschl Jahreszahlen nicht prüfungsrelevant
Der Radiojournalist arbeitet crossmedial und vernetzt
Nicht nur TV und Online, auch Twitter, Instagram...
Radiobeitrag, Fernsehbericht, Onlinegeschichte – geht das? leidet darunter die
Qualität?
Zusammenlegung u. Newsroom - das Aus für Medien- spezialisten?
Kosteneinsparung