Sie sind auf Seite 1von 3

Schülerin: Lara Amina Höra Datum: 05.11.

2021
Lehrkaft: Herr Roß

Analyse des Gedichts „Künstlers Abendlied“

Das Gedicht „Künstlers Abendlied“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe im
Jahr 1774 geschrieben. Aufgrund des Erscheinungsjahres und der Handlung, ist
das Gedicht der literarischen Epoche „Sturm und Drang“ einzuordnen.
In dem Gedicht geht es um den inneren Monolog, von einem in dem Gedicht
handelnden Künstler, welchem es nicht gelingt, die Natur, bestmöglich in
seiner Kunst auszuarbeiten.
Der im Gedicht genannte Künstler möchte sich bei der Gestaltung seines
Werkes nur von der Natur bzw. seiner Bildung leiten lassen.

In der ersten Strophe des Gedichts geht es darum, dass das lyrische Ich den
Wunsch äußert, dass eine „innere Schöpfungskraft“ (V. 1 f.) durch seine Sinne
gelangt und das eine Bildung, ihn anhand vom gestalten seines Werkes, einfach
aus seinen Fingern läuft und er diese Bildung wiedergeben kann (V. 3 f.).

In der zweiten Strophe im ersten und zweiten Vers, wird die schlechte Haltung
des lyrischen Ichs deutlich gemacht. Er zittert und stottert, da er die bekannte
Natur unbedingt mit in sein Werk einbringen möchte (V. 5 ff.).

In der darauffolgenden Strophe drei, wird die Vergangenheit des lyrischen


Genies beschrieben. Hier wird beschrieben, dass der Künstler in den Jahren
zuvor schon öfter seine Sinne erschließen konnte und sich selbst bei dem
Anblick einer eigentlich nur „dürren Heide“ erfreut (V. 11 f.).

Die vierte Strophe handelt davon, dass sich das lyrische Ich nach dem treuen
und lieben fühlen der Natur sehnt (V. 13 f.).
Außerdem stellt es sich einen Springbrunnen vor, aus dem, aus tausend Röhren
Wasser gespielt wird (V. 15 f.).

In der fünften und somit letzten Strophe des Gedichts, geht es darum, dass all
die Bildung, nach welcher sich das lyrische Ich gesehnt hat, zu ihm gelangt und
es nun diese Bildung anhand der Natur auf sein Werk vollbringen kann, um
dieses Wissen zu verewigen.
Schülerin: Lara Amina Höra Datum: 05.11.2021
Lehrkaft: Herr Roß

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen mit jeweils vier Versen und ist daher
sehr regelmäßig aufgebaut. Das Metrum des Gedichts ist der Trochäus und es
liegt außerdem ein Kreuzreim vor.

Der Autor des Gedichts hat für die logische Beziehung innerhalb der Strophen
gesorgt, indem er in der dritten Strophe (V. 9 f.) im Präteritum, über die
Vergangenheit des lyrischen Ichs geschrieben hat und die vierte Strophe wieder
im Präsens verfasst hat. Diesen Übergang hat er durch das Wort „Wie“ am
Anfang der vierten Strophe erschaffen.
Die fünfte Strophe wiederrum hat Goethe im Futur geschrieben, um hier
wieder eine Verbindung zu den vorherigen Strophen zu schaffen.
Durch diesen Wechsel der Zeitformen, innerhalb der unterschiedlichen
Strophen, schafft Johann Wolfgang von Goethe eine Art Sinnesabschnitte. In
dem ersten Sinnesabschnitt (Strophe eins und zwei) wird die Verzweiflung des
Künstlers beschrieben. In dem zweiten Sinnesabschnitt, also der dritten
Strophe, denkt der Künstler zurück, an seine Vergangenheit und somit auch an
seine Berührung damals, mit der Natur. Und in dem letzten Sinnesabschnitt
(Strophe vier und fünf), sehnt sich der Künstler nach der Natur und erfreut sich
bei dem Gedanken, sein Werk zu vollbringen.

Der Bezug zwischen dem Titel des Gedichts „Künstlers Abendlied“ und dem
Gedicht an sich, lässt sich relativ einfach schließen. Und zwar ist das Gedicht ein
innerer Monolog, welcher von dem lyrischen Genie geführt wird, für diesen
Monolog steht das Wort „Abendlied“ in dem Gedicht. Das lyrische Ich denkt
sozusagen dieses Gedicht bzw. „Lied“. Und für das Wort „Künstlers“ steht für
das lyrische Ich im Gedicht.

In der ersten Strophe des Gedichts sind in im ersten und im dritten Vers zwei
Enjambements. Und in dem dritten und vierten Vers ist eine Metapher zu
finden „Bildung voller Saft“ und „Aus meinen Fingern quölle“.
Die zweite Strophe beinhaltet einen reinen parataktischen Satzbau.
In der vierten Strophe wurde die indirekte Ansprache bei (Vers 15 f.)
„Ein lustiger Springbrunn wirst DU mir Aus tausend Röhren spielen“.
Diese Methode nutzt der Autor, um die vielen verschiedenen Sichtweisen im
Hinblick auf die Natur deutlich zu machen.
Schülerin: Lara Amina Höra Datum: 05.11.2021
Lehrkaft: Herr Roß

Die Intention des Dichters bei diesem Gedicht war, dass er sich mit dem
Dichten zu der damaligen Zeit des Sturm und Drangs, von der „normalen“
etablierten Welt abschirmen konnte. Denn das Dichten war zu dieser Zeit einer
der höchst angesehensten Künste. Außerdem wollte er damit sagen, dass die
Natur bzw. das Wissen über diese Natur, das einzige ist, was zu dieser der der
Wahrheit entsprach.

Meiner Meinung nach ist dieses Gedicht sehr hilfreich, für die Menschen nach
der Zeit, die nicht aus der Literatur Epoche des Sturms und Drang kommen.
Denn wir, in unserer heutigen Zeit können gar nicht mehr nachempfinden, wie
das ist, wenn wir nur durch das Dichten, aus unserer „normalen“ Bevölkerung
ausbrechen können. Von daher finde ich die Message, die hinter diesem
Gedicht steckt, sehr ansprechend.

Das könnte Ihnen auch gefallen