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Gelassenheit
Inhaltsverzeichnis
Kapitel Vier : Achtsamkeit in den Alltag integrieren Kapitel Fünf : Was dir
im Weg sein könnte
Kapitel Sechs :Das Gedankenkarussell stoppen und raus aus der Depression
Einleitung
Außerdem werde ich das Thema anschneiden, wie es möglich ist, sich
selbst mit einer achtsamen Lebensweise aus der Depression herauszuziehen.
A la Baron Münchhausen, der sich selbst und sein Pferd an seinen eigenen
Haaren aus dem Sumpf gezogen hat (falls jemand die Geschichte nicht
kennt) Du wirst einige kleine Übungen lernen, die dir dazu verhelfen sollen,
im Moment zu leben, den heutigen Alltagsstress mal für ein paar Minuten
hinter dir zu lassen und den Kopf freizubekommen. Das kann wirklich
wahre Wunder vollbringen. Geistig wie körperlich!
In dieser schnelllebigen Welt denkt man zu häufig an das, was als nächstes
kommt. Auf dem Weg zur Arbeit beginnt man in Gedanken schon die
schwierigsten Aufgaben zu erledigen. Während der Pause kreisen im Kopf
schon die nächsten „To-Do‘s“. Und nach dem Feierabend graut es einem
dann schon wieder vor dem nächsten Tag oder (ganz klischeehaft) vor dem
Abendessen mit den Schwiegereltern. Du merkst sicher schon, worauf ich
hinaus will. Die kostbare Zeit, die wir am Tag zur Verfügung haben, um mal
zu entspannen und den Kopf frei zu kriegen, verschwenden wir und
verlängern quasi die Tätigkeiten, die uns sowieso schon fordern. So machen
wir aus einem 8-Stunden-Job in Gedanken selbstständig einen 10-Stunden-
Job. Diese 10 Stunden sind jetzt fiktiv, denn es ist von Mensch zu Mensch
unterschiedlich, wie viel er grübelt. Ich möchte dir nur verdeutlichen,
welches Ausmaß das oben Beschriebene annehmen kann. Du willst
schließlich keinen Job, wo du 10 Stunden bei der Arbeit bist, aber nur für 8
Meistens Taten, die wir im Nachhinein bereuen. Und glaub mir, ich hab das
schon häufig gemacht. Dazusitzen und zu grübeln, die Situation immer
wieder vor dem inneren Auge abzuspielen und mich immer unglücklicher
zu machen. Aber mal ehrlich - macht das irgendetwas besser?
Der Zwang zur Planung unserer Zukunft und zum Fliehen oder Versinken in
unserer Vergangenheit betrifft außer Kindern und Greisen (wobei auch
Greise viel in Vergangenem schwelgen, da sie vielleicht nichts anderes
mehr haben...) heutzutage beinahe jeden. Vor allem dann, wenn in der
Gegenwart nicht alles glatt läuft. Doch ebendiese Gegenwart benötigt heute
mehr Aufmerksamkeit denn je. Wenn wir in uns selbst ruhen wollen und ein
glückliches und erfülltes Leben führen wollen, dürfen wir das nicht außer
Acht lassen.
Das Ziel ist es einfach zum Beispiel, wenn du in der Bahn sitzt und zur
Arbeit fährst, statt dir darüber Gedanken zu machen, wie du dich am Vortag
mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin gestritten hast oder zu planen, was
du auf der Arbeit wichtiges erledigen musst, einfach mal für ein, zwei
Minuten innezuhalten und alle Gedanken loszulassen. Du wirst erstaunt
sein, was dieser Moment der Gedankenlosigkeit dir für ein sicheres und
ruhiges Gefühl gibt.
Du willst sicher, dass es jetzt zum ersten Kapitel geht und ich kann dich
verstehen.
Das ist wohl erst einmal die wichtigste Frage. Achtsamkeit ist generell ein
sehr vielschichtiges Thema und deshalb schwierig auf den Punkt zu
bringen.
Aber ich werde mein bestes geben, dir einen grundlegendenden Einblick in
dieses Thema zu ermöglichen.
Achtsamkeit steht für eine spezielle Art des Bewusstseins. Eine höhere Art
der Wahrnehmung. Achtsamkeit entsteht, wenn wir einen Moment
innehalten und alles, was wir wahrnehmen, denken oder fühlen ohne
jegliche Wertung akzeptieren und zulassen. Die Grundidee dabei ist, dass
Entspannung im Kopf anfängt. Das soll dabei helfen, den Alltagsstress zu
senken und die Welt bewusster wahrzunehmen. Achtsamkeit wird auch als
„Leben im Moment“
oder „Leben im Hier und Jetzt“ bezeichnet, da die ganze Aufmerksamkeit
auf den aktuellen Augenblick gerichtet ist. Das hilft bei dem Gefühl der
Überforderung in einer zu komplexen Welt und lehrt uns, das zu genießen,
was wir gerade erleben. Weil achtsames Denken unabhängig ist von
Vergangenheit, Zukunft und Bewertung. Man verliert sich nicht in
Gedanken, sondern lässt sie vorbeiziehen. Man spürt seinen Atem und
Körper. Man nimmt die kleinen Dinge des Alltags anders wahr. Achtsam
sein bedeutet Ängste, Wut und Unsicherheit mit Wohlwollen und
Freundlichkeit zu begegnen. Die Welt wird weniger kompliziert, weil man
eine Wahl hat, wie man die Dinge sehen will. Trotzdem bedeutet
Achtsamkeit nicht, seine Probleme wegzuschieben, sondern sie
aufzuweichen und besser lösen zu können. Ernst Reinhardt hat mal gesagt:
„Gelassenheit nimmt das Leben ernst, aber nicht schwer.“ Und genau so ist
es mit der Achtsamkeit. Sie verleiht uns innere Ruhe, Zufrieden- und
Gelassenheit. Achtsamkeit bedeutet auch, aus sich herauszutreten und sich
selbst, seine Gedanken und Gefühle aus einer gewissen Distanz zu
betrachten. So kann man sich selbst besser kennenlernen und objektive
Lösungen für Probleme und Ziele entdecken.
Das Fazit ist also: Achtsamkeit bedeutet, vieles klarer und aus einem neuen
Drei Dinge sind mir aufgefallen, während ich mich mit Achtsamkeit
beschäftigt habe:
Das sind meiner Meinung nach die drei Faktoren, die uns heutzutage
persönlich die meisten Probleme bereiten. Und gleichzeitig kannst du diese
drei „Problem-Faktoren“ alle mit einem gewissen Maß an Achtsamkeit
beseitigen. Ich möchte dir die Drei erklären, was sie bedeuten und was du
mit etwas Achtsamkeit daran ändern kannst. Dein Anspruch sollte dabei
nicht sein, mit allem, was ich dir gleich beschreibe, aufzuhören. Das
komplett abzuschalten, kann vielleicht nicht einmal der achtsamste Mensch.
Es wird dir helfen, einfach darum zu wissen, dir dessen bewusst zu sein, um
dein seelisches Wohl aktiv positiv zu beeinflussen. Schon kleinere
Veränderungen daran, wie du mit den drei Faktoren umgehst, kann sehr
positive Auswirkungen auf dich haben. Also ließ die folgenden
Ausführungen achtsam.
Das ist ein Zitat des Achtsamkeitstrainers Günter Hudasch. Damit meint er
die ständigen Vergleiche, die im Hinterkopf ablaufen, wenn wir andere
beobachten. Er erklärte an diesem Beispiel: „Der Kollege hat schon wieder
ein neues Auto – wie kann der sich das bloß leisten?“ Man sieht sich den
anderen an und schaut dann zu sich selbst. „Der hat mehr Geld als ich!“,
Wieso habe ich das nicht?“, „Der hat mehr Spaß in seinem Leben!“ sind
jetzt nur mögliche gedankliche Reaktionen. Das Resultat ist eindeutig. Wir
neigen dazu, uns schlecht zu fühlen, vor allem, wenn wir nicht zufrieden
sind mit dem, was wir selber haben. Trotzdem führen wir solche Vergleiche
immer wieder, meist völlig automatisch und das tut uns nicht unbedingt gut.
Wie Achtsamkeit dir dabei helfen kann, ist wahrscheinlich einfacher gesagt
als getan. Denn mit einem bestimmen Maß an Achtsamkeit kannst du
Neuigkeiten, wie das neue Auto aus dem Beispiel, vollkommen anders
auffassen. Du wirst in der Lage sein, zu sagen „Schön für ihn! Ich freue
mich mit ihm und gönne es ihm auch.“
Wenn du akzeptierst: „So bin ich und das ist gut so.“, allerdings ohne dabei
den Anspruch zu verlieren, weiter an dir zu arbeiten, wirst du ein völlig
neues Lebensgefühl entwickeln und genau das lässt dich ehrlich mit
anderen mitfühlen und mitfreuen.
Wie ich es in der Einleitung schon angeschnitten habe, ist das heutzutage
ein schwerwiegendes Problem. Viele schwärmen ständig von einer
blühenden Zukunft, in der sie Leben werden. Mit dem träumerischen
Glauben, es würde schon irgendwann dazu kommen, ohne in der Gegenwart
etwas dafür zu tun.
Andere wiederum wollen nichts von aktuellen und akuten Problemen hören,
sondern denken lieber an die „guten alten Zeiten“, weil da alles einfacher
war. Und ihnen kommt nicht in den Sinn, dass das mittlerweile schon lange
keine Rolle mehr spielt, weil „Jetzt“ eben „Jetzt“ ist und nicht „Früher“.
Das kann man auch auf einer höheren Ebene sehen. Ich war schon immer
der Meinung, also auch bevor ich das Wort „Achtsamkeit“ überhaupt
kannte, dass es egal ist, was früher mal war. Es ist gut zu wissen, was zur
Zeit unserer Eltern, Großeltern, Ur-Großeltern und Dinosaurier alles
geschehen ist. Aber
wir sollten uns davon auf keinen Fall beeinflussen lassen, wenn es um
„Jetzt“
Dafür gibt es sogar ein bekanntes Sprichwort: „Es ist keine Schande,
hinzufallen. Liegenzubleiben schon!“
Ich will damit in keinster Weise sagen, dass ein lebensverändernder Unfall
nichts schlimmes ist und man so tun sollte, als wäre nichts geschehen. Ich
möchte eher deinen Blickwinkel ändern. Ist es nicht besser, es als neues
Kapitel deines Lebens zu betrachten und sich darüber zu freuen, dass du
noch lebst als den Rest deines neuen Lebens zu vergeuden in Trauer über
dein altes.
Drittens: Wir bewerten ständig alles und jeden Ich werde mich in diesem
Abschnitt direkt zu Anfang an die eigene Nase fassen, um es dir leichter zu
machen, dasselbe bei dir zu tun.
Ich merke es immer wieder, wenn ich mich selbst dabei beobachte, wie ich
andere beobachte. Das läuft manchmal mehr und manchmal weniger
bewusst
ab. Wenn ich andere Menschen beobachte, läuft bei mir im Hintergrund,
wie der automatische Vergleich aus „Erstens“, fast immer eine Art
automatisches Bewertungssystem für andere Personen. Das ist nicht
sonderlich nett, aber es ist eine Sache, die sehr viel Übung benötigt, um sie
nicht nur für einen Moment „auszuschalten“. Alle Menschen, an denen ich
vorbeilaufe, werden automatisch
„gescannt“
und
alle
ihre
sichtbaren
Makel
und
verbessert Körperbewusstsein
gibt Kontrolle über den eigenen Körper und Geist verhilft zur selbständigen
Behandlung von Depressionen verhilft zu mehr Selbstliebe
„In der Kürze liegt die Würze“. Genau nach diesem Prinzip funktioniert die
Blitzachtsamkeit. Einfach mal einen kurzen Moment innehalten. Tief durch
atmen, um Kraft für den nächsten Abschnitt des Tages zu sammeln. Das ist
der erste Schritt, der die Blitzachtsamkeit ausmacht. Du willst nicht einfach
von einer erledigten Aufgabe zur nächsten hetzen. Dich einfach kurz zu
entspannen, kann Wunder wirken und macht den Kopf frei für den nächsten
Schritt. Nimm deine Emotionen, Sinneswahrnehmungen und Gefühle für
diesen kurzen Moment bewusst wahr. Diese bewusste Wahrnehmung ist
dann die gesuchte Achtsamkeit. Achtsamkeit entsteht, wie wir schon
wissen, immer dann, wenn du deine ganze Aufmerksamkeit darauf richtest,
was genau in diesem Moment geschieht, ohne irgendetwas davon zu
bewerten.
Dir steht bei dieser kleinen Übung frei, wie lange du sie durchführst. Du
kannst das selbstverständlich so lange machen, wie du möchtest, aber dann
ist es keine Blitzachtsamkeit mehr. Meine persönliche Empfehlung ist es,
einfach zwei bis fünf Minuten achtsam zu sein. Eine „richtige“ Situation
gibt es dafür nicht! Wenn dir danach ist und du gerade die Gelegenheit hast,
mach es einfach. Es gibt allerdings Situationen oder Momente, in denen es
wirklich sinnvoll wenn nicht sogar notwendig ist, kurz innezuhalten und
zwar, wenn du unter Stress stehst oder in Grübellaune bist.
Stress
Wenn du gerade von einer stressigen Aufgabe kommst und dich einer
anderen Sache widmen willst oder sollst, läufst du unter Stress Gefahr zu
„pfuschen“. Ich meine, das ist wirklich schon jedem passiert. Du bist gerade
hergehastet und willst es schnell hinter dich bringen, um dich danach zu
Hause entspannen zu können. Dann rutscht irgendein wichtiger Gedanke
hinten runter, du vergisst ihn und in deiner Hast machst du einen Fehler,
weil du gerade nicht dran gedacht hast.
Grübellaune
Damit verhält es sich genau wie mit Stress. Es schadet vielleicht nicht so
sehr deiner Gesundheit, aber gedankenverloren zu handeln, kann auch zu
Fehlern führen. Das liegt vor allem daran, dass du nicht in diesem Moment
bist, sondern in einem anderen. In der Zukunft oder der Vergangenheit.
Dein Körper wird dann auch nur halbbewusst gesteuert und du bist
tollpatschiger.
Du kennst das sicher auch, wenn du in Gedanken ganz woanders bist und
dich dabei irgendwo stößt oder etwas herunterwirfst. Das ist natürlich eher
weniger tragisch, aber es kann auch schlimmeres passieren. Und
vermeidbar ist es allemal.
und zur Ruhe zu kommen. Dann kannst du ganz entspannt an deine nächste
Aufgabe herantreten und sie ohne Fehler meistern, da du mit deiner vollen
Aufmerksamkeit dabei bist.
Den ersten Schritt für diesen Prozess habe ich dir im vorigen Kapitel schon
erklärt - die Blitzachtsamkeit. Diese kleinen „Achtsamkeits-Quickies“
haben es in sich, werden dich aber allein nicht dahin bringen, wo du
vielleicht hinmöchtest. Zu einem gelassenen, zufriedenen und erfüllten
Leben kommt man schließlich nicht, wenn man trotzdem den ganzen Tag
unter Stress steht und ein paar mal Pause macht und innehält. Die
Veränderung, die du dafür brauchst, ist weitaus grundlegender.
Ich habe dir im Kapitel Zwei schon die Vorteile eines achtsamen Lebens
erklärt. Unter anderem hatte ich beschrieben, wie du generell gelassener
sein wirst und Konfrontationen entspannter entgegen stehen kannst, ohne
dem Stress zu erliegen. Genau diese Veränderung wird dir helfen zu
erreichen, was du beim Kauf dieses Ratgebers zu finden gehofft hattest.
„Das Gestern ist Geschichte, Das Morgen nur Gerüchte, doch das Heute ist
die Gegenwart und diese erleben zu dürfen, ist ein Geschenk.“
Was ich dir damit sagen will ist: Tue das, was du im Augenblick machst, als
wäre es das wichtigste in deinem Leben. Sei es beim Abwaschen, beim
Autofahren, beim Arbeiten, beim Lesen, egal in welchem Moment und du
wirst wissen, was es für einen Unterschied macht. Du wirst deinen Alltag
völlig neu erleben. Und damit ich dich jetzt nicht ganz im Regen stehen
lasse, hier noch ein paar Übungen, um Achtsamkeit effektiv in deinen
Alltag zu integrieren.
Achtsam atmen
Das hatte ich zwar schon einmal erwähnt, trotzdem ist es die einfachste
Übung. Wir atmen schließlich die ganze Zeit.
Beobachte einfach deinen Atem und nimm wahr, wie du einatmest und
ausatmest. „Ein und Aus“ „Ein und Aus“ „Ein und Aus“.
Das ist außerdem ein essenziell wichtiger Bestandteil der Meditation, in die
ich dich später noch etwas einführen werde. Je öfter du das Atmen übst,
desto leichter wird es dir fallen, deine Gedanken bei der Atmung verweilen
zu lassen und Gedanken über das Gestern und Morgen loszulassen.
Achtsam essen
Etwas, das mir meine Mutter zu oft sagen musste, bis ich es begriffen habe.
Wir neigen dazu, Zeit zu sparen, um nicht zu verpassen, wie der Film
anfängt zum Beispiel. Oder das wir schnell weiter arbeiten können oder was
auch immer. Fast Food ist nicht umsonst so beliebt. Wir essen gerne und oft
auf dem Sprung, nur um des Essens Willen. Um es zu erledigen. Aber hast
du schon mal ausprobiert, was es für einen riesigen Unterschied mach,
einfach mal nur zu essen? Alles auszublenden und nur zu schmecken. Was
für Gewürze kannst du erschmecken? Ist es vielleicht nicht ganz durch oder
schon etwas verbrannt? Wie passt dein Getränk (Wein, Bier, etc.) dazu?
Wie schmecken die einzelnen Bestandteile des Essens und wie, wenn sie
sich im Mund vermischen? Welche Konsistenz haben die einzelnen
Lebensmittel?
Achtsam Warten
zwei Stunden beim Arzt warten musstest. Ich kenne das und ich mag es
auch nicht. Doch anstatt dich vor Ungeduld selber verrückt zu machen,
versuche dich in Achtsamkeit zu üben und es wird dir besser gehen. Die
Zeit vergeht dadurch nicht schneller, aber es ist um einiges erträglicher.
Höre und spüre in dich selbst hinein. Was fühlst du? Wut, Ungeduld,
Verzweiflung Langeweile? Welche Gedanken tauchen in dir auf und
verschwinden wieder? Läuft im Wartezimmer Musik?
Kapitel Fünf: Was dir im Weg sein könnte Du hast dir in den vorigen
vier Kapiteln schon ein akzeptables Grundwissen angelesen. Du hast dein
erworbenes Wissen vielleicht sogar schon ausprobiert. Und im besten Fall,
das würde mich wirklich für dich freuen, hast du schon deine ersten Erfolge
in Sachen Achtsamkeit zu verzeichnen.
Wenn es bei dir bisher so glatt lief: Herzlichen Glückwunsch! Nicht jedem
wird das aber so leicht fallen wie dir. Das kann ganz unterschiedliche
Gründe haben, die mehr oder weniger leicht erkennbar sind. Deshalb
möchte ich dir in diesem Kapitel helfen, mögliche Probleme auf deinem
Weg zu einem Leben in Achtsamkeit frühzeitig zu erkennen. So hast du die
Möglichkeit, diese zu umgehen und so deine Entwicklung zu
beschleunigen. Ich will dir helfen, so wenige Anfängerfehler wie möglich
zu machen, damit du deine ersten Erfolgserlebnisse schon um einiges eher
zu erzielen kannst. Wir beide wünschen uns schließlich, dass du nicht nach
kurzer Zeit entmutigt aufhörst, weil du dich vielleicht etwas festgefahren
hast. Im folgenden zeige ich dir einige der möglichen Anfängerfehler und
erkläre, wie du sie umgehen kannst.
Du kannst dir sicherlich schon vorstellen, worauf ich hinaus will. Jeder
kennt das „Experiment“, bei dem man jemandem sagt, er solle unter keinen
Umständen an lila Elefanten denken. Was passiert natürlich in 99,99
Prozent der Fälle? Man denkt an lila Elefanten! Ganz klar, das ist
umgekehrte Psychologie. Und die funktioniert nicht nur in jeder x-
beliebigen Serie, in der Eltern versuchen, mit ihren pubertierenden
Sprösslingen klarzukommen. Das gibt es auch in echt!
Kommen wir aber zurück zu Achtsamkeit. Wenn wir uns jetzt zur Aufgabe
machen, in unseren Meditationen und Achtsamkeitsübungen an nichts zu
denken, was passiert dann wohl? Nun ja, nichts schlimmes erst mal.
Zugegeben, das ist ja die Grundlage und wenn das schon nicht
funktionieren würde, dann würde weder ich gerade dieses Buch schreiben,
noch würdest du dieses Buch gerade lesen. Es kann aber zum Hindernis
werden, wenn wir
Deshalb hatte ich vorhin schon gesagt, dass es auch energiegeladenen und
enthusiastischen Typen schwerfallen kann. Sie können manchmal einfach
nicht die nötige Ruhe aufbringen. Dann neigt man gerne mal dazu, etwas
erzwingen zu wollen, aber genau das klappt leider nicht. Das Fazit für dich
sollte also sein: „Geh es stressfrei und zuversichtlich an! Dann wirst du
keine Probleme haben.“
Wenn du während einer deiner Übungen doch einmal den einen oder
anderen Gedanken hast, ist das vollkommen in Ordnung. Niemand ist in der
Lage, in einem Zeitraum von durchschnittlich drei Minuten die ganze Zeit
über an nichts zu denken. Also bleib ruhig, wenn sich einer in deinem Kopf
entwickelt. Die Kunst ist es, ihn einfach weiter ziehen zu lassen. Doch zu
Beginn deines Weges kann es noch passieren, dass du einen Gedanken nicht
so einfach loslassen kannst wie andere. Das kann durchaus vorkommen,
wenn er dich emotional stärker berührt. Das ist kein Problem. Nur geschieht
es häufig – mir übrigens auch noch ab und zu – dass man zu sehr abdriftet.
Man denkt sich in diesen Gedanken herein und lässt sich, je nachdem
worum es bei dem Gedanken geht, komplett aus der Ruhe bringen. Wie
gesagt, bei emotionaleren Gedanken ist das leicht möglich und es ist auch
keine Schande. Wenn du also merkst, dass du abzudriften beginnst, mach
einfach folgendes. Du bleibst so ruhig, wie es dir gerade möglich ist,
erkennst und beobachtest deinen Gedanken (ungefähr so: „Aha ich denke
also gerade an …
und das macht mich … Mal sehen was sonst noch so mit mir geschieht und
wie lange es andauert“) und dann lässt du ihn passieren. Du kannst die „...“-
Stellen beliebig ersetzen, je nach Situation. Die erste z.B. mit „meine Ex-
Freundin/meinen Ex-Freund“ oder „meine Kindheit“ und die zweite mit
gewesen, aber ich habe leider keine Ahnung, wie tiefgründig du bist und
was in dir vorgeht.
Der Gedanke, der hinter dieser Vorgehensweise steckt, ist einfach, dass du
mit dieser beobachtenden Denkweise eine gewisse Distanz zu deinem „Ich“
entwickelst. Diese Distanz kann dir helfen, in Situationen weniger
emotional, fremdgesteuert und instinktiv zu denken oder handeln. Das
bedeutet, dass du diese Gedanken und Emotionen nicht direkt bei dir
ankommen lässt, sondern von etwas weiter weg beobachten kannst, ohne
dass sie dich zu sehr mitreißen. Das klingt gerade zwar etwas negativ, ich
erkläre dir aber später, warum es doch sehr positiv ist.
Doch wer achtsam und gelassen lebt, der schiebt seine Probleme und Ziele
nicht zur Seite und ignoriert sie, sondern er sieht sie klarer und stressfreier.
Wenn wir sie zu ernst nehmen und uns nur auf sie konzentrieren, entsteht
eine Menge Stress und Unzufriedenheit, was uns die Sicht auf die
möglichen Lösungen versperren kann. Wenn du dieses Gefühl schon einmal
hattest, weißt du was ich meine. Man verliert unter Umständen völlig den
Halt und andere Lebensbereiche geraten unter die Räder, da man ihnen nun
weniger Aufmerksamkeit schenkt.
Die Lösung liegt also in der Achtsamkeit. Und du wirst es bald bemerken.
Eine Depression fühlt sich in etwa so an, als ob man auf gar nichts mehr
Lust hat. So kann es sein, dass sogar Dinge, die man sonst außerordentlich
gern gemacht hat, keinen Spaß mehr machen. Die Hobbys, Spiele, ein Tag
mit der Familie fühlen sich auf einmal unerfüllend an und man kann keine
Freude daran empfinden, geschweige denn es genießen. Erzählungen von
Menschen, die an Depressionen leiden oder litten, zeigen, dass es von
einem Gefühl der dauerhaften und unabwendbaren Leere bis zu einer
Abwärtsspirale des Selbsthasses reicht. Ich denke, das sollte an dieser Stelle
ausreichen, um etwas besser zu verstehen, wie sich so etwas anfühlt.
Bei einer Depression geschieht es vor allem häufig, dass man in Gedanken
versinkt. Gedanken, die einen zum Beispiel glauben lassen, man sei nichts
wert. Man findet auch in Komplimenten häufig negative Aussagen und
zerbricht sich darüber den Kopf. Eine Möglichkeit, die bei einer
„normalen“
Wenn die Lage allerdings etwas ernster ist, gibt es die Möglichkeit, die
sogenannte „Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie“ durchzuführen. Das
ist ein Konzept, das Jon Kabat-Zinn in den 90er Jahren entwickelte. Dieses
ist speziell zur Behandlung von wiederkehrenden Depressionen konzipiert.
Kapitel
Sieben:
Übungen
für
das
richtige
Achtsamkeitstraining
Außerdem ist es bei einer überschaubaren Anzahl viel leichter, sich etwas
herauszusuchen, was gerade passt. Du wirst mit der Zeit deinen eigenen Stil
entwickeln und dir eigene Übungen suchen und zusammenstellen. Ich will
dir hiermit nur eine Grundlage schaffen, auf die du aufbauen kannst. Hier
sind jedenfalls die Acht Übungen, die mir persönlich sehr gefallen und die
für Einsteiger am besten geeignet sind.
Diese Art der Meditation wird auch Achtsamkeitmeditation genannt und ist
deshalb der perfekte Einstieg in dieses Kapitel. Falls du noch nie meditiert
hast, ist das kein Problem, ich werde dir von Anfang bis Ende einen kleinen
Leitfaden geben. Du kannst dir selber aussuchen, wie lange du diese Übung
machen willst. Mit acht bis zehn Minuten zu beginnen, ist sehr
empfehlenswert. Du kannst dich mit der Zeit auch steigern.
damit im Hier und Jetzt. Beobachte nur und nimm die Signale deines
Körpers wahr. Fokussiere deine Aufmerksamkeit jetzt auf deinen Atem.
Beobachte ihn einfach, ohne ihn kontrollieren zu wollen. Spüre, wie er erst
durch die Nase einströmt, deine Lunge füllt und dann wieder ausströmt,
während sich deine Lunge leert. Werde dir des Flusses deiner Atmung
bewusst und beobachte deine Empfindungen und deinen Körper beim Ein-
und Ausatmen.
Dein Atem ist während der gesamten Meditation ein sicherer Ort, zu dem
du bei jedem Gefühl der Anspannung oder des Unwohlseins zurückkehren
kannst. Erkunde in Gedanken deinen Körper angefangen von den Füßen
über die Beine, den Po, spüre den Untergrund, auf dem du sitzt und
verbinde dich mit der Erde, gehe weiter zur Wirbelsäule, den Armen, den
Kopf und hier wieder zum Atem. Beobachte dabei auch deine Gefühle, die
dabei eintstehen.
Gegen Ende deiner Meditation kannst du deine Augen langsam öffnen und
deine Umgebung wahrnehmen. Verweile noch ein wenig in deiner Haltung,
bis du dich wieder sanft bewegst. Stehe dann behutsam auf und genieße
deine innere Ruhe noch für einen Moment, bevor du dich anderen
Aktivitäten widmest.
Suche dir eine dir bislang unbekannte Gegend, die du gerne besuchen
würdest. Begib dich dort hin und wandere einfach drauf los. Du weißt nicht,
was dich erwarten wird, also halte Augen und Ohren geöffnet. Achte auf
besondere
Orte,
ungewöhnliche
Bäume
oder
Bauwerke
und
Suche dir eine Tätigkeit deines Tagesablaufes aus, die zu deiner Routine
gehört. Wenn du dabei bist diese durchzuführen, beschreibe gleichzeitig in
Gedanken, was du machst. Sei es Wäsche bügeln, Rasieren, Haare machen,
Zähne putzen oder was auch immer in deiner Routine enthalten ist. Tue so,
als würde jemand neben dir stehen und dir jede einzelne Handbewegung
vorsagen und erklären. Das hilft dir, deine sonst so automatisierten
Handlungsabläufe mal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen.
Übung Nr. 4: Das Hier und Jetzt zu Papier bringen Um etwas Ordnung in
deine Gedanken zu bringen, wenn du mal am Grübeln bist, kannst du
aufschreiben, was in dir vorgeht. Das ist vielleicht etwas schwierig, wenn
du deine Probleme lieber wegschieben würdest, hilft dir aber ungemein. Du
kannst dadurch Klarheit gewinnen und dich selbst besser kennenlernen.
Nimm dir dazu einfach Zettel und Stift, begib dich an einen Ort, an dem du
dich wohlfühlst, mach es dir bequem und schreibe auf, was dir in den Sinn
kommt. Einfach alles kannst du festhalten, wenn du möchtest.
Das ist eine sehr spannende Übung, wie ich finde: anstatt alles achtsam
wahrzunehmen, einfach mal die Wahrnehmung auf eine spezielle Art und
weise zu filtern.
Es geht hierbei darum, eben zum Beispiel nur nach einem Farbton zu
suchen.
Bestimme einen festen Zeitraum, also z.B. 10, 15, 20 Minuten, und eine
Farbe, beispielsweise Grün. Die Farbe kannst du dir auch nach der Wirkung
unter anderem Hier finden. Und jetzt richte einfach deine Aufmerksamkeit
auf alle Grüntöne in deiner Umgebung. Du wirst überrascht sein, was du
dadurch alles entdeckst.
Du stellst dich auf ein Bein und hebst das andere in die Luft. Dann kannst
du, je nachdem wie beweglich du bist, deinen Fuß entweder von innen an
dein Schienbein oder deinen Oberschenkel legen. Dabei solltest du nicht
gegen dein Knie drücken, da das dem Gelenk nicht gut tut. Nun achte für
den Moment auf deinen Atem und vor allem die Muskeln, die dich
ausbalancieren. Diese Muskeln benötigst du, um jetzt, in diesem Moment
sein zu können. Wechsle dann das Bein und wiederhole das ein paar mal.
Du wirst merken, dass sich der „Balance-Effekt“, den du dadurch lernst,
auch in deinem Alltag widerspiegelt und du davon profitierst.
Schluss
Bevor jetzt aber wirklich Schluss ist und ich dich in dein neues,
achtsameres Leben entlasse, will ich dir noch ein Kapitel aus meinem
anderen Buch
Jetzt wird dich sicher interessieren, wie genau du nun durch Selbstreflexion
profitieren kannst. Vielleicht kannst du es sogar schon erahnen, aber das
ganze Spektrum der Selbsterkenntnis ist um einiges größer. Denn die
Möglichkeiten, die dir damit offenstehen, sind tatsächlich so vielfältig, wie
du sie dir nur vorstellen kannst. Du kannst wortwörtlich dein wahres
Potenzial entdecken und nach Belieben freisetzen.
Wie ich dir in einem anderen Kapitel noch erklären werde, kannst du dir die
Selbstreflexion auch im Beruf zunutze machen. Denn deine Produktivität
kann um einiges gesteigert werden, wenn du mehr Zeit in dich selbst steckst
und deine Vorgehensweise richtig analysierst.
Überall kannst dich reflektieren und dein Leben bereichern, indem du selbst
agierst und gestaltest.
Aus diesen Gründen finde ich ist die beste Zusammenfassung für Vorteile
der SR diese hier:
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Document Outline
Einleitung
Kapitel Eins: Was bedeutet Achtsamkeit?
Kapitel Zwei: Wie kann Achtsamkeit dir helfen?
Kapitel Drei: Blitzachtsamkeit - Alltagsstress einfach mal links liegen
lassen
Kapitel Vier: Achtsamkeit in den Alltag integrieren
Kapitel Fünf: Was dir im Weg sein könnte
Kapitel Sechs : Das Gedankenkarussell stoppen und raus aus der
Depression
Kapitel Sieben: 8 Übungen für das richtige Achtsamkeitstraining
Schluss
Bonuskapitel - Kapitel 2: Was für Vorteile bringt mir Selbstreflexion
genau?
Haftungsausschluss