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Was sind Zahnimplantate?

Patienten fragen oft "Was ist ein Implantat" bzw. "Was sind Zahnimplantate". Ein Zahnimplantat
ist im Grunde genommen eine künstliche Zahnwurzel, die in den Kieferknochen eingesetzt wird
und dort mit ihm verwächst (Osseointegration). Zahnimplantate können die gleiche Funktion wie
die natürliche Zahnwurzel übernehmen und einen, mehrere oder alle verloren gegangenen Zähne
ersetzen.
Bei folgenden Zahnsituationen können Zahnimplantate zum Einsatz kommen:
 Fehlende Einzelzähne (Einzelzahnimplantat)
 Mehrere fehlende Zähne
 Vollständig zahnloser Kiefer
 Freiendsituation
 Restbezahnung
 Befestigung von (bestehenden) Prothesen
Zahnimplantate können sowohl im Ober- als auch Unterkiefer eingesetzt werden. Obwohl bei
Implantaten im Oberkiefer als auch bei Implantaten im Unterkiefer einige Besonderheiten zu
beachten sind, gewährleisten sie optimalen Halt für jegliche Form von Zahnersatz und sind dabei
kaum von natürlichen Zähnen zu unterscheiden. Sollte zu wenig Kieferknochen vorhanden sein,
kann dieser durch einen Knochenaufbau wiederhergestellt werden.

Zahnimplantat-Aufbau allgemein + Abutment


Bei einem zweiteiligen Implantatsystem besteht das Zahnimplantat aus dem sogenannten
Implantatkörper, der in den Kieferknochen eingesetzt wird und einem Aufbauteil (Abutment).
Dieser Aufbauteil (Abutment) stellt den sichtbaren Teil des Zahnimplantates dar, auf dem
beispielsweise eine Zahnkrone oder spezielle Haltestrukturen (Stegkonstruktionen) für Prothesen
oder Brücken befestigt werden können.
Bei einem einteiligen Implantatsystem hingegen ist das Verbindungsstück (Abutment), auf dem
der spätere Zahnersatz verankert wird, in einem Stück mit dem Implantatkörper .

Implantate im Oberkiefer: Besonderheiten


Auch für Implantate im Oberkiefer gilt: Es können sowohl einzelne, mehrere als auch alle
Zähne ersetzt werden.
Der Vorteil insbesondere bei auf Implantaten befestigten Prothesen im Oberkiefer liegt auf der
Hand, denn die Implantate im Oberkiefer sorgen für festen Halt, wodurch Patienten ohne
Gaumenplatte und Haftcreme auskommen. Somit bleibt die Lebensqualität genauso erhalten
wie der Geschmacksinn und die Fähigkeit, auch Äpfel und andere harte Lebensmittel zu kauen.
Möchte man also ein Zahnimplantat oder mehrere Zahnimplantate im Oberkiefer einsetzen
lassen und ihre Vorteile auskosten, müssen aber einige Besonderheiten beachtet werden:

Besonderheit: Kieferknochenqualität & Kieferhöhle


Der Oberkieferknochen ist im Gegensatz zum Unterkieferknochen poröser, weicher und auch
schwächer. Dies kann zu Problemen führen, wenn es um das Einsetzen von Zahnimplantaten
geht, da der Knochen aufgrund seiner Beschaffenheit und Kieferknochenqualität oftmals nicht
genügend Halt bietet, um ein Implantat im Oberkiefer fest zu verankern.
Eine weitere Besonderheit stellt die große Kieferhöhle über dem Oberkieferknochen dar, die
eine natürliche Verbindung zur Nase darstellt. Diese Kieferhöhle hat eine empfindliche
Schleimhautauskleidung, die beim Einsatz eines Zahnimplantates in den Oberkiefer nicht
durchbrochen werden darf, da es sonst zu einer Entzündung der Kieferhöhle kommen kann. Das
wiederrum erhöht verständlicherweise das Risiko von Implantatverlust.
Eine besondere Wichtigkeit stellt somit eine fundierte Diagnostik und präzise Planung im Vorfeld
einer Implantation im Oberkiefer dar.

Besonderheit: Seitenzahnbereich
Vor allem im Seitenzahnbereich und Backenzahnbereich ist das Knochenangebot für ein
Implantat im Oberkiefer meist ungünstig. Gehen Zähne seitlich verloren, dehnt sich die
luftgefüllte Kieferhöhle in Richtung des zahnlosen Kieferkamms aus, der dadurch in seiner Breite
abnimmt. Das Einsetzen eines Implantats wird dadurch nicht mehr möglich, weil nicht genügend
Knochen vorhanden ist. Durch einen Knochenaufbau im Oberkiefer, beispielsweise durch einen
Sinuslift, kann dieses Problem aber behoben werden.

Besonderheit: Schneidezahn-Rekonstruktion
Kommt es beispielsweise durch einen Unfall zum Verlust eines Schneidezahns im Oberkiefer, ist
es besonders wichtig, diesen zeitnah durch ein Implantat zu ersetzen, um Zahnfleischrückgang zu
verhindern. Ist dies bereits geschehen, kann ein versierter Behandler mit einer
Schleimhauttransplantation (zur Rezessionsdeckung) die gewünschte Form des Zahnfleischs
wiederherstellen.
Erfahren Sie mehr zum Thema: Schneidezahn durch ein Implantat im Oberkiefer ersetzen.

Möglichkeiten für Zahnimplantate im Oberkiefer ohne


Knochenaufbau
Mittlerweile gibt es auch bei schlechtem Knochenangebot im Oberkiefer Möglichkeiten,
Implantate einzusetzen, ohne, dass im Vorfeld ein Knochenaufbau durchgeführt werden muss.
Dazu zählen spezielle Implantat-Systeme, wie das Zygoma-Implantat, das sich vor allem durch
seine besondere Länge auszeichnet, oder das All-on-4™-Konzept, das bei einem komplett
zahnlosen Kiefer Anwendung findet und die Verankerung einer implantatgetragenen Prothese
ohne Gaumenplatte auf lediglich 4 Zahnimplantaten sowie bei bereits beginnendem
Knochenschwund, ermöglicht. Das macht sich natürlich auch bei den Kosten für Zahnimplantate
bemerkbar, denn ein Knochenaufbau ist in der Regel teuer.

Implantate im Unterkiefer: Besonderheiten


Auch für Implantate im Unterkiefer gilt natürlich: Es können sowohl einzelne, aber auch
mehrere bzw. alle Zähne durch (ein Einzelzahnimplantat bzw. mehrere) Zahnimplantate ersetzt
werden.
Der größte Vorteil von Zahnimplantaten im Unterkiefer ist sicherlich der feste Halt, den sie im
Vergleich zu konventionellem Zahnersatz bieten. Durch Implantate im Unterkiefer befestigter
Zahnersatz hält „bombenfest“, Haftcremes, die vor allem früher im Fernsehen beworben wurden,
sind nicht notwendig.
Dennoch muss bei einem Zahnimplantat im Unterkiefer Einiges beachtet werden, denn die
Besonderheiten unterscheiden sich maßgeblich vom Oberkiefer.

Besonderheit: Unterkieferknochen
Durch den Seitenzahnbereich des Unterkieferknochens zieht sich der Nervus mandibularis, ein
Nervenstrang, der die Unterlippe und einen Teil des Kinns mit Gefühl versorgt. Man muss also
bei der Implantation im Unterkiefer darauf achten, dass dieser Nerv nicht verletzt wird, da es
sonst zu einem (dauerhaften) Taubheitsgefühl kommen kann.
Der Unterkieferknochen ist härter als der Oberkieferknochen, verliert aber nach einem
Zahnverlust bereits nach kurzer Zeit an Höhe (Knochenatrophie) und erschwert insbesondere bei
langer Zahnlosigkeit die Implantation. Auch ein Zahnimplantat im Unterkiefer benötigt
verständlicherweise ausreichend Kieferknochen, mit dem es verwächst (Sekundärstabilität).
Sollte es an ausreichend Knochen mangeln, kann durch einen Knochenaufbau eine stabile Basis
für Implantate im Unterkiefer geschaffen werden. Die Kosten für einen Knochenaufbau kommen
dann natürlich zu den Kosten für die Zahnimplantate selbst (und die Implantation sowie
Zahnersatz) hinzu.

Besonderheit: Zahnloser Unterkiefer


Vor allem bei einem zahnlosen Unterkiefer gibt es mittlerweile verschiedene
Behandlungsmöglichkeiten, durch die Patienten – auch ohne Knochenaufbau - anhand von
Implantaten im Unterkiefer mehr Stabilität und damit verbunden mehr Sicherheit und
Kaukomfort haben.
Für eine gute Festigkeit/Kaukraft sollten bei einem zahnlosen Unterkiefer mindestens zwei
Implantate in Verbindung mit einer Stegkonstruktion verwendet werden (Minimalversorgung).
Deutlich mehr Sicherheit bietet die Verankerung einer Prothese auf (mindestens) 4
Zahnimplantaten. Das All-on-4™-Konzept beispielsweise befestigt eine Prothese auf einer
Stegkonstruktion, die von 4 Implantaten im Unterkiefer getragen wird. Auch Mini-Implantate
haben sich zur Befestigung von Zahnersatz auf Zahnimplantaten im Unterkiefer bewährt.

Besonderheit: Schneidezähne
(Frontzahnimplantat)
Beim Verlust eines bleibenden Schneidezahns ist es besonders wichtig, diesen möglichst
zeitnah und, je nach Zahnsituation, durch ein Fronzahnimplantat im Oberkiefer oder Unterkiefer
zu ersetzen.
Warum? Weil es bei Zahnlücken im Frontzahnbereich nicht nur darum geht, die Funktionalität
der Zähne, sondern vor allem auch die Ästhetik wiederherzustellen. Schneidezähne fallen nun
mal direkt ins Auge und haben somit auch einen deutlichen Einfluss auf unser ästhetisches
Empfinden. Fehlt ein Frontzahn, schmälert dies das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität.
Ursachen für fehlende Schneidezähne
Der Verlust der Schneidezähne ist keine Seltenheit. Neben Zahnerkrankungen, wie Parodontitis
oder Wurzelentzündungen, bei denen der Zahn gegebenenfalls abstirbt und verfärbt, zählen
hauptsächlich Unfälle (Frontzahntrauma) zu einer der häufigsten Ursachen für den
Schneidezahnverlust. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig durch
Sportunfälle zu Zahnverletzungen oder sogar zum Zahnverlust.

Besonderheit: Zahnfleischrückgang
Durch den Verlust des Schneidezahns kann es schnell zum Zahnfleischrückgang kommen, da die
Schleimhaut aufgrund der fehlenden Belastung „nach oben wandert“. Ist dies bereits geschehen,
kann das Zahnfleisch durch eine Schleimhauttransplantation, auch als Rezessionsdeckung
bekannt, wiederhergestellt werden.
Vor allem bei Patienten mit einer hohen Lachlinie, dem sogenannten Gummy-Smile, bei dem
der Zahnfleisch-Zahnübergang beim Lächeln nicht von der Lippe verdeckt wird, kann dies zu
einem unästhetischen Erscheinungsbild der Zähne führen. Durch Zahnfleischrückgang kann es
zudem zu freiliegenden Zahnhälsen kommen, die die Zähne anfälliger für Zahnerkrankungen
machen und Schmerzen verursachen können.

Besonderheit: Zahnfleischdicke
Auch hinsichtlich der Zahnfleischdicke gibt es einige Unterschiede, die beim Einsetzen von
Frontzahnimplantaten berücksichtigt werden müssen. Genetisch bedingt gibt es „dickes“
Zahnfleisch, aber auch zartes, „dünnes“ Zahnfleisch.
Dickes Zahnfleisch bietet grundsätzlich bessere Voraussetzungen für eine Implantation. Zum
einen kommt es nach einem Zahnverlust bei dünnem Zahnfleisch deutlich schneller zum
Knochenabbau und zum anderen ist dickes Zahnfleisch nicht so transparent wie dünnes.
Patienten mit dünnem Zahnfleisch wird aus ästhetischen Gründen deswegen oftmals
empfohlen, ein Keramik-Implantat oder Keramik-Abutment, anstatt eines Titan-Implantats zu
wählen, da dieses nicht dunkel durch das Zahnfleisch durchschimmert und somit die Ästhetik
der Zähne erhält.

Schneidezahn durch ein Implantat ersetzen


Um einen Schneidezahn zu ersetzen, stellt ein Zahnimplantat die sicherste und effektivste
Methode dar, da sie die Kaukräfte in den Kiefer weiterleiten, den Kieferknochen belasten und
Knochenabbau verhindern. Um einen Knochenaufbau und Schleimhautrückgang zu verhindern,
ist es wichtig, einen frühen Implantationszeitpunkt zu wählen.
Sicherlich besteht auch die Möglichkeit, einen verlorengegangenen Schneidezahn durch
Zahnersatz, beispielsweise in Form einer Brücke, zu ersetzen. Jedoch müssten hierbei die
Nachbarzähne beschliffen und später auch überkront werden, wodurch diese Form der
Behandlung oftmals genauso teuer wird wie ein Einzelzahn-Implantat.
Erfahren Sie mehr zu den Kosten für Zahnimplantate.
Beim Verlust eines Unterkiefer-Schneidezahns entsteht oftmals nur eine kleine Lücke, die das
Einbringen von herkömmlichen Einzelzahnimplantaten, aufgrund ihres Durchmessers, erschwert.
Hierfür bieten viele Hersteller mittlerweile besonders schmale, zweiteilige Implantate an. Eine
weitere Möglichkeit stellen Mini-Implantate dar.

Vorteile von Zahnimplantaten


Zahnimplantate bieten viele Vorteile und sind die beste Lösung, um die Funktion und Ästhetik
der Zähne wiederherzustellen. Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über die Vorteile von
Zahnimplantaten:

Gesunde Zähne schonen


Im Gegensatz zu Brücken oder anderen Alternativen, bei denen die gesunden Zähne
abgeschliffen werden müssen, bieten Zahnimplantate den Vorteil, dass die Zahnsubstanz der
übrigen Zähne komplett erhalten bleibt. Dies mindert wiederum das Risiko von Infektionen und
Karies. Zahnimplantate sind somit nicht nur funktionell anspruchsvolle, sondern vor allem auch
schonende Lösung, um fehlende Zähne zu ersetzen.

Knochenschwund vermeiden
Gehen natürliche Zähne, beispielsweise durch einen Unfall, verloren, kommt es aufgrund der
fehlenden Belastung mit der Zeit zum Knochenabbau. Ähnlich wie Muskeln, die nicht mehr
trainiert werden, schwindet nämlich auch der Kieferknochen bei Nichtgebrauch. Der Vorteil von
Implantaten ist, dass sie den Kieferknochen wieder physiologisch belasten, das heißt sie
stimulieren den Knochen in ähnlicher Weise wie die eigenen Zähne und beugen somit den Abbau
des Kieferknochens und Knochenschwund vor.

Fehlbelastung der Zähne durch Zahnimplantate verhindern


Ein weiterer Vorteil von Zahnimplantaten ist, dass sie den Kiefer vor Fehlbelastungen schützen.
Durch fehlende Zähne und Zahnlücken werden die verbleibenden Zähne vermehrt belastet. Die
Zähne, die als Brückenpfeiler dienen, müssen dementsprechend eine erhöhte Kaukraft
aufnehmen, die sonst auf alle Zähne verteilt wurde.
Solch eine starke Belastung kann das Risiko von frühzeitigem Zahnverlust steigern, vor allem
wenn der Zahnhalteapparat bereits durch Parodontitis geschwächt ist.

Fester Halt & Sicherheit


Ein besonders ausschlaggebender Vorteil von Zahnimplantaten ist der feste Halt und die
Sicherheit, die sie Patienten geben. Auf Implantate lassen sich beispielsweise (bestehende)
Prothesen fest verankern, welches den Vorteil hat, dass dem Patienten schmerzhafte Druckstellen
erspart bleiben. Da zudem die Notwendigkeit einer Gaumenplatte durch den Einsatz von
Implantaten entfällt, kann der Erhalt des Geschmacksinns gewährleistet werden.

Lange Haltbarkeit
Ein ganz klarer Vorteil von Implantaten ist die Haltbarkeit. Wird stets auf eine gute Implantat-
Pflege und professionelle Nachsorge durch den Zahnarzt/Implantologen geachtet, haben
Zahnimplantate eine uneingeschränkte Lebensdauer.
Mehr Lebensqualität durch Zahnimplantate
Zahnverlust durch einen Unfall oder Erkrankungen sind schmerzhaft und belasten das
Selbstbewusstsein sowie die Psyche. Die Lebensqualität im Berufs- und Privatleben schwindet.
Alle genannten Vorteile von Implantaten resultieren somit in der Steigerung der Lebensqualität
des Patienten. Sie sind die sinnvollste Methode, um Zahnlücken oder einen komplett zahnlosen
Kiefer so schonend und so ästhetisch wie möglich zu behandeln.

Wichtigste Vorteile von Zahnimplantaten auf einen Blick:


 Schonen gesunder Zähne
 Kaufunktion und natürliche Ästhetik
 Erhalt des Geschmacksinnes
 Erhalt des Knochens
 Lange Haltbarkeit
 Mehr Sicherheit durch festsitzenden Zahnersatz
 Sicherer Prothesenhalt
Natürlich sollte nicht immer bis zum Zahnverlust gewartet werden bis ein Implantat in Erwägung
gezogen werden sollte. Bereits bei einer Parodontitis im fortgeschrittenen Stadium sollte
frühzeitig entschieden werden, ob ein nicht erhaltenswürdiger Zahn lieber entfernt werden sollte,
um Knochenabbau zu verhindern.

Was spricht gegen Zahnimplantate?


Gegenanzeigen und Kontraindikationen für Implantate
Zahnimplantate sind eine sonnvolle und effektive Möglichkeit, um fehlende Zähne dauerhaft zu
ersetzen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Zahnimplantate nicht für alle Patienten
geeignet sind, sprechen im Grunde nur wenige medizinische Gründe gegen eine
Implantatbehandlung.
Unter Gegenanzeigen, auch Kontraindikationen genannt, versteht man Gegebenheiten, die eine
Implantation unmöglich oder riskant machen. Hierbei unterscheidet man grundsätzlich zwischen
allgemeinmedizinischen Gegenanzeigen oder anatomisch bedingten Gegenanzeigen. Liegt eine
Kontraindikation für Zahnimplantate vor, ist in vielen Fällen oft nur eine differenzierte
Diagnostik oder spezielle Implantat-Arten notwendig, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Allgemeinmedizinische Gründe gegen Zahnimplantate


(Kontraindikationen)
Bei einer Implantation spielen nicht nur anatomische, sondern auch allgemeinmedizinische
Kontraindikationen eine wichtige Rolle und es ist zwingend notwendig ein besonderes
Augenmerk auf sie zu legen. Um das Risiko eines Misserfolges oder die Gefährdung der
Allgemeingesundheit so gering wie möglich zu halten, sollten etwaige Risikofaktoren mit dem
Behandler vorab besprochen werden.
Wichtige allgemeinmedizinische Kontraindikationen für Zahnimplantate:
 Osteoporose
 Nicht eingestellte Diabetes Mellitus
 Erkrankungen des Knochens oder des Bindegewebes
 Erhöhte Blutungsneigung
 Rauchen
 Titanunverträglichkeit bzw. Titanallergie

Anatomisch bedingte Kontraindikationen bei


Zahnimplantaten
Eine Reihe anatomischer Kontraindikationen können den Erfolg einer Implantation sowohl kurz-
als auch langfristig gefährden, schließen sie aber dennoch nicht aus. In den meisten Fällen ist es
nur nötig vorbereitende Maßnahmen durchzuführen, um den Behandlungserfolg zu sichern. In
jedem Fall ist eine ausreichende Diagnostik ausschlaggebend, um die richtige Behandlungsform
zu finden.
Wichtige anatomische Gegenanzeigen für Zahnimplantate:
 unzureichendes Knochenangebot
 schlechte Knochenqualität
 Gefährdung von Nervenästen oder Wurzeln von Nachbarzähnen
 Bruxismus, allgemein ungünstige Bissverhältnisse
 Nicht abgeschlossenen Kieferwachstum
 Erkrankungen von Kieferknochen, Mundschleimhaut oder Zahnhalteapparat
(Parodontitis)
Im Falle eines unzureichenden Knochenangebots ist ein vorheriger Knochenaufbau, bei dem
künstliche Knochensubstanz in den Kieferknochen eingebracht wird, in der Regel notwendig, um
den sicheren Halt des Implantats zu gewährleisten.

Beeinflusst das Alter den Implantationserfolg?


Für Zahnimplantate gibt es keine Altersbegrenzung nach oben. Gerade für Senioren sind
Implantate eine hervorragende Möglichkeit, um herausnehmbare und lockersitzende Prothesen zu
ersetzen und die Lebensqualität zu steigern. Steigendes Selbstwertgefühl sowie eine optisch
ansprechendere Ästhetik sind weitere Vorteile, die Zahnimplantate für Senioren mit sich bringen.
Gerade bei Kindern und Jugendlichen stellen Zahnimplantate oftmals eine Problematik dar, weil
der Kieferknochen sich bis zum 16. Lebensjahr im Wachstum befindet. Eine Implantation sollte
jedoch nicht immer ausgeschlossen werden. Es ist notwendig jeden Fall differenziert zu
betrachten und durch eine gute Diagnostik die bestmögliche Lösung zu finden. In manchen
Fällen ist eine Implantation trotzdem sinnvoll, um die Rückbildung des Kieferknochens durch die
langfristige Entlastung zu verhindern und einem eventuell zukünftig notwendigem
Knochenaufbau vorzubeugen.
In jedem Fall sollten Sie sich von einem fachkundigen Zahnarzt oder Implantologen ausgiebig
beraten lassen, um Kontraindikationen auszuschließen und Ihr individuelles Risiko gering zu
halten.
Sprechen die Kosten einer Implantatbehandlung gegen
Zahnimplantate?
Viele Patienten ziehen eine Implantatbehandlung oftmals nicht in Betracht, da sie die Kosten
scheuen. Hierzu lässt sich jedoch sagen, dass es mittlerweile Behandlungskonzepte wie z.B. All-
on-4™ gibt, die den Kosten von herkömmlichem Zahnersatz nahe kommen. Selbstverständlich
variieren die Kosten für Zahnimplantate je nach Ausgangssituation und ästhetischen Ansprüchen.
Eine Möglichkeit, um Kosten zu sparen, stellen günstige Zahnimplantate dar.

Nicht kompetente Behandler


Gegen eine Implantatversorgung spricht auf jeden Fall ein unkompetenter Behandler, der eine
sinnvolle Implantatbehandlung nicht anbieten will oder kann. Grund dafür ist oftmals die
fehlende Erfahrung oder mangelnde Kompetenz z.B. bei schwierigen Situationen, bei denen
beispielsweise ein Knochenaufbau notwendig ist.
Aus diesem Grund ist es stets empfehlenswert, sich an einen erfahrenen Implantologen bzw.
Zahnarzt zu wenden, der über die notwendigen Fortbildungen im Bereich der Implantologie
verfügt. Auf diese Weise kann eine sichere Versorgung mit Zahnimplantaten sichergestellt
werden.

Zahnimplantate: Haltbarkeit &


Langlebigkeit
Wachsen Zahnimplantate erfolgreich ein und werden im Rahmen einer professionellen Nachsorge
beim Zahnarzt gepflegt, liegt die Haltbarkeit von Implantaten nach 10 Jahren bei etwa 90%.
Achtet man zudem darauf, die Implantate durch gezielte Mundhygiene zuhause entzündungsfrei
zu halten und sie nicht zu überlastet werden, können Zahnimplantate ein Leben lang halten und
die Funktion der natürlichen Zahnwurzel übernehmen.
Auch im Vergleich zu herkömmlichen Zahnersatz hat sich gezeigt, dass Zahnimplantate eine
deutlich bessere Haltbarkeit haben und somit auch hinsichtlich ihrer Langlebigkeit und Sicherheit
einen großen Vorteil bringen. Die Haltbarkeit von Implantaten wird im Grunde von folgenden
Faktoren bestimmt:

Knochenangebot & Knochenqualität


Genügend Kieferknochen, der dem Zahnimplantat Halt gibt, stellt die Voraussetzung für eine
erfolgreiche Implantation dar. Je mehr Kieferknochen vorhanden ist, desto größer und länger
kann ein Implantat gewählt und eine höhere Belastbarkeit sowie Langlebigkeit ermöglicht
werden. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass es immer von Vorteil ist, längere Implantate
zu wählen. Zu große Implantat-Durchmesser können die Durchblutung um den Kieferknochen
herum verschlechtern und sogar Knochenabbau begünstigen.
Sollten das Knochenangebot und die Qualität nicht stimmen, muss vor der Implantation in der
Regel ein Knochenaufbau durchgeführt werden. Es gibt mittlerweile jedoch auch spezielle
Implantat-Formen und Behandlungskonzepte, die trotz (beginnendem) Knochenschwund,
eingesetzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Zygoma-Implantate oder All-on-4™.

Schwierigkeitsgrad der Implantat-Behandlung


Die Haltbarkeit von Implantaten hängt sicherlich auch von der individuellen Zahnsituation ab.
Eine Implantation gestaltet sich also umso schwerer, je mehr „Probleme“ vorliegen und
berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen:
 Kieferknochenangebot
 Zahnfleischsituation
 Individuelle Anatomie (Nervenverlauf, Zahnlage)
 Risiken

Prothetische Versorgung
Auch der Zahnersatz, der auf den Implantaten befestigt werden soll, muss angemessen gewählt
werden, um die Belastung gering zu halten und die Haltbarkeit der Zahnimplantate zu verlängern.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Regel drei Zahnimplantate
notwendig sind, um beispielsweise alle fehlenden Backenzähne durch eine Zahnbrücke zu
ersetzen. Bei einem zahnlosen Kiefer ist es empfehlenswert, 6-8 Implantate im Oberkiefer und
Unterkiefer einzubringen, um einer festsitzenden Brücke genügend Halt zu geben und die
Überlastung der Implantate zu vermeiden.
Mittlerweile gibt es jedoch verschiedene Behandlungskonzepte, die zahnlosen Patienten die
Möglichkeit geben, Prothesen bereits auf 4 gezielt eingesetzten Zahnimplantaten zu verankern.
Dazu zählt beispielsweise das All-on-4™-Konzept, fast and fixed, 4-Comfort®, genauso wie
Mini-Implantate, die eine lange Haltbarkeit und hohe Belastbarkeit aufweisen.

Implantat-Material – woraus sind


Zahnimplantate gemacht?
Für Zahnimplantate stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Seit gut 30 Jahren hat sich
Titan als Implantat-Material bewährt. Mittlerweile gibt es jedoch auch andere Implantat-
Materialien, unter anderem auch Keramik, das vor allem ästhetische Vorteile mit sich bringt.

Implantat-Material: Titan
Zahnimplantate werden seit etwa 40 Jahren in der Zahnmedizin eingesetzt, um die Funktion von
fehlenden Zähnen zu ersetzen. Der Werkstoff Titan hat sich dabei als Implantat-Material mit den
Jahren durchgesetzt, da es keine Abstoßreaktionen im Körper auslöst und zudem gut verträglich
ist.
Das Implantat-Material Titan kann allerdings durch geringe Mengen von Nickel und Zinn
verunreinigt sein, sodass es bei empfindlichen Patienten durchaus zu einer Titanunverträglichkeit
kommen kann. Eine Allergie gegen Titan selbst ist jedoch nicht bekannt.
Vor dem Einsetzen wird das Implantat-Material chemisch oder manuell angeraut, um eine
Verbindung mit der Knochensubstanz zu erleichtern. Dadurch verwächst der Implantat besser mit
dem Kieferknochen. Implantate aus Titan weisen eine gute Haltbarkeit auf.
Titanimplantate
Titan hat sich als Implantat-Material erfolgreich in der Implantologie durchgesetzt, da es
korrosionsbeständig und besonders gewebefreundlich ist. Titanimplantate kommen bereits seit
Jahrzehnten in der Zahnmedizin zum Einsatz, um fehlende Zähne erfolgreich zu ersetzen. Sie
bilden einen sicheren Verbund mit dem Knochen und stellen damit das ideale Material dar, um
die Haltbarkeit von Implantaten zu gewährleisten.

Positive Erfahrungen mit Titanimplantaten


Bereits in den 50er-Jahren wurde festgestellt, dass Titan sich biologisch neutral verhält und keine
allergischen Reaktionen auslöst. Auch Abstoß- oder Fremdkörperreaktionen wurden bei diesen
Erkenntnissen ausgeschlossen. Dies ist mitunter ein Grund, warum Titan bereits vor seinem
Einsatz in der Zahnmedizin als Werkstoff in der Orthopädie genutzt wurde. Mittlerweile ist Titan
ein gängiges Material, um beispielsweise auch Hüft- oder Kniegelenke zu Ersetzen.

Zahnimplantate aus Titan


Der Einsatz von Titanimplantaten in der Zahnmedizin konnte dementsprechend auch positive
Erfahrungen verzeichnen. Es hat sich gezeigt, dass der Körper ein Zahnimplantat aus Titan als
Teil des Körpers annimmt und der Kieferknochen direkt am Implantat anwächst. Um die
Haltbarkeit von Implantaten noch weiter zu steigern und die Verbindung mit dem Kieferknochen
zu erleichtern, werden Titanimplantate vor dem Einsetzen in den Kiefer angeraut.
Bei Patienten, die unter dünnem Zahnfleisch leiden oder Schneidezähne durch Implantate
ersetzen möchten, besteht bei Titanimplantaten aufgrund ihrer dunklen Farbe die Gefahr, dass
diese durchschimmern. Deutlich bessere ästhetische Ergebnisse liefern in solch einem Fall
Keramik-Implantate.

Besonderheit: Unverträglichkeit gegen Titan


Titan zeichnet sich durch seine verträglichen Eigenschaften aus. Eine Allergie gegen den
Werkstoff ist nicht bekannt. Allerdings ist es durchaus möglich, dass Titan durch Materialien, wie
Nickel, Zinn oder Zink in geringen Mengen verunreinigt sein kann. Dies wiederrum kann bei
empfindlichen und zu Allergien neigenden Patienten, zu einer Unverträglichkeit führen.

Keramikimplantate – weiße Zahnimplantate


Keramikimplantate sind weiße Zahnimplantate aus rein vollkeramischen Materialien. Wie
herkömmliche Titanimplantate werden sie als künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen
eingesetzt und im Anschluss an die Einheilungsphase mit einem prothetischen Aufbau versorgt,
um einen fehlenden Zahn zu ersetzten.
Im Gegensatz zu Implantatsystemen aus Titan sind Keramikimplantate ausschließlich aus weißer
Vollkeramik und erfüllen deutlich höhere ästhetische Ansprüche als Titanimplantate. Sie ähneln
der natürlichen Zahnsubstanz sehr und stellen somit eine hochwertige metallfreie Alternative dar.
Keramikimplantate aus Zirkonoxid
Keramik wird seit den Achtzigern in der Medizin verwendet und ist vielfach erprobt und
verbessert worden. Moderne Vollkeramik-Implantate bestehen aus einer sehr hochwertigen
keramischen Verbindung aus Zirkoniumoxid, oft auch als Zirkonoxid bezeichnet.
Zirkonoxid ist ein absolut biokompatibles, metallfreies Material, das keine metallbasierten
Unverträglichkeitsreaktionen auslöst (siehe: Titanunverträglichkeit) und z.B. als Alternative bei
einer bestehenden Titanallergie oder -unverträglichkeit verwendet werden kann.
Herkömmliche Zahnimplantate enthalten neben Titan zusätzlich weiterer Kleinstmengen
metallischer Bestandteile, wie z.B. Nickel oder Cadmium. Diese können toxisch wirken und
verursachen bei etwa 5-10% der Patienten eine Entzündungsneigung. Langfristig besteht in
diesen Fällen das Risiko das Implantat zu verlieren. Keramikimplantate bieten hier eine
gewebeverträgliche Alternative. Allergische Reaktionen bei diesem Material sind nicht bekannt.
Zusätzlich ist das metallfreie Zirkonoxid sehr bruchfest und weist keine ausgeschlossen werden
können.
Ein weiterer Vorteil des Zirkonoxids ist seine isolierende Wirkung gegenüber Bakterien. Dadurch
besteht für die Periimplantitis auslösende Bakterienflora kaum eine Ansiedlungsmöglichkeit auf
dem Werkstoff Zirkoniumoxid.
Periimplantitis ist die häufigste Ursache für den Verlust eines Zahnimplantats. Dabei
handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zahnbetts im Implantationsgebiets. Es
kommt zur Anlagerung bakterieller Beläge sowie zur Konkrementbildung rund um das Implantat.
Diese führen zum Abbau der Knochen- und Bindegewebsstrukturen und letztlich zur Lockerung
und zum Verlust des Implantats. Die hohe Widerstandsfähigkeit der keramischen
Implantatoberfläche gegenüber Bakterien minimiert dieses Risiko.
Durch seine außerordentliche Gewebeverträglichkeit ist das Zirkonoxid sehr gewebsaffin. Dies
führt zu einem wesentlich erfolgreicheren Verlauf der Einheilungsphase.

Implantat-Arten – verschiedene Formen von


Zahnimplantaten
Ursachen, die zu dem Verlust der natürlichen Zähne führen können, sind sehr vielfältig. Dabei
kommt es nicht einmal darauf an, ob ein Zahn oder mehrere Zähne verloren gegangen sind, aber
es ist Fakt, dass das Fehlen der Zähne die Lebensqualität erheblich einschränkt

Zahnimplantate sind eine der fortschrittlichsten Methoden, um die Kaufunktion und eine
ansprechende Ästhetik zu gewährleisten, wobei das Implantat die Funktion der natürlichen
Wurzel übernimmt. Bei Implantaten unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Arten und
Formen:

Implantat-Formen
Zahnimplantate gibt es in verschiedenen Formen. Neben Schraubenimplantaten gibt es noch
Implantat-Formen wie:
 Zylinderimplantate (ohne Gewinde)
 Stufenförmige Implantate (als Zylinder oder Schraube)
 Konische Implantate (als Schraube oder Stufenzylinder)
Heutzutage werden in den meisten Fällen Implantate in Form einer Schraube genutzt. Innerhalb
der Implantatformen kann man zudem noch zwischen einem einteiligen Implantat und
zweiteiligem Implantat unterscheiden.

Implantat-Arten
Implantate gibt es verschiedenen Materialien und Größen. Zu den unterschiedlichen Implantat-
Arten zählen z.B.:
 Mini-Implantate
 kurze Implantate
 schmale Implantate
 Zygoma-Implantate
 Einteilige Implantate
 Zweiteilige Implantate
Die einzelnen Implantatdurchmesser, die in den Kiefer eingelassen werden, liegen in der Regel
zwischen 3,3 mm und 5 mm. Die Längen der Implantate bieten sich je nach Knochenangebot
zwischen 8 mm bis hin zu 15 mm an. Die Länge der Implantate wird durch die
Kieferbeschaffenheit und die ausgehende Implantatsituation bestimmt. In der Regel werden 10
bis 15 mm lange Implantate genutzt. Bei einem guten Knochenangebot sind auch kürzere
Implantate ausreichend.

Alternativen zu den Implantat-Arten


Damit neue Zähne in dem Kiefer befestigt werden können, zeigen sich alternativ zu Implantaten
die bekannten klassischen Methoden, wie Brücken oder die herausnehmbare Zahnersatzmethode
in Form einer Teil- oder Vollprothese. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit der Kombination
aus beidem. Der behandelnde Zahnarzt wird hierbei gerne beratend zur Seite stehen

Einteilige Implantate
Als einteiliges Implantat bezeichnet man Implantat-Systeme, bei denen der Implantataufbau
(Abutment) bereits in die Implantatschraube integriert ist. Der Teil des Implantats der in den
Knochen eingebracht wird und der Teil auf dem der Zahnersatz verankert wird bilden somit eine
Einheit.

Einteilige Zahnimplantate - Vorteile


Die einteiligen Implantate besitzen keinen Spalt zwischen Abutment und Implantat. Sie haben
zudem einen kleineren Durchmesser, wodurch sie auch in kleine Lücken mit nur wenig Platz
eingesetzt werden können. Aufgrund ihrer schmalen Bauart können einteilige Implantat-Systeme
auch bei geringem Kieferknochenangebot in den Kiefer eingebracht werden, sodass in einigen
Fällen ein Knochenaufbau umgangen werden kann.
Einteilige Implantate - Nachteile
Einer der Vorbehalte gegenüber einteiligen Implantat-Systemen ist, das der Aufbauteil fest auf
dem Implantat integriert ist und somit kein individueller Beschliff des Aufbaus für die Zahnkrone
erfolgen kann. Insofern kann das ein Nachteil sein, dass die Zahnkrone, die auf dem Implantat
verankert werden soll, durch das fehlende Abutment nicht optimal ausgerichtet werden kann. Das
spielt jedoch eine große Rolle für die Funktion des Zahnersatzes und vor allem für die Ästhetik.
Bei einem zweiteiligen Implantat-System hätte man den Vorteil, das Aufbauteil so zu beschleifen,
wie man es benötigt.

Einteiliges Zahnimplantat - Alternativen


Je nach Implantatsituationen kommen einteilige Implantate häufig auch als Mini-Implantate vor,
die als Fixierung von Totalprothesen bei Zahnlosigkeit eingesetzt werden oder in der
Kieferorthopädie im Rahmen der Regulierung von Zahnfehlstellungen.

Einteiliges Implantat - Kosten


Im Vergleich zu zweiteiligen Implantaten, sind niedrigere Kosten in der Produktion sowie eine
höhere Bruchfestigkeit die Vorteile von einteiligen Implantaten.
Da sich einteilige Implantat-Systeme als Sofortimplantate sehr gut eignen, fallen Kosten für das
Abutment sowie Kosten für die Freilegungs-Operation weg. Der Einsatz mit einem einteiligen
Implantat stellt also eine diskutable aber jedoch preisgünstige Alternative dar.
Erfahren Sie mehr zu den Kosten für Zahnimplantate.

Zweiteilige Implantate
Zweiteilige Implantate sind der „Klassiker“ der Implantologie besteht aus dem eigentlichen
Implantatgewinde, das die Funktion der natürlichen Zahnwurzel übernimmt, und dem oberen
Teil, dem sogenannten Abutment, der aus dem Zahnfleisch rankt und nach der Einheilungsphase
mit der sichtbaren Zahnkrone versehen wird.
Das zweiteilige Zahnimplantat hat sich in der heutigen Implantologie stark durchgesetzt. Die
Trennung von dem unteren Teil des Implantates, dem Implantatkörper, und dem Aufbau, wies
große Vorteile auf. Durch die vielen individuellen Möglichkeiten der Abutmentgestaltung können
die besten Voraussetzungen geschaffen werden den aufgesetzten Zahnersatz in Form und
Funktion zu rekonstruieren.

Zweiteilige Zahnimplantate - Die Vorteile


Das am häufigsten verwendete System der verschiedenen Implantat-Arten ist das zweiteilige
Implantat-System. Es bietet zwei große Vorteile:
 Die Implantatschraube wird nach dem Einbringen in den Kieferknochen mit einer
Abdeckscheibe verschlossen und durch das Zahnfleisch bedeckt. Auf diese Weise kann das
Zahnimplantat gut geschützt einheilen.
 Die Form und der Winkel des Implantataufbaus können später gewählt werden, wodurch
sich der spätere Zahnersatz optimal in die Zahnreihe einpassen lässt.
Wenn Implantat und Aufbau gut und sicher miteinander verbunden sind, kann eine lange
Haltbarkeit gewährleistet werden.

Zweiteiliges Zahnimplantat - Die Nachteile


Da bei zweiteiligen Implantaten ein Spalt zwischen Implantatkörper und Aufbau stehen kann,
besteht bei diesem Implantat-System ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Zudem sind, im
Gegensatz zum einteiligen Implantat, zwei OPs notwendig, um eine endgültige Versorgung mit
Implantat und Zahnersatz zu ermöglichen.

Wann kommen zweiteilige Implantate zum Einsatz?


Empfehlenswert ist ein zweiteiliges Implantat-System bei normalem bis breitem Kieferknochen.
Auch zur Sofortimplantation eignet sich dieses System. Das heißt, unmittelbar nach der
Extraktion des Zahnes erfolgt die Versorgung mit einem provisorischen Zahnersatz am gleichen
Tag oder innerhalb eines kurzen Zeitraumes.

Zweiteiliges Implantat - Die Kosten


Durch den aufwendigen Aufbau eines zweiteiligen Implantates entstehen dadurch auch höhere
Kosten. Was ein zweiteiliges Implantat nun kostet kann man pauschal nicht sagen. Dies wird von
Fall zu Fall individuell berechnet, da es sich um eine Privatleistung handelt.

Mini-Implantate
Mini-Implantate stellen eine spezielle Implantat-Art dar. Im Vergleich zu herkömmlichen
Zahnimplantaten, zeichnen sich Miniimplantate dadurch aus, dass sie einen deutlich schmaleren
Durchmesser von unter 3mm haben. Sie können sowohl als Implantate im Unterkiefer oder
Implantate im Oberkiefer eingesetzt werden.
Spezialisten für Mini-Implantate
Hier finden Sie unsere bundesweite Arztsuche mit Spezialisten für Mini-Implantate

Einsatzmöglichkeiten von Miniimplantaten


Verwendung können Mini-Implantate bei unterschiedlichen Implantatsituationen finden. Sie
stellen grundsätzlich eine gute Möglichkeit dar, um (bestehende) Prothesen zu befestigen und
dem Patienten somit ein sicheren Tragegefühl zu geben.
Das Prinzip der Mini-Implantate basiert auf einem speziellen Verankerungssystem, das dem
lästigen Wackeln oder sogar Herausfallen der Prothese entgegenwirkt. In der Regel reichen
bereits vier bis sechs Miniimplantate aus, um einen festen Sitz zu gewährleisten. Die im
Kieferknochen eingebrachten Implantate sowie die Prothese verfügen über spezielle
Verbindungselemente, die fest ineinander einrasten. Eine Sofortbelastung der Mini-Implantate ist
durchaus möglich.
Zur Reinigung kann die Prothese dann selbstverständlich weiterhin problemlos herausgenommen
und wieder eingesetzt werden. Der Umgang gestaltet sich sehr unkompliziert und einfach, bietet
aber den erwünschten Tragekomfort.
Auch bei der Versorgung mit Zahnersatz können Mini-Implantate unterstützend eingesetzt
werden. Durch die provisorische Fixierung von Prothesen oder Brücken mit Miniimplantaten
(Interimsimplantate) wird dem Knochenabbau entgegen entgegenwirkt und der Halt des
vorläufigen Zahnersatzes verbessert.

Vorteile von Mini-Implantaten


Aufgrund ihres geringen Durchmessers können Mini-Implantate in einem minimal-invasiven
Eingriff in den Kieferknochen eingebracht werden. Während der Implantation muss die
Schleimhaut nicht großflächig geöffnet werden, was wiederrum zu einer minimalen
Narbenbildung führt und den Wundheilungsprozess begünstigt.
Der besonders gewebeschonende Eingriff ist daher in der Regel ohne weitere Nebenwirkungen
und postoperative Schmerzen. Zum anderen verfügen Mini-Implantate über eine kurze
Einheilungsphase, was eine volle Belastung bereits kurz nach dem Eingriff ermöglicht.
Darüber hinaus ist der Einsatz von Miniimplantaten auch bei fortgeschrittenem Abbau des
Kieferknochens möglich. Während bei gängigen Zahnimplantaten ein zusätzlicher
Kieferknochenaufbau notwendig wird, da das Implantat sonst nicht genügend Halt hat, ist dies
bei Mini-Implantaten nicht mehr zwingend erforderlich.

Kurze Zahnimplantate
Als kurze Implantate, zu denen gerne auch Mini-Implantate gezählt werden, bezeichnet man
Zahnimplantate mit einer Länge von 8mm und kleiner. Sie kommen als Implantat-Art in
Erwägung, um dem Patienten einen aufwendigen Knochenaufbau zu ersparen.

Die Lebensdauer
Kurze Zahnimplantate stellen an sich keine spezielle Implantatkategorie dar, weil sie dem Aufbau
von herkömmlichen Zahnimplantaten entsprechen. Sie wurden in der Vergangenheit oftmals mit
einer kurzen Haltbarkeit in Verbindung gebracht. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die
Überlebensrate von kurzen Implantaten mit der von Standardimplantaten vergleichbar ist.

Zahnersatz auf kurzen Implantaten


Eine Sofortbelastung, also die unmittelbare Verankerung von provisorischem oder endgültigem
Zahnersatz im Zuge der Implantation, gestaltet sich bei kurzen Implantaten häufig schwierig. Da
die Primärstabilität in Verbindung mit einem geringen Knochenangebot oftmals nicht ausreicht,
sollte Zahnersatz auf kurzen Zahnimplantaten erst nach einer endgültigen Einheilung erfolgen.

Kurze Implantate: Die Vorteile


Der Vorteil kurzer Implantate ist, dass aufwendige chirurgische Eingriffe vermieden werden
können und das Einsetzen von kurzen Zahnimplantaten auch bei begrenzten Knochenangebot
möglich ist. Auch bei den Kosten kann einiges gespart werden.
Bei Patienten, die bereits eine Prothese haben, können kurze Zahnimplantate verwendet
werden, um diese fest zu verankern. Ebenso ist die Behandlung wesentlich schonender, da im
Normalfall keine Zahnfleischschnitte benötigt werden. Kurze Implantate können für verschiedene
Implantatsituationen sowohl als Implantat im Oberkiefer als auch Implantat im Unterkiefer
genutzt werden.

Bio-Implantate
Als Bio-Implantate werden Zahnimplantate bezeichnet, bei denen kein metallischer Kontakt zum
umgebenden Körpergewebe besteht. Dadurch unterscheiden sie sich erheblich von klassischen
Implantaten, die in der Regel aus Titan gefertigt sind und somit unerwünschte Metallionen über
das umgebende Gewebe in den Körper abgeben können.
Ganz anders verhält es sich mit Bio-Implantaten. Sie verfügen über einen Implantanker mit
keramischer Titanoxid-Beschichtung, die als Diffusionsbarriere dient. So können mögliche
Begleitelemente des Titans, wie Nickel und Zinn, nicht in das Knochengewebe eindringen und
den Körper belasten. Auch der Implantataufbau besitzt eine harte Keramikbeschichtung, häufig
besteht diese aus Zirkonnitrid, die das Implantat zusätzlich vor äußeren Schädigungen schützt.

Abgrenzung zu Keramikimplantaten
Hinter Bio-Implantaten verbergen sich aber nicht zwangsläufig Keramikimplantate. Während
Keramikimplantate aus fertigungstechnischen Gründen einteilig sind, d.h. Implantatwurzel sowie
der Implantataufbau werden in einem Stück gefertigt, basieren Bio-Implantate auf einem
zweiteiligen Implantatsystem, bei dem der Implantataufbau von der Implantatwurzel separat
gefertigt und eingesetzt wird.
Wegen des komplexeren Handlings während der Implantation von Keramikimplantaten sowie
ihrer erschwerten Einheilung, entwickelte man neue Beschichtungstechniken, um den Kontakt
zwischen Metall und Gewebe zu vermeiden. Das Bio-Implantat war geboren und überzeugte mit
zahlreichen positiven Effekten für den Behandler und Patienten.

Die Verträglichkeit von Bio-Implantaten


Für Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, sind die Eigenschaften von Bio-
Implantaten von besonders hoher Bedeutung. Es ist wichtig, zu wissen, dass auch in den reinen
Titanimplantaten geringe Mengen an unerwünschten Zinn- oder Nickelbestandteilen enthalten
sind. Vor allem empfindliche Patienten können unter Umständen allergische Reaktionen
(Titanallergie) entwickeln, was in besonders schweren Fällen zum Verlust des gesetzten
Implantats führen kann.
Mit Bio-Implantaten kann jedoch das Risiko für solche Nebenwirkungen minimiert werden.
Durch die keramische Titanoxid-Schicht wird die Diffusion der Metallionen in das
Knochengewebe verhindert und allergischen Reaktionen vorgebeugt. Bio-Implantate zeichnen
sich somit durch eine sehr hohe Verträglichkeit aus und sind besonders für Allergiker und
Personen, die zu Überempfindlichkeit neigen, geeignet.
Im Vorfeld einer Implantation kann es ratsam sein, einen sogenannten Lymphozyten-
Transformations-Test (LTT) zu machen. Anhand einer Blutanalyse kann die individuelle
Verträglichkeit des Implantat-Werkstoffs Titan getestet werden und bereits im Voraus die richtige
Wahl getroffen werden. Ein solcher Test kostet ca. 150€.
Vorteile von Bio-Implantaten auf einen Blick
 Gute Anhaftung der Mundschleimhaut am Implantataufbau
 Minimierung einer Plaque-Akkumulation
 Vorbeugung von Riefen und Kratzern am Zahnersatz
 Schutz vor schädlichen Bakterien
 Schutz vor Periimplantitis und anderen potenziellen Folgeerkrankungen
 Hohe Bio-Kompatibilität
 Für Allergiker geeignet

Bio-Implantate
Als Bio-Implantate werden Zahnimplantate bezeichnet, bei denen kein metallischer Kontakt zum
umgebenden Körpergewebe besteht. Dadurch unterscheiden sie sich erheblich von klassischen
Implantaten, die in der Regel aus Titan gefertigt sind und somit unerwünschte Metallionen über
das umgebende Gewebe in den Körper abgeben können.
Ganz anders verhält es sich mit Bio-Implantaten. Sie verfügen über einen Implantanker mit
keramischer Titanoxid-Beschichtung, die als Diffusionsbarriere dient. So können mögliche
Begleitelemente des Titans, wie Nickel und Zinn, nicht in das Knochengewebe eindringen und
den Körper belasten. Auch der Implantataufbau besitzt eine harte Keramikbeschichtung, häufig
besteht diese aus Zirkonnitrid, die das Implantat zusätzlich vor äußeren Schädigungen schützt.

Abgrenzung zu Keramikimplantaten
Hinter Bio-Implantaten verbergen sich aber nicht zwangsläufig Keramikimplantate. Während
Keramikimplantate aus fertigungstechnischen Gründen einteilig sind, d.h. Implantatwurzel sowie
der Implantataufbau werden in einem Stück gefertigt, basieren Bio-Implantate auf einem
zweiteiligen Implantatsystem, bei dem der Implantataufbau von der Implantatwurzel separat
gefertigt und eingesetzt wird.
Wegen des komplexeren Handlings während der Implantation von Keramikimplantaten sowie
ihrer erschwerten Einheilung, entwickelte man neue Beschichtungstechniken, um den Kontakt
zwischen Metall und Gewebe zu vermeiden. Das Bio-Implantat war geboren und überzeugte mit
zahlreichen positiven Effekten für den Behandler und Patienten.

Die Verträglichkeit von Bio-Implantaten


Für Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, sind die Eigenschaften von Bio-
Implantaten von besonders hoher Bedeutung. Es ist wichtig, zu wissen, dass auch in den reinen
Titanimplantaten geringe Mengen an unerwünschten Zinn- oder Nickelbestandteilen enthalten
sind. Vor allem empfindliche Patienten können unter Umständen allergische Reaktionen
(Titanallergie) entwickeln, was in besonders schweren Fällen zum Verlust des gesetzten
Implantats führen kann.
Mit Bio-Implantaten kann jedoch das Risiko für solche Nebenwirkungen minimiert werden.
Durch die keramische Titanoxid-Schicht wird die Diffusion der Metallionen in das
Knochengewebe verhindert und allergischen Reaktionen vorgebeugt. Bio-Implantate zeichnen
sich somit durch eine sehr hohe Verträglichkeit aus und sind besonders für Allergiker und
Personen, die zu Überempfindlichkeit neigen, geeignet.
Im Vorfeld einer Implantation kann es ratsam sein, einen sogenannten Lymphozyten-
Transformations-Test (LTT) zu machen. Anhand einer Blutanalyse kann die individuelle
Verträglichkeit des Implantat-Werkstoffs Titan getestet werden und bereits im Voraus die richtige
Wahl getroffen werden. Ein solcher Test kostet ca. 150€.
Vorteile von Bio-Implantaten auf einen Blick
 Gute Anhaftung der Mundschleimhaut am Implantataufbau
 Minimierung einer Plaque-Akkumulation
 Vorbeugung von Riefen und Kratzern am Zahnersatz
 Schutz vor schädlichen Bakterien
 Schutz vor Periimplantitis und anderen potenziellen Folgeerkrankungen
 Hohe Bio-Kompatibilität
 Für Allergiker geeignet

Zygoma-Implantate
Es gibt verschiedene Implantat-Arten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Eine besondere Art
stellen Zygoma-Implantate für den Oberkiefer dar. Sie zeichnen sich durch ihre besondere Länge
von 5cm aus und werden in einem Winkel von 45 Grad im Jochbein verankert, das durch seine
besonders dichte Knochenstruktur eine hervorragend Voraussetzung für den Halt von Implantaten
bietet.

Wann kommen Zygoma-Implantate zum Einsatz


Zygoma-Implantate kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Implantate
wenig erfolgsversprechend sind. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Oberkieferknochen
bereits von deutlichem Knochenschwund gezeichnet, eine Knochentransplantation nicht mehr
möglich ist oder der Patient die Prozedur eines Knochenaufbaus nicht über sich ergehen lassen
möchte.
Besteht die Alternative von herkömmlichen Implantaten, dann sollte diese auch genutzt werden,
denn Zygoma Implantate sind die letzte Chance für Patienten, bei denen keine andere Form von
Implantaten mehr möglich ist. Eine alternative zu Zygoma-Implantaten bei bereits bestehendem
Knochenschwund stellt das All-on-4™-Behandlungskonzept dar.
Um Implantate im Oberkiefer stabil einsetzen zu können, müsste ein Knochenaufbau
vorgenommen werden. Dieser ist jedoch eine recht langwierige Angelegenheit, wobei oftmals
eine körpereigene Knochentransplantation durchgeführt wird, die sehr schmerzhaft sein kann. Bei
Zygoma-Implantaten ist ein Knochenaufbau nicht notwendig, da sie direkt im Jochbein verankert
werden, wo die Knochendichte hoch genug ist. Das bedeutet, dass die Kosten für den Eingriff
entfallen.
Spezialisten für Zygoma-Implantate

Behandlungsablauf bei Zygoma-Implantaten


Da Zygoma-Implantate im Jochbein verankert werden, ist eine präzise Diagnostik, beispielsweise
mit Hilfe eines digitalen Volumentomographen (DVT), im Vorfeld der Implantation besonders
wichtig, um das Risiko und die Gefahr einer Verletzung der Gesichtsnerven zu reduzieren.
Das Einsetzen von Zygoma-Implantaten stellt einen deutlich höheren operativen Aufwand dar, als
es bei einer herkömmlichen Implantation der Fall ist. Da der Eingriff auch den Bereich der
Gesichtsnerven umfasst, erfordert das Einsetzen der Implantate sowohl vom Implantologen als
auch Patienten größtmögliche Ruhe. Aus diesem Grund Patienten oftmals empfohlen Zygoma-
Implantate unter Vollnarkose einsetzen zu lassen. Eine Implantation unter lokaler Betäubung ist
allerdings auch möglich.
Um einen zahnlosen Oberkiefer mit festsitzendem Zahnersatz zu versorgen, werden auf jeder
Seite zwei Zygoma-Implantate in einem 45-Grad-Winkel in den Oberkiefer eingebracht. Diese
können in der Regel sofort mit einer provisorischen Brücke belastet werden, sodass der Patient
die Praxis mit festen Zähnen verlässt. In den meisten Fällen kann bereits nach wenigen Tagen der
endgültige Zahnersatz verankert werden.

Zygoma-Implantate Kosten
Die Kosten für den Eingriff variieren sehr und sind vor allem vom Befund des einzelnen
Patienten und den angewendeten Diagnostikmitteln abhängig. Hinzu kommen die Kosten für die
verwendeten Materialien sowie für die Anästhesie des Patienten. Einen Richtwert kann man
ungefähr zwischen 2500€ und 4000€ setzen. Eine genaue Aufstellung der Kosten erhält der
Patient in einem detaillierten Heil-und Kostenplan.

Ablauf einer Implantatbehandlung


Eine Implantat-Behandlung beginnt stets mit der Beratung des Patienten. Bei einem Erstgespräch
werden die Wünsche des Patienten erfasst und in dem Ablauf der Implantat-Behandlung
berücksichtigt. Durch die Erhebung der Krankengeschichte können Gegenanzeigen für
Implantate ausgeschlossen werden und der Ablauf einer Implantatbehandlung genauestens
geplant werden.
Im Rahmen einer präzisen Diagnostik, werden klassische oder dreidimensionaler
Röntgenaufnahmen (DVT) angefertigt, die eine genaue Darstellung des Kiefers ermöglichen. So
kann die Implantation genau geplant werden. Es erfolgt auch eine zeitliche Festlegung des
Eingriffs.
Bevor Zahnimplantate in den Kieferknochen eingebracht werden können, müssen vorliegende
Zahnerkrankungen, z.B. Parodontitis, behandelt werden. Oftmals ist auch ein Knochenaufbau
notwendig, um eine stabile Basis für Implantate zu schaffen.
Nach einer Zahnentfernung besteht die Möglichkeit der Sofortimplantation. In diesem Fall wird
der Verlust von Knochen- und Weichgewebs-Strukturen umgangen. Weiterhin ist eine verzögerte
Sofortimplantation bevor das Weichgewebe abgeheilt ist oder die Frühimplantation etwa 4 bis 8
Wochen nach Zahnentfernung vor einer vollständigen Heilung des Knochens möglich. Die
Spätimplantation findet nach vollständiger knöcherner Heilung des Zahnfachs statt (klassische
Implantat-Behandlung).

Der operative Eingriff


Im Ablauf einer Implantat-Behandlung wird der Knochen unter örtlicher Betäubung oder unter
Narkose freigelegt und mit einem Bohrer eine Mulde für das Implantat im Knochen bereitet. Das
Implantat wird nun in den Kieferknochen exakt eingepasst. Bei dem navigierten Implantieren
mittels einer Bohrschablone in Kombination mit 3D-Röntgendiagnostik und virtueller
Implantatplanung ist der Eingriff für den Patienten schonender (minimal-invasiv). Erfahren Sie
mehr über die Implantation selbst.
Die Einheilung erfolgt gedeckt oder offen. Hierbei wird das Implantat entweder auf Höhe des
freigelegten Knochens eingesetzt und bei der Heilung von der Schleimhaut verdeckt oder es ragt
offen aus der Schleimhaut heraus. Im letzteren Fall entfällt die spätere Freilegung des
Implantates.
In der Regel müssen Implantate vor einer Belastung zunächst 6 bis 12 Wochen einheilen. Nach
der Heilung wird das Implantat ggf. freigelegt und der gewählte feste oder herausnehmbare
Zahnersatz auf dem Implantat angebracht.

Zur Implantatpflege sind verstärkte Mundhygiene, prophylaktische Zahnarztbesuche sowie


professionelle Zahnreinigungen empfehlenswert.

Kosten einer Implantat-Behandlung


Allgemeine Angaben zu den Kosten sind nicht möglich. Sie sind abhängig vom Aufwand und
Schwierigkeitsgrad des Eingriffs. Auch die gewählten Materialien und Implantat-Formen
beeinflussen die Kosten. Die Anzahl der erforderlichen Implantate und der zahntechnische
Aufwand spielen hier ebenfalls eine Rolle. Erfahren Sie mehr zum Thema: Kosten für
Zahnimplantate
Eine Zahnzusatzversicherung oder die Krankenversicherung bieten Möglichkeiten, Kosten zu
sparen. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Festzuschüsse zu Implantaten. Diese können je
nach Bonussituation oder bei Härtefällen variieren.
Alternativen zur Implantat-Behandlung sind klassische Varianten wie herausnehmbarer
Zahnersatz sowie Brücken als fester Zahnersatz bei kleineren Lücken.

Zahnimplantate-Diagnostik
Die Grundlage einer erfolgreichen Implantation
Bei dem Einsetzen von Zahnimplantaten handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, daher
ist eine umfangreiche Diagnostik im Vorfeld der Behandlung besonders wichtig. Die genaue
Diagnostik für Zahnimplantate und die Planung des Eingriffs stellen die Grundlage dar, um eine
sichere Implantatbehandlung zu gewährleisten und ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Das Motto „gut geplant ist halb gewonnen“ gilt somit auch für die Zahnimplantat-Diagnostik.
Dadurch können die individuellen Bedürfnisse und Risiken eines Patienten festgestellt und die
für ihn optimale Lösung gefunden werden. Durch die präzise Planung kann ein präziser Eingriff
erfolgen und die OP-Belastung auf ein Minimum reduziert werden.
Eine gute Implantat-Diagnostik klärt ab, ob Gegenanzeigen für Implantate auftreten und eine
Implantation überhaupt möglich ist. Kontraindikationen für Implantate sind Wundheilungs- und
Gerinnungsstörungen, Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen oder Probleme mit der
Mundschleimhaut.

2D-Verfahren zur Implantat-Diagnostik


Zunächst wird der allgemeine Zustand der Zähne und Knochen anhand einer normalen
Röntgenaufnahme festgestellt. Damit wird eine Übersicht über den Gesundheitszustand des
Patienten im Mund- und Kieferbereich bestimmt. Die Implantationsposition kann genau geplant
werden, sofern der Nervenverlauf eindeutig erkennbar ist.

Zahnimplantate-Diagnostik mit 3D-Verfahren


Moderne Diagnostik-Verfahren, wie z.B. dreidimensionale Röntgengeräte, kommen heutzutage
immer öfter zum Einsatz und ermöglichen eine präzise Analyse des Kiefers (auch hinsichtlich der
Notwendigkeit eines Knochenaufbaus), der Knochenqualität und des Nervenverlaufs.
Das 3D-Röntgen, auch als digitale Volumentomographie (DVT) bekannt, bietet dem Patienten
viele Vorteile. Es ermöglicht eine genaue Diagnostik und Planung der Implantation. Ein weiterer
Vorteil des DVTs ist, dass dieses eine geringere Strahlenbelastung gegenüber herkömmlicher
Computertomographie (CT) aussendet und somit eine schonendere Behandlung ermöglicht. Mit
Hilfe der modernen 3D-Röntgen Diagnostik für Implantate kann eine digitale Röntgendatei den
Kiefer aus allen Winkeln betrachten.

Behandlungsplan
Ist die Analyse abgeschlossen, kann gemeinsam mit dem Patienten ein Behandlungsplan erstellt
und über den Zeitpunkt für eine Implantation entschieden werden. Mit der dreidimensionalen
Aufnahmetechnik kann der Behandler mit Hilfe einer Software die Implantatposition vorher
bestimmen und ggfs. eine Bohrschablone anfertigen

Der richtige Implantationszeitpunkt


Wann sollte ein Zahnimplantat gesetzt werden?
Wann ein Implantat eingesetzt wird, hängt von persönlichen, anatomischen und chirurgischen
Aspekten ab. Unter Abwägung von Risiken schlägt der Zahnarzt den Implantationszeitpunkt vor.
Einen optimalen Zeitpunkt gibt es in der Regel nicht, da die Ausgangssituation des Patienten
individuell betrachtet werden muss. Grundsätzlich gibt es drei Zeitpunkte für die Einbringung
von Zahnimplantaten.

Welche Implantationszeitpunkte gibt es?


 Bei der Sofortimplantation wird das Implantat sofort nach einer Zahnextraktion bis einige
Tage danach eingesetzt.
 Die Frühimplantation erfolgt nach Abheilung des Weichteilgewebes nach ca. 4-8 Wochen
 Bei der Spätimplantation wird bis zur Ausheilung des Knochens gewartet (ca. 3 Monate)

Vorteile und Nachteile der einzelnen


Implantationszeitpunkte
Eine Sofortimplantation ist vor allem bei Verlust eines Frontzahnes sinnvoll. Sie hat meist einen
kosmetischen Hintergrund. Erfolgt eine Spätimplantation zu spät, zum Beispiel dann, wenn ein
Zahn schon jahrelang fehlt, dann können zusätzliche Maßnahmen wie z. B. ein Knochenaufbau
notwendig werden. Bei späten Implantationen, wenn die Zahnlücke restlos ausgeheilt ist,
vermindert sich dafür im Gegenzug das Infektionsrisiko. Sofort- und Frühimplantation haben die
Vorteile einer verkürzten Behandlungsdauer.
Wie ermittelt der Behandler den richtigen
Implantationszeitpunkt?
Der Zahnarzt prüft im Rahmen der Diagnostik anhand eines Röntgenbildes den Zustand des
Kieferknochens. Wenn der Knochen stabil ist und eine ausreichende Qualität sowie genügend
Zahnfleisch aufweist, steht einer Implantation nichts mehr im Wege. Natürlich dürfen keine
Entzündungen vorliegen.
Viele Zahnärzte entscheiden sich für eine späte Implantation. Nach einigen Monaten hat sich der
Knochen stabilisiert und das Zahnfach ist vollständig ausgefüllt. Mehr Knochenmasse ist für ein
erfolgreiches Einsetzen des Implantats von Vorteil.

Die Diagnostik zur Ermittlung des richtigen


Implantationszeitpunktes
Um den richtigen Implantationszeitpunkt zu finden, ist eine umfassende Diagnostik besonders
wichtig. Mittels Röntgendiagnostik werden zweidimensionale Aufnahmen des Kiefers
angefertigt. Zudem verwenden viele Zahnärzte auch die dreidimensionale Röntgentechnik
(DVT), um schwierige Situationen oder den implantationszeitpunkt genauer festlegen zu können.
Erfahren Sie mehr zum Thema: Diagnostik für Zahnimplantate.
Implantologen in Ihrer Nähe

Zahnimplantate - Sofortimplantation
Wird ein Zahn entfernt und in der gleichen Sitzung durch ein Zahnimplantat versorgt, spricht man
von Sofortimplantation. Nach dem Einsetzen des Zahnimplantates, kann eine unbelastete
Einheilung, die dem klassischen Vorgehen entspricht, oder eine Sofortversorgung mit Zahnersatz
erfolgen.

Voraussetzungen für eine Sofortimplantation


Für eine Sofortimplantation müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu zählen unter
anderem:
 Entzündungsfreies Zahnfach und Weichgewebe
 Stabiler Kieferknochen
 Gute Kieferknochenqualität
 Ausreichend Zahnfleisch („dickes Zahnfleisch“)
Eine Sofortimplantation kann jedoch nur bei optimalen Knochenverhältnissen erfolgen. Dies
wird durch eine vorherige Diagnostik, beispielsweise durchdreidimensionale Röntgenaufnahmen
mittels digitaler Volumentomographie (DVT) abgeklärt.

Sofortimplantate
In der Experten-Sprechstunde "Sofortimplantate" beantwortet Dr Michael Jakob, Zahnarzt aus
Hamburg, Fragen von Patienten zum Thema sofortbelastbare Implantate. mehr...
Zum Profil von Dr. Michael Jakob / Patienten-Empfehlungen

Vorteile der Sofortimplantation


Der größte Vorteil einer Sofortimplantation ist, dass nur ein operativer Eingriff notwendig ist. Mit
einer relativ kurzen Behandlungsdauer kann das Zahnimplantat in das leere Zahnfach eingesetzt
werden, das durch die Zahnextraktion entstanden ist. Eine unästhetische Zahnlücke und der
Abbau des Kieferknochens kann somit verhindert werden.

Nachteile der Sofortimplantation


Der Nachteil ist ein erhöhtes Risiko von Restentzündungen. Nicht immer kann eine sofortige
Implantation erfolgen, aufgrund von möglichen Entzündungen oder notwendigem
Knochenaufbau, die eine Vorbehandlung in Anspruch nehmen muss.
Wegen des Behandlungskonzeptes der Sofortimplantation, kann der chirurgische und finanzielle
Aufwand reduziert werden. Durch den reduzierten operativen Aufwand entstehen dadurch
geringere Kosten. Erfahren Sie mehr zum Thema Kosten für Zahnimplantate.

Zahnimplantate - Frühimplantation
Der Begriff Früh-Implantation beschreibt den Zeitpunkt einer Implantation in Relation zur
Zahnextraktion bzw. zum Zahnverlust. Von einer Frühimplantation spricht man, wenn
Implantation ca. 4-8 Wochen nach der Extraktion erfolgt. Die Frühimplantation ist eine sehr
häufig vorkommende Variante der Implantatbehandlung.
Alternativen sind eine Sofortimplantation (ggfs. verzögerte Sofortimplantation) und die
Spätimplantation. Hier erfolgt die Implantation erst nach ca. 6 Monaten, wenn ein notweniger
Knochenaufbau erfolgreich abgeschlossen ist.

Die Vorteile einer Früh-Implantation:


 Weichteildeckung/Zahnfleischheilung abgeschlossen
 Keine Entzündungen (mehr) vorhanden
 Kein Knochenabbau, wichtig ist, dass das vorhandene Knochengewebe ein ganz
bestimmtes Maß der Belastung benötigt. Durch den Verlust eines Zahnes oder mehreren Zähne
geht die natürlich gegebene Belastung verloren.
 aber Knochen auch noch nicht vollständig abgeheilt (neu aufgebaut)
 Daher guter Eindruck, ob ggfs. ein Teil-Knochenaufbau gemacht werden muss. Dies hat
zur Folge, dass ein Knochenabbau nur an den betroffenen Abschnitten des Kiefers stattfindet.
 es ist eine genauere Planung möglich, da zwischen der Zahnextraktion bzw. dem
Zahnverlust einige Wochen Zeit sind. die einen Eingriff erlaubt
Es gibt die Frühimplantation sowohl mit unbelasteter Einheilung als auch mit Sofortbelastung,
wobei die unbelastete Einheilung häufiger vorkommt.

Frühimplantation zur Verhinderung des Infektionsrisikos


Erfolgt eine Implantation etwa 4-8 Wochen nach der Zahnentfernung, hat das Weichgewebe
genug Zeit, um abzuheilen. Dies bietet eine gute Ausgangssituation, um Zahnimplantate
erfolgreich einzusetzen und das Infektionsrisiko zu minimieren.
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Frühimplantation zum Erhalt des Kieferknochens


Knochenschwund kann durch Implantate verhindert werden, da die Kaukräfte auf den
Kieferknochen übertragen werden und ihn somit weiterhin belasten. Ein intaktes und
entzündungsfreies Weichgewebe erleichtert zudem den Wundverschluss bei einem möglichen
Knochenaufbau, der in der Regel notwendig wird, wenn Kieferknochen infolge der Wundheilung
deutlich abgenommen hat.

Welche Voraussetzungen für eine Früh-Implantation müssen


gegeben sein?
Bestimmt wird das angewendete Verfahren im Regelfalle von der Morphologie, also die Form
und Gegebenheit des Knochens. Zahnimplantate brauchen immer ein sicheres Fundament, denn
Implantate müssen fest im Knochen verankert sein. Fehlt dieses Fundament, kann hierbei ein
Knochenaufbau notwendig sein. Ebenso sollte das Weichgewebsangebot ausreichend sein.
Der Zahnarzt führt eine umfassende Diagnostik durch, die über den Behandlungsablauf beim
Aufbau der Knochen entscheidet. Daher gehören eine ausreichende Diagnostik und der
Knochenaufbau mit zu den Voraussetzungen für eine Frühimplantation.

Nachteile einer Frühimplantation


Eine Frühimplantation bietet den Nachteil, dass die Behandlung im Vergleich zur
Sofortimplantation länger dauert. Zudem kann es bei einigen Patienten, je nach Grund der
Zahnextraktion, beispielsweise durch schwerwiegende Entzündungen, zu einer gestörten bzw.
schlechten Wundheilung kommen. Dauert die Heilung des Weichgewebes zu lange, kann es zum
Abbau des Kieferknochens kommen, wodurch ein Knochenaufbau notwendig wird.

Zahnimplantate - Spätimplantation
Im Zuge einer Zahnextraktion stellt sich in vielen Fällen die Frage nach einer nachfolgenden
Versorgung durch ein oder mehrere Implantate. Für ein Implantat muss der Zahnarzt den
richtigen Zeitpunkt des Einsetzens bestimmen. Dabei stehen mit der Sofortimplantation, der
Frühimplantation und der Spätimplantation drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Was versteht man unter Spätimplantation?


Bei der Spätimplantation wird das Implantat in einem Zeitraum zwischen acht Wochen und drei
bis vier Monaten nach der Extraktion eingesetzt. Auch bei längerer Zahnlosigkeit wird von einer
Spätimplantation gesprochen.
Der Eingriff erfolgt dann, wenn die Ausheilung des Zahnfaches völlig abgeschlossen ist.
Spätimplantationen gelten im Vergleich zu Früh- oder Sofortimplantationen als weniger
risikoreich.

Wie kann eine Spätimplantation ablaufen?


Die Operation kann je nach Umfang des Eingriffs unter Narkose oder örtlicher Betäubung
erfolgen. Nach der Betäubung wird das Zahnfleisch geöffnet und mit einem Bohrer Platz für das
Implantat geschaffen. Dazu verwenden die meisten Zahnärzte eine Bohrschablone, für eine
genauere Positionierung der Implantate.
Die Implantatwurzel wird in den Knochen eingeschraubt. Mit einer Röntgenaufnahme wird der
korrekte Sitz kontrolliert. Die Wunde wird vernäht und das innere Gewinde für den späteren
Zahnersatz mit einer Verschlussschraube verschlossen. Der Eingriff für ein einzelnes Implantat
dauert ohne Komplikationen rund 45 Minuten.
Zum Einsatz kommen einteilige oder mehrteile Implantate. Einteilige Implantate werden sofort
mit dem Zahnersatz versehen und heilen offen ein. Bei zweiteiligen Implantaten wird die
künstliche Zahnwurzel in den Knochen eingesetzt und provisorisch mit einer Abdeckkappe
verschlossen. Nach der Einheilungsphase wird der Zahnersatz aufgeschraubt.

Spätimplantation: Vorteile
Die Spätimplantation ist in der Regel die risikoloseste Form der Implantation, da das Risiko für
Entzündungen geringer ist. Der Knochen ist nachgewachsen und bildet eine solide Basis für die
Wurzel des Implantats. Die Zahnfleischdecke ist geschlossen. Dadurch werden eventuell
notwendige Maßnahmen zum Knochenaufbau erleichtert.

Spätimplantation: Nachteile
Der Zahnlose Kiefer verliert zunehmend an Substanz und damit verschlechtern sich auch die
Voraussetzungen für eine Implantation. Der Nachteil einer Spätimplantation liegt in einer langen
Behandlungsdauer, da meist ein Knochenaufbau nötig ist. Besonders im Frontzahnbereich, also in
der ästhetischen Zone, ist die Zahnlücke bei einer Spätimplantation extrem störend.

Was kostet die Spätimplantation?


Die reinen Implantatskosten unterscheiden sich nicht zwischen einer Früh-, Spät- oder
Sofortimplantation. Ist ein Knochenaufbau notwendig, dann fallen zusätzliche Kosten an.
Erfahren Sie mehr zu den Kosten für Implantate.

Zahnimplantate – Die richtige Narkose


Bei einer Zahnimplantation ist die Durchführung einer Narkose unumgänglich, da das
Zahnimplantat durch einen Schnitt oder durch eine kleine Bohrung durch das Zahnfleisch
eingesetzt wird (minimal-invasiv). Prinzipiell können Patienten, falls der zuständige Zahnarzt
beides anbietet, zwischen einer örtlichen Narkose oder einer Vollnarkose wählen.

Vollnarkose bei Zahnimplantaten


Als Vollnarkose wird ein künstlicher Tiefschlaf bezeichnet. Wenn man Zahnimplantate in
Vollnarkose setzen will, muss während des kompletten Eingriffes immer ein Narkosearzt, der so
genannte Anästhesist, anwesend sein. Der Anästhesist ist für die Narkose verantwortlich und
überwacht die Vitalfunktionen des Patienten, während die Zahnimplantate eingesetzt werden.

Vorteile einer Vollnarkose


Der große Vorteil Zahnimplantate unter Vollnarkose zu setzen liegt darin, dass der Patient von
dem Einsetzen der Zahnimplantate nichts mitbekommt, da er sich im Tiefschlaf befindet. Auch
mehrere Zahnimplantate können gleichzeitig an einem Termin eingesetzt werden. Eine
Vollnarkose bietet sich deshalb vor allem bei Angstpatienten an, die sich diesen Eingriff sonst
nicht zutrauen würden.

Nachteil einer Vollnarkose


Zusätzliche Kosten können durch den Narkosearzt entstehen. Nach der Narkose darf die
Rückkehr nur mit einer Begleitperson erfolgen. Weitere Nachteile einer Vollnarkose ist die
obligatorische Nüchternheit vor dem Eingriff, die den Patienten schwächt und das
Schmerzverhalten nach der Operation nahhaltig beeinflusst.

Örtliche Betäubung bei Zahnimplantaten


Bei den meisten Patienten werden Zahnimplantate in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Hierbei wird der komplette Bereich in dem das Zahnimplantat eingesetzt werden soll betäubt, so
dass die Behandlung für den Patienten schmerzfrei durchgeführt werden kann. Die örtliche
Betäubung kann bei Bedarf auch mit Beruhigungsmedikamenten, die den Patienten entspannen,
kombiniert werden. In der Regel besteht auch die Möglichkeit Schmerzmittel während der
Behandlung nachzuspritzen.
Falls es sich um Angstpatienten handelt, die Panik vor der Behandlung haben und auch eine
Vollnarkose ablehnen, besteht bei vielen Ärzten die Möglichkeit ein Beruhigungsmittel zu
bekommen, das den Patienten entspannt. Ein Beruhigungsmittel sollte jedoch immer nur nach
Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt und nicht eigenständig eingenommen werden.

Vorteile einer örtlichen Betäubung


Die Kosten für Zahnimplantate unter örtlichen Betäubung sind deutlich niedriger als die
Kosten für eine Vollnarkose, da bei einer Vollnarkose immer der Anästhesist bezahlt werden
muss. Nach einer örtlichen Betäubung kann der Patient die Praxis in der Regel auch alleine
verlassen, während bei einer Vollnarkose eine Begleitung für den Nachhauseweg und die ersten
Stunden im Normalfall unabdingbar ist.

Nachteil einer örtlichen Betäubung


Nicht nur bei Angstpatienten kann das bewusste Miterleben des Ablaufes der Implantation als
störend empfunden werden, die man bei einer örtlichen Betäubung bei vollem Bewusstsein
miterlebt.

Fazit
Sowohl die Vollnarkose als auch die örtliche Betäubung bieten spezifische Vorteile. Diese sind
abhängig von der persönlichen Situation eines Patienten und der Implantatsituation, weshalb
jeder Patient die Entscheidung für eine Narkoseart, in Rücksprache mit seinem behandelnden
Arzt, sorgfältig abwägen sollte.

Zahnimplantate-Hersteller auf dem


deutschen Markt
Hersteller für Zahnimplantate gibt es auf der ganzen Welt. Auf dem deutschen Markt sind
insgesamt aktuell rund 200 Zahnimplantate-Hersteller aktiv. Die Hersteller setzen vor allem auf
Titanimplantate, wobei auch Keramikimplantate immer beliebter werde, da sie eine bessere
Biokompatibilität aufweisen ("metallfrei") und durch die weiße Farbe vor allem bei dünnem
Zahnfleisch weniger auffallen.
Zahnimplantate-Hersteller gibt es von güstig bis hochpreisig. Preisunterschiede sind vor allem in
der Kostenstruktur der Unternehmen, dem Vertriebsweg und dem Markendenken zu finden.
Die folgende Liste soll ein kurzer Überblick der vorhandenen Implantathersteller ohne Anspruch
auf Vollständigkeit sein. Einige Implantathersteller haben freundlicherweise Informationen für
Zahnimplantate:Arztsuche zur Verfügung gestellt.

medentis medical GmbH

medentis medical GmbH ist ein deutscher Hersteller vor allem für günstige Zahnimplantate, der
in Dernau an der Ahr in Rheinland-Pfalz ansässig ist und dort auch produziert.
Neben dem Produkt ICX-templant® ist medentis medical GmbH vor allem auch für das ICX-
Magellan®-System zur 3D-Planung von Implantationen bekannt. [mehr...]

Clinical House Dental GmbH

Clinical House Dental GmbH ist ein deutscher Hersteller, der in Duisburg ansässig ist und dort
unter anderem das Implantat-System PerioType® X-Pert produziert.
Neben dem Produkt "PerioType® X-Pert - das Implantat für Parodontitis- & Risikopatienten ist
Clinical House Dental GmbH auch für das zur Sofortimplantation entwickelte PerioType Rapid®
bekannt. [mehr...]

Nobel Biocare
 Nobel Guide™ zur 3D-Planung
 All-on-4 ™
All-On-4® - Feste Zähne auf 4 Implantaten
(an einem Tag)
Zahnersatz ohne Knochenaufbau
Innerhalb der Implantologie hat sich seit langem ein Konzept etabliert, das festsitzenden
Zahnersatz (meist) in nur einer Sitzung ermöglicht. Das All-On-4®-Konzept setzt dabei vor allem
auf eine hochwertige und zugleich kosteneffiziente und zeitsparende Lösung, um Patienten mit
Zahnersatz zu versorgen.

Was ist All-On-4®?


Das Behandlungskonzept All-On-4® des Herstellers Nobel Biocare richtet sich an Patienten, die
mehrere Zähne oder den vollständigen Zahnbogen ersetzen müssen oder bereits über eine
Prothese verfügen. Es handelt sich dabei um ein speziell entwickeltes Implantatsystem, das einen
festen Halt und hohen Tragekomfort für Zahnersatz bietet.

Die Besonderheit des Verfahrens liegt – wie der Name schon sagt - darin, dass der gesamte
Zahnbogen auf nur vier Zahnimplantaten befestigt wird. Dies ist zum einen der speziellen Form
der Implantate geschuldet als auch ihrer Positionierung im Kiefer. Denn anders als klassische
Zahnimplantate, die einzeln anstelle des verlorenen Zahns in den Kieferknochen eingesetzt
werden, sieht das All-On-4-Konzept eine ganz bestimmte Anordnung und Neigung der vier
Implantate vor.
Dabei liegt dem Verfahren das Ziel zu Grunde, das oftmals noch günstige Knochenangebot im
zahnlosen Kiefer, vor allem im Bereich der Frontzähne, zu nutzen und so eine festsitzende
Versorgung zu ermöglichen. Zwei der vier Implantate werden daher im hinteren
Backenzahnbereich in einem 45°Grad-Winkel eingebracht, während die verbleibenden anderen
beiden Implantate jeweils an die Stelle des zweiten Schneidezahns implantiert werden.
Diese schräge Implantation der hinteren Zahnimplantate stellte seiner Zeit ein Novum dar, das in
der Zahnmedizin bislang als unmöglich angesehen wurde, und ebnete den Weg für eine sichere
Einbringung von Zahnimplantaten im Oberkiefer und Unterkiefer ohne zwingend einen
Knochenaufbau durchführen zu müssen. Selbstverständlich muss aber auch für eine Implantation
nach dem All-On-4®-Konzept ausreichend Kieferknochen vorhanden sein.
In der Regel ist dies auch der Fall. Falls nicht, bietet die Implantologie unterschiedliche Verfahren
zum Knochenaufbau und viele weitere Implantatsysteme (wie z.B. Zygoma-Implantate oder
Mini-Implantate), sodass sich für jede individuelle Zahnsituation eine optimale Lösung finden
lässt.

Wann kommt eine Versorgung nach dem All-On-4®-Prinzip


in Frage?
Generell ist jeder Patient, der von einer teilweisen oder vollständigen Zahnlosigkeit betroffen ist,
für eine All-On-4®-Versorgung geeignet. Wichtig ist dabei allerdings die Abwägung der Risiken
und des Nutzens in der individuellen Situation. Der Restbestand der Zähne sollte daher entweder
so gering oder nicht mehr erhaltungswürdig sein, sodass eine festsitzende Zahnversorgung auf
lange Sicht die sinnvollere Alternative darstellt.
Das spezielle Implantatsystem von All-on4® ist besonders bei Patienten sinnvoll, die einen
unbezahnten Kiefer haben. Das können Angstpatienten sein, die aufgrund ihrer Zahnarztangst
Zähne verloren haben oder Patienten, die in Folge von Parodontitis oder aufgrund ihres Alters
(Senioren) wenige oder keine gesunden/eigenen Zähne mehr haben.
Auch Prothesenträger können von diesem Behandlungsverfahren profitieren und einen festen Sitz
der Prothese ermöglichen. Ferner kann auch bei Aplasie (Nichtanlage von Zähnen) die All-On-
4®-Methode eingesetzt werden.

Behandlungsablauf mit All-On-4®-Implantaten


Wie jeder chirurgische Eingriff erfordert auch die Behandlung mit All-On-4® eine präzise
Planung und Durchführung, damit jedes einzelne Zahnimplantat an seiner exakten Position sitzt.
Nur auf diese Weise kann ein langanhaltendes Ergebnis gewährleistet werden. Die Behandlung
nach dem All-On-4®-Konzept lässt sich in vier Schritte einteilen:
1. Diagnostik und Implantatplanung
2. Extraktion aller noch vorhandenen Zähne
3. Implantation der All-On-4®-Zahnimplantate
4. Sofortversorgung mit Zahnersatz

Diagnostik und Implantatplanung bei All-On-4®


Da die schräge Implantation der hinteren Zahnimplantate freihändig kaum möglich ist, wird der
Zahnarzt bzw. Implantologe sowohl bei der Diagnostik als auch der Planung der gesamten
Implantation von modernster Technik unterstützt. Mithilfe der digitalen Volumentomographie
(DVT), einem dreidimensionalen Röntgenverfahren, wird zu Beginn der Kiefer geröntgt.
Auf Grundlage der gewonnenen Aufnahmen kann die aktuelle Zahnsituation sowie die spätere
Einbringung der Implantate im Kiefer am Computer geplant werden, auch 3D-Implantatplanung
genannt. Dabei ermöglicht das hochauflösende Bildgebungsverfahren die Analyse sowohl von
Zähnen, Kieferknochen und umliegenden Blutgefäßen und Nervenverläufen und erlaubt eine
exakte Bestimmung der vorhandenen Knochensubstanz, die Wahl der richtigen Implantatgröße
sowie die funktionelle und ästhetische Anpassung der zukünftigen Zahnkronen an die
Gesichtsstrukturen.
Basierend auf diesen Daten wird die virtuelle Planung 1:1 mittels einer hochpräzisen,
dreidimensionalen Bohrschablone in die Realität umgesetzt. Diese Bohrschablone navigiert den
Implantologen während des Eingriffs im Kiefer, in dem sie die genaue Position, Neigung und
Durchmesser für das Implantat anzeigt. Man spricht daher auch von einer 3D-navigierten
Implantation oder schablonengeführten Implantation.

Extraktion aller noch vorhanden Zähnen


Damit Zahnersatz mit All-On-4® überhaupt möglich ist, muss der Kiefer zahnlos sein. Nicht
immer weisen Patienten bereits einen zahnlosen Kiefer auf, sodass die wenigen eigenen Zähne,
die in der Regel nicht mehr erhaltungswürdig sind, entfernt werden müssen. Dies geschieht in der
Regel unmittelbar vor der Implantation. Das heißt, die Entfernung der Restzähne findet im
Rahmen der Implantation statt.
Implantation der All-On-4®-Implantate
Die schablonengeführte Implantation ist besonders komfortabel und schonend, da sie meist ganz
ohne Schneiden und Nähen durchgeführt werden kann und Schwellungen sowie Schmerzen
minimiert. Mittels der erstellten 3D-Bohrschablone werden während des Eingriffs zunächst die
vier Bohrlöcher gesetzt, die später den Implantatkörper, also die künstliche Zahnwurzel, tragen
und ihn fest im Kieferknochen umschließen.
Danach wird der Implantatkörper mit dem Implantataufbau (Abutment) verschraubt, der nun
leicht aus dem Zahnfleisch herausragt. Der Implantataufbau dient dazu mit einem speziellen
Befestigungsverfahren, das vergleichbar ist mit einem Druckknopfsystem, den Zahnersatz später
fest und sicher zu halten. Anschließend wir die Sofortversorgung (ein festsitzendes Provisorium)
jeweils an den vier Implantaten fest fixiert. In der Regel wird nach einigen Wochen das
Provisorium durch die endgültige, festsitzende Brücke ersetzt.
Die gesamte Implantation sowie die Sofortversorgung mit provisorischem Zahnersatz lassen sich
mit dem All-On-4®-Prinzip sicher und schnell planen und durchführen. Je nach
Ausgangssituation ist die komplette Versorgung mit Zahnersatz in nur einer Sitzung möglich. Die
gesamte Behandlungsdauer, angefangen bei der Diagnostik über die Einwachsphase bis hin zum
endgültigen Anpassen des finalen Zahnersatzes kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Sofortversorgung mit Zahnersatz


Bei der Sofortversorgung handelt es sich um eine festsitzende, rein implantatgetragene Brücke
aus Kunststoff. Sie dient als Provisorium, bis der finale Zahnersatz fertig gestellt ist und wird im
Anschluss an die Implantation mittels einem speziellen Druckknopfverfahrens mit den gesetzten
Zahnimplantaten verbunden und ist sofort belastbar. Der verwendete Kunststoff (Composite) lässt
sich der natürlichen Zahnfarbe anpassen und bietet eine optimale Funktionalität.
Jedoch kann er bei einer langfristigen Versorgung bestimmte Nachteile aufweisen, weshalb für
den finalen Zahnersatz häufig auf die Herstellung einer festsitzenden Brücke mit der CAD-CAM-
Technologie (CEREC) zurückgegriffen wird. Sie erlaubt eine computergestützte und damit
hochpräzise Herstellung von vollkeramischem Zahnersatz. Diese Art der Versorgung erfüllt
neben der dauerhaften Stabilität auch höchste ästhetische Ansprüche.

Vorteile einer All-on-4®-Behandlung


 stabil sitzender Zahnersatz
 mehr Tragekomfort
 bessere Aussprache
 Planungssicherheit für Zahnarzt und Patient
 Minimierung von Komplikationen
 hohe Ästhetik
 Sicherheit beim Essen und Sprechen
 kein Herausnehmen zur Reinigung mehr nötig
 keine schmerzhaften Druckstellen im Mund
 Vorbeugung von Knochenabbau
 attraktives Preis-Leistungsverhältnis
 transparenter und leichter nachvollziehbarer Therapieplan
 kürzere Behandlungsdauer und Einheilungszeit
 flexible Behandlungsmöglichkeiten
 wissenschaftlich bewährt und dokumentiert

Risiken bei All-On-4®


Wie bei allen Implantatbehandlungen sind Wundheilungsstörungen möglich. Ernsthafte Risiken
gehen von einer All-On-4®-Behandlung nicht aus. Allerdings hängt der Langzeiterfolg der
Therapie hauptsächlich von der Mundhygiene ab. Deshalb sind sorgfältige Zahnpflege sowie
regelmäßige Verlaufskontrollen beim Zahnarzt – mindestens zweimal im Jahr – entscheidend.
Nur durch kontinuierliche Individualprophylaxe kann Entzündungen wie z.B. Periimplantitis
effektiv vorgebeugt werden.
Zudem gibt es zwei Risikogruppe für Implantate: Raucher und Diabetes-Patienten. Im Vergleich
zu anderen implantologischen Eingriffen, haben Raucher mit dem All-On-4®-Prinzip ein
niedrigeres Komplikationsrisiko. Dennoch sind die Voraussetzungen als Raucher für eine
dauerhafte Haltbarkeit der Implantate nicht optimal. Eine regelmäßige Kontrolle und Vorsorge im
Rahmen einer Implantatprophylaxe beim behandelnden Zahnarzt ist daher von besonderer
Wichtigkeit, um Implantatverlust vorzubeugen.
Zahnimplantate bei Diabetes sind heute keine Seltenheit mehr. Ein gut eingestellter Diabetes und
ein fortgeschrittenes Lebensalter muss nicht per se ein Risiko darstellen. Durch eine enge
Zusammenarbeit mit dem behandelnden Hausarzt und dem Engagement sowie einer guten
Mundhygiene des Patienten können die Risiken minimiert werden, so dass auch Diabetes-
Patienten von den Vorteilen eines Implantats profitieren.
Auch bestimmte Medikamente wie z.B. Bisphosphonate, Herzerkrankungen oder schwere
Störungen des Immunsystem können problematisch sein. In diesen Fällen sollte zuvor der
behandelnde Hausarzt hinzugezogen werden. Im Falle einer vorrausgegangenen
Strahlenbehandlung des Kiefers wird empfohlen mindestens 1 Jahr mit der Implantation zu
warten.

Kosten einer All-On-4®-Behandlung


Generell setzen sich die Kosten für eine Implantatversorgung mit All-On-4® aus den
zahnärztlichen und den zahntechnischen Leistungen zusammen. Ihre Höhe ist davon abhängig,
wie die gesundheitliche Ausgangsituation und wie umfangreich die Behandlung ist. Im Falle
einer All-On-4®-Behandlung sind daher zu berechnen:
 zahnärztliches Honorar
 Diagnostik und Implantatplanung mit einem DVT-Röntgen
 All-On-4®-Implantate
 Fertigung einer Sofortversorgung
 Fertigung des finalen Zahnersatzes
 Sonstiges Material
Bei der Kostengestaltung spielen auch die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten
eine tragende Rolle, denn wer sich beispielsweise für vollkeramischen Zahnersatz entscheidet
oder Allergien aufweist und daher auf allergiefreie Keramikimplantate zurückgreift, muss mit
höheren Kosten rechnen. Ob ein oder beide Kiefer therapiert werden müssen, schlägt sich
ebenfalls in den Kosten nieder.
Die Gesamtkosten einer Standard-Implantatversorgung mit All-On-4® für einen zahnlosen Kiefer
liegen bei etwa 8000€ bis 14.000€. Dies liegt vor allem an dem höheren Behandlungsaufwand
aufgrund der 3D-Implantatplanung und dem aufwendigeren Zahnersatz. Dem gegenüber stehen
allerdings die Kosteneinsparung für einen Knochenaufbau, beispielsweise mit einem Sinuslift,
sowie die Minimierung operativer Risiken.

Implantat-Pflege
Die richtige Implantat-Pflege ist entscheidend, um den Erfolg und die Haltbarkeit von
Implantaten sicherzustellen. Neben der optimalen häuslichen Zahn- und Mundhygiene, ist vor
allem auch die regelmäßige Inanspruchnahme einer Implantat-Prophylaxe und professionellen
Implantat-Nachsorge wichtig, um zu gewährleisten, dass das Implantat entzündungsfrei bleibt
und verlorengegangene Zähne in seinem vollen Umfang ersetzen kann.

Implantat-Pflege: Unterschiede zwischen Zahn und


Implantat
Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie zwischen Zahn und Zahnimplantat geht man seit den
Anfängen der Implantologie davon aus, dass Implantate eine erweiterte Pflege benötigen als
natürliche Zähne.
Warum? Weil die natürlichen Zähne durch spezielle Fasern zwischen Wurzel und
Kieferknochen, dem sogenannten Zahnhalteapparat, befestigt werden und das Zahnfleisch direkt
am Zahn anhaftet. Im Gegensatz zum Implantat bietet das Zahnbett somit einen besseren Schutz
vor gegen bakterielle Infektionen als das Implantatbett, bei dem das Zahnfleisch lediglich locker
anliegt.
Unzureichende Implantat-Pflege fördert die Entstehung einer Periimplantitis und steigert das
Risiko von Implantatverlust.

Wichtigkeit der Implantat-Pflege


Regelmäßige Implantat-Prophylaxe und richtige Implantat-Pflege sind für Implantologen
entscheidende Bedingungen, wenn es darum geht, eine Garantie auf Implantate zu geben. Um die
Langlebigkeit von Implantaten zu sichern und ihre Vorteile vollkommen auszukosten, kommen
verschiedene Möglichkeiten und Methoden der Implantat-Pflege in Frage. Dazu zählen unter
anderem:
 Zahnbürsten
 Zahnseide (Floss)
 Zahnzwischenraumbürsten
 Professionelle Zahnreinigung (PZR)
 Implantat-Prophylaxe
Knochenaufbau (Knochenaugmentation)
Indikationen, Gründe, Methoden und Kosten eines
Knochenaufbaus
Ein Knochenaufbau wird notwendig, wenn die Menge an Knochen nicht ausreicht oder die
Kieferknochenstruktur nicht stimmt, um ein Zahnimplantat fest im Kiefer zu verankern. Grund
hierfür ist Knochenschwund bzw. Knochenabbau, der in Folge von Zahnlosigkeit oder
Zahnerkrankungen entstanden ist und ohne eine adäquate Behandlung weiter fortschreitet. Dann
ist auch das übrige Gebiss von schweren Folgen für die Zahngesundheit und weiterem
Zahnverlust bedroht.
Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, dass ein dichterer Kieferknochen Zahnimplantate deutlich
besser annimmt, als ein dünner, poröser Knochen. Somit gilt: Je höher und dicker der
Kieferknochen ist, desto besser sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Einsetzen
von Zahnimplantaten.
Der Knochenaufbau, oder, wie es fachlich richtig heißt, die Kieferaugmentation oder
Kieferaufbau, ist also die operative Methode, den zahnlosen Anteil des Ober- und Unterkiefers
aufzubauen.

Indikation – Wann ist ein Knochenaufbau notwendig?


Noch bis Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Knochenaufbau allein zur
Verbesserung und Stabilität von Prothesen und Prothesenlagern eingesetzt. Dies ist heute nicht
mehr Fall. Mit der Weiterentwicklung der Implantologie und damit von Zahnimplantaten wird ein
Knochenaufbau heutzutage fast ausschließlich in Kombination mit einer Implantat-Versorgung
durchgeführt.
Dafür sind unterschiedliche Gründe verantwortlich. Zum einen kann mit dem Knochenaufbau ein
ausreichend großes Knochenvolumen aufgebaut werden, um ein Zahnimplantat sicher und fest zu
verankern. Zum anderen kann durch das Implantieren von Knochenersatzmaterial das natürliche
Knochenwachstum angeregt und so einem Knochenabbau entgegengewirkt werden. Dies wirkt
sich auch positiv auf die Nachbarzähne bzw. die Zahngesundheit aus, da das Risiko für weiteren
Zahnverlust minimiert wird.
Gehen natürliche Zähne, beispielsweise durch einen Unfall, verloren, kommt es aufgrund der
fehlenden Belastung mit der Zeit zum Knochenabbau. Ähnlich wie Muskeln, die nicht mehr
trainiert werden, schwindet nämlich auch der Kieferknochen bei Nichtgebrauch. Zahnimplantate
belasten den Kieferknochen wieder physiologisch, sie stimulieren den Knochen in ähnlicher
Weise wie die eigenen Zähne und beugen somit den Abbau des Kieferknochens vor.
Für die Realisierung des Knochenaufbaus wird deshalb vorausgesetzt, dass
 eine längere Zahnlosigkeit vorliegt
 Zahnersatz in Form von Zahnimplantaten gewünscht wird und
 eine Implantation aber nicht ohne einen Knochenaufbau realisierbar ist,
da der Kieferknochen bereits zu stark abgebaut ist. Schwierig gestaltet sich eine Implantation,
wenn der Kieferknochen weniger als 5mm breit und weniger als 8 – 10mm hoch ist. Dann kann
dem Zahnimplantat nicht genügend Halt geboten werden. Je höher und dicker der Kieferknochen
also ist, desto besser sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Einsetzen von
Zahnimplantaten.
Spezialisten für Knochenaufbau

Gründe für Knochenabbau


Dass ein Knochenaufbau überhaupt erst notwendig wird, kann unterschiedliche Ursachen haben.
Meist ist es eine Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis), die den Abbau des
Kieferknochens hervorruft. Aber auch Zähne, die gezogen oder verloren gegangen sind, können
für einen Knochenabbau verantwortlich sein.
Möglich ist auch, dass der Kieferknochen sich erst nach einer Implantation abbaut. Dann hat sich
in Folge einer Periimplantitis der Bereich um das Implantat herum entzündet, wodurch diese
bakterielle Entzündung in den Kieferknochen gelangen konnte. In manchen Fällen genügt es, das
Implantat freizulegen und die Entzündung zu entfernen. In anderen Fällen muss das Implantat
entfernt, der der Knochen ggfs. wieder aufgebaut und das Zahnimplantat reimplantiert werden.
Von Knochenschwund sind häufig Angstpatienten sowie ältere Patienten betroffen. Denn sie
haben rechtzeitige Behandlungen versäumt oder tragen bereits eine prothetische Versorgung.
Besonders für Prothesenträger ist Vorsicht geboten, da sich durch die unnatürliche
Druckbelastung der Zahnprothese auf den Zahnhalteapparat der darunterliegende Kieferknochen
abbaut. Dabei ist aufgrund der unverhältnismäßigen Druckverteilung der Unterkiefer meist
stärker vom Knochenschwund betroffen als der Oberkiefer.

Unterteilung von Schweregraden und ihre Bedeutung für


den Knochenaufbau
Die unterschiedlichen Stadien eines Knochenabbaus werden in sogenannte Resorptionsklassen
kategorisiert. Im Allgemeinen wird die entstandene Schädigung am Kieferknochen in sechs
Klassen eingeteilt. Dabei stellt Klasse 1 den Kiefer im noch bezahnten Stadium mit geringen
Knochendefiziten dar, während Klasse 6 eine extreme Volumen- und Größenabnahme des bereits
unbezahnten Kieferknochens und somit einen hohen Behandlungsbedarf aufweist.
Anhand dieser Kategorisierung können die notwendige Therapie und der Umfang des
Knochenaufbaus bemessen werden. Je weiter der Knochenschwund fortgeschritten ist, desto
komplexer wird der Knochenaufbau. Das heißt, der operative Eingriff gestaltet sich im
zunehmenden Stadium der Erkrankung anspruchsvoller und erfordert dementsprechend mehr
Behandlungs- sowie Einheilzeit. Und auch die Behandlungsmethode sowie die Wahl des
jeweiligen Knochenersatzmaterials können davon abhängig sein.

Das Knochenersatzmaterial für einen Knochenaufbau


Die moderne Zahnmedizin bietet heute vielfältige Möglichkeiten, den natürlichen Kieferknochen
zu ersetzen. Hierfür kommen unterschiedliche Knochenersatzmaterialien in Frage, deren Einsatz
zum einen von dem jeweiligen Grad des Knochenschwunds und zum anderen auch von den
persönlichen Kriterien und den Vorlieben des Behandlers abhängen. Denn jedes Material setzt für
sich unterschiedliche Voraussetzungen voraus und bedarf eines erfahrenen Umgangs.
Heutzutage wird in erster Linie Knochenersatzmaterial in Form von Eigenknochen oder
synthetischem Material verwendet. Beide Materialien sind für den Körper unbedenklich und
werden von diesem gut aufgenommen. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Techniken wie das
Bone Splitting und das Bone spreading, die einen Knochenaufbau ermöglichen, ohne direkt
Ersatzmaterial nutzen zu müssen.
Weitere Informationen und Arten von Ersatzmaterial sowie ihren Eigenschaften finden Sie in der
Rubrik: Knochenersatzmaterial für Knochenaufbau

Behandlungsmethoden bei einem Knochenaufbau


Die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode für den Knochenaufbau des Kiefers hängt vor
allem von der Art des Knochendefizits ab. So kann der Kieferknochen zu schmal oder zu niedrig
sein. Außerdem kommt es darauf an, an welcher Stelle im Mund (Oberkiefer, Unterkiefer, Front-
oder Seitenzahnbereich) der Mangel an Knochenmasse sich befindet. Aufgrund der
unterschiedlichen Knochenstruktur, sind z.B. einige Besonderheiten bei Implantaten im
Oberkiefer sowie Implantaten im Unterkiefer zu beachten.
Vor allem im Seitenzahnbereich ist das Knochenangebot für eine Implantation meist ungünstig
und dadurch, dass die Kieferhöhle so viel Raum im Oberkiefer einnimmt, wird in vielen Fällen
ein Knochenaufbau im Oberkiefer notwendig. Häufig angewandte Techniken und Methoden für
einen Knochenaufbau sind beispielsweise:
 Sinuslift
 Nasenbodenelevation
 Socket-Preservation
 Trapdoor Technik
 Bone Spreading und Bone Splitting (Kieferknochenverbreiterung)
 Distraktionsosteogenese (Kieferknochenerhöhung)
 Auflagerungsosteoplastik mittels Eigenknochen (Kieferkamm-Augmentation)
Eine informative Erläuterung mit den Vor- und Nachteilen der einzelnen Verfahren finden Sie in
der Rubrik Knochenaufbau Methoden.
Sind alle Voruntersuchungen, Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode für den Patienten
abgewogen und die Planung abgeschlossen, muss zudem entschieden werden, ob eine
Sofortimplantation oder eine Spätimplantation erfolgen soll. Diese Entscheidung ist unter
anderem von den Kiefergegebenheiten und chirurgischen Gesichtspunkten abhängig.

Risiken beim Knochenaufbau


Im Allgemeinen ist ein Knochenaufbau mit nur wenigen Risiken verbunden, deren Auftreten
zudem sehr gering ist. Ein Knochenaufbau wird in aller Regel gut vertragen und ist von den
Beschwerden her mit einer Zahnextraktion vergleichbar. Allerdings kann ein geringes Restrisiko
für Komplikation nicht ausgeschlossen werden, sodass für einen Knochenaufbau dieselben
Risiken bestehen wie für jeden anderen medizinischen Eingriff.
Dazu gehört beispielsweise das allgemeine Risiko für Infektionen, Entzündungen oder
Wundheilungsstörungen sowie dass das Knochenersatzmaterial unter Umständen nicht richtig mit
dem natürlichen Knochen verwachsen kann und wieder entnommen werden muss. Die
Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch sehr gering, denn eine Abstoßung kommt nur in seltenen
Fällen vor. Durch eine präventive Antibiotikagabe wird direkt nach dem Knochenaufbau diesen
möglichen Restrisiken vorgebeugt.
Unter Umständen kann es während des Eingriffs passieren, dass die Membran, die die Nasen-
und Kieferhöhle voneinander trennt, oder der Unterkiefer- und Zungennerv verletzt wird. Eine
Verletzung der Membran kann mit entsprechenden Gegenmaßnahmen direkt versorgt werden. Im
Fall einer Verletzung des Nervs kann sich ein vorübergehendes Taubheitsgefühl der Unter- oder
Oberlippe einstellen. Nur sehr selten bleibt dieser Zustand dauerhaft.

Alternativen zum Knochenaufbau


Als konservative Alternative zum Knochenaufbau ohne Zahnimplantate können klassische
Formen eines Zahnersatzes wie Zahnbrücken, Kronen und Prothesen eingesetzt werden. Je nach
Ausgangssituation (fehlender Einzelzahn, Restbezahnung, Freiendsituation oder komplette
Zahnlosigkeit; vgl. Rubrik Implantat-Situationen / Implantat-Szenarien), muss abgewogen
werden, welche Form des Zahnersatzes den restlichen gesunden Zähnen am nächsten kommt.
Bei konventionellen Brücken müssen beispielsweise mindestens zwei gesunde und kariesfreie
Zähne geschliffen werden, wobei die Folge ein irreparabler Substanzverlust ist. Der Einsatz von
Zahnimplantaten bietet im Vergleich stets einen höheren Komfort und beugt Knochenabbau
sowie der Fehlbelastung der übrigen natürlichen Zähne vor.
Möchte man jedoch nicht auf herausnehmbaren Zahnersatz zurückgreifen und mehr
Lebensqualität durch den Tragekomfort und Sicherheit von Zahnimplantaten erhalten, gibt es
speziell für den Oberkiefer Implantate, sogenannte Zygoma-Implantate, die aufgrund ihrer Länge
und Positionierung auch bei und trotz bereits vorhandenem Knochenschwund im Oberkiefer
eingesetzt werden können. Eine weitere implantatgestützte Alternative zum Knochenaufbau ist
das All-on-4™ Konzept, bei dem eine Prothese mittels einer Stegkonstruktion auf 4 Implantaten
pro Kiefer verankert wird. Teilweise geht das Konzept auch, je nach Kiefersituation, mit 2, 6 oder
8 Implantaten.

Knochenaufbau Methoden
Wenn ein Zahnimplantat nicht sicher im Kieferknochen verankert werden kann, ist ein
Knochenaufbau notwendig. Darunter werden die unterschiedlichsten Verfahren verstanden, die
der künstlichen Rekonstruktion des Kieferknochens dienen und deren Techniken und Aufwand
beträchtlich variiert. Diese Unterschiede machen sich auch in den Kosten für Knochenaufbau
bemerkbar. Ein Knochenaufbau kann sowohl aufgrund fehlender Knochenhöhe (vertikal) oder
mangelnder Knochenbreite (sagittal) durchgeführt werden. Dabei gilt letzteres weniger
problematisch als die Rekonstruktion der fehlenden Knochenhöhe.

In Abhängigkeit von individueller Zahn- und Knochensituation und den persönlichen


Bedürfnissen und Wünschen des Patienten sind in der Implantologie die folgenden
Knochenaufbau-Methoden gebräuchlich.

Knochenanlagerung mit Knochenersatzmaterial oder


Knochenmehl
Diese Knochenaufbau-Methode ist eine der einfachsten Techniken des Knochenaufbaus. Ihr Ziel
ist den Kieferknochen zu erweitern und somit den Knochen in seiner Breite wieder aufzufüllen.
Es handelt sich also um einen sagittalen Knochenaufbau. Eine Knochenanlagerung ist
ausschließlich bei kleineren Knochendefekten erfolgsversprechend. Seltener ist auch eine
Anwendung in Kombination mit dem Sinuslift-Verfahren gebräuchlich, sofern ein stabiler Raum
zum Knochenwachstum vorhanden ist.

Bei der Knochenanlagerung kommt entweder synthetisches Knochenersatzmaterial oder


Knochenmehl zum Einsatz. Der synthetische Ersatz wird in Form von kleinen Kügelchen
gefertigt und unter die Mundschleimhaut in den Knochendefekt gegeben. Dort wird das Material
von Knochenzellen unterwandert und fungiert nunmehr als eine Stützranke für das Wachstum des
Eigenknochens. Langfristig wird so der Knochendefekt mit überwiegend körpereigener
Knochensubstanz geschlossen.

Eine andere Variante der Knochenanlagerung ist die Verwendung von Knochenmehl.
Knochenmehl ist sozusagen ein Abfallprodukt, das während des Bohrvorgangs entsteht. Damit
sind feine Bohrspäne gemeint, die mit speziellen Filtern aufgefangen oder durch Schaber vom
Kieferkamm abgehobelt werden. Um eine ungestörte Einheilung des Ersatzmaterials bzw. der
Knochenspäne sicherzustellen, wird der Augmenationsbereich, also der Bereich in dem der
Knochenaufbau stattfindet, mit einer speziellen Membran abgedeckt.

Sie dient als Barriere zwischen Knochen und Weichgewebe und erlaubt es dem eingelagerten
Knochen in Ruhe einzuheilen. Heutzutage werden bei fast jeder Art des Knochenaufbaus
resorbierbare Membranen angewendet, die nach einiger Zeit vom Körper selbstständig abgebaut
werden können.
Spezialisten für Knochenaufbau

Knochenspreizung (Bone Spreading)


Durch einen fortgeschrittenen Knochenschwund ist in einigen Fällen der Kieferknochen bereits
so schmal, dass er nicht mit einem Implantat versorgt werden kann. Hiervon ist häufiger der
Oberkiefer betroffen. In solchen Fällen ist es möglich den Kieferknochen durch eine sogenannte
Knochenspreizung (Bone Spreading) zu weiten und für das Implantat vorzubereiten. Mit
speziellen Techniken wird bei dieser Knochenaufbau-Methode der schmale Kieferknochen
gespalten und vorsichtig geweitet. Daraufhin wird das Implantat in den entstandenen Spalt
eingebracht und bei Bedarf der restliche Hohlraum mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt, um das
Implantat zu fixieren.

Das Bone Spreading ebnet damit den Weg für eine stabile Verankerung von Zahnimplantaten
ohne Knochen direkt aufzubauen. Dieses Verfahren eignet sich aufgrund der unterschiedlichen
Eigenschaften der Kiefer nur für den Knochenaufbau im Oberkiefer. Dieser verfügt nämlich über
eine viel weichere Knochenqualität und lässt sich daher einfacher spalten. Der Unterkiefer
hingegen ist deutlich härter, weshalb eine Knochenspreizung hier nicht in Frage kommt. Der
Übergang zwischen Knochen und Weichgewebe wird auch hier mit einer Membran versehen.

Knochenspaltung (Bone Splitting)


Die Knochenspaltung (engl. Bone Splitting) ist eine Knochenaufbau-Methode, die Anwendung
findet, wenn eine herkömmliche Knochenspreizung (Bone Spreading) aufgrund einer zu geringen
Restknochenmasse nicht durchgeführt werden kann. Das Verfahren ist mit einem deutlich
höheren Aufwand verbunden, da der Kieferknochen zunächst gespalten und dann zusätzlich
gespreizt wird, um ausreichend Platz für ein Implantat in dem schmalen Knochen zu schaffen.

Verbleibende Hohlräume werden daraufhin zusätzlich mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt. Ein


auf diese Weise behandelter Kieferknochen bietet allerdings noch kein stabiles Fundament für ein
Implantat. Durch die aufwendige Prozedur braucht der Kieferknochen eine bestimmte Zeit, um
einheilen zu können und belastbar zu sein. Die Einheilphase beträgt einige Monate, erst danach
ist eine erfolgreiche Implantation möglich.

Socket Preservation
Socket Preservation heißt so viel wie „Erhaltung des Zahnfachs“. Leider trifft diese Bezeichnung
nicht genau zu. Vielmehr handelt es sich bei der Socket Preservation um eine Maßnahme zur
Erhaltung und Regeneration des Kieferknochens nach Zahnverlust. Nach jeder Extraktion eines
Zahns – sei es aufgrund einer schweren Parodontitis oder nach einem Zahnunfall – kommt es
zum Verlust des Knochengewebes. Dadurch fällt das Zahnfach, die sogenannte Alveole, etwas in
sich ein und die Kontur des Kieferknochens wird schmaler. Benachbarte Zähne können dann mit
der Zeit in eine leichte Schieflage geraten und der Knochenschwund schreitet weiter voran.

Um diesen Prozess zu unterbinden, wendet man eine Socket Preservation an. Ihr Ziel ist es, das
Knochenvolumen zu erhalten. Das Verfahren konzentriert sich darauf, die Knochenhöhle, in der
zuvor der extrahierte Zahn gestanden hat, wieder aufzufüllen. Für diese Art des Knochenaufbaus
ist körperfremdes Knochenersatzmaterial besser geeignet als Eigenknochen. Denn, um
körpereigenes Material zu gewinnen, müsste ein weiteres Operationsgebiet geschaffen werden.
Dies würde eine zusätzliche Belastung für den Patienten und seine Zahngesundheit bedeuten, die
vermeidbar ist.

Der Vorteil einer Socket Preservation liegt neben einer besseren Ästhetik der Mundschleimhaut,
in der Erhaltung des Kieferkamms und der Vereinfachung weiterer Behandlungsschritte. Für eine
anschließende Versorgung mit implatatgestütztem Zahnersatz ist der Knochen nämlich bereits
vorbereitet und muss nicht zeitgleich mit der Implantation aufgebaut werden. Dies kann mitunter
auch zu geringeren Gesamtkosten für die Implantation führen. Diese Technik eignet sich vor
allem beim Verlust von Einzelzähnen. Bei größeren Lücken muss ihr Einsatz für jeden
Behandlungsfall individuell begutachtet werden.

Wie sich die Gesamtkosten einer Implantatversorgung genau zusammensetzen, erfahren Sie in
der Rubrik: Zahnimplantate Kosten.

Distraktionsosteogenese (Knochenneubildung)
Eine Methode von Knochenaufbau ist die sogenannte Distraktionsosteogenese, deren wörtliche
Übersetzung das Verfahren bereits erklärt: „Knochenneubildung durch Auseinanderziehen“. In
Anlehnung an das Prinzip der orthopädischen Extremitätenrekonstruktion und -verlängerung wird
so neue Knochensubstanz gewonnen. Dabei macht sich die Oralchirurgie das Prinzip der
sekundären Knochenheilung zu Nutze.

In einem chirurgischen Eingriff wird zunächst eine Durchtrennung bzw. Spaltung des Knochens
herbeigeführt. Zwischen den beiden Knochenbruchstücken beidseits des Spalts wird ein
sogenannter Knochendistraktor eingesetzt, der mit einer kontrollierten Zugkraft die Bruchflächen
auseinanderzieht. Durch die operativ erzeugte Fraktur wird der Körper zum natürlichen Aufbau
von Zahnknochen angeregt. Die stetige Knochenausdehnung führt dazu, dass kontinuierlich neue
Knochensubstanz gebildet wird, bis das benötigte Knochenvolumen erreicht ist.

Die Distraktionsosteogenese erfordert zwei operative Eingriffe – einen zur Knochenspaltung und
dem Einsatz des Distraktors sowie einen zu seiner Entfernung. Dies nimmt mehrere Wochen
Behandlungszeit in Anspruch. Deshalb stellt diese Methode des Knochenaufbaus eine weitaus
aufwendigere Alternative dar und wird bei besonders schweren Kieferknochenrekonstruktionen
angewendet. Bekannt ist dieses Verfahren auch aus der Kieferorthopädie, wo es viel häufiger zur
Gaumenerweiterung bei schmalen Oberkiefern, insbesondere bei Kindern, Anwendung findet.

Sinuslift
Der Sinuslift (auch Sinusbodenelevation) ist eine Methode, um speziell Knochenaufbau im
Oberkiefer durchzuführen. Er wird für Rekonstruktionen ab einer Knochenhöhe von weniger als
2-3mm eingesetzt. Im Seitenzahnbereich des Oberkiefers ist häufig nicht genug Knochen
vorhanden, um ein oder mehrere ausreichend lange Zahnimplantate zu verankern. Dieser
Umstand wird durch fortschreitenden Knochenabbau zusätzlich erschwert. Eine effiziente
Methode das Knochenvolumen aufzubauen stellt der Sinuslift dar.

Ziel dieser speziellen Form des vertikalen Knochenaufbaus ist die Gewinnung und Erweiterung
von Knochenhöhe, wofür der Boden der Kieferhöhle (Sinus) angehoben wird. Dadurch entsteht
ein Hohlraum in der Kieferhöhle, der mit synthetischem oder körpereigenem
Knochenersatzmaterial ausgefüllt wird. Anschließend kann entweder direkt oder zeitverzögert
eine Implantation durchgeführt werden.

Ein wesentlicher Vorteil des Sinuslift-Verfahrens ist sein körperschonendes Prinzip. Für den
Eingriff ist in den meisten Fällen nur eine lokale Betäubung notwendig. Darüber hinaus wird der
Kieferknochen nur an einer einzigen Stelle minimalinvasiv eröffnet. Einzig durch ein seitliches
Fenster entweder im Kieferknochen (interner Sinuslift) selbst oder durch das Implantatbohrloch
(externer Sinuslift) wird der Operationsbereich zugänglich.

Da der Sinuslift eine gesonderte Stellung innerhalb des Knochenaufbaus darstellt, haben wir
Ihnen alles Wissenswerte nochmal gesondert zusammengestellt. Ausführliche Informationen
findet Sie in der Rubrik Sinuslift.

Welche Knochenaufbau-Methode ist für mich die richtige?


Welches Verfahren zur Anwendung kommt, hängt von der individuellen Knochensituation ab und
richtet sich nach Ihrem medizinischen Bedürfnis. Bei der Wahl der für Sie sinnvollsten Methode
können Sie als Patient wenig mitsprechen, denn hier müssen sowohl ästhetische, funktionelle als
auch allgemeinmedizinische Faktoren einbezogen werden. Diese entscheiden letztlich, welche
Knochenaufbau-Methode in Ihrem speziellen Einzelfall sinnvoll und erfolgsversprechend ist.

Alternativ zum Knochenaufbau besteht die Möglichkeit einer Versorgung mit speziellen
Implantaten und/oder Verfahren, die selbst bei vorhandenem Knochenschwund eingesetzt werden
können. Dazu zählen beispielsweise Zygoma-Implantate, Mini-Implantate sowie das All-on-4™
Konzept.

Knochenaufbau-Material /
Knochenersatzmaterial
Welche Knochenaufbaumaterialien zum Einsatz kommen können
Ein Knochenaufbau im Kiefer kann mit Hilfe von verschiedenen Knochenaufbaumaterialien bzw.
korrekt Knochenersatzmaterialien durchgeführt werden. Neben menschlichem oder tierischem
Material gibt es mittlerweile auch künstliches Knochenaufbau-Material, das genutzt werden
kann, um Knochendefekte erfolgreich zu behandeln und eine stabile Basis für Zahnimplantate zu
schaffen. Das Angebot der verschiedenen Knochenaufbaumaterialien ist so groß, dass auch bei
individuellen Unverträglichkeiten auf unterschiedliche Materialien zurückgegriffen werden kann.
Welches Material verwendet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die nicht allesamt
rational sind:
 Wie viel Kieferknochen muss aufgebaut werden?
Wenn außerordentlich viel Knochen augmentiert werden muss, ist eine Transplantation von
Eigenknochen aus dem Beckenkamm womöglich eine sinnvolle Variante.
 Welches Material bevorzugt der behandelnde Implantologe?
Manche Behandler augmentieren ausschließlich mit Eigenknochen oder ausschließlich mit
künstlichem Knochenersatzmaterial.
 Möchte der Patient neben der Zahn-OP zusätzlich am Becken operiert werden?
 Möchte der Patient tierisches Material im Körper haben?
 Was ist in der jeweiligen Situation am wirtschaftlichsten?
Einen ausführlichen Überblick über die möglichen Knochenersatzmaterialien und Methoden zum
Knochenaufbau finden Sie im Folgenden:

Eigenknochen (Autogenes Knochenaufbaumaterial)


Eigenknochen ist eines der gängigsten Knochenaufbaumaterialien, um einen Knochendefekt zu
behandeln. Zudem ist Eigenknochen ein sicheres Knochenaufbau-Material, da keine
Abstoßreaktionen des Körpers zu erwarten sind.
Je nach Größe des Knochendefekts kommen für einen Knochenaufbau mit Eigenknochen
Transplantate aus der Hüfte, dem Kinn oder dem hintersten Abschnitt des Unter- oder
Oberkieferkamms in Frage. Bei der Verwendung von Hüftknochen ist ein zusätzlicher Eingriff
im Krankenhaus unter Vollnarkose notwendig.
Vorteil: Durch die neu eingebrachten Ersatzknochen wird eine stabile Leitstruktur geliefert und
die Knochenbildung zum Verwachsen angeregt. Das eingesetzte Transplantat muss in der Regel
einige Monate einheilen, bevor ein Zahnimplantat eingebracht werden kann.

Isotransplantat (Isogenes Material)


Bei isogenem Material sind der Spender und Empfänger genetisch identisch. Das ist bei
Zwillingen der Fall, weshalb diese Form von Knochenersatzmaterial nur bei dieser
Personengruppe einsetzbar ist. Da das Knochentransplantat, auch Isotransplantat genannt, viele
gleiche genetische Marker aufweist, kann das Material besonders gut eingegliedert werden ohne
eine Antigen-Antikörper-Reaktion (Immunreaktion) auszulösen.

Knochenaufbau durch Fremdknochen (Allogenes Material)


Bei dem Knochenaufbau mit menschlichem Fremdknochen werden gefriergetrocknete- oder
Leichenspenderknochen verwendet. Hierbei muss der Spender Kriterien erfüllen, die zum
Patienten passen. Zuerst klingt das Verfahren etwas gewöhnungsbedürftig, Fremdknochen als
Knochenaufbau-Material zu verwenden. Es beinhaltet jedoch einige Vorteile:
 Es regt die Knochenneubildung an
 Es ist volumenstabil
 Es ist auch für größere Knochendefekte verwendbar
 Es führt zu einer schnelleren Knochenbildung als es bei künstlichen oder xenogenen
Knochenaufbaumaterialien der Fall ist
Bei der Verwendung von Fremdknochen als Material für Knochenaufbau fallen jedoch höhere
Kosten an. Zudem ist ein geringes Restrisiko für die Übertragung von Krankheiten sowie eine
Immunreaktion nicht auszuschließen.

Tierisches oder pflanzliches Gewebe (Xenogenes Material)


Xenogene Knochenersatzmaterialien werden aus tierischem oder pflanzlichem Gewebe
hergestellt. Das bekannteste xenogene Material ist Bio-Oss® der Firma Geistlich Biomaterials,
das aus Rinderknochen hergestellt wird. Grundbestandteil von xenogenen
Knochenaufbaumaterialien ist Hydroxylapitat. Das ist eine Substanz, die auch im menschlichen
Knochen vorkommt.
Da viele Implantologen und Patienten aufwendige Operationen zur Gewinnung von
Eigenknochen vermeiden möchten, werden xenogene Knochenersatzmaterialien sehr häufig und
in vielen Praxen ausschließlich verwendet.
Vorteil: Die xenogenen Materialien für Knochenaufbau sind gut erforscht und ermöglichen eine
erfolgreiche und verlässliche Knochendurchbauung.

Synthetische Knochenmaterialien (Alloplastisches Material)


Zu synthetischen Knochenaufbau-Materialien zählen Trikalziumphosphate, die je nach Indikation
in unterschiedlichen Partikelgrößen gefertigt werden, Kalziumsulfat, Glaskeramik oder Polymere.
Künstliche Knochenersatzmaterialien in Form von kleinen Körnchen ähneln dem mineralischen
Anteil des menschlichen Knochens. Im Gegensatz zu anderen Knochenaufbaumaterialien regen
sie nicht selbst die Knochenneubildung an, sondern bilden ein Gerüst für das Wachstum von
Eigenknochen, das mit der Zeit von Knochenzellen unterwandert wird und somit Knochendefekte
schließt.
Vorteil: Keine zusätzliche Operation notwendig und kein fremdes oder tierisches Material im
Organismus.

Tissue Engineering und Stammzellen


Tissue Engineering befindet sich noch in der Erforschung. Es gleicht dem Prinzip der
Knochenzüchtung. Außerhalb des Körpers werden Stammzellen aus dem Knochenmark
entnommen und in einem speziellen Brutkasten über Wochen gezüchtet. Hier ist der größte
Vorteil, dass es prinzipiell Eigenknochen ist und wohl der größte Nachteil, dass die Behandlung
sehr teuer ist und die Behandlungsdauer länger dauert.
Vorteil: Eigenknochen ohne zusätzliche Operation. Die Stammzellen müssen aber natürlich
dennoch entnommen werden.

Kosten und Kostenunterschiede


Eine pauschale Preisnennung ist verständlicherweise nicht möglich und ist extrem vom
tatsächlich aufzubauenden Knochen abhängig. Bei kleineren Augmentationen können mitunter
Knochenspäne vom Bohren an der zu implantierenden Stelle selbst ausreichen, wodurch die
Fremdkosten geringer ausfallen als bei einer zusätzlichen Operation oder dem Zukauf von
Knochenersatzmaterial. Bei einem größeren Knochenaufbau wird allerdings auch mehr Material
benötigt. Grundsätzlich ist dies Teil des ausführlichen Beratungsgesprächs und sollte auch nur
dort abschließend erklärt werden.
Die Kosten für einen Knochenaufbau werden von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur in
absoluten Ausnahmefällen und auch bei privaten Krankenversicherungen (PKV) in den meisten
Fällen nur anteilig übernommen bzw. erstattet. Patienten sollten also in jedem Fall vor einer
Behandlung auch ein Gespräch mit ihrem Versicherer führen.
Wenn Sie eine Beratung hinsichtlich eines Knochenaufbaus wünschen, finden Sie in unserer
Arztsuche Behandler in Ihrer Nähe.

Knochenaufbau im Oberkiefer
Knochenaufbau im Oberkiefer Dank der Weiterentwicklung der Implantologie, speziell der
Operationsverfahren und -Techniken und der Implantat-Systeme, gehört der Knochenaufbau im
Oberkiefer heutzutage zu den Standardeingriffen. Früher wurden Zahnimplantate in der Regel nur
im Unterkiefer eingesetzt, da die die Schwierigkeiten der Implantation im Oberkiefer ihren
Einsatz limitierten und kein Knochenersatzmaterial zur Verfügung stand, um ein stabiles
Fundament für Zahnimplantate zu schaffen. Fehlende Zähne im Oberkiefer wurden daher häufig
durch herausnehmbare Prothesen mit Gaumenplatten ersetzt – mit all ihren Nachteilen.

Das sieht heute ganz anders aus. Die moderne Zahnmedizin hat Strategien entwickelt, welche die
besonderen Eigenschaften des Oberkiefers berücksichtigen und somit eine optimale und
komplikationslose Versorgung von Zahnimplantaten im Oberkiefer ermöglichen. Dank dieser
gestaltet sich das Einbringen von Zahnimplantaten im Oberkiefer heute einfacher und ermöglicht
die Verankerung einer gaumenfreien Prothese, wodurch eine Störung des Geschmacksinns
umgangen und die Lebensqualität der Patienten gesteigert wird.
Reicht also das Volumen des vorhandenen Oberkieferknochens nicht aus, um ein Implantat von
allen Seiten knöchern zu umschließen, sind spezielle Maßnahmen des Kieferaufbaus zu ergreifen.
Denn im Oberkiefer muss sowohl die Knochenhöhe als auch die Knochenbreite aufgefüllt
werden. Dies stellt eine Herausforderung dar, weshalb ein Knochenaufbau im Oberkiefer immer
von einem erfahrenen Spezialisten für Implantologie durchgeführt werden sollten.

Besonderheit von Knochenaufbau im Oberkiefer


Eine Kieferaugmentation gestaltet sich im Oberkiefer anders als im Unterkiefer. Dies liegt an den
Eigenschaften des Oberkiefers, die jeden Implantologen vor eine Herausforderung stellen. Mit
seiner von Natur aus poröseren Knochenqualität ist der Oberkiefer auch weicher und damit
schwächer. Zusätzlich kann er durch Knochenabbau geschwächt werden. Aufgrund dessen bietet
er deshalb häufig nicht ausreichend Stabilität, um ein Implantat fest zu umschließen und ihm Halt
zu geben.

Zudem gestaltet sich der Vorgang des Knochenabbaus in beiden Kiefern signifikant anders. Im
Gegensatz zum Unterkiefer, der überwiegend an Knochenhöhe verliert, nimmt im Oberkiefer der
Knochen eher in der Breite ab. Er wird also zunächst schmaler, bevor er letztlich auch an Höhe
verliert. Dies macht hinsichtlich des Setzens von Zahnimplantaten einen erheblichen Unterschied,
da besondere Anforderungen an den vorangehenden Knochenaufbau gestellt werden.

Mehr zu den Besonderheiten des Oberkiefers haben wir Ihnen gesondert zusammengestellt.
Lesen hier mehr: Implantate im Oberkiefer

Behandlungsmethoden bei einem Knochenaufbau im


Oberkiefer
Beim Knochenaufbau spielt das Knochenersatzmaterial eine tragende Rolle. Während dieses
früher noch aus dem Beckenkamm des Patienten entnommen wurde und eine umfangreiche
Operation sowie einen stationären Krankenhausaufenthalt voraussetzte, wird heute weitestgehend
auf diese Methode verzichtet und der benötigte Knochen aus dem hinteren Teil des Unterkiefers
gewonnen.

Das ist einfacher und schonender und vom Umfang mit einer Zahnextraktion vergleichbar. Auf
diese Weise kann eine langwierige und schmerzhafte Heilung einer Knochenentnahme aus dem
Beckenknochen umgangen und der Patient physisch und psychisch entlastet werden.

Weil die Anwendung gängiger Methoden von Knochenaufbau zum Setzen von Implantaten im
Oberkiefer oft nicht möglich ist, wendet man in diesen speziellen Fällen einen sogenannten
Sinuslift an. Dieses chirurgische Operationsverfahren eignet sich speziell für Knochenaufbauten
im Oberkiefer und stellt eine sichere, minimalinvasive und häufig angewandte Technik zum
Knochenaufbau dar.

Knochenaufbau im Oberkiefer mit einem Sinuslift


Der Knochenaufbau im Oberkiefer mit dem Sinuslift-Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass
trotz geringer Knochenhöhe sowie Knochenbreite ein Implantat dennoch in ausreichender Länge
stabil eingebracht werden kann. Der Sinuslift kann in zwei unterschiedlichen Verfahren
durchgeführt werden, als interner oder externer Sinuslift.

Für den internen Sinuslift wird lediglich ein kleines Knochenfenster eröffnet, ganz im Gegenteil
zu herkömmlichen Methoden wie z.B. dem Bone-Spreading, bei dem der Kieferknochen mit
einem Meißel gespalten wird. Der externe Sinuslift nutzt für den Zugang hingegen das
Implantatbohrloch. Durch die jeweilige Öffnung im Kieferknochen wird anschließend die
Schleimhaut der Kieferhöhle angehoben, sodass ein Hohlraum entsteht. Der gewonnene
Hohlraum in der Kieferhöhle wird daraufhin mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt und ggfs.
sofort oder nach entsprechender Einheilzeit mit einem Implantat versorgt (einzeitiger Sinuslift
und zweizeitiger Sinuslift).

Ein Knochenaufbau im Oberkiefer gestaltet sich mit dem Sinuslift-Verfahren deutlich


angenehmer für Patient und Behandler. Darüber hinaus ermöglicht die Methode eine schonende
und zugleich effiziente Behandlung mit verhältnismäßig geringem Aufwand. Ausführliche
Informationen und Details zu diesem speziellen Behandlungsverfahren finden Sie in der Rubrik
Knochenaufbau mit Sinuslift.

Implantatversorgung im Oberkiefer ohne Knochenaufbau


Durch die Entwicklung spezieller Implantatsysteme kann in vielen Fällen eine
Implantatversorgung auch bei bereits vorhandenem Knochenschwund erfolgen und somit ein
Knochenaufbau im Oberkiefer umgangen werden. Als Alternativen kommen folgende
Behandlungskonzepte in Frage:
 Mini-Implantate
 Kurze Implantate
 All-on-4™
 4-Comfort®
 Fast-and-fixed®
 Zygoma-Implantate
All diese Behandlungskonzepte sind sinnvolle Alternativen zu einem Knochenaufbau im
Oberkiefer. Sie sind deutlich angenehmer für den Patienten, da ein langwieriger Knochenaufbau
und die damit verbundenen Schmerzen und Risiken umgangen werden. Außerdem können im
Normalfall zudem Kosten gespart werden.

Kosten für einen Knochenaufbau im Oberkiefer


Leider lassen sich die Kosten für den Knochenaufbau im Oberkiefer nicht pauschalisieren. Dies
hängt damit zusammen, dass sich der Preis an dem jeweiligen Aufwand orientiert und von der
gewählten Behandlungsmethode abhängt.

Eine Augmentation im Oberkiefer mit Knochenersatzmaterial aus dem Unterkiefer


(Eigenknochen) kann etwa zwischen 450 - 1200€ kosten. Hingegen die Knochenentnahme aus
dem Beckenkamm deutlich umfangreicher und daher preislich höher anzusiedeln ist. Die
Gesamtkosten setzen sich dann aus den Honoraren des Chirurgen und Anästhesisten,
Krankenhaus- sowie Materialkosten zusammen. In diesem Fall ist oft mit mehreren tausend Euro
zu rechnen. Je nach Aufwand und Art des Sinuslifts (interner oder externer Sinuslift) liegen die
Kosten hier zwischen 200 - 1400€.

Die genannten Zahlen beinhalten meist nicht die Kosten für die Implantation und das
Implantatsystem oder weitere Behandlungen, die im Zuge einer Implantatversorgung zustande
kommen. Diese Angaben gilt es zu berücksichtigen, wenn Sie sich fragen: Was kosten
Zahnimplantate? Und die Kosten realistisch einschätzen möchten.

Knochenaufbau im Unterkiefer
Die Notwendigkeit von einem Knochenaufbau im Unterkiefer ergibt sich vor einer Implantation
aufgrund eines Mangels an Knochensubstanz. Man spricht dann von Knochenatrophie,
umgangssprachlich auch Knochenschwund oder Knochenabbau genannt. Knochenschwund
entsteht durch den Verlust eines einzelnen Zahns wie auch mehrerer Zähne, wodurch eine Reihe
von adaptiven Vorgängen an den beteiligten Hart- und Weichgeweben ausgelöst werden, die zu
einer Rückbildung des Kieferknochens führen. Dies geschieht meist in Folge einer schweren
Parodontitis oder nach einen Unfall mit Zahnverlust.

Der zahnlose Unterkiefer verliert dann aufgrund des fehlenden Belastungsreizes nach und nach
an Volumen. Anders als im Oberkiefer, der bei Knochenschwund vor allem an Breite einbüßt,
verliert der Unterkieferknochen an Höhe und verbreitert sich in horizontale Richtung. Dies
erschwert das direkte Einbringen von Zahnimplantaten bzw. macht eine Implantation im
Unterkiefer unmöglich.

Das stellt den behandelnden Implantologen vor eine Reihe von Problemen, die es beim
Knochenaufbau im Unterkiefer zu beachten gibt. Dabei beeinflussen nicht nur ästhetische und
funktionelle Parameter die Behandlungsstrategie, sondern auch Kenntnisse über die neue
anatomische Situation.

Ziele und Methoden von Knochenaufbau im Unterkiefer


Die gesamte Aufmerksamkeit bei einem Knochenaufbau im Unterkiefer gilt der
Wiederherstellung eines ausreichenden Knochenvolumens (Knochenhöhe), das das Implantat und
den darauf befestigten Zahnersatz trägt. Hierfür wird im Unterkiefer ausreichend Knochen
benötigt, um das Implantat vollständig knöchern zu umschließen. Nur so kann gewährleistet
werden, dass das Implantat später fest im Kieferknochen verankert ist und der Kaudruckbelastung
standhält.

Da der Unterkiefer die Eigenschaft besitzt, sehr schnell Knochensubstanz abzubauen und dabei
wesentlich härter als der Oberkiefer ist, erschwert dies meist eine Implantation zusätzlich.
Schwierig gestaltet sich ein Knochenaufbau im Unterkiefer immer dann, wenn der
Seitenzahnbereich betroffen ist. Hier gilt größte Vorsicht vor dem Unterkiefernerv (Nervus
mandibularis), der für die Gefühlsempfindung der Unterlippe und teilweise des Kinns
verantwortlich ist.
Heutzutage gibt es unterschiedliche Knochenaufbau-Methoden, die angewendet werden. Ihr
Einsatz richtet sich nach der Art und Schwere des Knochendefizits, sodass jeder Patient einen
optimal auf ihn und seine Bedürfnisse zugeschnittenen Behandlungsansatz erhält. Zu den
gängigsten Methoden zählen die Knochenanlagerungen, das Bone-Spreading (Spreizung des
Knochens) und speziell im Oberkiefer das minimalinvasive Verfahren Sinuslift. Besonders
letzteres erfreut sich bei Patienten und Behandlern immer größerer Beliebtheit, da er effizient,
gewebeschonend und dabei noch zeitsparend ist.

Eine detaillierte Aufstellung sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren können Sie in
der Rubrik Knochenaufbau Methoden nachlesen.

Besonderheiten beim Knochenaufbau im Unterkiefer


Eine Besonderheit des Unterkiefers ist, dass durch seinen Seitenzahnbereich der Unterkiefernerv,
der Nervus mandibularis, verläuft. Wie bereits erwähnt, versorgt der Unterkiefernerv die untere
Gesichtsregion und die Zunge und übernimmt mitunter Teile der Steuerung der Kau- und
Mundbodenmuskulatur. Er steht darüber hinaus in engen Beziehungen zu anderen Nerven wie
z.B. dem Backennerv (Versorgung des Zahnfleisches) und dem Ohr-Schläfen-Nerv (Versorgung
der Ohrmuschel und Trommelfells).

Ein Knochenaufbau an ebendieser Stelle gestaltet sich deshalb etwas aufwendiger. In


Ausnahmefällen oder bei nicht eindeutiger Befundung wird dann zusätzlich zur normalen
Röntgendiagnostik auch eine Computertomographie (bzw. 3D-Aufnahme mittels Digitaler
Volumentomographie) des Unterkiefers angefertigt. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn
sehr eng in der Nähe des Unterkiefernervs gearbeitet werden muss oder dieser wegen zu
geringem Knochenangebot umgangen oder sogar verlagert werden soll.

Insbesondere eine Verlagerung des Nervus mandibularis verkompliziert den sonst eher simplen
Eingriff des Knochenaufbaus und bringt neben den allgemeinen Narkose- und Operationsrisiken
Gefahrenpotenzial mit sich. Denn wird der Nerv auf irgendeine Weise beschädigt oder
beeinträchtigt, kann dies von Empfindungsstörungen über Gefühlsausfälle bis hin zur dauerhaften
Gefühlslähmung oder Funktionsstörung führen. Aus diesem Grund ist immer zu empfehlen, einen
erfahrenen und spezialisierten Oralchirurgen mit dieser Aufgabe zu betrauen.

Alternativen zum Knochenaufbau im Unterkiefer


Natürlich gibt es auch alternative Behandlungsmöglichkeiten zum Knochenaufbau. Heutzutage
sind unterschiedliche Implantatsysteme auf dem Markt, die für fast jede denkbare Situation
geeignet sind. Wer einen Knochenaufbau vermeiden möchte, hat heute die Möglichkeit, spezielle
Implantate und Behandlungskonzepte zu nutzen, die selbst bei bestehendem Knochenschwund
problemlos eingesetzt werden können, ohne funktionelle oder gesundheitliche Kompromisse
eingehen zu müssen. Dazu gehören unter anderem:
 Mini-Implantate
 All-on-4™-Konzept
 Kurze Implantate
 4-Comfort®-System
 Fast-and-fixed®
 Stegkonstruktionen

Kosten für einen Knochenaufbau im Unterkiefer


Die Höhe der Gesamtkosten für einen Knochenaufbau im Unterkiefer setzt sich aus den
folgenden Faktoren zusammen: Höhe des personellen und materiellen Aufwands, Schweregrad
des Knochenabbaus, Wahl der entsprechenden Behandlungsmethode und des
Knochenersatzmaterials.

Diese Kosten beinhalten sowohl die aufgewendeten Mittel zum Knochenaufbau selbst als auch
das Implantat sowie sämtliche Behandlungen, die zusätzlich anfallen (z.B.
Parodontitisbehandlung, Wurzelbehandlung).

Je nach Umfang der Behandlung können die Kosten daher stark variieren, sodass kein pauschaler
Betrag genannt werden kann. Ihr Behandler sollte Ihnen deshalb mehrere Alternativen aufzeigen,
sodass Sie die Preise in Relation zur Therapie abwägen können.
Spezialisten für Knochenaufbau

Sinuslift
Die Sinusbodenelevation (engl. sinus lift) ist ein spezielles Verfahren zum Knochenaufbau im
Oberkiefer. Es kommt zur Anwendung, wenn durch einen Knochenabbau (Atrophie) das
Knochenangebot so gering ist, dass Zahnimplantate nicht stabil und in ausreichender Länge
gesetzt werden können. Der Sinuslift stellt eine Operationsmethode der Kieferchirurgie dar, bei
der der knöcherne Boden der Kieferhöhle (Sinusboden) verdickt wird, um Knochenvolumen zu
gewinnen. Ohne das Sinuslift-Verfahren wäre ein Großteil der heutigen Implantationen im
Oberkiefer nicht erfolgreich durchführbar.

Was ist der Sinusboden?


Die Kieferhöhle (sinus maxillaris) gehört zu den sogenannten Hohlorganen, die luftgefüllt und
mit einer Schutzschicht, der Schleimhaut, ausgekleidet ist. Sie zählt zu der Gruppe der
Nasennebenhöhlen. Im Inneren wird sie durch die Knochenwand der Nasen- und Augenhöhle und
nach außen durch den Wangenknochen und die Jochbeinwurzel begrenzt. Im unteren Teil der
Kieferhöhle befindet sich der Sinusboden, der die Zahnwurzeln der kleinen und großen
Backenzähne des Oberkiefers trägt.
Der Sinusboden stellt damit also eine Trennung von Nasennebenhöhle zur Mundhöhle dar. Er ist
von innen mit einer Schleimhaut (respiratorisches Epithel) versehen, der Schneider-Membran.
Bei Zahnverlust oder Knochenabbau, in Folge einer schweren Parodontitis, nimmt zusätzlich zum
Volumen des Kieferknochens auch die Dicke des Sinusbodens ab. Hierfür ist die fehlende
Kaukraftbelastung des Knochens verantwortlich, der auf eine intakte und gesunde Zahnwurzel
angewiesen ist.
Knochenaufbau mit Sinuslift – Anhebung des Sinusbodens
Wenn die Knochensubstanz nicht ausreicht, ist das Setzen eines Implantats in den meisten Fällen
nicht möglich. Denn, um ein ausreichend langes Implantat zu verankern, braucht es Stabilität.
Diese bietet nur ein Kieferknochen mit hinreichendem Volumen. Im Fall eines atrophierten
Oberkiefers verhält es sich aber so, dass der überwiegende Teil des Implantats in der luftgefüllten
Kieferhöhle zu stehen kommen würde. Die restliche Knochenschicht müsste dann den
erforderlichen Halt für das gesamte Implantat aufbringen.
Da die Erfolgsaussichten hierfür sehr gering sind, wird eine Sinusbodenelevation (Sinuslift)
gemacht.
Dabei wird der zu behandelnde Bereich über eine kleine Öffnung zugänglich gemacht. Man
spricht auch von einer Fensterung. Durch diese Öffnung kann mit speziellen Instrumenten der
Sinusboden vorsichtig vom Knochen gelöst und angehoben werden. Der so entstandene
Hohlraum zwischen Kieferknochen und Sinusboden wird daraufhin mit Knochenersatzmaterial
aufgefüllt, an dem sich der natürliche Knochen in der folgenden Zeit anlagern kann.
Für einen Sinuslift gibt es drei unterschiedliche Verfahren. Welches im Einzelfall zur Anwendung
kommt, wird von der verbleibenden Restknochensubstanz entschieden.
Spezialisten für Knochenaufbau
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> Spezialisten für Knochenaufbau

Interner Sinuslift
Ein interner Sinuslift, auch kleiner Sinuslift oder kleine Sinusbodenaugmentation genannt, wird
bei einem geringen Höhendefizit durchgeführt. Also, wenn nur wenige Millimeter (2-3mm) an
Knochenhöhe gewonnen werden müssen. Es handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren
zur geringen Anhebung des Kieferhöhlenbodens, bei dem der Zugang zur Kieferhöhle durch den
Bohrkanal des Zahnimplantates erfolgt.
Dabei wird nicht auf die volle Länge des Implantatkörpers gebohrt, damit die Kieferhöhle nicht
verletzt wird und die Schleimhaut reißt. Um die restliche Länge des Implantatstollens zu
erreichen, wird der Kieferknochen mit einem Osteotom (med. Instrument zum Durchtrennen von
Knochen) aufbereitet und der Kieferhöhlenboden (Schneider Membran) von innen leicht
angehoben.
Anschließend wird das vorbereitete Implantatbett, in der Regel direkt im Zuge des
Knochenaufbaus, mit einem Implantat versorgt und mit einer spannungsfreien Naht vollständig
und dicht verschlossen.
Das Vorgehen des internen Sinuslifts ähnelt dem einer normalen Implantation und nimmt eine
Einheilzeit von etwa 8 Monaten in Anspruch. Erst dann kann das verankerte Implantat weiter
versorgt und mit den Arbeiten des Zahnersatzes begonnen werden.

Externer Sinuslift
Der externe Sinuslift ist im Vergleich zum internen Sinuslift aufwendiger. Ein externer Sinuslift
findet Anwendung, sobald mehrere Millimeter (mehr als 3mm) Knochenhöhe gewonnen werden
müssen, um ein Implantat stabil zu verankern. Hierbei wird zunächst das Zahnfleisch geöffnet
und die Kieferhöhlenwand an der Außenseite freigelegt. Dieses Knochenfenster wird mit Hilfe
feiner Fräsen oder Ultraschallinstrumenten (Piezochirurgie) präpariert, bis der Kieferhöhlenboden
(Sinusboden) erreicht ist. Daraufhin wird behutsam und vorsichtig der Sinusboden mit stumpfen
Instrumenten nach oben gedrängt, um die feine Membran nicht zu verletzen.
Wie auch beim internen Sinuslift, wird der künstlich geschaffene Hohlraum zwischen Sinusboden
und Knochen mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt. Sofern anschließend eine Knochenhöhe von
mindestens 3-5mm gewonnen werden konnte, kann das Implantat zeitgleich zum Knochenabbau
verankert werden. Falls der Kieferknochen bereits stärker geschädigt war, wird das Implantat
frühestens nach 3 Monate, mitunter auch erst ca. 8 Monate nach der Sinusbodenelevation
eingesetzt werden können.

Sinuslift mit dem Balloon-Lift-Control System


(ballonassistierter Sinuslift)
Das Balloon-Lift-Control System (BLC) ist eine innovative Technik, die speziell zur Ablösung
der Kieferhöhlenschleimhaut entwickelt wurde. Das minimalinvasive, sehr sichere und für
Behandler leicht erlernbare Verfahren setzt dabei auf einen flüssigkeitsgefüllten Ballonkatheter.
Man spricht auch von einem ballonassistierten Sinuslift. Weniger geläufig ist auch die
Bezeichnung Transkretale Antro Membrano Plastie.
Bei dieser Technik wird über das Bohrloch des Implantates ein kleines Röhrchen, in das ein
Silikonball eingebettet ist, unter die Kieferhöhlenschleimhaut eingebracht. Über ein externes
Füllventil wird der Ballon kontrolliert mit Flüssigkeit gefüllt und hebt besonders schonend die
Schleimhaut an. Er kann bis auf die gewünschte Größe bzw. erforderliche Ablösehöhe des
Sinusbodens ausgedehnt werden. Dabei sind Höhen um mehr als 10mm möglich.
Ist das gewünschte Volumen erreicht, ergibt sich auch zugleich die notwendige Menge an
erforderlichem Ersatzmaterial. Anschließend wird der Ballon geleert und entfernt und der
künstliche Hohlraum über das bestehende Knochenfenster mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt.
Der ballonassistierte Sinuslift ist ein minimalinvasives Verfahren, das den Patienten kaum
belastet und das postoperative Risiko einer Infektion minimiert.

Einzeitiger und zweizeitiger Sinuslift


Wenn genügend Restknochenhöhe vorhanden ist, kann ein Implantat gleichzeitig mit dem
Knochenaufbau gesetzt werden. In solch einem Fall spricht man von einem einzeitigen Sinuslift.
Bei einer Knochendicke von weniger als 1 – 2 mm muss ein zweizeitiger Sinuslift erfolgen, da
aufgrund der geringen Knochenschicht keine stabile Verankerung möglich ist. Nach einer
Einheilzeit von etwa 6 – 12 Monaten, kann dann erst in einem zweiten Eingriff (4-8 Monate
später) das Implantat in den neugebildeten Knochen verankert werden.
Risiken und Komplikationen von Sinuslift
Trotz aller Fortschritte der Zahnmedizin ist ein Knochenaufbau im Oberkiefer immer mit
gewissen Risiken verbunden. Sowohl ein externer als auch interner Sinuslift sind nicht gänzlich
risikofrei. Durch die Möglichkeit einer Perforation des Sinusbodens (Schneider Membran)
besteht immer das Risiko einer Kieferhöhlenöffnung mit anschließender Materialabwanderungen.
Dabei kann das Knochenaufbau-Material in die Kieferhöhle abwandern und, sofern es nicht
bemerkt wurde, dort chronische Entzündungen oder Infektionen hervorrufen. Auch das Einbluten
in die Kieferhöhle ist ein mögliches Risiko.
Wird eine Kieferhöhlenöffnung bereits während eines Eingriffs entdeckt, kann die Membran im
besten Fall durch eine Naht befestigt und gesichert werden. Oftmals kommt es allerdings vor,
dass der Sinuslift in solch einem Fall erfolglos abgebrochen werden muss. Weitere mögliche
Komplikationen bei einem Sinuslift können sein:
 Wundinfektion
 Postoperative Schwellungen
 Einblutung
 Nachblutung
 Postoperative Schmerzen
Mit neue Verfahren wie beispielsweise der digitalen Volumentomographie (3D-Röntgen) und
computergestützten Implantationsplanung können bekannte Risiken genau untersucht und
abgewogen und damit die Behandlungsplanung exakt auf die individuellen Bedürfnisse des
Patienten abgestimmt werden.

Alternativen zum Sinuslift


Aufgrund der möglichen Komplikationen eines Sinuslifts wird häufig nach Alternativen gefragt.
Viele Behandler versuchen meist ohne größere Knochenaufbauten auszukommen, falls es die
Gegebenheiten erlauben. Mit innovativen Methoden kann allerdings in einigen Fällen sogar ganz
auf einen Knochenaufbau verzichtet werden. So muss die Versorgung mit implantatgestütztem
Zahnersatz keinem Patienten verwehrt bleiben. Zu den möglichen Alternativen zählen unter
anderem:
 Mini-Implantate
 Kurze Implantate
 All-on-4™
 4-Comfort®
 Fast-and-fixed®
 Zygoma-Implantate

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