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mit 7-Nanometer-Technik herstellt und Größe von AMD auch Infinity Cache ge-
der Taktraten um die 2,5 GHz erreicht. Er nannte LLC fängt viele Zugriffe auf den
entspricht weitgehend dem Silizium, wel- Grafikspeicher ab. Je niedriger die Auf-
ches der Hersteller AMD auch schon für lösung, desto ausgeprägter dieser Effekt.
die RX 6600 XT verwendete [1]. Von den In höheren Auflösungen verlieren die
2048 Shader-Rechenkernen in 32 Com- Radeon RX 6600 daher mehr Spiele
pute Units sind allerdings nur 1792 Stück leistung als etwa ihre Vorgängermodelle
in 28 CUs aktiv. Auch die Textur- und Ray- oder vergleichbare GeForce-Karten, wie
tracing-Einheiten sind entsprechend wir in [1] anhand des XT-Modells zeigten.
weniger geworden, da sie integraler Be-
standteil der CUs sind: Von 128 TMUs und Taktspielchen
Funktional identisch: Die Anschluss-
32 RT-Beschleunigern sank so die Zahl auf Zugunsten der um 28 Watt niedrigeren
blenden der drei Karten haben jeweils
112 und 28. Total Graphics Power (TGP), der nominel- einen HDMI-2.1- und drei DisplayPort-
Beim Speichersubsystem inklusive len Leistungsaufnahme also, sind die 1.4-Anschlüsse, um insgesamt vier 4K-
der Raster-Endstufen haben die Hersteller Taktraten speziell unter Volllast deutlich Bildschirme gleichzeitig anzusteuern.
im Vergleich zur Radeon RX 6600 XT nur geringer.
die Taktraten angepasst: Anstelle von 256 Im Vergleich zu den RX-6600XT-
GByte/s laufen jetzt nur noch 224 GByte/s Karten ist der Maximalboost der Radeon
über die 128 parallelen Datenleitungen RX 6600 zwar nur um 4,5 Prozent von lichen Menge der Recheneinheiten liegt
zum Speicher. Das Verhältnis von Spei- 2607 auf 2491 MHz gefallen. Dem laut auch der Performanceunterschied zum
cherübertragungsrate zu Rechenleistung AMD typischen Boosttakt in Spielen ging stärkeren XT-Modell dann auch nur bei
ist bei der RX 6600 etwas günstiger als bei es mit 16 Prozent weniger (2428 auf 2044 rund 16 Prozent. Unter Volllast, nahe der
der XT-Variante. MHz) und dem Basistakt gar mit 21 Pro- TGP-Grenze von 100 Watt, sind es dann
Auch der Last-Level-Cache auf dem zent Abschlag (2064 auf 1626 MHz) deut- schon 25 Prozent.
Grafikchip wurde nicht angetastet. Nach lich stärker an den Kragen. Das bedeutet, Wir können allerdings etwas Entwar-
wie vor fasst er 32 MByte – bei anderen dass die Grafikkarten den Takt sehr hoch nung geben: AMD war übervorsichtig mit
Grafikchips liegt er eher im Bereich von halten können, solange sie nicht voll aus- der Angabe der Basistaktraten. Denn
lediglich 4 bis 6 MByte. Der wegen seiner gelastet sind. Inklusive der unterschied- selbst im für seine Stromfresserqualitäten
Powercolor Radeon RX 6600 Hellhound 29/55 19/35 31/46 23/32 19/30 10/16
Sapphire Pulse Radeon RX 6600 31/53 20/35 30/45 23/33 19/30 12/15
XFX SWFT 210 Radeon RX 6600 29/55 19/34 31/46 23/32 19/31 11/17
MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 37/66 24/42 36/53 27/38 22/35 12/18
GeForce RTX 3060 52/80 37/53 35/56 28/41 36/44 2/28
gemessen unter Windows 10 auf Ryzen 9 5900X, 32 GByte RAM, VSync aus, rBAR an bei RTX 30/RX 6000 1
Preset „Ultrahoch“, SMAA, 16x AF, Raytracing-Schatten „ultra“
2
Preset „RTX“ ohne DLSS, 16x AF 3
Preset „High“, Raytracing „High“ ohne DLSS 4 Bilder pro Sekunde. Dunkler Balken: P1-Perzentil, d.h. 99 Prozent der Bildrate ist höher; heller Balken: Durchschnittswert
berüchtigten Stresstest Furmark schafften gut gekühlt werden, dass sie selbst unter men. Die Paradedisziplin ist wie schon bei
die Testkandidaten noch 1947 bis 2076 Volllast ziemlich leise bleiben. Am besten der RX 6600 XT das Nichtstun. Mit rund
MHz. Damit liegen sie nahe des typischen macht das im Test die Hellhound von 5 Watt bei einem einzigen Full-HD- oder
Boosttaktes und schaffen eine Rechenleis- Powercolor und bleibt aus dem geschlos- 4K-Display sind die Karten ziemlich spar-
tung von rund 8,3 Billionen Rechenschrit- senen Gehäuse heraus kaum hörbar, wäh- sam. Sobald es allerdings zwei oder mehr
ten bei einfachgenauen Gleitkommazah- rend die Sapphire- und die XFX-Karte ihre nicht baugleiche Monitore werden, geht
len (FP32). Lüfter etwas schneller drehen müssen, es rauf mit der Leistungsaufnahme auf 22
Der positive Effekt der 28 Watt gerin- was man in ruhiger Umgebung erlauschen bis 23 Watt. Unter Dauer-Volllast bleiben
geren TGP: Durch die abermals gesenkte kann. die Karten mit 123 bis 136 Watt sparsam.
Leistungsaufnahme können auch kom- Auch bei der Leistungsaufnahme lie- Für die Spitzenwerte von bis zu 230 Watt
pakte Kartenmodelle mit zwei Lüftern so gen die drei Testkandidaten dicht beisam- für wenige Millisekunden brauchen aber
doch alle einen acht- anstelle eines sechs- in Full-HD-Auflösung und ohne Einsatz für Spieler erwartet: flott in gemäßigten
poligen PCIe-Anschlusses. von Raytracing-Effekten noch gut mit. In Auflösungen, genug Speicher, sparsam im
ihrem Vorzeigetitel Assassin’s Creed Val- Betrieb und noch leise unter Last. Wer
Performancevergleich halla zieht sie gar mit der nochmals deut- mehr Wert auf herkömmliche Raster
Wer sich heute für die Radeon RX 6600 lich teureren GeForce RTX 3070 gleich. grafik als auf Raytracing legt, der würde
interessiert, besitzt vielleicht schon eine In anderen Spielen wie Shadow of the mit dem Griff zur RX 6600 nichts falsch
Spielergrafikkarte, ist also ein klassischer Tomb Raider hingegen bleibt die RX machen. Raytracing-Fans sind mit der
Aufrüster, der sich fragt, ob die neue Karte 6600 um einige Prozentpunkte hinter der GeForce RTX 3060 besser bedient. Ein
den Preis wert ist. Die Radeon RX 6600 GeForce RTX 3060. Dieser Abstand ver- großes Manko bei allen Grafikkarten: die
ist in 3D-Spielen in etwa so schnell wie das größert sich zuungunsten der Radeon, derzeitigen Preise. Sie sind völlig über-
vier Jahre alte High-End-Modell RX Vega sobald man Raytracing-Effekte hinzu- zogen, mehr als 500 Euro sind für eine
64, die zum Marktstart über 500 Euro kos- schaltet. Dann kann sich die GeForce Karte dieser Klasse einfach zu viel. Unter
tete. Auch die etwas modernere Radeon RTX 3060 um rund 22 Prozent in Metro normalen Marktbedingungen sollte die
RX 5600 XT hängt sie in Full-HD-Auflö- Exodus Enhanced und um 40 bis 45 Pro- Karte unter 200 Euro kosten.
sung mühelos ab und zeigt Nvidias alter zent in Control respektive Shadow of the Von den drei RX-6600-Modellen im
GeForce GTX 1070 die Rücklichter – an Tomb Raider absetzen. Bei der Radeon Test macht die Powercolor-Karte am we-
eine Radeon RX 5700 XT kommt sie je- reicht es dann nicht immer für die untere nigsten falsch. Sapphire lässt etwas Per-
doch nicht heran. Spielbarkeitsgrenze von 30 Bildern pro formance liegen, führt aber die kompak-
Je höher die gewählte Auflösung, Sekunde. testen Abmessungen ins Feld. XFX könn-
desto geringer wird der Vorsprung. In 4K Auf der Habenseite steht der sehr te sich mit seinem Dual-BIOS hervortun,
wendet sich das Blatt im Vergleich zur sparsame Betrieb bei Teillast. Einfachere, wenn etwa eine leisere Lüftereinstellung
Vega64 gar. Die teurere Radeon RX 6600 aber beliebte Spiele wie DOTA 2 laufen in hinterlegt würde. Am leisesten im Testfeld
XT ist in Spielen unabhängig von der Auf- Full HD vollkommen flüssig, und wenn arbeitet die aus dem geschlossenen Ge-
lösung rund 20 Prozent schneller – das ist man die vertikale Synchronisation auf 60 häuse kaum heraushörbare Hellhound von
bereits spürbar. Hertz aktiviert, können die RX 6600 ihren Powercolor auch dank ihres großen Küh-
Wer hingegen auch eine Nvidia-Gra- Takt so weit senken, dass die Lüfter meis- lers. (csp@ct.de)
fikkarte in Betracht zieht, wird auf die tens stillstehen und die Karte nur 25 bis
preislich vergleichbare GeForce RTX 30 Watt braucht.
3060 schielen. Die hat auf dem Papier Literatur
den Vorteil von 4 zusätzlichen GByte Gra- Fazit
[1] Carsten Spille, Teure Effizienz, Mittelklasse-
fikspeicher, braucht aber merklich mehr Die Radeon RX 6600 zeigen alle Quali- Spielergrafikkarte AMD Radeon RX 6600 XT,
Strom. In Spielen hält die Radeon speziell täten, die man von Mittelklasse-Karten c’t 19/2021, S. 102