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Gott bietet Wiederkehr und Erstattung an

Kontext
Esra 1, 5 – 11

Eröffnungslesung
Jeremia 29, 10 – 14

Zum Auswendiglernen
„Da machten sich auf die Obersten der Vaterhäuser aus Juda und Benjamin und die
Priester und Leviten, alle, deren Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen und zu bauen
das Haus des HERRN zu Jerusalem.“
Esra 1, 5

EINLEITUNG
Der Herr ließ Judäa von den Babyloniern einnehmen und das Volk größtenteils nach
Babylon verschleppen. Doch ging es den Juden verhältnismäßig gut in der Verbannung.
Sie wohnten in jüdischen Ghettos. Sie konnten Land besitzen und bebauen. Sie durften
auch Knechte und Mägde haben. Sie hatten ihre eigne Dorfregierung unter jüdischen
Ältesten. Auch hatten sie Religionsfreiheit, nur dass ihnen der Tempel, das religiöse
Zentrum, fehlte. Dort in Babylon blieben die Juden siebzig Jahre, wie es der Prophet
Jeremia vorausgesagt hatte (Jer. 25, 11; 29, 10). Als das babylonische Reich vom
medopersischen Reich besiegt war, gab es einen Erlass. Die Juden durften nach Judäa
zurückkehren.

I. DIE RÜCKKEHR (Esra 1, 5 und 6)


A. Oberste und religiöse Führer gehen voran (Vers 5)
Nicht nur hatte Gott es König Kores eingegeben, den Tempel in Jerusalem zu bauen,
sondern auch dem Volk. Hier werden drei Stämme unter den Kindern Israel erwähnt. Wir
erinnern uns, dass das Nordreich Israel, das aus 10 Stämmen bestand, im Jahre 722 v.
Chr. aufgelöst wurde (2. Kön. 17, 22 und 23). Das Reich Juda, wozu auch das kleine
Benjamin zählte, blieb. Der Priesterstamm Levi wohnte zerstreut unter dem Volk. Da aber
das religiöse Zentrum in Juda sich befand, und ein großer Teil der Leviten ihre Dienste
dort zu verrichten hatte, wurden mehrere auch aus diesem Stamm nach Babylon entführt.
So waren auch Leviten bei der Wiederkehr nach Juda dabei.
Die Obersten und religiösen Führer gingen voran. – Wo ein Werk Gottes unternommen
wurde, ob in geistlicher oder natürlicher Hinsicht, da waren Menschen, die führend
waren. Gott braucht auch heutzutage solche Personen, die vom Geist Gottes erweckt und
ausgerüstet, vorangehen. Wie beim Tempelbau (Esra 3, 8 und 9) und auch bei dem Bau
der Stadtmauer (Neh. 3, 1 – 32) die Obersten nicht allein die Arbeit verrichten konnten,
auch das Volk reihte sich ein –, so ist es nötig, dass auch geistliche Geschwister mithelfen.

B. Mitgegebene Gaben (Vers 6)


Die Anzahl der Leute, die zurückkehrten war bald 50 000 (Esra 2, 64 und 65). Es mag
klein im Verhältnis zu der Anzahl sein, die ursprünglich mit Mose von Ägypten auszog,
nämlich 603550 erwachsene männliche Personen (2. Mos. 38, 26), ohne dass Frauen und
Kinder gezählt wurden. Doch muss es ein riesiges Unternehmen gewesen sein, mit
Familien, Vieh samt den Gaben für den Tempelbau die Strecke von fast 1 400 km nach
Jerusalem zurückzulegen.
Es war gewiss eine große Freudigkeit unter den Juden, Gaben den Reisenden
mitzugeben. Darunter waren Geld und Priesterkleider; – Esra 2, 68 und 69 berichtet von
61000 Goldgulden und 5000 Pfund Silber für den Bau des Tempels und von 100
Priesterröcken – darunter waren auch Tiere zum Opfer und gewiss sonstige Geldspenden,
um die Reisenden zu versorgen.
– Wie hört sich doch diese Opferfreudigkeit bekannt an, die sich auch in unsrer Zeit in
den Ortsgemeinden, besonders für größere Projekte, bemerkbar macht!

II. GEFÄSSE FÜR DEN TEMPEL ZURÜCKGEGEBEN (Esra 1, 7 – 11)


A. Einst von Nebukadnezar genommen (Vers 7)
Als der babylonische König Nebukadnezar Jerusalem einnahm und den Tempel
zerstörte, nahm er auch die goldenen und silbernen Gefäße des Tempels mit in sein
Land und tat sie in seines Gottes Haus (2. Chr. 36, 18). Es mag vielleicht ein Tempel
für den babylonischen Hauptgötzen Marduk gewesen sein. Nun lässt der König Kores
alle diese Tempelgefäße wieder zurückgeben. Vielleicht hatte Daniel, der in Babylon
wohnte, dazu beigetragen, dass der König den Juden so entgegenkam?

B. Die Aufzählung der Gefäße (Verse 8 – 11)


Alle goldenen und silbernen Gefäße, 5,400 in der Gesamtzahl, wurden ordnungsgemäß
durch den persischen Kassierer aufgeführt und Sesbazar, dem jüdischen Fürsten,
übergeben. Dieser wurde auch von Kores als Landpfleger in Judäa eingesetzt (Esra 5,
14).
SCHLUSS
Die Rückkehr des alttestamentlichen Volkes Gottes ist ein wichtiges Schattenbild
auf die Rückkehr nach Zion des neutestamentlichen Volkes Gottes aus geistlicher
Gefangenschaft und Verwirrung. Tausende können auch davon zeugen und freuen
sich, dass sie nun im geistlichen Jerusalem zum Aufbau des geistlichen Tempels
beitragen können.

Zum Nachdenken
1. Wie erging es den Juden in Baylonien?
2. Welcher Prophet sagte, dass die babyloni sche Gefangenschaft 70 Jahre währen
würde?
3. Welche drei Punkte enthält die Proklamation des Kores?
4. Wer sollte bei einem geistlichen Unterneh men heutzutage vorangehen? Warum?
5. Was bewirkt Opferfreudigkeit in der heutigen Zeit?
6. Was versinnbildlicht die Rückkehr der Juden nach Jerusalem?

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