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Universität Duisburg-Essen Sommersemester 2020

Seminar: Literarisches Lernen in inklusiven Klassen

Mediendidaktische Grundlagen

und ihre Umsetzung im Unterricht

Hausarbeit im Grundstudium

Abgabe am: 30. September 2020


Inhaltsverzeichnis
Seite

1. Einleitung 2

2. Theorie 3

3. Einführung in den eigenen Forschungsabschnitt 5

3.1. Methodisches Vorgehen 6

4. Ergebnisanalyse der Befragung 7

4.1. Analyse, Interpretation und theoretischer Vergleich 7

5. Fazit 16

6. Literaturverzeichnis 17

7. Anhang 18

8. Eigenständigkeitserklärung 23
Mediendidaktische Grundlagen und ihre Umsetzung im Unterricht Seite

1. Einleitung
Die Entwicklung der Gesellschaft und das Leben in der heutigen Zeit ist mit
der damaligen kaum verwechselbar. Sie ist so weit vorangeschritten, dass
unsere modernere, schnellere Welt von Medien und neuen Technologien
hauptsächlich bestimmt wird. Vor einigen Jahrzehnten, wo Tastentelefone,
Röhrenfernseher und Videokassetten Neuheiten auf dem internationalen
Markt waren, wurde der Fokus noch lange nicht auf den sinnvollen Gebrauch
von Medien in der Schule gelegt. Begriffe, wie die „Mediendidaktik“ oder die
dazugehörenden Medien, wie bspw. Whiteboards, Beamer, Smartphones
etc., waren unrelevant, da deren Ausprägung, deren technologischer
Fortschritt, deren flächendeckendes Internet und deren Bedarf an virtuellen
Darstellungen im Unterricht marginal bzw. nicht existent waren. Während
diese elementaren Eigenschaften im Laufe des 21. Jahrhunderts nach und
nach entwickelt und gefördert wurden, war die Tafel der alleinige
Hauptspeicher der im Unterricht besprochenen Inhalte.

Doch wie sieht die heutige Lage aus? Durch die Corona-Pandemie und dem
schlechten Abschneiden Deutschlands bei der Auswertung der PISA-Studie 1,
im Hinblick auf die Digitalisierung an Schulen, ist dies Frage nach der
Wichtigkeit der digitalen Medien aktueller und gefragter denn je. Deutschland
landete bei der Studie auf Platz 76 von 78, lediglich Ungarn und Japan
schnitten schlechter ab.2 Dies liegt unter dem OECD-Durchschnitt, wodurch
Deutschland als Entwicklungsland eingestuft wird, wenn es um digitale
Bildung geht. Folglich heißt es laut dem OECD-Bildungsdirektor Andreas
Schleicher: „Zahlreiche Kommunen haben die Schulen massiv aufgerüstet:
Es wurden Laptops für bedürftige Schüler angeschafft, mit Lernsoftware und
Videokonferenzsystemen wurde experimentiert.“, um dem schlechten
Resultat den Kampf anzusagen, und „Vor allem aber habe die Corona-Krise
den digitalen Technologien eine ganz neue Rolle zugeschrieben. „Lernen auf
Distanz ist ja sozusagen zur Lebensader von Bildung geworden.““ 3 Wie ist es
möglich, dass ein Industrieland, wie Deutschland eines ist, so schlecht
abschneidet? Diese und einige andere Fragen sollen im weiteren Verlauf

1
Menkens (2020)
2
Menkens (2020)
3
Menkens (2020)
Mediendidaktische Grundlagen und ihre Umsetzung im Unterricht Seite

geklärt werden, indem die wissenschaftliche und insbesondere die


schulische Seite in Betracht gezogen werden sollen.

2. Theorie

In diesem Kapitel sollen die theoretischen Grundlagen und die Sicht der
Wissenschaft in den Mittelpunkt gerückt werden. Zuerst muss die
Begrifflichkeit geklärt werden, was ein Medium ist. Das Wort „Medium“
kommt aus dem Latein und bedeutet „Das Vermittelnde“. Ein Medium ist
demnach ein Gegenstand, welcher dabei hilft, einen Sachverhalt von einer
Person an eine andere zu vermitteln. Der Begriff „Didaktik“ kommt von dem
griechischen „téchne didaktiké“, übersetzt heißt es „Kunst des Lehrens“ und
steht heutzutage für eine allgemeinen Definition für „die erziehungs-
wissenschaftliche Teildisziplin vom institutionalisierten Lehren und Lernen“ ,
konkreter formuliert für die „Wissenschaft vom Unterricht“.4 Die
Mediendidaktik ist folglich die Art und Weise das Wissen in der Schule zu
übermitteln. Der Teilbereich der Mediendidaktik ist neben der
Literaturdidaktik und der Sprachdidaktik zu verorten und ist der
Deutschdidaktik untergeordnet. Sie ist die Wissenschaft und Praxis vom
Lehren und Lernen mit und über Medien. 5 Genauer gesagt beschäftigt sich
die Mediendidaktik mit dem Einsatz von Medien im Unterricht. Dazu gehören
sowohl analoge, wie z.B. die Tafel oder der Tageslichtprojektor als auch
digitale Medien zu denen Smartphones, Tablets, Whiteboards oder auch
Computer zählen. Generell ist festzustellen, dass sie eine elementare Rolle
in allen Bildungskontexten, wie beispielsweise an Schulen, Hochschulen,
Instituten für Weiterbildungen und in der Erwachsenenbildung einnimmt und
heutzutage nicht mehr wegzudenken ist. 6 Die Frage nach der Wichtigkeit
dieser Didaktik ist damit zu begründen bzw. zu beantworten, dass durch den
Einsatz von modernen Medien das Ziel eines pädagogisch wertvollen
Unterrichts angestrebt wird und das Optimieren von Lehr-Lern-Prozessen
und dem Erreichen von Lernzielen im Vordergrund steht. 7 Hierbei steht das

4
Landesministerium Baden-Württemberg: Grundbegriffe der Mediendidaktik
5
Albrecht 2014: S.134-149.
6
Albrecht 2014: S.134-149.
7
Albrecht 2014: S.134-149.
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vereinfachte Verstehen und Veranschaulichen von Unterrichtsinhalten im


Mittelpunkt. Wie können und sollen Medien eingesetzt werden, damit eine
sinnvolle und vor allem erfolgsgarantierte Sequenz im heutigen Unterricht
erreicht werden kann? Dies scheint eine der Kernfragen zu sein und bedarf
einer adäquaten Antwort, welche ganz klar in der Schule zu finden ist, denn
dort kommt es zum Einsatz von den eben aufgezählten Medien und dort ist
zu beobachten, ob diese Anwendung zum Erfolg führt oder fehlschlägt.

Die Entscheidung über das Gelingen oder Misslingen ist stark an der Wahl
des Mediums gekoppelt.8 So könnte es beispielsweise einfacher sein,
Ausschnitte eines Filmes direkt auf dem Fernseher zu zeigen, als nur
darüber zu berichten, denn dadurch kommt es nicht nur zu einer „mündlichen
Überlieferung“ seitens des Lehrers über der Geschehnisse im Film, sondern
auch zu einer Visualisierung des Ganzen in den Köpfen der Schülerinnen
und Schüler. Das Zusammenspiel von Ton und Bild kommt hier primär zum
Tragen, denn Barbara Flückigers Aussage nach, folgt: „Man ›sieht‹ nicht
mehr dasselbe, wenn man es gleichzeitig hört und man ›hört‹ nicht mehr
dasselbe, wenn man es gleichzeitig sieht.“ 9 D.h. beide Komponenten sind
ineinander verzahnt und es kann nicht eines der beiden ausgelassen
werden, denn „la valeur expressive et informative dont un son enrichit une
image donnée“.10 Übersetzt heißt dies, dass der informative, ausgedrückte
Wert durch ein Bilde bereichert wird. Demzufolge scheint eine Verbildlichung
der Unterrichtsinhalte immer bzw. meistens besser zu sein, als das bloße
darüber reden. Dadurch wird den Medien eine elementare Rolle
zugeschrieben, welche meistens das Ziel haben, Themengebiete besser als
ein Lehrer allein darstellen zu können.

Die ersten fachspezifischen mediendidaktischen Konzeptionen wurden in


den späten 1950er Jahren entwickelt. 11 Rudolf Denk beeinflusste diese
Entwicklung im Hinblick auf die 70er Jahre enorm, sodass es zu einer
Erweiterung der Mediendidaktik im Fach Deutsch kam. Sein Ziel war es, das
Medienbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu aktivieren und
transparent zu machen, damit eine kreative und produktive Arbeit im

8
Albrecht 2014: S.134-149.
9
Flückiger 2011. S.161
10
Chion 2005 S. 1
11
Albrecht 2014: S.134-149.
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Deutschunterricht ermöglicht werden kann. Erst in den 1990er Jahren kam


es zu einer curricularen Adaption und Erweiterung der Mediendidaktik auf die
anderen Fächer.12 D.h. es soll fortan in allen Fächern möglich und
wünschenswert sein, Medien mit einzubeziehen und die Qualität des
Unterrichts zu verbessern. Dieses Verfahren zur fächerübergreifenden
Mediendidaktik wird „mediendidaktischer Paradigmenwechsel“ genannt. 13

Offensichtlich ist es wichtig zu erkennen, über welches Anwendungswissen


die Schülerinnen und Schüler bereits verfügen und wie sensibilisiert die
Lehrkräfte im Umgang mit Medien sind. Demnach ist der Einsatz eines
Mediums nur sinnvoll, wenn die Lehrerin bzw. der Lehrer sich größtenteils
mit dem vorliegenden Medium auskennt, um problemlos die
Unterrichtsinhalte vermitteln zu können. Gegebenenfalls müssen Lehrende
sich weiterbilden, falls sie zuvor noch nie Bekanntschaft mit Medien gemacht
haben, und die Lernenden sollten im Hinblick auf den Gebrauch durch diese
angeleitet werden. Generell ist zu sagen, dass abgeschätzt werden muss,
mit welchem Medium das bestmögliche Ergebnis bei der jeweiligen
Schülerschaft erreicht wird. Nur dadurch können Schülerinnen und Schülern
den Sinn des Gebrauchsgegenstands reflektieren und einschätzen, ob dieser
dazu beigetragen hat, beispielsweise einen Sachverhalt besser verstanden
zu haben, als es ohne dieses Medium der Fall gewesen wäre.

3. Einführung in den eigenen Forschungsabschnitt

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Einführung in den analytischen Teil.
Dazu bedarf es an verschiedenen Leitfragen, um die komplexere
Fragestellung, wie es zu dem Sinneswandel, mehrere Medien im Unterricht
zu benutzen, kam, welchen Vorteil am Gebrauch erkennbar wurde und
warum schließlich Geld investiert und der Lehrplan so umstrukturiert wurde,
dass die Mediendidaktik ihren Platz findet, zu klären.

Folgende Forschungsfragen bzw. Leitfragen sollen im weiteren Verlauf


analysiert und indirekt beantwortet werden:

12
Albrecht 2014: S.134-149.
13
Albrecht 2014: S.134-149.
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Wie kann der Einsatz von Medien begründet werden und welche
Forderungen oder Wünsche haben Lehrerinnen und Lehrer bzw.
Schülerinnen und Schüler, wenn es darauf ankommt einen, in ihrer
Sicht sinnvollen, medial unterstützten Unterricht zu gestalten?

Welche Vor- und Nachteile haben Medien des 21. Jahrhunderts bzw. wo
werden vorherige Grenzen, im Hinblick auf die Veranschaulichung, die
Verständlichkeit und die Vereinfachung von komplexen
Themengebieten im Unterricht, überschritten und wo werden neue
Grenzen gezogen? Sind neue Zugänge oder neue Herangehensweisen
überhaupt erst dadurch ermöglicht worden?

Tragen Medien zu einem vereinfachten Verständnis der


Unterrichtsinhalte bei oder sind teilweise Schülerinnen und Schüler
bzw. Lehrerinnen und Lehrer überfordert?

Werden sich die Theorie, damit ist die Wissenschaft gemeint, und die
Praxis, die Anwendung in der Schule, einig oder stehen die medialen
Anforderungen und die Umsetzung im Unterricht kontrastiv
zueinander?

3.1. Methodisches Vorgehen

Zu jeder Analyse gehören nicht nur die Forschungsfragen, sondern auch ein
in sich schlüssiges methodisches Vorgehen, welches in diesem Abschnitt
festgelegt werden soll. Es wurde an einem Berufskolleg eine Umfrage
ausgeteilt, in der verschiedenste Fragen gestellt wurden, um herauszufinden,
wie die momentane Lage im Klassenraum ist, wenn es um den Umgang mit
Medien geht. Diesen Fragebogen haben sowohl Lehrerinnen und Lehrer als
auch Schülerinnen und Schüler ausgefüllt. Im Anschluss werden sie nun, Im
Hinblick auf verschieden gesetzte Schwerpunkte hin, ausgewertet. Der
Fokus soll anfangs auf die einzelnen Fraktionen getrennt gelegt werden.
Demnach ist es möglich ein differenziertes Bild über die Binnenstruktur der
Lehrerinnen und Lehrer und der Schülerinnen und Schüler zu erlangen.
Dazu sollten die Lehrenden zum einen ihr Alter angeben, um nachvollziehen
zu können aus welcher Generation sie stammen, zum anderen sollten sie
angeben, ob ihre Fächerkombination eher naturwissenschaftlich oder
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geisteswissenschaftlich geprägt ist. Dies soll vorteilhaft sein, da die


Geisteswissenschaften, wie beispielsweise die Fächer: Deutsch, Englisch,
Französisch etc. in einer anderen Art und Weise unterrichtet werden, als die
Naturwissenschaften, in denen die Mathematik, Physik, Chemie etc. zu
finden sind. Nachdem die Aussagen der Lehrerinnen und Lehrer und die der
Lernenden getrennt voneinander verglichen worden sind, sollen in einem
weiteren Schritt die beiden Parteien gegenübergestellt werden, damit
festgestellt werden kann, ob sich die in einem Klassenzimmer anwesenden
Personen in ihren Aussagen ähneln oder widersprechen. Ein vernünftiger
Unterricht kann nämlich nur stattfinden, wenn die Meinungen der Lehrenden
und Lernenden annäherungsweise deckungsgleich sind. Ob dies der Fall ist
und welche Besonderheiten festgestellt werden können, soll die Analyse
zeigen. Schließlich soll in einem letzten Abschnitt geklärt werden, wie die
Theorie und die Praxis miteinander verknüpft werden können, damit die
Qualität des Unterrichts und die Zufriedenstellung aller anwesenden
gewährleistet und verbessert werden können.

4. Ergebnisanalyse der Befragung

Mithilfe des festgelegten Vorgehens und der unterstützend wirkenden


Forschungsfragen, ist es nun möglich eine ausführliche Analyse durch-
zuführen und die daraus resultierenden Ergebnisse zu deuten. Hierbei wird
die schulische Seite beleuchtet und es sollen Relationen und Widersprüche
im Zusammenhang mit der Wissenschaft herausgestellt werden. Generell
werden lediglich die besonders auffälligen Ergebnisse diskutiert und aus
diesen Schlussfolgerungen gezogen.

4.1. Analyse, Interpretation und theoretischer Vergleich

Bei der Umfrage haben insgesamt 20 Lehrerinnen und Lehrer, davon acht
weibliche und 12 männliche, und 90 Schülerinnen und Schüler, hierbei
handelte es sich um 18 Lerner und 72 Lernerinnen, mitgemacht. Das
Durchschnittsalter der beiden Parteien lag seitens der Lehrkräfte bei 38,5
Jahren, d.h. sowohl die ältere als auch die jüngere Generation wurde
gleichermaßen befragt. Dies hat den Vorteil beurteilen zu können, ob das
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Klischee, dass Referendare bzw. frisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer


medienaffiner als ältere Lehrende sind, zutrifft. Auf der Seite der
Schülerschaft konnte ein Mittelwert von 18,26 Jahren errechnet werden. Es
mussten fünf Fragen, bezüglich des Umgangs mit Medien, beantwortet
werden, welche teilweise von allen Teilnehmern einstimmig beantwortet
wurden. Dennoch ergaben sich teilweise große Meinungsverschiedenheiten,
über die diskutiert werden können.

In einem ersten Schritt wird die Anfangsfrage der Lehrerinnen und Lehrer in
den Vordergrund gerückt und, im Hinblick auf die Anmerkungen und
Meinungen der Schülergruppe, analysiert. Diese lautet:

Welche Medien (Fernseher, Beamer, Whiteboard, Smartphone etc.)


benutzen Sie bereits in Ihrem Unterricht, unabhängig in welchem Ihrer
beiden Fächer?

Der Einsatz eines Beamers ist sehr auffällig, da 95% der Beteiligten dieses
Medium als einen Bestandteil des eigenen Unterrichts bezeichnen. Dies
könnte daran liegen, dass viele Räume mit einem festinstallierten Beamer
ausgestattet sind und es sogenannte „Medienwagen“ gibt, welche aus einem
Beamer, Laptop und Lautsprechern bestehen, welche von jedem Lehrer
ausgeliehen werden können. Demnach ist hier der allgemeine Zugang
gewährleistet und er wird, wie festgestellt wurde, auch von den meisten
Lehrerinnen und Lehrern genutzt. Lediglich ein Lehrer im Alter von 60 Jahren
hat die Aussage getätigt, dass er keine digitalen bzw. neueren Medien im
eigenen Unterricht benutzt (siehe Anlagen S. 21). Seine Äußerung passt
zwar gut mit dem vorher aufgestellten Klischee zusammen, dass ältere
Lehrkräfte keine bzw. wenig Ahnung vom Einsatz verschiedener Medien
haben, aber dennoch ist er bei der Befragung der einzige seiner Art.
Demzufolge ist die digitale Vermittlung von Unterrichtsinhalten weiter
vorangeschritten in den Schulen unserer Zeit, als es noch vor einigen Jahren
der Fall war. Um dieses markante Ergebnis mit der Sicht der Schülerschaft
zu vergleichen ist anzumerken, dass überraschenderweise nur ungefähr die
Hälfte, 55%, aller Schülerinnen und Schüler den Einsatz eines Beamers
angemerkt haben. Das auseinanderklaffende Ergebnis von 95% und 55%
könnte damit begründet werden, dass entweder der Einsatz zu einer
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Gewohnheit geworden zu sein scheint, sodass die Lernenden diese Art der
Vermittlung nicht gesondert aufgezählt haben oder dieses Medium in ihren
Gedanken zum Zeitpunkt der Befragung nicht präsent genug gewesen ist.

Nur drei von 20 Lehrkräften, d.h. 15%, gaben an ein Smartphone zu


benutzen. Durch die Schulregeln, dass Handys bzw. Smartphones im
Unterricht verboten sind, lässt sich dieses Ergebnis begründen. Evtl. wollen
Lehrerinnen und Lehrer als Vorbild voranschreiten und demnach nicht die
eigenen Schulregeln brechen. Die Benutzung von Smartphones fällt
demnach gering bei der Schülerschaft aus, welches durch das Ergebnis von
20% repräsentiert wird. Auch hier ist die Unterbindung einer Lehrkraft zu
erwähnen, da laut Schulregeln, wie schon vorher erwähnt, eine Benutzung
ausgeschlossen werden muss. Wahrscheinlich existiert dieses Verbot
heutzutage immer noch, da ein Lehrender nur schlecht bzw. gar nicht
nachvollziehen werden kann, ob die jeweilige Schülerin bzw. der jeweilige
Schüler das Handy nur für schulische Zwecke benutzt oder auch für
persönliche Angelegenheiten, wie bspw. die Benutzung von sozialen Medien
(WhatsApp, Twitter, Instagram etc.).

Das Vermitteln vom Schulstoff über das immer beliebter werdende


Whiteboard nimmt einen beeindruckenden Platz, direkt hinter dem Beamer,
mit einer Prozentzahl von 85%, ein. Das Vermischen von digitalen Inhalten,
welche an das Whiteboard geworfen werden, mit analogen Schriftzügen,
scheint eine sehr beliebte Form des Unterrichts zu sein. 70% der
Schülerinnen und Schüler werden von einer Lehrkraft unterrichten, welche
ein Whiteboard benutzt.

Nachdem die heutzutage vorhandene Medienvielfalt behandelt wurde,


können nun die Auswirkungen besprochen werden. Demnach wurde allen
Teilnehmern der Befragung folgende Frage vorgelegt:

Verbessert sich dadurch die Qualität Ihres Unterrichtes? Fällt es bspw.


mehr Schülerinnen und Schülern leicht bestimmte Themen zu
verstehen, als dies vorher der Fall war?

Bei dieser Frage ist es wichtig zu definieren, welche Faktoren einen qualitativ
hochwertigen Unterricht ausmachen. Ein Medienangebot ist durch, z.B. ein
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Lernprogramm, durch spezifische Inhalte, Zielvorstellungen,


Darstellungsformen, Ablauf- und Navigationsstrukturen, Interaktivitäts-
eigenschaften, Kodierungsarten, angesprochene Sinnesmodalitäten,
verwendete Gestaltungstechniken oder lerntheoretische Implikationen,
gekennzeichnet.14 Die Entscheidung über das Medium ist demnach von
vielen verschiedenen Funktionen abhängig und muss durch genaues
Überlegen der Lehrerinnen und Lehrer ausgewählt werden.

Nun können die Ergebnisse diskutiert werden. Die Meinungen der Lehrkräfte
waren sehr umstritten, denn Sie wurde mit elf Zustimmungen und neun
Gegenstimmen beantwortet. Befürworter gaben hauptsächlich an, dass die
Schülerschaft durch den Einsatz von verschiedenen Medien eine positive
Auswirkung auf ihre Motivation und Arbeitshaltung hatte und schließlich auch
die erzielten Ergebnisse sich dadurch verbesserten. Einige gaben an, dass
es zu einer besseren Verknüpfung und einer einfacheren bildlichen
Vorstellung kommen kann, wenn man bspw. mathematische Modellierungen
in 3D, Kurven oder Graphiken mithilfe eines computergestützten Systems
genauer darstellen kann. Dies ist offensichtlich eine richtige Einschätzung, da
auf einer Tafel nur mit einem Stück Kreide geschrieben oder gezeichnet
werden kann, sodass das daraus resultierende Tafelbild nicht mehr
verschiebbar ist und auch nur aus einer Perspektive zu betrachten ist. Auf
einem Computer sind Modelle um 360° drehbar, es ist möglich in einen
Gegenstand hineinzuzoomen bzw. herauszuzoomen und ihn zu verschieben.
Um auf eine der verschiedenen, am Anfang aufgestellten, Leitfragen eine
Lösung zu finden, kann nun festgestellt werden, dass durch digitale Medien
die Anzahl an Möglichkeiten erhöht, und somit die Grenzen der Vermittlung
von Unterrichtsinhalten gesprengt werden. Unterrichtssequenzen werden
somit zu einer erweiterten, qualitativ hochwertigeren Lernsituation, wodurch
sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler profitieren. Zudem
wird, laut vier der 20 befragten Lehrerinnen und Lehrer, die Eigenständigkeit
der Schülerinnen und Schüler gefördert, da sie Problemsituation
selbstständig, durch Hinzunahme des Internets, lösen können. Das
autonome Lernen kann so besser in den Fokus gerückt werden und gewinnt
somit an Wichtigkeit.

14
Herzig 2014: S.9
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Verfechter des Einsatzes von digitalen Medien sind Lehrende, welche


entweder keine Veränderung im Unterrichtsgeschehen erkennen können
oder nur mithilfe der Tafel ihren Unterricht abhalten wollen. Hier findet kein
Perspektivwechsel statt, sondern es wird an alten Traditionen des Unterrichts
festgehalten.

Aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler ist der Einsatz von digitalen
Vermittlungsinstanzen mehrheitlich wichtig und richtig, denn:

„Indem der Alltag von Schülern und Lehrern von digitalen Medien durchdrungen
ist, tragen sie ihre individuellen medialen Erfahrungen und Praxen in die Schule
hinein. Schulunterricht wird durch digitale Medien verändert und er muss
Anschluss an die digitale Alltagswirklichkeit von Schülern schaffen.
Insbesondere kommt der Schule in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu,
Schüler zu einem kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu befähigen.“ 15

Schaumburgs Meinung nach ist es die Aufgabe der Schule die Schülerschaft
mit dem Umgang von Medien zu sensibilisieren und den Medien genug Platz
einzuräumen, damit diese bestmöglich im Unterrichtsgeschehen
eingebunden werden können und genutzt werden. Insgesamt 88 der 90
Lernenden gaben an, dass sich die Qualität des Unterrichts verbessere,
wenn Medien ein Teil davon sind. Dabei werden dieselben Begründungen
angegeben, wie dies schon bei den Lehrerinnen und Lehrern der Fall war.
Der Schulstoff wird anschaulicher dargestellt bzw. vermittelt und die
Lernenden sind motivierter, waren mit 80 % die am meisten abgegebenen
Antworten. Darüber hinaus ist es den Schülerinnen und Schülern durchaus
wichtig, dass sie unabhängiger sind und ihre Probleme eigenständig lösen
können. So schrieb eine Schülerin: „Ja, weil man sich nicht immer an
jemanden binden muss, der es weiß. Man kann eigenständig die
Informationen nachschlagen.“ Ein anderer Schüler schrieb: „Ja, weil man das
sieht und der/die Lehrer/in kann darauf zeigen.“ Daraus kann
geschlussfolgert werden, dass die Visualisierung ebenfalls von enormer
Bedeutung ist und die Qualität dadurch gesteigert wird. Dazu wird erwähnt,
dass die Inhalte in Büchern teilweise zu kompliziert erklärt werden, woraufhin
die Suche nach einer vereinfachten Darstellung größtenteils im Internet
endet, da dort die meisten schulischen Inhalte auf unterschiedlichen Niveaus
und auf verschiedenen Arten und Weisen erläutert werden.

15
Schaumburg 2015: S. 4
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Die dritte Frage sollte die Häufigkeit der eingesetzten Medien klarstellen.
Folglich wurde gefragt:

Wie häufig nutzen Sie die vorhandenen Medien in Ihrem Unterricht?

Auf diese Frage gaben Lehrende keine eindeutige Antwort. 20% der
befragten Lehrerinnen und Lehrer gaben an, dass sie immer ein Medium
benutzen, auch wenn dies lediglich ein einziges über mehrere Wochen
hinweg sei, 35% erwägen einen wöchentlichen Einsatz, weitere 30% einen
monatlichen Gebrauch und schließlich 15% gar keinen. Hier wird das Gefälle
zwischen der jungen und alten Generation deutlich. Jüngere Lehrerinnen und
Lehrer sind eher dazu geneigt häufiger Medien im Unterricht einzusetzen,
wohingegen das ältere Kollegium einen etwas altmodischeren Unterricht, mit
geringerer digitaler Unterstützung in Betracht ziehen. Meistens fehlt es den
länger Berufstätigen an Erfahrung im Umgang mit einem Computer zum
Beispiel. Ein Lehrer bemängelte auch die Möglichkeiten der Weiterbildung im
schulischen Rahmen. Er sei gezwungen sich in seiner Freizeit und unbezahlt
mit der Aneignung von verschiedenen Anwendungskompetenzen zu
befassen, damit er eine Handhabe über das ein oder andere Medium
erlangen kann.

Der wöchentliche Einsatz ist die am meisten abgegebene Antwort, wenn es


sich um die Schülerinnen und Schüler handelt. Sie deckt sich mit der
Meinung der Lehrkräfte. Dies ist keine Überraschung, denn Lehrende und
Lernende arbeiten stets zusammen und nicht unabhängig voneinander.

Wünschen Sie sich mehr oder weniger Möglichkeiten zum Einsatz von
Medien in Ihren Unterrichtssequenzen?

Bei dieser Frage soll herausgefunden werden, ob die Realität eine


Schnittmenge mit der Wunschvorstellung aller Parteien besitzt. Insbesondere
muss zukunftsorientiert gehandelt werden, sodass die Vorstellungen eines
jeden einzelnen, im Hinblick auf die Erwartungen und Wünsche über
verschiedene Angebotsmöglichkeiten, welche die Schule anbieten sollte,
berücksichtigt werden muss und vielmehr umgesetzt werden soll.

Angesichts der Lehrerinnen und Lehrer ist ein vermehrter oder anderer
Einsatz von digitalen Medien nicht von Nöten. Sie gaben zu 70% an, dass sie
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mit dem momentanen Gebrauch zufrieden sind und sie nichts weiter ändern
wollen. Lediglich sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit der
derzeitigen Lage unzufrieden und wollen eine vermehrte, insgesamt fünf der
sechs Lehrkräfte, bzw. verminderte Vermittlung von unterrichtsrelevanten
Lerninhalten mithilfe von bzw. ohne Medien. Der schon am Anfang erwähnte
Lehrer, welcher keine Medien in seinem Unterricht benutzt, gab an, dass „es
auch ohne geht!“. Auf der einen Seite kann ihm Recht zugesprochen werden,
da die Schule früher auch ohne digitale Hilfsmittel funktioniert hat und
Schülerinnen und Schüler damals auch genug gelernt haben, denn
ansonsten wäre die heutige Gesellschaft nicht die, die sie heute ist. Sie
haben damals, zu Zeiten der nicht-digitalen, medienlosen Welt es auch
geschafft gebildete Menschen aus den Lernenden zu bilden. Auf der anderen
Seite war die technologische Entwicklung damals bei Weitem nicht so
ausgereift, wie dies heutzutage der Fall ist. Demnach sind die damaligen
Bedingungen mit den heutigen nicht vergleichbar, weil die Voraussetzungen
grundsätzlich unterschiedlich sind und demnach eine differenziertere Sicht
eingenommen werden muss. Warum sollten die verschiedenen
Angebotsmöglichkeiten nicht genutzt werden, vor allem, wenn die Qualität
des Unterrichts bei richtigem und sinnvollem Einsatz von Medien gesteigert
werden kann? Die Aussage des Lehrers scheint aus einer nur
eingeschränkten Perspektive heraus getätigt worden zu sein und bildet somit
nicht die allgemeine, mehrheitliche Sicht auf dieses umstrittene Thema wider.
Eine Lehrerin ist der gegenteiligen Meinung, dass es sogar noch an
Möglichkeiten der Vermittlung fehle. Ihrer Meinung nach sollen mehrere Apps
auf den schon existierenden Endgeräten installiert werden, denn dadurch
kann ein einheitlicher Unterricht gewährleistet werden. Der Vorteil an diesem
Einwand ist, dass Schülerinnen und Schüler sich diese Apps ebenfalls auf
ihre Endgeräte runterladen und mit der Lehrerin bzw. dem Lehrer
zusammenarbeiten können.

Die Schülerschaft beschreibt die Gesamtsituation ähnlich, wie die


Lehrerinnen und Lehrer, dennoch gaben sie andere Begründungen ab. Die
fehlende Kompetenz mit dem Umgang von den verschiedenen digitalen
Medien wurden von vielen Schülerinnen und Schülern angemerkt und
bemängelt. Sie seien nicht immer auf den Einsatz vorbereitet und könnten
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teilweise nicht gut im Unterricht mitarbeiten, da sie nicht wissen, was mit der
vorgelegten Vermittlungsinstanz zu tun ist. Der Prozentsatz liegt hierbei zwar
nur bei 4%, aber die Gewissheit zu haben, dass eine nicht korrekte, mediale
Ausführung seitens der Schülerschaft existiert, ist nicht förderlich für das
Aneignen von Wissen und muss durch die jeweilige Lehrkraft verhindert
werden. Das Inklusionskonzept besteht gerade darin, dass jede Schülerin
und jeder Schüler Teil eines Ganzen ist und nicht ausgeschlossen werden
soll und darf. Durch den Einsatz von Medien kann es dazu aber kommen,
wenn der Lernende nicht weiß, was er damit anfangen soll und somit schnell
überfordert ist. Dem ist durch eine frühzeitige Sensibilisierung
entgegenzuwirken und es muss versucht werden, solche Situationen im
Klassenraum zu vermeiden. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler
kritisieren die Regeln der Schule, denn wir leben ihrer Meinung nach in einer
Gesellschaft, in der das Handy bzw. Smartphone nicht mehr wegzudenken
ist. Die Regel, dass die Benetzung eines dieser elektronischen Geräte in der
Schule untersagt ist, sei veraltet und nicht mehr tragbar in der heutigen Zeit.
Hierbei ist deutlich zu kennzeichnen, dass auf der Seite der Schülerschaft
sich 93% einen vermehrten Einsatz von Smartphones wünschen, denn jede
Schülerin und jeder Schüler besitzt eines dieser Endgeräte und kann zu jeder
Zeit auf eben dieses zurückgreifen. Ansonsten kommen die schon vorher
erwähnten Gründe, dass der Einsatz die Übersichtlichkeit, die
Anschaulichkeit und die einfachere Verständlichkeit begünstigen, zum
Tragen. Einige gaben auch an, dass es einfach mehr Spaß macht mit
Medien zu arbeiten als nur die Tafel zu benutzen. Dies ist auch ein wichtiger
Aspekt, denn Spaß an der Schule zu haben hat positive Auswirkungen auf
das Lernniveau und die Motivation der Schülerinnen und Schüler.

Die letzte Frage, um die Zukunftsaussichten der Lehrkräfte und der


Schülerschaft abbilden zu können, ist folgende:

Die Welt wird immer digitaler und schneller. Glauben Sie, dass Ihre
Schule mit dieser modernen Welt mithalten kann?

Um dieser abschließenden Frage auf den Grund gehen zu können bedarf es


einer Klärung, was mit einer modernen Welt, im Sinne der Benutzung von
digitalen Medien, gemeint ist und wie die digitale Zukunft aussehen könnte.
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Wer sich eine längere Zeit mit dem Zusammenhang von Schule und digitaler
Zukunft beschäftigt wird feststellen, dass die Schule momentan noch nicht
den Anforderungen gerecht wird, denn: „Ein im Lehrplan fest verankerter
und flächendeckender Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist derzeit noch
Zukunftsmusik, aber zwingend notwendig. Denn wer Menschen ausbilden
will, muss ihnen auch zeitgemäße Hilfestellungen anbieten können.“ 16 Die
moderne Welt fängt zu Hause an, denn „Schule und Eltern können sich nicht
den Schwarzen Peter zuschieben und vorgeben, die andere Seite müsste
diese Kompetenzen vermitteln“17, warnt der Schweizer Lehrer und Publizist
Philippe Wampfler. Zufolge müsste die Zukunft ein Zusammenspiel zwischen
Eltern und Lehrern sein, welche die Schülerinnen und Schüler zu einem
medienbegabten Individuum ausbildet. Viele Eltern kennen sich aber selbst
kaum mit Medien aus, da sie aus einer Zeit stammen, in der diese noch
keine große Rolle gespielt haben, sodass die Forderung als eine nur sehr
schwer, bis gar nicht zu meisternde Aufgabe ist. Dennoch glauben 70 % der
Lehrerinnen und Lehrer und ungefähr 73 % der Schülerinnen und Schüler
daran, dass ihre Schule der modernen, digitalen Zukunft gerecht werden
kann. Gegner dieser Annahme sind davon überzeugt, dass es an
Weiterbildungsmaßnahmen und der nötigen Ausstattung fehle, um positiv in
die Zukunft zu blicken. Die Schülerschaft ist sich einig, dass Lehrer besser
ausgebildet werden müssen und in der Schule neue Arbeitsplätze geschaffen
werden müssen für IT-Fachkräfte, die bei Problemen immer ansprechbar
sind, um einen reibungslosen Unterricht gewährleisten zu können. Zudem
müsste jeder Schüler und jede Schülerin das gleiche Endgerät, außer ein
Handy bzw. Smartphone, besitzen, um die Schule mit dem eigenen Zuhause
verknüpfen zu können. Die digitale Vernetzung ist das Stichwort hierbei und
muss umgesetzt werden, damit einen gemeinsamen Weg in einen zukunfts-
orientierten Schulalltag zu erschaffen. Die Klassenräume standen auf beiden
Seiten unter scharfer Kritik, denn diese seien noch nicht modern genug
ausgestattet, um den medialen Forderungen die Stirn zu bieten. Sie
bemängeln fehlende Whiteboards in den meisten Klassen und eine nur
unzureichende Anzahl an Beamern. Dies muss sich ändern, damit eine
Gleichstellung der Vermittlung von Unterrichtsinhalten in allen Klassen und

16
Friedrich Verlag GMbH: Digitale Zukunft
17
Friedrich Verlag GMbH: Digitale Zukunft
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nicht nur in bestimmten vorgenommen werden kann, denn jeder, der die
Schule besucht, soll eine Möglichkeit auf digitale Bildung bekommen.

5. Fazit
Die Schule befindet sich noch am Anfang der medialen Welt. Es gibt einige
Fortschritte anzumerken, da die Medienvielfalt an den Schulen immer mehr
zunimmt und auch häufiger in den Unterricht einbezogen wird. Die Vorteile,
wie das vereinfachte Darstellen von Unterrichtssequenzen, sind zahlreich
vorhanden und müssen ausgebaut und ausgenutzt werden, damit Medien
immer mehr Halt in der Schule dazugewinnen und langfristig ein Bestandteil
eines jeden Unterrichts wird. Dazu müssen sich Schulen und Staat über eine
finanzielle Ausrüstung einig werden, welche von jedem Schüler bzw. jeder
Schülerin in der Schule ausgeliehen werden kann, damit einkommensärmere
Eltern ihrem Kind auch die Chance geben können an einem digitalen Leben
teilzunehmen. Außerdem müssen Weiterbildungsmöglichkeiten sowohl auf
der Seite der Eltern als auch auf der der Lehrkräfte bereitgestellt werden,
damit die nötigen Kompetenzen vermittelt werden können und jede Partei
weiß, wie die digitale Welt funktioniert und was überhaupt mit ihr erreicht
werden kann. Vielen ist die Vielfalt an Möglichkeiten und Wissenszugängen
bis heute nicht bewusst, weshalb sie keinen Grund in dem Umgang mit
Medien sehen. Diese müssen davon erst noch überzeugt werden, dass die
Mediendidaktik ein sehr wichtiger Aspekt im heutigen Schulleben ist,
besonders in einer Zeit, wo Abstand halten und Fernunterricht am Computer
die beiden obersten Gebote sind, und immer mehr an Wichtigkeit
dazugewinnt. Doch wie diese Menschen zu überzeugen sind und ob es eine
Zeit nach der Corona-Pandemie geben wird, in der die herkömmlichen Tafeln
keine Rolle mehr spielen werden, ist abzuwarten und müsste zu einem
späteren Zeitpunkt erneut diskutiert und analysiert werden. Gerade in der
momentanen Krisenzeit ist Flexibilität und erfinderisches Denken gefragt und
evtl. blüht die Mediendidaktik, wegen der Corona-Krise, der PISA-Studie und
des heranwachsenden Interesses an digitalen Medien, auf und kann sich an
allen Schulen fest implementieren.
Mediendidaktische Grundlagen und ihre Umsetzung im Unterricht Seite

6. Literaturverzeichnis
 Albrecht, Christian (2014): "Fachspezifische mediendidaktische
Konzeptionen". In: Frederking, Volker / Krommer, Axel / Möbius, Thomas:
Digitale Medien im Deutschunterricht. DTP 8, hrsg. von Winfried Ulrich.
Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. S.134-149.

 Chion, Michel: L'audio-vision : son et image au cinéma. Paris: Armand Colin,


2005. S. 3

http://www.creationsonore.ca/wp-content/uploads/2014/10/resumes_frederic-
dallaire_michel-chion-laudio-vision.pdf (22.09.2020)

 Flückiger, Barbara: Zum Mehrwert in der Ton/Bild-Beziehung, In: Butte,


Maren; Brandt, Sabina: Bild und Stimme. Lindenberg: Fink, 2011. S. 161-173

http://www.zauberklang.ch/Flueckiger_Mehrwert_2011.pdf (22.09.2020)

 Friedrich Verlag GmbH: Digitale Zukunft

https://www.friedrich-verlag.de/bildung-plus/digitale-schule/schule-
weiterentwickeln/schulen-muessen-sich-auf-ihre-staerken-besinnen/
(22.09.2020)

 Herzig, Prof. Dr. Bardo (2014): Wie wirksam sind digitale Medien im
Unterricht?. Bertelsmann Stiftung. S.9

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/
GrauePublikationen/
Studie_IB_Wirksamkeit_digitale_Medien_im_Unterricht_2014.pdf
(22.09.2020)

 Landesministerium Baden-Württemberg: Grundbegriffe der Mediendidaktik


https://www.lmz-bw.de/medien-und-

bildung/medienwissen/medienbildung/grundlagen-der-medienbildung-und-
mediendidaktik/grundbegriffe-der-mediendidaktik/ (22.09.2020)

 Menkens, Sabine (2020): Das große Problem der deutschen Lehrer. Welt

https://www.welt.de/politik/deutschland/article216803170/Pisa-Studie-Das-
grosse-Problem-der-deutschen-Lehrer.html (22.09.2020)

 Schaumburg, Heike (2015): Chancen und Risiken digitaler Medien in der


Schule. Bertelsmann Stiftung. S.4

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/
GrauePublikationen/Studie_IB_Chancen_Risiken_digitale_Medien_2015.pdf
(22.09.2020)
Mediendidaktische Grundlagen und ihre Umsetzung im Unterricht Seite

7. Anlagen
Fragebögen für die Lehrerinnen und Lehrer bzw. Schülerinnen und Schüler:
Mediendidaktik: Fragebogen für Lehrerinnen und Lehrer

Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

Ich heiße Markus Schmitt und studiere deutsch und französisch an der Universität Duisburg-Essen. Ich schreibe
momentan eine Hausarbeit im Bereich der Fachdidaktik Deutsch und brauche dafür Ihre ehrliche Meinung über
den Umgang mit Medien in der Schule. Bitte nehmen Sie sich ca.10 Minuten Zeit, um die nachfolgenden Fragen zu
beantworten. Vielen Dank für Ihre Bearbeitung!

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Geschlecht: weiblich männlich Alter: _____ Jahre

Fächerkombination eher naturwissenschaftlich geisteswissenschaftlich

1.1 Welche Medien (Fernseher, Beamer, Whiteboard, Smartphone etc.) benutzen Sie bereits in Ihrem Unterricht,
unabhängig in welchem Ihrer beiden Fächer?

____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

1.2 Verbessert sich dadurch die Qualität Ihres Unterrichtes? (Fällt es bspw. mehr Schülerinnen und Schülern leicht
bestimmte Themen zu verstehen, als dies vorher der Fall war?)

Ja, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

Nein, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

2.1 Wie häufig nutzen Sie die vorhandenen Medien in Ihrem Unterricht?

immer wöchentlich monatlich

quartalsweise halbjährlich nie

2.2 Wünschen Sie sich mehr oder weniger Möglichkeiten zum Einsatz von Medien in Ihren Unterrichtseinheiten?

Mehr, z.B. folgendes Medium/folgende Medien:

_____________________________________________,weil___________________________________________
________________________________________________________________________

Weniger, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

Weder noch, ich bin zufrieden mit dem aktuellen Einsatz.

3. Die Welt wird immer digitaler und schneller. Glauben Sie, dass Ihre Schule mit dieser modernen Welt mithalten
kann?

Ja

Nein, dafür müsste sich Folgendes in Zukunft ändern:

____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Mediendidaktische Grundlagen und ihre Umsetzung im Unterricht Seite

Mediendidaktik: Fragebogen für Schülerinnen und Schüler

Hallo liebe Schülerin/ lieber Schüler,

Ich heiße Markus Schmitt und studiere deutsch und französisch an der Universität Duisburg-Essen. Ich schreibe
momentan eine Hausarbeit im Bereich der Fachdidaktik Deutsch und brauche dafür Ihre ehrliche Meinung über
den Umgang mit Medien in der Schule. Bitte nehmen Sie sich ca.10 Minuten Zeit, um die nachfolgenden Fragen zu
beantworten.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Geschlecht: weiblich männlich Alter: _____ Jahre

1.3 Welche Medien (Fernseher, Beamer, Whiteboard, Smartphone etc.) werden bereits in Ihrem Unterricht,
unabhängig in welchem Fach, bereits benutzt?

____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

1.4 Wird dieses Medium/Werden diese Medien Ihrer Meinung nach sinnvoll eingesetzt? (Haben Sie beispielsweise
das Gefühl, dass Sie dadurch ein bestimmtes Thema leichter verstehen können?)

Ja, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

Nein, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

2.1 Wie häufig werden die vorhandenen Medien in Ihrem Unterricht genutzt?

immer wöchentlich monatlich

quartalsweise halbjährlich nie

2.2 Wünschen Sie sich mehr oder weniger Einsatz von Medien in Ihren Unterrichtseinheiten?

Mehr, z.B. folgendes Medium/folgende Medien:

_____________________________________________,weil___________________________________________
________________________________________________________________________

Weniger, weil
____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

Weder noch, ich bin zufrieden mit dem aktuellen Einsatz.

3. Die Welt wird immer digitaler und schneller. Glauben Sie, dass Ihre Schule mit dieser modernen Welt mithalten
kann?

Ja

Nein, dafür müsste sich Folgendes in Zukunft ändern:

____________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________

Vielen Dank für Ihre Feedback! Sie haben mir dadurch sehr geholfen.
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Exemplare aus der Umfrage:


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