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Musikgeschichte 1 - Fernlehre Band 11

Barock 1. Teil

Inhalt:

1. Allgemeines zur Barockmusik

2. Liste von Barockkomponisten

3. Italien („Frühbarock“) Auswahl


Komponistenportraits

Das Skriptum versteht sich als kleine Einführung. Der einleitende Text ist nicht von
vollständig zufriedenstellender Qualität.
Barockmusik
(Zum Übergang Renaissance – Barock siehe auchBand 10 der Fernlehre)

Evaristo Baschenis, Musikinstrumente, Mitte 17. Jahrhundert

Die Periode der Barockmusik in der abendländischen Kunstmusik, auch bezeichnet als
Generalbasszeitalter, schließt sich an die Renaissance an und erstreckt sich vom Beginn des
17. bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie zählt heute zur sog. Alten Musik.

Der Beginn des musikalischen Barock wird – als eine Art „Merkstein“ - durch die
Kompositionen Claudio Monteverdis markiert. Eine mögliche Einteilung des weiteren
Zeitraums, die jedoch nur als ungefähr betrachtet werden muss, ist wie folgt:

• Frühbarock (etwa 1600 bis 1650), unter italienischer Dominanz;


• Hochbarock (etwa 1650 bis 1710), mit bedeutenden französischen Einflüssen;
• Spätbarock (etwa 1710 bis 1750), mit Tendenz zur Vereinigung regionaler Stile.

Gesamtkulturell folgte die Phase des Rokoko; in der Musik etablierte sich bereits ab den
1730er Jahren der so genannte galante Stil. Häufig wird der Tod Johann Sebastian Bachs 1750
als das Ende des musikalischen Barocks betrachtet. Mit Haydn und Mozart folgte
musikgeschichtlich die Periode der Klassik.

Charakterisierung
Die zu Beginn des 17. Jahrhunderts aufkommenden Merkmale, die den Begriff „Beginn eines
neuen Musikzeitalters“ rechtfertigen, sind die Monodie (Sologesang mit Begleitung), aus der
sich das Paar Rezitativ und Arie ableitet, die Generalbasstechnik, die vollständige
Emanzipation der Instrumentalmusik und die neu entstandenen Gattungen Oper sowie
später Instrumentalkonzert und Oratorium.

Kompositionstechniken

Form

Während des Barocks emanzipierte sich die – vorher streng an den Gesang gekoppelte –
Instrumentalmusik. Dies zeigt sich im konzertanten Prinzip, dem bewegten
Zusammenwirken und quasi Wetteifern von Stimmen (vokal wie instrumental). Es
entstand das Concerto Grosso, das den Wechsel zwischen einer konzertierenden Sologruppe
(Concertino) und Orchester (Tutti, Ripieno) bezeichnet. Anstelle der Solistengruppe tritt im
Solokonzert ein einzelner Solist auf. Weitere musikalische Formen, die sich im
Barockzeitalter ausbildeten, sind etwa Suite, Fuge, Sonate (Triosonate), Kantate und
Oratorium.

Opern hatten im 18. Jahrhundert einen sehr großen Stellenwert. Einerseits dienten sie
höfischer Repräsentation, andrerseits waren sie – vor allem in Venedig, wo es zahlreiche
öffentliche Opernunternehmen gab – gleichsam Volksspektakel. In Italien war es üblich,
bekannte Arien in neue Opern zu übernehmen. Bei Wiederaufführungen wurden Opern häufig
an Sänger angepasst und Teile ausgetauscht. So kam es zu sogenannten Pasticci. Insbesondere
in Frankreich stellte man aus den instrumentalen Zwischenspielen Suiten zusammen, die
weite Verbreitung fanden.

Ausdruck
Die musikalische Sprache und Melodienbildung beruht auf einem reichhaltigen System
von Figuren, die einer musikalischen Rhetorik entsprechen und an „Affekte“ gekoppelt
sind, das heißt, menschliche Gemütszustände aufzuzeigen versuchen.

Besonders im Frühbarock wurde die venezianische Mehrchörigkeit – das Musizieren unter


Einbeziehung der räumlichen Verteilung – weitergeführt.

Struktur

Die bereits im Mittelalter entstandene und in der Renaissance zu ihrer Vollendung


geführte Polyphonie, also das Zusammenklingen selbstständig geführter Melodielinien,
fand breite Verwendung im Barock. Oft wurde diese polyphone Struktur imitatorisch
komponiert, beispielsweise in Fugen. Zu den Melodiestimmen trat meist der
Generalbass (Basso continuo, b.c.), eine in einer besonderen Ziffernnotation
aufgezeichnete, durchgehende und improvisatorische Begleitung durch mehrstimmige
Instrumente wie Orgel, Cembalo oder Laute, häufig verstärkt durch ein weiteres
Bassinstrument wie Cello, Kontrabass oder seltener Fagott.

Der gesamte Konzertsatz wird manchmal durch das Eröffnungsmotiv melodisch wie
rhythmisch geprägt; Ritornelle des Tutti gliedern den Gesamtablauf. Eine beständige
Wiederholung rhythmischer und melodischer Kleinmotive (Motorik und Sequenzen)
führt zu einer festen Betonungsordnung und Akzentgliederung. Als charakteristische
Schlusswendungen zur formalen Gliederung und Abgrenzung klarer Tonartenbereiche
(Dur- und Moll-Tonarten) dienen Kadenzen.

Klangtheorie

Die Barockmusik wurde weiters durch die Erkundung der Chromatik geprägt. Die früher
gebräuchlichen Kirchentonarten wurden (sukzessive bereits ab der 2. Hälfte des 16. Jhdts.)
durch Dur und Moll ersetzt. Aus den in der Renaissance aufgekommenen mitteltönigen
Stimmungen wurden später verschiedene temperierte Stimmungen entwickelt, um das Spiel in
vielen Tonarten ohne extrem scharf klingende Intervalle zu ermöglichen.
Instrumente

Nachbau einer Barockvioline

Viele der noch heute gebräuchlichen Instrumente wurden in der Barockzeit entwickelt. Die
barocken Formen dieser Instrumente unterscheiden sich jedoch im Klang beträchtlich von
ihren Nachfahren, da ein anderes Klangideal vorlag, bei dem Instrumente an die menschliche
Stimme erinnern sollten. Streichinstrumente (Barockvioline), aber auch Holzbläser
klangen allgemein leiser, weniger strahlend und tragfähig, dafür aber weicher und
modulationsfähiger in der Klangfarbe.

Der große Instrumentenreichtum der Renaissance schwand im Barock.

Bei den Flöten konnte sich die Blockflöte noch längere Zeit als Soloinstrument in
Diskantlage behaupten, ehe sie von der Traversflöte (um 1750) verdrängt wurde.

Die Rohrblattinstrumente der Renaissancezeit verschwanden vollständig. Aus dem Pommer


wurde die wesentlich leisere Oboe entwickelt. Bassdulzian und Rankett, die noch im
Frühbarock eingesetzt wurden, wurden später vom aus dem Dulzian entwickelten Fagott
abgelöst.

An Instrumenten mit einfachem Rohrblatt setzte sich weiters das Chalumeau durch (nicht zu
verwechseln mit der Schalmei der Renaissance). Bei den Blechblasinstrumenten wurden die
Posaune und zunächst auch der Zink übernommen. Letzter wurde bis zur Jahrhundertmitte
vor allem in der Kirchenmusik eingesetzt.

Bei den Streichinstrumenten verschwanden Liren, Rebecs, Fideln und zuletzt auch die
Gamben und wurden durch die Violinenfamilie ersetzt.

Bei den Zupfinstrumenten wurden Harfe und Laute übernommen und weiterentwickelt. In
Italien kam die aus der Mandora entwickelte Mandoline auf.

Von den Schlaginstrumenten der Renaissance wurde nur die Pauke übernommen. Dafür gab
es in dieser Zeit aber einige kuriose Erscheinungen wie das pantalonische Cymbal in Sachsen
und das Salterio in Italien, das sogar eine gewisse Breitenwirkung erlangte. Vor allem in der
französischen Barockmusik wurden gelegentlich ältere Instrumente wie die Drehleier oder
leise klingende Sackpfeifen eingesetzt.

Das auf Streichinstrumenten aufgebaute und mit Blasinstrumenten ergänzte Orchester begann
sich zu standardisieren – in schrittweiser Abkehr von den freien und wechselnden
Instrumentalbesetzungen der Renaissance.
Tasteninstrumente wie Cembalo und Orgel erfuhren eine Erweiterung ihres Umfangs und
ihrer Register und eine Verbesserung ihrer Mechanik.

Bedeutende Vertreter
Frühbarock - von Italien in die Welt

Zu Beginn des Barocks steht Claudio Monteverdi (1567–1643), der mit


kompositionstechnischen Innovationen und der Weiterentwicklung junger Musikgattungen
Pionierarbeit leistete. Er kombinierte als einer der ersten Komponisten die sich in der
Spätrenaissance abzeichnenden neuen Entwicklungen und führte sie auf eine
bedeutende Stilhöhe.

Die italienische frühbarocke Musik bringt eine historisch fast einzigartige „Masse“ an
Komponisten mit sich. Es entwickelt sich wesentlich die Sonate und das „Konzertieren“ in
verschiedenen Formen. Dies wirkt sich auch gewichtig auf die katholische Kirchenmusik aus.

Einige ganz große Namen:

Girolamo Frescobaldi, Claudio Merulo (Orgel)

Giacomo Carissimi (Römische Schule)

Cesti und Cavalli (Oper)

Biago Marini, Alessandro Stradella (Sonate)

Die hier entwickelten Techniken und musiktheoretischen Überlegungen verbreiten sich nach
und nach über ganze Europa (und damit später über die ganze Welt).

Die bedeutensten weiteren Zentren im 17. Jhdt (alle unter italienischem Einfluss):

Frankreich (Hof in Paris) - „Französisches Barock“

Norddeutschland (Schütz in Dresden) - Norddeutsche Orgelschule - „Protestantische


Kirchenmusik“

Österreich (bes. Innsbruck, Salzburg, Graz und Wien)

London
Frankreich - Hochbarock

Büste von Jean-Baptiste Lully

Das französische Musikleben des späten 17. Jahrhunderts wurde maßgeblich von Jean-
Baptiste Lully (1632–1687) am Hofe Ludwigs XIV. geprägt. Die eingängige Musik Lullys,
die vor allem die Tanzbegeisterung dieser Epoche befriedigte, prägte den „Barock“ das
höfische Leben. Als typisch französische musikalische Form sei die Suite genannt, große
Bedeutung hatte auch das Ballett (allein und in der Oper).

In Deutschland wurde die Musik vor allem von den Komponisten der norddeutschen
Orgelschule geprägt, deren repräsentativster Vertreter Dietrich Buxtehude (1637–1707)
war. Aus dem geistlichen Konzert entstand hier die deutsche Kantate.

In England ist die herausragende Persönlichkeit zunächst der früh verstorbene Henry Purcell
(1659-1695), der einen eigenen, ganz individuellen Stil entwickelt. Die weiteren
Entwicklungen in England sind hauptsächlich von nicht-englischen Künstlern geprägt: v.a.
G.F. Händel, der italienischen Oper und einem frühen Aufblühen des öffentlichen
Konzertlebens (siehe Christian Bach).

Spätbarock

Entwickelte sich im Hochbarock die Musik noch unabhängig in verschiedenen Regionen


Europas, so zeichnete sich der Spätbarock durch eine grenzübergreifende Verbreitung der
Stile aus. Im deutschen Raum trieb Georg Philipp Telemann (1681–1767) diese Entwicklung
voran und wurde schließlich zur „Ikone“ unter den Tonkünstlern. Weitere berühmte deutsche
Tonschöpfer des Spätbarock waren Carl Heinrich Graun und Johann Adolph Hasse.
Heutzutage gilt Johann Sebastian Bach (1685–1750) vielen als "Vollender" des Spätbarock.
Zu Lebzeiten war er jedoch weit weniger berühmt als die oben genannten und eher als
Orgelvirtuose geschätzt denn als Komponist. Stilistisch schließt ein großer Teil seiner Musik
sich eher dem Hochbarock als beim Spätbarock an.

Der italienische Violinist und Komponist Antonio Vivaldi (1678–1741), der im


20. Jahrhundert zu neuer Popularität fand, beeinflusste mit seiner Konzertform viele weitere
Musiker. Besonders im Spätbarock erfreuten sich Opern großer Beliebtheit. In England war
vor allem Georg Friedrich Händel (1685–1759) in diesem Bereich produktiv.

Der Übergang von „Barock“ zu „Klassik“ (beide Begriffe sind spätere Erfindungen) umfasst
den weitläufigen Zeitraum von (frühestens) 1720 (bedeutende Innovationen in Italien – siehe
Sammartini, D. Scarlatti) bis (spätestens) 1767 (Tod Telemanns), und wird durch folgende
Begriffe grob umrissen: Galanter Stil, Empfindsamer Stil (Einfluss der „Aufklärung“), Früh-
bzw. Vorklassik, Bach-Söhne, Mannheimer Schule, 1. Wiener Schule, Aufblühen des
Öffentlichen Konzertlebens, Opernreformen (Opera buffa und v.a durch Gluck).
Komponisten im Barockstil hat es aber bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gegeben, z.B. den
zu Lebzeiten in England sehr beliebten Niederländer Pieter Hellendaal. Bezeichnend ist u.a.
das Verschwinden des Generalbasses zugunsten auskomponierter (obligater) Stimmen. Das
Cembalo wird „historisch“ und vom (Hammer-)Klavier verdrängt.

Geistiger Hintergrund
Typisch für die Zeit des Barocks ist der Absolutismus, der seinen reinsten Ausdruck am Hofe
Ludwig XIV. fand und dessen kulturelles Schaffen in ganz Europa imitiert wurde. Die Kultur
blühte unter feudalistischer Förderung auf, und in Bauwerken, Gartenanlagen und anderem
wurde das Repräsentative und Monumentale bis hin zum Übertriebenen angestrebt.

Die Bezeichnung dieser Epoche stammt vom portugiesischen „barroca“ – einem vieldeutigen
Begriff, der u. a. Tongefäße, aber auch Lehm/Geröll bedeutet. Hingegen ist „barocca“ die
spätere italienische Variante – hier bereits ausschließlich als Bezeichnung der barocken
Epoche. Der Ausdruck Barock ist auf jeden Fall eine eher unfreundliche Titulierung, die erst
in nachbarocker Zeit zum Namen besagter Epoche wurde. Frischs Deutsch=Französisches
Wörterbuch („andere Auflage“, 1719) bezeichnet „baroque“ als eine Perle, „die nicht gantz
rund“ sei.

Ansonsten fühlte sich der Zeitgenosse des Barocks als ein Vertreter einer modernen,
aufgeschlossenen, „galanten“ Zeit. Problematisch ist die Tatsache, dass der Stilbegriff
„Barock“ für recht verschiedene Zeitströmungen steht. Das Frühbarock neigte eher zum
Derben, Rauen – völlig im Gegensatz zur Galanterie des Hochbarock. Die Bezeichnung
„Spätbarock“ ist ebenfalls problematisch, weil diese spätere Epochen überschneidet, die
eigentlich einen eigenen Namen haben (Régence, Rokoko).

In den Künsten der Barockzeit interessierte man sich insbesondere dafür, die verschiedenen
menschlichen Stimmungen (Affekte) zum Ausdruck zu bringen und in festen Formen zu
repräsentieren.
Eine besondere Vorliebe hatte man für die Allegorie, damals im deutschsprachigen Raum
auch als „Sinnbildniß“ bezeichnet. Die Ideale der Galanterie waren eigentlich
moralphilosophisch gemeint. Es ging dabei schlicht um die Regelung menschlichen
Zusammenlebens: Rücksicht, Zuvorkommenheit, Höflichkeit, Duldsamkeit. Doch schon
damals interpretierten „leichtlebige“ Gemüter das Wesen des Galanten zu einer Lebensweise
um, die darauf bedacht war, das jeweils andere Geschlecht mit vorgeschütztem Anstand für
sich einzunehmen. Religiöse Schwärmer nahmen dies wiederum zum Anlass, bekennend
galanten Damen und Herren generell sündhafte Absichten zu unterstellen. Hier zeigt sich das
Widersprüchliche des Barocks: Auf der einen Seite steht es für Lebensfreude, Lust –
andererseits stößt man auch immer wieder auf streng asketische Haltungen (siehe u. a.
Pietismus).
Mit dem Tode des Sonnenkönigs (1715) schien sich dann das Zeitgefühl verändert zu haben.
In der Mode schlugen ab etwa 1715 völlig neue Akzente durch: der Barock verabschiedete
sich langsam und es bahnt sich der Regence-Stil an – um die Mitte des Jahrhunderts abgelöst
vom Rokoko, jedoch verschwimmen im musikhistorischen Bereich die Begriffe „Barock“ und
„Rokoko“.

Moderne Rezeption
Wiederentdeckung

Nach dem Ende des Barockzeitalters wurde Barockmusik als veraltet betrachtet und nicht
mehr aufgeführt. Lediglich die Musik von Händel, besonders die Oratorien gerieten nicht in
Vergessenheit und wurden auch Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgeführt.
Zur gleichen Zeit begannen sich mehrere Musikliebhaber mit älterer Musik zu beschäftigen.
Zu nennen sind etwa Raphael Georg Kiesewetter, Simon Molitor oder Johann Nikolaus
Forkel.

Ein wichtiger Meilenstein für die Wiederentdeckung von Johann Sebastian Bach war die
Wiederaufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1829.
Andere Komponisten mussten bis ins 20. Jahrhundert auf ihre Entdeckung warten, etwa
Vivaldi, von dem man bis in die 1920er Jahre kaum mehr kannte als Die vier Jahreszeiten.

Heutige Sichtweise

Mit der Wiederentdeckung von Bach durch Mendelssohn begann die bis heute andauernde
Berühmtheit und Wertschätzung von J.S. Bach. Vielen gelten seine Werke heute als Inbegriff
und teilweise "Vollendung" des Barocks. Jedoch war Bach zu Lebzeiten kaum außerhalb von
Sachsen und Thüringen bekannt. Dennoch verhalf vor allem das populäre Interesse an Bach
zum Wiederaufleben der Barockmusik.

Die aktuelle Interpretation von Barockmusik wird im Wesentlichen von Musikern


vorgenommen, die im Rahmen der so genannten historischen Aufführungspraxis die dieser
Musik eigenen Mittel und Spielweisen einzusetzen versuchen. Jeder Interpret von
Barockmusik ist sich heutzutage dieser Erkenntnisse bewusst, auch wenn im Einzelfall
Kompromisse bezüglich der zur Anwendung kommenden Mittel eingegangen werden oder
auch bewusst anders entschieden wird.

Mit der historischen Aufführungspraxis, die anfangs belächelt wurde und sich erst etwa in den
1970er Jahren durchsetzte, kam es auch zu einer zunehmenden Öffnung des barocken
Repertoires. Heute werden weltweit ähnlich viele Tonträger der Alten Musik – darunter
insbesondere des Barocks – wie der klassischen Musik nachfolgender Epochen verkauft.
2. Liste von Barockkomponisten

Frühbarock
Frankreich

• Jean Titelouze (1563–1633)


• Jean Mazuel, pere (1568–1616)
• Charles Chevalier (um 1570–um 1611)
• Jean Desquesnes (um 1570–um 1630)
• Antoine Francisque (um 1570–1605)
• Pierre de La Barre (1572–1619)
• Robert Ballard (um 1575 bis um 1645)
• Gabriel Bataille (1575–1630)
• Ennemond Gaultier (um 1575–1651)
• Eustache Picot (um 1575–1651)
• Balthasar Racquet (um 1575–1630)
• Germain de La Barre (1579–1656)
• Jehan Basset (um 1580–1636)
• Jacques de Belleville (um 1580–um 1632)
• Jean de Bournonville (um 1580–1632)
• Guillaume Bouzignac (um 1580–um 1643)
• Henri Frémart (um 1580–um 1646)
• Francois Richard (um 1580–1650)
• Pierre Richard (um 1580–1630)
• Jesson Quinart (1583–1670)
• Nicolas Vallet (um 1583 bis nach 1642)
• Antoine Boësset, sieur de Villedieu (1586–1643)
• Marin Mersenne (1588–1648)
• Henry le Bailly (um 1590–1637)
• Jean Boyer (um 1590 bis um 1643)
• Étienne de Houzelot (um 1590 bis um 1627)
• Jacques Lefebure (1590 bis um 1613)
• Denis Macé (um 1590 bis um 1648)
• Louis de Rigaud (um 1590 bis um 1623)
• Signac (um 1590 bis um 1630)
• Paul Auger (um 1592–1660)
• Pierre de La Barre (1592–1656)
• Jean Mazuel, fils (1594 bis um 1633)
• Louis Richard (um 1595 bis um 1640)
• Pierre Richard (um 1595–1652)
• Pierre de Nyert (um 1597–1682)
• Charles Racquet (um 1598–1664)
• Étienne Moulinié (1599–1676)
• Charles d'Ambleville (um 1600 bis um 1636)
• Artus Auxcousteaux (um 1600 bis um 1656)
• Francois de Chancy (um 1600–1656)
• Annibal Gantez (um 1600 bis um 1668)
• Thomas Gobert (um 1600–1672)
• Nicolas Hotman (um 1600–1663)
• Nicolas Métru (um 1600 bis um 1670)
• André Péchon (um 1600 bis um 1652)
• Germain Pinel (um 1600–1664)
• André de Rosiers (um 1600 bis um 1672)
• Jacques Champion de Chambonnières (1601 bis um 1670)
• Louis Richard(fils) (um 1604–1646)
• Charles Coypeau d'Assoucy (1605–1677)
• Jean de Cambefort (1605–1661)
• Pierre Mazuel (um 1605 bis um 1650)
• Sébastien Le Camus (um 1610–1677)
• Francois Cosset (um 1610 bis um 1673)
• François Dufault (um 1610 bis um 1669)
• Jacques de Gouy (um 1610 bis um 1650)
• Michel Lambert (1610–1696)
• Michel Mazuel (um 1610–1676)
• Henry Du Mont (1610–1684)
• Jean Veillot (1611–1662)
• Louis de Mollier (Molière) (um 1613–1688)
• Jean-Baptiste Boësset, sieur de Dehault (1614–1685)
• Nicolas Saboly (1614–1675)
• Angelo Michele Bartolotti (um 1615 bis um 1681)
• Guillaume Dumanoir (1615–1690)
• Pierre Robert (1618–1698)
• Louis Bruslard (1620–1670)
• Charles de Helfer (1620–1674)
• Antoine Lardenois (1620–1660)
• Denis Lefebure (1620–1674)
• Charles Richard (1620–1652)
• Pierre Verdier (1620–1697)

Italien

Jacopo Peri
Claudio Monteverdi (Portrait von Bernardo Strozzi)

• Giovanni Maria Nanino (um 1545-1607)


• Giovanni Bassano (um 1558–1617)
• Giovanni Bernardino Nanino (um 1560-1618)
• Lodovico Viadana (um 1560–1627)
• Jacopo Corsi (1561–1602)
• Jacopo Peri (il Zazzerino) (1561–1633)
• Francesco Usper (Spongia) (1561–1641)
• Alessandro Piccinini (1566–um 1638)
• Adriano Banchieri (1567–1634)
• Claudio Monteverdi (1567–1643)
• Alessandro Aglione († 1621)
• Vittoria Aleotti (Raffaela Aleotta) (1570 bis um 1593)
• Caterina Alessandra (um 1570 bis um 1609)
• Michaele Angelo Amadei (um 1570 bis um 1615)
• Antonio Naldi Bardella (um 1570 bis um 1620)
• Girolamo Bartei (um 1570 bis um 1618)
• Aurelio Bonelli (um 1570 bis um 1630)
• Diomedes Cato (um 1570 bis um 1615)
• Giovanni Paolo Cima (1570–1622)
• Ignazio Donati (um 1570–1638)
• Gabriele Fattorini (um 1570 bis um 1615)
• Amedo Fredi (um 1570 bis um 1634)
• Ortensio Gentine (1570 bis um 1616)
• Francesco Genvino (1570 bis um 1614)
• Oratio Giaccio (um 1570 bis um 1620)
• Giovanni Battista Gnocchi (um 1570 bis um 1611)
• Giovanni Battista Grillo (um 1570–1622)
• Pedro de Heredia (Eredia) (um 1570–1648)
• Girolamo Lambardi (um 1570 bis um 1623)
• Giovanni Battista Leonetti (um 1570 bis um 1617)
• Vincenzo Liberti (um 1570 bis um 1609)
• Giovanni Vincenzo Macedonio di Muti (1570 bis um 1606)
• Giovan Domenico Montella(1570–1607)
• Stefano Nascimbeni (um 1570 bis um 1616)
• Asprilio Pacelli (um 1570–1623)
• Nicola Parma (um 1570 bis um 1611)
• Giulio Santo Pietro del Negro (um 1570 bis um 1620)
• Giovanni Domenico Puliaschi (um 1570 bis um 1620)
• Gabriello Puliti (um 1570 bis um 1635)
• Francesco Rognoni (Taeggio) († vor 1626)
• Giovanni Domenico Rognoni (Taeggio) († vor 1626)
• Riccardo Rognoni († 1620)
• Salomone Rossi (1570 bis um 1630)
• Orlando Santi (um 1570–1619)
• Donat Antonio Spano (um 1570 bis um 1608)
• Vincenzo Ugolini (um 1570–1638)
• Pier Francesco Valentini (um 1570–1654)
• Francesco Bianciardi (1572–1607)
• Geminiano Capilupi (1573–1616)
• Lorenzo Allegri (um 1573–1648)
• Giovanni Battista Stefanini (1574–1630)
• Francesco Bellazzi (um 1575 bis um 1628)
• Steffano Bernardi (um 1575 bis um 1637)
• Antonio Brunelli (um 1575 bis um 1627)
• Fabio Costantini (um 1575 bis um 1644)
• Francesco Eredi (um 1575 bis um 1629)
• Giacomo Finetti (um 1575 bis um 1629)
• Amante Franzoni (um 1575–1629)
• Romano Micheli (um 1575 bis um 1659)
• Hannibal Orgas (um 1575–1629)
• Giovanni Priuli (um 1575–1629)
• Francesco Rasi (um 1575 bis um 1620)
• Johann Hieronymus Kapsberger (um 1575–1661)
• Giovanni Maria Trabaci (um 1575–1647)
• Tomaso Pecci (1576–1606)
• Alessandro Grandi (1577–1630)
• Agostino Agazzari (1578–1640)
• Marcello Albano (um 1580 bis um 1616)
• Filippo Albini (um 1580 bis um 1626)
• Giovanni Bacilieri (um 1580 bis um 1619)
• Giovanni Battista Biondi (um 1580 bis um 1630)
• Bernardino Borlasca (um 1580 bis um 1624)
• Ottavio Borono (um 1580–1617)
• Domenico Brunetti (um 1580–1646)
• Giovanni Brunetti (um 1580–1631)
• Tomaso Cecchino (um 1580–1644)
• Giovanni Ceresini (um 1580 bis um 1638)
• Francesco Antonio Costa (um 1580 bis um 1626)
• Alessandro Costantini (um 1580 bis 1657)
• Ottavio Durante (um 1580 bis um 1608)
• Giovanni Battista Fergusio (um 1580 bis um 1612)
• Giovanni Battista Fontana (um 1580–1630)
• Leandro Gallerano (um 1580–1632)
• Ottavio Maria Grandi (um 1580–um 1628)
• Vincenzo dè Grandis (um 1580–1646)
• Annibale Gregori (um 1580–1633)
• Alessandro Gualteri (um 1580 bis um 1620)
• Sigismondo d'India (um 1580–1629)
• Valvasensi Lazaro (um 1580 bis um 1634)
• Guglielmo Lipparini (um 1580 bis um 1649)
• Cesare Marotta (um 1580–1630)
• Pietro Maria Marsolo (um 1580 bis um 1616)
• Giovanni Nicolò Mezzogori (um 1580 bis um 1623)
• Francesco Pasquali (um 1580–um 1633)
• Giovanni Picchi (um 1580–um 1625)
• José (Gioseppe) de Puente (1580 bis um 1630)
• Raffaello Rontani (um 1580–1622)
• Crescentino Salzilli (um 1580 bis um 1616)
• Antonio Savetta (um 1580 bis um 1641)
• Francesco Severi (um 1580–1630)
• Bernardo Strozzi (um 1580 bis um 1630)
• Giovanni del Turco (um 1580 bis um 1620)
• Vincenzo Ugolini (um 1580–1638)
• Ottavio Vernizzi (um 1580 bis um 1648)
• Bellerofonte Castaldi (* 1581)
• Gregorio Allegri (1582–1652)
• Severo Bonini (1582–1663)
• Marco da Gagliano (1582–1642)
• Giovanni Valentini (1582–1649)
• Paolo Agostini (um 1583–1629)
• Girolamo Frescobaldi (1583–1643)
• Antonio Cifra (1584–1629)
• Nicolò Rubini (1584–1625)
• Domenico Allegri (um 1585–1629)
• Or'in Dio Bartolini (um 1585–1640)
• Pie(t)ro Benedetti (um 1585–1649)
• Giovanni Marco Costa (um 1585 bis um 1656)
• Andrea Falconieri (um 1585–1656)
• Giuseppe Palazotto Tagliavia (um 1585 bis um 1632)
• Ercole Porta (1585–1630)
• Biagio Tomasi (um 1585–1640)
• Claudio Saracini (1586 bis um 1649)
• Alessandro Tadei (um 1586–1667)
• Pietro della Valle (1586–1652)
• Stefano Landi (1587–1639)
• Francesca Caccini (1587 bis um 1640)
• Ivan Lukacic (Giovanni Lucacih) (1587–1648)
• Francesco Turini (um 1589–1656)
• Giulio Cesare Ardemanio (um 1590–1650)
• Natale Bazzini (um 1590–1639)
• Giovanni Battista Buonamente (um 1590–1643)
• Dario Castello (um 1590 bis um 1644)
• Claudio Cocchi (um 1590 bis um 1632)
• Gaspare Filippi (um 1590 bis um 1653)
• Santino Girelli (um 1590 bis um 1627)
• Steffano Landi (um 1590–1639)
• Carlo Milanuzzi (um 1590 bis um 1647)
• Giovanni Giacomo Porro (um 1590–1656)
• Domenico Massenzio (um 1590-1657)
• Pellegrino Possenti (um 1590 bis um 1628)
• Lorenzo Ratti (1590–1630)
• Pietro Verdina (um 1590–1643)
• Filippo Vitali (um 1590–1653)
• Domenico Mazzocchi (1592–1665)
• Francesco Maria Bazzini (1593–1660)
• Francesca Colonna (1593–1665)
• Tarquinio Merula (um 1594–1665)
• Giovanni Battista Ala (um 1595 bis um 1627)
• Giovanni Battista Buonamente (1595–1642)
• Girolamo Casati (um 1595 bis um 1654)
• Francesco Manelli (um 1595–1667)
• Biagio Marini (um 1595–1665)
• Bartolomeo Montalbano (um 1595–1651)
• Giovanni Maria Sabino (um 1595 bis um 1649)
• Tullio Cima (1595–1678)
• Giovanni Rovetta (um 1596–1668)
• Antonio Maria Abbatini (um 1597 bis um 1679)
• Benedetto Ferrari (1597–1681)
• Virgilio Mazzocchi (1597–1646)
• Luigi Rossi (1597–1653)
• Galeazzo Sabbatini (um 1597–1662)
• Giovanni Giacomo Arrigoni (um 1600 bis um 1663)
• Constantino Baselli (fl.1600–1640)
• Giovanni (Zan) Pietro Berti († 1638)
• Francesco Colombini (1588 bis 1641)
• Giovanni Battista Fasolo (um 1600–1664)
• Carlo Farina (1600–1640)
• R. Florido (um 1600 bis um 1672)
• Niccolò Fontei (um 1600 bis um 1647)
• Giuseppe Giamberti (um 1600 bis um 1662)
• Alberto Lazari (um 1600 bis um 1637)
• Giovanni Antonio Leoni (um 1600 bis um 1652)
• Martino Pesenti (um 1600–1647)
• Christoforo Piochi (um 1600 bis um 1675)
• Francesco Paolo Sacrati (um 1600–1650)
• Pietro Paolo Sabbatini (um 1600 bis um 1657)
• Giovanni Felice Sances (Sanci) (um 1600–1679)
• Giovanni Vincenzo Sarti (um 1600 bis um 1655)
• Florido de Silvestri (um 1600 bis um 1672)
• Simone Vesi (um 1600 bis um 1660)
• Francesco Cavalli (1602–1676)
• Marco Marazoli (um 1602–1662)
• Michel Angelo Rossi (um 1602–1656)
• Marco Scacchi (um 1602 bis um 1685)
• Orazio Tarditi (1602–1677)
• Natale Monferrato (um 1603–1685)
• Francesco Nigetti (1603–1680)
• Marco Uccellini (um 1603–1680)
• Francesco Foggia (1604–1688)
• Loreto Vittori (1604–1670)
• Orazio Benevoli (1605–1672)
• Antonio Bertali (1605–1669)
• Giacomo Carissimi (1605–1674)
• Michelangelo Grancino (um 1605–1669)
• Bonifazio Graziani (um 1605–1664)
• Massimiliano Neri (um 1623 bis um 1673)
• Erasmo de Bartoli (1606–1656)
• Cesare de Judice (1607–1680)
• Mario Savioni (um 1608–1685)
• Romualdo Honorio (um 1610 bis um 1645)
• Scipione Lazarini (um 1610 bis um 1675)
• Francesco della Porta (um 1610–1666)
• Sisto Reina (um 1610 bis um 1664)
• Lorenzo Penna (1613–1693)
• Marc'Antonio Pasqualini (1614–1691)
• Angelo Michele Bartolotti (um 1615 bis um 1681)
• Carlo Caprioli (um 1615 bis um 1673)
• Giovanni Antonio Rigatti (1615–1649)
• Gregorio Strozzi (um 1615 bis um 1687)
• Giovan Carlo Rossi (1617–1692)
• Antimo Liberati (1617–1692)
• Matteo Simonelli (1618–1696)
• Giulio Cesare Arresti (1619–1701)
• Barbara Strozzi (1619–nach 1663)
• Giuseppe de Rossi (* 1620)
• Mario Albiosi (1620–1686)
• Maurizio Cazzati (1620–1677)
• Francesco Corbetta (1620–1681)
• Isabella Leonarda (1620–1700)
• Francesco Lucio (1620–1658)
• Pompeo Natale (1620–1681)
• Domenico Pellegrini (1620–1650)
• Francesco Petrobelli (1620–1695)
• Antonio Sartorio (1620–1681)
• Bernardo Storace (1620–1664)
• Antonio Francesco Tenaglia (1620–1661)
• Giovanni Battista Vacchelli (1620–1667)
• Giovanni Battista Volpe (1620–1692)
• Pietro Andrea Ziani (1620–1684)

England

• Thomas Bateson (um 1570–1630)


• John Bennet (1570–1614)
• Benjamin Cosyn (um 1570 bis um 1644)
• John Farrant (um 1570 bis um 1630)
• Thomas Graeves (um 1570 bis um 1604)
• John Hilton (um 1570–1608)
• Thomas Hunt (um 1570 bis um 1601)
• George Kirbye (um 1570–1634)
• George Marson (um 1570–1632)
• T. Merricocke (Marcock) (um 1570 bis um 1606)
• John Mundy (um 1570–1630)
• Richard Nicholson (um 1570–1639)
• Lewis Richard (um 1570 bis um 1639)
• Frederic Standish (um 1570 bis um 1630)
• William Wigthorpe (um 1570 bis um 1610)
• John Ward (1571–1638)
• Thomas Lupo (1571–1627)
• Martin Peerson (um 1572–1650)
• Thomas Tomkins (1572–1656)
• Francis Tregian (um 1574–1619)
• John Wilbye (1574–1638)
• John Bartlet (um 1575 bis um 1610)
• John Coperario (Cooper) (um 1575–1626)
• John Lisley (um 1575 bis um 1603)
• Simon Stubbs (um 1575 bis um 1621)
• Thomas Weelkes (um 1575–1623)
• Daniel Norcome (1576–1626)
• Robert Jones (um 1577 bis um 1615)
• Alfonso Ferrabosco der Jüngere (um 1578–1628)
• John Amner (1579–1641)
• John Adson (um 1580 bis um 1634)
• Thomas Boyes (um 1580 bis um 1620)
• William Corkine (um 1580 bis um 1612)
• Richard Dering (Dearing) (um 1580–1630)
• Michael East (um 1580–1648)
• Thomas Ford (um 1580–1648)
• John Heath (um 1580 bis um 1668)
• Tobias Hume (um 1580–1645)
• Richard Hutchinson (um 1580–1646)
• Robert Johnson (um 1580–um 1634)
• John Maynard (um 1580 bis um 1611)
• Walter Rowe (um 1580 bis um 1641)
• William West (um 1580–1643)
• Thomas Wilkinson (um 1580 bis um 1616)
• Henry Youll (um 1580 bis um 1606)
• Thomas Simpson (1582 bis um 1625)
• Orlando Gibbons (1583–1625)
• Richard Browne (um 1585–1664)
• Henry Lichfild (um 1585 bis um 1614)
• Robert Ramsey (um 1585 bis um 1644)
• William Stonard (um 1585–1630)
• Thomas Vautor (um 1585 bis um 1628)
• Leonard Woodson (sr.) (um 1585–1641)
• John Lugg (1587 bis um 1647)
• Nicholas Lanier (1588–1666)
• John Attey (um 1590 bis um 1640)
• John Earsden (um 1590 bis um 1618)
• George Mason (um 1590 bis um 1618)
• Henry Molle (um 1590 bis um 1640)
• Angelo Notari (Notary) (1590–1664)
• John Oker (um 1590 bis um 1644)
• Henry Palmer (um 1590 bis um 1645)
• Richard Portman (um 1590–1659)
• Daniel Tailer (um 1590–1643)
• Adrian Batten (1591–1637)
• John Jenkins (1592–1678)
• Thomas Ravenscroft (um 1592 bis um 1633)
• Charles Coleman (um 1595–1664)
• Walter Porter (um 1595–1659)
• Elias Smith (um 1595 bis um 1649)
• John Wilson (1595–1674)
• Henry Lawes (1596–1662)
• John Hilton (1599–1657)
• John Cobb (um 1600 bis um 1667)
• Richard Gibbs (um 1600 bis um 1664)
• Henry Hinde (um 1600–1641)
• Henry Loosemore (um 1600–1670)
• William Wake (um 1600–um 1663)
• William Lawes (1602–1645)
• Randall Jewet (um 1603–1675)
• William Smith (1603–1645)
• Davis Mell (1604 bis um 1661)
• Thomas Lupo (1605–1660)
• Christopher Simpson (um 1605–1669)
• Thomas Warwick (um 1605–1660)
• William Child (1606–1697)
• John Hingeston (1606–1683)
• William Juxon (um 1610 bis um 1650)
• Edward Lowe (um 1610–1682)
• Thomas Mace (um 1613–1709)
• Benjamin Rogers (1614–1698)
• Henry Cooke (1615–1672)
• John Gamble (1615–1687)
• William Pysing (um 1615 bis um 1685)
• William Holder (1616–1696)
• James Cob (1620–1697)
• John Foster (1620–1677)
• Roger Hill (1620–1674)
• George Jeffries (1620–1685)
• William Tucker (1620–1679)
• Thomas Wilson (~1620–nach 1677)
• William Young (~1610–1662)

Niederlande und Belgien

• Joachim van den Hove (um 1570–1620)


• Géry de Ghersem (um 1574–1630)
• Antoine Barbé (um 1575–1626)
• Léonard de Hodémont (um 1575–1636)
• Mathieu Rosmarin (um 1575–1647)
• Henderick Joostenszoon Speuy (um 1575–1625)
• Charles Guillet (um 1580–1654)
• Caspar Vincentius (um 1580–1624)
• Nicolas Vallet (um 1583 bis um 1626)
• Henri (Lambaux) de Remouchamps (um 1585–1638)
• Jacob van Eyck (um 1590–1637)
• Gilles Hayne (1590–1650)
• Cornelius Tymenszoon Padbrué (um 1590–1670)
• Constantijn Huygens (1596–1687)
• Herman Hollanders (1600 bis um 1637)
• Henri Liberti (Henrdrik) (um 1600 bis um 1661)
• Nicolaus à Kempis (um 1600-1676)
• Henry Du Mont (1610–1684)
• Lambert Pietkin (1613–1696)
• Philippe van Wicchel (1614–1675)
• Anthoni van Noordt (1620–1675)
• Jean Florent a Kempis (1635-1711)

Dänemark/Schweden

• Mogens Pedersøn (um 1585–1623)


• Andreas Düben (um 1590–1662)
• Gabriel Voigtländer (um 1596–1643)
• Johann Lorentz (um 1610–1689)
• Pierre Verdier (1620–1697)
• Johan Helmich Roman (1694-1758)

Deutschland/Österreich/Schweiz

• Paul Sartorius (1569–1609)


• Georg Engelmann (um 1570–1632)
• Thomas Elsbeth (um 1570 bis um 1624)
• Christian Erbach (um 1570–1635)
• Zacharias Füllsack (um 1570–1616)
• Wolfgang Getzmann (um 1570 bis um 1613)
• Heinrich Hartmann (um 1570 bis um 1617)
• Johannes Krocker (um 1570–1626)
• Johann Stadlmayr (1570–1648)
• Wolfgang Striccius (um 1570 bis um 1611)
• Melchior Vulpius (Fuchs) (um 1570–1615)
• Nicolaus Zangius (Zanger) (um 1570 bis um 1620)
• Martin Zeuner (Zeyner) (um 1570–1619)
• Michael Praetorius (um 1571–1621)
• Valentin Geuck (um 1572–1596)
• Moritz, Landgraf von Hessen (1572–1632)
• Erasmus Widmann (1572–1634)
• Samuel Besler (1574–1625)
• Steffano Bernardi (um 1575 bis um 1637)
• Johann Groh (um 1575–1627)
• Johann Hieronymus Kapsberger (G.G.Tedesco della Tiorba) (um 1575–1661)
• Paul Peuerl (Bäuerl) (um 1575–1625)
• Paul Rivander (um 1575–um 1621)
• Christoph Strauß (um 1575–1631)
• Erhard Bodenschatz (1576–1636)
• Michael Herrer (um 1576 bis nach 1609)
• Erasmus Sartorius (1577–1637)
• Valentin Dretzel (Trexel) (1578–1658)
• Valerius Otto (1579 bis um 1611)
• Martin Roth (um 1580–1610)
• Hieronymus Bildstein (um 1580 bis um 1626)
• Bernardino Borlasca (um 1580 bis um 1624)
• Stephan Faber (um 1580–1632)
• Melchior Franck (um 1580–1639)
• Michael Kraf (um 1580 bis um 1627)
• David Oberndörffer (um 1580 bis um 1630)
• Walter Rowe (um 1580 bis um 1641)
• Johann Stobaeus (1580–1646)
• Caspar Vincentius (um 1580–1624)
• Henricus Baryphonus (Heinrich Pipegrop) (1581–1655)
• Daniel Selichius (Seelich) (1581–1626)
• Johann Staden (1581–1634)
• Johann Jeep (1582–1644)
• Johannes Schultz (1582–1653)
• Giovanni Valentini (1582–1649)
• Michael Altenburg (1584–1640)
• Daniel Friderici (1584–1638)
• Ambrosius Beber (um 1585 bis um 1620)
• Johann Degen (um 1585–1637)
• Johannes Donfrid (1585–1650)
• Andreas Berger (1584–1656)
• Peter Hasse der Ältere (um 1585–1640)
• Bartholomäus Helder (um 1585–1635)
• Johann Möller (um 1585 bis um 1650)
• Gabriel Plautz (Plavec) (um 1585–1641)
• Heinrich Schütz (1585–1672)
• Samuel Rühling (um 1586–1626)
• Johann Hermann Schein (1586–1630)
• Paul Siefert (1586–1666)
• Petrus Fabricius (Peter Schmidt) (1587–1651)
• Samuel Scheidt (1587–1654)
• Johann Andreas Herbst (Autumnus) (1588–1666)
• Volckmar Leisring (um 1588–1637)
• Heinrich Pfender (um 1588–1631)
• Johann Benn (um 1590 bis um 1660)
• Daniel Bollius (um 1590 bis um 1642)
• Johann Jakob Borro (G.G. Porro) (um 1590–1656)
• Johannes Brassicanus (um 1590 bis um 1650)
• Giovanni Battista Buonamente (um 1590–1643)
• Cornelius Burgh (um 1590 bis um 1639)
• Andreas Düben (um 1590–1662)
• Athanasius Georgijevic (um 1590 bis um 1640)
• Gilles Hayne (1590–1650)
• Johann Schop (um 1590–1667)
• Pietro Verdina (um 1590–1643)
• Nicolaus Bleyer (1591–1658)
• Friedrich Spee (1591–1635)
• Michael Lohr (1591–1654)
• Tobias Michael (1592–1657)
• Andreas Rauch (1592–1656)
• Melchior Schildt (1592–1667)
• Francesco Maria Bazzini (1593–1660)
• Johann Dilliger (1593–1647)
• Heinrich Grimm (1593–1637)
• Johann Ulrich Steigleder (1593–1635)
• Benedikt (Johannes) Lechler (1594–1659)
• Johann Klemm (um 1595 bis um 1659)
• Johann Nauwach (um 1595 bis um 1630)
• Heinrich Scheidemann (um 1595–1663)
• Vinko Jelic (1596–1636)
• Gabriel Voigtländer (um 1596–1643)
• Biagio Marini (1597–1665)
• Johann Crüger (1598–1662)
• Laurentius Erhard (1598–1669)
• Thomas Selle (1599–1663)
• Bartholomäus Aich († nach 1648)
• Carlo Farina (1600–1640)
• Giovanni Felice Sances (Sanci) (um 1600–1679)
• Christian Sartorius (um 1600–1676)
• Dietrich Steffkins (nach 1600–1673)
• Theodor Schuchardt (1601–1677)
• Caspar Kittel (1603–1639)
• Stephan Otto (Komponist) (1603–1656)
• Heinrich Albert (1604–1651)
• Ambrosius Reiner (1604–1672)
• Antonio Bertali (1605–1669)
• Johannes Khuen (1605–1675)
• Massimiliano Neri (um 1605 bis um 1666)
• Andreas Unger (um 1605–1657)
• Johann Vierdanck (um 1605–1646)
• Julius Johann Weiland (um 1605–1663)
• Christoph Schultze (1606–1683)
• Philipp Friedrich Böddecker (1607–1683)
• Abraham Megerle (1607–1680)
• David Schedlich (1607–1687)
• Sigmund Theophil Staden (1607–1655)
• Ferdinand III. (1608–1657)
• Jakob Banwart (Jakob Avia) (1609 bis um 1657)
• Albericus Mazak (1609–1661)
• Heinrich Pape (1609–1663)
• Wolfgang Christoph Agricola (um 1610 bis um 1650)
• Johann Bahr (Bähr) (um 1610 bis um 1670)
• Johann Neubauer (um 1610 bis um 1650)
• Georg Weber (um 1610 bis um 1653)
• Andreas Hammerschmidt (1611–1675)
• Valentin Strobel (1611 bis um 1669)
• Markus Ebner (1612–1681)
• Wolfgang Ebner (1612–1665)
• Otto Gibel (1612–1682)
• Jacob Gippenbusch (1612–1664)
• Johann Jakob Wolleb (1613–1667)
• Philipp Friedrich Buchner (1614–1669)
• Franz Tunder (1614–1667)
• Heinrich Bach (1615–1692)
• Johann Nenning (1615–1685)
• Johann Martin Rubert (1615–1677)
• Kaspar Förster (1616–1673)
• Crato Bütner (1616–1679)
• Johann Jakob Froberger (1616–1667)
• Johann Erasmus Kindermann (1616–1655)
• Malachias Siebenhaar (1616–1685)
• Matthias Weckmann (um 1616–1674)
• Nikolaus Hasse (um 1617–1672)
• Conrad Matthaei (1619 bis um 1667)
• Johann Rosenmüller (1619–1684)
• Georg Arnold (1621–1676)
• Johann Hektor Beck (1620–1670)
• Joannes Baptista Dolar (1620–1673)
• Adam Drese (1620–1701)
• Johann Kilian Heller (1620–1671)
• Matthäus Hertel (1620–1672)
• Martin Köler (1620–1703)
• Peter Meier (1620–1677)
• Thomas Strutius (1620–1678)

Spanien/Portugal

• Ascanio Meo (um 1570 bis um 1608)


• Estévao Lopes Morago (um 1570 bis um 1628)
• Juan Ruiz de Robledo (um 1570 bis um 1644)
• Joan Pau Pujol (um 1573–1626)
• Francisco Correa de Arauxo (um 1575 bis nach 1633)
• Manuel Machado (um 1575 bis um 1639)
• Filipe de Magalhaes (um 1575–1652)
• Bernardo de Peralta Escudero (um 1575–1632)
• Matheo Romero, eigentlich Mathieu Rosmarin (um 1575–1647)
• Giovanni Maria Trabaci (um 1575–1647)
• Francisco Correa de Arauxo (um 1578–1655)
• Luis Brizeno (um 1580–um 1622)
• Joao de Escobar (um 1580 bis um 1620)
• Joan March (1582–1658)
• Juan Palomares (um 1585 bis um 1640)
• Marcián Albareda (um 1590 bis um 1626)
• Miguel de Arizo (um 1590 bis um 1633)
• Agostinho da Cruz (um 1590–1633)
• Gabriel Diaz (um 1590 bis um 1631)
• Juan Gutiérrez de Padilla (um 1590–1664)
• Marcos Soares Pereira (um 1590–1655)
• Nicolás Doizi de Velasco (um 1590 bis um 1659)
• Sebastián Lopez de Velasco (um 1590 bis um 1628)
• Estevao de Brito (um 1595 bis um 1640)
• Manuel Correa (um 1600–1653)
• Francisco Navarro (um 1600–1650)
• Carlos Patino (um 1600–1675)
• Diego de Pontac (1603–1654)
• João IV. (1604–1656)
• Juan Romana (um 1610 bis um 1660)
• Pablo Bruna (1611–1679)
• Juan Hidalgo (um 1612–1685)
• Fernando d'Almeida (1618–1660)
• Juan Cererols (1618–1676)
• José Marín (Komponist) (1619–1699)
• Pedro de Araújo (1620–1684)
• Gracián Babán (1620–1675)
• Antonio de Belem (1620–1700)
• Francisco Martins (1620–1680)

Mexiko

• Juan García de Zéspedes (1619–1678)

Polen/Böhmen/Schlesien

• Mikołaj Zieleński (Nicolaus Zielenski) (um 1560 – um 1620)


• Jirí Hlohovský (um 1570 bis um 1622)
• Johann Sixt von Lerchenfels (um 1570–1629)
• Wincenty Lilius (Vincenzo Gigli) (um 1570–1636)
• Asprilio Pacelli (um 1570–1623)
• Jan Campanus Vodňanský (Kumpan) (1572–1622)
• Andreas Hakenberger (um 1574–1627)
• Piotr Elert (um 1575 bis um 1653)
• Hannibal Orgas (um 1575–1629)
• Andrzej Niżankowski (um 1580–1655)
• Paul Schaeffer (um 1580 bis um 1645)
• Johann Stobaeus (1580–1646)
• Jakub Kryštof Rybnický (1583–1639)
• Melchior Teschner (1584–1635)
• Paul Siefert (1586–1666)
• Ambrosius Profe (Profius) (1589–1661)
• Francesco Turini (um 1589–1656)
• Andreas Chyliński (um 1590–um 1635)
• Adam Jarzębski (um 1590–1648)
• Marcin Mielczewski (1590–1651)
• Andrzej Rohaczewski (um 1590 bis um 1630)
• Matthäus Apelles von Löwenstern (Apelt) (1594–1648)
• Georg Rudolph, Herzog von Liegnitz (1595–1653)
• Ali Beg Ufqi (Albert Bobowski) (um 1600 bis um 1676)
• Paul Hallmann von Strachwitz (1600–1650)
• Adam Václav Michna z Otradovic (1600–1676)
• Franciszek Lilius (um 1600–1657)
• Ján Simbracký (um 1600–1657)
• Zachariáš Zarevutius (um 1600–1665)
• Marco Scacchi (um 1602 bis um 1685)
• Bartłomiej Pękiel (nach 1600–um 1670)
• Tobias Zeutschner (1615–1675)
• Kaspar Förster (1616–1673)
• Matthäus Hertel (1620–1672)
• Georg Joseph (1620–1668)
• Thomas Strutius (1620–1678)
• Johann Weichmann (1620–1652)
Hochbarock
Frankreich

• Étienne Richard (1622–1669)


• Jean Cathala (1624–1680)
• François Roberday (1624–1680)
• Bénigne de Bacily (1625–1690)
• Louis Couperin (um 1626–1661)
• Charles Mouton (1626–1699)
• Nicolas Gigault (1627–1707)
• Jean Grenouillet de Sablières (1627–1700)
• Jean-Henri d’Anglebert (1628–1691)
• Robert Cambert (1628–1677)
• Pleickard Carl Beck (1630–1654)
• Nicolas Fleury (1630–1678)
• Nicolas-Antoine Lebègue (1630–1702)
• Séraphin Pinel (um 1630–um 1667)
• Jean-Baptiste Lully (1632–1687)
• Guillaume-Gabriel Nivers (1632–1714)
• Francois Pinel (um 1635–1709)
• Monsieur de Sainte-Colombe (um 1640 bis um 1700)
• André Raison (um 1640–1719)
• Marc-Antoine Charpentier (1643–1704)
• André Danican Philidor (um 1647–1730)
• Johann Philipp Beck (1650–1693)
• Jean-François Lalouette (1651–1728)
• Jacques Boyvin (1653–1706)
• Marin Marais (1656–1728)
• Michel-Richard Delalande (1657–1726)
• Gaspard le Roux (1660[?] bis um 1707)
• André Campra (1660–1744)
• Robert de Visée (1660[?]- 1732)
• Nicolas Bernier (1664–1734)
• Claude Jean-Baptiste Boësset, sieur de Launey (1665–1736)
• Élisabeth-Claude Jacquet de La Guerre (1665–1729)
• Jean-Féry Rebel (1666–1747)
• Michel Pignolet de Montéclair (1667–1737)
• François Couperin (1668–1733)
• Louis Marchand (1669–1732)
• Nicolas de Grigny (1672–1703)
• Pierre Du Mage (1674–1751)
• Jacques-Martin Hotteterre (1674–1763)

Italien

• Ercole Bernabei (1621–1687)


• Marc'Antonio Cesti (1623–1669)
• Jacopo Melani (1623–1676)
• Giuseppe Tricario (1623–1697)
• Giovanni Bicilli (1623–1705)
• Giovanni Andrea Bontempi (1624–1705)
• Carlo Donato Cossoni (1625–1700)
• Gian Domenico Freschi (1625–1710)
• Marco Giuseppe Peranda (1625–1675)
• Giovanni Legrenzi (1626–1690)
• Francesco Provenzale (1627–1704)
• Francesco Rossi (1627–1700)
• Vincenzo Amato (1629–1670)
• Lelio Colista (1629–1680)
• Angelo Berardi (1630–1694)
• Francesco Beretta († 1694)
• Giovanni Battista Borri (1630–1688)
• Domenico Galli (1630–1691)
• Louis Grabut (1630–1694)
• Carlo Pallavicini (1630–1688)
• Domenico Dal Pane (1630–1694)
• Giovanni Pittoni (1630–1677)
• Giuseppe Tosi (1630–1692)
• Vincenzo de Grandis (II) (1631–1708)
• Francesco Antonio Urio (um 1632–1719)
• Giovanni Battista Vitali (1632–1692)
• Giovanni Buonaventura Viviani (1638–1692)
• Sebastiano Moratelli (1640–1706)
• Giovanni Maria Bononcini (1642–1678)
• Alessandro Stradella (1644–1682)
• Bartolomeo Laurenti (um 1644-1726)
• Carlo Ambrogio Lonati (1645-1710 oder 1715)
• Gennaro Ursino (1650–1715)
• Nicola Matteis (um 1650-vor 1703 oder nach 1713)
• Agostino Steffani (1653–1728)
• Pier Francesco Tosi (1653–1732)
• Arcangelo Corelli (1653–1713)
• Marc’ Antonio Ziani (um 1653–1715)
• Giuseppe Torelli (1658–1709)
• Alessandro Scarlatti (1660–1725)
• Andrea Grossi (um 1660-nach 1696)
• Michele Mascitti (1663–1760)
• Attilio Ariosti (1666–1729)
• Angelo Michele Bertalotti (1666–1747)
• Antonio Biffi (1667–1733)
• Antonio Lotti (um 1667–1740)
• Alessandro Marcello (1669–1747)
• Giuseppe Avitrano (um 1670–1756)
• Pietro Paolo Bencini (um 1670–1755)
• Giovanni Bononcini (1670–1747)
• Antonio Caldara (1670–1736)

England

• Albertus Bryne (1621–1668)


• William King (1624–1680)
• Silas Taylor (1624–1678)
• George Hudson (1625–1668)
• William Webb (1625–1680)
• Alphonso Marsh (1627–1681)
• John Goodgroome (1630–1704)
• Louis Grabut (Lewis Grabu) (1630–1694)
• Matthew Locke (1630–1677)
• John Reading (1630–1692)
• Leonard Woodson (jr.) (um 1630 bis um 1699)
• John Blow (1648–1708)
• John Abell (1652–1724)
• Henry Purcell (1659–1695)
• Jeremiah Clarke (um 1673–1707)
• Richard Leveridge (um 1670–1758)

Niederlande/Belgien

• Abraham van den Kerckhoven (1627–1702)


• Benedictus a Sancto Josepho (Buns) (1642–1716)
• Willem de Fesch (1678-1761)
• Pieter Hellendaal (1721-1799)

Dänemark-Norwegen/Schweden

• Gustav Mengden (1627–1688)


• Georg von Bertouch (1668–1743)

Deutschland/Österreich/Schweiz

• Andreas Fromm (1621–1683)


• Georg Neumark (1621–1681)
• Heinrich Schwemmer (1621–1696)
• Matthias Weckmann (1621–1674)
• Jacob Hintze (1621–1702)
• Johann Sebastian Bach (1685–1750)
• Dietrich Becker (1623–1680)
• Marc'Antonio Cesti (1623–1669)
• Johann Adam Reincken (1623–1722)
• Johann Heinrich Schmelzer (1623–1680)
• David Pohle (1624–1695)
• Johann Jakob Prinner (1624–1694)
• Johann Rudolf Ahle (1625–1673)
• Marco Giuseppe Peranda (1625–1675)
• Wolfgang Carl Briegel (1626–1712)
• Balthasar Erben (1626–1686)
• Christian Flor (1626–1697)
• Johann Melchior Gletle (1626–1683)
• Paul Hainlein (1626–1686)
• Philipp Jacob Baudrexel (1627–1691)
• Johann Caspar von Kerll (1627–1693)
• Christoph Bernhard (1628–1692)
• Constantin Christian Dedekind (1628–1715)
• Andreas Hofer (1629–1684)
• Johann Jacob Löwe (1629–1703)
• Johann Michael Nicolai (1629–1685)
• Thomas Baltzar (1630–1663)
• Andreas Christoph Clamer (1630–1682)
• Friedrich Funck (1630–1690)
• Carlo Pallavicini (1630–1688)
• Sebastian Anton Scherer (1631–1712)
• Nathanael Schnittelbach (1633-1667)
• Clamor Heinrich Abel (1634–1696)
• Dietrich Buxtehude (1637–1707)
• Jacob Weckmann (1640–1686)
• Johann Christoph Bach (1642–1703)
• Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704)
• Christian Ritter (um 1645 bis um 1725)
• Johann Michael Bach (1648–1694)
• Johann Jakob Walther (1650–1717)
• David Petersen (1650-1737)
• Johann Georg Ahle (1651–1706)
• Johann Krieger (1651–1735)
• Marc' Antonio Ziani (1652-1715)
• Romanus Weichlein (1652-1706)
• Georg Muffat (1653–1704)
• Johann Pachelbel (1653–1706)
• Piero Francesco Tosi (1653–1732)
• Vincent Lübeck (1654–1740)
• Johann Paul von Westhoff (1656–1705)
• Henrico Albicastro (1660-1730)
• Johann Joseph Fux (1660–1741)
• Franceso Bartolomeo Conti (1682–1732)
• Georg Böhm (1661–1733)
• Friedrich Wilhelm Zachau (1663–1712)
• Johann Christoph Pez (1664-1716)
• Johann Speth (1664 bis nach 1719)
• Nicolaus Bruhns (1665–1697)
• Johann Kaspar Ferdinand Fischer (1665–1746)
• Johann Nicolaus Hanff (1665 bis um 1712)
• Johann Heinrich Buttstedt (1666–1727)
• Liebhold (?-um 1730)
• Jakob Greber (?–1731)
• Johann Samuel Beyer (1669–1744)
• Johann Nicolaus Bach (1669–1753)
• Johann Hugo von Wilderer (1670–1724)
• Matthias Biechteler (1670–1744)

Spanien/Portugal

• Luiz de Christo (1625–1693)


• Gaspar Sanz (1640–1710)
• Lucas Ruiz de Ribayaz (1630–1672)
• Juan del Vado († nach 1675)

Russland

• Nikolai Pawlowitsch Dilezki (1630–1681)

Polen/Böhmen/Schlesien

• Georg Neumark (1621–1681)


• Johann Sebastian (1622–1683)
• Jiři Melcl (1624–1693)
• Johann Balthasar Erben (1626–1686)
• Gustav Mengden (1627–1688)
• Christoph Bernhard (1628–1692)
• Samuel Capricornus (1628–1665)
• János Kájoni (1629–1687)
• Jacek Hyacinthus Różycki (1630–1707)
Spätbarock
Frankreich

• Michel Pignolet de Montéclair (1667–1737)


• Jacques de Bournonville (1675–1753)
• Thomas-Louis Bourgeois (1676–1750)
• Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749)
• Michel de La Barre (1675–1745)
• Jean Audiffren (1680–1762)
• Charles Dieupart (Ende 18. Jahrhundert – um 1740)
• Anne Danican Philidor (l'aîné) (1681–1728)
• Pierre Danican Philidor (1681–1731)
• Jean-François Dandrieu (1682–1738)
• Jean-Philippe Rameau (1683–1764)
• Louis Antoine Dornel (1685–1765)
• Joseph Bodin de Boismortier (1689–1755)
• Louis Claude Daquin (1694–1772)
• Pierre-Claude Foucquet (1694–1772)
• Jean-Marie Leclair (1697–1764)

Niederlande/Belgien

• Jean-Baptiste Loeillet de Gant (* 1688)


• Fabio Ursillo (vor 1700–1759)
• Joseph-Hector Fiocco (1703–1741)

Italien

• Tomaso Albinoni (1671–1751)


• Diogenio Bigaglia (1676–1745)
• Benedetto Riccio (Ricci) (um 1678–um 1710)
• Antonio Vivaldi (1678–1741)
• Francesco Bartolomeo Conti (1681–1732)
• Francesco Maria Benedetti (1683–1746)
• Domenico Scarlatti (1685–1757)
• Benedetto Marcello (1686–1739)
• Francesco Geminiani (1687–1762)
• Francesco Maria Veracini (1690–1768)
• Giuseppe Tartini (1692–1770)
• Pietro Locatelli (1693–1764)
• Francesco Manfredini (1684–1762)
• Gianfrancesco Benedetti (um 1700– nach 1760)
• Giovanni Battista Sammartini (1701–1775)
• Giovanni Battista Pescetti (um 1704–1766)

Deutschland, Österreich, Schweiz

• Georg Riedel (1676–1738)


• Johann Bernhard Bach (1676–1749)
• Johann Ludwig Bach (1677–1731)
• Reinhard Keiser (1674–1739)
• Jan Dismas Zelenka (1679–1745)
• Johann Mattheson (1681–1764)
• Georg Philipp Telemann (1681–1767)
• Christoph Graupner (1683–1760)
• Johann David Heinichen (1683–1729)
• Johann Theodor Roemhildt (1684–1756)
• Johann Gottfried Walther (1684–1748)
• Johann Sebastian Bach (1685–1750)
• William Hieronymous Pachelbel (1685–1764)
• Silvius Leopold Weiss (1686–1750)
• Johann Adam Birkenstock (1687–1733)
• Johann Friedrich Fasch (1688–1758)
• Benedict Biechteler (1689–1759)
• Gottlieb Muffat (1690–1770)
• Johann Melchior Molter (1696–1765)
• Johann Joachim Quantz (1697–1773)
• Johann Adolph Hasse (1699–1783)
• Franz Ignaz Bieling (nach 1700–1757)
• Matthäus Nikolaus Stulick (um 1730)
• Giovanni Benedetto Platti (um 1700–1763)
• Johann Gottlieb Graun (um 1702–1771)
• Carl Heinrich Graun (um 1703–1759)
• Johann Gottfried Donati (1706-1782)

Böhmen/Polen/Schlesien

• Johann Joseph Ignaz Brentner (1689-1742)


• František Ignác Tůma (1704-1774)
• Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780)

Spanien/Portugal

• Francisco da Costa e Silva († 1727)


• Francesco Corradini (um 1700 bis nach 1749)
• António Pereyra da Costa († 1770)

England

• Georg Friedrich Händel (1685–1759)


• Thomas Roseingrave (1688–1766)

Skandinavien

• Johan Helmich Roman (1694–1758)


Vor- und Frühklassik
• Giovanni Battista Costanzi (1704–1778)
• Baldassare Galuppi (1706–1785)
• Dom Bédos (1709–1779)
• Jean Laurent de Béthizy (1709–1781)
• Franz Benda (Frantisek) (1709–1786)
• Michel Corrette (1709–1795)
• Domenico Alberti (1710–1740)
• Thomas Augustine Arne (1710–1778)
• Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784)
• Giovanni Battista Pergolesi (1710–1736)
• Jean Cassanéa de Mondonville (1711–1772)
• Joseph Umstatt (1711–1762)
• William Boyce (1711–1779)
• Eric Henn (1712–1773)
• John Stanley (1712–1786)
• Johann Georg Benda (Jan Jirí) (1713–1752)
• Johann Ludwig Krebs (1713–1780)
• Niccolò Jommelli (1714–1774)
• Gottfried August Homilius (1714–1785)
• Christoph Willibald Gluck (1714–1787)
• Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)
• Jacques Duphly (1715–1789)
• Gioacchino Cocchi (1715–1804)
• Johann Daniel Müller (1716–nach 1785)
• Johann Stamitz (1717–1757)
• Leopold Mozart (1719–1787)
• Jean-Joseph Vadé (1719–1757)
• William Walond (1719–1768)
• Salvatore Bertini (1721–1794)
• Johann Philipp Kirnberger (1721–1783)
• Johann Ernst Bach (1722–1777)
• Georg Anton Benda(Jiri Antonín) (1722–1795)
• Karl Friedrich Abel (1723–1787)
• Joseph Benda (1724–1804)
• Ferdinando Gasparo Bertoni (1725–1813)
• André Danican Philidor (1726–1795)
• Pasquale Anfossi (1727–1797)
• Pierre-Montan Berton (1727–1780)
• Anton Bachschmidt (1728–1797)
• Anton Cajetan Adlgasser (1729–1777)
• John Bennett (1725–30 bis 1784)
• Antonio Soler (1729–1783)
• Jean-Baptiste Cardonne (1730–1792)
Ausgewählte Komponisten - Italien Frühbarock

- Claudio Merulo

Claudio Merulo

Claudio Merulo auch Claudio da Correggio (* 8. April 1533 in


Correggio; † 5. Mai 1604 in Parma) war ein italienischer Komponist
und Organist der Spätrenaissance.

Merulo arbeitete zuerst als Organist in Brescia (1556), im Jahr darauf


bewarb er sich um den Posten eines zweiten Organisten am
Markusdom in Venedig und konnte sich gegen Andrea Gabrieli durchsetzen. Im Jahr 1566
stieg er als Nachfolger von Annibale Padovano zum ersten Organisten auf. Nach 30 Jahren
Tätigkeit am Markusdom verließ er Venedig im Jahr 1586, erhielt eine Stelle als
Hoforganist beim Herzog von Parma und übernahm dazu noch den Posten eines
Domorganisten, und 1591 einen dritten Posten an der Basilika Santa Maria della
Steccata in Parma.

Merulo starb nach kurzer schwerer Krankheit am 5. Mai 1604. Er erhielt ein Staatsbegräbnis
und wurde in der Kathedrale von Parma an der Seite des Komponisten Cipriano de Rore
begraben.

Werk
Von Zeitgenossen wurde er als einer der besten Organisten seiner Zeit geschätzt und gilt
als ein Pionier der Toccata. Die von ihm überlieferten Orgelwerke sind echte
Instrumentalwerke, die sich von der reinen Nachahmung des vokalen Stils deutlich
entfernt haben. Er komponierte vielfach im Rahmen der venezianischen Mehrchörigkeit
und gehört zu den Pionieren des Stylus Phantasticus. Zu seinen Schülern gehörten
Florentio Maschera (um 1540 – 1584) und Giovanni Battista Mosto.

Literatur
• Giuseppe Martini: Claudio Merulo. Ordine Costantiniano di San Giorgio, Parma
2005, ISBN 88-901673-8-6 (Biographie)

https://www.youtube.com/watch?v=VUR6kW-Gfh0&t=64s
Stylus Phantasticus
Der Stylus Phantasticus (auch Stylus Fantasticus oder Fantastischer Stil) ist eine aus
Italien stammende Stilrichtung in der Musik des Barock, deren Anfänge auf Claudio
Merulo zurückgehen und die in der norddeutschen Orgelschule des späten 17.
Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte.

Im Stylus Phantasticus gehaltene Werke zeichnen sich durch ein aus der
Improvisationspraxis abgeleitetes dramatisches Spiel aus, bei dem kurze,
unterschiedliche und teilweise dissonante, bizarre Figuren, extrem chromatische
Abschnitte, rasende Läufe auf originelle Weise miteinander verknüpft werden. Dies
geschieht durch die Verwendung von Ostinato-Strukturen, über denen die
Soloinstrumente, ähnlich wie in der heutigen Improvisationspraxis des Jazz, komplexe
Kontrapunkte entwickeln.

Weitere Pioniere dieses Stils neben Merulo waren Girolamo Frescobaldi (1583–1643),
Giovanni Pandolfi (c. 1620–1669) und Johann Jakob Froberger (1616–1667). In
verschiedenen Sonaten von Heinrich Ignaz Biber, Dietrich Buxtehude oder Francesco
Maria Veracini erreicht der Stylus Phantasticus Höhepunkte. Ein beeindruckendes
Beispiel ist Johann Sebastian Bachs Chromatische Fantasie und Fuge. Aber auch Bachs
Söhne setzten diesen Stil fort.

Im Gegensatz zum Stylus Phantasticus steht der Stile Antico. Dieser aus der Renaissance
stammende strenge kontrapunktische Stil wurde vor allem bei liturgischen
Kompositionen angewandt, die Beherrschung dieses Stils verlor sich zusehends ab der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts..[1][2]

Zeitgenössische Beschreibungen des Stils


Zum Stylus Phantasticus meinte Johann Mattheson in [3]

„Der Stylus Phantasticus ist die allerfreieste und ungebundenste Setz-Sing- und
Spiel-Art, die man nur erdencken kan, da man bald auf diese bald auf jene Einfälle
geräth, da allerhand sonst ungewöhnliche Gänge, versteckte Zierrathen,
sinnreiche Drehungen und Verbrämungen hervorgebracht werden, ohne
eigentliche Beobachtung des Tacts und Tons; bald hurtig bald zögernd; bald ein-
bald vielstimmig; bald auch auf eine kurze Zeit nach dem Tact: ohne Klang-
Maasse; doch nicht ohne Absicht zu gefallen, zu übereilen und in Verwunderung
zu setzen.“

Johann Joachim Quantz schrieb: „In diesem Stil findet man eher Frechheit und verworrene
Gedanken, als Bescheidenheit, Vernunft und Ordnung“
- Claudio Monteverdi

Claudio Monteverdi (Porträt von Bernardo


Strozzi)

Claudio Zuan Antonio Monteverdi (auch:


Monteverde, getauft 15. Mai 1567 in Cremona;
† 29. November 1643 in Venedig) war ein
italienischer Komponist, Violaspieler, Sänger
und katholischer Priester. Sein Werk
markiert die Wende von der Musik der
Renaissance zum Barock.

Jugendzeit

Claudio Monteverdi war der älteste Sohn des


Wundarztes Baldassare Monteverdi (* um
1542). Obwohl sein Vater in bescheidenen Verhältnissen lebte und bis 1566 seine Arbeit in
einem kleinen, vom Domkapitel der Kathedrale von Cremona gemieteten Geschäft ausführte,
ließ er seinen zwei Söhnen aus erster Ehe eine gründliche musikalische Erziehung bei
Marc'Antonio Ingenieri, dem Kapellmeister der Kathedrale von Cremona, zukommen.
Ingenieris Einfluss findet sich in Claudios erster Werksammlung Sacrae cantiunculae wieder,
die er 1582 mit fünfzehn Jahren im Druck veröffentlichte. 1583 erschien ein Buch mit
Madrigali spirituali, von dem nur ein Bassstimmbuch erhalten ist. Im Jahr 1587 folgte dann
die Veröffentlichung seines ersten Madrigalbuchs, das nunmehr nur weltliche Werke
enthielt.

Mantua

1590 wurde Monteverdi an den Hof des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga als Sänger und
Violist nach Mantua bestellt, wo er 22 Jahre lang bleiben sollte. Er fand dort mit einem
vollständigen Orchester und herausragenden Solisten außergewöhnlich gute
Bedingungen vor. Monteverdi wurde dort 1594 ein sogenannter „Cantore“. Er heiratete
Claudia de Cattaneis, die Tochter eines ansässigen Musikers. 1597 bereiste er mit dem
Orchester Flandern, wo er die großen Meister des franko-flämischen Stils kennenlernte.
Nach seiner Rückkehr wurde er 1601 zum Kapellmeister berufen, trotz der Angriffe von
Giovanni Artusi, welcher den harmonischen Neuerungen von Monteverdi zu viel
„Modernität“ vorwarf, da er im Dienste des Ausdrucks die alten Regeln des
Kontrapunktes missachtete.

Trotz seiner Verpflichtungen gegenüber dem Hof komponierte Monteverdi von 1590 bis 1605
vier weitere Madrigalbücher. Von der Monodie, mit ihrer Betonung klarer Melodielinien,
verständlicher Texte und einer zurückhaltend begleitenden Musik, war es nur ein
kurzer, logischer Schritt zur Entwicklung der Oper. 1607 komponierte er eine der
ersten ihrer Art, L’Orfeo, die als Auftragsarbeit anlässlich des jährlichen Karnevals in
Mantua erschien und am 24. Februar uraufgeführt wurde; sie war auf Anhieb ein
großer Erfolg. Vom Tod seiner Frau, die im September in Cremona begraben wurde, zeigte
sich Monteverdi tief getroffen. Nachdem er sich zunächst geweigert hatte, nach Mantua
zurückzukehren, komponierte er dort 1608 eine weitere Oper, L'Arianna, von der nur das
Lamento überliefert ist.

1610 komponierte er sein heute vielleicht bekanntestes Sakralwerk, die so genannte


Marienvesper (Vespro della Beata Vergine). Nach dem Tod des Herzogs Vincenzo im
Jahr 1612 wurde Monteverdi von dessen für Musik wenig empfänglichen Nachfolger
entlassen.

Venedig

Nach einem kurzen Aufenthalt in Cremona wurde Monteverdi 1613 einstimmig zum
Kapellmeister des Markusdoms in Venedig ernannt, eines der bedeutendsten
musikalischen Ämter der damaligen Zeit, wo er den Chor wiederbelebte, neue virtuose
Sänger wie Francesco Cavalli engagierte, neue Noten einkaufte, das Singen von Messen
an Wochen- und Festtagen wieder einführte und dafür sorgte, dass die Mitglieder des
Instrumentalensembles Monatslöhne erhielten, anstatt wie bisher auf Tagesbasis bezahlt
zu werden. Damit begannen seine wohl angenehmsten und produktivsten Jahre. Parallel
zu zahlreichen geistlichen Werken führte Monteverdi sein weltliches Werk weiter und
veröffentlichte zwischen 1614 und 1638 die Madrigalbücher VI bis VIII.

Nach dem Tod seines Sohnes, der der Pestepidemie während des Mantuanischen
Erbfolgekriegs zum Opfer fiel, wurde Monteverdi zusehends krank. 1632 ließ er sich, auch
unter dem Eindruck einer Pestepidemie, zum Priester weihen. Insbesondere durch die
Eröffnung des ersten öffentlichen Opernhauses in Venedig im Jahre 1637 angeregt,
verfasste er weitere Bühnenwerke, darunter Il ritorno d’Ulisse in patria (1641) und
L’incoronazione di Poppea (1642). Zeitgleich überwachte er die Ausgabe seiner
ausgewählten geistlichen Musik in der Sammlung Selva morale e spirituale (1641). Nach
einer letzten Reise nach Cremona und Mantua starb er 1643 in Venedig, wo ihm ein
feierliches Begräbnis zuteil wurde. Sein Grab befindet sich in der Kirche Santa Maria
Gloriosa dei Frari in der ersten der vier Kapellen, die den Hauptchor flankieren.

Bedeutung
Monteverdi führte die von den Florentinern (Jacopo Peri) kurz vor der Jahrhundertwende als
neue musikalische Form entwickelte Oper zu ihrem ersten Höhepunkt und erntete bereits zu
Lebzeiten großen Ruhm. Insgesamt komponierte er mindestens 18 Opern; aber nur L’Orfeo,
L’Incoronazione di Poppea, Il ritorno d'Ulisse in patria und die Arie „Lamento“ aus seiner
zweiten Oper L’Arianna blieben erhalten.

Monteverdis 8. Madrigalbuch enthält die „Madrigale von Liebe und Krieg“ (Madrigali
guerrieri et amorosi), welche vielfach als die vollendetsten Beispiele dieser Form
angesehen werden. Insgesamt demonstrieren die acht Bücher den bedeutenden Schritt
vom polyphonischen Stil der Renaissancemusik zum monodischen Stil des Barock.

Monteverdi hat auch mit theoretischen Äußerungen die spätere Musikgeschichtsschreibung


beeinflusst. In seiner Auseinandersetzung mit Giovanni Artusi sprach er im Vorwort seines 5.
Madrigalbuchs von „Seconda pratica, overo perfettione della moderna musica“. In der
Vorrede zu seinem 8. Madrigalbuch behauptet er, er selbst habe mit der Erfindung eines
bislang fehlenden „erregten Stils“ („genere concitato“) die Musik erst „vollständig“ bzw.
„vollkommen“ gemacht. Mit dem Begriff der „Seconda pratica“ ist einer der
bedeutsamsten Wandel in der neueren Musikgeschichte verbunden.
(Dissonanzbehandlung, Generalbass und Monodie, Verhältnis Text – Musik)

Nach seinem Tod geriet Monteverdi lange Zeit in Vergessenheit; erst mit Gian
Francesco Malipiero, der Monteverdis Kompositionen von 1916 bis 1942 in sechzehn
Bänden veröffentlichte, erwachte wieder das Interesse an seinem Werk. Ein
Werkverzeichnis, das Stattkus-Verzeichnis, erschien 1985.

Geistliche Werke

• Sacrae cantiunculae 3 v., 1582


• Madrigali spirituali 4 v., Brescia 1583
• Messa in illo tempore, 1610
• Vespro della beata vergine (Marienvesper) da concerto composta sopra canti fermi,
1610
• Selva morale e spirituale 1641, darin Messa a quattro voci da cappella
• Messa a 4 v. et salmi a 1-8 v. e parte da cappella & con le litanie della B.V. (Druck
1650)

Weltliche Vokalwerke

• Canzonette 3 v., 1584


• 6 Bücher Madrigali a 5 v. 1587, 1590, 1592, 1603, 1605 (mit B.c.), 1614 (mit B.c.,
con uno dialogo a 7 v.)
• Concerto, 7. Madrigalbuch 1-4 e 6 v. 1619
• Madrigali guerrieri et amorosi …libro 8° 1-8 v. con B.c., 1638
• Madrigali e canzonette libro 9°, 1651
• 2 Bücher Scherzi musicali 1607 u. 1632
• Lamento d’Arianna, 1623; mit lat. Text als »Pianto della Madonna«, in: Selva
morale… 1641

Bühnenwerke

Auszug aus Il ritorno d’Ulisse in patria

•L’Orfeo, Mantua 1607


•L’Arianna ebda. 1608
•Prolog zu L’idroppica (Guarini) ebd. 1608 (verschollen)
• Il Ballo delle ingrate, ebd. 1608
• Ballett Tirsi e Clori ebd. 1616
• Prolog zu Maddalena, ebd. 1617
• Intermedien Le nozze di Teti e di Peleo, ebd. 1617 (verschollen)
• Andromeda, ebd. 1617 (verschollen)
• Lamento d’Apollo, ca. 1620 (verschollen)
• Il Combattimento di Tancredi e Clorinda, Venedig 1624
• La finta pazza Licori, Mantua 1627 (verschollen)
• Armida 1627 (verschollen)
• Prolog und Intermedien, u. A. Gli amori di Diana e di Endimione, Parma 1628
(verschollen)
• Torneo Mercurio et Marte, ebd. 1628 (verschollen)
• Proserpina rapita, Venedig 1630 (verschollen)
• Ballo in onore dell’Imperatore Ferdinando III, Wien 1637
• Il ritorno d’Ulisse in patria, Venedig 1641
• Le nozze d’Enea con Lavinia, Venedig 1641 (verschollen)
• Ballett La vittoria d’amore, Piacenza 1641 (verschollen)
• L’incoronazione di Poppea, Venedig 1642 (in zwei Fassungen erhalten)

„Orfeo“:

https://www.youtube.com/watch?v=0mD16EVxNOM

"Lasciatemi morire", Lamento d'Arianna

https://www.youtube.com/watch?v=LARI9cIub1k

Monteverdis wunderbares Portrait von B. Strozzi hängt übrigens


im Tiroler Landesmuseum.
Drei bedeutende Komponistinnen
- Francesca Caccini
Francesca Caccini (* 18. September 1587 in Florenz; † 1640 ebenda) war eine italienische
Sängerin und Komponistin.

Leben
Francesca Caccini erhielt ihre erste musikalische Ausbildung
bei ihrem Vater Giulio Caccini (1545-1618) in Gesang und
Laute. 1600 trat sie erstmals in Florenz als Sängerin auf. Für
die Zeit 1604/1605 wurde die Familie Caccini auf Wunsch von
Königin Maria de Medici an den Hof Heinrichs IV. nach Paris
beurlaubt. Hier wurde Francesca angeboten, dauernd am Hofe in Paris zu bleiben. Doch
Großherzog Ferdinando I. de’ Medici beorderte die Familie zurück nach Florenz. Florenz war
zu dieser Zeit eines der wichtigsten Kulturzentren. Hier blieb Francesca dann bis zu ihrem
Lebensende.

Francesca Caccini zählte zu den besten Sängerinnen ihrer Zeit. Sie begleitete sich stets
selbst auf dem Cembalo oder auf der Laute. Als ihr Vater 1618 starb, war sie neben Jacopo
Peri die wichtigste Musiker-Persönlichkeit in Florenz.

Das kompositorische Schaffen


Der früheste Hinweis auf ihr kompositorisches Schaffen ist ein Brief vom 10. September 1606
an den Dichter Michelangelo Buonarroti. Darin bedankt sich Francesca für die Überlassung
von Gedichten, die sie vertonen wollte. 1607 wurde ihre erste Oper La Stiava aufgeführt. Es
folgten bis 1625 fünf weitere Opern, deren Partituren als verschollen gelten bzw. galten:

• Il passatempo (1614);
• Il ballo delle Zigane (1615);
• La fiera (1619);
• Il martirio di S. Agata (1622);
• La liberazione di Ruggiero dall'isola d'Alcina (1625);

Es ist der Forschungsarbeit der Dirigentin Elke Mascha Blankenburg zu verdanken, dass La
liberazione di Ruggiero nach 355 Jahren anlässlich des Internationalen Komponistinnen
Festivals im Jahr 1980 durch die Kölner Oper eine Wiederaufführung erlebte. Regie
führte Andrea von Ramm. Im Oktober 1990 wurde das Balletto zum ersten Mal wieder als
Gesamtkunstwerk aufgeführt. Die Ausführenden waren Julia Henning („Alcina“), Knut
Schoch („Ruggiero“) u.a. Solisten, der Kammerchor Fontana d'Israel und ein Ensemble mit
historischen Instrumenten. Musikalische Leitung: Isolde Kittel-Zerer, Inszenierung: Christa
Leiffheidt, Bühnenbild: Matthias Moebius, Kostüme: Ralf Christmann. Aufführungsort:
Eingangshalle und Treppenhaus des Museums für Hamburgische Geschichte, Holstenwall,
Hamburg.

Weitere Werke
• Rinaldo innamorato (nicht gedruckt);
• 1 Buch geistlicher und weltlicher 1-2stg. Kantaten mit Continuo (1618).

- Barbara Strozzi
.

Barbara Strozzi (getauft 6. August 1619 in Venedig; †


11. November 1677 in Padua) war eine italienische
Komponistin des Barocks.

Leben und Wirken


Barbara Strozzi wurde 1619 in Mailand geboren. Sie war
Adoptivtochter des Juristen, Dichters und Librettisten
Giulio Strozzi. Dieser gründete 1637 die „Accademia
degli Unisoni“, vor deren Mitgliedern Barbara Strozzi
rezitierte und eigene Werke sang. Sie vertonte Texte ihres
Vaters und anderer Mitglieder venezianischer Akademien.
Ihre musikalischen Lehrer waren neben ihrem Vater auch Francesco Cavalli und Marc'
Antonio Cesti.

Barbara Strozzi komponierte vorwiegend für den Eigengebrauch, das heisst für Sopran
solo. Die vorzugsweise von ihr gewählte Besetzung ist die für eine Singstimme, zwei
Melodieinstrumente und Basso continuo. Ihre Kompositionen zeigen, dass sie mit den
damals üblichen Stilmitteln vertraut war; sie weisen Gemeinsamkeiten mit der frühen Oper
auf. Individuell gestaltet sind vor allem die virtuosen Basslinien. Die Dissonanzbehandlung
weicht um der tonmalerischen Textdarstellung willen häufig von den Regeln des strengen
Satzes ab. Mehrfach verwendet Barbara Strozzi das „Genere Guerriero“.

Rezeption
• Irene Andessner porträtiert sich in ihrem Bildzyklus Donne illustri von 2003 unter
anderem als Barbara Strozzi.
• Luigi Dallapiccola liess 1940 Strozzis Canzonetta Amor dormiglione für Sopran und
Basso continuo in seiner Bearbeitung für Kammerensemble aufführen.[1]
• Von Russell Hoban erschien 2007 das Buch My Tango with Barbara Strozzi.
• In Jochen Kelters Roman Hall oder die Erfindung der Fremde verbirgt sich hinter der
Hauptfigur Mariana Caldi jene von Barbara Strozzi.
• Georg Gräwe hat Barbara Strozzi oder Die Avantgarde der Liebe als Musiktheater
komponiert. Dessen Uraufführung im Luzerner Theater war im Mai 2010.[2]
- Caterina Assandra
Caterina Assandra (* um 1590 in Pavia; † nach 1618) war eine italienische Komponistin
und Benediktinerin.

Leben
Caterina Assandra erhielt ihre Ausbildung durch den möglicherweise aus deutschem
Sprachgebiet stammenden Don Benedetto Re, der von 1606 bis 1626 Organist am Dom von
Pavia war. Vermutlich in Anbetracht ihres Eintrittes in einen Orden machte sie die
Ausbildung. In einem Vorwort zu Werken von Giovanni Paolo Cima wird Catarina Assandra
äußerst lobend als Komponistin durch den Verleger ihrer beiden Sammlungen, Filippo
Lomazzo, erwähnt. Assandra verfasste eine Orgeltabulatur und komponierte zwei
Sammlungen Motetten. Ihr Leben verbrachte sie im Kloster Sant'Agata in Lomello, in das sie
vermutlich 1609 eintrat. [1]

Caterina Assandra wird oft fälschlich als „Caterina Alessandra“ bezeichnet.

Werke
• Ihr erste Werkesammlung op. 1 von etwa 1608 gilt als verschollen, lediglich ist ihre
Orgeltabulatur erhalten.
• Die Motetti à due, & tre voci, op. 2 (Mailand, 1609) waren dem Bischof von Pavia,
Graf Giovanni Battista Biglio gewidmet. Ein Exemplar befindet sich in der Thurn und
Taxis-Hofbibliothek in Regensburg.

Literatur
• Jane Bowers und Judith Tick, Women Making Music. University of Illinois Press
(1986). ISBN 0-252-01470-7
Wegbereiter der Sonate:

- Biagio Marini
Biagio Marini (* 3. Februar 1594 in Brescia, getauft 5. Februar 1594 in Brescia; † 17.
November 1663 in Venedig) war ein italienischer Violinist und Komponist des Barock.

Leben
Marini gilt als einer der frühen Violinvirtuosen und Komponisten. Unterrichtet wurde er
vermutlich durch seinen Onkel Giacinto Bondioli. Ab 1615 wirkte er als Violinist unter
Claudio Monteverdi am Markusdom in Venedig, 1620 in Brescia. 1621 finden sich Spuren
am Hof der Farnese in Parma. Fast 30 Jahre lang war in den Diensten des Herzogs und
Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm in Neuburg an der Donau tätig.

Bedeutung
Marini nahm eine wichtige Stellung in der Entwicklung der frühen Violin- und
Triosonate ein. Erstmals findet man in seinen Werken spieltechnische Neuerungen, so
schrieb er erstmals Doppel- oder Trippelgriffe und das Bogenvibrato vor. Auch führt er
als erster die Skordatur in zwei Sonaten des Op.8 ein.

Er gilt als früher Virtuose seines Instruments und als einer der ersten bedeutenden
Komponisten von Instrumentalmusik. Die Wirkung Marinis auf die italienische Musik im
17. Jahrhundert kann durchaus verglichen werden mit jener von Heinrich Schütz auf die
deutsche Musik seiner Zeit.

Gedruckte Werke
• Op. 1 Affetti musicali (1617 Venedig)
• Op. 2 Madrigali e symfonie
• Op. 3 Arie, madrigali et corenti (1620 Venedig)
• Op. 5 Scherzi e canzonette (1622 Parma)
• Op. 6 Le lagrime d’Erminia in stile recitativo
• Op. 7 Per le musiche di camera concerti
• Op. 8 Sonate, symphonie…e retornelli (1629 Venedig)
• Op. 9 Madrigaletti
• Op. 13 Compositioni varie per musica di camera
• Op. 15 Corona melodica
• Op. 16 Concerto terzo delle musiche da camera (1649 Mailand)
• Op. 18 Salmi per tutte le solennità dell’anno concertati nel moderno stile
• Op. 20 Vesperi per tutte le festività dell’anno
• Op. 21 Lagrime di Davide sparse nel miserere
• Op. 22 Per ogni sorte di strumento musicale diversi generi di sonate, da chiesa, e da
camera (1655 Venedig)
• 2 Motetten

Literatur
• Georg Brunner Biagio Marini: Die Revolution in der Instrumentalmusik. (Edition
Descartes 10) Verlag Bickel, Schrobenhausen 1997, ISBN 392280392X
• Dora J. Iselin Biagio Marini. Sein Leben und seine Instrumentalwerke (Phil. Diss.).
Hilburghausen/Basel 1930.

Affetti musicali

https://www.youtube.com/watch?v=LMCzpxSWk7w
- Salamone Rossi
Salamone Rossi (auch Salomone Rossi; * um 1570; † um 1630) war ein italienischer
Komponist des Frühbarock.

Leben
Salamone Rossi entstammte der alteingesessenen italienisch-jüdischen Familie der de Rossis
(Me-Ha-Adumim), die ihre Ursprünge auf die Zeit des Exils unter Titus zurückführte. Als
junger Mann machte er sich einen Namen als Violinist. 1587 wurde er unter Vincenzo I.,
anfangs als Sänger und Geiger, am Mantuaner Hof der Gonzagas angestellt, wo bereits seine
Schwester Europa als Sängerin wirkte. Schnell stieg er zum Kapellmeister auf und trat durch
instrumentale und vokale Kompositionen in Erscheinung. Rossi strebte zunächst dem
großen Vorbild Claudio Monteverdi nach und veröffentlichte 1589 einen Band mit 19
dreistimmigen Canzonetten. Dabei handelt es sich um tanzartige Stücke zum Singen oder
Spielen, ebenso wie Balletto und Villanelle sehr viel weniger anspruchsvoll als das kunstvolle
Madrigal. Die Stelle als Geiger behielt er bis 1622. Rossis Spuren verlieren sich nach 1628;
man nimmt an, dass er bei der österreichischen Invasion während des Mantuanischen
Erbfolgekrieges, den damit verbundenen antisemitischen Ausschreitungen oder den
darauffolgenden Seuchen ums Leben kam.

Werk
Seine größten Erfolge erzielte Salamone Rossi mit seiner Instrumentalmusik. Zunächst
veröffentlichte er 1607 und 1608 zwei Bände mit drei- und vierstimmigen Sinfonien und
Gagliarden, kürzere, eher einfache, meist zweiteilig gebaute Stücke. Sein "Terzo Libro"
(1613) und "Quarto Libro" (1622) enthalten dagegen bereits als "Sonata" bezeichnete
Stücke, durch die Rossi als "Erfinder" der barocken Triosonate angesehen werden
kann, also der Sonate in der klassischen Besetzung für zwei Melodieinstrumente (bei Rossi
Violinen oder Zinken) und Basso continuo.

Durch seine Freundschaft mit Leone da Modena, der im Jahre 1605 durch einen
rabbinischen Erlass mehrstimmige Chormusik in der Synagoge für zulässig erklärte,
wurde er zu entsprechenden Kompositionen ermutigt. Im Jahre 1623 erschienen seine
Lieder Salomos (Ha-Shirim Asher li-Shelomoh), die auch eine achtstimmige Vertonung von
Adon Olam sowie zwei Versionen des Kaddischgebetes enthalten. Stilistisch gehören sie zur
frühen Barockmusik, wobei chorale Psalmodie mit der Mehrchörigkeit von Andrea und
Giovanni Gabrieli kombiniert wird. Diese Kompositionen waren zur Feier besonderer Sabbat-
und Festtage in der Synagoge gedacht; siehe dazu auch Jüdische Musik.

Wiederentdeckung
Etwa 200 Jahre nach seinem Tod entdeckte der Baron Edmond de Rothschild auf einer
Italienreise eine aus insgesamt 52 Werken bestehende Sammlung alter Notenbücher mit dem
Namen „Salamone Rossi Ebreo“, die er kaufte und dem Kantor der großen Synagoge von
Paris überließ. Es sollte weitere 100 Jahre dauern, bis Rossis Werke der Musikwissenschaft
zur Verfügung standen.
https://www.youtube.com/watch?v=jxitvIvkgRg
Sonata quarta sopra l'aria di Ruggiero

Erstes Concerto Grosso:


- Massimiliano Neri
Massimiliano Neri (auch: Negri) (* vermutlich 1623 in Bonn ?; † spätestens 1673) war ein
italienischer Organist und Komponist des Barock.

Massimiliano Neri entstammte einer Musikerfamilie, die ihre Wurzeln in Verona hatte. Von
1644 bis 1664 war er stellvertredender Organist an San Marco und Kapellmeister am
Ospedaletto in Venedig. Ab 1664 hatte er eine Anstellung als Organist und Kapellmeister
beim Kurfürsten von Köln in dessen Residenz in Bonn.

Bekannt sind drei Werkesammlungen. Darunter die dem Kaiser Ferdinand III. gewidmeten
mehrstimmigen Sonaten, Canzonen Op. 2. Beide Instrumentalsammlungen sind von
hervorragender Qualität und enthalten interessante Beispiele der Triosonate. Die Sonaten
Op.2/10 und Op.2/14 hingegen sind die ersten überlieferten Beispiele der Gattung des
Concerto Grosso. Einzelne Stimmen von Neris Werken sind in Berliner und Breslauer
Sammlungen vorhanden.

Werke
• Op.1 "Sonate e Canzone a quatro da sonarsi con diversi stromenti in Chiesa, et in
Camera opra prima" (Venedig 1644)
• Op.2 "Sonate da suonersi con varii strumenti" (Venedig 1651)
• Op.3 "Motetti a due e tre voci. Libro primo opera terza" (Venedig 1664)
Venezianische Opernkomponisten
(nach Monteverdi)
- Francesco Cavalli

Francesco Cavalli (angeblich)

Francesco Cavalli, eigentlich Pier Francesco Caletti-Bruni (* 14.


Februar 1602 in Crema; † 14. Januar 1676 in Venedig) war ein
italienischer Komponist und Organist, der heute hauptsächlich
für seine Opern bekannt ist.

Leben
Cavallis Vater und erster Lehrer Giovanni Battista Caletti (1577 –
um 1642) war Domkapellmeister und Organist in Crema. Der venezianische Gouverneur von
Crema Federigo Cavalli wurde sein Patron, der ihn nach Venedig mitnahm und dessen Namen
er später als Opernkomponist übernahm. 1616 engagierte Claudio Monteverdi Cavalli als
Sänger am Markusdom in Venedig, zuerst als Knabensopran, dann als Tenor. 1620 wurde er
Organist in der Kirche San Giovanni e Paolo, was er erst aufgab, als er 1630 die wohlhabende
Witwe Maria Schiavina heiratete. Die Ehe blieb kinderlos und seine Frau starb 1652.

1639 wurde er aufgrund eines Wettbewerbs zweiter Organist in San Marco und führte
seine erste Oper Le Nozze di Teti e di Peleo am Teatro San Cassiano auf, dem ersten
öffentlichen Opernhaus, das zwei Jahre zuvor gegründet worden war. 1641 wurde La
Didone aufgeführt, dessen Libretto von Giovanni Francesco Busenello, dem Librettisten
der Incoronazione di Poppea Monteverdis stammt.[1] 1642 begann mit La virtù de' strali
d'Amore seine Zusammenarbeit mit dem Librettisten Giovanni Faustini (1615–1651). Ihr
letztes gemeinsames Werk wurde in dessen Todesjahr 1651 die Oper La Calisto.
Inzwischen war Cavalli auch international bekannt geworden: seine Oper Egisto wurde
1646 in Paris aufgeführt, Giasone (1649) gehörte zu den meist gespielten Opern des 17.
Jahrhunderts. Antonio Cesti (mit l'Orontea) war mittlerweile sein größter Rivale.

1651 reiste er nach Neapel und führt drei seiner Werke auf. Seine Oper Orione 1653 wurde in
Mailand bei der Wahl von Ferdinand IV. zum römischen König aufgeführt; Hypermestra
(1658) wurde bestellt von Carlo de' Medici.

April 1660 reiste er auf Einladung von Kardinal Mazarin nach Paris, um anlässlich der Heirat
Ludwigs XIV. mit Maria Theresia von Spanien Opern aufzuführen. Der Aufenthalt in Paris
wurde für den erfolgsverwöhnten Cavalli, der allerdings kränkelte und nur auf politischen
Druck (Mazarin wollte ihn unbedingt haben) dorthin reiste, zu einer großen Enttäuschung.
Nach seiner Ankunft starb sein Förderer Mazarin. Aufführungsprobleme oder Intrigen, die
hauptsächlich durch den als Ballett-Komponisten zu den Opern hinzugezogenen Jean-Baptiste
Lully entstanden, kamen hinzu. Sie führten dazu, dass die anlässlich der Hochzeit
komponierte Oper Ercole amante (Der verliebte Herkules) nicht rechtzeitig fertig wurde.
Weil das neue Theater in den Tuilerien nicht fertig war, wurde statt ihrer am 22. November
1660 Cavallis Erfolgsoper Xerxes in der Gemäldegalerie des Louvre aufgeführt. Sie hatte eine
französische Ouverture und statt Chören Ballette von Lully.

Die Aufführung des Ercole Amante fand erst anderthalb Jahre später im Palais des
Tuileries statt und dauerte mehr als sechs Stunden. Zwischendurch wurde getanzt und
gegessen. Es gab mindestens 21 Balletteinlagen [3] komponiert und geleitet von Lully, an
denen auch der Sonnenkönig teilnahm. Das Ballett Hercule amoureux sollte eines der
denkwürdigsten Ereignisse der Musikgeschichte werden, denn hier trat der König nun
zum zweiten Mal als Apollo auf.[4] Im letzten Akt, im Ballett Royal des sept Planetes trat
Louis XIV gleich drei mal als Tänzer auf: als Mars, Pluto und schließlich als Sonne. Der
Hof skandierte während seines Tanzes Lang lebe der Sonnenkönig! Diesen Spitznamen
sollte Ludwig XIV. sein Leben lang behalten. Lullys Ballette wurden bejubelt, Cavallis
Oper sehr viel verhaltener aufgenommen, teilweise deshalb, weil sie in Italienisch war
und möglicherweise auch weil ein Kastrat darin sang.

Gesamtansicht des Tuilerien-Palasts mit dem Louvre im


Hintergrund auf einem Stich um 1857

Als Cavalli 1662 wieder nach Venedig zurückkehrte,


wollte er nach der Pariser Enttäuschung nicht mehr für die
Oper schreiben, komponierte dann aber doch noch bis
1673 sechs Opern. Er wurde 1665 erster Organist, als
Massimiliano Neri nach Bonn abreiste. Erst im November
1668, als Giovanni Rovetta starb, wurde er maestro di cappella von San Marco, was er bis zu
seinem Tode blieb.[5] 1669 komponierte er Coriolano für das Theater in Piacenza. Am Ende
seines Lebens komponierte er nur noch religiöse Musik, u.a. ein Requiem zu seinem
Begräbnis. Cavalli liegt in die Kirche San Lorenzo begraben.

Nachleben
Cavalli war der erfolgreichste Opernkomponist in der Mitte des 17. Jahrhunderts, in einer
Zeit, als sich in vor allem in Venedig in der Nachfolge Monteverdis die Oper herausbildete
und dort einen wahren „Boom“ erlebte, der auch auf das übrige Europa ausstrahlte, da sich die
herrschende Schicht häufig in Venedig beim Karneval traf. Zusammen mit dem Librettisten
Giovanni Faustini, mit dem er in den 1640ern die meisten seiner Opern schrieb, machte er aus
der Oper eine populäre Unterhaltung. Cavalli reduzierte Monteverdis extravagantes Orchester
für die Intendanten auf (billigere und) praktischere Maße, führte Belcanto, mit melodiösen
Arien wie das Lamento, in die Musik ein und beliebte komische Typen in seine Opern ein.

30 Opern von Cavalli sind überliefert (von etwa 40), die meisten werden in der Biblioteca
Marciana in Venedig aufbewahrt (aus der Sammlung von Marco Contarini). Cavallis Opern
weisen all die charakteristischen Übertreibungen und Absurditäten des 17.
Jahrhunderts auf, aber sie besitzen auch einen bemerkenswerten Sinn sowohl für
dramatische Wirkung als auch für musikalische Leichtigkeit, und einen grotesken
Humor, der kennzeichnend für die große italienische Oper bis zum Tod Alessandro
Scarlattis war. Seine Opern wurden wie alle damaligen Opern im Allgemeinen nur eine
Saison aufgeführt. Erste Wiederaufführungen wurden durch Raymond Leppard beim
Glyndebourne Festival in den 1960er Jahren durchgeführt. Seitdem wurden mehrere Opern
Cavallis neu aufgeführt, insbesondere La Calisto unter anderem von René Jacobs.

Werke
Opern

Wenn nicht anders vermerkt sind die erwähnten Theater in Venedig.

• Le nozze di Teti e di Peleo (Die • L'Eritrea (Uraufführung Teatro San


Hochzeit von Thetis und Peleus, Apollinare 16. Januar 1652), Libretto
Uraufführung Teatro San Cassiano von Faustini. 1975 beim Wexford
Januar 1639), Libretto Orazio Festival unter Jane Glover aufgeführt.
Persiani. • Il Delio (La Veremonda, l'amazzone di
• Gli amore di Apollo e di Dafne Aragona) (Uraufführung 21. Dezember
(Uraufführung Teatro San 1652 in Neapel, anlässlich des
Cassiano, Karneval 1640), spanischen Sieges über Barcelona,
Libretto von Busenello nach Ovid. erstaufgeführt in Venedig am 28.
Aufgenommen von Gabriel Januar 1653), Libretto von Cicognini
Garrido und dem Ensemble Elyma mit Ergänzungen von Giulio Strozzi.
für K617, erschienen 2008. • L'Helena rapita da Teseo (1653),
• La Didone (Uraufführung Teatro Libretto G.Badoaro
San Cassiano 1641), Libretto • L'Orione (Uraufführung Mailand Juni
Giovanni Francesco Busenello 1653 bei der Wahl von Ferdinand IV.
nach Vergils Aeneis, aber mit als römischer König), Libretto
„Happy End“ für Dido. Francesco Melosio, wieder aufgeführt
Aufgenommen von Michel Corboz von Leppard in Santa Fe 1983.
für Harmonia Mundi 1998 und von • Il Ciro (Uraufführung Teatro San
Thomas Hengelbrock für die Giovanni e San Paolo, 30. Januar
Deutsche Harmonia Mundi. 1654), in Zusammenarbeit mit dem
• Narcisso et Ecco immortalati Komponisten Mattioli (bzw.
(Uraufführung 1642, verschollen), Bearbeitung einer Oper eines
Libretto Persiani ansonsten unbekannten Komponisten
• L'Amore innamorato (Der durch Cavalli), Libretto Giulio Cesare
verliebte Amor, 1642, Sorrentino, bearbeitet von Aurelio
verschollen) Aureli.
• La virtù de' strali d'Amore (Die • Il Xerse (Il Serse, Uraufführung Januar
Macht der Liebespfeile, 1654), Libretto Nicolò Minato. Die Oper
Uraufführung Teatro San Cassiano war besonders mit ihrer Arie „Ombra
1642), Libretto von Faustini. 1648 Mai Fu“ sehr populär und wurde später
in Bologna aufgeführt. auch von Händel und Giovanni
• L'Egisto (Uraufführung Teatro San Bononcini vertont. In stark
Cassiano 1643), Libretto Giovanni bearbeiteter Form wurde sie auch 1660
Faustini. Die Oper war in ganz in Paris aufgeführt. Eine Aufnahme
Italien erfolgreich. 1974 von unter René Jacobs erschien bei
Leppard in Santa Fe aufgeführt. Harmonia Mundi 1985.
• La Deidamia (1644, verschollen), • L'Erismena (Uraufführung Teatro San
Libretto S.Herrico Apollinare 30. Dezember 1655),
• L'Ormindo (Uraufführung Teatro Libretto Aurelio Aureli. Die erste Oper,
San Cassiano 1644), Libretto von von der eine englische Übersetzung
Faustini. 1967 von Leppard in bekannt ist (möglicherweise 1674 in
Glyndebourne aufgeführt. England aufgeführt).1670 wurde die
• Il Romolo e 'l Remo (1645, Oper von Cavalli neu bearbeitet.
verschollen), Libretto G. Strozzi • La Statira (Statira principessa di
• La Doriclea (Uraufführung Teatro Persia) (Uraufführung 18. Januar 1655
San Cassiano 1645), Libretto von Teatro San Giovanni e San Paolo),
Faustini. Libretto Busenello
• Il Titone (1645, verschollen), • L'Artemisia (Uraufführung Teatro San
Libretto Faustini Giovanni e San Paolo 10. Januar 1657,
• la prosperità infelice di Giulio Neapel 1658, Palermo 1659, Mailand
Cesare dittatore (1646, 1663, Genua 1665), Libretto Nicolò
verschollen), Libretto von Minato
G.F.Busenello • L'Hipermestra (L'Ipermestra)
• La Torilda (1648, verschollen), (Uraufführung Florenz 12. Juni 1658),
Libreto P.P.Bissari Libretto Moniglia
• Il Giasone (Jason, Uraufführung • L'Antioco (1659, Musik verloren),
Teatro San Cassiano 5. Januar Libretto Minato
1649), Libretto von Giacinto • Il rapimento d'Helena (L´Elena)
Andrea Cicognini. Eine der (Uraufführung Teatro San Cassiano,
erfolgreichsten Opern des ganzen Widmung vom 26. Dezember 1659),
17. Jahrhunderts. Aufnahme von Libretto ursprünglich von Faustini,
René Jacobs 1988. vollendet von Minato
• L'Euripo (1649, Musik verloren), • La pazzia in trono, ossia il Caligola
Libretto Faustini delirante (1660, verschollen), Libretto
• La Bradamante (1650, D.Gisberti
verschollen), Libretto P.P. Bissari • L'Ercole (Ercole amante) (Uraufführung
• L'Orimonte (Uraufführung Teatro Salles des Machines im Palais des
San Cassiano 23. Februar 1650), Tuileries, 7. Februar 1662), Libretto
Libretto von Niccolò Minato. von Francesco Buti nach Ovid.
• L'Oristeo (Uraufführung Teatro • Scipione affricano (Uraufführung
San Apollinare 1651). Libretto von Teatro San Giovanni e Paolo, Februar
Faustini. Mit einem der ersten 1664). Libretto von Minato. Auch in
Beispiele für Da Capo Arien, Rom 1671 aufgeführt und in von
„Udite Amanti“, gesungen von Giovanni Viviani überarbeiteter
Corinta (Sopran). Fassung 1678 beim Karneval in
• La Rosinda (1651), Libretto Venedig. Plattenaufnahme von Michel
Faustini Corboz 1980.
• L'Armidoro (1651, verschollen), • Il Mutio Scevola (Muzio Scevola)
Libretto B. Castoreo (Uraufführung Teatro San Samuele,
• La Calisto (Uraufführung Teatro 1665), Libretto Faustini, von Minato
San Apollinare, 28. November bearbeitet. Auch in Bologna 1667
1651), Libretto von Faustini. aufgeführt.
Aufnahme von Raymond Leppard • Il Pompeo Magno (Uraufführung im
1972 und René Jacobs 1994. Teatro San Salvatore, 20. Februar
1666), Libretto von Minato.
• L'Eliogabalo (1667 komponiert, beim
Karneval 1668 uraufgeführt, nach
wenigen Tagen zurückgezogen und
durch eine gleichnamige Oper von
Giovanni Boretti ersetzt). Librettist
unbekannt, eventuell von Aureli
bearbeitet (Thema ist der römische
Kaiser Elagabal). 2004 von René
Jacobs aufgeführt.
• Coriolano (1669, verschollen)
- Antonio Cesti
Antonio Cesti (* 5. August 1623 in Arezzo; † 14. Oktober 1669 in Florenz (auch: Pietro
Antonio Cesti) war ein italienischer Opernkomponist, Hofkapellmeister in Innsbruck und
Franziskaner.

Leben
Als Pietro Cesti getauft, trat er als Vierzehnjähriger in den Franziskanerorden ein und nahm
den Namen Ordensnamen Antonio an. Der Eintritt in einen Orden war für ihn wie für viele
andere junge Menschen seiner Zeit der einzige Weg, eine musikalische Ausbildung zu
erhalten. Er wurde in Rom von Giacomo Carissimi ausgebildet und bekleidete im
Anschluss daran verschiedene kirchenmusikalische Ämter in Italien, so wurde er mit
Zwanzig Organist der Kathedrale und Musikmeister des Seminars in Volterra, 1647 trat er
aber auch als Sänger im neu restaurierten Theater von Siena auf. 1650 befand sich Cesti in
Florenz, wo er sich ungeachtet seines Ordensgelübdes bald einen Namen in der Theaterwelt
machte. So sang er in Francesco Cavallis Oper Giasone in Lucca, was ihm eine
Verwarnung des Minoritenordens eintrug. Dennoch fühlte er sich stark genug 1651 und
1652 in Venedig seine ersten beiden Opern in Szene zu setzen. In den Jahren 1652 bis
1657 wurde Cesti als Kammerkapellmeister also als Musikdirektor der Privatkapelle
von Erzherzog Ferdinand Karl in Innsbruck angestellt. Dort produzierte er zusammen
mit dem ebenfalls aus Arezzo gebürtigen Librettisten Giovan Filippo Apolloni drei
Aufführungen, die selbst für italienische Verhältnisse großen Erfolg hatten: Argia wird
zu Ehren der frisch zum Katholizismus konvertierten Königin Christine von Schweden
aufgeführt, die auf dem Weg nach Rom in Innsbruck Station machte. 1656 folgte
Orontea anlässlich des Karnevals und La Dori 1657.

Cesti musste sich 1659 auf Befehl des Franziskanerordens nach Rom begeben, wo er, vom
Gelübde entbunden, in der Sixtinischen Kapelle sang und komponierte.

In den Jahren 1665 bis 1667 wirkte er als Kapellmeister am Hof von Kaiser Leopold I.
in Wien und komponierte dort für die Hochzeitsfeier des Kaisers seine wohl
berühmteste Oper, Il Pomo d’oro. Letztlich kehrte Cesti nach Italien zurück, da ihm der
vorgeschriebene Prunk in Wien nicht gefiel. 1669 wirkte er am Hof des Erzherzogs in
Florenz, in Siena leitete er Opernaufführungen und auch für Venedig nahm er Aufträge
an. Cesti war neben Francesco Cavalli der bedeutendste Opernkomponist seiner Zeit.

Der Vorname Marc' Antonio, der häufig in der Literatur erscheint wurde ihm irrtümlich
gegeben.

Literatur
• Antonio Cesti: Il Pomo d'Oro. (Music for acts III and V from Modena, Biblioteca
Estense, Ms. Mus.E.120) (= Recent Researches in the Music of the Baroque Era 42).
Edited by Carl B. Schmidt. A-R Editions, Madison WI 1982, ISBN 0-89579-168-4.
Werke (Auszug)
Neben seinen Opern komponierte Cesti zahlreiche weltliche Kantaten und einige
kirchenmusikalische Vokalwerke.

• Alessandro vincitor di se stesso (Venedig, 1651)


• Cesare Amante (Venedig 1652)
• La Cleopatra (1654, quasi eine Innsbrucker Fassung von Alessandro vincitor di se
stesso)
• L’Argia (Innsbruck 1655)
• L’Orontea (Innsbruck 1656, Libretto: Giacinto Andrea Cicognini, bearbeitet von
Filippo Apolloni)
• Il Pomo d’Oro (Wien 1656)
• La Dori (Innsbruck 1657, Libretto: Apolloni)
• Venere Cacciatrice (Innsbruck 1659, Libretto: Sbarra)
• La Magnanimità d’Alessandro (Innsbruck 1662, Libretto: Sbarra)
• La Semiramide (Innsbruck 1665, Libretto: Moniglia)
• Il Tito (Libretto: Nicolò Beregan; Venedig 1666)

Pietro Antonio Cesti | L'Orontea | Intorno all'idol mio | Emilie RENARD

https://www.youtube.com/watch?v=c0pyTKNZ4sI

Eine Aufnahme der Innsbrucker Festwochen im Saal des TLK

International Singing Competition for Baroque Opera Pietro Antonio Cesti during the Innsbrucker
Festwochen 2013

Antonio Cesti - Il Pomo D'Oro (1667)

https://www.youtube.com/watch?v=_gXisSOsfNY

Die Aufführung von Pomo d´oro 1667 in Wien war eines der spektakulärsten Musikereignisse des 17.
Jhdts. Die Dauer beträgt über 5 Stunden.
Weitere:
- Gregorio Allegri (Rom)

Gregorio Allegri (* 1582 in Rom; † 17. Februar 1652


ebenda) war ein italienischer Priester, Komponist und
Tenorsänger.

Seit 1591 war Gregorio Allegri Chorknabe an San Luigi dei


Francesi und wie sein Bruder Domenico Allegri (1585–1629)
Schüler des Giovanni Maria Nanino. Nach seiner
Priesterweihe war er von 1607 bis 1621 Kapellmeister am
Dom zu Fermo. Von 1629 bis zu seinem Tode war er
Sänger der päpstlichen Kapelle in den Diensten von Papst
Urban VIII.

Seine wohl berühmteste Komposition ist das neunstimmige Miserere, das im Laufe der
Jahre viele zusätzliche Einflüsse und Veränderungen erfuhr. Das Stück wurde bis 1870
jedes Jahr in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle aufgeführt und durfte nicht
kopiert werden. Bei einem Besuch dort im Jahr 1770 hörte Wolfgang Amadeus Mozart
das Musikstück und schrieb es später aus dem Gedächtnis nieder. Eine erste
Veröffentlichung des Werkes aus dem Jahr 1771, stammt von Charles Burney. (Der Mythos
ist als Ganzes recht übertrieben.)
- Girolamo Frescobaldi (Orgel)

Girolamo Frescobaldi

Girolamo Frescobaldi (* 9. September 1583 in Ferrara; †


1. März 1643 in Rom) war ein italienischer Komponist
und Organist des Frühbarock.

Leben
Frescobaldi gilt zusammen mit Sweelinck als der
einflussreichste Komponist für Tasteninstrumente der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er wuchs in Ferrara
auf, wurde von Luzzasco Luzzaschi unterrichtet, und
erstaunte seine Mitbürger schon im Alter von 17 Jahren
durch sein hervorragendes Orgelspiel. 1607 wurde er in Rom als Organist an der Kirche Santa
Maria in Trastevere angestellt und reiste im Gefolge seines Patrons, Kardinal Guido
Bentivoglio, nach Brüssel, wo er sich ein knappes Jahr aufhielt. Nach seiner Rückkehr nach
Rom 1608 erlangte er dank Bentivoglios Fürsprache eine Anstellung als Organist der
Peterskirche und amtierte daneben als Musiker für römische Persönlichkeiten wie zum
Beispiel den Kardinal Pietro Aldobrandini. 1615 war er ein Jahr lang Organist in Mantua
und von 1628 bis 1633 Hoforganist in Florenz. 1634 übernahm er wiederum die Stelle
als Organist am Petersdom.

Hier muss Frescobaldi wahre Triumphe gefeiert haben, bei jedem seiner Konzerte sollen
tausende Hörer zusammengekommen sein. In Rom verkehrte er weiterhin in
gesellschaftlich hohen Kreisen; einige seiner Werke sind der Familie Barberini gewidmet, aus
welcher der damalige Papst stammte.

In seinen Toccaten, Kanzonen, Ricercari und Variationen entstanden Vorformen der


Suite, die sein Schüler Johann Jakob Froberger später reformierte. Viele deutsche
Organisten pilgerten nach Rom, um bei ihm zu lernen. Frescobaldi ist besonders für
seine Kompositionen für Tasteninstrumente wie die Orgeltoccaten bekannt. Er schrieb
jedoch auch Ricercari, Canzonen, Capricci für Orgel und Cembalo, die wegen ihrer
„Affektenkunst“ weithin bewundert wurden. Mit anderen arbeitete er auch für das
Oratorium Santissimo Crocifisso.

Eine Toccata
https://www.youtube.com/watch?v=mVENq7tlxBU
- Giacomo Carissimi (Rom)

Giacomo Carissimi

Giacomo Carissimi (getauft 18. April 1605 in Marino bei


Rom; † 12. Januar 1674 in Rom)[1] war ein italienischer
Komponist.

Carissimi wurde 1624 Kapellmeister in Assisi und


1628 an der Basilica minor Sant'Apollinare des
Collegium Germanicum in Rom. In dieser eher
bescheidenen Stellung entfaltete Carissimi eine
durchgreifende Neuordnung fast aller Fächer der
zeitgenössischen Musik.

Durch Carissimi erhielt die seit Beginn des 17. Jahrhunderts einsetzende
Reformbewegung der italienischen Musik ihren ersten Abschluss. Er formte die
weltliche Kantate, die Arie und auch das Duett in einer so gekonnten Weise, dass die
ganze weitere Entwicklung dieser Formen auf seine Ideen einging. Insbesondere gilt dies
für das Rezitativ. Auch den Chören verlieh Carissimi eine gesteigerte
Ausdrucksfähigkeit.

Ein Hauptverdienst des Komponisten bleibt, dass er auch der Kirchenmusik diesen
neuen Stil aufzuprägen versuchte. Hierzu komponierte er eine Reihe Historien in
Kantatenform. Hier verband sich der begleitete Sologesang mit ausdrucksstarken
Chören. Damit erfand er das spätere biblische Oratorium. Einer seiner Schüler war
vermutlich Alessandro Scarlatti, sicherlich aber Philipp Jakob Baudrexel, Antonio Cesti
sowie Marc-Antoine Charpentier.

Carissimi wurde in Sant'Apollinare beerdigt.

Sein Nachfolger als Maestro di Cappella im Collegio Germanico 1686, beschreibt ihn als:
sehr genügsam in seinen inneren Angelegenheiten, sehr edle Manieren gegenüber Freunden
und Bekannten, groß, dünn und anfällig für Melancholie. [2].

Werke (Auswahl)
• Oratorien
o Historia di Jephte
o Baltazar
o Jonas
o Judicium Salomonis
o Ars cantandi eine Anleitung zur Singkunst. (Deutsche Übersetzung Augsburg 1696)
o Historia Divitis
o Dives Malus
o Historia di Job
o Vanitas Vanitatum
o Oratorio della SS Vergine
- Antonio Bertali (Verona - Opern in Wien)

Antonio Bertali

Antonio Bertali (* März 1605 in Verona; † 17. April 1669 in Wien) war ein italienisch-
österreichischer Komponist und Violinist.

Leben
Antonio Bertali studierte bis zu den niederen Weihen im Jahr 1623 an der Akolythenschule
von Verona. Seine musikalische Ausbildung erhielt er dort vom Domkapellmeister Stefano
Bernardi und von einem Violinisten namens Francesco Lauro. Bereits ab 1620 spielte er
häufig in der „Accademia Filarmonica“ von Verona, wo er Anfang 1624 eine feste
Anstellung erhielt. Ab April 1625 wechselte er in den kaiserlichen Dienst an die Wiener
Hofkapelle, wo er 1649 unter Ferdinand III., Nachfolger von Giovanni Valentini als
Kapellmeister wurde. Im Januar 1631 heiratete er in der Hofburgkapelle die Musikerin und
Kammerdienerin Maria Toppa (um 1617-1666). Am 2. März 1654 erhob der Kaiser Bertali in
den rittermäßigen Adelsstand. Er wurde 1669 in der Wiener Minoritenkirche beigesetzt.

Werke (Auswahl)
Bertali komponierte Opern, Oratorien und Instrumentalmusiken. Mit seinen Opern trug er
maßgeblich zur Festigung der italienischen Operntradition in Wien bei. Etwa die Hälfte
seines umfangreichen Werkes gilt als verschollen, in den Beständen der Wiener
Hofbibliothek und in der Bibliothek des Stift Kremsmünster sind noch zahlreiche
Autographen und Kopien aus der Hand von Bertalis Zeitgenossen Pavel Josef Vejvanovský
erhalten.

Vokal

• Weltliche und kirchliche Kantaten, Motetten, unter anderem Donna real (1631) für die
Hochzeitsfeier 1631 des künftigen Kaisers mit der Infantin von Spanien.
• Le strage de gl'innocenti (Kindermord in Bethlehem)
• Missa Ratisbonensis (1636)
• Lamento della regina d'Inghilterra
• Requiem pro Ferdinando II (1637)
• Mehr als 50 Introitus

Opern

• L'inganno d'amore; 1653 Regensburg


• Theti favola dramatica; 13. Juli 1656 Wien
• Il re Gilidoro favola; 19. Februar 1659 Wien
• La magia delusa; 4. Juni 1660
• Gli amori d'Apollo con Clizia; 1. März 1661 Wien
• Il Ciro crescente 3 Intermezzi zu Il pastor fido; 14. Juni 1661 Park des Schlosses
Laxenburg
• La Zenobia di Radamisto; 18. Nov. 1662
• L'Alcindo; 20. April 1665 Wien
• La contesa dell'aria e dell'acqua festa a cavallo; 24. Januar 1667 Wien

Instrumental

• Sonata Leopoldus I.
• Tausend Gülden Sonate
• Ciaconna in C-Dur für Violine und B.C.

Sowie zahlreiche weitere Sonaten, Sonatellas und Suiten a 3, 4, 5, 6.

- Alessandro Stradella

Alessandro Stradella (* 3. April 1639 in Nepi bei Viterbo; † 25.


Februar 1682 in Genua) war ein italienischer Violinist, Sänger
und Komponist.

Leben
Er war der Spross einer römischen Adelsfamilie und ein
hervorragender Sänger. In Rom wirkte er gemeinsam mit seinem Freund Carlo
Ambrogio Lonati am Hof der Christina von Schweden. Er war auch in Florenz und
Venedig ein sehr gefragte Künstler und absolvierte Auftritte in vielen Fürstenhäusern,
trat aber auch als Sänger geistlicher Musik in Erscheinung. Stradella führte ein
abenteuerliches Leben und musste wegen seiner Eskapaden sowohl Rom als auch
Venedig verlassen. Dieser Lebenswandel wurde ihm schließlich in Genua zum
Verhängnis, hier wurde er vermutlich wegen einer Liebschaft zu einer Schülerin aus
besseren Kreisen ermordet.

Stradella war ein äußerst produktiver Komponist. Er schuf Werke nahezu aller Gattungen
und hat dabei vielfach die Grenzen der musikalischen Konvention seiner Zeit
überschritten. So gehörte er 1674 neben Massimiliano Neri zu den ersten Komponisten,
die in der Gegenüberstellung von Soloviolinen und Violinchören die Bezeichnung
Concertino und Concerto Grosso anwandten, eine Tradition, die später von Corelli,
Torelli, Vivaldi und anderen Komponisten fortgeführt wurde. Er arbeitete mit anderen
auch für das Oratorium Santissimo Crocifisso.

Sein abenteuerliches Leben regte Friedrich von Flotow zur Komposition der 1844 in
Hamburg uraufgeführten romantischen Oper in drei Akten „Alessandro Stradella“ an.

Werke
Er schuf bemerkenswerte Simfonia genannte Werke für ein und mehrere
Streichinstrumente und Basso Continuo, sowie Serenaden, Motetten, Madrigale, über
200 weltliche und geistliche Kantaten, 6 Oratorien und acht zu seiner Zeit sehr
erfolgreiche Opern.

• L'accademia d'amore
• Il Girello
• La forza dell'amor paterno (Genua 1678)
• Il trespolo tutore (1679)
• Il moro per amore
• Il barcheggio
• Il Corispero

Alessandro Stradella: Sinfonia D Minor

https://www.youtube.com/watch?v=A3tD-vzccw4

Man bemerke die große formale Freiheit in der Interpretation.

Im italienischen Frühbarock spielt überhaupt „Freiheit“ eine große Rolle:


Affektdarstellung, Verzierungen, Improvisation.

(Hier gibt es eine enge Verwandtschaft zur Jazzimprovisation im 20. Jhdt. -


wenn auch unter anderen Vorzeichen.)

Dies hat allerdings seinen Preis: große formale Zusammenhänge über einen
langen Zeitraum fehlen noch. Diese zu entwicklen, ist die Aufgabe der
nächsten Generation (z.B. A. Scarlatti). Form und Vorgaben werden dann
bis hin zur Klassik zunehmend „strenger“.

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