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Vorwort

s Grundlagen zum Hardware-


Konfigurieren mit STEP 7 1
Konfigurieren der zentralen
Baugruppen 2
SIMATIC Konfigurieren der
3
Dezentralen Peripherie (DP)

Konfigurieren von
PROFINET IO-Geräten 4
Hardware konfigurieren und
Verbindungen projektieren mit Konfigurieren der SIMATIC
STEP 7 PC-Station (SIMATIC PC 5
based)
Referenzhandbuch
Speichern, Importieren und
Exportieren einer 6
Konfiguration

Synchroner Betrieb mehrerer


CPUs (Multicomputing) 7
Anlagenänderung im
laufenden Betrieb (CiR) 8
Konfigurieren von
sieheH-Systemen 9

Vernetzen von Stationen 10

Verbindungen projektieren 11
Projektieren der
Globaldaten-Kommunikation 12

Laden 13
Mehrere Personen
bearbeiten ein Projekt 14
Arbeiten mit Projekten im
Multiprojekt 15
Inbetriebnahme und
04/2017
A5E42026830-AA
Instandhaltung 16
Rechtliche Hinweise
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von
Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck
hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe
werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
nicht getroffen werden.

ACHTUNG
bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen
werden.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe
verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann
im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung
qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung
zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise.
Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen
Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten


Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation
vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen,
müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der
Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation,
Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen
eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

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Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software
geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige
Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig
überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

1 Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7 15


1.1 Einführung zum Konfigurieren der Hardware .............................................................................. 15
1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren ........................................................... 17
1.2.1 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren ........................................................... 17
1.2.2 Grundsätzliche Schritte beim Konfigurieren einer Station ........................................................... 17
1.2.3 Aufbau des Stationsfensters ........................................................................................................ 18
1.2.4 Konfigurationstabelle als Abbild eines Baugruppenträgers ......................................................... 19
1.2.5 Festlegen der Eigenschaften von Komponenten ......................................................................... 20
1.2.6 Objekte öffnen in HW Konfig........................................................................................................ 21
1.2.7 Wissenswertes zu Steckplatz- und sonstigen Regeln ................................................................. 21
1.3 Überblick: Vorgehensweise beim Konfigurieren und Parametrieren eines zentralen Aufbaus ... 22
1.3.1 Überblick: Vorgehensweise beim Konfigurieren und Parametrieren eines zentralen Aufbaus ... 22
1.4 Arbeiten mit dem Hardware Katalog ............................................................................................ 23
1.4.1 'Hardware Katalog' individuell anpassen ..................................................................................... 23
1.4.2 Suchen im Hardware Katalog ...................................................................................................... 24
1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen .................................................................... 25
1.5.1 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen .................................................................... 25
1.5.2 Tauschen und Verschieben von Baugruppen.............................................................................. 27
1.5.3 Tauschen von Baugruppenträgern und DP-Slaves ..................................................................... 28
1.5.4 Informationen zu Komponenten des Hardware Katalogs anzeigen ............................................ 31
1.5.5 Hardware-Update installieren ...................................................................................................... 32
2 Konfigurieren der zentralen Baugruppen 33
2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300) ....................................................... 33
2.1.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300) ....................................................... 33
2.1.2 Besondere Regeln zur Platzhalterbaugruppe (DM 370 Dummy) ................................................ 35
2.1.3 Besondere Regeln zur Digital-Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16 ................................ 35
2.2 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 400) ....................................................... 36
2.2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC-400) ....................................................... 36
2.2.2 Besondere Regeln für redundierbare Stromversorgungsbaugruppen (S7-400) ......................... 36
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen ............................................................... 37
2.3.1 Erzeugen einer Station ................................................................................................................ 37
2.3.2 Aufrufen der Applikation zum Konfigurieren der Hardware ......................................................... 37
2.3.3 Anordnen von Baugruppen im Baugruppenträger ....................................................................... 39
2.3.4 Anzeige der CPU-Betriebssystem-Version im Fenster 'Hardware Katalog' ................................ 40
2.3.5 Festlegen der Eigenschaften von Baugruppen/Schnittstellen ..................................................... 40
2.3.6 Adressen zuweisen ...................................................................................................................... 41
2.3.7 Ein-/Ausgangsadressen zuweisen ............................................................................................... 41
2.3.8 Ein- und Ausgangsadressen Symbole zuweisen......................................................................... 43
2.3.9 Eingänge beobachten und Ausgänge steuern beim Konfigurieren der Hardware ...................... 44
2.3.10 Konfigurieren von PtP-CPs .......................................................................................................... 47
2.3.11 Konfigurieren von S5-Baugruppen .............................................................................................. 48
2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um ......................................................................... 49
2.4.1 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um Erweiterungsbaugruppenträger ...................... 49
2.4.2 Regeln für die Kopplung von Erweiterungsbaugruppenträgern (SIMATIC 400) ......................... 50
2.4.3 Anordnen des Erweiterungsbaugruppenträgers (SIMATIC 400) ................................................. 50
2.4.4 Sonderfall: Zentraler Baugruppenträgers hat mehrere CPUs ..................................................... 51

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 3
Inhaltsverzeichnis

3 Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP) 53


3.1 Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP) ........................................................................... 53
3.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines DP-Mastersystems .......................... 53
3.3 Wo sind die DP-Slaves im Fenster Hardware Katalog zu finden? .............................................. 56
3.4 Einbindung von Tools zur Projektierung dezentraler Geräte (Tool Calling Interface) ................. 57
3.5 Konsistente Daten dezentral lesen und schreiben (> 4 Bytes) .................................................... 58
3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP ............................................................................................. 59
3.6.1 Konfigurationen für PROFIBUS-DP ............................................................................................. 59
3.6.2 Konfiguration mit 'einfachen' (modularen oder kompakten) DP-Slaves
(Datenaustausch Slave <> Master) ............................................................................................. 59
3.6.3 Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (Datenaustausch I-Slave <> Master) ........................ 60
3.6.4 Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave) ............... 61
3.6.5 Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave) ............ 62
3.6.6 Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave > Master) ............ 63
3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme ........................................................ 64
3.7.1 Anlegen eines DP-Mastersystems ............................................................................................... 64
3.7.2 Hantieren mit DP-Mastersystemen und -Schnittstellen ............................................................... 65
3.7.3 Auswählen und Anordnen von DP-Slaves ................................................................................... 66
3.7.4 Kopieren von mehreren DP-Slaves ............................................................................................. 66
3.7.5 Konfigurieren von kompakten DP-Slaves .................................................................................... 67
3.7.6 Konfigurieren von modularen DP-Slaves ..................................................................................... 67
3.7.7 DP-Slave SYNC-/FREEZE-Gruppe zuordnen ............................................................................. 68
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen .............................................................................................. 70
3.8.1 ET 200L und DP/AS-i Link ........................................................................................................... 70
3.8.2 ET 200S ....................................................................................................................................... 70
3.8.3 ET 200S mit Optionenhandling .................................................................................................... 74
3.8.4 ET 200iS ...................................................................................................................................... 76
3.8.5 PROFIBUS-PA ............................................................................................................................. 78
3.8.6 HART-Baugruppen ...................................................................................................................... 79
3.8.7 Konfigurieren von SW-Redundanz .............................................................................................. 80
3.9 Intelligente DP-Slaves .................................................................................................................. 81
3.9.1 Konfigurieren von Intelligenten DP-Slaves .................................................................................. 81
3.9.2 Beispiel zur Konfiguration einer S7-400 als I-Slave..................................................................... 86
3.9.3 Alarm im I-Slave erzeugen mit SFB 75 'SALRM' ......................................................................... 93
3.9.4 Direkter Datenzugriff auf eine Baugruppe im untergeordneten I-Slave ....................................... 96
3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr) ...................................................................................... 99
3.10.1 Direkten Datenaustausch projektieren zwischen PROFIBUS-DP-Teilnehmern .......................... 99
3.10.2 Beispiel für das Projektieren des direkten Datenaustauschs .................................................... 101
3.10.3 DP-Slave (GSD Rev. 5) als Empfänger für Direkten Datenaustausch projektieren .................. 104
3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien ......................................................................................................... 107
3.11.1 Arbeiten mit GSD-Dateien ......................................................................................................... 107
3.11.2 Installieren einer GSD-Datei ...................................................................................................... 107
3.11.3 Wissenswertes zu GSD-Revisions ............................................................................................ 109
3.11.4 Wissenswertes zu GSD-Dateien für PROFINET IO-Devices .................................................... 111
3.12 DPV1 .......................................................................................................................................... 112
3.12.1 Wissenswertes über PROFIBUS DPV1 ..................................................................................... 112
3.12.2 Konfigurieren von DPV1-Geräten .............................................................................................. 113
3.12.3 Programmieren von DPV1-Geräten ........................................................................................... 115
3.12.4 Das Steckplatzmodell der DPV1-Slaves bei I-Slaves ................................................................ 121
3.13 Diagnose-Repeater .................................................................................................................... 126
3.13.1 Konfigurieren und Inbetriebnehmen des Diagnose-Repeaters ................................................. 126
3.13.2 Topologieanzeige mit Hilfe von Diagnose-Repeatern ............................................................... 130
3.13.3 Arbeiten mit der Topologieanzeige ............................................................................................ 132

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


4 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inhaltsverzeichnis

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen .......................................... 135


3.14.1 Einstellen von gleich langen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen ......................................... 135
3.14.2 Kurze und gleichlange Prozessreaktionszeiten am PROFIBUS-DP projektieren ..................... 138
3.14.3 Äquidistanz und Taktsynchronität in HW Konfig parametrieren ................................................ 143
3.14.4 PG/PC über Industrial Ethernet und IE/PB-Link an äquidistantes PROFIBUS-Netz
anschließen ................................................................................................................................ 147
3.14.5 Prozessreaktionszeit verkürzen durch Überlappung von Ti und To .......................................... 148
4 Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten 149
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO .............................................................................................. 149
4.1.1 Was ist PROFINET IO? ............................................................................................................. 149
4.1.2 PROFIBUS DP und PROFINET IO: Gemeinsamkeiten und Unterschiede ............................... 150
4.1.3 Adressen- und Namensvergabe für PROFINET IO-Geräte ...................................................... 152
4.1.4 IP-Adresse / Gerätenamen auf anderem Weg beziehen ........................................................... 155
4.1.5 Anbindung bestehender PROFIBUS DP-Konfigurationen ......................................................... 156
4.1.6 Aktualisierungszeiten für den zyklischen Datenaustausch ........................................................ 158
4.1.7 Darstellung der PROFINET-Schnittstelle in HW Konfig ............................................................ 161
4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems ........................................................ 163
4.2.1 Überblick: Von der Projektierung bis zum zyklischen Datenaustausch ..................................... 163
4.2.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems ................ 165
4.2.3 Anlegen eines PROFINET IO-Systems ..................................................................................... 167
4.2.4 Auswählen und Anordnen von IO-Devices ................................................................................ 168
4.2.5 Wo sind die IO-Devices im Hardware Katalog zu finden? ......................................................... 169
4.2.6 Hantieren von PROFINET IO-Systemen ................................................................................... 170
4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO ....................................................................... 171
4.3.1 Konfiguration mit integriertem IO-Controller .............................................................................. 171
4.3.2 Konfiguration mit externem IO-Controller .................................................................................. 172
4.3.3 Konfiguration mit IE/PB-Link ...................................................................................................... 173
4.3.4 Konfiguration mit SIMATIC PC-Stationen .................................................................................. 175
4.3.5 Konfiguration von Docking-Systemen ........................................................................................ 177
4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten ........................................................................ 179
4.4.1 Online-Zugriff auf PROFINET IO-Geräte über Ethernet ............................................................ 179
4.4.2 Anzeige der Ethernet-Teilnehmer über das Fenster 'Erreichbare Teilnehmer' ......................... 180
4.4.3 Laden der PROFINET IO-Geräte............................................................................................... 183
4.4.4 Gerätenamen zuweisen über Memory Card (MMC) .................................................................. 185
4.4.5 Gerätetausch ohne Wechselmedium ......................................................................................... 186
4.4.6 IP-Adresse oder Gerätename im Betrieb ändern ...................................................................... 187
4.4.7 Diagnose von PROFINET IO-Geräten ....................................................................................... 188
4.4.8 Projektieren der Ansprechüberwachungszeit ............................................................................ 189
4.4.9 Tipps zum Erreichen schnellster Hochlaufzeiten ....................................................................... 190
4.5 Medienredundanz ...................................................................................................................... 192
4.5.1 Möglichkeiten der Medienredundanz ......................................................................................... 192
4.5.2 Medienredundanz in Ringtopologien ......................................................................................... 192
4.5.3 Media Redundancy Protocol (MRP) .......................................................................................... 194
4.5.4 Mehrfache Medienredundanz an einem Gerät (MRP-Mehrfachringe) ...................................... 197
4.5.5 Media Redundancy with Path Duplication (MRPD) ................................................................... 198
4.5.6 Projektieren der Medienredundanz unter PROFINET IO .......................................................... 198
4.6 Shared Devices .......................................................................................................................... 201
4.6.1 Wissenswertes zum Projektieren von Shared Devices ............................................................. 201
4.6.2 Schritte zum Projektieren eines Shared Device im selben STEP 7 Projekt .............................. 203
4.6.3 Schritte zum Projektieren eines Shared Devices in verschiedenen STEP 7 Projekten ............ 206
4.7 I-Devices .................................................................................................................................... 210
4.7.1 Übersicht .................................................................................................................................... 210
4.7.1.1 Funktionalität I-Device ............................................................................................................... 210
4.7.1.2 Eigenschaften und Vorteile des I-Devices ................................................................................. 211
4.7.1.3 Ausprägungen eines I-Devices .................................................................................................. 212
4.7.1.4 Datenaustausch zwischen über- und untergeordnetem IO-System .......................................... 215
4.7.2 I-Device in STEP 7 projektieren ................................................................................................. 218
4.7.2.1 I-Device erstellen ....................................................................................................................... 219

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 5
Inhaltsverzeichnis

4.7.2.2 Projektierung des I-Devices ....................................................................................................... 220


4.7.2.3 Transferbereiche projektieren: Applikation ................................................................................ 223
4.7.2.4 Transferbereiche projektieren: Peripherie ................................................................................. 225
4.7.2.5 GSD-Datei erzeugen .................................................................................................................. 227
4.7.2.6 I-Device verwenden ................................................................................................................... 228
4.7.2.7 Projektierung des übergeordneten IO-Systems......................................................................... 229
4.7.2.8 Beispiel eines Anwenderprogramms ......................................................................................... 230
4.7.2.9 Projektieren eines I-Devices mit unterlagertem IO-System ....................................................... 232
4.7.2.10 I-Device als Shared Device ........................................................................................................ 234
4.7.3 Diagnose, Regeln und Randbedingungen ................................................................................. 235
4.7.3.1 Diagnose und Alarmverhalten.................................................................................................... 235
4.7.3.2 Regeln zur Topologie eines PROFINET IO-Systems mit I-Device ............................................ 238
4.7.3.3 Randbedingungen beim Einsatz von I-Devices ......................................................................... 241
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation ...................................................................................... 243
4.8.1 Einführung: Isochronous Realtime Ethernet .............................................................................. 243
4.8.2 Überblick: Grundsätzliche Vorgehensweise zur Projektierung von IRT .................................... 244
4.8.3 PROFINET IO-Projektierung für IRT erstellen ........................................................................... 245
4.8.4 Arbeiten mit Sync-Domains ....................................................................................................... 246
4.8.5 Neue Sync-Domain anlegen ...................................................................................................... 247
4.8.6 Löschen von Sync-Domains und Entfernen von Teilnehmern .................................................. 251
4.8.7 Redundanten Sync-Master projektieren .................................................................................... 253
4.8.8 Sendetakt und Aktualisierungszeiten festlegen ......................................................................... 254
4.8.9 Topologie projektieren ............................................................................................................... 255
4.8.10 Direkten Datenaustausch projektieren ....................................................................................... 255
4.8.11 Laden einer IRT-Projektierung ................................................................................................... 257
4.8.12 IRT Performance Upgrade ......................................................................................................... 257
4.9 Taktsynchronität ......................................................................................................................... 260
4.9.1 Was ist Taktsynchronität? .......................................................................................................... 260
4.9.2 Anwendungen der Taktsynchronität .......................................................................................... 263
4.9.3 Wie funktioniert Taktsynchronität? ............................................................................................. 264
4.9.4 Synchronisierte Bearbeitungszyklen .......................................................................................... 265
4.9.5 Engineering ................................................................................................................................ 270
4.9.5.4 Projektierung der Taktsynchronität (PROFINET IO).................................................................. 273
4.9.6 Diagnose und Alarmverhalten.................................................................................................... 283
4.10 PROFIenergy ............................................................................................................................. 284
5 Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based) 287
5.1 Erzeugen und parametrieren von SIMATIC PC-Stationen ........................................................ 287
5.2 Steckplatzregeln für eine SIMATIC PC-Station ......................................................................... 290
5.3 Vergleich: S7-Station - PC Station ............................................................................................. 290
5.4 SIMATIC PC - Konfigurationen aus Vorgänger-Versionen nutzen ............................................ 291
5.5 Hervorheben der projektierenden SIMATIC PC-Station in der Netzansicht .............................. 293
6 Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration 295
6.1 Speichern einer Konfiguration und Konsistenzprüfung.............................................................. 295
6.2 Importieren und Exportieren einer Konfiguration ....................................................................... 296
6.3 CAx-Daten exportieren und importieren .................................................................................... 299
7 Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing) 303
7.1 Wissenswertes zum Multicomputing-Betrieb ............................................................................. 303
7.1.1 Besonderheiten des Multicomputing-Betriebs ........................................................................... 305
7.1.2 Wann verwenden Sie Multicomputing? ..................................................................................... 306
7.2 Konfigurieren des Multicomputing-Betriebs ............................................................................... 307
7.2.1 Konfigurieren der Baugruppen für den Multicomputing-Betrieb ................................................ 308
7.2.2 CPU-Zuordnung sichtbar machen ............................................................................................. 308
7.2.3 CPU-Nr. ändern ......................................................................................................................... 309
7.3 Programmieren der CPUs .......................................................................................................... 310

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


6 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inhaltsverzeichnis

8 Anlagenänderung im laufenden Betrieb (CiR) 311


8.1 Anlagenänderung im laufenden Betrieb mittels CiR .................................................................. 311
9 Konfigurieren von H-Systemen 313
9.1 Konfigurieren von H-Systemen .................................................................................................. 313
10 Vernetzen von Stationen 315
10.1 Vernetzen von Stationen innerhalb eines Projekts .................................................................... 315
10.2 Eigenschaften von Subnetzen und Kommunikationsteilnehmern ............................................. 316
10.3 Regeln zur Netzkonfiguration..................................................................................................... 317
10.4 Ethernet-Adressvergabe ............................................................................................................ 318
10.5 Importieren und Exportieren von Stationen in der Netzansicht ................................................. 321
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes ....................................................... 324
10.6.1 Vorgehensweise zum Projektieren eines Subnetzes................................................................. 324
10.6.2 Erzeugen und parametrieren eines neuen Subnetzes .............................................................. 328
10.6.3 Erzeugen und parametrieren einer neuen Station ..................................................................... 329
10.6.4 Erzeugen und parametrieren eines Netzanschlusses ............................................................... 330
10.6.5 Erzeugen und parametrieren eines neuen DP-Slaves .............................................................. 332
10.6.6 Erzeugen und parametrieren von PGs/PCs, 'Anderen Stationen' und S5-Stationen ................ 333
10.6.7 Anschlüsse für PGs/PCs in der Netzprojektierung berücksichtigen .......................................... 335
10.6.8 Prüfen der Konsistenz des Netzes............................................................................................. 338
10.6.9 Speichern der Netzkonfiguration................................................................................................ 340
10.6.10 Tipps zum Bearbeiten der Netzkonfiguration ............................................................................. 341
10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen .......................................................................... 344
10.7.1 Vernetzen von Stationen, die Netzübergänge darstellen .......................................................... 344
10.7.2 PG/PC ist über TeleService oder WAN an ein Subnetz angeschlossen ................................... 347
10.8 Vernetzen von Stationen aus unterschiedlichen Projekten ....................................................... 349
11 Verbindungen projektieren 351
11.1 Einführung zum Projektieren von Verbindungen ....................................................................... 351
11.2 Kommunikation mit Ethernet-CP konfigurieren .......................................................................... 352
11.3 Kommunikation mit PROFIBUS-CP konfigurieren ..................................................................... 353
11.4 Wissenswertes zu den verschiedenen Verbindungstypen ........................................................ 354
11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen ................................................... 357
11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen ..................... 361
11.7 Bausteine für unterschiedliche Verbindungstypen..................................................................... 366
11.8 Arbeiten mit der Verbindungstabelle .......................................................................................... 368
11.9 Inkonsistente Verbindungen ...................................................................................................... 370
11.10 Verbindungsstatus anzeigen...................................................................................................... 371
11.11 Zugreifen auf Verbindungs-IDs beim Programmieren ............................................................... 373
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt ........................................................ 374
11.12.1 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt ........................................................ 374
11.12.2 Regeln für das Erstellen von Verbindungen .............................................................................. 376
11.12.2.1 Verbindungen projektieren für Baugruppen einer SIMATIC Station ......................................... 376
11.12.2.2 Eingeben einer neuen Verbindung ............................................................................................ 377
11.12.2.3 Verbindungspartner ändern ....................................................................................................... 378
11.12.2.4 Reservieren einer Verbindung ................................................................................................... 379
11.12.2.5 Löschen einer oder mehrerer Verbindungen ............................................................................. 379
11.12.2.6 Kopieren von Verbindungen ...................................................................................................... 380
11.12.3 Verbindungen projektieren für eine SIMATIC PC-Station ......................................................... 381
11.12.3.1 Projektieren von S7-Verbindungen für eine SIMATIC PC-Station über Router ........................ 382
11.12.4 PG/PC als Verbindungspartner.................................................................................................. 383
11.12.4.1 S7-Verbindung zu einem PG/PC ............................................................................................... 383
11.12.4.2 S7-Verbindung zu einem PG/PC mit WinCC ............................................................................ 384
11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten................................................... 385
11.13.1 Grundsätzliche Vorgehensweise beim Projektieren von Verbindungen zwischen Projekten ... 387
11.13.2 Erstellen einer neuen Verbindung zu einem unspezifizierten Partner ....................................... 388

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 7
Inhaltsverzeichnis

11.13.3 Erstellen einer Verbindung zu 'Andere Station', 'PG/PC', 'SIMATIC S5' ................................... 390
11.14 Speichern von Verbindungen..................................................................................................... 390
12 Projektieren der Globaldaten-Kommunikation 391
12.1 Übersicht: Globaldaten-Kommunikation .................................................................................... 391
12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen .............................................. 393
12.2.1 Benötigte Anzahl von GD-Paketen ............................................................................................ 394
12.2.2 Benötigte Anzahl von GD-Kreisen ............................................................................................. 395
12.2.3 Ausnahmen für die Berechnung von GD-Kreisen...................................................................... 398
12.3 Sende- und Empfangsbedingungen .......................................................................................... 399
12.3.1 Zusammenhang: Untersetzungsfaktor und Zykluszeit............................................................... 400
12.4 Reaktionszeit.............................................................................................................................. 401
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation ......................................... 402
12.5.1 Vorgehensweise zur Konfigurierung der GD-Kommunikation ................................................... 402
12.5.2 Öffnen der GD-Tabelle ............................................................................................................... 403
12.5.3 Tipps zum Arbeiten mit GD-Tabellen ......................................................................................... 404
12.5.4 Ausfüllen der GD-Tabelle ........................................................................................................... 405
12.5.5 Speichern und erstes Übersetzen der GD-Tabelle .................................................................... 407
12.5.6 Eingeben von Untersetzungsfaktoren ........................................................................................ 408
12.5.7 Eingeben von Statuszeilen ........................................................................................................ 409
12.5.8 Zweites Übersetzen der GD-Tabelle.......................................................................................... 410
12.6 Globaldaten mit Systemfunktionen übertragen.......................................................................... 411
13 Laden 413
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem ....................................................................................... 413
13.1.1 Voraussetzungen für das Laden ................................................................................................ 413
13.1.2 Unterschied zwischen Speichern und Laden von Bausteinen ................................................... 414
13.1.3 Lade- und Arbeitsspeicher in der CPU ...................................................................................... 415
13.1.4 Lademöglichkeiten abhängig vom Ladespeicher....................................................................... 417
13.1.5 Online-Aktualisierung der Firmware von Baugruppen und Modulen ......................................... 418
13.1.6 Programm in S7-CPU laden ...................................................................................................... 421
13.1.6.1 Laden mit Projektverwaltung...................................................................................................... 421
13.1.6.2 Laden ohne Projektverwaltung .................................................................................................. 421
13.1.6.3 Nachladen von Bausteinen in das Zielsystem ........................................................................... 421
13.1.6.4 Speichern geladener Bausteine auf integriertem EPROM ........................................................ 422
13.1.6.5 Laden über EPROM-Memory Cards .......................................................................................... 422
13.1.7 Hardware-Konfiguration, Verbindungsprojektierung separat laden ........................................... 424
13.1.7.1 Laden einer Konfiguration in ein Zielsystem .............................................................................. 424
13.1.7.2 Erstmaliges Laden der Netzkonfiguration .................................................................................. 426
13.1.7.3 Laden der Netzkonfiguration in ein Zielsystem .......................................................................... 428
13.1.7.4 Laden einer PC-Station .............................................................................................................. 428
13.1.7.5 Laden von Änderungen der Netzkonfiguration .......................................................................... 430
13.1.7.6 Laden einer geänderten HW-Konfiguration in eine S7-400H-Station ........................................ 432
13.1.7.7 Laden der Globaldaten-Konfiguration ........................................................................................ 433
13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden ............................................................... 434
13.2.1 Voraussetzungen und Hinweise zum Laden ............................................................................. 434
13.2.2 Objekte übersetzen und laden ................................................................................................... 436
13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG ....................................................................................... 438
13.3.1 Station laden in PG .................................................................................................................... 440
13.3.2 Zurückladen von Bausteinen aus S7-CPU ................................................................................ 441
13.3.3 Bearbeiten von geladenen Bausteinen im PG/PC ..................................................................... 442
13.3.3.1 Bearbeiten von geladenen Bausteinen, falls Anwenderprogramm im PG/PC vorliegt .............. 443
13.3.3.2 Bearbeiten von geladenen Bausteinen, falls Anwenderprogramm nicht im PG/PC vorliegt ..... 443
13.4 Löschen im Zielsystem .............................................................................................................. 444
13.4.1 Löschen des Lade-/Arbeitsspeichers und Urlöschen der CPU ................................................. 444
13.4.2 Löschen von S7-Bausteinen auf dem Zielsystem...................................................................... 444

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


8 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inhaltsverzeichnis

13.5 Komprimieren des Anwenderspeichers (RAM) .......................................................................... 445


13.5.1 Entstehung von Lücken im Anwenderspeicher (RAM) .............................................................. 445
13.5.2 Komprimieren des Speicherinhalts einer S7-CPU ..................................................................... 446
14 Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt 447
14.1 Mehrbenutzerkonfiguration im Windows-Netzwerkverbund ...................................................... 447
14.1.1 Arbeitsplatz-Konfiguration einstellen.......................................................................................... 449
14.2 Einzelplatz-Konfiguration auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen ................................................... 450
14.2.1 Mehrere S7-Programme zu einem zusammenführen................................................................ 450
14.2.2 S7-Programme mit Meldungsattributen kopieren ...................................................................... 451
15 Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt 453
15.1 Wissenswertes zum Multiprojekt................................................................................................ 453
15.2 Multiprojekt - Voraussetzungen und Empfehlungen .................................................................. 456
15.3 Hantieren von Multiprojekten ..................................................................................................... 459
15.4 Online-Zugriff auf Zielsysteme im Multiprojekt........................................................................... 464
15.5 Projektübergreifende Subnetze anlegen ................................................................................... 466
15.6 Darstellung zusammengeführter Subnetze in der Netzansicht ................................................. 469
15.7 Multiprojektweite Netzsicht ........................................................................................................ 470
15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren ...................................................................... 472
15.9 Möglichkeiten, projektübergreifende Verbindungen zusammenzuführen.................................. 476
15.10 S7-Verbindungen zu unspezifizierten Verbindungspartnern ..................................................... 476
15.11 Projekte im Multiprojekt abgleichen ........................................................................................... 476
15.12 Archivieren und Dearchivieren von Multiprojekten .................................................................... 477
16 Inbetriebnahme und Instandhaltung 479
16.1 Inbetriebnahme und Instandhaltung .......................................................................................... 479
16.2 PROFIBUS-Teilnehmer in Betrieb nehmen ............................................................................... 479
16.3 Identification & Maintenance (I&M) ............................................................................................ 482
16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff ................................................................................. 483
16.5 M-Daten ändern im SIMATIC Manager ..................................................................................... 487
16.6 M-Daten eingeben oder ändern in HW Konfig ........................................................................... 487
Index 489

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 9
Vorwort

Zweck des Handbuchs


Dieses Handbuch gibt Ihnen einen vollständigen Überblick über das Hardware konfigurieren und
Verbindungen projektieren mit der Software STEP 7. Es unterstützt Sie bei der Abbildung des
Hardwareaufbaus in Form eines STEP 7-Projekts und beschreibt die Vorgehensweise für die
Herstellung des Datenaustausches zwischen Automatisierungssystemen.
Das Handbuch richtet sich an Personen, die für die Realisierung von Steuerungsaufgaben mit
STEP 7 auf Basis der SIMATIC S7 Automatisierungssysteme tätig sind.
Wir empfehlen Ihnen, sich mit den Beispielen aus dem Handbuch Getting Started "Erste Schritte
und Übungen mit STEP 7" vertraut zu machen. Sie bieten einen leichten Einstieg in die Thematik
"Programmieren mit STEP 7".

Erforderliche Grundkenntnisse
Zum Verständnis des Handbuchs sind allgemeine Kenntnisse auf dem Gebiet der
Automatisierungstechnik erforderlich.
Außerdem werden Kenntnisse über die Verwendung von Computern oder PC-ähnlichen
Arbeitsmitteln (z. B. Programmiergeräten) unter Betriebssystemen MS Windows XP, MS Windows
Server 2003 oder MS Windows 7 vorausgesetzt.

Gültigkeitsbereich des Handbuchs


Das Handbuch ist gültig für das Softwarepaket STEP 7 V5.6.
Informationen zu Servicepacks, die nach Drucklegung dieses Handbuchs erscheinen, finden Sie
• in der Datei "Liesmich.wri"
• in der aktualisierten Online-Hilfe zu STEP 7
Das Thema "Was ist neu?" der Online-Hilfe bietet einen guten Einstieg und ersten Überblick zu den
Innovationen von STEP 7

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 11
Vorwort

Online-Hilfe
Ergänzend zum Handbuch erhalten Sie bei der Nutzung der Software detaillierte Unterstützung
durch die in die Software integrierte Online-Hilfe.
Das Hilfesystem ist über mehrere Schnittstellen in die Software integriert:
• Im Menü Hilfe stehen mehrere Menübefehle zur Verfügung: Hilfethemen öffnet das
Inhaltsverzeichnis der Hilfe zu STEP 7.
• Hilfe benutzen gibt detaillierte Anweisungen zum Umgang mit der Online-Hilfe.
• Die kontext-sensitive Hilfe bietet Informationen zum aktuellen Kontext, z. B. zu einem
geöffneten Dialogfeld oder zu einem aktiven Fenster. Sie lässt sich über die Schaltfläche ”Hilfe”
oder über die Taste F1 aufrufen.
• Eine weitere Form kontext-sensitiver Hilfe bietet die Statuszeile. Zu jedem Menübefehl wird hier
eine kurze Erklärung angezeigt, sobald sich der Mauszeiger auf dem Menübefehl befindet.
• Auch zu den Symbolen in der Funktionsleiste wird eine kurze Erläuterung eingeblendet, wenn
der Mauszeiger kurze Zeit über den Symbolen verweilt.
Wenn Sie Informationen der Online-Hilfe lieber in gedruckter Form lesen möchten, können Sie
einzelne Hilfethemen, Bücher oder die gesamte Hilfe auch ausdrucken.
Dieses Handbuch ist ebenso wie die Handbücher "Programmieren mit STEP 7",
"Anlagenänderungen im laufenden Betrieb mittels CiR" und "Automatisierungssystem S7-400H
Hochverfügbare Systeme" ein Auszug der HTML basierenden Hilfe zu STEP 7. Detaillierte
Handlungsanweisungen finden Sie in der Hilfe zu STEP 7. Aufgrund der nahezu identischen
Gliederungsstruktur von Handbüchern und Online-Hilfe können Sie bequem zwischen
Handbüchern und Online-Hilfe wechseln.
Die elektronischen Handbücher finden Sie nach der Installation von STEP 7 über die Startleiste
unter Start > SIMATIC > Dokumentation.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


12 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vorwort

Weitere Unterstützung
Bei Fragen zur Nutzung der im Handbuch beschriebenen Produkte, die Sie hier nicht beantwortet
finden, wenden Sie sich Bitte an Ihren Siemens-Ansprechpartner in den für Sie zuständigen
Vertretungen und Geschäftsstellen.
Ihren Ansprechpartner finden Sie unter:
http://www.siemens.com/automation/partner
Den Wegweiser zum Angebot an technischen Dokumentationen für die einzelnen
SIMATIC Produkte und Systeme finden Sie unter:
http://www.siemens.com/simatic-tech-doku-portal
Den Online-Katalog und das Online-Bestellsystem finden Sie unter:
http://mall.automation.siemens.com/

Trainingscenter
Um Ihnen den Einstieg in das Automatisierungssystem SIMATIC S7 zu erleichtern, bieten wir
entsprechende Kurse an. Wenden Sie sich Bitte an Ihr regionales Trainingscenter oder an das
zentrale Trainingscenter in D 90026 Nürnberg.
Internet: http://www.sitrain.com

Technical Support
Sie erreichen den Technical Support für alle Industry Automation and Drive Technology Produkte
über das Web-Formular für den Support Request
http://www.siemens.com/automation/support-request
Weitere Informationen zu unserem Technical Support finden Sie im Internet unter
http://www.siemens.com/automation/service

Service & Support im Internet


Zusätzlich zu unserem Dokumentations-Angebot bieten wir Ihnen im Internet unser Know-how an.
http://www.siemens.com/automation/service&support
Dort finden Sie:
• den Newsletter, der Sie ständig mit den aktuellsten Informationen zu Ihren Produkten versorgt.
• die für Sie richtigen Dokumente über unsere Suche im Produkt Support.
• ein Forum, in welchem Anwender und Spezialisten weltweit Erfahrungen austauschen.
• Ihren Ansprechpartner für Industry Automation and Drive Technology vor Ort.
• Informationen über Reparaturen, Ersatzteile und Consulting.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 13
Vorwort

Securityhinweise:
Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren
Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen.
Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist es
erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und kontinuierlich
aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Produkte und Lösungen
von Siemens formen nur einen Bestandteil eines solchen Konzepts.
Der Kunde ist dafür verantwortlich, unbefugten Zugriff auf seine Anlagen, Systeme, Maschinen und
Netzwerke zu verhindern. Systeme, Maschinen und Komponenten sollten nur mit dem
Unternehmensnetzwerk oder dem Internet verbunden werden, wenn und soweit dies notwendig ist
und entsprechende Schutzmaßnahmen (z. B. Nutzung von Firewalls und Netzwerksegmentierung)
ergriffen wurden.
Zusätzlich sollten die Empfehlungen von Siemens zu entsprechenden Schutzmaßnahmen beachtet
werden. Weiterführende Informationen über Industrial Security finden Sie unter
http://www.siemens.com/industrialsecurity
Die Produkte und Lösungen von Siemens werden ständig weiterentwickelt, um sie noch sicherer
zu machen. Siemens empfiehlt ausdrücklich, Aktualisierungen durchzuführen, sobald die
entsprechenden Updates zur Verfügung stehen und immer nur die aktuellen Produktversionen zu
verwenden. Die Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Versionen kann das Risiko
von Cyber-Bedrohungen erhöhen.
Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, abonnieren Sie den Siemens Industrial Security
RSS Feed unter
http://www.siemens.com/industrialsecurity.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


14 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
1 Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit
STEP 7

1.1 Einführung zum Konfigurieren der Hardware


Die Konfiguration der Hardware führen Sie in HW Konfig durch. Sie öffnen HW Konfig, indem Sie
im SIMATIC Manager eine Station markieren und dann das Symbol "Hardware" doppelklicken.

Konfigurieren
Unter "Konfigurieren" verstehen wir im Folgenden das Anordnen von Baugruppenträgern,
Baugruppen, dezentraler Peripheriegeräte und Schnittstellenmodulen in einem Stationsfenster.
Baugruppenträger werden durch eine Konfigurationstabelle repräsentiert, die wie der "reale"
Baugruppenträger eine festgelegte Anzahl von steckbaren Baugruppen zulässt.
In der Konfigurationstabelle ordnet STEP 7 jeder Baugruppe automatisch eine Adresse zu. Die
Adressen von Baugruppen einer Station können Sie ändern, wenn die CPU freie Adresszuweisung
zulässt.
Sie können die Konfiguration beliebig oft in andere STEP 7-Projekte kopieren, gegebenenfalls
modifizieren und in eine oder mehrere existierende Anlagen laden. Beim Anlauf des
Automatisierungssystems vergleicht die CPU die mit STEP 7 erstellte Sollkonfiguration mit der
tatsächlichen Istkonfiguration der Anlage. Eventuelle Fehler können somit sofort erkannt und
gemeldet werden.

Parametrieren
Unter "Parametrieren" verstehen wir im folgenden:
• das Einstellen von Eigenschaften bei parametrierbaren Baugruppen für den zentralen Aufbau
und für ein Netz. Beispiel: Eine CPU ist eine parametrierbare Baugruppe. Die
Zyklusüberwachungszeit ist ein Parameter, den Sie einstellen können.
• das Einstellen von Busparametern, Master- und Slave-Parametern für ein Mastersystem
(PROFIBUS) oder andere Einstellungen für den Datenaustausch zwischen Komponenten.
Die Parameter werden in die CPU geladen und im Anlauf von der CPU an die entsprechenden
Baugruppen übertragen. Baugruppen lassen sich sehr einfach ersetzen, da die mit STEP 7
erstellten Parameter im Anlauf automatisch in die neue Baugruppe geladen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 15
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.1 Einführung zum Konfigurieren der Hardware

Wann ist "Hardware konfigurieren" erforderlich?


Die Eigenschaften der S7-Automatisierungssysteme und der Baugruppen sind so voreingestellt,
dass Sie in vielen Fällen nicht konfigurieren müssen.
Das Konfigurieren ist zwingend erforderlich
• wenn Sie voreingestellte Parameter einer Baugruppe verändern möchten (z. B. Prozessalarm
bei einer Baugruppe freigeben)
• wenn Sie Kommunikationsverbindungen projektieren wollen
• bei Stationen mit Dezentraler Peripherie (PROFIBUS DP bzw. PROFINET IO)
• bei S7-400 Stationen mit mehreren CPUs (Multicomputing) oder
Erweiterungsbaugruppenträgern
• bei hochverfügbaren Automatisierungssystemen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


16 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2.1 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

Fenster für das Konfigurieren


Für das Konfigurieren eines Automatisierungssyotems haben Sie es mit zwei Fenstern zu tun:
• Mit dem Stationsfenster, in dem Sie die Baugruppenträger für den Stationsaufbau platzieren.
• Mit dem Fenster "Hardware Katalog", aus dem Sie die benötigten Hardwarekomponenten
auswählen, z. B. Baugruppenträger, Baugruppen und Schnittstellenmodule.

Hardware Katalog einblenden


Falls das Fenster "Hardware Katalog" nicht eingeblendet ist, wählen Sie den Menübefehl Ansicht
> Katalog. Mit diesem Menübefehl können Sie den Hardware Katalog ein- oder ausblenden.

1.2.2 Grundsätzliche Schritte beim Konfigurieren einer Station

Unabhängig davon, welche Aufbautechnik eine Station hat - Sie konfigurieren immer mit folgenden
Schritten:
1. Markieren Sie eine Hardwarekomponente im Fenster "Hardware Katalog".
2. Ziehen Sie die ausgewählte Komponente per Drag&Drop in das Stationsfenster.
Das folgende Bild zeigt die grundsätzliche Bedienung:

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 17
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2.3 Aufbau des Stationsfensters

Das Stationsfenster zeigt im unteren Bereich eine Detailsicht des eingefügten/markierten


Baugruppenträgers. Hier werden Bestellnummern und Adressen der Baugruppen tabellarisch
angezeigt.
Für einen mit Baugruppen bestückten zentralen Baugruppenträger hat die Tabelle folgenden
prinzipiellen Aufbau (Detailsicht):

Darstellung von Baugruppen in der Detailsicht


Folgende Besonderheiten gelten für die Darstellung von Baugruppen und Modulen:
• Wenn DP-Slaves im Alarmmodus "DPV0" projektiert wurden, dann werden die Baugruppen
dieser DP-Slaves in der Detailsicht blass dargestellt. Die blasse Darstellung weist darauf hin,
dass die Baugruppen keine Diagnose liefern.
• Wenn der Name einer Baugruppe kursiv gesetzt ist, dann ist diese in der Zentralbaugruppe
integriert und nicht einzeln konfigurierbar.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


18 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2.4 Konfigurationstabelle als Abbild eines Baugruppenträgers

Für den zentralen Aufbau ordnen Sie die Baugruppen neben der CPU auf einem Baugruppenträger
und fortführend auf weiteren Baugruppenträgern an. Die Anzahl der bestückbaren
Baugruppenträger richtet sich nach der verwendeten CPU.
Genau wie in Ihrer realen Anlage platzieren Sie mit STEP 7 Baugruppen auf Baugruppenträgern.
Der Unterschied: In STEP 7 werden Baugruppenträger durch "Konfigurationstabellen"
repräsentiert, die so viele Zeilen haben, wie Baugruppen auf dem realen Baugruppenträger
steckbar sind.
Das folgende Bild zeigt an einem Beispiel die Umsetzung eines realen Aufbaus in die
Konfigurationstabelle. Die Konfigurationstabelle entspricht dem verwendeten Baugruppenträger;
STEP 7 stellt automatisch die Nummer des Baugruppenträgers in Klammern voran.
Beispiel: (0) UR entspricht dem zentralen Baugruppenträger (Universal Rack) Nr. 0.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 19
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2.5 Festlegen der Eigenschaften von Komponenten

Wenn Sie Komponenten im Stationsfenster angeordnet haben, kommen Sie immer auf folgende
Weise in einen Dialog zum Ändern der voreingestellten Eigenschaften (Parameter oder Adressen):
• Doppelklicken Sie auf die Komponente oder wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten >
Objekteigenschaften.
• Mit rechter Maustaste: Bewegen Sie den Mauszeiger auf die Komponente, drücken die rechte
Maustaste und wählen aus dem Kontextmenü den Befehl Objekteigenschaften.

Eigenschaften von Zentralbaugruppen


Von besonderer Bedeutung für das Systemverhalten sind die Eigenschaften der CPUs. In den
Registerdialogen einer CPU können Sie z. B. einstellen: Anlaufverhalten, Lokaldatenbereiche und
Prioritäten für Alarme, Speicherbereiche, Remanenzverhalten, Taktmerker, Schutzstufe und
Passwort - um nur einige Eigenschaften zu nennen. Was einstellbar ist und in welchen
Wertebereichen, das "weiß" STEP 7.
Im Register "Allgemein" der CPU bzw. über die Eigenschaften der Schnittstelle der CPU können
Sie die Schnittstellen parametrieren (z. B. MPI- oder integrierte PROFIBUS-DP-Schnittstellen).
Über diese Dialoge gelangen Sie auch in den Eigenschafts-Dialog des entsprechenden Subnetzes,
an das die CPU angeschlossen werden soll.

Weitere Möglichkeiten zur Parametrierung


Für Automatisierungssysteme S7-300/400 haben Sie bei einigen Baugruppen die Möglichkeit,
Parameter im Anwenderprogramm einzustellen (z. B. bei Analogbaugruppen). Dafür rufen Sie im
Anwenderprogramm die Systemfunktionen (SFCs) WR_PARM, WR_DPARM und PARM_MOD
auf. Diese Einstellungen gehen aber beim Anlauf (Neustart (Warmstart)) verloren.
Genaue Informationen über die Systemfunktionen finden Sie im Referenzhandbuch
"Systemsoftware für S7-300/400, System- und Standardfunktionen".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


20 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.2 Grundsätzliche Bedienung beim Hardware konfigurieren

1.2.6 Objekte öffnen in HW Konfig

In STEP 7 öffnen Sie Objekte, um sie zu bearbeiten.


Im SIMATIC Manager z. B. markieren Sie das Objekt "Hardware" und wählen Sie den Menübefehl
Bearbeiten > Objekt öffnen, um HW Konfig zu starten. Mit HW Konfig bearbeiten Sie die
Stationskonfiguration.
Ein Doppelklick auf das Objekt hat hier dieselbe Wirkung wie "Objekt bearbeiten".

Besonderheit bei HW Konfig


Wenn Sie ein Objekt in HW Konfig bearbeiten, dann hat der Doppelklick dieselbe Wirkung wie der
Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften. In der Regel werden hier Adressen vergeben,
Parameter eingestellt oder andere Informationen eingetragen. Wenn eine Applikation zum
Bearbeiten eines Objekts gestartet werden soll, dann steht dafür eine Schaltfläche innerhalb des
Eigenschaftsdialogs zur Verfügung.
Ab STEP 7 V5.4 steht Ihnen der Menübefehl Bearbeiten > Objekt öffnen mit zur Verfügung. Über
diesen Menübefehl können Sie, wenn das Objekt es erfordert, eine Applikation zum Bearbeiten des
Objekts starten. Der Menübefehl ist nur aktivierbar, wenn auch eine Applikation zum Bearbeiten
notwendig ist und zur Verfügung steht.

1.2.7 Wissenswertes zu Steckplatz- und sonstigen Regeln

STEP 7 unterstützt Sie beim Konfigurieren einer Station, so dass Sie i. d. R. unmittelbar
Rückmeldung darüber bekommen, wenn z. B. eine Baugruppe nicht auf dem gewünschten
Steckplatz steckbar ist.
Ab STEP 7 V5.2 können Sie die möglichen Steckplätze von Baugruppen auf den ersten Blick
erkennen; vorausgesetzt die Bildschirmeinstellungen sind auf mehr als 256 Farben eingestellt.
Wenn Sie eine Baugruppe im Hardware Katalog markieren und die Baugruppe in einem
projektierten Baugruppenträger steckbar ist, dann werden die möglichen Steckplätze für diese
Baugruppe farblich hervorgehoben. Dadurch wird die Projektierung einfacher und schneller.
Weiterhin werden automatisch Adressbereiche überprüft, so dass es nicht zu einer
Doppelbelegung von Adressen kommen kann.
Achten Sie in diesem Zusammenhang auf die Statuszeile am unteren Rand des Fensters sowie auf
eingeblendete Meldungen, die über Ursachen und Folgen einer Bedienung Aufschluss geben.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, über die Hilfe zu den Meldungen weitere Informationen zu
erhalten.
Nicht berücksichtigt werden zusätzliche, nur temporär (für einen bestimmten Ausgabestand) gültige
Regeln, wie z. B. Einschränkungen der nutzbaren Steckplätze aufgrund einer
Funktionseinschränkung bei einzelnen Baugruppen. Beachten Sie daher immer die Dokumentation
bzw. die aktuelle Produktinformation zu den Baugruppen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 21
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.3 Überblick: Vorgehensweise beim Konfigurieren und Parametrieren eines zentralen Aufbaus

1.3 Überblick: Vorgehensweise beim Konfigurieren und


Parametrieren eines zentralen Aufbaus

1.3.1 Überblick: Vorgehensweise beim Konfigurieren und Parametrieren eines


zentralen Aufbaus

Voraussetzung
Sie haben im SIMATIC Manager ein Projekt geöffnet oder neu angelegt.

Prinzipielle Vorgehensweise
Um einen Aufbau zu konfigurieren und zu parametrieren gehen Sie wie folgt vor:

Zusammenfassung
Wie bei Windows-Applikationen üblich, können Sie in STEP 7 per Drag&Drop die gesamte
Konfiguration zusammenstellen. Detailinformationen zur Handhabung und Umsetzung Ihrer realen
Anlagenkonfiguration, z. B. wie Sie die Kopplung von Erweiterungsbaugruppenträgern oder wie Sie
spezielle Komponenten konfigurieren, finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


22 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.4 Arbeiten mit dem Hardware Katalog

1.4 Arbeiten mit dem Hardware Katalog

1.4.1 'Hardware Katalog' individuell anpassen

Neben dem mit STEP 7 ausgelieferte Hardware Katalog können Sie sich "Ihren" Katalog selbst
erstellen. Auf diese Weise entstehen verschiedene Katalogprofile. Grundlage für jedes neue
Katalogprofil ist der Ihnen bekannte Hardware Katalog mit allen Baugruppen/Komponenten ­ das
Profil dieses Kataloges heißt "Standard"; die Namen für die von Ihnen erstellten Katalogprofile
können Sie frei vergeben.
Beispiel: Sie können sich ein Katalogprofil erstellen, das nur die von Ihnen benutzten, aktuellen
Baugruppen umfasst.
Ab STEP 7 V5.0, Servicepack 3 werden neben dem Profil "Standard" auch folgende Katalogprofile
zur Auswahl angeboten:
• Aktuelle Baugruppen (z. B. Stand 11.99 oder Stand 7.2000)
in diesem Profil werden keine "alten" Baugruppen mehr zur Auswahl angeboten (nur aktuelle
Bestellnummern)
• SIMATIC Outdoor (z. B. Stand 11.99 oder Stand 7.2000)
in diesem Profil werden nur aktuelle Baugruppen zur Auswahl angeboten, die unter erweiterten
Umweltbedingungen eingesetzt werden können (höhere mechanische und klimatische
Beanspruchung zulässig)

Hinweis
Die zusätzlich zur Auswahl angebotenen Profile beziehen sich auf Baugruppen, die im Hardware
Katalog des Basispakets STEP 7 zur Auswahl stehen. Baugruppen, die über Optionspakete, GSD-
Dateien oder Hardware-Updates installiert werden, sind nur im Katalogprofil 'Standard' enthalten!

Vorgehensweise
1. Wählen Sie den Menübefehl Extras > Katalogprofile bearbeiten.
In der dann aufgerufenen Applikation werden zwei Katalogprofile geöffnet: Das Profil
"Standard" und ein "leeres" Profil, das noch keine Komponenten enthält.
2. Ziehen Sie die benötigten Ordner und Baugruppen per Drag & Drop vom
Standard­Profil­Fenster in das "leere" Profil­Fenster. Sie können auch über den Menübefehl
Einfügen > Ordner die Struktur Ihren Bedürfnissen anpassen.
3. Speichern Sie das neue Katalogprofil mit dem Menübefehl Datei > Speichern unter;
verwenden Sie einen aussagekräftigen Namen für das neue Profil.
Der Name des neuen Profils erscheint dann im Listenfeld "Profil" des Fensters "Hardware
Katalog" und kann ausgewählt werden.

GSD-Dateien aktualisieren nur Profil 'Standard'


Nachträglich installierte DP-Slaves (über GSD-Dateien) sind nur im Profil "Standard" (Ordner
"Weitere Feldgeräte") enthalten und werden nicht automatisch in die selbst erstellten Profile
übernommen!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 23
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.4 Arbeiten mit dem Hardware Katalog

1.4.2 Suchen im Hardware Katalog

Wenn Sie die Bestellnummer einer Komponente kennen oder die Bezeichnung einer Funktion, die
im Infotext des Hardware Katalogs angezeigt wird, dann können Sie nach diesen Komponenten
suchen.
Im oberen Teil des Hardware Katalogs befindet sich ein Feld "Suchen", in das Sie den Suchbegriff
eingeben können.

Vorgehensweise
1. Markieren Sie einen Eintrag im Hardware Katalog
2. Geben Sie einen Suchbegriff ein, z. B. den ersten Teil einer Bestellnummer 6ES7 331.
3. Starten Sie die Suche, indem Sie auf eine der Schaltflächen "Suche abwärts" bzw. "Suche
aufwärts" klicken.

Suche abwärts

Suche aufwärts

STEP 7 positioniert auf den ersten gefundenen Eintrag. Sollte sich die gesuchte Komponente in
einem anderen Ordner befinden, der nicht geöffnet ist oder außerhalb des sichtbaren Bereichs
liegen, dann wird der Ordner automatisch geöffnet und in den sichtbaren Bereich verschoben.
STEP 7 speichert die eingegebenen Suchbegriffe. Sie stehen ihnen zur Auswahl in der Klappliste
zur Verfügung.

Eingabemöglichkeiten im Suchfeld
Im Suchfeld können Sie beliebigen Text, Infotext, Katalogeinträge oder Bestellnummern eingeben.
Zwischen Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden.
Wildcards (*, ?,...) werden unterstützt.
Sie können auch Teile eines vollständigen Suchbegriffs eingeben (z. B. 331).
Leerzeichen bzw. Tabulatoren oder Bindestriche müssen so angegeben werden, wie sie im
Hardware Katalog angezeigt werden, sonst werden die Suchbegriffe nicht gefunden
(Unterscheidung zwischen Leerzeichen und Bindestrichen in der Bestellnummer beachten!).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


24 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5.1 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

Fenster "Hardware Katalog" an den Rand des Applikationsfensters andocken


Um zu vermeiden, dass das Fenster "Hardware Katalog" Inhalte des Stationsfensters verdeckt,
können Sie dieses Fenster am seitlichen Rand des Applikationsfensters "andocken"; d. h dort
positionieren und fixieren. Doppelklicken Sie einfach auf den Bereich des Fensters "Hardware
Katalog" oberhalb des Listenfeldes "Profil". Um das angedockte Fenster wieder zu lösen,
doppelklicken Sie wiederum auf diesen Bereich.
Im "gelösten" Zustand ist die Größe (Höhe und Breite) des Fensters "Hardware Katalog" änderbar.
Im "angedockten" Zustand ist die Breite des Fensters "Hardware Katalog" änderbar.

Zulässige Steckplätze erkennen


Ab STEP 7 V5.2 können Sie die möglichen Steckplätze von Baugruppen auf den ersten Blick
erkennen; vorausgesetzt die Bildschirmeinstellungen sind auf mehr als 256 Farben eingestellt.
Wenn Sie eine Baugruppe im Hardware Katalog markieren und die Baugruppe in einem
projektierten Baugruppenträger steckbar ist, dann werden die möglichen Steckplätze für diese
Baugruppe farblich hervorgehoben. Dadurch wird die Projektierung einfacher und schneller.
Wenn Sie auf eine Baugruppe im Hardware Katalog klicken und es ist kein Steckplatz markiert,
wird sie auf dem ersten freien zulässigen Steckplatz platziert.

Markieren mehrerer Zeilen in der Konfigurationstabelle


Wenn Sie mehrere Zeilen in einer Konfigurationstabelle markieren möchten, um mehrere
Baugruppen zu kopieren (z. B. über Kontextmenü "Kopieren") oder zu löschen (z. B. über
Kontextmenü "Löschen"), dann gehen Sie folgendermaßen vor:

Alle Zeilen markieren Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten >


Alles markieren.
Zusammenhängenden Bereich markieren Klicken Sie auf die erste Zeile des zu
markierenden Bereichs.
Halten Sie die Umschalttaste gedrückt und
klicken Sie auf die letzte Zeile des zu
markierenden Bereichs.
Mehrere Zeilen markieren Drücken Sie die Taste STRG, halten sie
gedrückt, und klicken Sie dann auf alle
Zeilen, die Sie auswählen möchten.

Kopierte Baugruppen können auch über Stationsgrenzen hinweg eingefügt werden, wenn durch
das Einfügen keine Steckplatzregeln verletzt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 25
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

Umgehen mit komplexen Stationen


Wenn ein komplexer Stationsaufbau vorliegt, z. B. mit vielen Baugruppenträgern, so können Sie
die Konfigurationstabellen auf minimale Größe einstellen.
1. Markieren Sie die Konfigurationstabelle.
2. Drücken Sie die rechte Maustaste und wählen Sie im Kontextmenü den Menübefehl Minimale
Größe.
Diese übersichtliche Darstellung können Sie auch mit dem Menübefehl Extras > Einstellungen
voreinstellen.

Ordnung in die Ansicht bringen


Über den Menübefehl Ansicht > Automatisch anordnen können Sie die aktuelle Ansicht
automatisch von STEP 7 ordnen lassen.

Auswahl steckbarer Komponenten aus dem Hardware Katalog anzeigen


Wenn Sie einen Steckplatz eines Baugruppenträgers markiert haben, dann können Sie sich über
den Menübefehl Einfügen > Objekt einfügen bzw. Einfügen > Objekt tauschen eine Auswahl
steckbarer Baugruppen anzeigen lassen und auswählen. Das erspart Ihnen die Suche im
Hardware Katalog. Auswählbar sind alle Baugruppen, die im aktuell eingestellten Katalogprofil
vorhanden sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


26 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5.2 Tauschen und Verschieben von Baugruppen

Eine bestehende Konfiguration kann nicht nur durch Kopieren oder Löschen von Komponenten
angepasst werden, sondern auch durch Verschieben und Tauschen.

Verschieben von Baugruppen


Baugruppen oder andere Komponenten können Sie einfach per Drag & Drop auf einen anderen
zulässigen Steckplatz innerhalb der Station verschieben.

Baugruppen tauschen
Wenn Sie bereits eine Konfiguration erstellt haben und eine bereits parametrierte Baugruppe (z. B.
CPU oder Analogbaugruppe) durch eine andere ersetzen wollen ohne die Parametrierung bzw.
Verbindungsprojektierung zu "verlieren", dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Ziehen Sie die neue Baugruppe (z. B. CPU) per Drag & Drop auf den Steckplatz der zu
ersetzenden Baugruppe.
2. Bestätigen Sie im Folgedialog das Ersetzen der Baugruppe.
Falls die Meldung "Der Steckplatz ist bereits belegt" kommt, müssen Sie zunächst mit dem
Menübefehl Extras > Einstellungen > Baugruppen austauschen ermöglichen die Funktion
aktivieren.
Alternativ können Sie auch mit dem einen Steckplatz markieren und über das Kontextmenü (rechte
Maustaste) Objekt einfügen bzw. Objekt tauschen eine Auswahl steckbarer Baugruppen
anzeigen lassen. Das erspart Ihnen die Suche im Hardware Katalog. Auswählbar sind alle
Baugruppen, die im aktuell eingestellten Katalogprofil vorhanden sind.
Tauschen können Sie nur "kompatible" Baugruppen. Wenn die Baugruppen nicht kompatibel sind,
müssen Sie die "alte" Baugruppe löschen, die neue Baugruppe stecken und neu parametrieren.
Den Versuch, Baugruppen zu tauschen, die nicht kompatibel sind, quittiert STEP 7 mit einer
entsprechenden Meldung.
Beispiel: Eine parametrierte CPU können Sie durch eine CPU mit neuer Bestellnummer tauschen
- die komplette Parametrierung (z. B. MPI-Adresse) wird von der neuen Baugruppe übernommen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 27
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5.3 Tauschen von Baugruppenträgern und DP-Slaves

Wenn Sie eine Station konfiguriert haben und den Baugruppen in einem SIMATIC 400-
Baugruppenträger oder eines DP-Slaves Adressen und Parameter zugewiesen haben, dann
können Sie ab STEP 7 V5.1, Servicepack 1 unter Beibehaltung der Baugruppen-Anordnung und -
Einstellungen den Baugruppenträger austauschen. Unter Baugruppenträger wird in diesem Fall
auch ein DP-Slave verstanden.
Das Tauschen von Baugruppenträgern ist nicht relevant für die Systeme SIMATIC 300 mit nur
einem Baugruppenträger-Typ (Profilschiene).

Wann ist ein Baugruppenträgertausch sinnvoll?


Ein Austausch des Baugruppenträgers einer SIMATIC 400-Station ist immer dann notwendig,
wenn die Funktionalität nur mit Hilfe eines anderen Baugruppenträgers erweitert werden kann.
• Ersatz einer nicht redundierbaren Stromversorgung durch eine redundierbare
Stromversorgung, die vom alten Baugruppenträger nicht unterstützt wird.
• Ersatz eines "kurzen" Baugruppenträgers (9 Steckplätze) durch einen "langen"
Baugruppenträger (18 Steckplätze), um weitere Baugruppen stecken zu können.
Bei Baugruppenträgern, die als Erweiterungsbaugruppenträger konfiguriert sind (UR oder ER
mit Receive-IM), wird die Receive-IM automatisch auf dem letzten Steckplatz angeordnet.
• Eine ursprünglich mit einem langen Baugruppenträger konfigurierte Station muss aus
Platzgründen auf einem kurzen Baugruppenträger aufgebaut werden.
Der Tausch wird allerdings nicht zugelassen bei langen Baugruppenträgern, die als
Erweiterungsbaugruppenträgern (UR oder ER mit Receive-IM) konfiguriert sind.

Vorgehensweise
Wenn Sie einen mit Baugruppen bestückten Baugruppenträger oder einen DP-Slave in einer
Stationskonfiguration tauschen wollen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Markieren Sie in der Stationskonfiguration die Komponente (z. B. Baugruppenträger), den Sie
tauschen wollen.
2. Wählen Sie im Fenster "Hardware Katalog" eine Komponente, die zu dem markierten
Komponente "kompatibel" ist (siehe unten), aber eine unterschiedliche Bestellnummer hat.
Identische Komponenten können nicht getauscht werden.
Bei DP-Slaves wird die Slave-Anschaltung (z. B. IM 153-2) aus dem Fenster "Hardware
Katalog" für den Tausch gewählt.
3. Doppelklicken Sie auf die gewünschte Komponente im Hardware Katalog.
Wenn die Komponenten kompatibel ist, dann wird getauscht und die Baugruppen der
ursprünglich konfigurierten Komponente mit ihren Adressen und Parametern (soweit möglich)
übernommen.
Ein Tausch ist auch möglich, wenn Sie die Komponente per Drag & Drop aus dem Fenster
"Hardware Katalog" auf die auszutauschende Komponente ziehen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


28 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

Wann ist ein Baugruppenträger "kompatibel"?


Ein Baugruppenträger einer SIMATIC 400-Station kann nur dann gegen einen anderen
Baugruppenträger getauscht werden, wenn die unten genannten Grundregeln erfüllt sind. Wenn
eine oder mehrere Grundregeln nicht erfüllt sind, dann lässt STEP 7 keinen Tausch zu und bricht
den Vorgang mit einer Fehlermeldung ab, die Auskunft über die Ursache des Abbruchs gibt.
• Ein segmentierter Baugruppenträger (CR2) kann nicht gegen einen nicht segmentierten
Baugruppenträger (z. B. UR1) getauscht werden und umgekehrt.
• Alle Baugruppen des zu tauschenden Baugruppenträgers müssen auch auf dem "neuen"
Baugruppenträger steckbar sein, d. h. es dürfen durch das Stecken der Baugruppen auf den
"neuen" Baugruppenträger keine Steckplatzregeln verletzen werden.
Beispiel 1: Der Versuch, einen mit einer CPU bestückten Baugruppenträger UR1 durch einen
Erweiterungsbaugruppenträger ER1 zu ersetzen, wird nicht zugelassen. Durch das Stecken der
CPU im ER1 würde eine Steckplatzregel verletzt werden - im ER1 sind keine CPUs steckbar.
Beispiel 2: Der Versuch, einen segmentierten zentralen Baugruppenträger in einer S7-400-Station
(CR2) durch einen Universal-Baugruppenträger (z. B. UR1) zu ersetzen, wird nicht zugelassen. Die
Steckplätze der Baugruppen aus zwei Segmenten ist nicht eindeutig den Steckplätzen in einem
anderen, nicht segmentierten Baugruppenträger zuzuordnen und umgekehrt. Ein
Baugruppenträger CR2 kann daher nur durch einen Baugruppenträger CR2 mit anderer
Bestellnummer ersetzt werden, z. B. um redundante Stromversorgungsbaugruppen stecken zu
können, ohne die übrige Konfiguration nochmals einzugeben.

Wann ist ein DP-Slave "kompatibel"?


Wenn DP-Slaves tauschbar sind, dann nur innerhalb derselben Familie, z. B. innerhalb der ET
200M-Familie. DP-Slaves können auch in NetPro angezeigt werden, sind aber nur in der
Applikation "Hardware konfigurieren" tauschbar.
Grundsätzlich gelten bei modularen DP-Slaves dieselben Grundregeln für das Tauschen wie bei
Baugruppenträgern: Die Anzahl der gesteckten Module muss im neuen DP-Slave Platz finden und
die genutzte Funktionalität des "alten" DP-Slave muss ebenfalls vom neuen DP-Slave zur
Verfügung gestellt werden.
Falls stationsübergreifende Funktionen projektiert wurden, wie z. B. Direkter Datenaustausch
zwischen DP-Slaves, dann müssen Sie diese Projektierung für den "neuen" DP-Slave
"nachziehen".
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über jede einzelne Slave-Familie:

DP-Slave-Typ Tauschbar Bedingungen für Tausch


DP-Slaves, deren nein -
Eigenschaften durch GSD-
Dateien festgelegt sind
(weitere Info...)
DP-As-i Link nein -
DP/PA-Link ja Maximalausbau des DP-Masters darf nicht überschritten werden
(E/A-Adressraum, Anzahl Steckplätze)
Ein redundant betriebenes DP/PA-Link kann nur durch ein
redundant betreibbares DP/PA-Link ausgetauscht werden
ET 200L SC und IM SC ja Im "neuen" DP-Slave müssen alle gesteckten Module ebenfalls
steckbar sein

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 29
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

DP-Slave-Typ Tauschbar Bedingungen für Tausch


ET 200M (IM 153-x) ja Nicht tauschbar, wenn
• Bei der "alten" ET 200M die Funktion "Baugruppenwechsel
im Betrieb" aktiviert war und die "neue" die Funktion nicht
unterstützt
• CPs/FMs mit eigener MPI-Adresse (z. B. FM 353)
• in der "alten" ET 200M Module stecken, die in der "neuen"
nicht steckbar sind
• Die "alte " ET 200M redundant betrieben wurde und die
"neue" nicht redundant betreibbar ist
ET 200S (IM 151-1) ja Nicht tauschbar mit IM 151/CPU
ET 200S (IM 151/CPU) ja Nicht tauschbar mit IM 151-1
ET 200X ja Im "neuen" DP-Slave müssen alle gesteckten Module ebenfalls
(X-BM 141.., X-BM 142..) steckbar sein
Eine X-BM 143/DESINA kann nicht gegen andere ET 200X-
Basismodule getauscht werden und umgekehrt
Nicht mit X-BM 147/CPU tauschbar
ET 200X BM 147/CPU Ja Nicht mit X-BM 141..., X-BM 142... und X-BM 143... tauschbar

Welche DP-Slaves sind durch GSD-Dateien festgelegt?


DP-Slaves, deren Eigenschaften durch GSD-Dateien festgelegt sind, liegen im Hardware Katalog
z. B. im Ordner "Weitere Feldgeräte" oder auch im Ordner "CP 342-5 als DP-Master". Diese
DP-Slaves (auch "Normslaves" genannt) sind zu erkennen durch die Angabe der GSD- oder Typ-
Datei in der Zeile "Bestellnummer", bzw. im Dialog "DP-Slave Eigenschaften", Register
"Allgemein".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


30 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7

1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5.4 Informationen zu Komponenten des Hardware Katalogs anzeigen

Informationen zu Baugruppen bzw. Komponenten können Sie in HW Konfig direkt über das
Internet anzeigen lassen.

Voraussetzungen
Ihr PG verfügt über einen Internet-Anschluss und einen Browser zur Anzeige von Internet-Seiten.
Informationen zur Baugruppe sind verfügbar (Umfang der Informationen kann unterschiedlich je
nach Baugruppe und Zeitpunkt der Informationssuche sein).
Sie haben in den Einstellungen von HW Konfig (Menübefehl Extras > Einstellungen) die Funktion
freigegeben und eine gültige Internetseite gewählt.

Vorgehensweise
1. Markieren Sie die Komponente im Hardware Katalog oder im Baugruppenträger, zu der
Informationen gewünscht sind.
2. Wählen Sie mit der rechten Maustaste das gewünschte Kontextmenü:
Produktsupport-Informationen oder
FAQs oder
Handbücher
Die aufgerufene Internetseite bietet, falls vorhanden, Links zu Themen wie FAQs oder
Produktinformationen, die im Zusammenhang mit der markierten Komponente stehen. Bei der
Wahl "Handbücher" werden Handbücher oder Betriebsanleitungen gesucht, die eine Beschreibung
der markierten Komponente enthalten.

Weitere Informationsangebote
Von der Hilfeseite eines Eigenschaftsdialoges einer Komponente oder einer baugruppen-
bezogenen Hilfe zu einer Meldung führt ebenfalls ein Link auf "Weitere Informationen und FAQs".
Automatisch sucht STEP 7 nach passenden Informationen im Internet. Das Suchergebnis wird im
Browser angezeigt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 31
Grundlagen zum Hardware-Konfigurieren mit STEP 7
1.5 Tipps zum Bearbeiten von Stationskonfigurationen

1.5.5 Hardware-Update installieren

Ab STEP 7 V5.2 können Sie Komponenten für den Hardware Katalog nachinstallieren.
Damit haben Sie die Möglichkeit, einzelne Komponenten wie z. B. neue CPUs oder neue
Dezentrale Peripheriegeräte in die aktuelle Version von STEP 7 einzubringen, ohne ein neues
Servicepack installieren zu müssen.

Konzept des Hardware-Updates


Prinzipiell besteht der HW-Update aus zwei Schritten:
• Herunterladen des Updates aus dem Internet bzw. dem Kopieren von CD in den dafür
vorgesehenen Ordner.
• Installieren der heruntergeladenen/kopierten HW-Updates.
Danach sind die nachinstallierten Komponenten im Hardware Katalog im Katalogprofil
"Standard" vorhanden. Gegebenenfalls können auch Stationen, die mit neueren Versionen von
STEP 7 erstellt wurden, durch diese Vorgehensweise weiter bearbeitet werden.

Voraussetzungen
Es ist eine gültige Internetadresse und ein gültiger Pfad für den Ablageordner "HW-Updates"
eingestellt. Die Einstellungen können Sie im Dialog zum HW-Update installieren über die
Schaltfläche "Einstellungen" aufrufen.
Für das Herunterladen von HW-Updates muss ein Internetanschluss vorhanden sein.
Falls die Internet-Verbindung über einen authentifizierungspflichtigen Proxy-Server aufgebaut wird,
müssen Sie Benutzername und Passwort kennen.

Vorgehensweise
1. Navigieren Sie im Startmenü auf Ihren STEP 7-Programmordner und wählen Sie dort den
Eintrag HW-Updates installieren oder wählen Sie in HW Konfig den Menübefehl Extras >
HW-Updates installieren.
2. Im Folgedialog bestimmen Sie, ob Sie ein HW-Update aus dem Internet herunterladen wollen
oder ob Sie ein HW-Update von CD kopieren wollen oder
ob Sie bereits heruntergeladene Updates installieren wollen (Auswahl möglich).
3. Markieren Sie die Komponenten, die installiert werden sollen und klicken Sie auf die
Schaltfläche "Installieren".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


32 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
2 Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300)

2.1.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300)

Grundregel
Baugruppen müssen lückenlos aneinandergereiht werden.
Ausnahme: Bei Aufbau mit einem Baugruppenträger müssen Sie einen Steckplatz der
Konfigurationstabelle freilassen (reserviert für Anschaltungsbaugruppe). Das ist bei S7-300 der
Steckplatz 3. Im tatsächlichen Aufbau haben Sie keine Lücke, da der Rückwandbus sonst
unterbrochen wäre!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 33
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300)

Steckplatzregeln (S7-300)
Baugruppenträger 0:
• Steckplatz 1: Nur Stromversorgung (z. B. 6ES7 307-...) oder leer
• Steckplatz 2: Nur Zentralbaugruppe (z. B. 6ES7 314-...)
• Steckplatz 3: Anschaltungsbaugruppe (z. B. 6ES7 360-.../361-...) oder leer
• Steckplatz 4 bis 11: Signal- oder Funktionsbaugruppen, Kommunikationsprozessoren oder leer
Baugruppenträger 1 bis 3:
• Steckplatz 1: Nur Stromversorgungsbaugruppe (z. B. 6ES7 307-...) oder leer
• Steckplatz 2: leer
• Steckplatz 3: Anschaltungsbaugruppe
• Steckplatz 4 bis 11: Signal- oder Funktionsbaugruppen, Kommunikationsprozessoren
(abhängig von der verwendeten Anschaltungsbaugruppe) oder leer

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


34 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 300)

2.1.2 Besondere Regeln zur Platzhalterbaugruppe (DM 370 Dummy)

Die Platzhalterbaugruppe (DM 370 Dummy) ist eine Baugruppe, die Sie anstelle einer später
einzusetzenden Baugruppe stecken können.
Die Baugruppe hält je nach Schalterstellung Adressraum für eine Baugruppe frei (z. B. für eine
Digitalein/-ausgabebaugruppe) oder nicht (z. B. für eine Anschaltungsbaugruppe).

Schalterstellung auf Bedeutung Bestellnummer


DM 370 Dummy
A Adressraum reservierbar 6ES7 370-0AA01-0AA0
Baugruppe im modularen DP-
Slave ET 200M: Adressraum
von 0 Bytes reservieren.
NA kein Adressraum reserviert Keine
(Baugruppe ist "unsichtbar";
sie wird nicht konfiguriert)

2.1.3 Besondere Regeln zur Digital-Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16

Mit der Digital-Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16 können Sie digitale Ein- und Ausgänge
simulieren.
Diese Baugruppe finden Sie nicht im Fenster "Hardware Katalog!". Sie müssen statt der SIM 374
die zu simulierende Baugruppe in der Konfigurationstabelle platzieren!

Schalterstellung auf SIM 374 IN/OUT 16 Zu platzierende Baugruppe


16xOutput 6ES7322-1BH00-0AA0
8xOutput 8xInput 6ES7323-1BH00-0AA0
16xInput 6ES7321-1BH00-0AA0

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 35
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.2 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 400)

2.2 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC 400)

2.2.1 Regeln für die Anordnung von Baugruppen (SIMATIC-400)

Die Regeln für die Anordnung von Baugruppen auf einen Baugruppenträger der S7-400 hängen ab
von der Art des verwendeten Baugruppenträgers.

Zentraler Baugruppenträger
Sie dürfen
• Stromversorgungsbaugruppen nur auf Steckplatz 1 stecken (Ausnahme: redundierbare
Stromversorgungsbaugruppen)
• max. 6 Anschaltungsbaugruppen (Sende-IMs) stecken; davon max. 2 mit Stromübertragung
• max. 21 Erweiterungsbaugruppenträger über Anschaltungsbaugruppen an den zentralen
Baugruppenträger koppeln
• max. 1 Erweiterungsbaugruppenträger mit Stromübertragung an eine Schnittstelle der
Sende-IM koppeln (IM 460-1 mit IM 461-1);
max. 4 Erweiterungsbaugruppenträger ohne Stromübertragung (IM 460-0 mit IM 461-0 bzw.
IM 460-3 mit 461-3)

Erweiterungsbaugruppenträger
Sie dürfen
• Stromversorgungsbaugruppen nur auf Steckplatz 1 stecken
• die Anschaltungsbaugruppe (Empfangs-IM) nur auf den äußeren rechten Steckplatz stecken
(Steckplatz 9 bzw. Steckplatz 18)
• K-Bus-Baugruppen nur in Erweiterungsbaugruppenträger stecken, deren Nr. nicht größer als 6
ist (sonst können sie nicht angesprochen werden)

2.2.2 Besondere Regeln für redundierbare Stromversorgungsbaugruppen (S7-400)

Redundierbare Stromversorgungsbaugruppen können in einem Baugruppenträger zweimal


gesteckt werden. Diese Baugruppen sind erkennbar am Infotext im Fenster "Hardware Katalog".
Es sind folgende Regeln zu beachten:
• Das Stecken redundierbarer Stromversorgungsbaugruppen ist nur in den dafür vorgesehenen
Baugruppenträgern möglich (erkennbar an der hochgezählten Bestellnummer und am Infotext
im Fenster "Hardware Katalog").
• Redundierbare Stromversorgungsbaugruppen lassen sich nur mit den dafür vorgesehenen
CPUs zusammen betreiben; nicht geeignete CPUs (z. B. älterer Erzeugnisstand) werden beim
Konfigurieren abgewiesen.
• Die redundierbaren Stromversorgungsbaugruppen müssen auf Steckplatz 1 und dem sich
anschliessenden Steckplatz gesteckt werden (keine Lücken zulässig!).
• Redundierbare und nicht redundierbare Stromversorgungsbaugruppen sind nicht im selben
Baugruppenträger steckbar (d. h. kein "Mischbetrieb" möglich).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


36 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.1 Erzeugen einer Station

Voraussetzung
Sie haben den SIMATIC Manager geöffnet und ein Projekt geöffnet oder neu angelegt.

Vorgehensweise
Eine Station kann nur direkt unterhalb eines Projekts erzeugt werden.
1. Markieren Sie das Projekt im linken Teil des Projektfensters
2. Wählen Sie den Menübefehl Einfügen > Station > SIMATIC 300-Station bzw. ... > SIMATIC
400-Station.
Die Station wird mit einer voreingestellten Bezeichnung erzeugt. Sie können den Namen der
Station durch eine andere, aussagekräftigere Bezeichnung ersetzen.

2.3.2 Aufrufen der Applikation zum Konfigurieren der Hardware

Voraussetzung
Sie haben eine Station erzeugt (SIMATIC 300, SIMATIC 400).

Vorgehensweise
1. Markieren Sie im Projektfenster das Objekt "Station", so dass im rechten Teil des
Stationsfensters das Objekt "Hardware" sichtbar wird.
Objekt "Station"

2. Doppelklicken Sie das Objekt "Hardware".


Objekt "Hardware"

Alternativ können Sie auch das Objekt "Station" markieren und den Menübefehl Bearbeiten >
Objekt öffnen wählen.
Ergebnis: Ein Stationsfenster und der Baugruppenkatalog, (sofern er beim Beenden der
vorhergehenden Sitzung geöffnet war) erscheinen am Bildschirm. Im Stationsfenster können Sie
Baugruppenträger und sonstige Komponenten entsprechend dem Stationsaufbau platzieren; aus
dem Baugruppenkatalog (Fenster "Hardware Katalog") wählen Sie die für den Stationsaufbau
benötigten Komponenten aus.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 37
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

Weitere Stationen öffnen


Mit dem Menübefehl Station > Neu können Sie eine weitere Station im selben Projekt
konfigurieren; mit Station > Öffnen eine bestehende (Offline-) Stationskonfiguration zum
Bearbeiten öffnen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


38 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.3 Anordnen von Baugruppen im Baugruppenträger

Voraussetzungen
Sie haben im Stationsfenster einen Baugruppenträger angeordnet und dieser ist nicht minimiert
dargestellt (Steckplätze des Baugruppenträgers sind sichtbar).
Fall Sie den Komfort nutzen wollen, die möglichen Steckplätze einer markierten Baugruppe von
STEP 7 farblich hervorzuheben zu lassen, muss die Bildschirmdarstellung ihres PG auf mehr als
256 Farben eingestellt sein.

Vorgehensweise
3. Wählen Sie eine Baugruppe (z. B. eine CPU) aus dem Fenster "Hardware Katalog".
Die möglichen Steckplätze für diese Baugruppe werden farblich hervorgehoben.
4. Ziehen Sie die Baugruppe per Drag&Drop in die entsprechende Zeile des Baugruppenträgers
(Konfigurationstabelle). STEP 7 prüft, ob Steckplatzregeln verletzt werden (eine S7-300-CPU
darf z. B. nur auf Steckplatz 2 gesteckt werden).

Symbol für Verletzung von Steckplatzregeln

5. Wiederholen Sie die Schritte 1 und 2, bis der Baugruppenträger mit den gewünschten
Baugruppen vollständig bestückt ist.
Alternativ können Sie auch die entsprechende Zeile in der Konfigurationstabelle markieren und im
Fenster "Hardware Katalog" auf die gewünschte Baugruppe doppelklicken.
Wenn keine Zeile im Baugruppenträger markiert ist und Sie auf eine Baugruppe im Fenster
"Hardware Katalog" doppelklicken, wird die Baugruppe auf dem ersten möglichen Steckplatz
platziert.

Tipp
Wenn Sie einen Steckplatz eines Baugruppenträgers markiert haben, dann können Sie sich über
das Kontextmenü (rechte Maustaste) Objekt einfügen bzw. Objekt tauschen eine Auswahl
steckbarer Baugruppen anzeigen lassen. Das erspart Ihnen die Suche im Hardware Katalog.
Auswählbar sind alle Baugruppen, die im aktuell eingestellten Katalogprofil vorhanden sind.

Darstellung von Schnittstellen und Schnittstellenmodulen


Die Schnittstellen bzw. Schnittstellenmodule werden in der Konfigurationstabelle in einer eigenen
Zeile angezeigt. Die Zeile ist bezeichnet wie die Schnittstelle (z. B. X1) oder - wenn die Baugruppe
Schächte für Schnittstellenmodule hat - mit dem Präfix "IF" (z. B. IF1).
Bei integrierten Schnittstellen erscheint der Name der Schnittstelle in der Spalte "Baugruppe",
bei Baugruppen mit Schächten für Schnittstellenmodule können Sie aus dem Fenster "Hardware
Katalog" ein geeignetes Schnittstellenmodul (IF) in die entsprechende Zeile per Drag&Drop
übertragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 39
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.4 Anzeige der CPU-Betriebssystem-Version im Fenster 'Hardware Katalog'

Wenn von einer CPU unterschiedliche Betriebssystem-Versionen existieren, dann wird diese CPU
mit ihrer Bestell-Nr. im Hardware Katalog als Ordner dargestellt, unter dem die CPU-
Betriebssystem-Versionen angeordnet sind.
Kontrollieren Sie die Betriebssystem-Version der von Ihnen verwendeten CPU und wählen Sie
genau diese aus dem Fenster "Hardware Katalog" aus.

2.3.5 Festlegen der Eigenschaften von Baugruppen/Schnittstellen

Einführung
Eigenschaften von Komponenten wie z. B. Baugruppen oder Schnittstellen sind im Folgenden
Adressen und Parameter. Nur wenn Sie die voreingestellten Werte ändern möchten, lesen Sie die
folgenden Abschnitte.

Voraussetzung
Sie haben die Komponente, deren Eigenschaften Sie ändern wollen, in der Konfigurationstabelle
angeordnet.

Vorgehensweise
Jede Komponente (Baugruppe, Schnittstelle oder Schnittstellenmodul) hat voreingestellte
Eigenschaften, z. B. voreingestellte Messarten und Messbereiche bei Analogeingabebaugruppen.
Wenn Sie diese Einstellungen ändern wollen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Doppelklicken Sie in der Konfigurationstabelle auf die zu parametrierende Komponente (z. B.
Baugruppe oder Schnittstellenmodul) oder markieren Sie die Zeile, und wählen Sie den
Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.
Mit rechter Maustaste: Bewegen Sie den Mauszeiger auf die Komponente, drücken die rechte
Maustaste und wählen aus dem PopUp-Menü den Befehl Objekteigenschaften.
2. Legen Sie die Eigenschaften der Komponente mit Hilfe der angezeigten Registerdialoge fest.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


40 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.6 Adressen zuweisen

Wir unterscheiden bei der Zuweisung von Adressen zwischen Teilnehmeradressen und Ein-
/Ausgangsadressen (Peripherieadressen).
Teilnehmeradressen sind Adressen von programmierbaren Baugruppen (MPI-, PROFIBUS-,
Industrial Ethernet-Adressen); sie werden benötigt, um die verschiedenen Teilnehmer eines
Subnetzes adressieren zu können - z. B. um ein Anwenderprogramm in eine CPU zu laden.
Informationen zur Vergabe von Teilnehmeradressen am Subnetz finden Sie im Kapitel zur
Vernetzung von Stationen.
Ein-/Ausgangsadressen (Peripherieadressen) werden dazu benötigt, um im Anwenderprogramm
Eingänge zu lesen bzw. Ausgänge zu setzen.

Besonderheit: MPI-Adressen von FMs und CPs (S7-300)


CPs und FMs mit eigener MPI-Adresse haben eine Besonderheit: Ihre MPI-Adresse wird von der
CPU automatisch ermittelt und vergeben nach folgendem Muster:
• erster CP / erste FM nach der CPU: MPI-Adresse der CPU + 1
• zweiter CP / zweite FM nach der CPU: MPI-Adresse der CPU + 2
Neuere CPUs der S7-300 (siehe Handbuch oder Produktinformation) erlauben die freie MPI-
Adressvergabe für solche CPs und FMs (über das Register "Allgemein" der Baugruppe einstellbar).

2.3.7 Ein-/Ausgangsadressen zuweisen

Ein- und Ausgangsadressen vergibt STEP 7 bereits beim Platzieren von Baugruppen in der
Konfigurationstabelle. Damit hat jede Baugruppe ihre Anfangsadresse (Adresse des ersten
Kanals); die Adressen der übrigen Kanäle ergeben sich aus dieser Anfangsadresse.

Voraussetzungen
• Die Baugruppe steckt in einem zentralen Baugruppenträger oder
Erweiterungsbaugruppenträger und die CPU lässt freie Adresszuweisung zu
• Die Baugruppe steckt in einem DP-Slave bzw. die Baugruppe ist ein DP-Slave (kompakter DP-
Slave)

Besonderheit: E-Adressen mit Sternchen (*)


In der Detailsicht von HW Konfig werden bestimmte Adressen aus dem Eingangsbereich (E-
Adressen) mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. In diesem Fall handelt es sich um
Diagnoseadressen von z. B. Anschaltungsbaugruppen, die keine Nutzdaten adressieren, sondern
für die Systemdiagnose benötigt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 41
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

Vorgehensweise
1. Doppelklicken Sie auf die Zeile des Baugruppenträgers mit der Baugruppe, deren
Anfangsadresse Sie einstellen wollen, oder markieren Sie die betreffende Baugruppe und
wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.
2. Wählen Sie das Register "Adressen".
3. Ändern Sie die voreingestellte Anfangsadresse.

Hinweis
Bei Baugruppen innerhalb eines Lokalbussegments, gebildet durch eine FM (S7-300) oder bei
speziellen FMs (S7-400) vergeben Sie zusätzlich eine weitere Anfangsadresse. Neben der
Anfangsadresse für die CPU hat die Baugruppe dann auch eine Anfangsadresse für die FM. In der
Gesamtsicht der Konfigurationstabelle wird in diesem Fall immer die Anfangsadresse aus Sicht der
FM angezeigt!

Anzeigen der Adressübersicht


Die bereits verwendeten Ein- und Ausgangsadressen sowie Adresslücken können Sie sich auf
folgende Weise anzeigen lassen:
1. Öffnen Sie die Station, deren Adressen Sie sehen wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Adressübersicht.
3. Markieren Sie im Dialogfeld "Adreßübersicht" die Baugruppe, deren zugeordnete Ein- bzw.
Ausgänge angezeigt werden sollen (z. B. CPU).
4. Wenn gewünscht, können Sie die Anzeige filtern nach Art der Adressen (z. B. nur
Eingangsadressen).
Die Adressbereiche "Eingänge" und "Ausgänge" werden angezeigt mit Ortsangabe zu den
Baugruppen (z. B. Mastersystem-Nr., PROFIBUS-Adresse bei PROFIBUS DP), Baugruppenträger,
Steckplatz, Schnittstellenmodul-Schacht). Eingangsadressen mit der Länge 0 (z. B. Adressen von
Anschaltungsbaugruppen) sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


42 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.8 Ein- und Ausgangsadressen Symbole zuweisen

Einführung
Sie können bereits beim Konfigurieren von Baugruppen den Adressen von Ein- und Ausgängen
Symbole zuweisen, ohne über die Symboltabelle gehen zu müssen.
Symbole können Sie beim Hardware konfigurieren nur den Ein- bzw. Ausgängen von Digital- oder
Analogbaugruppen zuweisen. Bei integrierten Ein-/Ausgängen (z. B. CPU 312 IFM), bei CPs, FMs
und S5-Baugruppen (z. B. über Adaptionskapsel konfiguriert) müssen Sie die Symbole über die
Symboltabelle zuweisen.
Die zugewiesenen Symbole werden beim Laden in die Station (Menübefehl: Zielsystem > Laden
in Baugruppe) nicht mitgeladen. Die Folge: wenn Sie eine Stationskonfiguration zurück in das PG
laden (Menübefehl: Zielsystem > Laden in PG), wird keine Symbolik angezeigt!

Vorgehensweise
1. Markieren Sie die Digital-/ Analogbaugruppe, deren Adressen Sie Symbole zuweisen wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Symbole oder drücken Sie die rechte Maustaste
und wählen aus dem Kontextmenü den Befehl Symbole.
Im dann aufgeblendeten Dialogfeld können Sie die Symbole vereinbaren.
Wenn Sie auf die Schaltfläche "Symbol ergänzen" des Dialoges klicken, wird der Name des
Operanden als Symbol eingetragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 43
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.9 Eingänge beobachten und Ausgänge steuern beim Konfigurieren der


Hardware

Einführung
Wenn die CPU online erreicht werden kann und Sie die Hardware-Konfiguration in die CPU
geladen haben, dann können Sie direkt, d. h. ohne die Anwendung wechseln zu müssen, die Ein-
und Ausgänge der projektierten Ein-/Ausgabebaugruppen ansprechen.
Gehen Sie wie folgt vor:
1. Markieren Sie die zu beobachtende bzw. zu steuernde Baugruppe.
2. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Beobachten/Steuern.
Der Menübefehl ist nur aktivierbar, wenn die Baugruppe beobachtbar bzw. steuerbar ist (z. B.
Baugruppen vom Typ DI, DO, AI, AO).
Ein Dialogfeld wird geöffnet, das die Ein- bzw. Ausgänge der Baugruppe in einer Tabelle
anzeigt (Spalte "Operand").
Bei Digitalbaugruppen werden die Ein- bzw. Ausgänge im Format binär angezeigt, bei
Analogbaugruppen im Format Wort.

Beobachten
1. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Beobachten".
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Trigger", um Triggerpunkt und Triggerbedingung zu
kontrollieren bzw. zu ändern
Informationen zu den Einstellungen finden Sie in der Hilfe zu dem Dialogfeld "Trigger", das
durch Klicken auf die Schaltfläche erscheint.
3. Falls Sie die Peripherieeingänge direkt beobachten wollen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen
"Anzeige Peripherie"; bei deaktiviertem Kontrollkästchen wird das Prozessabbild der Eingänge
beobachtet.
4. Falls Sie als Triggerbedingung "Einmalig" gewählt haben, müssen Sie die Anzeige in der
Spalte "Statuswert" über die Schaltfläche "Statuswerte" aktualisieren. Der Wert bleibt so lange
"eingefroren", bis Sie erneut auf die Schaltfläche "Statuswert" klicken.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


44 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

Steuern
Mit definiertem Trigger:
1. Tragen Sie die Steuerwerte in die Tabelle ein.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Trigger", um Triggerpunkt und Triggerbedingung zu
kontrollieren bzw. zu ändern.
Informationen zu den Einstellungen finden Sie in der Hilfe zu dem Dialogfeld "Trigger", das
durch Klicken auf die Schaltfläche erscheint. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Steuern".
3. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Steuern". Es werden alle sichtbaren Operanden
gesteuert, die einen Steuerwert besitzen.
Einmaliges Steuern von Variablen:
Sie können Variablen unabhängig von Triggerpunkt und Triggerbedingung einmalig Werte
zuweisen. Beim Aktivieren wird der Auftrag wie ein "Trigger sofort" schnellst möglich durchgeführt,
ohne Bezug zu einer bestimmten Stelle im Anwenderprogramm.
1. Tragen Sie die Steuerwerte in die Tabelle ein.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Steuerwerte".
• Falls Sie die Peripherieausgänge direkt steuern wollen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen
"Anzeige Peripherie"; bei deaktiviertem Kontrollkästchen wird das Prozessabbild der Ausgänge
gesteuert.
• Falls Sie Ausgänge direkt auch im STOP-Zustand der CPU steuern wollen, müssen Sie das
Kontrollkästchen "PA freischalten" aktivieren. Andernfalls bleiben die Ausgänge im STOP
zurückgesetzt bzw. haben einen parametrierten Ersatzwert.

Beobachten von gesteuerten Operanden


Beachten Sie, dass die Anzeige in der Spalte "Statuswerte" von den eingestellten Triggerpunkten
und von den Abläufen in der CPU abhängt (z. B. Aktualisierungszeitpunkte der Prozessabbilder).
Damit Ihnen der gesteuerte Wert in der Spalte "Statuswert" angezeigt wird, sollten Sie den
Triggerpunkt für Beobachten auf "Zyklusbeginn" und den Triggerpunkt für Steuern auf
"Zyklusende" einstellen!

Beobachten und Steuern von E-/A-Baugruppen


Wenn Sie eine Baugruppe mit Ein- und Ausgängen (z. B. 8DI/8DO) beobachten/steuern, dann
beachten Sie, dass der Trigger für die gesamte Baugruppe gilt.
Wenn Sie also z. B. den Triggerpunkt für das Steuern auf "Zyklusbeginn" stellen, dann werden
sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge zu diesem Zeitpunkt gesteuert. Die Steuerwerte für
die Eingänge werden in diesem Fall wirksam, weil sie nach der Aktualisierung des
Prozessabbildes der Eingänge, d. h. unmittelbar vor Beginn der zyklischen Programmbearbeitung
das Prozessabbild der Eingänge überschreiben. Die Steuerwerte für die Ausgänge werden in
diesem Fall durch das Anwenderprogramm überschrieben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 45
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

Beobachten und Steuern von dezentralen Eingängen und Ausgängen


Dezentrale Eingänge und Ausgänge können mit der SFC 14 "DPRD_DAT" konsistent gelesen und
mit der SFC 15 "DPWR_DAT" konsistent geschrieben werden. Damit Sie beim
Beobachten/Steuern auch auf die tatsächlichen Status- bzw. Steuerwerte zugreifen, müssen Sie
Folgendes beachten:
Der Eingangsparameter "RECORD" der SFCs ist mit "E" (Eingang) bzw. "A" (Ausgang) zu
versorgen - und zwar genau mit dem parametrierten Adressbereich, der in der
Konfigurationstabelle des DP-Slaves in der Spalte "E-Adresse" bzw. "A-Adresse" angezeigt wird.
Wenn andere Bereiche für die Ablage der konsistenten Daten gewählt werden, dann werden nicht
relevante Bereiche des Prozessabbildes in der Tabelle für Beobachten/Steuern angezeigt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


46 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.10 Konfigurieren von PtP-CPs

Einführung zum Konfigurieren von Punkt-zu-Punkt-CPs (PtP-CPs)


Kommunikationsprozessoren werden wie andere Baugruppen aus dem Fenster "Hardware
Katalog" per Drag & Drop in der Konfigurationstabelle angeordnet und parametriert (Allgemeine
Einstellungen, Adressen und Grundparameter).
Die Optionssoftware für die Einstellung der Prozedur-Parameter ist über die Schaltfläche
"Parameter" im Register "Grundparameter" zu starten.
Für PtP-CPs in einer SIMATIC 400-Station müssen Sie PtP-Verbindungen projektieren. Im
folgenden Abschnitt ist die Vorgehensweise in Kurzform beschrieben; eine detaillierte
Beschreibung finden Sie in den Handbüchern zu den PtP-CPs.

Verbindungen projektieren bei PtP-CPs der S7-400


Für die Verbindung zwischen einer S7-CPU und einem über Punkt-zu-Punkt Kopplung
angeschlossenen Partner stellt der PtP-CP das Bindeglied dar.
Zwischen S7-400-CPU und PtP-CP sind Verbindungen zu projektieren.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Konfigurieren Sie den PtP-CP und, falls der Verbindungspartner ebenfalls ein PtP-CP in einer
S7-400-Station ist, die Partnerstation in HW Konfig mit allen Baugruppen.
2. Starten Sie NetPro (aus HW Konfig: Menübefehl Extras > Netz konfigurieren).
3. Falls Sie bereits beim Konfigurieren des PtP-CPs ein PtP-Subnetz angelegt und der CP
vernetzt haben, fahren Sie fort mit Schritt 4;
sonst: PtP-Subnetz einfügen und den CP damit vernetzen.
4. Verbindungspartner wählen:
- Verbindungspartner ein CP 34x (PtP-CP in einer S7-300-Station), ein S5-CP PtP, ein
Drucker oder ein Fremdgerät:
Projektieren Sie als Verbindungspartner eine "Andere Station". Projektieren Sie für die
"Andere Station" eine PtP-Schnittstelle und vernetzen Sie diese Schnittstelle mit dem
erzeugten PtP-Subnetz!
- Verbindungspartner ist ein PtP-CP für eine SIMATIC 400-Station:
Den Verbindungspartner haben Sie bereits in Schritt 1 projektiert und können mit Schritt 5
fortfahren.
5. PtP-Verbindung(en) projektieren:
- Verbindungspartner ein CP 34x (PtP-CP in einer S7-300-Station), ein S5-CP PtP, ein
Drucker oder ein Fremdgerät:
Projektieren Sie die PtP-Verbindung für den lokalen CP (mit Verbindungspartner "Andere
Station").
- Verbindungspartner ist ein PtP-CP für eine SIMATIC 400-Station:
Projektieren Sie die PtP-Verbindung sowohl für den lokalen CP als auch für die Partner-
Station.
6. Laden Sie die Konfigurations- und Verbindungsdaten in die betreffenden Stationen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 47
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.3 Schritte zum Konfigurieren von zentralen Baugruppen

2.3.11 Konfigurieren von S5-Baugruppen

Sie haben die Möglichkeit, in einer SIMATIC 400-Station S5-Baugruppen einzusetzen. Diese
Baugruppen werden angeschlossen über
• S5-Adaptionskapsel (IM 470) oder
• IM 463-2 zum Anschluss von S5-Erweiterungsgeräten mit IM 314
Diese Baugruppen finden Sie im Fenster "Hardware Katalog" unter "IM-400".

Hinweis
Sie müssen für jede Kopplung die Eingangs- bzw. Ausgangsadressbereiche der S5-Baugruppen
konfigurieren (Doppelklick auf die Adaptionskapsel bzw. IM 463-2 und anschließend die Register
"Eingangsadressen" bzw. "Ausgangsadressen" wählen)!
Wenn die Adressbereiche nicht konfiguriert sind, dann werden die oben genannten Baugruppen
nicht in den Systemdatenbausteinen gespeichert. Folge: Die in die CPU geladene Konfiguration
enthält keine Information über diese Baugruppen. Wenn diese Konfiguration ins PG geladen wird,
fehlen diese Baugruppen in der Konfigurationstabelle!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


48 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um

2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um

2.4.1 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um


Erweiterungsbaugruppenträger

Konfigurieren von Erweiterungsbaugruppenträgern bei SIMATIC 300


Für SIMATIC 300-Stationen stehen als zentraler Baugruppenträger wie als
Erweiterungsbaugruppenträger nur "Profilschienen" zur Verfügung; d. h. Sie platzieren soviel
Profilschienen (max. 4), wie im realen Aufbau vorhanden sind.
Erweiterungsbaugruppenträger werden in STEP 7 gekoppelt, indem Sie auf jeden
Baugruppenträger die entsprechenden Anschaltungsbaugruppen auf Steckplatz 3 stecken.
• Für die Erweiterung um genau einen Baugruppenträger:
Baugruppenträger 0 und 1: IM 365
• Für die Erweiterung um bis zu 3 Baugruppenträgern:
Baugruppenträger 0: IM 360; Baugruppenträger 1 bis 3: IM 361

Konfigurieren von Erweiterungsbaugruppenträgern bei SIMATIC 400


Bei SIMATIC 400 sind die Erweiterungsmöglichkeiten aufgrund der unterschiedlichen
Baugruppenträger und Anschaltungsbaugruppen komplexer.
Alle Erweiterungsbaugruppenträger, die an eine Schnittstelle der Sende-IM des zentralen
Baugruppenträgers angeschlossen sind, bilden einen Strang.
Im folgenden Bild sind je drei Erweiterungsbaugruppenträger an eine Schnittstelle der Sende-IM
angeschlossen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 49
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um

2.4.2 Regeln für die Kopplung von Erweiterungsbaugruppenträgern (SIMATIC 400)

Wenn Sie Erweiterungsbaugruppenträger (SIMATIC 400) an eine Schnittstelle der


Anschaltungsbaugruppe (Sende-IM) des zentralen Baugruppenträgers koppeln, dann müssen
jeweils folgende Eigenschaften bei Sende-IM und Empangs-IM übereinstimmen:
• Stromübertragung (mit/ohne)
• Art der Kopplung (zentral/dezentral)
• K-Bus-Übertragung (mit/ohne Alarmübertragung)

2.4.3 Anordnen des Erweiterungsbaugruppenträgers (SIMATIC 400)

Vorgehensweise
1. Wählen Sie geeignete (Erweiterungs-) Baugruppenträger aus dem Fenster "Hardware
Katalog".
2. Ziehen Sie die Baugruppenträger per Drag&Drop nacheinander in das Stationsfenster.
3. Falls Sie die Nr. des Baugruppenträgers ändern möchten:
Doppelklicken Sie auf die 2. Zeile des Baugruppenträgers im oberen Teil des Stationsfensters.
Im Register "Allgemein" des Baugruppenträgers können Sie die Nummer ändern.
4. Ordnen Sie dem Baugruppenträger Baugruppen zu.
Wichtig: Die Anschaltungsbaugruppen müssen in allen Baugruppenträgern gesteckt sein,
damit Sie die Baugruppenträger miteinander koppeln können!
5. Nur bei S7-400: Ziehen Sie Verbindungen zwischen den Anschaltungsbaugruppen in den
Baugruppenträgern:
- Doppelklicken Sie auf die Sende-IM
- Wählen Sie das Register "Ankopplung".
In diesem Register werden alle nicht gekoppelten Baugruppenträger angezeigt
(Baugruppenträger mit gesteckten Empfangs-IMs).
- Markieren Sie Baugruppenträger einzeln und koppeln Sie mit der Schaltfläche "Koppeln"
an die gewünschte Schnittstelle der Sende-IM (C1 oder C2).
Verbindungslinien zeigen anschließend die Zuordnung der Baugruppenträger
untereinander.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


50 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der zentralen Baugruppen

2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um

2.4.4 Sonderfall: Zentraler Baugruppenträgers hat mehrere CPUs

Wenn Sie die Konfiguration, bestehend aus dem segmentierten Baugruppenträger CR2 (S7-400),
oder eine Multicomputing-Konfiguration mit Baugruppenträgern erweitern wollen, müssen Sie
folgende Reihenfolge einhalten:
1. Konfigurieren Sie den zentralen Baugruppenträger (z. B. CR2) mit der Sende-IM.
2. Stecken Sie nur Empfangs-IM in die Erweiterungsbaugruppenträger.
3. Ziehen Sie die Verbindungen zwischen den Anschaltungsbaugruppen (IMs) wie oben
beschrieben.
Erst dann können Sie Baugruppen in die Erweiterungsbaugruppenträger stecken. Grund: Da der
Adressraum bei mehreren CPUs mehrfach vorhanden ist, muss der Erweiterungsbaugruppenträger
zunächst einem Adressraum (= einer CPU) zugewiesen sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 51
Konfigurieren der zentralen Baugruppen
2.4 Ergänzen des zentralen Baugruppenträgers um

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


52 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
3 Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.1 Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

Einführung
Als Dezentrale Peripherie bezeichnen wir Mastersysteme, bestehend aus DP-Master und DP-
Slaves, die über ein Buskabel verbunden sind und miteinander über das Protokoll PROFIBUS-DP
kommunizieren.
Weil DP-Master bzw. DP-Slaves unterschiedliche Geräte sein können, sind hier nur die
grundsätzlichen Vorgehensweisen beim Konfigurieren erläutert. Einzelheiten zum
Funktionsumfang, zu den Zugriffsverfahren etc. finden Sie in den Handbüchern zu den jeweiligen
Geräten bzw. in der Online-Hilfe zu speziellen FCs (z. B. DP-SEND und DP-RECEIVE für
CP 342-5).

3.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines


DP-Mastersystems
Wenn Sie wissen, wie Sie prinzipiell einen zentralen Aufbau konfigurieren, dann wissen Sie auch,
wie Sie Dezentrale Peripherie konfigurieren - die Vorgehensweise ist weitgehend identisch.

Stationsfenster als Abbild des realen DP-Mastersystems


Wenn Sie einen DP-Master platzieren (z. B. eine CPU 315-2DP), dann zeichnet STEP 7
automatisch eine Linie, die das Mastersystem repräsentiert. An das Ende der Linie platzieren Sie
per Drag & Drop die DP-Slaves, die diesem DP-Master zugeordnet sind - aus dem Fenster
"Hardware Katalog" unter "PROFIBUS-DP".
Da ein DP-Mastersystem immer an ein PROFIBUS-Subnetz gebunden ist, blendet STEP 7
automatisch beim Plazieren der DP-Komponenten Dialoge auf zur Bestimmung der Subnetz-
Eigenschaften (z. B. Übertragungsgeschwindigkeit) und der PROFIBUS-Adresse.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 53
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines DP-Mastersystems

DP-Slave erscheint nicht im Fenster "Hardware Katalog"


Falls ein DP-Slave nicht im Fenster "Hardware Katalog" erscheint, müssen Sie die entsprechende
GSD-Datei nach dem Start von STEP 7 installieren mit dem Menübefehl Extras > GSD-Dateien
installieren. Dialoggesteuert können Sie dann die GSD-Datei installieren. Der installierte DP-Slave
erscheint dann im Fenster "Hardware Katalog" unter "PROFIBUS-DP - Weitere Feldgeräte".

Slave-Konfiguration in der Detailsicht


Wenn Sie den DP-Slave markieren, dann werden Slave-Aufbau (DP-Kennungen bzw.
Baugruppen/Module) und E-/A- Adressen in der Detailsicht des Stationsfensters angezeigt.

Wechseln zwischen DP-Mastersystem und DP-Slave in der Detailsicht des Stationsfensters


Wenn Sie das Symbol für das DP-Mastersystem ( ) markieren, dann werden im
unteren Teil des Stationsfensters alle DP-Slaves des DP-Mastersystems angezeigt. Wenn Sie ein
DP-Slave-Symbol markieren, dann wird im unteren Teil des Stationsfensters der Aufbau des DP-
Slaves angezeigt. Zwischen diesen Anzeigen können Sie einfach wechseln, indem Sie folgende
Schaltflächen benutzen:

bzw.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


54 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines DP-Mastersystems

Steckplatznummerierung bei Dezentralen Peripheriegeräten


Je nachdem, welchen DP-Slave-Typ Sie konfigurieren, beginnen die Steckplätze in der Detailsicht
des DP-Slave entweder mit "0" oder mit "4".
Bei DP-Slaves, die durch GSD-Dateien konfiguriert werden, gibt die GSD-Datei vor, bei welchem
Steckplatz die Peripherieadressen beginnen; die Steckplätze davor sind "Leerplätze".
Die Steckplatz-Numerierung von DP-Slaves wie ET 200M, die vollständig in STEP 7 eingebunden
sind, ist abgeleitet aus dem Aufbau einer S7-300-Station nach folgendem Schema:

Bemerkungen zu den Steckplätzen eines DP-Slaves, die nach dem Schema der S7-300 aufgebaut
sind:
• Die "eigentliche" Peripherie (Ein-/Ausgänge) beginnt immer mit Steckplatz 4.
• Unabhängig davon, ob eine Stromversorgungsbaugruppe (PS) im realen Aufbau steckt oder
nicht: der Steckplatz 1 ist immer für eine "PS" reserviert.
• Steckplatz 2 ist immer für die DP-Anschaltung reserviert.
• Steckplatz 3 ist immer für eine Erweiterungs-Anschaltung (IM) reserviert, unabhängig davon,
ob ein "reales" Peripheriegerät erweiterbar ist oder nicht.
Dieses Schema wird auf alle diese DP-Slave-Typen angewendet; auf modulare wie auf kompakte.
Wichtig ist die Steckplatzzuordnung für die Auswertung von Diagnosemeldungen ("Diagnose-
auslösender Steckplatz").

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 55
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.3 Wo sind die DP-Slaves im Fenster Hardware Katalog zu finden?

3.3 Wo sind die DP-Slaves im Fenster Hardware Katalog zu finden?


Alle DP-Slaves finden Sie im Fenster "Hardware Katalog" unter dem Ordner "PROFIBUS-DP".
Hier gelten folgende Besonderheiten, wobei im folgenden Text CP5611 und CP 5613 als
Sammelbezeichnung für folgende CPs zu verstehen sind:
• "CP 5611" für alle CPs der Typen CP 5611, CP 5611 A2, CP 5511, CP 5512
• "CP 5613" für alle CPs der Typen CP 5613, CP 5614, CP 5613 FO, CP 5614 FO, CP 5613 A2,
CP 5614 A2

Der DP-Master ist ...


• ... eine SIMATIC 300 oder SIMATIC 400-CPU mit integrierter PROFIBUS-DP Schnittstelle,
ein PROFIBUS-CP (ohne CP 342-5DA00) in einer SIMATIC 300/400
oder eine SIMATIC PC-Station mit einem PROFIBUS-CP (ohne CP 5611/CP 5613):

Die DP-Slaves finden Sie unter ihrem "Familiennamen" (z. B. PROFIBUS-DP\ET 200B).
• ... ein PROFIBUS-CP 342-5DA00 oder eine SIMATIC PC-Station mit PROFIBUS-CP 5611/CP
5613:
Die DP-Slaves finden Sie im Ordner "DP V0-Slaves" und dann unter ihrem "Familiennamen"
(z. B. PROFIBUS-DP\DP V0-Slaves\ET 200B).
Im Ordner "DP V0-Slaves" befinden sich DP-Slaves, die durch ihre GSD- bzw. Typdatei
repräsentiert werden (sog. "Normslaves").
In den Ordnern, die mit dem Familiennamen bezeichnet sind und direkt unter PROFIBUS-DP
angeordnet sind (z. B. PROFIBUS-DP\ET 200B), befinden sich i. d. R. DP-Slaves, deren
Eigenschaften durch STEP 7-internes Wissen repräsentiert werden (sog. "S7-Slaves").

DP-Slave ist hinzugekauft (mit neuer GSD-Datei)


Den DP-Slave finden Sie, nachdem Sie die GSD-Datei installiert haben, unter "Weitere
Feldgeräte".

DP-Slave ist ein Intelligenter DP-Slave


Beispiele: Als DP-Slave projektieren können Sie Stationen mit
• CP 342-5 DP
• CPU 315-2 DP, CPU 316-2 DP, CPU 318-2 DP
• Basismodul ET 200X (BM 147/CPU)
• IM 151/CPU (ET 200S)
Den DP-Slave finden Sie nach der Konfiguration der Station im Ordner "bereits projektierte
Stationen". Die Vorgehensweise (wie kommt eine Station in den Ordner "bereits projektierte
Stationen"?) ist detailliert beschrieben im Abschnitt Konfigurieren von Intelligenten DP-Slaves.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


56 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.4 Einbindung von Tools zur Projektierung dezentraler Geräte (Tool Calling Interface)

3.4 Einbindung von Tools zur Projektierung dezentraler Geräte


(Tool Calling Interface)
Ab STEP 7 V5.4 SP2 werden STEP 7-externe Tools für die Parametrierung und Diagnose
dezentraler Geräte ("Device Tools") nahtlos in STEP 7 eingebunden.
Diese Tools gehen in ihrem Leistungsumfang über die Möglichkeiten der GSD-Projektierung
hinaus, z. B. können sie erweiterte grafische Eingabemöglichkeiten bieten.
Als dezentrale Geräte kommen in Frage:
• PROFIBUS DP-Slaves
• Baugruppen innerhalb eines DP-Slaves
• PROFINET IO-Devices
• Baugruppen innerhalb eines IO-Devices

Voraussetzung
• Die Aufrufschnittstelle des Tool genügt der TCI-Spezifikation.
Über diese Aufrufschnittstelle (Tool Calling Interface) kann HW Konfig Parameter und
Kommandos an das dezentrale Gerät übergeben.
• Das Tool und STEP 7 müssen auf demselben Rechner installiert sein.

Vorgehensweise
1. Installieren Sie das Tool auf dem Rechner, auf dem auch STEP 7 installiert ist.
2. Installieren Sie die GSD-Datei des dezentralen Gerätes
3. Konfigurieren Sie das dezentrale Gerät.
Insbesondere die Einstellungen zur Vernetzung ist notwendig, damit das Tool später die
Online-Zugriffsmöglichkeiten von STEP 7 mit benutzen kann.
4. Markieren Sie in HW Konfig das Gerät, das Sie mit dem Tool projektieren wollen.
5. Starten Sie das Tool aus HW Konfig heraus mit dem Menübefehl Bearbeiten > Start Device
Tool.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 57
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.5 Konsistente Daten dezentral lesen und schreiben (> 4 Bytes)

3.5 Konsistente Daten dezentral lesen und schreiben (> 4 Bytes)


Bisher konnten Sie auf konsistente Daten (> 4 Bytes) eines DP-Slaves über SFC 14 und SFC 15
zugreifen.
Mit der Version 3.0 der CPU 318-2 und der CPUs 41x ist zusätzlich der Zugriff auf einen
konsistenten Datenbereich möglich mit Zugriff auf das Prozessabbild (z. B. L EW).

Konfigurieren konsistenter Datenbereiche > 4 Bytes


1. Wählen Sie in der Hardware-Konfiguration das Register "Adressen" des DP-Slaves.
Je nach Art des DP-Slaves ist der Konsistenzbereich vorbelegt und nicht änderbar (z. B. durch
GSD-Datei festgelegt) oder Sie können über die Felder "Länge", "Einheit" und "Konsistenz
über" den Konsistenzbereich festlegen.
2. Legen Sie ggf. die Länge des konsistenten Bereichs fest und legen Sie diesen Bereich in ein
Prozessabbild. Wählen Sie dazu im Feld "Teilprozeßabbild" das OB1-PA oder, bei S7-400
auch ein Teilprozessabbild (z. B. TPA 3). Wenn Sie die Daten nicht in ein Prozessabbild legen,
dann müssen Sie SFC 14 bzw. SFC 15 für den Datenaustausch verwenden.

Das Betriebssystem überträgt diese Daten dann bei der Prozessabbild-Aktualisierung konsistent
und Sie können auf diese mit Lade- und Transferbefehlen im Prozessabbild zugreifen. Dies bietet
eine besonders komfortable und performante (geringe Laufzeitbelastung) Zugriffsmöglichkeit auf
konsistente Daten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


58 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6.1 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

Im folgenden sind beispielhaft Konfigurationen für PROFIBUS-DP dargestellt, die mit STEP 7
projektiert werden können:
• Konfiguration mit "einfachen" (modularen oder kompakten) DP-Slaves (Datenaustausch Slave
<> Master)
• Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (Datenaustausch Slave <> Master)
• Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave)
• Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave > Master)
• Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave)
• Beispiel für das Projektieren des direkten Datenaustauschs (Querverkehr)

3.6.2 Konfiguration mit 'einfachen' (modularen oder kompakten) DP-Slaves


(Datenaustausch Slave <> Master)

In dieser Konfiguration erfolgt der Datenaustausch zwischen DP-Master und einfachen DP-Slaves,
d. h. E/A-Baugruppen über den DP-Master. Der DP-Master pollt jeden projektierten DP-Slave in
seiner Aufrufliste (Polling-Liste) innerhalb des DP-Mastersystems nacheinander ab und überträgt
die Ausgangsdaten bzw. erhält deren Eingangswerte zurückgeliefert. Die E/A-Adressen werden
automatisch durch das Projektierungssystem vergeben.
Diese Konfiguration wird auch als Mono-Master-System bezeichnet, da ein einziger DP-Master mit
seinen zugehörigen DP-Slaves an einem physikalischen PROFIBUS DP Subnetz angeschlossen
sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6.3 Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (Datenaustausch I-Slave <>


Master)

Automatisierungsaufgaben können in Teilaufgaben zerlegt werden, welche durch ein überlagertes


Automatisierungssystem gesteuert werden. Diese Steuerungsaufgaben, welche eigenständig und
effizient erledigt werden können, laufen als Vorverarbeitung auf einer CPU ab. Diese CPU kann in
Form eines intelligenten DP-Slaves realisiert werden.
Bei Konfigurationen mit intelligenten DP-Slaves (I-Slave), wie z. B. einer CPU315-2DP, greift der
DP-Master nicht auf die E/A-Baugruppen des intelligenten DP-Slaves zu, sondern nur auf den
Operandenbereich der CPU des I-Slaves, d. h. dieser Operandenbereich darf nicht für reale E/A-
Baugruppen im I-Slave belegt werden. Diese Zuordnung muss bei der Projektierung des I-Slaves
erfolgen.
Beispiele für intelligente DP-Slaves (= DP-Slaves mit Vorverarbeitung): Station mit CPU 315-2DP,
CPU 316-2DP, CPU 318-2DP

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6.4 Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (direkter Datenaustausch Slave >


I-Slave)

Bei dieser Konfiguration können Eingangsdaten von DP-Slaves sehr schnell zu intelligenten
DP-Slaves am PROFIBUS-DP Subnetz übermittelt werden.
Dabei können prinzipiell alle einfachen DP-Slaves (ab einem bestimmten Ausgabestand) bzw.
andere intelligente DP-Slaves, ausgewählte Eingangsdaten für den direkten Datenaustausch (DX)
zwischen DP-Slaves zur Verfügung stellen. Als Empfänger dieser Daten können nur intelligente
DP-Slaves wie z. B. CPU 315-2DP verwendet werden.
Beispiel für Stationen, die als intelligente DP-Slaves projektiert werden können: CPU 315-2DP,
CPU 316-2DP, CPU 318-2DP.

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6.5 Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave >


I-Slave)

Mehrere DP-Mastersysteme an einem physikalischen PROFIBUS-DP Subnetz werden auch als


Multi-Master-System bezeichnet. Bei dieser Konfiguration können Eingangsdaten von DP-Slaves
sehr schnell von intelligenten DP-Slaves am gleichen physikalischen PROFIBUS-DP Subnetz
gelesen werden. Die intelligenten DP-Slaves können dabei am gleichen oder an einem weiteren
DP-Mastersystem platziert sein.
Ein intelligenter DP-Slave, wie z. B. eine CPU 315-2DP, kann somit Eingangsdaten von
DP-Slaves, auch von verschiedenen DP-Mastersystemen (d. h. Multi-Master-System) direkt auf
seinen Eingangsdatenbereich übertragen lassen.
Es können prinzipiell alle DP-Slaves (ab einem bestimmten Ausgabestand) ausgewählte
Eingangsdaten für den direkten Datenaustausch (DX) zwischen DP-Slaves zur Verfügung stellen.
Diese Eingangsdaten können wiederum nur von intelligenten DP-Slaves wie z. B. CPU 315-2DP
weiter verwendet werden.

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3.6 Konfigurationen für PROFIBUS-DP

3.6.6 Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave >


Master)

Mehrere DP-Mastersysteme an einem physikalischen PROFIBUS-DP Subnetz werden auch als


Multi-Master-System bezeichnet. Bei dieser Konfiguration können Eingangsdaten von intelligenten
DP-Slaves oder einfachen DP-Slaves direkt vom DP-Master eines anderen DP-Master-Systems
am selben physikalischen PROFIBUS-DP Subnetz gelesen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7.1 Anlegen eines DP-Mastersystems

Voraussetzung
Sie haben im Stationsfenster einen Baugruppenträger angeordnet und dieser ist geöffnet
dargestellt (Steckplätze des Baugruppenträgers sind sichtbar).

DP-Master
Als DP-Master können Sie einsetzen:
• eine CPU mit fest integrierter oder steckbarer DP-Master-Schnittstelle (fest integriert z. B. CPU
315-2 DP)
• ein Schnittstellenmodul, das einer CPU/FM zugeordnet ist
(z. B. IF 964-DP in CPU 488-4)
• einen CP in Verbindung mit einer CPU (z. B. CP 342-5, CP 443-5)
• eine Anschaltungsbaugruppe mit DP-Master-Schnittstelle (z. B. IM 467)

Vorgehensweise
1. Wählen Sie einen DP-Master aus dem Fenster "Hardware Katalog" (z. B. CPU 315-2 DP)
2. Ziehen Sie die Baugruppe per Drag & Drop in eine zulässige Zeile des Baugruppenträgers.
Das Dialogfeld "Eigenschaften - PROFIBUS Teilnehmer" wird geöffnet.
Hier können Sie
- ein neues PROFIBUS-Subnetz anlegen oder ein bestehendes auswählen
- Eigenschaften des PROFIBUS-Subnetzes (Übertragungsgeschwindigkeit etc.) einstellen
- die PROFIBUS-Adresse des DP-Masters einstellen
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK"
Es erscheint folgendes Symbol:
Dieses Symbol ist der "Aufhänger" für die DP-Slaves des Mastersystems.

Tipp: Falls Sie das Symbol nicht auf Anhieb finden, könnte es von der Konfigurationstabelle
verdeckt sein. Machen Sie die Konfigurationstabelle schmaler, in welcher der DP-Master steckt.
Falls das Symbol für das DP-Mastersystem noch immer nicht sichtbar ist, wählen Sie den
Menübefehl Einfügen > Mastersystem.

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64 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7.2 Hantieren mit DP-Mastersystemen und -Schnittstellen

DP-Mastersystem trennen
Wenn Sie eine CPU mit integrierter PROFIBUS-DP-Schnittstelle oder einen PROFIBUS-CP in eine
Station einfügen (als Intelligenter DP-Slave projektierbar) und als DP-Master mit Mastersystem
projektiert haben, dann können Sie das Mastersystem vom DP-Master trennen:
1. Markieren Sie die DP-Master-Schnittstelle.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Mastersystem > Trennen.
Alternativ: Wählen Sie den PopUp-Menübefehl Mastersystem trennen mit der rechten
Maustaste.
Das Mastersystem bleibt als "verwaistes" Mastersystem erhalten und ist in der Station sichtbar.
Projektierter Direkter Datenaustausch (Querverkehr) bleibt erhalten.
Wenn keine DP-Slaves am Mastersystem hängen, wird das Mastersystem gelöscht.

DP-Mastersystem einfügen
Wenn Sie ein oder mehrere DP-Mastersysteme projektiert und von der DP-Masterschnittstelle
getrennt haben, können Sie über den Menübefehl Bearbeiten > Mastersystem > Einfügen eines
der verwaisten DP-Mastersysteme wieder an der markierten DP-Masterschnittstelle einfügen.

PROFIBUS-DP-Schnittstelle online-fähig machen


Voraussetzung dafür, dass sich die integrierte PROFIBUS-DP-Schnittstelle einer CPU als aktiver
Teilnehmer am PROFIBUS-DP verhält (und damit PG-Funktionen über diese Schnittstelle möglich
sind):
1. Die PROFIBUS-DP-Schnittstelle muss als "vernetzt" konfiguriert sein, d. h. über den
Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften bei markierter PROFIBUS-DP-Schnittstelle
muss ein PROFIBUS-Subnetz ausgewählt bzw. neu erzeugt werden.
2. Diese Konfiguration muss in die CPU geladen werden.
Ab diesem Zeitpunkt ist z. B. Beobachten mit PG über die PROFIBUS-DP-Schnittstelle
möglich.

Eigenschaften eines Mastersystems ändern


Ab STEP 7 V5.0, Servicepack 3 können Sie die Eigenschaften eines Mastersystems (Name und
Nummer) ändern:
1. Doppelklicken Sie bei geöffneter Stationskonfiguration auf die Linie, die das Mastersystem
repräsentiert.
2. Wählen Sie das Register "Allgemein" und passen Sie Name und Mastersystem-Nr. Ihren
Erfordernissen an.
Über die Schaltfläche "Eigenschaften" können Sie auch das zugehörige Subnetz bearbeiten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7.3 Auswählen und Anordnen von DP-Slaves

Typen von DP-Slaves


Bei der Projektierung von DP-Slaves unterscheiden wir:
• Kompakte DP-Slaves
(Baugruppen mit integrierten digitalen/analogen Ein- und Ausgängen, z. B. ET 200B)
• Modulare DP-Slaves
(Anschaltungsbaugruppen mit zugeordneten S5- oder S7-Baugruppen, z. B. ET 200M)
• Intelligente Slaves (I-Slaves)
(S7-300-Stationen mit z. B. CP 342-5, CPU 315-2DP oder ET 200X mit BM 147/CPU)

Hinweis
Beachten Sie bei der Projektierung des Mastersystems die technischen Daten der DP-Master
(max. Anzahl Teilnehmer, max. Anzahl Steckplätze, max. Anzahl Nutzdaten). Möglicherweise
können Sie aufgrund der Begrenzung durch Steckplätze oder Nutzdaten nicht die maximale Anzahl
von Teilnehmern projektieren!

Voraussetzung
Ein DP-Mastersystem muss vorhanden und im Stationsfenster sichtbar sein.
Symbol für das DP-Mastersystem:
Falls das Symbol nicht vorhanden ist (z. B. gelöscht wurde), können Sie es anlegen, indem Sie die
Zeile für die DP-Schnittstelle des DP-Masters markieren und den Menübefehl Einfügen >
Mastersystem wählen.

3.7.4 Kopieren von mehreren DP-Slaves

1. Halten Sie die Taste Strg gedrückt und klicken Sie mit dem Mauszeiger nacheinander auf die zu
kopierenden DP-Slaves.
Ergebnis: Die DP-Slaves sind markiert.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Kopieren.
3. Markieren Sie das DP-Mastersystem, an das die kopierten DP-Slaves angefügt werden sollen.
4. Wählen Sie den Menübefehl
Bearbeiten > Einfügen ("normales" Kopieren) bzw.
Bearbeiten > Redundant Einfügen (kopieren für SW-Redundanz)

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7.5 Konfigurieren von kompakten DP-Slaves

Vorgehensweise
1. Wählen Sie einen kompakten DP-Slave (z. B. ET 200B) aus dem Fenster "Hardware Katalog"
aus.
2. Ziehen Sie den DP-Slave auf das folgende Symbol für ein DP-Mastersystem:
Das Dialogfeld "Eigenschaften - PROFIBUS Teilnehmer" wird geöffnet. Hier können Sie
einstellen
- Eigenschaften des PROFIBUS-Subnetzes (Übertragungsgeschwindigkeit etc.)
- die PROFIBUS-Adresse des DP-Slaves
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK"
Ergebnis: Ein Symbol wird an das DP-Mastersystem angehängt, das den kompakten
DP-Slave repräsentiert. Der Peripherieausbau des kompakten DP-Slaves wird im unteren Teil
des Stationsfensters (Detailsicht) angezeigt.

3.7.6 Konfigurieren von modularen DP-Slaves

Vorgehensweise
1. Wählen Sie eine Anschaltungsbaugruppe für einen modularen DP-Slave (z. B. IM 153 für
ET 200M) aus dem Fenster "Hardware Katalog".
2. Ziehen Sie die Anschaltungsbaugruppe per Drag & Drop auf das folgende Symbol für das
DP-Mastersystem:
Ergebnis: Das Dialogfeld "Eigenschaften - PROFIBUS Teilnehmer" wird geöffnet. Hier können
Sie einstellen
- Eigenschaften des PROFIBUS-Subnetzes (Übertragungsgeschwindigkeit etc.)
- die PROFIBUS-Adresse des DP-Slaves
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Ein Symbol für den DP-Slave wird an das DP-Mastersystem angehängt. Im unteren Teil des
Stationsfensters erscheint die Detailsicht auf den DP-Slave mit seinen möglichen Steckplätzen
bzw. DP-Kennungen.
4. Ordnen Sie Baugruppen für den modularen DP-Slave im unteren Teil des Stationsfensters an.
Bei modularen DP-Slaves sind die möglichen Baugruppen im Fenster "Hardware Katalog"
unterhalb der entsprechenden DP-Slave-"Familie" angeordnet!
Dazu gehören z. B.:
- Terminalblöcke (TB...SC) für Smart Connect (Familie ET 200L SC)
- SC-Module (Familie ET 200L SC)
- AS-i Slaves (Familie DP/AS-i Link)
- S7-300-Baugruppen (Familie ET 200M)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

3.7.7 DP-Slave SYNC-/FREEZE-Gruppe zuordnen

Ein DP-Master mit entsprechender Funktionalität kann an eine Gruppe von DP-Slaves gleichzeitig
die Steuerkommandos SYNC und/oder FREEZE zur Synchronisation der DP-Slaves senden. Sie
müssen dazu die DP-Slaves SYNC- und FREEZE-Gruppen zuordnen.

Voraussetzung
Sie müssen ein DP-Mastersystem angelegt haben.

Vorgehensweise
1. Markieren Sie das Symbol für das DP-Mastersystem, in dem sich der DP-Slave befindet, den
Sie einer Gruppe zuordnen wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.
Ergebnis: Es erscheint das Register "Gruppenzuordnung" mit einer Tabelle, in der Sie den
DP-Slave SYNC-/FREEZE-Gruppen zuordnen können.

Hinweis
Jeden DP-Slave können Sie maximal einer SYNC- und einer FREEZE-Gruppe zuordnen.
Ausnahme: Wenn Sie als DP-Master einen CP 342-5 einsetzen, dann können Sie jedem
zugeordneten DP-Slave insgesamt maximal 8 Gruppen (SYNC- und/oder FREEZE-Gruppen)
zuweisen (siehe Dokumentation zum CP 342-5).

Wissenswertes zu den Steuerkommandos SYNC und FREEZE


Mit den Steuerkommandos SYNC und FREEZE ist es möglich, die DP-Slaves ereignisgesteuert zu
synchronisieren. Die Steuerkommandos sendet der DP-Master gleichzeitig an eine Gruppe von
DP-Slaves seines Mastersystems. Nicht berücksichtigt werden DP-Slaves, die ausgefallen sind
oder gerade Diagnose melden.
Voraussetzung für das Synchronisieren über Steuerkommandos ist, dass Sie die DP-Slaves
SYNC- und/oder FREEZE-Gruppen zugeordnet haben.
Für eine S7-CPU verwenden Sie den SFC 11 (DPSYC_FR) zur Synchronisation der DP-Slaves.

Steuerkommando SYNC
Mit dem Steuerkommando SYNC veranlasst der DP-Master eine Gruppe von DP-Slaves, die
Zustände ihrer Ausgänge auf den momentanen Wert einzufrieren.
Bei den folgenden Telegrammen speichern die DP-Slave die Ausgangsdaten des DP-Masters; die
Zustände der Ausgänge der DP-Slaves bleiben aber unverändert.
Nach jedem neuen Steuerkommando SYNC setzt der DP-Slave seine Ausgänge auf die Werte, die
er als Ausgangsdaten des DP-Masters gespeichert hat.
Die Ausgänge werden erst dann wieder zyklisch aktualisiert, wenn der DP-Master das
Steuerkommando UNSYNC sendet.

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.7 Schritte zum Konfigurieren Dezentraler Peripheriesysteme

Steuerkommando FREEZE
Nach Erhalt des Steuerkommandos FREEZE vom DP-Master frieren die DP-Slaves einer Gruppe
den aktuellen Zustand ihrer Eingänge ein und übertragen diesen zyklisch an den DP-Master.
Nach jedem neuen Steuerkommando FREEZE frieren die DP-Slaves erneut den Zustand ihrer
Eingänge ein.
Die Eingangsdaten werden erst dann wieder zyklisch vom DP-Slave an den DP-Master übertragen,
wenn der DP-Master das Steuerkommando UNFREEZE sendet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.1 ET 200L und DP/AS-i Link

Bei der Konfigurierung der DP-Slaves ET 200L und DP/AS-i Link gelten folgende Besonderheiten:
• ET 200L ist durch Smart Connect (SC) kanalgranular erweiterbar
• DP/AS-i Link wird mit AS-i Slaves konfiguriert; siehe folgenden Absatz
Beim Platzieren des DP/AS-i Links wird automatisch eine Konfigurationstabelle im unteren Teil des
Stationsfensters aufgeblendet, in der Sie die AS-i Slaves aus dem Fenster "Hardware Katalog"
platzieren können.

3.8.2 ET 200S

Einführung
DP-Slaves und IO-Devices der Familie ET 200S werden konfiguriert wie andere modulare
DP-Slaves und IO-Devices.
Besonderheit: Digitale Elektronikmodule mit einem Adressraum von 2 oder 4 Bit belegen beim
Einfügen in Konfigurationstabelle (Detailsicht) zunächst 1 Byte. Der belegte Adressraum kann aber
nach dem Konfigurieren durch die Schaltfläche "Adressen packen" zusammengeschoben werden.
Beispiel:

Vor dem Adressen Nach dem


packen Adressen packen
Modul E-Adresse E-Adresse
DI_1_Modul 10.0...10.1 10.0...10.1
DI_2_Modul 11.0...11.1 10.2...10.3

Hinweis
Bei der GSD-Variante des IM 151-3AA00 ist das Packen von Adressen nicht möglich.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


70 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

Generelle Vorgehensweise: Adressräume zusammen-"packen"


1. Markieren Sie einen zusammenhängenden Bereich von Modulen, deren Adressen gepackt
werden sollen.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Adressen packen" in der Detailsicht der Konfigurationstabelle.
Es werden die Adressbereiche für Eingänge, Ausgänge und Motorstarter getrennt gepackt.
- Der Anfang des Adressbereichs ist durch die Adresse des jeweils ersten markierten
Moduls festgelegt und hat die Form X.0.
- Wenn die Bitadresse nicht "0" ist, dann wird automatisch die nächste (freie) Byteadresse
herangezogen, ab welcher der markierte Bereich eingeschoben werden kann - z. B.
(X+1).0.
- Wenn kein zusammenhängender Bereich mehr vorhanden ist, wird automatisch in
vorhandene Adresslücken gepackt.

Vorgehensweise bei GSD-Varianten: Adressräume zusammen-"packen"


Bei GSD-Varianten ist die Schaltfläche "Adressen packen" nicht vorhanden. Das Packen der
Adressen ist aber dennoch möglich, gehen Sie hierzu wie folgt vor:
1. Projektieren Sie ein "normales" Modul.
2. Projektieren Sie bis zu drei "gepackte" Module unterhalb des "normalen" Moduls.
Sie erkennen die gepackten Module am Stern (*) hinter der Kurzbezeichnung des Moduls im
Hardware-Katalog. Alle Module (für die Packen möglich ist) sind im Hardwarekatalog doppelt
vorhanden.
Wiederholen Sie die Schritte 1 und 2 so oft wie nötig.

Hinweis
Es findet keine Konsistenzprüfung statt. Fehlprojektierungen werden von STEP 7 nicht erkannt!

Die Adressen der "gepackten" Module werden nicht angezeigt, können aber berechnet werden. Die
Byteadresse (X) übernehmen Sie vom "normalen" Modul oberhalb des "gepackten" Moduls, die
Bitadressen des jeweiligen Moduls (X.Y) erhalten Sie durch Abzählen der Ein- oder Ausgänge
beginnend mit dem normalen Modul.
Beispiel: Sie haben vier Module (2DI) projektiert, das erste (normale) Modul hat die Adressen 3.0
und 3.1 (Anzeige "3") das zweite (gepackte) Modul hat dann die Adressen 3.2 und 3.3, das dritte
(gepackte) Modul 3.4 und 3.5, das vierte (gepackte) Modul 3.6 und 3.7.

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

Adressen packen rückgängig machen


Wenn Sie die Anfangsadresse eines Moduls mit "gepackter" Adresse wieder auf eine Byte-Adresse
legen wollen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Markieren Sie das Modul mit gepackter Adresse (z. B. 100.2)
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Adressen packen".
Die Anfangsadresse des Moduls wird auf die nächste freie Byte-Adresse gelegt (z. B. 101.0,
falls diese Adresse noch frei ist).

Besonderheiten bei Modulen mit gepackten Adressen


Wenn ein Modul eine gepackte Adresse hat, dann ist aus Sicht der CPU für dieses Modul keine
Steckplatzzuordnung mehr möglich.
Wenn Sie die SFC 5 oder SFC 70 auf ein Modul mit gepackter Adresse anwenden und eine
Diagnoseadresse vergeben haben, so wird die Diagnoseadresse zurückgeliefert. Haben Sie keine
Diagnoseadresse vergeben, so wird Ret-Val W#16#8099 (Steckplatz nicht projektiert)
zurückgeliefert.
Die SFC 49 (LGC_GADR) oder SFC 71 (LOG_GEO) und die SZL-ID W#16#xy91
(Baugruppenzustandsinformation) können für ein Modul mit gepackten Adressen eingesetzt
werden. Die Slotangabe ist jedoch ungültig, da keine Steckplatzzuordnung mehr möglich ist.
Alarme sind aus Sicht der CPU bei einem Modul mit gepackten Adressen ebenfalls nicht ohne
weiteres zuzuordnen. Im DPV1-Modus wird daher automatisch eine zusätzliche Diagnoseadresse
für das Modul vergeben.
Bei älteren Geräten (z.B. IM 151-1BA00, IM 151-1BA01) schließen sich die Features "Adressen
packen" und "Ziehen/Stecken-Alarm" gegenseitig aus.

Regeln für die Konfiguration einer ET 200S


• Steckplatz 1: Nur Powermodul (PM-E oder PM-D)
• Links neben einem Elektronikmodul (EM): Nur ein EM oder ein Powermodul (PM-E oder PM-D)
• Links neben einem Motorstarter (MS): Nur ein MS oder PM-D oder ein Powermodul (PM-D Fx
(1..x..4) oder PM-X)
• Links neben einem PM-X: Nur ein Motorstarter oder ein PM-D
• Die Zuordnung von PM-E-Spannungsbereich und EM-Spannungsbereich muss beachtet
werden.
• Erlaubt sind maximal 63 Module und ein Interfacemodul IM

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72 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

Besonderheiten bei der Parametrierung von Vergleichsstellen


Beachten Sie folgende Reihenfolge:
1. In der Konfigurationstabelle (Detailsicht) der ET 200S: Analoges Elektronikmodul platzieren
und einen Kanal für die Vergleichsstellen-Funktion auf den Messbereich "RTD-4L Pt 100 Kl."
einstellen
2. Doppelklick auf die ET 200S (Eigenschaften der DP-Slave-Anschaltung):
Vergleichsstelle(n) spezifizieren: Steckplatz und Kanal des RTD-Moduls
3. Analoges Elektronikmodul für Temperaturmessung mittels Thermoelement (TC-Modul)
plazieren und mit der Vergleichsstellennummer (des RTD-Moduls) parametrieren

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.3 ET 200S mit Optionenhandling

Voraussetzungen für Optionenhandling


Um Optionenhandling durchführen zu können, benötigen Sie Powermodule und Interfacemodule
die Optionenhandling unterstützen; z. B:
• Powermodul:
- PM-E DC 24V HF mit Diagnose (ab 6ES7138-4CA60-0AB0)
- PM-E DC 24V-48V mit Diagnose (ab 6ES7138-4CA50-0AB0)
- PM-E DC 24-48V, AC 24-230V, mit Diagnose und Sicherung (ab 6ES7138-4CB11-0AB0)
• Interfacemodul:
- IM 151-1 STANDARD (ab 6ES7 151-1AA03-0AB0)
- IM 151-1 FO STANDARD (ab 6ES7 151-1AB02-0AB0)
- IM 151-1 HF (ab 6ES7 151-1BA02-0AB0)

Überblick Vorgehensweise
Das Optionenhandling ermöglicht Ihnen, die ET 200S für zukünftige Erweiterungen (Optionen)
vorzubereiten.
Hier Funktions- und Vorgehensweise im Überblick (ausführliche Beschreibung auch im Handbuch
Dezentrale Peripherie ET 200S):
1. Sie montieren, verdrahten, projektieren und programmieren den geplanten Maximalausbau
der ET 200S.
2. Statt der erst später erforderlichen Elektronikmodule verwenden Sie bei der Montage zunächst
preisgünstige RESERVE-Module (138-4AA00 oder 138-4AA10). Die ET 200S kann vollständig
vorverdrahtet werden ("Stammverkabelung"), da ein RESERVE-Modul keine Verbindung zu
den Klemmen des Terminalmoduls und damit zum Prozess hat.
3. Für die Steckplätze, die zunächst durch RESERVE-Modulen statt mit Elektronikmodulen
bestückt sind, schalten Sie das Optionenhandling ein (Eigenschaftsdialog der IM 151-1
STANDARD, Register "Optionenhandling") und aktivieren das Optionenhandling.
4. Für die Steuer- und Rückmeldeschnittstelle reservieren Sie im Eigenschaftsdialog des
Powermoduls durch die Aktivierung des Optionenhandlings den dafür benötigten Adressraum
im Prozessabbild der Ausgänge (PAA) und im Prozessabbild der Eingänge (PAE).
5. Zu einem späteren Zeitpunkt können die montierten RESERVE-Module duch die projektierten
Module ersetzt werden, und zwar ohne die Projektierung nachholen zu müssen.

Regeln
Bei genau einem Powermodul PM E-DC24..48V oder PM EDC24..48V/AC24..darf das
Optionenhandling aktiviert sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


74 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

Funktionsweise: Optionenhandling im Anlauf


Wenn "Anlauf bei Soll ungleich Istausbau" gesperrt ist, dann läuft die ET 200S auch dann an, wenn
statt des projektierten Elektronikmoduls ein RESERVE-Modul steckt und das Optionenhandling für
diesen Steckplatz eingeschaltet ist.

Funktionsweise: Optionenhandling im Betrieb


• Optionenhandling für einen Steckplatz eingeschaltet:
Auf diesem Steckplatz darf sich das RESERVE-Modul (Option) oder das projektierte
Elektronikmodul befinden. Wenn sich ein anderes Modul auf diesem Steckplatz befindet, wird
eine Diagnose gemeldet (kein Modul bzw. falsches Modul).
• Optionenhandling für einen Steckplatz ausgeschaltet:
Auf diesem Steckplatz darf sich nur das projektierte Elektronikmodul befinden. Bei jedem
anderen Modul wird eine Diagnose gemeldet (kein Modul bzw. falsches Modul).

Ersatzwerte des RESERVE-Moduls


Ersatzwert für digitale Eingänge: 0
Ersatzwert für analoge Eingänge: 0x7FFF

Steuern und Auswerten im Anwenderprogramm


Die ET 200S verfügt für die Funktion "Optionenhandling" über eine Steuer- und
Rückmeldeschnittstelle.
Die Steuerschnittstelle liegt im Prozessabbild der Ausgänge (PAA). Jedes Bit in diesem
Adressbereich steuert einen der Steckplätze 2 bis 63:
• Wert des Bits = 0: Es gilt die Parametrierung des Optionenhandling. RESERVE-Module sind
erlaubt.
• Wert des Bits = 1: Die Parametrierung des Optionenhandling ist aufgehoben. RESERVE-
Module werden auf diesem Steckplatz nicht akzeptiert:
Die Rückmeldeschnittstelle liegt im Prozessabbild der Eingänge (PAE). Jedes Bit in diesem
Adressbereich gibt Auskunft über das tatsächlich steckende Modul auf den Steckplätzen 1 bis 63:
• Wert des Bits = 0: Auf dem Steckplatz befinden sich das RESERVE-Modul, ein falsches Modul
oder ein gezogenes Modul.
• Wert des Bits = 1: Auf dem Steckplatz befindet sich das projektierte Modul.
Die Adressen für diese Schnittstellen werden reserviert, sobald Sie Optionenhandling im
Powermodul aktiviert haben (Register "Adressen").
Beachten Sie, dass die Funktion "Optionenhandling" auch im DP-Slave (Interfacemodul IM 151-1
STANDARD) aktiviert sein muss. Wenn sie nicht aktiviert ist, werden die reservierten Adressen für
die Steuer- und Rückmeldeschnittstelle wieder freigegeben! Durch wiederholtes Aktivieren und
Deaktivieren des Optionenhandlings kann sich die Adresse der Steuer- und Rückmeldeschnittstelle
ändern.
Über die Belegung und Bedeutung der Bytes im Prozessabbild informiert Sie auch das Handbuch
Dezentrale Peripherie ET 200S.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 75
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.4 ET 200iS

Die ET 200iS und ihre Elektronikmodule können Sie in HW Konfig konfigurieren oder komfortabel
mit dem Optionspaket SIMATIC PDM konfigurieren. Nachfolgend werden die entsprechenden
Systemvoraussetzungen aufgelistet und die Vorgehensweise beschrieben:

Konfigurieren

Systemvoraussetzung
STEP 7 ab Version 5.1, Servicepack 2, Hotfix 1 oder PCS7 ab Version 5.2.
In diesem Fall ist die ET 200iS im Hardware Katalog von STEP 7 enthalten. Diagnosealarme,
Prozessalarme, Ziehen & Steckenalarme und Zeitstempelung werden unterstützt.

Vorgehensweise zum Konfigurieren der ET 200iS


1. Starten Sie den SIMATIC Manager.
2. Konfigurieren Sie die ET 200iS mit HW Konfig.
- Neues Projekt anlegen.
- Module aus dem Hardware Katalog in die Konfigurationstabelle ziehen.
3. Konfigurieren Sie die Zeitstempelung (optional).
4. Speichern Sie die Konfiguration bzw. laden Sie die Konfiguration in den DP-Master.

Parametrieren

Systemvoraussetzung
STEP 7 ab Version 5.1, Servicepack 2, Hotfix 1 und Optionspaket SIMATIC PDM ab Version 5.1,
Servicepack 2 oder PCS7 ab Version 5.2.
Um mit PDM online arbeiten zu können, ist eine PROFIBUS-DP-Schnittstelle erforderlich, z. B.
CP5611 (6GK1 561-1AA00). Der CP muss auf die PROFIBUS-DP-Schnittstelle eingestellt sein (im
SIMATIC Manager: Menübefehl Extras > PG/PC-Schnittstelle einstellen).

Vorgehensweise zum Parametrieren der Elektronikmodule


1. Doppelklicken Sie in HW Konfig auf das erste Elektronikmodul in der Konfigurationstabelle.
2. SIMATIC PDM wird mit den aktuellen Parametern und Identifikationsdaten des Moduls
gestartet.
3. Stellen Sie die Parameter des Elektronikmoduls mit SIMATIC PDM ein, speichern Sie die
Parameter (Menübefehl Datei > Speichern) und laden Sie die Parameter mit dem Menübefehl
Gerät > Laden in Gerät in das Elektronikmodul. Beenden Sie SIMATIC PDM.
4. Doppelklicken Sie auf das nächste Elektronikmodul in der Konfigurationstabelle und
wiederholen Sie die Schritte 2 und 3 bis Sie alle Elektronikmodule parametriert haben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


76 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

Vorgehensweise zum Parametrieren des Interfacemoduls


1. Doppelklicken Sie in HW Konfig auf den DP-Slave "IM 151-2" (im oberen Teil des
Stationsfensters). SIMATIC PDM wird gestartet.
2. Stellen Sie die Parameter des Interfacemoduls IM 151-2 ein, speichern Sie die Parameter
(Menübefehl Datei > Speichern) und laden Sie die Parameter mit dem Menübefehl Gerät >
Laden in Gerät in das Interfacemodul. Beenden Sie SIMATIC PDM.

Vorgehensweise zum Parametrieren aller Module der ET 200iS


1. Doppelklicken Sie in HW Konfig auf den DP-Slave "IM 151-2" (im oberen Teil des
Stationsfensters). SIMATIC PDM wird gestartet und alle Module der ET 200iS geladen.
2. Laden Sie die alle Parameter der Module (Menübefehl Datei > Gesamtladen in PG/PC).
3. Parametrieren Sie alle erforderlichen Module. Im linken Teilfenster von SIMATIC PDM können
Sie zu allen Modulen der ET 200iS navigieren.
4. Speichern Sie die Änderungen ab (Menübefehl Datei > Speichern) damit die Datei aktualisiert
wird.
5. Laden Sie alle Parameter in die Module (Menübefehl Gerät > Gesamtladen in Gerät).
Beenden Sie SIMATIC PDM.
Sie können die ET 200iS auch ausschließlich mit SIMATIC PDM parametrieren (nähere
Informationen entnehmen Sie bitte der Onlinehilfe zur SIMATIC PDM).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 77
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.5 PROFIBUS-PA

Um Feldgeräte für den PROFIBUS-PA (PROFIBUS für Prozessautomatisierung) zu konfigurieren,


ist folgendes zu beachten:

DP/PA-Koppler
Der DP/PA-Koppler ist in HW Konfig nicht zu konfigurieren; er ist in der Stationskonfiguration
"unsichtbar". Sie müssen lediglich über die Eigenschaften der PROFIBUS-Schnittstelle des
DP-Masters bzw. des DP-Slaves die Übertragungsgeschwindigkeit des PROFIBUS-Subnetzes auf
45,45 kbit/s einstellen. Der Koppler reduziert die Übertragungsgeschwindigkeit auf 31,25 kbit/s für
die PA-Feldgeräte.

DP/PA-Link
Das DP/PA-Link ist ein Gateway zwischen PROFIBUS-DP und PROFIBUS-PA. Das DP/PA-Link ist
ein DP-Slave, der seinerseits (quasi als "Master") wieder einen PROFIBUS-PA "aufspannt" für den
Anschluss von PROFIBUS-PA-Geräten.
Das Gerät ist als DP-Slave aus dem Fenster "Hardware Katalog" an ein DP-Mastersystem
anzuordnen.
Die Darstellung des DP/PA-Links umfasst neben dem Symbol für das Gerät selbst auch ein
Symbol für das PA-Mastersystem - ähnlich dem DP-Mastersystem. An dieses Symbol sind die
PA-Feldgeräte (PA-Slaves) anzuordnen.
Der PROFIBUS-PA muss für den Anschluss von PA-Geräten mit einer festen
Übertragungsgeschwindigkeit von 45,45 kbit/s laufen.

Vorgehensweise für Konfiguration des DP/PA-Link


1. Installieren Sie die Optionssoftware SIMATIC PDM (PDM=Process Device Manager), um
später die PA-Slaves aus dem Fenster "Hardware Katalog" konfigurieren zu können.
2. Konfigurieren Sie ein DP-Mastersystem.
3. Ziehen Sie das DP/PA-Link (IM 157) aus dem Fenster "Hardware Katalog" auf das
DP-Mastersystem.
4. Markieren Sie das DP/PA-Link, um im unteren Teil des Stationsfensters den DP-Slave-Aufbau
sehen zu können.
5. Der Steckplatz 2 repräsentiert den Master für die PA-Geräte (PA-Master); doppelklicken Sie
daher auf Steckplatz 2, um den PROFIBUS-PA konfigurieren zu können.
6. Klicken Sie im Register "Allgemein" auf die Schaltfläche "Eigenschaften" (unter "Schnittstelle")
und wählen anschließend das Subnetz mit der Übertragungsgeschwindigkeit von 45,45 kbit/s.
7. Konfigurieren Sie anschließend die PA-Geräte.
Die PA-Geräte finden Sie im Fenster "Hardware Katalog" unter "PROFIBUS-PA". Dieser
Eintrag ist nur dann sichtbar, wenn die Optionssoftware SIMATIC PDM installiert ist.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


78 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.6 HART-Baugruppen

HART-Baugruppen sind Analogbaugruppen, an die HART-Messumformer angeschlossen werden


können (HART=Highway Adressable Remote Transducer).
HART-Baugruppen sind für den dezentralen Einsatz an ausgewählten IM 153 (ET 200M)
vorgesehen.
Für die Parametrierung der HART-Messumformer ist das Parametrierungstool SIMATIC PDM zu
starten.

Voraussetzung:
SIMATIC PDM ist auf dem PG/PC installiert.

Darstellung von HART-Messumformern


Die Messumformer (Transducer) für HART-Baugruppen werden in der Konfigurationstabelle
dargestellt wie Schnittstellenmodule.
Beispiel: Die Baugruppe steckt auf Steckplatz 4. Der Messumformer für den ersten Kanal ist dann
dargestellt als Steckplatz 4.1.

SIMATIC PDM starten


• Doppelklicken Sie auf einen der "Steckplätze" für HART-Messumformer.
Da das Parametrierungstool SIMATIC PDM auch für PROFIBUS-PA-Feldgeräte nutzbar ist,
können Sie es auch folgendermaßen starten:
• Ordnen Sie ein PA-Feldgerät per Drag & Drop aus dem Fenster "Hardware Katalog" an ein PA-
Mastersystem an und doppelklicken Sie anschließend auf dieses PA-Feldgerät.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.8 Weitere DP-Slave-Konfigurationen

3.8.7 Konfigurieren von SW-Redundanz

Der Aufbau eines "Warm Standby"-Systems besteht aus:


• zwei S7-Stationen mit je einer PROFIBUS-DP-Master-Schnittstelle
(jede dieser Schnittstellen bildet ein eigenes Subnetz!)
• ein oder mehrere Slaves mit der Eigenschaft "mit aktivem Rückwandbus redundant einsetzbar"
(z. B. ET 200M mit IM 153-3), die an beide Subnetze angeschlossen sind
Diese Konfiguration gewährleistet, dass bei Ausfall einer Station (d. h. einer der beiden DP-Master
fällt aus) die "Reservestation" die Bearbeitung des Anwenderprogramms übernehmen kann. Die
Slaves, die an beide Stationen angeschlossen sind, werden dann von der Reservestation
gesteuert.

Konzept der Projektierung


Bei SW-Redundanz ist der einzelnen Station "nicht anzusehen", dass sie zusammen mit einer
anderen Station redundant betrieben wird. Die Koordinierung zwischen den redundanten Stationen
liegt in der Verantwortung des Anwenders und wird, anders als bei H-Stationen, nicht vom System
unterstützt.
Die ET 200M, die physikalisch nur einmal vorhanden ist, wird in zwei S7-Stationen identisch
projektiert (gleiche Baugruppen, identische Adressen, identische Einstellungen). Um das zu
erreichen, steht in HW Konfig der Menübefehl Bearbeiten > Redundant Einfügen zur Verfügung.

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie die 1. Station mit allen ET 200M (IM 153-3) komplett.
2. Konfigurieren Sie die 2. Station ohne die ET 200M.
3. Markieren Sie die Slaves der 1. Station, markieren das Mastersystem der 2.Station und fügen
Sie diese Slaves im DP-Mastersystem der 2. Station ein (Menübefehl Bearbeiten >
Redundant Einfügen).

Hinweis
Die DP-Slaves müssen in jeder der beiden Stationen konfiguriert werden, d. h. sie erscheinen als
zwei getrennt hantierbare Objekte, - obwohl es sich physikalisch um ein- und denselben DP-Slave
handelt! Wenn Sie Einstellungen bei einem der DP-Slaves ET 200M ändern, müssen Sie daher
diesen geänderten DP-Slave erneut in die andere Station kopieren, um Konsistenz
sicherzustellen!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


80 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

3.9 Intelligente DP-Slaves

3.9.1 Konfigurieren von Intelligenten DP-Slaves

Merkmal eines Intelligenten DP-Slaves ist, dass Ein-/Ausgangsdaten nicht unmittelbar von einem
realen Ein-/Ausgang dem DP-Master zur Verfügung gestellt werden, sondern von einer
vorverarbeitenden CPU - der CPU, die zusammen mit dem CP den DP-Slave bildet.

Unterschied: "Normaler" DP-Slave - Intelligenter DP-Slave


Bei einem "normalen" DP-Slave wie z. B. einem kompakten (ET 200B) oder modularen (ET 200M)
DP-Slave greift der DP-Master auf die dezentralen Ein-/Ausgänge zu.
Bei einem Intelligenten DP-Slave greift der DP-Master nicht auf die angeschlossenen Ein-
/Ausgänge des Intelligenten DP-Slaves, sondern auf einen Übergabebereich im Ein-
/Ausgangsadressraum der "vorverarbeitenden CPU" zu. Das Anwenderprogramm der
vorverarbeitenden CPU muss für den Austausch der Daten zwischen Operandenbereich und Ein-/
Ausgängen sorgen.

Hinweis
Die projektierten E-/A-Bereiche für den Datenaustausch zwischen Master und Slaves dürfen nicht
von E-/A-Baugruppen "besetzt" sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 81
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

Anwendungen
Konfigurationen mit intelligenten DP-Slaves:
• Datenaustausch I-Slave <> Master
• Direkter Datenaustausch Slave > I-Slave

Grundsätzliches Vorgehen
Um einen Intelligenten DP-Slave in ein DP-Mastersystem einzufügen sind zwei Schritte notwendig:
1. Konfigurieren einer Station, in der eine Baugruppe mit PROFIBUS-DP-Schnittstelle (z. B. CPU
316-2 DP) als "DP-Slave" betrieben wird.

2. Konfigurieren einer weiteren Station, in der einem DP-Master dieser DP-Slave (I-Slave)
zugeordnet (d. h. gekoppelt) wird.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


82 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

Konfigurieren des CP 342-5 als DP-Slave


Der CP 342-5 kann für die Betriebsart "DP-Slave" konfiguriert werden. Die Station, in welcher der
CP konfiguriert wurde, ist dann ein "Intelligenter Slave".

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie eine Station mit dem CP 342-5 DP als DP-Slave
(Wählen Sie die Option "DP-Slave" im Register "Betriebsart" des CP).
2. Konfigurieren Sie in einer anderen Station einen DP-Master (CPU mit integrierter PROFIBUS-
DP Schnittstelle oder CP mit PROFIBUS-DP Schnittstelle).
3. Ziehen Sie den CP 342-5 aus dem Fenster "Hardware Katalog" (Ordner bereits projektierte
Stationen) per Drag & Drop auf das Symbol für das DP-Mastersystem ( ).
Ein Dialogfeld wird aufgeblendet, aus dem Sie projektierte Intelligente DP-Slaves auswählen
können.
4. Bestätigen Sie die Auswahl mit "OK".
5. Konfigurieren Sie in der dann erscheinenden Konfigurationstabelle für den DP-Slave die DP-
Kennungen und Adressen für Ein-/Ausgangsbereiche: Ziehen Sie dazu das "Universalmodul"
aus dem Fenster "Hardware Katalog" (Ordner bereits projektierte Stationen) per Drag &
Drop in die Konfigurationstabelle (unterer Teil des Stationsfensters) und doppelklicken
anschließend auf die entsprechende Zeile.

Hinweis
Der Datenaustausch zwischen "vorverarbeitender CPU" und CP 342-5 DP innerhalb des DP-Slaves ist
beschrieben in der SIMATIC NCM-Dokumentation.

Konfigurieren der CPU 31X-2 DP bzw. CPU 41X-..DP als DP-Slave


CPUs mit integrierter DP-Schnittstelle (z. B. CPU 315-2 DP) können für die Betriebsart
"DP-Slave" konfiguriert werden. Die Station, in der diese CPU konfiguriert wurde, ist dann ein
"Intelligenter Slave".
Im Folgenden ist die Vorgehensweise für eine CPU 315-2 DP beschrieben. Die Vorgehensweise ist
bis auf die Auswahl der CPU-Typen gleich (siehe auch Beispiel zur Konfiguration einer S7-400 als
I-Slave).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 83
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie eine Station z. B. mit der CPU 315-2 DP als DP-Slave
(Doppelklicken Sie auf die Zeile 2.1 (Schnittstelle) in der Konfigurationstabelle und wählen Sie
die Option "DP-Slave" im Register "Betriebsart").
Im Register "Konfiguration" können Sie die lokalen E-/A-Adressen und die Diagnoseadresse
einstellen.
2. Konfigurieren Sie in einer anderen Station einen DP-Master (CPU mit integrierter PROFIBUS-
DP Schnittstelle oder CP mit PROFIBUS-DP Schnittstelle).
3. Ziehen Sie die CPU, z. B. 315-2 DP aus dem Fenster "Hardware Katalog" (Ordner bereits
projektierte Stationen) per Drag & Drop auf das Symbol für das DP-Mastersystem
( ).
4. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den Intelligenten DP-Slave und wählen das Register
"Kopplung". In diesem Register treffen Sie die Zuordnung, welche Station hier den Intelligenten
DP-Slave repräsentieren soll.
5. Markieren Sie den Intelligenten DP-Slave und klicken auf die Schaltfläche "Koppeln".
6. Wählen Sie das Register "Konfiguration" und ordnen Sie die Adressen einander zu:
- Für den Datenaustausch mit dem DP-Master über E-/A-Bereiche wählen Sie den Mode
"MS" (Master-Slave)
- Für den Direkten Datenaustausch mit einem DP-Slave oder DP-Master wählen Sie den
Mode "DX" (Direct Data Exchange)
7. Bestätigen Sie die Einstellungen mit "OK".

Konfigurieren der ET 200X (BM 147/CPU) als DP-Slave


Das Basismodul BM 147/CPU wird konfiguriert wie ein intelligenter DP-Slave. Im Gegensatz zu
anderen intelligenten DP-Slaves ist das Basismodul im Fenster "Hardware Katalog" unter
"PROFIBUS-DP/ET 200X/BM147/CPU" zu finden!

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie den DP-Slave ET 200X (mit BM 147/CPU) als eine S7-300-Station.
- Legen Sie eine neue Station vom Stationstyp S7-300 an (Menübefehl Station > Neu).
- Wählen Sie im Fenster "Hardware Katalog" das Verzeichnis PROFIBUS-DP/ET
200X/BM147/CPU.
- Ziehen Sie das Objekt "BM 147/CPU" per Drag & Drop in das leere Stationsfenster.
- Konfigurieren Sie den DP-Slave mit den gewünschten E-/A-Erweiterungsmodulen.
- Speichern Sie die Station (d. h. den intelligenten DP-Slave).
2. Konfigurieren Sie in einer anderen Station einen DP-Master (CPU mit integrierter PROFIBUS-
DP Schnittstelle oder CP mit PROFIBUS-DP Schnittstelle).
3. Ziehen Sie den DP-Slave ET 200X (mit BM 147/CPU) aus dem Fenster "Hardware Katalog"
(Ordner bereits projektierte Stationen) per Drag & Drop auf das Symbol für das DP-
Mastersystem ( ).
4. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den Intelligenten DP-Slave und wählen das Register
"Kopplung". In diesem Register treffen Sie die Zuordnung, welche Station hier den Intelligenten
DP-Slave repräsentieren soll.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


84 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

5. Markieren Sie den Intelligenten DP-Slave und klicken auf die Schaltfläche "Koppeln".
6. Wählen Sie das Register "Konfiguration" und ordnen Sie die Adressen einander zu.
7. Bestätigen Sie die Einstellungen mit "OK".

Konfigurieren der ET 200S (IM 151/CPU) als DP-Slave


Die IM 151/CPU wird konfiguriert wie ein intelligenter DP-Slave. Im Gegensatz zu anderen
intelligenten DP-Slaves dieser DP-Slave im Fenster "Hardware Katalog" unter "PROFIBUS-DP/ET
200S/IM 151/CPU" zu finden!

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie den DP-Slave ET 200S (mit IM 151/CPU) als eine S7-300-Station.
- Legen Sie eine neue Station vom Stationstyp S7-300 an (Menübefehl Station > Neu).
- Wählen Sie im Fenster "Hardware Katalog" das Verzeichnis PROFIBUS-DP/ET
200S/IM151/CPU.
- Ziehen Sie das Objekt "IM 151/CPU" per Drag & Drop in das leere Stationsfenster.
- Konfigurieren Sie den DP-Slave mit den gewünschten E-/A-Elektronikmodulen.
- Speichern Sie die Station (d. h. den intelligenten DP-Slave).
2. Konfigurieren Sie in einer anderen Station einen DP-Master (CPU mit integrierter PROFIBUS-
DP Schnittstelle oder CP mit PROFIBUS-DP Schnittstelle).
3. Ziehen Sie den DP-Slave ET 200S (mit IM 151/CPU) aus dem Fenster "Hardware Katalog"
(Ordner bereits projektierte Stationen) per Drag & Drop auf das Symbol für das DP-
Mastersystem ( ).
4. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den Intelligenten DP-Slave und wählen das Register
"Kopplung". In diesem Register treffen Sie die Zuordnung, welche Station hier den Intelligenten
DP-Slave repräsentieren soll.
5. Markieren Sie den Intelligenten DP-Slave und klicken auf die Schaltfläche "Koppeln".
6. Wählen Sie das Register "Konfiguration" und ordnen Sie die Adressen einander zu.
7. Bestätigen Sie die Einstellungen mit "OK".

Hinweis
Die Namen der CPUs können in der Master-CPU wie auch in der I-Slave CPU / CP frei vergeben werden. Die
Verknüpfung zueinander wird im Register "Kopplung" sichergestellt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

3.9.2 Beispiel zur Konfiguration einer S7-400 als I-Slave

Im Folgenden sollen folgende Konfigurationen erstellt werden:


• Master-Station (Name "DP-Master") mit CPU 417-4 als DP-Master (DPV1).
S7-400-CPUs mit integrierter DP-Schnittstelle sind erst ab Firmware-Version 3.0 als DPV1-
Master einstellbar.
• Slave-Station (Name "DP-Slave") mit CPU 414-3 DP als Intelligentem DP-Slave.
Sie gehen wie beim Konfigurieren von Intelligenten DP-Slaves üblich, in folgenden Schritten vor:

Schritt Vorgehen Erläuterung


1 Anlegen der Master-Station mit CPU 417-4. PROFIBUS-Adresse soll 2 sein.
Name: DP-Master
2 Anlegen der Slave-Station mit CPU 414-3 DP. Die Betriebsart der DP-Schnittstelle der CPU 414-
Name: DP-Slave. 3 DP muss auf "DP-Slave" eingestellt werden.
PROFIBUS-Adresse soll 3 sein.
3 Erste Zeile im Register "Konfiguration" der Ohne eine ausgefüllte Zeile sind die Daten nicht
Slave-Station ausfüllen. Zum neu anlegen einer konsistent. Im Eigenschaftsdialog den Mode "MS"
Zeile auf Schaltfläche "neu" klicken. (Master-Slave) wählen und Voreinstellungen
übernehmen.
4 Einfügen des Intelligenten DP-Slaves in der Aus dem Hardware Katalog unter PROFIBUS-DP
Master-Station aus dem Ordner "bereits wählen Sie aus dem Ordner "bereits projektierte
projektierte Stationen". Stationen" eine CPU 41x und ziehen per Drag &
Drop dieses "Stellvertreter"-Symbol für die
angelegte DP-Slave-Station an das DP-
Mastersystem.
5 Koppeln des eingefügten Intelligenten DP- Erst durch das Koppeln wird das "Stellvertreter"-
Slaves mit der bereits projektierten Slave- Symbol der projektierten Station zugeordnet. Erst
Station. nach der Kopplung können Eingänge des DP-
Slaves Ausgängen des DP-Masters zugeordnet
werden und umgekehrt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


86 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

Wenn Sie beide Stationskonfigurationen der Master-Station und der Slave-Station nebeneinander
legen, ergibt sich folgendes Bild:

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 87
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

Adresszuordnungen treffen

Schritt Vorgehen Erläuterung


Doppelklick auf die Register "Allgemein":
DP-Schnittstelle des Name der Schnittstelle und PROFIBUS-Adresse mit Netzzuordnung. Die
DP-Masters in der PROFIBUS-Adresse soll auf 2 eingestellt sein.
Master-Station
Register "Adressen":
öffnet Dialog mit
mehreren Registern Logische Adresse der DP-Schnittstelle (über diese Adresse referenzieren
Systemmeldungen die Schnittstelle).
Register "Betriebsart":
Option "DP-Master" muss angewählt sein.
Außerdem soll der DP-Modus "DPV1" eingestellt sein.
Die weiteren Register-Inhalte sind für dieses Beispiel nicht relevant.
Doppelklick auf DP- Register "Allgemein":
Slave-Symbol in der Änderbare Bezeichnung des DP-Slave-Symbols und Diagnoseadresse(n).
Masterstation öffnet Bei einem DPV1-Master werden hier zwei Adressen zugeteilt:
Dialog mit mehreren
Die erste Diagnoseadresse ist dem virtuellen Steckplatz 0 (Slot 0) des DP-
Registern
Slaves zugeordnet. Über diese Adresse bekommt der DP-Master Diagnosen
und bzw. Alarme, die keinem Steckplatz des DP-Slaves zugeordnet sind. Im
Beispiel die Adresse 16381.
Die zweite Adresse ist dem virtuellen Steckplatz 2 (Slot 2) des DP-Slaves
zugeordnet. Über diese Adresse bekommt der DP-Master Diagnosen bzw.
Alarme, die der DP-Anschaltung zugeordnet sind. Im Beispiel die Adresse
16380.
(siehe dazu Abschnitt "DP-Slave aus Sicht des DP-Masters").
Register "Kopplung":
Zuordnung zwischen dem DP-Slave-Symbol in der Master-Station und der
projektierten Slave-Station. Wenn eine Zuordnung getroffen ist, erscheint die
Bezeichnung der projektierten Slave-Station im unteren Teil des Registers
unter "Aktive Kopplung".
Register "Konfiguration":
Zuordnung von E-/A-Bereichen zum Datenaustausch zwischen Master-
Station und Slave-Station. Doppelklicken Sie auf die erste Zeile und füllen
Sie die Felder im Folgedialog vollständig aus.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


88 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

Schritt Vorgehen Erläuterung


Doppelklick auf die Register "Allgemein"
DP-Schnittstelle des Name der Schnittstelle und PROFIBUS-Adresse mit Netzzuordnung. Die
DP-Slaves in der PROFIBUS-Adresse soll auf 3 eingestellt sein.
Slave-Station öffnet
Register "Adressen":
Dialog mit mehreren
Registern Logische Adresse der DP-Schnittstelle (über diese Adresse referenzieren
Systemmeldungen die Schnittstelle).
Register "Betriebsart":
Option "DP-Slave" muss angewählt sein. Das Kontrollkästchen
"Programmieren und Status/Steuern..." aktivieren Sie, wenn ein PG/PC am
selben PROFIBUS angeschlossen ist und z. B. Programme über diesen Weg
geladen werden sollen.
Eine Diagnoseadresse ist sichtbar, unter welcher der Intelligente DP-Slave
z. B. einen Ausfall des DP-Masters diagnostizieren kann.
Eine "Adresse für virtuellen Steckplatz 2" ist nur dann sichtbar, wenn der
DP-Master den Modus "DPV1" unterstützt und dieser Modus eingestellt ist.
Diese Adresse kann verwendet werden, um aus dem Anwenderprogramm
des DP-Slaves einen Prozessalarm beim zugeordneten DP-Master zu
erzeugen
(siehe dazu den Abschnitt "DP-Master aus Sicht des DP-Slaves").
DP-Mode: Wenn beim DP-Master der Modus "DPV1" eingestellt ist, sollte
hier auch DPV1 gewählt werden. Ansonsten ist die "Adresse für virtuellen
Steckplatz 2" nicht wählbar.

Register "Konfiguration":

Zur Bedeutung des Registers siehe .


Unterschied: Die Spalte "lokal: ..." kann editiert werden, auch wenn der
Intelligente DP-Slave noch nicht einem DP-Master zugeordnet ist (siehe
Register "Kopplung").
Die weiteren Register-Inhalte sind für dieses Beispiel nicht relevant.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 89
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

DP-Slave aus Sicht des DP-Masters


Im Anwenderprogramm der DP-Master-CPU können Sie über die projektierte Diagnoseadresse
16381, die dem virtuellen Steckplatz 0 (Slot 0) des DP-Slaves zugewiesen ist, Auskunft über den
Zustand des DP-Slaves bekommen. Der Steckplatz 0 ist nach DPV1 Stellvertreter für die gesamte
Slave-Station. Der SFB 54 "RALRM" z. B. zeigt mit dem Ausgangsparameter ID auf diese Adresse,
falls ein Alarm von diesem Slave ausgelöst wurde und der Alarm keinem Steckplatz zugeordnet ist.
Falls der virtuelle Steckplatz 2 dieses DP-Slaves der Alarm-Auslöser ist (d. h. der CPU-Teil), kann
er durch die Diagnoseadresse 16380 identifiziert werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


90 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

DP-Master aus Sicht des DP-Slaves


Im Anwenderprogramm der DP-Slave-CPU können Sie z. B. über die projektierte Diagnoseadresse
8189 Auskunft über einen Ausfall des DP-Masters bekommen.
Wenn Sie im DP-Slave den DPV1-Modus eingestellt haben, dann können Sie z. B. über die
projektierbare Adresse für virtuellen Steckplatz 2 (Slot 2), hier im Beispiel Adresse 8188, im
Anwenderprogramm des DP-Slaves mit SFC 7 "DP_PRAL" im DP-Master einen Prozessalarm
auslösen. Exemplarisch finden Sie unten Ausschnitte aus dem Anwenderprogramm des
DP-Slaves, der den Prozessalarm auslöst und Ausschnitte des Anwenderprogramms des
DP-Masters, der den Prozessalarm auswertet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 91
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

DP-Slave Programm (in CPU des I-Slaves) zum Auslösen eines Prozessalarms
//
// ...
L DW#16#F0F0 //Konstante zur Identifikation eines
//Prozessalarm-auslösenden Ereignisses
//vom I-Slave
T MD 100
//...
CALL "DP_PRAL"
REQ :=M1.0 //Prozessalarm auslösen,
//wenn REQ=1
IOID :=B#16#54 //Eingangsbereich (projektierte
//Adresse = E 8188)
LADDR :=W#16#8188 //Adresse (projektierte
//Adresse = E 8188)
AL_INFO:=MD100 //MD 100 ist eine an den
//DP-Master gerichtete Alarm-Info
//(aus Startinfo des OB 40 im Master
//auslesbar als OB40_POINT_ADDR)
RET_VAL:=MW10 //Rückgabewert (0000, wenn kein Fehler)
BUSY :=M1.1 //Wenn BUSY =1 wurde der Prozessalarm noch
//nicht vom Master quittiert
// ...

DP-Master Programm (in CPU der DP-Masterstation) zur Auswertung des Prozessalarms
// ...
L #OB40_POINT_ADDR //Alarm-Info laden
L DW#16#F0F0 //vergleichen mit Konstante,
//die der I-Slave beim Erzeugen
//des Alarms 'mitgegeben' hat
==I //Alarm-Info kommt vom I-Slave?

SPB m001 //wenn ja, springe in entspr. Programmteil


BEB

m001: CALL FC 100 //Programmteil mit Alarmbearbeitung


//für I-Slave
// ...

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


92 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

3.9.3 Alarm im I-Slave erzeugen mit SFB 75 'SALRM'

Intelligente DP-Slaves mit SFB 75 'SALRM' können im zugeordneten DP-Master Alarme auslösen.
Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Alarmtypen abhängig von der Einstellung DP-Mode:

Alarmtyp DP-Mode: S7-kompatibel DP-Mode: DPV1


Diagnosealarm (OB 82) Ja Ja
Prozessalarm (OB 40 bis 47) Ja Ja
Ziehen-/Steckenalarm (OB 83) Ja (wenn I-Slave diesen Alarm Ja
unterstützt)
Statusalarm (OB 55) Nein Ja
Update-Alarm (OB 56) Nein Ja
Herstellerspezifischer Alarm (OB 57) Nein Ja

Alarm-auslösende Adressen
Jede konfigurierte Adresse im Register "Konfiguration" des I-Slave-Eigenschaftsdialogs können Sie
benutzen, um mit dem SFB 75 Alarme auszulösen. Diese Adressen sind keiner realen Baugruppe
zugeordnet, sondern virtuellen "Steckplätzen".
Die Adressen für "Steckplatz" 0 (Diagnoseadresse) und 2 (Adresse für "Steckplatz" 2) können nicht
dazu benutzt werden, Alarme auszulösen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 93
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

Prinzipielle Funktionsweise der Alarmerzeugung


Das Prinzip der Alarmerzeugung wird anhand eines Diagnosealarms gezeigt.
• Im I-Slave ist die Ausgangsadresse 0 im Register "Konfiguration" für einen virtuellen Steckplatz
vergeben.
• Die Ausgangsadresse 0 wird im Beispiel dazu benutzt, um im DP-Master einen Diagnosealarm
(OB 82) auszulösen.
Mit dem Diagnosealarm müssen per Anwenderprogramm Daten mitgegeben werden (AINFO).
Diese Daten müssen dem prinzipiellen Aufbau der Alarmzusatzinformation entsprechen.
Folgender vereinfachter Aufbau ist z. B. möglich (detailliert ist der Aufbau beschrieben im
Handbuch "System- und Standardfunktionen für S7-300/400", Kap. "Diagnosedaten"):

Hinweis
Die Alarmzusatzinformationen beeinflussen die Baugruppenzustandsdaten und die Fehler-LED
"SF" des I-Slaves. Ebenso werden durch den Alarm die Baugruppenzustandsdaten und Fehler-
LEDs des zugeordneten DP-Masters beeinflusst. Sie müssen daher für die Zusammenstellung der
Daten für die Alarmzusatzinformation die Bedeutung der Diagnose-Datensätze (Datensatz 0 und
Datensatz 1) berücksichtigen!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


94 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

Den Ablauf der Alarmerzeugung können Sie folgendem Bild entnehmen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

3.9.4 Direkter Datenzugriff auf eine Baugruppe im untergeordneten I-Slave

Einführung
Für einen Intelligenten Slave (I-Slave, SIMOTION CPU) gilt normalerweise: Die Adressen für den
Übergabebereich der Daten und die Adresse für die Baugruppe im I-Slave sind unterschiedlich. Die
Anfangsadresse, die eine Baugruppe belegt, kann daher nicht mehr für den Übergabespeicher
verwendet werden. Wenn also der übergeordnete Master auf Daten einer Baugruppe im I-Slave
zugreifen soll, müssen Sie diesen Datenaustausch zwischen Baugruppe und Übergabebereich im
Anwenderprogramm der I-Slave-CPU programmieren.

Ab STEP 7 V5.4, Servicepack 2, haben Sie die Möglichkeit, Baugruppen im I-Slave aus Sicht des
übergeordneten Masters quasi direkt zu adressieren. Die Anfangsadresse der Baugruppe fällt mit
einer entsprechenden Adresse im Übergabespeicher zusammen.
Durch die einfache Zuordnung einer Adresse im Übergabespeicher zu einer Baugruppe im I-Slave
sind fehlerhafte Adressierungen durch ein fehlerhaftes Anwenderprogramm weitgehend
ausgeschlossen.

Voraussetzung
Die CPU/der Controller der I-Slave-Station muss diese Funktion unterstützen. Es können
Einschränkungen hinsichtlich der verwendbaren Baugruppen existieren.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


96 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.9 Intelligente DP-Slaves

Konzept
Das folgende Bild zeigt das zugrunde liegende Konzept. Die Ausgabebaugruppe hat in diesem
Beispiel die Adresse 8. Die CPU der übergeordneten Masterstation adressiert diese
Ausgabebaugruppe unter der Ausgangsadresse 200.

1. Konfigurierte Baugruppe, auf die die CPU in der Master-Station "direkt" zugreifen kann.
2. Register "Konfiguration" des Eigenschaftsdialogs der I-Slave-Station. Wenn die Option
"Baugruppen-Zuordnung" aktiviert ist, dann muss die Adresse der konfigurierten Baugruppen
eingetragen werden. Der Name der Baugruppe mit dieser Adresse erscheint automatisch im
darunter liegenden Feld.
3. Das Anwenderprogramm der CPU in der Master-Station greift quasi direkt auf die Baugruppen
im I-Slave zu.

Regeln
• Wenn Sie das Kontrollkästchen "Baugruppenzuordnung" aktiviert haben, muss auch eine
Baugruppen-Anfangsadresse vorhanden sein und auf dem entsprechenden Steckplatz muss
eine Baugruppen stecken.
• Wenn es sich bei der Baugruppe um eine Eingabebaugruppe handelt, muss der projektierte
Adresstyp auf der Seite des I-Slaves "Ausgang" sein, auf Seite des Masters "Eingang".
• Wenn es sich bei der Baugruppen um eine Ausgabebaugruppe handelt, muss der projektierte
Adresstyp auf Seite des I-Slaves "Eingang" sein; auf Seite des Masters "Ausgang".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 97
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.9 Intelligente DP-Slaves

Vorgehensweise
Die Vorgehensweise unterscheidet sich prinzipiell nicht von der Vorgehensweise beim
Konfigurieren eines "normalen" I-Slaves. Der Unterschied liegt in der Bearbeitung des Dialogs
"Eigenschaften - DP-Slave - Konfiguration":
1. Legen Sie die I-Slave-Station an und konfigurieren Sie alle notwendigen Baugruppen.
2. Legen Sie die Master-Station mit DP-Mastersystem an.
3. Koppeln Sie die I-Slave-Station an die Masterstation; d. h. ziehen Sie den I-Slave aus dem
Hardware Katalog "bereits projektierte Stationen" auf das übergeordnete Mastersystem.
4. Wählen Sie das Register "Konfiguration" und ordnen Sie die Adressen einander zu. Für jede
Baugruppe, auf die Sie von der Masterstation aus "direkt" zugreifen wollen, müssen Sie eine
Zeile anlegen:
- Für den Datenaustausch mit dem DP-Master wählen Sie den Mode "MS" (Master-Slave).
- Wählen Sie die Option "Baugruppen-Zuordnung" und tragen Sie die Anfangsadresse der
Baugruppe ein. Wenn zur eingegebenen Adresse eine Baugruppe existiert, erscheint
automatisch im darunter liegenden Feld der Baugruppenname.
- Wenn die Master-Station bereits konfiguriert ist, dann können Sie auch die Adressen auf
DP-Master-Seite eintragen.
5. Stoßen Sie die Konsistenzprüfung an (Station > Konsistenz prüfen) und beheben Sie
eventuell aufgetretene Fehler.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


98 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

3.10.1 Direkten Datenaustausch projektieren zwischen PROFIBUS-DP-Teilnehmern

Einführung
In einer Konfiguration für den Direkten Datenaustausch (Querverkehr) werden lokale Eingangs-
Adressbereiche eines Intelligenten DP-Slaves oder eines DP-Masters den Eingangs-
Adressbereichen eines PROFIBUS-DP-Partners zugeordnet.
Über diese zugeordneten Eingangs-Adressbereiche empfängt der Intelligente DP-Slave oder der
DP-Master die Eingangsdaten, die der PROFIBUS-DP-Partner seinem DP-Master sendet.

Anzahl anschließbarer PROFIBUS-DP-Partner


Die Summe der PROFIBUS-DP-Partner, welche direkt an einer DP-Schnittstelle angeschlossen
oder mittels Direktem Datenaustausch über diese angesprochen werden, ist Schnittstellen-
spezifisch beschränkt. An der MPI/DP-Schnittstelle können maximal 32 PROFIBUS-DP-Partner
angesprochen werden.

Anwendungen
Mögliche Anwendungsfälle für den direkten Datenaustausch sind:
• Konfiguration mit intelligenten DP-Slaves (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave)
• Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (Datenaustausch Slave > Master)
• Konfiguration mit zwei DP-Mastersystemen (direkter Datenaustausch Slave > I-Slave)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 99
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

Einstieg in die Projektierung


1. Doppelklicken Sie auf die DP-Schnittstelle des konfigurierten Empfängers (DP-Master oder
bereits projektierten I-Slave).
2. Wählen Sie das Register "Konfiguration".
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu", um eine neue Zeile für die Konfiguration des Direkten
Datenaustauschs zu erstellen.
4. Im Folgedialog wählen Sie den Mode "DX" und ordnen die Eingangs-Adressbereiche einander
zu (weitere Informationen in der Online-Hilfe zu diesem Dialog).

Inhalt des Registers "Konfiguration"

• Mode: "DX" für den Direkten Datenaustausch, ("MS" für Master-Slave)


• Partner-DP-Adr. : PROFIBUS-Adresse des DP-Partners
• Partner-Adr. : Adresse des zugeordneten logischen Adressbereichs (Sender)
• Lokale Adr. : Adresse des zugeordneten logischen Adressbereichs (Empfänger)
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe zu diesem Register.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


100 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

3.10.2 Beispiel für das Projektieren des direkten Datenaustauschs

Folgende Konfiguration wird projektiert:


• CPU 417-4 als DP-Master
• CPU 316-2 DP als Empfänger
• CPU 318-2 DP als Sender

Aufgabe
CPU 318-2 DP sendet 8 Worte konsistent zum DP-Master.
CPU 316-2 DP empfängt von diesen Daten die ersten 2 Bytes.

Vorgehensweise
1. Konfigurieren Sie 3 Stationen jeweils mit den CPUs. Vergeben Sie aussagekräftige Namen,
z. B. "DP-Master-Station", "Empfänger-Station", "Sender-Station".
2. Projektieren Sie die Sender- und Empfänger-Station als I-Slave:
- Doppelklicken Sie auf die Zeile DP-Master.
- Wählen Sie das Register "Betriebsart".
- Wählen Sie die Option "DP-Slave".
3. In der Master-Station:
- Ziehen Sie per Drag & Drop das Symbol für CPU 31x 2-DP aus dem Fenster "Katalog"
(PROFIBUS-DP, Ordner "bereits projektierte Stationen") an das DP-Mastersystem.
Es erscheint das Dialogfeld "DP-Slave-Eigenschaften", Register "Kopplung".
- Markieren Sie einen Slave im Feld "Projektierte Slavesteuerungen" und klicken Sie auf die
Schaltfläche "koppeln", anschließend auf "OK".
- Wiederholen Sie den Vorgang, um die zweite, als I-Slave projektierte Station an das
Mastersystem anzuschließen.
4. Projektieren Sie den Adressbereich der Senderstation, so dass über die Adresse E 200 der
DP-Master die Daten von CPU 318-2 DP liest:
- Doppelklicken Sie auf die Zeile DP-Slave der CPU 318-2 DP.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 101
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

- Wählen Sie das Register "Konfiguration" und klicken auf die Schaltfläche "neu". Füllen Sie
die Felder im Eigenschaftsdialog folgendermaßen aus:

Sender-Station (lokal) Mode = MS (Master-Slave)


Adress-Typ = Ausgang
Adresse = 100
PROFIBUS-DP-Partner PROFIBUS-Adresse = 2 (fest, PROFIBUS-Adresse des DP-Masters)
Adress-Typ = Eingang
Adresse = 200
Länge, Einheit, Konsistenz Länge = 8
Einheit = Wort
Konsistenz = Gesamt (gesamte Länge)

5. Projektieren Sie die Adressbereiche des Empfängers:


- Doppelklicken Sie auf die Zeile DP-Slave der CPU 316-2-DP.
- Wählen Sie das Register "Konfiguration" und klicken auf die Schaltfläche "neu". Füllen Sie
die Felder im Eigenschaftsdialog folgendermaßen aus, damit die CPU 316-2 über die
Adresse E 120 auf die Daten zugreift, welche die CPU 318-2 DP ihrem DP-Master schickt:

Empfänger- Mode = DX (Direkter Datenaustausch)


Station (lokal) Adress-Typ = Eingang (fest)
Adresse = 120
PROFIBUS- PROFIBUS-Adresse = 3 (wird zur Auswahl angeboten)
DP-Partner Adress-Typ = Eingang (fest)
Adresse = 200 (wird zur Auswahl angeboten)
Länge, Einheit, wird automatisch von den Einstellungen in der
Konsistenz Sender - Station übernommen.
Ändern Sie die Länge auf 1 (Wort), da nur die ersten 2 Bytes gelesen werden
sollen

Besonderheit
Sie können prinzipiell auch eine größere Adresse als E 200 einstellen, z. B. E 202. STEP 7 passt
dann automatisch die Länge der konsistenten Daten an. Außerdem können Sie eine kleinere
Länge einstellen als der Sender vorgibt (z. B. 1 Byte).

Hinweis
Wenn beim Sender 3 oder mehr als 4 Bytes konsistente Länge eingestellt ist und die Daten mit
SFC 15 (DPWR_DAT) übertragen werden, dann muss der Empfänger immer die SFC 14
(DPRD_DAT) verwenden, auch wenn z. B. nur 1 Byte gelesen wird!
Wenn Sie in diesem Fall Lade-Operationen (L EB..) verwenden, dann wird eine "0" eingelesen
(falscher Wert).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


102 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

Aufruf der SFC 15 im Sender (CPU 318-2 DP)


CALL "DPWR_DAT"
LADDR :=W#16#64 //Anfangsadresse A 100
RECORD :=P#M 10.0 BYTE 16 //Quellbereich für Nutzdaten
RET_VAL:=MW100 //Rueckgabewert

Aufruf der SFC 14 im Empfänger (CPU 316-2 DP)


CALL "DPRD_DAT"
LADDR :=W#16#78 //Anfangsadresse E 120
RET_VAL:=MW100 //Rueckgabewert
RECORD :=P#M 10.0 BYTE 2 //Zielbereich fuer Nutzdaten

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 103
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

3.10.3 DP-Slave (GSD Rev. 5) als Empfänger für Direkten Datenaustausch


projektieren

Ab STEP 7 Version 5.3 können Sie DP-Slaves über GSD-Datei installieren ("Normslaves"), die als
Empfänger für Direkten Datenaustausch projektiert werden können.
Die Projektierung des Direkten Datenaustauschs ("Querverkehr") ist für GSD-Dateien ab Revision
5 möglich.

Schlüsselwörter in der GSD-Datei


Ein DP-Slave mit dem GSD-Eintrag "Subscriber_supp =1" kann als Empfänger (Subscriber)
projektiert werden. In STEP 7 bewirkt dieser Eintrag, dass im Eigenschaftsdialog des DP-Slaves
das Register "Adress-Konfiguration" enthalten ist, in dem Sie die Zuordnung der Eingangs- und
Ausgangsbereiche treffen können.
Ein DP-Slave mit dem Eintrag "Publisher_supp =1" kann als Sender (Publisher) für Direkten
Datenaustausch herangezogen werden. Die Eingangsbereiche eines solchen DP-Slaves können
im Register "Adress-Konfiguration" des Subscribers ausgewählt ("abonniert") werden. DP-Slaves
ohne diesen Eintrag, d. h. ohne "Publisher-Fähigkeit", werden erst gar nicht als Sender für Direkten
Datenaustausch angeboten.
Weitere Einträge in der GSD-Datei werden von STEP 7 automatisch berücksichtigt. Bei der
Konsistenzprüfung z. B. wird die maximale Anzahl von Beziehungen für den Direkten
Datenaustausch berücksichtigt. Wenn diese Anzahl überschritten wird, werden Sie durch eine
Meldung dazu aufgefordert, die Anzahl zu reduzieren.

Konzept
Wie beim Direkten Datenaustausch z. B. zwischen Daten sendenden DP-Slaves und Daten
empfangenden I-Slaves werden Daten ohne Umweg über einen DP-Master direkt zwischen DP-
Slaves ausgestauscht.
Im Unterschied zum Daten empfangenden I-Slave, der die Eingangsdaten eines sendenden DP-
Slaves in einem eigenen lokalen Adressbereich "mithört" werden bei einem Daten empfangendem
"Normslave" die Eingangsdaten des sendenden DP-Slaves (Publisher) direkt auf die Ausgänge
des empfangenden DP-Slaves (Subscriber) abgebildet.
Das bedeutet, dass bei der Projektierung des Empfängers festgelegt wird, ob ein Ausgangsbyte
vom DP-Master oder von einem sendenden DP-Slave (Publisher) versorgt wird.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


104 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

Das folgende Bild verdeutlich beispielhaft den Sachverhalt.

Dargestellt sind zwei Mastersysteme in einer Konfiguration für den Direkten Datenaustausch.
Slave 1 wurde als Empfänger für Direkten Datenaustausch projektiert (Subscriber). Dargestellt ist
der Datenaustausch zwischen Master und Slaves.
Slave 1 gibt die Eingangsdaten des Slave 2 auf seinem Ausgangsdatenbereich Q3 aus. Beide
Bereiche müssen dieselbe Länge haben, mindestens ein Byte.
Slave 1 gibt auch die Eingangsdaten des Slave 3 auf seinem Ausgangsdatenbereich Q2 aus.
Beide Bereiche haben ebenfalls dieselbe Länge.
Für den Master 1 hat Slave 1 (Subscriber) nur den Ausgangsbereich Q1. Die Ausgangsbereiche
Q2 und Q3 sind für ihn praktisch nicht vorhanden.

Regeln und Hinweise


Der Direkte Datenaustausch zwischen Empfänger (Subscriber) und Sender (Publisher) ist
beschränkt auf DP-Slave (Slave-to-Slave-Kommunikation).
Direkter Datenaustausch zwischen DP-Slaves unterschiedlicher Mastersysteme ist möglich.
Voraussetzung ist, dass beide Master am selben PROFIBUS-Subnetz angeschlossen sind.
Ausgangsbereiche des Subscribers sind in der Regel dem DP-Master zugeordnet und können per
Projektierung einem Publisher zugeordnet werden. Es ist auch möglich, einen Ausgangsbereich
weder dem DP-Master noch einem Publisher zuzuordnen. In diesem Fall werden die
Ausgangsbereiche mit "0" belegt. Die Konsistenzprüfung liefert für solche Bereiche eine Warnung.
Der Direkte Datenaustausch ist nicht beschränkt auf Normslaves. Jeder Slave im Hardware
Katalog (Ordner "PROFIBUS DP"), der als Sender bzw. Empfänger für Direkten Datenaustausch
ausgewiesen ist (siehe Infotext im Hardware Katalog), kann verwendet werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 105
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.10 Direkter Datenaustausch (Querverkehr)

Vorgehensweise
1. Importieren Sie die benötigten GSD-Dateien von Slaves, die als Publisher oder Subscriber
konfiguriert werden sollen.
2. Konfigurieren Sie ein Mastersystem mit diesen Slaves.
3. Für einen Slave, der als Subscriber projektiert werden soll, führen Sie folgende Schritte durch,
und zwar für jede in Frage kommende DP-Kennung ("Baugruppe"):
- Doppelklicken Sie auf die DP-Kennung.
- Wählen Sie das Register "Adress-Konfiguration"
- Ordnen Sie die jeweiligen Adressbereiche zu: Entweder dem Master (Voreinstellung) oder
einem Publisher oder keinem Teilnehmer.
Wenn Sie einen Adressbereich der DP-Kennung auf den Mode "DX" einstellen, dann ist
dieser Adressbereich aus Sicht der DP-Master-CPU unsichtbar, d. h. für diesen
Adressbereich gibt es keine logischen Adressen für die DP-Master-CPU. Angezeigt wird im
Dialog der Adressbereich des Publishers (DP-Partner), der die Ausgänge des Subscribers
steuert.
Im Bild oben ist das z. B. der Adressbereich Q2 von Slave 1.
Q2 ist aus Sicht von Master 1 unsichtbar. Bei der Projektierung werden Name, PROFIBUS-
Adresse und logischer Adressbereich für I1 von Slave 3 (Publisher) angezeigt (z. B. I
100).
Wenn Sie einen Adressbereich der DP-Kennung auf den Mode "MS" einstellen, dann ist
dieser Adressbereich aus Sicht der DP-Master-CPU sichtbar, d. h. bei der Projektierung
wird dieser Adressbereich auf logische Ausgangsadressen (z. B. Q 100) abgebildet.
Wenn Sie beim Subscriber einen Adressbereich der DP-Kennung auf den Mode "--"
einstellen, dann ist dieser Adressbereich aus Sicht der DP-Master-CPU unsichtbar und
dieser Bereich wird auch von keinem anderen Teilnehmer gesteuert. Bei der Projektierung
wird dieser Adressbereich nicht auf logische Adressen abgebildet.
In der Online-Hilfe zum Register "Adress-Konfiguration" finden Sie die notwendigen
Angaben zur Auswahl der Adressbereiche und ein Beispiel.
- Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK"
4. Projektieren Sie die übrigen Slaves der Station und den Master mit allen Baugruppen.
5. Speichern und übersetzen Sie die Konfiguration.
6. Laden Sie die Hardware Konfiguration in die Station.
Wenn mehrere Mastersysteme vom Direkten Datenaustausch betroffen sind, müssen die
betroffenen Stationen ebenfalls geladen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


106 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

3.11.1 Arbeiten mit GSD-Dateien

GSD-Datei für DP-Slaves


In einer GSD-Datei (Geräte-Stammdaten-Datei) sind alle Eigenschaften eines DP-Slaves
hinterlegt. STEP 7 benötigt für jeden DP-Slave eine GSD-Datei, damit der DP-Slave im
Baugruppenkatalog angewählt werden kann. Für Fremdgeräte, die DP-Slaves sind, wird eine GSD-
Datei vom Hersteller mitgeliefert.

GSD-Datei für IO-Devices


Ähnlich wie für DP-Slaves gibt es für IO-Devices eine GSD Datei (Generic Station Description), in
der alle Eigenschaften des IO-Devices hinterlegt sind. Allerdings haben diese GSD-Dateien die
Dateiendung "*.xml".

3.11.2 Installieren einer GSD-Datei

Falls ein DP-Slave oder ein IO-Device nicht im Fenster "Hardware Katalog" erscheint, müssen Sie
die entsprechende, vom Hersteller gelieferte GSD-Datei installieren. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, auf GSD-Dateien zurückzugreifen, die in einem anderen Projekt verwendet wurden.

Voraussetzungen
Die benötigten GSD Dateien müssen sich z. B. in einem Verzeichnis auf der Festplatte befinden
oder in einem STEP 7-Projekt, auf das Sie Zugriff haben. GSD-Dateien werden immer mit dem
Projekt zusammen gespeichert, d. h. alle zur Darstellung des Gerätes relevanten Informationen
(auch die Symbole) sind auch im gespeicherten Projekt verfügbar.

Vorgehen
1. Schließen Sie alle Stationen in HW Konfig
2. Wählen Sie den Menübefehl Extras > GSD-Dateien installieren.
3. Im Dialog "GSD-Dateien installieren" wählen Sie die Quelle aus:
Das Verzeichnis, in dem die GSD-Dateien liegen oder
Das STEP 7-Projekt, in dem die GSD-Dateien enthalten sind.
4. Aus der Liste der angezeigten GSD-Dateien wählen eine oder mehrere Dateien aus und
klicken auf die Schaltfläche "Installieren".
Wenn nicht alle Dateien installiert werden konnten oder während der Installation Fehler auftraten,
legt STEP 7 eine Protokolldatei an. Diese Protokolldatei können Sie öffnen, indem Sie auf die
Schaltfläche "Protokoll anzeigen" klicken.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 107
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

Überschreiben von GSD-Dateien


Zur Darstellung von DP-Slaves nutzt STEP 7 GSD-Dateien und Symbole, die in STEP 7 installiert
sind, d. h.
• mit STEP 7 automatisch installiert wurden oder
• nachträglich installiert worden sind
Beim nachträglichen Installieren bzw. Importieren werden die bereits vorhandenen GSD-
Dateien/Symbole nicht vollständig gelöscht, sondern in folgendem Sicherungsverzeichnis abgelegt:
\\Step7\S7data\Gsd\Bkp[Nr.],
wobei [Nr.] eine fortlaufende Nummer ist, die STEP 7 automatisch vergibt.

Wiederherstellen überschriebener GSD-Dateien


Um versehentlich überschriebene GSD-Dateien/Symbole wiederherzustellen, gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie den Menübefehl Extras > GSD-Dateien installieren.
2. Navigieren Sie im dann folgenden Dialogfeld auf das Verzeichnis
\\Step7\S7data\Gsd\Bkp[Nr.].
Achten Sie darauf, dass Sie das gewünschte Sicherungsverzeichnis wählen (u. U. im Explorer
anhand des Datums/Uhrzeit das gewünschte Verzeichnis heraussuchen).
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Öffnen".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


108 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

3.11.3 Wissenswertes zu GSD-Revisions

Die Eigenschaften von DP-Slaves werden durch GSD-Dateien für Projektierungstools verfügbar
gemacht.
Funktionserweiterungen im Bereich der Dezentralen Peripherie haben Auswirkungen auf die GSD-
Spezifikation, z. B. führen sie zur Definition neuer Schlüsselwörter.
Das führt zu einer Versionierung der Spezifikation. Die Version der Spezifikation, nach der sich
eine GSD-Datei richtet, heißt bei GSD-Dateien "GSD-Revision".
Die GSD-Revision ist als Schlüsselwort "GSD_Revision" in GSD-Dateien ab GSD-Revision 1
obligatorisch enthalten. GSD-Dateien ohne dieses Schlüsselwort werden daher von
Projektierungstools als GSD-Revision "0" interpretiert.

STEP 7 V5.1, Servicepack 3


Diese Version von STEP 7 kann GSD-Dateien bis GSD-Revision 4 interpretieren. Das heißt, dass
Sie neue Funktionen auch für DP-Slaves nutzen können, die über GSD (Revision 4) installiert
werden:
• F-Parametrierung von Modulen
• Diagnosemeldungen für Alarmblöcke
• Äquidistanz (Isochron-Modus)

Besonderheiten
Beachten Sie, dass zum Editieren von F-Parametern das Optionspaket COM PROFIsafe installiert
sein muss. Wenn das Optionspaket nicht installiert ist, sind die Parameter nicht sichtbar und
können infolgedessen auch nicht verändert werden. Die F-Parameter bleiben aber bestehen
(Vorgabewerte aus GSD-Datei oder mit COM PROFIsafe geänderte Werte) und werden beim
Erzeugen der Konfiguration mit berücksichtigt (siehe Dokumentation zu dezentralen F-Systemen).
Folgende Funktionen, die in der GSD-Revision 4 möglich sind, werden nicht unterstützt:
• Zweites Parametriertelegramm (extended Parameterization )
• Subscriber-Funktionen (Empfangsfähigkeit für Direkten Datenaustausch/Querverkehr)
• Schlüsselwörter für HART-Parametrierung

STEP 7 V5.3
Diese Version von STEP 7 kann GSD-Dateien bis GSD-Revision 5 interpretieren. Das heißt, dass
Sie neue Funktionen auch für DP-Slaves nutzen können, die über GSD (Revision 5) installiert
werden:
• Verwendung eines DP-Slaves als Empfänger (Subscriber) für den Direkten Datenaustausch
(Querverkehr).
• Redundante Projektierung eines DP-Slaves in einer H-Station.
Ein DP-Slave ist redundant projektierbar, wenn der GSD-Eintrag "Slave_Redundancy_supp =
8" vorhanden ist.
• Uhrzeitsynchronisation für DP-Slaves.
Ein DP-Slave mit dem GSD-Eintrag "Time_Sync_supp = 1" bietet das Register
"Uhrzeitsynchronisation" zur Projektierung dieser Funktion.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 109
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

STEP 7 V5.3 Servicepack 1


Diese Version von STEP 7 kann neben GSD-Dateien für DP-Slaves (bis Revision 5) auch
GSD-Dateien für PROFINET IO-Devices im XML-Format (Generic Station Description)
interpretieren. Die Hantierung beider Formen von GSD-Dateien ist identisch.
Besonderheiten gibt es hinsichtlich der Namensgebung dieser neuen GSD-Dateien und hinsichtlich
der Versionierung. STEP 7 V5.3 Servicepack 1 interpretiert GSD-Dateien mit dem GSDML-
Schema V1.0.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


110 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.11 Arbeiten mit GSD-Dateien

3.11.4 Wissenswertes zu GSD-Dateien für PROFINET IO-Devices

Grundsätzliches
Die Eigenschaften von PROFINET IO-Devices sind nicht in einer Schlüsselwort-basierten Textdatei
hinterlegt (wie bei PROFIBUS DP-Slaves), sondern in einer XML-Datei, deren Struktur und Regeln
von einem GSDML-Schema bestimmt wird.
Die Sprache zur Beschreibung der GSD Dateien ist GSDML (Generic Station Description Markup
Language). Sie wird durch das GSDML Schema definiert.
Ein GSDML-Schema enthält Gültigkeitsregeln, die es erlauben, z. B. die Syntax einer GSD-Datei
zu überprüfen. GSDML-Schemata (in Form von Schema-Dateien) beziehen Hersteller von IO-
Devices von PROFIBUS International.
Funktionserweiterungen im Bereich von PROFINET IO haben Auswirkungen auf die GSDML-
Spezifikation und das zugehörige Schema. Durch eine Funktionserweiterung entsteht eine neue
Version der Spezifikation und des Schemas.

Namen der GSD-Dateien für IO-Devices


Der Aufbau des Namens für eine GSD-Datei wird am folgenden Beispiel erläutert.
"GSDML-V1.0-Siemens-ET200S-20030616.xml"

Namensbestandteil Erläuterung
GSDML Zeichenfolge, mit der jede GSD-Datei für IO-Devices beginnt
V1.0 Version des GSDML-Schemas
Siemens Hersteller
ET200S Name des Gerätes
20030616 Kennzeichnung des Ausgabestands (Datum)
.xml Dateiendung

Im Hardware Katalog werden bei Namensgleichheit immer die GSD-Dateien mit der neuesten
Version bzw. des neuesten Ausgabestands berücksichtigt.

Versionierung der GSD-Dateien für IO-Devices


Für GSD-Dateien gibt es eine zweigeteilte Versionsinformation:
Zum einen wird die Version des GSDML-Schemas angegeben. Dadurch ist festgelegt, welchen
Sprachumfang eine GSD-Datei nutzt.
Zum anderen wird der Ausgabestand in Form eines Datums angegeben. Der Ausgabestand von
GSD-Dateien erhöht sich, wenn z. B eine Fehlerbeseitigung durchgeführt wurde oder eine
Funktionserweiterung eingebracht wurde.
Funktionserweiterungen können zu einer neuen Version des GSDML-Schemas führen. STEP 7
unterstützt eine neue Version des GSDML-Schemas in seiner jeweils aktuellen Version; ggf. mit
Einschränkungen.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 111
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

3.12 DPV1

3.12.1 Wissenswertes über PROFIBUS DPV1

Im Folgenden finden Sie Informationen zu den Themen:


• Neue Mechanismen, die DPV1-Master und DPV1-Slaves mit sich bringen
• Was sich für Sie beim Konfigurieren und Programmieren dieser Komponenten ändert

Zusätzliche Informationen
Im Internet unter den Customer-Support-Seiten ist zu diesem Thema ein FAQ erschienen mit der
Beitrags-ID: 7027576. (Titel "Umstieg auf DPV1"; siehe unter Automatisierungssysteme > SIMATIC
Dezentrale Peripherie > PROFIBUS > Allgemeines).

Woran erkennt man einen DPV1-Master/-Slave?


CPUs der Familie S7-400 mit integrierter DP-Schnittstelle unterstützen die DPV1-Master-
Funktionalität ab Firmware-Version 3.0.
Auch der neue CP 443-5 (DX03) hat die DPV1-Master-Funktionalität.
DP-Slaves, die im Hardware-Katalog von STEP 7 unter ihrem Familiennamen zu finden sind, sind
im Info-Text als DPV1-Slaves zu erkennen.
DP-Slaves, die in STEP 7 über GSD-Dateien eingebracht werden, unterstützen ab GSD-Revision
3 die DPV1-Funktionalität.

Zusätzliche Funktionalität bei DPV1-Geräten (Master/Slaves)


DP-Master und DP-Slaves, die DPV1 unterstützen, haben gegenüber den "alten" Geräten (oft auch
als "Normmaster" bzw. "Normslaves" bezeichnet) folgende, zusätzliche Funktionen:
• Der azyklische Datenaustausch zwischen Master und Slave wird unterstützt (Datensatz
lesen/schreiben, z. B. um einen Slave im Betrieb umzuparametrieren). Die Datensätze einer
Baugruppe und der Aufbau dieser Datensätze ist der Dokumentation der jeweiligen
Baugruppe/ des jeweiligen Moduls zu entnehmen.
• Alarme können von einem DPV1-Slave gestellt werden, die eine Behandlung des
alarmauslösenden Ereignisses in der Master-CPU sicherstellen. Auch im Betriebszustand
STOP werden die Alarmdaten in der CPU ausgewertet (Aktualisierung des Diagnosepuffers
und des Baugruppenzustands); eine OB-Bearbeitung findet aber im STOP nicht statt.
Neben den aus der SIMATIC bekannten Alarmen (z. B. Diagnosealarm bei ET 200M) werden
jetzt auch die neuen Alarme Statusalarm, Update-Alarm und Herstellerspezifischer Alarm
unterstützt.
Anmerkung: auch bei DP-Slaves, die bisher voll in STEP 7 integriert waren (d. h. Slaves, die nicht
über GSD-Datei konfiguriert wurden, sondern über STEP 7-internes Baugruppenwissen), sind
diese Funktionen zum Teil unterstützt worden. Allerdings mit einer S7-spezifischen Bedeutung z.
B. von Datensatz-Inhalten. Neu ist, dass diese Funktionen nun auch unabhängig vom Hersteller
zur Verfügung stehen (z. B. bei DP-Slaves mit GSD-Datei der Revision 3).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


112 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

3.12.2 Konfigurieren von DPV1-Geräten

Umstellen der Schnittstelle des DP-Masters und Anordnen der DP-Slaves


Wenn Sie beim Hardware konfigurieren mit STEP 7 einen DP-Master mit DPV1-Funktionalität in
den zentralen Baugruppenträger stecken, ist die DPV1-Betriebsart voreingestellt. Um die
Betriebsart umzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Doppelklicken Sie auf die Zeile "DP-Master" der CPU in der Konfigurationstabelle. Diese Zeile
repräsentiert die DP-Schnittstelle.
2. Klicken Sie im Eigenschaftsdialog dieser Schnittstelle auf die Klappliste "DP-Mode" und wählen
die gewünschte Betriebsart:
- "S7-kompatibel", wenn keine DPV1-Funktionen genutzt werden
- "DPV1", wenn DPV1-Funktionen genutzt werden.
3. Ordnen Sie die benötigten DP-Slaves am DP-Mastersystem an.
Dabei gilt:
- An einer DP-Schnittstelle mit DPV1-Betriebsart können prinzipiell auch DP-Slaves
betrieben werden, die diese Funktionalität nicht unterstützen (z. B. DP-Slaves mit
GSD-Revision < 3).
- An einer DP-Schnittstelle in der Betriebsart "S7-kompatibel" können prinzipiell auch
DPV1-Slaves betrieben werden. Die DPV1-Funktionalität wird dann automatisch
abgeschaltet. Herstellerspezifische Projektierungsregeln bei bestimmten DP-Slaves
können allerdings zwingend einen DPV1-Betrieb fordern, so dass Sie diese DP-Slaves
nicht an das DP-Mastersystem anordnen können (wird automatisch beim Konfigurieren
geprüft)!

Konsequenzen bei Umschaltung der DP-Master-Schnittstelle


Fall 1: DP-Master-Schnittstelle soll auf "DPV1" umgestellt werden:
Die bisher angeschlossenen DP-Slaves ohne DPV1-Funktionalität können Sie weiterhin an dieser
Schnittstelle betreiben.
Fall 2: DP-Master-Schnittstelle soll von "DPV1" auf "S7-kompatibel" umgestellt werden:
STEP 7 prüft, ob alle DP-Slaves auf diese Betriebsart umgestellt werden können. Falls ein
DP-Slave zwingend eine DPV1-Funktionalität erfordert, z. B. ein Alarm zwingend aktiviert sein
muss, dann kann dieser DP-Slave nicht an dem DP-Master in der Betriebsart "S7-kompatibel"
betrieben werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 113
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

Änderungen im Aufbau eines DPV1-Slaves


DPV1-Slaves haben ein neues Steckplatzmodell ("Slotmodell") gegenüber den bisher bekannten.
Die Auswirkungen für Sie als STEP 7-Anwender sind aber gering.
Wie bisher adressieren Sie i. d. R. die dezentralen Ein-/Ausgänge über logische Adressen. Die
Umsetzung der Steckplatz-Adresse in eine logische Adresse geschieht automatisch bzw.
dialoggeführt beim Konfigurieren eines DP-Slaves. Die Zuordnung zwischen Steckplatz und
Adresse in der Konfiguration entspricht dabei der Zuordnung, die Sie über Adressumrechnungen
im Anwenderprogramm ermitteln können (Umrechnung der physikalischen Adresse in ein logische
und umgekehrt – mittels SFC 5 und SFC 49).
Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2, beginnen die Steckplätze in der Detailsicht eines DPV1-Slaves
immer mit Steckplatz 1. Das hat zur Folge, dass bei DP-Slaves, die nicht über GSD-Datei
projektiert werden, die DP-Anschaltung (z. B. eine IM 153) auf Steckplatz 2 sichtbar wird.

Diagnoseadresse
Die Diagnoseadresse eines DP-Slaves ändert sich durch die Umstellung nicht. Bei DPV1-Slaves
wird sie automatisch dem "virtuellen" Steckplatz "0" als Stationsstellvertreter zugeordnet.
Generell gilt folgende Zuordnung:
• Dem virtuellen Steckplatz 0 mit seiner Diagnoseadresse werden Diagnosen und Alarme
zugeordnet, die nur dem gesamten DP-Slave zugeordnet werden können: z. B. Alarme von
Baugruppen auf nicht projektierten Steckplätzen, Stationsausfall/Stationswiederkehr (OB 86):
• Den übrigen Steckplätzen mit ihrer jeweiligen Anfangsadresse werden Diagnosen und Alarme
zugeordnet, die von dieser Baugruppe ausgehen (z. B. von einer DP-Anschaltung IM 153-2 auf
Steckplatz 2).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


114 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

3.12.3 Programmieren von DPV1-Geräten

Neue Alarm-OBs für DPV1-Ereignisse


DPV1-Slaves können Alarme auslösen. Für Diagnosealarme, Prozessalarme, Ziehen-
/Steckenalarme können Sie die entsprechenden OBs verwenden, die das Betriebssystem der S7-
CPUs bisher auch schon zur Verfügung stellte.
Neu sind OBs für folgende Alarme:

DPV1-Alarm OB Erläuterung
Statusalarm OB 55 Der Statusalarm kann ausgelöst werden, wenn der
Betriebszustand einer Baugruppe bzw. eines Moduls
wechselt, z. B. von RUN nach STOP.
Eine genaue Beschreibung der Ereignisse, bei denen
ein Statusalarm ausgelöst wird, können Sie der
Dokumentation des jeweiligen Herstellers des DPV1-
Slaves entnehmen.
Update-Alarm OB 56 Ein Update-Alarm kann ausgelöst werden, wenn ein
Steckplatz umparametriert wurde. Das kann z. B.
durch lokalen oder durch entfernten Zugriff auf die
Parameter verursacht worden sein.
Eine genaue Beschreibung der Ereignisse, bei denen
ein Update-Alarm ausgelöst wird, können Sie der
Dokumentation des jeweiligen Herstellers des DPV1-
Slaves entnehmen.
Herstellerspezifischer OB 57 Das Ereignis, das den herstellerspezifischen Alarm
Alarm auslöst, kann vom Hersteller eines DPV1-Slaves
festgelegt werden

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 115
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

Neue SFBs und SFCs für Zugriffe auf DPV1-Slaves


Zum besseren Verständnis sind in der folgenden Tabelle die neuen Schnittstellen mit ihren
Funktionen im Vergleich zu den bisher bekannten Schnittstellen - wo möglich - dargestellt.
Ausführliche Informationen finden Sie in der Beschreibung zu den SFBs/SFCs sowie zu den neuen
OBs. Eine Umstellung bestehender Projekte auf die neuen SFBs/SFCs ist nicht zwingend
notwendig. Sie sollten die neuen SFCs/SFBs aber beim Anlegen neuer Projekte mit DPV1-
Projektierung verwenden, um die volle Funktionalität bei DPV1 zu nutzen.

Funktion Schnittstelle bisher Schnittstelle neu (DPV1) Bemerkungen


Datensatz lesen SFC 59 RD_REC SFB 52 RDREC -
Datensatz schreiben SFC 58 WR_REC SFB 53 WRREC -
Alarm von einem DP- - SFB 54 RALRM Der SFB muss in dem
Slave empfangen OB aufgerufen
werden, den der Alarm
auslöst.

Hinweis
Wenn ein DPV1-Slave über GSD-Datei projektiert ist (GSD ab Rev. 3) und die DP-Schnittstelle des
DP-Masters ist auf "S7-kompatibel" eingestellt, dürfen im Anwenderprogramm keine Datensätze mit
SFC 58/59 bzw. SFB 53/52 von den E/A-Baugruppen gelesen bzw. beschrieben werden. Der DP-
Master adressiert in diesem Fall den falschen Steckplatz (projektierter Steckplatz+3).
Abhilfe: Schnittstelle des DP-Masters auf "DPV1" umstellen.

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116 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

Checkliste für die Überprüfung bestehender Anwenderprogramme


Folgende Abschnitte des bestehenden Anwenderprogramms sind zu prüfen, wenn Sie mit STEP 7
ab V5.1, Servicepack 2 die Konfiguration bearbeitet haben und die Schnittstelle auf "DPV1"
umgestellt haben:

Funktion Was ist zu prüfen?


Adressumrechnungen Wenn Sie im Anwenderprogramm Adressumrechnungen verwendet haben (SFC
5, SFC 49, SFC 50), dann müssen Sie für DP-Slaves, die über GSD-Dateien
projektiert wurden, die Zuordnung Steckplatz <-> logische Anfangsadresse
prüfen. Zusätzlich hat Steckplatz 0 eine Adresse.
• DP-Slave über GSD-Datei eingebunden:
Während bisher die erste E-/A-Baugruppe des DP-Slaves von den SFCs
dem Steckplatz 4 zugeordnet wurde, ist jetzt die erste E-/A-Baugruppe dem
Steckplatz 1 zugeordnet (wie in der Hardware-Konfiguration sichtbar).
• DP-Slave in STEP 7 integriert (z. B. ET 200M):
Anschaltungsbaugruppe (Steckplatz 2) hat eigene Adresse.
Diagnose auslesen mit Die ursprünglich vergebene Diagnoseadresse funktioniert auch weiterhin. Intern
SFC 13 ordnet STEP 7 dieser Adresse den Steckplatz 0 zu.
Der Diagnosedatensatz der DPV1-Slaves ist allerdings anders aufgebaut (siehe
Beschreibung der DP-Slaves, bei ET 200M z. B. auch unter dem Stichwort
"erweiterte Diagnose").
Datensätze Wenn Sie mit der SFC 58 "WR_REC" Datensätze zu einem DPV1-Slave
lesen/schreiben übertragen oder mit der SFC 59 "RD_REC" Datensätze von einem DPV1-Slave
lesen und dieser im DPV1-Mode arbeitet, bewertet der DP-Master die vom Slave
erhaltene Fehlerinformation wie folgt: Liegt die Fehlerinformation in den
Bereichen W#16#8000 bis W#16#80FF oder W#16#F000 bis W#16#FFFF, reicht
der DP-Master die Fehlerinformation an die SFC weiter. Liegt sie außerhalb, gibt
er den Wert W#16#80A2 an die SFC und suspendiert den Slave. Zur
Beschreibung der von DPV1-Slaves stammenden Fehlerinformationen siehe
"Alarm von einem DP-Slave empfangen mit dem SFB 54 "RALRM" STATUS[3]"".
Siehe auch: Sprünge in Sprachbeschreibungen, Baustein-Hilfen, Systemattribute
Systemzustandsliste Wenn Sie die SFC 51 (RDSYSST) benutzen, um z. B.
auslesen Baugruppenzustandsinformation oder Baugruppenträger /
Stationszustandsinformation auszulesen, müssen Sie auch die geänderte
Bedeutung der Steckplätze und den zusätzlichen Steckplatz 0 (s. o.)
berücksichtigen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 117
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

Beispiel 1: Auswerten von Alarminfos aus OB 40 mit SFB 54 "RALRM"


Eine dezentral angeordnete S7-Digitaleingabebaugruppe (Anfangsadresse 288) löst einen
Prozessalarm aus. Im OB 40 soll mittels Aufruf des SFB 54 "DP_ALRM" die
Alarmzusatzinformationen dieser Baugruppe ausgelesen werden. Es wird geprüft, ob der erste
Kanal einen Prozessalarm ausgelöst hat.
Die Alarmzusatzinformationen könnten bei S7-Baugruppen auch direkt aus der Startinformation
des OB 40 ausgelesen werden. Die DPV1-Norm lässt aber prinzipiell bis zu 59 Bytes
Alarmzusatzinformationen zu - zuviel für die Startinformation des OB 40.
Die Erläuterung zum SFB 54 sowie die Struktur der Alarmzusatzinformationen bei
unterschiedlichen Alarmtypen finden Sie im Handbuch "Systemsoftware für S7-300/400 System-
und Standardfunktionen" bzw. in der entsprechenden Online-Hilfe.
// ...
// ...
//Schalter fuer alarmausloesende Adresse (288)
L DW#16#120
T "MD10"

CALL "RALRM" , "DB54"


MODE :=1 //Funktionsmodus: 1=alle
//Ausgangsparameter setzen
//(d. h. F_ID ohne Wirkung)
F_ID :="MD10" //Anfangsadresse des Steckplatzes,
//von dem ein Alarm zugelassen wird
MLEN :=8 //Max. Laenge der Alarmzusatzinfo in
//Bytes (z. B. fuer Kanalstatus der
//Baugruppe)
NEW :="Alarm_neu" //Alarm empfangen ? (ja = 1)
STATUS:="DP_RALRM_STATUS" //Rueckgabewert mit
//Funktionsergebnis/Fehlermeldung
ID :="Slotadresse_Alarm" //Anfangsadresse des Steckplatzes,
//von dem ein Alarm empfangen wurde
LEN :="Laenge_Alarminfo" //Laenge der Alarmzusatzinfo
//(4 Byte Kopfinfo + z. B. 4 Byte
//bei S7-E/A-Baugruppen)
TINFO :=P#M 100.0 BYTE 28 //Zeiger fuer
//OB-Startinfo+Verwaltungsino:
//28 Bytes ab MB 100
AINFO :=P#M 130.0 BYTE 8 //Zeiger fuer Zielbereich der
//Kopfinfo + Alarmzusatzinfo
//max. 59 Bytes)
U M 124.0 //Ist Eingang 1 (Bit 0) der
//Alarmausloeser?
SPB Alrm
BEA
Alrm: S A 0.0 //Alarmbearbeitung
// ...

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


118 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

Beispiel 2: Auswerten von Diagnosedaten im OB 82 mit SFB 54 "RALRM"


Der Zielbereich für Diagnosedaten soll ausreichen für die Standard-Diagnose (6 Bytes), für die
kennungsspezifische Diagnose (3 Bytes für 12 Steckplätze) sowie die für die Auswertung der
gerätespezifischen Diagnose (nur Modulstatus, das sind weitere 7 Bytes).
Für weitergehende Auswertung (Kanalspez. Diagnose) wären zusätzliche Bytes zu reservieren,
sofern der DP-Slave diese Funktion unterstützt.

// ...
// ...
L 120 //Anfangsadresse festlegen fuer
//Modul/Station,
T "Slotadresse_Diag" //von der Diagnose geholt werden
//soll

CALL "RALRM" , "DB54"


MODE :="Alle_Params" //1 = Alle Ausgangsparameter
//werden gesetzt
F_ID :="Slotadresse_Diag" //Anfangsadresse des Steckplatzes,
//von dem Diagnose geholt werden
//soll
MLEN :=20 //Max. Laenge der Diagnosedaten in
//Bytes
NEW :="neu" //irrelevant
STATUS:="RET_VAL" //Funktionsergebnis, Fehlermeldung
ID :="Slotadresse_Alarm" //Anfangsadresse des Steckplatzes,
//von dem ein Alarm empfangen wurde
LEN :="Laenge_Alarminfo" //Laenge der Alarmzusatzinfo
//(4 Byte Kopfinfo+16 Bytes
//Diagnosedaten
TINFO :=P#M 100.0 BYTE 28 //Zeiger fuer OB-Startinfo+
//Verwaltungsinfo: 28 Bytes ab MB
//100
AINFO :=P#M 130.0 BYTE 20 //Zeiger auf Zielbereich, in dem
//die Diagnosedaten abgelegt
//werden sollen

// ...
//Struktur der abgelegten Diagnosedaten:
// MB 130 bis MB 133: Kopfinfo (Laenge, Identifier, Steckplatz)
// MB 134 bis MB 139: Standard-Diagnose (6 Bytes)
// MB 140 bis MB 142: Kennungsspezifische Diagnose (3 Bytes)
// MB 143 bis MB 149: Modulstatus (7 Bytes)
// ...
U M 141.0 //Steckplatz 1 mit Fehler?
SPB stp1

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 119
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

BE

stp1: L MB 147 //Modulstatus Steckpl. 1 bis 4 holen


UW W#16#3 //Stecklpl 1 herausfiltern
L W#16#2 //2-Bit-Status 'wrong module'
//falsche Baugruppe gesteckt
==I
S A 0.1 //Reaktion auf falsches Modul

L MB 147 //Modulstatus Steckpl. 1 bis 4 holen


UW W#16#3 //Stecklpl 1 herausfiltern
L W#16#1 //2-Bit-Status 'invalid data'
//ungueltige Nutzdaten
==I
S A 0.2 //Reaktion auf ungueltige Nutzdaten
//..

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


120 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

3.12.4 Das Steckplatzmodell der DPV1-Slaves bei I-Slaves

Im Folgenden geht es darum, die Zuordnung von Adressen (E-/A-Adressen und


Diagnoseadressen) zu den Steckplätzen (Slots) im DPV1-Modell sichtbar zu machen.
Insbesondere die Adressen, die keine Nutzdaten transportieren, und deren Projektierung sollen
besonders betrachtet werden.

Das Steckplatzmodell bei DPV1


Bei DPV1 (IEC 61158) ist ein Slave genauso wie bei DP (EN 50 170) aus Steckplätzen (Slots)
aufgebaut. Die Nummern der Steckplätze sind 0, 1, ...n. Der Steckplatz 0 - dieser Steckplatz ist
neu - hat herausragende Bedeutung, weil er Stellvertreter des gesamten DP-Slaves ist.
Stellvertreter bedeutet, dass z. B. Alarme, die vom Steckplatz 0 ausgelöst wurden, vom gesamten
DP-Slave kommen und nicht von einem ganz bestimmten Steckplatz innerhalb des DP-Slaves.
Diagnosen, die von diesem Steckplatz kommen, sind dem DP-Slave insgesamt zugeordnet und
nicht einem einzelnen Steckplatz bzw. einer einzelnen Baugruppe.

Exkurs: Adressen für DP-Schnittstellen


Aus Sicht der CPU gibt es für jede ihrer Schnittstellen eine separate logische Adresse.
Die Adresse finden Sie im Register "Adressen" sowohl der Master- als auch der Slave-Schnittstelle
(Doppelklick auf die Zeile "DP" in der Konfigurationstabelle).
Diese Adressen haben nichts mit dem Steckplatzmodell von DP-Slaves zu tun, sondern dienen
lediglich zur CPU-internen Identifikation von z. B. einem Ausfall der Schnittstelle. Für das
Anwenderprogramm ist diese Adresse von geringer Bedeutung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 121
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

Steckplätze und Adressen für Nutzdaten


Generell gilt, dass jeder Hersteller eines DP-Slaves frei bestimmen kann, welche Daten von
welchem Steckplatz kommen.
Bei DP-Slaves, die über STEP 7-internes Baugruppenwissen in STEP 7 projektiert werden (oft
auch als "S7-Slaves" bezeichnet) befindet sich die erste E-/A-Baugruppe immer auf Steckplatz 4.
Im Gegensatz dazu können DP-Slaves, die über GSD-Datei in STEP 7 installiert werden,
Nutzdaten ab Steckplatz 1 haben.
Da dezentrale Peripheriedaten in der Regel wie zentrale Peripheriedaten über ihre Adressen
angesprochen werden, bedeutet das für S7-Slaves, dass Nutzdaten ab der Anfangsadresse des
Steckplatzes 4 adressiert werden.
Das gilt auch für Intelligente DP-Slaves. Bei Intelligenten DP-Slaves können Sie E-/A-
Speicherbereiche des Slaves über eine Tabelle (Register "Konfiguration") den E-/A-
Speicherbereichen des Masters zuordnen. Während des Betriebes (zyklischer Datenaustausch)
werden dann die Daten, die Sie im Anwenderprogramm des Intelligenten DP-Slaves in diese
Speicherbereiche transferieren, in die zugeordneten Speicherbereiche des Masters übertragen.
Allerdings bleibt Ihnen beim Projektieren der Adressen die Nummer des Steckplatzes verborgen,
weil die Grenzen der Steckplätze nicht durch reale Baugruppen gebildet werden (wie z. B. bei
ET 200M), sondern durch frei bestimmbare Längen der jeweiligen E-/A-Bereiche. Man spricht in
diesem Fall auch von "virtuellen" Steckplätzen.
Wichtig für das Verständnis der Adresszuordnungen ist:
• Der Intelligente Slave hat zusätzlich zu seinen "realen" Steckplätzen "virtuelle" Steckplätze, die
sich im Speicherbereich befinden.
• Die virtuellen Steckplätze werden wie die realen Steckplätze über logische Adressen
angesprochen. Im Fall eines "normalen" DP-Slaves wie z. B. ET 200M über die
Anfangsadresse einer Baugruppe, beim I-Slave über die projektierte Adresse im Register
"Konfiguration" (E/A-Bereich).
• Die Adressen der virtuellen Steckplätze sind aus Sicht des DP-Masters andere als aus Sicht
des DP-Slaves. Die Zuordnung ist projektierbar. Derselbe DP-Slave-Steckplatz wird daher i. d.
R. vom DP-Master unter einer anderen Adresse angesprochen als vom DP-Slave.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


122 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

Beispiel für eine Adresszuordnung bei Nutzdaten

Bisher schaut die Zuordnung der "virtuellen" Steckplätze also folgendermaßen aus.

Beispiel- Bedeutung (für DP- Steckplatz Bedeutung (für DP- Beispiel-


Adresse aus Slave) (nicht sichtbar beim Master) Adresse aus
Sicht des DP- Projektieren) Sicht des DP-
Slaves Masters
0
1
2
3
E2 Gelesen wird über 4 ... was der Master in das A 4
Eingangsbyte 2 das, ... Ausgangsbyte 4
geschrieben hat.
A5 Was im Slave auf 5 ... kann im Master als E6
Ausgangsbyte 5 Eingangsbyte 6 gelesen
geschrieben wurde ... werden
E8 ... 6 ... A8
...
35

Tipp: die Steckplatzzuordnung wird in der Adressübersicht der Master-CPU bzw. der Slave-CPU
angezeigt.

Steckplätze und Adressen für Systeminformationen


Adressen für Systeminformationen werden dazu genutzt, um z. B. Diagnoseinformationen oder
Informationen über Betriebszustandsübergänge hantieren zu können.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 123
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.12 DPV1

Adressen des DP-Slaves


Die Systeminformationen eines DP-Slaves sind auch Steckplätzen zugeordnet. Relevant für die
Betriebsart DPV1 sind in diesem Zusammenhang folgende Steckplätze:
• Steckplatz 0 (Stationsstellvertreter):
Über die Adresse dieses virtuellen Steckplatzes aus Sicht des DP-Masters diagnostiziert der
DP-Master einen Ausfall bzw. Wiederkehr des Intelligenten DP-Slaves.
Über die Adresse dieses virtuellen Steckplatzes aus Sicht des DP-Slaves diagnostiziert der
Intelligente DP-Slave einen Ausfall bzw. Wiederkehr des DP-Masters.
• Steckplatz 2 (bei "normalen" DP-Slaves die DP-Anschaltung):
Über die Adresse dieses virtuellen Steckplatzes aus Sicht des DP-Masters kann der
DP-Master einen Betriebszustandswechsel des DP-Slaves feststellen.
Über die Adresse dieses virtuellen Steckplatzes aus Sicht des DP-Slaves kann der DP-Slave
einen Betriebszustandswechsel des DP-Masters feststellen.
• Nicht relevant für Intelligente DP-Slaves sind die Steckplätze 1 und 3.
In der Tabelle unten finden Sie eine Zuordnung für die Steckplätze 0 bis 3 ("virtuelle" Steckplätze).
Unterhalb der Tabelle sind die Registerbezeichnungen beim Konfigurieren der Masterstation und
der Slave-Station angegeben.
In STEP 7 werden die Adressen automatisch "von oben nach unten" vergeben, damit kein Konflikt
mit Nutzdaten auftritt. Sie sollten die vorgeschlagenen Adressen übernehmen, auch wenn sie
änderbar sind. Wenn das Anwenderprogramm auf unterschiedlichen CPUs laufen soll, dann prüfen
Sie, ob die Adressen auch im Adressbereich der "kleinsten" CPU liegen.

Beispiel- Bedeutung Steckplatz Bedeutung Beispiel-


Adresse aus (für DP-Slave) (nicht sichtbar beim (für DP-Master) Adresse aus
Sicht des Projektieren) Sicht des
DP-Slaves DP-Masters
8189 Stationsausfall / 0 Stationsausfall / 16381
Stationswiederkehr des Stationswiederkehr des
DP-Masters DP-Slaves
(siehe 1) (siehe 3)
- Nicht relevant 1 Nicht relevant -
8188 Betriebszustands- 2 Betriebszustands- 16380
übergang des DP- übergang des DP-
Masters Slaves
(siehe 2) (siehe 4)
- Nicht relevant 3 Nicht relevant -
Nutzdaten (siehe oben) 4 ... 35 Nutzdaten (siehe oben)
1) Doppelklick auf DP-Schnittstelle des Intelligenten DP-Slaves (z. B. CPU 414-3 DP) in der Slave-Station, Register
"Konfiguration", Eingabe in der Tabelle im Feld "Diagnose" möglich.

2) Doppelklick auf DP-Schnittstelle des Intelligenten DP-Slaves (z. B. CPU 414-3 DP) in der Slave-Station, Register
"Betriebsart", Eingabe unter der Option "DP-Slave" im Feld "Adresse für virtuellen Steckplatz 2" möglich.

3) Doppelklick auf DP-Slave-Symbol in der Masterstation, Register "Allgemein", Eingabe unter "Adressen" im Feld
"Diagnoseadresse" möglich.

4) Doppelklick auf DP-Slave-Symbol in der Masterstation, Register "Allgemein", Eingabe unter "Adressen" im Feld
"Adresse für virtuellen Steckplatz 2" möglich.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


124 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.12 DPV1

Zusammenfassung
Die Konfiguration des Intelligenten DP-Slaves sieht mit offengelegten virtuellen Steckplätzen
folgendermaßen aus:

Prozessalarm auslösen mit SFC 7


Mit SFC 7 können Sie aus dem Anwenderprogramm der CPU des I-Slaves heraus für jede
projektierte Adresse einen Prozessalarm auslösen. Das gilt sowohl für Nutzdatenadressen aus
dem E-/A-Bereich als auch für die Adresse des virtuellen Steckplatzes 2.
Im Anwenderprogramm des I-Slaves verwenden Sie für die SFC 7 z. B. die in der Spalte "lokal ..."
projektierten E-/A-Adressen.
Im Anwenderprogramm des Masters wird daraufhin ein Prozessalarm ausgelöst. Als alarm-
auslösende Adresse wird in der Startinformation des Prozessalarm-OB (z. B. OB 40) die Adresse
mitgegeben, die Sie in der Spalte "PROFIBUS-DP-Partner" projektiert haben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 125
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.13 Diagnose-Repeater

3.13 Diagnose-Repeater

3.13.1 Konfigurieren und Inbetriebnehmen des Diagnose-Repeaters

Der Diagnose-Repeater ist ein Repeater mit der Fähigkeit, ein Segment eines RS 485-PROFIBUS-
Subnetzes (Kupferleitung) im laufenden Betrieb zu überwachen und Leitungsfehler per
Diagnosetelegramm an den DP-Master zu melden. Über ein HMI können dann Fehlerort und
Fehlerursache im Klartext angezeigt werden.
Der Diagnose-Repeater ermöglicht durch seine Leitungsdiagnose im laufenden Betrieb,
Leitungsfehler frühzeitig zu erkennen und zu lokalisieren. Damit reduziert sich die Dauer eines
Anlagenstillstands.

Konfigurieren des Diagnose-Repeaters


Den Diagnose-Repeater finden Sie im Hardware Katalog unter "PROFIBUS
DP\Netzkomponenten\Diagnostic Repeater". Der Diagnose-Repeater ist wie ein "Normslave" zu
konfigurieren (an das Mastersystem eines DP-Masters anschließen).

Funktionsweise des Diagnose-Repeaters


Um im Betrieb eine Störstelle lokalisieren zu können, muss der Diagnose-Repeater die Topologie
des PROFIBUS-Subnetzes kennen, an dem er angeschlossen ist. Durch die Funktion
"Leitungsdiagnose vorbereiten" misst der Diagnose-Repeater die Entfernungen zu allen
Teilnehmern.
Die Entfernung der Teilnehmer speichert der Diagnose-Repeater intern in einer Tabelle. Der
Diagnose-Repeater merkt sich auch, an welchem Segment er den Teilnehmer erkannt hat.
Wenn er im Betrieb die Entfernung einer Störstelle ermittelt, lässt sich mit dieser Tabelle
feststellen, zwischen welchen Teilnehmern die Störstelle liegt.
Der Diagnose-Repeater verbindet 3 Segmente miteinander. Nur an den Segmenten DP2 und DP3
kann der Diagnose-Repeater die Topologie ermitteln und im Betrieb die Störstellen lokalisieren,
weil dort eine entsprechende Messschaltung eingebaut ist. Das folgende Bild zeigt den Diagnose-
Repeater (DR) mit seinen Anschlüssen.

Voraussetzungen für die Inbetriebnahme


Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
• Das PG muss am PROFIBUS-Netz angeschlossen sein, um die Topologieermittlung starten zu
können.
• Der Aufbau des PROFIBUS-Subnetzes mit angeschlossenem Diagnose-Repeater entspricht
den Vorgaben und Regeln aus der Dokumentation zum Diagnose-Repeater.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


126 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.13 Diagnose-Repeater

Inbetriebnehmen des Diagnose-Repeaters mit STEP 7


Um im Betrieb eine Störstelle lokalisieren zu können, muss der Diagnose-Repeater die Topologie
des PROFIBUS-Subnetzes kennen, an dem er angeschlossen ist. Durch die Funktion
"Leitungsdiagnose vorbereiten" misst der Diagnose-Repeater die Entfernungen zu allen
Teilnehmern.
Die Entfernung der Teilnehmer speichert der Diagnose-Repeater intern in einer Tabelle. Der
Diagnose-Repeater merkt sich auch, an welchem Segment er den Teilnehmer erkannt hat.
Wenn er im Betrieb die Entfernung einer Störstelle ermittelt, lässt sich mit dieser Tabelle
feststellen, zwischen welchen Teilnehmern die Störstelle liegt.
Das Ermitteln der Entfernung der PROFIBUS-Teilnehmer vom Diagnose-Repeater müssen Sie
beim Konfigurieren der Hardware oder bei der Netzprojektierung explizit anstoßen:
1. Markieren Sie den Diagnose-Repeater oder das DP-Mastersystem, an das der Diagnose-
Repeater angeschlossen ist (Hardware konfigurieren) oder
markieren Sie das PROFIBUS-Subnetz, an dem der Diagnose-Repeater angeschlossen ist
(Netz konfigurieren).
2. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Leitungsdiagnose vorbereiten.
3. Starten Sie im anschließend aufgeblendeten Dialog die Messung.

Ermitteln der Störstellen im Betrieb


Der Diagnose-Repeater meldet das Ereignis "Störstelle ermittelt" im laufenden Betrieb als
Diagnosealarm an die CPU des DP-Masters.
Sie können sich detaillierte Informationen zum aufgetretenen Diagnoseereignis im Dialog zum
Baugruppenzustand des Diagnose-Repeaters anzeigen lassen. Die Störstelle wird im Dialog
bildlich dargestellt mit zusätzlichen Informationen z. B. zur Fehlerursache (sofern vom Diagnose-
Repeater ermittelbar).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 127
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.13 Diagnose-Repeater

Beispiel zur bildlichen Darstellung im Dialog "Baugruppenzustand"


Wenn alle Segmente, an denen der Diagnose-Repeater angeschlossen ist, einwandfrei
funktionieren, dann sehen die betreffenden Register im Dialog "Baugruppenzustand"
folgendermaßen aus:

Falls ein Segment abgeschaltet wäre (d. h. nicht diagnosefähig), würde folgendes Symbol neben
dem Registertitel erscheinen:

Symbol für abgeschaltetes Segment


Ein Fehler im Segment "DP2" bewirkt, dass ein Fehler-Symbol neben der Beschriftung des
Registers "DP2" erscheint; die übrigen Segmente sind einwandfrei:

Im Register "DP2" könnte folgendes Bild die Störstelle darstellen: Der Diagnose-Repeater hat die
PROFIBUS-Adresse 4, der Fehler liegt zwischen den Teilnehmern mit den PROFIBUS-Adressen
16 und 21. Das Bild zeigt zusätzlich die Entfernungen zu benachbarten DP-Slaves.

Im Bild unten finden Sie eine detailliertere Darstellung (Beispiel!) der oben in vereinfachter Form
abgebildeten Anordnung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


128 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.13 Diagnose-Repeater

Falls STEP 7 den Fehler am Segment "DP2" nicht eindeutig lokalisieren kann oder wenn das
Segment DP2 z. B. mehr als 32 Teilnehmer aufweist und der Diagnose-Repeater nicht mehr
korrekt arbeiten kann, erscheint folgende bildliche Darstellung:

Zusammenfassung aller Symbole


Die Symbole auf den Registern können folgende Formen annehmen:

Im Segment ist kein Fehler vorhanden

Segment mit Fehler


Segment ist abgeschaltet
Es können keine Informationen vom Segment ermittelt werden

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Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.13 Diagnose-Repeater

3.13.2 Topologieanzeige mit Hilfe von Diagnose-Repeatern

Ab STEP 7 V5.2 ist in Verbindung mit einer PROFIBUS-Konfiguration mit Diagnose-Repeatern


972-0AB01 neben der Leitungsdiagnose auch die Anzeige der Topologie des PROFIBUS-DP-
Netzes möglich.
Dargestellt wird im Gegensatz zur Netzansicht mit NetPro nicht die "logische" Sicht auf ein
PROFIBUS-Subnetz, sondern die räumliche Anordnung der PROFIBUS-Teilnehmer mit
tatsächlicher Reihenfolge und Entfernungsangaben zu den Teilnehmern - sofern diese Daten vom
Diagnose-Repeater ermittelt werden konnten. Die Teilnehmer selbst werden dargestellt wie in
NetPro.

Funktionsweise
Der Anzeige der Topologie muss nach jeder Änderung des Hardware-Aufbaus die Funktion
"Leitungsdiagnose vorbereiten" vorausgehen, damit die Diagnose-Repeater das PROFIBUS-
Subnetz ausmessen und interne Entfernungstabellen erzeugen können.
Diese Daten werden mit der Funktion "PROFIBUS Netz-Topologie anzeigen" visualisiert.
Falls Sie die Topologieanzeige im Kontext eines markierten Subnetzes bei geöffnetem Projekt
starten, werden die im Subnetz enthaltenen Teilnehmer mit ihren projektierten Namen angezeigt.
Neben der Visualisierung werden auch Diagnosepuffer-Einträge des Diagnose-Repeaters sowie
Statistikdaten gelesen und können angezeigt werden.
Die Daten können als Datei gespeichert und gedruckt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


130 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.13 Diagnose-Repeater

Voraussetzungen
Die Diagnose-Repeater müssen die Funktion "PROFIBUS Netz-Topologie anzeigen" unterstützen
(d. h. ab Bestell-Nr. 6ES7 972-0AB01).
Das PROFIBUS-Netz muss gemäß den Regeln im Handbuch zum Diagnose-Repeater aufgebaut
sein, damit die Entfernungsangaben korrekt ermittelt werden können. Wenn Diagnose-Repeater z.
B. kaskadiert aufgebaut werden, dürfen sie nur mit der Schnittstelle DP1 an einen übergeordneten
Diagnose-Repeater angeschlossen sein.
Für die Funktion "Leitungsdiagnose vorbereiten" muss das PG direkt am selben PROFIBUS
angeschlossen sein wie die Diagnose-Repeater. "Leitungsdiagnose vorbereiten" ist auch ohne
geöffnetes Projekt möglich.
Für die Funktion "PROFIBUS Netz-Topologie anzeigen" kann das PROFIBUS-Netz mit den
Diagnose-Repeatern auch über einen "Datensatz-Router" (z. B. CP 443-5 Ext V3.2) an das PG
angeschlossen sein. Das PG muss im STEP 7-Projekt zugeordnet sein (Menübefehl Zielsystem >
PG/PC zuordnen in NetPro anwenden auf das Objekt "PG/PC"). Um die Netz-Topologie über
einen gerouteten Diagnose-Repeater anzeigen zu können, muss das entsprechende Projekt
geöffnet und das entsprechende PROFIBUS-Subnetz muss markiert sein.

Vorgehensweise
1. Wählen Sie in NetPro oder HW Konfig den Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS >
Leitungsdiagnose vorbereiten.
2. Wählen Sie im SIMATIC Manager den Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS > Netz-Topologie
anzeigen oder in NetPro den Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS-Topologie anzeigen.
Alternativ können Sie mit dem SFC 103 "DP_TOPOL" im Anwenderprogramm die
Topologieermittlung anstoßen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 131
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.13 Diagnose-Repeater

3.13.3 Arbeiten mit der Topologieanzeige

Darstellung der Teilnehmer


Im oberen Teil des Fensters "Topologieanzeige PROFIBUS-DP" werden Teilnehmer angezeigt, die
nicht zuzuordnen sind.

Darstellung Bedeutung
Teilnehmer nicht zuzuordnen.
Die möglichen Ursachen werden im
Arbeitsfenster als Meldung ausgegeben, z. B.
wenn Teilnehmer hinzugefügt worden sind oder
Teilnehmeradressen geändert wurden und
anschließend keine Funktion "Leitungsdiagnose
vorbereiten" gestartet wurde. Auch wenn
Diagnose-Repeater angeschlossen sind, die
das Auslesen der Topologiedaten nicht
unterstützen, werden sie im oberen Teil des
Fensters angezeigt.
Eine Reihe von Fragezeichen zeigt einen
unbekannten Teilnehmer an.

Im unteren Teil des Fensters finden Sie Teilnehmer, die topologisch zuzuordnen sind, als vernetzte
Teilnehmer mit den ermittelten Entfernungsangaben und ggf. zusätzlichen Informationen.

Darstellung Bedeutung
Teilnehmer sind zuzuordnen und in der
PROFIBUS-Topologie darstellbar.
Ergänzende Hinweise, z. B. bei fehlerhafter
Konfiguration (z. B. wenn die Messsegmente
zweier Diagnose-Repeater direkt verbunden
sind) werden als Meldung ausgegeben.
Darstellung der Leitungslängen (im Beispiel):
Die Leitungslänge zwischen dem DP-Slave mit
der PROFIBUS-Adr. 2 und dem Diagnose-
Repeater (PROFIBUS-Adr. 16) beträgt 4 Meter.
Der DP-Slave ist am Segment DP2
angeschossen.
Teilnehmer ist zuordenbar, kann aber
momentan vom Diagnose-Repeater nicht
erreicht werden
Teilnehmer ist zuordenbar, wird aber vom
Diagnose-Repeater als gestört erkannt

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


132 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.13 Diagnose-Repeater

Finden von Teilnehmern in der Topologieanzeige


Bei größeren Konfigurationen können Sie über den Menübefehl Extras > Gehe zu zu einem
gewünschten Teilnehmer navigieren. Das daraufhin erscheinende Dialogfeld "Gehe zu" zeigt alle
Teilnehmer des PROFIBUS-Netzes:
1. Markieren Sie einen gewünschten Teilnehmer (z. B. einen DP-Slave)
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Teilnehmer", wenn der Teilnehmer in der Mitte des Fensters
angezeigt werden soll.
Klicken Sie auf die Schaltfläche "Diagnose-Repeater", wenn der zugeordnete Diagnose-
Repeater des Teilnehmers in der Mitte des Fensters platziert werden soll.

Tabellarische Darstellung der Topologieanzeige


Wenn Sie nicht die grafische, sondern die tabellarische Topologieanzeige verwenden wollen, rufen
Sie den Menübefehl Ansicht > Tabelle > Topologie auf.

Leitungsdiagnose vorbereiten
Gehen Sie vor wie in HW Konfig bzw. in NetPro. Verwenden Sie den Menübefehl Zielsystem >
PROFIBUS > Leitungsdiagnose vorbereiten in der Topologieanzeige.

Baugruppenzustand aufrufen
Gehen Sie vor wie in HW Konfig bzw. in NetPro. Verwenden Sie den Menübefehl Zielsystem >
Baugruppenzustand in der Topologieanzeige.

Speichern und Öffnen der Topologiedaten


Um die aktuelle Ansicht zu speichern, verwenden Sie den Menübefehl Datei > Speichern bzw.
Datei > Speichern unter.... Diese Funktion ermöglicht Ihnen, die online ermittelten Daten zum
Zweck der späteren Diagnose und Fehlerauswertung zu speichern.

Exportieren der Topologiedaten


Der Export von Topologiedaten ist von folgenden Dialogen bzw. Ansichten aus möglich:
• Ansicht "Tabelle" (nach Menübefehl Ansicht > Tabelle)
• Dialogfeld "Statistik" (nach Menübefehl Zielsystem > Statistik)
• Dialogfeld "Diagnosepuffer" (nach Menübefehl Zielsystem > Diagnosepuffer)
Exportformat ist CSV (ASCII), das von anderen Applikationen gelesen und weiter bearbeitet
werden kann.
Exportierte Daten können von der Topologieanzeige nicht mehr gelesen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 133
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.13 Diagnose-Repeater

Reflexionsfehler und Telegrammfehler ermitteln (Statistikdaten)


Reflexionsfehler treten z. B. auf, wenn eine Leitung gestört oder defekt ist oder wenn
Abschlusswiderstände fehlen bzw. wenn zu viele Abschlusswiderstände eingelegt sind.
Telegrammfehler treten z. B. auf, wenn in einem Telegramm, beispielsweise durch eine defekte
Hardware, mindestens ein Bit (z. B. Paritätsbit) verfälscht wurde.
Sie können Reflexionsfehler und Telegrammfehler, die vom Diagnose-Repeater ermittelt werden,
in einem Fenster aufzeichnen lassen und dann z. B. drucken oder exportieren.
1. Markieren Sie in der Topologieanzeige den Diagnose-Repeater, dessen Daten Sie lesen
wollen.
2. Starten Sie die Funktion mit dem Menübefehl Zielsystem > Statistik.
Die Werte werden für einen Zeitraum von 60 Sekunden angezeigt ab dem Zeitpunkt, zu dem der
Dialog geöffnet wird. Intern werden über den angezeigten Zeitraum hinaus weitere Werte
angesammelt und können über die Schaltfläche "Exportieren" im CSV-Format exportiert werden.
Eine zusätzliche Hilfe für die Abschätzung der Schwere der Fehler bietet die farbliche Kodierung,
d. h. die damit angezeigte Bewertung der ermittelten Statistikdaten.
Wenn Sie auf die Schaltfläche "Drucken" klicken, wird die sichtbare Grafik gedruckt.

Diagnosepuffer auslesen
Ähnlich wie beim Diagnosepuffer der CPU kann über diese Funktion eine Historie der
Fehlerereignisse auf dem PROFIBUS festgehalten werden. Um diese Funktion zu starten, wählen
Sie den Menübefehl Zielsystem > Diagnosepuffer. Im dann erscheinenden Dialog werden die
letzten 10 Ereignisse angezeigt. Wenn Sie ein Ereignis markieren, dann werden im unteren Teil
des Dialogs Details zum markierten Ereignis angezeigt.
Wenn ein Register "DPx" (z. B. das Register DP2) des Dialogfeldes "Diagnosepuffer" anzeigt, dass
das Segment gestört ist, dann liegt ein kommender Fehler vor. Unter Umständen ist dieser Fehler
nicht mehr im Diagnosepuffer enthalten.
Um den aktuellen Zustand anzuzeigen, wählen Sie den Menübefehl Zielsystem >
Baugruppenzustand.

Topologieanzeige drucken
Wählen Sie den Menübefehl Datei > Drucken, um die Topologiedaten zu drucken. Im dann
erscheinenden Dialog können Sie den Drucker, den Druckumfang, sowie ein Notizenfeld festlegen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


134 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14.1 Einstellen von gleich langen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Einführung
Für PROFIBUS-Subnetze können Sie in STEP 7 gleichlange (äquidistante) Buszyklen
parametrieren.
Äquidistanz ist die Eigenschaft des PROFIBUS-DP, die exakt gleichlange Buszyklen gewährleistet.
"Gleichlange Buszyklen" bedeutet, dass der DP-Master den DP-Buszyklus immer wieder nach dem
gleichen Zeitabstand beginnt. Dies bedeutet aus Sicht der angeschlossenen Slaves, dass diese
ebenfalls ihre Daten vom Master in exakt gleich bleibenden Zeitabständen erhalten.

Zusammensetzung der Buszykluszeit


Das folgende Bild zeigt, wie sich die Zeit für einen Buszyklus zusammensetzt.

Die im Bild gezeigte "variable Pause" ist immer dann minimal, wenn noch Kommunikationsaufträge
z. B. für weitere aktive Teilnehmer anstehen. Der Master (auch als Äquidistanz-Master bezeichnet),
steuert die Kommunikationsanteile, so dass immer die gleiche Dauer für einen Buszyklus erreicht
wird.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 135
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Voraussetzungen
• Der Äquidistanz-Master muss die Funktion "Äquidistanz" unterstützen (siehe Infotext im
Hardware-Katalog).
• Der Äquidistanz-Master muss ein DP-Master Klasse 1 sein, d. h. ein PG/PC kann nicht
Äquidistanz-Master sein.
• Der Äquidistanz-Master ist einzige aktive Station am PROFIBUS-DP. Es darf nur ein
DP-Mastersystem am PROFIBUS-Subnetz vorhanden sein. PGs bzw. PCs dürfen zusätzlich
angeschlossen werden.
• Äquidistanz ist nur bei den Busprofilen "DP" und "Benutzerdefiniert" möglich.
• Es darf kein CiR projektiert sein.
• Am PROFIBUS-Subnetz darf keine H-CPU angeschlossen sein.
• Das PROFIBUS-Subnetz darf nicht projektübergreifend sein.

Zeit für äquidistanten DP-Zyklus


STEP 7 errechnet einen Vorschlag für die Zeit "Äquidistater DP-Zyklus (ms)" aufgrund
• der PROFIBUS-Projektierung (Anzahl projektierter Teilnehmer, Anzahl PGs etc.)
• weiterer Informatioen für die Berechnung, die optional eingegeben werden können (z. B.
zusätzlich zu berücksichtigende, nicht projektierte PGs)
Diese Zeit können Sie korrigieren, aber nicht unter dem berechneten und angezeigten minimalen
Wert.

Einfluss angeschlossener aktiver Teilnehmer (PGs/PCs und I-Slaves)


Ein PG/PC muss nur dann berücksichtigt werden, wenn es mit seiner PROFIBUS-Schnittstelle
direkt am PROFIBUS angeschlossen ist. Es braucht nicht berücksichtigte werden, wenn es über
die MPI-Schnittstelle der CPU angeschlossen ist, wie im folgenden Bild dargestellt!

Wenn Intelligente DP-Slaves (z. B. CPU 315-2DP) angeschlossen sind, sollte die Zeit für den
Äquidistanten DP-Zyklus großzügiger bemessen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


136 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Äquidistanzverhalten
Als Zeit für den äquidistanten DP-Zyklus wird von STEP 7 bei der Neuberechnung der Zeiten
aufgrund der jeweiligen Konfiguration ein Wert vorgeschlagen, der jedoch auch geändert werden
kann. Bei der Berechnung dieses Wertes für den äquidistanten DP-Zyklus werden von STEP 7 der
Nutzdatenverkehr des DP-Masters sowie einige, eventuell auftretende Fehlerfälle eingerechnet.
STEP 7 berechnet auch einen minimalen Wert für den äquidistanten DP-Zyklus, der nicht
unterschritten werden kann. Bei der Berechnung des minimalen Wertes werden von STEP 7 nur
die normalen Telegramme für jeden Buszyklus herangezogen. Bei Auftreten von Fehlern kann es
zu Äquidistanzverletzungen kommen.
Größere Zeiten als die vorgeschlagenen Zeiten sind problemlos möglich.

! Vorsicht
Wenn Sie die Zeiten kleiner als die vom System vorgeschlagene Zeit wählen, dann wird unter
Umständen die Kommunikation der zusätzlich an das PROFIBUS-Subnetz angeschlossenen
aktiven Teilnehmer verzögert oder kommt im ungünstigen Fall ganz zum erliegen. Wenn Sie Werte
nahe der angezeigten minimal möglichen Äquidistanz-Zeit einstellen, dann können Busstörungen
in Einzelfällen zur Abschaltung des kompletten PROFIBUS-Subnetzes führen!

Zusammenhang: Äquidistanz und SYNC/FREEZE


Wenn Sie für PROFIBUS-DP sowohl "Äquidistanz" als auch SYNC-/FREEZE-Gruppen
projektieren, ist Folgendes zu beachten:
• Gruppe 8 darf nicht verwendet werden (reserviert für Äquidistanztakt).
Wenn Sie zuerst die Gruppenzuordnung projektieren und Gruppe 8 zugeordnet haben, ist
keine Äquidistanz mehr einstellbar.
• Wenn Sie bei eingestellter Äquidistanz Gruppe 7 projektieren, können Sie für die Slaves dieser
Gruppe keine SYNC- und FREEZE-Funktionalität nutzen.

Vorgehensweise
1. Projektieren Sie ein PROFIBUS-Subnetz mit einem DP-Master, der die Funktion "Äquidistanz"
unterstützt (siehe Infotext im Fenster "Hardware Katalog" beim Hardware konfigurieren).
2. Doppelklicken Sie in der Netzansicht auf das PROFIBUS-Subnetz.
3. Wählen Sie im Eigenschaftsdialog (Register "Netzeinstellungen") das Profil "DP" und klicken
auf die Schaltfläche "Optionen".
4. Stellen Sie im Register "Äquidistanz" das für Ihre Anwendung passende Äquidistanzverhalten
ein und passen ggf. die zu berücksichtigen Zeiten und angeschlossenen PGs/OPs an.
Detaillierte Informationen zu den Einstellmöglichkeiten erreichen Sie über die Schaltfläche
"Hilfe" in diesem Dialogfeld. Wenn das Register "Äquidistanz" nicht angezeigt wird, sind nicht
alle Voraussetzungen für den äquidistanten Betrieb erfüllt (siehe oben).

Weitere Informationen
Weitere detailliertere Informationen zur Einstellung des Äquidistanz finden Sie in der Hilfe zu den
Registerdialogen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 137
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14.2 Kurze und gleichlange Prozessreaktionszeiten am PROFIBUS-DP


projektieren

Prozessreaktionszeiten ohne Äquidistanz und Taktsynchronität


Sollen in der Antriebstechnik oder anderen Anwendungen kurze und reproduzierbare (d. h.
gleichlange) Prozessreaktionszeiten erzielt werden, so wirken sich die einzelnen frei laufenden
Zyklen der Teilkomponenten negativ auf die Reaktionszeit aus.

Im obigen Beispiel wird das Verhalten ohne Äquidistanz und Taktsynchronität anhand eines
Musteraufbaus mit einem DP-Master, mit zwei DP-Slaves, einem PG und einem OP exemplarisch
dargestellt. Es ergeben sich folgende Teilzyklen, mit ihren zyklischen und azyklischen Anteilen:
• Frei laufender OB 1-Zyklus des Anwenderprogramms. Aufgrund azyklischer
Programmverzweigungen kann die Länge der Zykluszeit variieren.
• Frei laufender, variabler DP-Zyklus am PROFIBUS-Subnetz bestehend aus:
- Zyklischer Master-Slave-Datenaustausch DP-Slave 1.
- Zyklischer Master-Slave-Datenaustausch DP-Slave 2.
- Azyklischen Anteil für Alarme, Busaufnahmen oder Diagnose-Dienste.
- Weitergabe des Tokens an ein PG und dessen Bearbeitung.
- Weitergabe des Tokens an ein OP und dessen Bearbeitung.
• Frei laufender Zyklus am DP-Slave-Rückwandbus.
• Frei laufender Zyklus bei der Signalaufbereitung und Wandlung in den Elektronikmodulen der
DP-Slaves.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


138 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Werden besonders kurze und sichere Prozessreaktionszeiten angestrebt, so wirken sich die frei
laufenden, unterschiedlich langen und in ihrer Dauer schwankenden Zyklen deutlich auf die
Prozessreaktionszeiten aus.

Der Signal-, bzw. Datenaustausch erfolgt abhängig von den Einzelzyklen vom Eingangs-
Elektronikmodul über den DP-Slave-Rückwandbus, dem Master-Slave-Datenaustausch am
PROFIBUS-Subnetz zum OB 1-Anwenderprogramm der CPU. Im OB 1-Anwenderprogramm wird
die Prozessreaktion bestimmt und gelangt über den umgekehrten Weg zum Ausgangs-
Elektronikmodul. Die unterschiedliche Länge und die "zufällige" Lage der Einzelzyklen wirkt sich
sehr stark auf die Prozessreaktionszeit aus. Je nach Lage der Einzelzyklen kann die
Informationsweitergabe sofort oder erst nach zwei Zyklen erfolgen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 139
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Prozessreaktionszeiten mit Äquidistanz und Taktsynchronisation


Reproduzierbare (d. h. gleich lange) Reaktionszeiten werden bei der SIMATIC mit einem
äquidistanten (isochronen) DP-Buszyklus und der Synchronisation der zuvor aufgeführten
Einzelzyklen erreicht.

Das Bild entspricht dem obigen Beispiel mit dem Unterschied, dass alle Zyklen (bis auf den OB 1-
Zyklus) gleich lang und synchron getaktet werden. Den Taktgeber bildet der Äquidistanztakt des
DP-Masters, der als Global-Control-Telegramm an die DP-Slaves gesendet wird. Die
Synchronisation mit dem Anwenderprogramm erfolgt über den Taktsynchronalarm OB 61 (bzw.
OB 61 bis OB 64).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


140 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Mit Äquidistanz und Taktsynchronisation laufen alle betroffenen Zyklen im Gleichtakt und in
gleicher Länge. Die Prozessreaktionszeiten werden somit gleich lang und aufgrund der fehlenden
Zyklussprünge kürzer. Die Situation, dass je nach Lage der Einzelzyklen die
Informationsweitergabe im ersten oder zweiten Zyklus erfolgt, tritt nicht mehr auf.

Im gegebenen Beispiel wickelt der DP-Master den zyklischen Master-Slave-Datenaustausch mit


Slave 1 und 2 ab. Danach folgt der azyklische Anteil für Alarme, Busaufnahmen oder Diagnose-
Dienste. Der DP-Master hält bis zum Ablauf der projektierten äquidistanten DP-Zykluszeit noch
eine Reservezeit ein, um eventuelle Netzstörungen und damit verbundene
Telegrammwiederholungen abfangen zu können. Danach beginnt mit dem Global-Control-
Telegramm (GC) der neue DP-Zyklus.
Damit zum Startzeitpunkt des neuen DP-Zyklus ein konsistenter Zustand der DP-Eingänge
eingelesen werden kann, muss der Einlesevorgang um die Zeit Ti versetzt vorverlegt werden. Die
Zeit Ti umfasst die Signalaufbereitungs- und Wandlungszeit an den Elektronikmodulen und die Zeit
zur Abarbeitung der Eingänge am DP-Slave-Rückwandbus.
Beim Einsatz einer SIMATIC WinAC RTX (ab V3.1) wird, nachdem die Eingangsdaten aller DP-
Slaves vom DP-Master gelesen wurden, das taktsynchrone Anwenderprogramm (OB 6x)
selbständig gestartet. Beim Einsatz einer SIMATIC S7-300/400 wird der Start des taktsynchronen
Anwenderprogramms über eine "Verzögerung" projektiert.
Über die Zeit To wird sichergestellt, dass die Prozessreaktionen des Anwenderprogramms
zeitgleich und konsistent auf die "Klemmen" der DP-Peripherie durchgeschaltet werden. Die Zeit
To umfasst die Zeit für den zyklischen Master-Slave-Datenaustausch aller DP-Slaves, die Zeit zur
Abarbeitung der Ausgänge am DP-Slave-Rückwandbus und die Signalaufbereitungs- und
Wandlungszeit an den Elektronikmodulen.
Vom Zeitpunkt des Erkennens eines Eingangs am Elektronikmodul bis zur Reaktion an einem
Ausgang ergibt sich somit eine konstante Bearbeitungszeit von Ti + TDP + To. Damit kann eine
Prozessreaktionszeit von TDP + Ti + TDP + To sichergestellt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 141
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Voraussetzungen und Randbedingungen


• H-Systeme unterstützen die Taktsynchronität nicht.
• Die Taktsynchronität ist in F-Systemen für nicht fehlersichere Peripherie einsetzbar.
• Die Taktsynchronität ist nicht an optischen PROFIBUS-Netzen einsetzbar.
• Äquidistanz und Taktsynchronität ist nur mit den Busprofilen "DP" und "Benutzerdefiniert"
möglich. Das Busprofil "Benutzerdefiniert" wird jedoch nicht empfohlen.
• Die Taktsynchronität ist nur mit den in der CPU integrierten DP-Schnittstellen möglich. Der
taktsynchrone Betrieb mit CPs für PROFIBUS ist nicht möglich.
• Am taktsynchronen PROFIBUS-DP ist nur der Äquidistanz-Master als aktive Station erlaubt.
OPs und PGs (bzw. PCs mit PG-Funktionalität) beeinflussen das Zeitverhalten des
äquidistanten DP-Zyklus und werden deshalb nicht empfohlen.
• Eine strangübergreifende Taktsynchronität ist zur Zeit nicht möglich.
• Die Taktsynchrone Peripherie kann nur in Teilprozessabbildern verarbeitet werden. Ohne den
Einsatz von Teilprozessabbildern ist keine taktsynchrone konsistente Datenübertragung
möglich. Um die Konsistenz in einem Teilprozessabbild sicher zu stellen, überwacht STEP 7
die Einhaltung von Mengengerüsten (Slaveanzahl und Anzahl Bytes am DP-Mastersystem pro
Teilprozessabbild sind begrenzt). Zusätzlich muss beachtet werden:
- Innerhalb einer Station dürfen Eingangsadressen nicht unterschiedlichen
Teilprozessabbildern zugeordnet werden
- Innerhalb einer Station dürfen Ausgangsadressen nicht unterschiedlichen
Teilprozessabbildern zugeordnet werden
- Ein gemeinsames Teilprozessabbild für Eingangsadressen als auch Ausgangsadressen ist
erlaubt
• Die Adressen der taktsynchronen Analogperipherie müssen in HW-Konfig in den
Adressbereichs der Teilprozessabbilder gelegt werden.
• Die Taktsynchronität ist nur mit der ET 200M und der ET 200S realisierbar, eine
Synchronisation mit zentraler Peripherie ist nicht möglich.
• Eine volle Taktsynchronität von "Klemme" zu "Klemme" ist nur dann möglich, wenn alle in der
Kette beteiligten Komponenten die Systemeigenschaft "Taktsynchronität" unterstützen. Achten
Sie bei der Auswahl im Katalog bzw. in Hardware Katalog von HW Konfig auf den Eintrag
"Taktsynchronität" im Informationsfeld der Baugruppe. Eine aktuelle Liste finden Sie im Internet
unter: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/14747677

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


142 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14.3 Äquidistanz und Taktsynchronität in HW Konfig parametrieren

Einführung
Eine Station besteht aus folgenden taktsynchronen Komponenten, die Sie in HW Konfig anordnen
müssen:
• CPU mit integrierter DP-Schnittstelle (z. B. CPU 414-3 DP, V3.1)
• DP-Anschaltungen (z. B. ET 200S-Anschaltung IM 151-1 High Feature)
• Dezentrale Ein-/Ausgabemodule (z. B. DI 2xDC24V, High Feature [131-4BB00],
DO 2xDC24V/2A, High Feature [132-4BB30])
Eine aktuelle Liste taktsynchroner Komponenten finden Sie im Internet unter
"http://www.siemens.com/automation/support", Beitrags-ID 14747353.
Im Folgenden finden Sie Informationen über die Besonderheiten bei der Projektierung dieser
Komponenten für Taktsynchronität.

Einstellung der CPU-Eigenschaften


1. Wählen Sie das Register "Taktsynchronalarme".
2. Folgende Einstellungen müssen Sie für jeden Taktsynchronalarm-OB vornehmen:
- verwendetes DP-Mastersystem
- gewünschtes Teilprozessabbild bzw. die gewünschten Teilprozessabbilder unter "Details"
- Bei S7-400-CPUs: Verzögerungszeit einstellen. Die Verzögerungszeit ist die Zeit zwischen
dem Global-Control-Telegramm und dem Start des OB 6x. In dieser Zeit wickelt der DP-
Master den zyklischen Datenaustausch mit den DP-Slaves ab.
Tipp: Nach vollständiger Parametrierung der dezentralen Peripherie den Vorgabe-Wert von
STEP 7 berechnen lassen!

Einstellungen am DP-Mastersystem
Aktivieren Sie die Äquidistanz am DP-Mastersystem:
1. Doppelklicken Sie auf das DP-Mastersystem.
2. Klicken Sie im Register "Allgemein" auf die Schaltfläche "Eigenschaften".
3. Wählen Sie im Dialog "Eigenschaften-PROFIBUS" das Register "Netzeinstellungen".
4. Wählen Sie das erlaubte Profil (z. B. "DP").
5. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Optionen".
6. Wählen Sie im Dialog "Optionen" das Register "Äquidistanz" und nehmen folgende
Einstellungen vor:
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Äquidistanten Buszyklus aktivieren". Hiermit haben
Sie den äquidistanten DP-Zyklus als Basis für die Taktsynchronität aktiviert.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Zeiten Ti und To für alle Slaves gleich".
- Belassen Sie alle anderen Parameter vorerst in der Standardeintellung.
7. Schließen Sie das Dialogfeld und alle noch offenen Dialogfelder mit "OK".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 143
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Einstellungen an den Modulen im DP-Slave


Der Adressraum jedes Moduls, das an der taktsynchronen Bearbeitung beteiligt ist, muss einem
Teilprozessabbild zugerodnet werden. Das taktsynchrone Einlesen und Ausgeben ist nur über
Teilprozessabbilder möglich.
1. Doppelklicken Sie auf das Modul.
2. Wählen Sie das Register "Adressen".
3. Wählen Sie in der Klappliste das Teilprozessabbild aus, das Sie bei der CPU-Parametrierung
dem Taktsynchronalarm-OB zugeordnet haben.
Wenn sich die Adressen des Moduls außerhalb des Adressbereichs befinden (z. B. bei
Analogmodulen), dann können Sie entweder eine niedrigere Anfangsadresse wählen, die
innerhalb des vorgegebenen Prozessabbildbereichs liegt oder die Größe des Prozessabbildes
anpassen, damit der Adressraum der Baugruppe im Prozessabbild liegt. Korrigieren Sie im
letzteren Fall den Parameter "Größe des Prozeßabbildes" im Register "Zyklus/Taktmerker" der
CPU-Eigenschaften. Der eingestellte Wert gilt für alle Prozessabbilder.
4. Verringern Sie, soweit möglich und vertretbar, bei digitalen Eingangsmodulen den Parameter
"Eingangsverzögerung". Kurze Eingangsverzögerungen bewirken eine kürzere Ti-Zeit und
damit eine kürzere Gesamtreaktionszeit. Ausschlaggebend ist die längste
Eingangsverzögerungszeit der DP-Slaves.

Einstellungen am DP-Slave (DP-Anschaltung)


Die taktsynchronen Eingangs- und Ausgangsmodule müssen der DP-Anschaltung (z. B. der
IM 151-1 High Feature) als taktsynchrone Komponenten bekannt gemacht werden:
1. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den DP-Slave (z. B. IM 151-1 High Feature).
2. Wählen Sie im Dialog "Eigenschaften - DP Slave" das Register "Taktsynchronisation" und
stellen folgendes ein:
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "DP-Slave auf äquidistanten DP-Zyklus
synchronisieren...".
- Markieren Sie die gewünschten Module für den "taktsynchronen Betrieb". Module, die die
Taktsynchronität nicht unterstützen oder bei denen die Taktsynchronität nicht angewählt
wurde, gehen nicht ein in die Berechnung der Ti- und To-Zeiten.
3. Bestätigen Sie die Eingaben und schließen Sie das Dialogfeld mit "OK".
Ein nachfolgender Hinweis erinnert Sie erneut daran, dass die Zeiten Ti und To in der
Parametrierung des DP-Mastersystems noch nicht aktualisiert wurden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


144 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Zeiten aktualisieren (Ti, To und Verzögerungszeit)


Um die Zeiten Ti und To zu aktualisieren, rufen Sie das Register "Äquidistanz" des Dialogfelds
"Optionen" erneut auf, wie unter "Einstellungen am DP-Mastersystem " beschrieben und klicken
dann auf die Schaltfläche "Neu berechnen".
Bei der Berechnung wird im Feld "Äquidistanter DP-Zyklus" eine Zykluszeit eingetragen, die auch
bei starken Störungen (z. B. EMV-Störungen) eine gesicherte Einhaltung der DP-Zykluszeit
gewährleistet. Bei sehr stabilen Verhältnissen kann der Wert in Richtung Minimalwert vermindert
werden. Systembedingt können neue Werte nur im nebenstehenden Raster geändert werden.
Verwenden Sie deshalb die Schrittschalter, falls Sie den Wert ändern möchten. Eine größere
DP-Zykluszeit kann z. B. nötig sein, um dem OB 6x ausreichen Rechenzeit zur Verfügung zu
stellen.
Die Zeitwerte für Ti und To werden bei der automatischen Berechnung immer auf den minimal
möglichen Wert eingestellt - auch diese Werte können in den angezeigten Grenzen geändert
werden. Die Maximumzeiten für Ti und To können durch einen größeren Äquidistanten DP-Zyklus
erweitert werden.
Um die Verzögerungszeit zwischen Global-Control-Telegramm und Aufruf des Taktsynchronalarm-
OB zu aktualisieren, öffnen Sie den CPU-Eigenschaftsdialog und wählen das Register
"Taktsynchronalarme". Klicken Sie auf die Schaltfläche "Vorgabe", um den Wert neu berechnen zu
lassen. In Ausnahmefällen kann es nötig sein, dass der Start des OB 6x vorverlegt werden soll.
Korrigieren Sie in diesem Fall den berechneten Wert der Verzögerung von Hand. Der eingegebene
Wert wird im Millisekundenraster übernommen.

Optimierung der Konfiguration


Als Grundlage zur Optimierung erhalten Sie im Dialogfeld "Taktsynchronisation" eine Übersicht
über alle für die Taktsynchronität relevanten Parameter. Rufen Sie hierzu in HW Konfig den
Menübefehl Bearbeiten > Mastersystem > Taktsynchronisation auf.
Das Dialogfeld ist hierarchisch in die Bereiche "PROFIBUS", "Slave" und "Modul" aufgeteilt. Die
Markierung des Mastersystems im Bereich "PROFIBUS" bringt im Bereich "Slave" die zugehörigen
Slaves zur Anzeige. Die Markierung des DP-Slaves bringt im Bereich "Modul" die zugehörigen
Module zur Anzeige. Eine ausführliche Beschreibung der angezeigten Spalten finden Sie in der
Online-Hilfe zum Dialogfeld.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 145
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

Anwenderprogramm erstellen
Erstellen Sie die benötigten Taktsynchronalarm-OBs (z. B. den OB 61).
Zu Beginn des Taktsynchronalarm-OBs muss der SFC 126 'SYNC_PI' zum Aktualisieren des
Teilprozessabbilds der Eingänge aufgerufen werden und zum Ende des OB 61 der SFC 127
'SYNC_PO' zum Aktualisieren des Teilprozessabbilds der Ausgänge. Als Teilprozessabbild ist das
in der CPU parametrierte Teilprozessabbild zu verwenden (Register "Taktsynchronalarme").

Hinweise
Insbesodere bei sehr kurzen DP-Zykluszeiten kann folgende Situation eintreten: Die Laufzeit des
Anwenderprogramms (OB 6x mit aufgerufenen SFC 126/127) ist größer als der kleinste Takt (siehe
Technische Daten der CPU, Abschnitt "Taktsynchronität"). In diesem Fall müssen Sie die
automatisch von STEP 7 berechnete DP-Zykluszeit manuell vergrößern.
Die Laufzeit einzelner OBs können Sie mit der SFC 78 'OB_RT' (nur WinAC RTX) über
verschiedene Zeiträume ermitteln.
Um zu vermeiden, dass zum OB6x inkonsistente Daten zurück geliefert werden, sollten Sie auf die
Verwendung der SFC14/15 (direkter Datenzugriff) im Taktsynchron-OB verzichten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


146 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)

3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14.4 PG/PC über Industrial Ethernet und IE/PB-Link an äquidistantes PROFIBUS-


Netz anschließen

Das IE/PB-Link in der Version 1.3 kann mit der DP-Schnittstelle an einen äquidistanten
PROFIBUS-DP angeschlossen werden.
Damit ist es möglich, mit dem PG/PC, das am Industrial Ethernet angeschlossen ist, auf Stationen
am äquidistanten PROFIBUS-DP zuzugreifen (Routing).

IE/PB-Link als S7-Router konfigurieren


Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Erzeugen Sie eine Station vom Stationstyp SIMATIC 300.
2. Fügen Sie per Drag & Drop das IE/PB-Link (V1.3) in die Station ein.

3. Beim Einfügen müssen Sie Dialogfelder bearbeiten


- zur Einstellung der Eigenschaften der Industrial Ethernet-Schnittstelle sowie
- zur Einstellung der Eigenschaften der PROFIBUS-Schnittstelle.
Nach dem Einfügen des IE/PB-Links befindet es sich in der Betriebsart "DP-Master".
4. Doppelklicken Sie auf die Zeile "PROFIBUS/DP" des IE/PB-Links.
5. Wählen Sie das Register "Betriebsart".
6. Wählen Sie die Option "Kein DP".
In dieser Betriebsart verhält sich das IE/PB-Link am PROFIBUS wie ein PG/PC.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 147
Konfigurieren der Dezentralen Peripherie (DP)
3.14 Einstellen von gleichlangen Buszyklen bei PROFIBUS-Subnetzen

3.14.5 Prozessreaktionszeit verkürzen durch Überlappung von Ti und To

Wenn Sie für die Konfiguration DP-Slaves wählen, die eine Überlappung von Ti und To zulassen,
können Sie den DP-Zyklus und damit die Prozessreaktionszeit weiter verkürzen.
Die IM 153-2 (ab 6ES7 153-2BAx1) unterstützt z. B. die Überlappung von Ti und To.
Auf die Vorgehensweise hat das keinen Einfluss, da STEP 7 die Zeiten automatisch ermittelt und
anhand der gewählten Konfiguration die kürzest mögliche DP-Zykluszeit errechnet.
Für die Konfiguration ist folgendes zu beachten:
• Deaktivieren Sie im Register "Äquidistanz" das Kontrollkästchen "Zeiten Ti und To für alle
Slaves gleich" und stellen Sie diese Zeiten bei jedem Slave ein.
• Wenn Baugruppen, die sowohl Eingänge als auch Ausgänge benutzen, taktsynchron betrieben
werden, dann ist keine Überlappung von Ti und To möglich.

Überlappende Bearbeitung
Das Funktionsprinzip bei der Überlappung von Ti und To besteht darin, dass die Peripherie-
Eingabebaugruppe die Eingänge bereits einliest, während die Peripherie-Ausgabebaugruppe die
Prozessreaktion des Anwenderprogramms noch an die Ausgänge durchschaltet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


148 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
4 Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.1 Was ist PROFINET IO?

PROFINET als ethernet-basierter Automatisierungsstandard der PROFIBUS Nutzerorganisation


e.V. (PNO) definiert ein herstellerübergreifendes Kommunikations-, Automatisierungs- und
Engineering-Modell.

Zielsetzung
Zielsetzung von PROFINET ist:
• eine durchgängige Kommunikation über Feldbus und Ethernet
• eine offene, verteilte Automatisierung
• die Verwendung offener Standards

Architektur
Die PROFIBUS Nutzer-Organisation (PROFIBUS International) hat für die PROFINET-Architektur
folgende Teilaspekte vorgesehen:
• Kommunikation zwischen Steuerungen als Komponenten in verteilten Systemen.
• Kommunikation zwischen Feldgeräten wie z.B. Peripheriegeräten und Antrieben.

Umsetzung durch Siemens


Die Forderung nach "Kommunikation zwischen Steuerungen als Komponenten in verteilten
Systemen" ist durch "Component based Automation" (CbA) umgesetzt. Mit Component based
Automation erstellen Sie eine verteilte Automatisierungslösung auf Basis vorgefertigter
Komponenten und Teillösungen. Als Projektierungstool können Sie SIMATIC iMap verwenden.
Die Forderung nach "Kommunikation zwischen Feldgeräten" ist von Siemens mit "PROFINET IO"
umgesetzt. Wie bei PROFIBUS DP ist die vollständige Projektierung und Programmierung der
beteiligten Komponenten mit STEP 7 möglich.
Um die Projektierung der Kommunikation zwischen Feldgeräten mit PROFINET IO geht es in den
folgenden Abschnitten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 149
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.2 PROFIBUS DP und PROFINET IO: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Kompatibilität und Kontinuität – und damit einhergehender Investitionsschutz - kennzeichnet die


Weiterentwicklung der Feldtechnik von PROFIBUS DP nach PROFINET IO. Im folgenden werden
Sie in die geänderte Begriffswelt eingeführt und erhalten anschließend Informationen zu den
Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen PROFIBUS DP und PROFINET IO.
Genauere Informationen finden Sie auch in der Broschüre "Von PROFIBUS DP nach
PROFINET IO".

Gegenüberstellung der Bezeichnungen bei PROFIBUS DP und PROFINET IO


Die folgende Grafik zeigt Ihnen die allgemeinen Bezeichnungen der wichtigsten Geräte bei
PROFIBUS und PROFINET. In der danach folgenden Tabelle finden Sie die Bezeichnung der
einzelnen Komponenten im Kontext PROFINET und im Kontext PROFIBUS.

Ziffer PROFINET PROFIBUS Bemerkung


(1) IO-System DP-Mastersystem Alle einem IO-Controller
(DP-Master) zugeordneten
IO-Geräte (DP-Slaves)
(2) IO-Controller DP-Master Steuerung, in der das
Anwenderprogramm abläuft
(3) IO-Supervisor (PG/PC) PG/PC Inbetriebnehmen, HMI und
Diagnose
(4) Industrial Ethernet PROFIBUS Subnetztyp
(5) HMI HMI Gerät zum Bedienen und
Beobachten
(6) IO-Device DP-Slave Dezentral angeordnetes
Feldgerät, das einer Steuerung
zugeordnet ist (z.B. Remote IO,
Ventilinseln,
Frequenzumrichter)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


150 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

Gemeinsamkeiten und Unterschiede


In der folgenden Tabelle finden Sie stichwortartig wesentliche Merkmale von Feldbussystemen mit
Erläuterungen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen PROFIBUS DP und
PROFINET IO aus Sicht von PROFINET IO.

Funktion Erläuterung
Echtzeitkommunikation Deterministische, durch STEP 7 ermittelbare Aktualisierungszeiten
anhand der Hardware-Konfiguration.
Bei PROFINET IO ermittelt STEP 7 automatisch anhand der Hardware-
Konfiguration die kleinste resultierende Aktualisierungszeit, die Sie
manuell ändern können. Im Gegensatz zu PROFIBUS DP ist bei
PROFINET IO die Aktualisierungszeit spezifisch für jedes IO-Device
einstellbar.
Da PROFINET IO im Unterschied zu PROFIBUS DP auf einem anderen
Kommunikationsverfahren beruht, brauchen Sie nicht mit Profilen und
Busparametern hantieren.
Einbindung von Feldgeräten Sowohl bei PROFIBUS DP als auch bei PROFINET IO über Installation
von GSD-Dateien.
Bei PROFINET IO haben die GSD-Dateien ein XML-Datenformat; die
Handhabung ist aber wie bei PROFIBUS DP.
Projektierung PROFINET IO wird ähnlich projektiert wie ein DP-Mastersystem,
Unterschiede bestehen lediglich bei Adresszuweisungen (durch Ethernet-
Spezifika begründet).
Zur Adresszuweisung finden Sie ausführliche Informationen in einem
eigenen Abschnitt.
Steckplatzmodell PROFINET IO lehnt sich an das Steckplatzmodell von PROFIBUS DP
(DPV1) an: PROFINET-Anschaltung steckt auf Steckplatz "0" des
IO-Devices; die Baugruppen bzw. Module mit Nutzdaten beginnen mit
Steckplatz "1".
Laden bzw. Laden in PG Kein Unterschied zwischen PROFINET IO- und PROFIBUS DP-
Konfigurationen.
Diagnose Gleiche Diagnosewege wie bei PROFIBUS DP (z. B. über Station online,
über Erreichbare Teilnehmer) und Möglichkeiten (z. B.
Baugruppenzustand).
Diagnoseumfang ähnlich wie bei PROFIBUS DP (lediglich etwas anderer
Aufbau der Diagnosedaten, nur Kanaldiagnose möglich).
Der Aufbau der Diagnosedatensätze ist wie bei PROFIBUS DP bei den
Feldgeräten (IO-Devices) dokumentiert.
Bausteine für das S7- Wegen der größeren Mengengerüste bei PROFINET IO mussten System-
Anwenderprogramm und und Standardfunktionsbausteine angepasst bzw. neu implementiert
Systemzustandslisten (SZL) werden.
Ähnlich wie bei den Bausteinen wurden auch Systemzustandslisten
angepasst.
Die neuen Bausteine und SZLs stehen auch für PROFIBUS DP zur
Verfügung.
Die Liste der betroffenen Bausteine und SZLs finden Sie im
Programmierhandbuch: Von PROFIBUS DP nach PROFINET IO.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 151
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.3 Adressen- und Namensvergabe für PROFINET IO-Geräte

IP-Adressen
Alle PROFINET-Geräte beherrschen das TCP/IP-Protokoll und benötigen daher für den Betrieb am
Ethernet eine IP-Adresse.
Um die Projektierung zu vereinfachen, werden Sie nur ein einziges Mal dazu aufgefordert, eine IP-
Adresse zu vergeben: Beim Konfigurieren des IO-Controllers in HW Konfig.
Hier blendet STEP 7 einen Dialog zur Auswahl der IP-Adresse und des Ethernet-Subnetzes an.
Wenn das Netz isoliert ist, können Sie die von STEP 7 vorgegebene IP-Adresse und
Subnetzmaske übernehmen. Wenn das Netz Teil eines bestehenden Ethernet-Firmennetzes ist,
dann erfragen Sie diese Daten von Ihrem Netzwerkadministrator.
Die IP-Adressen der IO-Devices werden von STEP 7 erzeugt und normalerweise erst im Anlauf der
CPU den IO-Devices zugewiesen. Die IP-Adressen der IO-Devices haben immer dieselbe
Subnetzmaske wie der IO-Controller und werden - ausgehend von der IP-Adresse des IO-
Controllers - in aufsteigender Reihenfolge vergeben.

Gerätenamen
Bevor ein IO-Device von einem IO-Controller angesprochen werden kann, muss es einen
Gerätenamen haben. Bei PROFINET ist diese Vorgehensweise gewählt worden, weil Namen
einfacher zu handhaben sind als komplexe IP-Adressen.
Das Zuweisen eines Gerätenamens für ein konkretes IO-Device ist zu vergleichen mit dem
Einstellen der PROFIBUS-Adresse bei einem DP-Slave.
Im Auslieferungszustand hat ein IO-Device keinen Gerätenamen. Erst nach der Zuweisung eines
Gerätenamens mit dem PG/PC ist ein IO-Device für einen IO-Controller adressierbar, z. B. für die
Übertragung der Projektierungsdaten (u. a. die IP-Adresse) im Anlauf oder für den
Nutzdatenaustausch im zyklischen Betrieb.
Um IO-Devices den projektierten Gerätenamen online zuzuweisen, wählen Sie den Menübefehl
Zielsystem > Ethernet > Gerätenamen vergeben.
Ein Gerätename kann auch mit dem Menübefehl Zielsystem > Ethernet > Ethernet Teilnehmer
bearbeiten zugewiesen werden, allerdings sollte der Gerätename im Eigenschaftsdialog eines
IO-Devices eingestellt werden, damit er in den Projektierungsdaten hinterlegt ist.
Am Ethernet-Subnetz muss der Gerätename eindeutig sein.
Soll ein IO-Controller in einer weiteren Station gleichzeitig als IO-Device betrieben werden (z. B.
CP 1616), dann muss im Projekt für dieses IO-Device der gleiche Gerätename vergeben werden
wie für den hardwareseitig zugeordneten IO-Controller. Nur in diesem Fall gibt es am projektierten
Ethernet-Subnetz zwei Teilnehmer mit demselben Gerätenamen.
Der Gerätename muss der Norm IEC 61158-6-10 entsprechen. Dazu ist es erforderlich, dass
folgende Regeln eingehalten werden:
• Ein Gerätename darf maximal 240 Zeichen (Buchstaben, Ziffern, Bindestrich oder Punkt) lang
sein.
• Ein Gerätename muss zumindest aus einem Zeichen bestehen.
• In einem Gerätenamen bildet eine Zeichenkette zwischen zwei Punkten ein Label. Ein solches
Label könnte zum Beispiel ".Maschine-A." sein.
• Ein Label darf maximal 63 Zeichen lang sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


152 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

• Die Mindestlänge eines Labels ist ein Zeichen, zum Beispiel ".A.".
• In einem Gerätenamen gibt es ein oder mehrere Labels.
• In einem Label sind nur die Buchstaben a bis z (keine Umlaute), die Ziffern 0 bis 9 sowie der
Bindestrich erlaubt.
• In einem Label sind keine Sonderzeichen erlaubt, wie z. B. Klammern, Unterstrich,
Schrägstrich, Leerzeichen.
• Umlaute (z. B. "Ä" oder "Ü") dürfen nicht verwendet werden.
• Der Bindestrich ("-") ist das einzige erlaubte Sonderzeichen.
• Ein Label darf jedoch nicht mit einem Bindestrich beginnen.
• Ein Label darf auch nicht mit dem Bindestrich enden.
• Ein Gerätename darf nicht die Form n.n.n.n aufweisen (n = 0...999).
• Ein Gerätename darf nicht mit der Zeichenfolge "port-xyz-" beginnen (x,y,z = 0...9).
• Ein Gerätename darf nicht mit einem Punkt beginnen oder enden. So ist zum Beispiel die
Zeichenfolge ".Maschine-A." als Gerätename nicht erlaubt (nur als Bestandteil eines
Gerätenamens, als Label).
• Wenn mehrere Geräte gleichen Typs an dasselbe PROFINET IO-System angeordnet werden,
dann ergänzt STEP 7 automatisch den aus der GSD-Datei stammenden Namen mit einer
laufenden Nummer. Das zweite Gerät bekommt die Ergänzung "-1", das dritte Gerät die
Ergänzung "-2" etc.
• STEP 7 bietet Ihnen die Möglichkeit, den Namen des IO-Systems als Namensbestandteil des
Gerätenamens automatisch ergänzen zu lassen. Wählen Sie dazu in den Eigenschaften des
IO-Systems die Option "Name im Device/Controller verwenden". Der Gerätename hat dann die
Form:
• [Name aus GSD-Datei].[Name des IO-Systems]

Strukturierte Gerätenamen
Sie haben die Möglichkeit, den Gerätenamen nach DNS-Konventionen zu strukturieren. Als
Hilfsmittel zur Strukturierung verwenden Sie den Punkt (".").
...<Subdomain-Name>.<Domain-Name>.<Top-Level-Domain-Name>
STEP 7 bietet hier Unterstützung, indem es dialoggeführt anbietet, den Namen des IO-Systems im
Gerätenamen mit zu verwenden:
<Name des konkreten Gerätes>.<Name des IO-Systems>
Den Namen des IO-Systems können Sie zentral im Eigenschaftsdialog des IO-Systems einstellen.
Beim Kopieren eines IO-Devices in ein anderes IO-System übernimmt STEP 7 automatisch den
Namen des IO-Systems, in das das IO-Device eingefügt wurde.

Gerätenummer
Neben dem Gerätenamen vergibt STEP 7 beim Stecken eines IO-Devices auch eine
Gerätenummer, beginnend bei "1".
Über diese Gerätenummer kann im Anwenderprogramm ein IO-Device identifiziert werden (z. B.
SFC 71 "LOG_GEO"). Der Gerätename ist im Gegensatz zur Gerätenummer im
Anwenderprogramm nicht sichtbar.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 153
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

Besonderheiten
PROFINET IO: In einem PROFINET IO-Netz ist die maximale Anzahl der Teilnehmer auf 512
beschränkt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


154 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.4 IP-Adresse / Gerätenamen auf anderem Weg beziehen

Spezielle Anwendungen wie Serienmaschinen oder Druckanleger erfordern neue Wege zur
Vergabe der Gerätenamen und IP-Adressen. Hintergrund dafür ist der Wunsch, eine Maschine vor
Ort beim Kunden ohne die Verwendung von STEP 7 oder anderen Tools in Betrieb zu nehmen.

Möglichkeiten zur Vergabe von IP-Adressen und Gerätenamen


Es gibt (abgesehen von der bekannten Adress- und Gerätenamensvergabe über die Register
"Allgemein" und "Parameter" des PN-IO-Interfaces) noch drei weitere Möglichkeiten der IP-Adress-
und Namensvergabe:
• Vergabe über das Anwenderprogramm.
• Vergabe über den Menübefehl: Zielsystem > Ethernet > Ethernet Teilnehmer bearbeiten.
• Vergabe beim Downloaden der Konfiguration in das Zielsystem über das Dialogfeld
"Teilnehmeradresse auswählen".

Hinweis
Ist weder der Gerätename noch die IP-Adresse im Projekt vorhanden, kann der Anwender im
SIMATIC Manager über Zielsystem > Erreichbare Teilnehmer anzeigen die Zielbaugruppe über
die IP-Adresse und/oder die MAC-Adresse auswählen.

Vorgehensweise
• Gerätename: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Gerätenamen auf anderem Weg beziehen"
am Interface des PROFINET-Geräts.
• IP-Adresse: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "IP-Adresse auf anderem Weg beziehen" im
Register "Parameter" des Dialogs Eigenschaften -Ethernet Schnittstelle.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 155
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.5 Anbindung bestehender PROFIBUS DP-Konfigurationen

Kopplung von PROFINET und PROFIBUS


PROFIBUS-Geräte können Sie an die lokale PROFIBUS-Schnittstelle eines PROFINET-Geräts
koppeln. Dadurch können Sie bereits bestehende PROFIBUS-Konfigurationen in PROFINET
integrieren.
Das folgende Bild zeigt die unterstützten Netzwerktypen für PROFINET: Industrial Ethernet und
PROFIBUS.

Ziffer Beschreibung
(1) PROFINET-Geräte
(2) PROFINET-Gerät mit Proxy-Funktionalität (z.
B. IE/PB-Link)
(3) PROFIBUS-Geräte

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


156 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

PROFINET-Gerät mit Proxy-Funktionalität = Stellvertreter


Das PROFINET-Gerät mit Proxy-Funktionalität ist der Stellvertreter eines PROFIBUS-Geräts am
Ethernet. Die Proxy-Funktionalität ermöglicht es, dass ein PROFIBUS-Gerät nicht nur mit seinem
Master, sondern mit allen Teilnehmern am PROFINET kommunizieren kann.
Bestehende PROFIBUS-Systeme können bei PROFINET problemlos mit Hilfe der Proxy-
Funktionalität in die PROFINET-Kommunikation eingebunden werden.
Wenn Sie beispielsweise ein PROFIBUS-Gerät über einen IE/PB-Link an PROFINET anbinden,
nimmt der IE/PB-Link stellvertretend für die PROFIBUS-Komponenten die Kommunikation über
PROFINET auf.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 157
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.6 Aktualisierungszeiten für den zyklischen Datenaustausch

Im Unterschied zu PROFIBUS DP haben Sie es wegen des völlig andersartigen


Kommunikationsverfahrens bei PROFINET IO nicht mit einer Reihe von Busparametern zu tun.
Aber ebenso wie bei PROFIBUS DP ermittelt STEP 7 automatisch eine Zeit, innerhalb ein
PROFINET IO-Device seine Nutzdaten mit dem zugehörigen IO-Controller ausgetauscht hat: die
Aktualisierungszeit.
STEP 7 berechnet automatisch aus der vorliegenden Hardware Konfiguration und dem daraus
resultierenden zyklischen Datenaufkommen für IO-Devices im IRT-Betrieb eine optimale
Aktualisierungszeit. Diese Aktualisierungszeiten können Sie ändern und für jedes IO-Device
einzeln bestimmen.
Betrachtet man ein einzelnes IO-Device des PROFINET IO-Systems, so ist innerhalb der
Aktualisierungszeit das IO-Device vom IO-Controller mit neuen Daten (Ausgänge) versorgt worden
und es hat neue Daten (Eingänge) an den IO-Controller gesandt.

Eigenschaften der Aktualisierungszeit


Aktualisierungszeiten sind nur in bestimmten Rastern möglich. Die in Frage kommenden Werte
ermittelt STEP 7 aus den Eigenschaften der betreffenden IO-Devices (d. h. aus den GSD-Dateien)
und den Eigenschaften des IO-Controllers.
Wenn Sie die zugrunde liegende Hardware Konfiguration ändern, z. B. neue IO-Devices
hinzufügen, kann sich die Aktualisierungszeit ändern. Beim nächsten Öffnen des Dialogs oder bei
der Konsistenzprüfung werden Sie durch eine Meldung auf die Änderung aufmerksam gemacht.

Wodurch wird die Aktualisierungszeit beeinflusst?


• Anzahl der IO-Devices
• Anzahl der Ein- und Ausgänge
• Reservierter Prozentsatz für PROFINET IO
• Eigenschaften (Leistungsfähigkeit) des IO-Controllers
• Eigenschaften des jeweiligen IO-Devices
• Zeitdauer IRT (falls Isochronous Realtime-Kommunikation projektiert wurde)
• Sendetakt des IO-Controllers bzw. des Sync-Masters

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


158 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

Das folgende Bild zeigt die Faktoren, die die Aktualisierungszeiten bestimmen. Dabei ist zu
unterscheiden zwischen IO-Devices mit IRT-Kommunikation und IO-Devices mit
RT-Kommunikation.

* RT: Wenn eine der angezeigten Beschränkungen dazu führt, dass nicht alle auszutauschenden IO-
Daten in einem Sendetakt übertragen werden können, wird der Sendetakt automatisch untersetzt, d. h.
die Daten werden auf mehrere Sendetakte verteilt. Die Aktualisierungszeit wird für einzelne Devices
wird dadurch erhöht.
** IRT: Übertragung aller IO-Daten während der vom System berechneten Aktualisierungszeit ist
garantiert. Wenn Sie nachträglich die Konfiguration ändern, wird die Aktualisierungszeit nicht
automatisch angepasst. Auch eine Änderung der Einstellung "Kommunikationsanteil (PROFINET IO)"
führ nicht zu einer automatischen Anpassung der Aktualisierungszeit.
Sie werden durch eine Meldung bei der Konsistenzprüfung darauf aufmerksam gemacht, wenn die
eingestellte Aktualisierungszeit nicht ausreicht. Sie müssen dann die Aktualisierungszeit im Register
"IO-Zyklus" des Eigenschaftsdialogs des Interfaces oder im Eigenschaftsdialog des PROFINET IO-
Systems anpassen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 159
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

Aktualisierungszeit zentral lesen und einstellen


Den Dialog zum Lesen und Ändern der Aktualisierungszeit öffnen Sie folgendermaßen:
1. Doppelklicken Sie auf das Profinet IO-System (die "Eisenbahnschiene").
2. Wählen Sie das Register "Aktualisierungszeit".
- Falls außer PROFINET IO zusätzliche zyklische Dienste (z. B. von Component based
Automation, CBA) berücksichtigt werden müssen:
Wählen Sie im Feld "Kommunikationsanteil (PROFINET IO)" einen Prozentsatz aus, der
für PROFINET IO reserviert werden soll.
Wenn mindestens ein IO-Device projektiert ist, dann ist 100% voreingestellt.
Wenn kein IO-Device projektiert ist, ist 0% voreingestellt.
- Der Sendetakt wird ebenfalls in diesem Register angezeigt. Wenn sich im IO-System
mindestens ein synchronisiertes PROFINET-Gerät befindet, dann ist der Sendetakt durch
den Sync-Master der Sync-Domain vorgegeben und hier nicht änderbar. Zum Ändern
müssen Sie den Sync-Domain-Dialog aufrufen (Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO >
Domain Management...).
3. Falls gewünscht, können Sie die Aktualisierungszeit für ein oder mehrere IO-Devices erhöhen
(Mehrfachauswahl möglich).

Aktualisierungszeit am IO-Device lesen und einstellen


Für ein einzelnes IO-Device können Sie die Aktualisierungszeit auch folgendermaßen ändern:
1. Doppelklicken Sie auf ein IO-Device.
2. Wählen Sie das Register "IO-Zyklus".
3. Kontrollieren Sie die eingestellte Aktualisierungszeit und quittieren Sie die Einstellungen mit
"OK".

Optimierung der Aktualisierungszeiten einzelner IO-Devices


STEP 7 berechnet aufgrund der Konfiguration bereits optimierte, d. h. möglichst kurze
Aktualisierungszeiten für IO-Devices im RT- bzw. IRT-Betrieb. Sie können aber den Spielraum für
kürzere Aktualisierungszeiten bei einzelnen IO-Devices erweitern, indem Sie die
Aktualisierungszeiten anderer IO-Devices erhöhen, die zeitlich unkritische Nutzdaten liefern.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


160 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

4.1.7 Darstellung der PROFINET-Schnittstelle in HW Konfig

PROFINET-Geräte mit integriertem Switch werden in der Konfigurationstabelle von HW Konfig


folgendermaßen dargestellt:

(1) Diese Zeile repräsentiert das "Interface" einer PROFINET-Schnittstelle.


(2) Diese Zeilen repräsentieren die "Ports" einer PROFINET-Schnittstelle.

Interface
Über den Dialog "Eigenschaften" dieser Zeile sind neben Name und Diagnoseadresse auch
folgende Funktionen zugänglich, sofern die Komponenten die jeweilige Funktion unterstützen:
• Synchronisationseinstellungen für PROFINET-Geräte, die IRT-Kommunikation unterstützen,
z. B. Einstellung der Synchronisationsrolle und RT-Klasse.
Für IO-Controller kann auch eingestellt werden, ob eine Kommunikationsdiagnose zu einem
Diagnosealarm (OB 82-Aufruf) führen soll.
• PROFINET-Einstellungen wie Sendetakt, Kommunikationsanteile für PROFINET IO und CBA
bei IO-Controllern.
• Uhrzeitsynchronisation bei IO-Controllern.
• Einstellungen für taktsynchrone Applikationen bei IO-Devices.
• Ansprechüberwachung bei IO-Devices.

Port
Über den Dialog "Eigenschaften" dieser Zeilen sind neben Name und Diagnoseadresse auch
folgende Funktionen zugänglich, sofern die Komponenten die jeweilige Funktion unterstützen:
• Übertragungsmedium
• Topologie-Einstellungen
• Einstellungen für das Ende von Domänen (Sync-Domains und Uhrzeitdomains); sogenannte
"Boundaries".
Durch diese Einstellungen werden Grenzen für Sync- und Uhrzeit-Telegramme gesetzt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 161
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.1 Wissenswertes zu PROFINET IO

Diagnosefähigkeiten der PROFINET-Schnittstelle


Das Interface und die Ports sind auch Auslöser von Diagnose-Ereignissen, die über die
Systemdiagnose (HW Konfig ONLINE) oder über Datensätze ausgelesen werden.
Beispiele:
• Das Interface kann einen Synchronisationsverlust erkennen.
• Der Port kann einen Link-down diagnostizieren, wenn z. B. die Verbindungsleitung zwischen
den Ports unterbrochen ist.
Neben der Fähigkeit, Fehler zu diagnostizieren ist die PROFINET-Schnittstelle in der Lage,
bestimmte Informationen für eine vorbeugende Wartung mitzuteilen (Wartungsanforderungs- und
Wartungsbedarfsmeldungen).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


162 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.1 Überblick: Von der Projektierung bis zum zyklischen Datenaustausch

Im folgenden sind die grundlegenden Schritte beschrieben, wie Sie ein PROFINET IO-System in
Betrieb nehmen können, d. h. wie Sie die PROFINET-Komponenten projektieren, die Adressen
zuweisen und wie das System anläuft.

Projektieren eines IO-Systems in HW Konfig


1. IO-Controller (z. B. CPU 317-2 PN/DP) in HW Konfig parametrieren. Im Rahmen der
Schnittstellen-Parametrierung ein Ethernet-Subnetz und eine IP-Adresse zuweisen.
2. Am IO-System ("Eisenbahnschiene") alle benötigten IO-Devices anordnen.
3. Für jedes IO-Device: Gerätename kontrollieren und ggf. ändern und Parameter einstellen.

Adressen zuweisen
1. Für jedes IO-Device muss der projektierte Gerätename zugewiesen werden ("Taufen").
2. Im Betriebszustand STOP der CPU die Hardware Konfiguration laden.
Mit der Hardware Konfiguration wird automatisch der PN-Schnittstelle (z. B. einer CPU) die
projektierte IP-Adresse zugewiesen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 163
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

Anlauf
Im Anlauf überträgt die CPU über die PN-Schnittstelle die geladene Projektierung auf die jeweiligen
IO-Devices. Wie bei PROFIBUS DP gelten hier auch die parametrierbaren Überwachungszeiten
"Fertigmeldung durch Baugruppen" und "Übertragung der Parameter an Baugruppen".
Im Anlauf kann die CPU die IO-Devices anhand ihres Gerätenamens identifizieren und überträgt
implizit die zugehörigen IP-Adressen.
Nach erfolgreicher Übertragung der Adressen und Parameter innerhalb der Überwachungszeiten
gehen die PROFINET-Geräte in den zyklischen Datenaustausch.
Bei nicht erfolgreicher Übertragung der Adressen und Parameter geht die CPU nach Ablauf der
Überwachungszeiten - je nach Einstellung des Parameters "Anlauf bei Sollausbau ungleich
Istausbau" - in den STOP- oder RUN-Zustand.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


164 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.2 Grundsätzliche Vorgehensweise zum Konfigurieren eines PROFINET


IO-Systems

Wenn Sie wissen, wie Sie prinzipiell einen Aufbau für PROFIBUS DP konfigurieren, dann wissen
Sie auch, wie Sie einen Aufbau für PROFINET IO konfigurieren – die Vorgehensweise ist
weitgehend identisch.

Stationsfenster als Abbild des realen IO-Systems


Wenn Sie einen IO-Controller platziert haben (z. B. eine CPU 317-2 PN/DP), dann zeichnet
STEP 7 automatisch eine Linie, die das IO-System repräsentiert. Auf dieser Linie platzieren Sie per
Drag & Drop die IO-Devices, die diesem IO-Controller zugeordnet sein sollen – aus dem Fenster
"Hardware Katalog" unter "PROFINET IO".
Beim Plazieren eines IO-Devices wird automatisch ein Gerätename vergeben (Voreingestellt ist
der Name aus der GSD-Datei).
Implizit vergibt STEP 7 auch eine IP-Adresse. Von der IP-Adresse des IO-Controllers ausgehend
sucht STEP 7 die nächste freie IP-Adresse. Diese IP-Adresse ist für die Hantierung aber nicht
relevant; sie ist notwendig, weil alle Teilnehmer am Ethernet mit TCP/IP-Protokoll eine IP-Adresse
haben müssen.
Außerdem vergibt STEP 7 noch eine Gerätenummer, über die Sie das IO-Device im
Anwenderprogramm hantieren können (z. B. mit SFC 71 "LOG_GEO"). Diese Nummer wird auch
im Symbol für das IO-Device angezeigt.

IO-Device erscheint nicht im Fenster "Hardware Katalog"


Falls ein IO-Device nicht im Fenster "Hardware Katalog" erscheint, müssen Sie die entsprechende
GSD-Datei nach dem Start von STEP 7 installieren mit dem Menübefehl Extras > GSD-Dateien
installieren. Dialoggesteuert können Sie dann die GSD-Datei installieren. Das installierte IO-
Device erscheint dann im Fenster "Hardware Katalog" unter "PROFIBUS IO" entweder unter dem
Namen der Gerätefamilie (bei Siemens-Geräten) oder unter "Weitere Feldgeräte".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 165
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

Konfiguration des IO-Devices in der Detailsicht


Wenn Sie ein IO-Device markieren, dann werden Aufbau (Steckplätze mit Baugruppen/Modulen)
und E-/A- Adressen in der Detailsicht des Stationsfensters angezeigt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


166 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.3 Anlegen eines PROFINET IO-Systems

Voraussetzung
Sie haben im Stationsfenster einen Baugruppenträger angeordnet und dieser ist geöffnet
dargestellt (Steckplätze des Baugruppenträgers sind sichtbar).

PROFINET IO-Controller
Als IO-Controller können Sie einsetzen:
• eine CPU mit fest integrierter oder steckbarer PROFINET-Schnittstelle (fest integriert z. B.
CPU 317-2 PN/DP)
• einen CP in Verbindung mit einer CPU (z. B. CP 443-1 Advanced in Verbindung mit einer
geeigneten S7-400-CPU)
• Eine PC-Station (z. B. mit CP 1612)

Vorgehensweise
1. Wählen Sie einen IO-Controller aus dem Fenster "Hardware Katalog" (z. B. CPU 317-2 PN/DP)
2. Ziehen Sie die Baugruppe per Drag & Drop in eine zulässige Zeile des Baugruppenträgers.
Das Dialogfeld "Eigenschaften – Ethernet Teilnehmer" wird geöffnet.
Hier können Sie
- ein neues Ethernet-Subnetz anlegen oder ein bestehendes auswählen
- Eigenschaften des Ethernet-Subnetzes (z. B. Name) einstellen
- die IP-Adresse des IO-Controllers einstellen
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK"
Bei CPUs mit integriertem IO-Controller erscheint folgendes Symbol:

Dieses Symbol ist der "Aufhänger" für die IO-Devices des IO-Systems.

Externer IO-Controller
CPs, die als externe IO-Controller verwendet werden können, beherrschen eine Vielzahl von
Kommunikationsmöglichkeiten und sind daher nicht für die Verwendung als IO-Controller
"vorbestimmt".
Wenn Sie einen externen IO-Controller (z. B. CP 443-1 Advanced) verwenden, dann müssen Sie
nach dem Stecken des IO-Controllers ein IO-System einfügen (Kontext-Menübefehl "PROFINET
IO-System einfügen").

Gerätename
Der Gerätename für den IO-Controller ist einstellbar im Register "Allgemein" des
Eigenschaftsdialogs des Interfaces (i.d.R. lautet der voreingestellte Gerätename "PN-IO").

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 167
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.4 Auswählen und Anordnen von IO-Devices

Das Auswählen und Anordnen von IO-Devices wird im Wesentlichen gehandhabt wie bei
PROFIBUS DP.

Voraussetzung
Ein IO-System muss vorhanden und im Stationsfenster sichtbar sein.

Vorgehensweise
1. Wie bei PROFIBUS DP finden Sie die IO-Devices (entsprechen bei PROFIBUS DP den
Slaves) in einem eigenen Katalog-Abschnitt "PROFINET IO".
Öffnen Sie unter "PROFINET IO" den gewünschten Ordner.
2. Plazieren Sie die IO-Devices per Drag & Drop oder durch Doppelklick an ein IO System.
3. Sofern es sich um ein modulares IO-Device handelt, stecken Sie die benötigten Baugruppen
bzw. Module in das IO-Device.
Im Stationsfenster werden die IO-Devices als Symbol dargestellt – ähnlich wie Slaves am
PROFIBUS. Im Symbol wird die Gerätenummer und der (bei Bedarf gekürzte) Gerätename
angezeigt.

Projektieren von IO-Devices


IO-Devices haben Eigenschaftsdialoge, welche die Änderung der von STEP 7 automatisch beim
Stecken vergebene Adressierungsinformation (Gerätenummer und Gerätename) sowie die
Diagnoseadresse des IO-Devices zulassen.
Aus diesem Eigenschaftsdialog können Sie über die Schaltfläche "Ethernet" den Dialog zur
Änderung der Schnittstelle und der Subnetzeigenschaften starten. In diesem Dialog wird die IP-
Adresse angezeigt und kann geändert werden.
Abhängig vom IO-Device kann über ein Kontrollkästchen die Vergabe der IP-Adresse durch den
IO-Controller abgewählt werden.
Parametrierungen, welche für das gesamte IO-Device gelten, können Sie ebenfalls in diesem
Dialog einstellen. Die Eigenschaften eines IO-Devices werden durch die zugehörige GSD-Datei
bestimmt.

Navigationsmöglichkeiten
Zum schnellen Positionieren verwenden Sie den Menübefehl Bearbeiten > Gehe zu > Ethernet-
Teilnehmer. Im zugehörigen Dialog sind alle IO Systeme und alle daran angeschlossenen
IO-Devices aufgeführt. Für die IO Systeme wird das zugehörige Subnetz angezeigt, für die
IO-Devices die Bezeichnung (Gerätename), die Gerätenummer und die IP-Adresse.

Gerätenamen zuweisen
Den voreingestellten Gerätenamen und die Gerätenummer können Sie im Register "Allgemein"
des IO-Device-Eigenschaftsdialogs ändern. Doppelklicken Sie hierzu auf das Symbol des
IO-Devices im Stationsfenster.
Die projektierten Gerätenamen müssen anschließend online den IO-Devices zugewiesen werden.
Wählen Sie hierzu den Menübefehl Zielsystem > Ethernet > Gerätenamen vergeben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


168 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.5 Wo sind die IO-Devices im Hardware Katalog zu finden?

Alle IO-Devices erscheinen im Hardware Katalog unter "PROFINET IO".


Die Struktur des Hardware Katalog wird an dieser Stelle nur durch GSD-Dateien bestimmt. Wenn
mehrere GSD-Dateien für eine IO-Device-Familie in der Datenhaltung von STEP 7 vorhanden sind
(z. B. durch Importieren unterschiedlicher Ausgabestände), dann wird immer der letzte (d. h.
jüngste) Ausgabestand für die Anzeige der Geräteeigenschaften herangezogen.
Soweit die IO-Devices von Siemens hergestellt werden, erscheinen sie direkt unter
"PROFINET IO" unter dem Ordner mit dem Namen der betreffenden Gerätefamilie (z. B. ET 200S).
Wenn von der Device-Familie zusätzlich GSD-Dateien vorhanden sind, erscheinen sie im
Hardware Katalog ebenfall unter ihrem Familiennamen in einem Unterordner "GSD". Die Nicht-
GSD-Varianten zeichnen sich durch komfortable Projektierungsmöglichkeiten aus (z. B.
einfacheres Packen von Adressen etc.).

Sonstige, über GSD installierte IO-Devices erscheinen unter "Weitere Feldgeräte".


Bei modularen IO-Devices liegen unterhalb der IO-Device-Anschaltungen die steckbaren
Baugruppen/Module.

Ordner "Migration"
Die aktuellen PROFINET IO-Geräte (IO-Controller und IO-Devices) sind Geräte mit erweiterter
PROFINET-Diagnose. Darunter versteht man Funktionen wie Diagnose und Parametrierung der
integrierten PROFINET-Schnittstelle, z. B. Fiber-Optic-Diagnose und Topologieprojektierung. Diese
Funktionen sind in der Konfigurationstabelle über zusätzliche Submodule zugänglich: Interface und
Ports.
Wenn Sie einen IO-Controller projektieren, der nicht die erweiterte PROFINET-Diagnose
unterstützt, dann können Sie ihm keine IO-Devices mit Interface- und Port-Submodulen zuordnen.
Für diesen Fall finden Sie im Ordner "Migration" ein gleichartiges IO-Device ohne erweiterte
PROFINET-Diagnose - d. h. ohne Interface- und Port-Submodule - das sich an diesem
IO-Controller betreiben lässt.
Ausführliche Informationen finden Sie auf den Seiten des Customer-Supports unter der
Beitrags-ID 23678970.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 169
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.2 Schritte zum Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems

4.2.6 Hantieren von PROFINET IO-Systemen

Bezeichnung der IO-Systeme


Die Bezeichnung der IO-Systeme ist ähnlich aufgebaut wie bei DP-Mastersystemen:
Der erste Teil des Namens bezeichnet das Ethernet-Subnetz, gefolgt von einem Doppelpunkt.
Der zweite Teil des Namens besteht aus der Bezeichnung "IO-System", gefolgt von der Nummer
des IO-Systems in Klammern. Während bei DP-Mastersystemen die Nummerierung mit "1"
beginnt, vergibt STEP 7 bei IO-Systemen Nummern ab "100".

Einstellungen eines IO-Systems ändern


Zu den änderbaren Eigenschaften eines IO-Systems gehören neben dem Namen und der Nummer
auch die Aktualisierungszeit.
Um die Einstellungen zu ändern, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Doppelklicken Sie auf das IO-System ("Eisenbahnschiene")
2. Wählen Sie das gewünschte Register
(Register "Allgemein" zur Änderung des Namens und der IO-System-Nummer,
Register "Aktualisierungszeit" zum Lesen bzw. Ändern der Aktualisierungszeit des IO-
Systems).

IO-System trennen
Wie beim DP-Mastersystemen können Sie ein IO-System trennen; der Menübefehl heißt
Bearbeiten > PROFINET IO > PROFINET IO-System > Trennen.
Das IO-System bleibt als "verwaistes" IO-System erhalten und ist in der Station sichtbar.
Wenn keine IO-Devices am IO-System hängen, wird das IO-System gelöscht.

IO-System einfügen
Wenn Sie ein oder mehrere IO-Systeme projektiert und von der PROFINET-Schnittstelle getrennt
haben, können Sie über den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > PROFINET IO-System >
Einfügen eines der verwaisten IO-Systeme wieder an der markierten PROFINET-Schnittstelle
einfügen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


170 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3.1 Konfiguration mit integriertem IO-Controller

Beim Stecken einer CPU mit integriertem IO-Controller (z. B. CPU 317-2 PN/DP) legt STEP 7
automatisch ein IO-System an. Die gewünschten IO-Devices ziehen Sie per Drag & Drop aus dem
Hardware Katalog auf dieses PROFINET IO-System.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 171
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3.2 Konfiguration mit externem IO-Controller

CPs, die als externe IO-Controller verwendet werden können, beherrschen eine Vielzahl von
Kommunikationsmöglichkeiten und sind daher nicht für die Verwendung als IO-Controller
"vorbestimmt".
Wenn Sie einen externen IO-Controller (z. B. CP 443-1 Advanced) verwenden, dann müssen Sie
nach dem Stecken des IO-Controllers ein IO-System einfügen (Kontext-Menübefehl
"PROFINET IO-System einfügen").
Die gewünschten IO-Devices ziehen Sie per Drag & Drop aus dem Hardware Katalog auf dieses
PROFINET IO-System.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


172 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3.3 Konfiguration mit IE/PB-Link

Um PROFIBUS DP-Konfigurationen an PROFINET IO anzubinden, können Sie das IE/PB-Link


verwenden.
Aus Sicht der CPU hängen die PROFIBUS-DP-Slaves am gleichen Netz wie das IE/PB Link. Diese
Slaves haben denselben Gerätenamen und IP-Adresse wie das IE/PB-Link, aber unterschiedliche
Gerätenummern. Außerdem weisen sie noch eine spezifische PROFIBUS-Adresse auf.
Im Symbol für das IE/PB-Link wird neben der Gerätenummer auch die PROFIBUS-Adresse
angezeigt, da dieses Gerät zwei Adressierungsschemas besitzt.

(1) Gerätenummer des IE/PB-Links


(2) Gerätenummer und PROFIBUS-Adresse des DP-Slaves

Hantieren von Gerätenummern und PROFIBUS-Adressen am Mastersystem


STEP 7 vergibt beim Plazieren dieselbe Ziffer für die Gerätenummer und die PROFIBUS-Adresse.
Um einen Überblick über verwendete Gerätenummern und PROFIBUS-Adressen zu bekommen,
doppelklicken Sie auf das Symbol des IE/PB-Link und wählen das Register "Gerätenummern".
Jede Zeile im Register "Gerätenummern" repräsentiert einen DP-Slave. Wenn Sie eine Zeile
markieren und auf die Schaltfläche "Ändern" klicken oder auf eine Zeile doppelklicken, dann
können Sie im Folgedialog die Gerätenummer ändern.
Die PROFIBUS-Adresse können Sie wie gewohnt ändern:
1. Doppelklicken Sie auf das Symbol des DP-Slaves, um den Eigenschaftsdialog auf zu rufen.
2. Klicken Sie im Register "Allgemein" des Eigenschaftsdialogs auf die Schaltfläche "PROFIBUS".
3. Ändern Sie im Folgedialog die PROFIBUS-Adresse.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 173
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

Einschränkungen
Am PROFIBUS-Subnetz eines IE/PB-Link gelten für DP-Slaves in der oben beschriebenen
Konfiguration folgende Einschränkungen:
• Kein IE/PB-Link steckbar
• Kein DP/PA-Link steckbar
• Kein Y-Link steckbar
• Nicht CiR-fähig
• Keine redundanten Slaves steckbar
• Keine Taktsynchronisation / Äquidistanz projektierbar

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


174 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3.4 Konfiguration mit SIMATIC PC-Stationen

Eine "PC-Station" ist ein PC mit Kommunikationsbaugruppen und Software-Komponenten


innerhalb einer Automatisierungslösung mit SIMATIC.
Durch Verwendung entsprechender Kommunikationsbaugruppen und Software-Komponenten
können Sie eine PC-Station als PROFINET IO-Controller betreiben.
Ihre PC-Applikationen in der PC-Station haben folgende Zugangsmöglichkeiten zum
PROFINET IO-Controller:
• Als OPC-Client über den OPC-Server PROFINET IO
• Direkt über die PROFINET IO Anwenderschnittstelle (RTE-Base Programmierschnittstelle)
Zu einem Zeitpunkt kann von PC-Applikationen immer nur eine dieser Zugangsmöglichkeiten
genutzt werden (Open/Close-Sequenz).

Funktionen OPC-Server RTE-Base


PROFINET IO Programmierschnittstelle
IO-Daten lesen und schreiben Ja Ja
Datensätze lesen und Ja Ja
schreiben
Alarme empfangen und Nein Ja
quittieren

Das folgende Bild zeigt eine PC-Station mit den beschriebenen Komponenten. Im Bild darunter ist
die entsprechende Projektierung der Station in HW Konfig gezeigt.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

Projektierung in HW Konfig
Die anzusprechenden IO-Devices werden dem IO-System des IO-Controllers (hier CP 1612)
zugewiesen wie bei anderen Stationstypen auch.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

4.3.5 Konfiguration von Docking-Systemen

An Robotern und anderen Maschinen werden häufig verschiedene Docking Units abwechselnd an
einer Docking Station eingesetzt.

Beispiel Schweißroboter:

Die Docking Station entspricht dem wechselnden Partner Port eines IO-Devices oder Switches.
Die Docking Units werden abwechselnd mit dem Docking System bzw. dem "wechselnden Partner
Port" verbunden.
Docking Units entsprechen an einem Schweißroboter häufig den verschiedenen Schweißzangen,
die der Roboter im Wechsel selbstständig andockt. Je nach Anwendung werden andere
Schweißzangen benötigt. Der Roboter nimmt die benötigte Schweißzange bei Bedarf auf. Die
Docking Units bestehen aus einem oder mehreren IO-Devices.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.3 Beispiele für Konfigurationen mit PROFINET IO

Projektierung:
Um mehrere Docking Units an einer Docking Station zu projektieren, gehen Sie wie folgt vor:
1. Projektieren Sie Ihre Hardwarekonfiguration wie üblich; betrachten Sie die IO-Devices, die den
wechselnden Partnern entsprechen, zunächst als normale IO-Devices.
2. Öffnen Sie die Eigenschaften des Ports, den Sie als "wechselnder Partner Port" konfigurieren
möchten.
3. Wählen Sie im Register "Topologie" als Partner Port "wechselnder Partner Port".
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Hinzufügen" und wählen Sie im Fenster "Hinzufügen
wechselnder Partner" jeweils einen Port für jedes Gerät aus, das Teil Ihres Docking Systems
sein soll. Bestätigen Sie mit "OK".
5. Schließen Sie den Eigenschaften-Dialog mit der Schaltfläche "OK"
Die Schritte 4. und 5. können Sie auch grafisch per Drag and Drop vornehmen. Nutzen Sie hierzu
den Topologie-Editor:
6. Klicken Sie rechts auf das PROFINET-IO-System, anschließend im Menü auf PROFINET IO
Topologie. Im Topologie-Editor wählen Sie das Register "Grafische Ansicht" aus.
7. Klicken Sie zunächst auf den gewünschten Partner Port und halten Sie die linke Maustaste
gedrückt. Bewegen Sie die Maus auf den Wechselnden Partner Port und lassen Sie
anschließend die Maustaste los. Die Verschaltung wird durch eine gestrichelte Linie
repräsentiert.
Eine besondere Rolle kommt bei Docking Systemen den Hochlaufzeiten der IO-Devices zu;
beachten Sie hierzu das Kapitel: Tipps zum Erreichen schnellster Hochlaufzeiten

Hinweis
Eine Docking Unit kann auch aus mehreren in Reihe geschalteten IO-Devices bestehen; man
spricht je nach Anzahl dieser Devices von der Linientiefe. Um Docking Units aus mehr als einem
IO-Device realisieren zu können, müssen Sie für die verwendeten IO-Devices die Partner Ports
einstellen (Topologie projektieren).
Eine übersichtliche Darstellung Ihrer Port-Verschaltungen erhalten Sie in der grafischen Ansicht
des Topologie-Editors.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.1 Online-Zugriff auf PROFINET IO-Geräte über Ethernet

Voraussetzungen
Sie haben die PG/PC-Schnittstelle auf eine TCP/IP-Schnittstellenkarte eingestellt, d. h. von
STEP 7 aus ist die Ethernet-Schnittstelle ihres PG/PC erreichbar.
Beachten Sie die Aufbaurichtlinien zum Anschluss des PGs/PCs an die CPU. Für die CPU 317-2
PN/DP müssen beide Geräte (CPU und PG/PC) an einem Switch angeschlossen sein.
Die Eigenschaften der Ethernet-Schnittstelle müssen ggf. in der Systemsteuerung des PGs
(Eigenschaften von Internet Protocol (TCP/IP)) angepasst werden. Wenn Sie in Ihrem Netzwerk
außer dem PG nur S7-CPUs und PROFINET IO-Geräte angeschlossen haben, darf die Option
"IP-Adresse automatisch beziehen" nicht eingestellt sein.

Online-Zugang wie bei MPI bzw. PROFIBUS


Der Online-Zugriff auf IO-Geräte über die Befehle des Menüs "Zielsystem" sind möglich in allen
Applikationen, die dieses Menü anbieten; z. B. in HW Konfig, im SIMATIC Manager und in NetPro.
Über Ethernet (PROFINET) haben Sie prinzipiell die gleichen Möglichkeiten wie bei den anderen
Online-Wegen (MPI oder PROFIBUS).

Ausnahmen
Spezielle Funktionen sind nicht über PROFINET möglich:
• Die Menüs unter Zielsystem > PROFIBUS sind auch nur für PROFIBUS relevant
• Leitungsdiagnose vorbereiten (nur für Diagnose Repeater am PROFIBUS-DP geeignet)

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.2 Anzeige der Ethernet-Teilnehmer über das Fenster 'Erreichbare Teilnehmer'

Voraussetzungen
Sie haben die PG/PC-Schnittstelle auf eine TCP/IP-Schnittstellenkarte eingestellt, d. h. von
STEP 7 aus ist die Ethernet-Schnittstelle ihres PG/PC erreichbar.
Für eine Online-Verbindung über das Fenster "Erreichbare Teilnehmer" müssen PG/PC und
"erreichbarer Teilnehmer" am selben physikalischen Ethernet-Subnetz angeschlossen sein.
Wenn Teilnehmer nur über zwischengeschaltete Switches oder Router (mit Protokollumsetzung)
erreicht werden können, werden sie in der Liste der Erreichbaren Teilnehmer nicht angezeigt.

Angezeigte Teilnehmer
Angezeigt werden im Fenster "Erreichbare Teilnehmer":
• S7-CPs
• S7-CPUs
• SIMATIC PC-Stationen
• SIMATIC Netzkomponenten (PROFINET-Geräte)
• Alle PROFINET-Geräte (allgemein: alle Geräte, die das DCP-Protokoll beherrschen)
• IE/PB-Link mit seinen unterlagerten DP-Slaves
• FMs
Im Gegensatz zu FMs der S7-300 werden FMs der S7-400 (wie z. B. die FM 456) nicht in der
Liste der "Erreichbare Teilnehmer" aufgeführt. Wollen Sie daher eine FM 456 z. B. urlöschen,
führen Sie dieses bitte in der Online-Ansicht des Projekts aus, wo alle projektierten FMs
(sowohl der S7-300 als auch der S7-400) aufgeführt werden. Alternativ können Sie die FM
natürlich auch über den Schlüsselschalter urlöschen.
Je nach Typ der Komponente können mehr oder weniger Informationen in der Detailsicht des
Fensters "Erreichbare Teilnehmer" angezeigt werden.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

Die folgende Tabelle zeigt, welche Information in der Spalte "Objektname" angezeigt wird.

Erreichbarer Teilnehmer ist... Angezeigt wird in der Spalte Erläuterung


"Objektname" ...
PROFINET-Gerät mit zugewiesenem Gerätename IP-Adresse und MAC-Adresse
Gerätenamen kann über Eigenschaftsdialog
ermittelt werden. In der Ansicht
"Details" werden auch der Typ des
Gerätes sowie eine
Zustandsinformation angezeigt
(z. B. Doppelte IP-Adresse, Fehler,
...).
PROFINET-Gerät ohne IP-Adresse Ersatzweise (bei nicht
zugewiesenem Gerätenamen zugewiesener IP-Adresse) wird
MAC-Adresse angezeigt
S7-CP Name (der Station) Nur wenn dem CP eine IP-Adresse
zugewiesen wurde, sonst MAC-
Adresse. In der Ansicht "Details"
werden auch Betriebszustand und
Baugruppentyp angezeigt.
S7-CPU, PC-Stationen Name (der Station) In der Ansicht "Details" werden
auch Betriebszustand,
Baugruppentyp und, falls
vorhanden, Informationen aus dem
zugehörigen STEP 7-Projekt
angezeigt (Stationsname,
CPU-Name, Anlagenkennzeichen).
IE/PB Link Siehe PROFINET-Gerät Besonderheit: Wenn Sie das
IE/PB-Link in der Liste der
Erreichbaren Teilnehmer
markieren, dann werden in der
Detailsicht die angeschlossenen
DP-Slaves mit ihrer PROFIBUS-
Adresse und weiteren
Informationen angezeigt.
Sonstige Teilnehmer (weder S7- ---- Kann nicht angezeigt werden
Teilnehmer noch Gerät mit DCP-
Protokoll)

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

Die folgende Tabelle zeigt, welche Information in der Spalte "Zustand" angezeigt wird.

Zustand Baugruppentyp Beschreibung


nicht erreichbar Es kann keine Verbindung zu dem
Teilnehmer aufgebaut werden (Teilnehmer
liegt z. B. in einem andern Subnetz)
keine IP-Adresse Dem Teilnehmer wurde noch keine IP-
Adresse zugewiesen (der Teilnehmer kann
bereits einen Gerätenamen / Stationsnamen
besitzen)
RUN CPU, CP, ressourcefähige Betriebszustand: Bei Baugruppen, bei denen
Baugruppe ein Betriebszustand ermittelt werden kann.
STOP CPU, CP, ressourcefähige Betriebszustand: Bei Baugruppen, bei denen
Baugruppe ein Betriebszustand ermittelt werden kann.
Fehler CPU, CP, ressourcefähige Fehler: Die Baugruppe ist gestört
Baugruppe, PN IO-Device, DP- (Diagnosealarm erkannt, Fehler-LED)
Slave
OK PN IO-Device, DP-Slave Baugruppe vorhanden und OK.
ohne Parametriermaster DP-Slave Der DP-Slave besitzt noch keinen Master,
z.B. weil er noch nicht projektiert wurde.
ohne Parametriercontroller PN IO-Device Das PN IO-Device ist nicht projektiert oder
per SFC deaktiviert.
Adresskonflikt CPU, CP, PN IO-Device Zwei oder mehr Teilnehmer haben dieselbe
Adresse. In diesem Fall können nicht alle
Informationen angezeigt werden. Bitte
weisen Sie jedem Teilnehmer eine
eindeutige Adresse zu.
Wartungsanforderung CPU, CP, PN IO-Device Maintenanceinformation:
Es steht eine Kommunikationsdiagnose mit
Wartungsanforderung an.
Ab V5.5 SP2 wird auch bei einem
redundanten PN-Device ein
Redundanzverlust mit
"Wartungsanforderung" gemeldet.

Diagnosefunktionen aufrufen
Über das Fenster "Erreichbare Teilnehmer" ist eine Systemdiagnose möglich.
1. Markieren Sie die zu diagnostizierende Komponente.
2. Wählen Sie den gewünschten Menübefehl (Menü Zielsystem > Diagnose/Einstellung > ...).
Ab STEP 7 V5.3, Servicepack 2 ist die Diagnosefunktion "Baugruppenzustand" auch für DP-Slaves
"hinter" dem IE/PB Link möglich; d. h. für Geräte, die nicht direkt am Ethernet angeschossen sind.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.3 Laden der PROFINET IO-Geräte

CPU als IO-Controller erstmalig in HW Konfig laden


Wenn Sie das gesamte IO-System projektiert haben, müssen Sie diese Projektierung in die CPU
laden. Auf diesem Weg bekommt die CPU (genauer: der IO-Controller) seine projektierte
IP-Adresse zugewiesen.
Vor dem Laden sollten Sie eine Konsistenzprüfung durchführen, um die Projektierung auf doppelte
Adressen, identische Namen etc. prüfen zu lassen.
Informieren Sie sich, ob die zu ladende CPU auch über die PROFINET-Schnittstelle erstmalig
geladen werden kann. Wenn nicht, müssen Sie die Hardware Konfiguration zunächst über die
MPI-Schnittstelle laden.
Die folgende Beschreibung der Vorgehensweise geht von einer Verbindung zwischen PG und CPU
über Ethernet aus.
1. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Laden.
2. Wählen Sie die zu ladenden Baugruppen aus.
3. Im Dialog "Teilnehmeradresse auswählen" klicken Sie ggf. auf die Schaltfläche "Anzeigen", um
die tatsächlich erreichbaren Baugruppen anzeigen zu lassen (darunter auch die zu ladende
CPU mit ihrer aktuellen IP-Adresse oder mit ihrer MAC-Adresse, wenn noch keine IP-Adresse
vorhanden ist).
4. Markieren Sie unter den erreichbaren Baugruppen die zu ladende CPU.
Diese Baugruppe wird dann angezeigt im Feld "Anschluß an Zielstation eingeben".
5. Starten Sie den Ladevorgang, indem Sie auf die Schaltfläche "OK" klicken.
Die CPU (d. h. der IO-Controller) bekommt dabei die projektierte IP-Adress zugewiesen.

CPU als IO-Controller erstmalig im SIMATIC Manager oder NetPro laden


Alternativ können Sie die Station (mit der CPU des IO-Controllers) im SIMATIC Manager oder in
NetPro laden (Menübefehl Zielsystem > Laden).
Wenn Sie das Laden im SIMATIC Manager anstoßen, muss die Projektierung bereits übersetzt
worden sein (in HW Konfig oder NetPro).
Beim Laden im SIMAIC Manager bzw. in NetPro wird ebenfalls der Dialog "Teilnehmeradresse
auswählen" aufgeblendet, da die projektierte IP-Adresse nicht mit der tatsächlichen IP-Adresse
übereinstimmt. Gehen Sie in diesem Fall vor wie im vorigen Abschnitt beschrieben, um die zu
ladende Baugruppe zu erreichen.

Voraussetzung
Die PG/PC-Schnittstelle muss auf eine TCP/IP-Schnittstellenkarte eingestellt sein, d. h. von
STEP 7 aus ist die Ethernet-Schnittstelle Ihres PG/PC erreichbar.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

IO-Devices einen Gerätenamen zuweisen (online)


Damit die projektierte CPU die PROFINET IO-Devices adressieren kann, müssen Sie jedem
einzelnen IO-Device zunächst den projektierten Gerätenamen zuweisen.
Für die im folgenden beschriebene Vorgehensweise müssen die IO-Devices für das PG/PC am
Ethernet online erreichbar sein.

Vorgehensweise
1. Wählen Sie in HW Konfig oder in NetPro den Menübefehl Zielsystem > Ethernet >
Gerätenamen vergeben.
2. Im Dialog "Gerätenamen vergeben" wählen Sie im Feld "Gerätename" ein Gerät aus und
markieren im Feld "Vorhandene Geräte" das Gerät (d. h. die Zeile), das den ausgewählten
Gerätenamen erhalten soll.
3. Über die Schaltfläche "Blinken" können Sie eine Anzeige-LED des markierte Gerätes
veranlassen zu blinken und damit das Gerät eindeutig identifizieren.
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Name zuweisen".
5. Wiederholen Sie die Schritte 2. bis 4 so lange, bis Sie allen Geräte ihren Namen zugewiesen
haben.

CPU anlaufen lassen


Nach der Namenszuweisung können Sie die CPU in den Betriebszustand RUN versetzen.
Im Anlauf verteilt die CPU die Projektierungsinformation an die IO-Devices und geht anschließend
in den zyklischen Betrieb über.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.4 Gerätenamen zuweisen über Memory Card (MMC)

Ab STEP 7 V5.3, Servicepack 2 können Sie Gerätenamen von PROFINET IO-Devices auch offline
projektieren.
Dazu speichern Sie einen projektierten Gerätenamen auf ein MMC und stecken anschließend die
MMC in das dafür vorgesehene IO-Device.
Wenn im Fall eines Gerätedefekts ein IO-Device komplett getauscht werden muss, führt der IO-
Controller automatisch eine Parametrierung und Konfigurierung des neuen Gerätes durch. Mit der
MMC ist ein Gerätetausch ohne PG möglich.

Voraussetzungen
• Ihr PG/PC verfügt über einen Prommer für MMCs.
• Das IO-Device muss die Funktion "Zuweisen des Gerätenamens über MMC" unterstützen.
• Die Station mit ihrem PROFINET IO-System ist projektiert.

Vorgehensweise
1. Stecken Sie die MMC in den Prommer.
2. Markieren Sie in HW Konfig oder in NetPro das IO-Device, dem der Gerätename über MMC
zugewiesen werden soll.
3. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Gerätenamen auf Memory Card speichern.
4. Wenn die MMC nicht leer ist, werden Sie durch eine Meldung auf diesen Umstand aufmerksam
gemacht und können die MMC vor dem Speichern löschen.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.5 Gerätetausch ohne Wechselmedium

Der Austausch von IO-Devices ist in Automatisierungssystemen häufiger nötig. Üblicherweise wird
den IO-Devices entweder über das Stecken eines Wechselmediums oder über das PG ein
Gerätename zugewiesen. Die CPU identifiziert das IO-Device über diesen Gerätenamen.
Der Austausch eines IO-Devices kann unter bestimmten Voraussetzungen ohne das Stecken eines
Wechselmediums (z. B. MMC), oder ohne PG durchgeführt werden. Hierzu werden die
Nachbarschaftsbeziehungen zwischen den einzelnen IO-Devices und dem IO-Controller über
Ethernet-Mechanismen analysiert. Aus diesen, im IO-Controller gespeicherten,
Nachbarschaftsbeziehungen erkennt der IO-Controller, welches IO-Device ersetzt wurde, und
definiert den Gerätenamen neu.

Projektierung:
Wenn Sie ein IO-Device ohne das Stecken eines Wechselmediums oder ohne die Parametrierung
mit einem PG austauschen wollen, dann müssen Sie sicherstellen, dass am Interface des
IO-Controllers im Register "Allgemein" das Kontrollkästchen "Gerätetausch ohne Wechselmedium
unterstützen" aktiviert ist.

Hinweis
Der Gerätetausch ohne Wechselmedium / PG ist nur möglich, wenn zuvor die Topologie der
Anlage projektiert wurde.
Wenn einzelne IO-Devices des Automatisierungssystems den Gerätetausch ohne Wechselmedium
nicht unterstützen, wird für das IO-Device eine entsprechende Meldung im Konsistenzcheck
ausgegeben.
Verwenden Sie als Austauschgeräte nur neue IO-Devices, oder versetzen Sie bereits
parametrierte Devices zuvor in den Auslieferungszustand.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.6 IP-Adresse oder Gerätename im Betrieb ändern

IP-Adresse oder Gerätename für einzelnen Teilnehmer zuweisen


Voraussetzung für die Zuweisung einer neuen IP-Adresse bzw. eines Gerätenamens:
Es findet kein Datenaustausch mit dem IO-Controller statt.
Wenn der SIMATIC Manager bzw. die Liste der Erreichbaren Teilnehmer geöffnet ist, können Sie
mit dem Menübefehl Zielsystem > Ethernet-Teilnehmer bearbeiten jedem PROFINET-Gerät
eine (andere) IP-Adresse und einen anderen Gerätenamen zuweisen.

IP-Adressen zentral ändern


Falls die IP-Adressen mehrerer IO-Devices kontrolliert bzw. geändert werden müssen, gehen Sie
wie folgt vor:
1. In HW Konfig markieren Sie das PROFINET IO-System (die "Eisenbahnschiene") und wählen
den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > PROFINET IO-System > IP-Adressen.
Alternativ finden Sie diese Funktion auch im Kontextmenü für ein markiertes IO-System.
2. Im aufgeblendeten Dialog werden alle IO-Devices mit ihren aktuellen Gerätenamen und ihren
IP-Adressen angezeigt. In diesem Dialog können Sie die IP-Adressen zentral ändern.
3. Laden Sie die geänderten IP-Adressen (Menübefehl Zielsystem > Laden in Baugruppe).
In NetPro können Sie die Funktion ebenfalls über den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO >
PROFINET IO-System > IP-Adressen aufrufen, wenn ein IO-Controller oder ein IO-Device
markiert ist.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.7 Diagnose von PROFINET IO-Geräten

Die Diagnosewege, die Ihnen mit STEP 7 für PROFIBUS DP-Komponenten zur Verfügung stehen,
stehen Ihnen auch bei PROFINET IO zur Verfügung. Die Vorgehensweise ist identisch.
Über den Menübefehl Station > Online öffnen in HW Konfig können Sie neben S7-Stationen auch
PROFINET IO-Geräte diagnostizieren. Auch die Slaves "hinter" einem IE/PB-Link werden in dieser
Sicht angezeigt.
Etwas anders verhält es sich mit der Auswertung von Diagnoseinformationen über SFBs/SFCs im
Anwenderprogramm.
Für PROFINET IO gilt eine herstellerübergreifende Struktur für Datensätze mit
Diagnoseinformationen. Diagnoseinformationen werden nur für gestörte Kanäle gebildet.
Die Systemzustandslisten (SZLs), SFB 54 und SFB 52 wurden erweitert, um auch den Zustand
von PROFINET IO-Systemen und die Diagnoseinformationen für ein S7-Anwenderprogramm zur
Verfügung zu stellen:
• Um einen Gesamtüberblick über den Zustand des PROFINET IO-Systems zu bekommen,
lesen Sie z. B. die SZL 0x0X91 (SFC 51).
• Um Diagnosedatensätze (Records) direkt von einer gestörten Baugruppe auszulesen,
verwenden Sie den SFB 52 (Datensatz lesen) und erhalten damit zustandsbezogen detaillierte
Fehlerinformationen.
• Um ereignisbezogen (d. h. durch Fehler-OB ausgelöst) Diagnosedatensätze zu lesen,
verwenden Sie im entsprechenden Fehler-OB den SFB 54 (Alarmzusatzinfo lesen).
SFB 52 und SFB 54 sind auch weiterhin für PROFIBUS DP verwendbar.
Die Information, welche SZLs und welche Diagnosedatensätze für PROFINET IO definiert sind und
wie die Diagnosedatensätze aufgebaut sind finden Sie im Programmierhandbuch Von PROFIBUS
DP nach PROFINET IO.

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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.8 Projektieren der Ansprechüberwachungszeit

Für PROFINET IO-Devices können Sie eine Ansprechüberwachungszeit projektieren.


Wenn das IO-Device nicht innerhalb der Ansprechüberwachungszeit vom IO-Controller mit Ein-
/Ausgangsdaten (IO-Daten) versorgt wird, schaltet es in den sicheren Zustand.
Sie geben die Ansprechüberwachungszeit nicht direkt ein, sondern als "Anzahl akzeptierter
Aktualisierungszyklen mit fehlenden IO-Daten". Das macht die Einstellung einfacher, weil die
Aktualisierungszeit je nach Leistungsfähigkeit des IO-Devices bzw. je nach Einstellung kürzer oder
länger sein kann.
STEP 7 berechnet aus der "Anzahl akzeptierter Aktualisierungszyklen ohne IO-Daten" die
resultierende Ansprechüberwachungszeit.

Vorgehensweise
Für ein einzelnes IO-Device stellen Sie die Aktualisierungszeit folgendermaßen ein:
1. Markieren Sie das entsprechende IO-Device
2. Doppelklicken Sie auf ein IO-Device.
3. Wählen Sie das Register "IO-Zyklus".
4. Kontrollieren Sie die eingestellte Ansprechüberwachung und ändern Sie sie, falls erforderlich,
indem Sie den Faktor " Anzahl akzeptierter Aktualisierungszyklen ohne IO-Daten " ändern.
Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Die Voreinstellung sollten Sie nur im Ausnahmefall ändern, z. B. in der Inbetriebnahmephase.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

4.4.9 Tipps zum Erreichen schnellster Hochlaufzeiten

Der ordnungsgemäße Hochlauf eines IO-Devices wird durch eine Reihe von Maßnahmen
sichergestellt:
Der normale Hochlauf dauert, weil er alle Eventualitäten berücksichtigt, mehrere Sekunden. Wenn
ein IO-Device z. B. als wechselndes Werkzeug (Docking Unit) an einem Roboter (Docking System)
eingesetzt werden soll, dann ist diese normale Hochlaufzeit deutlich zu lange. Die für den Hochlauf
benötigte Zeit wirkt sich unmittelbar auf die Bearbeitungszeit eines Werkstücks aus. Diese Zeit gilt
es so gering wie möglich zu halten.
Der Hochlauf eines IO-Devices gliedert sich in drei Teile:
• IO-Device Hochlauf
• Porteinstellungen am IO-Device und IO-Controller
• Maßnahmen am Anwenderprogramm
Durch die Optimierung der einzelnen Teile kann die Hochlaufzeit auf bis zu 500 ms reduziert
werden:

IO-Device Hochlauf
Um zu erreichen, dass das IO-Device vom IO-Controller bevorzugt behandelt wird, aktivieren Sie
das Kontrollkästchen "Priorisierter Hochlauf" im Register "Allgemein" des IO-Device Interfaces.
Die Anmeldung am IO-Controller wird durch Speicherung der wichtigsten Gerätedaten optimiert.
Dadurch müssen während des Hochlaufs keine grundlegenden Informationen zwischen den
Geräten ausgetauscht werden. Zusätzlich greifen interne Mechanismen, um den Hochlauf des
IO-Devices an sich zu beschleunigen.
Das Kontrollkästchen ist nur aktivierbar, wenn der IO-Controller den Priorisierten Hochlauf
unterstützt. Wenn das IO-Device den Priorisierten Hochlauf nicht unterstützt, dann ist das
Kontrollkästchen dennoch aktivierbar, es kommt aber zu Performanceeinbußen.

Hinweis
Wenn Sie die Funktionen "IP-Adresse / Gerätenamen auf anderem Weg beziehen" und
"priorisierter Hochlauf" gleichzeitig an einem IO-Device verwenden, dann kann zu Adresskonflikten
kommen. Vermeiden Sie es beide Funktionen gleichzeitig zu nutzen.

Porteinstellungen am IO-Device und IO-Controller


Während des Hochlaufs des IO-Devices findet im Fall einer CU-Verkabelung eine Prüfung des
Übertragungsmediums und der Duplexoption statt.
Diese Prüfungen nehmen Zeit in Anspruch - durch gezielte Voreinstellung dieser Optionen kann
die Zeit für die Prüfung eingespart werden. Stellen Sie sicher, dass die vorgenommenen
Einstellungen den realen Gegebenheiten entsprechen (Verwendung der richtigen Kabel).
Die Einstellungen nehmen Sie in den Eigenschaften des Ports und des Partner-Ports im Register
"Optionen" vor:
• Wählen Sie in der Klappliste "Übertragungsmedium / Duplex" am Port und am Partner Port die
gleiche Einstellung (empfohlen "TP/ITP mit 100 Mbits/s Vollduplex").
• Aktivieren Sie zusätzlich das Kontrollkästchen "Autonegotiation deaktivieren".

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190 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.4 In Betrieb nehmen von PROFINET IO-Geräten

Maßnahmen am Anwenderprogramm
Um die An- und Abmeldung an der CPU weiter zu beschleunigen, müssen Sie Ihr
Anwenderprogramm optimieren:
• Rufen Sie den Systemfunktionsbaustein SFC 12 zum Aktivieren und Deaktivieren des
IO-Devices am Anfang des OB 1-Zyklus auf. Wenn das IO-Device gewechselt wird, dann muss
das nicht mehr benötigte Device deaktiviert und das neue Device aktiviert werden.
• Wenn Sie den Befehl zum Einschalten ("Power ON") der IO-Devices durch die Applikation
steuern, dann starten Sie auch möglichst zeitgleich das Aktivieren der IO-Devices durch den
entsprechenden SFC 12-Aufruf, das Device muss dazu physikalisch verbunden sein.
• Nach der Rückmeldung "IO-Device aktiviert" am SFC 12, greifen Sie über Direktzugriffs-
Befehle auf das IO-Device zu.

Hinweis
Der schnelle Hochlauf ist erst ab dem zweiten Hochlauf des IO-Devices möglich.
Sie können, abhängig vom IO-Controller für mindestens 32 IO-Devices Priorisierten Hochlauf
projektieren. Die Linientiefe ist auf 8 IO-Devices begrenzt. Das heißt, Sie können z. B. 4
Werkzeuge (Docking Units) mit je 8 IO-Devices, oder 16 Werkzeuge mit je 2 IO-Devices in einem,
oder mehreren Werkzeugwechslern (Docking Systemen) projektieren.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.5 Medienredundanz

4.5 Medienredundanz

4.5.1 Möglichkeiten der Medienredundanz

Zur Erhöhung der Netzverfügbarkeit eines Industrial Ethernet-Netzwerks mit optischen oder
elektrischen Linientopologien stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
• Vermaschung von Netzwerken
• Parallelschaltung von Übertragungswegen
• Zusammenschluss einer Linientopologie zu einer Ringtopologie

4.5.2 Medienredundanz in Ringtopologien

Aufbau einer Ringtopologie


Teilnehmer von Ringtopologien können IO-Devies, IO-Controller, externe Switches und/oder die
integrierten Switches von Kommunikationsbaugruppen sein.
Zum Aufbau einer Ringtopologie mit Medienredundanz müssen Sie die beiden freien Enden einer
linienförmigen Netztopologie in einem Gerät zusammenführen. Der Zusammenschluss der
Linientopologie zu einem Ring erfolgt über zwei Ports (Ringports) eines Geräts im Ring. Dieses
Gerät ist der Redundanzmanager. Alle anderen Geräte im Ring sind Redundanz-Clients.

Die zwei Ringports eines Geräts sind die Ports, die in einer Ringtopologie die Verbindung zu
seinen beiden Nachbargeräten herstellen. Die Auswahl und Festlegung der Ringports erfolgt in der
Projektierung des jeweiligen Geräts.
Laden Sie vor dem physischen Zusammenschluss des Rings die Projektierung Ihres
STEP 7-Projekts in die einzelnen Geräte.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


192 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.5 Medienredundanz

Funktion der Medienredundanz in einer Ringtopologie


Wenn der Ring an einer Stelle unterbrochen wird, dann werden die Datenwege zwischen den
einzelnen Geräten automatisch rekonfiguriert. Nach der Rekonfiguration sind die Geräte in der neu
entstandenen Topologie wieder erreichbar.
Im Redundanzmanager werden die 2 Ringports bei unterbrechungsfreiem Netzwerkbetrieb
voneinander getrennt, damit keine Datentelegramme kreisen. Die Ringtopologie wird aus Sicht der
Datenübertragung zu einer Linie. Der Redundanzmanager überwacht die Ringtopologie. Hierzu
schickt er Test-Telegramme sowohl von Ringport 1 als auch von Ringport 2. Die Test-Telegramme
durchlaufen den Ring in beiden Richtungen, bis sie am jeweils anderen Ringport des
Redundanzmanagers ankommen.
Eine Unterbrechung des Rings kann durch Ausfall der Verbindung zwischen zwei Geräten oder
durch Ausfall eines Geräts im Ring erfolgen.
Wenn die Test-Telegramme des Redundanzmanagers bei einer Unterbrechung des Rings nicht
mehr zum anderen Ringport durchgeleitet werden, schaltet der Redundanzmanager seine beiden
Ringports durch. Über diesen Ersatzweg wird wieder eine funktionierende Verbindung zwischen
allen verbleibenden Geräten in Form einer linienförmigen Netztopologie hergestellt.
Die Zeit zwischen Ringunterbrechung und Wiederherstellung einer funktionsfähigen
Linientopologie wird Rekonfigurationszeit genannt.
Sobald die Unterbrechung beseitigt ist, werden die ursprünglichen Übertragungswege wieder
hergestellt, die beiden Ringports im Redundanzmanager voneinander getrennt und die
Redundanz-Clients über den Wechsel informiert. Die Redundanz-Clients benutzen dann die neuen
Wege zu den anderen Geräten.

Medienredundanzverfahren
Das Standardmedienredundanzverfahren in der SIMATIC ist MRP (Media Redundancy Protocol)
mit einer Rekonfigurationszeit von bestenfalls 20ms. Es können bis zu 50 Geräte pro Ring
teilnehmen.
Darüber hinaus gibt es auch das echtzeitfähige Medienredundanzverfahren MRPD (Media
Redundancy with Path Duplication).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 193
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.5 Medienredundanz

4.5.3 Media Redundancy Protocol (MRP)

Das Verfahren "MRP" arbeitet konform zum Media Redundancy Protocol (MRP), das in der Norm
IEC 61158 Type 10 "PROFINET" spezifiziert ist.
Die Rekonfigurationszeit nach Unterbrechung des Rings beträgt bestenfalls 20ms.

Voraussetzungen
Voraussetzungen für den störungsfreien Betrieb mit dem Medienredundanzverfahren MRP sind:
• MRP wird in Ringtopologien mit bis zu 50 Geräten unterstützt. Eine Überschreitung der
Geräteanzahl kann zum Ausfall des Datenverkehrs führen.
• Alle Geräte müssen über ihre Ringports miteinander verbunden sein.
• Bei allen Geräten im Ring muss "MRP" aktiviert sein (siehe "Projektieren der Medienredundanz
unter PROFINET IO").
• Die Verbindungseinstellungen (Übertragungsmedium / Duplex) müssen für alle Ringports auf
Vollduplex und mindestens 100 Mbit/s eingestellt sein. Andernfalls kann es zum Ausfall des
Datenverkehrs kommen.
Setzen Sie hierzu in der STEP 7-Projektierung im Eigenschaftendialog aller am Ring
beteiligten Ports die Verbindung im Register "Optionen" auf "Automatische Einstellung".
• Der Ring, in dem Sie MRP einsetzen wollen, darf nur aus Geräten bestehen, die diese
Funktion unterstützen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


194 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.5 Medienredundanz

Topologie
Die folgende Abbildung zeigt eine mögliche Topologie für Geräte in einem Ring mit MRP. Die
Geräte innerhalb des weißen Ovals befinden sich in der Redundanzdomäne.

Beispiel einer Ringtopologie mit dem Medienredundanzverfahren MRP

Legende
1 S7-400 mit CP 443-1 Advanced 6 HMI-Station
2 Switch SCALANCE X206-1 7 PG/PC
3 PC mit CP 1616 8 ET 200S
4 S7-300 mit CP 343-1 Advanced 9 ET200M
5 S7-300 mit CP 343-1 Advanced 10 ET 200pro

Für die Ringtopologie mit Medienredundanz nach dem Verfahren MRP gelten folgende Regeln:
• Alle innerhalb der Ringtopologie verbundenen Geräte sind Mitglieder der gleichen Redundanz-
Domäne.
• Ein Gerät im Ring ist Redundanzmanager.
• Alle anderen Geräte im Ring sind Redundanz-Clients.
Nicht MRP-fähige Geräte können beispielsweise über einen Switch SCALANCE X oder einen PC
mit CP 1616 an den Ring angebunden werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 195
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.5 Medienredundanz

Priorisierter Hochlauf
Wenn Sie MRP in einem Ring projektieren, dann können Sie in den beteiligten Geräten in
PROFINET-Applikationen die Funktion "Priorisierter Hochlauf" nicht nutzen.
Wenn Sie die Funktion "Priorisierter Hochlauf" nutzen wollen, dann müssen Sie MRP in der
Projektierung deaktivieren.
Setzen Sie in der STEP 7-Projektierung im Eigenschaftendialog der PROFINET-Schnittstelle >
Register "Medienredundanz" > Feld "MRP-Konfiguration" in der Domäne "mrpdomain-1" die Rolle
auf "Nicht Teilnehmer des Rings".

MRP an IO-Devices mit mehr als zwei Ports


Wenn Sie ein PROFINET-Gerät mit mehr als zwei Ports in einem Ring betreiben, dann sollten Sie
das Einspeisen von Sync-Frames in den Ring durch Setzen einer Sync-Boundary verhindern. Die
Einstellungen für Sync-Boundaries nehmen Sie in den Port-Eigenschaften im Register "Optionen"
vor.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


196 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.5 Medienredundanz

4.5.4 Mehrfache Medienredundanz an einem Gerät (MRP-Mehrfachringe)

Bei Geräten, die mehr als eine Ringverschaltungen gemäß dem Media Redundancy Protocol
(MRP) erlauben, ist die Funktionalität des Redundanzmanagers mehrfach vorhanden.
Der Redundanzmanager überprüft laufend, ob alle an einem Ring angeschlossenen Geräte
erreichbar sind. Dazu sendet er Prüfpakete, die von Gerät zu Gerät weitergereicht werden und
schließlich am anderen Ende des Netzwerks wieder beim Redundanzmanager ankommen. Ist das
der Fall, dann sind alle Geräte am Netzwerk erreichbar.
Ist dagegen ein Gerät ausgefallen, so kann es die Prüfpakete des Redundanzmanagers nicht mehr
weiterleiten. Der Redundanzmanager erkennt den Ausfall und konfiguriert das Netz um. Er sendet
nun die Pakete, die für die Netzwerkteilnehmer bestimmt sind, die hinter dem ausgefallenen Gerät
liegen, von seinem zweiten Ringport aus (im fehlerfreiem Betrieb ist dieser Port blockiert).
Die Funktionalität des Redundanzmanagers ist bei Geräten, die mehrere Ringe unterstützen,
mehrfach vorhanden, man spricht von so genannten MRP-Instanzen.
Eine bestimmte MRP-Instanz managt immer nur einen Ring, deshalb ist der Redundanzmanager
mehrmals vorhanden.
Im Bild unten ist schematisch eine Anwendung aus der Automobilindustrie dargestellt.
In einem Switch des Typs Scalance (z.B. X414) sind mehrere Instanzen des Redundanzmanagers
implementiert, um eine Reihe von PROFINET IO-Geräte zu zwei Ringen zu verschalten.
Jede MRP-Instanz verwaltet jeweils einen Ring, unabhängig von der anderen Instanz.

In der Anwendung oben im Bild muss der Automation Access Switch so konfiguriert werden, dass
er die Rolle des „Managers" in beiden Ringen übernimmt. Jede MRP-Instanz des Switches managt
dann einen Ring.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 197
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.5 Medienredundanz

4.5.5 Media Redundancy with Path Duplication (MRPD)

Wenn Medienredundanz bei kurzen Aktualisierungszeiten erreicht werden soll, dann müssen Sie
die MRP-Erweiterung "Media Redundancy with Path Duplication" (MRPD) verwenden.
MRPD basiert auf IRT mit "hoher Performance" und MRP. Um Medienredundanz mit kurzen
Aktualisierungszeiten zu erreichen, senden die am Ring beteiligten PROFINET-Geräte ihre Daten
in beide Richtungen. Die Geräte empfangen diese Daten an beiden Ringports, dadurch entfällt die
Rekonfigurationszeit des Rings. Wie bei MRP verhindert ein Redundanzmanager kreisende
Datentelegramme.

4.5.6 Projektieren der Medienredundanz unter PROFINET IO

Vorraussetzungen für Medienredundanz mit MRP


• Die beteiligten Komponenten müssen das Media Redundancy Protocol (MRP) unterstützen.
• Es ist keine IRT-Kommunikation projektiert.

Vorraussetzungen für Medienredundanz mit MRPD


• Die beteiligten Komponenten müssen Media Redundancy with Path Duplication (MRPD)
unterstützen.
• Für alle beteiligten Komponenten ist IRT mit "hoher Performance" projektiert.

Vorgehensweise
Es gibt drei Möglichkeiten Medienredundanz zu projektieren:
• Über das Domain Management (automatisch) über die Schaltfläche "Auto-Konfig".
• Über das Domain Management (manuell); hier können auch MRP-Domains verwaltet werden.
• Über die PN-IO Interfaces der betroffenen PROFINET-Geräte.

Medienredundanzprojektierung über das Domain Management (automatisch):


1. Erzeugen Sie über entsprechende Portverschaltungen einen Ring (z.B. im Topologieeditor).
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das PROFINET IO-System und wählen Sie
"PROFINET IO Domain Management..." aus dem Kontextmenü aus.
3. Navigieren Sie ins Register "MRP-Domain".
4. Aktivieren Sie das Optionskästchen "Ringverschaltungen" im Abschnitt "Teilnehmer".
5. Wählen Sie den soeben über die Portverschaltung erzeugten Ring aus der oberen Liste aus. In
der unteren Liste können Sie die korrekte Auswahl kontrollieren.
6. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Auto-Konfig".
7. Die MRP-Konfiguration wird automatisch erstellt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


198 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.5 Medienredundanz

Medienredundanzprojektierung über das Domain Management (manuell):


1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das PROFINET IO-System und wählen Sie
"PROFINET IO Domain Management..." aus dem Kontextmenü aus.
2. Navigieren Sie ins Register "MRP-Domain".
3. Im Abschnitt Teilnehmer können alle im Projekt vorhandenen Teilnehmer hinsichtlich der
Verwendung der Medienredundanz nach Stationen sortiert ausgewählt und konfiguriert
werden. Über Klick bei gedrückter Steuerungstaste können mehrere Stationen / Geräte
ausgewählt werden und gemeinsam über die Schaltfläche "Bearbeiten..." konfiguriert werden.
Die Einstellmöglichkeiten finden Sie weiter unten im Abschnitt Einstellmöglichkeiten.

Medienredundanzprojektierung über die Interfaces der betroffenen PROFINET-Geräte:


Die Medienredundanz müssen Sie für alle PROFINET-Geräte, die medienredundant betrieben
werden sollen, projektieren:
1. Klicken Sie doppelt auf das PROFINET IO-Interface des zu konfigurierenden Geräts.
2. Navigieren Sie ins Register "Medienredundanz" und nehmen Sie die Konfiguration vor.
Die Einstellmöglichkeiten finden Sie weiter unten im Abschnitt Einstellmöglichkeiten.

Einstellmöglichkeiten
Domäne
Alle Geräte, die in einem Ring mit MRP projektiert werden, müssen der gleichen Redundanz-
Domäne angehören. Ein Gerät kann nicht mehreren Redundanz-Domänen angehören. Wählen Sie
für alle Geräte Ihres Rings die gleiche Domäne aus der Klappliste aus (üblicherweise "mrpdomain-
1").
Die MRP-Einstellungen sind auch nach einem Neuanlauf des Geräts oder nach Spannungsausfall
und Wiederanlauf wirksam.
Rolle
Es sind je nach verwendetem Gerät die Rollen "Manager", "Manager (Auto)", "Client" und "Nicht
Teilnehmer des Rings" verfügbar.
Regeln:
• Ein Ring muss mindestens über ein Gerät mit der Rolle "Manager (Auto)" verfügen.
• Ein Ring darf genau ein Gerät mit der Rolle "Manager" haben. Es sind keine weiteren Geräte
mit der Rolle "Manager" oder "Manager (Auto)" zulässig. Alle anderen Geräte können nur noch
die Rolle "Client" oder "Nicht Teilnehmer des Rings haben".
Ringport 1 / Ringport 2
Wählen Sie hier jeweils den Port aus, den Sie als Ringport 1 bzw. als Ringport 2 projektieren
möchten. Die Klappliste zeigt für jeden Gerätetyp die Auswahl der möglichen Ports an. Wenn die
Ports werkseitig festgelegt sind, dann sind die Felder gegraut.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 199
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.5 Medienredundanz

Diagnosealarme
Markieren Sie die Option "Diagnosealarme", wenn Diagnosealarme zum MRP-Zustand in der
lokalen CPU ausgegeben werden sollen. Folgende Diagnosealarme können gebildet werden:
• Verdrahtungs- bzw. Port-Fehler
Bei folgenden Fehlern an den Ringports werden Diagnosealarme generiert:
- Ein Nachbar des Ringports unterstützt MRP nicht
- Ein Ringport ist mit einem Nicht-Ringport verbunden
- Ein Ringport ist mit dem Ringport einer anderen MRP-Domäne verbunden.
• Unterbrechung / Wiederkehr (nur Redundanzmanager)
Bei Unterbrechung des Rings und bei Wiederkehr der ursprünglichen Konfiguration werden
Diagnosealarme generiert. Das Auftreten dieser beiden Alarme innerhalb von 0,2 Sekunden
deutet auf eine Unterbrechung des Rings hin.

Achtung
Um bei Einsatz eines Fremdgeräts als Redundanzmanager im Ring einen störungsfreien Betrieb
sicherzustellen, müssen Sie allen anderen Geräten im Ring fest die Rolle "Client" zuweisen, bevor
Sie den Ring schließen. Andernfalls kann es zu kreisenden Datentelegrammen und damit zum
Ausfall des Netzwerks kommen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


200 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.6 Shared Devices

4.6 Shared Devices

4.6.1 Wissenswertes zum Projektieren von Shared Devices

Funktionalität Shared Device


In größeren oder weit verteilten Anlagen werden häufig zahlreiche IO-Controller eingesetzt. Dabei
kann es dazu kommen, dass räumlich nah beieinander liegende Sensoren Daten an
unterschiedliche IO-Controller liefern müssen. Dies musste bisher über mehrere IO-Devices, die
verschiedenen IO-Controllern zugewiesen waren gelöst werden. Die Funktionalität Shared Device
ermöglicht es, die Submodule eines IO-Devices zwischen verschiedenen IO-Controllern aufzuteilen
und damit eine oder mehrere Kopfbaugruppen einzusparen.

Voraussetzungen
Um die Funktion Shared Device nutzen zu können, müssen sich die IO-Controller und das Shared
Device im selben Ethernet-Subnetz befinden.
Der Zugiff auf die Submodule des Shared Devices wird dabei zwischen den einzelnen
IO-Controllern aufgeteilt. Jedes Submodul des Shared Devices kann dabei exklusiv einem
IO-Controller zugeordnet sein. Die Zuordnung der einzelnen Submodule erfolgt in HW-Konfig.

Darstellung in HW-Konfig
Ein Shared Device wird in HW-Konfig mehrmals dargestellt. Wird ein Shared Device beispielsweise
von zwei IO-Controllern verwendet, so taucht ein und dasselbe IO-Device in zwei verschiedenen
Stationen in HW-Konfig auf.
Statt Modulen mit je einem Submodul werden in HW-Konfig zur Vereinfachung der Anwendersicht
nur Submodule angezeigt.

Konfigurationsgrundlagen
• Jeder IO-Controller vergibt für die Ihm zugeordneten Submodule des Shared Devices
eigenständige geografische Adressen. Logische Adressen können für die (dem Controlller
zugeordneten) Submodule wie gewohnt vergeben werden.
• Ein Shared Device muss in jeder Station dieselben IP-Parameter und denselben Gerätenamen
haben. Bei der Projektierung sind zwei Fälle zu unterscheiden:
- Shared Device im gleichen Projekt: STEP 7 nimmt dem Anwender wichtige
Konsistenzprüfungsfunktionen ab. Die Prüfung auf korrekte Vergabe der IP-Parameter und
die Überwachung des korrekten Zugriffs der IO-Controller auf die einzelnen Submodule
wird von STEP 7 erledigt.
- Shared Device in unterschiedlichen Projekten: Die Stationen mit den IO-Controllern die das
Shared Device nutzen, werden in verschiedenen Projekten angelegt. In jedem Projekt
muss dafür Sorge getragen werden, dass das Shared Device in jeder Station genau gleich
konfiguriert ist. Es darf immer nur ein IO-Controller vollen Zugriff auf ein Submodul haben.
Die IP-Parameter und Gerätenamen müssen identisch sein. Inkonsistenzen in der
Konfiguration führen zum Ausfall des Shared Devices.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 201
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.6 Shared Devices

Zugriffsarten
Submodule können genau einem IO-Controller zugeordnet sein. Zugriffsarten und deren
Bedeutung:
• voller Zugriff. Der IO-Controller hat vollen Zugriff auf das Submodul. Rechte des IO-Controllers:
- Lese- und Schreibzugriff auf Ein-, Ausgangsdaten und Datensätze
- Logische Adressen für Submodule vergeben
- Parametrieren des Submoduls
- Alarme des Submoduls empfangen
• kein Zugriff: Der IO-Controller hat keinen Zugriff auf das Submodul. Das bedeutet für den
IO-Controller insbesondere, dass:
- kein Datenaustausch mit dem Submodul statt findet.
- keine Alarme des Submoduls empfangen werden können.
- Submodule nicht parametriert werden können.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


202 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.6 Shared Devices

4.6.2 Schritte zum Projektieren eines Shared Device im selben STEP 7 Projekt

Einleitung
Im folgenden Beispiel wird die einfachste Konfiguration eines Shared Devices beschrieben: Zwei
IO-Controller teilen sich die Submodule eines IO-Devices. Die beiden IO-Controller befinden sich
im gleichen STEP 7 Projekt, dies bietet den Vorteil, dass die Konsistenzprüfung automatisch
erfolgt.
Vorgehensweise
Um die Funktion Shared Device nutzen zu können, sind sowohl im SIMATIC Manager als auch in
HW-Konfig Projektierungsschritte erforderlich.

Vorbereitende Schritte
1. Legen Sie ein Projekt mit dem Namen "Shared-Device-Projekt" im SIMATIC Manager an.
2. Fügen Sie zwei Stationen (SIMATIC 300) ein.
3. Öffnen Sie die Stationen in HW Konfig und projektieren Sie eine CPU mit PROFINET
Schnittstelle (im beschriebenen Fall CPU 319-3 PN/DP).
4. Parametrieren Sie die PROFINET-Schnittstellen der soeben angelegten Stationen.
5. "Speichern und Übersetzen" Sie die einzelnen Stationen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 203
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.6 Shared Devices

Shared Device anlegen


1. Öffnen Sie eine der zuvor angelegten Stationen in HW-Konfig.
Projektieren Sie ein dezentrales Peripheriesystem ET 200s (IM151-3PN) mit einigen
Submodulen, wie im Screenshot dargestellt.

2. Kopieren Sie das soeben angelegte dezentrale Peripheriesystem über das Kontextmenü
(rechte Maustaste).
3. Speichern Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie die konfigurierte Station.
4. Öffnen Sie die andere zuvor angelegte Station in HW-Konfig.
5. Um das dezentrale Peripheriesystem als Shared Device einzufügen, klicken Sie mit der
rechten Maustaste auf den PROFINET-Strang. Wählen Sie im Kontextmenü den Befehl
"Shared Einfügen".
6. Speichern Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie die konfigurierte Station.
Sie haben das Shared Device erfolgreich angelegt, parametrieren Sie nun die Zuordnung der
Submodule zu den projektierten Stationen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


204 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.6 Shared Devices

Submodule zuordnen
Die Zuordnung der Submodule muss für jede Station separat erfolgen. Beachten Sie, dass
Änderungen in einer Station Auswirkungen auf die andere(n) Station(en) haben! Ein Submodul
kann immer nur einer Station zugeordnet werden!
1. Öffnen Sie den Eigenschaftendialog des IO-Devices in der Station im dezentralen
Peripheriesystem durch Doppelklick auf das entsprechende Device.
2. Navigieren Sie ins Register "Zugriff".
3. Konfigurieren Sie den Zugriff auf die einzelnen Submodule. Wählen Sie dazu aus der
Klappliste in der Spalte "Wert" die Art des Zugriffs aus. Sie können wählen zwischen:
Kein Zugriff auf das Submodul: "- - -"
Voller Zugriff auf das Submodul: "voll"
4. Beachten Sie, dass die Einstellung "voll" in der / den anderen Station(en) automatisch zur
Einstellung "- - -" führt. Die Einstellung "- - -" führt allerdings nur bei zwei projektierten
Stationen automatisch zur Einstellung "voll" in der anderen Station.
5. Speichern und schließen Sie die Station.
6. Wiederholen Sie die Schritte 1. bis 4. für die zweite Station.
7. Laden Sie abschließend die Konfiguration in die Stationen herunter.

Shared Device im Anwenderprogramm


Dem Shared Device kommt im Anwenderprogramm keine besondere Rolle zu. Die Submodule, die
der Station zugeordnet sind, werden wie üblich angesprochen, die anderen Submodule erhalten
keine Adressen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 205
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.6 Shared Devices

4.6.3 Schritte zum Projektieren eines Shared Devices in verschiedenen STEP 7


Projekten

Einleitung
Im folgenden Beispiel wird die Konfiguration eines Shared Devices in unterschiedlichen STEP 7
Projekten beschrieben. Im Beispiel teilen sich zwei IO-Controller die Submodule eines IO-Devices.

Vorgehensweise
Um die Funktion Shared Device nutzen zu können, sind sowohl im SIMATIC Manager als auch in
HW Konfig Projektierungsschritte erforderlich.

Vorbereitende Schritte
1. Legen Sie ein Projekt mit dem Namen "Shared-Device-1" im SIMATIC Manager an.
2. Fügen Sie eine Station (SIMATIC 300) mit dem Namen "CPU1" ein.
3. Öffnen Sie die Station in HW Konfig und projektieren Sie eine CPU mit PROFINET
Schnittstelle (im beschriebenen Fall CPU 319-3 PN/DP).
4. Parametrieren Sie die PROFINET-Schnittstelle der soeben angelegten Station.
5. "Speichern und Übersetzen" Sie die Station und schließen Sie das Projekt.
6. Legen Sie ein weiteres Projekt mit dem Namen "Shared-Device-2" im SIMATIC Manager an.
7. Fügen Sie eine Station (SIMATIC 300) mit dem Namen "CPU2" ein.
8. Wiederholen Sie die Schritte 3-5.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


206 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.6 Shared Devices

Shared Device anlegen


1. Öffnen Sie das Projekt "Shared-Device-1".
2. Öffnen Sie die Station "CPU1" in HW Konfig.
3. Projektieren Sie ein dezentrales Peripheriesystem ET 200s (IM151-3PN) mit einigen
Submodulen, wie im Screenshot dargestellt.

4. Notieren Sie sich die genaue Konfiguration der soeben angelegen ET 200s.
5. Speichern und übersetzen Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie HW Konfig und
das Projekt.
6. Öffnen Sie das andere zuvor angelegte Projekt "Shared-Device-2".
7. Öffnen Sie die Station "CPU2" in HW Konfig.
8. Konfigurieren Sie ein dezentrales Peripheriesystem ET 200s mit exakt derselben Konfiguration
wie die der ET 200s im Projekt "Shared-Device-1" in der Station "CPU1" (Notizen aus
Schritt 4.)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 207
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.6 Shared Devices

9. Speichern und übersetzen Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie HW Konfig und
das Projekt.
Sie haben das Shared Device erfolgreich angelegt, parametrieren Sie nun die Zuordnung der
Submodule zu den projektierten Stationen.

Hinweis
Das maximale E/A-Mengengerüst eines IO-Devices, das als Shared Device genutzt wird, darf,
unabhängig von der Modul- bzw. Submodulzuordnung zu den einzelnen IO-Controllern, nicht
überschritten werden.

Submodule zuordnen
Die Zuordnung der Submodule muss in beiden Projekten für jede Station separat erfolgen.
Beachten Sie, dass ein Submodul immer nur einer Station zugeordnet werden kann!
1. Öffnen Sie die Station "CPU1" des Projekts "Shared-Device-1" in HW Konfig.
2. Öffnen Sie den Eigenschaftendialog des IO-Devices in der Station im dezentralen
Peripheriesystem durch Doppelklick auf das entsprechende Device.
3. Navigieren Sie ins Register "Zugriff".
4. Konfigurieren Sie den Zugriff auf die einzelnen Submodule. Wählen Sie dazu aus der
Klappliste in der Spalte "Wert" die Art des Zugriffs aus. Sie können wählen zwischen:
Kein Zugriff auf das Submodul: "- - -"
Voller Zugriff auf das Submodul: "voll"
5. Speichern und übersetzen Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie HW Konfig und
das Projekt.
6. Öffnen Sie die Station "CPU2" des Projekts "Shared-Device-2" in HW Konfig.
7. Wiederholen Sie die Schritte 2. bis 5.

Achtung
Zugriffsregel: Ein Submodul kann immer nur einem IO-Controller zugeordnet sein. Das heißt, dass
z. B. das Submodul auf Steckplatz 4 nur der "CPU1" mit der Einstellung "voller Zugriff" zugeordnet
sein kann; in "CPU2" muss daher für das Submodul auf Steckplatz 4 die Einstellung "- - -"
(entspricht "kein Zugriff") gewählt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


208 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.6 Shared Devices

Bandbreitenreservierung
Bei der Projektierung von Shared Devices in verschiedenen Projekten benötigt STEP 7 zur
korrekten Berechnung der Bandbreite Informationen über die weiteren Verwendungsstellen des
Shared Devices. Diese Einstellungen nehmen Sie wie folgt in beiden Projekten vor:
1. Öffnen Sie das Projekt "Shared-Device-1" / "Shared-Device-2".
2. Öffnen Sie die Station "CPU1" / "CPU2" in HW Konfig.
3. Öffnen Sie den Eigenschaftsdialog des PROFINET-IO-Interfaces und navigieren Sie ins
Register "Shared Device"
4. Stellen Sie Folgendes ein:
5. Wenn der IO-Controller Vollzugriff auf das Interface des IO-Devices hat: Die Anzahl der
externen Controller, die auf das IO-Device zugreifen.
6. Wenn der IO-Controller keinen Zugriff auf das Interface des IO-Devices hat: Den Sendetakt
des IO-Controllers mit Vollzugriff.
7. Speichern und übersetzen Sie die Konfiguration.
8. Laden Sie abschließend die Konfiguration in die Stationen herunter.

Shared Device im Anwenderprogramm


Dem Shared Device kommt im Anwenderprogramm keine besondere Rolle zu. Die Submodule, die
der Station zugeordnet sind, werden wie üblich angesprochen, die anderen Submodule erhalten
keine Adressen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 209
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

4.7 I-Devices

4.7.1 Übersicht

4.7.1.1 Funktionalität I-Device


Die Funktionalität "I-Device" (Intelligentes IO-Device) einer CPU erlaubt es, Daten mit einem IO-
Controller auszutauschen und somit die CPU z. B. als intelligente Vorverarbeitungseinheit von
Teilprozessen einzusetzen. Das I-Device ist hierbei als IO-Device an einen "übergeordneten" IO-
Controller angebunden.
Die Vorverarbeitung wird durch das Anwenderprogramm in der CPU sichergestellt. Die in zentraler
oder dezentraler (PROFINET IO oder PROFIBUS DP) Peripherie erfassten Prozesswerte werden
durch das Anwenderprogramm vorverarbeitet und über eine PROFINET IO-Device-Schnittstelle
der CPU bzw. des CPs einer übergeordneten Station zur Verfügung stellt.

Namenskonvention "I-Device"
In der weiteren Beschreibung wird eine CPU bzw. ein CP mit der Funktionalität I-Device
vereinfacht als "I-Device" bezeichnet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


210 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.7 I-Devices

4.7.1.2 Eigenschaften und Vorteile des I-Devices

Einsatzbereiche
Einsatzbereiche des I-Devices:
• Verteilte Verarbeitung
Eine komplexe Automatisierungsaufgabe lässt sich in kleinere Einheiten/Teilprozesse aufteilen.
Dadurch ergeben sich überschaubare Prozesse, die zu vereinfachten Teilaufgaben führen.
• Entkopplung von Teilprozessen
Komplizierte, weit verteilte und umfangreiche Prozesse können durch die Verwendung von
I-Devices in mehrere Teilprozesse mit überschaubaren Schnittstellen gegliedert werden. Diese
Teilprozesse werden wiederum jeweils in einzelnen STEP 7-Projekten hinterlegt, die zu einem
Gesamtprojekt zusammengestellt werden.

Eigenschaften
Eigenschaften des I-Devices:
• Entkopplung von STEP 7-Projekten
Ersteller und Nutzer eines I- Devices können komplett getrennte STEP 7-Projekte haben. Die
Schnittstelle zwischen den STEP 7-Projekten bildet die GSD- Datei. Damit ist die Kopplung
über eine standardisierte Schnittstelle zu Standard- IO- Controllern möglich.
• Echtzeitkommunikation
Das I-Device wird einem deterministischen PROFINET IO-System über eine PROFINET IO-
Schnittstelle zur Verfügung gestellt und unterstützt somit die Echtzeitkommunikation Real-Time
und Isochronous Real-Time.

Vorteile
Das I-Device bietet folgende Vorteile:
• Einfache Kopplung von IO-Controllern ohne zusätzliche Software-Tools
• Echtzeitkommunikation zwischen SIMATIC-CPUs und zu Standard-IO-Controllern
• Durch die Verteilung der Rechenleistung auf mehrere I-Devices kann die notwendige
Rechenleistung der einzelnen CPUs und natürlich des IO-Controllers vermindert werden.
• Geringere Kommunikationslast durch Verarbeitung der Prozessdaten vor Ort.
• Übersichtlichkeit durch Bearbeitung der Teilaufgaben in getrennten STEP 7-Projekten

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 211
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

4.7.1.3 Ausprägungen eines I-Devices

Grundsatz
Ein I-Device ist wie ein Standard-IO-Device in ein IO-System eingebunden.

I-Device
Das I-Device verfügt nicht über eigene dezentrale Peripherie (kein IO-Controller). Die Projektierung
und Parametrierung des I-Devices in der Rolle eines IO-Devices erfolgt in gleicher Weise wie bei
einem Dezentralen Peripheriesystem (z. B. ET 200).

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212 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.7 I-Devices

I-Device mit unterlagertem PN-IO-System


Ein I-Device kann an einer PROFINET-Schnittstelle - in Abhängigkeit von der Projektierung -
zusätzlich zur Rolle als IO-Device auch IO-Controller sein.
Damit kann das I-Device über seine PROFINET-Schnittstelle Teil eines übergeordneten IO-
Systems sein und als IO-Controller ein ihm untergeordnetes IO-System mit dessen zentraler oder
dezentraler Peripherie aufspannen.
Das untergeordnete IO-System kann wiederum I-Devices enthalten (siehe nachfolgendes Bild).
Dadurch sind hierarchisch strukturierte IO-Systeme möglich.

I-Device als Shared-Device


Ein I-Device kann auch von mehreren IO-Controllern gleichzeitig als Shared-Device genutzt
werden.

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Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

Beispiel - das I-Device als IO-Device und IO-Controller


Das I-Device als IO-Device und IO-Controller wird am Beispiel eines Druckprozesses erklärt. Das
I-Device steuert eine Einheit (einen Teilprozess). Eine Einheit dient hierbei z. B. zum Einlegen von
zusätzlichen Blättern wie Flyern oder Prospekten in ein beliebiges Druckerzeugnis.

Einheit 1 und Einheit 2 bestehen jeweils aus einem I-Device mit zentraler Peripherie. Das I-Device
zusammen mit dem Dezentralen Peripheriesystem (z. B. ET 200) bildet die Einheit 3.
Das Anwenderprogramm im I-Device sorgt für die Vorverarbeitung der Prozessdaten. Für diese
Aufgabe benötigt das Anwenderprogramm des I-Devices Vorgaben (z. B. Führungsdaten) vom
übergeordneten IO-Controller. Das I-Device stellt dem übergeordneten IO-Controller Ergebnisse
(z. B. Zustand seiner Teilaufgabe) zur Verfügung.
Die Führungsdaten und die Ergebnisse können durch entsprechende Projektierung auch direkt von
untergeordneter Peripherie abgerufen werden. Dadurch erhält der übergeordnete IO-Controller
direkten Zugriff auf untergeordnete Peripherie.

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214 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

4.7.1.4 Datenaustausch zwischen über- und untergeordnetem IO-System

Einleitung
Im folgenden Kapitel wird der Datenaustausch zwischen über- und untergeordnetem IO-System
dargestellt.

Transferbereiche
In den Transferbereichen werden die Daten für die Kommunikation zwischen IO-Controller und
I-Device bereitgestellt. Ein Transferbereich enthält dabei eine Informationseinheit, die konsistent
zwischen IO-Controller und I-Device ausgetauscht wird. Mehr über die Projektierung und
Verwendung von Transferbereichen erfahren Sie im Kapitel I Device in STEP 7 projektieren.
Es gibt zwei Arten von Transferbereichen:
• Applikationstransferbereiche sind eine Schnittstelle zum Anwenderprogramm der I-Device-
CPU. Eingänge werden im Anwenderprogramm verarbeitet und Ausgänge sind das Ergebnis
einer Verarbeitung im Anwenderprogramm.
• Peripherietransferbereiche leiten Daten vom übergeordneten IO-Controller an die Peripherie
durch oder umgekehrt. Es findet keine Verarbeitung der Werte im I-Device statt.

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4.7 I-Devices

Im folgenden Bild ist der Datenaustausch zwischen über- und untergeordnetem IO-System
dargestellt. Die einzelnen Kommunikationsbeziehungen werden anhand der Ziffern nachfolgend
erklärt.

(1) Datenaustausch zwischen übergeordnetem IO-Controller und normalem IO-Device


Über diesen Weg tauschen IO-Controller und IO-Devices Daten aus. Die Datenübertragung erfolgt
per PROFINET.

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(2) Datenaustausch zwischen übergeordnetem IO-Controller und I-Device


Über diesen Weg tauschen der IO-Controller und das I-Device Daten aus. Die Datenübertragung
erfolgt per PROFINET.
Der Datenaustausch zwischen einem übergeordneten IO- Controller und einem I-Device basiert
auf der herkömmlichen IO-Controller / IO-Device-Beziehung.
Für den Übergeordneten IO-Controller stellen die Transferbereiche des I-Devices Submodule einer
vorkonfigurierten Station dar.
Die Ausgangsdaten des IO-Controllers sind die Eingangsdaten des I-Devices. Analog dazu sind
die Eingangsdaten des IO-Controllers die Ausgangsdaten des I-Devices.
(3) Transferbeziehung zwischen dem Anwenderprogramm und Transferbereich
Über diesen Weg tauschen Anwenderprogramm und Applikationstransferbereich Ein- und
Ausgangsdaten aus.
(4) Transferbeziehung zwischen den Peripherie-Adressbereich und Peripherie des I- Devices
Über diesen Weg reicht das I-Device die Daten seiner zentralen und dezentralen Peripherie an den
Peripherietransferbereich weiter. Die Daten werden nicht von der CPU verarbeitet.
(5) Transferbeziehung zwischen dem Anwenderprogramm und der Peripherie
Über diesen Weg tauschen Anwenderprogramm und zentrale / dezentrale Peripherie Ein- und
Ausgangsdaten aus.
(6) Datenaustausch zwischen dem I-Device und einem untergeordneten IO-Device
Über diesen Weg tauschen das I-Device und seine IO-Devices Daten aus. Die Datenübertragung
erfolgt per PROFINET.

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4.7 I-Devices

4.7.2 I-Device in STEP 7 projektieren

Einleitung
Grundsätzlich werden zwei Blickwinkel bei der Projektierung unterschieden:
• Erstellen des I-Devices
• Verwenden des I-Devices
Im Kapitel I-Device erstellen ist anhand eines Beispiels dargestellt, wie Sie ein IO-System mit I-
Device projektieren. Wie Sie ein bereits erstelltes Projekt importieren und für Ihre Anwendungen
verwenden, ist im Kapitel I-Device verwenden beschrieben.

Prinzipielle Vorgehensweise bei der Projektierung und Programmierung

Erstellen des I-Devices


1. Projektieren des I-Devices mit zentralen und/oder dezentralen Peripheriemodulen
2. Parametrieren der PROFINET-Schnittstelle des I-Devices
3. Projektieren der Transferbereiche des I-Devices
4. Erzeugen der GSD-Datei

Verwenden des I-Devices


1. Installieren der GSD-Datei
2. Projektieren des übergeordneten IO-Controllers
3. Parametrieren der PROFINET-Schnittstelle des übergeordneten IO-Controllers mit zentralen
und dezentralen Peripheriemodulen
4. Projektieren des I-Devices am IO-System des übergeordneten IO-Controllers
5. Programmieren der Anwenderprogramme

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218 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

4.7.2.1 I-Device erstellen

Projektierbeispiel
Anhand eines Beispiels soll erklärt werden, wie eine kleine Automatisierungsanlage mit einem
I-Device konfiguriert und projektiert wird.
Steuerungsaufgaben und Vorverarbeitung übernimmt eine ET 200S-CPU (IM 151-8 PN/DP CPU),
die als I-Device dient.
In der folgenden Grafik sehen Sie die Konfiguration der Anwendung. Sie besteht aus einem
übergeordneten IO-System und dem I-Device. Zunächst wird das I-Device getrennt vom
übergeordneten IO-System beleuchtet (Lichtkegel des Scheinwerfers).

Anhand dieses Beispiels wird erklärt, wie Sie:


• Ein I-Device projektieren
• Applikations-Transferbereiche projektieren
• Peripherie-Transferbereiche projektieren
• Eine GSD-Datei für ein I-Device erzeugen

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4.7 I-Devices

4.7.2.2 Projektierung des I-Devices

Vorbereitende Schritte
1. Legen Sie ein Projekt mit dem Namen "I-Device-Projekt" im SIMATIC Manager an.
2. Fügen Sie eine neue "SIMATIC 300 Station" mit dem Namen "I-Device" ein.
3. Öffnen Sie die Station in HW-Konfig und projektieren Sie eine ET 200S-CPU (IM 151-8 PN/DP
CPU).
4. Konfigurieren Sie die IP-Adressparameter. Beachten Sie dazu den Abschnitt IP-
Adressparameter im Kapitel Randbedingungen.
5. Fügen Sie zentrale Peripherie hinzu.

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4.7 I-Devices

Im folgenden Bild ist die Projektierung dargestellt, nachdem Sie alle Schritte umgesetzt haben.

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4.7 I-Devices

Projektierung
Um die soeben projektierte ET 200S-CPU als I-Device nutzen zu können, müssen Sie zunächst im
Register "I-Device" der Interface-Eigenschaften einige Einstellungen vornehmen:

1. Aktivieren Sie das Optionskästchen "I-Device Modus".


2. Wenn das Kontrollkästchen "Parametrierung der PROFINET-Schnittstelle und deren Ports am
übergeordneten IO-Controller" aktiviert ist, dann werden die Interface und Portparameter vom
übergeordneten IO-Controller vergeben. Wenn das Kontrollkästchen deaktiviert ist, dann
erfolgt die Vergabe der Parameter in dieser Station.
3. Das I-Device erhält von STEP 7 automatisch die spezifische Stationsnummer 1500. Sie ist
nicht editierbar und aus diesem Grund gegraut dargestellt. Die Stationsnummer ist Bestandteil
der geographischen Adresse für die Transferbereiche des I-Devices.
4. Die Einstellungen für die Transferbereiche werden im nächsten Kapitel erklärt.

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4.7 I-Devices

4.7.2.3 Transferbereiche projektieren: Applikation

Anlegen
Um einen Applikationstransferbereich anzulegen, klicken Sie im Register "I-Device" im Bereich
"Transferbereiche" auf die Schaltfäche "Neu...". Das Dialogfeld "Eigenschaften Transferbereich"
öffnet sich.

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4.7 I-Devices

Hier legen Sie die Eigenschaften des Transferbereichs fest; gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. In der Klappliste "Transferbereichstyp" stehen Ihnen je nach verwendeter CPU folgende
Einstellungen zur Verfügung:
- "Applikation"
- "Peripherie"
Wählen Sie Applikation für einen Applikationstransferbereich. Die Werte des Transferbereichs
am übergeordneten IO-Controller (Slot und Subslot) vergibt STEP 7 automatisch, die Felder
sind nicht editierbar.
2. Legen Sie fest, ob der Transferbereich lokal ein Ein- oder Ausgangstransferbereich sein soll.
Dazu wählen Sie den entsprechenden Adresstyp aus der Klappliste "Adresstyp" aus.
Den Adresstyp des übergeordneten IO-Controllers vergibt STEP 7 automatisch. Soll der
Transferbereich im übergeordneten IO-Controller als Ausgang erscheinen, so muss er im I-
Device ein Eingang sein und umgekehrt.
3. Wie jedes andere Submodul benötigt auch ein Transferbereich einen Adressraum um vom
Anwenderprogramm angesprochen werden zu können; legen Sie die Startadresse, Länge und
das Prozessabbild des Ein-/Ausganges fest.
4. Tragen Sie bei Kommentar ggf. weitere Informationen ein und verlassen Sie den Dialog mit
"OK".
Der Transferbereich ist nun angelegt und wird im Register "I-Device" mit seinen Daten angezeigt.

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4.7 I-Devices

4.7.2.4 Transferbereiche projektieren: Peripherie

Anlegen
Um einen Peripherietransferbereich anzulegen, klicken Sie im Register "I-Device" im Bereich
"Transferbereiche" auf die Schaltfäche "Neu...". Das Dialogfeld "Eigenschaften Transferbereich"
öffnet sich.
Hier legen Sie die Eigenschaften des Transferbereichs fest; gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. In der Klappliste "Transferbereichstyp" stehen Ihnen je nach verwendeter CPU folgende
Einstellungen zur Verfügung:
- "Applikation"
- "Peripherie"
Wählen Sie Peripherie für einen Peripherietransferbereich. Die Werte des Transferbereichs am
übergeordneten IO-Controller (Slot und Subslot) vergibt STEP 7 automatisch, die Felder sind
nicht editierbar.

Hinweis
Wenn die Einstellung "Peripherie" nicht verfügbar ist, dann unterstützt die verwendete CPU keine
Peripherieadressbereiche.

2. Legen Sie nun fest, welche Module / Submodule des I-Device dem übergeordneten IO-
Controller als Peripherietransferbereiche zur Verfügung gestellt werden sollen. Klicken Sie auf
die Schalfläche "Peripherie auswählen": Es öffnet sich das Dialogfeld "Peripherie
Transferbereich - Peripherie auswählen".

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4.7 I-Devices

3. Wählen Sie ein Modul / Submodul aus und verlassen Sie den Dialog durch Klick auf die
Schaltfläche "OK".

4. Wie jedes andere Submodul benötigt auch ein Transferbereich einen Adressraum um vom
Anwenderprogramm angesprochen werden zu können. Legen Sie dazu die Startadresse des
Eingangs / Ausgangs fest. Die Länge ergibt sich automatisch aus dem gewählten Modul /
Submodul.
5. Tragen Sie bei Kommentar ggf. weitere Informationen ein und verlassen Sie den Dialog mit
"OK".
Der Transferbereich ist nun angelegt und wird im Register "I-Device" mit seinen Daten angezeigt.

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226 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

4.7.2.5 GSD-Datei erzeugen

GSD-Datei erzeugen und importieren


Im nächsten Schritt erzeugen Sie für die I-Device CPU eine GSD-Datei und legen diese im
Hardware Katalog von HW Konfig, oder im Dateisystem zur anderweitigen Verwendung ab.

Vorgehensweise
1. Klicken Sie in HW Konfig auf den Menübefehl "Extras" -> "GSD-Datei für I-Device erstellen".
Das Dialogfeld "GSD-Datei für I-Device erstellen" öffnet sich.
2. In der Klappliste "I-Device" ist die I-Device CPU bereits voreingestellt.
Die im Feld "Bezeichnung für I-Device Stellvertreter" vergebene Bezeichnung ist der spätere
Name des I-Device Stellvertreters, der im übergeordneten IO-Controller angezeigt wird. Das
Feld ist mit dem Gerätenamen vorbelegt. Sie können den Namen nach den Vorschriften der
DNS-Konventionen auch selbst vergeben.

Hinweis
Wenn in einem Rack mehr als eine I-Device CPU projektiert ist, dann müssen Sie die I-Device
CPU aus der Klappliste "I-Device" auswählen.
Wenn der Gerätename "auf anderem Weg" bezogen wird, dann wird als Bezeichnung für den I-
Device Stellvertreter die physikalische Adresse der I-Device CPU vergeben z. B. "R0S2.5"
(entspricht Rack 0 Steckplatz 2.5).

3. Erstellen Sie nun die GSD-Datei durch Klick auf die Schaltfläche "Erstellen". Wenn die Datei
erfolgreich erstellt wurde, dann werden die Schaltflächen "Installieren" und "Exportieren"
sichtbar und der Name der GSD-Datei wird angezeigt.
4. Die soeben erzeugte GSD-Datei kann nun über die entsprechenden Schaltflächen installiert
und / oder exportiert werden:
- Schaltfläche "Installieren": Die GSD-Datei wird auf Ihrem Rechner installiert und in den
Hardware Katalog unter "PROFINET IO -> Preconfigured Stations -> CPU-Typ" unter der
vergebenen Bezeichnung aufgenommen.
- Schaltfläche "Exportieren": Die GSD-Datei kann zur späteren Verwendung auf einem
anderen Rechner oder zu Archivierungszwecken im Dateisystem abgespeichert werden.

Hinweise
• Die GSD Datei kann in HW Konfig über den Menüpunkt Extras > GSD-Dateien installieren... installiert
werden.
• Nach einem Update von STEP 7 sind die manuell installierten GSD-Dateien nicht mehr im Hardware
Katalog vorhanden. Archivieren Sie daher die GSD-Dateien / Projekte Ihrer I-Devices sorgfältig.

5. Schließen Sie das Dialogfeld "GSD-Datei für I-Device erstellen" und speichern und übersetzen
Sie die Hardware-Konfiguration und schließen Sie HW Konfig und das Projekt.

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4.7 I-Devices

4.7.2.6 I-Device verwenden

Einleitung
Das erstellte I-Device wird nun in einem übergeordneten IO-System eingesetzt.

Projektierbeispiel
Nachdem das I-Device projektiert und parametriert ist, wird nun das übergeordnete IO-System
betrachtet.

Hinweis
Das übergeordnete IO-System muss sich nicht zwangsläufig im selben STEP 7-Projekt befinden
wie das I-Device. Wird das übergeordnete IO-System auf einem anderen Rechner projektiert, dann
muss sicher gestellt sein, dass die GSD-Datei des I-Device installiert wurde.

Anhand dieses Beispiels werden folgende Schritte erklärt:


• Projektieren des I-Devices im übergeordnetem IO-System
• Zugriff auf die Transferbereiche

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228 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

4.7.2.7 Projektierung des übergeordneten IO-Systems

Voraussetzungen
Sie haben, wie in den vorangehenden Kapiteln beschrieben, ein I-Device projektiert und die GSD-
Datei erzeugt und installiert.

Grundlegende Schritte
1. Legen Sie eine 300er-Station als übergeordneten IO-Controller mit dem Namen "IO-Controller"
an.
2. Öffnen Sie die Station in HW Konfig und projektieren Sie eine CPU 319 3 PN/DP mit einem
PROFINET IO-System.
3. Projektieren Sie zentrale und dezentrale Peripherie.

Projektierung
Damit Sie das I-Device am übergeordneten IO-System nutzen können, muss die I-Device GSD-
Datei zuvor installiert worden sein (siehe Kapitel GSD-Datei erzeugen).
Gehen Sie wie folgt vor, um das I-Device am übergeordneten Controller betreiben zu können:
1. Navigieren Sie im Hardware-Katalog von HW Konfig zum Ordner "PROFINET IO ->
Preconfigured Stations" und wählen Sie dort das von Ihnen projektierte I-Device aus.
2. Ziehen Sie "Ihr" I-Device auf das zuvor angelegte PROFINET IO-System.
Ergebnis: Das I-Device ist im übergeordneten IO-System eingebunden. Die im I-Device
angelegten Transferbereiche können jetzt vom Anwenderprogramm des übergeordneten IO-
Controllers angesprochen werden.

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4.7 I-Devices

4.7.2.8 Beispiel eines Anwenderprogramms

Einleitung
Dieses einfache Programmbeispiel erklärt, wie die Vorverarbeitung mit einem I-Device realisiert
werden kann. Im zweiten Teil des Beispiels wird der Zugriff auf einen Peripherietransferbereich des
I-Devices aus dem Anwenderprogramm des übergeordneten Controllers erklärt.

Vorverarbeitung im I-Device

Aufgabenstellung
Das Ergebnis einer einfachen "UND-Verknüpfung" im I-Device soll am übergeordneten IO-
Controller zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden.

Voraussetzung
Sie haben im I-Device einen Applikationstransferbereich mit folgenden Eigenschaften projektiert:
• Local I-Device Adresstyp: Ausgang
• Startadresse 568, Länge 1

Lösung

AWL-Code: I-Device
AWL
U E 1.0
U E 1.1 // UND-Verknüpfung von E1.0 (Sensor 1) und E1.1 (Sensor 2)
= A 568.0 // schreibe Verknüpfungsergebnis in A568.0
(Applikationstransferbereich des I-Devices)

AWL-Code: Übergeordneter IO-Controller


AWL
U E 68.0 // entspricht dem A568.0 des I-Device
= A 0.0 // setzt den Ausgangszustand von A0.0

Hinweis
Die Adressen der Transferbereiche werden durch HW Konfig vorbelegt. Die Adressen können vom
Anwender wie gewohnt verändert werden. In diesem Fall wurde für den Transferbereich die
Byteadresse E 68 festgelegt.

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230 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

Zugriff auf Peripherietransferbereiche

Aufgabenstellung
Ein Eingangsbyte einer Peripheriebaugruppe des I-Devices soll am übergeordneten Controller zur
Verfügung gestellt werden:

Voraussetzung
Sie haben im I-Device einen Peripherietransferbereich mit folgenden Eigenschaften projektiert:
• Zugrunde liegt ein als zentrale Peripherie an der I-Device CPU projektiertes Eingangsmodul. In
diesem Fall das Modul "2AI U ST" auf Steckplatz 5 mit der logischen Adresse 272..275
• Ausgangsadresse im Peripherietransferbereich des I-Devices: 223..226

Lösung

AWL-Code: I-Device
AWL
// keine Veränderung im Anwenderprogramm nötig
Im Anwenderprogramm des I-Devices ist für die Bereitstellung der Peripherietransferbereiche keine
Programmierung nötig. Die Peripherietransferbereiche werden vom Betriebssystem der I-Device
CPU bereitgestellt.

AWL-Code: Übergeordneter IO-Controller


AWL
L PEW 223 // Lade Eingangsbyte 223
// (Inhalt des Peripherietransferbereichs und damit
// Prozessdaten des zugrunde liegenden Eingangsmoduls
// im I-Device)

Hinweis
Die Adressen der Transferbereiche werden durch HW Konfig vorbelegt. Die Adressen können vom
Anwender wie gewohnt verändert werden. In diesem Fall wurde für den Transferbereich das EB 27
festgelegt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 231
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4.7 I-Devices

4.7.2.9 Projektieren eines I-Devices mit unterlagertem IO-System

Dezentrale Peripherie am I-Device


Der I-Device-Modus unterstützt auch den Betrieb von dezentraler PROFIBUS DP- oder PROFINET
IO-Peripherie.

Vorgehensweise zum Projektieren von dezentraler Peripherie


Die Vorgehensweise zum Projektieren von dezentraler Peripherie unterhalb eines I-Devices
entspricht genau der gewohnten Vorgehensweise bei der Projektierung von Dezentraler Peripherie.

Vorbereitende Schritte
1. Legen Sie ein Projekt mit dem Namen "I-Device Project" im SIMATIC Manager an.
2. Fügen Sie eine neue "SIMATIC 300 Station" mit dem Namen "I-Device" ein.
3. Öffnen Sie die Station in HW Konfig und projektieren Sie eine ET 200S-CPU mit einem
PROFINET IO-System.
4. Fügen Sie ein dezentrales Peripheriesystem ET 200S (z. B. IM151-3 PN ST) mit Ein- und
Ausgängen hinzu.

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232 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

Im folgenden Bild ist die Projektierung dargestellt, nachdem Sie alle Schritte umgesetzt haben.

I-Device erstellen
Zum Erstellen des I-Devices gehen Sie vor wie unter "Projektierung des I-Devices" im Abschnitt
"Projektierung" beschrieben. Verfahren Sie mit allen weiteren Punkten wie in den dort folgenden
Kapiteln beschrieben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 233
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4.7 I-Devices

4.7.2.10 I-Device als Shared Device

Einleitung
Ein I-Device kann mit nur wenigen Projektierungsschritten auch als Shared Device eingesetzt
werden.

Projektierung
Um ein I-Device als Shared Device zu projektieren, gehen Sie wie folgt vor:
1. Projektieren Sie ein I-Device wie in Kapitel Kapitel Projektierung des I-Devices beschrieben.
2. Projektieren Sie die Transferbereiche wie in Kapitel Transferbereiche projektieren beschrieben.
3. Öffnen Sie erneut das Register "I-Device" der Interface-Eigenschaften der CPU.
4. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "übergeordnet als Shared Device betreiben" und verlassen
Sie den Dialog mit der Schaltfläche "OK".
5. Erzeugen Sie die GSD-Datei wie in Kapitel GSD-Datei erzeugen beschrieben.
6. Die erzeugte GSD-Datei kann wie im Kapitel Schritte zum Projektieren eines Shared Devices
beschrieben als Shared Device projektiert werden.

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4.7 I-Devices

4.7.3 Diagnose, Regeln und Randbedingungen

4.7.3.1 Diagnose und Alarmverhalten

Diagnose und Alarmverhalten


S7-CPUs verfügen über vielfältige Diagnose- und Alarmfunktionen, die beispielsweise Fehler oder
Ausfälle von untergeordneten IO-Systemen melden können. Diese Diagnosemeldungen verringern
Ausfallzeiten und erleichtern die Lokalisierung und Behebung von Fehlern.

Generelle Unterscheidung
Die Diagnose- und Alarmfunktionen, die von "normalen" S7-CPUs bekannt sind, sind auch bei der
Verwendung von I-Devices verfügbar. Es gibt jedoch einige Besonderheiten bei der Diagnose der
I-Devices. Die Erläuterungen dazu sind wie folgt gegliedert:
• Diagnose des I-Devices im übergeordneten IO-Controller
• Diagnose in der I-Device CPU

Diagnose des I-Devices im übergeordneten IO-Controller


Dem IO-Controller stehen folgende Diagnosemechanismen zur Verfügung:
• OB 83 (Submodulwiederkehr)
• OB 85 (Stationsausfall)
• OB 86 (Stationswiederkehr)
• OB 122 (Zugriffsfehler)

Besonderheiten bei Peripherietransferbereichen:


Bei Peripherietransferbereichen kann nur der Transferbereich an sich diagnostiziert werden
(vorhanden, verfügbar), nicht aber das zugrunde liegende Peripheriemodul der I-Device CPU.

Hinweis
Ausfälle der Peripherie werden nur azyklisch bei einem Zugriff gemeldet.
Lastspannungsdiagnose kann nur über das Anwenderprogramm gelöst werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 235
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

Diagnosemöglichkeiten der I-Device CPU


Die Diagnose innerhalb des I-Devices unterscheidet sich von den Diagnosemöglichkeiten in
"normalen" IO-Systemen:
Für die I-Device CPU ist es wichtig, zu wissen, ob der übergeordnete Controller in STOP oder in
RUN ist und ob der übergeordnete Controller die Transfermodule der I-Device CPU abboniert hat,
Dafür stehen folgende Mittel zur Verfügung:
• OB 86 (partieller und kompletter Anlauf des überlagerten IO-Controllers)
• OB 85 (Stationsausfall)
• OB 122 (Zugriffsfehler)
• OB 83 (Submodulwiederkehr)

Hinweis
Die Diagnosemeldungen der Peripherie können im Anwenderprogramm der I-Device CPU
verarbeitet werden und von dort über Transferbereiche an den überlagerten IO-Controller weiter
gegeben werden.

Initialzustand Ereignis Verhalten I-Device Verhalten


übergeordneter
Controller
Beide CPUs sind in Die I-Device CPU / Aufruf von OB 85
RUN. geht in STOP. (Prozessabbild-
Transferfehler) / Bei
Zugriff: Aufruf von OB
122 (Zugriffsfehler)
I-Device CPU ist in Die I-Device CPU Aufruf des OB 100 Aufruf von OB 83
STOP, läuft an. (Anlauf) (Submodulwiederkehr)
übergeordneter
Controller ist in
RUN.
Beide CPUs sind in Der übergeordnete Aufruf von OB 85 und OB /
RUN. IO-Controller geht 122 (beim Zugriff auf
in STOP Eingangstransferbereiche)
Hinweis: Auf
Ausgangstransferbereiche
kann weiterhin zugegriffen
werden.
Übergeordneter IO- Der übergeordnete Aufruf von OB 83 Aufruf des OB 100
Controller ist in IO-Controller läuft (Submodulwiederkehr der (Anlauf)
STOP, I-Device an. Eingangstransferbereiche)
CPU in RUN.
Beide CPUs sind in Das I-Device fällt / Aufruf des OB 86
RUN. aus. (Stationsausfall)

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236 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.7 I-Devices

Initialzustand Ereignis Verhalten I-Device Verhalten


übergeordneter
Controller
I-Device CPU ist in I-Device Aufruf des OB 100 Aufruf des OB 86
STOP, Wiederkehr (Anlauf) (Stationswiederkehr)
übergeordneter
Controller ist in
RUN.
Beide CPUs sind in Der übergeordnete Aufruf des OB 86 Aufruf des OB 86
RUN. IO-Controller fällt (Stationsausfall) (Stationswiederkehr)
aus.
Hinweis: Partielle
Stationswiederkehr bei
Shared-Verwendung

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 237
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

4.7.3.2 Regeln zur Topologie eines PROFINET IO-Systems mit I-Device

Einleitung
Die folgenden Empfehlungen für den Aufbau und die Projektierung eines IO-Systems unter
Verwendung von I-Devices helfen Ihnen, die zur Kommunikation benötigten Bandbreiten klein zu
halten.
Grundsätzlich kommt es darauf an, dass sich folgende Kommunikationswege nicht kreuzen:
• Kommunikationswege zwischen IO-Controllers mit seinen IO-Systemen.
• Kommunikationswege des I-Device-Controllers und dessen IO-Systen.

I-Device mit einem Port


Ein I-Device mit nur einem Port schließen Sie an einen Switch an, der vom übergeordneten IO-
System abgehängt ist. Das untergeordnete IO-System schließen Sie an einen anderen Port des
Switches an, so wie es im folgenden Bild dargestellt ist.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


238 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.7 I-Devices

I-Device mit zwei Ports


Bei einem I-Device mit zwei Ports schließen Sie einen Port abgehängt vom übergeordneten
IO-System am Port des Switches an. Den zweiten Port nutzen Sie für das untergeordnete
IO-System, so wie es im folgenden Bild dargestellt ist.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 239
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

I-Device mit drei und mehr Ports


Bei einem I-Device mit drei oder mehr Ports verbinden Sie das I-Device mit einem bzw. beiden
Ports in Linientopologie mit dem übergeordneten IO-System. Den dritten Port verbinden Sie mit
dem von der Linientopologie abgehängten untergeordneten IO-System, so wie es im folgenden
Bild dargestellt ist.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


240 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.7 I-Devices

4.7.3.3 Randbedingungen beim Einsatz von I-Devices

Randbedingungen
Beim Einsatz von I-Devices sind in speziellen Fällen einige Randbedingungen zu beachten.

Bandbreite
Der Adressumfang der projektierten Transferbereiche schlägt sich auf die nutzbare Bandbreite des
I-Devices nieder:
Bandbreite der Transferbereiche + Bandbreite des unterlagertes IO-Systems = gesamte am I-
Device genutzte Bandbreite
Wenn der Adressraum der Transferbereiche zu groß ist, dann bleibt für das unterlagerte IO-System
nicht mehr genug Bandbreite übrig, um schnelle Aktualisierungszeiten erreichen zu können.
Tipp: Halten Sie den Adressraum der Transferbereiche so klein wie möglich.

Regeln für RT und IRT-Kommunikation


IO-Systeme mit I-Device eignen sich auch für den Aufbau von Echtzeitanwendungen mit RT- und
IRT-Kommunikation. Dazu müssen Sie folgende Regeln beachten:
• Sowohl das übergeordnete als auch das untergeordnete IO-System unterstützt
RT-Kommunikation. Sie können zur gleichen Zeit für beide IO-Systeme RT-Kommunikation
nutzen.
• IRT-Kommunikation kann mit RT-Kommunikation kombiniert werden. IRT-Kommunikation kann
jedoch nicht in beiden IO-Systemen zur gleichen Zeit stattfinden.

Taktsynchronität
Sie können I-Devices nicht taktsynchron am übergeordneten IO-Controller betreiben.

PROFINET CBA
Sie können I-Devices nicht mit PROFINET CBA betreiben.

Regeln für den Datenzugriff


Der übergeordnete IO-Controller kann auf Transferbereiche zugreifen:
• Wenn das I-Device in RUN ist.
In der I-Device CPU darf nur auf Applikationstransferbereiche zugegriffen werden:
• Zugriff auf Eingangs-Applikationstransferbereiche möglich, wenn der übergeordnete
IO-Controller in RUN ist.
• Zugriff auf Ausgangs-Applikationstransferbereiche möglich, unabhängig vom Betriebszustand
des übergeordneten IO-Controllers.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 241
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.7 I-Devices

Verhalten der Peripherie von Peripherietransferbereichen


Die Peripherie des I-Devices, die dem übergeordnetem IO-Controller als Peripherietransferbereich
zur Verfügung steht, verhält sich wie folgt:
• Output: Wenn die I-Device CPU und der übergeordnete Controller in RUN sind und die
Peripherie vorhanden und verfügbar ist, dann wird der vom übergeordneten IO-Controller in
den Peripherietransferbereich geschriebene Wert ausgegeben. Ist die I-Device-CPU und/oder
der übergeordnete IO-Controller in STOP, dann werden Ersatzwerte (0, letzter Wert oder
Ersatzwert, je nach Funktionalität und Parametrierung der Peripheriebaugruppe) ausgegeben.

Hinweise
Ersatzwerte für die Peripherie von Peripherietransferbereichen müssen in der I-Device CPU
projektiert werden.
Wenn die die Peripherie nicht vorhanden oder verfügbar ist, dann wird im übergeordneten
IO-Controller ein Peripheriezugriffsfehler gemeldet. Dies ist auch der Fall, wenn die I-Device-CPU
in STOP ist.

• Input: Wenn die Peripherie vorhanden und verfügbar und auch die I-Device-CPU in RUN ist,
dann übernimmt der übergeordnete Controller den Wert der Peripherie aus dem
Peripherietransferbereich. Ist die Peripherie nicht vorhanden oder verfügbar bzw. die I-Device-
CPU in STOP, dann gibt es beim Zugriff auf die entsprechenden Eingangssubmodule des
Transferbereichs einen Peripheriezugriffsfehler im übergeordneten IO-Controller.

IP-Adressparameter und Gerätename


Wie jedes andere IO-Device benötigt auch ein I-Device IP-Adressparameter / Gerätenamen um via
PROFINET kommunizieren zu können. IP-Adressparameter bestehen aus drei Teilen; der
IP-Adresse selbst, der Subnetzmaske und der Adresse des Routers (Gateway).
Die IP-Adressparameter / Gerätenamen für ein I-Device können auf zwei Arten vergeben werden:
• IP-Adressparameter / Gerätename via Projekt: Die IP-Adressparamer / Gerätename werden
bereits bei der Projektierung (im I-Device Projekt) in STEP 7 fest vergeben. Dies ist die
Standardmethode.
• IP-Adressparameter / Gerätename auf anderem Weg beziehen:
- IP-Adressparameter / Gerätename via DCP: Die IP-Adressparameter / Gerätename
werden per DCP (Discovery and Configuration Protocol) zugewiesen. Dies kann auf zwei
Arten erfolgen:
1. Durch ein Setuptool wie PST oder STEP 7 (via erreichbare Teilnehmer).
2. Durch den übergeordneten Controller.
- IP-Adressparameter / Gerätename via Anwenderprogramm: Die Vergabe der
IP-Adressparameter erfolgt im Anwenderprogramm der I-Device CPU.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


242 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.1 Einführung: Isochronous Realtime Ethernet

IRT ist ein Übertragungsverfahren, bei dem die PROFINET-Geräte mit sehr hoher Genauigkeit
synchronisiert werden.
Ein Sync-Master gibt den Takt vor, Sync-Slaves synchronisieren sich auf diesen Takt. Sowohl ein
IO-Controller, als auch ein IO-Device kann die Rolle des Sync-Masters innehaben.
Sync-Master und Sync-Slaves sind immer Teilnehmer einer Sync-Domain. Innerhalb der Sync-
Domain wird für die IRT-Kommunikation Bandbreite reserviert. Real-Time- und Non-Real-Time-
Kommunikation (TCP/IP-Kommunikation) ist außerhalb der reservierten Bandbreite möglich.

Zeitbereiche des Kommunikationszyklus


Der Kommunikationszyklus gliedert sich in drei Zeitbereiche auf:

• IRT-Daten (Isochrone Kommunikation)


Diesen Zeitbereich können Sie abhängig vom Sendetakt in bestimmten Schritten reservieren.
Innerhalb dieses Zeitbereichs werden ausschließlich IRT Daten übertragen. Sie haben für
diesen Zeitbereich die Wahl zwischen "hoher Performance" für schnellste
Aktualisierungszeiten (dafür ist die Projektierung der Topologie erforderlich ) und "hoher
Flexibilität" für einfache Projektierung und Erweiterung der Anlage.
• RT-Daten (Real-Time Kommunikation)
In diesem Zeitbereich werden die zyklischen RT-Telegramme übertragen. Die Ethernet-
Telegramme werden gegenüber "normalen" TCP/IP-Telegrammen priorisiert (Prio 6 von 7).
• TCP/IP-Daten (Standard Kommunikation)
Die Standard-Kommunikation (TCP/IP, etc.) wird schließlich in dem verbleibenden Intervall des
Kommunikationszyklus übertragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 243
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.2 Überblick: Grundsätzliche Vorgehensweise zur Projektierung von IRT

Wenn Sie in einer Anlage mit PROFINET IO zusätzlich um IRT (z.B. für Motion Control
Anwendungen) erweitern wollen, gehen Sie in drei Schritten vor:
1. Sie konfigurieren Stationen mit PROFINET IO-Controllern und PROFINET IO-Devices.
PROFINET-Geräte, die Sie für Ihre Anwendung benötigen, müssen IRT unterstützen.
2. Sie bestimmen, wer wen synchronisiert. Dazu müssen Sie eine Sync-Domain mit einem Sync-
Master und mehreren Sync-Slaves projektieren.

3. Nur bei IRT mit der IRT-Option "hohe Performance": Sie projektieren die Topologie, d. h. Sie
geben an, wie die Ports der einzelnen Geräte untereinander verschaltet sind.

4. Sie laden die Projektierung in die Geräte.


Diese Vorgehensweise ist stark vereinfacht dargestellt. Wie Sie im Einzelnen vorgehen, erfahren
Sie, wenn Sie die Links unten verfolgen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


244 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.3 PROFINET IO-Projektierung für IRT erstellen

Voraussetzung für eine Projektierung von IRT ist eine PROFINET IO-Projektierung, d. h. ein oder
mehrere Stationen müssen mit IO-Controller und IO-Devices konfiguriert sein.
IRT-Kommunikation ist auf die dafür vorgesehenen Komponenten beschränkt. Diese Komponenten
erkennen Sie im Hardware Katalog an einer entsprechenden Bezeichnung im Infotext.

Sync-Domain wird implizit beim Projektieren angelegt


Für die Synchronisierung von PROFINET IO-Geräten wird eine Sync-Domain benötigt. Die Sync-
Domain gewährleistet, dass alle Teilnehmer, die ihr angehören, im Gleichtakt kommunizieren.
Allein durch die Projektierung eines PROFINET IO-Systems mit Komponenten, die IRT
unterstützen, sind die Voraussetzungen für eine funktionierende IRT-Kommunikation gegeben.
Im Folgenden ist beschrieben, was im Hintergrund abläuft, während Sie ein IO-System
projektieren.

Voraussetzung
Sie haben noch kein PROFINET IO-Gerät am Ethernet projektiert.

Ablauf
1. Sie projektieren einen IO-Controller und vernetzen ihn mit einem Ethernet-Subnetz.
Reaktion:
Der IO-Controller wird der "syncdomain-default" des Ethernet-Subnetzes zugewiesen. Die
"syncdomain-default" ist immer vorhanden. Der IO-Controller wird unsynchronisiert betrieben.
2. Sie fügen dem IO-System des IO-Controllers ein IO-Device hinzu.
Reaktion:
- Das IO-Device wird automatisch der Sync-Domain des IO-Controllers zugewiesen.
- Dem IO-Device wird die RT-Klasse des IO-Controllers zugewiesen, d. h. es wird der
RT-Klasse "RT" (nicht synchronisiert) zugewiesen.
Wenn Sie komplexere Konfigurationen haben, z. B. mehrere Sync-Domains an einem Ethernet-
Subnetz, oder wenn Voreinstellungen geändert werden sollen (Sendetakt, RT-Klasse, IRT-Anteil
am Sendetakt, oder Synchronisationsrolle etc.), dann müssen Sie über den Dialog "Sync-Domain"
diese Einstellungen anpassen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 245
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.4 Arbeiten mit Sync-Domains

Wenn Sie ein Ethernet-Subnetz angelegt haben, ist automatisch eine spezielle Sync-Domain
angelegt: Alle PROFINET-Geräte, die Sie für das Ethernet-Subnetz projektieren, gehören
automatisch dieser Sync-Domain an. Diese Sync-Domain heißt "syncdomain-default"; sie kann
nicht gelöscht werden.
Die folgenden Bilder verdeutlichen den Zusammenhang.

(1) "syncdomain-default"; immer vorhanden

(1) "syncdomain-default"; immer vorhanden


(2) Neu konfigurierte PROFINET IO-Systeme befinden sich zunächst in der "syncdomain-default".

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246 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.5 Neue Sync-Domain anlegen

Alle Komponenten, die an der IRT-Kommunikation teilnehmen, müssen einer Sync-Domain


angehören.
Eine Sync-Domain ist eine Gruppe von PROFINET-Geräten, die auf einen gemeinsamen Takt
synchronisiert sind. Genau ein Gerät hat die Rolle des Sync-Masters (Taktgeber), alle anderen
Geräte haben die Rolle eines Sync-Slaves.
Sync-Domains bearbeiten Sie immer über einen zentralen Dialog, den Sie mit dem Menübefehl
Bearbeiten > PROFINET IO > Domain Management oder durch Rechtsklick auf das Profinet-IO-
System und Auswahl von PROFINET IO Domain Management... erreichen.

Voraussetzung
Sie haben ein Projekt angelegt, in dem bereits Stationen mit PROFINET IO-Systemen projektiert
sind. Die folgende Beschreibung geht davon aus, dass sich bereits IO-Systeme in der
"syncdomain-default" befinden.

Anlegen einer neuen Sync-Domain


1. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > Domain Management.
Ein Dialogregister zum Anlegen und Bearbeiten von Sync-Domains wird geöffnet.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu" neben dem Feld "Sync-Domain".
Eine neue Sync-Domain wird erzeugt.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 247
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Namen für Sync-Domain vergeben und IO-System hinzufügen


1. Um den voreingestellten Namen der Sync-Domain zu ändern, klicken Sie auf die Schaltfläche
"Bearbeiten".
2. Wählen Sie einen geeigneten Namen für die Sync-Domain. Der Name der Sync-Domain muss
den DNS-Konventionen genügen. Das sind dieselben Regeln, die auch bei der
Namensvergabe von PROFINET-Geräten berücksichtigt werden müssen.
Die Felder unter "Teilnehmer" sind zunächst leer.
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Hinzufügen".
4. Wählen Sie aus der Liste der IO-Systeme in der "syncdomain-default" die IO-Systeme aus, die
der neuen Sync-Domain angehören sollen (Mehrfachauswahl möglich).
Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Das hinzugefügte IO-System ist nicht mehr in der "syncdomain-default", sondern in der neuen
Sync-Domain.

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248 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Synchronisationseigenschaften wählen
Das Bild zeigt, was sich jeweils hinter den einzelnen Zeilen der beiden Felder von "Teilnehmer"
verbirgt: im oberen Feld die IO-Systeme, im unteren Feld jeweils der Aufbau des markierten
IO-Systems.
1. Wählen Sie für jedes Gerät für jeden Teilnehmer die gewünschte Synchronisationsrolle und die
passende RT-Klasse aus. Doppelklicken Sie dazu auf ein Gerät im unteren Feld von
"Teilnehmer".
2. Wählen Sie im Feld "Sendetakt" den gewünschten Sendetakt aus. Die Aktualisierungszeiten
der Geräte sind jeweils Vielfache des Sendetaktes. Der Sendetakt, auch
"Synchronisationstakt" genannt, gilt für alle synchronisierten Geräte der Sync-Domain.
3. Über die Schaltfläche "Details" wählen Sie die Anteile für IRT-Kommunikation und RT- bzw.
TCP/IP)-Kommunikation aus.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 249
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Unterschied zwischen "projektierter" Sync-Domain und "Laufzeit-Sync-Domain"


In der hier projektierten Sync-Domain können auch Geräte der RT-Klasse "RT" vorhanden sein.
Das bedeutet aber nicht, dass diese Geräte synchronisiert werden. Sie werden hier nur der
Vollständigkeit halber dargestellt. Zur Laufzeit sind keine Geräte der RT-Klasse "RT" in einer Sync-
Domain enthalten.

Regeln
• In einer Sync-Domain dürfen nur Geräte mit IRT vorhanden sein.
• In einer Sync-Domain darf es nur einen Sync-Master geben.

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250 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.6 Löschen von Sync-Domains und Entfernen von Teilnehmern

Löschen einer Sync-Domain


Wenn Sie eine Sync-Domain löschen wollen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > Domain Management.
Ein Dialogregister zum Anlegen und Bearbeiten von Sync-Domains wird geöffnet.
2. Wählen Sie die Sync-Domain aus, die Sie löschen wollen.
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Löschen" neben dem Feld "Sync-Domain".
Die Teilnehmer der gelöschten Sync-Domain fallen zurück in die "syncdomain-default".

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 251
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Entfernen eines Teilnehmers aus einer Sync-Domain

Wenn Sie einen Teilnehmer aus einer Sync-Domain löschen wollen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO >Domain Management.
Ein Dialogregister zum Anlegen und Bearbeiten von Sync-Domains wird geöffnet.
2. Wählen Sie im Feld "Station/IO-System" das IO-System aus, das Sie aus der Sync-Domain
entfernen wollen.
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Entfernen".
Der entfernte Teilnehmer fällt zurück in die "syncdomain-default".

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252 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.7 Redundanten Sync-Master projektieren

Sie können für PROFINET Geräte im IRT-Betrieb (mit der IRT Option "hohe Performance") einen
redundanten Sync-Master projektieren.
Ein redundanter Sync-Master gehört derselben Sync-Domain an wie der "primäre" Sync-Master. Er
verhindert bei Ausfall des primären Sync-Masters den Ausfall der Kommunikation in der Sync-
Domain.

Konzept
Sowohl der Sync-Master als auch der redundante Sync-Master senden Sync-Telegramme. Ein
Sync-Slave synchronisiert sich auf das Sync-Telegramm des Sync-Masters. Wenn der Sync-
Master ausfällt, dann synchronisiert sich ein Sync-Slave automatisch auf die Sync-Telegramme
des redundanten Sync-Masters.

Voraussetzung
In der Sync-Domain sind nur IRT-Geräte mit der IRT Option "hohe Performance" vorhanden.

Regeln
Sie dürfen nur einem einzigen Gerät in der Sync-Domain die Rolle des redundanten Sync-Masters
zuweisen.

Vorgehensweise
Sie können die Rolle des redundanten Sync-Masters beim Anlegen bzw. Bearbeiten einer Sync-
Domain zuweisen.
Andere Möglichkeit:
Doppelklicken Sie auf die Zeile "Interface" des PROFINET Gerätes und wählen Sie die
Synchronisationsrolle "redundanter Sync-Master".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 253
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.8 Sendetakt und Aktualisierungszeiten festlegen

Sendetakt
Der Sendetakt, d. h. die kleinstmögliche Aktualisierungszeit, wird in folgenden Dialogen eingestellt:
• Wenn sich im IO-System mindestens ein synchronisiertes PROFINET-Gerät (IRT ist
projektiert) befindet, dann müssen Sie den Sendetakt im Sync-Domain-Dialog auswählen
(Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > Domain Management).
Der Sendetakt kann dann nicht mehr im Eigenschaftsdialog des PROFINET IO-Systems oder
in den Eigenschaften des Interfaces vom IO-Controller geändert werden.
• Wenn sich im IO-System ausschließlich nicht synchronisierte PROFINET-Geräte befinden,
dann können Sie den Sendetakt einstellen
- In den Eigenschaften des Interfaces des IO-Controllers
- In den Eigenschaften des PROFINET IO-Systems im Register "Aktualisierungszeit"

Aktualisierungszeiten
Aktualisierungszeiten werden im Rahmen der Projektierung von PROFINET IO-Systemen
festgelegt.
1. Wählen Sie im Dialog "Eigenschaften PROFINET IO-System" das Register
"Aktualisierungszeit".
2. Doppelklicken Sie auf eine Zeile, die ein PROFINET-Gerät repräsentiert.
Hier stellen Sie die Aktualisierungszeit ein.
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".

Hinweis
Die Aktualisierungszeit ist an dieser Stelle nicht veränderbar (Anzeige "nur lesbar"), wenn am
Interface des entsprechenden Geräts eingestellt ist, dass die Aktualisierungszeit automatisch von
STEP 7 vergeben werden soll.

Zeiten Ti und To bei IRT.


Der Mechanismus des taktsynchronen Einlesens und Ausgebens von Peripheriesignalen
funktioniert bei PROFINET mit IRT ähnlich wie beim taktsynchronen PROFIBUS DP. Auch bei
PROFINET werden die Zeiten Ti und To vom äquidistanten Buszyklus abgeleitet und die
IO-Devices mit ihren Modulen sorgen dafür, dass die Signale im Gleichtakt eingelesen und
ausgegeben werden. Nur der Mechanismus ist ein anderer, da es bei PROFINET kein "Global
Control" als Taktschläger gibt. Die einstellbaren Zeiten Ti und To sind gerätespezifisch. Sie sind
durch die GSD-Datei für das Gerät festgelegt.
Die Diagramme zum Ablauf des taktsynchronen Datenaustausches bei PROFIBUS DP gelten
sinngemäß auch für PROFINET IO.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


254 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.9 Topologie projektieren

Voraussetzung für die IRT-Kommunikation mit der IRT-Option "hohe Performance" ist die
Topologieprojektierung.
Wenn Sie die Leitungseigenschaften zwischen den Ports der Switches festlegen, haben Sie zwei
Möglichkeiten:
• Der Topologie-Editor verschafft Ihnen eine Übersicht über sämtliche Ports im Projekt und Sie
verschalten die Ports zentral. Sie können die PROFINET-Baugruppen und deren Ports in
tabellarischer oder in grafischer Darstellung ansehen, Verschaltungen anlegen und bearbeiten,
Diagnoseinformationen von angeschlossenen Geräten anzeigen und einen Offline-Online-
Vergleich durchführen.
Sie starten den Topologie-Editor, indem Sie in HW Konfig oder NetPro eine aktive PROFINET-
Baugruppe selektieren und dann den Menübefehl Bearbeiten > PROFINET IO > Topologie
wählen.
• Alternativ können Sie über die Eigenschaften eines Ports einen Partnerport auswählen. Damit
ist die Leitung zwischen zwei Ports bestimmt und die Eigenschaften dieser Leitung können
editiert werden.
Den Dialog öffnen Sie, indem Sie in HW Konfig einen Port markieren und den Menübefehl
Bearbeiten > Objekteigenschaften wählen bzw. auf den Port doppelklicken.
Wählen Sie anschließend das Register "Topologie" im Dialogfeld "Eigenschaften Port ...".

4.8.10 Direkten Datenaustausch projektieren

Zwischen zwei IO-Controllern, die sich in einer Sync-Domain befinden und die an der IRT-
Kommunikation teilnehmen, können Datenbereiche über Direkten Datenaustausch zyklisch
ausgetauscht werden.

Prinzip
Ähnlich wie bei PROFIBUS DP werden Datenbereiche (E-/A-Bereiche) von CPUs konfiguriert, über
die CPUs senden bzw. empfangen.
Die CPU mit einem Datenbereich, der als "Sender" projektiert ist, sendet über Ausgänge.
Die CPU mit einem Datenbereich, der als "Empfänger" projektiert ist, empfängt über Eingänge.

Empfehlung
Wir empfehlen, zunächst die Sendebereiche für alle IO-Controller zu projektieren und anschließend
die Empfangsbereiche.

Voraussetzungen
Sie haben die Stationen bereits projektiert, die am Direkten Datenaustausch teilnehmen.
Sie können beim Sender eine Aktualisierungszeit projektieren, die ein Vielfaches des Sendetaktes
ist.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 255
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Sender projektieren
1. Doppelklicken Sie auf die Zeile in der Konfigurationstabelle von HW Konfig, die das Interface
der PROFINET-Schnittstelle repräsentiert (z. B. X1)
Der Eigenschaftsdialog des IO-Controllers wird geöffnet.
2. Wählen Sie das Register "Sender".
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu".
4. Geben Sie im Eigenschaftsdialog des Senders Anfangsadresse und Länge des
Adressbereichs ein, über den gesendet werden soll.
Kommentieren Sie den Datenbereich, um später die über diesen Bereich gesendeten Daten
identifizieren zu können.
5. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
6. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 5 für weitere Sendebereiche.
7. Ändern Sie, wenn gewünscht, die voreingestellte Diagnoseadresse für die Sendebereiche.
Für eine Kommunikationsbeziehung, in der ein IO-Controller als Sender für Direkten
Datenaustausch auftritt, ist genau eine Diagnoseadresse zu vergeben.

Empfänger projektieren
1. Doppelklicken Sie auf die Zeile in der Konfigurationstabelle von HW Konfig, die den
IO-Controller repräsentiert (z. B. X1)
Der Eigenschaftsdialog des IO-Controllers wird geöffnet.
2. Wählen Sie das Register "Empfänger".
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu".
4. Klicken Sie im Dialog "Eigenschaften Empfänger" auf die Schaltfläche "Sender zuordnen".
5. Wählen Sie im Dialog "Sender zuordnen" den Datenbereich der gewünschten Station aus, der
von der lokalen CPU empfangen werden soll.
6. Quittieren Sie die Auswahl mit "OK".
7. Geben Sie im Eigenschaftsdialog des Empfängers die Anfangsadresse des Adressbereichs
ein, über den empfangen werden soll.
Die Länge des Adressbereichs sollte nicht geändert werden, da sie automatisch an die Länge
des Sendebereichs angepasst wird. Nur wenn Sende- und Empfangsbereiche identische
Längen haben, ist die Konfiguration übersetzbar!
8. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 7 für weitere Empfangsbereiche.
9. Für jeden zugeordneten Sender ist eine Diagnoseadresse reserviert, über die der Empfänger
einen Ausfall des Senders feststellen kann.
Klicken Sie auf die Schaltfläche "Diagnoseadressen", wenn Sie diese Adressen editieren
wollen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


256 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

4.8.11 Laden einer IRT-Projektierung

Die Projektierungsdaten müssen in alle Geräte geladen werden, die an der IRT-Kommunikation
beteiligt sind.
Führen Sie vor dem Laden eine Konsistenzprüfung durch und beseitigen Sie anstehende Fehler.

Empfehlung
Sync-Domains sind nicht auf eine Station beschränkt. Laden Sie die Projektierung aus der
Netzkonfiguration heraus (NetPro).
Markieren Sie das Ethernet-Subnetz und wählen den Menübefehl Zielsystem > Laden im
aktuellen Projekt > Stationen am Subnetz.

4.8.12 IRT Performance Upgrade

IRT Performance Upgrade ermöglicht sehr schnelle Sendetakte von nur 31,25 Mikrosekunden.
In nur 31,25 Mikrosekunden lassen sich die Eingangs- und Ausgangsdaten von Baugruppen
aktualisieren. Damit sind hochdynamische Anwendungen über PROFINET IO realisierbar, etwa
sehr schnelle Antriebsregelungen oder Messwerterfassungen.
IRT Performance Upgrade optimiert das Übertragungsverfahren IRT "hohe Performance"
(Isochronous Realtime) und trägt die Versionsnummer V2.3.
Wie die bisherigen Versionen, unterstützt auch PROFINET V2.3 die zeitgleiche Übertragung von
Realtime- und Non-Realtime-Daten.
Der Begriff „Non Real Time" (NRT) umfasst alle Protokolle, die nicht in Echtzeit übertragen werden,
so zum Beispiel HTTP, das S7-Protokoll, OUC (Open User Communication), also generell alle
Protokolle, die UDP/IP oder TCP/IP nutzen (wie etwa ISO on TCP-Verbindungen).
Deshalb nützte PROFINET bislang stets die Hälfte der Bandbreite für Echtzeit-Daten (per IRT und
RT). Die andere Hälfte war für Non-Realtime-Daten reserviert.
Da die Übermittlung eines einzelnen Frames bei Standard-TCP/IP (100 Mbit/s) 125 Mikrosekunden
dauert, konnten keine Sendetakte projektiert werden, die kürzer waren als 250 Mikrosekunden.
PROFINET V2.3 führt nun ein Fragmentierungsverfahren ein, das es erlaubt, Daten, die per
Standard-TCP/IP übertragen werden, in kleinere Blöcke zu unterteilen und nacheinander in
aufeinander folgenden Sendetakten zu übermitteln.
Damit werden zwei Ziele erreicht:
• Die bisherige Untergrenze von 250 Mikrosekunden kann unterschritten werden. Es sind nun
wesentlich kürzere Sendetakte möglich.
• Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Daten werden nach wie vor gleich behandelt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 257
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

Kurze Sendetakte
Mit PROFINET IO V2.3 stehen Ihnen folgende Sendetakte zur Verfügung:
• 31,25 µs
• 62,50 µs
• 93,75 µs
• 125,00 µs
• 156,25 µs
• 187,25 µs
• 218,75 µs
Auch 250 Mikrosekunden und länger können nach wie vor projektiert werden.

Voraussetzungen
Die sehr kurzen Sendetakte können nur projektiert werden, wenn
• alle synchronisierten Geräte einer Sync-Domain PROFINET IO V2.3 unterstützen
und
• im Register "Sync-Domain" die Option "Experten Modus aktivieren" gewählt wurde
Sind diese Voraussetzungen gegeben, dann arbeiten die Geräte gemäß V2.3 und nützen unter
anderem die folgenden Optimierungen:
• Advanced Startup Mode
Die neuen PROFINET-Chips kommen mit kurzem Anlauf der IRT-Übertragung aus.
• Preamble Shortening
Für ein Standard-Ethernet-Frame definiert IEEE 802.3 eine Präambel von sieben Bytes.
PROFINET IO V2.3 dagegen verwendet eine wesentlich kürzere Präambel – und erlaubt damit
kürzere Sendetakte.
• Fast Forwarding
PROFINET-Geräte der Version 2.3 verwenden den neuen Chip mit integriertem Switch.
Dieser Switch nützt zur Entscheidung über die Weiterleitung eines Frames nicht die Standard-
Zieladresse, sondern das Feld FrameID.
Dieses Feld wird beim Fast Forwarding an den Anfang der Frames gesetzt, so dass die
Adressinformation früher zur Verfügung steht – und damit das Datenpaket schneller
weitergeleitet werden kann.
• Dynamic Frame Packing
Wenn sehr viele Teilnehmer an einem PROFINET-Strang angeschlossen sind und jeder
Teilnehmer nur geringe Datenmengen erhält oder sendet, dann erweist sich das bisherige
PROFINET IO als nicht optimiert, da für wenige Nutzdaten ein großer Overhead an
Rahmendaten notwendig ist.
PROFINET V2.3 verwendet nun für das Senden und Empfangen ein neues
Summenrahmenverfahren.
Beim Empfangen entnimmt jedes Gerät dem Rahmen seine eigenen Daten und sendet den
verkürzten Rahmen weiter. Der Rahmen verkürzt sich somit während seines Durchlaufs durch
das Netz. Der letzte Teilnehmer erhält nur noch seine eigenen Daten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


258 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.8 Konfigurieren der IRT-Kommunikation

• Dynamic Frame Packing


Auch das Senden von Daten erfolgt mit Hilfe eines des neuen Summenrahmensverfahrens:
Der Versand beginnt beim ersten Teilnehmer am Netz, der lediglich seine eigenen Daten
einfügt und versendet. Der zweite Teilnehmer fügt ebenfalls Daten ein und sendet sie
zusammen mit den Daten des ersten Teilnehmers weiter.
So wächst der Summenrahmen von Gerät zu Gerät an. Nur der letzte Teilnehmer im Netz
muss alle Daten weiterleiten.
• Fragmentierung
Wie bereits oben beschrieben, führt PROFINET V2.3 für TCP/IP-Telegramme eine
Fragmentierung durch.
Ein Standard-Ethernet-Frame wird in kleinere Abschnitte aufgeteilt, weil das Versenden eines
Teils wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Damit kann ein Sendetakt wesentlich kürzer sein als 250 Mikrosekunden (die bisherige
Untergrenze).
Die Teile werden in aufeinander folgenden Sendetakten verschickt und vom Empfänger wieder
zu einem vollständigen Frame zusammengesetzt.

ERTEC 200P
PROFINET V2.3 wird dem ERTEC 200P implementiert (Enhanced Real-Time Ethernet Controller).
Der ASIC ist abwärtskompatibel: Befindet sich an einem PROFINET-Strang ein Gerät, das nicht
die Spezifikation V2.3 erfüllt, so arbeiten auch alle anderen gemäß PROFINET V2.2.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 259
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9 Taktsynchronität

4.9.1 Was ist Taktsynchronität?

Wozu Taktsynchronität?
Wenn der öffentliche Nahverkehr so schnell führe, wie er nur kann und seine Haltezeiten auf das
absolute Minimum reduzieren würde, würde der Fahrgast sehr oft nur noch die roten Schlusslichter
sehen. Die Gesamtfahrzeit wird aber von den jeweiligen Bahn-, Bus- oder U-Bahntakten bestimmt,
denn mit einer fein abgestimmten Taktung geht es besser. Dies gilt auch in der dezentralen
Automatisierungstechnik. Nicht nur schnelle Zyklen zählen, sondern erst die Abstimmung und
Synchronisation der einzelnen Zyklen bringen den optimalen Durchsatz.

Just-In-Time

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


260 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

Die schnelle und zuverlässige Reaktionszeit einer Taktsynchronisation begründet sich darauf, dass
alle Daten Just-In-Time zur Verfügung gestellt werden. Der äquidistante PROFINET IO-Zyklus
schlägt hierfür den Takt.

T_DC Datenzyklus
Ti Zeit zum Einlesen
To Zeit zur Ausgabe der Ausgangsdaten

Damit zum jeweils nächsten Beginn des PROFINET IO-Zyklus alle Eingangsdaten zum Transport
über den PROFINET IO-Strang bereitstehen, wird der Peripherie-Einlesezyklus um eine Vorlaufzeit
Ti früher gestartet. Das Ti ergibt sich als "Blitzlicht" aller Eingänge. Diese Ti ist notwendig, um
Analog-Digital-Umwandlung, Rückwandbuszeiten und ähnliches zu kompensieren. Wir empfehlen,
dass die Vorlaufzeit Ti von STEP 7 automatisch festgelegt wird. Oder sie wird vom Anwender
projektiert.
Der PROFINET IO-Strang transportiert die Eingangsdaten zum IO-Controller. Der
Taktsynchronalarm-OB (OB 61, OB 62, OB 63 bzw. OB 64) wird aufgerufen. Das
Anwenderprogramm im Taktsynchronalarm-OB bestimmt die Prozessreaktion und stellt die
Ausgangsdaten rechtzeitig bis zum Beginn des nächsten Datenzyklus bereit. Die Länge des
Datenzykluses wird immer vom Anwender projektiert.
To ist die Kompensation aus dem Rückwandbus und der Digital-Analog-Umwandlung innerhalb
des Devices. Das To ergibt sich als "Blitzlicht" aller Ausgänge. Wir empfehlen, dass To von
STEP 7 automatisch festgelegt wird. Oder sie wird vom Anwender projektiert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 261
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

Vorteile der Taktsynchronität


Zu den Zeitpunkten Ti und To wird Anlagenweit ein Schnappschuss der Werte gemacht. Dieser
Schnappschuss erlaubt es, die Werte gleichzeitig zu erfassen und somit konsistent zu verarbeiten.
Vorteile durch den Einsatz von Taktsynchronität:
• wo Messwerte synchron erfasst werden müssen, Bewegungen koordiniert und
Prozessreaktionen definiert und gleichzeitig erfolgen müssen
• ortsunabhängige zeitgleiche Erfassung von Signalen für Regelungsprozesse/Messtechnik und
Motion Control Aufgaben

Taktsynchrone und nicht taktsynchrone dezentrale Peripherie


Es ist möglich, taktsynchrone dezentrale Peripherie mit nicht taktsynchroner dezentraler Peripherie
an einem IO-Controller zu kombinieren.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


262 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

4.9.2 Anwendungen der Taktsynchronität

Beispiel: Messen an mehreren Messstellen mit Taktsynchronität


Innerhalb des Produktionsprozesses von Nockenwellen müssen diese zur Qualitätssicherung
präzise vermessen werden.

Arbeitsablauf mit Taktsynchronität


Mit dem Einsatz der Systemeigenschaft "Taktsynchronität" und der damit verbundenen
Gleichzeitigkeit der Messwerterfassung kann der Messvorgang kontinuierlich erfolgen; der
Zeitaufwand für den Messvorgang wird verkürzt. Dies führt zu folgendem Arbeitsablauf:
• Nockenwelle kontinuierlich drehen
• während der kontinuierlichen Drehung synchron Positionen und Nockenauslenkung messen
• nächste Nockenwelle bearbeiten
Bei einer einzigen Drehung der Nockenwelle werden somit synchron alle Positionen der
Nockenwelle und die zugehörigen Messwerte (rot) gemessen. Der Maschinentakt erhöht sich bei
gleicher oder besserer Messgenauigkeit.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 263
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9.3 Wie funktioniert Taktsynchronität?

Die wesentliche Grundlage für synchronisierte Bearbeitungszyklen bildet das äquidistante


PROFINET IO. Durch die Systemeigenschaft "Taktsynchronität" wird die SIMATIC
Automatisierungslösung an das äquidistante PROFINET IO gekoppelt.
Dies bedeutet:
• Das Einlesen der Eingangsdaten Ti ist auf den Datenzyklus durchgängig. Die Zeit Ti verschiebt
das Einlesen um einen festen Zeitwert nach hinten.
• Das Anwenderprogramm zur Bearbeitung der Peripheriedaten wird über die
Taktsynchronalarm OBs OB 61 bis OB 64 mit dem Datenzyklus synchronisiert.
• Die Ausgabe der Ausgangsdaten To ist auf dem Datenzyklus durchgängig. Die Zeit To
verschiebt das Ausgeben um einen festen Zeitwert nach vorne.
• Alle Ein- und Ausgangsdaten werden konsistent übertragen. Dies bedeutet, dass alle Daten
des Prozessabbildes logisch und zeitlich zusammengehören.

T_DC Datenzyklus
Ti Zeit des Einlesens der Eingangsdaten
To Zeit der Ausgabe der Ausgangsdaten
Durch die Synchronisierung der Einzelzyklen wird es möglich, im Datenzyklus "n-1" die
Eingangsdaten zu lesen, im Datenzyklus "n" die Daten zu übertragen und zu bearbeiten und zu
Beginn des Datenzyklus "n+1" die errechneten Ausgangsdaten zu übertragen und auf die
"Klemmen" zu schalten. Hiermit ergibt sich eine tatsächliche Reaktionszeit von minimal "Ti +T_DC
+To" bis zu maximal "Ti + 2xT_DC + To". 2xT_DC ergibt sich, da die Änderung des
Eingangswertes durch die Abtastung im Datenzyklus ein Fenster hat. Die Ausgangsdaten werden
immer fest zu einem bestimmten Zeitpunkt gesetzt.
Mit der Systemeigenschaft "Taktsynchronität" sind die Systemdurchlaufzeiten der SIMATIC
konstant; die SIMATIC ist über den PROFINET IO-Strang streng deterministisch.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


264 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

4.9.4 Synchronisierte Bearbeitungszyklen

Prozessreaktion mit Taktsynchronität


Prozessreaktionen werden folgendermaßen dargestellt:

(1) Applikationszyklus in der CPU


(2) Übertragungszyklus PROFINET IO
(3) Wandelzyklen in den IO-Devices
Im obigen Beispiel wird das Verhalten mit Taktsynchronität anhand eines Musteraufbaus mit einem
IO-Controller und zwei IO-Devices exemplarisch dargestellt. Prozessdaten, Übertragungszyklus
über PROFINET IO und Anwenderprogramm sind zueinander synchronisiert, um höchste
Deterministik zu erreichen. Die Ein- und Ausgangsdaten von verteilter Peripherie in der Anlage
werden zeitgleich erfasst und zeitgleich ausgegeben. Der äquidistante PROFINET IO-Zyklus gibt
hierfür den Takt vor.
Der OB 1-Zyklus bzw. Weckalarm-Zyklen sind nicht in diesem Taktschema eingebunden.
Die Synchronisation mit dem Anwenderprogramm erfolgt über den Taktsynchronalarm OB 61
(bzw. OB 61 bis OB 64).
In der Regel werden alle Eingänge zu einer Zeit eingelesen ("Blitzlicht" über die Eingänge),
bearbeitet und zu einer Zeit an die Ausgänge ausgegeben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 265
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9.4.1 Der Wert Ti

Wirkung von Ti
Die Wirkung von Ti wird durch das folgende Bild deutlich:

Ablauf
Damit zum Startzeitpunkt des neuen Systemtaktes ein konsistenter Zustand der Eingänge zum IO-
Controller übertragen werden kann, muss der Einlesevorgang um die Zeit Ti versetzt vorverlegt
werden. Die Zeit Ti umfasst für ein bestimmtes Eingangsmodul minimal die Signalaufbereitungs-
und Wandlungszeit an den Elektronikmodulen und die Zeit zur Übertragung zum Interface Modul
der Eingänge am IO-Device-Rückwandbus.
In der Anlage wird erreicht, dass die Werte zeitgleich eingelesen werden, indem das Ti
verschiedener Eingangsmodule auf einen gleichen Wert gesetzt wird, der größer oder gleich der
größten minimalen Ti aller Eingangsmodule ist. STEP 7 stellt mit dem Defaultwert sicher, dass ein
gemeinsames kürzestes Ti und To eingestellt werden.
Wenn bestimmte Module lange Wandelzeiten haben, dann werden diese die ganzen Werte
"beeinflussen". Dann kann der Anwender nur diese Module auf einen längeren Wert setzen und die
anderen weiterhin auf einen kürzeren. Das wäre dann der Fall, wenn man alle nicht auf denselben
Wert setzt. Dem Ganzen muss man dann aber in seiner Regelaufgabe Rechnung tragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


266 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

4.9.4.2 Das Anwenderprogramm OB 6x

Wirkung
Die Wirkung wird durch das folgende Bild deutlich:

T_DC Systemtakt
Ti Zeit zum Einlesen der Eingangsdaten

Ablauf
Die Verzögerungszeit wird von STEP 7 als Defaultwert berechnet. Sie kompensiert die
Übertragungszeit der Eingänge vom Bus. Der OB6x ist an den Systemtakt gebunden. Die
Verzögerungszeit kann aber auch von Ihnen korrigiert werden (siehe Kapitel Projektierung).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 267
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9.4.3 Der Wert To

Wirkung von To
Die Wirkung wird durch das folgende Bild deutlich:

T_DC Systemtakt
To Zeitpunkt der Ausgabe der Ausgangsdaten

Ablauf
Damit zum Startzeitpunkt des neuen Systemtaktes ein konsistenter Zustand der Ausgänge zum
Prozess übertragen werden kann, erfolgt die Ausgabe erst zum Zeitpunkt To nach dem letzten
Taktschlag. Die Zeit To umfasst für ein bestimmtes Ausgangsmodul minimal die Zeit der
Übertragung vom IO-Controller zum IO-Device und im IO-Device die Übertragung der Ausgänge
vom Interfacemodul zum Elektronikmodul.
In der Anlage wird erreicht, dass die Werte zeitgleich geschrieben werden, indem das To
verschiedener Ausgangsmodule auf einen gleichen Wert gesetzt wird, der größer oder gleich der
größten minimalen To aller Ausgangsmodule ist. STEP 7 stellt mit dem Defaultwert sicher, dass ein
gemeinsames kürzestes Ti und To eingestellt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


268 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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4.9 Taktsynchronität

4.9.4.4 Taktsynchronität über mehrere Systemtakte

Wirkung
In diesem Bild sehen Sie eine Zusammenfassung der vorigen Bilder.

T_DC Systemtakt
(1) siehe Kapitel Der Wert Ti
(2) siehe Kapitel Das Anwenderprogramm OB 6x (3) siehe Kapitel Der Wert To
Hier sehen Sie, dass Ti, OB 61 und To nacheinander stattfinden. Sie sehen aber auch, dass die Ti,
OB 61 und To auch parallel in einem Systemtakt stattfinden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 269
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9.5 Engineering

4.9.5.1 Grundlagen der Programmierung

Programmierung in den Taktsynchronalarm-OBs


Die Programmierung des taktsynchronen Programmteils erfolgt ausschließlich in den
Taktsynchronalarm-OBs OB 61 bis OB 64. Da die Taktsynchronalarme mit hoher Priorität
bearbeitet werden, sollten nur die zeitkritischen Programmteile im OB 6x bearbeitet werden. Der
Taktsynchronalarm wird mit vom Anwender projektierter Verzögerungszeit aufgerufen.

Zugriff auf taktsynchrone Peripherie durch Aufruf von Systemfunktionen


Die Aktualisierung der taktsynchronen Peripherie erfolgt ausschließlich durch Aufruf der
Systemfunktionen SFC 126 "SYNC_PI" und SFC 127 "SYNC_PO" und damit im Prozessabbild.
Der Direktzugriff auf die Peripheriebereiche liefert aktuelle Werte des Prozesses, die jedoch nicht
unbedingt mit den anderen Werten in Beziehung stehen müssen.

Die Systemfunktionen SFC 126 "SYNC_PI" und SFC 127 "SYNC_PO" können das
Teilprozessabbild nur im zulässigen Ausführungsfenster aktualisieren. Das Ausführungsfenster für
den möglichen Aufruf der SFCs 126/127 erstreckt sich vom Ende des zyklischen Datenaustauschs
am PROFINET IO bis kurz vor dem Ende von T_DC. In diesem Zeitfenster muss der
Datenaustausch begonnen werden. Wird das Ausführungsfenster durch die Abarbeitung der
Systemfunktionen SFC 126 oder SFC 127 verletzt, so zeigen die Systemfunktionen dies mit einer
entsprechenden Fehlermeldung an.

Hinweis
Um zu vermeiden, dass zum OB6x inkonsistente Daten zurück geliefert werden, sollten Sie auf die
Verwendung der SFC14/15 (direkter Datenzugriff) im Taktsynchron-OB verzichten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


270 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

Modelle der Programmbearbeitung


Je nach Aufrufreihenfolge der Systemfunktionen SFC 126 "SYNC_PI" und SFC 127 "SYNC_PO im
OB 6x lässt sich die Programmbearbeitung in zwei grundsätzliche Modelle aufteilen:
• EVA-Modell (Eingänge lesen - Verarbeitung - Ausgänge schreiben), CACF = 1
• EVA-Modell (Eingänge lesen - Verarbeitung - Ausgänge schreiben), CACF > 1
CACF ist der IO-Controller-Applikationstakt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 271
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

4.9.5.2 Programmbearbeitung nach dem EVA-Modell mit kurzer Zeit

Kennzeichen des EVA-Modells CACF = 1


Das EVA-Modell zeichnet sich dadurch aus, dass die Bearbeitung der E-/A-Daten innerhalb eines
Systemtaktes T_DC abgeschlossen wird. Mit diesem Modell erreicht man die kürzesten
Reaktionszeiten.

EVA-Modell Datenzyklus = 1
Mit dem EVA-Modell ergibt sich eine konstante Bearbeitungszeit von der "Eingangsklemme" zur
"Ausgangsklemme" von Ti + T_DC + To. Als Prozessreaktionszeit kann Ti + 2xT_DC + To
sichergestellt werden.

Die Abbildung zeigt das EVA-Modell von der Erfassung über die Verarbeitung in der CPU bis zur
Ausgabe der Prozesswerte. STEP 7 berechnet Ihnen die Verzögerungszeit bzw. Sie können es
selbst eintragen (siehe Kapitel Projektierung) In dieser Zeit sind die gelesenen Eingangsdaten auf
dem PROFINET IO unterwegs.
Der Beginn ist die Übertragung mit SFC 126 "SYNC_PI" und das Ende ist mit dem SFC 127
"SYNC_PO". Die Verzögerungszeit ist default auf Beginn des Ausführungsfensters gesetzt, dabei
ist es verschiebbar.
Der SFC 126 "SYNC_PI" und SFC 172 "SYNC_PO" dürfen nur im Ausführungsfenster bearbeitet
werden. Die Verarbeitung muss innerhalb des Datenzyklus T_DC beendet sein. Bei Einstellung
des CACF auf einen Wert >1 steht diese Zeit für andere Bearbeitung im Prozess zur Verfügung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


272 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

4.9.5.3 Programmbearbeitung nach dem EVA-Modell mit langer Zeit

Kennzeichen des EVA-Modells CAFC > 1


Das EVA-Modell bei CACF > 1 ist ein EVA-Modell über mehrere IO-Controller-Applikationstakte.
Die SFCs können im ersten Datenzyklus aufgerufen werden und die Bearbeitung des OB6x erfolgt
dann über mehrere Datenzyklen.

Die Abbildung zeigt den Signalverlauf des EVA-Modells von der Erfassung über die Verarbeitung in
dem IO-Controller bis zur Ausgabe der Prozesswerte. STEP 7 berechnet Ihnen TM. In dieser Zeit
sind die gelesenen Eingangsdaten auf dem PROFINET IO unterwegs.
Das EVA-Modell > 1 ist besonders für große Peripherieausbauten geeignet, da mit diesem Modell
für die Bearbeitung der Eingangsdaten und Ermittlung der korrespondierenden Ausgangsdaten
längere Rechenzeiten möglich sind.
Mit dem EVA-Modell ergibt sich eine konstante Bearbeitungszeit von der "Eingangsklemme" zur
"Ausgangsklemme" von Ti + 2xT_DC + To. Als Prozessreaktionszeit kann Ti + (2xCACF+1) +
T_DC+ To sichergestellt werden.

4.9.5.4 Projektierung der Taktsynchronität (PROFINET IO)

Voraussetzungen zum Erstellen


Führen Sie zunächst folgende Schritte aus:
1. Legen Sie ein Projekt mit dem Namen "cpu319_isochronous" im SIMATIC Manager an.
2. Fügen Sie eine neue "SIMATIC 300 Station" ein.
3. Öffnen Sie die Station in HW Konfig und projektieren Sie eine CPU319-3 PN/DP mit einem
PROFINET IO-System.
4. Fügen Sie zwei IM151-3 PN HS am PROFINET IO-System ein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 273
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

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274 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

Synchronisation der CPU


Die CPU müssen Sie als Sync-Master projektieren, wie im folgenden Screenshot gezeigt.
Projektieren Sie die CPU mit der IRT Option "hohe Performance".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 275
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

CPU-Eigenschaften
1. Öffnen Sie das Register "Taktsynchronalarme" der CPU-Eigenschaften und ordnen Sie dem
OB 61 das zuvor angelegte PROFINET IO-System (100) zu.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


276 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

2. Öffnen Sie den Dialog "Details für OB61" und wählen Sie dort die relevanten Prozessabbilder
aus.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 277
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

Synchronisation der IO-Devices


Sie müssen die Synchronisation für die IO-Devices, die taktsynchron betrieben werden sollen,
jeweils einzeln einstellen. Klicken Sie dazu doppelt auf das PN-IO Interface und nehmen Sie dort
folgende Einstellungen vor:
1. Öffnen Sie das Register "Synchronisation".
2. Ändern Sie die Synchronisationsrolle des IO-Devices auf "Sync-Slave".
3. Stellen Sie die RT-Klasse "IRT" ein.
4. Wählen Sie die IRT-Option "hohe Performance".

Hinweis
Beachten Sie, dass die IRT-Option "hohe Performance" Topologieprojektierung voraussetzt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


278 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

IO-Device Eigenschaften
Öffnen Sie das Register "IO-Zyklus" des PN-IO-Eigenschaftendialogs und stellen Sie Folgendes
ein:
1. Abschnitt "Aktualisierungszeit": Modus "automatisch"
2. Abschnitt "Taktsynchronität": IO-Device taktsynchron zuordnen "OB 61"

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 279
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

Die Schaltfläche "Taktsynchrone Module / Submodule..." verschafft Ihnen einen Überblick über die
taktsynchron betriebenen Module. Der Dialog ermöglicht außerdem die Aktivierung / Deaktivierung
des taktsynchronen Betriebs für einzelne Module.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


280 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.9 Taktsynchronität

Überblick
Wenn Sie in HW Konfig Bearbeiten > PROFINET IO > Taktsynchronisation öffnen, dann
erhalten Sie einen Überblick über das gesamte taktsynchrone Projekt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 281
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.9 Taktsynchronität

Automatische Zeiten
In diesem Dialog sehen Sie die von STEP 7 vorgegebenen Zeiten. Sie haben die Möglichkeit die
Zeiten manuell einzustellen. Gehen Sie dazu vor, wie im nächsten Abschnitt beschrieben.

Was ist zu tun, um den automatischen Weg zu verlassen


Wenn sich bei der automatischen Berechnung eine für Sie ungünstige Ti oder To ergibt, dann
müssen Sie diese Baugruppe aus der automatischen Berechnung herausnehmen und Ti oder To
einzeln berechnen lassen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


282 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.10 PROFIenergy

4.9.6 Diagnose und Alarmverhalten

Diagnose und Alarmverhalten


Es stehen Ihnen für die Funktion Taktsynchronisationen die Diagnose- und Alarmfunktionen von
STEP 7 zur Verfügung. Diese verringern Ausfallzeiten und erleichtern die Lokalisierung und
Behebung von Fehlern.
Nachfolgend finden Sie die Ereignisse für die Diagnose- und Alarmfunktionen und Abhilfe dazu.

Diagnose im Einzelnen

Ereignis Fehlerursache Abhilfe


Der OB 80 kommt und OB 6x Der OB 6x dauert zu lange • OB 6x kürzen
meldet, wie viele Aufrufe er • Datenzyklus erhöhen
verpasst hat.
• Delay-Zeit kürzer einstellen

Der OB 6x meldet "Overrun", • Der OB 6x wurde zu schnell • Verlängern Sie die Delay-Zeit
er kam zu spät. abgearbeitet.
• SFC 126/127 melden "zu früh".
• SFC 126/127 melden "zu spät".
Diagnosealarm Baugruppe meldet einen Die Baugruppe geht in STOP oder
Baugruppenfehler der OB 82 (falls vorhanden) wird
aufgerufen.
Peripheriezugriffsfehler Eingangs- oder Ausgangsbaugruppe Die Baugruppe geht in STOP oder
meldet sich nicht. der OB 122 (falls vorhanden) wird
aufgerufen.
Baugruppenträgerausfall Station ist nicht ansprechbar. Die Baugruppe geht in STOP oder
der OB 86 (falls vorhanden) wird
aufgerufen.
Der IO-Controller ist Sync • Wenn im OB 6x das GC_Viol Bit ... müssen Sie den SYNC Master
Slave und nicht auf "1" steht, ... einschalten.
synchronisiert.
IO-Device ist nicht • Für IO-Device ist "Stationsausfall" Die Baugruppe geht in STOP oder
synchronisiert mit dem OB angezeigt. der OB 86 (falls vorhanden) wird
6x. • Der Kanalfehler "Sync Diskrepanz" aufgerufen
wird abgebildet auf Sync Violation
auf IO-Controller, es kommt zu
einem Stromausfall.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 283
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.10 PROFIenergy

4.10 PROFIenergy

Energie sparen mit PROFIenergy


PROFIenergy ist eine auf PROFINET basierende Datenschnittstelle, die es erlaubt, hersteller- und
geräteunabhängig Verbraucher koordiniert und zentral gesteuert in Pausenzeiten abzuschalten.
Dadurch soll dem Prozess nur die absolut notwendige Energie zu Verfügung gestellt werden. Der
Großteil der Energie wird dabei vom Prozess selbst gespart, das PROFINET-Gerät selbst trägt nur
mit einigen Watt zum Einsparpotenzial bei.

Grundlegendes
Die Abschaltung der PROFINET-Geräte bzw. der Powermodule erfolgt über spezielle Kommandos
im Anwenderprogramm des PROFINET IO-Controllers. Es wird keine zusätzliche Hardware
benötigt, die PROFIenergy Kommandos werden direkt von den PROFINET-Geräten interpretiert.

Funktionsweise
Zu Beginn und am Ende von Pausen aktiviert oder deaktiviert der Anlagenführer die
Pausenfunktion der Anlage; daraufhin sendet der IO-Controller das PROFIenergy-Kommando
"Start_Pause" / "End_Pause" an die PROFINET-Geräte. Das Gerät interpretiert dann den Inhalt
des PROFIenergy-Kommandos und schaltet ab / wieder an.
Über weitere PROFIenergy Funktionen können während der Pausen Geräteinformationen
abgerufen werden. Diese kann der Anwender nutzen, um das "Start_Pause" / "Ende_Pause"
Kommando rechtzeitig zu übertragen.

PROFIenergy Bausteine für IO-Controller


Zur Steuerung und Überwachung der PROFIenergy Funktionen sind zwei Funktionsbausteine
(FBs) nötig.
Mit dem Baustein FB 815 "PE_START_END" wird auf einfachste Art und Weise der Ruhezustand
der PROFINET-Geräte aktiviert oder deaktiviert. Das geschieht über eine steigende oder fallende
Flanke im FB. Der FB 815 bietet eine einfache Schnittstelle für die Realisierung der PROFIenergy-
Kommandos Start_Pause und End_Pause.
Mit dem Baustein FB 816 "PE_CMD" lassen sich alle PROFIenergy-Kommandos einschließlich
Start_Pause und End_Pause übertragen. Mit den weiteren Kommandos kann z.B. der aktuelle
Status der PROFINET-Geräte oder das Verhalten während der Pausen abgefragt werden. Der FB
816 ermöglicht das komfortable Handling aller PROFIenergy Funktionen.

PROFIenergy Bausteine für I-Devices


Mit dem Baustein FB 817 "PE_I_DEV" lässt sich PROFIenergy auch auf I-Devices realisieren. Der
Baustein empfängt PROFIenergy-Kommandos auf dem I-Device und gibt sie an das
Anwenderprogramm zur Bearbeitung weiter. Nach der Bearbeitung des Kommandos durch das
Anwenderprogramm ruft es den FB 817 erneut auf, um die Quittierung an den IO-Controller zu
senden. Für diese Antworten steht dem Anwender für jedes Kommando ein Hilfsbaustein zur
Verfügung, der den FB 817 mit den Antwortdaten versorgt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


284 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten

4.10 PROFIenergy

PROFIenergy Baustein gemäß PROFIenergy-Spezifikation V1.03


Mit dem Baustein FB 820 "PE_WOL" kann man PROFIenergy-konforme Geräte in einen
Energiesparmodus und zurück in den Betriebsmodus versetzen. Dies geschieht auf zwei
verschiedene Arten:
• mit dem PROFIenergy-konformen Modus unter Nutzung des Kommandos PE_START_PAUSE
und PE_END_PAUSE
• mit dem erweiterten PROFIenergy-konformen Modus unter Nutzung der Kommandos
PE_GET_INFO_SLEEP_MODE und PE_START_SLEEP_MODE und Senden eines Wake On
TM
LAN Magic Pakets .
Der FB 820 entscheidet an Hand folgender Kriterien, welche der beiden Modi er verwendet:
• übergebene Pausenzeit
• Fähigkeiten des Geräts
• Konfiguration

Projektierung und Programmierung


Die Funktionen lassen sich komfortabel in bestehende Anlagen integrieren. Für die Anwendung
von PROFIenergy ist keine Projektierung notwendig. Es sind jedoch Ergänzungen am
Anwenderprogramm nötig:
• Vor dem Kommando Start_Pause muss der Anwender dafür sorgen, dass seine Anlage in
einen sichereren Pause-geeigneten Zustand gebracht wird.
• Eine Zeitablaufsteuerung für den Pausenbeginn der Devices und für das rechtzeitige
Wiederzuschalten der sich in der Pause befindenden Teilnehmer muss programmiert werden
(in Abhängigkeit der erforderlichen Einschalt-Vorhalt-Zeiten, die das jeweilige PROFINET-
Gerät verlangt).
• Die Fehlermeldungen des FBs müssen ausgewertet und die entsprechend erforderliche
Reaktion programmiert werden (z.B. Abbruch oder Fortsetzung weiterer Kommandos an
untergeordnete PROFINET-Geräte).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 285
Konfigurieren von PROFINET IO-Geräten
4.10 PROFIenergy

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


286 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
5 Konfigurieren der SIMATIC PC-Station
(SIMATIC PC based)

5.1 Erzeugen und parametrieren von SIMATIC PC-Stationen

Einführung
Die SIMATIC PC-Station (im folgenden kurz "PC-Station") repräsentiert einen PC oder eine
OS-Station, die SIMATIC Komponenten wie Applikationen (wie z. B. WinCC), Slot- oder Soft-PLCs
für Automatisierungsaufgaben enthält. Diese Komponenten werden innerhalb der PC-Station
konfiguriert oder können Endpunkt einer Verbindung sein.

Übersicht: Konfigurieren und Verbindungen projektieren für eine SIMATIC PC-Station


Mit dem Stationstyp "SIMATIC PC-Station" erfolgt die komplette Konfiguration einer PC-Station.
Die dort konfigurierten Komponenten stehen anschließend auch für die Projektierung von
Verbindungen zur Verfügung. Folgende Komponenten lassen sich in einer SIMATIC PC-Station
konfigurieren:
• Software PLC WinLC (ab Version V3.0)
• Slot PLC CPU 41x-2 PCI (WinAC Slot 412 und WinAC Slot 416)
• SIMATIC Kommunikationsprozessoren für den PC
• SIMATIC HMI: WinCC und Protool Pro
• Applikationen (z.B. auf SAPI basierende Anwenderapplikationen)
• OPC-Server
• S7 modular Embedded Controller (S7-mEC) (verfügbar als HSP-Update 135)
Für PC-based-Komponenten wie WinLC (< V2.x) oder CPU 416-2 DP ISA müssen Sie weiterhin
den Stationstyp SIMATIC 300 bzw. SIMATIC 400 verwenden. Die Komponenten finden Sie im
Fenster "Hardware Katalog" unter SIMATIC PC Based Control 300/400.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 287
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)
5.1 Erzeugen und parametrieren von SIMATIC PC-Stationen

Das folgende Bild zeigt den Aufbau des Hardware-Katalogs für SIMATIC PC-Stationen:

Vorgehensweise
1. Fügen Sie im SIMATIC Manager eine SIMATIC PC-Station in ihr Projekt ein (Menübefehl
Einfügen > SIMATIC PC Station).
2. Ändern Sie den Namen der SIMATIC PC-Station nach Ihren Bedürfnissen.
Falls der Rechner, mit dem Sie gerade projektieren und Stationen laden, identisch ist mit der
im SIMATIC Manager eingefügten SIMATIC PC-Station, dann muss der Name dieser Station
identisch sein mit dem im Komponenten-Konfigurator festgelegten Namen. Nur dann ist die
SIMATIC PC-Station im Projekt "zugeordnet", d. h. im SIMATIC Manager und in der
Netzansicht als zugeordnete SIMATIC PC-Station erkennbar.
3. Doppelklicken Sie auf das Objekt SIMATIC PC-Station und anschließend auf das Objekt
"Konfiguration".
HW Konfig zum Bearbeiten der Stationskonfiguration wird geöffnet. Die Zeile 125 der
Konfigurationstabelle ist mit dem Stationmanager belegt (nicht löschbar).
4. Fügen Sie die Komponenten per Drag&Drop in die Konfigurationstabelle der SIMATIC PC-
Station ein, die den Ausbau des realen PCs repräsentieren. Die Komponenten befinden sich im
Fenster "Hardware Katalog" unter SIMATIC PC Station:
- Software PLC WinLC auf Steckplatz 2 (erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten siehe
Steckplatzregeln für PC-basierende SIMATIC Steuerungen)
- SlotPLC CPU 41x-2 PCI (WinAC Slot 412 und WinAC Slot 416) auf Steckplatz 3
(erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten siehe Steckplatzregeln für PC-basierende
SIMATIC Steuerungen)
- CPs auf einen der Steckplätze 1 bis 32 (gegebenenfalls Einschränkungen in der
Produktinformationen zum aktuellen CP beachten!)
- SW-Stellvertreter für die Verbindungsprojektierung wie "Benutzer Application" oder HMI-
Komponenten (falls installiert) ebenfalls auf Steckplatz 1 bis 32
- OPC-Server für OPC-Clients, die auf Variablen entfernter Automatisierungssysteme über
projektierte Verbindungen zugreifen ebenfalls auf Steckplatz 1 bis 32.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


288 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)

5.1 Erzeugen und parametrieren von SIMATIC PC-Stationen

5. Markieren Sie den Baugruppenträger und rufen Sie den Eigenschaftsdialog der PC-Station auf
(Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften), wählen das Register "Konfiguration" und
stellen Sie dort den Ablagepfad für die Konfigurationsdatei (*.XDB-Datei) ein.
In dieser Datei werden die Verbindungsdaten und Adressen für CPs und Applikationen
gespeichert (siehe Schritt 7).
6. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Speichern und übersetzen.
Beim Speichern und übersetzen der Konfiguration einer SIMATIC PC Station werden
Systemdaten und eine Konfigurationsdatei (*.XDB-Datei) erzeugt, die anschließend auf das
Zielsystem geladen bzw. installiert werden müssen (siehe Laden einer PC-Station).
Der Ort der Konfigurationsdatei ist auf der PC-Station über das Programm "PG-PC-
Schnittstelle einstellen" einzustellen (Register "STEP 7 Projektierung").
Weitere Informationen zur Installation auf dem PG/PC finden Sie in der Beschreibung
"SIMATIC NET, S7-Programmierschnittstelle" und in der Online-Hilfe zum Register "STEP 7
Projektierung".
7. Falls Sie Verbindungen für die SIMATIC PC-Station projektieren wollen:
- Wählen Sie den Menübefehl Extras > Netz konfigurieren. In NetPro können Sie für die
Steuerungskomponenten und für Applikationen S7-Verbindungen projektieren. Für den
OPC-Server können Sie auch hochverfügbare S7-Verbindungen projektieren. Wenn Sie
aus NetPro heraus die SIMATIC PC-Konfiguration bearbeiten wollen, dann doppelklicken
Sie auf das Objekt SIMATIC PC-Station (wie bei SIMATIC 300/400-Stationen).
Falls Sie die Konfiguration laden wollen:
- Wählen Sie den Menü Zielsystem > Laden. Es werden nur PC-basierende Steuerungen
zum Laden angeboten (siehe Laden einer PC-Station).

Besonderheiten bei der Projektierung von WinLC V3.0 und von Applikationen
Die PROFIBUS-DP-Anschaltung für die WinLC ist als integrierte Schnittstelle der WinLC (DP-
Master auf Steckplatz 2.1) bereits in der WinLC enthalten. Entsprechend wird die für diese
Funktion benötigte Karte (Kommunikationsbaugruppe, z. B. CP 5613) nicht explizit in HW Konfig
plaziert und konfiguriert. Die Konfiguration erfolgt über den DP-Master-Eintrag in Steckplatz 2.1.

Konfiguration mit Applikationen und PROFIBUS-CPs


Applikationen können durch PROFIBUS-DP-Projektierung auf dezentrale Ein-/Ausgänge zugreifen.
Für die Erstellung der Konfiguration gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Platzieren Sie eine Applikation und einen PROFIBUS-DP-CP in der Konfigurationstabelle für
die SIMATIC PC-Station.
2. Doppelklicken Sie auf den CP, um den Eigenschaftsdialog aufzurufen.
3. Ordnen Sie im Eigenschaftsdialog dem CP eine Applikation zu.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 289
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)
5.2 Steckplatzregeln für eine SIMATIC PC-Station

5.2 Steckplatzregeln für eine SIMATIC PC-Station


Komponenten wie CPs, PC-basierende Anwender-Programme für die Verbindungsprojektierung
und OPC-Server können Sie auf Steckplatz (Index) 1 bis 32 stecken.

SoftPLC
Die Software PLC WinLC können Sie bis STEP 7 V 5.2 Servicepack 1 nur auf Index 2 stecken. Ab
STEP 7 V 5.3 wird die WinLC-Variante V 4.1 unterstützt, die auf allen Steckplätzen gesteckt
werden kann und auch zusammen mit bis zu vier SlotPLCs (CPU 41x-2 PCI ab V 3.4) betrieben
werden kann.

SlotPLC
Die SlotPLC CPU 41x-2 PCI (WinAC Slot 412 und WinAC Slot 416) können Sie bis STEP 7 V 5.2
Servicepack 1 nur auf Index 3 stecken.
Ab STEP 7 V 5.3 wird die CPU 41x-2 PCI V 3.4 unterstützt, die auf allen Steckplätzen gesteckt
werden kann. Insgesamt sind bis zu vier dieser CPUs steckbar, auch zusammen mit der SoftPLC
WinLC V 4.1.

Adressbereiche bei Multi-PLC-Betrieb


Wenn mehrere WinAC-Steuerungen in einer PC-Station stecken, dann haben sie jeweils ihren
eigenen Peripherie-Adressbereiche. Die Steuerungen (z. B. SlotPLCs) können über S7-
Kommunikationsmechanismen miteinander kommunizieren (BSEND/BRCV), arbeiten aber
ansonsten unabhängig voneinander, vergleichbar mit dem Betrieb von S7-400-CPUs in einem
segmentierten Baugruppenträger, z. B. CR1. Mit dieser Eigenschaft kann die Kompaktheit und
Integrationsdichte einer Automatisierungslösung erhöht werden.

Weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie in den Handbüchern zu den Soft- und SlotPLCs sowie im
Handbuch "PC-Stationen in Betrieb nehmen - Anleitung und Schnelleinstieg".

5.3 Vergleich: S7-Station - PC Station


Der Aufbau von S7-Stationen wird durch das Objekt "Hardware" im SIMATIC Manager
repräsentiert; durch Doppelklick auf "Hardware" starten Sie die Applikation zur Konfiguration der
S7-Station. Endpunkte einer Verbindung sind Baugruppen, die in der "realen" Station stecken. Die
Schnittstellen zu Subnetzen bilden konfigurierbare CPUs, CPs oder Schnittstellenmodule.
Der Aufbau von PC-Stationen wird durch das Objekt "Konfiguration" im SIMATIC Manager
repräsentiert; durch Doppelklick auf "Konfiguration" starten Sie die Applikation zur Konfiguration
der PC-Station (ab STEP 7 V5.0, Servicepack 3).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


290 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)

5.4 SIMATIC PC - Konfigurationen aus Vorgänger-Versionen nutzen

5.4 SIMATIC PC - Konfigurationen aus Vorgänger-Versionen nutzen

PC-Konfigurationen aus STEP 7 V5.1-Projekten (bis SP 1)


Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2 können Sie Verbindungen in die PC-Station laden wie in eine S7-
300 oder S7-400-Station (ohne Umweg über eine Konfigurationsdatei). Trotzdem wird beim
Speichern und übersetzen immer eine Konfigurationsdatei erzeugt, um auch über diesen Weg die
Projektierung auf die Ziel-PC-Station übertragen zu können.
Das hat zur Folge, dass die neu erzeugten Konfigurationsdateien Informationen enthalten, die von
"älteren" PC-Stationen nicht interpretiert werden können. STEP 7 stellt sich automatisch auf diesen
Umstand ein:
• Wenn Sie eine SIMATIC PC-Station mit STEP 7 ab V5.1, Servicepack 2 neu projektieren,
dann geht STEP 7 davon aus, dass die Ziel-PC-Station mittels SIMATIC NET DVD ab 7/2001
konfiguriert wurde, d. h. dass der S7RTM (Runtime Manager) installiert ist. Die
Konfigurationsdaten werden so erzeugt, dass sie von einer "neuen" PC-Station interpretiert
werden können.
• Wenn Sie eine projektierte SIMATIC PC-Station aus einer Vorgänger-Version verwenden (z.
.B. eine PC-Station, die mit STEP 7 V5.1, Servicepack 1 projektiert wurde), dann geht STEP 7
nicht davon aus, dass die Ziel-PC-Station mittels SIMATIC NET DVD ab 7/2001 konfiguriert
wurde. Die Konfigurationsdaten werden so erzeugt, dass sie von einer "alten" PC-Station
interpretiert werden können.
Wenn dieses voreingestellte Verhalten nicht passend ist , können Sie das Verhalten ändern wie im
Folgenden beschrieben:

Einstellung im Kontext "Hardware konfigurieren":


1. Öffnen Sie die Hardware-Konfiguration der PC-Station.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Stationsfenster (in die weiße Fläche).
3. Wählen Sie das Kontextmenü "Stationseigenschaften".
4. Aktivieren oder deaktivieren Sie das Kontrollkästchen unter "Kompatibilität".

Einstellung im Kontext "Netze konfigurieren"


1. Öffnen Sie die Netzkonfiguration.
2. Markieren Sie die PC-Station.
3. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.
4. Wählen Sie im Dialog das Register "Konfiguration".
5. Aktivieren oder deaktivieren Sie das Kontrollkästchen unter "Kompatibilität".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 291
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)
5.4 SIMATIC PC - Konfigurationen aus Vorgänger-Versionen nutzen

PC-Konfigurationen aus STEP 7 V5.0-Projekten


Wenn Sie eine projektierte SIMATIC PC-Station mit STEP 7 ab V5.0, Servicepack 3 weiter
bearbeiten wollen, um neue Komponenten zu konfigurieren, die erst ab Servicepack 3 unterstützt
werden, dann müssen Sie die Station konvertieren:
1. Markieren Sie im SIMATIC Manager die SIMATIC PC-Station und wählen Sie den Menübefehl
Bearbeiten > Objekteigenschaften.
2. Im Register "Funktionalität" des Eigenschaftsdialogs klicken Sie auf die Schaltfläche
"Erweitern".
Anschließend wird die SIMATIC PC-Station konvertiert und ist nur noch mit STEP 7 V5.0,
Servicepack 3 oder späteren Versionen zu bearbeiten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


292 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)

5.5 Hervorheben der projektierenden SIMATIC PC-Station in der Netzansicht

5.5 Hervorheben der projektierenden SIMATIC PC-Station in der


Netzansicht
Wenn die SIMATIC PC-Station, mit der Sie das STEP 7-Projekt erstellen, in der Netzansicht und
im SIMATIC Manager dieses Projektes hervorheben dargestellt werden soll, müssen folgende
Voraussetzungen erfüllt sein:
• Es darf kein PG/PC zugeordnet sein.
• Die PG/PC-Schnittstelle muss auf "PC internal (local)" eingestellt sein.
• Die PC-Station muss mit dem Komponenten-Konfigurator konfiguriert sein (der Komponenten-
Konfigurator ist Bestandteil der SIMATIC NET CD ab 7/2001).
• Der Name der PC-Station muss identisch eingegeben werden mit dem Komponenten-
Konfigurator und mit STEP 7 (Stationseigenschaften der SIMATIC PC-Station).
Aufgrund der Identität des Namens kann STEP 7 die Zuordnung treffen und die zugeordnete PC-
Station hervorheben. Wenn eine der genannten Voraussetzungen nicht zutrifft, wird das "normale"
Symbol für die PC-Station angezeigt.

Bedeutung Symbol
SIMATIC PC-Station hervorgehoben

SIMATIC PC-Station nicht


hervorgehoben

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 293
Konfigurieren der SIMATIC PC-Station (SIMATIC PC based)
5.5 Hervorheben der projektierenden SIMATIC PC-Station in der Netzansicht

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


294 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
6 Speichern, Importieren und Exportieren einer
Konfiguration

6.1 Speichern einer Konfiguration und Konsistenzprüfung


Um eine Konfiguration mit allen eingestellten Parametern und Adressen zu speichern, wählen Sie
den Menübefehl Station > Speichern oder den Menübefehl Station > Speichern und
übersetzen.
Bei Station > Speichern und übersetzen wird die Konfiguration im aktuellen Projekt (als Objekt
"STATION") gespeichert und, wenn gültige Systemdatenbausteine (SDB) erzeugt werden können,
werden sie im (Offline-) Ordner "Bausteine" der zugehörigen Baugruppen ("SDB-Träger", z. B.
CPU) abgelegt. Die Systemdatenbausteine werden repräsentiert durch das Symbol "Systemdaten".

Symbol für Systemdaten

Um unvollständige Konfigurationen speichern zu können, wählen Sie den Menübefehl Station >
Speichern. Beim Speichern werden keine Systemdatenbausteine erzeugt. Der Speichervorgang
ist kürzer als beim Speichern mit übersetzen, allerdings müssen Sie darauf achten, dass dann
Inkonsistenzen entstehen zwischen der im Objekt "STATION" gespeicherten Konfiguration und der
in den Systemdaten gespeicherten Konfiguration!
Vor dem Laden sollten Sie mit dem Menübefehl Station > Konsistenz prüfen die Fehlerfreiheit
Ihrer Stationskonfiguration prüfen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 295
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration
6.2 Importieren und Exportieren einer Konfiguration

6.2 Importieren und Exportieren einer Konfiguration

Einführung
Ab STEP 7 V5 können Sie Stationskonfigurationen nicht nur zusammen mit dem gesamten Projekt
hantieren (z. B. speichern oder öffnen), sondern unabhängig vom Projekt in eine Textdatei (ASCII-
Datei) exportieren und importieren.

Anwendungen
• Über elektronische Medien (z. B. E-Mail) verteilbar
• In zukünftigen STEP 7-Versionen einlesbar
• Export-Datei kann mit Textverarbeitungssystemen ausgedruckt oder zu
Dokumentationszwecken weiterverarbeitet werden

Was wird exportiert/importiert?


Beim Hardware konfigurieren können Daten exportiert/importiert werden, die zur Konfiguration und
Parametrierung der Baugruppen nötig sind. Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 1 können Sie optional
auch Subnetz-Daten exportieren/importieren.
Nicht erfasst werden:
• Daten, die über andere Applikationen verwaltet werden (z. B. Programme, Verbindungen,
Globaldaten)
• Parametriertes CPU-Passwort (Bei F-CPUs wird aus diesem Grund die Einstellung "CPU
enthält Sicherheitsprogramm" zurückgesetzt, da sie ohne Passwort nicht vorgenommen
werden kann)
• Stationsübergreifende Daten (z. B. die Kopplung von Intelligenten DP-Slaves oder
Projektierung für Direkten Datenaustausch)

Hinweis
Enthält Ihre Konfiguration Baugruppen aus älteren Optionspaketen, so kann es vorkommen, dass
nicht alle Daten der Baugruppe bei der Funktion "Station exportieren" erfasst werden. Überprüfen
Sie in diesem Fall, ob nach erfolgtem Import die Baugruppendaten vollständig sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


296 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration

6.2 Importieren und Exportieren einer Konfiguration

Export-Datei
Was in der exportierten Textdatei und in welcher Form hinterlegt ist, können Sie beim Exportieren
(Menübefehl Station > Exportieren) einstellen:
• Lesbare oder kompakte Form
Wichtig: Wenn Sie die Stationskonfiguration exportieren, um sie mit anderen STEP 7-
Versionen einzulesen, dann wählen Sie die Option "Kompakt"!
• Name der Datei (*.cfg) frei wählbar
• mit oder ohne Symbole
• mit oder ohne Subnetze
• Voreingestellte Werte für Baugruppenparameter können optional weggelassen werden
(STEP 7 "kennt" voreingestellte Werte und ergänzt sie beim Importieren aus dem internen
Baugruppenwissen)

! Vorsicht
Wenn Sie eine Stationskonfiguration mit Symbolik exportieren, dann können Sie diese Datei nicht
mehr mit STEP 7 V5, SP 1 oder einer älteren STEP 7-Version importieren!

Vorgehensweise (Exportieren)
1. Öffnen Sie eine Stationskonfiguration oder speichern Sie die gerade bearbeitete
Stationskonfiguration (Menübefehl Station > Speichern).
2. Wählen Sie bei geöffneter Stationskonfiguration den Menübefehl Station > Exportieren.
3. Geben Sie im anschließend erscheinenden Dialogfeld Pfad und Name der Export-Datei,
Format und weitere Optionen ein.
4. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".

Vorgehensweise (Importieren)
Empfehlung: Importieren Sie keine exportierte Stationskonfiguration aus demselben Projekt. In
diesem Fall kann STEP 7 die Netzzuordnung nicht auflösen! Wählen Sie für den Import ein
anderes bzw. neues Projekt.
1. Stellen Sie sicher, dass Sie dieselbe Windows-Spracheinstellung für den Import eingestellt
haben wie für den vorangegangenen Export. Unterschiedliche Windows-Spracheinstellungen
beim Export und Import können zu fehlerhaften Importen führen.
2. Wählen Sie bei geöffneter leerer Stationskonfiguration den Menübefehl Station > Importieren.
Wenn keine Stationskonfiguration geöffnet ist, dann erscheint zunächst ein Dialogfeld zur
Auswahl eines Projekts. Navigieren Sie in diesem Fall zu dem Projekt, in das die
Stationskonfiguration importiert werden soll.
3. Navigieren Sie im anschließend erscheinenden Dialogfeld zur Textdatei, die Sie importieren
wollen.
4. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Beim Import prüft STEP 7 die importierte Datei auf Fehler und Widerspruchsfreiheit und gibt
Meldungen aus.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 297
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration
6.2 Importieren und Exportieren einer Konfiguration

Importieren in bestehende Station


Sie können auch in eine geöffnete Stationskonfiguration eine Station importieren. Beim Import fragt
STEP 7, ob bereits konfigurierte Baugruppen/Schnittstellenmodule überschrieben werden sollen.
Für jede Komponente können Sie entscheiden, ob sie bestehen bleiben oder überschrieben
werden soll.
Wenn eine Komponente überschrieben wird, werden alle Einstellungen (Parameter), die in der
Import-Datei enthalten sind, gültig. Einstellungen, die nicht in der Import-Datei enthalten sind,
bleiben in der Stationskonfiguration erhalten.

Hinweis
Beachten Sie, dass Sie nach dem Importieren in eine bestehende Station eine Konsistenzprüfung
durchführen. Ansonsten können z. B. mehrdeutige Datensätze entstehen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


298 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration

6.3 CAx-Daten exportieren und importieren

6.3 CAx-Daten exportieren und importieren


Ab STEP 7 V5.4 können Sie Stationen in einem Format exportieren, das von CAx-System
"verstanden" wird, so dass diese Daten weiter verarbeitet werden können.
Umgekehrt können Sie Stationsdaten aus einem dafür geeigneten CAx-System exportieren und in
eine vorhandene Station in einem STEP 7-Projekt importieren.
"CAx" steht hier für CAD, CAE, E-CAD und E-CAE in Abhängigkeit von Daten, die in der speziellen
Aktion verwendet werden.
Auf diese Weise ersparen Sie sich doppelte Dateneingabe.

Was wird exportiert?


• SIMATIC-Stationen (S7-300, S7-400, S7-400H, PC-Stationen)
• GSD-basierte Module (PROFIBUS DP, PROFINET IO)
• Subnetze

Was wird nicht exportiert?


Die Cax-Schnittstelle liefert keine Parameter der Objekte. Der Export ist daher nicht vollständig, so
dass Sie nach einem Stations-Export und anschließendem Import mit Datenverlust rechnen
müssen. Der Export ist dafür ausgelegt, Daten aus der Hardware Konfiguration von STEP 7 für
CAx-Systeme verwertbar zu machen.
Insbesondere werden nicht exportiert:
• Bausteine, Parameter und Verbindungen
• CiR-Module (für Konfigurationsänderungen im RUN)
• Intelligente DP-Slaves (I-Slaves), die in einer eigenen Station konfiguriert werden
• HART-Submodule
• mit S7-PCT (Port Configuration Tool) konfigurierte IO-Link Hardware

Export-Dateien
Für jede Station wird eine Export-Datei im XML-Format angelegt. Falls innerhalb der Station Slaves
bzw. IO-Devices über GSD-Dateien eingebunden sind, werden diese Dateien ebenfalls mit in das
Zielverzeichnis kopiert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 299
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration
6.3 CAx-Daten exportieren und importieren

Vorgehensweise: CAx-Daten exportieren


1. Öffnen Sie das Projekt, das die zu exportierenden Stationen enthält.
2. Wenn Sie eine einzelne Station exportieren wollen, markieren Sie diese im SIMATIC Manager.
Wenn Sie mehrere Stationen exportieren wollen, dann markieren Sie das Projekt (keine Station
markiert).
3. Wählen Sie im SIMATIC Manager den Menübefehl Extras > CAx-Daten > exportieren.
4. Im Dialogfeld "CAx-Daten exportieren" wählen Sie das Zielverzeichnis und ggf. die zu
exportierenden Stationen aus.
5. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Exportieren".
Wenn eine Export-Datei von der Station im Zielverzeichnis bereits vorhanden ist, wählen Sie
im Folgedialog die geeignete Option (ersetzen, nicht ersetzen...).
In der Spalte "Status" wird der Erfolg/Misserfolg des Export-Vorgangs angezeigt.

Import
De Import ist in eine "leere" Station oder in eine bereits konfigurierte Station möglich.
In dem Fall, dass die Station bereits Objekte enthält (Racks, Module, Slaves, ...) findet beim Import
ein Vergleich statt. Das Ergebnis dieses Vergleichs wird im Importdialog dargestellt. Wesentliches
Kriterium für den Vergleich:
• Baugruppen/Module werden steckplatzweise verglichen.
• Subnetze werden anhand ihres Namens und Typs verglichen.
• Racks und Slaves werden anhand ihrer Nummer verglichen.

Vorgehensweise: CAx-Daten importieren


1. Öffnen Sie die Station, in die CAx-Daten aus einem CAx-System importiert werden sollen.
2. Wählen Sie im SIMATIC Manager den Menübefehl Extras > CAx-Daten importieren.
3. Navigieren Sie im Folgedialog auf die XML-Datei, die vom CAx-System erzeugt wurde.
4. Bestätigen Sie die Auswahl mit "OK".
5. Im Dialog "CAx-Daten importieren" wählen Sie die Objekte, die importiert werden sollen (Spalte
"Auswahl").
Wenn die aktuelle Station, in die CAx-Daten importiert werden sollen, bereits Objekte enthält,
dann haben diese Objekte möglicherweise andere Eigenschaften als die Objekte in der XML-
Datei. In diesem Fall müssen Sie entscheiden, welche Eigenschaften gültig sein sollen (siehe
Hilfe zum Dialog).
6. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Importieren".
7. Werten Sie den Status der Objekte nach dem Import aus. Lassen Sie sich ggf. das Protokoll
vom Import-Vorgang anzeigen, indem Sie auf die Schaltfläche "Protokoll anzeigen" klicken. Die
Protokolldatei enthält Statusinformationen über den kompletten Import. Das Protokoll wird beim
nächsten Import überschrieben.
8. Falls Komponenten mit GSD-Dateien im CAx-System verwendet wurden, müssen Sie diese
Komponenten für die entsprechenden Stationen nachinstallieren.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


300 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration

6.3 CAx-Daten exportieren und importieren

Fehleranalyse nach Import


Fehler beim Import werden rot gekennzeichnet.
Wenn eine Baugruppe bzw. Objekt nicht erstellt werden kann, überprüfen Sie, ob die Werte der
folgenden Attribute gesetzt sind:
• Bestellnummer
• Version
• Submodul
• Steckplatz
• Substeckplatz (im Fall eines Submoduls)
Wenn die Baugruppe immer noch nicht importiert werden kann, dann ist sie möglicherweise nicht
kompatibel zu einer bestehenden Konfiguration.
Nach dem Import sollte eine Konsistenzprüfung angestoßen werden und Inkonsistenzen beseitigt
werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 301
Speichern, Importieren und Exportieren einer Konfiguration
6.3 CAx-Daten exportieren und importieren

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


302 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
7 Synchroner Betrieb mehrerer CPUs
(Multicomputing)

7.1 Wissenswertes zum Multicomputing-Betrieb

Was ist Multicomputing-Betrieb?


Multicomputing-Betrieb ist der gleichzeitige Betrieb mehrerer (max. 4) multicomputingfähiger
Zentralbaugruppen in einem zentralen Baugruppenträger (Zentralgerät) der S7-400.
Die beteiligten CPUs wechseln automatisch synchron ihre Betriebszustände, d. h. die CPUs laufen
gemeinsam an und gehen gemeinsam in den Betriebszustand STOP. Auf jeder CPU läuft das
Anwenderprogramm unabhängig von den Anwenderprogrammen in den anderen CPUs. Dies
ermöglicht eine Parallelisierung von Steuerungsaufgaben.

Beispiel
Im folgenden Bild ist ein Automatisierungssystem dargestellt, das im Multicomputing-Betrieb
arbeitet. Jede CPU kann auf die ihr zugewiesenen Baugruppen (FM, CP, SM) zugreifen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 303
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)
7.1 Wissenswertes zum Multicomputing-Betrieb

Unterschied zwischen Multicomputing-Betrieb und Betrieb im segmentierten


Baugruppenträger
Ein gleichzeitiger unsynchronisierter Betrieb mehrerer CPUs in einem segmentierten
Baugruppenträger CR2 (physikalisch segmentiert, nicht durch Parametrierung einstellbar) ist
ebenfalls möglich. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Multicomputing. Die CPUs im
segmentierten Baugruppenträger bilden jeweils ein unabhängigesTeilsystem und verhalten sich
jeweils wie Einzelprozessoren. Einen gemeinsamen logischen Adressraum gibt es nicht.
"Multicomputing-Betrieb" und "unsynchronisierter Betrieb im segmentierten Baugruppenträger" sind
nicht gleichzeitig möglich.

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304 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)

7.1 Wissenswertes zum Multicomputing-Betrieb

7.1.1 Besonderheiten des Multicomputing-Betriebs

Steckplatzregeln
Im Multicomputing-Betrieb können bis zu vier CPUs gleichzeitig in einem Zentralgerät (ZG) in
beliebiger Reihenfolge gesteckt werden.
Wenn Sie CPUs verwenden, die nur Baugruppen-Anfangsadressen verwalten können, die durch 4
teilbar sind (i. d. R. CPUs vor 10/98), dann müssen Sie beim Zuweisen der Adressen diese Regel
für alle konfigurierten CPUs einhalten! Die Regel gilt für den Fall, dass Sie auch CPUs einsetzen,
die im Singlecomputing-Betrieb die byteweise Zuweisung von Baugruppen-Anfangsadressen
erlauben.

Busverbindung
Die CPUs sind über den K-Bus miteinander verbunden, dies entspricht einer Verbindung über MPI.

Verhalten im Anlauf und im Betrieb


Im Anlauf prüfen die am Multicomputing-Betrieb beteiligten CPUs automatisch, ob sie sich
synchronisieren können. Eine Synchronisation ist nur dann möglich
• wenn alle (und nur die) konfigurierten CPUs gesteckt und nicht defekt sind.
• wenn für alle gesteckten CPUs korrekte Konfigurationsdaten (SDBs) erstellt wurden und
geladen sind.

Trifft eine dieser Voraussetzungen nicht zu, wird das Ereignis mit der ID 0x49A4 in den
Diagnosepuffer eingetragen. Erläuterungen zu Ereignis-IDs finden Sie in der Referenzhilfe zu
Standard- und Systemfunktionen (SFBs/SFCs).
Beim Verlassen des Betriebszustands STOP wird ein Anlaufartenvergleich
(KALTSTART/NEUSTART (WARMSTART)/WIEDERANLAUF) durchgeführt. Damit wird
sichergestellt, dass alle CPUs des Automatisierungssystems die gleiche Anlaufart durchführen und
alle CPUs den gleichen Betriebszustand haben.

Adress- und Alarmzuordnung


Im Multicomputing-Betrieb können die einzelnen CPUs jeweils auf die Baugruppen zugreifen, die
ihnen bei der Konfigurierung mit STEP 7 zugewiesen wurden. Der Adressbereich einer Baugruppe
ist immer "exklusiv" einer CPU zugeordnet.
Alle CPUs teilen sich einen gemeinsamen Adressraum, d. h. dass die logische Adresse einer
Baugruppe nur einmal in der Multicomputing-Station vorhanden ist.
Jeder CPU ist ein Alarmeingang zugeordnet. Alarme, die diesen Eingang erreichen, können nicht
von den anderen CPUs empfangen werden. Die Zuordnung der Alarmleitung erfolgt automatisch
bei der Parametrierung der Baugruppen.
Für die Alarmverarbeitung gilt:
• Prozessalarme und Diagnosealarme werden nur an eine CPU gesendet.
• Bei Baugruppenausfall wird der Alarm von der CPU bearbeitet, die der Baugruppe bei der
Parametrierung mit STEP 7 zugeordnet wurde.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 305
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)
7.1 Wissenswertes zum Multicomputing-Betrieb

• Beim Ziehen und Stecken eines CP, bei dem im Register "Adressen" des Eigenschaftendialogs
das Optionskästchen "Adresseinstellung für LOCK/UNLOCK bei FETCH/WRITE, SPEED
Send/Receive" vorhanden ist, gilt:
- Bei aktiviertem Optionskästchen wird nur an der zugeordneten CPU ein Ziehen-/Stecken-
Alarm gemeldet und der OB 83 gestartet.
- Bei deaktiviertem Optionskästchen wird an allen CPUs ein Ziehen-/Stecken-Alarm
gemeldet und der OB 83 gestartet.
• Bei Ausfall eines Baugruppenträgers wird der OB 86 auf jeder CPU aufgerufen.
Nähere Informationen zum OB 86 finden Sie in der Referenzhilfe zu Organisationsbausteinen.

7.1.2 Wann verwenden Sie Multicomputing?

In den folgenden Fällen ist es vorteilhaft, Multicomputing einzusetzen:


• Wenn Ihr Anwenderprogramm zu umfangreich für eine CPU ist und Speicherplatz knapp wird,
verteilen Sie Ihr Programm auf mehrere CPUs.
• Wenn ein bestimmter Teil Ihrer Anlage schnell bearbeitet werden soll, trennen Sie den
betreffenden Programmteil aus dem Gesamtprogramm heraus und lassen diesen von einer
eigenen "schnellen" CPU bearbeiten.
• Wenn Ihre Anlage aus mehreren Teilen besteht, die gut voneinander abzugrenzen und damit
relativ eigenständig zu steuern bzw. zu regeln sind, lassen Sie Anlagenteil 1 von CPU1,
Anlagenteil 2 von CPU 2 usw. bearbeiten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


306 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)

7.2 Konfigurieren des Multicomputing-Betriebs

7.2 Konfigurieren des Multicomputing-Betriebs

Einstellen des Multicomputing-Betriebs


Der Multicomputing-Betrieb ergibt sich implizit durch das Stecken einer zweiten (dritten und
vierten) multicomputingfähigen CPU in einen für diesen Betrieb geeigneten Baugruppenträger (z.
B. Baugruppenträger UR1). Ob eine CPU multicomputingfähig ist, geht aus dem Info-Text des
Fensters "Hardware Katalog" hervor, der bei jeder markierten Baugruppe eingeblendet wird.

Voraussetzung
Bevor Sie die Baugruppen in Ihrem Automatisierungssystem für den Multicomputing-Betrieb
konfigurieren können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Sie haben Ihr Automatisierungssystem aufgebaut, wie im Installationshandbuch beschrieben.
• Sie haben im Projektfenster durch Doppelklicken auf das Objekt "Hardware" die
Konfigurationtabelle geöffnet.
• Sie haben im Stationsfenster einen Baugruppenträger angeordnet und dieser ist geöffnet
dargestellt (Steckplätze des Baugruppenträgers sind sichtbar).

Prinzipielle Vorgehensweise

Besonderheiten beim Laden


Die Stationskonfiguration sollte nur "komplett" in alle CPUs geladen werden. Damit werden
inkonsistente Konfigurationen verhindert.
Beim Laden ins PG wird die Stationskonfiguration nacheinander von allen programmierbaren
Baugruppen (also "CPU für CPU") geladen. Sie haben damit die Möglichkeit, den Ladevorgang
abzubrechen, auch wenn nicht alle Konfigurationsdaten (SDBs) geladen sind. In diesem Fall gehen
aber Parametrierinformationen verloren!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 307
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)
7.2 Konfigurieren des Multicomputing-Betriebs

7.2.1 Konfigurieren der Baugruppen für den Multicomputing-Betrieb

Zum Konfigurieren des Automatisierungssystems im Multicomputing-Betrieb gehen Sie


folgendermaßen vor:
1. Ziehen Sie per Drag&Drop die CPUs, die im Multicomputing-Betrieb arbeiten sollen, aus dem
Fenster "Hardware-Katalog" in die entsprechenden Zeilen des Baugruppenträgers.
2. Doppelklicken Sie jeweils auf eine CPU und stellen Sie die CPU-Nummer im Register
"Multicomputing" ein (beim Stecken der CPU werden die CPU-Nummern automatisch in
aufsteigender Reihenfolge vergeben).
3. Für alle Baugruppen, die CPU 1 zugeordnet sein sollen, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Ordnen Sie die Baugruppen an der vorgesehenen Stelle im Baugruppenträger an.
- Doppelklicken Sie auf die Baugruppe und wählen Sie das Register "Adressen".
- Wählen Sie im Feld "CPU-Nr." die CPU 1.

Hinweis: Die CPU-Zuordnung wird bei alarmauslösenden Baugruppen im Register


"Eingänge" bzw. "Ausgänge" als "Ziel-CPU" angezeigt.
4. Wiederholen Sie die unter 3. genannten Schritte sinngemäß für die Baugruppen, die den
übrigen CPUs zugeordnet sein sollen.

7.2.2 CPU-Zuordnung sichtbar machen

Wenn sie die Baugruppen hervorheben wollen, die einer bestimmten CPU zugeordnet sind, haben
Sie zwei Möglichkeiten:
• Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Filtern > CPU-Nr. x (x = CPU-Nummer).

Alle Baugruppenbezeichnungen in der Konfigurationstabelle, die nicht der CPU x zugeordnet


sind, sind in dieser Ansicht gegraut (Ausnahme: Baugruppen der Dezentralen Peripherie,
Anschaltungsbaugruppen und Stromversorgungen).
• Markieren Sie die betreffende CPU und wählen Sie das PopUp-Menü Zugeordnete
Baugruppen filtern.

Hinweis
Der eingestellte Filter wirkt sich nicht auf die Funktion Drucken und das Dialogfeld
"Adressübersicht" aus.
Die CPU-Zuordnung können Sie über das Register "Adressen" ändern (Ausnahme:
Anschaltungsbaugruppen und Stromversorgungen).

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308 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)

7.2 Konfigurieren des Multicomputing-Betriebs

7.2.3 CPU-Nr. ändern

Wenn Sie mehrere CPUs gesteckt haben und die CPU-Nummer ändern wollen, gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Falls vier CPUs gesteckt sind: Löschen Sie eine der bereits gesteckten CPUs.
Falls drei oder zwei CPUs gesteckt sind: Fahren Sie fort mit dem nächsten Schritt.
2. Doppelklicken Sie auf die CPU, deren Nummer Sie ändern wollen.
3. Wählen Sie das Register "Multicomputing".
4. Wählen Sie die gewünschte CPU-Nummer aus.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 309
Synchroner Betrieb mehrerer CPUs (Multicomputing)
7.3 Programmieren der CPUs

7.3 Programmieren der CPUs

Programmierung
Die Multicomputing-Programmierung unterscheidet sich prinzipiell nicht von der Programmierung
für eine einzelne CPU.
Es sind aber zusätzliche Schritte erforderlich, falls Sie die gesteckten CPUs synchronisieren bzw.
auf Ereignisse gemeinsam reagieren lassen wollen.

Aufrufen der SFC 35


Damit im Multicomputing-Betrieb alle CPUs gezielt auf Ereignisse (z. B. Alarme) reagieren können,
steht die SFC 35 "MP_ALM" zur Verfügung. Der Aufruf der SFC 35 löst einen Multicomputingalarm
aus, der zur synchronisierten Anforderung des OB 60 auf allen gesteckten CPUs führt. In diesem
OB sind lokale Variable vorhanden, die das auslösende Ereignis näher spezifizieren.
Beim Aufruf der SFC 35 wird die Spezifikation der Ereignisse in einer Auftragskennung an alle
CPUs übertragen. Die Auftragskennung lässt eine Unterscheidung von 16 unterschiedlichen
Ereignissen zu.
Bei der Bearbeitung des Multicomputingalarms prüfen sowohl das sendende Anwenderprogramm
als auch die auf den anderen CPUs laufenden Anwenderprogramme, ob sie den Auftrag kennen
und reagieren danach entsprechend der Programmierung.
Sie können die SFC 35 an jeder beliebigen Stelle Ihres Programms aufrufen. Da der Aufruf aber
nur im Betriebszustand RUN sinnvoll ist, wird beim Aufruf im Betriebszustand ANLAUF der
Multicomputingalarm unterdrückt.
Ein weiterer Aufruf eines Multicomputingalarms kann erst erfolgen, wenn der aktuelle
Multicomputingalarm abgearbeitet (quittiert) ist.
Nähere Informationen zur SFC 35 finden Sie in der Referenzhilfe zu SFBs/SFCs.

Programmieren des OB 60
Auf jeder beteiligten CPU können Sie einen OB 60 laden, der spezifisch für diese CPU
programmiert wurde. Damit können sich unterschiedlich lange Bearbeitungszeiten ergeben. Dies
führt zu folgendem Verhalten:
• Die jeweils unterbrochene Prioritätsklasse wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten
weiterbearbeitet.
• Ein Multicomputingalarm wird nicht ausgeführt, wenn dieser während der Bearbeitung eines
OB 60 einer beliebigen CPU auftritt. Es erfolgt jedoch eine Meldung, die Sie abfragen und
darauf entsprechend reagieren können.
Ist der OB 60 auf einer gesteckten CPU nicht geladen, kehrt die entsprechende CPU sofort in die
zuletzt bearbeitete Prioritätsklasse zurück und fährt dort mit der Programmbearbeitung fort.
Nähere Informationen zum OB 86 finden Sie in der Referenzhilfe zu OBs.

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310 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
8 Anlagenänderung im laufenden Betrieb (CiR)

8.1 Anlagenänderung im laufenden Betrieb mittels CiR


CiR (Configuration in RUN) ist ein Verfahren, mit dem Sie Änderungen an einer Anlage vornehmen
können, die mit einer S7-400-Standard-CPU oder einer S7-400-H-CPU im Einzelbetrieb betrieben
wird. Die Änderungen erfolgen im laufenden Betrieb Ihrer Anlage, d. h. Ihre CPU bleibt bis auf eine
kleine Zeitspanne im Betriebszustand RUN. Die Obergrenze dieser Zeitspanne ist auf 1 s
voreingestellt und kann mittels SFC 104 "CiR" auf bis zu 2,5 s erhöht werden.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 311
Anlagenänderung im laufenden Betrieb (CiR)
8.1 Anlagenänderung im laufenden Betrieb mittels CiR

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312 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
9 Konfigurieren von H-Systemen

9.1 Konfigurieren von H-Systemen

Übersicht
H-Systeme sind hochverfügbare Automatisierungssysteme, die zur Steigerung der Verfügbarkeit,
d. h. zur Reduzierung von Produktionsausfällen eingesetzt werden.
Informationen zum Konfigurieren von H-Systemen und Projektieren mit STEP 7 können Sie dem
Handbuch "Hochverfügbare Systeme S7-400H" entnehmen.

Hinweis
Da die H-CPUs unabhängig von STEP 7 geliefert werden und das oben genannte Handbuch
Bestandteil der CPUs ist, stellen Sie sicher, dass Sie auf die aktuelle Version des Handbuchs
zugreifen. Informationen hierzu erhalten Sie bei Ihrem Siemens-Ansprechpartner oder im Internet
unter http://support.automation.siemens.com/.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 313
Konfigurieren von H-Systemen
9.1 Konfigurieren von H-Systemen

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314 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
10 Vernetzen von Stationen

10.1 Vernetzen von Stationen innerhalb eines Projekts

Zusammenhang: Netzkonfiguration und STEP 7-Projekt


Subnetze können nur innerhalb eines Projekts verwaltet werden. Sie haben aber die Möglichkeit,
Teilnehmer, die in unterschiedlichen Projekten konfiguriert wurden, miteinander zu vernetzen.
Wenn möglich, sollten Sie die zu vernetzenden Teilnehmer unter ein- und demselben Projekt
anlegen und projektieren.

Subnetze und Stationen


Sie können die Subnetze und Stationen in einem STEP 7-Projekt anlegen und die Stationen somit
auf einfache Weise für die Kommunikation projektieren.
Aufgrund unterschiedlicher Aufgaben der Stationen oder aufgrund der Ausdehnung der Anlage
kann es erforderlich sein, mehrere Subnetze zu betreiben. Diese Subnetze können ebenfalls in
einem Projekt verwaltet werden. Eine Station kann mehreren Subnetzen zugeordnet sein, indem
die Kommunikationsteilnehmer (z. B. CPs) entsprechend zugeordnet werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 315
Vernetzen von Stationen
10.2 Eigenschaften von Subnetzen und Kommunikationsteilnehmern

10.2 Eigenschaften von Subnetzen und Kommunikationsteilnehmern

Festlegen der Eigenschaften von Subnetzen und Kommunikationsteilnehmern in einem


Projekt
Ganz gleich, ob Sie die Kommunikation über Globaldaten oder über Kommunikationsverbindungen
betreiben wollen: Grundlage für die Kommunikation ist immer ein zuvor konfiguriertes Netz.
Mit STEP 7
• erstellen Sie eine grafische Ansicht Ihres Netzes (bestehend aus einem oder mehreren
Subnetzen).
• legen Sie für jedes Subnetz die Subnetz-Eigenschaften/Parameter fest.
• legen Sie für jede vernetzte Baugruppe die Teilnehmereigenschaften fest.
• dokumentieren Sie Ihre Netzkonfiguration.
Die folgende Tabelle zeigt, auf welche Weise Sie mit STEP 7 bei der Projektierung Ihrer
Kommunikationsaufgabe unterstützt werden.

Kommunikations- Wie wird projektiert? Bemerkungen


möglichkeit
PROFIBUS-DP Hardware konfigurieren Auch über NetPro möglich
Aktuator-Sensor-Interface (AS-i) Hardware konfigurieren Über DP/AS-i Link an S7-Stationen
einzubinden
Kommunikation über nicht- Hardware konfigurieren Eigenschaften des MPI-Subnetzes
projektierte Verbindungen und der MPI-Teilnehmer festlegen.
(S7-Basis-Kommunikation) Im Anwenderprogramm stehen
spezielle Systemfunktionen für
nichtprojektierte Verbindungen zur
Verfügung.
Kommunikation über projektierte NetPro (Netz und Verbindungen S7- und PtP-Verbindungen können
Verbindungen (S7-Kommunikation) projektieren) mit dem STEP 7-Basispaket
projektiert werden. Für andere
Verbindungstypen sind
Optionspakete erforderlich
(z. B. FMS für PROFIBUS).
Globaldaten-Kommunikation Globaldaten definieren Eigenschaften des MPI-Subnetzes
und der MPI-Teilnehmer festlegen
und in GD-Tabelle
Operandenbereiche für den
Datenaustausch projektieren

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


316 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.3 Regeln zur Netzkonfiguration

10.3 Regeln zur Netzkonfiguration

Bitte beachten Sie folgende Regeln für die Netzkonfiguration:


Sämtliche Teilnehmer eines Subnetzes müssen eine unterschiedliche Teilnehmeradresse besitzen.
CPUs werden mit der Default-Adresse 2 ausgeliefert. Da Sie diese Adresse nur einmal benutzen
dürfen, müssen Sie die voreingestellte Adresse in allen anderen CPUs ändern.
Für S7-300-Stationen gilt: Bei der Planung der MPI-Adressen für mehrere CPUs müssen Sie "MPI-
Adresslücken" für FMs und CPs mit eigenen MPI-Adressen vorsehen, um Doppelbelegung von
Adressen zu vermeiden.
Erst wenn sämtliche Baugruppen eines Subnetzes unterschiedliche Adressen besitzen und Ihr
tatsächlicher Aufbau mit der erstellten Netzkonfiguration übereinstimmt, sollten Sie die
Einstellungen über das Netz laden.

MPI-Adressvergabe
• Vergeben Sie die MPI-Adressen in aufsteigender Reihenfolge.
• Reservieren Sie die MPI-Adresse 0 für ein PG.
• Bis zu 126 (adressierbare) Teilnehmer können Sie in einem MPI-Subnetz miteinander
verbinden; bis zu 8 Teilnehmer bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 19,2 kbit/s.
• Alle MPI-Adressen eines MPI-Subnetzes müssen unterschiedlich sein.
Weitere Regeln zum Aufbau eines Netzes finden Sie in den Handbüchern zum Aufbauen einer
SIMATIC 300 bzw. SIMATIC 400.

PROFIBUS-Adressvergabe
• Vergeben Sie für jeden DP-Master und jeden DP-Slave im PROFIBUS-Netz eine eindeutige
PROFIBUS-Adresse im Bereich 0 bis 125.
• Vergeben Sie die PROFIBUS-Adressen in aufsteigender Reihenfolge.
• Reservieren Sie die PROFIBUS-Adresse "0" für ein Programmiergerät, das Sie später für
Servicezwecke kurzzeitig an das PROFIBUS-Netz anschließen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 317
Vernetzen von Stationen
10.4 Ethernet-Adressvergabe

10.4 Ethernet-Adressvergabe
Wenn Sie einen Ethernet-CP konfigurieren, dann müssen Sie der Ethernet-Schnittstelle eine
MAC-Adresse oder eine IP-Adresse zuweisen.
Ausführliche Informationen zu Ethernet CPs finden Sie in der SIMATIC NCM-Dokumentation. An
dieser Stelle finden Sie grundsätzliche Informationen, wie Sie einen Ethernet-Teilnehmer in
STEP 7 projektieren.

Teilnehmer konfigurieren und Eigenschaften der Schnittstelle festlegen


1. Bei geöffneter Hardware-Konfiguration wählen Sie aus dem Hardware Katalog einen Ethernet-
CP aus und fügen ihn per Drag & Drop auf eine geeignete Zeile in der Konfigurationstabelle.
2. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den CP in der Konfigurationstabelle
3. Klicken Sie im Register "Allgemein" auf die Schaltfläche "Eigenschaften" (die Schaltfläche
befindet sich im Bereich der Schnittstellenparameter).
4. Stellen Sie die Netzzuordnung her, d. h. markieren Sie im Feld "Subnetz" ein bestehendes
Ethernet-Subnetz oder klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu", um ein neues Ethernet-Subnetz
anzulegen.
5. Stellen Sie die MAC-Adresse bzw. die IP-Adresse im Register "Parameter" ein.
Je nach Art des CP hat dieser Teil des Registers ein unterschiedliches Aussehen.

MAC-Adresse
Jeder Ethernet-CP benötigt eine eindeutige MAC-Adresse, die in der Regel vom Hersteller auf die
Baugruppe aufgedruckt ist und bei der Projektierung des CP einzugeben ist.
Bei CPs, welche die Eingabe einer MAC-Adresse erfordern, sieht das Feld folgendermaßen aus:

Neue CPs, die ab Werk eine fest eingestellte MAC-Adresse haben und daher nicht die Eingabe
einer MAC-Adresse erfordern, sieht das Feld folgendermaßen aus:

Nur wenn Sie ISO-Protokoll verwenden (z. B. für ISO-Transportverbindungen), oder wenn Sie
sowohl ISO- als auch TCP/IP-Protokoll verwenden, dann aktivieren Sie das Kontrollkästchen und
tragen die MAC-Adresse der Baugruppe ein.
Wenn Sie nur Verbindungstypen projektieren, die TCP/IP-Protokoll voraussetzen (TCP-
Verbindungen, ISO-on-TCP-Verbindungen, UDP-Verbindungen), dann lassen Sie das
Kontrollkästchen deaktiviert. In diesem Fall kann keine MAC-Adresse eingetragen werden und die
Adresse, die der Baugruppe eingeprägt ist, bleibt erhalten.

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318 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.4 Ethernet-Adressvergabe

IP-Adresse
Die IP-Parameter sind nur dann sichtbar, wenn der Ethernet-CP das TCP/IP-Protokoll unterstützt.
Die IP-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen mit dem Wertebereich 0 bis 255. Die Dezimalzahlen
sind durch einen Punkt voneinander getrennt.

Die IP-Adresse setzt sich zusammen aus


• Der Adresse des (Sub-) Netzes
• Der Adresse des Teilnehmers (im allgemeinen auch Host oder Netzknoten genannt)
Die Subnetzmaske trennt diese beiden Adressen. Sie bestimmt, welcher Teil der IP-Adresse das
Netz adressiert und welcher Teil der IP-Adresse den Teilnehmer adressiert.
Die gesetzten Bits der Subnetzmaske bestimmen den Netzteil der IP-Adresse.
Im Beispiel oben:
Subnetzmaske: 255.255.0.0 = 11111111.11111111.00000000.00000000
Bedeutung: die ersten 2 Bytes der IP-Adresse bestimmen das Subnetz - also 140.80. Die letzten
beiden Bytes adressieren den Teilnehmer - also 2.
Allgemein gilt:
• Die Netzadresse ergibt sich aus der UND-Verknüpfung von IP-Adresse und Subnetzmaske.
• Die Teilnehmeradresse ergibt sich aus der UND-NICHT-Verknüpfung von IP-Adresse und
Subnetzmaske.

Zusammenhang IP-Adresse und Default-Subnetzmaske


Es gibt eine Vereinbarung hinsichtlich der Zuordnung von IP-Adressbereichen und so genannten
"Default-Subnetzmasken". Die erste Dezimalzahl der IP-Adresse (von links) bestimmt den Aufbau
der Default-Subnetzmaske hinsichtlich der Anzahl der Werte "1" (binär) wie folgt:

IP-Adresse (dez.) IP-Adresse (bin.) Adressklasse Default-Subnetzmaske


0 bis 126 0xxxxxxx.xxxxxxxx.... A 255.0.0.0
128 bis 191 10xxxxxx.xxxxxxxx... B 255.255.0.0
192 bis 223 110xxxxx.xxxxxxxx... C 255.255.255.0

Hinweis
Für die erste Dezimalzahl der IP-Adresse ist auch ein Wert zwischen 224 und 255 möglich
(Adressklasse D etc). Dies ist jedoch nicht empfehlenswert, da für diese Werte keine
Adressprüfung durch STEP 7 erfolgt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 319
Vernetzen von Stationen
10.4 Ethernet-Adressvergabe

Weitere Subnetze maskieren


Über die Subnetzmaske können Sie ein Subnetz, das einer der Adressklassen A, B oder C
zugeordnet ist, weiter strukturieren und "private" Subnetze bilden, indem Sie weitere niederwertige
Stellen der Subnetzmaske auf "1" setzen. Pro jedem auf "1" gesetzten Bit verdoppelt sich die
Anzahl der "privaten" Netze und halbiert sich die Anzahl der darin enthaltenen Teilnehmer. Nach
außen wirkt das Netzwerk nach wie vor wie ein einzelnes Netzwerk.
Beispiel:
Sie ändern bei einem Subnetz der Adressklasse B (z. B. IP-Adresse 129.80.xxx.xxx) die Default-
Subnetzmaske wie folgt:

Masken Dezimal Binär


Default-Subnetzmaske 255.255.0.0 11111111.11111111.00000000.00000000
Subnetzmaske 255.255.128.0 11111111.11111111.10000000.00000000

Ergebnis:
Alle Teilnehmer mit Adressen von 129.80.001.xxx bis 129.80.127.xxx befinden sich auf einem
Subnetz, alle Teilnehmer mit Adressen von 129.80.128.xxx bis 129.80.255.xxx auf einem anderen
Subnetz.

Netzübergang (Router)
Die Netzübergänge (Router) haben die Aufgabe, die Subnetze zu verbinden. Wenn ein IP-
Datagramm an ein anderes Netzwerk geschickt werden soll, dann muss es zunächst an einen
Router vermittelt werden. Damit das möglich ist, müssen Sie in diesem Fall für jeden Teilnehmer
des Subnetzes die Adresse des Routers eingeben.
Die IP-Adresse eines Teilnehmers im Subnetz und die Adresse des Netzübergangs (Router)
dürfen nur an den Stellen unterschiedlich sein, an denen in der Subnetzmaske "0" steht.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


320 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.5 Importieren und Exportieren von Stationen in der Netzansicht

10.5 Importieren und Exportieren von Stationen in der Netzansicht

Einführung
Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 1 können Sie Stationskonfigurationen mit Netzdaten, aber ohne
Verbindungsdaten, in der Netzansicht als Textdatei (ASCII-Datei) exportieren und importieren.
Wenn Sie mehrere untereinander vernetzte Stationen eines STEP 7-Projekts exportieren und
anschließend wieder in ein anderes Projekt importieren, dann sind diese Stationen wieder wie im
Ausgangsprojekt vernetzt.

Anwendungen
• Über elektronische Medien (z. B. E-Mail) verteilbar
• In zukünftigen STEP 7-Versionen einlesbar
• Export-Datei kann mit Textverarbeitungssystemen ausgedruckt oder zu
Dokumentationszwecken weiterverarbeitet werden

Welche Netzobjekte sind exportier- und auch importierbar?


Sie können SIMATIC 300-, SIMATIC 400-, SIMATIC 400H- und SIMATIC PC-Stationen exportieren
und importieren.

Was wird exportiert/importiert?


Beim Import und Export aus der Netzansicht können Daten exportiert/importiert werden, die zur
Konfiguration und Parametrierung der Baugruppen nötig sind sowie die Netzkonfiguration.
Die Netzkonfiguration umfasst
• Schnittstellen-Parametrierungen (z. B. Subnetzmaske und Router-Einstellungen einer
Industrial Ethernet-Schnittstelle, Busparameter einer PROFIBUS-Schnittstelle)
• Zuordnung zu den Subnetzen
• Verbindungen
Nicht erfasst werden:
• Daten, die über andere Applikationen verwaltet werden (z. B. Programme, Globaldaten)
• Parametriertes CPU-Passwort
• Stationsübergreifende Daten (z. B. die Kopplung von Intelligenten DP-Slaves oder
Projektierung für Direkten Datenaustausch)

Hinweis
Enthält Ihre Konfiguration Baugruppen aus älteren Optionspaketen, so kann es vorkommen, dass
nicht alle Daten der Baugruppe bei der Funktion Exportieren erfasst werden. Überprüfen Sie in
diesem Fall, ob nach erfolgtem Import die Baugruppendaten vollständig sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 321
Vernetzen von Stationen
10.5 Importieren und Exportieren von Stationen in der Netzansicht

Export-Dateien
Für jede exportierte Station wird eine Textdatei (*.cfg) erzeugt. Der voreingestellt Name ist
"[Stationsname].cfg".
Was in der exportierten Textdatei und in welcher Form hinterlegt ist, können Sie beim Exportieren
(Menübefehl Bearbeiten > Exportieren) für jede Station separat einstellen:
• Lesbare oder kompakte Form
Wichtig: Wenn Sie die Stationskonfiguration exportieren, um sie mit anderen
STEP 7-Versionen einzulesen, dann wählen Sie die Option "Kompakt"!
• Name der Datei (*.cfg) für jede einzelne Station frei wählbar
• mit oder ohne Symbole
• Voreingestellte Werte für Baugruppenparameter können optional weggelassen werden
(STEP 7 "kennt" voreingestellte Werte und ergänzt sie beim Importieren aus dem internen
Baugruppenwissen)
• Option "Subnetze exportieren" - durch Abwahl dieser Option können Sie die
Stationskonfiguration auch mit älteren STEP 7-Versionen einlesen (ab STEP 7 V5.0)
• Option "Verbindungen exportieren" - durch Abwahl dieser Option können Sie die
Stationskonfiguration auch mit älteren STEP 7-Versionen einlesen (ab STEP 7 V5.0)
Um die Hantierung des Import-Vorgangs schon beim Export zu vereinfachen, können Sie mit der
Option "Mit Referenz-Datei" alle exportierten Stationen später gemeinsam importieren. Dazu
müssen Sie einen Namen für diese Referenz Datei wählen (auch eine *.cfg-Datei), die Referenzen
auf alle gemeinsam exportierten Stationen enthält. Wenn Sie diese Datei beim späteren Import
wählen, dann werden automatisch alle gemeinsam exportierten Stationen wieder importiert.

! Vorsicht
Wenn Sie eine Stationskonfiguration mit Symbolik exportieren, dann können Sie diese Datei nicht
mehr mit STEP 7 V5, SP 1 oder einer älteren STEP 7-Version importieren!

Vorgehensweise (Exportieren)
1. Öffnen Sie die Netzansicht oder speichern Sie die gerade bearbeitete Netzkonfiguration
(Menübefehl Netz > Speichern).
2. Markieren Sie eine oder mehrere Stationen, die Sie exportieren wollen.
Es öffnet sich das Dialogfeld "Exportieren". In diesem Dialogfeld können Sie die zu
exportierenden Stationen des Projekts aus einer Liste auswählen.
3. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Exportieren.
4. Geben Sie im anschließend erscheinenden Dialogfeld Pfad und Name der Export-Dateien,
Format und weitere Optionen ein.
Format und Optionen sind für jede Station separat einstellbar.
Wenn die Export-Datei für andere STEP 7-Versionen verwendet werden soll, dann wählen Sie
das Format "Kompakt".
5. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


322 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.5 Importieren und Exportieren von Stationen in der Netzansicht

Vorgehensweise (Importieren)
1. Wählen Sie bei geöffneter Netzansicht den Menübefehl Bearbeiten > Importieren.
2. Navigieren Sie im anschließend erscheinenden Dialogfeld zur Textdatei, die Sie importieren
wollen.
Wenn Sie mehrere Stationen gemeinsam mit der Option "Mit Referenz Datei" exportiert
haben, dann wählen Sie nur diese Referenz Datei aus, um wieder alle Stationen gemeinsam
mit ihrer Netzzuordnung zu importieren.
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Beim Import prüft STEP 7 die importierte Dateien auf Fehler und Widerspruchsfreiheit und gibt
Meldungen aus.
Wenn beide Verbindungspartner in ein Projekt importiert werden, versucht STEP 7, die
Verbindungen zwischen diesen Partnern wiederherzustellen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 323
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.1 Vorgehensweise zum Projektieren eines Subnetzes

Möglichkeit 1: Hardware konfigurieren


Sie haben bereits beim Konfigurieren der Station die Möglichkeit, Subnetze anzulegen und
Baugruppen (genauer: deren Schnittstellen) mit einem Subnetz zu verbinden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


324 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Möglichkeit 2: Netz konfigurieren


Für komplexe vernetzte Anlagen ist es vorteilhafter, in der Netzsicht zu arbeiten.

Erweitern der Netzkonfiguration in NetPro


Sie haben die Möglichkeit, in NetPro alle Netzobjekte wie z. B. Subnetze oder Stationen aus einem
Katalog per Drag&Drop in die Netzsicht einzufügen.
Was nach dem Einfügen noch zu tun ist:
• Per Doppelklick auf die Objekte deren Eigenschaften festlegen.
• Bei eingefügten Station: Per Doppelklick auf die Station die Hardware Konfiguration starten
und Baugruppen platzieren.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 325
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Grafische Netzansicht öffnen (NetPro starten)


Sie haben folgende Möglichkeiten, die Oberfläche zur Netzkonfiguration zu starten:

Aus SIMATIC Manager Aus Hardware Konfigurieren


1. Projekt öffnen Menübefehl Extras > Netz
2. Doppelklick auf ein Subnetz-Symbol (evtl. vorher Subnetz konfigurieren
anlegen mit Menübefehl Einfügen > Subnetz >...)

Alternativ können Sie auch auf das Objekt "Verbindungen"


doppelklicken (Symbol ist z. B. unter einer Baugruppe zu finden, die
Verbindungsendpunkt ist; z. B. eine CPU). In diesem Fall ist beim
Start von NetPro die Verbindungstabelle der Baugruppe zum
Bearbeiten geöffnet.

Beispiel für eine grafische Netzansicht


Nach dem Öffnen der Oberfläche zur Netzkonfiguration wird das Fenster für die grafische Ansicht
des Netzes eingeblendet. Bei der erstmaligen Anwahl sind sichtbar:
• alle bisher im Projekt angelegten Subnetze
• alle bisher im Projekt konfigurierten Stationen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


326 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Bearbeiten einer Station in NetPro


Mit Doppelklick auf einen Bereich des Stationssymbols können Sie die Station weiter bearbeiten:

Farbliche Markierungen in der Netzansicht


S7-Stationen sind nach Änderung der Projektierung (in NetPro oder in HW Konfig) farblich
gekennzeichnet:
• Eine orange gefärbte S7-Station signalisiert, dass die Projektierung geändert wurde (d. h. dass
die Änderungen übersetzt werden müssen).
• Eine rot gefärbte S7-Station signalisiert, dass die geänderte Projektierung nicht konsistent und
daher nicht übersetzbar ist. In diesem Fall müssen Sie die bei einer Konsistenzprüfung
protokollierten Fehler beseitigen.
Eine nicht konsistente Station wird erst nach einer Konsistenzprüfung rot gefärbt, d. h.
nachdem Sie den Menübefehl Netz > Konsistenz prüfen oder Netz > Speichern und
übersetzen ausgeführt haben.
Die Rot-Markierungen werden beim Speichern einer Station nicht mitgespeichert und sind
daher erst nach einer erneuten Konsistenzprüfung vollständig.
Nicht jeder Übersetzungsbedarf nach Änderung der Projektierung wird von STEP 7 erkannt:
• Wenn an einem PROFIBUS-Subnetz mehr als ein Master angeschlossen ist und ein Slave an
das Subnetz angeschlossen wird, der eine Änderung der Busparameter bewirkt: Der
Übersetzungsbedarf wird nur für die Station des Mastersystem erkannt, dem der hinzugefügte
Slave zugeordnet ist. Das andere Mastersystem, das ebenfalls am selben PROFIBUS-Subnetz
angeschlossen ist, wird nicht markiert.
• Wenn Sie die Teilnehmeradresse einer Schnittstelle in einer S7-Station ändern und diese
Station als Router (S7-Routing) für PG-Zugriffe funktioniert: In diesem Fall müssen andere S7-
Stationen am Subnetz ebenfalls übersetzt und geladen werden, damit sie die Routing-
Informationen erhalten. Diese S7-Stationen werden aber nicht markiert.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 327
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10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.2 Erzeugen und parametrieren eines neuen Subnetzes

Voraussetzung
NetPro ist geöffnet.

Hinweis
Subnetz-Eigenschaften, wie z. B. die Übertragungsgeschwindigkeit, werden in STEP 7
automatisch zentral für alle Teilnehmer eines Subnetzes konsistent eingestellt.
Wenn Sie Subnetz-Eigenschaften mit STEP 7 festlegen bzw. ändern, müssen Sie dafür sorgen,
dass bei jedem Teilnehmer des Subnetzes in der Anlage diese Einstellungen wirksam werden
(Laden einer Konfiguration in ein Zielsystem)!

Vorgehensweise
1. Falls das Fenster "Katalog" nicht sichtbar ist:
Öffnen Sie das Fenster "Katalog" mit dem Menübefehl Ansicht > Katalog.
2. Klicken Sie im Fenster "Katalog" auf "Subnetze".
3. Klicken Sie auf das gewünschte Subnetz, halten Sie die Maus gedrückt, und ziehen Sie per
Drag&Drop das Subnetz in das Fenster für die grafische Netzansicht.
Nicht mögliche Positionen des Subnetzes im Ansichtsfenster werden durch ein Verbotsschild
am Mauszeiger angezeigt.
Ergebnis: Das Subnetz wird als waagerechte Linie eingeblendet.
4. Doppelklicken Sie auf das Symbol des Subnetzes.
Ergebnis: Es wird der Eigenschaftsdialog des Subnetzes aufgeblendet.
5. Parametrieren Sie das Subnetz.

Tipps
Sie können durch Halten der Maus auf dem Symbol für das Subnetz ein Infofenster mit der Angabe
von Eigenschaften des Subnetzes anfordern.

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328 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.3 Erzeugen und parametrieren einer neuen Station

Voraussetzung
NetPro ist geöffnet.

Vorgehensweise
1. Falls das Fenster "Katalog" nicht sichtbar ist:
Öffnen Sie das Fenster "Katalog" mit dem Menübefehl Ansicht > Katalog.
2. Klicken Sie im Fenster "Katalog" auf "Stationen".
3. Klicken Sie auf den gewünschten Stationstyp, halten Sie die Maus gedrückt, und ziehen Sie
per Drag&Drop die Station in das Fenster für die grafische Netzansicht.
Nicht mögliche Positionen der Station im Ansichtsfenster werden durch ein Verbotsschild
am Mauszeiger angezeigt.
4. Doppelklicken Sie auf die Station (Stationssymbol oder Stationsname).
Sie können jetzt die gesamte Hardware-Konfiguration der Station eingeben und
parametrieren, müssen aber auf jeden Fall die CPU, ggf. die FMs und die CPs auf einem
geeigneten Steckplatz anordnen. Nur diese Baugruppen können vernetzt werden und
erscheinen in der grafischen Netzansicht.
5. Speichern Sie die Hardware-Konfiguration.
6. Wechseln Sie über die Task-Leiste (von Windows) wieder zu NetPro.
Ergebnis: Die möglichen Schnittstellen des Teilnehmers werden in der Station angezeigt.

Wichtig
Wenn Sie zwischen der Stationskonfiguration und NetPro wechseln, dann müssen Sie die
eingegebenen Daten vor dem Wechsel abspeichern, da die Datenhaltung sonst nicht aktualisiert
wird.

Tipp
Sie können durch Halten der Maus auf das Symbol für die Station ein Infofenster mit der Angabe
von Eigenschaften der Station anfordern.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 329
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10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.4 Erzeugen und parametrieren eines Netzanschlusses

Voraussetzung
NetPro ist geöffnet, die bereits konfigurierten Stationen sind sichtbar.

Vorgehensweise
1. Klicken Sie auf das Symbol für die Schnittstelle des Teilnehmers ( ), halten Sie die Maustaste
gedrückt und ziehen Sie den Mauszeiger an das Subnetz.
Bei nicht möglichen Anschlussmöglichkeiten (z. B. Anschluss einer MPI-Schnittstelle an ein
Subnetz des Typs Ethernet) ändert sich das Mauszeiger-Symbol in ein Verbotsschild.
Verbotsschild .
Ergebnis: Der Netzanschluss wird als senkrechte Linie zwischen Station/DP-Slave und
Subnetz eingeblendet. Wenn die Ansicht > Subnetzlängen reduziert aktiviert ist, dann
verlängert sich automatisch das Subnetz, so dass der Netzanschluss senkrecht über der
Schnittstelle zu liegen kommt.
2. Doppelklicken Sie auf das Symbol für den Netzanschluss oder auf das Symbol für die
Schnittstelle.
Ergebnis: Es wird der Eigenschaftsdialog des Subnetz-Teilnehmers aufgeblendet.
3. Parametrieren Sie die Teilnehmereigenschaften (z. B. Name und Adresse des Teilnehmers).
Das folgende Bild zeigt die Ziehbewegung des Mauszeiger, wenn die Ansicht > Subnetzlängen
reduziert aktiviert ist.

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330 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Tipps
Sie können durch Halten der Maus auf dem Symbol für die Schnittstelle ein Infofenster mit der
Angabe von Eigenschaften der Schnittstelle anfordern (Name der Baugruppe, Subnetztyp und,
wenn vernetzt, die Teilnehmeradresse).
Diese Kurzinformationen können Sie aktivieren/deaktivieren, indem Sie mit dem Menübefehl
Extras > Einstellungen den Dialog "Einstellungen" öffnen und dort im Register "Editor" das
Kontrollkästchen "Kurzinformationen anzeigen" bearbeiten.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 331
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10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.5 Erzeugen und parametrieren eines neuen DP-Slaves

Voraussetzung:
• Sie haben bei der Hardware-Konfiguration in der Konfigurationstabelle einen DP-Master einer
Station zugeordnet.
• DP-Slaves werden in der Netzsicht angezeigt (Wenn nicht: Menübefehl Ansicht > mit DP-
Slaves wählen).

Vorgehensweise
1. Falls das Fenster "Katalog" nicht sichtbar ist:
Öffnen Sie das Fenster "Katalog" mit dem Menübefehl Ansicht > Katalog.
2. Markieren Sie in der Netzansicht innerhalb der Station den DP-Master, dem der DP-Slave
zugeordnet werden soll.
3. Markieren Sie im Fenster "Katalog" den gewünschten DP-Slave (unter "PROFIBUS-DP"),
halten Sie die Maus gedrückt, und ziehen Sie ihn per Drag&Drop in das Fenster für die
grafische Netzansicht.
Nicht mögliche Positionen der DP-Slaves werden durch ein Verbotsschild am Mauszeiger
angezeigt.
Alternativ können Sie auch auf den gewünschten DP-Slave im Fenster "Katalog"
doppelklicken!
4. Vergeben Sie eine Teilnehmeradresse für den DP-Slave im aufgeblendeten
Eigenschaftsdialog.
Ergebnis: Der DP-Slave erscheint mit seinem Netzanschluss in der Netzansicht.
5. Zum Parametrieren/Adressen einstellen: Doppelklicken Sie auf den DP-Slave.
Ergebnis: Es wird Hardware Konfigurieren gestartet und der DP-Slave ist markiert.
6. Stellen Sie die Eigenschaften des DP-Slaves ein.

Tipps
Sie können durch Halten der Maus auf dem Symbol für den DP-Slave ein Infofenster mit der
Angabe von Eigenschaften des DP-Slaves anfordern.
Um Slaves schneller im Katalog von NetPro zu finden, können Sie das Feld "Suchen" im Katalog
verwenden. Die Funktionsweise ist identisch zur Suche im Hardware Katalog von HW Konfig.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


332 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.6 Erzeugen und parametrieren von PGs/PCs, 'Anderen Stationen' und


S5-Stationen

Einführung
Was macht man mit Netzteilnehmern, die nicht im aktuellen STEP 7-Projekt konfiguriert werden
können, wie z. B. PGs, OPs, Geräte anderer Hersteller mit eigenem Projektierwerkzeug oder S5-
Geräte?
Diese Geräte werden in NetPro durch Objekte repräsentiert, wie PG/PC, "Andere Station" und S5-
Station.

Wahl des richtigen Objekts


Die folgende Tabelle zeigt, welches Objekt in welchem Fall einzufügen ist:

Objekt Wofür? Bemerkungen


PG/PC Um das "eigene" Erstellsystem, von Über das Register "Zuordnung"
dem aus online auf jeden Teilnehmer können Sie eine Zuordnung
des Subnetzes zugegriffen werden herstellen von ihrem PG/PC
soll, in der Netzansicht darzustellen. (Erstellsystem) zu dem in NetPro
eingefügten Objekt "PG/PC". In
NetPro ist das Symbol für das
Erstellsystem-PG/PC besonders
hervorgehoben.
Für PGs/PCs, die Ziel einer S7- Für PGs/PCs mit S7-SAPI-
Verbindung sind. Schnittstelle *
SIMATIC PC-Station Für PC-Stationen, die Endpunkt einer Endpunkt einer Verbindung bei
(zweiseitigen) S7-Verbindung sind, SIMATIC PC-Stationen ist eine
auch für hochverfügbare S7- Applikation wie z. B. S7-SAPI **
Verbindungen geeignet. oder WinCC. Für eine SIMATIC PC-
Für WinLC ab V3.0 Station sind mehrere
Verbindungsendpunkte
projektierbar.
S5-Station Für S5-Stationen am Subnetz -
Andere Station Für Geräte von Fremdherstellern, die -
am Subnetz angeschlossen sind
Für die Projektierung von Nicht für S7- und PtP-Verbindungen
Verbindungen zu S7-Stationen in möglich!
einem anderen Projekt
* SIMATIC NET Produkte auf CD bis 10/98
** SIMATIC NET Produkte auf CD/DVD ab 10/98, siehe auch Produktinfo zu dieser CD/DVD bzw. S7-REDCONNECT

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 333
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Vorgehensweise
1. Falls das Fenster "Katalog" nicht sichtbar ist:
Öffnen Sie das Fenster "Katalog" mit dem Menübefehl Ansicht > Katalog.
2. Markieren Sie im Fenster "Katalog" das gewünschte Objekt (unter "Stationen"), halten Sie die
Maus gedrückt, und ziehen Sie es per Drag&Drop in das Fenster für die grafische Netzansicht.
Nicht mögliche Positionen werden durch ein Verbotsschild am Mauszeiger angezeigt.
Alternativ können Sie auch auf das gewünschte Objekt im Fenster "Katalog" doppelklicken!
3. Doppelklicken Sie auf das Objekt.
Ergebnis: Es wird ein Dialogfeld mit Registern zur Einstellung der Eigenschaften
aufgeblendet.
4. Stellen Sie die Eigenschaften ein:
- Für alle Objekte außer SIMATIC PC-Stationen: Über das Register "Schnittstellen"
erzeugen Sie den Typ von Schnittstelle, den das reale Objekt hat (z. B. PROFIBUS). Über
die Schaltfläche "Eigenschaften" stellen Sie Teilnehmer- und Subnetzeigenschaften ein.
Ergebnis: Das Objekt erhält für jede neu erzeugte Schnittstelle ein Schnittstellensymbol.
- Für das Objekt "PG/PC": Legen Sie ggf. im Register "Zuordnung" eine Zuordnung zu einer
bestehenden Baugruppenparametrierung (PC-Karte) fest. Mit dieser Zuordnung
verknüpfen Sie das Objekt "PG/PC" in der Netzansicht mit der tatsächlichen
Baugruppenparametrierung Ihres PGs/PCs. Vorteil: Wenn Sie z. B. die
Übertragungsgeschwindigkeit des Subnetzes ändern, ändert sich automatisch die
Baugruppenparametrierung Ihrer PG/PC-Karte!

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334 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.7 Anschlüsse für PGs/PCs in der Netzprojektierung berücksichtigen

Wenn Sie ein vernetztes Projekt mit mehreren, auch unterschiedlichen Subnetzen haben, können
Sie in der Netzprojektierung mehrere "Platzhalter" für ein anzuschließendes PG (PC)
berücksichtigen. Die Platzhalter-Funktion übernimmt in der Netzansicht das Objekt "PG/PC".
Auf diese Weise können Sie ein PG von einem Subnetz abziehen und an ein anderes Subnetz
anschließen. Sie "informieren" STEP 7 über den Standortwechsel des PG über den Menübefehl
Zielsystem > PG/PC zuordnen.
Das folgende Bild verdeutlicht den Zusammenhang:

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 335
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Und so sehen die Anschlusspunkte in der Netzansicht aus ("PG/PC(1))" und ("PG/PC(2))":

Sie können jetzt einem der Symbole "PG/PC" Ihr PG (Erstellsystem, mit dem Sie online auf
Stationen zugreifen wollen) zuordnen. Durch die Zuordnung werden die Schnittstellen in Ihrem
Erstellsystem entsprechend den projektierten Einstellungen angepasst. Bei Änderung der
projektierten Einstellungen (z. B. Netzeigenschaft Übertragungsgeschwindigkeit geändert) wird die
Schnittstelle in Ihrem Erstellsystem automatisch angepasst.

Vorgehensweise
1. Falls das PG/PC bereits zugeordnet ist: Lösen Sie die Zuordnung, indem Sie das Symbol
"PG/PC" markieren und den Menübefehl Zielsystem > PG/PC-Zuordnung aufheben wählen.
Das Symbol von zugeordneten PG/PC unterscheidet sich vom Symbol für nicht zugeordnete
PGs/PCs.
2. Markieren Sie in der Netzansicht das Symbol "PG/PC", das Ihr angeschlossenes Erstellsystem
repräsentieren soll.
3. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > PG/PC zuordnen.
4. Ordnen Sie im Register "Zuordnung" eine Schnittstellenparametrierung im Erstellsystem (Ihr
PG/PC) eine Schnittstelle des Symbols "PG/PC" zu.

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336 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

STEP 7 auf SIMATIC PC-Station


SIMATIC PC-Stationen sind ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2 routing-fähig.
Mit STEP 7 auf einer SIMATIC PC-Station können Sie alle Teilnehmer online erreichen, die an
dieser Station angeschlossen sind. Sie benötigen in diesem Fall keine PG/PC-Zuordnung, um
Teilnehmer unterschiedlicher Subnetze zu erreichen.
Voraussetzungen, damit eine SIMATIC PC Station routing-fähig wird:
• Zum Projektieren der SIMATIC PC-Station:
- STEP 7 ab Version 5.1, Servicepack 2 oder
- SIMATIC NCM PC Version 5.1 inkl. Servicepack 2 (von SIMATIC NET DVD ab 7/2001)
• Runtime-Voraussetzungen für die PC-Station
- Installierte Treiber für CPs: SIMATIC NET DVD ab 7/2001
- Installierte Komponenten für WinAC Slot: WinAC Slot 41x, Version 3.2

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 337
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.8 Prüfen der Konsistenz des Netzes

Vor dem Speichern sollten Sie die Netzkonfiguration auf Konsistenz überprüfen. Es werden z. B.
gemeldet:
• Teilnehmer, die an kein Subnetz angeschlossen sind
(Ausnahme: Nichtvernetzte MPI-Teilnehmer)
• Subnetze, die nur einen Teilnehmer haben
• inkonsistenten Verbindungen

Voraussetzung
NetPro ist geöffnet.

Vorgehensweise
• Wählen Sie den Menübefehl Netz > Konsistenz prüfen.
Ergebnis: Ein Fenster "Ausgaben zur Konsistenzprüfung mit Hinweisen für eine
widerspruchsfreie Netzkonfiguration/Verbindungsprojektierung wird eingeblendet.
Nicht konsistente Stationen werden rot markiert.

Tipp
Das Fenster mit den Ergebnissen der letzen Konsistenzüberprüfung können Sie jederzeit
anwählen mit dem Menübefehl Ansicht > Ausgaben.

Alternative Vorgehensweise
1. Wählen Sie den Menübefehl Netz > Speichern und übersetzen.
2. Wählen Sie im Folgedialog die Option "Alles übersetzen und prüfen".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


338 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Das Fenster "Ausgaben zur Konsistenzprüfung"


In diesem Fenster werden Meldungen und Warnungen eingetragen, wenn durch die
Konsistenzprüfung eine fehlerhafte Projektierung festgestellt wurde (kann Hardware-Konfiguration,
Netz- oder Verbindungsprojektierung betreffen). Eine Konsistenzprüfung wird durchgeführt bei
folgenden Aktionen:
• Menübefehl Netz > Konsistenz prüfen
• Menübefehl Netz > Konsistenz projektübergreifend prüfen
• Menübefehl Netz > Speichern und übersetzen
• Laden ins Zielsystem (Konsistenzprüfung für die zu ladenden Stationen bzw. Verbindungen)
Meldungen im Fenster "Ausgaben für Konsistenzprüfung" werden als Fehler angezeigt, wenn
durch Speichern und übersetzen bzw. vor dem Laden ins Zielsystem keine Systemdaten (SDBs)
erzeugt werden können. Ohne erzeugte Systemdaten kann die Hardware-/Netz- und
Verbindungsprojektierung nicht ins Zielsystem geladen werden.
Meldungen im Fenster "Ausgaben für Konsistenzprüfung" werden als Warnung angezeigt, wenn
der gemeldete Sachverhalt die Erzeugung von Systemdaten (SDBs) zulässt.
Wenn Sie eine Zeile im oberen Teil des Ausgabefensters markieren, wird sie im unteren Teil des
Fensters mit Textumbruch wiederholt. Sie brauchen daher nicht zu scrollen, um den kompletten
Text zu lesen.

Fehlerhaftes/inkonsistentes Objekt markieren


Doppelklicken Sie auf die entsprechende Meldung oder Warnung im Fenster "Ausgaben zur
Konsistenzprüfung" oder wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Gehe zur Fehlerstelle dieses
Fensters.

Hilfe zu einer Meldung/Warnung


Markieren Sie die Meldung bzw. Warnung und drücken Sie Taste F1 oder wählen Sie den
Menübefehl Bearbeiten > Zeige Hilfe zur Meldung.

Meldungen/Warnungen speichern
Um die angezeigten Meldungen und Warnungen zu speichern, wählen Sie den Menübefehl Datei >
Meldungen speichern im Ausgabefenster.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 339
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.9 Speichern der Netzkonfiguration

Einführung
Zum Speichern der Netzkonfiguration und der Verbindungstabellen stehen Ihnen die Menübefehle
Netz > Speichern und Netz > Speichern und übersetzen zur Verfügung.

Speichern
Sofern Sie die Netzobjekte in NetPro angelegt oder deren Eigenschaften in NetPro geändert
haben, speichert NetPro bei Netz > Speichern
• Teilnehmeradressen
• Subnetz-Eigenschaften (wie z. B. Übertragungsgeschwindigkeit)
• Verbindungen
• Geänderte Baugruppenparameter (z. B. von CPUs)

Speichern und übersetzen


Nach Aufruf des Menübefehls Netz > Speichern und übersetzen müssen Sie in einem
Folgedialog wählen, ob Sie alles oder nur Änderungen übersetzen lassen wollen:
Unabhängig von der gewählten Option prüft NetPro projektweit die Konsistenz der
Projektierungsdaten; Meldungen werden in einem separaten Fenster angezeigt.
• Option "Alles übersetzen und prüfen"
Es werden ladbare Systemdatenbausteine (SDBs) von der kompletten Netzkonfiguration
erzeugt; sie enthalten sämtliche Verbindungen, Teilnehmeradressen, Subnetz-Eigenschaften,
Ein-/Ausgangsadressen und Baugruppen-Parametrierungen.
• Option "Nur Änderungen übersetzen"
Es werden ladbare Systemdatenbausteine (SDBs) von geänderten Verbindungen,
Teilnehmeradressen, Subnetz-Eigenschaften, Ein-/Ausgangsadressen oder Baugruppen-
Parametrierungen erzeugt.

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340 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

10.6.10 Tipps zum Bearbeiten der Netzkonfiguration

Netzadressenübersicht anzeigen
Wenn Sie einen Überblick aller zugewiesenen Teilnehmeradressen haben wollen, dann markieren
Sie in der Netzansicht ein Subnetz.
Im unteren Teil der Netzansicht wird dann, abhängig vom gewählten Subnetztyp, eine tabellarische
Übersicht der MPI-, PROFIBUS bzw. Ethernet-Adressen angezeigt. Die übrigen Spalten zeigen
den Namen der Station, der Schnittstelle und bei geöffneter multiprojektweiter Netzansicht auch
den Projektnamen.
Besonderheiten:
• Wenn ein Ethernet-Subnetz markiert ist, werden abhängig von der Projektierung die
IP-Adresse, die MAC-Adresse oder beide Adressen angezeigt. Wenn ein
PROFINET IO-System projektiert ist, wird zusätzlich die Gerätenummer der Teilnehmer
angezeigt.
• Wenn die multiprojektweite Netzsicht geöffnet ist und ein zusammengeführtes Subnetz
markiert ist, dann werden im unteren Teil des Fensters alle Teilnehmeradressen des
zusammengeführten Subnetzes angezeigt.
• Wenn am Subnetz doppelte Adressen vergeben wurden, dann sind diese Adressen durch ein
Sternchen (*) gekennzeichnet.
• Um den Eigenschaftsdialog einer Schnittstelle zu öffnen, doppelklicken Sie auf die
entsprechende Zeile der Netzadressenübersicht. Hier können Sie die Netzadresse ändern.

Verbindungen projektieren
Wenn Sie eine Komponente in der Netzansicht markieren, die Verbindungsendpunkt sein kann (z.
B. eine CPU), dann wird automatisch die Verbindungstabelle eingeblendet, in der Sie die
Verbindungen projektieren können.

Globaldaten-Projektierung starten
1. Markieren Sie in der Netzansicht ein MPI-Subnetz, für das Sie Globaldaten-Kommunikation
projektieren wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Extras > Globaldaten definieren.
Ergebnis: Es wird die GD-Tabelle für das MPI-Subnetz geöffnet.

Kommunikationspartner einer Baugruppe hervorheben


Wenn Sie bereits Verbindungen projektiert haben:
1. Markieren Sie in der Netzansicht eine programmierbare Baugruppe (CPU, FM).
2. Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Hervorheben > Verbindungen.
Zu beachten: Es können immer nur die Kommunikationspartner einer programmierbaren
Baugruppe hervorgehoben werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 341
Vernetzen von Stationen
10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Eigenschaften von Komponenten anzeigen/ändern


Für die Anzeige bzw. Änderung der Eigenschaften von Stationen oder Baugruppen gehen Sie wie
folgt vor:
1. Markieren Sie die Komponente (Stationssymbol oder Baugruppe).
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.

Kopieren von Subnetzen und Stationen


1. Markieren Sie die zu kopierenden Netzobjekte durch Anklicken mit der linken Maustaste. Wenn
Sie mehrere Netzobjekte gleichzeitig kopieren wollen, dann markieren Sie weitere Netzobjekte
mit SHIFT + linke Maustaste.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Kopieren.
3. Klicken Sie auf die Stelle in der Netzansicht, wo die Kopie platziert werden soll, und wählen Sie
den Menübefehl Bearbeiten > Einfügen.

Hinweis: Sie können einzelne Netzobjekte oder ganze Subnetze mit Netzanschlüssen,
Stationen und DP-Slaves kopieren. Denken Sie beim Kopieren daran, dass sämtliche
Teilnehmer eines Subnetzes eine unterschiedliche Teilnehmeradresse besitzen müssen.
Deshalb sollten Sie die Teilnehmeradressen ggf. ändern.

Löschen von Netzanschlüssen, Stationen und Subnetzen


1. Markieren Sie das Symbol für den Netzanschluss, die Station, den DP-Slave oder das
Subnetz.
2. Wählen sie den Menübefehl Bearbeiten > Löschen.
Beim Löschen eines Subnetzes bleiben die mit dem Subnetz ehemals verbunden Stationen
erhalten und können gegebenenfalls an ein anderes Subnetz angeschlossen werden.

Positionieren von Stationen und Subnetzen


Erzeugte Subnetze, Stationen und DP-Slaves (mit oder ohne Netzanschluss) können Sie im
Ansichtfenster beliebig verschieben. Dadurch können Sie auch optisch Ihren Hardware-Aufbau
nachbilden.
• Klicken Sie auf das Subnetz bzw. die Station/den DP-Slave, halten Sie die Maus gedrückt, und
ziehen Sie per Drag & Drop das Subnetz bzw. die Station/den DP-Slave an die gewünschte
Position.
Nicht mögliche Positionen des Subnetzes bzw. der Station/des DP-Slaves im Ansichtfenster
werden durch ein Verbotsschild am Mauszeiger angezeigt.
Sie können auch bereits an ein Subnetz angeschlossene Stationen/DP-Slaves verschieben. Die
Netzanschlüsse der Stationen/DP-Slaves bleiben erhalten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


342 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.6 Schritte zum Projektieren und Speichern eines Subnetzes

Subnetzlängen reduzieren
Die Subnetze werden in NetPro mit einer waagerechten Linie von "unendlicher" Ausdehnung
dargestellt. Mit dem Menübefehl Ansicht > Subnetzlängen reduziert können Sie die Länge der
Subnetze reduzieren, so dass Stationen mit ihren Subnetzen gruppiert und übersichtlich
angeordnet werden können. Die dargestellte Länge wird durch den Abstand der vernetzten
Schnittstellen bestimmt und automatisch angepasst. Das Subnetz ragt ein wenig über die
vernetzten Baugruppen hinaus.
Wenn an einem Subnetz noch kein Teilnehmer angeschlossen ist, z. B. nach Einfügen eines
neuen Subnetzes, ist die Länge "unendlich", und zwar unabhängig von der Einstellung im Menü
Ansicht.

Hinweis
Wenn Sie die Darstellung wechseln, Stationen mit Subnetzen verbinden oder Subnetze und
Stationen ausrichten, dann kann es dazu kommen, dass sich die Subnetze überlagern. In diesem
Fall müssen sie die Stationen und Subnetze neu ausrichten.

Ordnung in die Netzansicht bringen - DP-Slaves ihren DP-Mastern zuordnen


Um die Ansicht einer unübersichtlich gewordenen Netzkonfiguration in der grafischen Netzansicht
wieder zu ordnen, können Sie DP-Slaves ihren jeweiligen DP-Master-Stationen optisch zuordnen:
Voraussetzung: Die Ansicht "mit DP-Slaves" ist aktiviert (Menübefehl Ansicht > mit DP-Slaves).
Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Neu anordnen (ab STEP 7 V5.1, Servicepack 1).

Mastersystem markieren
Sie können ein Mastersystem markieren, um es z. B. komplett zu kopieren:
1. Markieren Sie einen Master oder einen Slave in der Netzansicht.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Markieren > Mastersystem.

Mastersystem hervorheben
1. Markieren Sie z. B. einen DP-Master oder einen DP-Slave in der Netzansicht.
2. Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Hervorheben > Mastersystem.

Online-Zugriff auf Baugruppen


Über das Menü Zielsystem haben Sie Zugriff auf folgende Funktionen:
• Lesen des Baugruppenzustands
• Ändern des Betriebszustands einer Baugruppe
• Urlöschen einer Baugruppe
• Stellen von Datum und Uhrzeit für eine Baugruppe
• Laden und Zurückladen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 343
Vernetzen von Stationen
10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

10.7.1 Vernetzen von Stationen, die Netzübergänge darstellen

Übersicht
In den meisten Automatisierungsanlagen kann das Programmiergerät ausschließlich über das
direkt mit dem Automatisierungssystem angeschlossene Buskabel (Subnetz) betrieben werden.
Bei größeren vernetzen Anlagen erfordert dies deshalb, dass das Programmiergerät an
unterschiedliche Buskabel (Subnetze) angeschlossen werden muss, bevor ein räumlich entferntes
Automatisierungssystem online erreicht werden kann.
Ab STEP 7 V5 ist es möglich, dass Sie mit dem PG/PC über Subnetz-Grenzen hinweg
Automatisierungssysteme online erreichen können, um z. B. Anwenderprogramme oder eine
Hardware-Konfiguration zu laden oder um Test- und Inbetriebnahmefunktionen ausführen zu
können.
Durch die Funktionalität "PG-Routing" können über verschiedene Subnetze hinweg
Automatisierungsgeräte von einer festen Stelle in der Anlage erreicht werden, ohne dass ein
Umstecken der Busanschlussstecker erforderlich ist. Hierfür werden während der
Netzprojektierung mit STEP 7 automatisch spezielle "Routingtabellen" für die Netzübergänge
generiert. Diese Routingtabellen sind spezielle Systemdaten und müssen auf die einzelnen
Netzübergänge, d.h. S7-CPUs bzw. CPs, geladen werden. Danach kann beim Online-gehen des
Programmiergeräts der Weg zum selektierten Automatisierungsgeräts über die
Netzwerkübergänge gefunden werden.

Netzübergang
Der Übergang von einem Subnetz zu einem oder mehreren anderen Subnetzen liegt in einer
SIMATIC Station, die Schnittstellen zu den betreffenden Subnetzen hat.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


344 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

Voraussetzungen
• STEP 7 ab Version 5
• Die kommunikationsfähigen Baugruppen (CPUs oder CPs), die Netzübergänge zwischen den
Subnetzen herstellen sollen, müssen "routing-fähig" sein (das steht im Info-Text der jeweiligen
Komponente im Hardware Katalog).
Ab STEP 7 Version 5.1, Servicepack 2 können auch SIMATIC PC-Stationen routing-fähig sein.
• Alle erreichbaren Automatisierungsgeräte bzw. Kommunikationspartner in einem Anlagennetz
müssen innerhalb eines S7-Projekts konfiguriert und geladen werden.
• Die gewünschte S7-Station ist vernetzt und kann tatsächlich über die Netzübergänge erreicht
werden.
• Die Baugruppen müssen mit der Projektierungsinformation geladen sein, die das aktuelle
"Wissen" um die gesamte Netzkonfiguration des Projekts enthält. Grund: Alle am
Netzübergang beteiligten Baugruppen müssen Informationen darüber erhalten, welche
Subnetze über welche Wege erreicht werden können (Routingtabellen).
• Das PG/PC, mit dem Sie eine Online-Verbindung über einen Netzübergang herstellen wollen,
muss in der Netzprojektierung projektiert und Ihrem Erstellsystem zugeordnet sein.

Zusätzliche Informationen für Netzübergänge


Neben Teilnehmeradresse, Subnetz-Eigenschaften und Verbindungen werden ab STEP 7 V5
zusätzlich Routing-Informationen erzeugt, die in die betreffenden Baugruppen geladen werden
müssen.
Die Routing-Information umfasst:
• Schnittstellen der Baugruppe
• Zuordnung zu angeschlossenen Subnetzen
• Nächste Netzübergänge, um von einem der angeschlossenen Subnetze ein entferntes
Subnetz erreichen zu können
Diese Informationen werden automatisch von STEP 7 erzeugt beim Übersetzen der Netz- bzw.
Stationskonfiguration (Menübefehl: ... > Speichern und übersetzen).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 345
Vernetzen von Stationen
10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

Welche Baugruppen bzw. Stationen müssen nach Änderung einer Netzkonfiguration geladen
werden?

Wenn Sie die Konfiguration folgendermaßen ändern ... ... dann müssen Sie neu laden
Netzanschluss einer Station löschen oder hinzufügen Alle Netzübergänge
(Station ist Netzübergang)
Adresse einer Schnittstelle am Subnetz ändern (Station ist Netzübergänge am selben Subnetz
Netzübergang) oder
in eine S7-300-Station eine Baugruppe mit eigener MPI-
Adresse stecken, so dass sich die MPI-Adresse eines
Netzübergangs (nachfolgend gesteckte Baugruppe) ändert
Netzübergang hinzufügen oder löschen Alle Netzübergänge
Baugruppe mit Netzanschluss auf einem anderen Steckplatz Alle Baugruppen der Station
ziehen (Station ist Netzübergang)
Subnetz hinzufügen -
Subnetz löschen (und es sind Netzübergänge an diesem Alle Netzübergänge
Subnetz konfiguriert)
S7-Subnetz-ID ändern Falls Netzübergänge an diesem Subnetz
angeschlossen sind: Alle Netzübergänge

S7-Subnetz-ID für eine Online-Verbindung über Netzübergänge


Wenn die Netzkonfiguration samt allen Routing-Informationen in die betroffenen Stationen geladen
wurden, müssen Sie u. U. zusätzlich eine S7-Subnetz-ID spezifizieren, um die entfernte Station zu
erreichen.
Die S7-Subnetz-ID, die von STEP 7 über Dialoge abgefragt wird, setzt sich aus zwei Nummern
zusammen:
• Einer Nummer für das Projekt
• Einer Nummer für das Subnetz
Beide Nummern sind bei vorliegender Netzprojektierung über den Eigenschaftsdialog des
Subnetzes zu ermitteln. Für den Fall, dass Sie mit einem PG ohne konsistentes Projekt online
gehen wollen, muss Ihnen die S7-Subnetz-ID bekannt sein. Die S7-Subnetz-ID wird beim Drucken
der Netzkonfiguration mit ausgedruckt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


346 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

10.7.2 PG/PC ist über TeleService oder WAN an ein Subnetz angeschlossen

Ein PG/PC, das über Teleservice oder über WAN (Wide Area Network) auf Teilnehmer eines
entfernten Subnetzes zugreift, wird folgendermaßen in der Netzprojektierung berücksichtigt:
Das Objekt PG/PC wird in der Netzprojektierung von STEP 7 direkt an das entfernte Subnetz
angeschlossen! Der Netzübergang über TS-Adapter bzw. über WAN ist in der Netzprojektierung
nicht sichtbar.

Beispiel: PG über TeleService anschließen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 347
Vernetzen von Stationen
10.7 Vernetzen von Stationen bei Netzübergängen

Beispiel: PG über WAN angeschlossen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


348 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Vernetzen von Stationen

10.8 Vernetzen von Stationen aus unterschiedlichen Projekten

10.8 Vernetzen von Stationen aus unterschiedlichen Projekten

Einführung
Bei komplexen vernetzten Anlagen kann es zweckmäßig sein, die Stationen in mehreren Projekten
zu verwalten.
Ab Version V5.2 von STEP 7 können Sie mehrere Projekte mit Hilfe des Multiprojekts
systemunterstützt projektieren. Diese Vorgehensweise empfehlen wir für neu anzulegende
Projekte.
Im Bild unten ist eine vernetzte Anlage in die beiden Anlageteile (Projekte) "Fertigung 1" und
"Fertigung 2" aufgeteilt.
Ohne Multiprojekt ergibt sich folgendes Problem: Für das Projekt "Fertigung 1" sind Stationen, die
im Projekt "Fertigung 2" konfiguriert wurden, unbekannt.

Projektierung ohne Multiprojekt


• Als Stellvertreter für eine Station im Projekt "Fertigung 2" müssen Sie das Symbol "Andere
Station" im Projekt "Fertigung 1" einfügen. Die "Andere Station" als "Stellvertreter-Objekt"
beschränkt sich auf die Eigenschaften, die für die Netzsicht relevant sind.
• Das Subnetz, an dem beide Anlagenteile "hängen", müssen Sie zweimal identisch projektieren,
und zwar im Projekt "Fertigung 1" und im Projekt "Fertigung 2"
Die Verantwortung für die Konsistenz der Netzdaten in den verschiedenen Projekten obliegt in
diesem Fall Ihnen; STEP 7 kann nicht Konsistenz "über Projektgrenzen hinweg" sicherstellen!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 349
Vernetzen von Stationen
10.8 Vernetzen von Stationen aus unterschiedlichen Projekten

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


350 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
11 Verbindungen projektieren

11.1 Einführung zum Projektieren von Verbindungen

Einführung
Kommunikationsverbindungen oder kurz Verbindungen sind immer dann erforderlich, wenn Sie im
Anwenderprogramm einen Datenaustausch über bestimmte Kommunikationsbausteine (SFBs, FBs
oder FCs) durchführen wollen.
In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie mit STEP 7 die Verbindungen definieren, welche
Besonderheiten Sie beachten müssen und welche Kommunikationsbausteine Sie im
Anwenderprogramm einsetzen können.

Was ist eine Verbindung?


Eine Verbindung ist eine logische Zuordnung zweier Kommunikationspartner zur Ausführung von
Kommunikationsdiensten. Eine Verbindung legt Folgendes fest:
• die beteiligten Kommunikationspartner
• den Typ der Verbindung (z. B. S7-, PtP-, FDL- oder ISO-Transportverbindung)
• spezielle Eigenschaften (z. B., ob eine Verbindung permanent aufgebaut bleibt, oder ob sie im
Anwenderprogramm dynamisch auf- und abgebaut wird; ob Betriebszustandsmeldungen
gesendet werden sollen)

Was geschieht bei der Verbindungsprojektierung?


Bei der Verbindungsprojektierung wird pro Verbindung eine eindeutige lokale Kennung vergeben,
die "Lokale ID". Nur diese Lokale ID wird bei der Parametrierung der Kommunikationsbausteine
benötigt. Für jede programmierbare Baugruppe, die Endpunkt einer Verbindung sein kann, existiert
eine eigene Verbindungstabelle.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 351
Verbindungen projektieren
11.2 Kommunikation mit Ethernet-CP konfigurieren

11.2 Kommunikation mit Ethernet-CP konfigurieren

Kommunikationsart
Der Ethernet-CP unterstützt je nach CP-Typ folgende Kommunikationsarten:
• S7-Kommunikation
Die S7-Kommunikation bildet eine einfache und effiziente Schnittstelle zwischen
SIMATIC S7-Stationen und zu PG/PC über Kommunikationsfunktionsbausteine.
Der CP wirkt als "S7 Kommunikations-Relay", das z. B. die Baustein-Kommunikation über
Industrial Ethernet weiterleitet.
• Offene Kommunikationsdienste
- SEND/RECEIVE-Schnittstelle
Die SEND/RECEIVE-Schnittstelle ermöglicht je nach CP-Typ die programmgesteuerte
Kommunikation über eine projektierte Verbindung von SIMATIC S7 zu SIMATIC S7, zu
SIMATIC S5, zu PC/PG und zu beliebigen Fremdstationen.
- FETCH/WRITE-Dienste (Server)
Die FETCH/WRITE-Dienste (Server) ermöglichen den direkten Zugriff auf
Systemspeicherbereiche in der SIMATIC S7-CPU von SIMATIC S5 aus oder von
Fremdgeräten.
• HTML-Prozesskontrolle
Beim IT-CP nutzen Sie die mitgelieferten Funktionen und HTML-Seiten, um wichtige
Systemdaten über einen Web Browser abzufragen (siehe hierzu Anleitung zum IT-CP).
• Dateiverwaltung und Dateizugriff über FTP
Beim IT-CP stehen Ihnen zusätzliche Funktionen für FTP-Dienste zur Verfügung.

Kommunikationsdienste an der SEND/RECEIVE-Schnittstelle


Je nach CP-Typ stehen hierzu folgende Kommunikationsdienste zur Verfügung:
• ISO-Transport
optimiert für den performanten Einsatz in der abgeschlossenen Fertigungsebene
• TCP/IP für die netzwerkübergreifende Kommunikation mit
ISO-on-TCP-Verbindungen (RFC 1006) und
UDP-Datagrammdienst
• E-Mail versenden
Die Steuerung wird in die Lage versetzt, abhängig von Prozessereignissen Nachrichten zu
versenden (siehe hierzu Anleitung zum IT-CP).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


352 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.3 Kommunikation mit PROFIBUS-CP konfigurieren

11.3 Kommunikation mit PROFIBUS-CP konfigurieren

Kommunikationsarten
Der PROFIBUS-CP unterstützt je nach CP-Typ folgende Kommunikationsarten:

• PG/OP-Kommunikation
Die PG/OP-Kommunikation dient zum Laden von Programmen und Konfigurationsdaten, zum
Durchführen von Test- und bas00112 sowie zum Bedienen und Beobachten einer Anlage über
OPs.
• S7-Kommunikation
Die S7-Kommunikation bildet eine einfache und effiziente Schnittstelle zwischen SIMATIC S7-
Stationen und PG/PC über Kommunikationsfunktionsbausteine.
Der CP wirkt als "S7 Kommunikations-Relay", das die Kommunikation über PROFIBUS
weiterleitet.
• Offene Kommunikationsdienste (SEND-RECEIVE-Schnittstelle)
Die SEND-RECEIVE-Schnittstelle ermöglicht die programmgesteuerte Kommunikation über
eine projektierte Verbindung von SIMATIC S7 zu SIMATIC S7, SIMATIC S5 und zu PC/PG.
• Standard-Kommunikation (FMS-Schnittstelle)
(nach EN 50170 Vol. 2; FMS-Client und Serverfunktion)
Die FMS-Schnittstelle ermöglicht die programmgesteuerte, geräteneutrale Übertragung von
strukturierten Daten über eine projektierte Verbindung von SIMATIC S7 zu Geräten, die das
FMS-Protokoll unterstützen.
• PROFIBUS-DP
(nach EN 50170 Vol. 2; DP-Master oder DP-Slave)
Die Dezentrale Peripherie (im folgenden mit DP abgekürzt) ermöglicht es Ihnen, eine Vielzahl
von analogen und digitalen Ein-/Ausgabebaugruppen dezentral und damit prozessnah
einzusetzen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 353
Verbindungen projektieren
11.4 Wissenswertes zu den verschiedenen Verbindungstypen

11.4 Wissenswertes zu den verschiedenen Verbindungstypen

Einführung
Die folgenden Abschnitte geben einen kurzen Überblick der Verbindungstypen, die Sie mit STEP 7
projektieren können. Für einen umfassenden Überblick der Kommunikationsmöglichkeiten in
SIMATIC empfehlen wir das Handbuch "Kommunikation mit SIMATIC".

S7-Verbindungen
S7-Verbindungen bieten u. a. folgende Merkmale:
• Verbindungstyp in allen S7-Geräten projektierbar
• Auf allen Subnetz-Typen einsetzbar (MPI-, PROFIBUS, Industrial Ethernet)
• Bei Verwendung der SFBs BSEND/BRCV: Sicheres Übertragen von Daten zwischen
SIMATIC S7-400-Stationen; z. B. Austausch von Datenbaustein-Inhalten (bis 64kByte).
• Mit CPU 317-2 PN/DP sowie mit CPU 31x und einem CP ist bei Verwendung von FBs
BSEND/BRCV aus der Bibliothek SIMATIC_NET_CP bzw. Standard Library ebenfalls sicheres
Übertragen von Daten zu S7-300 und S7-400 möglich.
• Bei Verwendung der SFBs USEND/URCV: Schnelles, ungesichertes Übertragen von Daten
unabhängig von der zeitlichen Bearbeitung des Kommunikationspartners; z. B. für Betriebs-
und Wartungsmeldungen.
• Quittierung der Datenübertragung vom Kommunikationspartner auf Schicht 7 des
ISO-Referenzmodells.

S7-Verbindungen, hochverfügbar
• Eigenschaften wie S7-Verbindungen; allerdings eingeschränkt auf S7-H-CPUs sowie auf
SIMATIC PC-Stationen (z. B. OPC-Server) und nicht auf MPI-Subnetzen.
• Abhängig von der Netztopologie sind mit einer hochverfügbaren S7-Verbindung mindestens
zwei Verbindungswege zwischen den Verbindungsendpunkten möglich.

Punkt-zu-Punkt-Verbindung
Für die Verbindung zwischen einer S7-400-CPU und einem über eine Punkt-zu-Punkt-Kopplung
angeschlossenen Kommunikationspartner stellt der lokale CP 441 das Bindeglied dar. Auf dem CP
erfolgt eine Umsetzung auf die Adressierungsmechanismen der ausgewählten
Übertragungsprozedur. Deshalb endet die Punkt-zu-Punkt-Verbindung bereits auf dem CP 441 und
nicht wie bei anderen Verbindungen auf dem Kommunikationspartner.
Die Anzahl der Verbindungen zum CP ist abhängig von der eingestellten Prozedur.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


354 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.4 Wissenswertes zu den verschiedenen Verbindungstypen

FMS-Verbindung
PROFIBUS-FMS (Fieldbus Message Specification) ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• Für die Übertragung von strukturierten Daten (FMS-Variablen)
• Entspricht der europäischen Norm EN 50170 Vol.2 PROFIBUS
• Für die offene Kommunikation zu Fremdgeräten am PROFIBUS
• Anwendung auf dem entfernten Kommunikationspartner quittiert den Daten-Empfang
• Lässt sich in die Schicht 7 des ISO-Referenzmodells einordnen
• Auf dem PC werden FMS-Dienste als C-Funktionen zur Verfügung gestellt

FDL-Verbindung
PROFIBUS-FDL (Fieldbus Data Link) ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• Für die Übertragung von Daten zu einem Kommunikationspartner (z. B. SIMATIC S5 oder PC),
der das Senden bzw. Empfangen entsprechend der SDA-Funktion (Send Data with
Acknowledge) unterstützt
• Empfang der Daten wird vom FDL-Dienst des Kommunikationspartners durch eine Quittung
bestätigt
• Nur für PROFIBUS-Subnetz
• Entspricht der Norm EN 50170 Vol.2 PROFIBUS
• Lässt sich der Schicht 2 des ISO-Referenzmodells zuordnen
• Auf dem PC werden FDL-Dienste als C-Funktionen zur Verfügung gestellt

ISO-Transportverbindung
Die ISO-Transportverbindung ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• Durch "Daten-Blockung" geeignet für große Datenmengen
• Ermöglicht die Kommunikation zu einem Partner (z. B. SIMATIC S5 oder PC), der das Senden
bzw. Empfangen von Daten gemäß ISO-Transport unterstützt
• Die Datenübertragung kann mittels der Dienste Send/Receive sowie Fetch und Write erfolgen
• Nur für Industrial Ethernet
• Empfang der Daten wird vom ISO-Transportdienst des Kommunikationspartners durch eine
Quittung bestätigt
• ISO-Transportdienst (ISO 8073 class 4) entspricht der Schicht 4 des ISO-Referenzmodells
• Auf dem PC werden ISO-Transportdienste als C-Funktionen zur Verfügung gestellt

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 355
Verbindungen projektieren
11.4 Wissenswertes zu den verschiedenen Verbindungstypen

ISO-on-TCP-Verbindung
Die ISO-on-TCP-Verbindung ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• Entspricht dem Standard TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) mit der
Erweiterung RFC 1006 gemäß der Schicht 4 des ISO-Referenzmodells. RFC 1006 beschreibt,
wie die Dienste von ISO Schicht 4 auf TCP abgebildet werden können.
• Ermöglicht Kommunikation zu einem Partner (z. B. PC oder Fremdsystem), der das Senden
bzw. Empfangen von Daten gemäß ISO-on-TCP unterstützt
• Die Datenübertragung kann mittels der Dienste Send/Receive sowie Fetch und Write erfolgen
• Empfang der Daten wird durch eine Quittung bestätigt
• Nur für Industrial Ethernet
• Auf dem PC werden ISO-on-TCP-Dienste als C-Funktionen zur Verfügung gestellt

TCP-Verbindung
Die TCP-Verbindung ist gekennzeichnet durch:
• Entspricht dem Standard TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol)
• Ermöglicht Kommunikation zu einem Partner (z. B. PC oder Fremdsystem), der das Senden
bzw. Empfangen von Daten gemäß TCP/IP unterstützt
• Die Datenübertragung kann mittels der Dienste Send/Receive sowie Fetch und Write erfolgen
• Nur für Industrial Ethernet
• Auf dem PC kann in der Regel die im Betriebssystem vorhandene TCP/IP-Implementierung
genutzt werden

UDP-Verbindung
Die UDP-Verbindung (User Datagramm Protocol) ist gekennzeichnet durch:
• Für Industrial Ethernet (TCP/IP-Protokoll)
• Ermöglicht ungesicherte Übertragung zusammenhängender Datenblöcke zwischen zwei
Teilnehmern

E-Mail Verbindung
Die E-Mail Verbindung ist gekennzeichnet durch:
• Für Industrial Ethernet (TCP/IP-Protokoll)
• Ermöglicht das Versenden von z. B. Prozessdaten aus Datenbausteinen via E-Mail über einen
IT-CP
• Mit der E-Mail Verbindung ist der Mail Server festgelegt, über den sämtliche von einem IT-CP
gesendeten E-Mails zugestellt werden

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


356 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen

11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen

Einleitung
Jede Verbindung benötigt auf den beteiligten Stationen Verbindungsressourcen für den Endpunkt
bzw. für den Übergangspunkt (z.B. CP). Die Anzahl der Verbindungsressourcen ist CPU/CP-
spezifisch.
Sind alle Verbindungsressourcen eines Kommunikationspartners belegt, so kann keine neue
Verbindung aufgebaut werden. Im Folgenden wird jede Kommunikationsart einzeln betrachtet.
Unter Berücksichtigung der verfügbaren Verbindungsressourcen sind jedoch beliebige
Kombinationen möglich.

S7-Verbindungen
Bei S7-Verbindungen über die integrierte MPI-/PROFIBUS-DP/PN-Schnittstelle wird auf der CPU
pro S7-Verbindung eine Verbindungsressource für den Endpunkt belegt. Dies gilt für alle
S7-300/400-CPUs.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) MPI, PROFIBUS-DP oder Industrial Ethernet (PROFINET)
Bei S7-Verbindungen über eine externe CP-Schnittstelle werden auf der CPU (für den Endpunkt)
und auf dem CP (Übergangspunkt) pro S7-Verbindung je eine Verbindungsressource belegt. Dies
gilt für alle S7-300/400-CPUs.
Tipp: Verbindungsressourcen einer S7-300-CPU können im Eigenschaftsdialog der CPU (Register
"Kommunikation") für OP-/PG- und S7-Basiskommunikation reserviert werden und es werden die
bereits projektierten S7-Verbindungen ("S7-Kommunikation") angezeigt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) Industrial Ethernet, PROFIBUS

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 357
Verbindungen projektieren
11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen

Hinweis
Um PG-Funktionen über die MPI- bzw. über die integrierte DP-Schnittstelle auf CPs für die S7-400
auszuführen, werden auf der CPU zwei Verbindungsressourcen (für zwei Übergangspunkte)
benötigt. Diese sind für die Summe der projektierbaren S7-Verbindungen zu berücksichtigen.

SEND/RECEIVE-Schnittstelle
Die Kommunikation über die SEND/RECEIVE-Schnittstelle erfolgt ausschließlich über CPs. Hierbei
wird pro Verbindung (d. h. FDL-, ISO-Transport- ISO-on-TCP-, UDP- und TCP-Verbindung) auf
dem CP eine Verbindungsressource für den Endpunkt belegt.
Auf der S7-300--CPU wird hier keine Verbindungsressourcen für die Verbindung benötigt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) Industrial Ethernet, PROFIBUS
Auf der S7-400-CPU wird ebenfalls keine Verbindungsressource für SEND/RECEIVE-
Verbindungen (d.h. FDL-, ISO-Transport bzw. ISO-on-TCP-Verbindungen) benötigt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) Industrial Ethernet, PROFIBUS

Hinweis
Um PG-Funktionen über die MPI- bzw. über die integrierte DP-Schnittstelle auf CPs für die S7-400
auszuführen, werden auf der CPU zwei Verbindungsressourcen (für zwei Übergangspunkte)
benötigt. Diese sind für die Summe der projektierbaren S7-Verbindungen zu berücksichtigen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


358 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen

FMS-Schnittstelle
Die Kommunikation über die FMS-Schnittstelle erfolgt ausschließlich über CPs. Hierbei wird pro
FMS-Verbindung auf dem CP eine Verbindungsressource für den Endpunkt belegt. Auf der CPU
wird pro CP eine Verbindungsressource für die Kommunikation zum CP benötigt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) PROFIBUS

Hinweis
Um PG-Funktionen über die MPI- bzw. über die integrierte DP-Schnittstelle auf CPs für die S7-400
auszuführen, werden auf der CPU zwei Verbindungsressourcen (für zwei Übergangspunkte)
benötigt. Diese sind für die Summe der projektierbaren S7-Verbindungen zu berücksichtigen.

S7-Verbindungen über S7-300


Bei den S7-Verbindungen über die MPI-Schnittstelle werden bei einer S7-300 (ausschließlich für
CPU 312-316) nur auf der FM je eine Verbindungsressource für den Endpunkt belegt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 359
Verbindungen projektieren
11.5 Wissenswertes zum Verbrauch von Verbindungsressourcen

Bei S7-Verbindungen über die interne MPI-/PROFIBUS-DP-Schnittstelle werden auf der CPU pro
S7-Verbindung zwei Verbindungsressourcen (für zwei Übergangspunkte) und auf der FM je eine
Verbindungsressource (für den Endpunkt) belegt.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) PROFIBUS-DP

S7-Verbindungen über S7-400


Bei S7-Verbindungen über die interne MPI-/PROFIBUS-DP-Schnittstelle werden auf der CPU pro
S7-Verbindung zwei Verbindungsressourcen (für zwei Überganspunkte) und auf der FM je eine
Verbindungsressource (für den Endpunkt) belegt. Dies gilt auch für jede weitere CPU
(Multicomputing-Betrieb) innerhalb der gleichen Station, da dieser Teilnehmer am MPI ist.

(1) Freie Verbindungsressource


(2) Belegte Verbindungsressource
(3) MPI oder MPI/PROFIBUS-DP

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


360 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen

11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren


S7-Verbindungen
Bei H-Systemen gibt es eine Vielzahl möglicher Konfigurationen, die sich hinsichtlich Anzahl H-
CPUs, Anzahl CPs und Anzahl Subnetze unterscheiden. Je nach Konfiguration sind z. B. zwei oder
vier Teilverbindungen pro hochverfügbarer S7-Verbindung möglich, die eine Kommunikation
sicherstellen, auch wenn eine Komponente ausfällt.
Im folgenden sind die gebräuchlichsten Konfigurationen dargestellt mit ihrem jeweiligen Verbrauch
von Verbindungsressourcen für eine hochverfügbare S7-Verbindung.

Grundsätzliches
Für die Endpunkte einer hochverfügbare S7-Verbindung wird auf jeder H-CPU (bei redundantem
Aufbau also auf beiden beteiligten H-CPUs) eine Verbindungsressource belegt.
Für jede hochverfügbare S7-Verbindung baut STEP 7 zwei Teilverbindungen für alternative Wege
auf. Damit beide Wege gesichert sind, müssen für jeden Weg Ressourcen reserviert werden.
Wenn die beiden Teilverbindungen über denselben zwischengeschalteten CP laufen, dann werden
auf diesem CP auch zwei Verbindungsressourcen reserviert.
In den folgenden Abschnitten wird dieser Sachverhalt verdeutlicht.

Anmerkung zu den Bildern


Bei redundant aufgebauten H-Stationen werden die beiden CPUs mit "H-CPU 0" und "H-CPU 1"
bezeichnet.
Die CPs werden fortlaufend nummeriert (CP 0, CP1, ...).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 361
Verbindungen projektieren
11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen

Fall 1: Konfiguration mit redundant aufgebauten H-Stationen (lokal und entfernt), zwei
Teilverbindungen möglich
Wie in folgenden Bildern gezeigt, werden auf den beiden CPUs je eine Ressource belegt und auf
den beteiligten CPs ebenfalls eine Verbindungsressource belegt.

(1) Teilverbindung
(2) Hochverfügbare S7-Verbindung

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


362 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen

Fall 2: Konfiguration mit nicht redundant aufgebauter H-Station (lokal) und redundant
aufgebauter H-Station (entfernt)
In diesem Fall ist zu unterscheiden, ob die redundant aufgebaute Partnerstation insgesamt mit
zwei oder vier CPs bestückt ist.
Wenn die Partnerstation mit insgesamt zwei CPs bestückt ist, wird auf der lokalen H-CPU eine
Verbindungsressource reserviert und auf dem lokalen CP zwei Verbindungsressourcen reserviert.
Wenn die Partnerstation mit insgesamt vier CPs bestückt ist und die Option "max. CP-Redundanz
ermöglichen" gewählt wurde, dann sind insgesamt vier Verbindungswege möglich. Trotzdem wird
für die lokale H-CPU eine Verbindungsressource reserviert und für den lokalen CP zwei
Verbindungsressourcen reserviert. Der Grund dafür ist, dass maximal zwei Teilverbindungen aktiv
sein können.

(1) Teilverbindung
(2) Hochverfügbare S7-Verbindung

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 363
Verbindungen projektieren
11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen

Fall 3: Konfiguration mit redundant aufgebauten H-Stationen (lokal und entfert), vier
Teilverbindungen möglich
Wenn redundant aufgebaute H-Stationen über ein Subnetz miteinander verbunden sind, dann sind
max. vier Teilverbindungen möglich. Für die H-CPUs wird jeweis eine Verbindungsessource
reserviert und für die beteiligten CPs werden jeweils zwei Verbindungsressourcen reserviert.
Folgende Teilverbindungen sind möglich:
Von H-CPU0/CP0 (lokale Station) nach CP0 /H-CPU0 (Partnerstation)
Von H-CPU1/CP1 (lokale Station) nach CP1 /H-CPU1 (Partnerstation)
Von H-CPU0/CP0 (lokale Station) nach CP1 /H-CPU1 (Partnerstation)
Von H-CPU1/CP1 (lokale Station) nach CP0 /H-CPU0 (Partnerstation)

(1) Teilverbindung
(2) Hochverfügbare S7-Verbindung

Fall 4: Konfigurationmit nicht redundant aufgebauter H-Station und zwei CPs (lokal) und
redundant aufgebauter H-Station (entfernt)
Wenn die lokale Station mit insgesamt zwei CPs bestückt ist, wird auf der lokalen H-CPU eine
Verbindungsressource reserviert und auf den lokalen CPs ebenfalls jeweils eine
Verbindungsressource reserviert.

(1) Teilverbindung
(2) Hochverfügbare S7-Verbindung

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


364 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.6 Verbrauch von Verbindungsressourcen bei hochverfügbaren S7-Verbindungen

Fall 5: Konfiguration mit redundant aufgebauter H-Station (lokal) und redundant aufgebauter
H-Station (entfernt) mit max. CP-Redundanz
Wenn die lokale Station und die Partnerstation mit insgesamt vier CPs bestückt sind und die
Option "max. CP-Redundanz ermöglichen" gewählt wurde, dann sind insgesamt vier
Verbindungswege möglich. STEP 7 reserviert für die lokale H-CPU eine Verbindungsressource
und für die lokalen CPs jeweils eine Verbindungsressource.
Folgende Teilverbindungen sind möglich:
Von H-CPU0/CP0 (lokale Station) nach CP0 /H-CPU0 (Partnerstation)
Von H-CPU1/CP2 (lokale Station) nach CP2 /H-CPU1 (Partnerstation)
Von H-CPU0/CP1 (lokale Station) nach CP1 /H-CPU0 (Partnerstation)
Von H-CPU1/CP3 (lokale Station) nach CP3 /H-CPU1 (Partnerstation)

(1) Teilverbindung
(2) Hochverfügbare S7-Verbindung

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 365
Verbindungen projektieren
11.7 Bausteine für unterschiedliche Verbindungstypen

11.7 Bausteine für unterschiedliche Verbindungstypen

Einsetzbare Bausteine für S7-Verbindungen


Die Systemfunktionsbausteine sind in den CPUs der S7-400 integriert.
Für S7-300 gibt es bei neueren CPUs und CPs die Möglichkeit, über die Schnittstelle des
CPs S7-Kommunikation aktiv (d. h. als Client) zu betreiben. Die Bausteine (FBs) haben dieselbe
Nummer und Bezeichnung wie die SFBs der S7-400, müssen aber im Anwenderprogramm der
S7-300-CPU zyklisch aufgerufen werden. Die Bausteine finden Sie in der Bibliothek
SIMATIC_NET_CP.
Der CP muss die Client-Funktion für S7-Kommunikation unterstützen.
Die CPU 317-2 PN/DP mit PROFINET-Schnittstelle ist ebenfalls als Client für die S7-
Kommunikation projektierbar. Es kommen dieselben Bausteine zur Anwendung wie im oben
erwähnten Fall für die S7-300 mit CP. Die Bausteine befinden sich zusätzlich in der Standard
Library (Communication Blocks/CPU_300). Die Client-Funktionalität steht nur an der PROFINET-
Schnittstelle zur Verfügung.

SFB/FB/FC Bezeichnung Kurzbeschreibung


SFB 8/FB 8 USEND Unkoordinierter Datenaustausch über einen Sende- und Empfangs-SFB.
SFB 9/FB 9 URCV Max. Länge SFB 8/9: 440 Bytes aufgeteilt in 4x100 Bytes.
Max. Länge FB 8/9: 160 Bytes.
SFB 12/FB 12 BSEND Austausch von Datenblöcken variabler Länge zwischen einer Sende-
SFB 13/FB 13 BRCV SFB und einem Empfangs-SFB.
Max. Länge SFB 12/13: 64 kByte
Max. Länge FB 12/13: 32 kByte
SFB 14/FB 14 GET aus einem entfernten (remoten) Gerät Daten lesen
Max. Länge SFB 14: 400 Bytes aufgeteilt in 4x100 Bytes
Max. Länge FB 14: 160
SFB 15/FB 15 PUT in ein remotes Gerät Daten schreiben
Max. Länge SFB 15: 400 Bytes aufgeteilt in 4x100 Bytes
Max. Länge FB 15: 160
SFB 19 START in einem remoten Gerät Neustart (Warmstart) durchführen
SFB 20 STOP ein remotes Gerät in den Zustand STOP versetzen
SFB 21 RESUME in einem remoten Gerät Wiederanlauf durchführen
SFB 22 STATUS gezielte Abfrage des Status eines remoten Geräts
SFB 23 USTATUS Empfang von Statusmeldungen remoter Geräte
SFC 62 CONTROL den Zustand der Verbindung, die zu einer SFB-Instanz gehört, abfragen
FC 62 C_CNTRL den Zustand einer Verbindung abfragen (für S7-300-CPUs)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


366 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.7 Bausteine für unterschiedliche Verbindungstypen

Einsetzbare Bausteine für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen


Für den Verbindungstyp Punkt-zu-Punkt-Verbindung können Sie die SFBs BSEND, BRCV, GET,
PUT und STATUS einsetzen (siehe obige Tabelle).
Außerdem ist der SFB PRINT einsetzbar:

SFB Bezeichnung Kurzbeschreibung


SFB 16 PRINT Daten an einen Drucker senden

Bausteine für FMS-Verbindungen

FB Bezeichnung Kurzbeschreibung
FB 2 IDENTIFY Identifiziert das Remote-Gerät für den Anwender
FB 3 READ Lesen einer Variablen aus einem Remote-Gerät
FB 4 REPORT Melden einer Variablen an das Remote-Gerät
FB 5 STATUS Liefert den Status eines Remote-Geräts auf Abfrage durch den Anwender
FB 6 WRITE Schreiben von Variablen auf ein Remote-Gerät

Bausteine für FDL-, ISO-on-TCP-, UDP und ISO-Transportverbindung sowie E-Mail-Verbindung

FC Bezeichnung Kurzbeschreibung
FC 5 AG_SEND Sendet Daten über eine projektierte Verbindung zum Kommunikationspartner
(<= 240 Byte)
FC 6 AG_RECV Empfängt Daten über eine projektierte Verbindung vom
Kommunikationspartner (<= 240 Byte, nicht E-Mail)
FC 50 AG_LSEND Sendet Daten über eine projektierte Verbindung zum Kommunikationspartner
FC 60 AG_LRECV Empfängt Daten über eine projektierte Verbindung vom
Kommunikationspartner (nicht E-Mail)
FC 7 AG_LOCK Sperren des externen Datenzugriffs mittels FETCH/WRITE (nicht bei UPD,
E-Mail)
FC 8 AG_UNLOCK Freigeben des externen Datenzugriffs mittels FETCH/WRITE (nicht bei UPD,
E-Mail)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 367
Verbindungen projektieren
11.8 Arbeiten mit der Verbindungstabelle

11.8 Arbeiten mit der Verbindungstabelle

Spalten der Verbindungstabelle ein- und ausblenden


1. Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Verbindungstabelle und klicken Sie mit der rechten
Maustaste, so dass das Kontextmenü aufgeblendet wird.
2. Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Menübefehl Spalten Ein-/Ausblenden > ... und
wählen Sie dann im Folge-Kontextmenü den Namen der Spalte, die ein- oder ausgeblendet
werden soll
Die Namen der sichtbaren Spalten sind mit einem Häkchen gekennzeichnet. Wenn sie eine
sichtbare Spalte anwählen, verschwindet das Häkchen und die Spalte wird ausgeblendet.

Spaltenbreite optimieren
Um die Breite einer Spalte dem Inhalt anzupassen, so dass alle Texte in den Zeilen lesbar sind,
gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Positionieren Sie den Mauszeiger in der Kopfzeile der Verbindungstabelle rechts neben der
zu optimierenden Spalte, bis der Mauszeiger die Form von zwei parallelen Linien annimmt (so,
als wollten sie die Breite der Spalte durch Ziehen mit dem Mauszeiger verändern).
2. Doppelklicken Sie auf diese Stelle.
Tipp: Bei zu schmal eingestellten Spalten wird der komplette Inhalt einzelner Felder eingeblendet,
wenn Sie den Mauszeiger über dem betreffende Feld kurze Zeit stehen lassen.

Verbindungstabelle sortieren
Um die Verbindungstabelle nach einer Spalte aufsteigend zu sortieren, klicken Sie auf die
Überschrift der Spalte.
Ein weiterer Mausklick auf die Überschrift sortiert die Verbindungstabelle in absteigender
Reihenfolge.

Hinweis
Die Spaltenbreiten und welche Spalten sichtbar sind, wird beim Beenden des Projekts
projektspezifisch gespeichert, d. h. beim Öffnen des Projekts auf einem anderen Rechner sind
auch dort die Einstellungen gültig.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


368 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.8 Arbeiten mit der Verbindungstabelle

Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den Spalten der Verbindungstabelle finden Sie in der Kontexthilfe (z. B.
zum Menübefehl Ansicht > Spalten Ein-/Ausblenden...).

Mit Cursortasten in der Verbindungstabelle navigieren und Dialoge zum Bearbeiten aufrufen
Mit den Cursortasten NACH-OBEN und NACH-UNTEN können Sie eine Verbindung in der
Verbindungstabelle auswählen; die ausgewählte Verbindung ist markiert.
Wenn Sie mit den Cursortasten NACH-RECHTS bzw. NACH-LINKS auf das Feld in der Spalte
"Partner" navigieren und die ENTER-Taste drücken, dann erscheint der Dialog
"Verbindungspartner ändern", wenn Sie auf ein anders Feld (z. B. "Lokale ID") navigieren und die
ENTER-Taste drücken, dann erscheint der Dialog "Eigenschaften - Verbindung".
Bei Mehrfachauswahl von Verbindungen, d. h. durch Markieren mehrerer Spalten (bei gedrückter
CTRL-Taste Zeilen hintereinander markieren) und anschließendem Dialog-Aufruf
("Verbindungspartner ändern" oder "Eigenschaften der Verbindung") werden nacheinander die
Dialoge der markierten Verbindungen aufgeblendet.

Eigenschaften der Verbindung ändern


Wenn Sie eine bereits projektierte Verbindung ändern wollen, um z. B. einen anderen
Verbindungsweg (Schnittstelle) einzustellen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Markieren Sie die zu ändernde Verbindung
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften.
Im nachfolgenden Dialog können Sie die bearbeitbaren Eigenschaften der Verbindung ändern.
Nur Lokale ID ändern: Die Lokale ID können Sie ab STEP 7 V5.1, Servicepack 1 direkt in den
Spalte "Lokale ID" der Verbindungstabelle ändern.

Zur Partnerstation gehen


Wenn Sie in der Verbindungstabelle editieren, können Sie ab STEP 7 V5.2 auf einfache Weise zur
Verbindungstabelle eines Verbindungspartners gehen:
1. Markieren Sie eine Verbindung in der Verbindungstabelle.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Gehe zur Partnerverbindung.
Diese Funktion ist auch bei projektübergreifenden Verbindungen im Multiprojekt möglich. Das
Projekt, in dem sich der Verbindungspartner befindet, muss geöffnet sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 369
Verbindungen projektieren
11.9 Inkonsistente Verbindungen

11.9 Inkonsistente Verbindungen


Bei einer inkonsistenten Verbindung ist die Struktur der Verbindungsdaten zerstört oder die
Verbindung würde im Kontext mit dem Projekt nicht funktionsfähig sein.
Inkonsistente Verbindungen können nicht übersetzt und geladen werden - der Betrieb mit einer
solchen Verbindung ist nicht möglich.
In der Verbindungstabelle sind inkonsistente Verbindungen durch die Farbe Rot und die kursiven
Schrift zu erkennen.

Mögliche Ursachen für inkonsistente Verbindungen


• Löschen oder Änderungen der Hardwarekonfiguration
• Fehlende Vernetzungen von Schnittstellen im Projekt, die für eine Verbindung notwendig sind
• Überschreitung von Verbindungsressourcen
• Fehler bei der Datensicherung durch unzureichenden Speicher
• Verbindungen zu einem unspezifizierten Verbindungspartner ohne Angabe der Partneradresse
• Verbindungen zu einem "Partner in unbekanntem Projekt", wobei die Verbindungen noch nicht
zusammengeführt wurden
Informationen über den die Ursachen von inkonsistenten Verbindungen werden gesammelt im
Fenster "Ausgaben zur Konsistenzprüfung" aufgelistet (nach durchgeführter Konsistenzprüfung,
Menübefehl Netz > Konsistenz prüfen bzw. Netz > Konsistenz projektübergreifend prüfen).
Detailinformationen über die Ursache der Inkonsistenz ist durch die Bearbeitung der
Verbindungseigenschaften zu ermitteln (Verbindung markieren und Menübefehl Bearbeiten >
Objekteigenschaften wählen).

Abhilfen
Bei vielen Ursachen reicht das Bearbeiten der Verbindungseigenschaften aus, um die Konsistenz
wieder herzustellen, d. h. die Verbindungsdaten zu korrigieren. Die Korrektur einer inkonsistenten
Verbindung kann durch Übernahme der neuen Eigenschaften vorgenommen werden.
Wenn die Verbindung durch Öffnen der Verbindungseigenschaften, ändern bzw. rückgängig
machen in der Projektierung nicht reparierbar ist, kann ein Löschen und Neuanlegen der
Verbindung notwendig sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


370 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.10 Verbindungsstatus anzeigen

11.10 Verbindungsstatus anzeigen

Verbindungsstatus
Um eine Anlage in Betrieb zu nehmen oder um Fehler zu diagnostizieren, können Sie den Status
der Kommunikationsverbindungen für eine Baugruppe in der Verbindungstabelle anzeigen lassen.
Möglicher Status einer Verbindung:
• Aufgebaut
• Nicht aufgebaut
• Wird gerade aufgebaut
• Nicht verfügbar

Hinweis
Die Spalte "Verbindungsstatus" ist gelb hinterlegt, wenn die Verbindung nur online zur Verfügung
steht, d. h. offline im Projekt nicht vorhanden ist. Ursache kann sein, dass diese Verbindung in die
Baugruppe geladen wurde, ohne sie vorher im Projekt gespeichert zu haben.

Voraussetzungen
• Die Anzeige des Verbindungsstatus ist nur für den lokalen Endpunkt einer Verbindung möglich,
also z. B. für eine in der Netzsicht markierte CPU.
• Die Baugruppe muss den Verbindungsstatus unterstützen.
(möglich ab 10/99; dieses Leistungsmerkmal ist in der Operationsliste zur CPU dokumentiert -
die CPU muss die SZL-ID 0x36 "Verbindungsspezifische Diagnose" unterstützen).
• Es besteht eine Online-Verbindung zum Verbindungsendpunkt.
• Falls es sich um Verbindungen handelt, die mit einem Optionspaket projektiert wurden, ist zur
Statusanzeige ebenfalls das Optionspaket erforderlich.
• Es existiert ein Projekt auf dem PG für die Netzkonfiguration oder Sie haben die Station in das
PG geladen (Menübefehl Zielsystem > Laden in PG).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 371
Verbindungen projektieren
11.10 Verbindungsstatus anzeigen

Vorgehensweise
1. Markieren Sie die Baugruppe, deren Verbindungsstatus angezeigt werden soll.
2. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Verbindungsstatus aktivieren.
Das Fenster wird zum ONLINE - Fenster und der Verbindungstabelle wird die Spalte
"Verbindungsstatus" vorangestellt.
Zur jeder Verbindung wird in dieser Spalte die Statusinformation angezeigt.
Der Text des ausgeführten Menübefehls ändert sich in "Verbindungsstatus deaktivieren". Mit
diesem Menübefehl kehren Sie zur (Offline-) Verbindungstabelle zurück, um Verbindungen zu
projektieren.
3. Um detaillierte Angaben zum aktuellen Verbindungsstatus zu erhalten, doppelklicken Sie auf
die entsprechende Zeile in der Verbindungstabelle oder wählen Sie den Menübefehl
Bearbeiten > Objekteigenschaften (alternativ: rechte Maustaste klicken und im Kontextmenü
"Objekteigenschaften" oder "Statusinformationen" wählen).
Es wird das Register "Statusinformationen" aufgeblendet mit zusätzlichen Informationen zum
Verbindungszustand.

Beenden des Verbindungsstatus


Mit dem Menübefehl Zielsystem > Verbindungsstatus deaktivieren beenden Sie die Funktion
und kehren zur (Offline-) Verbindungstabelle zurück.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


372 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.11 Zugreifen auf Verbindungs-IDs beim Programmieren

11.11 Zugreifen auf Verbindungs-IDs beim Programmieren


Sie haben die Möglichkeit, beim Programmieren (z. B. im AWL-Editor) dialoggeführt
• auf bereits projektierte Verbindungen zuzugreifen
• neue Verbindungen anzulegen
• den Verbindungspartner zu ändern.
Um den Dialog aufzurufen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Programmieren Sie den Bausteinaufruf (z. B. SFB 12, BSEND).
2. Positionieren Sie den Mauszeiger auf einen Bausteinparameter (z. B. "ID").
3. Drücken Sie die rechte Maustaste und wählen das PopUp-Menü "Verbindungen".
Es erscheint ein Dialog mit allen in diesem Kontext gültigen Verbindungen (abhängig von
zugehörigen Stationen, bereits projektierten Verbindungen).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 373
Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.1 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

Wahl des Verbindungstyps bei Verbindungspartnern im selben Projekt


Der Verbindungstyp ist abhängig vom Subnetz und dem Übertragungsprotokoll, über das die
Verbindung aufgebaut wird und von der Automatisierungsfamilie, der die Verbindungspartner
angehören.
Welche Bausteine (SFCs, FBs, FCs) Sie einsetzen können, hängt ab vom Verbindungstyp.
Die folgende Tabelle soll Ihnen die Wahl des Verbindungstyps für Ihre zu erstellende Verbindung
erleichtern.

Verbindungstyp Subnetztyp Verbindung zwischen SIMATIC SFB/FB/FC


...
S7-Verbindung MPI, S7 - S7, S7 - PG/PC, SFBs USEND,
PROFIBUS, S7 - PG/PC mit WinCC URCV, BSEND,
Industrial Ethernet S7 - Partner in anderem Projekt BRCV, GET, PUT,
(S7, PG/PC mit WinCC) START, STOP,
RESUME,
STATUS,
USTATUS
S7-Verbindung, PROFIBUS, S7(H) - S7(H), S7(H)- PC-Station SFBs USEND,
hochverfügbar Industrial Ethernet (H) URCV, BSEND,
BRCV, START,
STOP, RESUME,
STATUS,
USTATUS
Punkt-zu-Punkt- Punkt-zu-Punkt S7 - S7, S7 - S5, SFBs BSEND,
Verbindung (Rechnerprotokoll S7 - Fremdgerät BRCV, GET, PUT,
RK 512/3964(R)) S7 - Partner in anderem Projekt STATUS, PRINT
(S7, Fremdgerät)
FMS-Verbindung PROFIBUS S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 FBs READ,
(FMS-Protokoll) - Fremdgerät, S7 - Broadcast an WRITE,
alle Teilnehmer IDENTIFY,
S7 - Partner in anderem Projekt OSTATUS,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät) REPORT
FDL-Verbindung PROFIBUS S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 FCs AG_SEND,
(FDL-Protokoll) - Fremdgerät AG_RECV,
S7 - Partner in anderem Projekt AG_LSEND,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät) AG_LRECV
ISO- Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 FCs AG_SEND,
Transportverbindung (ISO-Transport- - Fremdgerät, S7 - unspezifiziert AG_RECV,
protokoll) S7 - Partner in anderem Projekt AG_LSEND,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät, AG_LRECV
unspezifiziert) AG_LOCK
AG_UNLOCK
SSEND***,
SRECV***

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


374 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

Verbindungstyp Subnetztyp Verbindung zwischen SIMATIC SFB/FB/FC


...
ISO-on-TCP- Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, FCs AG_SEND,
Verbindung (TCP/IP-Protokoll) S7 - PC/PG, AG_RECV,
S7 - Fremdgerät, AG_LSEND,
S7 - unspezifiziert AG_LRECV,
S7 - Partner in anderem Projekt AG_LOCK,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät, AG_UNLOCK,
unspezifiziert) SSEND***,
SRECV***
TCP-Verbindung Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, FCs AG_SEND*,
(TCP/IP-Protokoll) S7 - PC/PG, AG_RECV*,
S7 - Fremdgerät, AG_LSEND**,
S7 - unspezifiziert AG_LRECV**,
S7 - Partner in anderem Projekt AG_LOCK,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät, AG_UNLOCK,
unspezifiziert)
SSEND***,
SRECV***
UDP-Verbindung Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 FCs AG_SEND,
(TCP/IP-Protokoll) - Fremdgerät, S7 - unspezifiziert AG_RECV,
S7 - Partner in anderem Projekt AG_LSEND,
(S7, S5, PG/PC, Fremdgerät, AG_LRECV,
unspezifiziert) SSEND***,
SRECV***
E-Mail-Verbindung Industrial Ethernet S7 - unspezifiziert (S7 - Mail- FCs AG_SEND,
(TCP/IP-Protokoll) Server) AG_LSEND
* Die FCs AG_SEND und AG_RECV sind hier nur für S7-300 einsetzbar (abhängig vom Ausgabestand des CPs, siehe
Dokumentation zum CP)

** Die FCs AG_LSEND und AG_LRECV sind hier generell für S7-400 einsetzbar, außerdem für S7-300 (abhängig vom
Ausgabestand des CPs, siehe Dokumentation zum CP)

*** Die FCs SSEND und SRECV sind für S7-400 ab SW-Stand V5.1 und CP 443-1EX20/GX20 einsetzbar.

Besonderheit: Verbindung zu Broadcast und Multicast-Teilnehmern


Für spezielle Verbindungstypen gibt es die Möglichkeit, nicht nur einen Verbindungspartner
auszuwählen, sondern mehrere (Broadcast- und Multicast-Teilnehmer). Diese Möglichkeiten sind
beschrieben in den Handbüchern zu SIMATIC NET (NCM S7). Die Verbindungspartner "Zu allen
Broadcast-..." bzw. "... Multicast-Teilnehmern" werden aber im Dialogfeld zum Eingeben einer
neuen Verbindung angeboten.
• Sie können eine Verbindung zu "allen Broadcast-Teilnehmern" (gleichzeitiges Senden zu allen
Broadcast-Empfängern) einrichten für die Verbindungstypen FDL- und UDP-Verbindung.
• Sie können eine Verbindung zu "allen Multicast-Teilnehmern" (gleichzeitiges Senden zu
mehreren Teilnehmern) einrichten für die Verbindungstypen FDL- und UDP-Verbindung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 375
Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.2 Regeln für das Erstellen von Verbindungen

Wahl des Verbindungswegs bei mehreren Subnetzen im Projekt


Wenn Stationen mit mehreren Subnetzen verbunden sind, dann wählt STEP 7 einen
Verbindungsweg über ein Subnetz aus. Dieser Verbindungsweg wurde von STEP 7 als effizienter
befunden als ein anderer. Die Reihenfolge, nach der STEP 7 vorgeht, ist: Industrial Ethernet vor
Industrial Ethernet/TCP-IP vor MPI vor PROFIBUS.
Beispiel: Zwei Stationen sind miteinander vernetzt über MPI und Industrial Ethernet. STEP 7 wählt
den Weg über Industrial Ethernet.
Beachten Sie, dass der von STEP 7 festgelegte Weg auch bei einer Störung des Subnetzes
erhalten bleibt. Ein alternativer Weg über ein anderes Subnetz wird von STEP 7 nicht gewählt
(Ausnahme: hochverfügbare S7-Verbindungen).
Bei einer S7-Verbindung kann der von STEP 7 automatisch eingestellte Verbindungsweg vom
Anwender im Eigenschaftsdialog der Verbindung geändert werden, z. B. von MPI auf PROFIBUS.

Anzahl der möglichen Verbindungen


Die Anzahl der möglichen Verbindungen, die in die Verbindungstabelle eingetragen werden
können, ist abhängig von der Ressource der angewählten Baugruppe und wird von STEP 7
überwacht.
Informationen zu den Verbindungsressourcen einer Baugruppe erhalten Sie über den Dialog
"Baugruppenzustand", Register "Kommunikation".

11.12.2.1 Verbindungen projektieren für Baugruppen einer SIMATIC Station


Im Folgenden wird gezeigt, wie Sie für einen Verbindungsendpunkt (z. B. für eine CPU) in der
Netzansicht Verbindungen anlegen.

Besonderheit
STEP 7 vergibt automatisch für beide Endpunkte der Verbindung je eine lokale ID
• wenn beide Kommunikationspartner S7-400-Stationen sind oder
• wenn ein Kommunikationspartner eine S7-400-, der andere eine SIMATIC PC-Station ist
Sie projektieren in diesem Fall nur die Verbindung in der Verbindungstabelle eines Partners; der
andere Kommunikationspartner hat dann automatisch den dazu passenden Eintrag in seiner
Verbindungstabelle.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


376 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.2.2 Eingeben einer neuen Verbindung


Eine Verbindung definiert die Kommunikationsbeziehung zwischen zwei Teilnehmern. In ihr sind
festgelegt:
• die beiden Kommunikationsteilnehmer.
• der Typ der Verbindung (z. B. S7-, Punkt-zu-Punkt-, FMS-, ISO-on-TCP-, FDL-Verbindung
oder ISO-Transportverbindung).
• spezielle Eigenschaften, die vom Typ der Verbindung abhängen (z. B. ob eine Verbindung
permanent aufgebaut bleibt oder ob sie im Anwenderprogramm dynamisch auf- und abgebaut
wird).

Voraussetzung
Sie befinden sich in der Netzansicht (NetPro).

Vorgehensweise
1. Markieren Sie in der Netzansicht die Baugruppe, für die eine Verbindung angelegt werden soll.
Ergebnis: Die Verbindungstabelle der markierten Baugruppe wird im unteren Teil der
Netzansicht dargestellt.
2. Doppelklicken Sie auf eine leere Zeile der Verbindungstabelle oder markieren Sie eine Zeile
und wählen den Menübefehl Einfügen > Verbindung.
3. Wählen Sie im Dialogfeld "Neue Verbindung" den gewünschten Verbindungspartner. Hilfe zur
Auswahl des Verbindungspartners finden Sie in der Online-Hilfe zu diesem Dialogfeld.
4. Legen Sie den Typ der Verbindung fest.
5. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Eigenschaftsdialog aufblenden", wenn Sie nach "OK" oder
"Hinzufügen" die Eigenschaften der Verbindung anschauen oder ändern wollen:
Der Inhalt des Dialogfeldes "Eigenschaften..." ist abhängig von der gewählten Verbindung;
Hilfe zum Ausfüllen finden Sie in der Online-Hilfe zu diesem Dialogfeld.
Ergebnis: STEP 7 trägt die Verbindung in die Verbindungstabelle des lokalen (d. h. des
markierten) Teilnehmers ein und vergibt für diese Verbindung die Lokale ID und ggf. die
Partner-ID, die Sie bei der Programmierung der Kommunikations-Funktionsbausteine
benötigen (Wert für den Bausteinparameter "ID").

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 377
Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.2.3 Verbindungspartner ändern


Für eine bereits projektierte Verbindung können Sie den Verbindungspartner ändern. Die Lokale ID
und der Verbindungstyp werden beibehalten.

Voraussetzung
Sie befinden sich in der Netzansicht (NetPro).

Vorgehensweise
1. Markieren Sie in der Netzansicht die Baugruppe, für die eine Verbindung geändert werden soll.
2. Markieren Sie in der Verbindungstabelle die Zeile, in der sich die Verbindung befindet, die Sie
ändern wollen.
3. Doppelklicken Sie auf den markierten Bereich der Tabellenspalte "Partner" oder wählen Sie
den Menübefehl Bearbeiten > Verbindungspartner....
Ergebnis: Es öffnet sich der Dialog "Verbindung ändern".
4. Markieren Sie im Feld "Verbindungspartner" den Endpunkt (z. B. eine Baugruppe im aktuellen
Projekt oder in einem anderen Projekt des Multiprojekts), zu der die Verbindung jetzt führen
soll.
Wenn Sie als neuen Verbindungspartner einen Partner "in unbekanntem Projekt" gewählt
haben, werden Sie anschließend aufgefordert, einen Verbindungsnamen (Referenz) für diese
Verbindung einzugeben.
5. Bestätigen Sie Ihre Eingaben durch Klicken auf die Schaltfläche "OK".

Hinweise
Beachten Sie, dass bei Änderung des Verbindungspartners die parametrierten Eigenschaften der
Verbindung auf die Voreinstellung zurückgesetzt werden. Benutzen Sie den Menübefehl
Bearbeiten > Objekteigenschaften, wenn Sie die "Eigenschaften" der Verbindung ändern wollen.
Für S7-Verbindungen gilt folgendes: Einen Verbindungspartner "unspezifiziert" können Sie ab
STEP 7 V5 ändern (z. B. in eine SIMATIC 300/400-Station). Ebenso können Sie den Partner
SIMATIC-Station ändern in "unspezifiziert".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


378 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.2.4 Reservieren einer Verbindung


Wenn Sie die Kommunikationsressource eines Teilnehmers für eine spätere Erweiterung Ihres
Projekts reservieren oder noch keinen Verbindungspartner angeben wollen, dann tragen Sie als
Verbindungspartner "unspezifiziert" ein. Das Reservieren von Verbindungen ist zur Zeit nicht bei
allen Verbindungstypen möglich.

Voraussetzung
Sie befinden sich in der Netzansicht (NetPro). Der Eigenschaftsdialog für die Verbindung ist
aufgeblendet.

Vorgehensweise
1. Wählen Sie im Feld "Station" die Kennung "unspezifiziert".
Ergebnis: Der Inhalt des Feldes "Baugruppe" wird deaktiviert.
2. Wählen Sie im Feld "Typ" den Verbindungstyp.
3. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Eigenschaftsdialog aufblenden", wenn Sie nach "OK" oder
"Hinzufügen" die Eigenschaften der Verbindung anschauen oder ändern wollen.
4. Bestätigen Sie Ihre Eingaben durch Klicken auf die Schaltfläche "OK".
Ergebnis: STEP 7 trägt die Verbindung in die Verbindungstabelle des lokalen Teilnehmers ein
und vergibt für diese Verbindung die Lokale ID, die Sie bei der Programmierung der
Kommunikationsbausteine benötigen.

Hinweis
Beachten Sie, dass Sie für jede Verbindung noch spezielle Eigenschaften parametrieren können.
Benutzen Sie hierzu den Menübefehl Bearbeiten > Objekteigenschaften....

11.12.2.5 Löschen einer oder mehrerer Verbindungen

Voraussetzung:
Sie befinden sich in der Netzansicht (NetPro).

Vorgehensweise
1. Markieren Sie die Verbindungen, die Sie löschen wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Löschen.
Wenn für die Verbindung Lokale ID und Partner-ID in die Verbindungstabelle eingetragen
waren, dann löscht STEP 7 auch die Verbindung in der Tabelle des Verbindungspartners.
3. Laden Sie die Verbindungstabelle mit den gelöschten Verbindungen in die betreffende
programmierbare Baugruppe. (Um alle Verbindungen der programmierbaren Baugruppe zu
löschen, müssen Sie eine leere Verbindungstabelle laden.)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 379
Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.2.6 Kopieren von Verbindungen

Einführung
Verbindungen werden nicht einzeln kopiert, sondern immer im Kontext mit dem Projekt bzw. mit
der Station.
Sie können kopieren:
• gesamte Projekte
• eine oder mehrere Stationen innerhalb eines Projekts oder über Projektgrenzen hinweg

Voraussetzung
Der SIMATIC Manager ist geöffnet.

Projekt kopieren
Wenn Sie ein Projekt kopieren, dann werden sämtliche projektierten Verbindungen mitkopiert. Es
sind keinerlei Einstellungen für die kopierten Verbindungen notwendig, da die Verbindungen
konsistent bleiben.

Station kopieren
Wenn Sie eine oder mehrere Stationen innerhalb oder über Projektgrenzen hinweg kopieren, dann
müssen Sie dem lokalen Teilnehmer eventuell die Verbindungspartner neu zuordnen (Ändern einer
Verbindung).
Wenn zu einer Verbindung kein Verbindungspartner vorhanden ist, dann erkennen Sie es in der
Verbindungstabelle daran, dass die Zeile des Verbindungspartners fett dargestellt ist.
Verbindungen zwischen Stationen, die über Projektgrenzen hinweg kopiert werden, bleiben
erhalten und konsistent, wenn die relevanten Subnetze zwischen diesen Stationen mitkopiert
werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


380 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.3 Verbindungen projektieren für eine SIMATIC PC-Station


Für SIMATIC PC-Stationen können Sie Verbindungen projektieren. Je nachdem, welche
Schnittstellen in Ihrem PC zur Verfügung stehen (CPs), können Sie entsprechende
Verbindungstypen projektieren.
Wenn Sie andere Verbindungstypen als S7-Verbindungen (z. B. hochverfügbare S7-Verbindungen)
erstellen oder ändern wollen, müssen Sie das entsprechende Optionspaket installiert haben.

Voraussetzungen
Sie haben eine SIMATIC PC-Station konfiguriert mit allen Kommunikationsendpunkten
(Applikationen, OPC-Server, Software PLCs bzw. Slot PLCs) und PC-Kommunikationskarten. Sie
haben außerdem alle Stationen konfiguriert, die Kommunikationsendpunkte der Verbindungen sein
sollen.
Für die Konfiguration von Verbindungen müssen Sie abhängig von der verwendeten Komponente
folgendes beachten:
• WinLC (V3.0): Diese Version unterstützt keine projektierten Verbindungen.
• Slot PLCs (CPU 41x-2 PCI): Verbindungen können für diese CPUs nur über genau einen der
konfigurierten CPs projektiert werden.
• Applikationen und OPC-Server: Bitte beachten Sie dazu die Dokumentation zu den
verwendeten Applikationen bzw. Programmierschnittstellen.

Vorgehensweise
1. Markieren Sie in der Netzansicht den Kommunikationsendpunkt in der SIMATIC PC-Station, so
dass die Verbindungstabelle sichtbar ist.
2. Doppelklicken Sie auf eine leere Zeile der Verbindungstabelle oder markieren Sie eine Zeile
und wählen den Menübefehl Einfügen > Verbindung.
3. Wählen Sie im Dialogfeld "Neue Verbindung" den gewünschten Verbindungspartner. Hilfe zur
Auswahl des Verbindungspartners finden Sie in der Online-Hilfe zu diesem Dialogfeld.
4. Legen Sie den Typ der Verbindung fest.
Besondere Eigenschaft der Verbindung: Statt wie bei S7-Stationen vergibt STEP 7 keinen
nummerischen Wert für die Lokale ID (Identifikation der Verbindung), sondern einen Namen.
Den Namen können Sie über die Objekteigenschaften der Verbindung ändern.
Außerdem ist eine neu angelegte Verbindung immer zweiseitig, d. h. STEP 7 trägt automatisch
eine Verbindung zur lokalen Station in die Verbindungstabelle des Partners ein.
5. Wählen Sie den Menübefehl Netz > Speichern und übersetzen.
Beim Übersetzen wird für die PC-Station eine Konfigurationsdatei ("XDB-Datei") erzeugt, die
den Namen der PC-Station, Verbindungsbeschreibungen und Parametrier- und Subnetz-
Informationen für die PC-Kommunikationskarten enthält.
Den Ablagepfad für die Konfigurationsdatei geben Sie im Register "Konfiguration" ein
(Objekteigenschaften der SIMATIC PC-Station).
6. Wenn die PC-Stationen mit dem Komponenten-Konfigurator konfiguriert sind, können Sie die
PC-Station laden (siehe Laden einer PC-Station).
Andernfalls fahren Sie mit Schritt 7 fort.
7. Kopieren Sie die Konfigurationsdatei auf die PC-Station (Zielsystem).
Der Ort der Konfigurationsdatei ist auf der PC-Station über das Programm "PG-PC-
Schnittstelle einstellen" einzustellen (Register "STEP 7 Projektierung").
Weitere Informationen zur Installation auf dem PG/PC finden Sie in der Beschreibung
"SIMATIC NET, S7-Programmierschnittstelle" und in der Online-Hilfe zum Register "STEP 7
Projektierung".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 381
Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.3.1 Projektieren von S7-Verbindungen für eine SIMATIC PC-Station über Router
Für OPC-Server (Bestandteil der SIMATIC NET DVD ab Version 6.1) können Sie S7-Verbindungen
von einer SIMATIC PC-Station/SIMATIC HMI-Station zu einer S7-Station projektieren, die an
einem anderen Subnetz angeschlossen ist.

Voraussetzungen
Die beiden Subnetze müssen über einen Router wie z. B. IE/PB-Link verbunden sein. Als Router
kann auch eine S7-Station oder eine SIMATIC PC-Station dienen, die über CPs bzw. CPU mit
beiden Subnetzen verbunden ist.
Der Endpunkt in der SIMATIC PC-Station/HMI-Station (zurzeit nur OPC-Server) muss Subnetz-
übergreifende Verbindungen unterstützen.
Der Verbindungspartner muss sich im selben Projekt befinden.

Nur einseitige S7-Verbindungen projektierbar


Bei Subnetz-übergreifende S7-Verbindungen kann die S7-Station nur als Kommunikationsserver
einseitig projektierter S7-Verbindungen betrieben werden.
Projektieren Sie in diesem Fall für eine SIMATIC PC-Station/HMI-Station in NetPro eine einseitige
S7-Verbindung zu der S7-Station am anderen Subnetz. Im Anwenderprogramm der SIMATIC PC-
Station können Sie dann mit den Funktionen PUT (schreibend) und GET (lesend) auf die Daten der
S7-Station zugreifen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


382 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.4 PG/PC als Verbindungspartner

Wenn Sie Verbindungen für einen Endpunkt auf einem PG/PC projektieren wollen, haben Sie
verschiedene Möglichkeiten. Wählen Sie in der Netzansicht entweder das Objekt PG/PC oder das
Objekt SIMATIC PC-Station:
• "SIMATIC PC-Station" für Applikationen, die für die Kommunikation zu einer SIMATIC S7-
Station Konfigurationsdateien (*.XDB-Dateien) verwenden, z. B.
- für hochverfügbare Verbindungen mit dem Optionspaket S7-REDCONNECT
(ausfallsichere S7-Kommunikation) oder
- für SAPI-S7-Schnittstelle
- für OPC-Server
Bitte prüfen Sie anhand der Produktinfo des SIMATIC NET-Produkts, ob eine Projektierung
über eine Konfigurationsdatei möglich ist.
• "PG/PC" für Applikationen, die für die Kommunikation zu einer SIMATIC S7-Station LDB-
Dateien verwenden (SAPI-S7 Schnittstelle)

11.12.4.1 S7-Verbindung zu einem PG/PC


Eine S7-Verbindung von einer S7-Station zu einem PG/PC ist nur möglich, wenn das PG/PC eine
SAPI-S7-Programmierschnittstelle hat (C-Programmierschnittstelle für Zugriff auf SIMATIC S7-
Komponenten) oder wenn es über einen OPC-Server verfügt.
Informationen zum Ausfüllen des Dialogfelds erhalten Sie in der Online-Hilfe zu diesem Dialog.

... über Verbindungspartner "PG/PC"


Eine Möglichkeit der Verbindungsprojektierung besteht in der Erzeugung einer LDB (Lokale
Datenbasis):
1. Projektieren Sie das PG/PC in der Netzansicht.
2. Projektieren Sie die Station, von der eine Verbindung zum PG/PC gehen soll.
3. Wählen Sie beim Anlegen der S7-Verbindung als Verbindungspartner "PG/PC".
4. Bearbeiten Sie das Dialogfeld "Adressendetails" (erreichbar über Eigenschaften der
Verbindung). In diesem Dialogfeld müssen Sie den Verbindungsnamen der Verbindung und
den VFD-Namen des PGs/PCs eintragen.
In der Online-Hilfe zu diesem Dialog finden Sie weitere Informationen.
5. Doppelklicken Sie anschließend auf projektierte PG/PC und erzeugen Sie die Lokale
Datenbasis (LDB).
6. Übertagen Sie die Datenbasis in das PG/PC.
7. Laden Sie die Verbindung(en) in die Station.

... über Verbindungspartner "SIMATIC PC-Station"


Für das PG/PC legen Sie in der Netzansicht eine SIMATIC PC-Station an. Die "Applikation" bildet
bei diesem Stationstyp den Endpunkt einer Verbindung.

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Verbindungen projektieren
11.12 Verbindungen projektieren zu Partnern im selben Projekt

11.12.4.2 S7-Verbindung zu einem PG/PC mit WinCC

... über Verbindungspartner "unspezifiziert"


Sie können S7-Verbindungen zu PGs/PCs mit WinCC innerhalb eines Projekts oder über
Projektgrenzen hinweg anlegen. Beim Erstellen der S7-Verbindung müssen Sie als
Verbindungspartner "unspezifiziert" anwählen. Spezielle Adressierungsinformationen für WinCC
geben Sie im Dialogfeld "Adressendetails" ein.

... über SIMATIC PC-Station


Für das PG/PC legen Sie in der Netzansicht eine SIMATIC PC-Station an. WinCC bildet bei
diesem Stationstyp den Endpunkt einer Verbindung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


384 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

Wahl des Verbindungstyps bei Verbindungspartnern in anderen Projekten


Wenn Sie ein Multiprojekt eingerichtet haben, dann können Sie projektübergreifende Verbindungen
projektieren.
Der Verbindungstyp ist abhängig vom Subnetz und dem Übertragungsprotokoll, über das die
Verbindung aufgebaut wird und von der Automatisierungsfamilie, der die Verbindungspartner
angehören.
Welche Bausteine (SFCs, FBs, FCs) Sie einsetzen können, hängt ab vom Verbindungstyp.
Die folgende Tabelle soll Ihnen die Wahl des Verbindungstyps für Ihre zu erstellende Verbindung
erleichtern.

Verbindungstyp Subnetztyp Verbindung zwischen SIMATIC ... SFB/FB/FC


S7-Verbindung MPI, S7 - S7, S7 - PG/PC, SFBs USEND,
PROFIBUS, S7 - PG/PC mit WinCC URCV, BSEND,
Industrial Ethernet BRCV, GET, PUT,
START, STOP,
RESUME,
STATUS,
USTATUS
S7-Verbindung, PROFIBUS, S7(H) - S7(H), S7(H)- PC-Station (H) SFBs USEND,
hochverfügbar Industrial Ethernet URCV, BSEND,
BRCV, START,
STOP, RESUME,
STATUS,
USTATUS
FDL-Verbindung PROFIBUS S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 - FBs READ,
Fremdgerät, S7 - Broadcast an alle WRITE,
Teilnehmer IDENTIFY,
OSTATUS,
REPORT
ISO- Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 – FCs AG_SEND,
Transportverbindung (ISO-Transport- Fremdgerät, S7 – unspezifiziert AG_RECV,
protokoll) AG_LSEND,
AG_LRECV
ISO-on-TCP- Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, FCs AG_SEND,
Verbindung (TCP/IP-Protokoll) S7 - PC/PG, AG_RECV,
S7 – Fremdgerät, AG_LSEND,
S7 – unspezifiziert AG_LRECV
S7 - Partner in anderem Projekt (S7, AG_LOCK
S5, PG/PC, Fremdgerät, AG_UNLOCK
unspezifiziert)
TCP-Verbindung Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, FCs AG_SEND*,
(TCP/IP-Protokoll) S7 - PC/PG, AG_RECV*,
S7 - Fremdgerät, AG_LSEND**,
S7 - unspezifiziert AG_LRECV**
AG_LOCK
AG_UNLOCK

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 385
Verbindungen projektieren
11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

Verbindungstyp Subnetztyp Verbindung zwischen SIMATIC ... SFB/FB/FC


UDP-Verbindung Industrial Ethernet S7 - S7, S7 - S5, S7 - PC/PG, S7 – FCs AG_SEND,
(TCP/IP-Protokoll) Fremdgerät, S7 – unspezifiziert AG_RECV,
AG_LSEND,
AG_LRECV

* Die FCs AG_SEND und AG_RECV sind hier nur für S7-300 einsetzbar (abhängig vom Ausgabestand des CPs, siehe
Dokumentation zum CP)

** Die FCs AG_LSEND und AG_LRECV sind hier generell für S7-400 einsetzbar, außerdem für S7-300 (abhängig vom
Ausgabestand des CPs, siehe Dokumentation zum CP)

Besonderheit: Verbindung zu Broadcast und Multicast-Teilnehmern


Für spezielle Verbindungstypen gibt es die Möglichkeit, nicht nur einen Verbindungspartner
auszuwählen, sondern mehrere (Broadcast- und Multicast-Teilnehmer). Diese Möglichkeiten sind
beschrieben in den Handbüchern zu SIMATIC NET (NCM S7). Die Verbindungspartner "Zu allen
Broadcast-..." bzw. "... Multicast-Teilnehmern" werden aber im Dialogfeld zum Eingeben einer
neuen Verbindung angeboten.
• Sie können eine Verbindung zu "allen Broadcast-Teilnehmern" (gleichzeitiges Senden zu allen
Broadcast-Empfängern) einrichten für die Verbindungstypen FDL- und UDP-Verbindung.
• Sie können eine Verbindung zu "allen Multicast-Teilnehmern" (gleichzeitiges Senden zu
mehreren Teilnehmern) einrichten für die Verbindungstypen FDL- und UDP-Verbindung.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


386 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

11.13.1 Grundsätzliche Vorgehensweise beim Projektieren von Verbindungen


zwischen Projekten

Verbindungen projektieren mit Multiprojekt


Projektübergreifende Verbindungen können Sie ab STEP 7 V5.2 bequem mit Hilfe des
Multiprojekts anlegen (siehe dazu auch den Abschnitt Wissenswertes zum Multiprojekt).

Mögliche Verbindungspartner im anderen Projekt (ohne Multiprojekt)


Für das Einrichten von Verbindungen zu Verbindungspartnern in anderen STEP 7-Projekten (ohne
Multiprojekt) gibt es 2 Möglichkeiten:
• Verbindung einrichten zu einer "Anderen Station", einem "PG/PC" oder einer Station
"SIMATIC S5"
• Verbindung einrichten zu einem unspezifizierten Verbindungspartner

Hinweis:
Verbindungen zu "Anderen Stationen", Stationen "SIMATIC S5", "PG/PC" und
Verbindungspartnern "unspezifiziert" sind auch innerhalb eines STEP 7-Projekts möglich. Zu
welchen dieser Verbindungspartner Verbindungen einrichtbar sind, ist u. a. abhängig vom
Verbindungstyp.

Unterschiede zwischen den beiden Möglichkeiten


• Eine "Andere Station", ein "PG/PC" oder eine "SIMATIC S5-Station" müssen Sie als Subnetz-
Teilnehmer im aktuellen STEP 7-Projekt projektieren. Einschränkung: Zu "Anderen Stationen"
und SIMATIC S5-Stationen können Sie keine S7-Verbindungen projektieren. Alle anderen
Verbindungstypen sind möglich.
• Für einen unspezifizierten Partner ist kein Subnetz-Teilnehmer im aktuellen STEP 7-Projekt zu
projektieren. Zu unspezifizierten Verbindungspartnern können Sie S7-Verbindungen, PtP-
Verbindungen, ISO-Transport- und ISO-on-TCP-Verbindungen einrichten.

Besonderheit bei PtP-Verbindungen


Im Unterschied zu den S7-Verbindungen wird für die Projektierung von PtP-Verbindungen zu
einem unspezifizierten Partner keine Vernetzung des lokalen Teilnehmers vorausgesetzt. Die
Kommunikationspartner müssen Sie erst dann in Ihrer realen Anlage vernetzen, bevor Sie die
Verbindung in Betrieb nehmen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 387
Verbindungen projektieren
11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

11.13.2 Erstellen einer neuen Verbindung zu einem unspezifizierten Partner

FMS-, FDL-, ISO-Transport und ISO-on-TCP-Verbindungen


FMS-, FDL-, ISO-Transport und ISO-on-TCP-Verbindungen sind beschrieben in den Handbüchern
zu SIMATIC NET und SIMATIC NCM.

S7-Verbindungen
Unspezifizierte Verbindungspartner können Sie verwenden, um S7-Verbindungen zu einem
Verbindungspartner in einem anderen Projekt zu projektieren.

Voraussetzung
Sie befinden sich in der Ansicht der Verbindungstabelle (NetPro).

Vorgehensweise
Eine S7- oder PtP-Verbindung zu einem Verbindungspartner "unspezifiziert" legen Sie wie folgt an:
1. Markieren Sie eine Baugruppe, von der Sie die Verbindung ziehen wollen (lokaler Teilnehmer).
2. Doppelklicken Sie in eine leere Zeile der Verbindungstabelle oder wählen Sie den Menübefehl
Einfügen > Verbindung.
3. Wählen Sie im Dialogfeld "Neue Verbindung" als Verbindungspartner "unspezifiziert".
4. Legen Sie die Eigenschaften der Verbindung fest:
Bei PtP-Verbindungen: Ändern Sie im Eigenschaftsdialog der PtP-Verbindung den Namen
des Partners von "unspezifiziert" in einen passenden (Name wird auch in die
Verbindungstabelle eingetragen).
Bei S7-Verbindungen: Geben Sie die Adresse der Schnittstelle des Verbindungspartners ein
und klicken Sie im Eigenschaftsdialog auf die Schaltfläche "Adressendetails".
In Abhängigkeit vom Verbindungspartner sind unterschiedliche Einstellungen im Dialogfeld
"Adressendetails" notwendig. Informationen zum Ausfüllen des Dialogfelds erhalten Sie auch in
der Online-Hilfe diese Dialogs.

Hinweis
Die Funktion "Laden in PG" ist für unspezifizierte hochverfügbare S7-Verbindungen nicht möglich.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


388 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Verbindungen projektieren

11.13 Verbindungen projektieren zu Partnern in anderen Projekten

Dialog "Adressendetails" bei S7-Verbindungen zu einem Partner in einem anderen Projekt


In den Dialogen zu den Verbindungseigenschaften (Dialogfeld "Eigenschaften S7-Verbindung" und
"Adressendetails") zu einem unspezifizierten Partner müssen Sie Adresse (der Schnittstelle),
Endpunkt der Verbindung (Rack/Steckplatz) und Verbindungsressourcen der jeweils "anderen
Seite" (d. h. des Verbindungspartners) eingeben bzw. auswählen.
Beispiel: Folgende Konfiguration ist vorausgesetzt:
Die Stationen befinden sich in verschiedenen Projekten. Die CPU als Verbindungsendpunkt
befindet sich bei beiden Projekten im Zentralgerät (Rack 0), Steckplatz 4. Beide Stationen sind
über die PROFIBUS-Schnittstelle eines CP vernetzt.

Die folgende Tabelle zeigt, welche ergänzenden Angaben für die gezeigte Konfiguration
erforderlich sind, um einen Verbindungsaufbau im Betrieb zu ermöglichen.

Angaben in Dialogen zum ... bei Projekt 1 ...bei Projekt 2 Bemerkungen


unspezifizierten Verb.Partner...
Aktiver Verbindungsaufbau Ja Nein Dialog: "Eigenschaften S7-
Verbindung"
Adresse (Schnittstelle) Lokal: 2 Lokal: 3 Dialog: "Eigenschaften S7-
Lokal/Partner Partner: 3 Partner: 2 Verbindung", unter
"Verbindungsweg"; die Adressen
müssen "kreuzweise"
übereinstimmen
Rack/Steckplatz Lokal: 0/4 Lokal: 0/4 Dialog: "Adressendetails"
Partner: 0/4 Partner: 0/4
Verbindungsressource (hex) Lokal: 10 Lokal: 11 Dialog: "Adressendetails";
(Lokal/Partner) Partner: 11 Partner: 10 Verbindungsressourcen dürfen
nicht doppelt vergeben werden
und müssen "kreuzweise"
übereinstimmen.
TSAP (Transport Service Access Wird angezeigt Wird angezeigt Dialog: "Adressendetails";
Point) (nicht (nicht Für stationsinterne Adressierung
veränderbar) veränderbar) der Schnittstelle, über welche die
Verbindung "läuft" (setzt sich aus
den Adressendetails zusammen)

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 389
Verbindungen projektieren
11.14 Speichern von Verbindungen

11.13.3 Erstellen einer Verbindung zu 'Andere Station', 'PG/PC', 'SIMATIC S5'

Voraussetzung
Sie haben die vollständige Netzkonfiguration in beiden Projekten angelegt.
Stationen, die in dem einen Projekt konfiguriert wurden, sind als "Andere Station" im anderen
Projekt eingefügt.
Die Netzansicht (NetPro) ist geöffnet.

Vorgehensweise
Die Vorgehensweise entspricht dem Anlegen von Verbindungen zu einem Partner (PG/PC,
"Andere Station" und SIMATIC S5) innerhalb eines Projekts.

11.14 Speichern von Verbindungen


NetPro speichert Verbindungen (Menübefehl Netz > Speichern) implizit mit allen Netz- und
Stationsdaten, die für eine funktionsfähige Netzkonfiguration relevant sind. Weitere Informationen
finden Sie im Abschnitt "Speichern und Laden der Netzkonfiguration und Konsistenzprüfung".

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


390 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
12 Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.1 Übersicht: Globaldaten-Kommunikation

Einführung
Die Globaldaten-Kommunikation (GD-Kommunikation) ist eine einfache im Betriebssystem der S7-
300/S7-400-CPUs integrierte Kommunikationsmöglichkeit.
Die GD-Kommunikation ermöglicht den zyklischen Datenaustausch zwischen CPUs über die MPI-
Schnittstelle. Der zyklische Datenaustausch findet mit dem normalen Prozessabbild statt.
Die Globaldaten-Kommunikation wird mit STEP 7 konfiguriert; das Übertragen der Globaldaten ist
Systemleistung und wird daher nicht programmiert.
Die folgenden Abschnitte geben Aufschluss darüber, wie Sie anhand der technischen Daten, wie
sie für jede CPU angegeben sind (Anzahl GD-Kreise, Größe und Anzahl GD-Pakete etc.)
abschätzen können, welche Datenmengen zwischen CPUs über das Verfahren "GD-
Kommunikation" ausgetauscht werden können.
Außerdem sind aufgeführt:
• zu beachtende Sende- und Empfangsbedingungen
• Formel zur näherungsweisen Abschätzung der Reaktionszeit

Was sind Globaldaten?


Globaldaten, wie sie beim Verfahren der Globaldaten-Kommunikation (GD-Kommunikation)
genutzt werden, sind folgende Operandenbereiche der CPU:
• Eingänge, Ausgänge (aus dem Prozessabbild!)
• Merker
• Bereiche aus Datenbausteinen
• Zeiten, Zähler (nicht empfehlenswert, da die Werte beim Empfänger längst nicht mehr aktuell
sind; nur als Sende-Operandenbereiche projektierbar!)
Peripheriebereiche (PE und PA) und Lokaldaten können nicht für die Globaldaten-Kommunikation
genutzt werden.

Verfahren der Datenübertragung


Die Globaldaten-Kommunikation funktioniert nach dem Broadcast-Verfahren, d. h. der
Globaldaten-Empfang wird nicht quittiert! Der Sender erhält keine Information darüber, ob ein
Empfänger und welcher Empfänger die gesendeten Globaldaten empfangen hat. Wenn der
Prozess eine gesicherte Datenübertragung erfordert, verwenden Sie einen anderen Dienst wie
z. B. S7-Funktionen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 391
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.1 Übersicht: Globaldaten-Kommunikation

Subnetze für Globaldaten-Kommunikation


GD-Kommunikation ist möglich
• entweder nur über ein MPI-Subnetz (zwischen verschiedenen Stationen)
• oder nur über Rückwandbus (z. B. zwischen S7-CPUs in einem Baugruppenträger bei
Multicomputing)

Wie wird ein Operandenbereich zum Sende-/Empfangsbereich?


Die Operandenbereiche, die an der Globaldaten-Kommunikation beteiligt sind, werden mit STEP 7
in einer Globaldatentabelle (GD-Tabelle) konfiguriert:
• Jede Spalte ist genau einer CPU zugeordnet, d. h. die Spalten repräsentieren die am
Datenaustausch beteiligten CPUs (maximal 15 CPUs).
• Jede Zeile (genauer: jedes editierbare Feld einer Zeile) repräsentiert die Operandenbereiche,
über die genau eine CPU sendet und eine oder mehrere CPUs empfangen.
Nachdem Sie die Tabelle ausgefüllt, übersetzt und in die beteiligten CPUs geladen haben, senden
und empfangen diese CPUs zyklisch über diese Operandenbereiche am Zykluskontrollpunkt (d. h.
zu dem Zeitpunkt, an dem die Prozessabbild-Aktualisierung stattfindet).
Besonderheit: Bei S7-400 können projektierte Globaldaten auch über SFC 60 (GD_SND)
ereignisgesteuert gesendet bzw. über SFC 61 (GD_RCV) empfangen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


392 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen


Wie leistungsfähig eine S7-CPU hinsichtlich der GD-Kommunikation ist, stellen Sie anhand
folgender technischer Daten ("GD-Ressourcen") fest:
• Anzahl der GD-Kreise (an denen die CPU teilnehmen kann)
• max. Anzahl Nettodaten je GD-Paket
• max. Anzahl Empfangs-GD-Pakete je GD-Kreis
• Länge der konsistenten Daten je Paket
Die übrigen dokumentierten GD-Ressourcen sind für alle S7-CPUs identisch und spielen daher für
die Auswahl der CPU keine Rolle.
Die oben genannten technischen Daten geben indirekt Auskunft darüber, wieviel Daten die CPUs,
die über ein MPI-Subnetz oder über Rückwandbus der S7-400 miteinander verbunden sind,
zyklisch austauschen können. Wie Sendedaten zu GD-Pakete "geschnürt" werden und wieviel
GD-Kreise dafür "verbraucht" werden, wird durch die Darstellung in den folgenden Abschnitten
deutlich.

Tipp
Wenn Sie nur wenige Daten (Größenordnung: wenig Bytes) zwischen wenigen CPUs übertragen
wollen: Tragen Sie einfach die Operandenbereiche in die GD-Tabelle ein und übersetzen die
Tabelle.
STEP 7 paketiert die Daten und teilt die Ressourcen automatisch ein. Die insgesamt
"verbrauchten" Ressourcen (GD-Kreise und GD-Pakete) können Sie nach dem Übersetzen in der
ersten Spalte (GD-Kennung) der GD-Tabelle ablesen.
Im Folgenden wird das Prinzip nachvollzogen, nach dem GD-Pakete und GD-Kreise "verbraucht"
werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 393
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

12.2.1 Benötigte Anzahl von GD-Paketen

Ein GD-Paket ist ein Telegramm, das "in einem Rutsch" von genau einer CPU an eine oder
mehrere andere CPUs gesendet wird.
Ein GD-Paket enthält maximal folgende Anzahl Nettodaten (siehe auch techn. Daten der CPUs):
• Max. 22 Bytes bei S7-300
• Max. 54 Bytes bei S7-400

Beispiel 1
Sie wollen den maximalen Sendebereich für eine S7-300-CPU ausschöpfen, um aus einem
Datenbaustein zu senden. Für die Empfangs-CPU soll der Merkerbereich verwendet werden.
Als Sendebereich tragen Sie in die GD-Tabelle für eine S7-300-CPU ein:
• DB8.DBB0:22 (d. h. Bereich von 22 Datenbytes in DB8 ab Datenbyte 0)
Als Empfangsbereich einer anderen CPU (muss immer genauso groß sein wie der Sendebereich)
tragen Sie in die GD-Tabelle ein:
• MW100:11 (d. h. 11 Merkerworte ab MW 100)

Regeln
• Wenn Sie nicht nur aus einem Operandenbereich senden wollen, dann müssen Sie pro
zusätzlich verwendetem Operandenbereich zwei Bytes von der max. Anzahl Nettodaten
abziehen.
• Ein Bitoperand (z. B. M 4.1) "verbraucht" ein Byte Nettodaten im GD-Paket.

Beispiel 2
Sie wollen aus einem Datenbaustein und aus dem Prozessabbild der Ausgänge senden. Das
GD-Paket kann dann nur 20 Bytes groß sein.
Als Sendebereiche tragen Sie in die GD-Tabelle für eine S7-300-CPU ein:
• DB8.DBB0:10 (d. h. Bereich von 10 Datenbytes in DB8 ab Datenbyte 0)
• AW0:10 (d. h. Bereich von 10 Ausgangsworten ab AW0)
Die Empfangsbereiche anderer CPUs tragen Sie analog zum ersten Beispiel ein; die "Datenbreite"
muss identisch zum Sendebereich sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


394 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

12.2.2 Benötigte Anzahl von GD-Kreisen

Was ist ein GD-Kreis?


Alle CPUs, die am Austausch eines gemeinsamen Datenpaketes als Sender oder Empfänger
beteiligt sind, "verbrauchen" einen GD-Kreis.

Beispiel für Umsetzung in GD-Tabelle (nach dem Übersetzen):

GD-Kennung CPU 1 CPU 2 CPU 3


GD 1.1.1 >MW0 EW0 EW0

Legende zur GD-Tabelle:


">" kennzeichnet den Sender

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 395
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

Wann wird ein weiterer GD-Kreis verbraucht? (Fall 1)


Wenn mehr Daten gesendet und empfangen werden sollen, als in ein GD-Paket "passen", wird ein
weiterer GD-Kreis "verbraucht".

Beispiel für Umsetzung in GD-Tabelle (nach dem Übersetzen):

GD-Kennung CPU 300 (1) CPU 300 (2) CPU 300 (3)
GD 1.1.1 >MW0:10 EW0:10 EW0:10
GD 2.1.1 >MW100:4 EW30:4 EW20:4

Wann wird ein weiterer GD-Kreis verbraucht? (Fall 2)


Ein weiterer GD-Kreis wird auch "verbraucht", wenn Sende- und Empfangs-CPUs nicht dieselben
sind (dann muss ein neues GD-Paket "geschnürt" werden).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


396 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

Beispiel für Umsetzung in GD-Tabelle (nach dem Übersetzen):

GD-Kennung CPU 300 (1) CPU 300 (2) CPU 300 (3) CPU 300 (4)
GD 1.1.1 >MW0 EW0 EW0
GD 2.1.1 >MW100:4 EW30:4 EW20:4 EW30:4

Tipp
Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, eine CPU als Empfänger für ein GD-Paket zu
bestimmen, obwohl das Paket für diese CPUs nicht benötigt wird (wie im Beispiel oben die CPU 4).
Wenn Sende- und Empfangs-CPUs dieselben sind, kann die Anzahl der GD-Kreise z. B. für die
Sende-CPU auf diese Weise reduziert werden. Im Beispiel oben würden die CPUs 1, 2 und 3 dann
nur einen GD-Kreis verbrauchen, weil die beiden GD-Pakete zu einem GD-Paket
zusammengefasst würden.

Maximale Anzahl von GD-Kreisen


Die Anzahl von GD-Kreisen ist auf 16 begrenzt. CPUs, die von einer GD-Kreisnummer größer 16
betroffen sind, können nicht mit der Globaldaten-Konfiguration geladen werden. STEP 7 verhindert
aber nicht das Speichern und Übersetzen von GD-Tabellen mit einer größeren Anzahl von
GD-Kreisen.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 397
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.2 Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-Ressourcen

12.2.3 Ausnahmen für die Berechnung von GD-Kreisen

Unter bestimmten Bedingungen sieht die Bilanz günstiger aus (d. h. es werden weniger GD-Kreise
"verbraucht"):

Bei S7-300:
Wenn eine S7-300-CPU ("Sende-CPU") an genau eine andere S7-300-CPU ("Empfänger-CPU")
ein GD-Paket sendet und diese Empfänger-CPU wiederum nur an die Sende-CPU ein GD-Paket
zurücksendet, dann wird nur ein GD-Kreis verbraucht.
Diese Eigenschaft gibt das techn. Datum "max. Anzahl Empfangs-GD-Pakete je GD-Kreis = 1"
wieder.
Im anschließend aufgeführten Beispiel sehen Sie anhand der GD-Kennung (GD-Paketnummer!),
dass nur ein GD-Kreis verbraucht wird.

Beispiel (GD-Tabelle nach dem Übersetzen):

GD-Kennung CPU 300 (1) CPU 300 (2)


GD 1.1.1 >MW100 EW2
GD 1.2.1 EW4:3 >MW10:3

Bei S7-400:
Wenn max. drei CPUs GD-Pakete austauschen und jede der 3 CPUs nur ein GD-Paket an die
jeweils beiden anderen CPUs sendet, dann wird auch nur ein GD-Kreis verbraucht.
Diese Eigenschaft gibt das techn. Datum "max. Anzahl Empfangs-GD-Pakete je GD-Kreis = 2"
wieder.
Im anschließend aufgeführten Beispiel sehen Sie anhand der GD-Kennung (GD-Paketnummer),
dass nur ein GD-Kreis verbraucht wird.

Beispiel (GD-Tabelle nach dem Übersetzen):

GD-Kennung CPU 400 (1) CPU 400 (2) CPU 400 (3)
GD 1.1.1 >MW0 EW0 EW0
GD 1.2.1 EW2 EW2 >MW0
GD 1.3.1 EW0 >MW0 EW2

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398 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.3 Sende- und Empfangsbedingungen

12.3 Sende- und Empfangsbedingungen


Mit Hilfe eines Untersetzungsfaktors können Sie für jede CPU, die am Austausch eines
GD-Paketes beteiligt ist, Folgendes festlegen:
• nach wieviel Zyklen das GD-Paket gesendet wird (nur für die CPU, die als Sender markiert ist)
• nach wieviel Zyklen das GD-Paket empfangen wird
Sonderfall: Untersetzungsfaktor "0" bedeutet, dass das GD-Paket ereignisgesteuert (d. h. nicht
zyklisch) übertragen wird (nur bei S7-400 mit SFC 60/SFC 61 möglich).

Beispiel
Ein Untersetzungsfaktor von 20 für ein GD-Paket bei der Sende-CPU eingetragen bedeutet, dass
die CPU jeweils nach 20 Zyklen das GD-Paket am Zykluskontrollpunkt sendet.
Ein Untersetzungsfaktor von 8 für ein GD-Paket bei der Empfangs-CPU eingetragen bedeutet,
dass die CPU jeweils nach 8 Zyklen das GD-Paket am Zykluskontrollpunkt empfängt (genauer: das
empfangene GD-Paket in den Operandenbereich übernimmt).

Untersetzungsfaktor auf Senderseite


Sie sollten folgende Bedingungen einhalten, um die Kommunikationslast der CPU gering zu halten:
• S7-300-CPUs: Untersetzungsfaktor × Zykluszeit >= 60 ms
• S7-400-CPUs: Untersetzungsfaktor × Zykluszeit >= 10 ms

Untersetzungsfaktor auf Empfängerseite


Um den Verlust von GD-Paketen zu verhindern, müssen GD-Pakete häufiger empfangen als
gesendet werden.
Um das zu gewährleisten muss gelten:
Untersetzungsfaktor (Empfänger) × Zykluszeit (Empfänger) < Untersetzungsfaktor (Sender) ×
Zykluszeit (Sender).

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 399
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.3 Sende- und Empfangsbedingungen

12.3.1 Zusammenhang: Untersetzungsfaktor und Zykluszeit

Zulässige Untersetzungsfaktoren
Zulässige Untersetzungsfaktoren sowohl für Sender als auch für Empfänger sind 0 und Werte
zwischen 1 und 255. Beachten Sie jedoch, dass zu kleine Untersetzungsfaktoren die CPU zu stark
belasten.
Empfehlung: Behalten Sie den Default-Untersetzungsfaktor bei oder sorgen Sie dafür, dass das
Produkt aus Zykluszeit x Untersetzungsfaktor größer ist als 0,5s. Für höhere Anforderungen an die
Kommunikation sollten Sie andere Kommunikationsmechanismen verwenden, z. B. Kopplung über
PROFIBUS-DP.
Der Untersetzungsfaktor 0 kennzeichnet die ausschließlich ereignisgesteuerte Datenübertragung
über SFCs im Anwenderprogramm (nicht bei allen CPUs möglich).
Falls Sie keinen Untersetzungsfaktor eingeben, wird die Defaulteinstellung übernommen.

Beispiel für Untersetzungsfaktoren


Das Produkt aus Zykluszeit x Untersetzungsfaktor bestimmt den zeitlichen Abstand des
Globaldaten-Austauschs.
Annahme: Das Anwenderprogramm in einer CPU 412 habe eine Zykluszeit von ca. 50ms. Der
Default-Untersetzungsfaktor beträgt 22.
50 ms x 22 = 1100ms
Somit werden ca. alle 1,1s Globaldaten von dieser CPU gesendet bzw. empfangen.
Erhöht sich die Zykluszeit durch das Anwenderprogramm auf z.B. 80ms, so werden alle
80ms x 22 = 1760s Globaldaten gesendet bzw. empfangen.
Soll der Wert 1100s wieder erreicht werden, müssen Sie den Untersetzungsfaktor neu berechnen:
Untersetzungsfaktor (neu) = 1100ms/80ms = 13,75
D. h. durch die Verlängerung des Zyklus müssen Sie den Untersetzungsfaktor auf 14 stellen, um
den zeitlichen Abstand beizubehalten.

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400 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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12.4 Reaktionszeit

12.4 Reaktionszeit
Die Reaktionszeit für zwei Stationen, die über ein MPI-Subnetz GD-Pakete austauschen können
Sie näherungsweise berechnen.

Voraussetzung für Berechnung der Reaktionszeit


• Übertragungsgeschwindigkeit 187,5 kbit/s
• Keine sonstige Kommunikation über MPI (z. B. durch angeschlossene PGs/OPs)

Berechnung
Reaktionszeit ≈ Untersetzungsfaktor (Sender) × Zykluszeit (Sender)+ Untersetzungsfaktor
(Empfänger) × Zykluszeit (Empfänger) + Anzahl (MPI-Teilnehmer) × 10ms
Bei höheren Übertragungsgeschwindigkeiten ist der Faktor "× 10ms" kleiner; allerdings sinkt er
nicht linear mit steigender Übertragungsgeschwindigkeit.

Tipp
Da die Reaktionszeit stark abhängt von den Zykluszeiten und von der sonstigen
Kommunikationslast über MPI, ist eine empirische Ermittlung der Reaktionszeit und ggf. eine
Anpassung der Untersetzungsfaktoren in Ihrer Anlage notwendig.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 401
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der


GD-Kommunikation

12.5.1 Vorgehensweise zur Konfigurierung der GD-Kommunikation

Voraussetzung
Sie haben ein MPI-Subnetz mit allen benötigten Stationen konfiguriert.

Übersicht: Vorgehensweise

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402 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.2 Öffnen der GD-Tabelle

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine GD-Tabelle zu öffnen:


• komplette GD-Tabelle eines Subnetzes öffnen
• GD-Tabelle einer CPU öffnen

GD-Tabelle eines Subnetzes öffnen (Empfehlung!)


• Markieren Sie im SIMATIC Manager ein MPI-Subnetz und wählen den Menübefehl Extras >
Globaldaten definieren.
Ergebnis: Es erscheint die GD-Tabelle für das angewählte Subnetz.

GD-Tabelle einer CPU öffnen


Die folgende Variante zum Öffnen einer GD-Tabelle bietet sich besonders dann an, wenn Sie z. B.
bei Störungssuche und Service die GD-Tabelle aus den CPUs auslesen wollen.
1. Wählen Sie den Menübefehl GD-Tabelle > Öffnen > Globaldaten für CPU. Es erscheint
das Dialogfeld "Öffnen", in dem Sie das Projekt und die Station auswählen können, in der sich
die gewünschte CPU befindet.
2. Wählen Sie eine der folgenden Optionen:
- "Online", um die Daten direkt aus der CPU zu lesen, oder
- "Offline", um die Systemdaten der CPU aus dem Offline-Projekt zu erhalten.
3. Wählen Sie das Projekt aus und öffnen Sie durch Doppelklick die Station, in der sich die
gewünschte CPU befindet.
4. Selektieren Sie das Objekt "Bausteine" der CPU, für die Sie die GD-Tabelle anzeigen wollen.
5. Bestätigen Sie Ihre Auswahl durch Klick auf die Schaltfläche "OK".
Ergebnis: Es erscheint eine GD-Tabelle, in deren Spaltenkopf alle an der GD-Kommunikation
beteiligten CPUs eingetragen sind. Die Tabelle enthält jedoch nur die Werte für die angewählte
CPU.
Um die noch leeren Tabellenfelder der GD-Tabelle zu vervollständigen, müssen Sie die Tabelle
aktualisieren.
• Wählen Sie den Menübefehl Ansicht > Aktualisieren. Die angezeigte GD-Tabelle wird nun
vollständig angezeigt.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 403
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.3 Tipps zum Arbeiten mit GD-Tabellen

Einfügen von Globaldatenzeilen


• Wählen Sie den Menübefehl Einfügen > GD-Zeile.

Löschen von Globaldatenzeilen


• Markieren Sie eine Zeile und wählen Sie Bearbeiten > Löschen.

Einfügen von CPU-Spalten


• Wählen Sie den Menübefehl Einfügen > CPU-Spalte.

Löschen von CPU-Spalten


• Markieren Sie eine Spalte und wählen Sie Bearbeiten > Löschen.

Hinweis zum Löschen von CPU-Spalten


Wenn Sie eine CPU-Spalte aus einer GD-Tabelle löschen, werden die zugehörigen Systemdaten
der CPU (offline) gelöscht. Beachten Sie, dass Sie für die gelöschte CPU-Spalte auch die Online-
Daten in der CPU löschen müssen.
Voraussetzung: Das PG ist über die MPI-Schnittstelle mit der CPU verbunden und die CPU ist im
Betriebszustand STOP.
Verwenden Sie den Menübefehl GD-Tabelle > Löschen Globaldaten für CPU... und wählen im
nachfolgenden Dialogfeld die Option "ONLINE" aus. Selektieren Sie den Ordner "Bausteine" und
bestätigen Sie den Vorgang mit "OK".

Verändern der Spaltenbreite


Die Breite einer einzelnen CPU-Spalte kann verändert werden. Sie können eine Spalte auch soweit
verkleinern, dass sie nicht mehr sichtbar ist.
• Positionieren Sie den Mauszeiger im Tabellenkopf auf den rechten Rand des CPU-Felds,
halten Sie die linke Maustaste gedrückt, und verschieben Sie den Rand der Spalte in die
gewünschte Richtung.

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404 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.4 Ausfüllen der GD-Tabelle

Voraussetzung
In der GD-Tabelle ist die Ansicht für Untersetzungsfaktoren und GD-Status ausgeschaltet.

CPUs in den Tabellenkopf eingeben


1. Klicken Sie in der GD-Tabelle auf eine Spalte im Tabellenkopf. Die ausgewählte Spalte wird
daraufhin markiert.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > CPU. Daraufhin wird das Dialogfeld "Öffnen"
angezeigt. Sie können dieses Dialogfeld auch durch Doppelklick auf den Spaltenkopf aufrufen.
3. Wählen Sie Ihr aktuelles Projekt an und öffnen Sie durch Doppelklick die Station, in der sich
die gewünschte CPU befindet.
4. Selektieren Sie die CPU und bestätigen Sie Ihre Auswahl durch Klicken auf die Schaltfläche
"OK".
Ergebnis: Der Name der ausgewählten CPU wird im Tabellenkopf angezeigt.

Eingeben von Daten in GD-Zeilen


Voraussetzung: Sie haben die beteiligte CPU in den Tabellenkopf eingetragen (siehe oben).
1. Positionieren Sie die Einfügemarke in ein Tabellenfeld und geben Sie den gewünschten
Operanden ein. Sie können nur absolute Operanden eingeben (z. B. EW0); symbolische
Eingaben sind nicht möglich.
Tipp: Zusammenhängende Operanden des gleichen Datentyps benötigen nur einen Eintrag in
der GD-Tabelle. In diesen Fall fügen Sie hinter dem Operanden einen Doppelpunkt und dann
den Wiederholfaktor ein. Der Wiederholfaktor legt die Größe des Datenbereichs fest.

Beispiel: EW4: 3 bedeutet: 3 Worte ab EW4.


2. Um vom Überschreib- in den Einfügemodus zu schalten, drücken Sie die Taste F2.
3. Editieren Sie die Tabelle wie gewohnt. Sie können hierzu auch die Menübefehle Bearbeiten >
Ausschneiden, Bearbeiten > Kopieren oder Bearbeiten > Einfügen verwenden.
4. Schließen Sie Ihre Eingaben mit RETURN ab.

Hinweis
Verwenden Sie in einen GD-Kreis entweder nur den K-Bus (d. h. innerhalb einer S7-400-Station)
oder nur das MPI-Subnetz (außerhalb der Stationen). Ein Mischbetrieb ist nicht möglich!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 405
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

Markieren eines Felds als Sender oder Empfänger


Jede Globaldatenzeile enthält immer genau einen Sender und einen oder mehrere Empfänger. Ein
Sender ist mit dem Zeichen ">" gekennzeichnet. Alle Felder der Globaldatenzeile sind als
Empfängerfelder voreingestellt.
• Zum Kennzeichnen eines Datenfelds als Sender, markieren Sie das Feld und wählen Sie den
Menübefehl Bearbeiten > Sender.
• Zum Kennzeichnen eines Datenfelds als Empfänger markieren Sie das Feld und wählen Sie
den Menübefehl Bearbeiten > Empfänger.

Hinweis
Felder, in denen Timer und Zähler verwendet werden, können nur als Sender verwendet werden.

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406 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.5 Speichern und erstes Übersetzen der GD-Tabelle

Speichern
Durch Speichern legen Sie die Daten, die Sie in Ihre GD-Tabelle eingetragen haben, in einer
Quelldatei ab.
• Wählen Sie den Menübefehl GD-Tabelle > Speichern.
Oder:
1. Wählen Sie den Menübefehl GD-Tabelle > Speichern unter....
2. Navigieren Sie in das Projekt, in dem Sie die GD-Tabelle speichern möchten.
3. Bestätigen Sie mit "OK".

Hinweis
Um die Änderungen, die Sie an der GD-Tabelle vorgenommen haben, auch in den Systemdaten
abzuspeichern, müssen Sie die GD-Tabelle übersetzen.
Die Daten werden unmittelbar nach dem Übersetzen automatisch in den Systemdaten gespeichert,
die zu den betroffenen CPUs gehören.
Die Datenkonsistenz zwischen Quelldatei und Systemdaten kann nur dann sichergestellt werden,
wenn jede Änderung in der GD-Tabelle sowohl in der Quelle (Speichern) als auch in den
Systemdaten (Übersetzen) gespeichert wird.

Übersetzen
Die von Ihnen in die GD-Tabelle eingegebenen Daten müssen in eine Sprache übersetzt werden,
die die CPUs verstehen.
Aus der übersichtlichen GD-Tabelle entstehen so die Systemdaten, die von den CPUs bearbeitet
werden können.
Für jede CPU-Spalte werden beim Übersetzen genau die Systemdaten erzeugt, die für die
Kommunikation der jeweiligen CPUs erforderlich sind. Aus diesem Grunde gibt es für jede CPU
eine eigene GD-Konfiguration.
• Klicken Sie auf das entsprechende Symbol in der Funktionsleiste, oder wählen Sie den
Menübefehl GD-Tabelle > Übersetzen. Die GD-Tabelle wird nun nach Phase 1 übersetzt.
Ergebnis: STEP 7 prüft
- die Gültigkeit der angegeben CPUs in den Köpfen der CPU-Spalten.
- die Syntax der Operanden, die Sie in die Tabellenfelder eingegeben haben.
- die Größe der Datenbereiche für Sender und Empfänger (Datenbereich für Sender und
Empfänger müssen gleich groß sein).
- dass die Globaldaten einer Zeile entweder nur über K-Bus oder nur über MPI-Subnetz
ausgetauscht werden. Ein Mischbetrieb ist nicht möglich.
Nach der ersten erfolgreichen Übersetzung befindet sich die GD-Tabelle in Phase 1. In Phase 1
können Sie Statuszeilen und Untersetzungsfaktoren in der GD-Tabelle bearbeiten

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 407
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.6 Eingeben von Untersetzungsfaktoren

Einführung
Der Austausch von Globaldaten läuft wie folgt ab:
• Die Sende-CPU sendet die Globaldaten am Ende eines Zyklus.
• Die Empfangs-CPU liest die Daten zu Beginn eines Zyklus.
Mit Hilfe des Untersetzungsfaktors können Sie festlegen, nach wievielen Zyklen die
Datenübertragung bzw. der Datenempfang stattfinden soll.

Vorgehensweise
1. Übersetzen Sie die GD-Tabelle, falls sich diese noch nicht in Phase 1 befindet (dies ist aus
dem Eintrag in der Statuszeile am unteren Bildschirmrand ersichtlich).
2. Falls in der GD-Tabelle noch keine Untersetzungsfaktoren angezeigt werden, wählen Sie den
Menübefehl Ansicht > Untersetzungsfaktoren.
3. Tragen Sie die gewünschten Untersetzungsfaktoren ein. Sie können nur in den Spalten Daten
eingeben, in denen das zugeordnete GD-Paket über Einträge verfügt.
Hinweis: Wenn Sie die Statuszeilen und/oder die Untersetzungsfaktorenzeilen einblenden,
können Sie nur diese Zeilen und keine anderen Zeilen bearbeiten.
4. Übersetzen Sie die GD-Tabelle erneut (Phase 2).

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408 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

12.5.7 Eingeben von Statuszeilen

Einführung
Für jedes GD-Paket können Sie pro "betroffener" CPU ein Statusdoppelwort festlegen.
Statusdoppelwörter tragen in der Tabelle die Kennung "GDS". Wenn Sie das Statusdoppelwort
(GDS) einem CPU-Operanden gleichen Formats zuweisen, können Sie den Status im
Anwenderprogramm oder in der Statuszeile (GDS) auswerten.

Gesamtstatus
STEP 7 legt über alle GD-Pakete ein Gesamtstatus an (GST).
Der Gesamtstatus, ebenfalls ein Doppelwort mit identischem Aufbau wie das Statusdoppelwort
(GDS), entsteht durch ODER-Verknüpfung aller Statusdoppelwörter.

Vorgehensweise
1. Übersetzen Sie die GD-Tabelle, falls sich diese noch nicht in Phase 1 befindet (dies ist aus
dem Eintrag in der Statuszeile am unteren Bildschirmrand ersichtlich).
2. Falls in der GD-Tabelle noch keine GD-Statuszeilen angezeigt werden, wählen Sie den
Menübefehl Ansicht > GD-Status.
3. Tragen Sie die gewünschten Statusdoppelwörter ein. Sie können nur in den Spalten Daten
eingeben, in denen das zugeordnete GD-Paket über Einträge verfügt. Richten Sie sich bei der
Eingabe der Operanden nach der Syntax der STEP 7-Programmiersprachen.
Hinweis: Wenn Sie die Statuszeilen und/oder die Untersetzungsfaktorenzeilen einblenden,
können Sie nur diese Zeilen und keine anderen Zeilen bearbeiten.
4. Übersetzen Sie die GD-Tabelle erneut (Phase 2).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 409
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.5 Schritte zum Konfigurieren und Speichern der GD-Kommunikation

Aufbau des Statusdoppelwortes


Das Bild zeigt den Aufbau des Statusdoppelwortes und die Bedeutung gesetzter Bits.
Ein Bit bleibt solange gesetzt, bis es vom Anwenderprogramm oder über PG-Bedienung
zurückgesetzt wird.
Nicht aufgeführte Bits sind reserviert und zurzeit ohne Bedeutung. Der GD-Status belegt ein
Doppelwort; zum leichteren Verständnis wird in der Darstellung das MD 120 verwendet.

12.5.8 Zweites Übersetzen der GD-Tabelle

Nach Bearbeitung der Status- und Untersetzungsfaktorenzeilen übersetzen Sie die GD-Tabelle
erneut, damit die hinzugekommenen Informationen in die Systemdaten einfließen.
Die in Phase 1 erstellten Systemdaten sind für eine lauffähige GD-Kommunikation ausreichend.
Sie können aus der PG-Datenhaltung in die CPUs geladen werden. Phase 2 ist nur erforderlich,
wenn Sie Default-Werte für die Untersetzungsfaktoren ändern oder Eingaben in die Statuszeilen
vornehmen möchten.

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410 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation

12.6 Globaldaten mit Systemfunktionen übertragen

12.6 Globaldaten mit Systemfunktionen übertragen


Für S7-400 Zentralbaugruppen ist auch eine ereignisgesteuerte Datenübertragung möglich. Der
Zeitpunkt des Datenaustausches wird bestimmt durch den Aufruf von Systemfunktionen (SFC) im
Anwenderprogramm. Zum Senden von Globaldaten steht der SFC 60 "GD_SND" (global data
send) und zum Empfangen von Globaldaten der SFC 61 "GD_RCV" (global data receive) zur
Verfügung. Soll nur eine ereignisgesteuerte Datenübertragung erfolgen, so müssen Sie in die GD-
Tabelle den Untersetzungsfaktor "0" eintragen. Ist ein Wert größer "0" eingetragen, werden die
Globaldaten sowohl zyklisch als auch ereignisgesteuert übertragen.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 411
Projektieren der Globaldaten-Kommunikation
12.6 Globaldaten mit Systemfunktionen übertragen

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412 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
13 Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.1 Voraussetzungen für das Laden

Voraussetzungen zum Laden in das Zielsystem


• Es besteht eine Verbindung zwischen Ihrem PG und der CPU des Zielsystems (z. B. über die
MPI-Schnittstelle).
• Der Zugriff auf das Zielsystem ist möglich.
• Beim Laden von Bausteinen ins Zielsystem muss unter den Objekteigenschaften des Projekts
für "Verwendung" der Eintrag "STEP 7" angewählt sein.
• Das zu ladende Programm ist fehlerfrei übersetzt.
• Die CPU muss in einem Betriebszustand sein, bei dem das Laden zulässig ist (STOP oder
RUN-P).
Beachten Sie jedoch beim Laden im RUN-P-Zustand, dass das Programm bausteinweise
übertragen wird. Überschreiben Sie dabei ein altes CPU-Programm, können Konflikte
auftreten, z. B. wenn sich Bausteinparameter geändert haben. Die CPU geht dann während
der Bearbeitung des Zyklus in den Betriebszustand STOP. Es wird daher empfohlen, die CPU
vor dem Laden in den Betriebszustand "STOP" zu schalten.
• Falls Sie den Baustein offline geöffnet haben und laden wollen, muss der CPU-Baugruppe ein
Online-Anwenderprogramm im SIMATIC Manager zugeordnet sein.
• Vor dem Laden des Anwenderprogramms, sollten Sie die CPU urlöschen, um sicherzustellen,
dass sich keine "alten" Bausteine auf der CPU befinden.

Betriebszustand STOP
Setzen Sie den Betriebszustand von RUN auf STOP, bevor Sie
• das gesamte oder Teile des Anwenderprogramm auf die CPU laden,
• ein Urlöschen der CPU veranlassen,
• den Anwenderspeicher komprimieren.

Neustart (Warmstart) (Übergang in den Betriebszustand RUN)


Wenn Sie vom Zustand "STOP" aus einen Neustart (Warmstart) veranlassen, wird das Programm
neu gestartet und zunächst im Betriebszustand "ANLAUF" das Anlauf-Programm (in Baustein OB
100) abgearbeitet. Ist der Anlauf erfolgreich, wechselt die CPU in den Betriebszustand RUN. Ein
Neustart (Warmstart) ist erforderlich nach:
• Urlöschen der CPU,
• Laden des Anwenderprogramms im STOP-Zustand.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 413
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.2 Unterschied zwischen Speichern und Laden von Bausteinen

Grundsätzlich ist zwischen Speichern und Laden von Bausteinen zu unterscheiden:

Speichern Laden
Menübefehle Datei > Speichern Zielsystem > Laden
Datei > Speichern unter...
Funktion Der aktuelle Stand des Bausteins aus dem Der aktuelle Stand des Bausteins aus dem
Editor wird auf der Festplatte des PGs Editor wird nur in die CPU geladen.
gespeichert.
Syntaxprüfung Eine Syntaxprüfung wird ausgeführt. Eine Syntaxprüfung wird ausgeführt.
Gegebenenfalls werden Ihnen Fehler in Gegebenenfalls werden Ihnen Fehler in
Dialogfeldern gemeldet. Die Fehlerursache Dialogfeldern gemeldet. Die Fehlerursache
und die Fehlerstellen werden Ihnen und die Fehlerstellen werden Ihnen
angezeigt. Diese Fehler müssen vor dem angezeigt. Diese Fehler müssen vor dem
Speichern oder Laden des Bausteins Speichern oder Laden des Bausteins
behoben sein. Bei fehlerfreier Syntax wird behoben sein. Bei fehlerfreier Syntax wird
der Baustein anschließend in der Baustein anschließend in
Maschinencode übersetzt und gespeichert Maschinencode übersetzt und gespeichert
bzw. geladen. bzw. geladen

Die Tabelle gilt unabhängig davon, ob Sie den Baustein online oder offline geöffnet haben.

Hinweis zu Bausteinänderungen - erst speichern dann laden


Um neu erstellte Bausteine bzw. Änderungen im Anweisungsteil von Codebausteinen, in
Deklarationstabellen oder bei Datenwerten in Datenbausteinen zu übernehmen, müssen Sie den
entsprechenden Baustein abspeichern. Änderungen, die Sie im Editor durchführen und mit dem
Menübefehl Zielsystem > Laden in die CPU transferieren, z. B. zum Testen kleiner Änderungen,
sollten auf jeden Fall vor dem Beenden des Editors auch auf der Festplatte des PG gespeichert
werden. Andernfalls haben Sie anschließend unterschiedliche Stände Ihres Anwenderprogramms
in der CPU und im PG. Allgemein ist zu empfehlen, immer zuerst Änderungen zu speichern und
anschließend zu laden.

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414 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.3 Lade- und Arbeitsspeicher in der CPU

Nach Abschluss der Konfiguration, Parametrierung und Programmerstellung sowie Aufbau der
Online-Verbindung können Sie komplette Anwenderprogramme oder einzelne Bausteine auf ein
Zielsystem übertragen. Für den Test einzelner Bausteine müssen Sie zumindest einen OB sowie
die darin aufgerufenen FBs und FCs und die benutzten DBs laden. Um die nach dem Konfigurieren
der Hardware, dem Projektieren von Netzen oder dem Erstellen einer Verbindungstabelle
entstehenden Systemdaten auf das Zielsystem zu übertragen, laden Sie das Objekt
"Systemdatenbausteine".
Anwenderprogramme laden Sie mit Hilfe des SIMATIC Managers in ein Zielsystem, z. B. in der
Endphase des Programmtests oder um das fertige Anwenderprogramm zum Ablauf zu bringen.

Zusammenspiel von Lade- und Arbeitsspeicher der CPU


Das gesamte Anwenderprogramm wird in den Ladespeicher geladen, die ablaufrelevanten Teile
des Programms auch in den Arbeitsspeicher.

Ladespeicher der CPU


• Der Ladespeicher dient zur Aufnahme des Anwenderprogramms ohne Symboltabelle und
Kommentare (diese bleiben im Speicherbereich des PG).
• Bausteine, die als nicht ablaufrelevant gekennzeichnet sind, werden ausschließlich in den
Ladespeicher aufgenommen.
• Beim Ladespeicher kann es sich zielsystemabhängig um RAM-, ROM- oder EPROM-Speicher
handeln.
• Bei S7-300 kann der Ladespeicher außer einem integrierten RAM- auch einen integrierten
EEPROM-Anteil haben (z. B. CPU312 IFM und CPU314 IFM).
• Bei S7-400 ist der Einsatz einer Memory Card (RAM oder EEPROM) zur Erweiterung des
Ladespeichers unerlässlich.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 415
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Arbeitsspeicher der CPU


Der Arbeitsspeicher (integriertes RAM) dient zur Aufnahme der für den Programmablauf relevanten
Teile des Anwenderprogramms.

Mögliche Vorgehensweisen beim Laden


Über die Ladefunktion können Sie das Anwenderprogramm oder ladbare Objekte (z. B. Bausteine)
in das Zielsystem laden. Ist ein Baustein schon im RAM der CPU vorhanden, so werden Sie beim
Laden gefragt, ob der Baustein überschrieben werden soll oder nicht.
• Die ladbaren Objekte können Sie im Projektfenster markieren und vom SIMATIC Manager aus
laden (Menübefehl: Zielsystem > Laden).
• Beim Programmieren von Bausteinen und beim Konfigurieren von Hardware und Netzen
können Sie das gerade bearbeitete Objekt direkt über das Menü in dem zu Ihrer Tätigkeit
gehörigen Hauptfenster laden (Menübefehl: Zielsystem > Laden).
• Eine weitere Möglichkeit ist, ein Online-Fenster mit der Sicht auf das Zielsystem zu öffnen (z.
B. über Ansicht > Online oder Zielsystem > Erreichbare Teilnehmer anzeigen) und das zu
ladende Objekt in das Online-Fenster zu kopieren.
Umgekehrt können Sie sich über die Ladefunktion aktuelle Inhalte von Bausteinen aus dem RAM-
Ladespeicher der CPU in Ihr PG laden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


416 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.4 Lademöglichkeiten abhängig vom Ladespeicher

Aus der Aufteilung des Ladespeichers in einen RAM- und einen EEPROM-Bereich ergeben sich
Konsequenzen für die Möglichkeiten beim Laden Ihres Anwenderprogramms bzw. von Bausteinen
Ihres Anwenderprogramms. Um die Daten in die CPU zu laden, bestehen folgende Möglichkeiten:

Ladespeicher Lademöglichkeiten Kommunikationsart zwischen


Erstell- und Zielsystem
RAM Laden und Löschen von einzelnen Online-Verbindung PG -Zielsystem
Bausteinen
Laden und Löschen eines Online-Verbindung PG -Zielsystem
gesamten Anwenderprogramms
Nachladen von einzelnen Online-Verbindung PG -Zielsystem
Bausteinen
EPROM integriert (nur bei S7-300) Laden von gesamten Online-Verbindung PG -Zielsystem
oder steckbar Anwenderprogrammen
EPROM steckbar Laden von gesamten Externes Laden des EPROMS und
Anwenderprogrammen Stecken der Memory Card oder
über Online-Verbindung auf das
im Zielsystem gesteckte EPROM.

Laden in das RAM über Online-Verbindung


Im Zielsystem haben Sie bei Spannungsausfall keine Datensicherheit, falls das RAM ungepuffert
ist. Die Daten im RAM gehen in diesem Fall verloren.

Speichern auf EPROM-Memory Card


Bausteine bzw. das Anwenderprogramm werden auf eine EPROM-Memory Card gespeichert, die
dann in einen Schacht der CPU gesteckt wird.
Memory Cards sind portable Datenträger. Sie werden auf dem Erstellsystem beschrieben und
dann in den dafür vorgesehenen Schacht der CPU eingesetzt.
Die gespeicherten Daten bleiben bei Spannungsausfall und beim Urlöschen der CPU erhalten. Der
Inhalt des EPROMs wird nach Urlöschen der CPU und nach Netzausfall mit ungepuffertem
RAM-Speicher bei Spannungswiederkehr wieder in den RAM-Bereich des Speichers der CPU
kopiert.

Speichern im integrierten EPROM


Für die CPU 312 gibt es noch die Möglichkeit, den Inhalt des RAM in das integrierte EPROM zu
speichern. Die Daten im integrierten EPROM bleiben bei Spannungsausfall remanent. Der Inhalt
des integrierten EPROMs wird nach Netzausfall mit ungepuffertem RAM-Speicher bei
Spannungswiederkehr und nach Urlöschen der CPU wieder in den RAM-Bereich des Speichers
der CPU kopiert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 417
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.5 Online-Aktualisierung der Firmware von Baugruppen und Modulen


Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 3 können Sie Baugruppen bzw. Module einer Station auf eine
einheitliche Weise online aktualisieren. Die Vorgehensweise ist im Folgenden beschrieben.

Konzept
Für die Aktualisierung der Firmware einer Baugruppe (CPU, IM, etc.) oder eines Moduls (DI, DO,
etc.) erhalten Sie Dateien (*.UPD) mit der aktuellen Firmware im Internet
("http://www.siemens.com/automation/support").
Eine dieser Dateien wählen Sie aus und laden sie in die Baugruppe (Menü Zielsystem).

Voraussetzungen
Die Baugruppe in der Station oder das Modul, dessen Firmware aktualisiert werden soll, muss
online erreichbar sein. Dazu muss das PG am selben MPI, PROFIBUS oder Ethernet
angeschlossen sein, wie die Baugruppe oder das Modul, dessen Firmware aktualisiert werden soll.
Ein Aktualisieren der Firmware ist auch möglich, wenn das PG an der MPI-Schnittstelle der
DP-Master-CPU angeschlossen ist und die Baugruppe, deren Firmware aktualisiert werden soll,
am PROFIBUS der DP-Schnittstelle bzw. am Ethernet der PN-Schnittstelle. Die CPU muss dazu
S7-Routing zwischen MPI- und DP-Schnittstelle bzw. zwischen MPI- und PN-Schnittstelle
unterstützen.
Die Baugruppe oder das Modul selbst muss Firmware-Update unterstützen. PROFINET GSD-
Devices (GSDML-Devices) unterstützen Firmware-Update nur über "Erreichbare Teilnehmer
anzeigen".
Die Dateien mit den aktuellen Firmware-Versionen müssen im Dateisystem Ihres PG/PC zur
Verfügung stehen. In einem Ordner dürfen sich nur Dateien für einen Firmwarestand befinden.

(1) PROFIBUS- oder Ethernet-Subnetz


(2) MPI-Subnetz
(3) CPU mit MPI- und DP-Schnittstelle oder PN-Schnittstelle (mit S7-Routing)

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418 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Vorgehensweise in HW Konfig
1. Öffnen Sie die Station mit der zu aktualisierenden Baugruppe.
2. Markieren Sie die Baugruppe
Bei PROFIBUS-DP-Anschaltungen wie z. B. einer IM 151-1HF (151-1BA...) markieren Sie das
Symbol für den DP-Slave, hier also die entsprechende ET 200S. Analog gehen Sie für
PROFINET-IO-Devices vor.
Wenn Sie die Firmware von Modulen eines DP-Slaves oder IO-Devices aktualisieren wollen,
dann klicken Sie auf die Schaltfläche "Steckplatz ändern" und wählen Sie im Dialog "Steckplatz
ändern" den Steckplatz des Moduls das Sie updaten wollen.
3. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Firmware aktualisieren.
Der Menübefehl ist nur dann aktivierbar, wenn die markierte Baugruppe / DP-Slave / IO-Device
bzw. das gewählte Modul die Funktion "Firmware aktualisieren" unterstützt.
4. Im aufgeblendeten Dialog "Firmware aktualisieren" wählen Sie über die Schaltfläche
"Durchsuchen" den Pfad zu den Firmware-Update-Dateien (*.UPD).
5. Wenn Sie eine Datei ausgewählt haben, erscheint in den unteren Feldern des Dialogs
"Firmware aktualisieren" die Information, für welche Baugruppen die Datei geeignet ist und ab
welcher Firmware-Version.
6. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Ausführen".
STEP 7 prüft, ob die ausgewählte Datei von der Baugruppe interpretiert werden kann und lädt
bei positiver Prüfung die Datei in die Baugruppe.
Falls dazu der Betriebszustand der CPU geändert werden muss, werden Sie über Dialoge zu
diesen Aktionen aufgefordert.
Die Baugruppe führt danach selbständig den Firmware-Update durch.
Hinweis: Für den Firmware-Update z. B. zu einer CPU 317-2 PN/DP wird i. d. R. eine eigene
Verbindung zur CPU aufgebaut. In diesem Fall ist der Vorgang unterbrechbar. Wenn keine
Ressourcen für eine weitere Verbindung verfügbar sind, wird automatisch eine bestehende
Verbindung genutzt. In diesem Fall ist der Vorgang nicht unterbrechbar; die Schaltfläche
"Abbrechen" im Transferdialog ist gegraut und nicht bedienbar.
7. Prüfen Sie mit STEP 7 (Diagnosepuffer der CPU auslesen), ob die Baugruppe mit der neuen
Firmware erfolgreich anläuft.

Vorgehensweise im SIMATIC Manager


Die Vorgehensweise entspricht der in HW Konfig, der Menübefehl heißt hier ebenfalls Zielsystem
> Firmware aktualisieren. Allerdings prüft STEP 7 erst zum Zeitpunkt der Ausführung, ob die
Baugruppe die Funktion unterstützt.

Firmware-Update für Baugruppen im redundanten Betrieb


Ab STEP 7 V5.4 wird das Firmware-Update für Baugruppen im redundanten Betrieb unterstützt, z.
B. für die IM 153-2BA00 mit aktivem Rückwandbus an einer H-Station. Für die redundanten IMs
können Sie einen Firmware-Update in einem Arbeitsgang durchführen; die redundante IM wird
automatisch mit dem neuen Firmware-Stand versorgt.
Voraussetzung: Das PG ist am selben PROFIBUS angeschlossen wie eine der IMs und Sie führen
das Firmware-Update über "Erreichbare Teilnehmer" im SIMATIC Manager aus.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 419
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Prinzip

Konsequenzen beim Aktualisieren der Firmware im laufenden Betrieb


Sie haben die Möglichkeit, im Dialog zum Aktualisieren der Firmware durch eine Option zu
bestimmen, dass die neue Firmware sofort nach dem Aktualisieren aktiviert werden soll.
Wenn diese Option gewählt ist, führt die Station einen Neuanlauf wie nach NETZ AUS/NETZ EIN
durch. Eine CPU kann dabei z. B. im Betriebszustand STOP verbleiben oder der Ablauf des
Anwenderprogramms beeinträchtigt sein. Für diese Einschränkungen im Betrieb müssen Sie
Vorkehrungen treffen.
Bei einem Neuanlauf fallen z. B. sämtliche Module der Station aus - inklusive eventuell
vorhandener F-Peripherie.
Die F-Peripherie meldet bei NETZ AUS der Anschaltung einen Kommunikationsfehler und schaltet
sicherheitsgerichtet ab - sie wird passiviert. Diese Passivierung wird nicht durch den Neustart der
Anschaltung aufgehoben. Sie müssen die Module einzeln depassivieren. Das hat jedoch zur Folge,
dass sicherheitsgerichtete Anwendungen nicht laufen.

Aktualisieren der Firmware für CPUs 410 ab V8.2


Bei diesen CPUs haben Sie die Möglichkeit, die Aktualisierung der Firmware in einem oder in zwei
Schritten durchzuführen. Längere Stillstandszeiten werden so minimiert.
Wenn Sie die Option "Firmware laden und aktualisieren" auswählen, wird die Aktualisierung wie
oben beschrieben durchgeführt.
Wenn Sie die Option "Firmware nur laden" auswählen, wird die Firmware nur geladen. Wenn sich
die CPU im Betriebszustand "RUN" befindet, wird die Firmware in die erste CPU geladen und
automatisch in die zweite CPU kopiert. Im Betriebszustand "STOP" wird der Kopiervorgang nicht
durchgeführt.
Wenn Sie die Option "geladene Firmware aktivieren" auswählen, wird die Firmware auf der
Baugruppe aktiviert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


420 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.6 Programm in S7-CPU laden

13.1.6.1 Laden mit Projektverwaltung


1. Markieren Sie im Projektfenster das zu ladende Anwenderprogramm bzw. die zu ladenden
Bausteine.
2. Laden Sie die markierten Objekte in das Zielsystem, indem Sie den Menübefehl Zielsystem >
Laden wählen.

Alternative Vorgehensweise (Drag&Drop)


1. Öffnen Sie je ein Offline-Fenster und ein Online-Fenster ihres Projekts.
2. Markieren Sie dann die zu ladenden Objekte im Offline-Fenster und ziehen Sie diese in das
Online-Fenster.

13.1.6.2 Laden ohne Projektverwaltung


1. Öffnen Sie das Fenster "Erreichbare Teilnehmer" mit dem Menübefehl Zielsystem >
Erreichbare Teilnehmer anzeigen oder durch Klicken auf das entsprechende Symbol in der
Funktionsleiste.
2. Doppelklicken Sie im Fenster "Erreichbare Teilnehmer" auf den betreffenden Teilnehmer
("MPI=..."), um den Ordner "Bausteine" zu sehen.
3. Öffnen Sie die Bibliothek bzw. das Projekt, woraus Sie das Anwenderprogramm bzw.
Bausteine in das Zielsystem laden wollen. Dazu wählen Sie den Menübefehl Datei > Öffnen.
4. Markieren Sie im geöffneten Fenster des Projekts bzw. der Bibliothek die zu ladenden Objekte.
5. Laden Sie die Objekte auf das Zielsystem, indem Sie diese per Drag&Drop oder mit
Menübefehlen in das Fenster "Erreichbare Teilnehmer" auf den Ordner "Bausteine" kopieren.

13.1.6.3 Nachladen von Bausteinen in das Zielsystem


Sie können Bausteine, die im Ladespeicher (RAM) bzw. Arbeitsspeicher der CPU des S7-
Zielsystems vorhanden sind, mit einer neuen Version überschreiben (nachladen). Dabei wird der
bis dahin vorhandene Stand überschrieben.
Die Vorgehensweise beim Nachladen entspricht der des Ladens von S7-Bausteinen. Es erfolgt
lediglich eine Abfrage, ob der vorhandene Baustein überschrieben werden soll.
Ein im EPROM gespeicherter Baustein kann nicht gelöscht werden, wird aber bei der
Nachladefunktion für ungültig erklärt. Der ihn ersetzende Baustein wird in das RAM geladen. Dabei
entstehen im Lade- oder Arbeitsspeicher Lücken. Falls diese Lücken dazu führen, dass keine
neuen Bausteine mehr ladbar sind, sollten Sie die Speicher komprimieren.

Hinweis
Im Fall eines Netzausfalls mit ungepuffertem RAM-Speicher und Spannungswiederkehr oder beim
Urlöschen der CPU werden wieder die "alten" Bausteine aus dem EPROM gültig und geladen!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 421
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.6.4 Speichern geladener Bausteine auf integriertem EPROM


Bei CPU-Baugruppen, die ein integriertes EPROM besitzen (z. B. CPU 312), können Sie
Bausteine vom RAM in das integrierte EPROM speichern, um die Daten bei Spannungsausfall
oder Urlöschen nicht zu verlieren.
1. Lassen Sie sich mit dem Menübefehl Ansicht > Online ein Fenster mit der Online-Ansicht zu
einem geöffneten Projekt anzeigen oder lassen Sie sich das Fenster "Erreichbare Teilnehmer"
anzeigen, indem Sie auf die Schaltfläche "Erreichbare Teilnehmer" in der Funktionsleiste
klicken oder den Menübefehl Zielsystem > Erreichbare Teilnehmer anzeigen wählen.
2. Wählen Sie das S7-Programm im "Online-Fenster" des Projekts oder den Teilnehmer im
Fenster "Erreichbare Teilnehmer" aus.
3. Markieren Sie den zu speichernden Ordner "Bausteine" der CPU:
- im Online-Fenster des Projekts, wenn Sie mit Projektverwaltung arbeiten.
- im Fenster "Erreichbare Teilnehmer", wenn Sie ohne Projektverwaltung arbeiten.
4. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > RAM nach ROM kopieren.

13.1.6.5 Laden über EPROM-Memory Cards

Voraussetzungen
Für Zugriffe auf EPROM-Memory Cards im Erstellsystem, die für ein S7-Zielsystem bestimmt sind,
benötigen Sie die entsprechenden EPROM-Treiber. EPROM-Treiber werden bei der Installation
des Basispakets von STEP 7 als Option angeboten. Wenn Sie einen PC einsetzen, so ist zum
Speichern auf EPROM-Memory Cards zusätzlich ein externer Prommer erforderlich.
Sie können die Treiber auch nachträglich installieren. Rufen Sie dazu das entsprechende
Dialogfeld über die Startleiste (Start > Simatic > STEP 7 > Memory-Card parametrieren) oder
über die Systemsteuerung (Doppelklick auf das Symbol "Memory Card parametrieren") auf.

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422 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Speichern auf der Memory Card


Um Bausteine oder Anwenderprogramme in einer Memory Card zu speichern, gehen Sie wie folgt
vor:
1. Stecken Sie die Memory Card in den Schacht Ihres Erstellsystems.
2. Öffnen Sie das Fenster "S7-Memory Card" wie folgt:
- Klicken Sie auf das Symbol für "S7-Memory Card" in der Funktionsleiste. Aktivieren Sie
ggf. die Anzeige dieser Leiste mit dem Menübefehl Ansicht > Funktionsleiste.
- Wählen Sie alternativ den Menübefehl Datei > S7-Memory Card > Öffnen.
3. Öffnen bzw. aktivieren Sie ein Fenster, in dem Sie sich die zu speichernden Bausteine
anzeigen lassen. Möglich sind:
- Projektfenster, Ansicht "ONLINE"
- Projektfenster, Ansicht "offline"
- Bibliotheksfenster
- Fenster "Erreichbare Teilnehmer"
4. Markieren Sie den Ordner "Bausteine" bzw. die Bausteine und kopieren Sie diese in das
Fenster "S7-Memory Card".
5. Ist ein Baustein bereits auf der Memory Card vorhanden, wird eine Fehlermeldung
ausgegeben. Löschen Sie in diesem Fall den Inhalt der Memory Card und wiederholen Sie die
Schritte ab 2.

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Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 423
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.7 Hardware-Konfiguration, Verbindungsprojektierung separat laden

13.1.7.1 Laden einer Konfiguration in ein Zielsystem

Tipp
Vor dem Laden sollten Sie mit dem Menübefehl Station > Konsistenz prüfen die Fehlerfreiheit
Ihrer Stationskonfiguration prüfen. STEP 7 prüft dann, ob aus der aktuellen Konfiguration ladbare
Systemdaten erzeugt werden können. Bei der Konsistenzprüfung werden Ihnen vorliegende Fehler
in einem Fenster angezeigt.

Voraussetzungen zum Laden


• Das Programmiergerät ist über ein MPI-Kabel an die MPI-Schnittstelle der CPU
angeschlossen.
• Bei vernetzter Anlage (Programmiergerät ist an ein Subnetz angeschlossen):
Sämtliche Baugruppen eines Subnetzes müssen unterschiedliche Teilnehmeradressen
besitzen und der tatsächliche Aufbau muss mit der erstellten Netzkonfiguration
übereinstimmen.
• Die erstellte Konfiguration entspricht dem tatsächlichen Stationsaufbau.
Eine Konfiguration kann nur dann in die Station geladen werden, wenn sie konsistent und
fehlerfrei ist. Nur dann können Systemdatenbausteine (SDBs) erzeugt werden, die wiederum in
die Baugruppen geladen werden.
• Falls der Stationsaufbau Baugruppen enthält, die mit Optionspaketen konfiguriert und
parametriert wurden: Das Optionspaket muss mit Autorisierung installiert sein.

Vorgehensweise
• Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Laden in Baugruppe
STEP 7 führt Sie dann über Dialogfelder zum Ergebnis.
Die Konfiguration des gesamten Automatisierungssystems wird in die CPU geladen. CPU-
Parameter werden sofort wirksam, die Parameter für die übrigen Baugruppen werden im Anlauf an
die Baugruppen übertragen.

Hinweis
Teilkonfigurationen, z. B. die Konfiguration einzelner Baugruppenträger, können nicht in eine
Station geladen werden. Aus Konsistenzgründen lädt STEP 7 immer die komplette Konfiguration
in die Station.

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424 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Betriebszustand der CPU beim Laden ändern


Wenn Sie die Funktion Zielsystem > Laden in Baugruppe anstoßen, können Sie dialoggeführt
folgende Aktionen per PG ausführen:
• CPU in STOP versetzen
(falls Betriebsartenschalter auf RUN­P steht oder die Verbindung zur CPU durch Passwort
legitimiert wurde)
• Speicher komprimieren
(falls nicht genügend zusammenhängender freier Speicher zur Verfügung steht)
• CPU wieder in RUN versetzen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 425
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.7.2 Erstmaliges Laden der Netzkonfiguration


Vor dem erstmaligen Laden haben die am Subnetz angeschlossenen Baugruppen noch nicht ihre
projektierte Teilnehmeradresse, sondern eine voreingestellte Adresse. Damit Ihr Netz einwandfrei
arbeitet, müssen sämtliche Teilnehmer eines Subnetzes unterschiedliche Teilnehmeradressen
besitzen.
• MPI-Subnetz mit Anschluss über die CPU
CPUs werden mit der Default-Adresse 2 ausgeliefert. Da Sie diese Teilnehmeradresse nur
einmal benutzen dürfen, müssen Sie die voreingestellte Teilnehmeradresse in allen anderen
CPUs ändern.
• PROFIBUS- und Industrial Ethernet-Subnetze mit CPs
Die CPs der Stationen, die über diese Subnetze betrieben werden, müssen projektiert und mit
Teilnehmeradressen versorgt werden.
Diese Adressvergabe nehmen Sie z. B. über die MPI-Schnittstelle der Station vor, bevor Lade-
und Kommunikationsvorgänge über das Subnetz erfolgen können (weitere Informationen
hierzu finden Sie in den Handbüchern zu SIMATIC NET und SIMATIC NCM).
Es gibt aber auch Industrial Ethernet-CPs (z. B. CP 443-1EX11) bzw. CPUs mit integrierter
PN-Schnittstelle, welche eine feste MAC-Adresse besitzen. Mit diesem Baugruppen ist es
möglich, eine Erstprojektierung direkt über Industrial Ethernet zu laden. Die Station braucht
nicht über MPI "getauft" zu werden. Alle PG-Funktionen können über Ethernet ausgeführt
werden.

Wenn der Netzteilnehmer keine S7-Station ist...


Wenn der Netzteilnehmer keine S7-Station ist, müssen Sie die Netz- und Teilnehmereigenschaften
mit dem dafür vorgesehenen Tool bzw. mit den dafür vorgesehenen Schaltern vorgeben. Das ist z.
B. der Fall bei DP-Slaves, deren PROFIBUS-Adresse über Schalter eingestellt werden muss.
Stellen Sie sicher, dass diese Einstellungen mit den Einstellungen bei den Objekten in der
Netzansicht übereinstimmt (PG/PC, Andere Station, S5-Station).

Ändern der PROFIBUS-Adresse bei DP-Slaves


An PROFIBUS-Subnetz angeschlossene DP-Slaves müssen ebenfalls eine eindeutige
PROFIBUS-Adresse haben. Falls der anzuschließende DP-Slave die Funktion "Set_Slave_Add"
unterstützt (z. B. ET 200C), können Sie die Adresse mit STEP 7 zuweisen:
Im SIMATIC Manager und beim Hardware konfigurieren können Sie mit dem Menübefehl
Zielsystem > PROFIBUS > PROFIBUS-Adresse vergeben eine neue PROFIBUS-Adresse
zuweisen.
Tipp: Falls Sie die aktuelle Adressvergabe nicht zweifelsfrei feststeht, sollten Sie die DP-Slaves
einzeln an das PG/PC anschließen und umadressieren.

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426 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Ändern der Teilnehmeradresse bei S7-Stationen


Um die voreingestellte Teilnehmeradresse zu ändern, gehen Sie bei S7-Stationen folgendermaßen
vor:
1. Konfigurieren Sie die Station; stellen Sie im Register "Allgemein" die Teilnehmeradresse
(Schaltfäche "Eigenschaften" unter "Schnittstelle") der angeschlossenen Baugruppe ein (z. B.
CPU).
2. Schalten Sie die Baugruppe in den Betriebszustand STOP und verbinden Sie Ihr
Programmiergerät über eine Steckleitung mit der Schnittstelle der Baugruppe.
3. Ermitteln Sie die voreingestellte Teilnehmeradresse der angeschlossenen Baugruppe (z. B.
über Menübefehl Zielsystem > Erreichbare Teilnehmer anzeigen im SIMATIC Manager).
4. Laden Sie die Konfiguration mit der neuen Teilnehmeradresse in das Zielsystem (d. h. in die
angeschlossene Baugruppe):
- In der Stationssicht (Hardware konfigurieren) mit dem Menübefehl Zielsystem > Laden in
Baugruppe.
- In der Netzansicht (NetPro) markieren Sie die zu ladende Station und wählen den
Menübefehl Zielsystem > Laden im aktuellen Projekt > Markierte Stationen. Geben Sie
die ermittelte "alte" (zu diesem Zeitpunkt noch gültige) Adresse an!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 427
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.7.3 Laden der Netzkonfiguration in ein Zielsystem

Voraussetzung
Im Folgenden gehen wir davon aus, dass das komplette Projekt bereits projektiert wurde; d. h. Sie
haben:
• alle Stationen konfiguriert
• alle Subnetze angelegt und deren Eigenschaften festgelegt
• Verbindungen projektiert (falls erforderlich)
• PG/PC-Schnittstelle eingestellt, so dass eine Kommunikation zwischen PG/PC und
Automatisierungssystem über das angeschlossene Subnetz möglich ist
• die Projektierung auf Konsistenz geprüft
Erst dann, wenn eine Konfiguration fehlerfrei ist, d. h., wenn sämtliche vernetzte Baugruppen eines
Subnetzes unterschiedliche Teilnehmeradressen besitzen und Ihr tatsächlicher Aufbau mit der
erstellten Netzkonfiguration übereinstimmt, sollten Sie die Konfiguration über das Subnetz
(Industrial Ethernet, PROFIBUS oder MPI) in die Zielsysteme laden.

13.1.7.4 Laden einer PC-Station


Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2 können Sie PC-Stationen vollständig laden - wie S7-300 bzw.
S7-400-Stationen.

Voraussetzungen
• Damit Sie mit STEP 7 die PC-Station vollständig laden können, müssen Sie die PC-Station als
Zielsystem mit dem Komponenten-Konfigurator konfigurieren (der Komponenten-Konfigurator
ist Bestandteil der SIMATIC NET DVD ab 7/2001). Den PC-Komponenten wird dabei ein Index
zugewiesen. Dieses Vorgehen entspricht dem Stecken von Baugruppen in eine S7-300/400-
Station.
Die einmal eingegebene Konfiguration der PC-Station können Sie mit Hilfe von Assistenten als
Projekt ablegen und anschließend in STEP 7 weiter verwenden (z. B. per Drag & Drop in ihr
STEP 7-Projekt kopieren und anschließend Verbindungen zu anderen Stationen projektieren).
• Die PC-Station muss online erreichbar sein: entweder ist STEP 7 auf der PC-Station installiert
oder die PC-Station ist vom Erstellsystem (PG/PC mit STEP 7) über ein Subnetz und
entsprechende Schnittstellen (CPs oder integrierte Schnittstellen) erreichbar.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


428 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
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13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Laden beim Konfigurieren von Netzen


Sie können, während Sie Netze mit STEP 7 konfigurieren, alle Ladefunktionen durchführen (z. B.
Laden > Markierte und Partnerstation, ... Stationen am Subnetz, etc.). Die Vorgehensweise ist
identisch zum Laden von S7-300/400-Stationen.
Beim Speichern und übersetzen der Konfiguration einer SIMATIC PC Station werden zwar
weiterhin Systemdaten und eine Konfigurationsdatei (*.XDB-Datei) erzeugt. Sie benötigen die
Konfigurationsdatei aber nicht mehr, um die Verbindungsprojektierung an die PC-Station zu
'übermitteln'.
Falls die PC-Station einen Netzübergang darstellt, werden automatisch auch Routing-
Informationen für SlotPLCs und Software PLCs (WinLC) in die PC-Station geladen.
Das Laden der PC-Station war bisher nur über die integrierten Schnittstellen von SlotPLCs möglich
oder über einen CP auf Index (Steckplatz) 9.

Laden beim Konfigurieren der Hardware


Beim Laden einer Hardware Konfiguration gibt es eine Besonderheit:
Auf Index (Zeile) 125 ist in der Konfigurationstabelle einer PC-Station der 'Stationmanager' fest
eingetragen. Der Stationmanager repräsentiert auf der Projektierungsseite (STEP 7) die
Konfiguration der gesamten SIMATIC PC-Station.
Auf Seite des Zielsystems (PC-Station) hat eine Runtime-Komponente von SIMATIC NCM die
Funktion, die geladenen Konfigurationsdaten (SDBs) zu interpretieren. Die Runtime-Komponente
wird mit dem Komponenten-Konfigurator erstellt (auf SIMATIC NET DVD ab ca. 7/2001). Auf diese
Weise kann die PC-Station die geladene Konfiguration mit der tatsächlichen Konfiguration
vergleichen und im Fehlerfall z. B. Meldungen über Unterschiede zwischen Soll- und Istausbau
absetzen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 429
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.7.5 Laden von Änderungen der Netzkonfiguration

Voraussetzungen
Sämtliche vernetzte Baugruppen eines Subnetzes haben unterschiedliche Teilnehmeradressen
und der tatsächliche Aufbau stimmt mit der erstellten Netzkonfiguration überein.
Falls Sie eine neue Station an ein Subnetz anschließen und die voreingestellte Teilnehmeradresse
im Subnetz bereits vorhanden ist, müssen Sie vorgehen wie im Abschnitt "Erstmaliges Laden"
beschrieben.

Was wird wohin geladen?


Nach Übersetzen der Netzprojektierung (Menübefehl Netz > Speichern und übersetzen) bzw.
nach Zielsystem > Laden > ... erzeugt NetPro Systemdatenbausteine (SDBs) für Baugruppen,
die die Informationen in den SDBs interpretieren können. Die SDBs können Verbindungstabellen,
Teilnehmeradressen, Subnetz-Eigenschaften, Ein-/Ausgangsadressen und Baugruppen-
Parametrierungen enthalten.
Je nachdem, welchen Menübefehl Sie für das Laden wählen, werden unterschiedliche Inhalte bzw.
unterschiedlich Zielsysteme geladen.

Hinweis
Nur bei der Option Laden > Verbindungen und Netzübergänge können Sie die beteiligten CPUs
im Betriebszustand RUN-P laden. Bei allen anderen Optionen muss die CPU in den
Betriebszustand STOP gebracht werden.
Bei S7-300 können Verbindungen nur im Betriebszustand STOP geladen werden. Einzelne
Verbindungen können nicht geladen werden.

Menübefehl Zielsystem > Was wird geladen? Wohin?


Laden >
... Markierte Stationen Verbindungstabellen, In die markierten Stationen
Teilnehmeradressen, Subnetz-
Eigenschaften, Ein-
/Ausgangsadressen und
Baugruppen-Parametrierungen der
markierten Stationen
... Markierte und Verbindungstabellen, In die markierte Station und in alle
Partnerstationen Teilnehmeradressen, Subnetz- Stationen, die Verbindungspartner
Eigenschaften, Ein- dieser Station sind
/Ausgangsadressen und
Baugruppen-Parametrierungen der
markierten Station und der
Verbindungspartner der markierten
Station
... Stationen am Subnetz Verbindungstabellen, Nacheinander in alle Stationen des
Teilnehmeradressen, Subnetz- markierten Subnetzes
Eigenschaften, Ein-
/Ausgangsadressen und
Baugruppen-Parametrierungen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


430 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

Menübefehl Zielsystem > Was wird geladen? Wohin?


Laden >
... Markierte Verbindungen Markierte Verbindungen In die lokale Station und (bei
(Mehrfachauswahl möglich) zweiseitigen Verbindungen) in die
entsprechenden Partnerstationen
... Verbindungen und Verbindungen (möglich ist auch In die markierte Baugruppe
Netzübergänge eine leere Verbindungstabelle) und (Im Betriebszustand RUN-P
Netzübergangs-Information möglich!)

Vorgehensweise
1. Verbinden Sie das PG mit dem Subnetz, an das auch der zu ladende Teilnehmer
angeschlossen ist.
2. Öffnen Sie NetPro.
3. Markieren Sie die zu ladende Station oder das Subnetz (bei.. Laden > Markiertes Subnetz) in
der Netzansicht.
4. Wählen Sie eine der oben beschrieben Optionen des Menübefehls Zielsystem > Laden.

Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den Menübefehlen, die das Laden betreffen, finden Sie in der Hilfe zum
Kontext (Menübefehl markieren und Taste F1 drücken).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 431
Laden
13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

13.1.7.6 Laden einer geänderten HW-Konfiguration in eine S7-400H-Station


Bei einer H-Station können Sie eine geänderte HW-Konfiguration laden, ohne dass die H-Station in
STOP geht. Um zu gewährleisten, dass die H-Station den Prozess während des Ladens
unterbrechungsfrei steuern kann, d. h. dass immer eine der beiden CPUs im Betriebszustand RUN
ist, müssen Sie zwingend die vorgeschriebene Bedienreihenfolge einhalten. Die ausführliche
Beschreibung der Funktionsweise und Vorgehensweise finden Sie im Handbuch
Automatisierungssystem S7-400H Hochverfügbare Systeme.
Ab STEP 7 V5.3, Servicepack 2 haben Sie die Möglichkeit, den Ladevorgang nach Änderung der
Hardware-Konfiguration weitgehend automatisch ablaufen zu lassen. STEP 7 bereitet die jeweils
notwendige nächste Aktion vor, die Sie nur noch durch einen Mausklick auf die Schaltfläche
"Weiter" bestätigen müssen, damit sie durchgeführt wird.
Sie können diese Funktion auch so einstellen, dass die Weiterschaltung weitgehend automatisch
geschieht.

Voraussetzungen und Einschränkungen für den automatisierten Ladevorgang


• Das Laden einer geänderten HW-Konfiguration in ein S7-400 H-Station ist nur in HW Konfig
möglich.
• Die geänderte Konfiguration kann nur auf CPUs geladen werden. Eventuell vorhandene
Baugruppen, die ihre Konfigurationsdaten direkt erhalten (FM 456-2, FM 456-4), werden nicht
geladen.
• Beim Laden können Sie keine Teilnehmeradressen umprojektieren; die projektierten
Teilnehmeradressen der H-CPUs müssen den tatsächlichen Teilnehmeradressen entsprechen.
• Mindestens ein der beiden H-CPUs muss online erreichbar sein.
• Die H-Station muss nicht notwendigerweise im redundanten Betrieb sein; es reicht aus, wenn
eine der CPUs im Betriebszustand RUN ist. Beim automatisierten Ladevorgang wird dann die
H-Station in den redundanten Betrieb versetzt durch Neustarten der Reserve-CPU.
• Der Betriebsartenschalter beider CPUs muss in Stellung RUN sein (RUN-P bei CPUs mit
Schlüsselschalter).
Wenn die Voraussetzungen nicht gegeben sind, können Sie die Option "Laden der
Stationskonfiguration im Betriebszustand RUN" nicht aktivieren.

Vorgehensweise
1. Wählen Sie in HW Konfig den Menübefehl Zielsystem > Laden in Baugruppe.
2. Im Folgedialog "Laden in Baugruppe" wählen Sie die Option "Laden der Stationskonfiguration
im Betriebszustand RUN".
Hinweis: Mit der Option "Laden im Betriebszustand STOP" wählen Sie die "nicht
automatisierte" Variante des Ladevorgangs.
3. Quittieren Sie die Auswahl mit "OK".
Es wird der Dialog "Laden in H-Station" eingeblendet.
4. Wenn beide CPUs der H-Station online erreichbar sind, dann wählen Sie eine der angezeigten
CPUs, die mit der geänderten Konfiguration (Systemdatenbausteine) geladen werden soll.
Voreingestellt zum Laden ist die Reserve-CPU. Die Aufforderung zur Auswahl einer CPU steht
auch im Feld "Nächste Aktion".
Wenn nur eine der beiden CPUs online erreichbar ist, dann ist diese CPU automatisch zum
Laden markiert. Diese Vorauswahl können Sie nicht ändern.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


432 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.1 Laden aus dem PG in das Zielsystem

5. Wenn die Aktionen ohne Unterbrechung weitergeschaltet werden sollen, dann aktivieren Sie
das Kontrollkästchen "Automatisch weiterschalten".
6. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Weiter".
Während des Ladevorgangs wird die jeweils gestartete Aktion im Feld "Nächste Aktion"
angezeigt.
Im Feld Status werden alle durchlaufenen Aktionen mit einem Häkchen gekennzeichnet.
7. Unabhängig von der Markierung des Kontrollkästchens "Automatisch weiterschalten" müssen
Sie die Aktion "Umschalten auf CPU mit geänderter HW-Konfiguration" auf jeden Fall durch
Klicken auf "Weiter" bestätigen.
Danach geht automatisch die CPU mit geänderter HW-Konfiguration in den Betriebszustand
RUN und die andere CPU geht in den Betriebszustand STOP. Nachdem die CPUs ihre HW-
Konfiguration auf den gleichen (aktuellen) Stand gebracht haben, geht das H-System
automatisch in den redundanten Betrieb.

13.1.7.7 Laden der Globaldaten-Konfiguration


Beim Übersetzen werden die Daten der GD-Tabelle in Systemdaten umgewandelt. Werden nach
dem Übersetzen keine Fehler angezeigt, können Sie die Systemdaten in die CPUs übertragen:
• Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Laden.

Maximale Anzahl von GD-Kreisen


Die Anzahl von GD-Kreisen ist auf 16 begrenzt. CPUs, die von einer GD-Kreisnummer größer 16
betroffen sind, können nicht mit der Globaldaten-Konfiguration geladen werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 433
Laden
13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden

13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden

13.2.1 Voraussetzungen und Hinweise zum Laden

Laden von Bausteinordnern


Bei Bausteinordnern können nur Codebausteine geladen werden. Andere Objekte des
Bausteinordners, wie Systemdaten (SDBs) etc. können an dieser Stelle nicht geladen werden.
SDBs werden über das Objekt "Hardware" geladen.

Hinweis
Für PCS 7-Projekte ist das Laden von Bausteinen aus dem Dialog "Objekte übersetzen und Laden" genau so
wenig möglich wie aus dem SIMATIC Manager. Für PCS 7-Projekte gilt, dass Zielsysteme nur über CFC
geladen werden dürfen, um eine korrekte Lade-Reihenfolge sicherzustellen und damit ein STOP der CPU zu
vermeiden.
Ob es sich bei dem Projekt um ein PCS 7-Projekt handelt, sehen Sie in den Objekteigenschaften des
Projekts.

Laden von F-Anteilen fehlersicherer Steuerungen


Aus Sicherheitsgründen kann das Laden von geänderten F-Anteilen fehlersicherer Steuerungen
nur nach Eingabe eines Passworts erfolgen. In "Objekte übersetzen und laden" wird deshalb der
Ladevorgang mit einem Fehlerhinweis abgebrochen. Laden Sie die entsprechenden Programmteile
mit dem Optionspaket ins Zielsystem.

Laden der Hardware


Das Laden der Hardware (d. h. Laden der Offline-SDBs) über "Objekte übersetzen und laden" läuft
nur dann unterbrechungsfrei für alle markierten Objekte, wenn keine Fehlermeldungen oder
Abfragen ausgelöst werden. Der folgende Abschnitt gibt Informationen zur Vermeidung von
Fehlermeldungen und Abfragen.

Voraussetzungen für das Laden der Hardware


• CPUs müssen im Betriebszustand STOP sein.
• Online-Verbindungen zu den CPUs müssen möglich sein; passwortgeschützte CPUs erfordern
legitimierte Verbindung bzw. Eingabe des Passwortes über die Schaltfläche "Bearbeiten" bei
markierter CPU bzw. bei markiertem Bausteinordner vor dem Starten von "Objekte übersetzen
und laden".
• Berücksichtigen Sie beim Laden der Konfiguration aus "Objekte übersetzen und laden", dass
während des ganzen Vorgangs keine Benutzereingabe möglich ist. Wenn eine Verbindung
über die Schnittstelle TCP/IP erfolgen soll, und als IP Adresse die Einstellung "IP Adresse auf
anderem Weg beziehen" eingestellt ist, dann funktioniert das Laden nur, wenn die betroffene
CPU eine gültige Zugangsadresse hat: Die Zugangsadresse vergeben Sie im SIMATIC
Manager. Markieren Sie dazu den Programm-Ordner und rufen Sie den Menüpunkt
"Zielsystem/Zugangsadresse" auf.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


434 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden

• Die Schnittstelle des Zielsystems, über die geladen wird, darf beim Laden nicht wesentlich
umparametriert werden:
- Die Adresse der Schnittstelle darf nicht geändert werden.
- Eine Änderung der Netzeinstellungen kann dazu führen, dass nicht alle Baugruppen
erreicht werden können.
• Bei H-CPUs können Sie vor dem Starten von "Objekte übersetzen und laden" die zu ladende
CPU (H-CPU 0 oder H-CPU 1) wählen (Objekt "CPU" markieren und auf Schaltfläche
"Bearbeiten" klicken).
• Folgende CPU-Parameter dürfen sich nicht geändert haben:
- Die maximale Größe für Lokaldaten und Kommunikationsressourcen der CPU (Register
"Speicher")
- Passwortschutz für F-CPU (Register "Schutz")
• Für jede konfigurierte Baugruppe müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Bestellnummer der konfigurierten Baugruppe muss identisch sein mit der Bestellnummer
der tatsächlich gesteckten Baugruppe.
- Firmware-Version der konfigurierten Baugruppe darf nicht größer sein als die Firmware-
Version der tatsächlich gesteckten Baugruppe.
- Stationsname, Name der Baugruppe und Anlagenkennzeichen dürfen sich nicht geändert
haben seit dem letzten Laden. Neuvergabe eines Anlagenkennzeichens ist erlaubt.

Hinweise zum Ablauf des Ladens


• Es werden alle Offline-SDBs geladen (d. h. neben der Hardware Konfiguration auch
Verbindungs-SDBs und SDBs, die durch die Globaldaten-Projektierung entstanden sind).
• Das Laden wird nur ausgeführt, wenn zuvor beim Übersetzen kein Fehler aufgetreten ist.
• Hinweise während des Ladens werden unterdrückt; bei einem CPU-Speicherengpass wird z.
B. ohne Rückfrage komprimiert.
• Nach dem Laden bleiben die geladenen Baugruppen im STOP-Zustand (ausgenommen
Baugruppen, die ohne Rückfrage automatisch gestoppt und wieder gestartet werden).

Tipp
Wenn nach dem Laden die Meldung erscheint, dass das Laden des Objekts mit Warnungen
ausgeführt worden ist, dann sollten Sie unbedingt das Protokoll einsehen. Möglicherweise ist das
Objekt nicht oder nicht vollständig geladen worden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 435
Laden
13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden

13.2.2 Objekte übersetzen und laden

Mit dem Dialog "Objekte übersetzen und laden" bereiten Sie die anwählbaren Objekte Ihres
Projekts bzw. Multiprojekts zur Übertragung auf das Zielsystem vor und laden diese nach Wunsch
auf das Zielsystem. Der Dialog ist auf Objekte in einer Station, eines Projekts oder eines
Multiprojekts anwendbar.
Abhängig vom selektierten Objekt können bestimmte Informationen nicht angezeigt werden oder
es sind für diese Objekte nicht sämtliche unten beschriebene Funktionen verfügbar. Insbesondere
können Einschränkungen auftreten bei Objekten, die von Optionspaketen erzeugt werden.
Bei Bausteinen eines Bausteinordners bedeutet "übersetzen", dass die Konsistenz der Bausteine
geprüft wird. Der Einfachheit halber wird die Konsistenzprüfung von Bausteinen nachfolgend als
Übersetzungsvorgang beschrieben.
Gehen Sie wie folgt vor:
1. Wählen Sie im SIMATIC Manager das Objekt aus, das Sie übersetzen oder übersetzen und
laden möchten. Folgende Objekte sind im SIMATIC Manager wählbar:
- Multiprojekt
- Projekt
- Station
- S7-Programm ohne Stationszuordnung
2. Wählen Sie im SIMATIC Manager den Menübefehl Zielsystem > Objekte übersetzen und
laden.
3. Wählen Sie "Nur übersetzen", wenn Sie die Bausteine prüfen, jedoch nicht ins Zielsystem
laden wollen. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie keines der Objekte ins Zielsystem laden
möchten.
Hinweis: Stationen mit fehlenden HSPs werden nicht übersetzt und geladen (die
Kontrollkästchen sind nicht sichtbar).
4. Falls Sie verhindern möchten, dass wegen Übersetzungsfehlern die Stationen unvollständig
geladen werden, dann aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Kein Laden bei
Übersetzungsfehler". In diesem Fall wird nichts geladen.
Wenn das Kontrollkästchen nicht aktiviert ist, dann werden alle Objekte geladen, die ohne
Fehler übersetzt wurden. Objekte, die einen Fehler beim Übersetzen verursacht haben,
werden nicht geladen.
5. Falls Sie Verbindungen übersetzen und laden wollen, aktivieren Sie die entsprechenden
Kontrollkästchen am Objekt "Verbindungen".
Insbesondere das Multiprojekt eignet sich als Einstiegsobjekt, da von diesem Objekt aus
automatisch alle Verbindungspartner von projektübergreifenden Verbindungen mit geladen
werden können.
6. Markieren Sie in den Spalten "Übersetzen" und "Laden" die Objekte, die Sie übersetzen bzw.
laden wollen. Ein Häkchen symbolisiert die entsprechende Anwahl. Falls Sie in Schritt 3 "Nur
übersetzen" angewählt haben, wurde die Spalte "Laden" ausgeblendet.
7. Starten Sie den Übersetzungsvorgang mit der Schaltfläche "Starten".
8. Folgen Sie den Anweisungen am Bildschirm.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


436 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.2 Mehrere Objekte aus dem PG übersetzen und laden

Nach dem Übersetzungs- bzw. Ladevorgang wird automatisch das Gesamtprotokoll angezeigt. Sie
können aber jederzeit das Gesamt- bwz. Einzelprotokoll öffnen:
• Klicken Sie auf die Schaltfläche "Gesamt", wenn Sie ein Protokoll des gesamten Vorgangs
betrachten wollen.
• Klicken Sie auf die Schaltfläche "Einzelobjekt", wenn Sie ein Protokoll des in der Auswahlliste
markierten Objekts betrachten wollen.

Besonderheiten beim Übersetzen und Laden von Verbindungen


Wenn Sie bei einer Baugruppe das Objekt "Verbindungen" zum Übersetzen markieren, dann
markiert STEP 7 automatisch die entsprechenden Objekte "Verbindungen" der
Verbindungspartner. Auf diese Weise erzeugt STEP 7 immer konsistente Projektierungsdaten
(Systemdatenbausteine). Die automatisch markierten Objekte können nicht direkt manuell
abgewählt werden. Die Markierung wird aber automatisch entfernt, wenn das ursprünglich
markierte Objekt "Verbindungen" wieder abgewählt wird.
Wenn Sie für eine Baugruppe das Objekt "Verbindungen" zum Laden wählen, dann markiert
STEP 7 automatisch auch das Kontrollkästchen "Übersetzen". Zusätzlich markiert STEP 7 die
Kontrollkästchen "Übersetzen" und "Laden" aller Verbindungspartner. Wenn ausschließlich Objekte
vom Typ "Verbindungen" gewählt wurden, können Sie die Verbindungen auch im Betriebszustand
RUN-P der CPU laden.
Einzelne Verbindungen können Sie mit Hilfe von NetPro laden.

Hardware übersetzen und laden: Auswirkungen auf Verbindungen


Wenn Sie das Objekt "Hardware" zum Übersetzen bzw. Laden markieren, werden automatisch die
Objekte "Verbindungen" unterhalb der markierten Hardware zum Übersetzen bzw. Laden markiert.
In diesem Fall werden aber die Verbindungsobjekte der Verbindungspartner nicht automatisch
mitmarkiert!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 437
Laden
13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG


Diese Funktion unterstützt Sie bei folgenden Tätigkeiten:
• Sichern von Informationen aus dem Zielsystem (z. B. für Service-Zwecke)
• Schnelles Konfigurieren und Bearbeiten einer Station, wenn die Hardware-Komponenten zum
Beginn der Konfigurierungstätigkeit vorhanden sind.

Sichern von Informationen aus dem Zielsystem


Diese Maßnahme kann erforderlich sein, wenn z. B. die Offline-Projektdaten des in der CPU
laufenden Standes nicht oder nur teilweise vorhanden sind. Sie können sich dann zumindest den
online verfügbaren Teil der Projektdaten auf Ihr PG holen.

Schnelles Konfigurieren
Sie können sich die Eingabe des Stationsaufbaus erleichtern, indem Sie nach Aufbau der
Hardware und Neustart (Warmstart) der Station die Konfigurationsdaten aus dem Zielsystem auf
Ihr PG laden. Sie erhalten damit den Stationsaufbau mit den Typangaben der einzelnen
Baugruppen. Danach müssen nur noch die einzelnen Baugruppen genauer spezifiziert (Bestell-Nr.)
und parametriert werden.
Folgende Information wird in das PG geladen:
• S7-300: Konfiguration für den Zentralbaugruppenträger und eventuell vorhandene
Erweiterungsbaugruppenträger
• S7-400: Konfiguration des Zentralbaugruppenträgers mit einer CPU und Signalbaugruppen
ohne Erweiterungsbaugruppenträger
• Konfigurationsdaten zur dezentralen Peripherie können nicht in das PG geladen werden.
Dieser Informationsumfang wird geladen, wenn noch keine Projektierinformation auf dem
Zielsystem vorliegt z. B. bei urgelöschten Systemen. Ansonsten liefert das "Laden in das PG" weit
bessere Ergebnisse.
Bei S7-300-Systemen ohne dezentrale Peripherie brauchen Sie somit nur noch die Baugruppen
genau zu spezifizieren (Bestell-Nr.) und zu parametrieren.

Hinweis
Beim Laden in das PG (ohne dass eine Offline-Konfiguration vorhanden ist) kann STEP 7 nicht alle
Bestellnummern der Komponenten vollständig ermitteln.
Die "unvollständig" erscheinenden Bestellnummern können Sie beim Konfigurieren der Hardware
mit dem Menübefehl Extras > Baugruppe spezifizieren eingeben. Auf diese Weise können
Baugruppen, die STEP 7 nicht bekannt sind (d. h. nicht im Fenster "Hardware Katalog"
erscheinen), parametriert werden; allerdings ohne dass Parameterregeln überwacht werden!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


438 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

Einschränkungen beim Laden aus dem Zielsystem


Für die aus dem Zielsystem in das PG geladene Daten gelten folgende Einschränkungen:
• Bausteine enthalten keine symbolischen Namen für Parameter, Variablen und Marken.
• Bausteine enthalten keine Kommentare.
• Es wird das gesamte Programm mit allen Systemdaten ("AG-Abzug") auf das PG geladen.
Dabei kann von den Systemdaten nur der Teil von "HW-Konfigurieren" wie gewohnt
weiterbearbeitet werden.
• Die Daten zu den Themen "Globaldaten-Kommunikation (GD)", "Projektierung von
symbolbezogenen Meldungen" können nicht weiterbearbeitet werden.
• Ein Forceauftrag wird nicht in das PG mitgeladen. Er muss über die Anzeige des Forceauftrags
separat als VAT gespeichert werden.
• Kommentare in den Dialogen der Baugruppen werden nicht geladen.
• Die Namen der Baugruppen werden nur dann angezeigt, wenn dies beim Konfigurieren
angewählt wurde (HW-Konfig: Extras>Einstellungen, Objektnamen im Zielsystem speichern).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 439
Laden
13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

13.3.1 Station laden in PG

Mit dem Menübefehl Zielsystem > Station laden in PG können Sie die aktuelle Konfiguration und
alle Bausteine aus dem zu wählenden Automatisierungssystem in das PG laden.
Dazu legt STEP 7 eine neue Station im aktuellen Projekt an, unter der die Konfiguration
abgespeichert wird. Sie können den voreingestellten Namen der eingefügten Station (z. B.
"SIMATIC 300-Station(1)") ändern. Die eingefügte Station wird sowohl in der Ansicht "online" als
auch in der Ansicht "offline" angezeigt.
Der Menübefehl ist wählbar, wenn ein Projekt geöffnet ist. Die Markierung eines Objekts im
Projektfenster oder die Ansicht (online oder offline) ist für den Menübefehl ohne Bedeutung.
Sie können diese Funktion benutzen, um sich das Konfigurieren zu erleichtern.
• Bei Zielsystemen S7-300 wird die Konfiguration für den vorhandenen Aufbau einschließlich
Erweiterungsbaugruppenträger ohne dezentrale Peripherie (DP) geladen.
• Bei S7-400-Zielsystemen wird die Konfiguration des Baugruppenträgers ohne
Erweiterungsbaugruppenträger und ohne dezentrale Peripherie geladen.
Bei S7-300-Systemen ohne dezentrale Peripherie brauchen Sie somit nur noch die Baugruppen
genau zu spezifizieren (MLFB-Nr.) und zu parametrieren.

Einschränkungen bei Station laden in PG


Für die in das PG geladene Daten gelten folgende Einschränkungen:
• Bausteine enthalten keine symbolischen Namen für Formalparameter, temporäre Variablen
und Marken.
• Bausteine enthalten keine Kommentare.
• Es wird das gesamte Programm mit allen Systemdaten ("AG-Abzug") auf das PG geladen,
davon können aber nicht alle Daten sinnvoll weiterbearbeitet werden.
• Die Daten zu den Themen "Globaldaten-Kommunikation (GD)", "Projektierung von
symbolbezogenen Meldungen", "Netzprojektierung" können nicht weiterbearbeitet werden.
• Forceaufträge können nicht auf das PG und von dort wieder auf das Zielsystem geladen
werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


440 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

13.3.2 Zurückladen von Bausteinen aus S7-CPU

Sie können mit dem SIMATIC Manager S7-Bausteine aus der CPU auf die Festplatte des
Erstellsystems zurückladen. Die Möglichkeit des Ladens von Bausteinen in das PG nutzen:
• eine Sicherung des aktuellen Anwenderprogramms, das in der CPU geladen ist. Diese
Sicherung kann dann z. B. im Servicefall nach evtl. Urlöschen der CPU vom
Wartungspersonal übertragen werden.
• Sie können das Anwenderprogramm aus der CPU in das Erstellsystem laden und dort
bearbeiten, z. B. im Servicefall zur Fehlersuche. Sie haben in diesem Fall keine Symbolik bzw.
Kommentare zur Programmdokumentation zur Verfügung. Deswegen empfiehlt sich diese
Vorgehensweise wirklich nur für den Servicefall.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 441
Laden
13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

13.3.3 Bearbeiten von geladenen Bausteinen im PG/PC


Die Möglichkeit zum Bearbeiten von Bausteinen im PG bietet Ihnen folgenden Nutzen:
• Sie können in der Testphase einen Baustein direkt in der CPU korrigieren und das Ergebnis
dokumentieren.
• Sie können sich über die Ladefunktion aktuelle Inhalte von Bausteinen aus dem RAM-
Ladespeicher der CPU in Ihr PG laden.

Hinweis
Zeitstempelkonflikt bei Arbeiten online und offline
Die anschließend beschriebenen Vorgehensweisen führen zu Zeitstempelkonflikten und sollten
deshalb vermieden werden.
Zeitstempelkonflikte entstehen beim Online-Öffnen eines Bausteins, wenn
• online durchgeführte Änderungen nicht in das S7-Anwenderprogramm offline gespeichert
wurden
• offline durchgeführte Änderungen nicht in die CPU geladen wurden.
Zeitstempelkonflikte entstehen beim Offline-Öffnen eines Bausteins, wenn
• ein Online-Baustein mit Zeitstempelkonflikt in das S7-Anwenderprogramm offline kopiert und
anschließend der Baustein offline geöffnet wird.

Fallunterscheidung
Beim Laden von Bausteinen aus der CPU in das Programmiergerät müssen Sie zwei Fälle
unterscheiden:
1. Das Anwenderprogramm, zu dem die Bausteine gehören, befindet sich im Programmiergerät.
2. Das Anwenderprogramm, zu dem die Bausteine gehören, befindet sich nicht im
Programmiergerät.
Dieses hat zur Folge, dass Programmteile, die nicht in die CPU geladen werden können, nicht zur
Verfügung stehen. Solche Programmteile sind:
• die Symboltabelle mit den symbolischen Namen für die Operanden sowie Kommentare
• Netzwerk-Kommentare eines FUP- oder KOP-Programms
• Zeilenkommentare eines AWL-Programms
• anwenderdefinierte Datentypen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


442 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.3 Laden aus dem Zielsystem in das PG

13.3.3.1 Bearbeiten von geladenen Bausteinen, falls Anwenderprogramm im PG/PC


vorliegt
Um Bausteine aus der CPU zu bearbeiten, gehen Sie so vor:
1. Öffnen Sie im SIMATIC Manager das Online-Fenster des Projekts.
2. Markieren Sie im Online-Fenster einen Ordner "Bausteine". Die Liste der geladenen Bausteine
wird angezeigt.
3. Wählen Sie nun Bausteine aus, öffnen und bearbeiten Sie diese.
4. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Speichern, um die Änderung offline auf dem PG zu
speichern.
5. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Laden, um die geänderten Bausteine auf das
Zielsystem zu laden.

13.3.3.2 Bearbeiten von geladenen Bausteinen, falls Anwenderprogramm nicht im


PG/PC vorliegt
Um Bausteine aus der CPU zu bearbeiten, gehen Sie so vor:
1. Betätigen Sie die Schaltfläche "Erreichbare Teilnehmer" im SIMATIC Manager oder wählen Sie
den Menübefehl Zielsystem > Erreichbare Teilnehmer anzeigen.
2. Wählen Sie aus der aufgeblendeten Liste den Teilnehmer (Objekt "MPI=...") aus und öffnen
den Ordner "Bausteine", um sich die Bausteine anzeigen zu lassen.
3. Nun können Sie Bausteine öffnen und nach Bedarf bearbeiten, überwachen oder kopieren.
4. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Speichern unter... und tragen Sie im zugehörigen
Dialogfeld den Pfad ein, der den gewünschten Speicherort auf dem PG bezeichnet.
5. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Laden, um die geänderten Bausteine auf das
Zielsystem zu laden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 443
Laden
13.4 Löschen im Zielsystem

13.4 Löschen im Zielsystem

13.4.1 Löschen des Lade-/Arbeitsspeichers und Urlöschen der CPU

Vor dem Laden Ihres Anwenderprogramms in das S7-Zielsystem, sollten Sie die CPU urlöschen,
um sicherzustellen, dass sich keine "alten" Bausteine mehr auf der CPU befinden.

Voraussetzung für das Urlöschen


Zum Urlöschen muss sich die CPU im Betriebszustand STOP befinden (Betriebsartenschalter auf
STOP oder Betriebsartenschalter auf RUN-P und Ändern des Betriebszustands nach STOP über
den Menübefehl Zielsystem > Diagnose/Einstellung > Betriebszustand).

Urlöschen von S7-CPUs


Beim Urlöschen von S7-CPUs wird folgendes durchgeführt:
• Die CPU wird zurückgesetzt.
• Alle Anwenderdaten werden gelöscht (Bausteine und SDBs mit Ausnahme der MPI-
Parametrierung).
• Die CPU bricht alle bestehenden Verbindungen ab.
• Wenn Daten auf einem EPROM vorhanden sind (Memory Card oder integriertes EPROM),
kopiert die CPU nach dem Urlöschen den EPROM-Inhalt wieder in den RAM-Bereich des
Speichers.
Der Inhalt des Diagnosepuffers und die Parameter der MPI-Schnittstelle bleiben erhalten.

13.4.2 Löschen von S7-Bausteinen auf dem Zielsystem

Das Löschen einzelner Bausteinen in der CPU kann während der Testphase des CPU-Programms
notwendig werden. Bausteine sind im Anwenderspeicher der CPU entweder im EPROM oder RAM
gespeichert (abhängig von CPU und Ladevorgang).
• Bausteine, die im RAM geladen sind, können Sie direkt löschen. Der belegte Speicherplatz
wird im Ladespeicher und im Arbeitsspeicher freigegeben.
• Bausteine, die im integrierten EPROM gespeichert sind, werden immer nach dem Urlöschen
der CPU in den RAM-Bereich kopiert. Die Kopien im RAM-Bereich können direkt gelöscht
werden. Die gelöschten Bausteine werden dabei im EPROM bis zum nächsten Urlöschen oder
Netzausfall mit ungepuffertem RAM-Speicher für ungültig markiert. Nach Urlöschen oder
Netzausfall mit ungepuffertem RAM-Speicher werden die "gelöschten" Bausteine wieder vom
EPROM in das RAM kopiert und aktiv. Bausteine im integrierten EPROM (z. B. bei CPU 312)
werden durch Überschreiben mit dem neuen RAM-Inhalt gelöscht.
• EPROM-Memory Cards müssen im Erstellsystem gelöscht werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


444 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Laden

13.5 Komprimieren des Anwenderspeichers (RAM)

13.5 Komprimieren des Anwenderspeichers (RAM)

13.5.1 Entstehung von Lücken im Anwenderspeicher (RAM)

Durch mehrfaches Löschen und Nachladen von Bausteinen entstehen im Anwenderspeicher


(Lade- und Arbeitsspeicher) Lücken, die den nutzbaren Speicherbereich verringern. Durch
Komprimieren werden die vorhandenen Bausteine lückenlos im Anwenderspeicher angeordnet und
es entsteht ein zusammenhängender freier Speicherbereich.
Nachfolgendes Bild zeigt schematisch, wie belegte Speicherblöcke durch die Funktion "Speicher
komprimieren" verschoben werden.

Möglichst im Betriebszustand "STOP" komprimieren


Nur das Komprimieren im Betriebszustand "STOP" schließt alle Speicherlücken. Wenn Sie im
Betriebszustand RUN-P (Stellung des Betriebsartenschalters) komprimieren, so werden die gerade
bearbeiteten Bausteine nicht verschoben, da sie geöffnet sind. Im Betriebszustand RUN (Stellung
des Betriebsartenschalters) kann die Funktion Komprimieren nicht durchgeführt werden
(Schreibschutz!).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 445
Laden
13.5 Komprimieren des Anwenderspeichers (RAM)

13.5.2 Komprimieren des Speicherinhalts einer S7-CPU

Möglichkeiten zum Komprimieren


Sie haben zwei Möglichkeiten zum Komprimieren des Anwenderspeichers:
• Tritt beim Laden ein Speicherplatzmangel auf dem Zielsystem auf, so wird ein Dialogfeld
aufgeblendet, das Sie auf den Fehler hinweist. Durch Betätigen der entsprechenden
Schaltfläche im Dialogfeld können Sie den Speicher komprimieren.
• Als vorbeugende Maßnahme können Sie sich die Speicherauslastung anzeigen lassen
(Menübefehl Zielsystem > Diagnose/Einstellung > Baugruppenzustand..../Register
Speicher) und ggf. die Komprimierung anstoßen.

Vorgehensweise
1. Markieren Sie das S7-Programm in der Ansicht online oder im Fenster "Erreichbare
Teilnehmer".
2. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Diagnose/Einstellung > Baugruppenzustand.
3. Wählen Sie im folgenden Dialogfeld das Register "Speicher". In diesem Register gibt es eine
Schaltfläche für das Komprimieren des Speichers, falls die CPU diese Funktion unterstützt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


446 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
14 Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt

14.1 Mehrbenutzerkonfiguration im Windows-Netzwerkverbund

Übersicht
Mit den von STEP 7 freigegebenen Betriebssystemen können Sie in einer Mehrbenutzer-
Konfiguration arbeiten. Sie können entweder mit dem Multiprojekt arbeiten oder eine der folgenden
Konfigurationen berücksichtigen:
• Das Projekt liegt auf einem lokalen Plattenlaufwerk und wird von einem anderen Arbeitsplatz
mitbenutzt.
Beispiel: Arbeitsplatz 1 und 2 greifen auf Projekt A am Arbeitsplatz 1 zu.
• Das Projekt liegt auf einem Netzwerk-Server.
Beispiel: Arbeitsplatz 1 und 2 greifen auf Projekt C am Netzwerk-Server zu.
• Die Projekte liegen verteilt auf lokalen Plattenlaufwerken und auf einem oder mehreren
Netzwerk-Servern.
Beispiel: Arbeitsplatz 1 und 2 greifen auf die Projekte A, B und C zu.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 447
Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt
14.1 Mehrbenutzerkonfiguration im Windows-Netzwerkverbund

Regeln zur Ablage von Projekten auf Netzwerk-Servern


• Ab STEP 7 V5.2 werden Projekte, die auf anderen Rechnern im Netzwerk abgelegt sind, beim
Öffnen immer mit ihrem UNC-Pfad (= Universal Naming Convention, d. h.
\\<Servername>\<Share>\...) in die lokale Projektverwaltung aufgenommen. Damit ist es zwar
weiterhin möglich, ein Projekt über ein verbundenes Netzlaufwerk zu öffnen, als Ablageort wird
aber in STEP 7 der UNC-Pfad angezeigt (z. B. im SIMATIC Manager über Datei >
Öffnen/Verwalten). Dies bedeutet insbesondere auch, dass Projekte im Netz direkt über ihren
UNC-Pfad geöffnet werden können und nicht wie bisher nur über verbundene Netzlaufwerke.
Lokale Projekte hingegen werden immer mit ihrem physikalischen Pfad (d. h. <Lokaler
Laufwerksbuchstabe>:\...) in die Projektverwaltung aufgenommen, auch wenn sie auf einem
lokalen Share liegen.
Bei einer Überinstallation von STEP 7 V 5.4 incl. SP4 über eine Vorgängerversion wird die
Projektverwaltung durch das Setup aktualisiert.
• Wenn Sie Ihre Projekte auf Netzwerk-Servern oder auf freigegebenen Laufwerken anderer
Netzwerkteilnehmer ablegen, so darf an diesen Servern oder Netzwerkteilnehmern das
Windows Betriebssystem erst dann beendet werden, wenn alle STEP 7-Applikationen, die auf
diese Projekte zugreifen, beendet sind.
• Wenn Sie Ihre Projekte auf Netzwerk-Servern oder auf freigegebenen Laufwerken anderer
Netzwerkteilnehmer ablegen, müssen Sie sicherstellen, dass auch auf dem Netzwerk-Server
bzw. dem Rechner des Netzwerkteilnehmers STEP 7 installiert ist.

Hinweis
Unter MS Windows 7 hat sich die physikalische Datenablage von STEP 7-Projekten
betriebssystembedingt geändert. Wollen mehrere Anwender von verschiedenen PCs in einem
Projekt arbeiten, so ist für den Ordner, in dem die STEP 7-Projekte abgelegt sind, ein Share
einzurichten. Bei diesem Share ist für alle Anwender, die mit den Projekten arbeiten wollen, ein
Vollzugriff zu vergeben. Standardmäßig ist dies das Verzeichnis C:\Program
Files\Siemens\Step7\s7proj.

Regeln zum Bearbeiten eines S7-Programms durch mehrere Personen


Beachten Sie Folgendes:
• Bevor mehrere Personen an einem S7-Programm arbeiten, müssen Sie die Arbeitsplatz-
Konfiguration einstellen (Menübefehl Start > Alle Programme > Siemens Automation >
SIMATIC > STEP 7 > Simatic-Arbeitsplatz konfigurieren). Beachten Sie hierzu die Hilfe zum
Dialogfeld.
• Bausteine bzw. AWL-Quelle:
Jede Person sollte einen anderen Baustein bzw. eine andere AWL-Quelle programmieren.
Versuchen zwei Personen gleichzeitig einen Baustein oder eine Quelle zu editieren, wird eine
Meldung ausgegeben und der Zugriff für die zweite Person gesperrt.
• Symboltabelle:
Mehrere Personen können gleichzeitig die Symboltabelle öffnen, aber nur ein Bearbeiter kann
sie editieren. Versuchen zwei Personen gleichzeitig die Symboltabelle zu editieren, wird eine
Meldung ausgegeben und der Zugriff für die zweite Person gesperrt.
• Variablentabelle:
Mehrere Personen können gleichzeitig die Variablentabelle öffnen, aber nur ein Bearbeiter
kann sie editieren. Versuchen zwei Personen gleichzeitig die Variablentabelle zu editieren, wird
eine Meldung ausgegeben und der Zugriff für die zweite Person gesperrt. In einem S7-
Programm kann es mehrere Variablentabellen geben. Diese können natürlich unabhängig
voneinander bearbeitet werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


448 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt

14.1 Mehrbenutzerkonfiguration im Windows-Netzwerkverbund

Regeln zum Bearbeiten einer Station durch mehrere Personen


Beachten Sie Folgendes:
• Die Hardwarekonfiguration und die Netzkonfiguration einer Station sollten nur zentral von einer
Person bearbeitet werden.

14.1.1 Arbeitsplatz-Konfiguration einstellen

Um von verschiedenen STEP 7-Arbeitsplätzen aus an einem Projekt zu arbeiten, müssen Sie an
jedem Arbeitsplatz die folgenden Einstellungen vornehmen.
4. Wählen Sie in der Startleiste den Menübefehl Start > Alle Programme > Siemens Automation >
SIMATIC > STEP 7 > Simatic-Arbeitsplatz konfigurieren.
5. Wählen Sie die Option "Mehrplatzsystem" und das Netzwerkprotokoll, das Sie verwenden
wollen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 449
Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt
14.2 Einzelplatz-Konfiguration auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen

14.2 Einzelplatz-Konfiguration auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen

14.2.1 Mehrere S7-Programme zu einem zusammenführen

Für das Zusammenführen von S7-Programmen auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen bietet STEP 7
keine Unterstützung. Die einzige Möglichkeit, S7-Programme zusammenzuführen, ist hier das
Kopieren von einzelnen Bausteinen oder Quellen. Projektglobale Daten, wie z. B. die
Symboltabelle oder die Variablentabelle müssen manuell nachbearbeitet werden.
1. Kopieren Sie Bausteine und Quellen in die entsprechenden Ordner eines S7-Programms.
2. Exportieren Sie die Symboltabellen der einzelnen S7-Programme in ASCII-Format und
importieren Sie sie in die Symboltabelle des zusammengeführten S7-Programms.
3. Überprüfen Sie, ob Symbole doppelt verwendet werden.

Tipp: Kurze Symboltabellen können Sie auch über die Zwischenablage (Kopieren und
Einfügen) integrieren.
4. Kopieren Sie die Variablentabellen, die Sie verwenden wollen, oder integrieren Sie die
verschienenen Variablentabellen über die Zwischenablage (Kopieren und Einfügen) in eine
neue Variablentabelle.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


450 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt

14.2 Einzelplatz-Konfiguration auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen

14.2.2 S7-Programme mit Meldungsattributen kopieren

Wenn Sie Bausteine mit Meldungsattributen versehen haben, beachten Sie beim Kopieren von
S7-Programmen die folgenden Einschränkungen:

Projektweite Vergabe der Meldenummern


Es können sich Überschneidungen bei den Meldungsnummern ergeben. Um Konflikte zu
vermeiden, gehen Sie folgendermaßen vor:
• Weisen Sie mit dem Menübefehl Bearbeiten > Spezielle Objekteigenschaften >
Meldenummern jedem S7-Programm einen festen Meldenummernbereich zu.
• Achten Sie beim Kopieren von S7-Programmen darauf, dass S7-Programme nicht
überschrieben werden.
• Beachten Sie, dass nur Meldungstypen (FBs) getrennt vom S7-Programm programmiert
werden können.

CPU-weite Vergabe der Meldenummern


• Programme können innerhalb eines Projekts und projektübergreifend kopiert werden, ohne
dass sich die Meldenummern ändern.
• Beim Kopieren einzelner Bausteine ändert sich die Meldenummer und Sie müssen den
Baustein neu übersetzen, um die geänderte Meldenummer in das Programm einzubinden.

Kopieren eines Programms mit projektweiter Vergabe der Meldenummern in ein Projekt mit
CPU-weiter Vergabe der Meldenummern
• Wenn Sie ein Programm, in dem die Meldenummern projektweit vergeben wurden, in ein
Projekt kopieren möchten, in dessen Programm die Meldenummern CPU-weit vergeben
wurden, selektieren Sie das gewünschte Programm und wählen Sie den Menübefehl Datei >
Speichern unter... und aktivieren Sie im aufgeblendeten Dialogfeld das Optionskästchen "Mit
Reorganisation".
• Die Meldeattribute werden beim Kopieren defaultmäßig belegt. Bei widersprüchlichen
Belegungen wird ein Dialogfeld aufgeblendet, in dem Sie entscheiden können, welche
Belegung Sie wünschen.

Kopieren eines Programms mit CPU-weiter Vergabe der Meldenummern in ein Projekt mit
projektweiter Vergabe der Meldenummern
Sie können nur einzelne FBs mit Meldungen kopieren.

Achtung
Die Vergabe der Meldenummern in den Programmen muss innerhalb eines Projekts einheitlich
sein!
Wird ein meldender Baustein, der eine Textbibliothek referenziert, in ein anderes Programm
kopiert, so müssen Sie die zugehörigen Textbibliotheken ebenfalls kopieren, bzw. eine andere
Textbibliothek mit gleichem Namen anlegen oder den Verweis im Meldetext ändern.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 451
Mehrere Personen bearbeiten ein Projekt
14.2 Einzelplatz-Konfiguration auf nicht vernetzten Arbeitsplätzen

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


452 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
15 Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.1 Wissenswertes zum Multiprojekt

Was ist ein Multiprojekt?


Als Multiprojekt wird der Ordner für alle Projekte und Bibliotheken einer Automatisierungslösung
bezeichnet, der ein oder mehrere STEP 7-Projekte und optional auch Bibliotheken enthält. Die
Projekte innerhalb des Multiprojekts können Objekte mit projektübergreifenden Beziehungen (z. B.
projektübergreifende S7-Verbindungen) enthalten.

Nutzen des Multiprojekts


Wenn Projekte Bestandteil eines Multiprojekts sind, können sie vom Umfang kleiner und
überschaubarer angelegt werden.c
Mit Hilfe des Multiprojekts können Sie z. B. für die dezentrale Bearbeitung pro Bearbeiter ein
Projekt anlegen und die Stationen gemäß ihrer Bearbeiter auf die Projekte aufteilen.
Projektübergreifende Funktionen sorgen dafür, dass Sie ein Multiprojekt nahezu wie ein einziges
Projekt hantieren können.

Beispiele für projektübergreifende Funktionen


Projektübergreifende Funktionen in STEP 7 (Basispaket):
• Speichern unter (Multiprojekt mit allen Projekten an anderem Ort ablegen)
• Archivieren (Multiprojekt mit allen Projekten)
• Abgleich der projektübergreifenden Vernetzung (z. B. Subnetze zusammenführen)
• Ansicht aktualisieren (alle Projekte eines Multiprojekts)
Weitere projektübergreifende Funktionen (mit PCS 7, BATCH flexible)
• OS übersetzen (AS-OS-Verbindungsdaten transferieren)
• BATCH flexible-Anlagendaten exportieren

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 453
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.1 Wissenswertes zum Multiprojekt

Projektstruktur ohne Multiprojekt


Bei der gewohnten Projektstruktur ohne Multiprojekt müssen alle Objekte in einem Projekt liegen,
damit Funktionen wie z. B. AS-OS-Verbindungsdaten transferieren durchgeführt werden können.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


454 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.1 Wissenswertes zum Multiprojekt

Projektstruktur mit Multiprojekt


Die Bearbeitung der STEP 7-Projekte ist dezentral und damit gleichzeitig mit mehreren
Bearbeitern möglich.
Bei einer Projektstruktur mit Multiprojekt können die Projekte kleiner und übersichtlicher angelegt
werden, da projektübergreifende Funktionen zur Verfügung stehen.
Sie können in einem Projekt ein oder mehrere Automatisierungssysteme projektieren.

Zugriffsschutz
• Um die Funktion "Im Multiprojekt abgleichen" benutzen zu können, müssen Sie im
SIMATIC Logon Admin Tool als Projekt-Administrator authentifiziert sein.
• Wenn Sie innerhalb eines Multiprojektes arbeiten, so können Sie nur die Projekte öffnen, für
die Sie als Projekt-Bearbeiter bzw. als Projekt-Administator zugelassen sind. Bei allen anderen
Projekte werden im SIMATIC Manager das Symbol sowie der Text zum jeweiligen Projekt
hellgrau dargestellt.
• Um ein zugriffsgeschütztes Projekt bzw. eine zugriffsgeschützte Bibliothek öffnen zu können,
müssen Sie im SIMATIC Logon Admin Tool als Projekt-Bearbeiter oder als Projekt-
Administrator authentifiziert sein, bzw. Sie müssen das Projekt-Passwort kennen.
• Bei Multiprojekten mit Zugriffsschutz ist die Funktion "Objekte übersetzen und laden" nur dann
ausführbar, wenn der angemeldete Benutzer in allen Projekten mit Benutzer- oder
Administratorrechten eingetragen ist.
• Die Funktion "Im Multiprojekt abgleichen" wirkt nur auf Projekte, bei denen noch kein
Zugriffsschutz aktiviert worden ist, und auf die Projekte, bei denen der Benutzer als Projekt-
Administrator authentifiziert ist.
• Haben ein oder mehrere Projekte in einem Multiprojekt einen Zugriffsschutz, so kann ein
"Speichern unter" nur von solchen Benutzern ausgeführt werden, die in allen
zugriffsgeschützten Projekten mit Adminstratorrechten eingetragen sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 455
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.2 Multiprojekt - Voraussetzungen und Empfehlungen

15.2 Multiprojekt - Voraussetzungen und Empfehlungen

Unterschiedliche Arbeitsweisen mit dem Multiprojekt


Mit dem Multiprojekt haben Sie die Möglichkeit, Anlagen flexibel projektieren zu können. Im
Vordergrund steht die zeit sparende parallele Erstellung von Projekten, die systemunterstützt
zusammengeführt werden können.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arbeitsweisen unterscheiden:
• Mehrere Mitarbeiter arbeiten zeitgleich in einer vernetzen Umgebung an einem Multiprojekt.
Die Projekte des Multiprojekts liegen in unterschiedlichen Ordnern des Netzwerks.

In diesem Fall sind z. B. alle Verbindungspartner für die Projektierung von Verbindungen
erreichbar.

Lediglich für die Ausführung von projektübergreifenden Funktionen bedarf es der Absprache,
weil zu diesem Zeitpunkt nicht an den Projekten gearbeitet werden darf.
• Ein Mitarbeiter verwaltet zentral das Multiprojekt. Er legt die Strukturen für Projekte (ggf. lokal)
an und gibt einzelne Projekte außer Haus zur externen Bearbeitung. Er nimmt die Projekte
anschließend wieder in das Multiprojekt auf und gleicht die projektübergreifenden Daten
systemunterstützt ab und führt ggf. die notwendigen projektübergreifenden Funktionen durch.

In diesem Fall müssen Vereinbarungen getroffen werden z. B. hinsichtlich der Vergabe von
Verbindungsnamen, da z. B. beim Abgleich der Projekte die S7-Verbindungen über identische
Verbindungsnamen leicht zusammengeführt werden können.

Beide Arbeitsweisen können auch kombiniert auftreten. Unabhängig davon werden sie von
STEP 7 unterstützt sowohl bei verteilten Projekten im Netz als auch beim einfachen Ein- bzw.
Ausgliedern von Projekten des Multiprojekts.

Grundsätzliche Voraussetzungen
Wenn Projekte innerhalb eines Netzwerks auf verschiedene Ordner verteilt werden sollen, müssen
grundsätzlich folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Die Projekte liegen in Ordnern, die für lesenden und schreibenden Zugriff freigegeben sind. Im
Einzelnen heißt das:
- Die Freigabe der Laufwerke, auf denen das Multiprojekt bzw. die Projekte liegen, muss vor
dem Aufbau des Multiprojekt erfolgen.
- Die Freigabenamen müssen innerhalb des Netzes eindeutig sein. Wir empfehlen einen
Freigabenamen, der aus dem Rechnernamen und der LW-Bezeichung besteht (z. B.
PC52_D).
- Freigaben und Freigabenamen für die am Multiprojekt beteiligten Ressourcen (Ordner)
dürfen nicht geändert werden. Grund: Wenn ein Projekt in das Multiprojekt eingefügt wird,
dann erzeugt STEP 7 eine Referenz auf den Ort dieses Projekts. Die Referenz ist
abhängig von der Freigabe und Freigabenamen der beteiligten Ressourcen.
- Ein Projekt kann nur unter dem Freigabenamen gefunden werden, unter dem es in das
Multiprojekt aufgenommen wurde.
- Komplette Laufwerke dürfen nicht freigegeben werden. Ordner dürfen nur in einer
Hierarchie-Ebene freigegeben werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


456 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.2 Multiprojekt - Voraussetzungen und Empfehlungen

• Auf den Rechnern, auf denen die Ordner mit den Projekten liegen, muss STEP 7 bzw. PCS 7
installiert sein. Grund: STEP 7 bzw. PCS 7 stellt die notwendige Datenbank-Server-Funktionen
für den Zugriff auf die Projekte zur Verfügung.
• Wenn Sie Projekte, für die Sie Meldungen projektiert haben, in ein Multiprojekt einbinden,
müssen Sie Folgendes beachten:
- Bei der projektweiten Vergabe der Meldenummern dürfen sich die Meldenummernbereiche
der CPUs nicht überlappen. Wenn Sie mehrere Teilprojekte mit projektweiter
Meldenummernvergabe in ein Multiprojekt einfügen, findet keine automatische
Überprüfung der Meldenummern statt. Sie müssen daher selber überprüfen, dass die
Meldenummern nur einmal vorkommen.

Voraussetzungen für projektübergreifende Funktionen


Wenn in einer solchen Konstellation projektübergreifende Funktionen angestoßen werden sollen,
muss zusätzlich folgendes sichergestellt sein:
• sämtliche Rechner, auf denen die Projekte und das Multiprojekt liegen, sind im Netz über die
gesamte Bearbeitungszeit erreichbar.
• die Projekte dürfen während der Ausführung der projektübergreifenden Funktion nicht
bearbeitet werden.
Sollte das nicht sicherzustellen sein, empfehlen wir, alle Projekte auf einem PG/PC
zusammenzufassen und dort dann alle projektübergreifenden Funktionen lokal durchzuführen.
Mehrere Mitarbeiter bearbeiten ein Objekt:
Eine Station sollte generell (nicht nur im Multiprojekt) zu einem Zeitpunkt nur von einem Bearbeiter
editiert werden.
Wenn Sie die Projekte so aufgeteilt haben, dass ein Projekt nur eine Station enthält, heißt das: Zu
einem Zeitpunkt arbeitet genau ein Bearbeiter an einem Projekt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 457
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.2 Multiprojekt - Voraussetzungen und Empfehlungen

Empfehlungen und Regeln zur Projektgröße


Generell kann keine Empfehlung ausgesprochen werden, wieviel Stationen ein Projekt haben
sollte. Im Folgenden finden Sie jedoch Anhaltspunkte, die Ihnen die Entscheidung erleichtern:
• Je komplexer die Stationen sind, desto weniger Stationen sollten in einem Projekt sein.
• Sie können die Anzahl zur Verfügung stehender Mitarbeiter für eine Anlagenprojektierung als
Entscheidungsgrundlage für eine Aufteilung berücksichtigen. Jeder Mitarbeiter könnte parallel
und unabhängig von seinen Kollegen an einem Projekt des Multiprojekts arbeiten. Sie können
die Projektgrößen jeweils so bestimmen, dass der Termin zur Fertigstellung aller Projekte
optimiert wird.
• Stationen, die über Direkten Datenaustausch ("Querverkehr") miteinander verbunden sind,
müssen sich im selben Projekt befinden. Die Projektierung des Direkten Datenaustauschs
über Projektgrenzen hinweg ist nicht möglich.
• Stationen, die über ein MPI-Subnetz Globaldaten-Kommunikaton betreiben, müssen sich
ebenfalls im selben Projekt befinden.
• Stationen, deren Vernetzung Sie in der Netzübersicht (NetPro) visualisiert haben wollen,
müssen sich ebenfalls im selben Projekt befinden.
• Für die Inbetriebnahme wichtig: Die in NetPro verfügbaren Ladefunktionen wirken nicht
projektübergreifend, sondern nur innerhalb eines Projekts. Betroffen sind die Funktionen
- Laden im aktuellen Projekt > Markierte und Partnerstationen
- Laden im aktuellen Projekt > Stationen am Subnetz
- Laden im aktuellen Projekt > Markierte Verbindungen
• Speichern und Übersetzen ist ebenfalls auf das gerade aktive Projekt beschränkt.
Wenn eine S7-Verbindung z. B. projektübergreifend ist, dann müssen die Netzprojektierungen
beider beteiligten Projekte übersetzt werden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


458 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.3 Hantieren von Multiprojekten

15.3 Hantieren von Multiprojekten

Multiprojekt neu anlegen


1. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Neu.
2. Im Dialogfeld "Neu" vergeben Sie im Feld "Name" einen Namen für das Multiprojekt und
wählen als Typ "Multiprojekt".
Über die Schaltfläche "Durchsuchen" bzw. durch Editieren des Pfads bestimmen Sie einen
Ablageort für das Multiprojekt.
Beispiel:

3. Quittieren Sie den Dialog mit "OK".

Hinweis zu Pfadangaben
Verwenden Sie für Pfadangaben möglichst UNC-Pfadangaben. Damit ist eine flexible und
zukunftssichere Hantierung von STEP 7-Projekten gewährleistet.
Beispiel:
UNC-Pfad: \\Rechner\Share\Pfad

\\ zweifacher Backslash (<Alt> <9><2>)


Rechner Servername: max. 15 Zeichen
Name des Computers, der die Ressource (Datei, Verzeichnis, ..)
bereitstellt.
Share Freigabename: Unter Windows kann auf eine Ressource eines
anderen Computers nur über eine Freigabe zugegriffen werden.
Pfad Diese Angabe ist optional.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 459
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.3 Hantieren von Multiprojekten

Neues Projekt im Multiprojekt anlegen


Wenn Sie ein neues Projekt anlegen, können Sie im selben Arbeitsschritt bestimmen, dass das
Projekt Bestandteil des aktuellen Multiprojekts sein soll.
Vorausgesetzt ist, dass das Multiprojekt, in das das neue Projekt eingefügt werden soll, bereits
geöffnet ist.
1. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Neu.
2. Im Dialogfeld "Neu" vergeben im Feld "Name" einen Namen für das Projekt und wählen als
Typ "Projekt".
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Projekt in aktuelles Multiprojekt einfügen".
Über die Schaltfläche "Durchsuchen" bestimmen Sie einen Ablageort für das Projekt. Bei
vernetzten Rechnern können Sie z. B. das Projekt auf dem Netzlaufwerk ablegen, so dass
andere Mitarbeiter darauf zugreifen können.
3. Quittieren Sie den Dialog mit "OK".
Alternativ können Sie auch ein Projekt mit dem Menübefehl Datei > Multiprojekt > In Multiprojekt
erzeugen im aktuellen Multiprojekt erzeugen.

Projekt aus einem Multiprojekt heraustrennen bzw. zum Bearbeiten entfernen


Zur dezentralen Bearbeitung von Projekten z. B. von externen Mitarbeitern können Sie Projekte
aus dem Multiprojekt heraustrennen und nach der Bearbeitung wieder in das Multiprojekt
aufnehmen.
Beim Heraustrennen von Projekten bleiben die projektübergreifenden Beziehungen (z. B.
projektübergreifende Verbindungen) erhalten und die Projekte bleiben übersetzbar.
1. Markieren Sie das Projekt bzw. die Projekte, die Sie aus dem Multiprojekt heraustrennen
wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Multiprojekt > Aus Multiprojekt entfernen bzw. den
Menübefehl Datei > Multiprojekt > Zum Bearbeiten entfernen.
Sie können das Projekt nun mit "Speichern unter" auf einen Datenträger speichern und zur
externen Bearbeitung verschicken.

Tipp
Eine mögliche andere Vorgehensweise zur externen Bearbeitung eines Projekts:
Sie erstellen mit Datei > Speichern unter eine Kopie des Projekts für die externe Bearbeitung und
halten damit das "unbearbeitete" Projekt im Multiprojekt, um z. B. weiterhin projektübergreifende
Funktionen testen zu können.
Wenn das externe Projekt fertiggestellt ist, dann können Sie mit dem Menübefehl Datei > In
Multiprojekt einfügen das Orginal-Projekt durch das bearbeitete Projekt ersetzen.
In diesem Fall müssen Sie darauf achten, dass nur die Kopie des Projekts bearbeitet wird und nicht
sowohl Kopie als auch Orginal-Projekt!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


460 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.3 Hantieren von Multiprojekten

Projekte in Multiprojekt einfügen bzw. nach dem Bearbeiten wieder aufnehmen


Bestehende Projekte können in ein Multiprojekt neu oder wieder aufgenommen werden. Für die
Vorgehensweise ist es unerheblich, ob das Projekt zuvor herausgetrennt wurde oder ob ein
"fremdes" bzw. neues Projekt aufgenommen wird.
1. Öffnen Sie ein bestehendes Multiprojekt.
2. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Multiprojekt > In Multiprojekt einfügen bzw. den
Menübefehl Datei > Multiprojekt > Nach dem Bearbeiten wieder aufnehmen.
3. Wählen Sie im Folgedialog das aufzunehmende Projekt aus.
4. Quittieren Sie den Dialog mit "OK".
Anschließend können Sie den Assistenten "Projekte im Multiprojekt abgleichen" verwenden, um
Subnetze projektübergreifend zusammenzuführen und Verbindungsprojektierungen abzugleichen.

Hinweis
Ein Projekt, das Bestandteil eines Multiprojekts ist, ist nach dem Öffnen im SIMATIC Manager am
gegrauten Multiprojekt-Symbol erkennbar:

Projekte im Multiprojekt abgleichen


Den Abgleich von projektübergreifenden Verbindungsdaten und das Zusammenführen von
Subnetzen übernimmt der Assistent "Projekte im Multiprojekt abgleichen".
Den Assistenten starten Sie mit dem Menübefehl Datei > Multiprojekt > Projekte abgleichen im
SIMATIC Manager.
Schritt für Schritt wird der Abgleich hergestellt (soweit automatisch möglich). Inkonsistenzen
protokolliert der Assistent. Eventuell aufgetretene Fehler müssen anschließend in NetPro geprüft
und behoben werden.

Multiprojekt kopieren (Speichern unter)


Unabhängig davon, wie die Projekte eines Multiprojekts in einer vernetzten Umgebung verteilt sind:
Wenn Sie das Multiprojekt kopieren (Menübefehl Datei > Speichern unter... auf Multiprojekt
anwenden), werden alle Bestandteile des Multiprojekts, also das Multiprojekt selbst und alle
Projekte des Multiprojekts an diesem Ort gespeichert. Ein Verteilen der Projekte auf verschiedene
Ziel-Ordner ist nicht möglich!

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 461
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.3 Hantieren von Multiprojekten

Projekt eines Multiprojekts kopieren (Speichern unter)


Je nach aktueller Konstellation im SIMATIC Manager haben Sie verschiedene Möglichkeiten, ein
Projekt, das Bestandteil eines Multiprojekts ist, zu kopieren:
Fall 1: Das Multiprojekt ist geöffnet und ein Projekt des Multiprojekts ist markiert:
1. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Speichern unter....
2. Im Folgedialog können Sie folgende Optionen wählen:
- "In Multiprojekt einfügen":
Die Kopie wird in ein Multiprojekt eingefügt; voreingestellt ist das aktuelle Multiprojekt. Sie
können aber auch ein anderes Multiprojekt aus der Liste wählen.
Wenn die Option nicht gewählt ist, dann wird die Kopie als "normales" Projekt ohne
Multiprojekt-Bezug abgelegt. Das ursprüngliche Projekt bleibt im Multiprojekt.
- "Aktuelles Projekt ersetzen":
Die Kopie wird in das aktuelle Multiprojekt eingefügt. Das ursprüngliche Projekt wird aus
dem Multiprojekt entfernt und bleibt als Projekt ohne Multiprojekt-Bezug in der
Datenhaltung von STEP 7.
3. Quittieren Sie den Dialog mit "OK".
Fall 2: Das Projekt eines Multiprojekts ist geöffnet:
1. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Speichern unter....
2. Im Folgedialog können Sie folgend Option wählen:
- "In Multiprojekt einfügen":
Die Kopie wird in ein Multiprojekt eingefügt; voreingestellt ist der Name des ersten
Multiprojekts aus der Liste der Multiprojekte. Sie können aber auch ein anderes
Multiprojekt aus der Liste wählen.
Wenn die Option nicht gewählt ist, dann wird die Kopie als "normales" Projekt ohne
Multiprojekt-Bezug abgelegt. Das ursprüngliche Projekt bleibt im Multiprojekt.
Die Option "Aktuelles Projekt ersetzen" ist nicht aktivierbar.
3. Quittieren Sie den Dialog mit "OK".

Projekte eines Multiprojekts auf MMC kopieren


Sie können das Multiprojekt mit allen Projekten archivieren (Menübefehl Datei > Archivieren) und
anschließend auf eine Micro Memory Card (MMC) mit ausreichend großer Kapazität speichern.
In nicht-archivierter Form können Sie das Multiprojekt nicht auf einer einzigen Micro Memory Card
(MMC) speichern.
Sie haben aber die Möglichkeit, die im Multiprojekt enthaltenen Projekte auf mehrere MMCs zu
"verteilen". Der Multiprojekt-Anteil wird automatisch mit auf MMC gespeichert, so dass sich das
Multiprojekt später aus diesen Bestandteilen wieder "zusammensetzen" lässt.
Wir empfehlen, die Bestandteile des Multiprojekts und ihre jeweiligen Ablageorte (z. B. CPU-
Nummern) in einer Textdatei zu dokumentieren und diese Textdatei ebenfalls auf die MMCs zu
übertragen. Diese Vorgehensweise erspart im Servicefall (PG ohne Projekt) die Suche nach
relevanten CPUs, die Multiprojekt-Bestandteile auf MMC gesichert haben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


462 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.3 Hantieren von Multiprojekten

Projekt eines Multiprojekts in ein anderes Multiprojekt verschieben


Ein Projekt, das Bestandteil eines Multiprojekts ist, kann in ein anderes Multiprojekt verschoben
werden.
1. Öffnen Sie das Multiprojekt, in das das Projekt verschoben werden soll.
2. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Multiprojekt > In Multiprojekt einfügen.
3. Im Folgedialog wählen Sie das zu verschiebende Projekt.
4. Eine Meldung erscheint mit der Abfrage, ob das Projekt in das aktuelle Multiprojekt
aufgenommen werden soll.
Wenn Sie diese Abfrage mit "Ja" quittieren, wird das Projekt in das aktuelle Multiprojekt
verschoben.

Stationen innerhalb eines Multiprojekts verschieben


Stationen (z. B. S7-400 oder SIMATIC PC-Stationen) können innerhalb des Multiprojekts
verschoben werden.
Wenn eine Station von einem Projekt eines Multiprojekts in ein anderes Projekt desselben
Multiprojekts verschoben wird (z. B. durch Drag & Drop), werden projektierte Verbindungen
gegebenenfalls getrennt. Sie haben die Möglichkeit diese getrennten Verbindungen in NetPro
(Menübefehl Bearbeiten > Verbindungen zusammenführen...) wieder herzustellen.

Bibliothek als Stammdatenbibliothek kennzeichnen


Sie haben die Möglichkeit, neben Projekten auch Bibliotheken in ein Multiprojekt aufzunehmen.
Eine dieser Bibliotheken können Sie als Stammdatenbibliothek kennzeichnen. Die
Stammdatenbibliothek können Sie dazu verwenden, um die für alle Projekte einheitlich zu
verwendenden Bausteine abzulegen. Diese Funktion ist z. B. für das Engineering mit PCS 7
hilfreich.
Die Stammdatenbibliothek darf nur ein Programm von jedem Typ (S7, ...) enthalten.
1. Öffnen Sie die Bibliothek, die Sie als Stammdatenbibliothek kennzeichnen wollen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Multiprojekt > Als Stammdatenbibliothek festlegen.

Die Stammdatenbibliothek hat folgendes Symbol:

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 463
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.4 Online-Zugriff auf Zielsysteme im Multiprojekt

15.4 Online-Zugriff auf Zielsysteme im Multiprojekt

Projektübergreifende Zugriffe mit zugeordnetem PG/PC


Die Funktion "PG/PC zuordnen" für die Objekte "PG/PC" und "SIMATIC PC-Station" steht Ihnen
auch im Multiprojekt zur Verfügung.
Die Zielbaugruppe für den Online-Zugriff können Sie aus einem beliebigen Projekt des
Multiprojekts auswählen. Die Vorgehensweise ist identisch wie beim Arbeiten mit nur einem
Projekt.

Voraussetzungen
• Für PGs/PCs bzw. für PC-Stationen, mit denen online auf Zielsysteme zugegriffen werden soll,
muss die Zuordnung in einem beliebigen Projekt innerhalb des Multiprojekts vorhanden sein.
Hinweis: Das zugeordnete PG/PC bzw. die zugeordnete PC-Station ist, wenn das betreffende
Projekt geöffnet ist, gelb hervorgehoben.
Eine PG/PC-Zuordnung ist nur dann sichtbar, wenn die Zuordnung für das projekt-öffnende PG
korrekt ist.
• Projektübergreifende Subnetze sind zusammengeführt.
• Alle Projekte des Multiprojekts sind übersetzt und die Projektierungsinformation ist in die
beteiligten Stationen geladen, so dass z. B. Routing-Informationen für alle beteiligten
Baugruppen für den Aufbau der Verbindung zwischen PG/PC und Zielbaugruppe Verfügung
stehen.
• Die Zielbaugruppe ist über Netze erreichbar.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


464 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.4 Online-Zugriff auf Zielsysteme im Multiprojekt

Mögliche Probleme bei verteilten Projekten


Wenn die Zuständigkeiten für Projekte wechseln und ein Projekt von einem PG/PC geöffnet wird,
auf dem es nicht erstellt wurde, dann ist die PG/PC-Zuordnung nicht sichtbar.
Gleichwohl hat das projektierte Objekt PG/PC noch die Eigenschaft "zugeordnet" - aber mit dem
"falschen" PG/PC.
In diesem Fall müssen Sie zunächst die bestehende Zuordnung aufheben und anschließend das
Objekt PG/PC erneut zuordnen. Danach ist ein Online-Zugriff auf erreichbare Baugruppen
innerhalb des Multiprojekts problemlos möglich.

Tipp für das Arbeiten in verteilten Projekten


Wenn mehrere Mitarbeiter mit PGs online auf Zielsysteme zugreifen, dann ist es sinnvoll, für jedes
dieser PGs jeweils ein Objekt "PG/PC" bzw. "SIMATIC PC-Station" im Multiprojekt zu projektieren
und anschließend für jedes PG eine Zuordnung einzurichten.
Je nachdem, von welchem PG aus das Projekt geöffnet ist, wird nur das dem öffnenden PG
zugeordnete Objekt mit einem gelben Pfeil im SIMATIC Manager markiert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 465
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.5 Projektübergreifende Subnetze anlegen

15.5 Projektübergreifende Subnetze anlegen

Konzept projektübergreifender Subnetze


Mit STEP 7 können Sie projektübergreifende Subnetze projektieren und über diese Subnetze
anschließend Verbindungen projektieren.
Subnetze, die 'durch mehrere Projekte laufen' werden nicht 'in einem Arbeitsschritt' angelegt.
Vielmehr werden bereits projektierte Subnetze in den verschiedenen Projekten des Multiprojekts
zusammengeführt!
Die einzelnen Subnetze eines zusammengeführten Subnetzes bleiben nach wie vor bestehen. Sie
werden beim Zusammenführen einem logischen 'Gesamt-Subnetz' zugeordnet, das die
gemeinsamen Eigenschaften aller zugeordneten Subnetze repräsentiert.
Zusammengeführte und damit projektübergreifende Subnetze haben denselben Subnetztyp und
identische S7-Subnetz-IDs. Sie werden in NetPro durch den Namenszusatz "(projektübergreifend)"
repräsentiert.
Im SIMATIC Manager werden zusammengeführte Subnetze durch folgendes Symbol angezeigt:

Kleines Symbol

Großes Symbol

Zusammenführbare Subnetze
Subnetze vom Typ Industrial Ethernet, PROFIBUS und MPI können zusammengeführt werden.

Nicht zusammenführbare Subnetze


• Subnetze vom Typ PtP können nicht zusammengeführt werden.
• Äquidistante PROFIBUS-Subnetze können ebenfalls nicht zusammengeführt werden. Grund:
Äquidistanz ist nur für Mono-Master-Systeme projektierbar, d. h. in dieser Konfiguration sind
projektübergreifende Kommunikationsverbindungen nicht sinnvoll.
• Aus demselben Grund sind PROFIBUS-Subnetze, an die H-Stationen als DP-Master
angeschlossen sind, ebenfalls nicht zusammenführbar.
• Wenn sich in einer Ethernet-Subnetz-Gruppe ein Subnetz mit einer projektierten Sync-Domain
befindet, kann kein weiteres Ethernet-Subnetz mit Sync-Domain dieser Gruppe hinzugefügt
werden.

Voraussetzungen
Um Subnetze zusammenführen zu können, muss ein schreibender Zugriff auf die beteiligten
Projekte und deren Subnetze möglich sein.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


466 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.5 Projektübergreifende Subnetze anlegen

Zusammenführen von Subnetzen in NetPro


Auf die folgende Weise können Subnetze zusammengeführt bzw. getrennt werden:
1. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Subnetze zusammenführen / trennen > ....
Mit dem letzte Teil des Menübefehls wählen Sie den Subnetztyp aus.
2. Im Folgedialog ordnen Sie bestehende Subnetzen im Multiprojekt einem zusammengeführten
Subnetz zu.
- Markieren Sie im rechten Feld "Zusammengeführt" ein Gesamt-Subnetz.
- Markieren Sie im linken Feld "Subnetze im Multiprojekt" ein Subnetz, das Bestandteil des
zusammengeführten Gesamt-Subnetzes werden soll.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche "Pfeil-nach-rechts".
Subnetze werden auf diese Weise gruppiert, so dass Sie einen Überblick haben, welche
Subnetze gemeinsame Eigenschaften haben werden (z. B. identische S7-Subnetz-ID).
Zusammengeführt werden alle Subnetze unter ein "Gesamt-Subnetz" (Vorgegebener Name: z.
B. PROFIBUS_gesamt(1)). Den Namen des Gesamt-Subnetzes können Sie ändern.
Das erste Subnetz, das zu einem Gesamt-Subnetz hinzugefügt wird, bestimmt die
Eigenschaften der nachträglich hinzugefügten Subnetze. Sie können über die Schaltfläche
"Auswählen" nachträglich ein anderes Subnetz zum führenden (d. h. Eigenschaften-
bestimmenden) Subnetz auswählen. Das Symbol des führenden Subnetzes ist grün umrandet
und damit eindeutig identifizierbar.
3. Falls Sie weitere Gesamt-Subnetze benötigen, klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu" und
ordnen diesem Gesamt-Subnetz Subnetze aus dem Feld "Subnetze im Multiprojekt" zu wie
oben beschrieben.
4. Ändern Sie ggf. über die Schaltfläche "Eigenschaften" die Eigenschaften der Subnetze. Das
kann z. B. bei Busparametern von zusammenzuführenden PROFIBUS-Subnetzen notwendig
sein.
5. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK" oder "Übernehmen".
Die übertragbaren Subnetz-Eigenschaften eines führenden Subnetzes werden dann auf die
übrigen Subnetze der Gruppe übertragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 467
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.5 Projektübergreifende Subnetze anlegen

Das folgende Bild verdeutlicht den Zusammenhang:

Trennen von Subnetzen


Subnetze, die zusammengeführt sind, können Sie wieder trennen.
1. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Subnetze zusammenführen / trennen > ....
Mit dem letzten Teil des Menübefehls wählen Sie den Subnetztyp aus.
2. Im Folgedialog markieren sie im rechten Feld "Zusammengeführt" ein Subnetz, das aus dem
Gesamt-Subnetz herausgetrennt werden soll.
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Pfeil-nach-links".
Das markierte Subnetz erscheint im linken Feld (Subnetze im Multiprojekt).

Eigenschaften zusammengeführter Subnetze


Beim Zusammenführen werden übertragbare Subnetz-Eigenschaften des führenden Subnetzes auf
die anderen Subnetze derselben Gruppe übertragen.
Das sind neben der S7-Subnetz-ID z. B. bei PROFIBUS-Subnetzen zusätzlich die Eigenschaften
Profil, Übertragungsgeschwindigkeit, Höchste Adresse, Anzahl zusätzlich zu berücksichtigender
Teilnehmer.
Folgende Subnetz-Parameter werden nicht angeglichen und bleiben deshalb als Subnetz-
Eigenschaften der einzelnen Subnetze einer Gruppe erhalten:
• Name
• Autor
• Kommentar

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


468 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.6 Darstellung zusammengeführter Subnetze in der Netzansicht

15.6 Darstellung zusammengeführter Subnetze in der Netzansicht

Fenster "Multiprojekt"
Wenn Sie ein Projekt in NetPro öffnen, das Bestandteil eines Multiprojekts ist, wird das Fenster
"Multiprojekt" angezeigt.
Das Fenster können Sie mit dem Menübefehl Ansicht > Multiprojekt anzeigen bzw. verbergen.
Alternativ können Sie die Ansicht über ein Symbol steuern.

Im oberen Teil des Fensters werden die im Multiprojekt enthaltenen Projekte angezeigt, im unteren
Teil sind alle projektübergreifenden Subnetze des Multiprojekts dargestellt, und zwar mit ihrem
Gesamt-Subnetznamen.
Wenn Sie Projekte im oberen Teil des Fensters markieren (Mehrfachauswahl möglich), werden im
unteren Teil des Fensters genau die projektübergreifenden Subnetze markiert, die durch alle
markierten Projekte laufen.
Tipp: Zum schnellen Navigieren 'zwischen den Projekten' eines Multiprojekts doppelklicken Sie auf
das entsprechende Projekt im Fenster "Multiprojekt". Daraufhin öffnet STEP 7 die Netzansicht des
betreffenden Projekts in einem eigenen Fenster.

Netzansicht
In der Netzansicht werden Subnetze, die projektübergreifend sind, mit dem Namenszusatz
"...(projektübergreifend)" dargestellt.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 469
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.7 Multiprojektweite Netzsicht

15.7 Multiprojektweite Netzsicht


Die multiproektweite Netzsicht bietet einen Überblick über alle Stationen eines Multiprojekts mit
ihren Anschlüssen zu den jeweiligen Subnetzen.
Projektübergreifende Subnetze werden nur in dieser Ansicht zusammenhängend (d. h. wie ein
Subnetz) dargestellt. Der Name des angezeigten projektübergreifenden Subnetzes ist der Name
der Subnetzgruppe.
Die multiprojektweite Netzsicht kann gedruckt werden und Sie können alle Stationen aus dieser
Sicht laden. Die Projekte können aber in dieser Sicht nicht bearbeitet und gespeichert werden.

Voraussetzungen
• Die Funktion kann nur aus einem Projekt heraus gestartet werden, das Teil eines Multiprojekts
ist.
• Alle Änderungen in den betroffenen Projekten des Multiprojekts müssen gespeichert sein; ggf.
werden Sie durch eine Meldung zum Speichern aufgefordert.
• Alle Projekte des Multiprojekts müssen errreichbar sein (relevant bei verteilten Projekten).
• Kein Projekt des Multiprojekts darf schreibgeschützt sein.
• Im geöffneten Projekt (von dem aus die multiprojektweite Netzsicht gestartet werden soll) darf
kein Verbindungsstatus aktiviert sein.

Vorgehen
1. Wählen Sie aus der Netzsicht eines Projekts den Menübefehl Ansicht > Multiprojektweite
Netzsicht.
Der Menübefehl ist danach mit einem Häkchen versehen.
2. Positionieren Sie die Objekte nach Ihren Bedürfnissen. Die multiprojektweite Netzsicht können
Sie auch drucken.
3. Aus dieser Sicht können Sie alle Stationen des Multiprojekts laden (Menübefehl Zielsystem >
Laden ...)
4. Um wieder in die "normale" Netzsicht des Projekts zurückzukehren, wählen Sie erneut den
Menübefehl Ansicht > Multiprojektweite Netzsicht.
Wenn Sie das Projekt schließen, werden die Positionen der Objekte implizit mitgespeichert.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


470 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.7 Multiprojektweite Netzsicht

Eigenschaften der multiprojektweiten Netzsicht


• Nach erstmaligem Aufruf der Funktion aus einem Projekt heraus werden alle Objekte neu
angeordnet. Die Positionen der Objekte können Sie ändern. Wenn Sie die multiprojektweite
Netzsicht deaktivieren und sie erneut aus einem anderen Projekt des Multiprojekts heraus
starten, wird genau diese Anordnung wieder angezeigt.
• Zoomfaktor, Subnetzlängen (reduziert oder nicht reduziert), mit oder ohne DP-Slaves/IO-
Devices etc. der multiprojektweiten Netzsicht werden vom Projekt bestimmt, von welchem aus
die multiprojektweite Netzsicht aufgerufen wird.
• Während die multiprojektweite Netzsicht aktiv ist, können Sie keine Änderungen an den
Projekten vornehmen. Eine projektübergreifende Konsistenzprüfung können Sie aber
anstoßen. Aus diesem Grund können Sie in der multiprojektweiten Netzsicht nicht speichern
(Netz > Speichern). Der Menübefehl Netz > Speichern und übersetzen bewirkt nur ein
Übersetzen der Netzkonfiguration.
• Die Projektierung kann in der multiprojektweiten Netzsicht in alle Stationen des Multiprojekts
geladen werden.
• Es kann immer nur eine einzige multiprojektweite Netzsicht geöffnet werden. Wenn ein anderer
STEP 7-Nutzer aus einem anderen Projekt ebenfalls die multiprojektweite Netzsicht startet,
wird dieser Versuch mit einer Fehlermeldung abgebrochen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 471
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren

15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren

Einführung
Wenn projektübergreifende Subnetze projektiert sind, dann können mit STEP 7 über solche
Gesamt-Subnetze auch Verbindungen projektiert werden. Die Endpunkte dieser Verbindungen
können in unterschiedlichen Projekten liegen.
STEP 7 bietet sowohl Unterstützung beim Anlegen von projektübergreifenden Verbindungen
innerhalb des Multiprojekts als auch beim Abgleichen von Verbindungen, die ohne den
Multiprojekt-Kontext projektiert wurden.

Verbindungstypen für projektübergreifende Verbindungen


Mit STEP 7 können Sie projektübergreifende Verbindungen für S7-Verbindungen und
hochverfügbare S7-Verbindungen anlegen.
Mit SIMATIC NET können Sie auch weitere Verbindungstypen projektübergreifend projektieren -
mit Ausnahme von FMS-Verbindungen. Informationen hierzu entnehmen Sie der SIMATIC NET-
Dokumentation.

Projektübergreifende Verbindungen zu einem spezifizierten Partner


Projektübergreifende Verbindungen zu einem spezifizierten Partner (z. B. eine CPU) werden
angelegt wie Verbindungen innerhalb eines Projekts (identische Vorgehensweise). Der Dialog zur
Auswahl des Verbindungspartners wurde erweitert und lässt neben der Auswahl des Endpunkts
(z. B. Baugruppe) auch die Auswahl des Projekts innerhalb des Multiprojekts zu, in dem sich der
Endpunkt befindet.

Voraussetzung ist, dass die Projekte Bestandteil eines Multiprojekts sind und die Subnetze
zusammengeführt wurden (z. B. über den Assistenten "Projekte im Multiprojekt abgleichen" des
SIMATIC Managers).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


472 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren

Eigenschaften projektübergreifender Verbindungen


Die Konsistenz der projektübergreifenden Verbindungen bleibt beim Hantieren mit den Projekten
des Multiprojekts bestehen. Projektübergreifende Verbindungen innerhalb eines Multiprojekts
bleiben funktionsfähig und übersetzbar, auch wenn das Projekt mit dem Verbindungspartner aus
dem Multiprojekt entfernt wird.
Für S7-Verbindungen gilt: Erst wenn Sie die Eigenschaften der Verbindung anzeigen lassen, fragt
STEP 7 vor dem Aufblenden des Eigenschaftsdialogs, ob die Verbindung aufgebrochen werden
soll. Nur dann, wenn diese Abfrage mit "Ja" quittiert wird, sind die Eigenschaften der Verbindung
änderbar. Wenn Sie die Eigenschaften ändern, dann müssen Sie selbst für den Abgleich der
Verbindungseigenschaften sorgen, wie bei S7-Verbindungen zu einem unspezifizierten
Verbindungspartner. Wenn Sie die Eigenschaften der Verbindung ändern, besteht die Gefahr, dass
die Verbindung im Betrieb nicht funktioniert.
Nur die lokale ID einer Verbindung kann geändert werden, ohne die Verbindung aufzubrechen.
Hochverfügbare S7-Verbindungen können nicht aufgebrochen werden.

Tipp
STEP 7 nutzt die S7-Subnetz-ID, eine Objekteigenschaft eines Subnetzes, um Verbindungen
projektübergreifend abgleichen zu können.
Wenn Sie eine projektübergreifende Verbindung projektieren wollen und die beiden betroffenen
Subnetze (die den Verbindungsweg bilden sollen) wurden noch nicht zusammengeführt, z. B. weil
weitere, ebenfalls betroffene Projekte, temporär nicht verfügbar sind, dann können Sie sich
folgendermaßen behelfen:
Gleichen Sie die S7-Subnetz-ID der betroffenen Subnetze ab, indem Sie jeweils das Subnetz
markieren und über das Kontextmenü die Objekteigenschaften anzeigen lassen. Tragen Sie für
beide Subnetze identische S7-Subnetz-IDs ein.
Die Teilnehmer am "manuell abgeglichenen" Subnetz des anderen Projekts sind dann als
Endpunkt für Verbindungen anwählbar. Allerdings ist bei diesem Vorgehen die Eindeutigkeit der
einzelnen Subnetze aus NetPro-Sicht noch nicht gegeben. Die Konsistenzprüfung würde einen
Fehler melden, wenn die Projekte durch ein gemeinsames projektübergreifendes Subnetz
verbunden sind. Dann werden gleiche Subnetz-IDs in verschiedenen Projekten als Fehler erkannt.
Führen Sie daher in NetPro die Subnetze zusammen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 473
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren

Projektübergreifende Verbindungen zu einem Partner in einem "unbekannten" Projekt


Wenn der Verbindungspartner im Multiprojekt nicht 'greifbar' ist, weil das betreffende Projekt an
einem anderen Ort erstellt wird oder weil es in Bearbeitung und daher gesperrt ist, dann wählen
Sie als Verbindungspartner "Partner in unbekanntem Projekt". Im Partnerprojekt wird ebenfalls als
Verbindungspartner "Partner in unbekanntem Projekt" gewählt.

Mit dieser Vorgehensweise wird in beiden Projekten eine Verbindung reserviert, die später, wenn
das Partnerprojekt in das Multiprojekt aufgenommen wird, systemunterstützt abgeglichen werden
kann.
In den Eigenschaften der Verbindung muss dazu in beiden Projekten ein gleicher
Verbindungsname (Referenz) projektiert werden. Aufgrund des Verbindungsnamens ist eine
Zuordnung des Verbindungspartners und ein Abgleich der Verbindungseigenschaften möglich
(Menübefehl Bearbeiten > Verbindungen zusammenführen).

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


474 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.8 Projektübergreifende Verbindungen projektieren

Besonderheiten beim Laden


Wenn Sie projektübergreifende Subnetze und Verbindungen projektiert haben, müssen Sie die
Netzkonfiguration in alle beteiligten Baugruppen laden. Das sind die Endpunkte der Verbindungen
sowie die beteiligten Router.
Beim Zurückladen (Laden in PG) werden automatisch die projektierten Netzkonfigurationen und
Verbindungen zusammengeführt, sobald die Voraussetzungen dazu (z. B. beide Endpunkte sind
zurückgeladen) erfüllt sind.
Die in NetPro verfügbaren Ladefunktionen wirken nicht projektübergreifend, sondern nur innerhalb
eines Projekts. Betroffen sind die Funktionen
• Laden im aktuellen Projekt > Markierte und Partnerstationen
• Laden im aktuellen Projekt > Stationen am Subnetz
• Laden im aktuellen Projekt > Markierte Verbindungen
Speichern und Übersetzen ist ebenfalls auf das gerade aktive Projekt beschränkt.
Wenn eine S7-Verbindung z. B. projektübergreifend ist, dann müssen die Netzprojektierungen
beider beteiligten Projekte übersetzt werden.
Diese Einschränkungen gelten für die "normale" Netzansicht auf ein Projekt. In der
projektübergreifenden (multiprojektweiten) Netzansicht können Sie auch projektübergreifend laden.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 475
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.9 Möglichkeiten, projektübergreifende Verbindungen zusammenzuführen

15.9 Möglichkeiten, projektübergreifende Verbindungen


zusammenzuführen
Projektübergreifende Verbindungen, wie z. B. S7-Verbindungen, können zusammengeführt werden
• Im Rahmen des Abgleichs von Projekten im Multiprojekt im SIMATIC Manager (Menübefehl
Datei > Multiprojekt > Projekte abgleichen)
• In NetPro mit dem Menübefehl Bearbeiten > Verbindungen zusammenführen
Es gibt aber Unterschiede im Ablauf:
Im SIMATIC Manager werden nur Verbindungen zusammengeführt, die in den betroffenen
Projekten als "Verbindungspartner in unbekanntem Projekt" mit identischem Verbindungsnamen
(Referenz) projektiert wurden. In NetPro können Sie auch Verbindungen zuordnen, die ähnliche
bzw. ungleiche Verbindungsnamen haben.
Beim Zusammenführen im SIMATIC Manager ist nicht vorhersehbar, welcher Verbindungspartner
die Verbindungseigenschaften behält bzw. welcher Verbindungspartner seine
Verbindungseigenschaften angleicht (z. B. aktiver Verbindungsaufbau). Beim Zusammenführen in
NetPro gleicht immer der Partner seine Verbindungseigenschaften denen der lokalen Baugruppe
an. Außerdem lassen sich im Dialog zum Zusammenführen der Verbindungen in NetPro die
Eigenschaften der Verbindungen ändern.
S7-Verbindungen zu einem unspezifizierten Partner können nur in NetPro zu einer
projektübergreifenden S7-Verbindung zusammengeführt werden. Im SIMATIC Manager bleiben
diese Verbindungen unberücksichtigt.

15.10 S7-Verbindungen zu unspezifizierten Verbindungspartnern


Wenn Sie bestehende Projekte mit S7-Verbindungen zu unspezifizierten Verbindungspartnern in
ein Multiprojekt einfügen, dann können Sie auf einfache Weise diese S7-Verbindungen in
projektübergreifende S7-Verbindungen überführen:
1. Führen Sie die Subnetze, über die die S7-Verbindung läuft, zusammen.
2. Wählen Sie den Menübefehl Bearbeiten > Verbindungen zusammenführen.
STEP 7 führt automatisch die zueinander passenden S7-Verbindungen zusammen.

15.11 Projekte im Multiprojekt abgleichen


Werden bestehende Projekte in ein Multiprojekt eingefügt, so müssen die Projekte im Multiprojekt
abgeglichen werden. Rufen Sie diese Funktion auch auf, wenn in einem bestehenden Multiprojekt
Änderungen an Subnetzen und Verbindungen vorgenommen wurden. Führen Sie die Funktion
spätestens dann aus, wenn die Projektierung zur Inbetriebnahme vorbereitet wird.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


476 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt

15.12 Archivieren und Dearchivieren von Multiprojekten

15.12 Archivieren und Dearchivieren von Multiprojekten

Multiprojekt archivieren
Das Multiprojekt können Sie wie einzelne Projekte bzw. Bibliotheken in komprimierter Form in einer
Archivdatei ablegen. Dieses komprimierte Ablegen ist auf Festplatte oder transportablen
Datenträgern (z. B. Zip-Diskette) möglich.
Wenn Teile des Multiprojekts auf Netzlaufwerken abgelegt sind, können Sie zum Archivieren des
Multiprojekts nur folgende Archivier-Programme einsetzen:
• PKZip V12.4 (wird mitgeliefert)
• WinZip (getestet mit Version 20)
• · 7-Zip (getestet mit Version 9.20)

Voraussetzung für den Archivierungsvorgang


Da das Archivieren eine projektübergreifende Funktion ist, darf kein Prozess auf eines der Projekte
des Multiprojekts zugreifen.

Vorgehen
1. Markieren Sie im SIMATIC Manager das Multiprojekt.
2. Wählen Sie den Menübefehl Datei > Archivieren.
3. Bestätigen Sie im Folgedialog das gewählte Multiprojekt und quittieren Sie mit "OK".
4. Wählen Sie im weiteren Folgedialog den Namen und Pfad des Archivs sowie das
Archivierprogramm (z. B PKZip).
5. Bestätigen Sie den Dialog mit "OK".

Multiprojekt dearchivieren
1. Wählen Sie im SIMATIC Manager den Menübefehl Datei > Dearchivieren.
2. Wählen Sie im Folgedialog das archivierte Multiprojekt und klicken anschließend auf die
Schaltfläche "Öffnen".
3. Im Folgedialog "Zielverzeichnis auswählen" wählen Sie ein Verzeichnis, in dem das Archiv
entpackt wird.
Im gewählten Verzeichnis wird ein neues Verzeichnis angelegt und alle Projektverzeichnisse
eines dearchivierten Multiprojekts liegen nach dem Entpacken unterhalb dieses Verzeichnisses
auf derselben Ebene.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 477
Arbeiten mit Projekten im Multiprojekt
15.12 Archivieren und Dearchivieren von Multiprojekten

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


478 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
16 Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.1 Inbetriebnahme und Instandhaltung

Vorbereitung zur Inbetriebnahme


Bei der Erstinbetriebnahme von vernetzten Stationen müssen erstmalig alle Zielsysteme mit dem
Menübefehl Zielsystem > Laden (SIMATIC Manager) einzeln geladen werden. Hiermit erhalten
die Zielsysteme ihre nötige HW-Konfiguration und ihre Teilnehmeradresse im Netz. Danach kann
mit dem Menübefehl Zielsystem > Objekte übersetzen und laden vernetzt zugegriffen werden.

Nach Änderungen während der Inbetriebnahme bzw. in der Instandhaltungsphase


Handelt es sich um ein Multiprojekt, so empfiehlt es sich vor dem Laden ins Zielsystem die
Projekte abzugleichen (Menübefehl Datei > Multiprojekt > Projekte abgleichen im SIMATIC
Manager). Danach können die Änderungen mit der zentralen Funktion "Objekte übersetzen und
laden" ins Zielsystem übertragen werden.

16.2 PROFIBUS-Teilnehmer in Betrieb nehmen


Ab STEP 7 V5.2 können Sie vom PG aus online auf PROFIBUS-Teilnehmer zugreifen, auch wenn
am PROFIBUS außer dem PG nur DP-Slaves angeschlossen sind.
Sie können diese Teilnehmer diagnostizieren, Eingänge dieser Teilnehmer beobachten und
Ausgänge steuern. Außerdem können Sie die Teilnehmer umparametrieren und diese aktuell
dargestellte Konfiguration als neue Konfiguration speichern (Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS
> PROFIBUS-Online-Konfiguration speichern unter).
Die so gespeicherte Konfiguration können Sie als Grundlage für die Projektierung einer neuen
Stationskonfiguration verwenden (Menübefehl Station > Öffnen in HW Konfig).

Start des Online-Zugriffs


Sie starten die Funktion im SIMATIC Manager mit dem Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS >
Teilnehmer diagnostizieren, beobachten/steuern oder beim Konfigurieren der Hardware bei
geöffneter Offline-Station mit dem Menübefehl Zielsystem > Teilnehmer diagnostizieren,
beobachten/steuern.
Es wird eine Sicht ähnlich wie bei HW Konfig (Station > Online öffnen) angezeigt. Im Unterschied
dazu können Sie aber Teilnehmer spezifizieren (z. B. über Kontextmenü Baugruppe
spezifizieren), Parameter ändern sowie die Konfiguration als neue Station speichern.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 479
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.2 PROFIBUS-Teilnehmer in Betrieb nehmen

Offline- und Online-Darstellung


Wenn Sie die gespeicherte Konfiguration geöffnet haben ("Offline-Darstellung") und anschließend
die "Online-Darstellung" mit dem Menübefehl Zielsystem > Teilnehmer diagnostizieren,
beobachten/steuern gestartet haben, gilt folgender Zusammenhang:
• Online werden alle ermittelten Teilnehmer angezeigt, unabhängig davon, wie viele in der
Offline-Konfiguration vorhanden sind.
• STEP 7 prüft für jeden Teilnehmer der Online-Sicht anhand der online gelesenen
Herstellerkennung und Konfigurationsdaten, ob es einen korrespondierenden Teilnehmer in
der Offline-Sicht gibt.
Wenn das der Fall ist (d. h. die Teilnehmer sind identisch), werden in der Online-Sicht die
Parameter aus der Offline-Sicht übernommen.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die während der Inbetriebnahme vorgenommenen
Änderungen nach dem Speichern und späterem Öffnen für die Online-Sicht unmittelbar wieder zur
Verfügung stehen.

Beobachten und Steuern


Aus der Online-Sicht heraus können Sie Eingänge lesen sowie Ausgänge steuern. Dabei arbeitet
das PG als DP-Master.
1. Markieren Sie den gewünschten Teilnehmer.
2. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Beobachten/Steuern.
Es erscheint das Dialogfeld zum Beobachten/Steuern. Über der Pfadangabe wird angezeigt, dass
der Online-Zugriff direkt über PROFIBUS-Dienste erfolgte.
Im Unterschied zum Aufruf der Funktion beim Hardware Konfigurieren (online über zugeordnete
CPU-Dienste) sind bei Online-Zugriffen direkt über PROFIBUS-Dienste bei DP-Slaves keine
Triggerbedingungen möglich.
Der Dialog zeigt jeweils alle Ein-/Ausgänge einer Baugruppe in einer Zeile an.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


480 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.2 PROFIBUS-Teilnehmer in Betrieb nehmen

Gespeicherte Konfiguration als Grundlage für die Projektierung einer neuen


Stationskonfiguration verwenden
Die online ermittelten PROFIBUS-Teilnehmer lassen sich als Stationskonfiguration abspeichern
(Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS > PROFIBUS-Online-Konfiguration speichern unter).
Dabei werden Änderungen (durch Baugruppe spezifizieren, Eigenschaften ändern) mit
abgespeichert.
Diese gespeicherte Konfiguration enthält allerdings keine konkreten Projektierungsdaten für die am
PROFIBUS angeschlossenen DP-Master. Daher werden die DP-Master nur symbolisch dargestellt,
ähnlich wie die DP-Slaves.
Sie haben aber die Möglichkeit, nachträglich DP-Master zu projektieren und anschließend einen
online ermittelten (und symbolisch dargestellten) DP-Master durch den projektierten DP-Master zu
ersetzen.
Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie die gespeicherte PROFIBUS-Online-Konfiguration.
2. Projektieren Sie so viele DP-Master wie DP-Mastersysteme online ermittelt wurden
(komplette Baugruppenträger mit CPU und PROFIBUS-CP oder CPUs mit integrierter DP-
Schnittstellen).
3. Markieren Sie einen online ermittelten DP-Master, der durch einen projektierten DP-Master zu
ersetzen ist.
4. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > PROFIBUS > Master zuordnen.
5. Im anschließend erscheinenden Dialog ordnen Sie dem online ermittelten DP-Master einen
projektierten Master zu.
6. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 5 bis alle online ermittelten DP-Master der Station durch
projektierte DP-Master ersetzt sind.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 481
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.3 Identification & Maintenance (I&M)

16.3 Identification & Maintenance (I&M)


I&M-Funktionen definieren Auskunftsfunktionen, mit denen Sie Informationen über Geräte abrufen
können, z. B. Hersteller, Ausgabestand, Bestelldaten etc. Mit Hilfe von I&M-Funktionen können Sie
Informationen über das jeweilige Gerät in den Phasen Projektierung, Inbetriebnahme,
Parametrierung, Diagnose und Reparatur auswerten.

Welche Geräte unterstützen I&M-Daten?


PROFIBUS DPV1-Slaves können prinzipiell I&M-Daten unterstützen. Für PROFIBUS DPV0-Slaves
sind keine I&M-Daten definiert.
PROFINET IO-Devices können ebenfalls I&M-Daten unterstützen.

Das Neue an I&M-Funktionen


Informations- und Auskunftsfunktionen sind integraler Bestandteil von S7-Komponenten, bekannt
unter der Bezeichnung "Baugruppen-Identifikation".
Neu an I&M-Funktionen ist, dass der Zugang zu diesen Informationen von der PNO genormt ist.
Weil STEP 7 diesen Zugang unterstützt, können Sie auch die I&M-Daten von Nicht-S7-
Komponenten verarbeiten.

I-Daten
I-Daten sind Informationen zur Baugruppe, die zum Teil auch auf dem Gehäuse der Baugruppe
aufgedruckt sind.
I-Daten können Sie im Rahmen der Baugruppendiagnose mit STEP 7 lesen (Register "Allgemein"
und Register "Identifikation" des Baugruppenzustands).

M-Daten
M-Daten sind anlagenabhängige Informationen wie AKZ (Anlagenkennzeichen), OKZ
(Ortskennzeichen), Einbaudatum und Kommentar.
M-Daten können Sie über Online-Zugriffe auf die Baugruppe schreiben.

Hinweis
I&M Daten können ggf. nur übertragen werden, wenn sich die CPU im Zustand STOP befindet.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


482 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff

16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff


Auf einer S7 CPU können Webseiten bereitgestellt werden. Sie können sprachspezifische
Informationen in CPUs laden, um im Betrieb online mit einem Web-Browser Informationen in der
gewünschten Landessprache lesen zu können.
Die CPU muss hierfür die Funktion "Webserver" bereitstellen.

Informationen, die über Web-Browser gelesen werden können


Folgende Informationen kann eine CPU mit Webserver zur Verfügung stellen:
• Startseite
• Identifikation der CPU
• Diagnosepuffer-Einträge
• Baugruppenzustandsliste
• Meldungen (z. B. Meldebausteine AlarmS/SQ, AlarmD/DQ)
• Informationen über die Kommunikation
• Topologieanzeige mit Diagnoseinformationen
• Variablenstatus
• Variablentabellen (vorausgesetzt, es wurden Projektierungsdaten für den Web-Zugriff in die
CPU geladen)
• Anwenderdefinierte Webseiten
Den genauen Umfang der Informationen, den der Webserver der CPU über einen Web-Browser
zugänglich macht, entnehmen Sie der CPU-Beschreibung.

Voraussetzungen für den Web-Zugriff


Der Webserver der CPU muss gestartet sein.
Der Webserver startet erst dann, wenn Sie im Parametrierdialog, Register "Web", das
Kontrollkästchen "Webserver auf dieser Baugruppe aktivieren" aktiviert haben und diese
Parametrierung in die CPU geladen haben.

Hinweise
Die Webseiten werden standardmäßig über eine unsichere Verbindung übertragen und sind nicht
vor Angriffen Dritter sicher. Wenn Sie die Webseiten verschlüsselt an den Browser übertragen
möchten, dann aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Zugriff nur über HTTPS zulassen" im Register
"Web". Beachten Sie, dass die URL der CPU in diesem Fall mit https:// beginnt.
Der Zugriff über HTTPS funktioniert nur, wenn in der CPU die Uhrzeit gestellt wurde: Die Uhr
stellen Sie im SIMATIC Manager mit dem Menübefehl: Zielsystem > Diagnose/Einstellung >
Uhrzeit stellen...
Für noch weitergehenden Zugriffsschutz können Sie im Register "Web" Benutzer anlegen, diese
mit verschiedenen Rechten ausstatten und Passwörter vergeben.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 483
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff

Das folgende Bild zeigt die prinzipielle Funktionsweise.

(1) Projektierungsinformationen für Web-Zugriff in die CPU laden


(2) Über Web-Browser Informationen aus der CPU lesen

Web-Zugriff ohne Projektierungsinformationen


Ohne Projektierung sind nur grundlegende Informationen auf den Webseiten verfügbar. Diese
Informationen stehen in fünf Sprachen zur Verfügung (Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch,
Französisch):
• Diagnosepuffer-Einträge werden ohne Projektierungsinformationen nicht als Klartext angezeigt,
sondern nur als Hexadezimal-Code.
• Falls der Webserver der CPU Variablentabellen unterstützt:
Die Variablentabellen-Seite kann ohne Projektierung keine Variablen anzeigen. Einen
Variablenstatus können Sie über einen Web-Browser immer abfragen. Sie müssen auf dieser
Seite die Adressen vorgeben, deren Status abgefragt werden soll.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


484 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff

Web-Zugriff mit Projektierungsinformationen


In den Projektierungsinformationen sind Texte in den ausgewählten Landessprachen enthalten:
• Texte für Diagnosepuffer-Einträge als Kurz-/Langtext
• Texte für Meldungen; z. B. der Meldebausteine AlarmS/SQ, AlarmD/DQ
• Falls Variablentabellen unterstützt werden: Variablentabellen mit den darin enthaltenen
Symbolen und Kommentaren
Die Texte für Diagnosepuffer-Einträge und Meldungen werden im Betrieb in der Landessprache
angezeigt, die Sie im Web-Browser eingestellt haben.
Besonderheiten zur Variablentabelle: Die Texte, die Sie als Symbole und Kommentare für die
Variablentabelle eingegeben haben, werden unverändert im Web-Browser angezeigt, unabhängig
davon, welche Landessprachen Sie bei der Projektierung für den Web-Zugriff ausgewählt haben.
Reine Kommentarzeilen innerhalb der Variablentabelle, wie sie im Variableneditor möglich sind,
werden nicht berücksichtigt.

Web-Zugriff auf anwenderdefinierte Webseiten


Sie haben die Möglichkeit anwenderdefinierte Webseiten auf Ihrer CPU auszuführen.
Anwenderdefinierte Webseiten werden in HTML programmiert und um so genannte AWP
(Automation Web Programming) Kommandos ergänzt. Diese AWP-Kommandos parst (analysiert
und kodiert) die CPU und stellt so Variablen aus dem Prozessabbild als Teil einer frei
programmierten Web-Seite dar.
Zur Projektierung von anwenderdefinierten Webseiten benötigen sie:
• Gute HTML Kenntnisse und / oder ein Webdesigntool.
• Eine Installation des STEP 7 Add-ons "Web2PLC".
Weitere Informationen über die Vorgehensweise zum Anlegen von anwenderdefinierten Webseiten
finden Sie in der Online Hilfe von "Web2PLC".
Die Installations-Software für das Tool Web2PLC finden Sie auf der STEP 7-Produkt-DVD
(Optional Components).

Projektieren der CPU


Die Auswahl an Projektierungsinformationen beschränkt sich auf die zu ladenden Landessprachen.
Da die Speicherkapazität in der zu ladenden CPU begrenzt ist, gibt es je nach verwendeter CPU
Einschränkungen:
• Die Zahl der wählbaren Sprachen ist beschränkt; z. B. auf zwei Sprachen.
• Wenn der Webserver der CPU Variablentabellen unterstützt:
Die Variablentabellen, die über einen Web-Browser bedienbar sein sollen, müssen Sie
folgendermaßen kennzeichnen:
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Webserver".

oder
- Schreiben Sie in das Feld "Familie" (Register "Allgemein - Teil2") dieser Variablentabellen
"VATtoWEB". Wenn eine Variablentabelle diesen Familiennamen hat, erzeugt STEP 7 nur
für Variablentabellen Projektierungsdaten.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 485
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.4 Projektieren der CPU für den Web-Zugriff

Voraussetzungen
Alle Texte für den Webserver müssen im Projekt vorliegen, wenn Sie die Hardware Konfiguration
mit den Einstellungen für den Webserver übersetzen bzw. laden.

Vorgehensweise
1. Öffnen Sie in HW Konfig die Objekteigenschaften der CPU mit Webserver.
2. Wählen Sie das Register "Web".
- Wenn der Webserver im Anlauf der CPU aktiviert werden soll, dann aktivieren Sie das
Kontrollkästchen "Webserver auf dieser Baugruppe aktivieren" und wählen die
Landessprachen für den Betrieb aus.
- Auswählbar sind Sprachen, die mit STEP 7 installiert wurden (Menübefehl Extras >
Sprache für Anzeigegeräte im SIMATIC Manager).
- Die Anzahl auswählbarer Sprachen ist CPU-abhängig.
3. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
4. Laden Sie die Projektierung in die CPU.

Hinweise
Wenn Sie das Anwenderprogramm erweitern und z. B. Meldetexte hinzufügen oder ändern oder
Diagnose-Bausteine mit "Systemfehler melden" generiert haben, müssen Sie die Hardware
Konfiguration erneut laden.
Sie haben zusätzlich zur oben beschriebenen Vorgehensweise die Möglichkeit nur bestimmte
Anzeigeklassen Freizuschalten. Damit können Sie beispielsweise für Sie uninteressante
Meldungen unterdrücken oder den Speicherbedarf begrenzen.

Webseiten der CPU mit einem Web-Browser öffnen


1. Verbinden Sie PG/PC über die Ethernet-Schnittstelle miteinander.
2. Öffnen Sie den Web-Browser (z. B. Internet Explorer).
3. Tragen Sie im Feld "Adresse" des Web-Browsers die IP-Adresse der CPU ein in der Form
http://a.b.c.d/.
Die Startseite der CPU wird geöffnet. Von hier aus können Sie zu den weiteren Informationen
navigieren.

Besonderheiten bei Verwendung von PDAs


Für PDAs (Geräte mit Windows CE/Mobile) stehen Web-Seiten mit angepasstem Design zur
Verfügung unter der Adresse http://a.b.c.d/Basic.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


486 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.5 M-Daten ändern im SIMATIC Manager

16.5 M-Daten ändern im SIMATIC Manager

Voraussetzungen
• Die Baugruppe unterstützt I&M-Daten.
• Über PROFIBUS, "Erreichbare Teilnehmer" besteht eine Online-Verbindung zur Baugruppe.

Vorgehensweise
Wenn Sie M-Daten editieren wollen (z. B. das Anlagenkennzeichen), dann gehen Sie wie folgt vor:
1. Markieren Sie die Baugruppe im Fenster "Erreichbare Teilnehmer" und wählen Sie den
Menübefehl Zielsystem > Baugruppen-Identifikation ändern.
2. Editieren Sie im Dialog "Baugruppen-Identifikation ändern" die M-Daten. Bei redundant
eingesetzten Baugruppen müssen Sie die Daten für die linke und die rechte Baugruppe
editieren.
3. Für Daten, die zur Baugruppe übertragen werden sollen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen
"berücksichtigen".
4. Quittieren Sie die Eingaben mit "OK".
Die M-Daten werden zur Baugruppe übertragen.

16.6 M-Daten eingeben oder ändern in HW Konfig

Voraussetzungen
• Die Baugruppe unterstützt I&M-Daten.
• Über PROFIBUS bzw. über PROFINET besteht eine Online-Verbindung zur Baugruppe.

Vorgehensweise
Wenn Sie M-Daten editieren wollen (z. B. das Anlagenkennzeichen), dann gehen Sie wie folgt vor:
1. Doppelklicken Sie auf die Baugruppe und wählen Sie das Register "Identifikation".
2. Geben Sie die M-Daten ein und quittieren Sie mit "OK".
3. Wählen Sie den Menübefehl Zielsystem > Baugruppen-Identifikation laden.
4. Vergleichen Sie im Dialog "Baugruppen-Identifikation laden" die offline, d. h. in der STEP 7-
Datenhaltung vorhandenen Daten mit den Daten auf der Baugruppe ("ONLINE").
5. Wenn Online-Daten mit den Offline-Daten überschrieben werden sollen, aktivieren Sie das
Kontrollkästchen "berücksichtigen".
6. Quittieren Sie die Einstellungen mit "OK".
Die M-Daten werden zur Baugruppe übertragen.

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 487
Inbetriebnahme und Instandhaltung

16.6 M-Daten eingeben oder ändern in HW Konfig

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


488 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index
DP-Mastersystem 64
* PROFINET IO-System 167
Anordnen
*.cfg-Datei 296, 321 Erweiterungsbaugruppenträger (SIMATIC 400) 50
Stationen - Tipps 25
A Anordnung von Baugruppen
im Baugruppenträger 39
ACCESS 366 Anpassen des 'Hardware Kataloges' 23
Adresse 41, 43, 71, 72, 305, 388, 389, 426, 427 Anschlüsse für PGs/PCs in der Netzprojektierung
der Schnittstelle 388, 389 berücksichtigen 335
Ein-/Ausgängen Symbole zuweisen 43 Ansprechüberwachung 161
packen (ET 200S) 70 Ansprechüberwachungszeit 189
von Kommunikationsteilnehmern einstellen 426 Anwenderprogramm
zuweisen 41 laden in Zielsystem 415
zuweisen im Multicomputing-Betrieb 305 Anwenderspeicher komprimieren 445
Adressendetails (bei unspezifiziertem Anzahl möglicher Verbindungen 376
Verbindungspartner) 388 Anzeigen Software 41
Adressentabelle für ein Subnetz anzeigen 341 Adressübersicht 41
Adressenvergabe für PROFINET-Geräte 152 Applikation 289
Adressübersicht 42 äquidistantes PROFINET IO 264
AG_LOCK 367 Äquidistanz 135, 138
AG_LRECV 367 Äquidistanz und Taktsynchronität in HW Konfig
AG_LSEND 367 parametrieren 143
AG_RECV 367 Arbeitsplatz-Konfiguration einstellen 449
AG_SEND 367 Arbeitsspeicher 415, 416
AG_UNLOCK 367 Archivieren und Dearchivieren von Multiprojekten 477
Aktiver Verbindungsaufbau 389 Aufbau eines DPV1-Slaves 114
Aktualisieren 418, 419, 420 Aufbau eines Fensters 18
Firmware (Betriebssystem) von Baugruppen und Stationsfenster 18
Modulen - online 418 Aufrufen 37
Aktualisierungszeiten 158, 159, 160, 254 Ausgaben zur Konsistenzprüfung 338
festlegen 254 Auswählen und Anordnen von DP-Slaves 66
für den zyklischen Datenaustausch (PROFINET) 158 Autoplazieren in der Netzansicht 341
Aktuelle Baugruppen 23
Alarm im I-Slave erzeugen mit SFB 75 'SALRM' 93
Alarme parametrieren 20
B
Alarmverarbeitung im Multicomputing-Betrieb 305 Basiskommunikation (siehe Kommunikation über
Alarmverhalten eines I-Device 235 nichtprojektierte Verbindungen) 316
Alarmzusatzinfo lesen mit SFB 54 188 Baugruppe 18, 20, 25, 27, 44, 45
Anbindung bestehender PROFIBUS DP-Konfigurationen beobachten/steuern 45, 46
156 Darstellung in der Detailsicht 18
Andere Station 333, 390 Eigenschaften festlegen 20
als Verbindungspartner in einem anderen Projekt 390 einfügen kopieren löschen 25
Objekt in NetPro 333 nachinstallieren 32
Änderungsmarkierungen in der Netzansicht 324 tauschen 25, 27
Andocken des Fensters 'Hardware Katalog" 25 verschieben 27
Anfangsadressen und Übergabespeicher 96 Baugruppen-Identifikation 482
Anlagenänderung im laufenden Betrieb mittels CiR 311 Baugruppen-Informationen anzeigen 31
Anlaufartenvergleich im Multicomputing-Betrieb 305 Baugruppenkatalog - siehe Hardware Katalog 23, 25, 37,
Anlaufverhalten 20 39
Anlegen - System Baugruppenträger 25

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 489
Index

automatisch anordnen lassen 25 CP 342-5 als DP Slave 81


erweitern 51 CPs und FMs mit MPI-Adressen (S7-300) 41
Baugruppenzustand 127 CPU - Central Processing Unit 20, 308, 309, 424, 444,
des Diagnose-Repeaters 126, 127 483
Baustein - allgemein für Web-Zugriff projektieren 483
aus S7-CPU zurückladen 441 laden mit einer Konfiguration 424
Baustein - geladen löschen des Lade-/Arbeitsspeichers 444
auf integriertem EPROM speichern 422 Nummer ändern 309
im PG/PC bearbeiten 442 Schnittstellen parametrieren 20
Baustein für 366, 374 urlöschen 444
projektierte Verbindungen 374 Zuordnung sichtbar machen 308
unterschiedliche Verbindungstypen 366 CPU 317-2 PN/DP 366
Baustein im Zielsystem CPU 31x-2 DP als DP Slave 81
löschen 444 CPU 41x-..DP als DP-Slave 81
nachladen 421 CPU-Betriebssystem-Version 40
Bearbeiten 326, 327 CR2 Baugruppenträger erweitern 51
geladene Bausteine 442, 443
Station in NetPro 327 D
Bedingungen 241, 399
Einsatz von I-Device 241 Darstellung 39, 161, 469
Senden und Empfangen von Globaldaten 399 PROFINET-Schnittstelle in HW Konfig 161
Beispiele - I-Device 219, 228, 230 Schnittstellen und Schnittstellenmodulen 39
Projektierbeispiel 219 zusammengeführte Subnetze in der Netzansicht 469
über- und untergeordnetes IO-System 230 Datenaustausch 215, 216, 217, 255, 256
Verwendung 228 siehe Direkter Datenaustausch 255
Beispiele - Konfiguration 86 über- und untergeordnetes IO-System 215
einer S7-400 als I-Slave 86 Datenquerverkehr 99
Beispiele - verschiedene 101 Datensatz 116, 188
direkten Datenaustausch - Querverkehr - projektieren lesen mit SFB 52 188
101 lesen/schreiben 117
Beobachten 479, 480 Detailsicht 18
DP-Slaves 479 Dezentrale Peripherie 53, 59, 60, 61, 62, 63, 101, 479
Eingänge 44, 45, 46 beobachten und steuern 479
Berechnung benötigter GD-Kreise 398 konfigurieren 53
Besondere Regeln 35 Steckplatznumerierung der Geräte 53
zur Platzhalterbaugruppe DM 370 Dummy 35 Diagnose 180, 188, 235
Betriebssystem-Update siehe Online-Aktualisierung der I-Device 235, 236, 237
Firmware 418 Diagnose auslesen mit SFC 13 117
Betriebszustände 424 Diagnose und Alarmverhalten 283
beim Laden ändern 425 Diagnoseadresse 41, 114
blasse Symboldarstellung 18 Diagnose-Repeater 126, 127, 128, 129, 130, 131
BRCV 366, 367, 374 Digital-Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16 35
Broadcast-Teilnehmer 374 Direkter Datenaustausch 99, 101, 255
BSEND 366, 367, 374 Beispiel 101
Busfehler 126 projektieren 255, 256
Busprofil 135 zwischen PROFIBUS-DP-Teilnehmern 99
Buszyklen bei PROFIBUS 135 Direkter Datenzugriff 96
äquidistant einstellen 135 Download (Netzkonfiguration) 430
gleich lange einstellen 135 DP V0-Slaves 56
Buszyklus 135, 137 DP/PA-Koppler 78
DP/PA-Link 78
C DP-AS-i Link konfigurieren 70
DP-Master 64
CAx-Daten exportieren und importieren 299 DP-Mastersystem 64, 65, 341
CiR 311 hervorheben 341, 343

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


490 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index

markieren 341, 342, 343 Erzeugen einer Station 37


DP-Schnittstelle der CPU 20 Erzeugen und parametrieren 287, 328, 330, 332
DP-Slave 54, 56, 66, 68, 69, 332, 479 Netzanschluss 330
auswählen und anordnen 66 neue Station 329
erscheint nicht im Fenster Hardware-Katalog 53 neuer DP-Slave 332
GSD Rev. 5 als Empfänger projektieren 104 neues Subnetz 328
im Hardware Katalog 56 PGs/PCs
kompakt konfigurieren 67 Anderen Stationen und S5-Stationen 333
kopieren 66 SIMATIC PC-Station 287, 288, 289
modular konfigurieren 67 ET 200iS 76, 77
online beobachten und steuern 479 ET 200M 80
SYNC-/FREEZE-Gruppe zuordnen 68 ET 200S 70, 72, 73, 74, 75, 85
DPV0 56 als DP Slave (IM 151/CPU) 81
DPV1 112, 113, 115 mit Optionenhandling 74
DPV1-Slaves 121 ET 200X als DP-Slave (BM 147/CPU) 81
DP-Zyklus 138, 141, 142 ET200L konfigurieren 70
DP-Zykluszeit 148 Ethernet 150, 179, 182
Drucker 47 Ethernet-Adressvergabe 318
Dummy-Baugruppe (DM 370 Dummy) 35 Ethernet-CP 352
EVA-Modell 272, 273
E mit kurzer Zeit 272
mit langer Zeit 273
E-Adresse 41 Export-Datei 296, 297
Editieren 369 Exportieren 296, 297
lokale ID in der Verbindungstabelle 368 Konfiguration 296
Eigenschaften festlegen / ändern 20, 65, 316, 341 Station 297, 298
eines DP-Mastersystems 65 Stationen in der Netzansicht 321
in der Netzansicht 341 Verbindungen 321
von Komponenten 20
von Subnetzen und Kommunikationsteilnehmern
F
316
Ein-/Ausgangsadressen zuweisen 41 FAQs im Internet finden 31
Einbindung von Tools zur Projektierung dezentraler Farbliche Markierungen in der Netzansicht 324
Geräte 57 Fast Start Up 190
Einfügen allgemein 25, 65, 170 FDL-Verbindungen 354, 366, 374
Baugruppen 25 Fehler 338
DP-Mastersystem 65 Fenster 25
IO-Systeme 170 Hardware Katalog 25
Einzelplatz-Konfiguration 450 Festlegen 40
E-Mail Verbindung 352, 356, 374 Eigenschaften von Baugruppen/Schnittstellen 40
Entfernen 252 Firmware-Update 418, 419
Teilnehmer aus einer Sync-Domain 252 FMs und CPs mit MPI-Adressen (S7-300) 41
Entstehung von Lücken im Anwenderspeicher (RAM) FMS-Schnittstelle 353
445 FMS-Verbindungen 354, 367, 374
EPROM 422 FREEZE 68, 69, 135
geladene Bausteine speichern 422 Funktionalität I-Device 210
EPROM-Memory Card 422 FW-Update 418
Ermitteln der Kommunikationsleistung aus den GD-
Ressourcen 393 G
Erreichbare Teilnehmer 180
Erstellsystem in der Netzansicht kennzeichnen 333 GC (Global Control) 138
Erweitern der Netzkonfiguration in NetPro 325 GD siehe Globaldaten 402
erweiterte PROFINET-Diagnose 169 GD-Kommunikation 400, 402, 409
Erweiterungsbaugruppenträger 36 konfigurieren 402
Untersetzungsfaktor und Zykluszeit 400

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 491
Index

GD-Konfiguration laden 433 individuell anpassen 23


GD-Kreis 395, 396, 398 Hardware konfigurieren 17, 21
Ausnahmen 398 Applikation aufrufen 37
Berechnung 398 eine Station 17
Überblick 395 Einführung 15
GD-Paket 394 grundsätzliche Bedienung 17
GD-Ressourcen 393 Steckplatzregeln 21
GD-Tabelle 403, 404, 405, 407, 410 Hardware Support Package (siehe HW-Update) 32
ausfüllen 405 Hardware-Konfiguration 296
öffnen 403 importieren/exportieren 296
speichern und übersetzen 407 Hardware-Update 32
Tipps 404 HART-Baugruppen 79
übersetzen - zweites Übersetzen 410 Herstellerspezifischer Alarm 115
Gerätename 152, 153, 165, 167, 168, 185, 187 Hochlaufzeit 190
zuweisen 184 Hochverfügbare S7-Verbindungen 354, 374
zuweisen über Memory Card (MMC) 185 HSP (siehe HW-Update) 32
Gerätenummer 153, 165, 173 H-Station 432
Gerätetausch ohne Wechselmedium 186 H-Systeme 313, 361
geroutete S7-Verbindungen 382 HTML-Prozesskontrolle 352
Geschwindigkeitsoptimiert 135 HW Konfig 15
GET 366, 367, 374 HW-Katalog 23, 24
Global-Control-Telegramm 140, 141 HW-Update 32
Globaldaten (GD) 341, 399, 411, 433
Konfiguration laden 433 I
konfigurieren 402
mit Systemfunktionen übertragen 411 I&M 482
Projektierung starten aus NetPro 341 Identification und Maintenance I&M 482
Sende- und Empfangsbedingungen 399 IDENTIFY 367
Globaldaten-Kommunikation 391, 392, 456 I-Device (Intelligente IO-Devices) 210
im Multiprojekt 456 Alarmverhalten 235
Übersicht 391 Diagnose 235, 236
Grafische Netzansicht öffnen (NetPro starten) 326 Eigenschaften 211
Grundsätzliche Vorgehensweise 53, 165, 244 Einsatzbedingungen 241
IRT-Projektierung 244 erstellenI-Device projektieren
Konfigurieren eines DP-Mastersystems 53 Projektierbeispiel 219
Konfigurieren eines PROFINET IO-Systems 165 Funktionalität 210
GSD-Datei 107, 109, 111 PN-IO-System unterlagert 212
Arbeiten mit GSD-Dateien 107 Topologieregeln 238
DP-Slave für Direkten Datenaustausch projektieren Vorteile 211
104 I-Device projektieren 218, 219, 220, 223, 225, 232
für IO-Devices 111 als Shared Device 234
GSD-Datei erzeugen 227 GSD-Datei erzeugen 227
I-Device 227 prinzipielles Vorgehen 218
GSDML-Schema 111 Transferbereich Applikation 223
GSD-Revison 109 Transferbereich Peripherie 225
übergeordnetes IO-System 229
H unterlagertes IO-System 232
verwenden 228
Handbücher im Internet finden 31 IE/PB-Link 147, 173, 174, 382
Hantieren 65, 170, 459 an äquidistantes PROFIBUS-Netz anschließen 147
mit DP-Mastersystemen 65 subnetzübergreifende S7-Verbindungen 382
von IO-Systemen 170 IM 153 80
von Multiprojekten 459 IM 153-2 ab V4 80
Hardware Katalog 24, 25, 26, 39, 169 Importieren 108, 296, 297, 298, 321, 322, 323
einblenden 17 GSD-Datei siehe Installieren einer GSD-Datei 107

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


492 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index

Konfiguration 296 Kompakte DP-Slaves konfigurieren 67


Station 296 Kompatibilität 296
Stationen in der Netzsicht 321 bei Import/Export einer Konfigration 296
Verbindungen 321, 323 Komponenten nachinstallieren 32
Inbetriebnahme und Instandhaltung 479 Komponenten-Konfigurator 293, 428, 429
Index 428, 429 Komprimieren
Industrial Ethernet 150 des Anwenderspeichers 445
Informationen 31 des Speicherinhalts einer S7-CPU 446
zu Komponenten des Hardware Katalogs anzeigen 31 Konfiguration 96, 295, 296
Inkonsistente Verbindungen 338, 370 Konfiguration mit 171, 172, 173, 175
Installieren 32, 107, 108 externem IO-Controller 172
einer GSD-Datei 107 IE/PB-Link 173
von HW-Komponenten 32 integriertem IO-Controller 171
Intelligenter DP-Slave 56, 60, 81, 84, 85, 86 intelligenten DP-Slaves 60, 61
Intelligentes IO-Device 210 modularen oder kompakten DP-Slaves
Interface (PROFINET) 161 (Datenaustausch Slave <-> Master) 59
IO-Controller 150, 165, 167, 171, 172, 175, 183 SIMATIC PC-Stationen 175
IO-Device 111, 150, 151, 158, 160, 165, 166, 168, 169, Konfiguration von Docking-Systemen 177
183, 189 Konfigurationen für PROFIBUS-DP 59
im Hardware Katalog 169 Konfigurationsänderungen in H-Station laden 432
IO-Gerät 188 Konfigurationsdatei (für SIMATIC PC-Station) 287
IO-Supervisor (PG/PC) 150 Konfigurationstabelle 19
IO-System 150, 163, 170, 215, 216, 229 als Abbild eines Baugruppenträgers 19
Datenaustausch 215 Konfigurieren allgemein 22, 48, 53, 58, 80, 402
projektieren 229 Dezentrale Peripherie (DP) 53
IP-Adresse 152, 318, 319, 320 GD-Kommunikation 402
IP-Adresse / Gerätenamen auf anderem Weg beziehen konsistente Datenbereiche (> 4 Bytes) 58
155 S5-Baugruppen 48
IP-Adresse oder Gerätename im Betrieb ändern 187 Software-Redundanz 80
IRT 243, 244, 245, 250, 254, 255 zentraler Aufbau 22
Konfiguration 245 Konfigurieren der Hardware 15
Projektierung 244 Einführung 15
IRT "hohe Performance" 257 Konfigurieren für Multicomputing-Betrieb 307, 308
IRT Performance Upgrade 257 Baugruppen 308
I-Slave 92, 93, 94 Einführung 307
Isochron-Modus (siehe Äquidistanz) 109 Konfigurieren von DP-Slaves 67, 81
Isochronous Realtime Ethernet 243 intelligente DP-Slaves 83
ISO-on-TCP-Verbindungen 354, 366, 374 kompakte DP-Slaves 67
ISO-Transport 352 modulare DP-Slaves 67
ISO-Transportverbindungen 354, 366, 374 Konfigurieren von Erweiterungsbaugruppenträgern
IT-CP 352 49
bei SIMATIC 300 49
K bei SIMATIC 400 49
Konfigurieren von Geräten 47, 70, 81, 113, 126
Katalog (HW Konfig) 23 CP 342-5 als DP Slave 81
Katalog (NetPro) 328 CPU 315-2 DP als DP-Slave 84
Katalogprofil 23 CPU 41x-..DP als DP-Slave 83
Kommunikation 137, 316, 317, 324, 338, 341, 344, 391, Diagnose-Repeater incl. Inbetriebnehmen 126
426, 428, 430 DPV1-Geräte 113
Kommunikation konfigurieren 352, 353 ET 200S 70
Kommunikationspartner einer Baugruppe hervorheben ET 200S (IM 151/CPU) als DP-Slave 85
341 ET 200X (BM 147/CPU) als DP-Slave 84
Kommunikationsprozessoren 47 Punkt-zu-Punkt-CPs 47
Kommunikationsverbindungen (Status) 371 Konfigurieren von Systemen 165

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 493
Index

PROFINET IO-System 165 M


Konsistente Daten dezentral lesen und schreiben (> 4
Bytes) 58 MAC-Adresse 318
Konsistenz prüfen 338, 370, 424 Make (siehe Objekte übersetzen und laden) 434, 436
inkonsistente Verbindungen 370 Markieren 25, 26
NetPro 338 Zeilen in der Konfigurationstabelle 25
Netz 338, 339 Mastersystem 65
Stationskonfiguration 424 M-Daten ändern im SIMATIC Manager 487
Kopieren 25, 66, 342, 380, 451 M-Daten eingeben oder ändern in HW Konfig 487
Baugruppen 25 Media Redundancy Protocol MRP 194
mehreren DP-Slaves 66 Media Redundancy with Path Duplication MRPD 198
S7-Programmen mit Meldungsattributen 451 Medienredundanz in Ringtopologien 192
Verbindungen 380 Mehrbenutzer-Konfiguration 447
Kopieren von 342 Mehrbenutzer-Konfiguration im Windows-
Subnetzen und Stationen 342 Netzwerkverbund 447
Koppler 80 Mehrere S7-Programme zu einem zusammenführen 450
Kopplung von PROFINET und PROFIBUS 156 Mehrfache Medienredundanz an einem Gerät
kursive Baugruppenbezeichnung 18 Mehrfachringe 197
Kurze und gleichlange Prozessreaktionszeiten Mehrprozessorbetrieb
projektieren 138 siehe Multicomputing 303
Migration 169
L MMC 186
Modulare DP-Slaves konfigurieren 67
ladbare S7-Kommunikation (S7-300 als Client) 366 Möglichkeiten der Medienredundanz 192
Lade- und Arbeitsspeicher Mono-Master-System 59, 60, 61
in der CPU 415 MP_ALM 310
Lademöglichkeiten 417 MPI 418
Laden 183, 257, 424, 425, 426, 427, 428, 429, 430, 431, MPI-Adressen von FMs und CPs (S7-300) 41
432, 433, 434, 435, 436, 437 MPI-Adressvergabe 317
aus Zielsystem in PG 438 MPI-Schnittstelle der CPU 20
Globaldaten 433 MRP 194, 195, 196
Hardware-Konfiguration 183, 424, 428, 432, 440 MRPD 198
in Zielsystem 415, 424 Multicast-Teilnehmer 374
IRT-Projektierung 257 Multicomputing 310
mit Projektverwaltung 421 Adressbereich 303
Netzkonfiguration 426, 430 Alarmverarbeitung 305
Objekte 436, 437 Anlaufartenvergleich 305
ohne Projektverwaltung 421 konfigurieren 307
über EPROM-Memory Cards 422 programmieren 310
Verbindungen 430, 431 Regeln für Adresszuweisung 305
Voraussetzungen 413, 428, 434 Verwendungsbeispiele 306
Ladespeicher 415 zentralen Baugruppenträger erweitern 51
in der CPU 415 Multicomputing-Alarm 310
LDB - Lokale Datenbasis 383 Multi-Master-System 62, 63
Leitungsdiagnose 126, 127 Multi-PLC-Betrieb 290
Lokaldatenbereiche 20 Multiprojekt 467
Lokale Datenbasis (LDB) 383 Archivieren und Dearchivieren von 477
Lokale ID einer Verbindung ändern 368 Darstellung zusammengeführter Subnetze in der
Löschen 25, 251, 252, 379 Netzansicht 469
Baugruppen 25, 26 Hantieren von 459
einer oder mehrerer Verbindungen 379 Online-Zugriff auf Zielsysteme im 464
Entfernen von Teilnehmern 251 Projektübergreifende Subnetze anlegen 466
Lade-/Arbeitsspeicher 444 Projektübergreifende Verbindungen projektieren 472
S7-Bausteine auf dem Zielsystem 444 Voraussetzungen und Empfehlungen 456
Sync-Domains 251, 252 Wissenswertes zum 453

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


494 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index

Multiprojektweite Netzsicht 470 Online-Aktualisierung der Firmware von Baugruppen und


Multiuser-Konfiguration Modulen 418
siehe Mehrbenutzerkonfiguration 447 Online-Zugriff 179, 180, 464, 465
auf IO-Geräte 179
N auf Zielsysteme im Multiprojekt 464
über "Erreichbare Teilnehmer" 180
Nachbarschaftsbeziehnungen 186 OPC-Client 175
Nachladen von Bausteinen in das Zielsystem 421 OPC-Server 287, 288, 289, 381, 382, 383
Name eines DP-Mastersystems ändern 65 OPC-Server PROFINET IO 175
Namensvergabe für PROFINET-Geräte 152 Optimieren 148
NetPro 315, 328, 343 DP-Zykluszeit bei taktsynchroner Bearbeitung 148
Netzadressenübersicht 341 Optimierungen für IRT "hohe Performance" 257
Netzanschluss 330 Optionenhandling 74, 75
Netzansicht 326, 327, 341, 342, 343 Optionssoftware 47
bearbeiten 324 orange gefärbte S7-Station 327
ordnen 343 Ordner 169
Netzkonfiguration 315, 340, 426, 428, 430 "Migration" 169
Änderungen laden 430 Ordnung in die Netzansicht bringen 343
erstmalig laden 426 Organisationsbausteine 115
laden - Voraussetzungen 428 DPV1-Slaves (OB 55 bis OB 57) 115
speichern 340 Taktsynchronalarme (OB61 bis OB64) 138
und STEP 7-Projekt 315 OSTATUS 366
Verbindungen 430 Outdoor 23
Netzsicht 371, 470, 471
Netzübergänge 344, 345, 346
P
Netzwerk-Server 447
Neu anordnen von DP-Slaves in der Netzansicht 341 Packen von Adressen (ET 200S) 70
Neue Sync-Domain anlegen 247 PA-Koppler 80
Neue Verbindung eingeben 377 PA-Link 80
Neustart 366 PA-Master 78
Normslave 28, 56, 104 PA-Mastersystem 78
Nummer des DP-Mastersystems ändern 65 Parametrieren 15
Parametrierung im Anwenderprogramm 20
O Passwort 296
Passwort vergeben 20
OB 55 115 PBK (Siehe Bausteine für projektierte Verbindungen)
OB 56 115 374
OB 57 115 PC-Applikation 175
OB 60 310 PC-basierende SIMATIC Steuerungen 290
OB 61 140 PC-Station 175, 290, 291, 292, 337, 381, 428, 429
OB 61 bis OB 64 143 PC-Station (SIMATIC PC-Station) 287
OB 62 138 PC-Station zuordnen 293
OB 63 138 PDEV (siehe PROFINET-Schnittstelle) 161
OB 64 138 PDM 76
OB 6x 267 Peripherieadresse 41
OB_RT 138, 143 PG/PC 333
Objekt 21, 26, 434, 436, 437 als Erstellsystem in der Netzansicht kennzeichnen 333
einfügen 25, 26 als Verbindungspartner in einem anderen Projekt 390
öffnen 21 Objekt in NetPro 333
übersetzen und laden 434, 436 PG/PC als Verbindungspartner 383
Öffnen PG/PC mit SAPI-S7-Schnittstelle 383
GD-Tabelle 403 PG/PC über Industrial Ethernet und IE/PB-Link an
Stationen 38 äquidistantes PROFIBUS-Netz anschließen 147
Online Zugriff auf Baugruppen in NetPro 341 PG/PC zuordnen 335

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 495
Index

PG-Zugriff über integrierte PROFIBUS-DP-Schnittstelle PROFINET-Schnittstelle 161, 162


65 Programmbearbeitung 273
Platzhalterbaugruppe DM 370 Dummy 35 EVA-Modell mit kurzer Zeit 272
Port (PROFINET) 161 EVA-Modell mit langer Zeit 273
Positionieren von Stationen und Subnetzen in NetPro Programmieren 115
341 der CPUs für Multicomputing 310
PRINT 367 DPV1-Geräte 115
Priorisierter Hochlauf 190 Projekte 476
Prioritäten für Alarme 20 im Multiprojekt abgleichen 476
Prioritätsklasse 20 Projektieren 163, 229, 351
einstellen 20 Ansprechüberwachungszeit 189
Produktsupport-Informationen im Internet finden 31 IO-Controller 167
PROFIBUS DP und PROFINET IO (Gemeinsamkeiten IO-Devices 168
und Unterschiede) 150 IO-System 163
PROFIBUS-Adressen 317, 426 kurze und gleichlange Prozessreaktionszeiten 138
Adressvergabe 317 Medienredundanz 198, 199
ändern bei DP-Slaves 426 Subnetze - NetPro 324
Teilnehmeradresse ändern bei S7-Stationen 426 übergeordnetes IO-System 229
PROFIBUS-CPs 353 Verbindungen 351, 376, 381, 390
PROFIBUS-DP 20, 53, 56, 59, 65, 101, 113, 135, 136, Web-Zugriff 483, 484, 485
137, 142, 418 Projektübergreifende 385, 466, 470, 471, 472, 473, 474,
direkter Datenaustausch - Querverkehr 99 475, 476
intelligenter DP-Slave 59 S7-Verbindungen 476
Konfigurationen 59 Subnetze 466, 470
Schnittstelle der CPU 20 Verbindungen 385, 472, 473, 474, 475, 476
Shared Input 59 Prozessreaktion 265
PROFIBUS-PA 78 Taktsysnchronität 265
PROFIBUS-Teilnehmer in Betrieb nehmen 479 Prozessreaktionszeit 139, 141, 148
PROFIenergy 284, 285 am PROFIBUS DP 138
Profil (DP) 135 verkürzen durch Überlappung von Ti und To 148
Profil (Hardware Katalog) 23 Prüfen 338, 424
PROFINET IO 111, 149, 150, 151, 158, 160, 163, 165, Konsistenz des Netzes 338
167, 168, 170, 171, 172, 173, 175, 180, 187, 189, 238, Konsistenz einer Stationskonfiguration 424
245, 254, 264 PtP-Verbindung 47
Aktualisierungszeiten 158 Publisher 105, 106
äquidistantes 264 Publisher (Sender für direkten Datenaustausch) 99
Erreichbare Teilnehmer 180 Punkt-zu-Punkt-Kopplung 47
GSD-Dateien 111 Punkt-zu-Punkt-Verbindungen 354, 367, 374
IO-Controller 167, 171, 172, 175 PUT 366, 367, 374
IO-Device 111, 168, 189
IP-Adresse oder Gerätename im Betrieb ändern 187 Q
IRT-Projektierung 245
Konfiguration 171, 172, 174, 175 Querverkehr 59, 61, 62, 63, 99, 101, 255
Sendetakt und Aktualisierungszeiten festlegen 254
Systeme 170 R
Taktsynchronität 264
Topologie mit I-Device 238 RALRM 188
Überblick 111, 149, 150, 163, 165, 170 RDREC 188
PROFINET-Geräte 152, 156, 168, 179, 183, 188 READ 367
Adressen- und Namensvergabe 152 Reaktionszeit 264
Auswählen und Anordnen von IO-Devices 168 Taktsynchronität 264
Diagnose 188 Reaktionszeit für GD-Kommunikation 401
Laden 183 Redundanten Sync-Master projektieren 253
Online-Zugriff 179 Redundanter Betrieb 418
Proxy-Funktionalität 156, 157 Redundierbare Stromversorgungsbaugruppen 36

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


496 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index

Reduzieren von Subnetzlängen 330, 341 SALRM 93


Reflexionsfehler 134 SAPI-S7-Schnittstelle 383
Regeln auf Baugruppenträgern 33, 36, 50 Schnittstellen 20, 39
Baugruppenanordnung bei S7 400 36 Darstellung in HWKonfig 39
Baugruppenanordnung S7 300 33 parametrieren 20
die Kopplung von Erweiterungsbaugruppenträgern S7 Schnittstellenmodule 39
400 50 Schutzstufe einstellen 20
Redundierbare Stromversorgungsbaugruppen S7-400 Segment 126, 127, 128, 129
36 Segmentierter Baugruppenträger 303
Regeln zu 35, 70, 317, 376 SEND/RECEIVE-Schnittstelle 352, 353, 358
Digital-Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16 35 Sende- und Empfangsbedingungen (GD) 399
Erstellen von Verbindungen 376 Sendetakt 249, 254
Konfiguration einer ET 200S 70 SFB 374
Netzkonfiguration 317 SFB 12 BSEND 374
Remanenz 20 SFB 13 BRCV 374
Verhalten einstellen 20 SFB 14 GET 374
REPORT 367 SFB 15 PUT 374
RESERVE-Modul 75 SFB 19 START 374
Reservieren einer Verbindung 379 SFB 20 STOP 374
Ressourcen 361, 376 SFB 21 RESUME 374
RESUME 366, 374 SFB 22 STATUS 374
rot gefärbte S7-Station 327 SFB 23 USTATUS 374
Router 320, 344, 382 SFB 52 RDREC 188
Routing 147 SFB 54 RALRM 116, 188
Routing bei SIMATIC PC-Stationen 335 SFB 75 SALRM 93
RTD-Modul 70 SFB 8 USEND 374
RTE-Base Programmierschnittstelle 175 SFB 9 URCV 374
RT-Klasse 249, 250 SFC 126 SYNC_PI 138, 143
SFC 127 SYNC_PO 138, 143
S SFC 35 MP_ALM 310
SFC 78 OB_RT 138, 143
S5-Station 333 Shared Device 201, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209,
S7-400H 432 234
S7-Funktionen (S7-Kommunikation) 352 projektieren im selben Projekt 203
S7-Kommunikation 366 projektieren in verschiedenen Projekten 206
S7-Programme 451 Wissenswertes 201
mit Meldungsattributen kopieren 451 SIMATIC NET 337
zusammenführen 450 SIMATIC PC - Konfigurationen aus Vorgänger-Versionen
S7-Routing 418 nutzen 291
S7RTM (siehe Komponenten-Konfigurator) 293, 428 SIMATIC PC-Station 175, 287, 290, 291, 293, 333, 335,
S7-Slaves 56 381, 382, 383
S7-Subnetz-ID 468 hervorheben 293
S7-Verbindungen 354, 357, 358, 359, 360, 366, 374, in der Netzansicht zuordnen 293
382, 383, 384, 388, 389, 472, 473, 476 Konfiguration 175
aufbrechen im Multiprojekt 472 Objekt in NetPro 333
einsetzbare Bausteine 366, 367 SIMATIC PDM 76, 77, 79
hochverfügbar 354, 374 SIMATIC S5 390
projektübergreifend 472, 476 Simulationsbaugruppe SIM 374 IN/OUT 16 35
subnetzübergreifend für eine PC-Station über Router SIPROM (siehe SIMATIC PDM) 79
382 Slave 332
Verbrauch von Verbindungsressourcen 357 Slave-Konfiguration in der Detailsicht 54
zu einem PG/PC 383 Slot PLC 287
zu einem PG/PC mit WinCC 384 Slotmodell (DPV1) 113
zu unspezifizierten Partnern 388 Slot-PLC 290

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 497
Index

Soft-PLC 290 Störstelle 126, 127, 128


Software PLC 287, 288 Strang 49
Software Redundanz 80 Multicomputing 304
Spalten ein-/ausblenden 368 Stromversorgungsbaugruppen (redundierbar) 36
Spaltenbreite in der Verbindungstabelle ändern 368 Subnetze 342, 343, 466, 467, 468
Speicherengpass beheben 445 Subnetze und Stationen 315
Speicherinhalt komprimieren 446 Subnetz-ID 344, 466
Speichern 295, 340, 407 Subnetzlängen reduzieren 330, 343
GD-Tabelle und erstes Übersetzen 407 Subnetzmaske 319, 320
geladener Bausteine auf integriertem EPROM 422 subnetzübergreifende S7-Verbindungen 382
Konfiguration 295 Subscriber 106, 109
Netzkonfiguration 340 Subscriber (Empfänger für direkten Datenaustausch) 99
Verbindungen 390 Suchen 24
Spracheinstellung 296 im Hardware Katalog 24
Standard 135 Switch 179, 180
START 366, 374 SW-Redundanz konfigurieren 80
Station Symbol 128
bearbeiten in NetPro 324 bereits bei der Konfiguration zuweisen 43
erzeugen 37 Diagnose-Repeater 126
importieren/exportieren 296 SYNC 68, 135
laden in PG 440 SYNC/FREEZE 137
öffnen 38 SYNC_PI 138, 143
Stationen aus unterschiedlichen Projekten vernetzen SYNC_PO 138, 143
349 Sync-Domain 243, 246, 247, 248, 249, 250
Stationmanager 429 Synchronisationseigenschaften 249
Stationsfenster 18 Synchronisationstakt (siehe Sendetakt) 247
Stationsfenster als Abbild des realen DP- Synchronisierte Bearbeitungszyklen 265
Mastersystems 53 Sync-Master 243
Stationskonfiguration 424 Sync-Slave 243
in Zielsystem laden 424 Systemdatenbaustein SDB 295
Statistikdaten 134 Systemverhalten einstellen 20
Status 366, 367, 374 Systemzustandsliste SZL 115
GD-Kommunikation 409 auslesen - DPV1-Geräte 115
Kommunikationsverbindungen 371
Statusalarm 115 T
Statusinformation 372
Statuszeile 409 Taktmerker 20
eingeben - GD-Kommunikation 409 Taktsynchronalarme 143
Steckplatzmodell der DPV1-Slaves bei I-Slaves 121 Taktsynchronität 138, 142, 143, 144, 145, 148, 254, 260,
Steckplatznumerierung bei Dezentralen 262, 263, 264, 266, 268, 269, 270
Peripheriegeräten 53 bei PROFIBUS DP 138, 143
Steckplatzregeln 21, 290 bei PROFINET IO 260
DM 370 Dummy 35 Beispiel 263
Hardware konfigurieren 21 Einführung 260
Redundierbare Stromversorgungen (S7-400) 36 OB6x programmieren 270
S7-300 33 PROFINET IO 264
S7-400 36 projektieren (PROFINET IO) 273
SIM 374 IN/OUT 16 35 Reaktionszeit 264
SIMATIC PC-Station 290 Systemfunktionen programmieren 270
Steuer- und Rückmeldeschnittstelle 74, 75 Ti 266
Steuerkommandos SYNC und FREEZE 68 To 268
Steuern über mehrere Systemtakte 269
von Ausgängen 44 Taktsynchron-OBs 267
von DP-Slaves 479 Taktsysnchronität 265
STOP 374 Prozessreaktion 265

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


498 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA
Index

Taufen von Netzteilnehmern 426 Überlappung von Ti und To 148


Tauschen 25, 27, 28, 29 Übersetzen 434, 435, 436, 437
Baugruppen 25 GD-Tabelle 407
Baugruppenträger Objekte 436
DP-Slaves 28, 29, 30 und Laden 434
und Verschieben von Baugruppen 27 Übersicht 341
TCI 57 Teilnehmeradressen eines Subnetzes 341
TC-Modul 70 Übertragungsmedium 161
TCP/IP 352 UDP-Verbindungen 354, 374
TCP-Verbindungen 354 Umgehen mit komplexen Stationen 26
Teilnehmer am Subnetz 333 Umschalten 113
auswählen - NetPro 333 DP-Master-Schnittstelle 113
Teilnehmeradressen 41, 341, 342, 426 unspezifizierte S7-Verbindungen in projektübergreifende
ändern 426, 427 S7-Verbindungen überführen 476
eines Subnetzes anzeigen 341 unspezifizierte Verbindungspartner 379, 384, 388
Teilprozessabbild 143, 144 unsynchronisierter Betrieb 304
Telegrammfehler 134 untergeordneter I-Slave 96
TeleService 347 Unterschiede zwischen 414
Testen Speichern und Laden von Bausteinen 414
DP-Slaves 479, 480, 481 Untersetzungsfaktor 399
Ein-/Ausgängen 44 eingeben 408
That's me - Funktion für PC-Stationen 293 GD-Kommunikation 399
That's me (siehe PG/PC zuordnen) 335 Update-Alarm 115
Thermoelement 73 URCV 366, 374
Ti 141, 266 Urlöschen
Taktsynchronität 266 der CPU 444
Ti und To 148 Ursachen für inkonsistente Verbindungen 370
Ti und To bei IRT 254 USEND 366, 374
Tipps für 25, 190, 341, 404 User Application 287
GD-Tabellen 404 USTATUS 366, 374
Netzkonfiguration 343
schnellste Hochlaufzeiten 190 V
Stationskonfigurationen 25
To 141, 268 Variablen 44
Tool Calling Interface (TCI) 57 beobachten 44, 45, 46
Topologie 126, 127, 161, 255 steuern 45, 46
Einstellungen 161 Verbindung bearbeiten 357, 368, 373, 430, 472, 476
projektieren 255 ändern 369
Regeln zu IO-System mit I-Device 238 eingeben 377
Topologieanzeige 130, 133, 134 exportieren 321, 322
Topologiedaten 132, 133, 134 kopieren 380
Transferbereiche projektieren laden 430
Applikationstransferbereich 223, 224 löschen 379
Peripherietransferbereich 225 projektübergreifend 476
Trennen DP-Mastersystems von PROFIBUS-Schnittstelle reservieren 379
65 speichern 390
Trennen von IO-Systemen 170 Verbrauch von Verbindungsressourcen 357
TSAP (Transport Service Access Point) 389 Zugreifen auf Verbindungs-IDs beim Programmieren
Typdatei 53, 56, 107 373
Typen von DP-Slaves 66 zusammenführen im Multiprojekt 472, 476
Verbindung projektieren 351, 473
U Einführung 351
für Baugruppen einer SIMATIC Station 376
übergeordneter Master 96 projektübergreifend 472, 473, 475

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA 499
Index

Regeln 376 zwischen DP-Mastersystem und DP-Slave 54


zu einem 'PG/PC' 383, 390 Wechselnde Partner 177
zu einem PG/PC mit WinCC 384 Wechselnder Partner Port 177
zu einer 'Anderen Station' 390 Weitere Feldgeräte (Ordner im HW Katalog) 56
zu einer Station 'SIMATIC S5' 390 Weitere Stationen öffnen 37
zu Partnern in einem anderen Projekt 385, 387 Werkzeug wechseln 177
Verbindungseigenschaften ändern 368 Wiederanlauf 366
Verbindungspartner WinAC 287, 288, 290
ändern 378 WinAC Slot 41x 337
im anderen Projekt 385, 388 WinCC (Verbindungen projektieren zu...) 384
unspezifiziert 388 WinLC 287, 288, 289
Verbindungsprojektierung 351 Wissenswertes zu 111, 112, 303, 354, 357, 453
Verbindungsressource 357, 358, 359, 360, 361, 362, GSD-Dateien für IO-Devices 111
363, 364, 365, 376, 389 GSD-Revisions 109
Verbindungsstatus 371, 372 Multicomputing-Betrieb 303, 304
Verbindungstabelle 368, 369, 370, 371, 372, 377 Multiprojekt 453, 454, 455
bearbeiten mit Tastatur 368 PROFIBUS DPV1 112
sortieren 368 Verbrauch von Verbindungsressourcen 357
Spalten ein-/ausblenden 368 verschiedene Verbindungstypen 354
Spaltenbreite optimieren 368 WRITE 367
Verbindungstypen 354
bei Partnern im selben Projekt 374 X
bei Partnern in anderen Projekten 385
einsetzbare Bausteine 366 XDB-Datei (siehe Konfigurationsdatei) 287
Verbindungsweg 376
Vergleich S7-Station - PC Station 290 Z
Vergleichsstelle 70
Vernetzen von Stationen Zentralen Aufbau konfigurieren 22
aus unterschiedlichen Projekten 349 Zentraler Baugruppenträger 36, 49
die Netzübergänge darstellen 344 erweitern 49
innerhalb eines Projekts 315 Regeln 36
Verschieben 27 Zielsystem 415, 416, 417
Baugruppen 27 Bausteine nachladen 421
Verwaistes DP-Mastersystem 65 laden 415, 416, 417
Verzögerungszeit 143, 145 Zugriff auf 373
Voraussetzungen Verbindungs-IDs beim Programmieren 373
für das Laden 413, 434 Zuordnen 336
Zurückladen
Bausteine aus S7-CPU 441
W Zusammenfassen von ET 200S-Modulen (Adressen
Wahl des Verbindungsweges 376 packen) 70
WAN 347, 348 Zusammenführen von Verbindungen (Multiprojekt) 472,
Warnung 339 476
Watchdog 189 Zweites Übersetzen der GD-Tabelle 410
Webserver 483, 484, 485, 486 zyklischer Datenaustausch 163
Wechsel 53

Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7


500 Handbuch, 04/2017, A5E42026830-AA

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