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12. Jg., H. I2 Spruchbeilage Nr. 249, 250.

Da auch sonst Bedeniken gegen die Verfassungsmäßig- fang 1964 kaufte der Beklagte von der Firma Autohaus
es
keit dieser Bestimmung nicht entstanden sind, sah sich W„ dessen Inha:ber Alfred Sch. ist, einen PKW. zum Preise
e-
der Verfassungsgerichtshof nicht veranlaßt, von Amts von S 11.000.-. Auf den Kaufpreis wurde ein Betrag von
fe
wegen ein Prüfungsverfahren ·gemäß Art. 140 B-VG. S 1200.- für das gegenständliche Moped verrechnet, das
~lt

~il einzuleiten. vom Autohaus W. zum fixen Betrag von S 1200.- zum
~S­
Eine Verletzung des verfassungs·gesetzlich gewähr- Verkauf ü!bernommen wurde. Den restlichen
r- leisteten Rechtes auf Unversehrtheit des Eigentums zahlte der Beklagte bar. Das Moped blieb ibeim
::h könnte daher nur dann vorliegen, wenn die Behörde W., wo es Kaufinteressenten zur Ausführung einer Probe-
,-,
u. das Gesetz dewkunmöglich ausgelegt hätte. fahrt benützen konnten. Die für solche Probefahrten auf-
::h laufenden Benzinspesen gingen zu Lasten des Autohauses W.
r- 249. - § 1325 ABGB. Am 9. Juni 1964 benützte Arnold N., ein Angestellter des
ns Autohauses W., das Moped. Er stellte es vor einem Haus
Der Zweck der abstrakten Rente ist der Ausgleich für den in der W.-Hauptstraße unversperrt ab. Als er am 10. Juni
er Mehraufwand an Anstrengungen und die schlechtere Position 1964 nach dem Moped sehen wollte, war es nicht mehr da.
im Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt. Am 22. Juni 1964 fand Karl Z. das Moped im unversperrten
ist OGH., 16. 2. 1%7, 2 Olb 346/66. Zustand vor einem Haus in der L.-Gasse. Beim Versuch,
ht das Moped zu starten, fuhr er an den PKW. des Klägers
.e- Die Untergerichte erkannten dem Klä,ger eine soige-
nannte aibstrakte Rente in der Höhe von S 250.- an. Der Erstrichter war der Ansicht, der Beklagte sei auch
os noch im Unfallszeitpun'kt Halter des Mopeds gewesen.
:te monatlich zu. Der Revisions werber bekämpft diesen
1

Zuspruch aus der Erwägung, daß dem Verletzten mit Das Berufungsgericht gab der Berufung des Beklagten
n.g der gleichen :Begründung nicht ·eine doppefoe Entschä- Folge. Es änderte das Urteil der ersten Instanz dahin ab,
US
digung, einmal unter dem Gesichtspunlkte eines Schmer- daß es das Klagebegehren abwies. Es war der Ansicht,
zengeldes und das andere Mal als Ersatz des Verdienst- bei dem festgestellten Sachverhalt komme der Beklagte
:z- entganges, zuerkannt werden könne. Dieses Vorbringen nicht als Halter des Mopeds im Unfolls:zeitpunkt in
ch vermag nicht zu überzeugen. Das Revisionsgericht Betracht. Alleiniger Halter sei in diesem Zeitpunkt das
le- häh vi elmehr an seiner ständigen Praxis (vgl. z.B.
1
Autohaus W. gewesen, das nach den mit dem Beklagten
;~~ 2 Ob 154/58 vom 1. Okt. 19 58, ZVR. 1959, Spruchbei-
1
getroffenen Abmachungen nicht berechtigt gewesen se·i,
1n fage Nr. 149; 2 Ob 80/62 vom 23. März 1%2) fest, das mit S 1200.- fix abgerechnete Moped dem Beklagten
ie, daß bei einem dauernden K,örperschaden wie diesfalls zurückzugeben.
tes dem Verletzten ein Verdienstentigangsersatzanspruch Der OGH. gab der Revision des Beklagten Folge und
~m
nach § 1325 1ABOB. auch dann .zusteht, wenn er trotz
1

steUoe ·d1ais Urteil :der ersten Instanz wieder her.


tat der Beschädigung zunächst keinen Aus.fall an Ver-
h- dienst erleidet; es muß ja berücksichtigt werden, daß Aus den Entscheidungsgründen: Der OGH. vermag
·er der Verletzte zur rE.r-zielung seines Arbeitseinkommens sich der Ans.icht rdes ß,erufungsigerichtes, der Beklagte
)St melhr Anstrengungen aufwenden muß als ein gesunder sei im Un(fallszeitpunkt nicht mehr Halter des Mopeds
~r-
Arbeiter, daß ihm gewisse Aufstiegsmöglichikeiten in- gewesen, nicht anzuschließen. Gew.iß kommt es ibei
.n- folge seines Körperschadens verschlossen sind und der Beurteilung der Haltereigenschaft, die weniger
en daß er im :Falle eines Arheitsmangels hei iden für ihn ein rechtliches, als ein wirtschaftiliches, tatsächliches
ter ungünstigen Konkurrenz:verhähnissen eher in Gefahr Verhältnis ist, nicht ausschließlich darnuf an, wer
re- ist, seine Stellung zu verlieren als ein 1kiörperlich unver- Eigentiümer des Kraftfahrzeug.es ist, wer die Haft-
'ar sehrter Ar'beitnehmer. Dabei handelt es sich um einen
1 plflichtv·er.sicherung a:.bgeschlossen hat und auf wes:sen
:er Anspruch auf Ersatz des Y.erdienstentgang1es i. S. des Namen das Kraftfahrzeuig zum V er.kehr angemeldet
55 § 1325 AIBGIB., welche Beurteilung auch in der neueren wurde. Es wäre also wohl an sich denihlbar, daß der
~r-
Lehre {vigl. die Zusammen:fassung von Viktor Beklagte, oibwohl e·r E.igentümer des unter seinem
Steining er, Minderung der Erwerhsifähigkeit ohne Namen zum Venkehr angemeldeten Mopeds unid auch
tg- Verdienstentgang, rFestschdft zum 60. Ge!burtstage von Versicherungsnehmer war, wegen Vorliegens g'ewich-
ler Walter W i 1 b u r g, Le)71kam-N erlag, Graz, 1965,
1
tii;g,er dia1geig,e,n spr.eöhiender Ums,täinde dodh niclht Ha.lter
.en S. 181 ff.) gebilligt wird. Ob dem Geschädigten da n 'e- des Mopeds war. Allein entgegen der Meinung des
~6, b e n Schmerzengeld gebühre, ist eine Frage, die mit Berufung:sgerichtes lieg,en im Gegenstands.fall keine ge-
.en dem :bezeichneten Anspruch auf Ersatz des Verdienst- w,ichtigen, geg,en die Hahereigenscha.ft des B·eklagten
gt, entganges in keinem unmittelbaren Zusammenhange sprechenden Umstände vor. Insbes. kann die Tatsache
at- steht. ~ aiHein, daß der Beklaigte, ·a11s 1er si1c'h .e:iinien PKW. kaufoe,
.en das Moped beim Autohaus W. beließ, das ihm dafür
:ur 250. - §§ 5, 6 Abs. 1 EKHG. einen fixen lßetrag in Rechnun1g stellte, nicht als ein
1n 1. Wer ein Kraftfahrzeug unter Aufrechterhaltung der Zu-
die Haltereigenschaft des Beklagten aufhebender Um-
un lassung zum Verkehr und der Versicherung auf seinen
stand gewertet werden. Der Beklagte hat damit dem
1

n" Namen einem Händler, wenn auch gegen Anrechnung eines


Autohaus W., das es unternommen hatte, den Verkauf
llb- fixen Betrages, zum W eiterverkauf übergibt, bleibt Halter
1
des Mopeds zu vermitteln und das ihm bereits einen
at- fixen Betrag für das Moped .in Rechnung gestellt hatte,
des Fahrzeuges.
1er 2. Er haftet als solcher auch für das Verschulden der Ange-
im wes·entlichen nur die Mög1lichkeit eingeräumt, es von
1er Interessenten besichtigen und ausprdbieren zu rlassen,
stellten dieses Händlers.
:G. OGH., 2. 12. 1966, 2 Ob 310/66.
um sio das Moped leichter verkaufen zu können. Er
.ng machte damit von den ihm als Eigen~Üimer und Haher
1ZU Am 22. Juni 1964 wurde der PKW. des Klägers durch des Mopeds zustehenden Befugnissen den nach der
ein von Karl Z. widerrechtlich in Betrieb genommenes Sachlage in Betracht kommenden Gebrauch. Es be-
1g-
Moped beschädigt. Der Kläger begehrt vom Bekhgten als stand auch flür das Autohaus W. kein Interesse an
)as
Halter des Mopeds den Ersatz seines Schadens. einem weitergehenden Gebrauch. Es 1kainn daher nicht
.ft-
Der Er•str.icihter g1ab dem 1der Höihe nach nicht mehr gesa'gt werden, der Gebrl'Uch des Mopeds und die die-
30,
bestrittenen Klagebegehren statt. Er stellte bezüglich der sen Gebrauch !bedingende Vetfügun1gsgewalt sei zur
ich
Halterfrage fest: Der Beklagte war Eigenvümer des Mopeds, Gänze vom 1B eklagten auf das Autohaus W. überg,e-
das auch in der Zeit vom 7. Sept. 1960 bis 19. Okt. 1964 gan:gen. Aus dieser Bdassung des Mopeds ibeim Auto-
er-
mr unter seinem Namen zum Verkehr angemeldet war. Auch haus W. zu dem ,angeführten Zwecke fkönnen daher
en. die Haftpflichtversicherung lautete auf seinen Namen. An- nicht die gleichen Folgerungen gezogen werden, wie

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